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„People of the Year“„Time“ kürt Harris und Biden

Das US-Magazin „Time“ ernennt Joe Biden und Kamala Harris zu „People of the Year“. In der engeren Wahl waren auch Aktivist:innen von „Black Lives Matter“.

Es ist so viel schöner zu gewinnen, als zu verlieren: Kamalas Harris und Joe Biden Foto: AP

Washington dpa | Das Time Magazine hat den künftigen US-Präsidenten Joe Biden und die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris zu den „Personen des Jahres“ gekürt. Das verkündete Rock-Superstar Bruce Springsteen am Donnerstagabend (Ortszeit) im Sender NBC. Time-Chefredakteur Edward Felsenthal sagte mit Blick auf die beiden Preisträger: „Die nächsten vier Jahre werden ein enormer Test für sie und für uns alle sein, um zu sehen, ob sie die Einheit, die sie versprochen haben, herbeiführen können.“

Bei der Präsidentenwahl am 3. November hatte der Demokrat Biden gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump gewonnen. Trump weigert sich bislang, seine Niederlage anzuerkennen. Biden hatte im Wahlkampf unter anderem damit geworben, die tiefe Spaltung der USA überwinden zu wollen. Die Senatorin Harris wird die erste Frau, erste Schwarze Person und erste Amerikanerin mit südasiatischen Wurzeln im Amt der Vizepräsident:in.

Felsenthal schrieb auf der Seite des Time Magazine: Wenn Trump in den vergangenen vier Jahren eine „Kraft der Spaltung“ gewesen sei, dann zeigten Biden und Harris, wohin die USA steuerten: „eine Mischung aus Ethnien, Lebenserfahrungen und Weltanschauungen, die gemeinsam einen Weg nach vorne finden müssen, wenn das amerikanische Experiment überleben soll“. In kurzen Reaktionen in der NBC-Sendung bedankten sich Biden und Harris für die Ehrung.

In der engeren Auswahl für die „Person des Jahres“ waren auch Donald Trump, der prominente US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci gemeinsam mit den Mitarbeitern im Gesundheitswesen wegen ihres Engagements in der Corona-Krise sowie die „Black Lives Matter“-Bewegung.

Merkel und die Queen, aber auch Hitler und Stalin

Im vergangenen Jahr war die damals 16-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg als jüngste Persönlichkeit überhaupt vom Time Magazine zur Person des Jahres gekürt worden. 2015 – im Jahr der Flüchtlingskrise – war zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Person des Jahres ernannt worden. Ein Jahr später wurde Donald Trump die Ehrung zuteil, nachdem er die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hatte.

2017 waren es die ersten #Metoo-Aktivist*innen. 2018 wurde unter anderen der ermordete saudische Journalist Jamal Khashoggi gemeinsam mit weiteren Reportern zur Person des Jahres gekürt. In der Vergangenheit gehörten auch Königin Elizabeth II., Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela sowie Adolf Hitler und Josef Stalin zu den Geehrten.

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4 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "In der engeren Wahl waren auch Aktivist:innen von „Black Lives Matter“."

    Da hätte ich sofort zugestimmt.

    Bei Politikern ist das so eine Sache mit den (Vorschuss)lorbeeren.



    Henry Kissinger, Aung San Suu Kyi, Jassir Arafat, Barack Obama, Abiy Ahmed (?).

  • „Personen des Jahres“, um zu sehen, ob sie etwas herbeiführen können? Das erinnert mich sehr an den Friedensnobelpreis für Obama, viel versprochen, Preis erhalten, kaum etwas erfüllt.

  • Klar, kann man machen. Sie könnten ihn sich tatsächlich verdienen. Man könnte morgen auch den Oscar für den besten Film 2022 vergeben. Oder man lässt Biden und Harris erst einmal liefern und schaut dann, ob die zukünftige Politik der USA preiswürdig ist.

  • Don't forget the wonderful (black) intellectual Coleman Hughes, announced by Forbes for 2021 as one of '30 under 30' in media.

    'In December 2020, Hughes was listed on the Forbes 30-under-30 list for 2021 in the Media category.'



    en.wikipedia.org/wiki/Coleman_Hughes

    Look at his You-Tube-channel.