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28.06.2021 , 11:14 Uhr
Soziale Phänomene, wie ein Attentat, sind i.d.R. nicht durch einen Faktor (monokausal), sondern durch ein Faktorenbündel (multikausal) bedingt.
Seriöse sozialwissenschaftliche Analyse bestimmt diese Faktoren und gewichtet sie.
Wo immer wir auf eine 1-Faktor-Erklärung treffen, sollten wir äußerst skeptisch sein: Hier haben wir es meist nicht mit rationaler Erklärung, sondern mit Ideologie zu tun, der es um die Propagierung eines Narrativs geht, sei es ein rechtes, sei es ein linkes.
Und zu solchen Faktoren gehört auch eine psychische Erkrankung - sie kann in der Tat eine herausragende Rolle spielen.[Dies gilt im übrigen auch für den Attentäter von Hanau, der offenbar an einer schweren (paranoiden) Psychose erkrankt war.]
Und ein Psychotiker mag dann z.B. in der Öffentlichkeit zirkulierende Zerrbilder aufnehmen und auf wahnhafte Weise in ein mörderisches Handeln umsetzen.
Auch z.B. das Zerrbild Deutschlands als einer rassistischen Gesellschaft (mit einer gewalttätigen Polizei) ist nicht harmlos: es kann bei entsprechend disponierten Menschen toxische Wirkung entfalten – gerade bei Menschen, die neu, und unerfahren, in Deutschland sind.
Ist mit der Integration dieses Menschen etwas schiefgelaufen? Wie steht es überhaupt um die deutsche Integrationspolitik?
Dem herrschenden Diskurs mangelt es z.B. an dem Begriff der 'Integrationskazität' - allein der Begriff der 'Integration' wird von Teilen der Linken nicht akzeptiert.
Vor allem, wenn viele Menschen (aus entfernten Kulturen) in kurzer Zeit kommen, kann das die Integrationskapazität einer Gesellschaft überfordern.
Wenn die Linke nicht in der Lage ist, real existierende Probleme im Zusammenhang mit Migration ANGEMESSEN UND HUMAN zu thematisieren, werden Rechtsextreme, die diese Probleme unangemessen und inhuman thematisieren, Zulauf bekommen.
Eine Linke, die jegliche Thematisierung dieser Probleme 'rassistisch' oder 'islamophob' nennt, sorgt für Zulauf auf der Rechten.
zum Beitrag25.06.2021 , 14:46 Uhr
"Es sieht vor, jene strafverschärfenden Normen (…) auch auf verbale oder physische Angriffe auf Schwule, Lesben, Transsexuelle und Menschen mit Behinderung auszudehnen."
Herr Braun, man kann vehement gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten sein - UND TROTZDEM GEGEN EIN SOLCHES GESETZ.
Wenn solche Gesetze in Kraft gesetzt werden, könnten sehr wohl am Ende die Schäden an der Demokratie, für die freie Meinungsäußerung elementar ist, größer sein als die vermuteten Schäden durch 'Haßtiraden'.
Wenn die Exekutive erst einmal weitgehende Kontrollrechte über die Äußerungen der BürgerInnen hat - wer weiß denn, was morgen unter 'Hasstiraden' verstanden wird.
Diejenigen, die heute eine Ausdehnung der Gesetze fordern, könnten morgen selbst die Opfer sein, wenn Regierungsmehrheiten sich ändern.
Zur Auflockerung der Debatte empfehle ich den mitreißenden Text Jonathan Rauchs, der, in der Tradition von John Stuart Mill, für maximale Meinungsfreiheit plädiert: 'Kindly inquisitors. The New Attacks on Free Thought.'
„Society benefits from the toleration of hate speech, and so do targeted minorities“ (S.169).
„Die Gesellschaft profitiert von der Tolerierung von ‚hate speech‘, angegriffene Minderheiten ebenso.“
Das klingt im ersten Moment provokativ, aber Jonathan Rauch weiß es überzeugend zu begründen! Ein großartiges Buch!
* 'Haßtiraden' und 'physische Gewalt' sind m.E. deutlich zu unterscheiden, was in dem amerikanischen Sprichwort - zugegeben etwas überpointiert - zum Ausdruck gebracht wird:
'Sticks and Stones can break my bones, but words can never hurt me.'
Anstelle der heute verbreiteten Kultivierung von 'Fragility' ist die Kultivierung einer guten Resilienz bzw. besser noch die Perspektive der 'Anti-Fragility': der Traininierung des Abwehrsystems gerade durch Exposition - wie der Trainierung der Muskeln durch Gewichtstraining - mit dem Toxin, psychologisch jedenfalls der gesündere Weg.
zum Beitrag23.06.2021 , 13:50 Uhr
" So ist der Frauenanteil im aktuellen Bundestag mit knapp 31 Prozent so gering wie zuletzt vor 20 Jahre."
Ach, Frau Schmollack, niemand hindert die Frauen daran, verstärkt in die Parteien einzutreten und sich den Mühen der Ebene: der trocknen Parteiarbeit zu widmen.
Also, Frauen tretet in die Parteien ein!
Die Frauen der Grünen und Linken müßten bei Quotierung (gemäß Bevölkerungsproporz) übrigens Plätze an Männer abgeben, da sie über 50 % liegen. Frauenanteil im deutschen Bundestag [1]: Grüne 58,2 % Linke 53,6 % SPD 41,8 % CDU/CSU 19,9% FDP 22,5 % AFD 10,8 %
Wenn überhaupt ‘Quote’ dann wäre allerdings nicht der Bevölkerungsanteil, sondern der Anteil der Frauen in den Parteien die entscheidende Vergleichsgröße, denn aus den Parteien rekrutieren sich alle höheren Funktionen. Alles andere wäre ungerecht. Und in den Parteien sieht es so aus: Frauenanteil in Parteien: [2] Grüne 49,5% Linke 36,4 % SPD 32,6 % CDU 26,3 % FDP 23,7% CSU 20,7 % AFD 17,1 %
Zusammenfassend: „Aktuell (seit 2017) liegt der Frauenanteil bei drei Bundestagsfraktionen (Grüne, Linke, SPD) deutlich über dem Frauenanteil der jeweiligen Parteimitglieder, bei der FDP nahezu gleichauf und bei zwei Fraktionen (CDU/CSU, AfD) unter dem Frauenanteil der zugehörigen Parteimitglieder.” [1] Einzig in der AFD sind die Frauen deutlich unterrepräsentiert – und wenn die Frauen so klug sind, nicht in diese Partei einzutreten, haben sie meinen Segen.
[1] vgl.Wikipedia, Bundestag seit 1949 [2] vgl. statista
zum Beitrag23.06.2021 , 10:42 Uhr
Auf das 'interessante' Verständnis der Grünen Frauen von 'Gleichberechtigung' ist schon von Stefan Alberti in der TAZ hingewiesen worden - anläßlich des letzten Parteitags der Grünen (aber nicht nur bei diesem):
"Viel ist beim Parteitag an diesem Samstag von Gleichberechtigung die Rede, aber wie wiederholt bei Grünen-Treffen gilt das nicht für Männer. Als zwischenzeitlich vor einem Wahldurchgang nur ein Mann, nicht aber eine Frau die Chance nutzen will, eine Frage zur Kandidatur zu stellen, geht das nicht: Eine Quotierung auch bei Fragen heißt bei den Grünen, dass kein Mann ans Mikro darf, wenn nicht vorher eine Frau gefragt hat. Eine Ausnahme wäre mit Zustimmung einer Mehrheit der weiblichen Delegierten möglich. Doch die lehnen das ab, die Frage bleibt ungehört." taz.de/Parteitag-d...-Gruenen/!5762635/
zum Beitrag20.06.2021 , 18:30 Uhr
Wir wünschen Herrn Masch alles Gute im weiteren Leben!
Sein Schicksal sollte jedoch nicht funktionalisiert werden, um eine Ideologie zu forcieren, der es um die Auflösung jeglicher fester Kategorien im Bereich 'der Geschlechter' geht.
Wir sollten uns nicht dem Glauben hingeben, daß ‘Sprache’ die ‘Biologie’ einfach überschreiben kann.
In einer Spezies, die sich seit Jahrmillionen (die Vorfahren mit eingerechnet) sexuell reproduziert, ist die Unterscheidung zwischen ‘gebärfähig’ (Frau) und ‘nicht-gebärfähig’ (Mann) elementar und so unhintergehbar wie die Unterscheidung zwischen Leben und Tod.
In den allermeisten Fällen jedenfalls. In einigen sehr seltenen Fällen bleibt die geworfene Geschlechter-Münze in der Tat auf der Kante stehen – und diesen Menschen ist zu helfen, und selbstverständlich sind sie nicht zu diskriminieren.
Die Kategorie des biologischen Geschlechts (Sex) ist zumeist eindeutig (empirisch) gegeben - kulturell und individuell variabel ist die jeweilige Ausformung der Geschlechterrolle (‘Gender’ ist so verstanden seine sinnvolle Kategorie). Die Grundlage bleibt jedoch das biologische Geschlecht (Sex).
Diese empirisch eindeutige Kategorie völlig aufzugeben und anstelle dessen frei flottierende ‘Spracherfindungen’ zu setzen, ist ein ‘linguistischer’ Allmachtsglaube, der so typisch ist für die postmoderne grandiose Überbewertung von ‘Sprache’.
Identitätspolitische Akteurinnen, die - sich selbst als fortschrittlich verstehend - an der Auflösung der Kategorien unseres Realitätsbezugs arbeiten, sollten die potentiellen Langzeit-Nebenfolgen ihres Handelns in den Blick nehmen: Zukünftige Historikerinnen mögen sie rückblickend als diejenigen Kräfte identifizieren, die das empirische wissenschaftliche Denken unterminiert haben, und uns zurückgeführt haben: In eine schöne neue Welt neuen Aberglaubens.
zum Beitrag19.06.2021 , 23:49 Uhr
"IdentifizierungszwangHass im Netz als Vehikel für Massenüberwachung.
Sicherheitspolitiker missbrauchen die wichtige Debatte über „Hass im Netz“ als Argument, um eine neue Massenüberwachung zu rechtfertigen. Der Identifizierungszwang aller Bürger:innen im Internet kann kein Instrument sein, um den Hass einer gesellschaftlichen Minderheit zu bekämpfen." Ein Kommentar. 17.06.2021 um 07:30 Uhr - Markus Reuter -
netzpolitik.org/20...assenueberwachung/
zum Beitrag19.06.2021 , 14:16 Uhr
Die gute Absicht all dieser zusätzlichen Kontrollmaßnahmen, die Internetkommunikation betreffend, ist erkennbar.
Allein, am Ende könnten die Schäden an der für Demokratie so elementaren freien Meinungsäußerung größer sein als die angenommenen Schäden durch Hasspostings, wenn diese Kontrollmaßnahmen umgesetzt werden.
Wenn die Exekutive erst einmal weitgehende Kontrollrechte hat - wer weiß, was morgen unter 'Hassposting' verstanden wird.
Diejenigen, die heute eine Ausdehnung der Kontrollen fordern, könnten morgen selbst die Opfer sein, wenn Regierungsmehrheiten sich ändern.
Ich empfehle das mitreißende Plädoyer Jonathan Rauchs, der in der Tradition von John Stuart Mill für maximale Meinungsfreiheit plädiert: 'Kindly inquisitors. The New Attacks on Free Thought.
„Society benefits from the toleration of hate speech, and so do targeted minorities“ (S.169).
„Die Gesellschaft profitiert von der Tolerierung von ‚hate speech‘, angegriffene Minderheiten ebenso.“
Das klingt im ersten Moment provokativ, aber er weiß es überzeugend zu begründen! Ein großartiges Buch!
zum Beitrag19.06.2021 , 13:32 Uhr
Mit der sich abzeichnenden Hegemonie der identitätspolitischen 'woken' Linken, erhält die Problematik des Antisemitismus in der Linken eine neue Dimension.
Die (Rassen-) Kategorie der ‘Hautfarbe’ ist Kern ihrer Ideologie.
Sie werten Menschen mit weißer Hautfarbe systematisch ab.
Der verächtliche ‘alte weißen Mann’ ist ihr Sündenbock für die Weltübel.
In den USA sehen wir:
Nicht nur Juden, auch ‘Braune’ und AsiatInnen werden der ‘white complicity’ verdächtigt, und als ‘white adjacent’ bezeichnet - weil sie als zu erfolgreich gelten.
Seit Malcolm X ist ‘Anti-Semitismus’ im ‘Anti-Rassismus’.
Die Tochter von Malcolm X.:"Sadly, her father had often associated the ‘people in power’ with Jews. Throughout his life, he attacked what he called ‘Zionist-Dollarism’, deplored Israel and cast Jews as a race of white oppressors." [1]
"During the Los Angeles riots over the killing of George Floyd, Jewish shops were destroyed, synagogues were sprayed with ‘free Palestine’ graffiti, and a statue of a Swedish diplomat who had saved Hungarian Jews from the Nazis was defaced with anti-Semitic slogans."[1]
Rassismus mit Revanche-Rassismus bekämpfen zu wollen, ist von Anfang an eine eher dürftige Idee.
M.L. Kings Traum war ‘Farbenblindheit’: Menschen sollten nach ihrem Charakter und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden. Und Generationen von fortschrittlichen Menschen in aller Welt haben an diesem Projekt gearbeitet – nicht ohne Erfolg.
Der woke ‘Anti-Rassismus’ droht, diese Fortschritte zunichte zu machen, denn er revitalisiert mit seiner ‘Rassifizierung’ jeglicher – vermeintlicher oder echter - gesellschaftlicher Schieflagen das Denken in Rassenkategorien.
Die identitäre Linke ist NICHT die ganze Linke – es ist an der demokratischen Linken, das Spiel eines ‘rassistischen Anti-Rassismus’ nicht mitzuspielen.
[1] www.spectator.co.u...-x-for-inspiration
zum Beitrag19.06.2021 , 11:41 Uhr
"Black Lives Matter oder Malocher – schon die Frage ist falsch."
Aber auch diese Artikulation einer falschen Frage ist falsch, Herr Reinecke.
Wie wäre es, wenn die Linke Probleme wie 'Rassismus', 'Sexismus' - soweit sie wirklich existieren und nicht auf einem ideologischen Phantasma beruhen - UNIVERSALISTISCH artikulieren würde, jenseits des woken Tribalismus, und RATIONAL, jenseits hochgradiger ideologischer Verzerrungen.
Der BLM-Antirassismus ist zwar momentan hegemonial - aber er könnte sich sehr wohl als konterproduktive Sackgasse erweisen, der gerade die Gespenster weckt, die er zu bekämpfen vorgibt.
Die Linke sollte m.E. ihr Verhältnis zum Wokeismus klären, er widerspricht einer universalistischen, rationalistischen Tradition der Linken.
Er öffnet die Pforten zum Irrationalismus.
Josef Joffe schreibt:
"Das Unterhaus hat sich eine neue Sprachregelung verordnet: Alles muss genderneutral sein. Das heisst: weg mit «Vater», «Mutter», «Tochter» und nur noch «Eltern», «Kind» und «Geschwister». «Himself» und «herself» werden ersetzt durch «themself», was die englische Grammatik im Dienste der gerechten Sprache meuchelt.
Es klingt wie ein (schlechter) Witz, ist aber wahr. Das Gebet zur Eröffnung des 117.Kongresses endete mit «amen and a-women». Hier steigert sich Woke zum Wahn. Denn «amen» hat nichts mit «Männer» zu tun, sondern stammt aus dem Hebräischen: «So soll es sein.» Es ist eine Bekräftigungsformel, die gendergerecht in allen abrahamitischen Religionen gilt."
Josef Joffe: "Sei wachsam, und grenze alle aus, die es nicht sind: wenn Woke zur Staatsräson wird" in: NZZ, 15.6.21
zum Beitrag19.06.2021 , 10:51 Uhr
"Die unsinnige Hufeisentheorie, also das Gleichsetzen von Links- und Rechtsextremismus"
Aus der Perspektive der Ideengeschichtlerin ist der Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremismus groß, aus der Perspektive der OPFER beider Extremismen: der Opfer rechter und linker totalitärer Systeme: der Erschlagenen, Erschossenen, Gehenkten, Gefolterten ist der Unterschied klein.
Die Massengräber des 20 Jahrhunderts wurden keineswegs nur von den Nationalsozialisten, Francisten und anderen Rechtsextremen ausgehoben, sondern auch von linksextremen Akteuren: von Stalin über Mao bis Pol Pot. Millionen Ermordete.
zum Beitrag18.06.2021 , 16:33 Uhr
Für Anhänger einer grenzenlosen Aufnahme ist die mehrheitliche Ablehnung weiterer Aufnahmen deshalb überraschend, weil sie keinen Begriff von der Integrationskapazität einer Gesellschaft haben - allein der Begriff 'Integration' wird schon abgelehnt. Vor allem, wenn viele Menschen in kurzer Zeit kommen, kann das die Integrationskapazität einer Gesellschaft überschreiten.
Für die Anhänger einer grenzenlosen Aufnahme ist die mehrheitliche Annahme, daß die Integration gescheitert sei, deshalb überraschend, weil sie real existierende Probleme im Zusammenhang mit Migration, nicht wahrhaben wollen.
Überdies: Wenn es der Linken nicht gelingt, existierende Probleme im Zusammenhang mit Migration ANGEMESSEN UND HUMAN zu thematisieren, werden Rechtsextreme, die diese Probleme unangemessen und inhuman thematisieren, Zulauf bekommen.
Eine Linke, die jegliche Thematisierung dieser Probleme 'rassistisch' oder 'islamophob' nennt, sorgt für Zulauf auf der Rechten.
zum Beitrag17.06.2021 , 22:59 Uhr
"Delta-Variante grassiert in Großbritannien Extrem viele Neuinfektionen – obwohl vier von fünf Erwachsenen geimpft sind.
Extrem viele Neuinfektionen in Großbritannien Großbritannien verzeichnet den höchsten Anstieg an Neuinfektionen binnen eines Tages seit dem 19. Februar. Die Behörden registrieren 11.007 nachgewiesene Ansteckungsfälle, am Tag zuvor waren es noch 9055. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 19, am Mittwoch waren es neun weitere Tote. (Reuters)"
taz.de/Virusmutati...tschland/!5779649/
zum Beitrag17.06.2021 , 19:07 Uhr
Wir wünschen dieser Frau, die gelernt hat, 'anzupacken, mal einen Nagel rein[zu]hauen, [und] ihn gegebenenfalls korrigieren, wenn er schief ist', viel Erfolg bei Ihrem Versuch die Männerherrschaft in der deutschen Politik zu brechen - was auch ausstrahlen könnte auf der Herrschaft der Männer in den EU-Gremien.
Mit ihr als Kanzlerin wird es auch gute Ausssichten geben, daß die Frauenquote wenigstens bei den grünen Abgeordneten endlich realisiert wird - dabei sollten allerdings auch andere intersektional verbundene Minderheiten angemessen berücksichtigt - auch sie müssen sichtbar werden.
Ohne gelebte 'Diversity, Equity & Inclusion' gibt es in diesem Land keine Zukunft. Es braucht eine klare Disruption des Status Quo in Deutschland - wir stehen am Rande eines Abgrunds, verursacht ist von cis-heteronormativen, frauen- und transfeindlichen Männern.
Die Angriffe der letzten Wochen auf Frau Baerbock sind - mit guten Gründen - verstummt: die Banalitäten, die ihr vorgeworfen wurden, wären, wenn sie ein Mann wäre, unter den Teppich gekehrt worden.
Auch hier hat sich wieder gezeigt, daß das Patriarchat immer noch in Deutschland die Zügel in der Hand hält.
Es ist an der Zeit, das endlich umzukehren: Deutschland will Diversität.
zum Beitrag17.06.2021 , 15:54 Uhr
"Die Endkampf-Fantasien radikaler Linker.
Das Projekt "Rigaer 94" hat nichts mehr mit dem oft erfolgreichen Widerstand der Hausbesetzer in Berlin zu tun. Nur mal so eine Frage: Was wäre los, wenn es sich dabei um ein Projekt Rechtsextremer in Dortmund oder Dresden handelte?"
www.sueddeutsche.d...er-senat-1.5324925
zum Beitrag17.06.2021 , 15:52 Uhr
"Die Endkampf-Fantasien radikaler Linker.
Das Projekt "Rigaer 94" hat nichts mehr mit dem oft erfolgreichen Widerstand der Hausbesetzer in Berlin zu tun. Nur mal so eine Frage: Was wäre los, wenn es sich dabei um ein Projekt Rechtsextremer in Dortmund oder Dresden handelte?"
Kommentar von Jan Heidtmann
www.sueddeutsche.d...er-senat-1.5324925
zum Beitrag17.06.2021 , 11:15 Uhr
"Covid cases in England doubling every 11 days as Delta variant takes hold. Covid-19 cases are rising exponentially across England driven by younger and mostly unvaccinated age groups, according to scientists. (...) MPs have approved an extension of coronavirus restrictions in England until 19 July, despite a rebellion by Conservative backbenchers."
www.theguardian.co...s-delta-takes-hold
zum Beitrag14.06.2021 , 20:59 Uhr
Anti-Racism and Anti-Semitism Collide: Glenn Loury in Conversation with Bari Weiss
"Is anti-Semitism an inevitable byproduct of anti-racism, which tends to blame high-achieving ethnicities for the circumstances of their less prosperous counterparts? "
www.youtube.com/watch?v=Zu9PdD9W-W8
Und zur Gewinnung eines realistischen Bildes über 'Intersektionalismus' und 'Wokeismus':
Helen Pluckrose und James Lindsay: "Cynical Theories: How Universities Made Everything about Race, Gender and Identity - And Why this Harms Everybody"
Im areomagazine findet eine differenzierte Diskussion statt. areomagazine.com/
John McWhorter auf Substack: johnmcwhorter.subs...799-john-mcwhorter
zum Beitrag14.06.2021 , 20:41 Uhr
Könnte es sein, daß das Verdikt des (schwarzen) Linguisten John McWhorter zutreffend ist, daß es sich bei den (intersektionalen) ‘anti-racists’ um ‘racist anti-racists’ handelt?
Die (Rassen-) Kategorie der ‘Hautfarbe’ ist Kern ihrer Ideologie.
Sie werten Menschen mit weißer Hautfarbe systematisch ab.
Der verächtliche ‘alte weißen Mann’ ist ihr Sündenbock für die Weltübel.
In den USA: Nicht nur Juden, auch ‘Braune’ und AsiatInnen werden der ‘white complicity’ verdächtigt, und als ‘white adjacent’ bezeichnet - weil sie als zu erfolgreich gelten.
Seit Malcolm X ist ‘Anti-Semitismus’ im ‘Anti-Rassismus’.
Die Tochter von Malcolm X.:"Sadly, her father had often associated the ‘people in power’ with Jews. Throughout his life, he attacked what he called ‘Zionist-Dollarism’, deplored Israel and cast Jews as a race of white oppressors." [1]
"During the Los Angeles riots over the killing of George Floyd, Jewish shops were destroyed, synagogues were sprayed with ‘free Palestine’ graffiti, and a statue of a Swedish diplomat who had saved Hungarian Jews from the Nazis was defaced with anti-Semitic slogans."[1]
Rassismus mit Revanche-Rassismus bekämpfen zu wollen, ist von Anfang an eine eher dürftige Idee.
M.L. Kings Traum war ‘Farbenblindheit’: Menschen sollten nach ihrem Charakter und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden. Und Generationen von fortschrittlichen Menschen in aller Welt haben an diesem Projekt gearbeitet – nicht ohne Erfolg.
Der woke ‘Anti-Rassismus’ droht, diese Fortschritte zunichte zu machen, denn er revitalisiert mit seiner ‘Rassifizierung’ jeglicher – vermeintlicher oder echter - gesellschaftlicher Schieflagen das Denken in Rassenkategorien.
Die identitäre Linke ist NICHT die ganze Linke – es ist an der demokratischen Linken, das Spiel eines ‘rassistischen Anti-Rassismus’ nicht mitzuspielen.
[1] www.spectator.co.u...-x-for-inspiration
zum Beitrag13.06.2021 , 10:38 Uhr
Korrektur: 'Korpsgeist' statt Chorgeist.
zum Beitrag13.06.2021 , 10:22 Uhr
Die geschilderten Mißstände sind schonungslos offenzulegen und Konsequenzen zu ziehen: die Auswahl der Polizisten und ihre Ausbildung betreffend – sowie die (auszubauende) Fehlerkultur. - Rechtsextreme Kräfte haben in der Polizei nichts zu suchen.
Gerade heute ist es jedoch auch wichtig, nicht ins andere Extrem: einer pauschalisierenden Dämonisierung der Polizei zu verfallen.
Als 'Ordnungskraft' wird die Polizei immer auch Menschen anziehen, die eher traditionelle (konservative) Vorstellungen von Ordnung und Autorität haben. Das ist nicht gänzlich schlecht - jede Gesellschaft braucht auch diese Menschen.
'Konservativ' ist NICHT 'rechtsextrem'. - Eine Gesellschaft nur aus Konservativen würde erstarren - eine Gesellschaft nur aus Progressiven würde auseinanderfliegen. Jede Gesellschaft braucht beide Pole.
Von der gelegentlich sogenannten ‘hypermaskulinen Cop-Culture’ habe ich bisher hier in der Stadt nicht viel bemerkt.
Bei häufigen Polizeieinsätzen wegen Streitigkeiten in einer migrantischen Familie in der Nachbarschaft haben die Polizisten sich, soweit ich es sehen konnte, vorbildlich verhalten, blieben oft stundenlang zum Schlichten, oder haben dem Mann Hausverbot erteilt.
Ich unterscheide zwischen einer 'schädlichen Männlichkeit' (die auch schädlich für die Männer selbst ist) und einer positiven Männlichkeit, die z.B. darin besteht, risikobereit und unter dem Einsatz des eigenen Lebens Schwächeren zu helfen.
Wenn wir die Polizei PAUSCHALschlecht reden, kann dies gerade zur Verstärkung des Chorgeistes führen (‘wir stehen zusammen gegen die feindliche Umwelt’) , kann dies gerade zum Resultat haben, daß dieses negative öffentliche Polizeibild zu einer negativen Selektion der Bewerber zum Polizeidienst führt. Wer will dann noch zur Polizei gehen? Wir arbeiten dann an einer 'self-fulfilling prophecy'.
Fehlentwicklungen sollten faktenbasiert – und unideologisch – analysiert werden,pauschale Verallgemeinerungen vermeidend.
zum Beitrag10.06.2021 , 15:23 Uhr
Das mag ja so sein, wie Herr Droste - den ich im allgemeinen als besonnen einschätze - das annimmt.
Im Republik-Artikel sagt er: "Diese Idee eines Forschungsunfalls ist für mich ausgesprochen unwahrscheinlich (...) [1]
'Unwahrscheinlich' heißt nicht 'unmöglich'.
Wie kommt er dann aber schon am 19. Februar 2020 in 'The Lancet' dazu, ein Papier zu unterzeichnen, das Solidarität mit den chinesischen Kollegen einfordert und das selbstgewiß diejenigen, die einen Lab-Leak erwägen, als Anhänger einer Verschwörungstheorie denunziert?
"We stand together to strongly condemn conspiracy theories suggesting that COVID-19 does not have a natural origin."[2]
Alternative Erklärungen sind keine 'Theorien', sondern ‘Hypothesen’- von ihnen lebt die Wissenschaft. Hypothesen voreilig (19. Februar 2010!) zu verwerfen, ist unwissenschaftlich, und leistet der Naturwissenschaft einen Bärendienst: es untergräbt das Vertrauen in sie.
Der Mitunterzeichner Peter Daszak, der auch in der WHO-Kommission war, stand übrigens mit dem Wuhan-Institut in Geschäftsverbindungen. Interessenkonflikt?
"Dr. Daszak’s organization funded coronavirus research at the Wuhan Institute of Virology. If the SARS2 virus had indeed escaped from research he funded, Dr. Daszak would be potentially culpable. This acute conflict of interest was not declared to the Lancet’s readers. To the contrary, the letter concluded, “We declare no competing interests.”' [3]
Ungeachtet des Ursprungs: die GAIN-OF-FUNCTION-FORSCHUNG, in der Viren ‘optimiert’ werden, MUSS AUF DEN PRÜFSTAND, da ein Unfall hier jederzeit möglich ist. [4]
[1] www.republik.ch/20...r-kam-dieses-virus [2] www.thelancet.com/...0)30418-9/fulltext [3] nicholaswade.mediu...-clues-6f03564c038 [4] vgl. Wikipedia: de.wikipedia.org/w...function-Forschung
zum Beitrag09.06.2021 , 13:05 Uhr
Herr Hinck, wenn überhaupt Quote, dann ist die relevante Vergleichsquote nicht der Frauenanteil der Menschheit, sondern der Frauenanteil in den Parteien, denn aus den Parteien rekrutieren sich alle höheren Funktionen - alles andere wäre unfair.
Niemand hindert die Frauen daran, verstärkt in die Parteien einzutreten und sich der trocknen Parteiarbeit zu widmen.
Also, Frauen tretet in die Parteien ein!
Exemplarisch hier die Zahlen für den Bundestag :
Vergleicht man den Anteil der Frauen in den Parteien mit dem Anteil der Frauen im Parlament, so ergibt sich folgendes Bild:
Frauenanteil in Parteien:
Grüne 49,5%
Linke 36,4 %
SPD 32,6 %
CDU 26,3 %
FDP 23,7%
CSU 20,7 %
AFD 17,1 %
de.statista.com/in...en-in-deutschland/
Frauenanteil im deutschen Bundestag:
Grüne 58,2 %
Linke 53,6 %
SPD 41,8 %
CDU/CSU 19,9%
FDP 22,5 %
AFD 10,8 %
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
Zusammenfassend:
„Aktuell (seit 2017) liegt der Frauenanteil bei drei Bundestagsfraktionen (Grüne, Linke, SPD) deutlich über dem Frauenanteil der jeweiligen Parteimitglieder, bei der FDP nahezu gleichauf und bei zwei Fraktionen (CDU/CSU, AfD) unter dem Frauenanteil der zugehörigen Parteimitglieder. „
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
zum Beitrag08.06.2021 , 17:58 Uhr
'Curevac-Impfstoff kommt nicht vor August.
Noch Ende Mai hatte es in internen Lieferprognosen der Bundesregierung geheißen, dass bis Ende Juni 1,4 Millionen Dosen von Curevac kommen. In den aktualisierten Prognosen von Juni tauche Curevac nun für dieses Jahr gar nicht mehr auf.
...dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin "Komplikationen" gebe.
Zuvor hatte Business Insider berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) "nicht vor August" mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer. Kurz im Anschluss fiel die Curevac-Aktie um 10 Prozent ab. Damit wird das Unternehmen immer noch mit mehr als 20 Milliarden US-Dollar Börsenwert bedacht.'
www.sueddeutsche.d...ulassung-1.5314250
zum Beitrag07.06.2021 , 13:28 Uhr
Die Quelle für Gabriels Zitat: www.tagesspiegel.d...ehen/27262194.html
zum Beitrag07.06.2021 , 13:26 Uhr
Ich denke Sigmar Gabriels Analyse sollte ernst genommen werden:
"es gibt viel Unzufriedenheit in Deutschland und wahrlich nicht nur in Ost-Deutschland. Und einigen Menschen ist es egal, ob diese Partei offen rechtsradikale Positionen einnimmt und schlimme Leute da in Amt und Würden sind. Die wollen die anderen Parteien maximal ärgern. Und das konnte man eine Weile durch die Wahl der Linkspartei und jetzt kann man es am besten durch die Wahl der AfD. Das ist auch eine Erklärung für die nachhaltige Anhängerschaft Donald Trumps in Amerika. Die Leute wissen, dass er keine bessere Politik macht. Aber sie hassen die politischen, medialen und wirtschaftlichen Eliten. Wenn sich das ändern soll, müssen sich auch die Eliten ändern."
zum Beitrag07.06.2021 , 13:17 Uhr
Warnung vor verfrühter Zweitimpfung mit AstraZeneca: 'Andreas Greinacher warnt im Gespräch mit ZEIT ONLINE davor, die zweite Impfung mit AstraZeneca früher zu verabreichen. Dadurch könne das Risiko seltener schwerer Thrombosen erhöht werden. "Ich kann jedem nur empfehlen, drei Monate bei der AstraZeneca-Impfung zu warten.", sagt der Experte der Uni Greifswald. "Bei allen Antikörperreaktionen gegen PF4 (Plättchenfaktor 4), die wir bislang untersucht haben, war es immer so, dass die Antikörper bei den allermeisten Menschen nach drei Monaten verschwunden sind". Sollten sich nach der ersten Impfung unbemerkt Autoantikörper gebildet haben, dann wären diese nach 12 Wochen wieder aus dem Blutkreislauf verschwunden. "’
Auch Ältere können betroffen sein: ‘Der Greifswalder Mediziner bestätigt zudem, dass in Großbritannien und in Kanada, wo auch viele ältere Menschen mit Vaxzevria von AstraZeneca geimpft wurden, auch in den höheren Altersstufen VITT aufgetreten sei. Das besagt auch eine Studie von Neurolog:innen aus Deutschland.
Professor Greinacher geht davon aus, dass das Risiko schwerer Komplikationen bei der zweiten Impfung geringer ist - aber nicht gleich Null: "Eine gut überstandene erste Impfung schließt Komplikationen bei der zweiten Impfung nicht sicher aus."'[1]
Sind Verunreinigungen die Ursache? '"Greinacher hält für möglich, dass die im Impfstoff gefundenen Eiweiße eine Reaktionskette in Gang setzen, die bei der Entstehung der Hirnvenenthrombosen abläuft: „Sie sorgen für eine kurzfristige Immunreaktion, was ein Warnsignal bewirkt, das eine Autoimmunreaktion anstößt“. Dabei führten die stark reagierenden Autoantikörper bei den wenigen Menschen, bei denen diese Nebenwirkungen auftreten, zu den seltenen Thrombosen."' [2]
[1] de.euronews.com/20...a-zeneca-impfstoff [2] www.tagesspiegel.d...rden/27235478.html
zum Beitrag06.06.2021 , 10:45 Uhr
Die aktuelle Identitätspolitik 2.0 ist eine Identitätspolitik ‘on steroids’ - und darin besteht ihre Problematik: Allein die Dosis macht das Gift.
Radikale Maßlosigkeit ist ihr Kennzeichen: Maßlos die Übertreibungen, maßlos die Forderungen.
Nichts macht den Bruch der aktuellen Identitätspolitik mit universellen Gleichheitsprinzipien deutlicher als das Schicksal der Forderung nach 'Farbenblindheit': Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter zu beurteilen. Zur Zeit M. L. Kings galt sie als 'radikal' - heute gilt sie den Anhängern der (woken) Identitätspolitik als 'rassistisch'.
Insofern steht die heutige Identitätspolitik NICHT in der Tradition der frühen Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen, der Frauen, der Schwulen.
Auch diese Bewegungen betrieben eine Form von Identitätspolitik, aber im Gestus: 'Wir zusammen für gleiche Rechte'. Die Perspektive war 'Farbenblindheit'. Das Programm war, den Kategorien der Hautfarbe (des Geschlechts) soziale Bedeutung zu entziehen. Alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, gleich welchen Geschlechts, gleich welcher sexuellen Orientierung sollten nicht (in erster Linie) als 'Weiße', 'Frauen', 'Lesben' gelten - sondern als Menschen.
Mit ihrem versöhnenden Gestus hatte diese (eher liberale) Identitätspolitik die Herzen der Mehrheit der Bevölkerung gewinnen können. Sie hat Spaltungen reduziert.
Der Gestus der heutigen Identitätspolitik scheint eher: 'Wir zusammen GEGEN die anderen.' Statt der ausgestreckten Hand der Versöhnung die gereckte Faust der Revanche.
Während in der früheren Identitätspolitik das 'Wir-Zusammen' nur als taktisches, temporäres Konstrukt in der Perspektive seiner Überwindung (Farbenblindheit) gedacht wurde, pflanzt die woke Identitätspolitik (Opfer-)'Identität' als zentrale Kategorie in die Seele der Menschen ein. Sie lädt die Kategorien der Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung wieder mit sozialer Bedeutung auf.
Das ist nicht ungefährlich.
zum Beitrag05.06.2021 , 19:48 Uhr
Die Auseinandersetzung mit dem Nazismus ist wichtig - jede Generation hat das von neuem zu tun. Was geschehen ist in den 12 Jahren war zu schrecklich. Es darf nie wieder geschehen.
Der Artikel ist gut recherchiert, gut formuliert, die Autoren haben viel Arbeit in ihn gesteckt - und man spürt, daß die Thematik ihnen 'am Herzen' liegt.
Sie werden das spontan von sich weisen: dennoch möchte ich Ihnen nahelegen zu prüfen, ob sie nicht selbst ein anderes 'autoritäres', ja, 'totalitäres' Projekt der Gegenwart verstrickt sein könnten?
Und in Erwägung ziehen, daß sie nicht auch eines Tages von ihren Enkeln gefragt werden könnten, warum habt ihr nur über die Nazis geschrieben - und nicht über dieses andere – in Theorie und Praxis - illiberale, und autoritäre bis totalitäre Projekt, das ebenso wie die Nazis die Grundlagen der westlichen Zivilisation ablehnt: Aufklärung, Liberalismus, Demokratie, Pluralismus, freie Meinungsäußerung, Vernunft und Rationalität?
Das ebenso wie die Nazis Menschengruppen nach Hautfarben einteilt - wenn auch mit umgekehrter Wertung: bei den einen sind die Weißen ganz oben, bei den anderen ganz unten.
Das ebenso wie die Rechtsextremen Sündenböcke für die Übel der Welt konstruiert: ‘der alte, weiße Mann'.
Empathie für Minderheiten ist gut.
Wenn Empathie sich aber (mehr und mehr) beschränkt auf bestimmte Gruppen - und also andere gesellschaftliche Gruppen verächtlich gemacht und von Empathie ausgeschlossen werden - dann ist das eine gefährliche Entwicklung, die in vieles münden kann.
Dehumanisierung war oft das Vorspiel für Schlimmeres.
Auch die Nazis waren 'empathisch' - mit den 'Volksgenossen'.
Die Massengräber des letzten Jahrhunderts wurden keineswegs nur von Rechtsextremen ausgehoben.
Stalin - Mao - Pol Pot: Millionen Erschossene, Erschlagene, Erhenkte, Zerbombte, Gefolterte, Erniedrigte,und Eingekerkerte.
Und viele Akteure waren überzeugt, das Gute zu tun – wenigstens am Anfang.
zum Beitrag05.06.2021 , 14:03 Uhr
Keine Frage: Reformen sind in der katholischen Kirche notwendig.
Die Frage ist jedoch, in welche Richtung diese Reise gehen soll.
In den USA ist zu heute beobachten, daß identitätspolitische Ideologien in den Gemeinden selbst der konservativen Southern Baptists mehr und mehr Fuß fassen.
Ob den Kirchen der Einbau einer anderen Religion [1] mittel- und langfristig 'gut tun' wird, ist zweifelhaft.
Identitätspolitische Ideologie(n), wie Critical Race Theorie, die Thesen Robin DiAngelos oder Ibram X Kendis sind schon im Ansatz spaltend und entzweiend.
Ein derartiger 'Modernisierungsschub' könnte die Kirchen hierzulande vollends marginalisieren.
Als Ironie der Geschichte könnte sich gerade der Traditionalismus der katholischen Kirche, ihre Trägheitskräfte und ihr Widerstand gegen Veränderungen noch als ‘Stärke’ entpuppen: Stärke einer der wenigen Institutionen, die einer hegemonialen Ideologie widerstanden haben.
Dennoch: Reform ja - aber die katholische Kirche sollte sorgsam darauf achten, in welchem Diskurs eine Reformdiskusion geführt wird, in welchem Diskurs die – durchaus existenten - Problemlagen artikuliert werden: in liberalen Diskursen oder im Diskurs illiberaler Ideologien - denn dies wird auch die Therapie prädeterminieren.
Es steht für die katholische Kirche viel auf dem Spiel: sie sollte der Versuchung widerstehen, auf die Modewelle einer hegemonialen Ideologie aufzuspringen, die eher für das Anheizen von Konflikten und für Polarisierung bekannt ist - soziale Mißstände, auch die in der Kirche, können in liberalem Geist, der die Unverletzlichkeit des Individuums ins Zentrum stellt, adäquat diagnostiziert und erfolgreich 'therapiert' werden.
[1] Der religiöse Charakter der Bewegung ist wiederholt herausgestellt worden, so vom schwarzen Linguisten John McWhorter.Demnächst erscheint sein Buch: 'The Elect.' ('Die Erwählten')
Teilw. Vorabdrucke auf Substack: johnmcwhorter.subs...799-john-mcwhorter
zum Beitrag05.06.2021 , 11:24 Uhr
“Den Konservativen kommt bei der Bekämpfung der AfD eine zentrale Rolle zu.”
Die Gründe für den Aufstieg der AFD sind – wie die meisten sozialen Prozesse - vielschichtig. Wer diesen Aufstieg stoppen will, muß über eine realitätsadäquate Diagnose, die dieser Vielschichtigkeit gerecht wird, verfügen.
Ein bislang eher unterbelichteter Faktor für den Aufstieg der AFD:
Der im Namen der 'Normalität' geführte Wahlkampf der AFD: „Deutschland. Aber normal“ (Wahlslogan) sollte Anlaß sein, genau auf die politischen Diskurse und Praktiken zu blicken, die gegenwärtig in Deutschland - und anderswo - en vogue sind.
Im Namen der 'Normalität' anzutreten, antwortet auf eine Ideologie, die die öffentliche Diskurse zunehmend beherrscht, und die die ‘Normalität’ vieler Menschen als minderwertig und rückständig erklärt.
Im Namen der ‘Normalität’ anzutreten, antwortet, auf eine Ideologie, die vielen als bizarr bis schrill und anmaßend-autoritär – als ‘unnormal’ - erscheint.
Es ist die identitätspolitische Linke, die über ihren eigenen Beitrag zum Aufstieg der AFD nachdenken sollte.
Es ist die demokratische Linke generell, die klären sollte, was ein zukunftsfähiger Begriff von ‘Links’ heute sein kann – es wird darauf ankommen, ob es der Linken gelingt, gesellschaftliche Probleme JENSEITS woker Ideologien zu artikulieren.
Diese Ideologien (Critical Race Theory, Robin DiAngelo, Ibram X Kendi) sind simplistisch in ihrem Schwarz-Weiß-Weltbild, sind nicht harmlos in ihrer Präsentation von Sündenböcken (‘alter, weißer Mann’), Theorie und Praxis dieser Ideologien sind illiberal und autoritär bis totalitär - sie sind spaltend und entzweiend, heizen Konflikte an, statt sie zu mildern, und rufen mit Notwendigkeit, eine Gegenreaktion der ‘Normalen’ - aber auch der Rechten hervor.
Ein Blick auf die USA sollte uns darüber belehren, zu welchen Spaltungen und Polarisierungen rechte und linke Identitätspolitiken beitragen.
zum Beitrag04.06.2021 , 16:50 Uhr
Ja, Herr Alberti, vorausschauende Politik sieht anders aus. Wie gewonnen, so zerronnen - hatten wir das nicht schon? Der pandemische Schweinzyklus, oder: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und sie haben recht: es sterben immer noch täglich Menschen - in Berlin alle 4 Stunden ein Mensch. Und die Überlebensrate von denen, die an Beatmungsgeräte angeschlossen sind, liegt meines Wissens bei 50%.
"100 Patienen sind wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus, davon werden 30 intensivmedizinisch betreut, hiervon müssen 25 beatmet werden. Sechs neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung kamen hinzu." [1]
Daß die Intensivbetten im grünen Bereich sind, sollte auch genauer betrachtet werden: meines Wissens sind weniger die Betten als das völlig überlastete Pflegepersonal der Engpaß.
Aber vielleicht verstehen wir das auch nur falsch, und so zielt vielleicht die Maßnahme, vor den Ferien, die Schüler sich noch einmal kräftig durchinfizieren zu lassen, auf die Herdenimmunität.
Wie wäre es mit einer Superspreader-Techno-Party im Olympia-Stadion?
[1] www.tagesspiegel.d...ssen/25655678.html
zum Beitrag03.06.2021 , 15:40 Uhr
Herr Drosdowski, erweitern Sie Ihre differenzierten Betrachtungen zu Verschwörungsmythen von Rechts auch um Ideologien von Links: Critical Race Theory, den Thesen Robin DiAngelos und Ibram X. Kendis - Ideologien, auf die der Begriff ‘Verschwörungsmythen’ auch passen dürfte, Ideologien, die tief in die Grundraster unseres Realitätsverständnisses eingreifen.
Gemäß diesen Ideologien werden die westlichen Gesellschaften von einer Substanz namens ‘Whiteness’ durchdrungen, noch in den feinsten Verästelungen des Denkens und Fühlens, in allem und jedem, in allen und jeden, in Wort und Bild ist sie enthalten’; ‘strukturell’ und ‘systemisch’ reproduziert sich anonym und automatisch ‘White Supremacy’: patriarchale Macht und Herrschaft.
Verschwörung ohne Verschwörer?
