Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Ein sachlicher Austausch ist offenbar nicht mehr möglich.
Anstatt als der für sein Land verantwotlich maßgebliche Führer,
sein Maximum dafür zu geben, die Menschen in seinem Land von
geistigem Ballast zu befreien und ihen damit die Chance zu geben,
selbstbewusste, freie und ethisch verantwortbare Bürger zu werden,
scheinen einige Staatsführungen der Welt auf immer weitere geistige
Ankettung der Herzen der Menschen an die Felsen zu setzen.
Damit die Geier kommen können und ihnen das Herz heraus fressen.
Macron hat kein Rückgrat, sondern sich nur verbalradikal aufgespielt ("jeder Islamist soll sich fütchten"), um Marine Le Pen Stimmen abzunehmen. Und natürlich verteidigt Frankreich nicht die "Meinungsfreiheit" - die ist auch in Frankreich im freien Fall.
@JIM HAWKINS: Nun, nicht Dialog mit dem Täter, der ist schon tot.
Aber sicher mit denen, die hin- und hergerissen sind zwischen ihrer traditionellen Religionssicht und (oft) ihrer französischen Staatsangehörigkeit.
Anerkennen, dass die Meinungsfreiheit für die ein schwerer Brocken ist; feststellen, dass die meisten Muslim*innen eben friedliche Mitbprger*innen sind. Möglichkeiten bieten, die eigene Wut und Verletzung auszudrücken, ohne Gewalt anzuwenden oder zu befördern.
Macron ist doch sonst der Meister des "en même temps", warum hier nicht?
Das grenzt schon an victim blaming, was der Autor hier betreibt. Die taz bläst hier ins gleiche Horn wie schon der Spiegel, in dem Macron als „Verlierer des Tages“ gebrandmarkt wurde. Der französische Präsident hat das, was den hiesigen Verantwortlichen und fast der gesamten möchtegernlinken Presse fehlt: Rückgrat. Das Recht religionskritische Karikaturen zu veröffentlichen, muss hier außer Frage stehen. Es geht um etwas ganz anderes, nämlich dass eben nicht „…die ganz überwältigende Mehrheit der Muslime in Frankreich den Mord genauso verurteilt wie es alle anderen Franzosen auch tun.“ Wer dieses Problem ignoriert, wird irgendwann ganz unsanft erwachen. Es ist tödlich, dass man hierzulande so etwas nicht mehr aussprechen kann, ohne von Pseudolinken direkt in die Rechte Ecke gestellt zu werden. Pure Ideologie auf allen Seiten und keine Auseinandersetzung mit realen Problemen. Leute wie Hamed Abdel-Samad und Ahmad Mansour haben begriffen, dass der Koran direkte Inspirationsquelle, Anleitung und Rechtfertigung für solche barbarischen Taten ist. Zum Dank werden sie dafür regelmäßig als islamophob diffamiert. Das Lieblings-Totschlagargument vermeintlich Linker, die vergessen haben, dass Religionskritik zum Inventar einer wirklich linken Gesinnung gehört.
@Franja Wundervoll. Danke!
... gerade der letzte Nebensatz ist druckreif!
@Franja Schöner „wahrer“ Kommentar FRANJA,
ich möchte noch Namen ergänzen:
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, Professor für Islamische Religionspädagogik ist auch etwas kritisch einem gewissen Islamverständnis gegenüber. Wegen seiner Kritik wird er bedroht uns steht seit Jahren unter Polizeischutz.
@Franja Gedanklich herze ich Sie für Ihre wahren Worte.
Bitte was? Macron "bauscht" einen Mord auf?!? Geht das überhaupt? Ich befürchte, ein Mord ist kaum noch steigerungsfähig. Wir reden ja hier nicht von einem geklauten Apfel...
"Ein französischer Lehrer wurde ermordet, weil er im Unterricht über die Mohammed-Karikaturen diskutieren ließ. Es spricht viel dafür, dass der Mörder Kontakte zu Dschihadisten in Syrien hatte und der Mord keine Tat im Affekt war. "
Der französische Lehrer wurde ermordet, weil es Menschen gibt, für die Kritik an einer Ideologie/Religion Grund genug ist, jemanden zu enthaupten.
Es spricht vieles dafür, daß bei der Auslösung der Tat, ein toxischer Begriff wie 'Islamophobie', den die Eltern einer der Schülerinnen mit dem Namen des Lehrers ins Internet gestellt haben, eine Rolle gespielt haben. Der Täter hatte vor der Tat Telefonkontakt mit den Eltern aufgenommen, nachdem er das, was von den Eltern ins Internet gestellt wurde, gelesen hatte.
Alle Akteure, die bei uns so gerne mit diesem Begriff hantieren, sollten sich bewußt sein, daß sie Islamisten damit bedienen (können).
Der Begriff der 'Islamophobie' ist ein Kampfbegriff, der Kritiker des Islam pathologisiert - eine Praxis, die wir von totalitären Systemen kennen.
Reden wir von 'Islamkritikern', 'Islamskeptikern' oder 'Islamgegnern', widerlegen wir sie, überzeugen wir sie, oder teilen wir (einige) ihre(r) Meinungen. Aber schließen wir sie nicht - als Phobiker - von vornherein als Teilnehmer eines rationalen Diskurses aus.
Eine kulturrelavistische Linke, die diese Stimmen von vornherein ausschließt, verdrängt sie zu den Rechtsextremen.
Eine Steilvorlage für Populisten wird die Geschichte nur dann, wenn man nicht grundsätzlich an die Sache rangeht und aus aktuellem Anlass nur den Islam rausgreift. Das Problem betrifft alle Religionen und viele Gesellschaften. Aktuelle Anlässe, bzgl der Auswirkungen von Religionen und ihren Hardlinern grundsätzlich zu werden, gibts zur Genüge.
Ein Dreisatz, mal anders:
Islamische Fundamentalisten verhalten sich zum Islam wie christliche Fundamentalisten zum Christentum wie Ultraorthodoxe zum Judentum.
Wir haben:
Fundichristen in Polen, die gerade das ohnehin lächerliche Abtreibungsrecht nochmals verschärft haben - und lange vorher die Justiz entmachtet. taz von dieser Woche
Fundichristen in USA, die ebenfalls militante Abtreibungsgegner, homophob, Kreationisten usw sind. Ku-Klux-Clan speist sich auch aus dieser Quelle. zeitlos
Fundichristen in Deutschland, die versuchen, ihre Kinder aus den staatlichen Schulen zu klagen, weil das, was dort gelehrt wird, Sexualkunde, Entstehung der Welt usw, mit ihrem Glauben kollidiert.
Einen Fundichristen und Coronaleugner an der Spitze Brasiliens, der sein Land und besonders die Amazonasregion mit Hilfe der Kohle der einschlägigen, vorwiegend US-Finanzkonzerne in eine Wüste verwandelt, damit sich einige Großgrundbesitzer bereichern können. taz von heute
Der Beitrag unserer Kirchen war, dass sie gebimmelt haben bei der ersten Corona-Welle.
