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Robert Habeck tritt ab„Ich will nicht wie ein Gespenst über die Flure laufen“

Ex-Vizekanzler Habeck verlässt den Bundestag. Die Grünen hätten ihre neue Rolle nun gefunden, sagt er der taz. Und dann gibt er Julia Klöckner noch eins mit.

Das nächste Jahr geht es für ihn ins Ausland: Robert Habeck in seinem Bundestags-Büro Foto: Jens Gyarmaty

taz: Sie haben uns gerade gesagt, dass Sie in diesem Gespräch nach vorne schauen wollen und nicht nach hinten. Wo ist denn für Sie jetzt vorn, Herr Habeck?

Robert Habeck: Biografisch geht’s nach vorn, indem ich das nächste Jahr ins Ausland gehe. Ich habe an diesem Montag dem Bundestagspräsidium mitgeteilt, dass ich zum 1. September mein Bundestagsmandat zurückgeben werde.

taz: Mit welcher Begründung?

Habeck: Ich erinnere mich, dass ich beim tazlab im April gesagt habe, ich werde rausfinden, wo ich die größte Wirksamkeit erzielen kann. Über diese Frage habe ich lange nachgedacht. Für mich stellen sich die Dinge so dar, dass ich Abstand zu dem zu engen Korsett des Berliner Politikbetriebs gewinnen muss; auch, um erst mal wieder zu empfangen und nicht gleich weiter zu senden, wie die letzten Jahre. Man sagt, wo eine Tür zugeht, geht auch eine auf. Ich glaube, man muss auch manchmal eine zuziehen, damit eine neue aufgeht.

Im Interview: Robert Habeck

trat bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 als Kanzlerkandidat für die Grünen an. Das Ergebnis von 11,6 Prozent galt auch als seine Niederlage. Von 2021 bis 2024 war er Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Klima in der Ampelkoalition, davor Parteivorsitzender der Grünen, stellvertretender Ministerpräsident und Umweltminister von Schleswig-Holstein in einer Schwarz-Grünen Koalition.

taz: Was ist mit den Zehntausenden, die wegen Robert Habeck bei den Grünen eingetreten sind? Den 450.000, die Sie nach der Bundestagswahl in einer Petition gebeten haben, zu bleiben?

Habeck: Um das sein zu können, was sie von mir erwarten, muss ich einen anderen Weg gehen als den erwarteten. Ich hoffe, sie werden das verstehen. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen: Ganz oder gar nicht, also mit dem Amt auch aus dem Mandat ausscheiden.

Wegen der Petition habe ich mir Zeit zum Überlegen genommen. Dafür bin ich wirklich dankbar. In der Zeit konnte ich hoffentlich auch hinter den Kulissen ein bisschen dabei helfen, dass die Grünen ihre neue Rolle finden. Inzwischen sind sie aber in der Oppositionsrolle angekommen und haben eine starke Aufstellung für die Zukunft gefunden.

taz: Ähem.

Habeck: Nix ähem. Sie haben eine eigene, kritische Handschrift entwickelt. Denken Sie an die Aufklärungsarbeit bei Jens Spahn und den Masken. Gleichzeitig wird eine Konstruktivität angeboten, die die Unionsopposition unter Merz niemals hatte. Trotzdem habe ich mich ja auch gefragt: Welchen Beitrag kann ich leisten? Und es gab einen Moment, der es quasi entschieden hat. Als Friedrich Merz seine Regierungserklärung vor den Sommerferien gehalten hat, da hat er quasi meine Wahlkampfrede gehalten. Etwa: In Zeiten der Krisen muss man die Schuldenbremse lockern, um Verteidigung und Infrastruktur zu finanzieren. Ich saß im Plenum und habe geklatscht und gelacht. Das war in dem Moment irgendwie witzig.

Ich will weder ein höhnisch-zynischer Kommentator sein, noch will ich wie ein Gespenst über die Flure laufen und sagen: Früher war ich mal Vizekanzler, erinnert ihr euch?

taz: Aber dann nicht mehr?

Habeck: Nein. Es war ja auch ein Auslachen. Und Auslachen ist keine Lösung. Und über die letzten Wochen wurde mir klar, das soll nicht meine politische Arbeit der nächsten Jahre prägen. Häme im Sinn von: Jetzt habt ihr es auch kapiert. Im Grunde habe ich alles, was ich zu dieser Legislatur zu sagen habe, im Wahlkampf gesagt.