Vernunft, Rationalität, Faktizität, Objektivität und Wissenschaft werden sowohl von rechten Verquerdenkern, als auch von Anhängern der genannten Ideologien, die sich selbst ‘die Erwachten’ nennen, abgelehnt: einmal als lügenhafte Projekt der Eliten, das andere Mal als westliche, patriarchale Konstrukte, die dazu dienen, die Macht 'weißer Männer' zu reproduzieren.
‘Objektivität’ wie ‘Wahrheit’ werden nur noch in Anführungszeichen geschrieben – Objektivität ist unmöglich, und Wahrheit ist standpunktabhängig – und verflüchtigt sich ins Relative, Beliebige. Wahrheit ist ein Konstrukt weiße, patriarchaler Mächte.
‘Gelebte’ subjektive Erfahrung von als kollektiv gedachten Identitätsgruppen sind die Standards der neuen ‘Wahrheit’.
‘Indigenes Wissen’ vs. ‘westliches Wissen’ , ‘holistische (weibliche) Ganzheitserfahrung vs. analytische westliche (männliche) Wissenschaft.
Mathematik ist ‘weiß’, und Präzision ist ‘White supremacy’.
‘Weiße’ und nicht-konforme Autoren und Bücher, und Werke, die Worte enthalten, die ‘jemanden verletzen könnten’ oder Sätze, ‘die interpretiert werden könnten als’ werden verbannt...
Ich fürchte, Vernunft und Rationalität sind heute in einer Zwickmühle.
zum Beitrag03.06.2021 , 12:10 Uhr
“Deutsche Polizisten schossen in den Jahren von 1998 bis 2012 in 656 Fällen auf Menschen, wobei 109 Personen getötet wurden. Im Jahr 2012 setzten sie in 36 Fällen ihre Dienstwaffe gegen Menschen ein. Dabei wurden acht Personen getötet und 20 verletzt. In 35 Fällen feuerten die Beamten in Notwehr, in einem Fall wurde ein flüchtender Schwerverbrecher verletzt.” [1]
‘Joachim Kersten, der bis zum Jahr 2013 an der Hochschule der Polizei in Münster Allgemeine Polizeiwissenschaften lehrte, warnte in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung vor Verallgemeinerungen und stellte heraus: „Die Fallzahl von polizeilichen Übergriffen ist minimal. Tausende Polizisten machen jeden Tag einen guten Job. Die Auswirkungen solcher Vorfälle sind aber fatal, weil sie das Image der Polizei beschädigen.“ Jedoch kritisierte er einen falsch verstandenen Korpsgeist, der mitunter noch in Polizeiwachen feststellbar sei. Hierdurch würden Täter geschützt, da der Verrat eines Kollegen mitunter noch als das größte Verbrechen gelte. Die Bundespolizei reagierte auf die Vorkommnisse und richtete bereits im Mai 2015 eine Vertrauensstelle ein, in der außerhalb des Dienstweges jeder Bundespolizist Verdächtiges melden kann.’
‘396 Polizisten [wurden] in der Zeit von 1945 bis zu Beginn des Jahres 2015 im Dienst getötet.’
Quelle für Zitate:
www.veko-online.de...ten-als-opfer.html
[1] Tödliche Polizeigewalt in den USA ist ungleich häufiger. 2019 wurden 999 Menschen von der Polizei getötet: 404 Weiße, 250 Schwarze, darunter 25 unbewaffnete Weiße und 14 unbewaffnete Schwarze.[2] Im Schnitt der letzten Jahre wurde in den USA rd. 1 Polizist pro Woche im Dienst erschossen. [3] Die US-Bevölkerung ist rd. vier Mal so groß wie die deutsche.
[2] Washington Post, Fatal Force: www.washingtonpost...ce-shootings-2019/
[3] Total life of duty deaths:
www.odmp.org/search/year/2020
zum Beitrag03.06.2021 , 12:06 Uhr
'Öffnungen in Großbritannien wegen Mutante gefährdet „Dann wird die Regierung panisch und macht alles wieder dicht“
In Großbritannien steigen die Corona-Zahlen wieder – wegen der Variante Delta. Im Herbst könnte die Mutation auch Deutschland zu schaffen machen.' Kai Portmann
www.tagesspiegel.d...icht/27248716.html
zum Beitrag02.06.2021 , 17:54 Uhr
Aber „das ist auch eine Form des Rassismus“(...) „dass im Kunstbetrieb davon ausgegangen wird, dass ich mich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit meiner ‚schwarzen‘ Identität und meiner Hautfarbe auseinandersetze. Das würde man von einem weißen Künstler nie verlangen. Und seine Arbeit würde auch nicht automatisch im Hinblick auf seine Hautfarbe gelesen.“
Eine deutliche Aussage.
Die identitätspolitische Einteilung der Bevölkerung nach Hautfarben ist überhaupt im Wortsinn eine 'rassistische', da sie die zufällige biologische Kategorie der Hautfarbe zum identitätsbestimmenden Merkmal erhebt.
Marc Brandenburg spürt die Zumutung, sich ALS schwarz (vorrangig) identifizieren zu sollen, und besteht auf der individuellen Freiheit, sich MIT den verschiedensten 'Dingen' zu identifizieren: ‘ALS’ ist passive Opferhaltung, ‘MIT’ aktive Selbstentwicklung,
Wenn er aber die Zumutung, sich '24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche' als 'schwarz' zu identifizieren, 'den Weißen' (implizit) anlastet, so enthält das einerseits einen wahren Kern, da diejenigen, die die identitätspolitische Schwarz-Weiß-Ideologie am strengsten vertreten, oft 'weiß' sind - aber klingt hier andererseits nicht doch noch ein Rest des Opferdiskurses an?
Und sind wir nicht kurz davor, daß die hegemoniale Ideologie auch vom 'weißen' Künstler verlangt, 'sich mit seiner Hautfarbe ständig auseinanderzusetzen'? Eine Ideologie, die in alles und jedes 'Whiteness' hinein interpretiert, und noch in den feinsten Verästelungen unserer Regungen und Gedanken, Worten und Bildern 'White Supremacy' aufzuspüren trachtet.
Ich wünsche Marc Brandenburg, den binären Schwarz-Weiß-Diskurs vollends hinter sich zu lassen, und die Zumutung, sich als 'schwarz' identifizieren zu sollen, als Zumutung einer entindividualisierenden und damit dehumanisierenden IDEOLOGISCHEN PRÄSKRIPTION zu benennen.
Und dann kann er auch 'weißen' Künstlern, deren Kreativität ebenso beschnitten wird, die Hand reichen.
zum Beitrag02.06.2021 , 11:02 Uhr
“Deutsche Polizisten schossen in den Jahren von 1998 bis 2012 in 656 Fällen auf Menschen, wobei 109 Personen getötet wurden. Im Jahr 2012 setzten sie in 36 Fällen ihre Dienstwaffe gegen Menschen ein. Dabei wurden acht Personen getötet und 20 verletzt. In 35 Fällen feuerten die Beamten in Notwehr, in einem Fall wurde ein flüchtender Schwerverbrecher verletzt.” [1]
‘Joachim Kersten, der bis zum Jahr 2013 an der Hochschule der Polizei in Münster Allgemeine Polizeiwissenschaften lehrte, warnte in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung vor Verallgemeinerungen und stellte heraus: „Die Fallzahl von polizeilichen Übergriffen ist minimal. Tausende Polizisten machen jeden Tag einen guten Job. Die Auswirkungen solcher Vorfälle sind aber fatal, weil sie das Image der Polizei beschädigen.“ Jedoch kritisierte er einen falsch verstandenen Korpsgeist, der mitunter noch in Polizeiwachen feststellbar sei. Hierdurch würden Täter geschützt, da der Verrat eines Kollegen mitunter noch als das größte Verbrechen gelte. Die Bundespolizei reagierte auf die Vorkommnisse und richtete bereits im Mai 2015 eine Vertrauensstelle ein, in der außerhalb des Dienstweges jeder Bundespolizist Verdächtiges melden kann.’
‘396 Polizisten [wurden] in der Zeit von 1945 bis zu Beginn des Jahres 2015 im Dienst getötet.’
Quelle für Zitate: www.veko-online.de...ten-als-opfer.html
[1] Tödliche Polizeigewalt in den USA ist ungleich häufiger. 2019 wurden 999 Menschen von der Polizei getötet: 404 Weiße, 250 Schwarze, darunter 25 unbewaffnete Weiße und 14 unbewaffnete Schwarze.[2] Im Schnitt der letzten Jahre wurde in den USA rd. 1 Polizist pro Woche im Dienst erschossen. [3] Die US-Bevölkerung ist rd. vier Mal so groß wie die deutsche. [2] Washington Post, Fatal Force: www.washingtonpost...ce-shootings-2019/ [3] Total life of duty deaths: www.odmp.org/search/year/2020
zum Beitrag01.06.2021 , 13:38 Uhr
Linux statt windows, macos (Mint zum Einstieg, dann Debian)
Firefox statt chrome
Startpage statt google
Posteo statt gmail
Mastodon statt Twitter
Firefox addons:
uMatrix
uBlock Origin
Decentraleyes
First Party Isolation
HTTPS Everywhere
hervorragende Datenschutzinfos: Weltniveau aus Mannheim: Kuketz-Blog
darin:
Firefox: Ein Browser für Datenschutzbewusste – Firefox-Kompendium
www.kuketz-blog.de...-kompendium-teil1/
zum Beitrag01.06.2021 , 10:40 Uhr
"Hamburger Polizei erschießt Libanesen: Tod nach sieben Schüssen."
Es ist richtig, über diese Fälle zu berichten - die Frage ist jedoch WIE.
Die TAZ sollte sich zurückhalten mit solchen Überschriften - das ist die Spezialität einer anderen Zeitung.
Was geschah, sollte weiter untersucht werden, aber wie es scheint, geschah es nicht grundlos.
Daß es in der Polizei schwarze Schafe gibt, ist selbstverständlich: es gibt sie überall -, aber Journalismus, der das öffentliche Bild einer 'strukturell' gewalttätigen oder 'rassistischen' Polizei konstruiert, sollte sich bewußt sein, daß 'dieser Schuß nach hinten losgehen kann'.
Menschen, die (nur) das Bild einer gewalttätigen und rassistischen Polizei im Kopf haben, könnten bei ihrer ersten Begegnung mit der Polizei übernervös bis aggressiv reagieren, und so eine Gewalteskalation in Gang setzen, bis hin zum Schußwaffengebrauch.
Es ist bekannt, daß vor allem, sich (körperlich) zu wehren, sehr schnell zur Gewalteskalation führen kann.
Journalisten haben also hier eine große Verantwortung, ANGEMESSEN zu berichten, sachlich, fakten- und nicht narrativorientiert.
Zur These der 'strukturellen Gewalt' oder des 'strukturellen Rassismus' haben Jörg Scheller und Marcel Schütz:
“Auffallend aber ist die selektive Verwendung des Strukturbegriffs in Debatten. Wenn etwa Fälle illegaler Gewaltanwendung durch Polizisten – die es zweifellos gibt – von einem «strukturellen Problem» zeugen, was ist dann mit all den Fällen legaler Gewaltanwendung, die es auch gibt?
Müssten diese nicht auch strukturell bedingt sein? Als Polizisten bei Corona-Demos Verquerdenker in die Grenzen wiesen oder nominell christlichen Maskenverweigerern eine Einführung in die biblische Nächstenliebe gaben wie im April dieses Jahres im deutschen Worms, da las man nichts vom «Verdacht auf liberaldemokratische und christliche Strukturen in der Polizei». Und hat man schon einmal von «liebevollen Strukturen in Ehen»
(NZZ, 27.5.21)
zum Beitrag31.05.2021 , 19:57 Uhr
www.privacy-handbuch.de/index.htm
zum Beitrag31.05.2021 , 15:26 Uhr
Frau Garcia's Thesen wären gut - wären sie nicht völlig aus der Zeit gefallen.
Vor einem halben Jahrhundert hätte - und habe - ich mich eingeschrieben in das Projekt der Gleichberechtigung der Frauen.
Heute sind die Frauen - glücklicherweise - unendlich viel weiter, und stellen Bundeskanzlerinnen und EU-Führerinnen.
Heute ist Frau Garcias Schreiben nur noch anachronistisch und zeugt, wie generell der aktuelle Feminismus, eher von einem Impetus der Überkorrektur und der Erniedrigung 'des Mannes', des 'male shaming'.
Der aktuelle (intersektionale) Feminismus ist von Revanche und einer Umkehrung der Verhältnisse inspiriert (d.h. früherer Verhältnisse).
Der aktuelle Feminismus stößt viele Männer ab, die früher einmal dem feminstischen Projekt positiv gegenüber gestanden haben.
Welcher Mann mit einem Funken Selbstachtung sollte denn den verächtlichen Tonfall gegenüber Männern unterschreiben? Das ist nicht die Sprache der Gleichberechtigung.
Die aktuellen Feministinnen schaden dem Anliegen der Frauen.
zum Beitrag31.05.2021 , 15:14 Uhr
'The quote from the book that is regularly cited, out of context, as proof of García Martínez's apparent sexism is below:
"Most women in the Bay Area are soft and weak, cosseted and naive despite their claims of worldliness, and generally full of shit. They have their self-regarding entitlement feminism, and ceaselessly vaunt their independence, but the reality is, come the epidemic plague or foreign invasion, they’d become precisely the sort of useless baggage you’d trade for a box of shotgun shells or a jerry can of diesel."
But this quote has been taken out of context, which is crucial to understanding the deliberately over-the-top style of the passage. In the memoir, García Martínez writes about meeting a six foot tall British trader who is “an imposing, broad-shouldered presence, six feet tall in bare feet, and towering over me in heels,' who he compares favourably to other women in the Bay Area. But it is also a comparison with himself — a geeky tech engineer — which is why he was attracted to the strong British trader:
"British Trader, on the other hand, was the sort of woman who would end up a useful ally in that postapocalypse, doing whatever work—be it carpentry, animal husbandry, or a shotgun blast to someone’s back—required doing."
www.youtube.com/watch?v=f2yfFK1b0uY
zum Beitrag29.05.2021 , 14:32 Uhr
Danke, Frau Bergt, für Ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Wegwerfschrott!
Zum Beispiel Apple, dessen Nutzer sich 'hip' wähnen, die einst ein TAZ-Kommentator m.E. zutreffender als 'Religionsgemeinschaft von Technik-Dummies' bezeichnet hatte:
'These are AirPods. They’re a collection of atoms born at the dawn of the universe, churned beneath the surface of the earth, and condensed in an anthropogenic parallel to the Big Crunch—a proposed version of the death of the universe where all matter shrinks and condenses together. Workers are paid unlivable wages in more than a dozen countries to make this product possible. Then it’s sold by Apple, the world’s first trillion-dollar company, for $159 USD.
For roughly 18 months, AirPods play music, or podcasts, or make phone calls. Then the lithium-ion batteries will stop holding much of a charge, and the AirPods will slowly become unusable. They can’t be repaired because they're glued together. They can’t be thrown out, or else the lithium-ion battery may start a fire in the garbage compactor. They can’t be easily recycled, because there’s no safe way to separate the lithium-ion battery from the plastic shell. Instead, the AirPods sit in your drawer forever.
Kyle Wiens, CEO of iFixit, which does electronics teardowns and sells repair tools and parts, told Motherboard that AirPods are “evil".' [1]
Einer, der die Apfel Produkte in- und auswendig kennt, weil er sie repariert, Louis Rossmann, teilt nicht wirklich den hippen Enthusiamus: "The horrible truth about Apple's repeated engineering failures." [2]
[1] www.vice.com/en/ar...pods-are-a-tragedy
[2] www.youtube.com/watch?v=AUaJ8pDlxi8
zum Beitrag29.05.2021 , 11:22 Uhr
"Weder die Gewalt an sich noch das Verschwimmen der Grenzen zwischen legaler und illegaler Ökonomie und korrupten Politikern sind historisch neue Phänomene. "
Gute, differenzierte Rezension zu einem offenbar lesenswerten Buch - und Wolf-Dieter Vogel stellt auch die richtigen Fragen.
Es sei daran erinnert, daß Gewalt und Korruption in historischer Perspektive weniger ein Ausnahmezustand war, sondern vielmehr der Normalzustand in weiten Teilen der Welt, so auch in Europa.
Erst der 'Prozeß der Zivilisation', Aufklärung und Demokratisierung haben dafür gesorgt, daß 'Gewalt' (in ihren verschiedensten Formen) heute (v.a. in der westlichen Welt, aber nicht nur in ihr) auf einem extrem niedrigen Niveau ist.
Es lohnt sich, in das Opus Magnum von Steven Pinker: 'Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit." hineinzuschauen. Der Autor belegt mit einer Fülle von Daten, wie 'Gewalt' im historischen Längsschnitt so dramatisch abgenommen hat.
"...daß die Morde in verschiedenen Gegenden von England vom 13. bis zum 20. Jahrhundert um den Faktor 10, 50, und in manchen Fällen um 100 zurückgingen - zum Beispiel von 110 Morden pro 100000 Einwohner pro Jahr im Oxford des 14. Jahrhunderts auf weniger als einen Mord pro Hunderttausend Mitte des 20. Jahrhunderts in London" (Pinker, 107).
Dieses Werk ist ein Antidot gegen den herrschenden 'Verelendungsdiskurs', sowohl der Linken als auch der Rechten: der Wahrnehmung, daß alles immer schlechter wird, oder, in einer etwas antiquierten Formulierung: 'Die internationale nimmt ständig zu."
Wer Gewalt beseitigen will, sollte genau studieren, welche Faktoren diesen säkularen Rückgang der Gewalt bestimmt haben.
Der - optimistischer amerikanische Titel von Pinkers Buch: 'The Better Angels of our Nature. Why Violence has Declined.'
zum Beitrag27.05.2021 , 14:14 Uhr
"The uncomfortable truth about BLM, Malcolm X and anti-Semitism"
Es ist an der Zeit, daß auch die BLM-Bewegung ihre eigene Verstrickung in den Anti-Semitismus aufarbeitet, der den amerikanischen 'Anti-Rassismus' seit Malcolm X - und ganz im im Gegensatz zur Haltung M.L. Kings (!) - begleitet:
"During the Los Angeles riots over the killing of George Floyd, Jewish shops were destroyed, synagogues were sprayed with ‘free Palestine’ graffiti, and a statue of a Swedish diplomat who had saved Hungarian Jews from the Nazis was defaced with anti-Semitic slogans."
"In France, a Black Lives Matter rally descended into cries of ‘dirty Jews’, echoing the anti-Semitic chants that filled the same streets during the Dreyfus affair a century ago. Shortly afterwards, the #Jewishprivilege Twitter hashtag sought to lump Jews together with the forces of oppression – until it was subverted by Jews posting accounts of the persecution suffered by their families. Jewish privilege indeed."
Die Tochter von Malcolm X.:
"Sadly, her father had often associated the ‘people in power’ with Jews. Throughout his life, he attacked what he called ‘Zionist-Dollarism’, deplored Israel and cast Jews as a race of white oppressors."
www.spectator.co.u...-x-for-inspiration
zum Beitrag26.05.2021 , 19:48 Uhr
Neue Aufsätze zur 'Lab-Leak-Hypothese':
[1] "Origin of Covid — Following the Clues Did people or nature open Pandora’s box at Wuhan?" by Nicholas Wade
nicholaswade.mediu...-clues-6f03564c038
[2] "The Lab-Leak Hypothesis For decades, scientists have been hot-wiring viruses in hopes of preventing a pandemic, not causing one. But what if …?" By Nicholson Baker
nymag.com/intellig...escape-theory.html
[3]"The genetic structure of SARS-CoV-2 does not rule out a laboratory origin SARS-COV-2 chimeric structure and furin cleavage site might be the result of genetic manipulation" by Rossana Segreto, Yuri Deigin
onlinelibrary.wile...002/bies.202000240
zum Beitrag26.05.2021 , 19:26 Uhr
IT’S THE GAIN-OF-FUNCTION-RESEARCH, STUPID?
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es ein Zufall ist, daß genau in der Stadt, in der Gain-of-Function-Forschung an SARS-Viren betrieben wird, die Pandemie ausbricht?
In der Gain-of-Function-Forschung werden Viren manipuliert: es wird ihnen eine 'Funktion hinzugefügt', sie werden gezielt 'gefährlicher' gemacht - potentielle (zukünftige) Mutationen des Virus vorwegnehmend. Dies geschieht mit dem Ziel, präventiv Gegenmittel wie Impfstoffe zu entwickeln. Prominente Manipulation dürfte die 'Optimierung' der Übertragbarkeit des Virus sein.
Wiederholt ist auf die Auffälligkeit einer Furin-Sequenz im Genom des Virus hingewiesen worden - diese macht das Virus so hoch ansteckend. Diese Furin-Sequenz muß nicht, aber sie könnte von den Forschern ins Virus eingebaut worden sein.
'Lab-Leak' ist eine Hypothese*.
Doch selbst wenn das Virus nicht aus dem Wuhan-Labor stammen sollte:
DIE GAIN-OF-FUNCTION-FORSCHUNG SOLLTE AUF JEDEN FALL AUF DEN PRÜFSTAND.
Es geht hier nicht primär um China – sondern um diesen Forschungstyp. Gain-of-Function_Forschung wird nicht nur in China praktiziert.
Am Rande: Der erwähnte Peter Daszak von der WHO-Kommission gilt als Befürworter der Gain-of-Function-Forschung, und er soll in Geschäftsbeziehungen mt dem Wuhan-Institut gestanden haben. Interessenkonflikt?
Das Konzept der Gain-of-Function-Forschung: die Gefährlichkeit von Viren zu potenzieren, um gegen sie gewappnet zu sein, ist möglicherweise schon im Ansatz keine sehr gute Idee.
Denn: Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht, das ist unvermeidbar. Wenn aber ein Fehler desaströse Folgen für den ganzen Planeten haben kann, dann sollten diese Arbeiten gestoppt werden - sonst kann es morgen wieder passieren.
*Gute Hypothesen sind widerlegbar: Wenn nachgewiesen werden kann, daß Infektionen mit EXAKT DIESEM SARS-TYP anderswo früher ausgebrochen waren, wäre die Lab-Leak-Hypothese widerlegt.
zum Beitrag26.05.2021 , 13:59 Uhr
"The uncomfortable truth about BLM, Malcolm X and anti-Semitism"
Es ist an der Zeit, daß auch die BLM-Bewegung ihre eigene Verstrickung in den Anti-Semitismus aufarbeitet, der den amerikanischen 'Anti-Rassismus' seit Malcolm X - und ganz im im Gegensatz zur Haltung M.L. Kings (!) - begleitet:
"During the Los Angeles riots over the killing of George Floyd, Jewish shops were destroyed, synagogues were sprayed with ‘free Palestine’ graffiti, and a statue of a Swedish diplomat who had saved Hungarian Jews from the Nazis was defaced with anti-Semitic slogans."
"In France, a Black Lives Matter rally descended into cries of ‘dirty Jews’, echoing the anti-Semitic chants that filled the same streets during the Dreyfus affair a century ago. Shortly afterwards, the #Jewishprivilege Twitter hashtag sought to lump Jews together with the forces of oppression – until it was subverted by Jews posting accounts of the persecution suffered by their families. Jewish privilege indeed."
Die Tochter von Malcolm X.:
"Sadly, her father had often associated the ‘people in power’ with Jews. Throughout his life, he attacked what he called ‘Zionist-Dollarism’, deplored Israel and cast Jews as a race of white oppressors."
www.spectator.co.u...-x-for-inspiration
zum Beitrag26.05.2021 , 13:54 Uhr
Frau Hierse - als Antidot gegen den deprimierenden Pessimismus - schauen Sie in die Arbeiten von Steven Pinker und Matt Ridley.
Der vorherrschende Verelendungsdiskurs verfehlt die wirkliche, sehr deutliche (lang- und mittelfrist) positive Entwicklung der Welt!
Steven Pinker: "Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit."
Der englische Titel ist aussagekräftiger: "The Better Angels of Our Nature. Why Violence Has Declined"
Steven Pinker: "Aufklärung jetzt: Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung"
Matt Ridley: "The Rational Optimist: How Prosperity Evolves"
Bjorn Lomborg has presented similar data.
zum Beitrag26.05.2021 , 12:46 Uhr
Für Großbritannien wird festgestellt:
"Frauen im gleichen Job, auf der gleichen Stufe und im gleichen Unternehmen werden fast gleich bezahlt. Der Unterschied beträgt weniger als 1%."
counterweightsuppo...-are-everywhere-2/
zum Beitrag26.05.2021 , 11:37 Uhr
"Andersherum gibt es Menschen, deren Ansichten ich ganz gut finde, deren Auftreten aber unerträglich.“
Das Verhalten von Menschen in der polischen Auseinandersetzung könnte Aufschluß darüber geben, wie sie sich verhalten werden, wenn sie die Macht haben.
“Die meisten Menschen wollen gut sein, vor sich selbst und vor anderen”
Das ‘principle of charity’ - zunächst die besten Absichten zu unterstellen – ist eine humane Haltung, die das Fenster zum Dialog nicht von vornherein verschließt.
Dann sollten wir jedoch vorwärts denken und nicht vergessen, daß in der menschlichen Geschichte der Weg zur Hölle mit guten An- und Absichten gepflastert war.
“Besser werden ist unbezahlte Arbeit und ein Eingeständnis der eigenen Noch-nicht-so-Gutheit. Aber wer nicht werden will, muss bleiben und das ist im aktuellen Zustand der Welt keine Option.”
Die Umgestaltung der Welt durch unerfahrene, unreife ‘Noch-Nicht-Gewordene’ droht eine ‘nicht-so-gute’ Welt hervorzubringen.
“Bleibt Resignation, könnte ich jetzt sagen.“
Nicht so pessimistisch, Frau Hierse. Die aktuelle Welt ist keineswegs so schlecht, wie der mediale Verelendungsdiskurs sie konstruiert.
In den letzten Jahrunderten, in den letzten Jahrzehnten hat sich unendlich viel für die Menschheit verbessert - auf fast allen Fronten.
Das Problem ist: die meisten dieser Fortschritte kommen sukzessive und bleiben deshalb unter dem Radar sensationsorientierter Medien – im Unterschied zu katastrophalen Ereignissen: ‘Flugzeug fliegt in Hochhaus’.
So lesen wir nicht:
‘HEUTE WIEDER HUNDERTSECHSTTAUSEND!) MENSCHEN AUS DER ABSOLUTEN ARMUT ERLÖST’
- das ‘passiert’ die letzten Jahrzehnte täglich. Daß selbst im ärmsten Teil der Welt, in Subsahara-Afrika die Ernährungslage in den letzten Jahrzehnten sich drastisch gebessert hat. Daß der Weltwaldbestand wiederwächst, gerade auch in China u.v.m.
Nichts-tun ist besser als Tun, das das Erreichte zu verspielen droht.
zum Beitrag24.05.2021 , 20:10 Uhr
"Sasha Johnson: BLM activist may have been shot by mistake"
Detectives investigating the shooting of the Black Lives Matter activist Sasha Johnson believe she was not the intended target, and are trying to track down those who left her fighting for her life. www.theguardian.co...en-shot-by-mistake
zum Beitrag23.05.2021 , 19:13 Uhr
Diese Demonstrationen - ob von Links oder von Rechts - sind zum jetzigen (Pandemie-) Zeitpunkt ebenso verantwortungslos wie es die linken und rechten Demonstrationen des letzten Jahres waren:
Diese dürften einer der Hauptfaktoren gewesen sein, die die - bis dahin relativ gut eingehaltenen - Abstandsregeln in den Augen der Bevölkerung ad absurdum geführt haben dürften.
zum Beitrag21.05.2021 , 23:48 Uhr
Herr Kreutzfeldt, ein Artikel Ihres englischen Kollegen, dem Wissenschaftsjournalisten Nicholas Wade, zur Lab-Leak-Hypothese (die er auch hätte 'Hypothese nennen sollen) von Covid-19.
Origin of Covid — Following the Clues Did people or nature open Pandora’s box at Wuhan?"
nicholaswade.mediu...-clues-6f03564c038
zum Beitrag21.05.2021 , 18:41 Uhr
Grüne Frauen haben in ihrer Partei viel Macht - und diese von den Frauen als selbstverständlich erwartete, und von den Männern als selbstverständlich akzeptierte Machtfülle kann zu übermütigem Leichttsinn führen - und möglicherweise dazu verführen, (subkutan) zu glauben, daß die innergrünen Regeln auch außerhalb der Partei gelten.
Daß einer formal egalitären Partei wie die Grünen einige 'gleicher sind' als die anderen, und daß diese 'Gleicheren' die zentrale Wertmaßstäbe nach eignem Gustus definieren, hat auch der TAZ-Autor Stefan Alberti beim letzten Parteitag der Grünen (und nicht nur bei diesem) beobachtet:
"Viel ist beim Parteitag an diesem Samstag von Gleichberechtigung die Rede, aber wie wiederholt bei Grünen-Treffen gilt das nicht für Männer. Als zwischenzeitlich vor einem Wahldurchgang nur ein Mann, nicht aber eine Frau die Chance nutzen will, eine Frage zur Kandidatur zu stellen, geht das nicht: Eine Quotierung auch bei Fragen heißt bei den Grünen, dass kein Mann ans Mikro darf, wenn nicht vorher eine Frau gefragt hat. Eine Ausnahme wäre mit Zustimmung einer Mehrheit der weiblichen Delegierten möglich. Doch die lehnen das ab, die Frage bleibt ungehört." [1]
Der Schritt von der Umdefinierung von Gleichheitsregeln - möglicherweise in dem Bewußtsein, daß dies 'uns' zusteht - , die für alle Parteimitglieder gleichermaßen gelten sollten, zum Ignorieren gesetzlicher Regel, die für alle BürgerInnen gleichermaßen gelten, ist möglicherweise gar nicht so groß.
[1] taz.de/Parteitag-d...-Gruenen/!5762635/
zum Beitrag21.05.2021 , 11:59 Uhr
"The uncomfortable truth about BLM, Malcolm X and anti-Semitism"
Es ist an der Zeit, daß auch die BLM-Bewegung ihre eigene Verstrickung in den Anti-Semitismus aufarbeitet, der den amerikanischen 'Anti-Rassismus seit Malcolm X - und ganz im Aim Gegensatz zur Haltung M.L. King (!) - begleitet:
"During the Los Angeles riots over the killing of George Floyd, Jewish shops were destroyed, synagogues were sprayed with ‘free Palestine’ graffiti, and a statue of a Swedish diplomat who had saved Hungarian Jews from the Nazis was defaced with anti-Semitic slogans."
"In France, a Black Lives Matter rally descended into cries of ‘dirty Jews’, echoing the anti-Semitic chants that filled the same streets during the Dreyfus affair a century ago. Shortly afterwards, the #Jewishprivilege Twitter hashtag sought to lump Jews together with the forces of oppression – until it was subverted by Jews posting accounts of the persecution suffered by their families. Jewish privilege indeed."
Die Tochter von Malcolm X.:
"Sadly, her father had often associated the ‘people in power’ with Jews. Throughout his life, he attacked what he called ‘Zionist-Dollarism’, deplored Israel and cast Jews as a race of white oppressors."
www.spectator.co.u...-x-for-inspiration
zum Beitrag19.05.2021 , 12:00 Uhr
"Nicht die Demokratie soll jedoch durch eine andere Gesellschaftsordnung ersetzt werden, sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem. Hier urteilt ein Jurist über den Marxismus, der ihn offenbar nicht versteht oder bösartig verdreht."
Nun ja, die hehren Ideen in Ehren - es läßt sich leider nicht darüber hinweg sehen, daß die bisherigen - vom Marxismus inspirierten - Versuche, das 'kapitalistische Wirtschaftssystem' zu ersetzen, nicht gerade in einer Demokratie geendigt haben: Stalin, Mao, Pol Pot, milllionen und abermillionen Erschlagener, Erschossener, Gehenkter, Verhöhnter, Erniedrigter...
Wer fände das Marx'sche Diktum aus seinen Frühschriften nicht sympathisch:
"...alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."
Nur: Die Umsetzungsversuche haben genau das produziert und mehr noch: potenziert, was Marx umwerfen wollte.
Das Experiment ist von der Wirklichkeit zigfach, hundertfach, millionenfach widerlegt. Kann eine Ideologie eigentlich noch mehr scheitern?
Ich bin zu sehr Realist und Empirist, um diesen schönen Jugendtraum nicht als definitiv widerlegt zu verstehen. Er hat sich als Alptraum entpuppt.
Und die Älteren unter uns, die noch eine Erinnerung an die blutige Geschichte des letzten Jahrhunderts haben, haben eine Verpflichtung darauf hinzuweisen, dies nicht zu vergessen und nicht die Fehler der Vergangenheit noch einmal zu wiederholen.
zum Beitrag18.05.2021 , 09:16 Uhr
Die Abstinenz von der Lobbyistentätigkeit könnte Herrn Holefleisch durchaus gut tun, und überhaupt: Hausarbeit ist nichts Ehrenrühriges - sie ist ein elementarer Teil der gesellschaftlichen Gesamtarbeit, und der Umgang mit Kindern kann sehr bereichernd sein.
Wir können für Herrn Holefleisch nur wünschen, daß im Baerbock'schen Haushalt nicht die Regeln grüner Parteitage gelten.
Stefan Alberti berichtete in der TAZ vom Parteitag der Grünen Berlin: "Viel ist beim Parteitag an diesem Samstag von Gleichberechtigung die Rede, aber wie wiederholt bei Grünen-Treffen gilt das nicht für Männer. Als zwischenzeitlich vor einem Wahldurchgang nur ein Mann, nicht aber eine Frau die Chance nutzen will, eine Frage zur Kandidatur zu stellen, geht das nicht: Eine Quotierung auch bei Fragen heißt bei den Grünen, dass kein Mann ans Mikro darf, wenn nicht vorher eine Frau gefragt hat. Eine Ausnahme wäre mit Zustimmung einer Mehrheit der weiblichen Delegierten möglich. Doch die lehnen das ab, die Frage bleibt ungehört." [1]
Soviel auch zur gelebten 'Gendergerechtigkeit' bei den Grünen.
taz.de/Parteitag-d...-Gruenen/!5762635/
zum Beitrag17.05.2021 , 17:34 Uhr
'EINE KULTURELLE ERRUNGENSCHAFT'
'Ist das Wort „-phobie“ ernsthaft weiter geeignet, die eigene Position im gesellschaftlich-kulturellen Gefüge zu beschreiben?(..) Aber die meisten Nicht-LGBTI*-Menschen reagieren auf Männer und Frauen, die sich als nicht-‚normal‘ wie sie zu erkennen geben, doch meist mit anything goes. Und vor allem mit: So what?'
That's it. Jan Feddersen gehört zu den wenigen Autoren, die in der Lage sind - und die den Mut haben - die ideologischen Scheuklappen abzulegen und die Verhältnisse so zu betrachten, wie sie nun einmal sind - auch wenn dies das herrschende Opfernarrativ nicht stützt. Chapeau!
Dennoch möchte ich etwas Wasser in den reinen Wein der 'Emanzipation' gießen: Herr Feddersen möge die problematischen Seiten identitätspolitischer Theorie und Praxis in den Blick nehmen. Als Studienobjekt bieten sich die Verhältnisse in den USA an, die etwas weiter 'fortgeschritten' sind, als die unsrigen: die illiberalen und autoritären bis totalitären Züge sind dem unbefangenen Beobachter offensichtlich.
Das gute (!) Projekt der Emanzipation von Minderheiten, wie den Homosexuellen, wird Schaden nehmen, wenn es übernommen wird von woken Ideologien.
Die Taz ist für Überraschungen gut: Zu selten treffen wir auf den Mut eines Autors - wie Jan Feddersen - die Verhältnisse realistisch zu betrachten, und nicht in den alarmistischen Opferdiskurs einzustimmen.
"Eine kulturelle Errungenschaft, inzwischen auch in deutschen Kleinstädten."
Er schreibt Aber: Ist das Wort „-phobie“ ernsthaft weiter geeignet, die eigene Position im gesellschaftlich-kulturellen Gefüge zu beschreiben?
In puncto Transgender mag das „Phobische“ oft stimmen. Aber die meisten Nicht-LGBTI*-Menschen reagieren auf Männer und Frauen, die sich als nicht-‚normal‘ wie sie zu erkennen geben, doch meist mit anything goes. Und vor allem mit: So what?
zum Beitrag17.05.2021 , 14:02 Uhr
Eckhart Körting: '„Urteile werden nicht im Namen Gottes gesprochen." Warum das Kopftuchverbot bei der Polizei und im öffentlichen Dienst richtig ist.
Auch wenn noch viel Nachholbedarf besteht, kann von der häufig behaupteten Benachteiligung des Islams keine Rede sein.' Ein Gastbeitrag. Ehrhart Körting [1]
Ahmad Mansour: 'Falsche Toleranz. Das Kopftuch ist nicht neutral.
Ein Verbot des Kopftuchs für Beamtinnen ist nun möglich. Richtig so, meint der Islamismusexperte Mansour. Es ist mehr als ein Stück Stoff.' Ein Gastbeitrag von Ahmad Mansour [2]
[1] www.tagesspiegel.d...-ist/27181504.html
[2] www.tagesspiegel.d...tral/27154962.html
zum Beitrag12.05.2021 , 11:53 Uhr
"Eine weltweite Analyse von mehr als zwei Millionen Falldaten aus der ersten COVID-19-Welle bestätigte die Vermutung, dass Männer, die an COVID-19 erkranken, signifikant häufiger auf Intensivstationen aufgenommen werden müssen. Im Vergleich zu Frauen war dies 2,84-mal so häufig der Fall. Die Mortalität bei Männern war im Vergleich zu Frauen ebenfalls signifikant erhöht." [1]
“In einigen Ländern sind die Unterschiede besonders ausgeprägt: In Mexiko und Kolumbien sind 63 Prozent der Corona-Toten Männer, in Peru sind es 68 Prozent und in Bangladesch sind es sogar knapp 77 Prozent. (…) Es ist auch belegt, dass es bei Männern länger dauert, bis sie sich von einer Corona-Infektion erholt haben.” [2]
“Wer Vorerkrankungen hat, den kann Covid-19 deutlich härter erwischen als Menschen ohne Vorerkrankungen. Viele Vorerkrankungen treten bei Männern häufiger auf als bei Frauen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und chronische Lungenkrankheiten.” [2]
“Frauen haben einen genetischen Vorteil bei der Immunabwehr”[2]
“Bei Männern altert das Immunsystem früher.”[2]
“Frauen leben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überall auf der Erde länger als Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung der 2019 geborenen Mädchen sei um 4,4 Jahre höher als diejenige der Jungen, erklärte die WHO” [3]
“Auch sterben laut WHO Männer öfter an nicht natürlichen Ursachen als Frauen. So seien die Suizid-Raten von Männern um 75 Prozent höher als bei Frauen. Ab dem 15. Lebensjahr sterben den Angaben nach mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen im Straßenverkehr. Durch Tötungsdelikte kommen gemäß WHO viermal mehr Männer als Frauen ums Leben.” [3]
[1] link.springer.com/.../s00735-021-1297-6
[2] www.quarks.de/gesu...hwerer-als-frauen/
[3] www.welt.de/wissen...r-als-Maenner.html
zum Beitrag11.05.2021 , 13:03 Uhr
Problematisch ist nicht, wenn es Eltern einmal zu viel wird, und sie das auch artikulieren.
Und wo es handfeste Defizite gibt, etwa bei der Kinderbetreuung, sind diese auch zu benennen.
Problematisch ist, wenn Eltern diskursiv zur ÜBERsensibilität angeleitet werden werden: das Glas - statt als halbvoll - nicht nur immer als 'halb leer' zu sehen - sondern als 'ganz leer' (denn 'die Strukturen' sind halt so).
Das Nicht-Artikulieren von massiven Problemen ist gewiß ungesund - nicht weniger ungesund ist es jedoch, das Glas immer nur als 'halb leer' bis 'ganz leer' zu betrachten. Dies führt nicht bselten zu einer zynischen Lebenseinstellung, die das Unglücklichsein vorprogrammiert.
Da das Leben nie ein 'safe space' sein wird, dürfte es dem persönlichen Wohlergehen auf keinen Fall schaden, 'Resilienz', oder noch besser 'Anti-Fragility' einzuüben.
Und ein realistischer Blick auf die Verhältnisse: nicht nur das Wahrnehmen der Defizite, sondern auch das Wahrnehmen des Erreichten.
Ja, es gibt Fortschritt, es gab Fortschritt, und auch den sollten wir würdigen.
zum Beitrag09.05.2021 , 20:44 Uhr
"Falsche Toleranz Das Kopftuch ist nicht neutral
Ein Verbot des Kopftuchs für Beamtinnen ist nun möglich. Richtig so, meint der Islamismusexperte Mansour. Es ist mehr als ein Stück Stoff.' Ein Gastbeitrag von Ahmad Mansour
www.tagesspiegel.d...tral/27154962.html
zum Beitrag07.05.2021 , 22:04 Uhr
Es könnte sich noch als Glücksfall erweisen, mit Sinopharm einen traditionellen Impfstoff, der mit inaktivierten Viren arbeitet, zur Verfügung zu haben.
Da alle bisherigen westlichen Impfstoffe nur gegen das Spike-Protein immunisieren, könnten sie alle gleichzeitig bei einer entsprechenden Mutation des Virus - die um so wahrscheinlicher ist, wenn in einer Pandemie mit hoher Inzidenz geimpft wird - an Wirksamkeit verlieren.
Dann könnte das Vorhandensein eines traditionellen Impfstoffes, der nicht nur gegen das Spike-Protein immunisiert, lebensrettend sein.
Die Europäische Union hätte von vornherein Überlegungen anstellen sollen, wie eine Monokultur von Impfstoffen vermieden werden kann, und z.B. Anreize zur Entwicklung wenigstens eines traditionellen Impfstoffes geben können, parallel zur Entwicklung der mrna-Impfstoffe (Biontech, Moderna) oder dna-Impfstoffe (Astra-Zenecka, Johnson&Johnson), die das Spike-Protein nur auf unterschiedlichem Wege exprimieren.
In einer Sternstunde des Opportunismus dürfte die neue Astra-Zenecka-Verordnung ausgeheckt worden sein: statt nach 12 Wochen bereits nach 4 Wochen die Zweite Impfung geben zu lassen: Es ist allgemein bekannt, daß die Wirksamkeit dann deutlich verringert wäre.
zum Beitrag07.05.2021 , 10:51 Uhr
"Die Begründung für die hohen Infektionsraten lautet heute wie damals: enge Wohnverhältnisse, prekäre Beschäftigung, mangelnde Sprachkenntnisse, fehlender Zugang zu seriösen Informationen über das Infektionsrisiko."
Wer ernsthaft daran interessiert ist, die offenbar deutlich höhere Rate an Covid-19-Infektionen und an schweren Krankheitsverläufen in migrantischen Milieus zu reduzieren, braucht zunächst einmal eine differenzierte – d.h. multikausale - Analyse aller möglichen Einflußfaktoren.
Genauer in den Blick zu nehmen wären neben den bereits genannten (wie Arbeits- und Wohnsituation, Kommunikationsprobleme) KULTURELLE FAKTOREN, wie großfamiliale Strukturen; die größere Bedeutung von Gemeinschaft (gerade auch in der ‘Diaspora’) vgl. mit der ‘individualisierten’ Mehrheitsgesellschaft; Religion und Kinderreichtum sowie SUBKULTURELLE FAKTOREN v.a. männlicher Jugendgruppen, deren (u.a. Begrüßungs-) Rituale schwer vereinbar sein können mit ‘Distanz’; und in denen ‘vorsichtiges’ Verhalten als ‘unmännlich‘ und ’feminin’ gelten kann; in denen ‘risk taking’ generell als ‘Männnlichkeit’ ausweist, und in denen gerade das Ignorieren ‘von oben’, 'von der Mehrheitsgesellschaft' vorgegebener Regeln den Status in der Gruppe verbessern
zum Beitrag07.05.2021 , 09:58 Uhr
JOURNALISMUS VS. PROPAGANDA
Das ist guter - viel zu seltener - Journalismus, der sich bemüht einer vielschichtigen Materie gerecht zu werden - und sich darin wohltuend abhebt von einem Pseudojournalismus, der immer schon vor jeder Analyse die Schuldigen kennt, ein Pseudojournalismus, der weniger an Wahrheit als an der Propagierung eines Narrativs interessiert ist.
Für diesen Journalismus trifft zu: "Häufig orientiert sich die Berichterstattung an angeblichen Merkmalen von Gruppen und nicht an Individuen."
Mehr davon in der TAZ bitte, Frau Oudray.
zum Beitrag05.05.2021 , 11:42 Uhr
Jahrzehnte und Jahrhunderte haben fortschrittliche Kräfte daran gearbeitet, die Hautfarbe eines Menschen bedeutungslos zu machen. Nicht ohne Erfolg, wie wir alle wissen. 2021 ist nicht 1945 ist nicht 1935.
‘Farbenblindheit’ war das Ziel M. . Kings. (‘Farbenblindheit’ heißt nicht, ‘Farben’ nicht ‘zu sehen’, sondern der Hautfarbe bei der Bewertung eines Menschen, bei unseren Handlungen keine Bedeutung zuzumessen.)