Ultraorthodoxe und ihre unrühmliche Rolle beim Umgang mit Corona in Israel, taz vom 11.10.2020
Einen Fundi an der Spitze der Türkei, der keine Gelegenheit auslässt, um aus der formal säkularen Türkei ein neues Osmanisches Reich zu formen.
Diese Durchgeknallten sind eine Bedrohung für eine große Mehrheit. Wenn uns irgendwas an Demokratie, Aufklärung und Menschenrechten liegt, dann stoppen wir diese Entwicklungen hier und jetzt.
Vom Saudi-Arabien oder Indien brauchen wir gar nicht zu reden. Für den Anfang keine Waffen mehr dorthin liefern.
@uvw Danke! Wenn Religionen ihr Existenzrecht behalten wollen, müssen Sie ihre Spinner zur Vernunft bringen und sich von ihnen nachhaltig distanzieren. Ansonsten sehe ich für Religionen schwarz und das sage ich als jemand, der an Gott glaubt.
Hier unterstellen Kommentatoren den Muslimen in Deutschland, dass es von deren Seite keine/mangelnde Distanzierungen gegen den Terror gibt.
Das ist vor allem angesichts der vielen Flüchtlinge vor islamistischen Terror im Nahen Osten schon eine Frechheit.
Hat nun der Rechtspopulismus bei der taz Einzug gehalten, dass solche Beiträge bei der Moderation durchrutschen und eine allgemeine Unterstellung von Terrorbefürwortung seitens Muslimen schriftlich geraunt werden kann oder sind solche unbelegten Fake News nun schon meinungsfreiheitlich State of the Art?
Sie nicht mitbekommen, wo wann und wie häufig sich Muslime sich täglich davon distanzieren ist ihr Problem. Nicht das der Muslime.
@Rudolf Fissner Können Sie irgendiwe belegen, dass viele der muslimischen Flüchtlinge vor islamistischem Terror geflohen?
Oder sind womöglich vor allem Jesidi und Christen vor dem islamistischen Terror geflohen, während die Islamisten vor allem vor Assad und co. geflohen sind?
Um Frechheiten zu sehen bräuchte es mehr als Spekulation.
Was ich erlebe, ist eher alltägliche Solidarisierung mit Islamisten. Im Klassenchat meiner Tochter, im Statusbild der Praktikantin, etc.
Wenn wir das Guter-Muslim-böser-Muslim-Klischee mal zur Seite schieben:
Nach Halle stellten sich die jüdische Gemeinden natürlich die Frage, ob sie in diesem Land erwünscht sind. Und Sie haben eine positive Antwort erhalten.
Nach Hanau überlegten natürlich Leute mit Migrationshintergrund, ob sie in diesem Land gewollt sind. Viele Nichtmigrationshintergründler und Offizielle drückten aus:"Ja, wir wollen mit Euch zusammen leben."
Erscheint es Ihnen so weltfremd, wenn Nichtmuslime nach Taten wie in Nizza und den Mord an Paty sich eine ähnliche Antwort von Muslimen wünschen?
Antworten darauf können nur Muslime geben. Und da kommt nun nicht viel.
Hätten Sie nach Halle die jüdischen Gemeinden darauf hingewiesen, dass nichtjüdische Deutsche sich ja täglich von Antisemitismus distanzieren und es deshalb nicht das Problem der nichtjüdischen Deutschen sein kann, wenn die jüdischen Gemeinden das nicht mitkriegen?
In meinen Augen wäre auch das übrigens deutlich ungenügend gewesen.
@rero "Oder sind womöglich vor allem Jesidi und Christen vor dem islamistischen Terror geflohen, während die Islamisten vor allem vor Assad und co. geflohen sind?"
Googeln hilft! "Etwa 84 Prozent waren muslimischen Glaubens, 1,7 Prozent Christen und 1,5 Prozent Yeziden.Quelle
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Das Bundesamt in Zahlen 2019, Seiten 23 und 24" mediendienst-integ...-fluechtlinge.html
Welche Antwort also wollen Sie von Terrorismus traumatisierten ganz ganz persönlich hören? Suchen Sie. sich diese Antworten. Sie existieren!
Und der Verweis auf Halle ist geradezu unverschämt in Anbetracht der Toten in der Shisha Bar und dem damit zusammen hängendem antiimuslimischen Hintergrund des Täters.
@Rudolf Fissner Solange unterschieden wird zwischen Gläubigen und Ungläubigen sollte man keine Religion und ihre Auswirkungen verharmlosen.
Solange diese Unterscheidung in den religiösen "Gottesbüchern", egal welcher Religion vorhanden ist, wird es immer wieder Gewalt geben.
@Ria Sauter Solange man nich weiter als binär Religion on / Religion off denkt ist dass schon die maßgebliche Gewalt, die sich beiden Seiten für fast alle Gruseltaten der Weltgeschichte verantwortlich zeigt.
@Rudolf Fissner Die meisten Dlüchtlinge aus dem Nahen Osten fliehen vor Korruption, Diktatur und Armut (alles valide)aber vor Islamisten fliehen jetzt nicht so viele. Aaa hat wesentlich mehr Flüchtlinge verursacht als der IS.
@83379 (Profil gelöscht) Muss natürlich assad heißen.
Nationalistischer Terror ist eine Bedrohung für Nationale wie Nichtnationale. Um den Kampf gegen diesen Terror erfolgreich zu führen, darf man nicht zulassen, dass die Mehrheit der Nationalen zu Geiseln von Terroristen werden, indem man ihnen eine geistige Mittäterschaft unterstellt. Sonst spielt man Leuten wie ( setzte einen Namen ein ) in die Hände, die nicht zögern, aus durchsichtigen Motiven einen Scheinkulturkampf anzuheizen. ... Suchbild erkenne den Fehler.
Wir sollten bei aller Empörung nicht vergessen, daß der Islam an sich eine friedliche Religion ist. Allerdings instrumentalisieren Rechtsradikale gern illegale Aktionen von Einzelnen, um damit eine Glaubensgemeinschaft zu diffamieren.
@C.O.Zwei Wie bitte, informieren Sie sich bevor Sie schreiben.
Mohamed war ein Feldherr und hat nachweislich Menschen getötet. Das unterscheidet ihn von anderen Religionsgründern entschieden. (Jesus, Buddha) . Sofort nach Mohameds Tod gab es erste Auseinandersetzungen und die zwei Hautströmungen Sunniten und Schiiten entstanden.
@lulu schlawiner Nun ja, die Christen hatten in Europa ihre Religionskriege und sich gegenseitig zu Tausenden zu Tode gefoltert und gemordet. Frauen und Kinder gehörten zu den Opfern. Kreuzzüge mit Raubmorden hat es mehrere gegeben. In welcher Ecke dieser Welt gab es noch keine Greueltaten?
Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass Kain den Abel aus niederen Beweggründen ermordet hat. Diese Geschichte tragen alle Abrahamitischen Religionen. Ergo, nicht die Religionen sind fehlbar und falsch sondern der Mensch, der sie nicht versteht. Religionen des Monotheismus sind allesamt ERINNERUNGEN AN EINEN SCHÖPFER, was der Mensch in seiner Selbstverherrlichung bestreitet.
MFG Ulrike
@C.O.Zwei Nein, ist es nicht.
Genausowenig wie auch das Christentum lässt sich Gewalt gegen "Ungläubige" problemlos aus der jeweiligen Heiligen Schrift heraus rechtfertigen.
@sart Aus dem neuen Testament mit absoluter Sicherheit nicht.
Lesen Sie mal.
@lulu schlawiner 1.) Das Christentum beschränkt sich nicht nur auf das Neue Testament.
2.) Dann lesen Sie doch bitte auch einmal die Stellen, in denen Ungläubige mit Unkraut verglichen werden und ähnliche Hassbotschaften, sowohl in den Evangelien, als auch in den Briefen.
Die Frage von Jim Hawkins und anderen: „Wäre es jetzt nicht vielmehr an den gemäßigten Anhängern, diesen Mord zu verurteilen und sich aufseiten der Republik und der Freiheit zu positionieren?“ – wirft die Frage nach der Zugehörigkeit auf. Wie Serdar Somuncu in einem Interview 2012 ausführte sind viele Türken in Deutschland und viele Muslime von der Frage der Zugehörigkeit geleitet. Die Verhüllung der Frauen drückt Frömmigkeit und Zugehörigkeit aus; das Thema wo man hingehört als Gruppe ist die zentrale Frage – v.a. in Frankreich und seinen Banlieues. Ladj Ly’s Film „Les miserables“ 2019 zeigte wie dort die Muslimbrüder das Sagen haben: soziale Kontrolle, das die Jugendlichen „keinen Unfug“ machen. Der unten gelinkte Standard.at-Artikel zeigt ihren Einfluss in alltägliche Bereiche. Da sind die Morde Akte der Abgrenzung: Nein zu der Welt der Anderen. Und die Mehrheit der muslimisch Geprägten lebt zwischen diesen autoritären Polen Staat und Islamisten. Sie müssten einen neuen Platz, einen Dritten Ort etablieren und sich dem Druck entziehen.
@nzuli sana Ich habe, zuerst über die Zusammenfassung in der Zeit, dann den ganzen Artikel auf seiner Seite, einen sehr interessanten Beitrag von Herr Kayman, Jurist und von 2014 bis 2017 Koordinator der Landesverbände der Ditib gelesen, sehr lesenswert.
"Die Vorstellung eines Hirten, der sanktionierend über das Verhalten seiner Schafherde wacht, ist dem Religionsverständnis des Islam fremd. Allerdings haben wir es in unserer muslimischen Gegenwart mit zahlreichen Wächtern, Hirten und Religionspolizisten zu tun, die teilweise durch willkürliche hierarchische Selbstorganisationen oder gar durch staatliche Religionsbehörden faktisch einen Klerus etabliert haben, der sich die Kompetenz einer Obhut über Muslime und der weltlichen Urteilsfindung über deren menschliches Verhalten anmaßt.
Diese Anmaßung geht so weit, dass von Nichtmuslimen erwartet wird, dass sie islamischen Werten oder Symbolen die gleiche Ehrerbietung zeigen wie Muslime selbst. Kommt es hier, wie zum Beispiel bei der Verwendung von Mohammed-Karikaturen, zu einem abweichenden Verhalten, wird dies nicht als zwar betrübliche, aber letztlich in einer auf Meinungsvielfalt basierenden Gesellschaftsordnung hinzunehmende Erscheinung bewertet.
Natürlich wäre ein gesellschaftliches Zusammenleben, das auf größtmöglicher gegenseitiger Achtung und Wertschätzung beruht, erstrebenswert. Aber auch die Kontroverse, die Herausforderung und Konfrontation mit Gegenrede, Widerspruch und Respektlosigkeit gehört unverzichtbar zu der Dynamik einer freien Gesellschaft dazu. Wo es keine konkurrierenden Meinungen gibt, wo es keine Zumutung der Infragestellung anderer Auffassungen gibt, hat das Konzept der Meinungsfreiheit keine freiheitsfördernde Bedeutung mehr. Die Meinungsfreiheit ist aus diesem Grund geradezu konstituierend für eine freie Gesellschaft."
@nzuli sana Die Frage der Zugehörigkeit ist natürlich wichtig. Und dass sich viele Muslime, etwa auch angesichts der mörderischen Polizeigewalt, nicht unbedingt als Citoyen wahrnehmen, ist auch klar.
Ein früherer Film über Jugendliche in den Banlieu, "La Haine" zeigt dieses Paria-Dasein auf eine Weise, die heute wohl nicht mehr möglich wäre.
Eine Clique aus arabischen, afrikanischen und jüdischen Jugendlichen sieht sich dort mit der Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft und dem Hass und der Gewalt der Polizei konfrontiert.
Mittlerweile ist das alles wohl noch schlimmer geworden und vor allem die jüdische Community ist vom Rest stärker abgespalten.
Dennoch denke ich, dass die Organisationen der Muslime in der Pflicht sind, sich zu positionieren.
Und, was sicher genauso wichtig ist, nach innen zu wirken, um Radikalisierungen zu verhindern.
@Jim Hawkins Sicherlich etwas Whataboutism - allerdings hat folgendes durchaus seine Berechtigung vor dem Hintergrund der Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen wird:
Erst 75 Jahre nach dem alliierten Sieg gegenüber dem Naziregime haben die christlichen Kirchen eine Mitverantwortung für den Vernichtungskrieg gegenüber Sowjetbürger*innen eingestanden. 75 Jahre nachdem deutsche Soldat*innen mit dem Segen der Kirchen, Militärpfarrer, "Gott mit uns"-Koppelschlössern, "Reichskonkordat", christlichen Antibolschewismus usw. in Osteuropa raubend, mordend, verg"§%§$% einmarschierten und den Tod Millionen von Sowjetbürger*innen zu verantworten haben.
Nun, nehme ich an, gibt es heute Organisationen von Muslima, wie auch die große Mehrheit von Muslima, die mit dem islamistischen Terror nicht mal was am Hut haben und doch wird eingefordert, dass sie sich positionieren sollten. Wenn bei Organisationen allerdings ein Graubereich/Überschneidungen zum Islamismus geben sollte, ist das etwas anderes.
Und ja, generell sollte sich jede Gemeinschaft sich jedem Faschismus, egal ob islamistisch oder "kulturchristlich", entgegenstellen und Kontinuitäten, ideologische Begünstigungen angehen. Das sehe ich auch so.
@Jim Hawkins "Organisation der Muslime in der Pflicht sind , sich zu positionieren"
Darauf warte ich nicht schon seit gestern. Wann passiert es?
Schweigen ist Zustimmung.