Ich will weder ein höhnisch-zynischer Kommentator sein, noch will ich wie ein Gespenst über die Flure laufen und sagen: Früher war ich mal Vizekanzler, erinnert ihr euch? Einige haben mir geraten, warte doch einfach. Die Regierung ist so schwach, vielleicht fällt sie ja bald. Aber das geht für mich aus den gleichen Gründen nicht. Außerdem ist der Bundestag nichts, was man auf einer halben Pobacke macht.

taz: Sondern?

Habeck: Ich will eine neue Geschichte. Dafür muss ich einen anderen als den erwartbaren Weg gehen. Dafür muss ich einen Raum aufstoßen, um dann nochmal neue Beiträge leisten zu können. Und deshalb gehe ich jetzt raus. Und ich hoffe, dass diejenigen, die gewünscht haben, dass ich das Mandat behalte, das verstehen werden.

„Ich bin abgewählt worden“: Ex-Kanzlerkandidat Robert Habeck zieht Konsequenzen Foto: Jens Gyarmaty

taz: Was machen Sie denn nun genau?

Habeck: Ich werde das nächste Jahr an verschiedenen ausländischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen forschen, lehren und lernen. Das eine ist das Dänische Institut für Internationale Studien in Kopenhagen. Ein weiteres ist Berkeley. Aber es wird auch noch andere geben, mit denen ich zusammenarbeiten werde.

Die Frage ist: Was kann man im Ausland lernen? Und zwar immer entlang der beiden großen Linien, die mein politisches Leben geprägt haben: Wie geht es weiter im Kampf für die liberale Demokratie? Welche Konsequenzen hat die globale Erderwärmung? Da geht es mir jetzt vor allem um sicherheitspolitische Fragen.

taz: Ist das auch eine Art Flucht aus Deutschland?

Habeck: Es ist eine Horizonterweiterung, ein Perspektivwechsel. Es geht mir darum, die Binnensicht aufzubrechen. Politik und politische Berichterstattung haben ja eine starke Selbstbezüglichkeit. Ich will, wenn Sie so wollen, darauf von außen schauen.

taz: Es gibt auch Leute, die den Absprung aus der ersten Reihe anders gestaltet haben. Jürgen Trittin, zum Beispiel, hat sich als Fachpolitiker noch mal neu erfunden. Das kam für Sie nicht in Frage?

Habeck: Doch, kam in Frage. Ich habe das auch überlegt. Zumal es ja der Mehrheitsweg für Ehemalige ist. Aber dann habe ich den anderen Weg als den für mich richtigen identifiziert.

Ich habe versucht, eine politische Idee zu leben, aber ich bin abgewählt worden und damit auch diese Idee. Da kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.

taz: Weil das auch zu klein für Sie wäre, Fachpolitiker und Opposition?

Habeck: Quatsch. Ich war in der Opposition Fraktionsvorsitzender im Landtag, Parteivorsitzender in Berlin und habe dafür damals ein Regierungsamt aufgegeben. Aber die Regierung übernimmt so viele Dinge, dass ich jetzt immer nur sagen müsste: Habe ich doch vorher gesagt. Und wo sie sie zerstören, habe ich zuvor genau davor gewarnt. Das ist aber alles rückwärtsgewandt und bringt mich nicht nach vorne und auch sonst niemanden.

Wenn man die Landespolitik mitrechnet, bin ich jetzt seit 20 Jahren quasi in der ersten Reihe der Politik. Ich habe versucht, eine politische Idee zu leben, aber ich bin abgewählt worden und damit auch diese Idee. Da kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.

taz: Welche Idee genau ist abgewählt worden?

Habeck: Die Parteien, die die alte Mitte gestellt haben, Union und SPD, werden kleiner. Es gibt eine progressive Partei, die Grünen, und eine, die sich gegen Veränderung stemmt, die AfD. Meine Idee war immer, dass man die Grünen mit einem progressiven Liberalismus in die gesellschaftliche Mitte führt, um das Zentrum zu stabilisieren. Wenn die Grünen sich aus dem Zentrum verabschieden, wer gibt ihm noch Kraft und Leben?

Der gedankliche Kern dahinter ist, dass die Grünen zwar als Protestpartei gegründet wurden, aber dass sie sich angesichts der skizzierten Entwicklungen nicht aus dem Mehrheitsdiskurs verabschieden können, sondern ihn neu prägen müssen. Das ist meine politische Vita: Bündnisse, Lager, machtpolitische Konstellationen neu zu denken. Das hat in die Ampelregierung geführt. Aber die ist gescheitert.

taz: Und die neue Regierung hat bereits jetzt oder zumindest derzeit in Umfragen keine Mehrheit mehr.