Im Unterschied zur sinnvollen und moderaten Identitätspolitik eines M.L. Kings – die das ‘wir’ temporär verstand - handelt es sich bei der aktuellen Identitätspolitik 2.0 - die das ‘wir’ in ehernen Identitäten fixiert - um eine Identitätspolitik ‘on steroids’, deren Theorie(n) von maßlosen Übertreibungen, Verzerrungen und simplistischem Schwarz-Weiß-Denken gekennzeichnet sind, und deren Praxis illiberal und autoritär ist sowie deutliche revanchistische Züge hat.
Diese Identitätspolitik lädt die Hautfarbe eines Menschen wieder mit sozialer Bedeutung auf. Sie ist im wörtlichen Sinne ‘reaktionär’.
Und sie ist reaktionär, indem sie einen Tribalismus befördert, den die westlichen Gesellschaften glücklicherweise weitgehend überwunden haben, eine Tribalismus, der immer noch in weiten Teilen der Welt eine Spur der Verwüstung hinterläßt: Gesellschaften in Bürgerkriege - zwischen Stämmen, Clans, Warlords – hineinzieht.
Wir sind alle immer in Gefahr des Rückfalls in den Tribalismus. Er ist uns sehr nahe. Er ist unser jahrhunderttausende altes Erbe. Erst die modernen Gesellschaften haben versucht, das aufzubrechen und den tribalistischen Bürgerkriegen, die Europa über Jahrhunderte Schrecken und Elend, Mord und Totschlag und Verwüstung bebracht haben, (weitgehend) ein Ende bereitet.
Eine Gesellschaft zu retribalisieren: sie zu kategorisieren nach Hautfarbe und Ethnie etc. ist ein Spiel mit dem Feuer. In Deutschland hatten wir das zuletzt im Nationalsozialismus (1933-1945). - Die Folgen sind bekannt.
zum Beitrag04.05.2021 , 16:32 Uhr
"Dass die Prävalenz vielfältiger alltäglicher wie sturktureller Diskriminierungen von BIPoC in den USA seit den Zeiten MLKs nur unwesentlich abgenommen haben ist ja nun durch etliche Studien und Statistiken belegt."
Really?
zum Beitrag04.05.2021 , 16:10 Uhr
Identitätspolitik' erfährt mittlerweile umfassende Kritik:
- aus einer konservativen Position von dem (schwulen) Autor Douglas Murray oder vom (schwarzen) Wissenschaftler Glenn Loury sowie vom (schwarzen) Intellektuellen Coleman Hughes.
- aus einer liberalen Position vom (schwarzen) Linguisten John McWhorter, oder von einem der besten Kenner der Materie: James Lindsay sowie vom Philosophen Peter Boghossian
- aus einer sozialdemokratischen Position von Helen Pluckrose, aus einer eher traditionel linken Position von Bernd Stegemann, oder aus einer feministischen Position von Caroline Fourest.
In den angelsächsischen Ländern ist die Kritik an dieser 'Obsession mit Identität' weit fortgeschritten. Dort wird die identitäre Bewegung auch ‘authoritarian left’ oder ‘regressive left’ genannt.
Zu viele VERKENNEN den Charakter dieser – neuimportierten – Ideologie. Ihre Propagandamethode beruht darauf, die Herzen zu öffnen mit Forderungen, denen wir nur zustimmen können, wie 'Anti-Rassismus' oder 'Anti-Sexismus' - dann äußerst problematische bis abstrusen Theorien sukzessive 'nachzuladen'. - Die westliche Zivilisation wird im Kern abgelehnt.
Identitätspolitische Theorie(n) und Praxis sind in hohem Maße illiberal, und autoritär bis totalitär (vgl. Hughes’ Kritik an Ibram X. Kendi)
Der puritanische Reinigungsgeist 'woker’ Akteure, die die soziale Wirklichkeit unermüdlich abscannen, um noch in den feinsten Verästelungen v.a. der Sprache, des Denkens, der Symbole Spurenelemente eines rassistischen, sexistischen etc. - 'sündigen' - Bias aufzuspüren, verweist noch auf die Herkunft des Wokeismus aus 'God's Own Country'.
John McWhorter u.a. sehen in der woken Bewegung eine Religion.
Und wie in allen Religionen stehen die Glaubensartikel NICHT zur Diskussion.
Kritiker können nur (bestenfalls) ignorant bzw. moralisch defizient - ‘böse’- sein. Sie sollen schweigen.
Das liberale Konzept des ‘Marktplatzes der Ideen’ ist der Ideologie fremd.
zum Beitrag04.05.2021 , 13:31 Uhr
Tribalismus vs. Universalismus
Nichts macht den Bruch der aktuellen Identitätspolitik mit universellen Gleichheitsprinzipien deutlicher als das Schicksal der Forderung nach 'Farbenblindheit': Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter zu beurteilen.
Zur Zeit M. L. Kings galt sie als 'radikal', in den 80er Jahren als 'liberal' - heute gilt sie den Anhänger der (woken) Identitätspolitik als 'rassistisch'.
Insofern steht die heutige Identitätspolitik NICHT in der Tradition der frühen Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen, der Frauen, der Schwulen.
Auch diese Bewegungen betrieben eine Form von Identitätspolitik, aber im Gestus: 'Wir zusammen für gleiche Rechte'.
Die Perspektive war 'Farbenblindheit'. Das Programm war, den Kategorien der Hautfarbe (des Geschlechts) soziale Bedeutung zu entziehen.
Alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, gleich welchen Geschlechts, gleich welcher sexuellen Orientierung sollten nicht (in erster Linie) als 'Weiße', 'Frauen', 'Lesben' gelten - sondern als Menschen.
Mit ihrem versöhnenden Gestus hatte diese (eher liberale) Identitätspolitik die Herzen der Mehrheit der Bevölkerung gewinnen können. Sie hat Spaltungen reduziert.
Der Gestus der heutigen Identitätspolitik scheint eher: 'Wir zusammen gegen die anderen.' Statt der ausgestreckten Hand der Versöhnung die gereckte Faust der Revanche.
Während in der früheren Identitätspolitik das 'Wir-Zusammen' nur als taktisches, temporäres Konstrukt in der Perspektive seiner Überwindung (Farbenblindheit) gedacht wurde, pflanzt die woke Identitätspolitik (Opfer-)'Identität' als zentrale Kategorie in die Seele der Menschen ein.
Sie lädt die Kategorien der Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung wieder mit sozialer Bedeutung auf.
Das ist ein gefährliches Spiel.
zum Beitrag03.05.2021 , 18:02 Uhr
"wenn er [Feminismus] sich nicht auf Geschlecht beschränkt, sondern weitere Dimensionen von Diskriminierung und Unterdrückung mitdenkt."
Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis, Frau Djahangard!
Vergessen wir nicht: Soziale Phänomene sind in aller Regel nicht eindimensional, sondern vieldimensional, sie sind nicht monokausal - nur durch einen Faktor - bedingt, sondern durch ein Bündel von Faktoren - multikausal.
Dies gilt für soziale Phänomene wie Disparitäten in gesellschaftlichen Positionen, aber auch z.B. für Mordanschläge - ja, auch für den Fall der Tötung eines Menschen durch die Polizei.
Immer schon vor jeder konkreten Untersuchung zu wissen, daß 'Sexismus' oder 'Rassismus' die Ursache einer Disparität oder eines Mordes ist, ist unwissenschaftlich.
Es ist nicht zutreffend, daß 'Disparität' per se Beweis von sexistischer Diskriminierung ist, es ist ebenso wenig zutreffend, daß die Tötung eines schwarzen Menschen per se Beweis von 'Rassismus' ist.
Immer ist der konkrete Fall in seiner (potentiellen und sehr wahrscheinlichen) Vieldimensionalität zu untersuchen. 'Sexismus' oder 'Rassismus' können im Spiel sein, müssen es aber nicht. Und wo sie im Spiel sind, ist stets zu fragen, welchen Anteil sie im gesamten Faktorenbündel haben: 90 %, 50 %, 20%, 5 %.
Unterkomplexe Diagnose führt zu unterkomplexer Therapie.
Hierarchische (Macht)strukturen bergen immer das Potential des Machtmißbrauchs - und es gibt in der Tat keinen Grund anzunehmen, daß Frauen dagegen immun sind. Und wenn Frauen der Verlockung des Machtmißbrauchs verfallen, sagen wir nicht, sie tun das, weil sie Frauen sind.
Und solange es Hierarchien gibt, läßt sich das nicht völlig vermeiden. Hierarchien können evtl. 'flacher' gemacht werden, ganz ohne wird es jedoch nie gehen.
Sofern Hierarchien auf Kompetenz beruhen, sind sie sinnvoll. Der Unterschied ist wichtig. In der Wahrnehmung mancher Menschen mag allein die 'Ausübung' von Kompetenz als Macht(mißbrauch) erscheinen.
zum Beitrag02.05.2021 , 11:48 Uhr
Diese Demonstrationen - ob von Links oder von Rechts - sind zum jetzigen (Pandemie-) Zeitpunkt ebenso verantwortungslos wie es die Demonstrationen des letzten Jahres waren:
Diese dürften einer der Hauptfaktoren gewesen sein, die die - bis dahin relativ gut eingehaltenen - Abstandsregeln in den Augen der Bevölkerung ad absurdum geführt haben dürften.
zum Beitrag27.04.2021 , 11:39 Uhr
Das Englische ist seit Jahrhunderten den Weg des monokasalen geringsten Widerstandes gegangen: Flexionen, die den Kasus anzeigen, wurden ebenso fallen gelassen wie Flexionen des konjungierten Verbs.
Dichterische Freiheit ging darüber verloren, doch Freiheitsverlust ist gar nicht so selten der Preis, der für Simplifizierungen zu zahlen ist.
Die Einschränkung des Englischen wird deutlich, wenn wir den Satz : ‘the dog bits the man’ ins Deutsche übersetzen: ‘Der Hund beißt den Mann’. Aber anders als im restringierten Englisch stehen stehen dem multikasalen (und multiflexiven) Land der Dichter weitere Übersetzungen zur Verfügung: ‘Den Mann beißt der Hund’ oder ‘Es beißt der Hund den Mann’.
Ebenso wurden differenzierende alte Shakespearesche Formen, wie ‘thou hast’ oder ‘he hath’ der Simplizität geopfert, und nirgendwo wird dieser Sprung ins Reich der grammatischen Freiheit, aber dichterischen Unfreiheit deutlicher als bei Wörtern wie ‘to put’: das Englische kennt nur noch zwei Formen: ‘put’ und ‘puts ‘, was ‘putzig’ anmutet im Vergleich zur reichen Flora der deutschen Formen des Wortes: ‘legen’, ‘lege’, ‘legst’, ‘legen’, ‘legt’, ‘lege’, ‘läge’.
Das Englische folgt der pragmatischen Logik der Reduktion von Kriminalität durch Abschaffung der entsprechenden Gesetze. Oder der Abschaffung von Disparitäten durch Abschaffung von Aufnahmeprüfungen – eine aktuelle Forderung an amerikanischen Universitäten.
Es bleibt die drängende Frage, ob monokasales Sprechen bzw. Schreiben und Denken in einem Kausalzusammenhang mit monokausalem – simplistischem - Schwarz-Weiß-Denken steht.
Die sozio-linguistische Realität legt zumindest eine Korrelation nahe. Zwar wissen die Älteren unter uns noch: ‘correlation does not imply causation’ - unübersehbar ist jedoch der Siegeszug monokausalen Denkens, in dem alle Übel der Welt auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind: ‘W***’.
‘Freiheit’ ist der Ausgang des Menschen aus der selbstverschuldeten Monoka(u)salität.
zum Beitrag24.04.2021 , 13:51 Uhr
Die zunehmende Impfquote ist (eigentlich) erfreulich - in Kombination mit einer hohen Inzidenz kann der (Impf-)Schuß allerdings nach hinten losgehen: Impfen in eine hohe Inzidenz ist eine Einladung an das Virus, Mutationen auszubilden, die den Impfschutz unterlaufen.
Deshalb ist die Senkung der Inzidenzen von außerordentlicher Bedeutung.
zum Beitrag24.04.2021 , 13:49 Uhr
Die zunehmende Impfquote ist (eigentlich) erfreulich - in Kombination mit einer hohen Inzidenz kann der (Impf-)Schuß allerdings nach hinten losgehen: Impfen in eine hohe Inzidenz ist eine Einladung an das Virus, Mutationen auszubilden, die den Impfschutz unterlaufen..
Deshalb ist die Senkung der Inzidenzen von außerordentlicher Bedeutung.
zum Beitrag20.04.2021 , 13:55 Uhr
Ein Museum für Schwarze Kunst - solche Projekte machen all jenen Hoffnung, denen die diversen Identitäten am Herzen liegen - und die Zeit ist jetzt reif, daß auch die anderen Identitätsgruppen erkennen, daß sie nicht mehr darauf setzen sollten, in den weißen Museen sichtbar zu sein. Wenn überhaupt, präsentieren die Weißen deren Werke immer nur, wenn es ihren weißen - meist männlichen und nur zu oft cis-heteronormativen und letztlich immer transfeindlichen - Interessen als Feigenblatt dient. Und sie plazieren sie geschickt in ungünstigem Licht. Diese Pseudointegration kaschiert nur die White Supremacy.
Deshalb brauchen wir auch Museen, die anderen Identitäten einen 'safe space' bieten - und dies sollte nicht mit (negativer) Segregation verwechselt werden, wie es weiße Kritiker oft vorschnell verlauten lassen. Die frühere Segregation wurde den Schwarzen aufgezwungen - die jetzige Forderung nach eigenen 'safe spaces' entsteht aus dem selbstbewußten Wunsch, dem toxischen Einfluß des Weißen eigene Räume in der Gesellschaft entgegen zusetzen.
Daß die Kuratorien diverser werden, genügt nicht, White Supremacy ist allgegenwärtig, und läßt sich nicht einfach durch diversere Kuratorien verdrängen lassen - neben eigenen Museen, wäre eine aktive Politik der Verminderung der weißen Vorherrschaft in den Museen, zum Beispiel durch das Abhängen weißer Werke nötig. In den Depots der Museen ist viel Platz, und dort richten die Werke, die letztlich doch nur die Ideologien der weißen Mehrheitsgesellschaft reproduzieren keinen Schaden an. Für wieviele Nicht-Weiße kommt der Besuch eines weißen Museums einer Traumatisierung gleich. Die allgegenwärtige Whiteness erschlägt sie förmlich.
Insbesondere die neuen Erkenntnisse des Intersektionalismus sollten Einfluß auf die Museumslandschaft haben. Ist die Forderung nach einem Museum feministischer, queerer Schwarzer Kunst wirklich so utopisch?
zum Beitrag17.04.2021 , 09:29 Uhr
'Nele Pollatschek, die sich als „Schriftsteller“ bezeichnet, äußerte Kritik an der Strategie der Sichtbarmachung des Geschlechtes im Deutschen und bezeichnet Gendern als „sexistisch“. Denn diese würde das Geschlecht des Bezeichneten permanent hervorheben und es zur wichtigsten Informationskategorie machen. Bei der Bezeichnung von Personen finde so außerdem eine Fokussierung auf die biologischen Geschlechtsmerkmale statt, die allein schon deshalb in den Fokus gerieten, um die korrekte Form zu finden.
Pollatschek lehnt dies ab und schreibt: „Der Weg zu Gleichheit ist Gleichheit. Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden, der muss sie gleich behandeln und das heißt, sie gleich zu benennen.“ Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, in der man sich auch von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied und versuchte, es generischer zu gebrauchen, anstatt Geschlechterunterschiede hervorzuheben.
Pollatschek vergleicht die Situation mit einem Henne-Ei-Problem: „Sind die Berufsbezeichnungen inhärent männlich und brauchen daher eine parallele weibliche Form, oder sind sie inhärent generisch und wirken nur deswegen männlich, weil sie historisch nur von Männern ausgeführt werden durften?“'
de.wikipedia.org/w...enus-Sexus-Debatte
zum Beitrag13.04.2021 , 12:05 Uhr
Der Feminismus von Silke Mertins ist erfrischend undogmatisch – eher eine Seltenheit heute, wo vernünftiges Abwägen und das Zur-Kenntnis-Nehmen von Fakten und der Vieldimensionalität der sozialen Wirklichkeit so oft abgelöst erscheint durch die ‘reine Lehre’ und eindeutige Feinbilder.
Und so entgegnet sie dem typischen Verlelendungsdiskurs (‘die Lage ist schlecht, und sie wird immer schlimmer’), daß die Frauen, ‘wo die Luft dünn wird – ganz oben (…) in Deutschland jedoch wenig Anlass zur Klage’ haben.
Und en passant räumt sie auf mit der ebenso populären wie unterkomplexen These, daß jegliche Disparität Beweis von Diskriminierung sei: “Das Finanzministerium interessiert Baerbock nicht, da sie es nach eigenem Bekunden nicht so mit Zahlen hat.”
Können Disparitäten also auch mit (unterschiedlichen) Interessen zu tun haben? Mit interessegeleiteter Wahl? Möglicherweise auch mit geschlechtspezifischen unterschiedlichen Interessen. So ist z.B. seit langem bekannt, daß Frauen eher eine Affinität zur Beschäftigung mit Menschen haben, Männer eher eine Affinität zu Objekten – jedenfalls im Durchschnitt. (Der Einzelfall kann sich anders verhalten).
Und wer möchte ihr nicht zustimmen, was die Chirurgin betrifft: Ich jedenfalls fühle mich deutlich wohler, wenn ich weiß, daß meine Chirurgin ihre Stelle primär aufgrund ihrer Erfahrung und Qualifikation hat – und nicht wegen ihres Geschlechts.
Mehr von ihrem differenzierten Blick auf unsere Gesellschaft bitte, Frau Mertins!
zum Beitrag12.04.2021 , 12:16 Uhr
“Aber so unterschiedliche Lebensrealitäten können nicht in einem Begriff vermengt werden, sie müssen es auch nicht. Doch es fühlt sich trotzdem falsch an, mich als nicht-weiß zu bezeichnen."
Melissa Erkurt formuliert ihr Unbehagen an der aktuellen Praxis der Identitätspolitik, und sie hat etwas wichtiges erkannt: Bevölkerungsgruppen anhand ihrer Hautfarben gleiche Lebensrealitäten zuzuschreiben, ist immer in hohem Maße artifizielles Konstrukt, und wird sich immer für viele ‘falsch anfühlen’, wie jede stereotype Identitätszuschreibung. Das gilt für (letztlich nur) statistische Gruppen, das gilt mehr noch für Individuen.
Zudem: ‘Hautfarbe’ als deskriptiver Begriff ist eine Sache – eine andere Sache ist es, ‘Hautfarbe’ normativ zu verstehen und damit zu assoziieren, daß Menschen einer Hautfarbe Weltanschauung und politische Ziele teilen, ist eine andere – irreführende – Sache. Auch dies wird sich für nicht wenige Menschen einer Hautfarbe ‘falsch anfühlen’ – weil sie sich eben nicht eine ‘Welt-Anschauung’ überstülpen lassen wollen. Auch weil sie nicht zugeschriebene ‘Kollektiverfahrungen’ teilen, bzw. Weil sie eine andere Perzeption ihrer Lage haben.
IDENTITÄTSKONSTRUKTIONEN HABEN IMMER EINEN GEWALTASPEKT.
Das Denken in diesen Kategorien ist m.E. widersprüchlich – und konterproduktiv.
Alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, gleich welchen Geschlechts, gleich welcher sexuellen Orientierung sollen nicht als 'Weiße', 'Frauen', 'Lesben' gelten - sondern als MENSCHEN.
Diese ‘Farbenblindheit’ war die die Perspektive von M.L. Kings Bürgerrechtsbewegung: Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen, sondern nach ihrem Charakter.
Deren Identitätspolitik: ‘Gemeinsam für gleiche Rechte!’ verstand ‘Gruppenidentität’ als (bloß) temporäres (strategisches) Konstrukt - in der Persektive seiner Überwindung. DIE BETONUNG LAG AUF DEM GEMEINSAMEN MENSCHSEIN ALLER MENSCHEN, NICHT AUF EHERNEN IDENTITÄTEN.
zum Beitrag09.04.2021 , 11:49 Uhr
Es ist notwendig zwischen 'ökonomischem Liberalismus' und 'politischem Liberalismus' zu unterscheiden - und das scheint auch bei Sarah Wagenknecht durcheinander zu gehen.
'Konsequenter' ökonomischer Liberalismus kann als Laissez-Faire-Kapitalismus, der jegliche staatliche Intervention in die Wirtschaft ablehnt verstanden werden - das könnten wir mit 'Neoliberalismus' assoziieren.
'Politischer Liberalismus' betont die Freiheitsrechte des Individuums in einer offenen Gesellschaft, Pluralismus, die freie Meinungsäußerung, die Diskussion auf einem Marktplatz der Ideen. Er lehnt staatliche Intervention in den gesellschaftlichen Diskussionsprozeß weitestgehend ab.
Es sollte klar sein, daß Theorie und Praxis der identitären Linken NICHTS mit dem politischen Liberalismus zu tun haben.
DIESEN Liberalismus gilt es heute zu verteidigen, nicht ihn kurzzuschließen mit 'Neoliberalismus'.
Jonathan Rauch, der an John Stuart Mill anknüpft, ist ein heutiger Exponent des politischen Liberalismus.
Grundlegend ist sein hinreißendes Plädoyer für freie Meinungsäußerung in seinem Buch 'Kindly inquisitors. The New Attacks on Free Thought.'
'“A liberal society stands on the proposition that we should all take seriously the idea that we might be wrong. This means we must place no one, including ourselves, beyond the reach of criticism; it means that we must allow people to err, even where the error offends and upsets, as it often will.” So writes Jonathan Rauch in Kindly Inquisitors, which has challenged readers for more than twenty years with its bracing and provocative exploration of the issues surrounding attempts to limit free speech. In it, Rauch makes a persuasive argument for the value of “liberal science” and the idea that conflicting views produce knowledge within society.' (Amazon.de-Text)
zum Beitrag07.04.2021 , 16:38 Uhr
"Eine weltweite Analyse von mehr als zwei Millionen Falldaten aus der ersten COVID-19-Welle bestätigte die Vermutung, dass Männer, die an COVID-19 erkranken, signifikant häufiger auf Intensivstationen aufgenommen werden müssen. Im Vergleich zu Frauen war dies 2,84-mal so häufig der Fall. Die Mortalität bei Männern war im Vergleich zu Frauen ebenfalls signifikant erhöht." [1]
“In einigen Ländern sind die Unterschiede besonders ausgeprägt: In Mexiko und Kolumbien sind 63 Prozent der Corona-Toten Männer, in Peru sind es 68 Prozent und in Bangladesch sind es sogar knapp 77 Prozent. (…) Es ist auch belegt, dass es bei Männern länger dauert, bis sie sich von einer Corona-Infektion erholt haben.” [2]
“Wer Vorerkrankungen hat, den kann Covid-19 deutlich härter erwischen als Menschen ohne Vorerkrankungen. Viele Vorerkrankungen treten bei Männern häufiger auf als bei Frauen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und chronische Lungenkrankheiten.” [2]
“Frauen haben einen genetischen Vorteil bei der Immunabwehr”[2]
“Bei Männern altert das Immunsystem früher.”[2]
“Frauen leben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überall auf der Erde länger als Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung der 2019 geborenen Mädchen sei um 4,4 Jahre höher als diejenige der Jungen, erklärte die WHO” [3]
“Auch sterben laut WHO Männer öfter an nicht natürlichen Ursachen als Frauen. So seien die Suizid-Raten von Männern um 75 Prozent höher als bei Frauen. Ab dem 15. Lebensjahr sterben den Angaben nach mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen im Straßenverkehr. Durch Tötungsdelikte kommen gemäß WHO viermal mehr Männer als Frauen ums Leben.” [3]
[1] link.springer.com/.../s00735-021-1297-6
[2] www.quarks.de/gesu...hwerer-als-frauen/
[3] www.welt.de/wissen...r-als-Maenner.html
zum Beitrag06.04.2021 , 13:31 Uhr
Die USA sind uns - wie immer - einen Schritt voraus: Der 'urban dictionary' verzeichnet bereits ein neues Wort, das den Sachverhalt bezeichnet, den der Autor anspricht [1]
"vaxhole One who has been fully vaccinated for the COVID-19 virus and brags about it. Two weeks after the second shot and that vaxhole is posting selfies from a Cancun bar."
Und es bleibt im Land der unbegrenzten puritanischen Möglichkeiten und des allgegenwärtigen 'virtue-signaling' nicht aus, daß die moralisch Minderwertigen ihrem Ressentiment gegen die Geimpften freien Lauf lassen:
"vaxhole A person who intentionally gloats or brags about their vaccination status in order to signal to others their moral superiority."
Die Idee der transparenten Masken ist auf den ersten Blick bestechend, ein zweiter Blick offenbart jedoch, daß das Konzept der Transparenz zu eng verwoben ist mit der sog. 'Aufklärung', die, wie inzwischen in mehreren (feministischen und post-colonial) Studien nachgewiesen, nichts als ein reaktionäres, patriarchales und rassistisches Konstrukt ist. Nicht zuletzt könnte transparente Masken evtl. als 'islamophob' mißverstanden werden und ganzen Bevölkerungsgruppen schwere innerliche Verletzungen zufügen.
Alternativ schlage ich vor, daß (intransparente) Masken mit aufgedruckten Gesichtszügen verwendet werden. Eine gewisse Beweglichkeit der Züge wäre gegeben. Die Masken könnten sogar individualisiert werden, durch Aufdrucke mit den echten Gesichtszügen der Trägerin - für Copy-Center eine Zusatzeinnahme in diesen schwierigen gesichtslosen Zeiten.
[1] www.urbandictionar...e.php?term=vaxhole
zum Beitrag04.04.2021 , 11:43 Uhr
‘White supremacy’ ist im Westen allgegenwärtig, noch in den kleinsten Verästelungen des Denkens der Weißen, in all ihren Gefühlsäußerungen, in jedem ‘privaten’ Handeln, auch wenn es vorgibt, unpolitisch zu sein – und in allem politischen Handeln.
Alle Politik in den sog. ‘Zivilisationen’ des weißen Westens ist von White Supremacy durchsetzt, alle Politik ist inhärent rassistisch, patriarchalisch-sexistisch und transphob. Niemand sollte sich hier Illusionen hingeben, insbesondere sog. ‘(Links-)Liberale’ nicht: Deren Liberalismus ist in Wahrheit reaktionär, deren Ideologie ist das größte Hindernis für eine klimagerechte Gesellschaft.
‘White Supremacy’ hat den Rassismus in die Welt gebracht, der vorher unbekannt war. Weiße Männer beuten seit Jahrhunderten rücksichtslos die Erde aus, während zuvor die indigenen Gesellschaft in Harmonie mit der Natur lebten. Das analytische Denken – einschließlich der weißen Mathematik – weißer Männer hat das holistische Denken der BiPoCs (und der Frauen) rücksichtslos verdrängt, hat die sanften Technologien, die im Einklang mit der Natur operierten, gnadenlos zerschlagen.
Was hat die weiße sog. Zivilisation der Welt gebracht? Nichts als Zerstörung, Ausbeutung und Unterdrückung.
Es ist an der Zeit, das zu stoppen. Die Weißen sollten dies erkennen und endlich zurücktreten, und Platz machen für eine Ära der ‘Black Supremacy’ (unter Einschluß von Brown und Red), eine ‘Supremacy’ der holistischen Sustainability; eine Supremacy der sanften Technologien und einer ganzheitlichen Natur-Medizin, die den weißen männlichen Reduktionismus überwindet; für eine nicht-weiße Mathematik; für das Ende von white-suprematistischer Datenhuberei und präszisionistischer Faktengläubigkeit.
Typisch ist, daß selbst ein ‘progressives’ Projekt, wie die ‘Feminstische Gletscherkunde‘ (‘Feminist Glaciology’) von Mark Carey, M. Jackson und A. Antonello, das das Mensch-Eis-Verhältnis klimakritisch thematisiert, im weißen Paradigma verhaftet ist.
zum Beitrag03.04.2021 , 19:43 Uhr
Diffamierung von Menschen mit abweichenden Meinungen von der eine Seite - Schweigen aus Angst auf der anderen Seite: so unbekannt ist uns 'im Westen' dies heute nicht. Das ist der Fundus, aus dem alle Illiberalen, autoritären und totalitäre Ideolog(i)en schöpfen.
zum Beitrag03.04.2021 , 14:54 Uhr
"Schrieb in dieser Zeitung Stefan Reinecke, mit dem mich, so viel Sprechpositionstransparenz muss sein, eine längere Geschichte verbindet."
Was Sie 'Sprechpositiontransparenz' nennen, Herr Walter, ist ein einzigartiger Vorgang in der TAZ.
Dieser Versuch, die Reputation eines Kollegen, der nicht ihrem woken Glauben verhaftet ist, zu zerstören, spricht nicht für Ihre moralische Integrität.
Opportunisten, Mitläufer und ideologische Schreibischtäter lönnen sich sollten sich vom Mut des Herrn Reinecke eine Scheibe abschneiden.
Wachen Sie auf aus Ihrem totalitären Traum - lernen Sie aus der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.
zum Beitrag03.04.2021 , 10:17 Uhr
Wolfgang Thierses Rekurs auf die 'normalen Leute' ist in der Tat unglücklich.
Denn 'normal' ist in zunehmendem Maße der identitätspolitische Diskurs. Er ist tendenziell hegemonial: an den Universitäten, Schulen, Leitmedien, zunehmend in Behörden und den HR-Abteilungen von Unternehmen, in Parteien, wie den Grünen, den Linken und teilweise auch der SPD.
Thierse hätte also besser an die noch existierende (Rest-) VERNUNFT appelliert, die die Unvernunft des identitätspolitischen Projektes erkannt hat - ja, dessen Tendenz zur Zerstörung der Vernunft.
zum Beitrag31.03.2021 , 14:20 Uhr
JEGLICHE Diskriminierung und JEGLICHER Rassismus ist zu kritisieren.
Rassismus ist nicht teilbar in 'akzeptablen' Rassismus und nicht - akzeptablen Rassismus.
Der englische PoC Calvin Jones - er ist Lehrer und Politiker - sagt, nachdem er auf den Rassismus gegen weiße Schüler in den Schulen Londons, in denen sie in der Minderheit sind, hingewiesen hat:
"Eine Menge weißer Menschen erfährt im Moment Rassismus, anti-weißer Rassismus ist im Moment der populärste Rassismus, nach dem Anti-Semitismus.
Es ist so modisch anti-weiß zu sein, es ist akzeptabel, man kann über den weißen Mann sprechen, so viel man will, und niemand wird mit den Augen blinzeln, niemand wird die Augenbrauen heben - es ist völlig ok."
Quelle: "I'm Controversial Because I Say Things a White Man Can't" - Calvin Robinson www.youtube.com/watch?v=zDCIPt8lUGM [ab 7')
zum Beitrag31.03.2021 , 13:58 Uhr
'Nele Pollatschek, die sich als „Schriftsteller“ bezeichnet, äußerte Kritik an der Strategie der Sichtbarmachung des Geschlechtes im Deutschen und bezeichnet Gendern als „sexistisch“. Denn diese würde das Geschlecht des Bezeichneten permanent hervorheben und es zur wichtigsten Informationskategorie machen. Bei der Bezeichnung von Personen finde so außerdem eine Fokussierung auf die biologischen Geschlechtsmerkmale statt, die allein schon deshalb in den Fokus gerieten, um die korrekte Form zu finden.
Pollatschek lehnt dies ab und schreibt: „Der Weg zu Gleichheit ist Gleichheit. Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden, der muss sie gleich behandeln und das heißt, sie gleich zu benennen.“ Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, in der man sich auch von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied und versuchte, es generischer zu gebrauchen, anstatt Geschlechterunterschiede hervorzuheben.
Pollatschek vergleicht die Situation mit einem Henne-Ei-Problem: „Sind die Berufsbezeichnungen inhärent männlich und brauchen daher eine parallele weibliche Form, oder sind sie inhärent generisch und wirken nur deswegen männlich, weil sie historisch nur von Männern ausgeführt werden durften?“'
de.wikipedia.org/w...enus-Sexus-Debatte
zum Beitrag30.03.2021 , 20:25 Uhr
Halten wir fest: Die WHO-Kommission war einige Stunden im Wuhan- Labor. Dort wurde ihnen vorgetragen, daß das Virus nicht aus dem Labor stammt. Im Abschlußbericht, an dem 17 chinesische Wissenschafter (und die chinesische Regierung) beteiligt waren, wird es für ‘extrem unwahrscheinlich’ erklärt, daß das Virus aus dem Labor entwichen sein könnte. - Das ist überzeugend.
Fest steht indes, daß in Wuhan eines der weltweit wenigen Labors steht, in dem ’Gain-of-Function’ an (Fledermaus-) SARS Viren betrieben wird.
Es ist das Ziel der Gain-of-Function-Forschung, den Viren eine Funktion hinzuzufügen - d.h. den potentiellen Mutations- bzw. Evolutionsprozeß des Virus zu beschleunigen -, die die Gefährlichkeit des Virus steigert: Prominent dürfte hier die 'Optimierung' der Übertragbarkeit sein. Dies geschieht mit dem Ziel der Entwicklung von Gegenmitteln gegen mögliche zukünftige Pandemien.
Wiederholt ist auf die Auffälligkeit einer Furin-Sequenz im Genom des Virus hingewiesen worden, die das Virus so hochansteckend macht.
Die Koinzidenz von Pandemieausbruch in Wuhan und der Existenz eines Labors in Wuhan, das diesen Virentyp beforscht – ist das nicht äußerst erstaunlich? Sie ist nicht Beweis eines Kausalzusammenhangs, gewiß: ‘correlation does not imply causation’. Aber wie wahrscheinlich ist es eigentlich, daß diese Koinzidenz purer Zufall ist?
Die Frage des Ursprungs des Virus ist zu wichtig, als daß die Lab-Leak-Hypothese vorschnell ad acta gelegt wird. Dies muß restlos geklärt werden.
Wenn es ein Labor-Unfall war, ist die Gain-of-Function-Forschung an hochgefährlichen Viren auf den Prüfstand zu stellen - sonst kann alles morgen wieder passieren...
In den USA wird die Lab-Leak-Hypothese offen diskutiert: Nicolson Baker am 4. Jan. ‘21 im ‘New York Magazine’ Rossana Segretto & Yuri Deigin am 17. Nov ‘20 in ‘Wiley Online Library’ Der ehemalige CDC Direktor, Robert Redfield, sagte am 26.3. auf CNN, daß er an den Laborursprung des Virus glaubt.
zum Beitrag30.03.2021 , 10:52 Uhr
Caroline Fetscher: '...stellen wir uns einige der Anliegen aus dem Mund von Rechten vor, die fordern würden: „Schwarze dürfen nur von Schwarzen übersetzt werden!" Oder, dass die Anzahl der Schwarzen, Sinti, Roma oder Transgender-Personen im Land staatlich erfasst werden solle.' [1]
'Betroffene' sollten zu Wort kommen - ihre persönlichen Erfahrungen können einen wichtigen Beitrag zur Erhellung einer Problematik liefern.
Aber Betroffenheit allein ist nicht der General-Schlüssel zur Wahrheit.
Einen Schritt zurückzutreten, und mit ruhigem Blick und in Kenntnis der Fakten und der (meist komplexen) Zusammenhänge zu urteilen, ist unabdingbarer Teil der Wahrheitsfindung.
Es gibt i.ü. nicht die reine, unschuldige 'Betroffenheit', die die unmittelbare Wahrheit einer Situation, einer Problematik wiedergeben könnte.
Wir nehmen meist durch Filter ideologischer und psychologischer 'Voreinstellungenen' wahr.
D.h. unsere 'Betroffenheit' kann ideologisch - und psychologisch - verzerrt sein.
Nicht zu vergessen ist, daß 'Nicht-unmitttelbar-Betroffenen' ein (Erkenntnis-)Mittel zur Verfügung steht, das zur menschlichen Grundausstattung gehört: EMPATHIE, die generelle Fähigkeit der Menschen uns in andere hineinzuversetzen und hineinzufühlen.
Und wenn uns Empathie sogar - mit Tieren - über die Artgrenzen hinweg gelingt, warum sollte es nicht auch in Bezug auf Menschen mit anderer Hautpigmentierung gelingen?
Der Bourgeois Friedrich Engels schrieb im 19. Jh. über die Leiden der englische Arbeiter, der Dominikaner Bartolomé de Las Casas kämpfte im 16. Jh. für die Rechte der Indios.
[1] www.tagesspiegel.d...6d95228e4619ce437e
zum Beitrag27.03.2021 , 11:50 Uhr
Die Bedrohung von Journalisten kann NICHT hingenommen werden - eine freie Presse ist ELEMENTAR für eine offene, demokratische Gesellschaft.
Doch der Blickwinkel der Autorinnen ist m.E. zu eng, er hat systematische Blindstellen.
Der 'Hass', der hier aufbricht, kann nicht verstanden werden - und damit auch nicht effektiv 'therapiert' werden, wenn Anamnese und Diagnose der gesellschaftlichen Problematik nicht gerecht werden, weil sie unterkomplex sind.
Gegenwärtig geht der 'Hass' auf unsere Institutionen, auf unser 'System', auf dessen 'verdeckte Strukturen', auf die 'westliche Zivilisation', auf 'Aufklärung' und 'Liberalismus', auch der Haß auf Bevölkerungsgruppen ('alte, weiße Männer') NICHT NUR vom rechten Rand aus, sondern auch von identitätspolitischen Akteurinnen.
Von Ideologien und Akteurinnen, die theoretisch und praktisch die 'offene Gesellschaft' und das für diese elementare Konzept der freien Meinungsäußerung auf einem 'Marktplatz der Ideen' negieren.
Identitätspolitische Theorie(n) und Praxis sind eine eigenständige des Hasses in unserer Gesellschaft, ja, sie stehen in Wechselwirkung mit dem Hass von der rechten Seite, schaukeln sich wechselseitig hoch.
Identitätspolitische Theorie(n) und Praxis sind in hohem Maße illiberal und autoritär bis totalitär.
Viele, die sich ihr verschreiben, blenden dies aus, weil sie glauben, daß ihre guten Zwecke alle Mittel rechtfertigen - aber: der Zweck kann keine Mittel heiligen, im Gegenteil: die (illiberalen) Mittel kontaminieren den Zweck.
Gut gemeint, ist nicht gut gemacht.
Es waren nicht nur rechtsextreme Ideologien, die das 20. Jahrhundert zu einem Jahrhundert der Massenmorde gemacht haben: es waren in hohem Maße auch linke Ideologen, die die Massengräber ausgehoben haben: von Stalin über Mao bis zu Pol Pot. Und alle waren sie davon überzeugt, nur das Gute zu wollen.
Die Autorinnen mögen über ihre eigene mögliche Verstrickung in totalitäre Ideologien reflektieren.
zum Beitrag24.03.2021 , 12:24 Uhr
'Nele Pollatschek, die sich als „Schriftsteller“ bezeichnet, äußerte Kritik an der Strategie der Sichtbarmachung des Geschlechtes im Deutschen und bezeichnet Gendern als „sexistisch“. Denn diese würde das Geschlecht des Bezeichneten permanent hervorheben und es zur wichtigsten Informationskategorie machen. Bei der Bezeichnung von Personen finde so außerdem eine Fokussierung auf die biologischen Geschlechtsmerkmale statt, die allein schon deshalb in den Fokus gerieten, um die korrekte Form zu finden.
Pollatschek lehnt dies ab und schreibt: „Der Weg zu Gleichheit ist Gleichheit. Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden, der muss sie gleich behandeln und das heißt, sie gleich zu benennen.“ Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, in der man sich auch von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied und versuchte, es generischer zu gebrauchen, anstatt Geschlechterunterschiede hervorzuheben.
Pollatschek vergleicht die Situation mit einem Henne-Ei-Problem: „Sind die Berufsbezeichnungen inhärent männlich und brauchen daher eine parallele weibliche Form, oder sind sie inhärent generisch und wirken nur deswegen männlich, weil sie historisch nur von Männern ausgeführt werden durften?“'
de.wikipedia.org/w...enus-Sexus-Debatte
zum Beitrag23.03.2021 , 13:37 Uhr
“Dinge halb-halb aufteilen heißt noch lange nicht, Dinge gerecht zu verteilen.” Gleiches Recht für alle ist ungleiches Recht – am paradigmatischen Beispiel der Damen- und Herrentoiletten weist die Autorin auf DAS Defizit ‘linksliberaler’ Gleichheitsvorstellungen hin: daß sie nämlich in Wahrheit männliche Ungleichheitsvorstellungen sind, die eine ‘patriarchale Dividende’ abwerfen: wesentlich schneller und komfortabler werden Männer durch die Toiletten geschleust (wenn dies allerdings auch im Falle prostatakranker älterer Männer etwas relativiert werden muß.)
Nur: die Vorstellung gleichen Rechts für alle wird sich in den Männerhirnen nicht leicht auslöschen lassen: jahrhundertelang haben weiße männliche Philosophen der sog. ‘Aufklärung’ Propaganda für diese Narrativ betrieben, von den Kathedern der Universitäten bis in die Schulbücher unschuldiger Kinder. Und die Jungen und Männer haben es begierig aufgenommen, denn es ermöglicht Ihnen, ‘verdeckt’ eine ‘patriarchale Dividende’ zu beziehen, unsichtbar hinter dem Schleier der Gleichheit.
Dieses Narrativ ist also aufs engste verkoppelt mit der Konstruktion cis-heteronormativer Männlichkeit, so eng, daß über effektive Methoden neu nachgedacht werden sollte, wie den Männern dieses Un/Gleichheitsdenken effektiv ‘abgewöhnt’ werden kann.
Einfach eine Gegenerzählung zu präsentieren, wird nicht genügen: die Männer sind in ihrem Bias gefangen, und sie haben nie die Erfahrung ‘der Frauen auf der Toilette’ selbst gemacht und der situative Profit und die Trägheitskräfte sind zu groß. Ihre Konditionierung sitzt zu tief.
Aussichtsreicher wäre m.E. eine Um-Konditionierung, die an verhaltenspsychologischen Erkenntnissen anknüpft, aber auch am praktischen Wissen bspw. aus dem Tiertraining.
Beginnen könnten wir damit, daß wir die Toiletten der Männer verknappen, z.B. um 30% bis 50% in einem ersten Schritt: Erst dieser physische Schmerz des langen Wartens kann sie heilen von ihrer Un/Gleichheitsideologie.
zum Beitrag22.03.2021 , 18:22 Uhr
Identitätspolitik wird zu Unrecht verdächtigt, daß sie spaltet.
Denn sie führt nur die Politik der Versöhnung z.B. eines M.L. King fort - Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter zu beurteilen: " I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin, but by the content of their character."
Alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, gleich welchen Geschlechts, gleich welcher sexuellen Orientierung sollen nicht als 'Weiße', 'Frauen', 'Lesben' gelten - sondern als MENSCHEN.
Wenn die heutige Identitätspolitik von Gruppen redet und die Menschen nach ihrer Hautfarbe, Ethnie, nach ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung zusammenfaßt, so ist dies nicht mißzuverstehen.
Es handelt sich hierbei nur um ein Konstrukt, also um gedankliche Objekte. Wie sollten diese spalten können? Seitens der Kritiker der Identitätspolitik liegt hier ein klarer Kategorienfehler vor.
Allerdings haben sich die Wahrnehmungen seit den Zeiten der Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen, der Frauen und der Schwulen verschoben. Dies wird sehr deutlich daran, daß M.L Kings Forderung nach ‘Farbenblindheit’ damals als radikal galt; in den 80er Jahren galt sie als ‘liberal’ - und heute ist sie als ‘rassistisch’ erkannt.
Ein Erkenntnisfortschritt, den wir den Wissenschaftlerinnen im Umfeld der Critical Race Theory (CRT) zu verdanken haben.
Diese haben darüber hinaus erkannt, daß die Grundlagen der sog. ‘westlichen Zivilisation’ : Universalismus, Aufklärung, Rationalität und Wissenschaft, Liberalismus und Demokratie grundlegend zu problematisieren und zu dekonstruieren sind, da sie nur der patriarchalen ‘White Supremacy’ dienen.
Auch dieser Erkenntnisfortschritt wird von den Kritikern der Identitätspolitik ignoriert: weiße, heteronormative Männer, die seit Jahrhunderten aus der hemmungslosen Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen und anderer Minderheiten Profit schlagen.
zum Beitrag17.03.2021 , 11:38 Uhr
Daß Tötungen von Frauen schlimm sind und zu verurteilen sind, muß hier nicht betont werden.
Ob allerdings ein Begriff wie 'Femizid' geeignet ist, diese Fälle zu adäquat zu bezeichnen, ist. m.E. zu bezweifeln. Dieser Begriff assoziiert sich mit 'Genozid', das ist systematischer Völkermord.
Werden die Frauen in Deutschland getötet, WEIL sie Frauen sind? Das mag in wenigen Einzelfällen vorkommen, dürfte aber eher eine (pathologische) Ausnahme sein.
Alle 11 Tage wird übrigens ein Mann Opfer häuslicher Gewalt. Das ist zwar weniger als die Tötungen der Frauen - alle 3 Tage - aber bewegt sich (beinahe) in der gleichen Größenordnung. Kämen wir auf die Idee, das 'Maskulinizit' zu nennen?
zum Beitrag15.03.2021 , 19:53 Uhr
Hat Lauterbach recht?