Ich muss mal eine Lanze für die TAZ brechen. In der Mehrzahl der zu diesem Thema veröffentlichten Artikel wurden die islamistischen Terrorangriffe klar verurteilt und eindeutig Stellung bezogen.
Dieser Artikel gehört allerdings ausdrücklich nicht dazu.
@Freigeist10 stimmt.
@Freigeist10 Sie wollen damit sagen, dass diese islamistischen Terrorangriffe nicht klar zu verurteieln sind?
Zitat : Trotzdem hat der französische Präsident nicht gezögert, daraus einen Staatsakt zu machen, der......
???? Diese Enthauptung war kein einfacher Mord, sondern in seiner Symbolik eine Hinrichtung! Der Henker versteht sich als legitimierter Vollstrecker der Todesstrafe nach dem Wertesystem einer islamistischen Ideologie.
Das Opfer war ein Repräsentant des französichen Staats in Ausübung und Vermittlung demokratischer Grundwerte.
Die politische Dimension ist unübersehbar und fordert eine offensive staatliche Stellungnahme geradezu heraus. Hier ist ein Täter, der bereit ist für seine Überzeugung zu töten und zu sterben und Frankreich soll sich die Zivilquorage verkneifen und kuschen ? ......ich kanns nicht glauben.
@15610 (Profil gelöscht) Doch, es war ein nicht glaubensbezogener Mord, wie er von dem Täter ausgeübt wurde. Dafür spricht das Milieu des Täters, sein Alter und geistige Unreife. Wir leben immerhin in einer Zeit mit sehr hoher Kriminalitätsrate allgemein und einer Radikalisierung der Jugend, Bandenkriminalität wuchert in vielen Ländern, siehe auch Schweden. Demokratische Freiheit wird meiner Meinung oft falsch verstanden und mißbraucht. Die jüngeren Generationen sind in einer Zeit des Werteverfalls aufgewachsen. Intakte Familienverhältnisse sind eine Rarität. Ich sehe hier eher eine Orientierungslosigkeit der Jugend, die sich schließlich in Gruppen formiert, kriminalisiert hat. Das findet überall statt, nicht nur in Frankreich. Die russische Drogenmafia u. a. genauso bilden Kinder als Drogenkuriere und Auftragsmörder aus. Laut einer S. Pädagogin gibt es schon 12 jährige Vielfachmörder, die für 100 € jedes Leben auslöschen.
Unsere Gesellschaften sind desolat geworden, aber niemand will sich dieser Problematik stellen.
MFG Ulrike
@15610 (Profil gelöscht) Danke für Ihre Empörung, die ich uneingeschränkt teile. Es ist WAHNSINN!
Aktuell zum Thema
Bei dem meisten der Kommentare wird mir ehrlich gesagt übel. Jeder schreibt über Meinungsfreiheit als wenn gläubige Muslime die einzigen sind die diese mit Füssen treten. Nichts rechtfertigt einen Mord, nicht zu fassen das ich das schreiben muss, aber drüber hinweg zusehn das durch die Karikaturen auch Hass geschürt wir finde ich naiv und gefährlich. Und wenn sie Meinungsfreiheit hautnah erleben wollen, laufen Sie mal mit einem Dortmund-Shirt durch Gelsen. Ein Kollege hat das mal gemacht, und schon am Bahnhof ganz schnell seine Jacke zugemacht.
@Dragica Gajic Wenn solche Karikaturen tatsächlich echten Hass schüren, sind nicht die Karikaturen das Problem, sondern die, die Hass empfinden.
Darüber wird nicht hinweggesehen.
@Dragica Gajic Muslime müssen Mohammed-Karikaturen ebenso aushalten wie Christen Jesus-Karikaturen aushalten müssen. Alles andere wäre Doppelmoral, Messen mit zweierlei Maß.
@Dragica Gajic Wieso sollten durch diese Karikaturen Hass geschürt werden?
@Kartöfellchen Wodurch schürte der Stürmer im Nazi-Zeitalter mit seinen Kartikaturen Hass? War dann ja auch nichts. Araber und Moslems stets als händereibende Isnoguds darzustellen, ist natürlich kein Rassismus, nicht wahr?
@Hampelstielz Ihr Vergleich passt nicht. Er würde passen, wenn im Anschluss an die Karikaturen Franzosen anderer Glaubenrichtungen Muslime angegriffen hätten - so sollten die Karikaturen des Stürmer wirken, Hass gegen die Minderheit erzeugen.
Hier wurden die Muslime aber nicht Opfer, sondern Täter, in jetzt 3 Fällen in Frankreich, wobei ein Mord verhindert werden konnte.
@Dr. McSchreck Es gibt in Frankreich regelmäßig Anschläge auf Moscheen und Moslems, einfach mal danach suchen. Racial Profiling ist ebenfalls weitaus ausgeprägter als in Deutschland und vom Umgang mit den Ghettos sprechen wir erst gar nicht.
@Kartöfellchen Dass es das tut, ist doch wohl nicht nicht zu übersehen .
@Kartöfellchen Frag ich mich auch. Witze über den Papst sind immer der absolute Brüller. Christenbashing gehört in jede Comedy. Nicht nett, aber egal.
Als aufgeklärter Mensch ist zu wissen:
"Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu." (5Moses 32,35)
"... des angeblich angegriffenen Islam zu gerieren"
In einer Zwischenüberschrift eines taz Artikels zum Thema heisst es fett "Islamkritik nicht Fremdenhassern überlassen" taz.de/Plaedoyer-g...bb_message_4031119
Und aufgepasst: der Artikel schreibt nicht Islamismuskritik! Er hat keinen Fokus auf dem Konglomerat von Fundamentalismus, Repression und Terror. Er zielt aufs ganze und alle diesen Glauben repräsentierenden.
Man will dort weitermachen, wo die Fremdenhasser bereits gestartet sind. Nennt deren Islamfeindlichkeit gar Verniedlichend Islamkritik. Wenn das kein Angriff ist, was soll dann ein Angriff sein?
@Rudolf Fissner "Wenn das kein Angriff ist, was soll dann ein Angriff sein?"
Ja, es ein Angriff. Aber ein Angriff auf eine Ideologie, was ist daran schlimm?
Angriffe auf die christlichen Religionen waren Teil der europäischen Aufklärung. Ich möchte nicht wieder zurück zu einer religiös geprägten Gesellschaftsordnung, die nach dem Islam der Idealzustand ist.
Woher der Autor seine Erkenntnis bezieht, dass "eine ganz überwältigende Mehrheit der Muslime in Frankreich den Mord genauso verurteilt" wie alle anderen Franzosen auch, würde man gern wissen. Schließt er das aus dem dröhnenden Schweigen der Imame, der Moscheegemeinden, der muslimischen Community, das dem Mord an Samuel Paty folgte und - da bin ich mir ziemlich sicher - das auch jetzt wieder nach den Morden an drei Menschen in Nizza durch einen mutmaßlichen Islamisten in Frankreich (nicht) zu hören sein wird?
@Skolebuss Word! So ist es.