Habeck: Wenn die Legislaturperiode so weitergeht wie bisher, werden Union und SPD nach der nächsten Bundestagswahl keine eigene Mehrheit mehr haben. Wahrscheinlicher ist, dass sie pro Jahr jeweils ein bis zwei Prozentpunkte verlieren. Dann ist es vorbei mit Volksparteien, und zwar final. Das ist ja das Szenario, das sich abzeichnet: Die Union kämpft nicht um 30 Prozent, sondern darum, über die 20 zu kommen. Und die SPD kämpft nicht darum, zur Union aufzuschließen, sondern zehn Prozent zu halten.

Politisch gewollte demokratische Alternativen sind nicht im Angebot. Schwarz-Grün ist von der Union – Merz, Söder, Spahn, Klöckner – verächtlich gemacht und zerstört worden. Und die sind ja alle politisch befördert worden, haben also noch mehr zu sagen in der Union. Da muss ein neuer Ansatz gefunden werden. Und den finde ich nicht innerhalb der Röhren des Systems, das ich die letzten 20 Jahre mit aufgebaut habe.

Dass diese Bundesregierung einen Konsens in Deutschland abbildet, das glauben sie noch nicht mal selber. Am deutlichsten zu sehen ist das bei Klöckner oder bei Spahn.

taz: Wann und warum ist die Möglichkeit für die Grünen verschwunden, diese neuen Allianzen zu bilden?

Habeck: Die Erfahrung im Ministeramt sagt mir, dass die Gesellschaft vielleicht gar keine Mitte hat, sondern lauter Gruppen, die verschiedene Interessen artikulieren und die sich nur noch rhetorisch auf eine Gemeinsamkeit beziehen. Wenn es konkret wird, werten sie aber eigene lebensweltliche, materielle Interessen immer höher als das rhetorisch beschworene Gemeinsame.

Und dass diese Bundesregierung einen Konsens in Deutschland abbildet, das glauben sie noch nicht mal selber. Sie bilden jeweils die parteipolitischen oder die sie tragenden Lobbygruppen ab. Am deutlichsten zu sehen ist das bei Klöckner oder bei Spahn.

taz: Welche Rolle spielt die Simulation gemeinsamer Interessen durch Kulturkampfquatsch? Etwa, wenn Söder sagt: Die wollen euch das Fleisch verbieten, ich verteidige euer Recht darauf.

Habeck: Ich nehme mal als Beispiel die Regenbogenfahne, weil wir hier im Bundestag sitzen. Fundamentalisten, die an der Ehe für alle verzweifeln, muss man mit der Lupe suchen. Und auf der anderen Seite ist der Christopher Street Day sicher keine megapolitische Demonstration gewesen, die die Gesellschaft auseinanderreißen will. Das ist einfach ein fröhliches Fest für Vielfalt, und wer es nicht mag, der geht halt auf die andere Straßenseite. Es gab also faktisch kein Problem. Dann hat Julia Klöckner diese Debatte vom Zaun gebrochen…

Julia Klöckner hat die Gesellschaft gespalten. Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit, weiß ich nicht. Sie war noch nie in der Lage, Dinge zusammenzuführen. Sie hat immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten. Insofern war von Anfang an klar, dass sie eine Fehlbesetzung ist.

taz: … Bundestagspräsidentin Klöckner (CDU) hatte für Vielfalt stehende Regenbogenfahnen auf dem Reichstag und in Büros der Abgeordneten untersagt …

Habeck: … und darüber die Gesellschaft gespalten. Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit, weiß ich nicht. Aber nun können Politiker sich ereifern, Zeitungen können vollgeschrieben werden, man kann Talkshows damit bestreiten, alle können etwas sagen, aber die eigentlich realen Probleme bleiben unbearbeitet, die zentralen Herausforderungen, die ein Land zu lösen hat, werden nicht diskutiert. Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik. Und es erfüllt dennoch einen Zweck. Es lenkt ab von den Gründen, die Menschen haben können, sich nicht gesehen und nicht mitgenommen zu fühlen.

taz: Welche sind das?