David Spiegelhalter, chair of the Winton Centre for Risk and Evidence Communication at Cambridge: "Call it luck, chance or fate – it’s difficult to incorporate this into our thinking. So when the European Medicines Agency says there have been 30 “thromboembolic events” after around 5m vaccinations, the crucial question to ask is: how many would be expected anyway, in the normal run of things?
We can try a quick back-of-the-envelope calculation. Deep vein thromboses (DVTs) happen to around one person per 1,000 each year, and probably more in the older population being vaccinated. Working on the basis of these figures, out of 5 million people getting vaccinated, we would expect significantly more than 5,000 DVTs a year, or at least 100 every week. So it is not at all surprising that there have been 30 reports."
Quelle: "There's no proof the Oxford vaccine causes blood clots. So why are people worried? It’s human nature to spot patterns in data. But we should be careful about finding causal links where none may exist" www.theguardian.co...-data-causal-links
zum Beitrag15.03.2021 , 16:42 Uhr
Die feministische Biologin Meike Stoverock sagte demgegenüber gestern in der TAZ:
"Wenn die Chromosomen auf ein Geschlecht hindeuten, die Hormone aber auf ein anderes – was will man da als biologisches Geschlecht benennen? Bei beidem handelt es sich um physische Faktoren, die deutlich messbar und nachweisbar sind."
zum Beitrag08.03.2021 , 20:24 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.
zum Beitrag07.03.2021 , 10:10 Uhr
Wer ernsthaft daran interessiert ist, die offenbar deutlich höhere Rate an Covid-19-Infektionen und an schweren Krankheitsverläufen in migrantischen Milieus zu reduzieren, braucht zunächst einmal eine differenzierte – d.h. multikausale - Analyse aller möglichen Einflußfaktoren.
Erst mit einer solchen Analyse in der Hand können punktgenaue und erfolgversprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Genauer in den Blick zu nehmen wären neben den bereits genannten (wie Arbeits- und Wohnsituation, Kommunikationsprobleme) KULTURELLE FAKTOREN, wie großfamiliale Strukturen; die größere Bedeutung von Gemeinschaft (gerade auch in der ‘Diaspora’) vgl. mit der ‘individualisierten’ Mehrheitsgesellschaft; Religion und Kinderreichtum sowie SUBKULTURELLE FAKTOREN v.a. männlicher Jugendgruppen, deren (u.a. Begrüßungs-) Rituale schwer vereinbar sein können mit ‘Distanz’; und in denen ‘vorsichtiges’ Verhalten als ‘unmännlich‘ und ’feminin’ gelten kann; in denen ‘risk taking’ generell als ‘Männnlichkeit’ ausweist, und in denen gerade das Ignorieren ‘von oben’, 'von der Mehrheitsgesellschaft' vorgegebener Regeln den Status in der Gruppe verbessern kann.
zum Beitrag06.03.2021 , 12:34 Uhr
Herr Reinecke,
einige vertiefende Hinweise:
Da ist z.B. ihrer Kollegin Nancy Rommelmann [1] (Portland) oder ihr Kollege Jeremy Lee Quinn. [2]
Der (schwarze) Linguist John McWhorter veröffentlicht gerade sein neues Buch auf substack : "THE ELECT: NEORACISTS POSING AS ANTIRACISTS AND THEIR THREAT TO A PROGRESSIVE AMERICA" [3]
Eine fundierte Analyse des 'Wokeismus' ist von Helen Pluckrose & James Lindsay: "Cynical Theories: How Universities Made Everything about Race, Gender and Identity - And Why this Harms Everybody" [4]
Im areomagazine von Helen Pluckrose findet eine differenzierte Diskussion der Identitätspolitik statt. [5]
Parteilicher ist die Diskussion in den 'New Discourses', die von James Lindsay herausgegeben werden. [6]
Coleman Hughes ist eine der differenziertesten und besonnensten (schwarzen) Stimmen. [7]
Benjamin Boyce präsentiert (oft in aufgelockerter Form) die neuesten Skurilitäten der Implementierung der woken Ideologie, ferner Gespräche z.B. zu 'Gender' und 'Trans'. [8]
Meghan Murphy ist eine kanadische feministische Kritikerin der Identitätspolitik, einschließlich des aktuellen Feminsmus. [9]
Nicht zuletzt der Podcast des Schwarzen Gegners des Wokeismus, Glenn Loury, oft zusammen mit John McWhorter. [10]
Quellen:
[1] www.youtube.com/watch?v=IfT_APUnp30
[2] www.publicreport.org/
[3] johnmcwhorter.subs...ing-as-antiracists
[4] www.amazon.de/Cyni...=1615028711&sr=8-1
[5] areomagazine.com/
[6] newdiscourses.com/
[7] www.youtube.com/re...ery=coleman+hughes
[8] www.youtube.com/re...ery=benjamin+boyce
[9] www.youtube.com/re...uery=meghan+murphy
[10] www.youtube.com/re..._query=glenn+loury
zum Beitrag04.03.2021 , 09:38 Uhr
"Scheingefechte um Grenzwerte. Wenn Corona weiterherrscht, ist es Staatsversagen."
"Der Gipfel muss die Wende einleiten: Weg von der Detail-Regelung des Lockdowns – hin zu der Frage, wie Tag und Nacht jeder Tropfen verimpft wird." Ein Kommentar von Sidney Gennies
www.tagesspiegel.d...99546b8e6f18ccd078
zum Beitrag02.03.2021 , 10:22 Uhr
Was ist die Polizei?
Als 'Ordnungskraft' würde sie nicht funktionieren ohne ein gewisses Maß an 'Autorität' und ausgestellter Stärke.
Daß sie damit auch Menschen anzieht, die eher traditionelle (konservative) Vorstellungen von Ordnung und Autorität haben, liegt auf der Hand. Nur: das ist nicht gänzlich schlecht - jede Gesellschaft braucht auch diese Menschen.
Wo konservatives 'Recht- und Ordnungsdenken' umschlägt in rechtsextremes Denken, ist das selbstverständlich zu kritisieren - diese Kräfte haben in der Polizei absolut nichts zu suchen.
Aber 'konservativ' ist NICHT 'rechtsextrem' – ein wichtiger Unterschied. Eine Gesellschaft nur aus Konservativen würde erstarren - eine Gesellschaft nur aus Progressiven würde auseinanderfliegen. Jede Gesellschaft braucht beide Pole.
Ich habe i.ü. von einer 'hypermaskulinen Cop-Culture' hier in der Stadt bisher nicht viel gemerkt.
In der Nachbarschaft konnte ich im Laufe der letzten Jahrzehnte zig (!) Polizeieinsätze erleben, wegen Familieinstreitigkeiten, die eskalierten, wobei die Polizei von einem (weiblichen) Familienmitglied gerufen wurde. Soweit ich es sehen konnte, haben sich die Polizisten vorbildlich verhalten, blieben oft stundenlang, zum Schlichten, oder haben dem Mann Hausverbot erteilt.
Ich unterscheide zwischen einer 'schädlichen Männlichkeit' (die auch schädlich für die Männer selbst ist) und einer positiven Männlichkeit, die z.B. darin besteht, risikobereit und unter dem Einsatz des eigenen Lebens Schwächeren zu helfen.
Wenn wir die Polizei PAUSCHAL schlecht reden, kann dies gerade zum Resultat haben, daß dieses negative öffentliche Polizeibild zu einer negativen Selektion der Bewerber zum Polizeidienst führt. Wer will dann noch zur Polizei gehen? Wir arbeiten dann an einer 'self-fulfilling prophecy'.
Wo es Fehlentwicklungen gibt, sind sie selbstverständlich zu kritisieren - aber dies sollte differenziert geschehen, pauschale - meist falsche - Verallgemeinerungen vermeidend.
zum Beitrag01.03.2021 , 21:53 Uhr
ad 1: Beta-Endorphin + Methylamphetamin (Banane-Hafer-Müsli) ad 2: Werch ein Illtum
zum Beitrag01.03.2021 , 12:44 Uhr
Klarer Fall von Anti-Christlichem Rassismus.
Dieser Artikel dürfte nicht wenige Gläubige schwer traumatisieren und ihnen innerliche Verletzungen zufügen.
Der Autor mag sich auf Meinungs- und Kunstfreiheit berufen - aber er sollte bedenken, daß es sich bei diesen sog. 'Freiheiten' um äußerst problematische Konstrukte der sog. 'Aufklärung' handelt und die war nichts anderes als ein rassistisches Projekt zur Durchsetzung weißer, westlicher patriarchalischer Macht.
Das Schwein bestimmt das Bewußtsein.
Wir haben es mit einem Projekt zu tun, das schon von den Klassikern treffend kritisiert wurde: "Die vollends dekonstruierte Erde erstrahlt im Zeichen triumphalen Unheils."
zum Beitrag28.02.2021 , 12:37 Uhr
"Wir erfinden eine neue Sprache. Wir denken uns Wörter aus für all die neuen Begriffe und Abstufungen und Empfindsamkeiten."
Das ist ja schön und gut – und wir mögen alle so höflich sein, jede(n) – je nach dem aktuellen Stand der Abstufungs- Begriffserfindungen - so anzureden, wie er/sie es will.
Nur: Wir sollten uns nicht dem Glauben hingeben, daß ‘Sprache’ die ‘Biologie’ einfach überschreiben kann.
In einer Spezies, die sich seit Jahrmillionen (die Vorfahren mit eingerechnet) sexuell reproduziert, ist die Unterscheidung zwischen ‘gebärfähig’ (Frau) und ‘nicht-gebärfähig’ (Mann) elementar und so unhintergehbar wie die Unterscheidung zwischen Leben und Tod.
In den allermeisten Fällen jedenfalls. In einigen sehr seltenen Fällen bleibt die geworfene Geschlechter-Münze in der Tat auf der Kante stehen – und diesen Menschen ist zu helfen, und selbstverständlich sind sie nicht zu diskriminieren.
Die Kategorie des biologischen Geschlechts (Sex) ist zumeist eindeutig (empirisch) gegeben - kulturell und individuell variabel ist die jeweilige Ausformung der Geschlechterrolle (‘Gender’ ist so verstanden seine sinnvolle Kategorie). Die Grundlage bleibt jedoch das biologische Geschlecht (Sex).
Diese empirisch eindeutige Kategorie völlig aufzugeben und anstelle dessen frei flottierende ‘Spracherfindungen’ zu setzen, ist ein ‘linguistischer’ Allmachtsglaube, der so typisch ist für die postmoderne grandiose Überbewertung von ‘Sprache’.
Identitätspolitische Akteurinnen, die - sich selbst als fortschrittlich verstehend - an der Auflösung der Kategorien unseres Realitätsbezugs arbeiten, sollten die potentiellen Langzeit-Nebenfolgen ihres Handelns in den Blick nehmen: Zukünftige Historikerinnen mögen sie rückblickend als diejenigen Kräfte identifizieren, die das empirische wissenschaftliche Denken unterminiert haben, und uns zurückgeführt haben: In eine schöne neue Welt neuen Aberglaubens.
zum Beitrag27.02.2021 , 10:49 Uhr
"Ich bin davon ausgegangen, er sei, so wie ich es etwa in den Straßen von Madrid hundertfach gesehen hatte, ein Geflüchteter, der sich mit dem Verkauf von Souvenirs über Wasser hält."
Frau Maestro, seien Sie nicht so streng mit sich.
Ihre Reaktion war NICHT per se 'rassistisch' - gespeist von 'hundertfachen' realen Beobachtungen haben Sie eine Alltags-Heuristik ausgebildet und angewandt - wir alle benötigen solche Heuristiken, um uns (mehr oder weniger sicher) durch den Alltag zu bewegen.
'Heuristik (altgr. εὑρίσκω heurísko „ich finde“; von εὑρίσκειν heurískein ‚auffinden‘, ‚entdecken‘) bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen (unvollständigen Informationen) und wenig Zeit dennoch zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen.' [1]
Daß diese Heuristikenmanchmal über das Ziel 'hinausschießen' und 'falsch' liegen - macht sie dennoch nicht obsolet.
Wenn Sie als Frau (oder Mann) nachts unterwegs sind, und eine Gruppe von gröhlenden männlichen Jugendlichen vor sich sehen - dann dürfte es besser sein, wenn Sie die Straßenseite wechseln. Denn Sie wissen, aus eigener Erfahrung oder mitgeteilter Erfahrung, daß Gruppendynamiken möglicherweise angetrunkener Jugendlicher leicht außer Kontrolle geraten können - zu Ihrem Nachteil.
Möglicherweise liegen Sie bei DIESER Gruppe jedoch völlig falsch, und es wäre alles gut gegangen. Aber diesen Impuls zu ignorieren, und die Straßenseite nicht zu wechseln, kann u.U. (lebens)gefährlich für sie sein.
Sind Sie deshalb 'Anti-Jugendliche' Rassistin? Nicht per se. Sie haben richtig und vernünftig gehandelt.
Wenn sich dieser 'Bias' aber verfestigen würde, und mit einer IDEOLOGIE amalgamieren würde, und ihr Jugendlichenbild hoffnungslos verzerrt und stereotypisiert und nicht mehr KORRIGIERBAR wäre - dann mögen wir von 'Anti-Jugendlichem Rassismus' reden.
[1] de.wikipedia.org/wiki/Heuristik
zum Beitrag25.02.2021 , 11:33 Uhr
"Dort sind knapp 49 Prozent der Chefredakteur*innenposten mit Frauen besetzt."
Frauen sind wählerisch - die Regionalblätter überlassen sie den depperten Männern.
zum Beitrag24.02.2021 , 10:24 Uhr
Diese Fehler, insbesondere der EU unter der Führung von Frau der Leyen, hat Tausenden von Menschen das Leben gekostet.
Die deutsche (und europäische) Impfquote krebst auf erbärmlich niedrigem Niveau.
Am 23. Februar haben 3,5 Mio., das sind 4,2 % der Bevölkerung, eine Erstimpfung bekommen, rd 2 % die zweite. [1]
Vor 5 Tagen hatten bereits mehr als 16 Mio. Briten die Erstimpfung erhalten: das sind rd. 24 % der Bevölkerung. Und es werden täglich über 400000 Menschen geimpft. [2]
Zu Großbritannien: "Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Großbritannien hat schon früh und mit großem Aufwand begonnen, die nun angelaufene Impfkampagne zu planen. Die Regierung hat dabei keine Kosten gescheut. Und die zentralisierte Struktur und hohe Effizienz des staatlichen Gesundheitsapparats ermöglicht es, den Impfstoff nun in kürzester Zeit in alle Landesteile zu bekommen.
So hat London seit Beginn der Pandemie erstaunliche 280 Milliarden Pfund im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgegeben – ganze 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Fast 12 Milliarden Pfund gingen in den Erwerb, die Herstellung und den Vertrieb von Corona-Impfstoffen. Dabei hat sich der britische Hang, auch einmal Wagnisse einzugehen, als erfolgreich erweisen. Oder wie es ein Vertrauter Johnsons gegenüber der Financial Times formulierte: „Wir haben gezockt und es hat sich ausgezahlt.
Britische Behörden haben schon früh 367 Millionen Dosen der sieben aussichtsreichsten Impfstoff-Kandidaten erworben. Den Vertrag mit AstraZeneca, dem Pharmakonzern, der nun im Zentrum des Streits mit Brüssel steht, hat London drei Monate vor der EU unterzeichnet.“ [3]
[1] impfdashboard.de/
[2] www.bbc.com/news/health-55274833
[3] www.wiwo.de/politi...r-eu/26872388.html
zum Beitrag22.02.2021 , 10:39 Uhr
Die Literaturwissenschaftlerin Sarah Pines ist den tieferen Wurzeln des puritanischen Geistes der Reingung, der auch in den Kündigungen bei der NYT zum Ausdruck kommt, auf der Spur:
„Auf beiden Seiten des politischen Spektrums, im Repräsentantenhaus, in den Medien, kurz: auf den Haupttribünender Gesellschaft, beschuldigen und bestrafen die einen die Ansichten der anderen und umgekehrt, besessen von einem Geist, der so viel älter ist als die Wahl Trumps, als ‚MeToo‘, ‚Black Lives Matter‘ oder Diversity.
Es ist der Geist, den der Schriftsteller Nathaniel Hawthorne als puritanischen Verfolgungsgeist bezeichnete; ein Geist, dem einst Indianer und Hexen zum Opfer fielen und der weiterhin alarmistisch bezichtigt und scheinheilig verfemt. Nur der Wahrheit mag er nicht dienen, die nie schwarz oder weiss ist und deren Kontur allenfalls in der Debatte wahrnehmbar werden kann, aber nicht im Totschweigen.
So war es auch, als kürzlich in Richmond, Virginia, eine Statue von Christoph Columbus in den Teich eines öffentlichen Parks geworfen wurde:Was stört, muss weg. Oder als der Chefredaktor des ‚Philadelphia Inquirer‘ zurücktreten musste, weil er der Veröffentlichung eines Artikels des Architekturressortszugestimmt hatte, der mit demTitel ‚Buildings Matter, too‘ in respektloser Weise auf ‚#BlackLivesMatter‘ angespielt hatte.
Ausmerzen, wegmachen, statt die Konfrontation und den Austausch zu suchen. Aber die Demokratie, sie braucht doch die Öffentlichkeit, die Debatte, den Konflikt?"
www.nzz.ch/feuille...leumdet-ld.1560760
Sarah Pines ist promovierte Literaturwissenschafterin und freie Journalistin. Sie lebt und arbeitet in Palo Alto, Kalifornien.
zum Beitrag21.02.2021 , 13:44 Uhr
Die Kaiserin ist nackt
Es ist sinnvoll, zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und der je kulturellen (und individuellen) Ausformung dieses biologischen Geschlechts (Gender) zu unterscheiden.
So hat sich z.B. das Männlichkeitsbild in unserer Gesellschaft im Laufe der Zeit deutlich verändert, und es variiert auch in den unterschiedlichen sozialen Klassen. Hier könnten wir in diesem Sinne von 'Konstruktion' reden. Grundlage bleibt jedoch das biologische Geschlecht.
Die Kategorie des biologischen Geschlechts völlig aufzugeben, zugunsten der These, jede(r) könne sich, je nach Tagesverfassung, frei 'identifizieren', ist postmoderner Unsinn. Das weiß doch im Grunde jede(r).
Als sich sexuell reproduzierende Spezies ist die Unterscheidung zwischen Mann und Frau elementar und unhintergehbar. Die Natur ist 'binär'. Seit Jahrmillionen.
In den allermeisten Fällen fällt die geworfene Münze entweder auf 'gebärfähig' (Frau) oder 'nicht-gebärfähig' (Mann).
In sehr seltenen Ausnahmen bleibt die Münze in der Tat auf der Kante stehen.
Und es ist eine (gute) Sache, diesen Menschen zu helfen, und Transsexuelle nicht zu diskriminieren, es ist aber eine andere Sache, bei Schulkindern sehr früh Zweifel an ihrer Geschlechtsidentität zu säen, und sie mit dem postmodernen Unsinn der jederzeit freien Identifikation mit einem von x-Gendern zu indoktrinieren.
Der Realitätssinn von Kindern - sie sehr wohl Mann und Frau unterscheiden können - kann nachhaltig beschädigt werden - und manch eine/r wurde frühzeitig zu irreversiblen Therapien veranlaßt, die er/sie später bereut hat.
Die Leichtfertigkeit, mit der mit diesem Thema umgegangen wird, ist erstaunlich.
zum Beitrag21.02.2021 , 10:31 Uhr
Realitätscheck: Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung?
‘Die "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2019 zeigt: 2,4 Prozent der Bevölkerung vertreten eine "ausgeprägte rechtsextreme Einstellung". Vor zehn Jahren waren es noch rund acht Prozent. "Ausgeprägt rechtsextrem" eingestellt ist den Autor*innen zufolge, wer allen sechs unten genannten "Dimensionen" zustimmt (Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Sozialdarwinismus, Antisemitismus, Nationalsozialismus). Die Ergebnisse im Einzelnen:
• Mehr als drei Prozent der Bevölkerung befürworten eine rechtsgerichtete Diktatur.
• Knapp 13 Prozent vertreten einen nationalen Chauvinismus, also ein übersteigertes Nationalgefühl.
• "Ausländerfeindlichkeit" findet bei knapp neun Prozent "ganz eindeutige" Zustimmung.
• Rund zwei Prozent vertreten Auffassungen des Sozialdarwinismus', der offen rassistisch ist.
• Mehr als drei Prozent neigen "ganz deutlich" zum klassischen Antisemitismus.
• Über zwei Prozent verharmlosen offen den Nationalsozialismus.
(...)
Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2018 ist der Anteil derjenigen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild vertreten, seit 2002 deutlich zurückgegangen: von 9,7 Prozent auf 6 Prozent im Jahr 2018.QuelleDecker et al. (2018): "Flucht ins Autoritäre – Rechtsextreme Dynamiken in der Mitte der Gesellschaft", S. 110
(...)
2019 gab es lautVerfassungsschutzbericht 32.080 Rechtsextremist*innen in Deutschland. Die Zahl der Rechtsextremist*innen hat sich damit im Vergeich zum Vorjahr um ein Drittel erhöht. Der Anstieg ist laut Fachleuten vor allem darauf zurückzuführen, dass der Bericht die Mitglieder des AfD-"Flügels" als Rechtsextreme einstuft. Von den erfassten Rechtsextremist*innen gelten 13.000 gewaltorientiert.‘
mediendienst-integ...tsextremismus.html
zum Beitrag20.02.2021 , 18:45 Uhr
Niemand kann den Labor-Ursprung des Virus ausschließen - es handelt sich also um eine 'Hypothese' (keine 'Theorie'), und Hypothesen sind in der Wissenschaft dafür da, überprüft zu werden.
Hypothesen ungeprüft oder vor einer endgültigen Widerlegung - a priori - zu verwerfen, ist im strengen Sinne unwissenschaftlich. Und die Wissenschaftler, die sich im letzten Jahr so eindeutig gegen die 'Lab-leak-Hypothese' ausgesprochen haben, haben der Wissenschaft keinen guten Dienst erwiesen.
"Entsetzen" angesichts einer Hypothese mag ja von vielem zeugen - von einer wissenschaftlichen Neugier eher nicht. Und daß Studendenten von 'Skandal' reden, dürfte eher der Tatsache geschuldet sein, daß ein gewisser Herr T. die 'Lab-Leak'-Hypothese eine Zeitlang vertreten hat - und zeugt auch nicht vom wissenschaftlichem Ethos dieser Studenten.
Auch die WHO-Kommission konnte den Labor-Ursprung nicht ausschließen: "Extrem unwahrscheinlich" sei er.
"Extrem unwahrscheinlich" scheint allerdings auch ein Zufall, daß gerade in Wuhan, wo sich eines der wenigen Labors befindet, in denen Gain-of-Function-Forschung an genau diesen Viren betrieben wird, die Pandemie ausbricht (sofern nicht eindeutig belegt wird, daß anderswo ein Ausbruch bereits stattgefunden hatte - mit genau diesem SARS-Virentyp).
Nur am Rande sei erwähnt, daß der Sprecher der Kommission, Peter Daszak, in einem Interessenkonflikt gestanden haben dürfte: Er ist selbst Befürworter der Gain-of-Function-Forschung und hatte mit dem Labor in Wuhan Geschäftsverbindungen.
Gain-of-Function-Forschung kann nicht nur gefährlichere Viren hervorbringen - es ist geradezu das Ziel dieser Forschung, den Viren eine Funktion hinzuzufügen - d.h. den potentiellen Mutations- bzw. Evolutionsprozeß des Virus zu beschleunigen -, die die Gefährlichkeit des Virus steigert: Prominent dürfte hier die 'Optimierung' der Übertragbarkeit sein. Dies geschieht in der Perspektive der Entwicklung von Gegenmitteln gegen mögliche zukünftige Pandemien.
zum Beitrag18.02.2021 , 16:34 Uhr
Der Autor sollte das Vorgehen gegen kriminelle Clans - hier war Jahrzehnte nichts geschehen - nicht zusammenbringen mit den schrecklichen Morden in Hanau. Das hat nichts miteinander zu tun.
Trauer und Entsetzen über die Ereignisse in Hanau sollten auch nicht dazu verleiten, Redlichkeit und Wahrhaftigkeit bei der Darstellung der Ursachen der Tat einzuschränken: Ja, Rassismus hat dabei eine Rolle gespielt, eine mindestens ebenso große Rolle hat die schwere psychotische Krankheit des Täters gespielt, eines Täters, den wir üblicherweise als 'nicht zurechnungsfähig' erachten.
Es ist niemandem geholfen, wenn der Fall unterkomplex analysiert wird - auch den Angehörigen der Opfer nicht.
Anstelle der Vorstellung, daß auf unseren Straßen allzeitbereite 'rassistische Killer' herumlaufen - das personifizierte Böse - wäre diesen vielleicht mehr 'geholfen' mit der Vorstellung, daß diese Tat ohne die schwere Geisteskrankheit des Mannes wahrscheinlich nicht geschehen wäre.
zum Beitrag16.02.2021 , 21:58 Uhr
"Wir sollten nicht zulassen, dass sich unter dem Vorwand antirassistischer Deutungshoheit eine neue engstirnige und kleinbürgerliche Denkweise entwickelt, die das Kind mit dem Bade ausschüttet."
Und die, indem sie die Bevölkerung nach Hautfarben kategorisieren, im wörtlichen Sinne selbst Rassistinnen sind.
Geschichtsblind operieren Sie mit den gleichen Kategorien wie rechtsextreme Identitäre - nur die die Vorzeichen sind vertauscht.
Identitätspolitische 'Tugendwächter' revitalisieren und normalisieren damit das Denken in Rassenkategorien.
Generationen von fortschrittlich Denkenden haben darauf hingearbeitet, die Hautfarbe eines Menschen bedeutungslos zu machen - und einen Menschen nach seinem Charakter zu beurteilen.
Identitätspolitische Akteure laden 'Hautfarbe' wieder mit sozialer Bedeutung auf.
Ein Fortschritt in die Vergangenheit.
zum Beitrag15.02.2021 , 13:02 Uhr
Während des Schlafes arbeitet unser Körper: er reproduziert sich - 'Schlafarbeit' ist damit zwangsläufig Teil der politischen Ökonomie des Kapitalismus und ebenso wie die Tagesarbeit Gegenstand der Ausbeutung, der jahrhundertealten Ausbeutung durch westliche, weiße Männer, die Frauen, PoC und BiPoc systematisch verdinglichen und ihrer strukturellen Macht unterwerfen.
Es war Paul Lafargue, der das 'Recht auf Faulheit' einforderte - und ganz im Sinne seines Schwiegervaters, des Begründers des 'Wissenschaftlichen Sozialismus', Karl Marx mögen wie heute allen, die müde sind von der Tretmühle des Hyperkapitalismus, zurufen: 'Schlafende aller Länder, vereinigt euch!'
zum Beitrag14.02.2021 , 13:34 Uhr
'No-Covid-Strategie in Australien „Wir wollen einen Schritt voraus sein und das Virus zerquetschen“'
'Dass Australien bereits auf wenige Fälle so drastisch reagiert, hat bisher den Erfolg des fünften Kontinents in der Pandemiebekämpfung sichergestellt. Bisher zählte das Land knapp 29 000 Infektionen und etwas über 900 Tote.'
www.tagesspiegel.d...chen/26911412.html
zum Beitrag14.02.2021 , 13:34 Uhr
'No-Covid-Strategie in Australien „Wir wollen einen Schritt voraus sein und das Virus zerquetschen“'
'Dass Australien bereits auf wenige Fälle so drastisch reagiert, hat bisher den Erfolg des fünften Kontinents in der Pandemiebekämpfung sichergestellt. Bisher zählte das Land knapp 29 000 Infektionen und etwas über 900 Tote.'
www.tagesspiegel.d...chen/26911412.html
zum Beitrag03.02.2021 , 18:28 Uhr
"Weg aus dem Lockdown-Teufelskreis. Wie Deutschland schon im März zur fast coronafreien Zone werden kann.
Mitte Februar könnte die Inzidenz unter die 50er-Marke sinken. Dennoch fordern Wissenschaftler eine Verlängerung der harten Maßnahmen. Sie haben gute Gründe." Caroline Ring
"Vier bis sechs Wochen, schätzt Michael Hallek: So lange müsste man den Lockdown noch durchhalten. Im März könnte dann das gesamte Bundesgebiet eine grüne Zone sein, sagt er. 'Wir haben das schon einmal geschafft, als wir entschlossener waren.'"
www.tagesspiegel.d...kann/26875028.html
zum Beitrag02.02.2021 , 19:52 Uhr
Die Parteien sind aber das Reservoir für die Abgeordeten (und alle weiteren höheren Funktionen); die ENTSCHEIDENDE Frage ist also, wie hoch ist der Frauenenteil in den Parteien? Wenn überhaupt eine Quote, dann hätte diese sich nach diesem Frauenanteil in den Parteien zu richten - alles andere ist ungerecht.
Die Parteien sind zwar keine 'Debattierclubs', sie sind aber auch nicht verpflichtet, den Anteil der Geschlechter in der Bevölkerung abzubilden.
Exemplarisch hier die Zahlen für den Bundestag :
Vergleicht man den Anteil der Frauen in den Parteien mit dem Anteil der Frauen im Parlament, so ergibt sich folgendes Bild:
Frauenenteil in Parteien:
Grüne 49,5%
Linke 36,4 %
SPD 32,6 %
CDU 26,3 %
FDP 23,7%
CSU 20,7 %
AFD 17,1 %
de.statista.com/in...en-in-deutschland/
Frauenanteil im deutschen Bundestag:
Grüne 58,2 %
Linke 53,6 %
SPD 41,8 %
CDU/CSU 19,9%
FDP 22,5 %
AFD 10,8 %
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
Zusammenfassend:
„Aktuell (seit 2017) liegt der Frauenanteil bei drei Bundestagsfraktionen (Grüne, Linke, SPD) deutlich über dem Frauenanteil der jeweiligen Parteimitglieder, bei der FDP nahezu gleichauf und bei zwei Fraktionen (CDU/CSU, AfD) unter dem Frauenanteil der zugehörigen Parteimitglieder. „
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
zum Beitrag27.01.2021 , 18:35 Uhr
NOT-WENDIGE FRAGEN
Unklar ist indes immer noch, was der Ursprung des Virus ist.
Und falls das Virus – als Folge eines ‘Unfalls’ - aus einem Labor entwichen sein sollte, stellt sich die Frage, ob ein erneutes Entweichen nicht morgen wieder passieren kann - jedenfalls, solange 'Gain-of-Function’-Forschung an gefährlichen Viren durchgeführt wird, und diese wird nicht nur in China betrieben.
In dem Labor in Wuhan wird mit exakt den gleichen (Fledermaus-)Viren 'Gain-of-Function' betrieben: die Viren werden zu Forschungszwecken manipuliert - ‘potenziert' -, um Gegenmittel für für den worst-case eines besonders gefährlichen Virus zu entwickeln. (Auffällig scheint eine Furin-Sequenz im Covid-19-Virus, die das Virus hochansteckend macht.)
Die Markt-Hypothese ist offenbar vom Tisch: Fledermäuse wurden, heißt es außerdem, in dieser Gegend nicht gegessen, nicht gehandelt – und waren ohnehin im Winterschlaf.
Daß ausgerechnet in der Stadt die Pandemie ausbricht, in der in eines der weltweit wenigen Labore ist, die Gain-of-Function- Forschung an diesen Viren betreiben, sollte jedenfalls Grund genug sein, einige Fragen zu stellen. Wobei – gewiß – ein Zufall nicht VÖLLIG ausgeschlossen werden kann.
Aber es steht zu viel auf dem Spiel. Diese Forschung ist m.E. zu problematisieren.
"The Lab-Leak Hypothesis For decades, scientists have been hot-wiring viruses in hopes of preventing a pandemic, not causing one. But what if …?" By Nicholson Baker nymag.com/intellig...escape-theory.html
"The genetic structure of SARS‐CoV‐2 does not rule out a laboratory origin SARS‐COV‐2 chimeric structure and furin cleavage site might be the result of genetic manipulation"
zum Beitrag27.01.2021 , 11:05 Uhr
Erbärmliche 'Leistung' der EU/Deutschlands:
Am 25.1. hatten in Deutschland 1,6 Mio. Menschen die erste Impfung erhalten. Das entspricht bei einer Bevölkerung von 83 Mio. einer Impfquote von 1,9%.
In Großbritannien haben - wie im Artikel berichtet - 6,8 Mio. Menschen die erste Impfung erhalten. Das entspricht bei einer Bevölkerung von rd. 68 Mio. einer Impfquote von 10%.
Aktuell gibt es 962 Covid-19-Todesfälle pro Tag in Deutschland. D.h. alle 90 Sekunden stirbt ein Mensch.
zum Beitrag25.01.2021 , 13:09 Uhr
"EU: Tempo der Impfungen muss sich verfünffachen, um Ziel zu erreichen Um das gesetzte Ziel zu erreichen, 70 Prozent aller Erwachsenen in der Europäischen Union (EU) bis Ende des Sommers gegen das Coronavirus zu impfen, müssten die Impfungen künftig fünfmal so schnell vonstatten gehen als derzeit. Das geht aus einem Bericht der US-Zeitung Politico hervor. Würde das durchschnittliche Tempo der vergangenen Woche beibehalten, wären bis Ende September demnach erst 15 Prozent der EU-Bürger geimpft. (...) Interessant: Großbritannien, das aus der EU ausgetreten ist und mehr Impfstoff zur Verfügung hat, übertrifft das Ziel, das sich die EU gesetzt hat. Dem Fortschritt der Impfungen zufolge dürften rund 83 Prozent der Briten bis Ende des Sommers gegen Corona geimpft sein."
www.tagesspiegel.d...hbar/25560996.html
zum Beitrag20.01.2021 , 16:35 Uhr
Einstellungen sollen unter ABSEHUNG der ethnischen Herkunft oder der Hautfarbe geschehen - nicht auf der Grundlage (letztlich fiktiver) identitätspolitischer Gruppenkonstruktionen.
In us-amerikanischen Symphonieorchestern gibt es seit Jahrzehnten die Praxis, daß neu einzustellende Musiker hinter einem Vorhang vorspielen, so daß allein ihr musikalisches Können zählt, und die Jury in ihrem Urteil nicht beeinflußt wird von der Hautfarbe der Musikerin, oder ihrem Geschlecht.
Das ist der gerechteste Weg für alle Beteiligten: für die vorspielenden Musikerinnen, aber auch für das musikliebende Publikum, das die BESTEN Musikerinnen hören will - doch auch diese Praxis wird mittlerweile von identitätspolitischen Akteuren kritisiert, weil 'zu wenig' Schwarze in den Orchestern spielen.
Die identitätspolitischen Ideologie krankt nicht nur an ihrer Kategorisierung der Bevölkerung in Identiätsgruppen, die sie damit auch konstruiert und perpetuiert, sie krankt auch an einer grundlegenden ideologischen Verengung: Daß alle Disproportionen auf Diskriminierung zurückzuführen seien, ja, Beweis für Diskriminierung seien.
Das ist falsch.
Diskriminierung KANN eine Rolle spielen, muß es aber nicht, und wo sie eine Rolle spielt - und dann abzubauen ist! - ist sie meist nur ein Faktor unter vielen.
Und indem Menschen per Gesetz bzw. per Quote auf eine Stelle gehievt werden, bleiben gerade diese anderen Faktoren unbearbeitet.
Die Quote fängt am falschen Ende an: die STARTchancen der Menschen sind zu verbessern - das ist 'Equality' (Chancengleichheit) im Unterschied zur identitätspolitischen 'Equity' ('Equality of Outcome').
Identitätspolitik ist immer regressiv - auch wenn sie links ist.
Die Bevölkerung (nach Hautfarbe, Ethnie) zu kategorisieren ist letztlich rassistisch und dehumanisiert die Menschen, die nicht mehr als einzigartige Individuen betrachtet werden, sondern als 'Angehörige eines Stammes'.
zum Beitrag17.01.2021 , 18:27 Uhr
Eine neue Studie aus den USA ergibt, daß mehr als die Hälfte der Covid-19-Virus-Übertragungen von Menschen ausgeht, die selbst KEINE Symptome haben - d.h. daß das Finden und Isolieren von symptomatisch Erkrankten alleine die Ausbreitung des Virus nicht kontrollieren wird.
"Findings: In this decision analytical model assessing multiple scenarios for the infectious period and the proportion of transmission from individuals who never have COVID-19 symptoms, transmission from asymptomatic individuals was estimated to account for more than half of all transmission.
Meaning: The findings of this study suggest that the identification and isolation of persons with symptomatic COVID-19 alone will not control the ongoing spread of SARS- CoV-2."
Quelle: "SARS-CoV-2 Transmission From People Without COVID-19 Symptoms" Michael A. Johansson, PhD1,2; Talia M. Quandelacy, PhD, MPH1; Sarah Kada, PhD1; et al
in: jamanetwork.com/jo...ullarticle/2774707
zum Beitrag12.01.2021 , 18:39 Uhr
"Auch höhere Positivrate. Deutschland jetzt mit höherer Corona-Todesrate als die USA"
www.tagesspiegel.d...-usa/26789508.html
zum Beitrag28.12.2020 , 20:28 Uhr
Es handelt sich bei den erwähnten Studien um Forschungen mit gesellschaftlicher Relevanz, und es ist erfreulich, daß nun endlich Licht in diesen Problemkomplex gebracht wird: Frauen spenden öfter und aus edleren Motiven - was wiederum nicht wirklich überraschen kann, sind Frauen doch, worauf Studien immer wieder hingewiesen haben, empathischer und altruistischer als die dem Konkurrenzdenken seit grauen Vorzeiten verhafteten Männer. Frauen sind, kurz gesagt, das bessere Geschlecht.
zum Beitrag27.12.2020 , 17:42 Uhr
E-Auto-Diskriminierung durch SUV-Fahrer, und E-Autophobie selbst bei Fahrradfahrern - das ist kein Zufall, sondern verweist auf strukturelle, systemische Ursachen - folgen wir der Spur des Geldes: es ist das weiße Patriarchat, das mit Hubraum seine Vormachtstellung ausstellt.
zum Beitrag27.12.2020 , 11:42 Uhr
"Zudem sollen die meisten Bürger einmalig eine Hilfszahlung in Höhe von 600 Dollar bekommen. Trump fordert jedoch unter anderem eine Erhöhung der Zahlung auf 2.000 Dollar pro Kopf"
Paradebeispiel der unsozialen Politik Trumps.
zum Beitrag25.12.2020 , 17:20 Uhr
“Ja, ehrlich gesagt glaube ich oft, sie sehnen sich nach einer irgendwie gearteten Diktatur, gegen die sie mit Schaum vor dem Mund demonstrieren können. (…) und sich in kindlichem Größenwahn zurechtfantasiert, wie sie es aber, wenn sie dabei gewesen wären, verhindert hätten. Wie sie es anders gemacht hätten als ihre Großeltern. (…) Weil sie vielleicht glauben, das hier ist ihre letzte Chance, sich selbst zu beweisen, dass sie die besseren Deutschen sind. Vielleicht ist das aber auch kompletter Bullshit. “
Nein, Frau Lemme, was Sie schreiben ist kein Bullshit – sie haben hier Richtiges erkannt:
Wer zu sehr mit einer (fixen) Idee ‘verheiratet’ ist, wer seine Identität, seine Stellung in der Welt, sein Selbstwertgefühl (in zu hohem Maße) auf eine Ideologie gründet, zumal auf eine Ideologie, die die Realität als das Übel schlechthin imaginiert - der ist auf eine gewisse (scheinbar) faktische Bestätigung seines Weltbildes angewiesen, sofern er nicht völlig (pathologisch) entkoppelt von der wirklichen Wirklichkeit fungiert.
Sonst kollabiert seine Identitäts- und Selbstwertkonstruktion.
Zwar können die Anhänger die erlebte Wirklichkeit umbiegen und umdeuten, im Sinne der Ideologie, aber das hat Grenzen.
Deshalb wäre die ultimative Bestätigung des Weltbildes – und gleichzeitig die größte Übereinstimmung von Identität und Welt: das eigene Richtigsein, die eigene Größe, das eigene Bessersein bestätigend - der Eintritt der von der Ideologie bis dahin nur unterstellten Verhältnisse.
Das dürfte für alle Ideologien gelten, die ohne Zwischentöne die Gesellschaft schwarz-weiß zeichnen: die eindeutig Bösen gegen eindeutig Guten, und die ihre Anhänger mit dem Glauben ausstatten, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, und die auch darin Religionen ähneln, daß eine Diskussion mit deren Anhängern wenig fruchtbar ist, da sie sich im Besitz einer ‘höheren’ Wahrheit wähnen, wie alle Gläubigen.
zum Beitrag25.12.2020 , 13:39 Uhr
Im Mittelalter wäre unsere Gesellschaft in einer Pandemie längst überflutet von allen möglichen Irrationalismen: Bußprozessionen mit Selbstgeißelungen, Apokalypseprediger, Ablaßhändler, Reliquienhändler, Wunderheiler und Quacksalber – und nach der Prozession ein Pogrom auf die jeweiligen Sündenböcke
Haben nicht die Zivilisationen fast überall in der Welt bisher die Feuerprobe bestanden? Die Menschen setzen nicht mehr darauf, einen erzürnten Gott zu besänftigen, der Strafe schickt auf eine sündige Gesellschaft. Sie setzen auf – die Wissenschaft, die Medizin, einen Impfstoff.
Wengstens die allermeisten. Daß sich bei den Demonstrationen der “Querdenker” auch bedenklicher Irrationalismus Bahn bricht – ich denke, wir werden auch das verkraften. Es ist eine Minderheit, und dürfte eine solche bleiben.
Deren Sprachumdeutungen dürften sich nicht durchsetzen – Sprachumdeutungen finden wir allerdings auch an anderer Stelle: Die Autorin möge sich z.B. die Umdeutungen de Begriffs “Rassismus” ansehen: von der Einstellung einer Einzelnen zu einer unpersönlichen “Struktur”, oder sich fragen, ob “Diversität” auch ‘Diversität der Meinungen’ beinhaltet – oder nicht doch eher deren “Uniformität”?
“Liebe” im emphatischen Sinn ist ein eher eng umgrenztes Phänomen, und nie frei von Ambivalenzen.
Wenn wir – statt von “Liebe” - von “Empathie”, “Sympathie”, “Mitleid” und “Solidarität” reden, so können wir zumindest einen blockierenden Faktor benennen: pauschale Abwertung, ja, Dehumanisierung von Bevölkerungsgruppen, z.B. das Zerrbild des verächtlichen “alten, weißen Mannes” in der aktuell weit verbreiteten ‘woken’ Ideologie, einer Ideologie, die an die Abwertung der Alten anschließt, die seit vielen Jahren in einem anderen politischen Diskurs stattfindet, der die Alten v.a. als (finanzielle) Last zeichnet(e).
Am 19.12. erstickte in Deutschland alle 90 Sekunden ein alter Mensch – unermeßliches Leid, daß viele (?) scheinbar eher kalt läßt?
zum Beitrag25.12.2020 , 12:06 Uhr
Am 19.12 erstickte in Deutschland alle 90 Sekunden ein alter Mensch (962 Tote). Was sollte man sich – angesichts dieses unermeßlichen Leids – anderes wünschen, als “effiziente Maßnahmen (die) das Infektionsrisiko im Land fast” auslöschen?
Felix Lee schreibt, die chinesische Regierung blicke mt Verachtung auf die Unfähigkeit des Westens, die Pandemie in den Griff zu kriegen. Und aus Korea hört man, daß das Ansehen gerade der Deutschen, zu denen “die” Koreaner traditionell eine besondere Affinität haben, fällt.
Ist nicht die Vielstaaterei des Westens, und sehr deutlich die Vielstaaterei in Deutschland – Hand in Hand mit mangelnder Führung – grandios gescheitert angesichts einer globalen Herausforderung wie dieser Pandemie?
Dermaßen gespalten wird “der Westen” einem autoritären und illiberalen Regime - mit großer Wirtschaftsmacht - wenig entgegen zu setzen haben.
Und nicht nur scheint der Westen nicht in der Lage, seine Stärken und Errungenschaften entschieden zu verteidigen: Meinungsfreiheit, offene Diskussion, Pluralismus, Liberalismus, Demokratie, Aufklärung und Rationalität – vielmehr sind diese Errungenschaften in den Gesellschaften des Westens selbst unter radikalem Beschuß, sowohl seitens der extremen Rechten als auch seitens der identitätspolitischen Linken, die die Errungenschaften “des Westens” verachten, zerlegen, “dekonstruieren” – diese Kräfte treiben zudem die Spaltung der Gesellschaften des Westens entlang von Identitätsgruppen voran.
Wenn westliche Gesellschaften es nicht schaffen, ihre Errungenschaften zu verteidigen, und einer einer globalen Herausforderung nicht entschlossen und mit einer Stimme begegnen – d.h. ZEITWEISE auch mit BEGRENZTEN (in Teilen der Bevölkerung unpopulären) Maßnahmen “autoritären Maßnahmen” - arbeitet er weiter an seiner Delegitimierung. “Freiheit” sollte da ihre Grenze haben, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird: “die Freiheit” von 962 Erstickten pro Tag IST eingeschränkt – absolut..
zum Beitrag25.12.2020 , 00:40 Uhr
600 000 Menschen in Großbritannien sind bereits geimpft
www.sueddeutsche.d...en-dover-1.5154242
zum Beitrag24.12.2020 , 14:41 Uhr
Gestern erstickten in Deutschland 962 alte Menschen - also alle 90 Sekunden - was nicht gut ist.