Macron bauschte die islamistische Tat zur Grundsatzfrage auf. Soso. Gut, dass sowas in Deutschland nicht passiert. Nicht mal bei den Terrormorden des NSU.
Wir müssen endlich weg von der Frage, ob die Karikaturen beleidigend, unsensibel oder Satire sind. das ist nicht worum es hier geht. Es geht nicht darum, wie wir mit Karikaturen umgehen, sondern wie wir mit derartigen Fanatikern umgehen.
Egal was man von den Karikaturen hält, es kann nicht sein, dass Menschen deswegen Polizeischutz benötigen. Es kann nicht sein, dass ein Imam, der derartige Morde verurteilt, Polizeischutz benötigt (de.wikipedia.org/w...Hassen_Chalghoumi).
Niemand ist wegen der Karikaturen getötet worden! Sondern wegen fanatisierter Mörder und den Menschen, die sie dazu angestachelt haben!
@Stefand Zustimmung und doch steckt hinter den Karrikaturen von Charlie Hebdo Rassismus und der Stürmer-Stil der Nazis. Hakennasen, Händereiben, Dolche, Weltumschlingen, usw. sind die Themen von Charlie Hebdo. Natürlich müssen wir darüber diskutieren.
@Stefand Sorry ein Teil meines posts bezieht sich auch auf @skolebuss post gleich darüber.
@Stefand Ja. Das finde ich auch.
Diese Gewalt und das 'Verständnis' für diese Art von Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen.
Wie ist es möglich dass radikal- konservative, radikal islamistische Tendenzen so stark sind, ohne dass sich viel mehr Menschen muslimischen Glaubens, ihre Verbände und Imame viel stärker und deutlicher davon distanzieren und innerhalb ihrer Gemeinschaften dagegen vorgehen, gegensteuern, sich engagieren.
Und falls das doch der Fall ist, wo kann ich etwas darüber erfahren ?
(Ich wäre dankbar für links)
Auch ich höre hier nur dröhnendes Schweigen und auf der anderen Seite die Brüll Rhetorik, ala 'alles Rassismus und Islamfeindlichkeit' von Leuten wie Erdogan.
Ich denke dass viele muslimische Menschen Angst haben sich offen gegen Gewalt im Namen des Islam zu positionieren. Das ist die einzige Antwort, die mir dazu einfällt.
@roman. www.tagesschau.de/...slamismus-101.html
zufällig gerade gefunden - diverse Distanzierungen aus diversen (auch islamischen) Lagern...
@Hampelstielz ich hab mir ein paar der Karikaturen angesehen und da ist kein Rassismus zu sehen. Natürlich werden in Karikaturen auch Turbanträger mit Säbeln, Hakennasen und ähnliches auftauchen - aber diese sollen ja immer etwas bestimmtes symbolisieren. In der Regel ist das nur eben nicht das was der ultraverständnissvolle, niemanden in irgendeiner weise beleidigen oder provozieren wollende Leser da reininterpretiert.
Nicht jede Hakennase ist antisemitisch, sie kann genausogut Antisemitismus entlarven. Das kommt eben ganz auf die Karikatur an :)
Sie können ja mal einen link zu einer Karikatur posten, dann erkläre ich ihnen was damit gemeint ist bzw. in welche Richtung das stößt.
Und um es gleich vorwegzunehmen: man darf durchaus auch provokante Witze zu heiklen Themen machen die NICHT jeder versteht. Dies vorauszusetzen würde nämlich jegliche Konversation auf ein IQ-Level von 60 beschränken. Manche Leute verstehen nämlich wirklich sehr wenig...
Wie kaputt muss eine Seele oder ein menschlicher Geist sein, dass er aus einem solchen Grund menschliches Leben auslöscht?
Eine Religion, die so etwas gutheißt, kann keine Religion sein!
Ich denke an ein Cartoon, dass kurz nach Dem Charlie-Hebdo-Attentat veröffentlicht wurde:
eine Kalaschnikow als Schattenriß dargestellt und darunter stand:
"Ceci n'est pas une réligion!"
(Das ist keine Religion!)
Besser kann man es m.E. nicht ausdrücken!
Immer noch kleinreden,
Herr Wittenfeld ?
Nizza mindestens 3 Morde und weiter 6 Verletzte, Avignon Mordversuch rechtzeitig gestoppt... Nachricht von Heute Donnerstag.
Meinen sie kleinreden bringt uns weiter... die Situation ist mehr als vertrakt .. die Lösung schwer bis fast unlösbar. Aber kleinreden bringt uns garantiert nicht weiter...
Ein grauenvoller Mord wird also "aufgebauscht". Man darf annehmen, dass mit der Grundsatzfrage die Freiheit zu Satire und Blasphemie gemeinst sind. Und muss dann anscheinend folgern, dass nach Meinung des Autors dieser Mord diese Grundsatzfrage nicht berührt? Oder dass es sich bei der Frage selbst um ein "aufgebauschtes" Problem handelt?
Ich bin sicher, dass nicht nur die "überwältigende" Mehrheit der Franzosen, sondern gerade auch der muslimischen Franzosen das anders sieht. Sorry, aber das ist genau die Art von Artikel, die der Linken den Vorwurf des "Schweigens" und der Verharmlosung einbringt.
@JIM HAWKINS (sorry, meine Antwortfunktion funktioniert immer noch nicht)
Nein.
Aber man sollte auch nicht jede Gelegenheit zur Eskalation nutzen.
Wenn z.B. eine Moschee wegen Hasspredigt auffällt (oder eine Nase des RN), dann sollte man dem nachgehen, unabhängig davon, ob gerade "irgendetwas medienwirksames" passiert ist.
Nach so einer Tat sollte Macron bei den Opfern und ihrem Schmerz sein statt ins Jagdhorn zu blasen. Sonst macht er sich zum Instrument der Terroristen.
Auch wenn er das Recht auf Karikatur verteidigt (würde ich auch!): das kann er weniger offensiv, der Tatsache Rechnung tragend, dass es eben auch französische Bürger*innen gibt, die sich davon verletzt fühlen, ein Dialog darüber suchend. Das ist sein verdammter Job.
@tomás zerolo Jeder der in einem freien Land lebt, muß damit leben durch Meinungäußerungen/kulturelle Produktion seiner Mitbürger in seinen Gefühlen verletzt zu werden und dies zu ertragen. Wer das nicht kann, gewaltätig wird, oder zur Gewalt aufruft, wird aus guten Gründen Ziel von staatlicher Repression. Offensichtlich ist das Maß an Repression gegen Islamisten, Rechtsterroristen und die Vorfeldorganisationen beider Gruppen noch nicht hoch genug. Aus meiner Sicht müssen die Knäste mit rechten Hetzern und islamistischen Imamen gefüllt werden -um Platz zu schaffen sollte man vieleicht die kleinen Dealer laufen lassen und ihr Gewerbe legalisieren. Auch das Instrument der Sicherungsverwahrung muß deutlich ausgebaut werden.