Habeck: Sorgen um die Sicherung des Lebens, Status, Wohnung, Rente, Einkommen, Löhne, Mindestlöhne, hohe Inflation und ganz allgemein die Zukunft. Also um das Aufstiegsversprechen der Gesellschaft. Aus meiner Amtszeit glaube ich beschreiben zu können: Überall da, wo diese kulturpolitischen Debatten einzelne Gegenstände zu Lebenswirklichkeiten hochstilisieren und dann Lebenswirklichkeiten scheinbar unvereinbar gegeneinander stellen, geht es im Kern ganz häufig um soziale Fragen.

Da aber ist die Bundesregierung notorisch uneins. Deshalb profilieren sich beide Parteien über die Kulturkampf-Debatten. Und deshalb wird es mit dem Streit auch weitergehen. Er erfüllt einen Zweck. Merz hat ja schon angekündigt, er will es der SPD nicht leicht machen. Klingt schon wie Lindner in der Schlussphase.

Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik. Und es erfüllt dennoch einen Zweck. Es lenkt ab von den Gründen, die Menschen haben können, sich nicht gesehen und nicht mitgenommen zu fühlen.

taz: Wäre es da nicht ratsam, anhand dieser Fragen zurückzupolarisieren?

Habeck: Das wäre logisch, aber falsch. Jedenfalls für die, die daran festhalten wollen, dass Konflikte rational und durch Verstehen gelöst werden können. Ich bin dafür nicht der Richtige.

taz: Zur Erkenntnis, dass es im Kern um soziale Fragen geht, sind Sie in den letzten Monaten gekommen? In Ihrem Wahlkampf kamen Verteilungsfragen zwar vor, aber nicht sonderlich zugespitzt.

Habeck: Nein, die Erkenntnis ist nicht neu. Wir haben die Debatte über das Heizungsgesetz so befriedet. Strom günstiger machen, war mein zentrales Wahlkampfversprechen. Neu ist, mit welcher Vehemenz das Land in abseitige Kämpfe getrieben wird, die dann den ganzen politischen Raum beschäftigen. Die kulturkämpferischen Signale kommen jetzt aus der Regierung selbst. Wolfram Weimer ist Großmeister darin und zieht das Sprachjakobinertum von rechts auf. Die Nicht-Wahl von Brosius-Gersdorf war durch kulturkämpferische Lebensschutzthemen getrieben. Und dann ist da natürlich Julia Klöckner mit ihrer Unfähigkeit, ihr Amt überparteilich auszuüben.

taz: Argument?

Habeck: Es darf nirgendwo eine Fahne oder eine Aufschrift auf einem Pullover geben. Alle müssen neutral sein, nur Klöckner darf rechts sein.

taz: Mussten Sie Ihr Mandat eigentlich bei der Bundestagspräsidentin persönlich zurückgeben?

Habeck: Ich habe es gegenüber dem Vizepräsidenten Omid Nouripour zurückgegeben.

taz: Ein Abschlussgespräch mit Frau Klöckner gibt es nicht mehr?

Habeck: Ich hoffe nicht.

taz: Sie mögen sie nicht besonders?

Habeck: Ich kenne Frau Klöckner schon lange. Sie war noch nie in der Lage, Dinge zusammenzuführen. Sie hat immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten. Insofern war von Anfang an klar, dass sie eine Fehlbesetzung ist. Inzwischen sagen selbst Leute aus der Union, dass Merz sie nur zur Präsidentin gemacht hat, um sie von einem Ministerposten fernzuhalten, auf dem sie noch mehr Schaden anrichtet.

taz: Wie ist das eigentlich, wenn man jahrelang in der Öffentlichkeit steht, im Wahlkampf permanent kommuniziert, und dann plötzlich Sendepause hat?

Habeck: Das fiel mir gar nicht schwer. Als ich Vizekanzler und Wirtschaftsminister wurde, war mir eigentlich klar, dass das mein letztes Amt und der Abschluss meiner Karriere ist. Der Gedanke, dass man in einer Demokratie Macht auf Zeit bekommt, hat mir immer Kraft gegeben.

Die Dinge haben sich dann anders entwickelt. Das vorzeitige Aus der Ampel, die Kampagnen gegen die Grünen, der Rechtsruck – der Job war einfach nicht erledigt und ich wollte den Kampf darum führen und gewinnen. Hab ich aber nicht. Und dann hätte ich entweder den Klingbeil machen können und sagen, ist doch eigentlich angesichts der Ausgangslage ganz gut und alle Macht für mich. Oder ich sage ehrlich, was passiert ist, und übernehme Verantwortung.

taz: Am Tag nach der Wahl sagten Sie: „Das Angebot war top, die Nachfrage nicht so.“ Auf viele wirkte das beleidigt.