Dennoch müssen wir Verständnis dafür haben, daß der Kultursenator Gottesdienste vom Lockout ausnimmt - denn wie schnell wären wir dann z.B. im Falle des Verbots muslimischer Gottesdienste auf dem Abweg zur 'Islamphobie', zum Rassismus.
Außerdem sollten wir bedenken, daß ein gefestigter UND praktizierter Glaube das Immunsystem stärken dürfte, sowohl durch den Glauben und den höheren Beistand an sich, als auch das Gemeinschaftserlebnis, das die Seele 'durchpustet' (wie es kürzlich im Tagesspiegel treffend formuliert wurde).
Und darüber hinaus: Menschen mit solchermaßen gestärkten und gewissermaßen 'durchgepusteten' Immunsystemen könnten u.U. gesamtgesellschaftlich einen 'Cordon Sanitaire' gegen das Virus etablieren.
zum Beitrag23.12.2020 , 11:23 Uhr
962 Tote an einem Tag: alle 1,5 Minuten erstickt ein alter Mensch. Warum läßt das (scheinbar) so viele Menschen unberührt? Ist es einfach nur Gewöhnung? Verdrängung?
Warum hören wir nichts von einem Aufruf: "Old Lives Matter"?
Könnte das mit dem Bild dieser Opfergruppe zusammenhängen: den Alten? Damit, daß sie in der so weit verbreiteten identitätspolitischen Ideologie, in der (intersektionalen) Hierarchie 'ganz unten' sind: als verachtete 'Alte, Weisse (Männer)'? Die Abwertung der Alten fortführend, die in einem bestimmten politischen Diskurs seit vielen Jahren stattfindet, und in dem die Alten v.a. als (finanzielle) Last gezeichnet wurden und werden.
Ob wir Empathie und Sympathie und Mitleid und Solidarität mit einer Menschengruppe haben, hängt sicher nicht nur von einem Faktor ab - aber das Bild, das wir von dieser Gruppe haben, dürfte eine nicht geringe Rolle spielen.
Verachtung blockiert Empathie und Sympathie. Schwarz-Weiß-Weltbilder und das Präsentieren von Sündenböcken können inhumane Folgen haben.
zum Beitrag21.12.2020 , 13:43 Uhr
Wenn Menschen das Negative eher registrieren als das Positive, so dürften die Ursachen dafür vielschichtig, und in ihrer Komposition und Gewichtung von Individuum zu Individuum verschieden sein, und von einer genuinen Selektivität des Gehirns bis zu Auswirkungen der typischen Mediennachrichten reichen, die eben nicht berichten: "Heute wieder 83 Mio. gut durch den Tag gekommen", sondern: "Bei Flugzeugabsturz 200 Menschen getötet."
Ein nicht zu unterschätzender Faktor dürfte auch die Weltanschauung eines Menschen sein, die bestimmen kann, ob wir das Glas eher als halbvoll oder eher als halbleer sehen.
'Verelendungsdiskurse' (Alles wird ständig schlimmer', 'Die internationale Lage nimmt ständig zu') sind weit verbreitet, und am dramatischsten am rechten und linken politischen Rand.
Ein Gegenmittel gegen solche 'ideologisch verordneten' Depressionen: den eigenen Horizont erweitern, historisch, faktisch, komparatistisch, und nicht nur das zu sehen, was verbesserungswürdig ist, sondern auch das, was sich (im Laufe der Jahrhunderte) verbessert hat - und das ist nicht wenig.
Verlendungsdiskurse können verführerisch sein, weil sie kurzfristig scheinbar gut tun: wie alle Schwarz-Weiß-Ideologien, Komplexität ÜBEReduzieren, klare Feindbilder (Sündenböcke) liefern, und es erlauben, sich sich selbst auf der Seite des eindeutig Guten gegen das eindeutig Böse oder als Zugehöriger zu einer identitätsstiftenden Opfergruppe zu wähnen. Dagegen hilft: Schattierungen sehen, Vielschichtigkeit, Uneindeutigkeit und Ambiguität lernen auszuhalten.
Wer zu sehr in einem 'Verelendungsdiskurs' gefangen ist, könnte als Therapeutikum z.B. einen Blick in einige Arbeiten Steven Pinkers werfen. So präsentiert sein Opus Magnum: 'Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit.' auf 1200 eine konzentrierte Vielzahl von hoffnungsvoll stimmenden Daten.
Der weitaus optimistischer Titel der englischen Fassung lautet: 'The better angels of our nature. Why violence has declined.'
zum Beitrag20.12.2020 , 11:55 Uhr
Es schmerzt zu sehen, wie 'wir' die glückliche Lage, die wir noch im Sommer hatten, verspielt haben - und von einigen asiatischen Ländern sowie Neuseeland hätten wir viel lernen können.
Das 'Versagen der kollektiven (?) Eigenverantwortung' läßt sich weiter aufschlüsseln. Nur der genaue Blick erlaubt genaue Diagnose erlaubt genaue Therapie.
Gewiß, wir alle tragen Verantwortung - aber wer (größere) Gestaltungsmacht, wer (größere) Meinungsmacht hat, hat immer HÖHERE Verantwortung.
Sind diese Akteure ihrer Verantwortung gerecht geworden? Nach bestem Wissen und Gewissen? Eine wohlmeinende Kanzlerin, die eher mit dem Strom schwimmt, als ihn zu lenken?
Die Landesfürsten, deren parteipolitisch motivierter Lockerungsüberbietungswettbewerb zu einem mittelalterlichen Flickenteppich von unüberschaubaren, sich wechselseitig relativierenden Maßnahmen geführt hat – eine Sternstunde des Föderalismus?
Ein Senat, der zu den notwendigen Maßnahmen eher getragen werden muß, und dem ein Mehr an vorausschauender Führung, an Aufklärung und an Durchsetzung der Maßnahmen gut gestanden hätten.
Und hätte der erste Lockdown nicht doch etwas länger durchgehalten werden müssen, wie einige Institute forderten? Hätte die Reisewarnung des Chefes des Ärztebundes ernster genommen werden sollen? War die Freigabe von Demonstrationen in der Pandemie richtig? Ist es aktuell richtig, gerade Gottesdienste – die häufig ‘hot spots’ waren - freizugeben?
Und sind die Organisatoren und Autoren ihrer Verantwortung gerecht geworden, die monatelang zu Demonstrationen mobilisiert haben, die die Abstandsregelungen für den Rest der Bevölkerung doch ad absurdum geführt haben dürften.
Fragen, die den jetzt auf den Intensivstationen Beatmeten und sterbenden Frauen und Männern nicht mehr helfen.
P.S. Dem Konzept der ‘Resilienz’ würde ich noch das Konzept der ‘Antifragility’ hinzufügen – des Trainings des ‘Immunsystems’ durch Konfrontation.
zum Beitrag20.12.2020 , 11:15 Uhr
"Wegen neuer Coronavirus-Variante Niederlande verbieten Passagierflugzeugen aus Großbritannien die Landung.
Niederlande reagieren auf Virus-Mutation."
www.tagesspiegel.d...dung/25560996.html
zum Beitrag19.12.2020 , 20:33 Uhr
'„Wir können Weihnachten nicht wie geplant verbringen“ Corona-Mutation offenbar um 70 Prozent ansteckender
'Der britische Premier Johnson warnt vor einer neuen Virus-Variante – und verschärft den Lockdown in Teilen des Landes. Die Mutation breite sich rasch aus. '
www.tagesspiegel.d...nder/26734880.html
zum Beitrag19.12.2020 , 13:58 Uhr
"Schnelle Ausbreitung der zweiten Welle Südafrikanische Wissenschaftler entdecken neue Corona-Variante.
Hinter der zweiten Welle in Südafrika steckt offenbar eine neue Coronavirus-Variante. Vor allem junge Menschen sind betroffen. Coronavirus-Teststelle in Pretoria, Südafrika."
www.tagesspiegel.d...ante/26734880.html
zum Beitrag19.12.2020 , 13:50 Uhr
"In absoluten Zahlen ist kein Land schlimmer von der Pandemie betroffen als die USA mit mehr als 312.000 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus und durchschnittlich 216.000 täglichen Neuinfektionen. Allein am Mittwoch wurden mehr als 3.600 neue Todesfälle gezählt."
Die relativen Zahlen sind die aussagekräftigen:
3600 Todesfälle an einem Tag in einem Land mit 320 Mio. Einwohnern - das entspräche in einem Land wie Deutschland mit rd. 80 Mio. Einwohnern, also 1/4 der Einwohner der USA: 3600:4=900
Deutschland ist mit 720 Toten pro Tag nicht (mehr) weit davon entfernt - ganz ohne Trump.
zum Beitrag17.12.2020 , 20:36 Uhr
Im Unterschied zum früheren Feminismus, der Gleichheit auf seine Fahnen geschrieben hatte - und der die Sympathien und die Herzen auch vieler Männer und schließlich nahezu der ganzen Gesellschaft gewonnen hatte - scheint im aktuellen intersektionalen Feminismus der Impetus der Gleichheit überlagert, wenn nicht verdrängt durch einen nicht selten spürbaren Geist der Revanche, einen Geist des 'den-Spieß-Herumdrehens', einen Impetus der Überkorrektur.
Wie oft wird in verächtlichem Ton von 'den Männern geredet'.
Und welcher Mann mit einem Funken Selbstachtung dürfte die Rolle unterschreiben, die er im intersektionalen Konzept zugeschrieben bekommt: ganz unter, als verächtlicher 'alter, weißer Mann'. Als Generalsündenbock für alle Übel der Welt.
Der aktuelle intersektionale Feminismus ist dabei, die Sympathien auch der Männer zu verspielen, die sich mit dem früheren Feminismus identifizieren konnten.
Und pauschale Männerabwertung ruft ebenso pauschale Männerauf- und überwertung am rechten Rand hervor!
Was wir brauchen, ist Gleichheit, keine Überordnung der einen über die anderen. Mann und Frau brauchen einander - sie in Feindstellung zu bringen kann nur schaden.
zum Beitrag17.12.2020 , 20:18 Uhr
„Es gibt keine Möglichkeit, die Geschlechtsidentität einer Person von außen zu ermitteln“
Für den übergroßen Anteil der Menschen ist die Geschlechtsidentität genetisch klar bestimmbar.
Eine geworfene Münze fällt entweder auf die Vorder- oder Rückseite - in ganz seltenen Fällen bleibt sie in der Tat auf der Kante stehen.
Und diesen Menschen sollte geholfen werden - NACH eingehender Prüfung.
Denn falsche Entscheidungen in womöglich jungen Jahren, und womöglich beeinflußt von Modeströmungen können zu irreversiblen Schäden führen.
Die Rede von der "trans- Community" ist irreführend - nicht wenige Transsexuelle dürften den (intersektionalen) 'Aktivisten' ablehnend gegenüberstehen, und sich nicht von Ihnen repräsentiert sehen.
Als sexuell sich reproduzierende Spezies IST der Mensch binär, das ist eine einfache biologische Tatsache und kein diskursives Konstrukt. - Mit einigen äußerst wenigen Ausnahmen: den echten Transsexuellen.
Und fragen Sie einmal einen Homosexuellen von was er sich angezogen fühlt: von jemandem, der sich (nach subjektiver Tagesverfassung) 'als Mann identifiziert' oder vielleicht doch von einem männlichen Körper ?
zum Beitrag13.12.2020 , 23:35 Uhr
Der vereinzelten Kritik daran, daß Gottesdienste weiter stattfinden dürfen, ist zu entgegnen, daß das Alkoholverbot strikt eingehalten wird - nicht zuletzt sollten Außenstehende bedenken, daß ihnen das Verständnis dafür fehlt, was der Gottesdienst für die Gläubigen bedeutet, und daß man diese nicht dieses Zusammen- und Vereintseins, des Treffens mit der Gemeinschaft ('Kommunion') berauben darf - es würde nicht wenige von ihnen traumatisieren.
Nicht-Gläubige oder etwa Atheisten sollten darüber reflektieren - oder einfach den Gläubigen einmal zuhören. In den Kulturen der religiösen Gemeinschaften gelten eigene Gesetze, die wir zu respektieren haben - auch wenn es manchmal weh tut.
zum Beitrag13.12.2020 , 22:55 Uhr
Es ist doch immerhin ein Glücksfall für die Gruppen der Gläubigen, daß bisher nicht nachgewiesen werden konnte, daß das Virus sich in Gottesdienten verbreiten kann - so daß diese also gefahrlos stattfinden können.
zum Beitrag13.12.2020 , 22:40 Uhr
Alle 4 Minuten erstickt ein alter Mensch in unserem Land - es sollte uns Mut machen, daß unsere Politiker entschlossen und mit aller Konsequenz reagiert haben - bevor etwa alle 2 Minuten oder, schlimmer noch, jede Minute ein Mensch auf diese tragische Weise von uns scheiden würde.
Die Natur ist nicht so harmlos, wie viele von uns geglaubt haben.
zum Beitrag13.12.2020 , 10:13 Uhr
Demonstrationen dürften von Anfang an nicht unwesentlich zur Verbreitung der Pandemie beigetragen haben, sei es unmittelbar: durch Virusübertragung auf der Demonstration selbst oder im Umfeld der Demonstration, der An- und Abreise in Zugabteilen, der Party hinterher, den dicht gedrängten Zuschauern.
Möglicherweise gravierender dürften jedoch die mittelbaren Auswirkungen gewesen sein: die Demonstrationen des Sommers im Wochenrhythmus, auf denen die Abstandsregeln - die bis dahin relativ gut eingehalten wurden - ignoriert wurden, dürften in den Augen großer Teile der Bevölkerung die Coronaregeln doch ad absurdum geführt haben.
Es war ein Fehler, in der Pandemie Demonstrationen zuzulassen.
zum Beitrag11.12.2020 , 16:42 Uhr
Don't forget the wonderful (black) intellectual Coleman Hughes, announced by Forbes for 2021 as one of '30 under 30' in media.
'In December 2020, Hughes was listed on the Forbes 30-under-30 list for 2021 in the Media category.' en.wikipedia.org/wiki/Coleman_Hughes
Look at his You-Tube-channel.
zum Beitrag10.12.2020 , 23:14 Uhr
'Das Bundesland Bremen hat die besten, niedrigsten Infiziertenzahlen, weil die Risikogruppen mit FFP2-Masken ausgestattet sind.'
aus:
'Gute Idee, schlechte Umsetzung Spahns FFP2-Masken-Aktion ist ein Gesundheitsrisiko
Nicht alle Menschen sind mobil, nicht alle haben eine Apotheke in der Nähe. Masken-Coupons sind daher unsinnig. Was stattdessen helfen würde.' Ein Kommentar. Stephan-Andreas Casdorff
www.tagesspiegel.d...siko/26706190.html
zum Beitrag10.12.2020 , 21:42 Uhr
Google rassistisch? Really?
Der Programmierer James Darmore wurde 2017 noch wegen eines Memos von Google gefeuert:
'Calling the culture at Google an "ideological echo chamber", the memo states that while discrimination exists, it is extreme to ascribe all disparities to oppression, and it is authoritarian to try to correct disparities through reverse discrimination. Instead, the memo argues that male to female disparities can be partly explained by biological differences.[1][14] Damore said that those differences include women generally having a stronger interest in people rather than things, and tending to be more social, artistic, and prone to neuroticism (a higher-order personality trait).[15] Damore's memorandum also suggests ways to adapt the tech workplace to those differences to increase women's representation and comfort, without resorting to discrimination.'
en.wikipedia.org/w...gical_Echo_Chamber
zum Beitrag10.12.2020 , 21:13 Uhr
"Verzichtbar? Nicht für Menschen, für die diese Treffpunkte eine Regelmäßigkeit, einen Halt im Alltag bedeuten."
Viele von uns leiden unter Mangel an 'Treffpunkten' und 'Regelmäßigkeiten' - nicht nur die Gläubigen.
Man könnte, wenn man die Religion(en) beim Wort nimmt, auch eine Gegenrechnung aufmachen: Sind die Gläubigen nicht ohnehin in einer 'besseren Lage' als die Nicht-Gläubigen - durch ihren Beistand von oben?
Gottesdienste waren wiederholt Hotspots der Virenverbreitung. Es ist nicht einzusehen, daß für Gläubige hier Sonderregelungen gelten sollen - eine gute Christin (oder Anhänger einer anderen Religion) sollte dafür Verständnis haben, ein guter Gott ohnehin.
Diese Sonderregelung, die auch vom Berliner Kultursenat vorgetragen wurde, erinnert doch sehr an den aktuell modischen Kulturrelativismus und Anti-Universalismus: Die kirchliche Kultur, der kirchliche Ritus ist mit seinen Ritualen nur aus sich selbst zu verstehen, und von außen haben wir kein Recht, uns da einzumischen, geschweige denn, eine religiöse Praxis, wie den Gottesdienst, zu kritisieren. Wir könnten ja die Gläubigen damit 'verletzen'.
Ich fürchte, das Covid-19 - Virus ist universalistisch - und verdient eine universalistische Antwort, die auf unseren faktischen Kenntnissen über potentielle Virenverbreitung beruht - und keine 'safe spaces'.
zum Beitrag10.12.2020 , 13:35 Uhr
Berlins regierender Bürgermeister Müller: "Es geht nicht in einer weltweiten Krise, in der Menschen sterben, dass wir sagen, uns ist dieser Adventssonntag wichtiger." Er bleibe dabei: "Die Gesundheit der Berlinerinnen und Berliner ist mir wichtiger als ein Shoppingerlebnis."'
www.sueddeutsche.d...lockdown-1.5139667
zum Beitrag08.12.2020 , 13:21 Uhr
'Coronavirus in Deutschland. Fast die Hälfte der Deutschen will Corona-Regeln an Weihnachten brechen'
www.tagesspiegel.d...chen/25560996.html
zum Beitrag08.12.2020 , 13:18 Uhr
'Leben retten versus Lebensstil. Nicht die Politik verhindert den harten Lockdown, sondern unser Egoismus
Ein härterer Lockdown ist nötig, aber die politischen Entscheider trauen sich (noch) nicht. Das hängt auch mit jedem einzelnen von uns zusammen.' Ein Kommentar. Andrea Nüsse
www.tagesspiegel.d...smus/26695026.html
zum Beitrag07.12.2020 , 22:50 Uhr
"Es ist nichts Neues, dass Muslim:innen, Migrant:innen und Geflüchtete für gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Missstände verantwortlich gemacht werden."
Das ist die seit Jahrhunderten praktizierte Strategie cis-heteronormativer, islamophober und rassistischer, alter, weißer Männer, von der eigenen Schuld an allem abzulenken.
zum Beitrag06.12.2020 , 19:39 Uhr
Danke, Herr Hillenbrand, für die klaren Worte!
Erinnern wir uns noch an die überaus gute glückliche Lage, die wir hatten. Sie ist verspielt, und es hat nicht an warnenden Worten gefehlt.
Es ist verspielt worden, von einer wohlmeinenden Kanzlerin, die leider eher mit dem Strom schwimmt, als ihn zu lenken; vom Lockerungsüberbietungswettbewerb der Landesfürsten, die Deutschland in einen mittelalterlichen Flickenteppich von sich wechselseitig relativierenden Maßnahmen verwandelt haben; von Lokalpolitikern, die zu den notwendigen Maßnahmen eher getragen werden mußten, als sie vorausschauend anzuordnen und durchzusetzen; von im Sommer und später im Wochenrhythmus stattgefundenen Demonstrationen, die vor Augen der deutschen Öffentlichkeit die Corona-Regeln - die bis dahin relativ gut eingehalten wurden - ad absurdum geführt haben dürften; bis zu - ja, auch sie haben qua Meinungsmacht Verantwortung: den Autoren, die für diese Demonstrationen und Raves geworben haben.
www.tagesspiegel.d...rgen/26691544.html
zum Beitrag06.12.2020 , 13:24 Uhr
'Berlin-Neuköllns Bürgermeister zum Umgang mit Clans „Es ist nicht rassistisch, Kriminalität zu bekämpfen“
Neuköllns SPD-Bezirksbürgermeister Martin Hikel will gegen Clankriminalität härter durchgreifen und jungen Menschen alternative Wege zeigen. Er kritisiert eine falsche Toleranz seiner Partei.' Frank Bachner
www.tagesspiegel.d...pfen/26688244.html
zum Beitrag01.12.2020 , 18:11 Uhr
Frau Wiedemann, Sie verkennen den fundamentalen Wert der Meinungsfreiheit, sie ist das Lebensexelier der offenen Gesellschaft - das schließt ein die Kritik von Ideologien wie Religionen.
Wenn dies nicht entschieden verteidigt wird, sind wir auf dem Weg die Meingungsfreiheit zu verlieren.
Ja, Charlie Hebdo's Karikaturen sind auch nicht mein Fall - soweit ich höre, ist das Christentum - nicht der Islam - vorwiegend Gegenstand ihrer Karikaturen.
Aber das muß eine offene Gesellschaft aushalten - die Christen haben es auch gelernt. Wir sollten unser Betriebssystem nicht downgraden.
"Zurückhaltung und Respekt für die Sensibilität anderer", ja, im Privaten, möglichst.
Denken Sie bitte darüber nach, wie sich diese Formel in den gegenwärtigen herrschenden identitätspolitischen Diskurs einfügt - hier wird doch alles Mögliche als 'verletzend' gedeutet, und ein puritanischer Reinigungsgeist, der sündige Worte und abweichende Äußerungen verbietet, etabliert.
Dies weiter gedacht, führt zum Ende der offenen Diskussion in einer offenen liberalen Gesellschaft.
Und bedenken Sie, daß alle Beschränkungen der Meinungsfreiheit, wegen der Sensibilität anderer, Sie selbst eines Tages treffen können, wenn ihre Ansichten andere verletzen.
zum Beitrag30.11.2020 , 22:37 Uhr
Hier zeigt wieder, daß Michel Foucault recht hatte, wenn er die Macht überall wirken sah , sodaß Frauen über Frauen mittels psychischer Gewalt die Herrschaft der weißen Männer exekutieren - gerade im Leistungssport, der von seinen allerersten Anfängen an unverkennbar sexualisiert ist und in dem der Körper der Frau auf den männlichen Blick unbarmherzig zugerichtet - verdinglicht - ist. Wenn es eines weiteren Beweises der Allgegenwart patriarchale sexualisierter Gewalt bedurft hätte - hier wäre er.
zum Beitrag26.11.2020 , 21:53 Uhr
Wer auf den Bewegungsmelder in der Jackentasche, von manchen auch 'portable Gestapo' genannt, nicht verzichten kann/will: die deutsche Firma 'Shift' produziert ein modulares, reparaturfähiges Handy.
Aus der Seite:
"Es ist uns wichtig, dass ihr lange etwas von euerm SHIFT habt: Der Speicher ist erweiterbar und der Akku einfach zu tauschen. Evtl. Reparaturen sind günstig. Aber ihr dürft auch selbst Hand anlegen: Wir versorgen euch mit Teilen und Tutorial-Videos. Die Gewährleistung verfällt nicht, wenn ihr das Gerät aufschraubt oder rootet"
www.shiftphones.com/
zum Beitrag26.11.2020 , 21:26 Uhr
Wer auf die Wanze in der Hosentasche, mitunter auch 'portable Gestapo' genannt, nicht verzichten kann/will:
'Made in Germany' gibt es modulare, reparaturfähige Handys von 'Shift'.
www.shiftphones.com/kontakt/
"Es ist uns wichtig, dass ihr lange etwas von euerm SHIFT habt: Der Speicher ist erweiterbar und der Akku einfach zu tauschen. Evtl. Reparaturen sind günstig. Aber ihr dürft auch selbst Hand anlegen: Wir versorgen euch mit Teilen und Tutorial-Videos. Die Gewährleistung verfällt nicht, wenn ihr das Gerät aufschraubt oder rootet."
Mike Kuketz' Blog ist eine der weltweit besten Seiten über 'langlebiges' datengeschütztes Surfen.
Berühmt ist seine Anleitung, wie man den Firefox sicher macht:
www.kuketz-blog.de...-kompendium-teil1/
zum Beitrag26.11.2020 , 14:57 Uhr
Laptop-Lebensverlängerung:
Anstelle eines neuen Laptops aus der 'consumer'-Serie, die auf raschen Verschleiß ausgelegt sind, empfiehlt es sich meist, ein (möglichst gut erhaltenes, 'refurbished') gebrauchtes Gerät aus der 'professional' Serie zu erwerben.
Ich ziehe heute immer noch ein Thinkpad T420/520 von 2012 einem neuen Gerät aus der 'consumer'-Reihe vor. (Mein T410 läuft bis heute ohne Probleme. Ich hatte ein T61 über 13 Jahre.)
Die Installation eines Linux macht auch aus 'älteren' Jahrgängen völlig ausreichende Maschinen.
(Mit dem besonders schlanken Puppy-Linux und einer Arbeitsspeicher-Erweiterung habe ich einen 15 Jahre alten [gut erhaltenen] Dual-Core wieder für den Alltagsgebrauch einsatzfähig gemacht.)
zum Beitrag26.11.2020 , 14:19 Uhr
Laptop-Lebensverlängerung: Wenn ('ältere') Laptops laut werden, heißlaufen (und die Leistung deshalb drosseln) ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, das Gerät zu öffnen, das Ventilationssystem von (oft Massen von) Staub zu reinigen und evtl. neue Wärmeleitpaste zwischen Prozessor und Heatsink aufzubringen.
Oft sind Video-Anleitungen für das jeweilige Modell vorhanden.
Je nach Staub in der Wohnung kann das schon alle 2-3 Jahre nötig sein.
zum Beitrag23.11.2020 , 20:58 Uhr
Die weisse, heteronormative Welt ist schlecht, Frau Wintermayr, nicht zuletzt in den Sitcoms, wie könnte es anders sein - und die internationale Lage nimmt ständig zu. Danke für ihre Problematisierung.
zum Beitrag17.11.2020 , 12:41 Uhr
Daß diese Tötungen schlimm sind und zu verurteilen sind, muß hier nicht betont werden.
Ob allerdings ein Begriff wie 'Femizid' geeignet ist, diese Fälle zu adäquat zu bezeichnen, ist. m.E. zu bezweifeln. Dieser Begriff assoziiert sich mit 'Genozid', das ist systematischer Völkermord.
Werden die Frauen in Deutschland getötet, WEIL sie Frauen sind? Das mag in wenigen Einzelfällen vorkommen, dürfte aber eher eine (pathologische) Ausnahme sein.
Aussagen vom Typus: ' alle 3 Tage' übrigens sind immer vorsichtig zu benutzen, weil sie völlig davon abhängen, auf welchen 'Nenner' sie sich beziehen. D.h. je mehr Einwohner ein Land, um so kleiner wird dieses Intervall, selbst wenn sich an der Tötungshäufigkeit je 100 Einwohner überhaupt nichts Einwohner nichts ändert.
Bsp.: In einem Land mit 8,3 Millionen Einwohnern hätten wir es mit 1 Tötung pro Monat zu tun (117/10=11,7; 365/11,7=31,8) - bei unveränderter Tötungshäufigkeit je 100 Einwohnern.
Alle 11 Tage wird übrigens ein Mann Opfer häuslicher Gewalt. Das ist zwar weniger, aber bewegt sich (beinahe) in der gleichen Größenordnung. Kämen wir auf die Idee, das 'Maskulinizit' zu nennen?
zum Beitrag17.11.2020 , 11:33 Uhr
Schön, Herr Köhler, daß Sie nun sich des Dativs angenommen haben!
Einen frühen Tod erlebte dieser schon einmal, im Niedergang des Römischen Imperiums.
Aus dem knappen und formschönen: "Donavit feminae argentum" ("Er gab der Frau das Geld") wurde ein vulgäres, aufgeblähtes "Donavit ad feminam argentum" ("Er gab das Geld an die Frau"), was an die Verhunzung des edlen Genetivs "Canis feminae" ("Der Hund der Frau") durch Canis de femina" ("der Hund von der Frau") erinnert.
Die französische Sprache konnte sich diesem Verfall nicht entziehen: Aus "Donavit ad feminam argentum" wurde das französische "Il donnait l'argent à la femme."
Schon auf "Canis de femina" folgte das Französische bekanntermaßen mit "Le chien de la femme" ("Der Hund von der Frau".)
Hier ließe sich sicher ein Zitat von Michel Foucault anfügen - aber mir scheint, er hat bereits genug Schaden angerichtet.
zum Beitrag16.11.2020 , 19:38 Uhr
"die 75 Jahre alte englische Künstlerin Maggi Hambling" ist zu alt, um die neuen Puritaner zu verstehen.
Die alten Puritaner schifften sich einst - zum Glück für Großbritannien - auf der Mayflower in die Neue Welt ein, um dort God's Own Country zu gründen.
Daß sie einmal zurückkehren, war eigentlich nicht vorgesehen. Da muß etwas Entscheidendes schiefgelaufen sein bei der Vorsehung, wahrscheinlich etwas Strukturelles, evtl. sogar Systemisches.
zum Beitrag16.11.2020 , 11:24 Uhr
Kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppe in Bremen und Berlin
www.gelbe-liste.de...en-apotheke-bremen
www.tagesspiegel.d...lten/26625618.html
zum Beitrag15.11.2020 , 21:06 Uhr
Die Welt ist schlecht Frau Erkurt, und Ihre Kolumne führt uns immer wieder drastisch vor, daß Schlechtigkeit und Bosheit stetig zunehmen, gerade im Westen.
Möglicherweise könnten Sie die Ihnen aufgenötigte Trauerverhinderung positiv sehen: Als Erfahrung, daß es auch ein Leben jenseits der Trauer gibt.
zum Beitrag15.11.2020 , 14:43 Uhr
Die aktuelle Quotendiskussion leidet unter einer theoretischen Engführung: der Prämisse, daß differente Anteile der Geschlechter (usw.) in diversen Positionen Beweis für Diskriminierung seien.
Tatsächlich KANN Diskriminierung im Einzelfall im Spiel sein, und sie kann sogar der ausschlaggebende Faktor sein, muß es aber nicht, und wenn sie im Spiel ist, wird sie nicht selten EIN Faktor unter einer Vielzahl anderer Faktoren sein, die für den unterschiedlichen 'Outcome' verantwortlich sind.
Unterschiedliche Kompetenzen und Interessen und Life-style-choices sind im Spiel; eine Arbeitsteilung der Geschlechter, die auch gekoppelt ist an deren 'biologische Ausstattung': körperlich kräftigere Männer im Hoch- und Tiefbau; Frauen, emotional kompetent qua Gebärende und Kinderaufziehende eher in Bereichen, die mit Menschen zu tun haben; Männer eher in Bereichen, die mit Objekten zu tun haben.
Was Minderheiten betrifft, sind kulturelle Differenzen in die Gleichung mit einzubeziehen: Arbeitsethik, religiöse Faktoren, Erwerbsorientierung (der Frau), Rolle der Frau in der jeweiligen Kultur.
Es ist ein Irrtum zu glauben, daß unter Abwesenheit von 'Zwang' überall alle Menschen gemäß ihrem Bevölkerungsproporz vertreten wären. Das ist nirgendwo auf der Welt der Fall - selbst in den skandinavischen Ländern nicht, wo der 'Zwang' weitestgehend aufgehoben.
WO Diskriminierung tatsächlich im Spiel ist, sollte sie abgebaut werden, aber die Diskussion sollte nicht theoretisch unterkomplex geführt werden, sondern auf der Höhe der komplexeren Realität: nicht monokausal, sondern multikausal.
PS. Die Stellung der Frau hat sich im letzten halben Jahrhundert dramatisch verbessert, in nicht wenigen Bereichen ist sie doch schon stärker vertreten als die Männer (Studentinnen) – bei den Bundestags-Abgeordneten der Grünen, Linken sind sie absolut überrepräsentiert, bei der SPD relativ (gemessen an der entscheidenden Verhgleichsquote: dem Anteil an der Parteimitgliedschaft).
zum Beitrag13.11.2020 , 20:43 Uhr
'Infektionen gehen in Frankreich stark zurück' www.sueddeutsche.d...alwahlen-1.5101635
zum Beitrag13.11.2020 , 20:40 Uhr
'Schützen Stoffmasken vor einer Corona-Infektion? Experten empfehlen FFP-2-Masken
Woran Käufer des Mund-Nasen-Schutzes eine gute Qualität erkennen und was sie tun können, um sich und andere nicht zu gefährden.' Ingo Bach
www.tagesspiegel.d...sken/26623912.html
zum Beitrag10.11.2020 , 21:59 Uhr
Es ist wichtig, die Probleme zu beleuchten, die die Autorin beschreibt. Um der Vollständigkeit des Bildes wegen sollte die Problemgruppe, die gegenwärtig ebenfalls verstärktem Leidensdruck ausgesetzt sein dürfte, nicht vernachlässigt werden: Von Ehefrauen mißhandelte Männer. Dabei handelt es sich immerhin um 20% der Opfer häuslicher Gewalt (wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegen dürfte.)
“Nach einer Auswertung des Bundeskriminalamts sind knapp 20 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt Männer.”
“Dass solche Schutzeinrichtungen, mitunter auch ‘Männerhäuser’ genannt, notwendig sind, davon war Leiterin Zöttlein von vornherein überzeugt. Immerhin sind 18 von 100 Opfern von Gewalt Männer. Wobei Wissenschaftler nicht ausschließen, dass die Zahl noch deutlich höher ist, weil viele Männer Hemmungen haben, von ihren Leiden zu berichten. ‘Das Thema Gewalt ist sehr schambesetzt’, sagt Zöttlein, ‘gerade bei Männern’. Das Rollenbild sei da oft noch ein anderes, nicht umsonst werde ja immer noch vom angeblich ‘starken Geschlecht’ gesprochen. Umso schwieriger sei es für Männer, Hilfe zusuchen.”
“Aus welchem Milieu die Männer kommen, die Hilfe suchen? Derzeit sind es vor allem Betroffene ‘aus der Mittelschicht’, sagt Zöttlein. Als das Haus im Januar öffnete, hatten viele noch mit Unverständnis reagiert. ‘Männer können sich doch wehren’, bekam Zöttlein unter anderem zu hören. Was sie weglächelte: ‘Es gibt offenbar wirklich Menschen, die der Überzeugung sind, dass keine Frau einem Mann jemals Gewalt antut.’ Je länger die Einrichtung existiert, desto seltener dürften solche Vorurteile werden, hoffen dieMitarbeiter.”
www.sueddeutsche.d...-caritas-1.4907588
zum Beitrag10.11.2020 , 18:13 Uhr
"Zudem bildet nicht die Unterschicht, sondern die bedrohte Mittelschicht die Fußtruppe des Rechtspopulismus. Bei US-Wahlen haben die Ärmeren, die weniger als 50.000 Dollar im Jahr verdienen, laut exit polls mehrheitlich Biden gewählt, Wohlhabendere, die über 100.000 Dollar verdienen, mehrheitlich Trump."
Herr Reinecke, zur Methode: wir bräuchten hier eine Aufschlüsselung nach 'race'.
In der Kategorie "unter 50000 $" dürfte der Anteil Nicht-Weißer hoch sein - sodaß die weitere Aufschlüsselung ergeben könnte, daß sowohl die weiße Unterschicht als auch die Mittelschicht Trump gewählt hat.
zum Beitrag09.11.2020 , 11:12 Uhr
Eine naive Leistungsideologie, die nicht um unterschiedliche Startchancen weiß (und nicht Förderungsmaßnahmen und ein Sicherheitsnetz vorsieht) ist ebenso wenig hilfreich, wie die gänzliche Ablehnung des Leistungsprinzips: Wenn ich eine OP im Krankenhaus habe, möchte ich die BESTE Chirurgin.
Der Autor sollte auch bedenken, daß es Angehörige von Minderheiten eher nicht motiviert, ihren Weg - auch gegen Widerstände - zu machen, wenn ihnen von vornherein gesagt wird, die Gesellschaft ist rassistisch, sie ist dominiert von Weißen, die wollen dich nicht, die Strukturen sind gegen dich - - -
Es gibt auch Menschen, die sich von Widerständen angespornt fühlen: "Jetzt erst recht!"
Möglicherweise ist es ein produktiverer Weg, diese Seite in den Menschen zu stärken, deren Resilienz und 'Anti-Fragility'.
zum Beitrag07.11.2020 , 20:59 Uhr
Ja, die Lage ist schwierig, Herr Alberti, für alle Akteure, und es gibt keinen Präzedenzfall – aber es gab es da nicht eine Risikoanalyse ‘Pandemie’ der Bundesregierung von 2012, die irgendwo in einer Schublade schlummerte und die uns hätte besser vorbereitet sein lassen können?
Gewiß, ALLE tragen Verantwortung, auch der Einzelne, der die potentiell (für andere) tödlichen Konsequenzen seines individuellen Handelns einfach und leichtfertig ‘ausblendet’.
Dennoch: MEHR Gestaltungs- und MEHR Meinungsmacht bedeutet MEHR Verantwortung. Sind diese Akteure ihrer Verantwortung gerecht geworden? Nach bestem Wissen und Gewissen?
Eine wohlmeinende Kanzlerin, die eher mit dem Strom schwimmt, als ihn zu lenken? Die Landesfürsten, deren parteipolitisch motivierter Lockerungsüberbietungswettbewerb zu einem mittelalterlichen Flickenteppich von unüberschaubaren, sich relativierenden Maßnahmen geführt hat? Ein Senat, der zu den notwendigen Maßnahmen eher getragen werden muß, und dem ein Mehr an vorausschauender Führung, an Aufklärung und an Durchsetzung der Maßnahmen gut gestanden hätten.
Und hätte der erste Lockdown nicht doch etwas länger durchgehalten werden müssen, wie einige Institute forderten? Hätte die Reisewarnung des Chefes des Ärztebundes ernster genommen werden sollen? War die Freigabe von Demonstrationen verfrüht? Ist es aktuell richtig, gerade Gottesdienste – die häufig ‘hot spots’ waren - freizugeben?
Und sind die Organisatoren (und Journalisten) ihrer Verantwortung gerecht geworden, die monatelang zu Demonstrationen mobilisiert haben, die die Abstandsregelungen für den Rest der Bevölkerung doch ad absurdum geführt haben dürften – Demonstrationen wegen der Tötung eines Menschen in den USA, deren ‘rassistische’ Motivation i.ü. nie bestätigt wurde (vorliegende Fakten und Untersuchungen sprechen eher gegen eine solche Motivation).
Fragen, die den jetzt auf den Intensivstationen Beatmeten und Sterbenden Frauen und Männern nicht mehr helfen.
zum Beitrag06.11.2020 , 23:24 Uhr
Ein katholischer und ein protestantischer Theologe:
"Nach dem Terroranschlag in Wien: Die Probleme müssen benannt und dürfen nicht verschleiert werden.
Die Bluttat ist geschehen, nun sind die obligaten Aufrufe zu Einheit und Dialog zu hören. Aber sie bleiben so lange ambivalent, wie das Problem nicht benannt wird: Es gibt Muslime, die Gewalt gegen Andersgläubige für legitim halten."
www.nzz.ch/feuille...-werden-ld.1585537
zum Beitrag06.11.2020 , 11:59 Uhr
Teil 1
Nicht nur Latinos haben 'gegen ihre Interessen’ gewählt: auch Asiaten.
Und laut den 'Exit Polls' vom Wahltag ist die Zustimmung zu Trump unter schwarzen Männern von 13% auf 18% gestiegen (im Vergleich zur letzten Wahl 2916), unter schwarzen Frauen hat sich die Zustimmung von 4% auf 8% verdoppelt.
Auch die Mehrheit der weißen Frauen hat - nach diesen Exit Polls - für Trump gestimmt.
In der LGBT-Community hat sich die Zustimmung zu Trump im Vergleich zur letzten Wahl verdoppelt: von 28% zu 61%.
Alles falsches Bewußtsein?
Einige unterbelichtete Faktoren seien hier erwähnt:
Nicht wenige Wähler haben nicht primär für Trump, sondern GEGEN Biden gestimmt - aus verschiedenen Gründen.
Das 'Establishment' der Demokraten ist spätestens seit Hillary Clinton verhaßt. Und wer erinnert sich nicht an ihre Beschimpfung der Wähler Trumps als 'basket of deplorables' 2016.
Und nicht wenige ‘Trumpgegner’: Liberale und Linke für Trump gestimmt, weil sie den Trumpismus für das kleinere Übel halten - NICHT gegenüber irgendeinem abstrakten 'Sozialismus', sondern ganz konkret gegenüber dem identitären 'Wokeismus', der im US-Alltag allgegenwärtig ist (an den Universitäten, in wichtigen Medien, in den großen Tech-Companies, in den HR-Abteilungen von Unternehmen, auch in staatlichen Behörden)
Dieser Wokeismus wird von vielen als illiberal und tendenziell totalitär wahrgenommen. Daher die Opposition auch von demokratischen Liberalen und Linken.
Biden wird eher nicht zugetraut, den Wokeismus, der sich selbst unter Trump in US-Behörden etabliert hat, jedenfalls bis vor kurzem, auszubremsen, ja, es wird befürchtet, daß er die weitere Etablierung der Ideologie befördert. Viele wissen z.B., was in Portland unter einem demokratischen Bürgermeister geschieht bzw. nicht geschieht.
zum Beitrag06.11.2020 , 11:56 Uhr
Teil 2
Die trumpwählende Bevölkerung Floridas hat übrigens in dem gleichzeitig stattfinden Referendum FÜR die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von 15$ gestimmt.
Was den Zuwachs der Trump-Stimmen bei den Schwarzen, den Latinos und den Asiaten betrifft, sollten wir nicht ganz außer acht lassen, daß es vorwiegend deren Shops waren, die demoliert und geplündert wurden, und daß es deren Viertel waren (und sind: in Portland z.B.), die heimgesucht wurden. Portland wirkt heute wie eine Stadt aus der dritten Welt.
Und lassen wir nicht ganz außer acht, daß die Mordrate in den Großstädten der USA stark angestiegen ist, im Gefolge der Unruhen - verursacht u.a. durch überlastete, zurückhaltende und zurückgehaltene Polizei. Es geht hier ganz überwiegend um Morde in der Schwarzen Community: viele Kinder sind unter den Opfern. Neues Leid für die Schwarzen.
Das Bild ist komplizierter. Herr Mai, arbeiten Sie weiter daran, uns die komplexe Realität der USA zu zeigen, sie haben das Zeug dazu.
zum Beitrag05.11.2020 , 18:33 Uhr
Der Riß, den Sie richtig konstatieren, ist nicht zu verstehen und nicht zu beheben, wenn die linken ('woken') Identitären nicht mit in die Gleichnung einbezogen werden. Diese sind mittlerweile machtvolle Akteure, die die politischen Diskurse betimmen.
Linke und rechte Identitäre schaukeln sich wechselseitig hoch - die einen sind das Spiegelbild der anderen:
Wenn linke Identitäre 'die Weißen' und 'die Männer' radikal abwerten - als die Ursache allen Übels der Welt - folgen die rechten Identitären mit einer ÜBERhöhung der Weißen und der Männer.
Worauf wiederum die linken Identitären mit noch heftigeren Angriffen auf 'die Weißen' und 'die Männer' antworten -----
Es handelt sich bei Beiden um politische Extrempositionen, die sich wechselseitig bedingen und hervorbringen.
Was wir brauchen, ist anstelle dessen eine differenzierte (vermittelnde) Sicht, die in der Lage ist Schattierungen abzubilden. Was wir brauchen ist ein Überwinden des Sündenbockdenkens - ein altes Erbe der Menschheit, in das zurückzufallen, wir immer in Gefahr sind - es ist so einfach, und es tut so gut, einen Feind zu haben, der einfach nur böse ist.
zum Beitrag04.11.2020 , 22:58 Uhr
Daß Updates lange geliefert werden, ist in der Tat notwendig - zusammen mit langlebigen reparaturfähigen (modularen) Geräten.
Erwähnung verdient hier - was Handys betrifft - die deutsche Firma shiftphones: www.shiftphones.com/en/
Waschmaschinen und Staubsaugerroboter ans Netz zu hängen - ist jedoch von vornherein schwachsinnig.
zum Beitrag04.11.2020 , 22:20 Uhr
"Trump stellte mit seinen Äußerungen erneut die demokratischen Institutionen des Landes infrage. Er hatte immer wieder gegen die Briefwahl gewettert, da sie besonders anfällig für Betrug sei – wofür es keinen empirischen Beleg gibt."
Völlig unabhängig von Trump - auf die Betrugsanfälligkeit des amerikanischen Wahlprozederes ist - so der Wahlautomaten, ABER auch der Briefwahl - ist schon oft hingewiesen worden, nicht nur von Republikanern.
zum Beitrag04.11.2020 , 09:58 Uhr
Luftfilter, die die Viren mit UV-Strahlen abtöten, könnten eine interessante Variante sein:
"Für Büros und Schulen: Ein Berliner Luftreiniger gegen Corona.
Ein Lichtenberger Familienunternehmen hat ein mobiles Gerät entwickelt, das Coronaviren in Räumen abtötet. Büros und Schulen sind die Zielgruppe." Tanja Buntrock
www.tagesspiegel.d...rona/26292044.html
Diskutiert werden auch UV-Strahler, die an der Decke angebracht werden, und die mit einem unschädlichen UV-Spektrum arbeiten:
Scientists Consider Indoor Ultraviolet Light to Zap Coronavirus in the Air.