Es muß auch noch dem letzten Deppen klar werden, daß Gewalt gegen Menschen und Aufrufe zu dieser Gewalt sehr rasch in den Knast, in die Abschiebehaft und in die Sicherungverwahrung führen. Nur so kann der demokratische Rechtsstaat einen Raum schaffen in dem friedlicher, dann auch gern radikaler Meinungsstreit stattfinden kann. Richtschnur staatlichen Handels kann immer nur der Schutz der individuellen Menschenrechte und nicht der Schutz irgendwelcher Befindlichkeiten sein die auf kulturellen Konstrukten wie "Volk", "Glaube" woran auch immer beruhen.
@tomás zerolo Welche Art von Dialog sollte das denn sein?
Ein fanatisierter, radikaler Anhänger dieser Religion hat einen Menschen enthauptet.
Um sich für die Beleidigung des Propheten zu rächen.
Wäre es jetzt nicht vielmehr an den gemäßigten Anhängern, diesen Mord zu verurteilen und sich aufseiten der Republik und der Freiheit zu positionieren?
@Jim Hawkins Kann es auch Moslems geben, die weder den Mord, noch die Beleidigung unterstützen?
@warum_denkt_keiner_nach? Na klar, warum auch nicht.
Das dürften wohl die meisten sein. Nur, weil bei klarem Verstand ist, für den ist eine Enthauptung gravierender als eine Karikatur.
Und: Wenn ich mir etwa vorstelle, dass Leute, die sich als Linke begreifen, Menschen ermorden, wie einst die RAF, dann würde ich mich in der Pflicht sehen, mich davon klar und deutlich zu distanzieren.
Und das würde ich in diesem Fall von Muslimen oder ihren Vertretern auch erwarten.
anschließe mich - den Floristen! But.
Für den feinen Herrn Wolf Wittenfeld -
Grande parapluie noir appeasement 👹
Wie ich gestern schon an anderer Stelle kommentierte (wo ist der Artikel mit der Karikatur?), sollte man Erdogan eine türkische Übersetzung von Lessings "Nathan" in die Hand drücken. Aber vermutlich würde er eher mit dem korrupten christlichen Patriarchen, der in Pomp und Luxus schwelgt, sympathisieren als mit dem religionstoleranten Sultan Saladin (Moslem).
@Tazacorte Bravo aber mit islamistischen Diktatoren ist ein Dialog selten fruchtbar. Die Politik Chamberlains hat Hitler erst ermuntert weiter zu machen.
Wir wollen nicht zurück ins Mittelalter
@Tazacorte Bravo aber mit islamistischen Diktatoren ist ein Dialog selten fruchtbar. Die Politik Chamberlains hat Hitler erst ermuntert weiter zu machen.
Wir wollen nicht zurück ins Mittelalter
Der Standard.at berichtete am 21.10.2020 über die Situationen von Lehrer_innen im Unterricht:
Das Wort des Imam wiege stärker:
www.derstandard.at...er-ist-als-das-der
Jetzt berichten die Pariser Medien ausführlich darüber. In der Zeitung "Le Parisien" erzählten betroffene Lehrer, ohne ihren richtigen Namen zu nennen, über ihren schwierigen Banlieue-Alltag. Eine "Aurélie" schilderte, wie sie vor ihren neunjährigen Schülern über Esel, Schweine und andere Tiere gesprochen habe – um darauf eine Elternnotiz im Schulheft zu finden, sie solle ihren Schützlingen doch bitte keine "verbotenen" Worte wie "Schwein" in den Mund legen. Die Lehrerin informierte die Schulleitung nicht, da sie, wie sie sagte, in solchen Fällen "ohnehin keine Unterstützung" erhalte.
Andere Lehrer berichten, sie stießen neuerdings sogar im Geometrieunterricht auf Einwände, wenn ein Konstrukt zu sehr an ein Kreuz erinnere. Eine gewisse "Marie" erzählte, sie habe immer mehr Mühe, die Evolutionstheorie "durchzubringen". Seit September hätten Schüler schon dreimal auf der religiösen Sicht der Weltwerdung beharrt. "Was Sie sagen, ist falsch", habe ihr einer bedeutet. "Mit Ihrem Darwin brauchen Sie uns nicht mehr zu kommen."
Die gleiche Lehrerin erzählte auch, sie erhalte nach jedem Sexualunterricht Kommentare wie "Sie sollten sich schämen" oder "Ihr Franzosen steht zu sehr 'darauf'". Dabei hält sich "Marie" keineswegs für eine Verfechterin eines harten Laizismus. Als ihr eine Schülerin geklagt habe, sie würde von ihren Eltern geschlagen, wenn sie ein Biologieheft mit schematischen Darstellungen der Geschlechtsteile nach Hause bringe, habe sie als Lehrerin zugestimmt, dass das Mädchen das Heft in der Schule lassen könne.
das recht auf blasphemie und religionskritik ist also jetzt "eine steilvorlage für populisten", dann ist abtreibung vermutlich "eine steilvorlage für frauenfeinde" und einwanderung "eine steilvorlage für rassisten" und juden sind ja auch schon immer "eine steilvorlage für antisemiten", angst ist eine waffe!
Schon ganz gut, dass die Franzosen da nicht klein beigeben, was sie ja über viele Jahre gemacht haben.
Deutschland sowieso.
Und zum Zusammenhang Islam/Islamismus empfehle ich dem Autor einen Gastbeitrag von Murat Kayman in der ZEIT von vorgestern:
"Das hat was mit uns Muslimen zu tun"
"Frankreichs Präsident Macron bauscht den islamistischen Mord an einem Lehrer zu einer Grundsatzfrage auf"
das finde ich unerhört! es geht hier um Anteilnahme und Mitgefühl mit den Opfern seit 2015.
Das ist aber sicher eine Grundsatzfrage:
Um Säkularität aufrecht zu erhalten müssen alle Teilnehmer der Gesellschaft mitmachen.
Innerhalb der muslimischen Bewohner wird starke soziale Kontrolle ausgeübt. Durch diese anti-säkularen Theokraten. Das war nicht immer so. Sie betreiben einen Kulturkampf, nicht Macron!
@nzuli sana So ist es. Der Artikel basiert im Grunde auf einer Verdrehung der Tatsachen.
ich frage mich wirklich, wie klein der Autor den Mord hier macht. Es war ja nicht die Tat eines "Einzeltäters", sondern es wurde im Umfeld der Schule durch einen Vater und einen Immam massiv gegen den Lehrer Front gemacht, soll sogar eine Fatwa gegeben haben.
Macron "macht auch nicht einen Kulturkonflikt daraus", sondern es gibt diesen Konflikt zwischen der ganz überwiegenden Mehrzahl der Franzosen - die Islamismus ablehnen, auch wenn sie gläubige Muslime sind und den wenigen anderen.....
Bereits vor dem Mord hatte Macron eine Grundsatzrede zu dem Thema gehalten, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Prozessauftakt zum Charlie-Hebdo-Prozess (oder des erneuten Messerangriffs im Umfeld der Redaktion)? Es ist zu begrüßen, wenn der Präsident klar die Grenzen benennt, was Frankreich akzeptiert und wo "der Spaß aufhört". Mit seinen Worten: wenn die Gesetze des Islam wichtiger genommen werden als die des Staates.
Genau, pädagogisch bzw therapeutisch vorgehen und den Stier nicht mit dem roten Tuch reizen. Taz at her best. In einer anderen Epoche nannte man das Appeasementpolitik, bloss nicht den Diktator reizen.
Es ist erstaunlich, wie mit Selbstzweifeln geplagte politische Führungspersönlichkeiten in dieser Welt, von Erdogan bis Trump, von Bolsonaro bis Orban, von Kaczynski bis Duterte, auf Kritik oder Satire reagieren. Man erinnere, dass 2017 zum Beispiel in mindestens einer türkischen Tageszeitung ein Bild von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Bärtchen und einer Hand erhoben zum Hitler-Gruß abgedruckt wurde. Hat Hr. Erdogan dies verurteilt? Oder haben unsere Politiker dazu aufgerufen, nun türkische Produkte zu boykottieren? Wurden türkische Fahnen oder Bilder von türkischen Politikern verbrannt?
Auch jetzt sollten wir dem Treiben narzisstischer und nationalistischer Politiker mit Ruhe und Selbstsicherheit begegnen und die Provokationen ins Leere kaufen lassen. Genau so, wie es Frau Merkel 2017 vorgemacht hat.
Ich meine dass alle Islamisten und Nazis einen einjährigen Zwangskurs (9 to 5) über die Ursachen und Folge des dreißigjährigen Krieges absolvieren sollten. Als Abschlussarbeit sollten diese Leute schriftlich Gedanken darüber machen warum wir in Mitteleuropa nicht wieder zurück in das Mittelalter wollen.
Underdogs brauchen dringend wirkliche Bildung, das heißt am Ende im Kopf sich auch in die Position des andern versetzen zu können und Empathie zu entwickeln.
Wünsche fröhliches Nachdenken
@Friedrich Spee Wäre gut. Dann würden die auch lernen, dass der Dreißigjährige Krieg nicht im Mittelalter stattfand...
@Andi S Aus Sicht der Muslime endete das Mittelalter mit der Eroberung Konstantinopels . In Deutschland mit dem Verlust der Macht des Katholizismus. Jeder hat so seine Definition. Ich möchte nicht in die Zeit vor dem 30-jährigen Krieg zurück und auch auf einige unappetitliche Episoden in der Neuzeit kann ich gerne verzichten.
Wo ist denn der Artikel von heute Nachmittag, in dem die Erdogan-Karikatur veröffentlicht wurde?
@Argonaut im Artkel der Tagesschau. Dort m Twitterlink: www.tagesschau.de/...rankreich-101.html
Wer nicht den Mut hat die Freiheit zu verteidigen, der wird bald nichts mehr haben was er noch verteidigen könnte.
@Argonaut Treffer ! von wem stammts nochmal ?
Charlie Hebdo ist irgendwie total cool.
Sie lassen sich nicht kleinkriegen, sondern legen gleich nochmal nach.
Sie haben meine volle Bewunderung.
Die Islamofaschisten schäumen, und die ganzen Islamist_innenversteher_innen haben wieder was zum Empören.
Und in der nächsten Ausgabe werden wieder der Papst und Macron durch den Kakao gezogen. (Ob Herr Wittenfeld die dann auch als grenzwertig bezeichnet?)
In der Taz wird schlechtgeredet, wenn ein französischer Staatspräsident klar Stellung gegen Faschismus bezieht. Hat man auch nicht so häufig.
(Als hätte Erdogan Macron gebraucht, um sich als Opfer darzustellen ....)
Wenn die französischen Muslime mehrheitlich die Tat verurteilen, dann werden Sie doch mehrheitlich auch hinter Macron stehen, oder?
Der findet Charlie mit Sicherheit auch nicht gut, so oft, wie die sich über ihn lustig machen.
Aber nun ist er ja halt Präsident und wenigstens nicht so eine Heulsuse wie andere Präsidenten.
@rero Charlie Hebdo fanden in Frankreich (Stand vor dem Anschlag) auch viele Franzosen ziemlich bescheiden, weil es oftmals nur um Provokation in grenzwertigen Ausführungen geht, ohne tatsächlich Misstände (ggf. mal oberflächlich) aufzugreifen und clever einzubauen. Provokation um der Provokation Willen ohne jegliche Tiefe darf Satire zwar. "Cool" wird's bei Charlie Hebdo dadurch aber nicht, höchstens edgy.
Ob sich das Meinungsbild inzwischen geändert hat, weiß ich nicht. Ggf. können unsere Frankreichkenner da aushelfen?
@Devil's Advocate Provokation um der Provokation willen macht den Narren aus.
Humor ist allgemein eine sehr persönliche Sache, eine Frage des persönlichen und kulturellen Hintergrundes.
Manchmal möchte man keine Tiefe, sondern einfach mal Dampf ablassen.
Dieses Bedürfnis scheint Charlie oft widerzuspiegeln.
Es muss nicht mein Humor sein, damit der Laden cool ist.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, sollte man diese Islamisten auf gar keinen Fall mit Karikaturen oder anderen Äußerungen der Meinungs- und Kunstfreiheit reizen.
Lieber den Ball flach halten und sich auch mal was verkneifen, dann beruhigen die sich auch wieder.
@Jim Hawkins Sollen wir von einem Islamisten wie Erdowahn kuschen? Nein - Nein Diese Konsorten wollen zurück ins Mittelalter. Ihre ergebenen ungebildeten Underdogs folgen ihm wie die Deutschen nach dem ersten Weltkrieg. Indoktrination ist alles.
Fröhliches Nachdenken
@Friedrich Spee Also, das geht auch raus an BESTROSI75 (ganz schön komplizierter Nick).
Ich meinte das ironisch, meinetwegen sarkastisch.
Jedes Medium, jede Zeitung, jeder Sender, jede Internet-Plattform sollte, wann immer dies ein Thema ist, diese Karikaturen zeigen. Alle, kollektiv.
Ich weiß, als Endverbraucher hat man leicht reden und geht kein Risiko ein.
Dennoch, je mehr Medien das so halten, desto besser, womöglich ist die Gefahr dann auch etwas geringer.
@Jim Hawkins Beleidigende Karikaturen sind in DE legal. "Mein Kampf" auch. Warum soll man nun Beleidigungen und Dreck unter die Leute bringen, um zu zeigen wie ernst man es mit der Meinungsfreiheit nimmt? Da gewinnen doch nur die Extremen. Die wollen Eskalation.
@Rudolf Fissner Weil es erlaubt ist und weil es richtig ist, dass es erlaubt und nicht verboten ist.
Weil man Menschen, für die Karikaturen ein Grund sind, einen Menschen zu enthaupten, nichts zu sagen hat.