"Some researchers hope a decades-old technology might get its moment and be deployed in stores, restaurants and schools."
www.nytimes.com/20...t-coronavirus.html
zum Beitrag03.11.2020 , 23:42 Uhr
Die Linke muß man wie immer zu den notwendigen Maßnahmen tragen.
'RKI-Vize zur Coronakrise in Deutschland „Ohne Maßnahmen drohen an Weihnachten 400.000 Corona-Neuinfektionen“
RKI-Vize-Chef appelliert an die Bevölkerung: Würde sich die aktuelle Entwicklung ungehemmt fortsetzen, verdoppeln sich alle zehn Tage die Zahlen. '
www.tagesspiegel.d...onen/26587752.html
zum Beitrag03.11.2020 , 23:35 Uhr
"In an ongoing public letter exchange on Letter, two of the most important advocates of universal liberal humanism—Sarah Haider and Ayaan Hirsi Ali—are currently discussing woke culture. Drawing on their extensive work fighting for the rights and freedoms of ex-Muslims, one of the most persecuted but fastest growing groups in the world, and against censorship, totalitarianism, religious bigotry and sexual oppression, especially when inspired by Islam, these two exceptionally courageous, outspoken women talk about the new cultural and social orthodoxy that is Critical Social Justice, commonly known as wokeism, with its censorious opposition to freedom of expression, its moral grandstanding, its identity hierarchies and the turgid gobbledygook of its constantly mutating terminology."
areomagazine.com/2...d-ayaan-hirsi-ali/
zum Beitrag03.11.2020 , 14:33 Uhr
"Auch mehrere Länder der arabischen Welt haben sich solidarisch mit Österreich gezeigt”
Ein erster Schritt dieser Unterstützung wäre es, wenn diese Staaten ihre Blasphemiegesetzgebung modernisierten.
In zwölf muslimischen Staaten ist Blasphemie ein Kapitalverbrechen.
'There are currently twelve Muslim states (see below) in which atheism, apostasy and/or blasphemy against Islam are capital offences. In twenty other states, including Turkey and Egypt, these offences carry mandatory prison sentences. Six of the seven most populous Muslim-majority states inflict harsh penalties for criticising Islam; the seventh—Bangladesh—has witnessed a spike in violence against dissidents that has prompted the exodus of many atheists and secularists. The two undisputed leaders of the Sunni and Shia branches of Islam—Saudi Arabia and Iran—have the largest numbers of annual state executions, the vast majority of which are for “crimes against Islam,” including blasphemy.' areomagazine.com/2...inst-islamophobia/
Ein Report der "International Humanist and Ethical Union" sagt:
"There Are 13 Countries Where Atheism Is Punishable by Death.” “Atheists living in 13 countries risk being condemned to death, just for their beliefs (or non-belief) according to a new, comprehensive report from the International Humanist and Ethical Union out on Tuesday. All 13 countries identified by the study are Muslim majority.”
"The countries that impose these penalties are Afghanistan, Iran, Malaysia, Maldives, Mauritania, Nigeria, Pakistan, Qatar, Saudi Arabia, Somalia, Sudan, United Arab Emirates and Yemen. With the exception of Pakistan, those countries all allow for capital punishment against apostasy, i.e., the renunciation of a particular religion."
www.theatlantic.co...able-death/355961/
zum Beitrag03.11.2020 , 10:46 Uhr
"Austrian Lives Matter" "French Lives Matter" "Free Speech Matters" "Enlightenment Matters"
Eine kulturrelativistische Linke, die nicht in der Lage ist, Rückgrat zu zeigen und aller Welt klar zu demonstrieren, daß uns die Werte der Aufklärung eine Herzensangelegenheit sind - ist erbärmlich.
Hier der Versuch einer Analyse, warum das so ist:
"Ein Weltbild bröckelt – die Linke und der Islamismus
Nach den Morden in Frankreich wird darüber diskutiert, ob Teile der Linken den Islamismus verharmlosten. Die Frage ist jedoch nicht, ob sie das tun, sondern, warum." Lucien Scherrer, Anna Schneider
www.nzz.ch/feuille...amismus-ld.1584248
zum Beitrag02.11.2020 , 18:15 Uhr
"Ein Weltbild bröckelt – die Linke und der Islamismus
Nach den Morden in Frankreich wird darüber diskutiert, ob Teile der Linken den Islamismus verharmlosten. Die Frage ist jedoch nicht, ob sie das tun, sondern, warum." Lucien Scherrer, Anna Schneider
www.nzz.ch/feuille...amismus-ld.1584248
zum Beitrag02.11.2020 , 12:36 Uhr
"taz: Herr Altgeld, bitte antworten Sie mit Ja oder Nein. Sind Sie Feminist? Thomas Altgeld: Ja."
Während Herrm Altgelds Positionen im großen und ganzen vernünfig sind, sollte er – heute - über die Selbstqualifizierung als 'Feminist' nachdenken:
Anders als der frühere Feminismus, der 'Gleichheit' auf sein Banner geschrieben hatte, und der in der Tat viele Männer mit guten Gründen dazu geführt hatte, sich als 'Feminist' zu begreifen – erscheint in der Rhetorik des aktuellen intersektionalen Feminismus der Geist der Gleichheit überlagert, wenn nicht ersetzt von einem Geist der Revanche, einem Geist des 'den Spieß Herumdrehens', der Umkehrung der Geschlechterverhältnisse (genauer: früherer Geschlechterverhältnisse). Nur zu oft wird ‚der Mann‘ pauschal herabgewürdigt und verächtlich gemacht (‚toxisch‘).
Möglicherweise hat Herr Altgeld die Wendung des Feminismus zum intersektionalen Feminismus noch nicht ausreichend rezipiert. Das intersektionale Klassifikationsschema weist ihm i.ü. ganz klar einen Platz ‚ganz unten‘ zu. Welcher Mann mit einem Funken Selbstachtung sollte das unterschreiben?
Der frühere Feminismus hat wichtige Impulse nicht nur für die Frauen, sondern auch für die Männer geliefert, die unter bestimmten traditionellen Männlichkeitsbildern ebenso gelitten haben.
Der aktuelle Feminismus droht – in seinem Gestus der 'Überkorrektur‘ - diese Sympathien, die Männer ihm entgegengebracht haben, zu verspielen.
Und das stereotype Verächtlichmachen der Männer ruft die stereotype Überwertung ‚des Männlichen‘ durch Maskulinisten geradezu auf den Plan.
Wir brauchen die Gleichheit der Geschlechter – nicht die Überordnung der einen über die anderen.
zum Beitrag01.11.2020 , 22:55 Uhr
Danke für Ihren Mut, Frau Kresta!
Die deutsche identitäre Linke, die nicht in der Lage ist, auch nur ein kleines Zeichen der Solidarität an Frankreich zu senden: "French Lives Matter", geschweige denn Rückgrat zu zeigen und auf einer Demonstration aller Welt klar und sichtbar zu zeigen, daß ihnen das Grundrecht der Meinungsfreiheit eine Herzensangelegenheit, das sie verteidigen werden: -"Free Speech Matters" & "Enlightenment Matters" - eine deutsche Linke, die dazu nicht in der Lage ist - ist erbärmlich. Punkt.
zum Beitrag01.11.2020 , 22:08 Uhr
"Islamistische Propaganda in Berlin-Neukölln Gürtelhiebe und arabische Beleidigungen gegen Mann mit Macron-Maske
Absurde Szenen in Berlin: Ein als Emmanuel Macron verkleideter Mann wird die Sonnenallee heruntergeführt und ausgepeitscht. Junge Männer begleiten die Aktion." Julius Betschka
www.tagesspiegel.d...aske/26580386.html
zum Beitrag01.11.2020 , 12:10 Uhr
Eine erfreulich differenzierte, sachkundige und vernünftig-abwägende Autorin - und die richtigen Fragen. Wohltuend, eine solch Stimme, jenseits des aktuellen ideologischen Geschreis, das üblicherweise nicht durch Sachkunde glänzt, und das das differenzierte Denken einem Narrativ geopfert hat.
Daß wir eine Wendung hin zur Produktion langlebiger, reparaturfreundlicher, sozial fair und ökologisch sinnvoller Produkte brauchen ist evident. Heute können wir noch ergänzen: 'datensicherer' Produkte.
Da gibt es Ansätze, z.B. auch in einer wachsenden Repair-Bewegung. Aber viel Bewußtseinsarbeit ist noch zu leisten. Z.B. zur Erkenntnis, daß ‘Zeitwohlstand’ wertvoller sein kann ‘Güterwohlstand’ - jedenfalls, wenn die Grundbedürfnisse gesichert sind.
Steigende Produktivität in der Produktion materieller Güter kann prinzipiell auf zwei Arten 'weitergegeben' werden: in der Produktion von mehr Gütern, oder in der Produktion der gleichen Gütermenge in einer geringeren Arbeitszeit.
Stärker auf letztere Strategie zu setzen - und die ALLGEMEINE Arbeitszeit weiter zu reduzieren, würde zudem neue Räume eröffnen für Eigenarbeit und Gemeinschaftsarbeit, die vom Markt entkoppelt - also 'krisensicher' – sind, Arbeiten, die oft ‘ganzheitlicher’ und also befriedigender sind als die hocharbeitsgeteilten Erwerbsarbeiten, Arbeiten, die die Menschen zusammenbringen.
‘Arbeitszeitverkürzung für Alle’ statt Überarbeitung der einen und Arbeitslosigkeit der Anderen hieße auch Umverteilung der ‘good jobs’, und wäre eine Antwort auf eine längst sich abzeichnende ’refeudalisierte’ ‘Dienstbotengesellschaft’, in der unterbezahlte Dienstboten den Beziehern hoher Einkommen billigst zur Hand gehen. Arbeiten, die jetzt den Dienstboten überlassen werden, könnten bei allgemein verkürzter Arbeitszeit wieder in das Eigenarbeitsbudget eines Jeden reintegriert werden. In der Lage zu sein, die eigene Wohnung zu putzen kann auch für den Top-Manager eine ‘befreiende’ Dimension haben.
zum Beitrag01.11.2020 , 10:17 Uhr
Frau Junge,
hier noch ein Literaturhinweis: das 'areo-magazine', in dem eine differenzierte Diskussion und Kritik der Identitätspolitik stattfindet, und ein eben erschienenes Buch, geschrieben von Kennern derselben:
areomagazine.com/2...s-and-we-are-many/
"Cynical Theories: How Activist Scholarship Made Everything about Race, Gender, and Identity--And Why This Harms Everybody (Englisch) Gebundene Ausgabe"
geschrieben von der sozialdemokratischen Linken Helen Pluckrose und dem Linksliberalen James Lindsay
zum Beitrag01.11.2020 , 00:15 Uhr
Herr Lee, Herr Kreutzfeldt, Frau Lehmann, Ihr Artikel ist gute journalistische Arbeit, zu selten in der TAZ.
An dieser Stelle wiederum die Frage: Kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß die Ursache der Pandemie ein Lab-Leak ist? Z.B. durch einen erkrankten Forscher, der im Wuhan-Institut mit Fledermaus-Viren geforscht hat?
Wenn dies der Fall wäre, wäre es dann nicht dringend geboten, die Gain-of-Function-Forschung an gefährlichen Viren in diversen Labors der Welt zu thematisieren, unter internationale Kontrolle zu stellen, oder gänzlich in Frage zu stellen - angesichts des (fragwürdigen) Nutzens via künstlich manipulierter Viren relevante Erkenntnisse über Pandemien zu erhalten, angesichts, gerade auchangesichts des potentiellen Risikos?
Möglicherweise war es ja ein grandioser Zufall, daß gerade in der Stadt mit einem Labor, das mit diesem Virentyp arbeitet, die Pandemie ausgebrochen ist. Das kann nicht ausgeschlossen werden.
Möglicherweise war es aber doch ein Lab-Leak - dann wäre es fahrlässig diese Problematik aus den Augen zu verlieren - im Hinblick auf mögliche zukünftige ähnliche Ereignisse.
Anything that can go wrong, will go wrong.
zum Beitrag31.10.2020 , 13:11 Uhr
'Drosten im Coronavirus-Podcast „Dieses Virus erzwingt bei einer bestimmten Fallzahl einfach einen Lockdown“
Schulen geöffnet halten und das öffentliche Leben vorübergehend herunterfahren: Mit dieser Option sympathisiert der Wissenschaftler Christian Drosten.'
„Dieses Virus lässt nicht mit sich verhandeln. Dieses Virus erzwingt bei einer bestimmten Fallzahl einfach einen Lockdown.“
www.tagesspiegel.d...down/26565058.html
zum Beitrag31.10.2020 , 13:07 Uhr
Erwähnt sei hier auch noch einmal die Chefin der Linkspartei - die in der TAZ mit 'evidenzbassierter Weitsicht' glänzt:
'Berlins Linksparteichefin zu Lockdown: „Wir müssen nicht alles mitmachen“
Katina Schubert hält einen erneuten Lockdown für einen Irrweg. Sie plädiert für „evidenzbasierte Maßnahmen“ und will Kulturangebote offen lassen.'
taz.de/Berlins-Lin...Lockdown/!5720989/
zum Beitrag31.10.2020 , 12:02 Uhr
"Islamisten-Demo in Berlin Kehle durchgeschnitten in Nizza – „Allahu akbar“-Rufe in Neukölln
Auf dem Hermannplatz fand ein kurzfristig angemeldeter Protest gegen die angeblich islamfeindliche Politik Frankreichs statt. Alexander Fröhlich
Die Demonstration fand auf dem Hermannplatz in Neukölln statt." www.tagesspiegel.d...elln/26574208.html
zum Beitrag30.10.2020 , 11:59 Uhr
Daß Frauen weder mit einer 'Ladesäuleninfrastruktur' noch mit mit 'Leuchtturmprojekten' zu tun haben wollen, liegt auf der Hand, auch daß sie 'ganzheitlicher' sind als die in ihrer Menschlichkeit immer schon halbierten 'Männer'.
Einer Verkehrspolitik, die den Namen 'feministisch' trägt, sollte es überdies besser gelingen, männliche Autonarren von ihrem (zutiefst) phallischen Ersatzobjekt abzubringen.
Der feministische Blick öffnet neue Perspektiven. Hier z.B. das Projekt einer 'feministischen' 'Glaciology' (Gletcherkunde): "Glaciers, gender, and science: A feminist glaciology framework for global environmental change research" by Mark Carey, M. Jackson, Alessandro Antonello journals.sagepub.c...7/0309132515623368
trägt, dürfte es auf jeden Fall besser gelingen, männliche Autoliebhaber
zum Beitrag30.10.2020 , 10:12 Uhr
"Ein französischer Lehrer wurde ermordet, weil er im Unterricht über die Mohammed-Karikaturen diskutieren ließ. Es spricht viel dafür, dass der Mörder Kontakte zu Dschihadisten in Syrien hatte und der Mord keine Tat im Affekt war. "
Der französische Lehrer wurde ermordet, weil es Menschen gibt, für die Kritik an einer Ideologie/Religion Grund genug ist, jemanden zu enthaupten.
Es spricht vieles dafür, daß bei der Auslösung der Tat, ein toxischer Begriff wie 'Islamophobie', den die Eltern einer der Schülerinnen mit dem Namen des Lehrers ins Internet gestellt haben, eine Rolle gespielt haben. Der Täter hatte vor der Tat Telefonkontakt mit den Eltern aufgenommen, nachdem er das, was von den Eltern ins Internet gestellt wurde, gelesen hatte.
Alle Akteure, die bei uns so gerne mit diesem Begriff hantieren, sollten sich bewußt sein, daß sie Islamisten damit bedienen (können).
Der Begriff der 'Islamophobie' ist ein Kampfbegriff, der Kritiker des Islam pathologisiert - eine Praxis, die wir von totalitären Systemen kennen.
Reden wir von 'Islamkritikern', 'Islamskeptikern' oder 'Islamgegnern', widerlegen wir sie, überzeugen wir sie, oder teilen wir (einige) ihre(r) Meinungen. Aber schließen wir sie nicht - als Phobiker - von vornherein als Teilnehmer eines rationalen Diskurses aus.
Eine kulturrelavistische Linke, die diese Stimmen von vornherein ausschließt, verdrängt sie zu den Rechtsextremen.
zum Beitrag29.10.2020 , 19:10 Uhr
Herr Litschko, ich schätze Sie als Autor, der zumeist versucht, einigermaßen ‚balanciert‘ zu schreiben, aber die Wendung, die sie dem islamistischen/homophoben Attentat geben, ist mehr als bedenklich.
Ich schlage einen Perspektivwechsel vor: Auf der aktuellen Tagesordnung – insbesondere der genannten Gruppen und Akteure, die sich in die identitätspolitische(n) Ideologie(n) eingeschrieben haben, sollten die Fragen stehen:
Inwieweit könnte diese Ideologie dazu beitragen, junge Menschen von unserer Gesellschaft zu entfremden und geradezu in die Arme von Islamisten zu treiben, und inwieweit könnte sie geeignet sein, Islamisten in ihrem Weltbild zu bestärken?
Das ist: die ständig wiederholte pauschale Denunzierung des westlichen Zivilisationsmodells und seiner Institutionen als im Kern ('systemisch' oder 'strukturell') rassistisch, das pauschale Verächtlichmachen aller Weißen, die undifferenzierte Rede von allgegenwärtiger 'Islamophobie' und das Bild einer durch und durch gewalttätigen, rassistischen Polizei.
Diese Ideologie trifft sich doch in ihrem Haß auf den Westen mit dem Haß der Islamisten auf den Western.
Die L***** Gruppen sollten einen Moment innehalten und sich fragen, ob sie – im Falle dieses islamistisch/homophoben Angriffs – nicht auch gerade Früchte ernten, die sie selbst gesät haben.
Und wo sind die Demonstrationsaufrufe ‚French Lives Matter‘‘oder, ‚Enlightenment Matters‘? - DAS ist das Thema der Stunde. Wer steht ein zur demonstrativen Verteidigung der Grundwerte der offenen Gesellschaft?
Eine Ideologie, die obsessiv- paranoisch im ganzen westlichen Zivilisationprojekt allüberall nur ‚Rassismus‘ und ‚das Patriarchat‘ am Werk sieht, befördert sicher NICHT die Einsicht bei, daß es in unseren Gesellschaften, bei all ihren Schwächen, VERTEIDIGENSWERTES gibt, das NICHT selbstverständlich ist: z.B. die Rechte der Schwulen und anderer Minderheiten – UND die Meinungsfreiheit, deren Wert heute in hohem Maße systematisch verkannt wird.
zum Beitrag28.10.2020 , 11:20 Uhr
„Karikaturen können den Propheten weder verletzen noch beleidigen, denn er ist größer und heiliger, als dass er beleidigt werden kann.“
Übersetzen wir diesen Gedanken, führen wir ihn weiter:
Ein Text KANN NICHT beleidigt werden, KANN NICHT verletzt werden.
Wenn Anhänger von Texten sich beleidigt oder verletzt fühlen, so kann das zwar im Einzelfall verständlich sein, aber 'Sich-Verletzt-Fühlen' heißt nicht recht haben.
Zumindest im Westen gilt das Recht, daß Texte frei kritisiert werden dürfen, auch Religionen dürfen kritisiert werden - eine Errungenschaft der aufgeklärten, offenen Gesellschaft, die in jahrhundertelangen Kämpfen gegen die Autorität der Kirche durchgesetzt wurde. Kirchen- und Religionskritiker wurden zuvor auch in Europa verfolgt und nicht selten brutalst 'bestraft'. Das haben wir hinter uns.
Von der Kritik an einer Religion zu unterscheiden, ist die Beleidigung der Gläubigen als solche. Diese sollten wir unterlassen. Für Gläubige gilt die Religionsfreiheit, die letztlich nur der säkulare Staat effektiv zu sichern in der Lage ist.
Gläubige, die Religionsfreiheit, die das Recht auf Ausübung ihrer Religion und den Schutz ihrer Religion in der säkularen Gesellschaft in Anspruch nehmen, sollten allerdings im Gegenzug das GRUNDRECHT auf freie Meinungsäußerung anerkennen, das Grundrecht, Kritik an allen Texte, Lehren und Religionen zu kritisieren, auch zu karikieren - und ankommen in der offenen Gesellschaft.
Was die restliche Welt betrifft, so kann man nur hoffen, daß überall ein aufgeklärtes Verhältnis zur Religionen sich durchsetzt. Und es gibt auch säkulare und aufgeklärte Muslims, so wie es auch Atheisten in diesen Ländern gibt. Diesen sollten wir nicht ‘kulturrelativistisch’ in den Rücken fallen.
zum Beitrag26.10.2020 , 19:33 Uhr
'Ein kleine Minderheit – nicht nur von Muslimen in Frankreich – denkt, dass die frechen Zeichner von Charlie Hebdo oder auch der Lehrer mit seinem Unterricht über die Pressefreiheit „selber schuld“ seien und darum für ihre „Provokation“ büßen. Das sind Ansichten, die tatsächlich existieren.'
So dürften in etwa auch unsere - m.E moralisch bankrotten - identitätspolitischen Kämpfer gegen 'Islamophobie' denken. Was denken Sie, Herr Balmer?
Wenngleich Sie auch sofort wieder das Schreckgespenst 'Rechts' auffahren, und wenn auch ihr Bias unüberlesbar ist - man erkennt ihre Bemühung, die Dinge halbwegs 'objektiv' darzustellen, und damit hebt sich ihre Frankreich-Berichterstattung von der ungenießbaren Propaganda-Show von Frau Hahn wohltuend ab. Etwas mehr Mut!
zum Beitrag24.10.2020 , 12:11 Uhr
Wenn überhaupt Quote, dann ist einzig der Frauenenteil in den Parteien die gerechte Vergleichsgröße - und gemessen daran sind im Bundestag die Frauen bei den Grünen, der Linken und der SPD ÜBERrepräsentiert - bei den Grünen und der Linken sind sie auch absolut überrepräsentiert (über 50%), müßten also Sitze abgeben, wenn die Abgeordneten quotiert werden.
Wenn Frauen wollen, daß der Frauenenteil generell weiter ansteigt, gibt es ein probates Mittel: Frauen treten in die Parteien ein, niemand hindert euch daran!
„Aktuell (seit 2017) liegt der Frauenanteil bei drei Bundestagsfraktionen (Grüne, Linke, SPD) deutlich über dem Frauenanteil der jeweiligen Parteimitglieder, bei der FDP nahezu gleichauf und bei zwei Fraktionen (CDU/CSU, AfD) unter dem Frauenanteil der zugehörigen Parteimitglieder. „
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
zum Beitrag23.10.2020 , 10:22 Uhr
Ähnlich wie pandemische Verbreitung von Covid-19-Viren in ‘geometrischer Progression’ nicht wirklich verständlich ist, so übersteigt die ‘Virologie’ der Überwachungs- und Mißbrauchspotentiale der modernen Informationstechnologien den Alltagsverstand, der nicht adaptiert ist an das Wahrnehmen des Nicht-Greifbaren, Nicht-Sichtbaren, des Ganz-Kleinen und des Ganz-Großen.
Wir brauchen die ‘bildgebenden Verfahren’ von mutigen Männern (und Frauen) wie Edward Snowden, von Whistleblowern und von Autoren, wie Adrian Lobe, die die Gefahrenpotentiale darstellen und in den Mesokosmos des Alltagverstandes übersetzen.
Allerdings: ‘Betroffenheit’ muß man sich leisten können. Drastische Schilderungen, z.B. daß jeder Schritt des Smartphoneusers in Bewegungsprofilen gespeichert wird, auch bei abgeschaltetem Gerät (und nicht mehr herausnehmbarer Batterie), werden in der Regel nur produktiv verarbeitet, wenn gangbare ALTERNATIVEN aufgezeigt werden. Sonst wird die Bedrohung verdrängt.
Für viele Bereiche gibt es Alternativen. Daß die deutschen Verwaltungen auf Mikrosoft – und nicht auf freier und offenber Software wie Linux – aufsetzen, zeugt nur von Inkompetenz und ist sträflicher Leichtsinn.
Wir brauchen Alternativen zu den großen Daten-Kraken, wie Google – deren Datensammelwut man aber heute schon deutlich beschränken kann, wenn man will (‘Startpage’ statt ‘Google’ Suchmaschinen; Firefox statt Chrome; Skriptblocker wie umatrix, ublock origin).
Was die Überwachungskameras betrifft, so wird deren Verbreitung sicher NICHT abnehmen, wenn das Personal von Ordnungsamt und Polizei noch weiter ausgedünnt wird als es jetzt schon ist.
Private Sicherheitsunternehmen füllen jetzt schon einen Teil dieser Lücke, und das ist problematisch: die Mafia ist aus den ‘privaten Sicherheitsunternehmen’ der italienischen Großgrundbesitzern entstanden.
Wer sich private Sicherheitsunternehmen nicht leisten kann, für den kommt die ‘Volks-Variante’: Überwachungskamera in Betracht.
zum Beitrag22.10.2020 , 11:39 Uhr
Es ist erfreulich, wenn Muslime die Tat verurteilen.
Es sind nicht nur Muslime, die ihr Verständnis von Meinungsfreiheit auf den Stand der offenen liberalen Gesellschaft updaten müssen.
Es sind auch sich selbst als fortschrittlich verstehende politische Akteure, die ihre Ideologie und ihre Praxis überdenken müssen:
Wer systematisch den fundamentalen (nämlich um Leben und Tod) Unterschied zwischen Symbolen (Worten, Bildern) und physischer Gewalt einebnet und verwischt, wer Symbole und physische Gewalt begrifflich gleichsetzt – der ist einer ähnlichen vormodernen Logik verfallen wie der Attentäter von Frankreich.
Symbole und physische Gewalt in einem Atemzug zu nennen, kann zudem ‘in den Köpfen’ mancher Menschen, als Legitimierung von physischer (‘Gegen-’)Gewalt umgedeutet werden.
‘Meinungsfreiheit’ selbst scheint auch vielen identitätspolitischen Akteuren KEIN hoher Wert zu sein. Wo ‘Worte’ Gewalt sind, wo der Sprache quasi-magische Kräfte zugesprochen werden, liegt es nicht fern, abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen.
Das ist das Gegenteil des aufgeklärten, liberalen Konzeptes eines ‘Marktplatzes der Ideen”. Das Geheimnis des Fortschritts unserer Gesellschaften ist ganz wesentlich der (evolutionäre) Prozeß offener Diskussionen.
Dazu gehören auch ‘falsche’ Meinungen, auch Meinungen, die ‘schmerzen’ können. Offenen Diskussionen, Kritik, Karikaturen können gewiß subjektiv von Einzelnen als ‘beleidigend’ und ‘verletzend’ erfahren werden. Doch Sich-Verletzt-Fühlen heißt NICHT recht haben.
Ein Text kann, genau betrachtet, zudem nicht beleidigt werden, er fühlt nicht. Wir sollten allerdings NICHT die Gläubigen beleidigen. Für sie gilt das Recht der Religionsfreiheit, das letztlich der säkulare Staat alleine zu sichern in der Lage ist – religionsgebundene Staaten verfolgen nicht selten die jeweils anderen Religionen.
zum Beitrag20.10.2020 , 12:42 Uhr
Teil 1
“Große Teile der Linken überlassen die dringend notwendige Kritik des Islam den Fremdenhassern von rechts, anstatt eine an einer allgemeinen Emanzipation und an einer über sich selbst aufgeklärten Aufklärung orientierte Kritik an der islamischen Menschenzurichtung zu formulieren.”
Danke, Herr Grigat, für die klaren Worte!
Warum formulieren ‘große Teile der Linken’ keine aufgeklärte Islamkritik? Soweit es die – heute hegemoniale – identitätspolitische Linke betrifft, kommen wir auf einige unangenehme Antworten auf diese Frage nicht herum.
Es sind Kerncharakteristika der Ideologie(n), die unter dem Obergegriff ‘Identitätspolitik’ laufen: z.B. ‘critical race theory’, die Thesen Ibram X. Kendis oder (populärer) Robin DiAngelos – die einer kritischen Auseinandersetzung mit ‘dem’ Islam im Wege stehen.
Im Wege steht der (genuin postmoderne) Kulturrelativismus: es gibt keine universalen Maßstäbe, anhand derer wir eine ‘fremde’ Kultur (eine fremde Religion) bewerten könnten und dürften. Jede Kultur ist nur aus sich selbst zu verstehen. Ein Urteil steht uns nicht zu – das Anwenden universaler Maßstäbe ist Ausdruck westlicher Hegemonie.
Im Wege steht ein Zerrbild der westlichen Zivilsation, der westlichen Gesellschaften als ’strukturell’ und ‘systemisch’ ‘unheilbar rassistisch’ sowie der Pauschalverdacht gegen Aufklärung, Wissenschaft, Liberalismus und Demokratie – ja, deren Ablehnung als weißer, patriarchaler Projekte, die nur der ‘White Supremacy’ dienen.
Im Wege steht der Glaube, daß alle Kulturen der Welt wertvoll und schützenswert sind – außer also einer: der unsrigen, westlichen Kultur.
zum Beitrag20.10.2020 , 00:02 Uhr
Radikalisierte Muslime in Deutschland Der Mörder aus Frankreich ist ein Idol
"Deutsche Islamisten feiern bei Telegram den Attentäter, der den Lehrer Samuel Paty enthauptet hat. Vor allem junge Muslime driften in Extremismus ab." Frank Jansen
www.tagesspiegel.d...idol/26288138.html
zum Beitrag19.10.2020 , 18:25 Uhr
„Ihnen ist klar, dass Sie die Quotenfrau sind?“ (Spiegel).
Es ist allerdings konstruktionsbedingt, daß bei einer Quotierung - gleich wo - immer der Verdacht in der Luft liegt, daß die entsprechende Person ihre Position nicht der eigenen Leistung, sondern einer Quotierung verdankt.
Zum Nachteil derjenigen, die es wirklich mit eigener Leistung geschafft haben - und die nun auch in diesen (falschen) Verdacht geraten.
Und was bedeutet es für das Selbstbewußtsein eines Menschen, der weiß, daß er wegen einer Quote eingestellt wurde?
Und ist es nicht eine implizite Abwertung einer Menschengruppe, wenn man ihnen unterstellt, daß sie es nicht aus eigener Kraft schaffen können? Sondern paternalistischer Hilfe bedürfen?
Wenn eine OP im Krankenhaus ansteht, fühle mich jedenfalls wohler dabei, wenn ich weiß, daß die Chirurgin hier steht, weil sie wirklich gut ist, und nicht wegen einer Quotierung.
Ich habe übrigens eine sehr gute Ärztin.
zum Beitrag16.10.2020 , 23:22 Uhr
"Die Gefahren exponentiellen Wachstums Wer jetzt noch vor Corona-Alarmismus warnt, hat nichts verstanden
"Wie sich die Zahl der Neuinfektionen jetzt verändert, ist entscheidend. Geht es weiter wie bisher, stünden wir Weihnachten bei 300.000 neuen Fällen pro Tag." Otto Wöhrbach
www.tagesspiegel.d...nden/26268134.html
zum Beitrag16.10.2020 , 23:08 Uhr
"Die Gefahren exponentiellen Wachstums Wer jetzt noch vor Corona-Alarmismus warnt, hat nichts verstanden
"Wie sich die Zahl der Neuinfektionen jetzt verändert, ist entscheidend. Geht es weiter wie bisher, stünden wir Weihnachten bei 300.000 neuen Fällen pro Tag." Otto Wöhrbach
www.tagesspiegel.d...nden/26268134.html
zum Beitrag16.10.2020 , 23:06 Uhr
"Die Gefahren exponentiellen Wachstums Wer jetzt noch vor Corona-Alarmismus warnt, hat nichts verstanden
Wie sich die Zahl der Neuinfektionen jetzt verändert, ist entscheidend. Geht es weiter wie bisher, stünden wir Weihnachten bei 300.000 neuen Fällen pro Tag." Otto Wöhrbach
www.tagesspiegel.d...nden/26268134.html
zum Beitrag16.10.2020 , 12:34 Uhr
Fakten/Berlin
“Ein Fünftel aller von den Berliner Behörden geführten Verfahren zur Organisierten Kriminalität betreffen arabischstämmige Clans. Kriminelle Mitglieder bestimmter libanesisch- und arabischstämmiger Großfamilien waren in den vergangenen Jahren wegen diverser Straftaten verurteilt worden. Dazu gehörten Überfälle auf Schmuckabteilungen etwa im Luxuskaufhaus KaDeWe sowie spektakuläre Einbrüche in das Bode-Museum mit dem Diebstahl einer riesigen Goldmünze und in eine Sparkasse.
Die Behörden gehen auch gegen den Versuch vor, die Erlöse aus Straftaten zu legalisieren. 2018 wurden 77 Immobilien von Angehörigen des Remmo-Clans mit einem Gesamtwert von 9,3 Millionen Euro sichergestellt (...)
Weitere Einnahmequellen der Clans sind neben Drogenhandel und Koks-Taxis der Steuerbetrug beim Verkauf von Shishatabak, aber auch das Rotlichtmilieu. Und Rivalitäten zwischen Clan-Mitgliedern werden schon mal gewaltsam auf offener Straße mit Schusswaffen, Messern, Holzlatten und Macheten ausgetragen.
Die Straftäter und die kriminellen Strukturen nutzen bei ihren Machenschaften auch ‘ihre Verbindungen zu speziellen Szenen wie Rockern, Türstehern, Rappern und Boxern sowie gewerbliche Aktivitäten, wie das Betreiben von Shisha-Bars, An- und Verkaufsgeschäften, Barber-Shops, Juweliergeschäften und Autovermietungen’, heißt es in dem Bericht. Die Clans seien in ‘ziemlich allen Betätigungsfeldern unterwegs’, sagte GdP-Landeschef Norbert Cioma. Über kriminelle Machenschaften ‘werden Milliarden Euro erwirtschaftet’.
Es geht aber auch um Jugendkriminalität, verbotene Autorennen und ‘Tumultlagen’. Und wenn es zu Strafverfahren kommt, stellen die Ermittler fest, dass Zeugen und Opfer bedroht, eingeschüchtert oder mit Geld zum Schweigen gebracht werden. Zudem fällt den Ermittlern ‘konspiratives und dreistes Verhalten der Straftäter’ auf, wie etwas ‘das Ausspähen von Polizeiliegenschaften oder die Vernichtung und Entwendung von Beweismitteln’.”
(Tagesspiegel 25.5.2020)
zum Beitrag14.10.2020 , 10:57 Uhr
"Denn es gibt sie ja, die Forschung, die belegt, dass Leser*innen selten bei „Polizisten“ und „Wissenschaftlern“ sofort auch an Frauen denken."
Was wir mit Begriffen assoziieren, steht nicht fest, es ist im Fluß.
Wenn mehr Frauen 'Polizisten' werden, werden mehr Menschen bei 'Polizisten' auch an Frauen denken.
Das generische Maskulinum - das auch jetzt schon für mehr und mehr Menschen die Frauen mit beinhaltet - , durch ein generisches Femininum ersetzen zu wollen - bei dem bisher niemand die Männer mitdenkt, mag als Gedankenexperiment interessant sein - läßt einen jedoch weniger als 'Gleichheit' denken, als an ein 'den Spieß herumdrehen'.
13.10.2020 , 14:04 Uhr
Die Debatte und die Untersuchung des Rechtsextremismus in der Polizei ist so wichtig, daß sie sachlich, informiert – und ohne a priori Pauschalurteile geführt werden sollte. Die heute inflationär gebrauchten Begriffe wie ‘systemisch’ und ‘strukturell’ sollten nur verwendet werden, wenn sie detailliert und nachvollziehbar begründet werden können.
Politische Akteure, die immer schon von vornherein – vor jeder Untersuchung – wissen, daß ohnehin unsere Gesellschaft unheilbar von ‘Rassismus’ durchdrungen ist, sollten sich dabei eher zurückhalten (und über ihre eigenen totalitären Tendenzen nachdenken).
Denn was diese Akteure – mit ihrem ins Uferlose ausgedehnten Rassismusbegriff – erreichen, ist ein völliges Aufweichen, Abnutzen und Unglaubwürdigmachen des Begriffs. Viele Menschen werden doch heute nur noch Abwinken, wenn sie nur einen Begriff wie Rassismus hören.
Vor allem dürften Pauschalverurteilungen eher dazu führen, daß bei den Polizisten eine Wagenburgmentalität gefördert wird oder überhaupt erst entsteht – und Pauschalverurteilungen werden ganz sicher NICHT dazu führen, daß zukünftig ‘die Besten’ sich bei der Polizei bewerben werden. Das medial verbreitete Zerrbild einer insgesamt gewalttätigen, rechtsexremen und rassistischen Polizei wird zu einer negativen Selektion bei den Bewerbungen führen. Zu einer ‘self fulfilling phrophecy’.
zum Beitrag13.10.2020 , 10:37 Uhr
Teil 1
“Wer darf in Deutschland Individuum sein? Wer hat die ökonomischen Mittel dafür?”
Wer, wie Cihan Acar, den Mut zur Uneindeutigkeit hat, der IST Individuum - mehr als viele, die (mehr) ökonomische Mittel haben als der Autor – und mehr als viele aus der ‘Mehrheitsgesellschaft’, die weniger ökonomische Mittel haben (dürften) als derAutor.
Um etwas Wasser in den reinen Wein zu gießen: Ist eine als Einheit gedachte ‘Mehrheitsgesellschaft’ nicht eine Fiktion? Immer ist diese nicht nur statistisch vielfältigst diversifiziert und sozial stratifiziert, sondern auch konkret in Myriaden von Familien-,Verwandschafts-, Freundschafts-, Berufs-, Interessen-, Hobby- und Freizeitgruppen unterteilt.
Jeder von uns wird in seinem Leben ‘Nicht-Dazugehörigkeit’ in bezug auf die eine oder andere Gruppe erlebt haben. Wer einmal in eine ferne Stadt umgezogen ist, und neu ANGEFANGEN hat, kann ein Lied davon singen.
Ist “die” Ausgrenzungs- und Ungleichheitserfahrung von Migranten nicht nur Variation eines allgemeineren Themas – wahrscheinlich mit einigen Dissonanzen mehr -, aber ist sie wirklich so GRUNDverschieden von ähnlichen Erfahrungen, die die meisten von uns im Laufe des Lebens gemacht haben? Was “Ungleichheit” im engeren ökonomischen Sinn betrifft, so ist diese nicht (immer einfach) auf Diskriminierung und Ausgrenzung und Privileg zurückzuführen – traditionelle und kulturelle Faktoren, Arbeitsethik, Erwerbsorientierung, Bildungsorientierung, religiöse Faktoren, Lifestyle-choices etc. kommen hier ins Spiel.
So hat es in Deutschland traditionell eine Einkommensdifferenz zwischen Protestanten und Katholiken gegeben, in den USA zwischen Weißen russischer oder Weißen italienischer Herkunft.
zum Beitrag13.10.2020 , 10:35 Uhr
Teil 2
Und: Aller Anfang ist schwer, und es braucht u.U. einige Generationen, um sich zu enkulturieren und zu etablieren. Überspringen läßt sich dieser Prozeß eher nicht: wird die ‘Etablierung’ de jure erzwungen, bleiben möglicherweise diejenigen Faktoren, die sie bislang verhindert haben, gerade UNERKANNT (und somit potentiell unbearbeitet.)
Insgesamt scheint ‘Ungleichheit’ zwischen gesellschaftlichen Gruppen fast eher der Normalfall – politische Intervention wird allerdings dann sinnvoll, wenn diese ein bestimmtes Maß überschreiten.
Hier ist zu unterscheiden zwischen dem traditionellen Konzept der ‘Equality’ (Chancengleichheit) und dem aktuell vorherrschenden Konzept der ‘Equity’(‘Equality of ‘Outcome’, ‘Gleichheit des Ergebnisses’). Letzteres tendiert dazu, JEGLICHE Differenz zwischen Gruppen als Beweis von ‘Diskriminierung’ zu nehmen - auch Differenzen, die eher mit Tradition und Kultur zu tun haben.
Es spricht für die intellektuelle Redlichkeit des Autors, auf Mechanismen der Selbstausschließung hinzuweisen: “wo einem türkische Freunde vorwerfen, zu gut in der Schule und damit assimiliert zu sein.”
Paul Willis stellte einst ähnliches fest: die ’lads’ aus der englischen Arbeiterschule beschimpften ihre lernwilligen (Arbeiter-)Mitschüler als (gleichsam vom Lehrstoff penetrierte, effeminierte) “ear-’oles” (“Ohr-Löcher”). Auch in Subkulturen junger Afro-Amerikanischer Männer müssen Bildungsorientierte damit rechnen, als ‘acting white’ beschimpft zu werden.
Das Problem der Aus-/Abgrenzung ist komplizierter, als oft angenommen. Und inadäquate, unterkomplexe Diagnose wird zu inadäquater, unterkomplexer ‘Medizin’ führen.
Wo traditionelle, vorgegebene soziale und Sinnbindungen sich aufgelöst haben – stehen wir vor die nicht immer einfachen Aufgabe, ‘anders’ zu sein – und Gemeinschaft als Wahl- und nicht (mehr) Zwangsgemeinschaft neu herzustellen.
zum Beitrag11.10.2020 , 13:44 Uhr
U=I*R falsifiziert die obige Formel.
zum Beitrag11.10.2020 , 13:32 Uhr
“Was die Menschen tun, weniger, was sie sind, sollte der Ausgangspunkt für eine seriöse Sozialwissenschaft und damit auch Grundlage der Einwanderungspolitik sein, schreibt Boas. Die bisherige Wissenschaft, so kritisierte er, erhebe die westliche Kultur zur universellen Norm, was die Minderwertigkeit aller anderen impliziere.”
Dem ersten Satz ist zuzustimmen – der zweite Satz verdient, als Aussage über ‘die Wissenschaft’, Präzisierung. Die (auch heute noch) immaturen Sozialwissenschaften sind von den Naturwissenschaften zu unterscheiden:
Die Ohmsche Formel U=I/R gilt an jedem Ort der Erde, in jeder Kultur der Erde, ganz gleich, wer sie anwendet, ob Frau oder Mann; das gleiche gilt für die Gesetze der Quantenphysik, ganz gleich, ob sie in einem Computer aus China oder aus den USA zur Anwendung kommen. Und die Diagnose eines Hirntumors durch bildgebende Verfahren wie die Kernspintomographie dürfte ungleich zuverlässiger sein, als z.B. ‘Naturheildiagnostiken’. Und wer daran zweifelt, was für einen Fortschritt die modernen Anästhetika bedeuten, der möge sich ausmalen, was das Ziehen eines Zahnes oder die Amputation eines Beines vor noch nicht gar langer Zeit bedeuteten.
Das Problem ist nicht, daß diese Verfahren bisher vorwiegend aus dem ‘Westen’ kamen, und daß diese Verfahren ‘kulturell kontaminiert’ seien - der harte Kern der Erkenntisse ist zeit- und orts- und kulturunabhängig und kann von jeder Frau und jedem Mann, auch einem ‘machtlosen’ angehenden Studenten, zumindest im Prinzip, bestätigt oder falsifiziert werden. Die experimentelle METHODE macht das Wesen der Naturwissenschaften aus. Durch Trial-and-Error, durch systematische Versuche, die bestehenden (immer nur vorläufigen) Theorien zu falsifizieren und zu größerer Realitätsadäquanz unseres wissenschaftlichen Bildes von der Welt zu kommen.
Das Problem besteht eher darin, daß nicht alle in gleichem Maße ZUGANG zum Haus der Wissenschaften haben – in der NICHT REALISIERTEN Universalität.
zum Beitrag11.10.2020 , 12:19 Uhr
Kommentar: Microsoft, Google, Apple und Co. aus Bildungseinrichtungen verbannen
www.kuketz-blog.de...htungen-verbannen/
zum Beitrag09.10.2020 , 09:47 Uhr
Ja, Herr Amjahid, Gruppendynamiken können sich ungut sein entwickeln, immer. Aber betrachten wir die schwierigen Balancen in diesem Feld:
Die Balance zwischen zuviel und zuwenig. Ohne Gruppengeist und Wir-Gefühl keine Arbeitsgruppe – geschweige denn eine Polizei mit “Kollegen, auf die ich mich im Einsatz verlassen muss”. Zuviel führt zu Chorgeist.
Und JEDE Gruppe wird – mehr oder minder – die Tendenz haben, Fehler der Mitglieder der eigenen Gruppe milde zu betrachten, und jede Gruppe wird – mehr oder minder – die Tendenz haben, die In-Group aufzuwerten, und ‘die Anderen’ abzuwerten. So ist der Mensch.
Geprägt durch Jahrhundertausende Stammesvorgeschichte, erlebt der Mensch das (funktionierende) ‘Wir’ als ‘wohlig’ (Oxytocin). Auch daß eine Gruppe ‘Identität’ stiften kann, ist in diesem Sinne ‘natürlich’ - problematisch wird dies, wenn es zu AUSSCHLIESSLICH wird.
Wenn die/der Einzelne sich überfordert fühlt vom modernen Projekt des ‘Werde der du bist’ kann ein Identitätsangebot des ‘Werde, wie wir sind’ so verführerisch sein, daß er/sie sich der Gruppe total verschreibt (wie einst, als die Gruppe alles und das Individuum nichts war). Solche ‘bedingungslose Solidarität’ kennen wir z.B. von religiösen Sekten. (Im Großen und Ganzen würde ich die heutige Polizei allerdings nicht mit einer Sekte vergleichen.)
Zur Polizei: Daß sie in einer (oft) gefährlichen Umwelt gemeinsam operiert, kann zum Gefühl einer ‘Schicksalsgemeinschaft’ beitragen. Es geht dabei übrigens auch nicht (ganz) ohne ‘Hierarchien’. Und nicht jede ‘Männlichkeit’ ist schlecht: ‘Männlichkeit’, die mutig und risikobereit, auch unter Einsatz des eigenen Lebens, andere schützt, ist eine positive Männlichkeit. Daß die Polizei Menschen anzieht, die ‘Recht und Ordnung’ schätzen, ist naheliegend, und nicht per se schlecht: jede Gesellschaft braucht auch solche Menschen. Eine Gesellschaft NUR aus ‘Progressiven’ würde auseinanderfallen, eine Gesellschaft nur aus Konservativen erstarren.
zum Beitrag07.10.2020 , 15:28 Uhr
Möglicherweise wäre es die angemessene Lösung des grassierenden Plagiatismus, die ganzen Arbeiten in Anführungszeichen zu setzen und als Quelle: 'Menschheit - vergangene und gegenwärtige') anzugeben.
Mit besonderer Danksagung an: die Mutter, den Vater, die Hebamme, den Kindergärtner, die Grundschul- und Gymnasialschullehrerin (sowie deren Lehrer), die Schulbuchautoren, das Erste Deutsche Fernsehen mit seine Bildungs- aber auch Unterhaltungsprogrammen, Beethoven und die Beatles oder Van Halen, sowie Gibson oder Fender, Walt Disney und Thomas Mann, den Hausarzt und die Zahnärztin, den Hersteller des Stethoskops, einschließlich seiner Angestellten, die Erfinder des Narkosemittels nicht zu vergessen, Bewag und Gasag, nicht zuletzt die Wasserwerker, den Senat, die WHO, den Busfahrer und die Deutsche Bahn, Aldi und Biocompany und die Teeproduzenten in Indien - und evtl. die TAZ.
Wir alle sind Giffey, und Giffey ist uns.
Und die Problematik, daß es immer schwerer wird, einen Gedanken zu formulieren, der nicht schon gedacht wurde, nimmt ständig zu.
Wir wünschen Vroni-Plag jedenfalls ein Ende ihrer Plackerei.
zum Beitrag06.10.2020 , 17:14 Uhr
Vulgärer Ursprung: canis feminae > canis de femina > le chien de la femme [der Hund von der Frau]
Auch der Dativ wurde wegvulgarisiert...
zum Beitrag06.10.2020 , 12:03 Uhr
Zustände wie einst, als bei einem Ritt durch Deutschland es passieren konnte, daß der Kopf des Pferdes in einem Fürstentum, der Leib in einem zweiten und der Schwanz in einem dritten Fürstentum war - jedes mit eigener Währung, eigenen Maßeinheiten, eigener Gesetzgebung.
zum Beitrag06.10.2020 , 10:34 Uhr
'We know, for example, that Protestant leaders like Martin Luther despised the iconoclasm of those he called Schwärmer, or “fanatics.” When Luther emerged from hiding to find that a particularly violent mob of Schwärmer had torn down Wittenberg’s religious images in his absence, he was horrified. If we look at Luther’s Against the Heavenly Prophets (1525), we find that there was a time when the iconoclasts, not the idolaters, were his most reviled opponents. “This is to do away with the images in a Karlstadtian manner,” he thundered, “to make the masses mad and foolish, and secretly to accustom them to revolution.”
In fact, many Schwärmer believed in the performative power of icons even more strongly than those who worshipped them. There is, for all intents and purposes, no point in pulling down a statue unless one believes that it has real, practical power. Andreas Karlstadt, one of the most dedicated of the sixteenth-century Schwärmer in Wittenberg, admitted with shame that he feared the despised religious statues might begin to physically retaliate against their attackers: “I stand in fear that I might not be able to burn idols. I would fear that some devil’s block of wood would do me injury.” This was precisely the kind of superstitious faith in the performative power of images that many Reformation leaders were determined to stamp out.'
newdiscourses.com/...erous-place-to-be/
zum Beitrag06.10.2020 , 10:29 Uhr
Die Erhebung solcher Daten ist sinnvoll – wenn es state-of-the-art durchgeführt wird. Weil anekdotische Erzählungen nicht repräsentativ sind: sich subjektiv diskriminiert fühlen, mag fälschlicherweise als ‘rassistische’ Diskriminierung wahrgenommen werden, und z.B. mehr mit ‘Klasse’ zu tun haben. Auch kann die individuelle Wahrnehmung psychologisch und ideologisch verzerrt sein. ‘Confirmation bias’ kommt oft ins Spiel. Deshalb sind trennscharfe state-of-the-art Erhebungen notwendig.
Ein Blick auf den weiteren Kontext:
Die Autorin mag bedenken, daß der Grad der Abschottung ethnischer Gruppen in Deutschland (noch) nicht so hoch sein dürfte, wie in den USA. Auch ist der Individualismus in Deutschland weniger stark ausgeprägt, gemeinschaftliche Einstellungen hingegen stärker. Daß also eine Steigerung der Spaltung denkbar ist. - Der Umgang mit Kategorien wie ‘Ethnie’ erfordert also große Sensibilität.
Selbst wenn ‘die eigene ethnische Community ‘als einzig denkbare Erweiterung des eigenen Selbst’ wahrgenommen wird, so stellt sich die Frage, wie wir – theoretisch und praktisch-politisch - damit umgehen.
Über Jahrhunderttausende haben die Menschen sich (fast) ausschließlich mit ihren Familien und Clans identifiziert. Ihnen galt ihre Loyalität. Sie waren reziprok aufeinander verwiesen – Innen und Außen waren strikt getrennt, Sympathie und Empathie galten nur für die In-Group, ‘die Anderen’ wurden oft dämonisiert und blutig bekämpft.
Alle Menschen sind immer in Gefahr, in diesen ‘Naturzustand’ zurückzufallen. Alle Politik, die mit Gruppenidentitäten arbeitet, sollte sich der großen Gefahren einer Retribalisierung der Gesellschaft bewußt sein. Zusammenschluß und Interessenvertretung von (ethnischen) Gruppen kann durchaus gut und notwendig sein - die entscheidende Frage ist jedoch, in welcher Perspektive, in welchem Geist das geschieht: ‘Wir zusammen für Gleichheit’ oder ‘Wir zusammen gegen die anderen’. Allein die Dosis macht das Gift.
zum Beitrag05.10.2020 , 10:47 Uhr
Das Problem ist komplexer, Herr Weissenburger.
Zunächst: Bei den 'Proud boys' sind 10 % bis 20% PoC. Der Führer der Proudboys, Enrique Tarrio, ist ein Mensch schwarzer Hautfarbe aus Kuba.
"Enrique Tarrio, their overall leader, is a Black Cuban dude. The Proud Boys explicitly say they’re not racist,” Mr. Reilly told The Washington Times. “They are an openly right-leaning group and they’ll openly fight you — they don’t deny any of this — but saying they’re White supremacist: If you’re talking about a group of people more than 10% people of color and headed by an Afro-Latino guy, that doesn’t make sense.” www.washingtontime...-arent-white-supr/
‘The Anti-Defamation League (ADL) has said that "[w]hile the group can be described as violent, nationalistic, Islamophobic, transphobic and misogynistic, its members represent a range of ethnic backgrounds, and its leaders vehemently protest any allegations of racism."[23] The group believes men and Western culture are under siege, their views having elements of the white genocide conspiracy theory.[24][25][26] Officially, the group rejects white supremacy, although it has ties with white supremacist groups.' en.wikipedia.org/wiki/Proud_Boys
Einer ihrer Slogans lautet: "I’m a proud Western chauvinist, I refuse to apologize for creating the modern world."
Dieser Slogan gibt uns einen wichtigen Hinweis auf die potentielle Wechselwirkung rechter und linker Identitätspolitik. In dem Maße, wie linke Identitätspolitik die ganze westliche Zivilisation, die ganze westliche Kultur als verachtenswert, in dem Maße, in dem alle Weißen pauschal als ‘Rassisten’ bezeichnet werden und die Männer pauschal als ‘Sexisten’ - ruft dies rechte Identitäre auf den Plan – und die Rassenkategorien teilen beide, wenn auch mit umgekehrter Wertung. Auf die erste Demo unter dem Banner ‘Black lives Matter’ antwortete die NPD am Potsdamer Platz mit : ‘White lives matter.’
zum Beitrag04.10.2020 , 20:53 Uhr
'Linke-Fraktionschef Carsten Schatz stellte sich am Sonntag gegen die Forderung von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nach einem nächtlichen Ausschank- und Verkaufsverbot für Alkohol und warnte vor immer neuen Beschränkungen.’
Die SPD will weitere Maßnahmen - wird aber ausgebremst von der Linken.
Schon bei den Masken wurde die SPD von der Linken, aber auch den Grünen ausgebremst. Erst öffentlicher Druck führte zur Durchsetzung der Masken in Geschäften.
Die SPD sollte hart bleiben.
Haben Linke (und Grüne) eine größere Affinität zur hippen Partyjugend als zu den Kranken, Alten und Schwachen?
Nicht wirklich überzeugend ist, wie der Senat insgesamt durch die Krise manövriert ist. Zugegeben schwierig in der Pandemie. Aber ein Mehr an Führung und Vorausplanung hätte gut getan.
Es gab Regelungen in den Parks, die nicht wirklich durchsetzbar waren, und die die Polizei vor den Kopf gestoßen haben - und diese m.E. eher demotiviert haben.
Es gibt ein Vollzugsdefizit - wer eine Stunde durch die Stadt geht, an den Frisierläden, an den Ladengeschäften, an Gaststätten vorbei, wer durch den Park geht, sieht das. Hier rächt sich auch der Personalmangel bei den Behörden.
Und es gibt Aufklärungsdefizit - fast niemand weiß, wie mit Masken richtig und sicher umzugehen ist. Eine öffentlichkeitswirksame mehrsprachige Aufklärungskampagne an den Litfaßsäulen, an den Geschäften, in den Medien wäre notwendig. Zwar hat der Senat Aufklärungsmaterialien ins Internet gestellt - jeder Gang durch die Stadt zeigt, daß das nicht genügt.
Unser im ersten Halbjahr so hart Erkämpftes und teuer Bezahltes scheint verspielt - aber es wäre unehrlich, mit dem Finger nur auf den Senat zu zeigen.
Auch zivilgesellschaftliche Akteure sollten sich fragen: Haben die über Wochen und Monate die Medien beherrschenden Bilder von Demonstranten, die massenhaft die Abstandsregeln ignorierten, nicht die Abstandsregeln generell - für den Rest der Bevölkerung - ad absurdum geführt?
zum Beitrag03.10.2020 , 08:59 Uhr
"The Most Dangerous Place To Be"
"It has become axiomatic among professors of the humanities that symbols do not simply refer anymore; they actually do. They are now invested with the power to achieve real effects in the physical world."
newdiscourses.com/...erous-place-to-be/
zum Beitrag02.10.2020 , 13:49 Uhr
Junger Mann oder junge Frau - ich nehme an, Sie sind jung -, nehmen Sie bitte Abstand von der Idee des 'Ganz-Anderen', des radikalen Systemwechsels.
Tauchen Sie noch mal ein in die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts: Diese Projekte HATTEN wir bereits, die Resultate liegen offen: Millionen Tote, Erschlagene, Erschossene, Verhungerte, Erniedrigte , Gequälte und Unterdrückte. Kann man überhaupt mehr scheitern? Muß jede neue Generation die fatalen Fehler früherer Generationen wiederholen?
Reden wie nicht von 'Kapitalismus', sondern von 'KapitalisMEN'. Das nordeuropäische Kapitalismus-Modell unterscheidet sich radikal vom amerikanischen.
Bauen wir gemeinwirtschaftliche und genossenschaftliche Strukturen in den Kapitalismus ein, weiten wir den Sektor der (vom Markt entkoppelten) Eigenarbeit und Gemeinschaftsarbeit aus, arbeiten wir weiter daran, den Kapitalismus zu regulieren, ihn zu zähmen und weiter zu bändigen. Die Kapitalismen haben erstaunliche Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit bewiesen.
Für die Allokationsmechanismen der 'unsichtbaren Hand' des Marktes hat es bislang keine einzige funktionierende Alternative gegeben. Immer war Fehlallokation, Mangel- und Mißwirtschaft die Folge - übrigens auch mit ökologisch desaströsen Folgen.
Transformieren wir 'das System' - aber NICHT, indem wir es zerstören, nicht in der irrrigen Hoffnung, daß auf den Trümmern des Alten das ganz Neue entstehen wird.
Ein 'Neues' dürfte auf den Trümmern gewiß entstehen, nur - ganz sicher nicht das, was Sie, was wir wünschen: es wird eine barbarische Dystopie. Zerstören ist ein Kinderspiel - Aufbau eines Funktionierenden dauert Jahrhunderte.
Regulieren wir den Kapitalismus, modifizieren wir ihn in (kleinen) Schritten - Schritte, die ZURÜCKGENOMMEN werden können, wenn sich erweist, daß sie nicht funktionieren, oder daß ihre unerwarteten Nebenwirkungen zu groß und zu schädlich sind. Nur so geht verantwortungsvolle Entwicklung des Neuen.
zum Beitrag01.10.2020 , 21:14 Uhr
Herr Amjahid, warum sollten SUV-Fahrer nicht mit Radfahrern an einem Tisch diskutieren, oder Maskulinisten mit Femininisten? Diese Gruppen gibt es, und sie gehören zur Gesellschaft.
Und was haben Sie gegen Kompromisse? Das ist eine der größten Erfindungen der Menschheit: daß sich unterschiedliche Positionen VERBAL zusammenraufen und ein Ausgleich gesucht wird.
Ich hätte deutlich größere Bedenken bei Räten, die allesamt einer einheitlichen Ideologie: z.B. der Identitätspolitik und dem Intersektionalismus verpflichtet worden sind.
zum Beitrag30.09.2020 , 22:00 Uhr
"Spanien bereitet Abriegelungen großer Städte vor"
www.sueddeutsche.d...-belgien-1.5047138
zum Beitrag30.09.2020 , 19:55 Uhr
Identitäre von Rechts und Identitäre von 'Links' schaukeln sich gegenseitig hoch - das wissen wir doch schon länger.
zum Beitrag30.09.2020 , 11:28 Uhr
Interessanter, sachlicher, gut recherchierter Artikel, der uns am Beispiel des Germanenmythos auf die Problematik der meisten Identitätskonstruktionen hinweist - sie sind ein politisch motiviertes Konstrukt, dem im Zweifel nicht viel Realität entspricht, die aber dennoch Wirkmacht entfalten können - nicht selten ungute.
zum Beitrag29.09.2020 , 23:47 Uhr
Realitätscheck: Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung?
‘Die "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2019 zeigt: 2,4 Prozent der Bevölkerung vertreten eine "ausgeprägte rechtsextreme Einstellung". Vor zehn Jahren waren es noch rund acht Prozent. "Ausgeprägt rechtsextrem" eingestellt ist den Autor*innen zufolge, wer allen sechs unten genannten "Dimensionen" zustimmt (Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Sozialdarwinismus, Antisemitismus, Nationalsozialismus). Die Ergebnisse im Einzelnen:
• Mehr als drei Prozent der Bevölkerung befürworten eine rechtsgerichtete Diktatur.
• Knapp 13 Prozent vertreten einen nationalen Chauvinismus, also ein übersteigertes Nationalgefühl.
• "Ausländerfeindlichkeit" findet bei knapp neun Prozent "ganz eindeutige" Zustimmung.
• Rund zwei Prozent vertreten Auffassungen des Sozialdarwinismus', der offen rassistisch ist.
• Mehr als drei Prozent neigen "ganz deutlich" zum klassischen Antisemitismus.
• Über zwei Prozent verharmlosen offen den Nationalsozialismus.
(...)
Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2018 ist der Anteil derjenigen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild vertreten, seit 2002 deutlich zurückgegangen: von 9,7 Prozent auf 6 Prozent im Jahr 2018.QuelleDecker et al. (2018): "Flucht ins Autoritäre – Rechtsextreme Dynamiken in der Mitte der Gesellschaft", S. 110
(...)
2019 gab es lautVerfassungsschutzbericht 32.080 Rechtsextremist*innen in Deutschland. Die Zahl der Rechtsextremist*innen hat sich damit im Vergeich zum Vorjahr um ein Drittel erhöht. Der Anstieg ist laut Fachleuten vor allem darauf zurückzuführen, dass der Bericht die Mitglieder des AfD-"Flügels" als Rechtsextreme einstuft. Von den erfassten Rechtsextremist*innen gelten 13.000 gewaltorientiert.‘
mediendienst-integ...tsextremismus.html
zum Beitrag29.09.2020 , 09:00 Uhr
Berlin muss bei Corona handeln, und zwar schnell
"Die Pandemie droht in den innerstädtischen Bezirke außer Kontrolle zu geraten. Appelle an die Vernunft reichen als Mittel dagegen nicht aus. Ein Kommentar." Ulrich Zawatka-Gerlach
www.tagesspiegel.d...nell/26226572.html
zum Beitrag27.09.2020 , 14:04 Uhr
"Tanzen, bis die Polizei kommt Sind sie die Treiber der Pandemie in Berlin?
Immer wieder gibt es Partys von jungen Leuten im Weinbergspark oder im James-Simon-Park. Warum können sie sich nicht zurücknehmen? Zwei Raverinnen erzählen." Von Patrick Volknant
www.tagesspiegel.d...rlin/26222204.html
zum Beitrag27.09.2020 , 13:07 Uhr
"Die Zielvorstellung ist Farbenblindheit, nicht Identitätssetzung."
Eine Perle von Interview in einem Meer ideologischer Machwerke, die die Vernunft in jedem Halbsatz quälen und die die Menschlichkeit beleidigen.
Ein wunderbares Interview, das alles sagt, was jetzt zu sagen ist - unaufgeregt, ohne Scheuklappen, deshalb heute mutig -, einfache, universale, menschliche Wahrheiten, die ans Licht kommen, sobald alle semantischen Tricks abgestreift sind, und sobald das Denken und Sprechen und Schreiben sich frei macht von den Ursupationsversuchen ideologiegesteuerter Sprach-, Symbol- und Tugendwächer.
zum Beitrag26.09.2020 , 10:25 Uhr
Daß Hengameh Yaghoobifarah entlastet wurde, ist gut.
Die Pressefreiheit - auch die Satirefreiheit - kann nicht hoch genug gehalten werden.
Allerdings sollten identitätspolitische Akteure dies zum Anlaß nehmen, darüber refektieren, wie sie es selbst mit Pressefreiheit und Satirefreiheit handhaben - wenn es um Positionen geht, die nicht die ihren sind.
Eine Reflektion, die zu ernüchternden Ergebnissen führen dürfte, sehr ernüchternden - höflichst formuliert.
zum Beitrag24.09.2020 , 11:22 Uhr
Gibt es neue Erkenntnisse zur offenbar schweren Psychose des Mannes?
Wenn die Einschätzung der Psychiaterin Nablah Saimeh bestätigt wurde - so verdient die Tat - als Tat eines psychisch schwer Kranken - eine differenziertere(!) Einordnung als dies bisher geschieht. Wäre die Tat ohne diese Krankheit geschehen?
Die forensische Psychiaterin Nablah Saimeh am 20. Februar in der TAZ:
„Der Attentäter von Hanau war psychisch krank, sagt die Psychiaterin Nahlah Saimeh. Dennoch habe seine Tat ein klar rechtsextremes Narrativ.
Hinzu kommen Hinweise auf eine schwere psychotische Erkrankung, wahrscheinlich eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie mit sehr bizarren Wahninhalten und akustischen Halluzinationen, auch eine sehr deutliche narzisstische Überhöhung der eigenen Person.
Extremistische Gewalttäter ohne eine Psychose haben, anders als der Mann aus Hanau, nicht das Gefühl, dass sie überwacht werden, dass Stimmen zu ihnen sprechen und reden auch nicht über Zeitreisen.“
taz.de/Forensische...Anschlag/!5665361/
zum Beitrag23.09.2020 , 12:43 Uhr
"Fallzahlen in Großbritannien steigen drastisch Jetzt kommt die Kehrtwende in der Corona-Politik
Großbritannien verschärft die Corona-Maßnahmen: Pubs und Restaurants müssen früher schließen. Die Menschen sollen zurück ins Homeoffice. Von Sebastian Borger"
www.tagesspiegel.d...itik/26209164.html
zum Beitrag23.09.2020 , 10:45 Uhr
Herr Agar, auch ich hatte Freunde, die mehr und besseres an Spielsachen hatten als ich – an Wut kann ich mich nicht erinnern, evtl. an ein bißchen Neid.
Wie man diese Haben-Differenzen deutet, scheint mir doch auch mit den ‘Diskursen’ zu tun zu haben, die das Medium sind, in dem wir Differenzen wahrnehmen. Denkt man jegliche Differenz als Diebstahl à la : ‘La propriété, c’est le vol’, so ist Wut eine naheliegendes Gefühl.
Größenordnungen mögen eine Rolle spielen: Sind die Unterschiede himmelschreiend, und sind wir materiell leidend, so dürfte Wut näherliegen.
Auch dürfte es eine Rolle spielen, ob wir das Mehr-Haben eines anderen als ‘verdient’, z.B. durch harte Arbeit, oder ob wir es als gänzlich unverdient wahrnehmen. Bei letzterem dürfte die Wut näherliegen.
Sie selbst relativieren die Wut: “Der Skandal und somit das zu Erzählende ist nicht, dass es Menschen gibt, die sozial abgesichert sind, sondern dass es solche gibt, die es nicht sind.”
Diese Feststellung ist wichtig – und verweist gleichzeitig darauf, daß die gesellschaftlichen ökonomischen Verhältnisse nicht (notwendigerweise) ein Nullsummenspiel sind, sie können ein Positivsummenspiel sein – bei dem ALLE profitieren.
Und bei aller berechtigten Kritik an Mißständen: Glücklicherweise ist völlige ‘Ungesichertheit’ eher die Ausnahme, im regulierten und (immer noch) einigermaßen gebändigten sozialstaalichen Kapitalismus europäischer (mehr noch nord-) europäischer Prägung, reden wir also von KapitalisMEN.
Arbeiten wir weiter an seiner Bändigung, an seiner (Re)regulierung – die abstrakte Negation des Kapitalismus wurde im letzten Jahrhundert in konkrete Negation umgesetzt : Wir kennen die Folgen. Millionen Tote, Elend. Vergessen wirs.
Bauen wir mehr gemeinwirtschaftliche Elemente in den Kapitalismus ein. – Der alte Traum ist ausgeträumt. Strukturen sind nicht ehern, sie sind wandelbar, haben sich gewandelt, zum Nutzen aller. Der sozialdemokratische Weg ist der angemessene.
zum Beitrag23.09.2020 , 09:19 Uhr
Erfreulich, daß Alina Götz das ins Zentrum stellt, was Diversität in den Hauptsache ausmacht: Diversität der politischen Meinungen - diese ist NICHT gegeben durch Diversität der Hautfarben oder Geschlechter: Es gibt progressive und konservative Frauen, dasselbe gilt auch Menschen mit Migrationshintergrund.
Auch ist es kein Naturgesetz, daß Menschen über das Geschlecht hinweg, über die Hautfarbe oder Ethnie hinweg nicht empathisch sein könnten. Menschen sind sogar in der Lage, über die Artengrenze hinweg empathisch zu sein, mit Tieren in Not, mit leidenden und gequälten Tieren und für die Besserung und Behebung deren Nöte politisch einzustehen.
Menschen sind sehr wohl in der Lage, mitzufühlen mit denen, die bedrängt oder in Not sind, Menschen sind sehr wohl in der Lage, auch die Interessen derjenigen in ihre Agenda aufzunehmen, die nicht ihr Geschlecht oder ihre Hautfarbe haben.
Das heißt nicht, daß diese nicht auch als solche repräsentiert sein sollten - es heißt, aber keinen Fetisch daraus zu machen, und sich klar darüber zu sein, daß äußerliche Diversität zusammen gehen kann mit politischer Homogenität, Homogenität der politischen Meinungen - und diese ist immer unproduktiv.
zum Beitrag22.09.2020 , 12:44 Uhr
Die Abschließung ist eine gute Idee - Paris macht es ebenso.
Der oft nächtelange Lärm vom Park ist seit Jahren schon eine Pest - für ALLE Anwohner, nicht nur für Anwohner in teuren Wohnungen.
Die Bewohner im Zentrum Berlins sind nicht gerade ruheverwöhnt - die Nachtruhe wenigstens sollte gesichert sein.
Parks sind nicht als Partymeile konzipiert.
zum Beitrag22.09.2020 , 11:24 Uhr
Es ist, zugegeben, nicht einfach, für Journalisten, die sich der Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet fühlen, sich durch das - hochemotionalisierte und ideologisierte - Minenfeld dieser Thematik zu bewegen.
Ihre Erörterung der ‘Fehlerkultur’ verweist auf ein - in diesem Minenfeld durchaus mutiges - ‘Sich-Einlassen’ auf den Gegenstand.
Kurze Anmerkungen: “Durch den technischen Fortschritt können Bürger*innen heute sehr viel einfacher als noch vor zehn Jahren Polizeieinsätze filmen und die Aufnahmen verbreiten.”
Es ist ein Fortschritt, aber ein ambivalenter Fortschritt: Der Erkenntniswert dieser Videos ist genau zu prüfen, Bilder sind ein Ausschnitt – und genaue Rekonstruktion kann zu einer KOMPLETTEN Revision der Einordnung und Bewertung eines Vorfalls führen. Bilder potentiell hochmanipulativ.
Ich möchte Sie auf die - tiefe Einblicke in diese Problematik gewährende – Diskussion mit ihrer journalistischen Kollegin Nancy Rommelmann, die von den Unruhen in Portland/USA berichtet, hinweisen: www.youtube.com/watch?v=IfT_APUnp30
“Zumal dadurch in der Bevölkerung zu Recht das Bild einer Polizei entsteht, die mit zweierlei Maß misst: Wer als Demonstrant in einer hitzigen Situation die Nerven verliert und einen Polizeibeamten bewirft, beleidigt oder auch nur duzt.”
Zur Verantwortung der Journalisten: Das massenmedial konstruierte Bild der Polizei, hat seinerseits Einfluß auf das Verhalten von Demonstranten: Wer das Bild im Kopf hat, das die gesamte Polizei aus gewalttätigen Rassisten besteht, wird im unmittelbaren Kontakt mit der Polizei eher ‘die Nerven verlieren’, was wiederum eine eher ‘gewaltförmige’ Reaktion der Polizei evozieren kann. Und Polizisten, die sich pauschal ‘verachtet’ fühlen, werden a priori angespannter, unempathischer in Situationen gehen etc.pp.
‘Zweierlei Maß’ ist dem neutralen Beobachter übrigens auch in der Berichterstattung über Gewalt im Kontext der BLM-Demonstrationen in den USA nur zu offensichtlich.
zum Beitrag21.09.2020 , 22:22 Uhr
Wen wunderts?
Einmal abgesehen von den Demonstrationen - eine Durchsetzung der Corona-Regeln im Alltag findet nicht statt. Die Gesundheitssenatorin hofft expressis verbis auf 'Verinnerlichung'.
Jeder kurze Gang durch die Stadt zeigt: So gut wie niemand weiß, wie man Masken richtig und sicher benutzt. Öffentlichkeitswirksame Aufklärungskampagne? Fehlanzeige.
Den Rest geben allwöchentliche Massen-Demonstrationen mit diversen Anliegen - jedenfalls nicht den Anliegen alter, kranker und schwacher Menschen, diese sind nicht divers genug um berücksichtigt zu werden.
zum Beitrag21.09.2020 , 11:22 Uhr
Ihr liebevoller Artikel, Herr Franck, denke ich, wird Bill Murray durchaus gerecht.
Ihr Artikel wäre allseits gut, hätten Sie sich nicht zur Referenz an eine Ideologie hinreißen lassen – aber ich fürchte, dieser Ideologie zu widerstehen ist heute schwer, und das Sich-Einschreiben in sie dürfte vielen Autoren und Sprechenden einfach ‘unterlaufen’. Das Wasser ist das letzte, das der Fisch bemerkt.
Der Begriff des ‘alten, weißen Mannes’ stammt aus dem Arsenal einer Ideologie, der der poetische, verständnisvolle und einfühlsame Gestus, der aus ihrem Artikel spricht, ebenso fremd ist, wie das im ‘Krisenhaften’ (hier der Männlichkeit) immer schon vorhandene Potential einer Chance, einer Wendung, einer Lösung zum Guten. Der ‘alte, weiße Mann’ steht für undialektische rigide Ideologie der Verachtung des ‘Mannes an sich#, und des ‘Weißen an sich’. (ER)Lösung gibt es aus dieser Erbsünde nicht. Ich könnte mir zwar vorstellen, daß Bill Murray diese Kategorie - ironisch gebrochen – auf sich anwenden würde, nicht aber daß er den unbarmherzigen und gnadenlosen Blick dieser Ideologie teilen würde.
zum Beitrag19.09.2020 , 20:51 Uhr
„Wir waren ziemlich nah dran und haben sie ganz ordentlich beschallt – die waren auf jeden Fall genervt!“
Ich bin für das Abtreibungsrecht - aber es ist nun mal eine Tatsache, daß es Gegner der Abtreibung aus ethischen Gründen gibt. Und auch für diese gilt das Demonstrationsrecht.
Glauben die Gegendemonstranten wirklich, sie könnten eine einzige Abtreibungsgegnerin durch 'Nerven' von der Antiquiertheit ihres Denkens überzeugen? Das Gegenteil wird der Fall sein: sie werden sich noch mehr einkapseln mit ihren Überzeugungen.
„Es wird massiv versucht, den Gegenprotest zu separieren und uns von den Abtreibungsgegener*innen fernzuhalten“, ergänzte Franka Schreiber. „Man fragt sich, zu welchem Preis deren Marsch durchgeboxt wird“.
Was soll diese Aussage? Das war offenbar polizeilich adäquates Verhalten, um ein gewaltsames Aufeinandertreffen zu verhindern.
Nicht nur einige Abtreibungsgegner sind noch nicht in der Moderne angekommen - auch einige der Gegendemonstranten sollten ihr 'Betriebssystem' upgraden auf den Normal- und Sollzustand der Moderne: es GIBT Meinungsverschiedenheiten in der Gesellschaft, auch solche, die einem nicht gefallen - sie aber deswegen zum Stillschweigen bringen zu wollen, wäre nicht nur 'vormodern', sondern i.ü. auch völlig ineffizient. In der liberalen Demokratie werden Meinungen mit Meinungen bekämpft, mit besseren Argumenten, nicht mit Blockade oder physischer Gewalt - das war die Art und Weise, in der im Mittelalter Meinungsverschiedenheiten 'gelöst' wurden.
zum Beitrag18.09.2020 , 22:59 Uhr
Die englische liberale Linke Helen Pluckrose weist hier auf elementare Unterscheidungen zwischen den drei verschiedenen 'Linken' hin - die Rede von 'der' Linken ist zu unscharf.
"No, Liberal Lefties are Not Right-Wing" areomagazine.com/2...s-and-we-are-many/
zum Beitrag18.09.2020 , 14:12 Uhr
Frau Lemme, ganz gute Analyse der 'woke' Ideologie:
www.youtube.com/watch?v=xILBpDOqD-A
zum Beitrag18.09.2020 , 11:54 Uhr
"Die Deutschen haben zu wenig Bewusstsein für die eigene Täterschaft im Nationalsozialismus."
War die Auseinandersetzung der Deutschen mit den faschistischen Verbrechen fruchtlos?
‘Die "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2019 zeigt: 2,4 Prozent der Bevölkerung vertreten eine "ausgeprägte rechtsextreme Einstellung". Vor zehn Jahren waren es noch rund acht Prozent. (...) • Mehr als drei Prozent neigen "ganz deutlich" zum klassischen Antisemitismus.
• Über zwei Prozent verharmlosen offen den Nationalsozialismus.
(...)
Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2018 ist der Anteil derjenigen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild vertreten, seit 2002 deutlich zurückgegangen: von 9,7 Prozent auf 6 Prozent im Jahr 2018." Quelle: mediendienst-integ...tsextremismus.html
zum Beitrag16.09.2020 , 23:37 Uhr
"Die Französische Revolution war nicht friedlich."
Nein, Herr Schulz - au contraire. Sie war blutig von vorn bis hinten. (Das englische Revolutionsmodell ist deutlich sympathischer.)
Wo wären Sie gewesen: Auf der Guillotine oder in der Menge des zuschauenden blutrünstigen Mobs?
Utopische Menschheitsbeglücker, alle überzeugt von ihren hehren Idealen und alle überzeugt, im Alleinbesitz der Wahrheit zu sein, und alle überzeugt, daß der hohe gute Zweck alle Mittel heiligt, haben im letzten Jahrhundert abermillionen Menschen über die Klinge springen lassen: In den stalinistischen Gulags, in den faschistischen Konzentrationslagern, auf den 'KIlling Fields' Pol Pots, in der maoistischen Kulturrevolution...
DIESE Lektion sollte endgültig gelernt sein - auch für Linke. Da hat die Linke, bzw. EIN TEIL von ihr, ganz klar ein Aufarbeitungs- und Distanzierungsdefizit, und zwar ein großes.
Ihr Artikel tut weh, Herr Schulz.
zum Beitrag15.09.2020 , 20:06 Uhr
Realitätscheck: Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung?
‘Die "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2019 zeigt: 2,4 Prozent der Bevölkerung vertreten eine "ausgeprägte rechtsextreme Einstellung". Vor zehn Jahren waren es noch rund acht Prozent. "Ausgeprägt rechtsextrem" eingestellt ist den Autor*innen zufolge, wer allen sechs unten genannten "Dimensionen" zustimmt (Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Sozialdarwinismus, Antisemitismus, Nationalsozialismus). Die Ergebnisse im Einzelnen: • Mehr als drei Prozent der Bevölkerung befürworten eine rechtsgerichtete Diktatur. • Knapp 13 Prozent vertreten einen nationalen Chauvinismus, also ein übersteigertes Nationalgefühl. • "Ausländerfeindlichkeit" findet bei knapp neun Prozent "ganz eindeutige" Zustimmung. • Rund zwei Prozent vertreten Auffassungen des Sozialdarwinismus', der offen rassistisch ist. • Mehr als drei Prozent neigen "ganz deutlich" zum klassischen Antisemitismus. • Über zwei Prozent verharmlosen offen den Nationalsozialismus. (...) Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2018 ist der Anteil derjenigen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild vertreten, seit 2002 deutlich zurückgegangen: von 9,7 Prozent auf 6 Prozent im Jahr 2018.QuelleDecker et al. (2018): "Flucht ins Autoritäre – Rechtsextreme Dynamiken in der Mitte der Gesellschaft", S. 110 (...) 2019 gab es lautVerfassungsschutzbericht 32.080 Rechtsextremist*innen in Deutschland. Die Zahl der Rechtsextremist*innen hat sich damit im Vergeich zum Vorjahr um ein Drittel erhöht. Der Anstieg ist laut Fachleuten vor allem darauf zurückzuführen, dass der Bericht die Mitglieder des AfD-"Flügels" als Rechtsextreme einstuft. Von den erfassten Rechtsextremist*innen gelten 13.000 gewaltorientiert.‘
mediendienst-integ...tsextremismus.html
zum Beitrag14.09.2020 , 19:37 Uhr
„Der hagere, krausköpfige, temperamentvolle Halbindianer“ (Stern 4. Oktober 1970) ein Beispiel, wie in den hiesigen Feuilletons rassifiziert wurde."
Anna Fastabend in der Taz von vorgestern: "Denn Cardi B, die in Wirklichkeit Belcalis Marlenis Almánzar heißt und sich nach dem bekannten Bacardi-Rum benannt hat, ist die aktuell mächtigste US-Rapperin. Sie wurde als Tochter einer trinidadischen Mutter und eines dominikanischen Vaters im New Yorker Stadtbezirk Bronx geboren"
zum Beitrag09.09.2020 , 09:14 Uhr
Danke, Frau Sahebi, für dieses Plädoyer zur Tugend der Besonnenheit.
John Stuart Mill hat schon 1859 brillant formuliert, daß ideologische Engführung und Intoleranz gegen andere Meinungen ALLEN schadet.
“But the peculiar evil of silencing the expression of an opinion is, that it is robbing the human race; posterity as well as the existing generation; those who dissent from the opinion, still more than those who hold it. If the opinion is right, they are deprived of the opportunity of exchanging error for truth: if wrong, they lose, what is almost as great a benefit, the clearer perception and livelier impression of truth, produced by its collision with error.
First: the opinion which it is attempted to suppress by authority may possibly be true. Those who desire to suppress it, of course deny its truth; but they are not infallible. They have no authority to decide the question for all mankind, and exclude every other person from the means of judging. To refuse a hearing to an opinion, because they are sure that it is false, is to assume that their certainty is the same thing as absolute certainty. All silencing of discussion is an assumption of infallibility. Its condemnation may be allowed to rest on this common argument, not the worse for being common.” (On Liberty, S. 37)
“Überhaupt behaupte ich, dass die kognitive Einengung rechts stärker ist als links. Oder ist das meine eigene kognitive Einengung?”
Ich fürchte, letzteres ist zutreffend, zumindest wenn wir mit ‘links’ nicht die traditionelle sozialdemokratische oder linksliberale Linke meinen, sondern die aktuell hegemoniale identitätspolitische Linke.
Wie bei vielen (quasi-)religiösen ‘woken’ Bewegungen wirkt hier der Glaube, allein im Besitz der reinen Wahrheit zu sein, und das eindeutig Gute gegen das eindeutig Böse zu verteidigen, nahezu hermetisch abgeschirmt gegen ‘die Versuchungen’ , die von einer differenzierten - NICHT-SCHWARZ-WEISSEN - Realitätswahrnehmung ausgehen.
zum Beitrag09.09.2020 , 08:31 Uhr
"Experten aus dem Antidiskriminierungsbereich fordern länger, der oder die Beauftragte sollte behördenunabhängig sein und umfassende Befugnisse wie Akteneinsicht bekommen."
Das ist ebenfalls nicht unproblematisch: Wie steht es um die demokratische Legitimation einer solchen 'behördenunabhängigen' Stelle? Wer kontrolliert die Kontrolleure?
zum Beitrag08.09.2020 , 23:05 Uhr
"Pseudojournalist mit völlig überzogenen Zahlen"
Herr Wyputta, deswegen wollen Sie dem Herrn Jebsen - das Bankkonto entziehen?
Ich teile in keiner Weise Herrn Jebsens Ansichten, aber auch für ihn gilt die Meinungsfreiheit?
Wenn Sie allen JournalistInnen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, das Bankkonto sperren wollten - dann hätten auch einige TAZ-AutorInnen, Probleme ihr Gehalt zu beziehen und finanzielle Transaktionen zu tätigen.
Kontrollieren Sie bitte Ihre Kontrollwünsche. Wir sind (noch) in einer offenen Gesellschaft.
zum Beitrag08.09.2020 , 22:43 Uhr
Die ‘Gedankenspiele’ Y’s sind durch die Meinungsfreiheit gedeckt – und das ist auch gut so! Die Meinungsfreiheit kann nicht hoch genug gehalten werden.
Identitätspolitische AkteurInnen sollten dies zum Anlaß nehmen, über IHR Verhältnis zur Meinungsfreiheit nachzudenken. Das ist mehr als problematisch.
Ich möchte mir nicht ausmalen, wie laut und aufgeregt die Forderungen nach Bestrafung, Absetzung, Cancellung eines Kabarettisten wären, wenn es sich bei der karikierten Gruppe um eine Gruppe handeln würde, zu deren Vertretung sie sich berufen fühlen. Meinungsfreiheit? Ist das nicht westlicher, patriarchalischer Liberalismus?
Die Scholastiker hätten Freude an den Verrenkungen des Presserates gehabt. Ernüchternd.
zum Beitrag06.09.2020 , 11:56 Uhr
Ja, Herr Prado, es gibt Privilegien vielfältigster Art, und einige verdienen es in der Tat, problematisiert zu werden, andere werden uns immer (mehr oder weniger) begleiten: das Privileg, eine gut aussehende Frau zu sein; das Privileg, groß zu sein; das Privileg, ein Einzelkind gewesen und gutes Elternhaus gehabt zu haben; das Privileg, gesund zu sein...
ALLEIN DIE DOSIS MACHT DAS GIFT: Ohne Unterlaß die Gesellschaft nach Spuren noch kleinster ‘Privileg-Differentialen’ abzuscannen, halte ich weder für Sie, noch für die Gesellschaft als vernünftig.
Sie werden durch dieses ständige ‘Sich-Vergleichen-Müssen’ nicht glücklich werden in ihrem Leben. Im Gegenteil – es dürfte eher ein Rezept für Unglück sein. Manchmal hilft es auch, an der Schraube des eigenen Anspruchs zumindest ein wenig zu drehen.
Sehen wir zu, daß wir die großen Mißstände angehen - aber alle Ideologien, die eine 100%-ige ‘Lösung’ im Blick haben, sollten wir mit größter Vorsicht betrachten: Die unerwünschten Nebenfolgen bei dem Versuch, ‘perfektest’ zu sein, können beträchtlich sein, wir alle kennen das Phänomen der ‘Verschlimmbesserung’. In aller Regel ist z.B. eine 80%-ige Erfüllung der weisere Weg.
Ich möchte Sie auch darauf hinweisen, daß es so etwas wie verdiente Privilegien gibt: z.B. eine fachliche ‘Autorität’ in einem Handwerk oder irgendeinem Spezialgebiet geworden zu sein, dank harter Arbeit.
Ich möchte Sie auch darauf hinweisen, daß Unterschiede zwischen sozialen Gruppen z.B. in der Repräsentation in bestimmten Berufen, Unterschiede auch im Einkommen nicht automatisch auf Diskriminierung – und auf Privileg - verweisen: Ziehen Sie kulturelle Unterschiede, Traditionen, Kompetenzen und Interessen in Betracht. Sie werden auch deutliche Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten, oder zwischen Zuwanderern russischer und italienischer Herkunft finden
zum Beitrag05.09.2020 , 11:58 Uhr
Da ich kein Anhänger der Quote bin, habe ich keine Probleme damit, daß eine Partei von zwei Frauen geführt wird, sogar eine gewisse Sympathie dafür. Entscheidend ist die Qualifikation, das Geschlecht spielt keine Rolle.
Anhängern der Quote sollte diese klare Disparität: die Nicht-Repräsentation von Männern in der Führung der Partei allerdings die Schamesröte ins Gesicht treiben. Das ist nach ihren eigenen Maßstäben ungerecht.
Aber ich schätze, die Begriffe und diskursiven 'Wahrheiten' haben sich schon so weit verschoben, daß das überhaupt nicht mehr auffällt.
zum Beitrag05.09.2020 , 11:39 Uhr
Ja, Herr Alberti, sie haben Recht, danke auch für den Mut dafür, diesen Text geschrieben zu haben!
Wir brauchen den Mut der einzelnen, NEIN zu sagen.
Wir brauchen den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen - gegen jedes blinde Mitläufertum, egal wo.
Wir brauchen den Mut, auszusprechen, daß es Errungenschaften unserer Gesellschaft(en), Errungenschaften unserer westlichen Zivilisation gibt, die absolut verteidigungswert sind. Deren Fehlen, wir bitter spüren würden.
Dazu gehört: Es braucht hier und heute eher wenig Mut, die Mißstände unserer Gesellschaft offen und frei zu kritisieren – im historischen und internationalen Vergleich ist das KEINE Selbstverständlichkeit. Wir können kritisieren, ohne daß nachts die Staatspolizei unsere Wohnungstür einschlägt.
Leider gehört heute auch Mut dazu, NEIN zu sagen gegenüber (nicht selten) absurden Anwürfen und Forderungen historisch-illiterater Socialmediamobs, regressiver puritanischer Sprach- und Symbolreiniger.
Nicht wenige haben heute diesen Mut nicht: Wissenschaftler, Unternehmen, Behörden, Organisationen, sie haben Angst vor Rufmord, Geschäftsschädigung, Verlust des Arbeitsplatzes und sozialer Ächtung, Angst, als ‘Rassisten’ oder ‘Sexisten’ an den öffentliche Pranger gestellt zu werden.
Wir brauchen den Mut, auszusprechen, daß die Delegitimierung, Dekonstruktion und Disruption der Grundlagen und Grundwerte der westlichen Zivilisation: Aufklärung, Vernunft, Wissenschaft, Liberalismus durch Kräfte, die sich als ‘fortschrittlich’ verstehen, uns eines Tages in die Situation bringen könnten, daß es niemanden mehr gibt, der diese Grundwerte verteidigt. Denn die Rechtsextremen arbeiten von der anderen Seite an genau der Erosion dieser Grundlagen.
Dann haben wir ein echtes Problem.
zum Beitrag04.09.2020 , 21:46 Uhr
The Most Dangerous Place To Be newdiscourses.com/...erous-place-to-be/
zum Beitrag04.09.2020 , 19:13 Uhr
Mit zwei Frauen an der Spitze wäre die Gleichstellung je fast erreicht!
zum Beitrag04.09.2020 , 08:49 Uhr
Ich würde mich freuen, wenn die Taz mit der gleichen Verve (4 Artikel heute) die systematische Zerstörung ihres journalistischen Kollegen Julian Assange z.B. durch die englische Justiz angehen würde.