Man kann und muss sie nur bekämpfen.
Die Eskalation ging in diesem Fall von der Ermordung Samuel Patys aus.
Das ist eine Kriegserklärung und kein Anlass den Schwanz einzuziehen und zu kuschen, in der Hoffnung, dass dann wieder Frieden einkehrt.
geht auch an @MR.NICE
@Jim Hawkins Ich kannte wirklich nette und ehrbare Muslime, die auch gläubig sind.
Das sind keine Terroristen, weit entfernt davon.
Denen sowas auf allen Medienkanälen entgegenzuschleudern, finde ich nicht besonders intelligent. Respektlos.
Freiheit hin oder her.
Ebenso war das sogenannte "Schmähgedicht" von Böhmermann seinerzeit völlig daneben. Ich halte Erdogan auch für einen üblen Gesellen.
Im übrigen, wenn Sie mal Lust haben nach Cordoba zu reisen, besuchen sie den Folterkeller der Inquisition (Museum). Da bekommt man einen guten Eindruck, was Fundamentalismus anrichten kann - ich spreche von "christlichem Fundamentalismus".
Es muss eine andere Lösung geben und die besteht darin, dass man genau prüft, wer hier ins Land kommt.
Leute, die hier ihre religiösen Exzesse ausleben wollen, müssen frühzeitig ausgewiesen werden, ohne wenn und aber.
@Jim Hawkins Das nannte man anno 1938 Appeasement. Hat nicht geholfen.
Also Ihr Kommentar ist, um es höflich auszidrücken, beschämend einfach und naiv gehalten.
Mir fehlen weitere Worte dazu. Der Lehrer wurde brutal enthauptet und von hier lebenden Muslimen höre ich nur, dass s i e beleidigt wurden.
So ein Beitrag, wie Ihrer, ist angesichts der Brutalität der Tat nur zutiefst verachtenswert.
Ich widerspreche ganz energisch. Herr Wittenfeld verkennt die allgemeine Dimension des Konflikts.
Es ist immerhin gut, dass mit den Äußerungen von Erdogan, Al-Sissi u.a. nun der Konflikt zwischen säkularem Westen und sog. Islamischer Welt klar zu Tage liegt: Was ist der Platz von Religion in der Gesellschaft? Kann der Islam (oder jede andere Religion) die Befolgung ihrer Glaubensgrundsätze auch von Nicht- und Andersgläubigen verlangen? Steht Religion über weltlichen Gesetzen und Werten?
Es geht bei dem Karikaturen nicht mehr nur um gewalttätige Islamisten, sondern um die Rolle des Islam insgesamt in der modernen Welt. Macron sagte, der Islam sei eine Religion mit großen Problemen. Nun zeigt es sich erneut, wie auch bei der Menschenrechts-, Wirtschafts- und Soziallage der gesamten sog. islamischen Welt.
Das wäre auch ein wichtiges Thema für die Linke, so wie um 1900 der Katholizismus mit der säkularen Moderne im Konflikt versöhnt werden musste. Der Mord an Paty steht da nur in einer langen Reihe dieses Kulturkonflikts. Aber Konflikte kann man lösen.
Kann man auch anders sehen. Erdogans Beleidigungen anderer sind keine Seltenheit. Ihm wurde viel zu lange, auch von den Medien, kein Paroli geboten. Kenntnisreich (bei zu vielen Schreibenden zu wenig vorhanden), konsequent und korrekt. Ich erinnere an BR-Chef Gottlieb und sein Interview mit Erdogan (Herr Google weiß mehr). Im Übrigen: Hat Herr Imamoglu, der ernsthaft von den Medien als Nachfolger von E hochgeschrieben wurde, sich zu dem höchst abscheulichen Mord durch einen 18-jährigen, den z.B. eine Studentin gut fand, geäußert und hat die taz darüber berichtet oder ihn vielleicht angerufen, wie er dazu steht? Ein Herr Kayman hat sich in der ZEIT ebenfalls anders geäußert als man es hier lesen kann.
"Frankreichs Präsident Macron bauscht den islamistischen Mord an einem Lehrer zu einer Grundsatzfrage auf."
bitte WAS? man stelle sich vor, er wäre von christlichen oder jüdischen fundis ermordet worden, weil er zb mit der evolutions-theorie und darwin "religiöse gefühle" verletzt hätte
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Erdoğan und die Mohammed-Karikaturen: Steilvorlage für Populisten
Frankreichs Präsident Macron bauscht den islamistischen Mord an einem Lehrer zu einer Grundsatzfrage auf. Das kommt Erdoğan gerade recht.
Protest in Istanbul: In der Türkei und sammeln sich wütende Demonstrant*innen Foto: Emrah Gurel/ap
Es erscheint wie ein Déjà-vu, das an frühere Auseinandersetzungen um Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed erinnert: In der Türkei und anderen islamischen Ländern sammeln sich wütende Demonstranten, während in Europa auf Meinungsfreiheit gepocht wird. Dabei ist der Auslöser des aktuellen Konflikts ein ganz besonders trauriger.
Ein französischer Lehrer wurde ermordet, weil er im Unterricht über die Mohammed-Karikaturen diskutieren ließ. Es spricht viel dafür, dass der Mörder Kontakte zu Dschihadisten in Syrien hatte und der Mord keine Tat im Affekt war. Umso mehr hätte dieser Terrorakt deshalb ein Fall für eine professionelle Polizeiarbeit sein müssen und nicht ein Aufhänger für einen scheinbaren Kulturkonflikt.
Man darf annehmen, dass Macron weiß, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Muslime in Frankreich den Mord genauso verurteilt wie es alle anderen Franzosen auch tun. Trotzdem hat der französische Präsident nicht gezögert, daraus einen Staatsakt zu machen, der den Populisten in der islamischen Welt nun wiederum die Möglichkeit bot, sich ihrerseits als Verteidiger des angeblich angegriffenen Islam zu gerieren.
Der türkische Präsident Erdoğan hat diese Steilvorlage dankbar genutzt. Angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise in der Türkei, die zu einem beispiellosen Wertverlust der türkischen Lira geführt hat, kam Erdoğan die Karikaturenaffäre gerade recht. Und es ist geradezu ein Gottesgeschenk für ihn, dass das französische Satiremagazin Charlie Hebdo jetzt mit einer grenzwertigen Karikatur Erdoğans nachgelegt hat. Nun kann er sich auch noch als Opfer darstellen.
Islamistischer Terror ist eine Bedrohung für Muslime wie Nichtmuslime. Um den Kampf gegen diesen Terror erfolgreich zu führen, darf man nicht zulassen, dass die Mehrheit der Muslime zu Geiseln von Terroristen werden, indem man ihnen eine geistige Mittäterschaft unterstellt. Sonst spielt man Leuten wie Erdoğan in die Hände, die nicht zögern, aus durchsichtigen Motiven einen Scheinkulturkampf anzuheizen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Kommentar von
Wolf Wittenfeld
Autor*in
Themen