Auch sollte bei allen freihändigen und 'toughen' Eskalationswünschen, die wir allerseits vernehmen, immer mitbedacht werden, daß wir - die Deutschen - im Konfliktfall mit Rußland die ersten Opfer sein werden - was natürlich NICHT heißt, keine Kritik an Rußland zu üben - wenn die Fakten wirklich geklärt sind. Sind sie das?
Nachhaltig zerstören lassen sich internationale Beziehungen kinderleicht.
zum Beitrag02.09.2020 , 19:10 Uhr
"Jene, die tolerant bis jubelnd neben ausgewiesenen Nazis flanieren, können meinetwegen getrost ebenfalls als Nazis bezeichnet werden."
Nein, Herr Amjahid, Sie sind nicht bei Trost! Es sind NICHT alle Nazis.
Aus Ihnen spricht die - entschuldigen Sie: kindliche - Maßlosigkeit, die so typisch ist, für die identitätspolitische Ideologie, für die doch ohnehin ALLE, die nicht mit ihr übereinstimmen, Nazis sind.
Und bitte, dies ist ernstgemeint: Nehmen Sie die Situation zum Anlaß, zu reflektieren darüber, daß es nicht nur Rechtsextreme sind, die die Grundlagen und Grundwerte unserer Zivilisation ablehnen und verachten und zu beseitigen versuchen.
Identitätspolitische 'DekonstrukteurInnen' arbeiten ebenfalls systematisch an der Delegitimierung der westlichen Zivilisation, der Aufkärung und der liberalen Gesellschaft.
Das könnte eines Tages wirklich eng werden für unsere Gesellschaft, die bei all ihren (nicht immer kleinen) Mängeln z.B. eines gewährleistet: daß diese Mängel offen uvon jedermann und jederfrau kritisert werden können, ohne daß Nachts die Staatspolizei die Tür einschlägt.
Bedenken Sie, was Sie 'dekonstruieren'. Sägen Sie nicht den Ast ab, auf dem Sie sitzen.
zum Beitrag02.09.2020 , 14:14 Uhr
Ich würde nicht völlig ausschließen, daß die Kalkulation von McDonalds war, daß von Schwarzen geführte Filialen in von Schwarzen bewohnten Vierteln besser gehen könnten, als 'schwarze Filialen' in weißen Vierteln. (Aber das ist nur eine spontane Hypothese, ohne mich mit der Materie beschäftigt zu haben.)
zum Beitrag02.09.2020 , 11:51 Uhr
'Schließlich gab es nicht wenige, die „Charlie Hebdo“ eine Mitschuld an den Ereignissen gegeben haben …'
Frau Oertel, halten wir inne:
'Sich-Beleidigt-Fühlen' heißt nicht, Recht zu haben.
Kritik, auch Karikatur, einer religiösen Lehre ist legitim, und sie sollte klar unterschieden werden, von einer Beleidigung von (einzelnen) Gläubigen - diese letztere sollten wir unterlassen. Texte sind eher nicht leidens- und beleidigungsfähig.
Die offene Gesellschaft lebt von Kritik, und es darf an keiner Stelle begonnen werden, dies zu relativieren. Das wäre ein Rückschritt in eine glücklicherweise überwundene Vergangenheit.
Wenn einzelne Gläubige sich dennoch beleidigt fühlen durch Kritik an ihrer Ideologie, durch blasphemische Karikaturen, so ist ihnen anzuraten, ihre Erwartungen, ihr Denken und Fühlen upzudaten auf den Normalzustand der offenen modernen Gesellschaft. Die tut manchmal weh, notwendigerweise, v.a. wenn man selbst Gegenstand der Kritik ist.
Ich empfehle das mitreißende Plädoyer Jonathan Rauchs für maximale Meinungsfreiheit: 'Kindly inquisitors. The New Attacks on Free Thought.
„Society benefits from the toleration of hate speech, and so do targeted minorities“ (S.169). „Die Gesellschaft profitiert von der Tolerierung von ‚hate speech‘, angegriffene Minderheiten ebenso.“
Das klingt im ersten Moment provokativ, aber er weiß es überzeugend zu begründen! Ein großartiges Buch!
zum Beitrag01.09.2020 , 23:51 Uhr
"Auch fünf Jahre nach dem Attentat auf Charlie Hebdo bleibt zudem die Debatte aktuell, wo beim bissigen Humor oder der Verhunzung der religiösen Fanatiker die Grenzen des Geschmacks verlaufen oder gar die Missachtung der Glaubensfreiheit beginnt. "
Es sollte doch klar sein, daß eine Karikatur NIE die 'Glaubensfreiheit' 'mißachtet'?
Ich denke, es sollte klar unterschieden werden zwischen einer Ideologie/Religion und den (einzelnen) Gläubigen.
Wir sollten keine Gläubigen wegen ihrer Religion beleidigen, und es gilt die Religionsfreiheit, die gerade (und letztlich nur) der laizistische Staat effektiv zu sichern in der Lage ist.
Aber eine religiöse Lehre muß, wie jede Ideologie, kritisierbar und auch karikierbar sein. Alles andere wäre gefährlicher Rückschritt in eine glücklicherweise überwundene Vergangenheit, es wäre reaktionär im wörtlichen Sinne.
Es ist doch eher schwer vorstellbar, daß Texte, wie die Schriften diverser Religionen, in irgendeiner Weise leidens - und beleidigungsfähig sind.
zum Beitrag01.09.2020 , 18:52 Uhr
Der Senat ist gut, manchmal auch weniger gut, im Erlassen von Regeln. Die Durchsetzung wird leider in der Regel der 'Verinnerlichung' überlassen.
Daß die Pandemiesituation in Berlin bisher nicht ganz so schlecht ist, wie sie es sein könnte, dürfte nur zu einem geringen Teil den (oft nachhinkenden und mitunter rein technisch nicht-durchsetzbaren, kafkaesken Park-) Regelungen des Senats geschuldet sein - sondern in erster Linie einer halbwegs vernünftigen Bevölkerung.
Nicht vorzustellen, wie gut Berlins Pandemie-Lage sein könnte, wenn wir eine Kombination von 'vernünftiger Bevölkerung' und vorausschauender aktiver politischer Führung durch diese schwere Krise hätten. Das bisherige 'Laissez-faire' ist sympathisch - leider auch dem Virus.
zum Beitrag01.09.2020 , 13:30 Uhr
Geteilte Arbeit
‚Männer wie Frauen sollten „gleichermaßen in die unbezahlten Tätigkeiten von Hausarbeit und Kindererziehung einbezogen werden“ und die „sozial-räumliche Segregation von Klassen, ‚Race‘ und Altersgruppen“ solle beendet werden.‘
Eine sympathische Vision.
Ich würde weiter ausführen: Nicht Erwerbsarbeitslosigkeit der einen und Überarbeit der anderen, sondern Erwerbsarbeitszeitverkürzung für alle – und parallel ein wachsender Sektor an (krisensicherer) Hausarbeit, Eigenarbeit und Gemeinschaftsarbeit: klassische Hausarbeit, Kindererziehung, aber auch z.B. das Installieren von Solardächern und andere Reparaturarbeiten in Nachbarschaftshilfe u.v.m.. Diese Arbeiten sind machen unabhängiger vom Lohnarbeitssektor, sind ‚krisensicher‘, stärken Gemeinschaften, und sind individuell (nicht selten) befriedigender als hocharbeitsteilige Lohnabeit. Durchaus Aufteilung der unangenehmeren Putzarbeiten zwischen den Geschlechtern, auch der bereichernden Kindererziehung; aber diese Tätigkeiten müssen nicht alle 1:1 zwischen den Geschlechtern aufgeteilt sein, spezifische Interessen und Kompetenzen variieren.
Die Autorin sollte m.E. mit in Betracht ziehen: daß der Umsetzung dieser Forderungen nicht nur Phantasielosigkeit und Kräfte der Beharrung entgegen stehen, sondern auch politische Kräfte, die sich als ‚fortschrittlich‘ verstehen: Die segregierenden Tendenzen der Identitätspolitik und des Intersektionalismus sind unübersehbar, Abschottung der Stämme und abwertendes ‚Othering‘ der anderen.
zum Beitrag01.09.2020 , 13:29 Uhr
Die Straße als Privileg
„Überhaupt die Straße, sich in ihr frei bewegen zu können, ist ein Privileg. Denn der öffentliche Raum ist für viele Frauen, LGBTIQ*, Migrantinnen oder People of Color auch Ort der Bedrohung.“
Das hat zweifellos einen wahren Kern – es gibt diese Fälle, wo einzelne vorsichtig sein sollten, in bestimmten Stadtteilen, in bestimmten Landesteilen, zu bestimmten Tageszeiten. Und das ist ein Problem.
Aber die Artikulation der Problematik ist mir zu ideologisch und zu absolut – es ist nicht so, daß der GESAMTE öffentliche Raum eine Bedrohung wäre. Das ist einfach übertrieben. Und es ist auch nicht so, daß nur die von ihr aufgezählten Gruppen davon betroffen sind. Alte Menschen generell, egal welchen Geschlechts, sind gut beraten, in manchen Stadvierteln, zu manchen zu sein. Tageszeiten vorsichtig zu sein. Und es ist auch keineswegs so, daß im Falle akuter Bedrohung der Täter immer ein ‚weißer Mann‘ ist.
Die interessanten Gedanken der Autorin leiden unter der Artikulation dieser Gedanken im Korsett einer Ideologie.
zum Beitrag01.09.2020 , 10:42 Uhr
“Wenn es einen Impfstoff geben werde, zunächst die sogenannten Systemrelevanten davon profitieren sollten und danach dann die Multiplikatoren. Erst dann wären die Risikogruppen an der Reihe. Jene, die auch jetzt schon den größten Preis bezahlen, sollen sich also wieder hinten anstellen. Von der universalistischen Linken ist bei diesen Verteilungskämpfen wenig Unterstützung zu erwarten”
Ja, Herr Valin, das wäre skandalös.
Aber wie kommen Sie darauf, daß traditionelle ‘universalistische Linke’ dies nicht kritisieren werden?
Und wie kommen Sie darauf, daß gerade identitätspolitische Akteure für die Rechte der Alten und Kranken eintreten werden?
Die Rechte dieser Menschen stehen doch überhaupt nicht auf der identitätspolitischen Agenda: das sind doch bloß ‘alte, weiße Männer’ und Frauen, deren Verächtlichmachen sie seit Jahren betreiben.
Ein Verächtlichmachen, das Empathie und Sympathie gerade verhindert, und das sich gut anschließt an die neoliberale Konstruktion des Bildes der Alten als Last für die Gesellschaft – ein Verächtlichmachen, das dieses Bild der Alten als Last am Leben hält und verstärkt, und multipliziert in gesellschaftliche Gruppen hinein, die dem Neoliberalismus ‘eigentlich’ fernstehen (sollten).
Ich erhoffe mir in diesen Verteilungskämpfen wenig von der identitätspolitischen ‘Linken’, und mehr von der universalistischen traditionellen (u.a. sozialdemokratischen) Linken – sofern sie sich nicht in den Sog des identitätspolitische Intersektionalismus hineinziehen läßt, und sich dort (endgültig) verlieren dürfte, im (symbolischen) Bedienen diversester Partikularinteressen, zu denen aber GERADE NICHT die Arbeiterklasse und die Alten und Kranken unter ihnen gehören.
JournalistInnen gehören übrigens zu den ‘Systemrelevanten’.
zum Beitrag30.08.2020 , 22:23 Uhr
Es kann an dieser Stelle nicht unter den Teppich gekehrt werden, daß nicht nur rechte Identitäre 'das System' hassen und abschaffen wollen.
Die Grundwerte der westlichen Zivilisation werden auch von identitätspolitischen Akteuren abgelehnt. Diese Grundwerte sind also von ZWEI Seiten einem Erosionsprozeß ausgesetzt. Wir sollten diese doppelte Gefahr nicht aus den Augen verlieren.
zum Beitrag30.08.2020 , 20:49 Uhr
Pandemien haben in früheren Jahrhunderten regelmäßig irrationale Strömungen hervorgebracht – verglichen damit haben unsere Zivilisation und andere Zivilisationen bisher ihre Feuerprobe bestanden.
Die ‘Bewegung,’ die wir aktuell erlebt haben, - ein Flashback ins Mittelalter - ist eine Minderheit, und dürfte eine solche bleiben. Die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung dürfte doch nur den Kopf schütteln über das, was sie am Wochenende an Irrtum und Unwissenheit, an Ignoranz und Unverrnunft gesehen und gehört haben. Die Rechtsextremen unter ihnen sind eine noch kleinere Minderheit – ihr Rückhalt in der Bevölkerung ist gering.
Dennoch: unsere Zivilisationen sind nicht ultra-stabil. Keine Gesellschaft ist absolut davor gefeit, zu regredieren: die Vernunft zu vergessen, wissenschaftliches Denken zu verachten und universale Humanität und Demokratie auf diversen tribalistischen Altaren zu opfern, der Haß auf die Anderen und die Andersdenkenden inklusive.
Es kommt darauf an, die positiven Errungenschaften unserer Zivilisation zu würdigen und zu verteidigen, gegen JEGLICHE Angriffe. Zu diesen Errungenschaften gehört auch, daß jede Frau und jeder Mann Kritik an Mißständen üben kann, ohne um Leib und Leben – aber auch um berufliche und soziale Existenz – zu fürchten.
zum Beitrag29.08.2020 , 23:03 Uhr
Was Saskia Hödl und Peter Weissenburger angehen, ist längst überfällig: Die Problematisierung des Erkenntniswerts von Videos und der potentiellen Schäden durch das Verbreiten solcher Videos. Weder kann man Videos ganz verdammen, noch unbesehen gutheißen.
Bilder haben eine große suggestive Kraft – der Sehsinn ist der stärkste unter unseren Sinnen.
Videos scheinen die Wahrheit zu sagen – aber oft sind sie zwar WAHR (sofern nicht gefälscht), aber nicht WAHRHAFTIG.
Ich rieche Brandgeruch in meiner Wohnung im zweiten Stock, öffne das Fenster, rufe einem Passanten unten die Frage zu: ‘Brennt es im Stock unter mir?’ ‘Nein’, antwortet er wahrheitsgemäß, verschweigt aber, daß es im Stock über mir brennt. Seine Antwort war ‘wahr’, aber nicht ‘wahrhaftig’.
Die AutorInnen verweisen genau darauf: ‘Andererseits zeigen Videos immer nur einen Ausschnitt der Realität.’
Ausführlich Rekonstruktion eines Vorfalls kann zu einer völlig anderen Sicht führen, als es der erste Anschein per Videoclip hatte.
Videos können aber noch in einem weiteren Sinne ‘unwahrhaftig’ sein: Durch ihre AUSWAHL, bzw. durch das NICHT-ZEIGEN von Videos.
Nehmen wir den Fall der Tötung des Schwarzen George Floyds: Wie würden wir den Fall bewerten, wenn auch identische Fälle der Tötung von Weißen durch die Polizei gezeigt würden? Es gibt diese Fälle, z.B. die Tötung Toni Timpas, oder Daniel Shavers. [2019 wurde i.ü. jeden Tag ein Weißer in den USA von der Polizei erschossen.]
Wäre dann die Zuschreibung: ’Das war ‘Rassismus?’ immer noch so selbstverständlich? Wäre unser Fragehorizont damit nicht zwangsläufig erweitert: ‘Möglicherweise hat Rassismus bei der Tötung keine Rolle gespielt, und wenn ‘Rassismus’ eine Rolle gespielt hat, welches war sein Anteil an der Tat: 90&, 50%, 20%, 5%?”
Gute JournalistInnen suchen nach der möglichst umfassenden faktischen Wahrheit.
Zwischen gutem Journalismus und schlechtem Journalismus steht ein Narrativ.
zum Beitrag28.08.2020 , 10:12 Uhr
“Ein Fünftel aller von den Berliner Behörden geführten Verfahren zur Organisierten Kriminalität betreffen arabischstämmige Clans. Kriminelle Mitglieder bestimmter libanesisch- und arabischstämmiger Großfamilien waren in den vergangenen Jahren wegen diverser Straftaten verurteilt worden. Dazu gehörten Überfälle auf Schmuckabteilungen etwa im Luxuskaufhaus KaDeWe sowie spektakuläre Einbrüche in das Bode-Museum mit dem Diebstahl einer riesigen Goldmünze und in eine Sparkasse.
Die Behörden gehen auch gegen den Versuch vor, die Erlöse aus Straftaten zu legalisieren. 2018 wurden 77 Immobilien von Angehörigen des Remmo-Clans mit einem Gesamtwert von 9,3 Millionen Euro sichergestellt (...)
Weitere Einnahmequellen der Clans sind neben Drogenhandel und Koks-Taxis der Steuerbetrug beim Verkauf von Shishatabak, aber auch das Rotlichtmilieu. Und Rivalitäten zwischen Clan-Mitgliedern werden schon mal gewaltsam auf offener Straße mit Schusswaffen, Messern, Holzlatten und Macheten ausgetragen.
Die Straftäter und die kriminellen Strukturen nutzen bei ihren Machenschaften auch ‘ihre Verbindungen zu speziellen Szenen wie Rockern, Türstehern, Rappern und Boxern sowie gewerbliche Aktivitäten, wie das Betreiben von Shisha-Bars, An- und Verkaufsgeschäften, Barber-Shops, Juweliergeschäften und Autovermietungen’, heißt es in dem Bericht. Die Clans seien in ‘ziemlich allen Betätigungsfeldern unterwegs’, sagte GdP-Landeschef Norbert Cioma. Über kriminelle Machenschaften ‘werden Milliarden Euro erwirtschaftet’.
Es geht aber auch um Jugendkriminalität, verbotene Autorennen und ‘Tumultlagen’. Und wenn es zu Strafverfahren kommt, stellen die Ermittler fest, dass Zeugen und Opfer bedroht, eingeschüchtert oder mit Geld zum Schweigen gebracht werden. Zudem fällt den Ermittlern ‘konspiratives und dreistes Verhalten der Straftäter’ auf, wie etwas ‘das Ausspähen von Polizeiliegenschaften oder die Vernichtung und Entwendung von Beweismitteln’.”
(Tagesspiegel v. 25.5.2020)
zum Beitrag27.08.2020 , 11:47 Uhr
Herr Agar, ich sehe in Ihrem Text Ansätze eines kritischen Reflektierens, die eigene Ideologie betreffend - und ich habe den Eindruck, das ist nicht nur taktisch: die Aufklärung betreffend, die Notwendigkeit einer (offenen) Diskussion betreffend. Ich möchte Sie ermutigen, auf dieser Spur zu bleiben und hier weiterzudenken.
Einige der Defizite unserer Gesellschaft, die sie ansprechen, existieren (mehr oder weniger), aber die Art und Weise, wie diese in der Ideologie, der sie sich aktuell angeschlossen haben, artikuliert werden: das ist äußerst problematisch.
Ich sehe, daß sie – befangen in dieser hermetischen Ideologie, deren herausragende Eigenschaft die MASSLOSIGKEIT ist, die Masslosigkeit in der Perzeption der Gesellschaft, die Masslosigkeit in den Forderungen - es so sehen müssen, daß ‘alles und jedes’ in unseren Gesellschaften im Innersten und Tiefsten auf Machterhalt und Unterdrückung gerichtet ist.
Ich teile diesen Glauben nicht, und ich denke, es handelt sich eher um eine Art Glaubenssystem mit Hohenpriestern, Häresie, Tugendwächtern und einer Inquisition. Aber – und das ist ein fundamentaler Unterschied zu den anderen ‘Religionen’: es ist ein gnadenloses Glaubenssystem, ohne Vergeben, ohne Erlösung. Ein Fehltritt vor 30 Jahren, und Sie sind verdammt, auf ewig.
Das ist unmenschlich und kann nicht funktionieren – diese Ideologie wird scheitern. Aber möglicherweise hat sie bis dann irreparablen oder nur schwer reparablen Schaden an unseren Institutionen, an unserer Kultur, an unserem Umgang miteinander, angerichtet.
Bedenken Sie auch einmal die Position, die Sie selbst in diesem Utopia im intersektionalen Kastensystem einnehmen würden: Zwar schon zu ‘den Oberen’ gehörend, aber eher an deren unterem Ende, als ‘ally’.
zum Beitrag27.08.2020 , 09:20 Uhr
"Hätte das Verbot eine linke Demo getroffen – wie am vergangenen Samstag in Hanau –, hätte es, zumindest in der taz, nur eine Meinung gegeben: falsch. Demokratiefeindlich. Politisch motiviert."
Auf eine etwas indirekte Weise stellt sich Erik Peter dem für den aufmerksamen Beobachter so offensichtlichen Problem der 'double standards' in der Bewertung von Demonstrationen in der Pandemie. Soweit, so gut.
Ich teile allerdings nicht seine Lösung. Nicht nur diese Demonstration, sondern auch die vergangenen 'linken Demonstrationen' hätten unter dem Gesichtspunkt der Pandemie-Vermeidung nicht stattfinden dürfen.
Gewiß, die BLM-Demos waren graduell 'besser', es wurden Masken getragen - aber keineswegs immer, und das Abstandsgebot wurde regelmäßig gebrochen. Was ist mit den eng-an-eng-stehenden (und erwünschten) Zuschauern am Straßenrand? Was mit den Partys am Rande und danach (Wir erinnern uns noch an die Bilder von Kreuzberg.) Was mit der An- und Abreise im engen Zugabteil, im Bus, im Auto?
Und vor allem: Die die Medien beherrschenden Bilder von Demonstranten, die massenhaft die Abstandsregeln ignoriert haben, dürften doch die Abstandsregeln generell - für den Rest der Bevölkerung - ad absurdum geführt haben.
Das Virus interessiert sich nicht für das Anliegen einer Demo. Und den als Folge einer stärkeren Verbreitung des Virus Erkrankten und Gestorbenen hilft das ‘bessere Anliegen’ nicht. Wieviele werden das gewesen sein?
Hier heißt es, sich ehrlich zu machen. Die Logik des 'der Zweck heiligt die Mittel' dürfte nach den Erfahrungen des vergangenen Jahrhunderts auf die Müllkippe der Geschichte gehören - zum getrennt zu entsorgenden Giftmüll.
Giftige Mittel haben nicht selten die Eigenschaft, die hehren Zwecke zu kontaminieren.
zum Beitrag26.08.2020 , 14:12 Uhr
Zur anvisierten 'Revolution' ein Zitat des aktuell die Diskussion bestimmenden Theoretikers Ibram X. Kendi: "How to be an anti-racist"
“The defining question is whether the discrimination is creating equity or inequity. If discrimination is creating equity, then it is antiracist. If discrimination is creating inequity, then it is racist. . . . The only remedy to racist discrimination is antiracist discrimination. The only remedy to past discrimination is present discrimination. The only remedy to present discrimination is future discrimination.”
www.city-journal.o...o-be-an-antiracist
zum Beitrag25.08.2020 , 13:48 Uhr
“Jeder Verantwortungsträger muss entscheiden - in Kenntnis der Umstände bei ihm. Ausgerechnet in Hanau und Umgebung war man am Freitag bei 49 Infektionen pro 100000 Einwohner angekommen. Das Virus unterscheidet nun mal nicht nach dem Motiv und dem Verantwortungsbewusstsein von Demonstranten. Der OB hat nach bestem Wissen und Gewissenentschieden.”
www.sueddeutsche.d...npflicht-1.5007426
zum Beitrag23.08.2020 , 20:00 Uhr
“Dieses Bild steht symbolisch für den Umgang Deutschlands mit Rassismus und Rechtsextremismus. Es ist eine schwer zu vermittelnde Prioritätensetzung. Wenn man das Demonstrationsrecht schon einschränkt, wäre es auch angemessen gewesen, den Markt zu verbieten.”
Die Situation eignet sich wirklich nicht, derartige Aufrechnungen zu betreiben. Wenn eine Veranstaltung riskant ist (Markt), ist niemand geholfen, wenn noch eine weitere riskante Veranstaltung (Demo) dazu kommt. Märkte zu verbieten, ist schwer, da hier ganze Bevölkerungsgruppen ihre Nahrungsmittel beziehen.
“Jeder Verantwortungsträger muss entscheiden - in Kenntnis der Umstände bei ihm. Ausgerechnet in Hanau und Umgebung war man am Freitag bei 49 Infektionen pro 100000 Einwohner angekommen. Das Virus unterscheidet nun mal nicht nach dem Motiv und dem Verantwortungsbewusstsein von Demonstranten. Der OB hat nach bestem Wissen und Gewissenentschieden.” www.sueddeutsche.d...npflicht-1.5007426
zum Beitrag23.08.2020 , 16:36 Uhr
Ich nehme an, die Autorin glaubt an das, was sie hier schreibt – und ich kann mir gut vorstellen, daß sie eines Tages erkennen wird, daß sie mit der Ideologie, in der sie sich aktuell eingeschrieben hat, auf dem falschen Dampfer war.
Sie sollte bedenken, daß die Geisteshaltung, die sie hier reproduziert, zuende gedacht, zu einer klosterhaften Gesellschaft führt, mit TugendwächterInnen.
Sie sollte bedenken, daß diese Geisteshaltung AUCH als ‘verletzend’ wahrgenommen werden kann, nämlich von Menschen, denen Liberalität, Offenheit und Freiheit des Ausdrucks eine Herzensangelegenheit ist.
Sie sollte bedenken, daß dem Geist des ‘Verbieten-Bei-Verletzt-Fühlen’, wenn er erst mal als selbstverständlich etabliert ist, sie selbst eines Tages zum Opfer fallen kann.
Und: Ich unterstelle ihr wirklich nicht, daß sie die Fatwa gegen Salman Rushdie wegen ‘Beleidigung des Islam’ oder den Anschlag auf Charlie Hebdo in irgendeiner Weise gutheißt – aber der Geist, der aus dem Artikel spricht, scheint doch diesem Aufruf, dieser Tat zumindest ein bißchen Legitimität zu geben. Oder nicht?
Deshalb ist es hier wichtig, klare Linien zu ziehen,: Wie müssen die Freiheit, ALLE Religionen zu kritisieren, auch sie zu verspotten, verteidigen! Die Freiheiten, die wir heute in unseren Gesellschaften als selbstverständlich genießen, haben wir GEGEN die Religionen erkämpft.
Das Konzept der ‘cultural appropriation’ steht übrigens auf ziemlich wackligen Beinen: Es gibt keine reinen Kulturen, die Eigentum irgendwelcher ‘Gruppen’ wären: das ist ein Konstrukt; alle Kulturen haben schon immer vom intensiven gegenseitigen ‘Copy-and-paste’ gelebt, vorwiegend zum besten aller. Es gibt einige Grenzfälle, die diskutabel sind.
Wenn nicht eine Religion/Ideologie, sondern EINZELNE Mitglieder einer Gemeinschaft beleidigt werden, so ist das etwas anderes. Das sollten wir vermeiden. Aber Ideologien müssen frei kritisierbar bleiben.
zum Beitrag23.08.2020 , 16:08 Uhr
Erfreulich, daß die Linke sich (offenbar) nicht dazu hat hinreißen lassen, den identitätspolitischen Unsinn zu reproduzieren. Dazu gehört heute Standing!
zum Beitrag23.08.2020 , 11:33 Uhr
M.E. eine wunderbare Lektion darüber, wie identitätspolitische Konzepte aufgegriffen werden von allen möglichen Individuen und Gruppen, die sich 'verletzt fühlen', von etwas, das 'interpretiert werden könnte als...'
Nein, das ist keine positive 'gewachsene Sensibilität' - dieser Geist wird die unbefangene Meinungsäußerung und die offene und freie Diskussion mehr und mehr einschnüren.
'Sich (subjektiv) verletzt fühlen' heißt nicht, recht zu haben.
Ich empfehle das mitreißende Plädoyer für maximale Toleranz von Jonathan Rauch: 'Kindly Inquisitors'
zum Beitrag22.08.2020 , 20:21 Uhr
Die forensische Psychiaterin Nablah Saimeh am 20. Februar in der TAZ;
„Der Attentäter von Hanau war psychisch krank, sagt die Psychiaterin Nahlah Saimeh. Dennoch habe seine Tat ein klar rechtsextremes Narrativ.
Hinzu kommen Hinweise auf eine schwere psychotische Erkrankung, wahrscheinlich eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie mit sehr bizarren Wahninhalten und akustischen Halluzinationen, auch eine sehr deutliche narzisstische Überhöhung der eigenen Person.
Extremistische Gewalttäter ohne eine Psychose haben, anders als der Mann aus Hanau, nicht das Gefühl, dass sie überwacht werden, dass Stimmen zu ihnen sprechen und reden auch nicht über Zeitreisen.“ taz.de/Forensische...Anschlag/!5665361/
zum Beitrag22.08.2020 , 18:59 Uhr
Interessanter, gut recherchierter und gut dargestellter Artikel. Klarheit der Argumentation und gute Verständlichkeit sind immer ein Zeichen dafür, daß ein Autor etwas von der Materie versteht, die er behandelt. Neben all der reedukativen irrationalen scholastischen Metaphysik, die an den TAZ-Lesern z.Zt. erprobt wird, tut diese reale und fundierte Physik gut- sie ist gleichsam ein Reaktor vernünftigen und an der Realität geerdeten Denkens.
zum Beitrag22.08.2020 , 14:46 Uhr
Das dürfte es wohl gewesen sein, mit der glücklichen Ausgangslage Deutschland - verspielt.
"Südkorea führt wieder drastische Beschränkungen ein."
www.sueddeutsche.d...rus-tote-1.5001082
zum Beitrag22.08.2020 , 13:45 Uhr
"Die polizeiliche Praxis der gezielten Kontrolle nicht weißer Menschen, existiert laut Horst Seehofer nicht. Die Alltagserfahrung sieht anders aus."
Anekdotische Alltagserfahrung ist nie repräsentativ - es braucht eine solide Studie.
zum Beitrag21.08.2020 , 13:00 Uhr
Aus Gründen, die gesondert zu analysieren wären, treten 'zu' wenig Frauen v.a. in Parteien wie CDU/CSU und AFD ein.
Die Parteien sind aber das Reservoir für die Abgeordeten (und alle weiteren höheren Funktionen); die ENTSCHEIDENDE Frage ist also, wie hoch ist der Frauenenteil in den Parteien? Wenn überhaupt eine Quote, dann hätte diese sich nach diesem Frauenanteil in den Parteien zu richten - alles andere ist ungerecht.
Die Parteien sind zwar keine 'Debattierclubs', sie sind aber auch nicht verpflichtet, den Anteil der Geschlechter in der Bevölkerung abzubilden.
Exemplarisch hier die Zahlen für den Bundestag : Vergleicht man den Anteil der Frauen in den Parteien mit dem Anteil der Frauen im Parlament, so ergibt sich folgendes Bild:
Frauenenteil in Parteien: Grüne 49,5% Linke 36,4 % SPD 32,6 % CDU 26,3 % FDP 23,7% CSU 20,7 % AFD 17,1 % de.statista.com/in...en-in-deutschland/
Frauenanteil im deutschen Bundestag: Grüne 58,2 % Linke 53,6 % SPD 41,8 % CDU/CSU 19,9% FDP 22,5 % AFD 10,8 % de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
Zusammenfassend:
„Aktuell (seit 2017) liegt der Frauenanteil bei drei Bundestagsfraktionen (Grüne, Linke, SPD) deutlich über dem Frauenanteil der jeweiligen Parteimitglieder, bei der FDP nahezu gleichauf und bei zwei Fraktionen (CDU/CSU, AfD) unter dem Frauenanteil der zugehörigen Parteimitglieder. „
de.wikipedia.org/w...undestag_seit_1949
zum Beitrag21.08.2020 , 10:52 Uhr
Diejenigen, die die Welt von allem reinigen wollen, was irgendjemanden "verletzen könnte", was irgendwie 'interpretiert werden könnte als..." sollten die Langzeitkonsequenzen solcher kurzfristigen symbolischen 'Siege' bedenken: Wenn erst die Praxis: "Verbieten bei Mißfallen", "Verbieten bei subjektivem 'Verletzt'fühlen" als selbstverständlich akzeptiert und als Norm etabliert ist - können sie zukünftig selbst OHNE WEITERES Opfer dieser Norm werden.
Die schließt nicht aus, daß es in Einzelfällen sinnvoll sein kann, umzubennen. Puritanische Reinigunsbewegungen sind jedoch immer äußerst problematisch - dafür bietet die Geschichte reichliches Anschauungsmaterial.
zum Beitrag20.08.2020 , 19:31 Uhr
In dubio pro reo
Menschliches Handeln ist in aller Regel NICHT EINDIMENSIONAL determiniert, das gilt auch für ein Attentat.
Erst die genaue polizeiliche und medizinisch-gerichtliche (und soziologische) Untersuchung des Falls kann kären, ob z.B. eine psychische Erkankung (mit)beteiligt war, unter (welchen) anderen Faktoren, und ob eventuell die psychische Erkrankung als entscheidender Faktor angesehen werden muß.
Dies hat strafrechtliche Konsequenzen: Krankheit z.B. kann nicht bestraft werden. Und es hat Konsequenzen für das politische Klima innerhalb der Gesellschaft.
Guter Journalismus sollte sich IMMER mit vorschnellen Urteilen zurückhalten, abwarten, was die Untersuchungen ergeben, und ggf. eigene Recherchen anstellen.
Dies sollte allerdings für ALLE Attentate gelten, auch für diejenigen, die von ‚Weißen‘ begangen, sofort als ‚rassistisch‘ eingestuft wurden/werden. Es darf hier keine ‚double standards‘ geben!
Noch einmal kurz auf den Fall des Hanauer Attentats – ich zitiere die TAZ:
„Der Attentäter von Hanau war psychisch krank, sagt die Psychiaterin Nahlah Saimeh. Dennoch habe seine Tat ein klar rechtsextremes Narrativ.
Hinzu kommen Hinweise auf eine schwere psychotische Erkrankung, wahrscheinlich eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie mit sehr bizarren Wahninhalten und akustischen Halluzinationen, auch eine sehr deutliche narzisstische Überhöhung der eigenen Person.
Extremistische Gewalttäter ohne eine Psychose haben, anders als der Mann aus Hanau, nicht das Gefühl, dass sie überwacht werden, dass Stimmen zu ihnen sprechen und reden auch nicht über Zeitreisen.“
taz.de/Forensische...Anschlag/!5665361/
Ich denke, hier wäre eine wichtige Lektion zu lernen!
zum Beitrag20.08.2020 , 00:06 Uhr
Sehr guter Artikel, der die Problematik sachlich, konkret, unaufgeregt und unideologisch darstellt. Auch Mut gehört dazu. Die Taz könnte mehr solcher Artikel vertragen.
Etwas differenzieren würde ich allein die folgende Aussage: “Nach dem Multikulturalismus sollten die verschiedenen Kulturen so, wie sie sind, akzeptiert werden und dürfen nicht infrage gestellt werden.”
Nach der (aktuellen identitätspolitischen) Ideologie sind alle Kulturen der Welt wertvoll - bis auf eine. Daß diese eine, verachtete Kultur auch diejenige ist, in der das Ideal einer friedlichen Koexistenz von Menschen unterschiedlicher Herkunft, von Menschen unterschiedlicher Kulturen, von Menschen unterschiedlicher Glaubensorientierungen vergleichsweise gut gelungen ist, wird nicht gewürdigt. Dabei wäre es als nicht-selbstverständliche, und nicht-irreversible und durchaus fragile Errungenschaft täglich zu verteidigen. Dekonstruktion, Disruption und Zerstörung sind ein Kinderspiel – und wenn diese Strukturen erst einmal zerstört sind... der Aufbau einer halbwegs funktionierenden, halbwegs gerechten Gesellschaft hat Jahrhunderte gedauert.
zum Beitrag19.08.2020 , 12:10 Uhr
"Der Berliner Senat diskutiert schärfere Maßnahmen, um die Corona-Regeln in Bars durchzusetzen. Es wird strenger kontrolliert. Wie nehmen Sie die Situation in der Torstraße wahr? Bei uns gibt es keinen Anlass für Kontrollen, weil wir uns an alle Regeln halten. Das wissen auch die Leute, die richtig Party machen wollen. Die gehen an unserem Laden vorbei und weiter zum Rosenthaler Platz. Dort herrscht teilweise ja Anarchie. Ich bin letztens einmal um drei Uhr nachts dort lang gegangen. Vor einer Bar standen Menschen dicht gedrängt. Im Inneren sah es genauso aus. Weder Gäste noch Personal trugen Masken. Abstände wurden nicht eingehalten. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die versuchen, sich an die Regeln zu halten. Auch weil Existenzen auf dem Spiel stehen." www.tagesspiegel.d...lins/26107440.html
zum Beitrag18.08.2020 , 23:48 Uhr
"Stattdessen will man noch mal die Wirte aufklären." Auf Aufklärung zu setzen, ist eine sympathische Strategie, und wenn das Virus nicht so unsympathische Züge hätte, könnten wir gut mit ihr leben.
zum Beitrag18.08.2020 , 21:17 Uhr
Für alle, die an der genauen historischen Rekonstruktion des Beginns des 'war on drugs' interessiert sind, hier ist der vollständige Artikel von German Lopez.
Hier fallen noch Begriffe wie 'Prävention', 'Behandlung' und 'Rehabilitation'.
"Was Nixon's war on drugs a racially motivated crusade? It's a bit more complicated. By German Lopez
Let's start with what Nixon actually sought to do when he launched his war on drugs. The speech that started the formal war on drugs in 1971 did not focus solely on criminalization. Instead, Nixon dedicated much of his time to talking up initiatives that would increase prevention and treatment for drug abuse.
'Enforcement must be coupled with a rational approach to the reclamation of the drug user himself,' Nixon told Congress in 1971. 'We must rehabilitate the drug user if we are to eliminate drug abuse and all the antisocial activities that flow from drug abuse.'
Over time, Nixon did shift more toward the law enforcement side of the war on drugs, particularly when it became politically convenient. But Nixon's personal motives aside, it's entirely plausible that he was tapping into a broader movement instead of creating his own just to criminalize constituents and people of certain races whom he disliked. www.vox.com/2016/3...nixon-war-on-drugs
zum Beitrag18.08.2020 , 18:01 Uhr
Das Zitat Baums ist mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder nicht von Ehrlichman, oder Ehrlichman lag entweder falsch oder lügte (er hatte eine Rechnung offen mit Nixon, weil er sich als 'Sündenbock' im Watergate Skandal geopfert sah, und ins Gefängnis ging).
Nixon's Drogen Politik war weitgehend ein 'Öffentliche-Gesundheits-Feldzug' und nicht fokusiert 'auf die Art der Kriminalisierung', die im Ehrlichman-Zitat beschrieben ist.
"But Ehrlichman's claim is likely an oversimplification, according to historians who have studied the period and Nixon's drug policies in particular. There's no doubt Nixon was racist, and historians told me that race could have played one role in Nixon's drug war. But there are also signs that Nixon wasn't solely motivated by politics or race: For one, he personally despised drugs — to the point that it's not surprising he would want to rid the world of them. And there's evidence that Ehrlichman felt bitter and betrayed by Nixon after he spent time in prison over the Watergate scandal, so he may have lied.
More importantly, Nixon's drug policies did not focus on the kind of criminalization that Ehrlichman described. Instead, Nixon's drug war was largely a public health crusade — one that would be reshaped into the modern, punitive drug war we know today by later administrations, particularly President Ronald Reagan...
'It's certainly true that Nixon didn't like blacks and didn't like hippies,' Courtwright said. "But to assign his entire drug policy to his dislike of these two groups is just ridiculous."[24] en.wikipedia.org/w...man#Drug_war_quote
zum Beitrag17.08.2020 , 20:15 Uhr
"Kulturkampf aus der Flasche. Deutschland liebt den Kampf um Deutungshoheit"
Ach Herr Agar, wer mit dem Finger auf jemanden zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst, heißt eine alte Weisheit.
Oder : Wenn Kulturkämpfer Kulturkämpfer als Kulturkämpfer beschimpfen.
zum Beitrag17.08.2020 , 20:06 Uhr
"Männerpartei, die sich gegen die Quote sperrt"?
Ja, es ist vorwiegend eine 'Männerpartei' - es treten zu wenig Frauen in die FDP ein.
Der Frauenenteil in der FDP beträgt 23,7 %. Der Frauenanteil in der FDP-Bundestagsfraktion beträgt 22,5%. Also nur eine geringfügige Unterrepräsentation.
Es wird so oft ausgeblendet: Der Anteil der Frauen in der Partei wäre der entscheidende Vergeichsmaßstab für eine Quote. Alles andere wäre ungerecht.
zum Beitrag16.08.2020 , 18:08 Uhr
"Wenn er da versagt, dann hat sich auch die Frage nach der Qualifikation von Kamala Harris erledigt."
Er wird versagen, und ein Mann mit so klaren Demenzerscheinungen hätte einen würdigeren Lebensabend verdient.
So daß sich in den USA die Wahl stellt zwischen einem pathologischen Narzissten auf der einen und einem dementen Demokraten auf der anderen Seite.
Der Evolutionsbiologe Bret Weinstein u.a. haben ein interessantes Gegenprojekt präsentiert, um aus der Logik des "kleineren Übels" auszubrechen: "Unity 2020"
Hier ist eine kurze Präsentation: Why the Lesser Evil? #Unity2020 www.youtube.com/watch?v=vHIHOI9mI1c
vgl. auch: Bret Weinstein - We Can Stop a Civil War www.youtube.com/watch?v=ILZl6FfLmmA
zum Beitrag16.08.2020 , 17:56 Uhr
"Wilde Feiern enden artig.
Die Polizei hat bei der Kontrolle der Coronaregeln an diesem Wochenende keine Probleme mit größeren Freiluft-Partys gehabt. "
Das scheint eine Frage der Perspektive zu sein: der Park am Gleisdreieck war heute (Sonntag-)morgen übersäht mit leeren Flaschen und Müll, die Fahrradwege mit Glasscherben
zum Beitrag16.08.2020 , 13:38 Uhr
„Eine punktuelle Benachteiligung, zum Beispiel auf der Straße als Tourist*in beschimpft zu werden, ist keine strukturelle Diskriminierung und schon gar kein Rassismus.“
Wenn die Touristin aufgrund ihrer Hautfarbe beschimpft wird, IST ES nach herkömmlicher Definition ‚Rassismus‘ - weil hier ein Mensch aufgrund zufälliger biologischer Merkmale, wie der Hautfarbe, kategorisiert und stereotyp abgewertet wird, ungeachtet ihres individuellen Charakters.
Die in dieser oder jener Form von der ‚Schule des Autors‘ immer wieder vorgebrachte Gleichung: Rassismus = Vorteil + Macht; und Vorteil ohne Macht sei eben kein Rassismus, überzeugt nicht wirklich, weil sie die Vorurteile der einen Seite exkulpiert und verharmlost, die Vorurteile der anderen Seite dramatisiert und dämonisiert. Aber es ist immer besser, wenn Vorurteile durch Urteile ersetzt werden, gleich welcher Seite.
Die Machtstruktur innerhalb einer Gesellschaft gleicht einem Flickenteppich: negative Vorurteile gegen Weiße KÖNNEN sich in Teilbereichen der Gesellschaft durchaus mit Macht verbinden‘: Ein weißer Mann, eine weiße Frau kann dies erleben, wenn er/sie durch ein vorwiegend von ‚Nicht-Weißen‘ bewohntes Viertel geht; oder wenn er/sie eine Arbeitsstelle in einem ‚nicht-weißen‘ Unternehmen antritt. Aber nicht zuletzt: Wenn ‚Nicht-Weißen‘ mehr Macht in der Gesellschaft gegeben wird, wenn ‚Privilegien umverteilt‘ sind: Dann kann sich doch hier problemlos Vorurteil mit Macht verbinden – und somit zu rassistisch-diskriminierendem Handeln und zur ‚Benachteiligung‘ von Weißen führen.
Die Kategorisierung der Menschen nach Hautfarbe – durch die Schule des Autors - ruft die Geister der Vergangenheit auf den Plan – wir sind weiter! - , und die im- und explizite Abwertung ALLER Menschen weißer Hautfarbe ist ein gefährliches Spiel: sie kann sich VERSELBSTSTÄNDIGEN - woher will der Autor wissen, mit welcher Macht sich diese Vorurteile gegen Weiße in Zukunft verbinden werden?
zum Beitrag14.08.2020 , 21:25 Uhr
"Corona-Szenario für Deutschland Wenn sich der Trend fortsetzt, könnte es bald 10.000 neue Fälle pro Tag geben.
R-Wert und Neuinfektionen deuten auf einen virusreichen Oktober hin. Dann könnten sich mehr Menschen anstecken als je zuvor. Ein Rechenexempel." Otto Wöhrbach
www.tagesspiegel.d...eben/26093224.html
zum Beitrag14.08.2020 , 13:46 Uhr
Masken auf im Hochrisikogebiet!
"Ohne Nasemundschutz geht in Frankreich nicht mehr viel - erst recht seitdem Paris ins Coronavisier geraten ist." Eine Kolumne. Pascale Hugues
www.tagesspiegel.d...biet/26095476.html
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