Habeck: Na ja, dass ich mehr erwartet habe, kann ich nicht wegreden. Aber beleidigt war ich nicht. Es war ein Kanzlerwahlkampf. Mein Versuch war, ein Angebot für das ganze Land zu machen – von einer Partei, die nicht gegründet wurde, um das ganze Land zu repräsentieren. Ich habe also die Themen aus der Sicht eines potenziellen Kanzlers angesprochen, nicht alleine aus der Sicht des grünen Wahlprogramms. Diesen Wahlkampf wollte ich. Nur das Ergebnis wollte ich so nicht haben. Es war keine Bestätigung für diesen Kurs. Das Angebot wurde nicht so angenommen, dass ich einfach weiter machen konnte. Wahlen machen eben auch da einen Unterschied.

taz: Wie ist das dann demnächst: Muss man in Berkeley studieren, um etwas von Ihnen mitzubekommen? Müssen alle warten, bis Sie fertig geforscht haben?

Habeck: Nein, im Gegenteil. Ich gebe mein Mandat auf, aber das ist kein Rückzug aus dem politischen Diskurs. Wenn ich glaube, Interessantes beitragen zu können, werde ich das sagen. Dieses taz-Interview ist ein Anfang, oder? Und Videos auf Instagram werde ich sicherlich auch weiter machen und dann fallen mir vielleicht auch noch neue Formate ein.

taz: Um sicherzugehen: Haben Sie denn nun mit der Spitzenpolitik für immer oder für den Moment abgeschlossen, Herr Habeck?

Habeck: Was ich jetzt tue, tue ich nicht taktisch, wenn das Ihre Frage ist. Ich gehe jetzt komplett ins Offene und lasse die Leinen los. Und ich merke, wie ich wieder Luft unter die Flügel bekomme. Ich merke, dass ich eine Neugier zurückgewinne. Wohin mich der Weg durchs Offene führt, weiß ich nicht. Aber nach 20 Jahren, wo auf jedes Amt der nächste Wahlkampf folgte und dann wieder das nächste Amt, ist er genau deshalb der richtige Weg.

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251 Kommentare

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  • Er war ein besserer Politiker als alle, die jetzt noch übrig sind., viel besser als Merz, Söder und Klingbeil zusammengenommen, von Klöckner und Spahn gar nicht zu reden.



    Trotzdem hat er einen großen Fehler begangen, der nicht nur den Grünen so ein schlechtes Ergebnis beschert hat, sondern auch Deutschland teuer zu stehen gekommen ist und der AfD eine Menge Wähler zugetrieben hat:



    Er hat nicht verstanden, dass Wirtschaft und Klimaschutz zwar wichtig sind, aber noch wichtiger ist es derzeit, für die Menschen eine gerechtere Gesellschaft zu bauen.



    Dazu hätte es Geld benötigt, viel Geld, sogar mehr als jetzt durch das Schuldenpaket vorhanden ist.



    Deshalb hätte er 2021 niemals einen Koalitionsvertrag unterschreiben dürfen, wo die FDP "Keine Steuererhöhungen" reingeschrieben hatte.



    Von 2020-2024 ist alleine das Vermögen der reichsten 500 Deutschen um 500 Mrd. € gewachsen. Wenn davon 200 -300 Mrd.€ für den Staat, den Klimaschutz, die Transformation der Wirtschaft und die restlichen Menschen benutzt worden wäre, stände Deutschland und auch die deutsche Wirtschaft heute viel besser da und hätte die AfD jetzt keine 25%.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Sie haben grundsätzlich schon Recht 👍

      Aber, ein Koalitionsvertrag "wo die FDP "Keine Steuererhöhungen" reingeschrieben hätte", wäre das durchsetzbar gewesen ❓

      Vielleicht, insgesamt finde ich auch, dass SPD & Grüne der FDP viel zu viele Zugeständnisse gemacht haben

      Man muss allerdings bedenken, dass die größten und meisten Lobbyisten in Deutschland hinter der Ideologie der FDP oder zb dem Wirtschaftsrat der CDU stehen, incl einer Durchdringung dieser neoliberalen bis libertären sozialdawinistischen Ideologie bis in die Redaktionen der Presse und selbst des ÖRR❗

      Ich weiß daher nicht, wie groß der Handlungsrahmen von Habeck & Co waren...



      🤔

      Allerdings ist klar, dass er Fehler gemacht hat in seiner lieben, politisch naiven Art, die Konflikte und Lobbyismus-Interessen vor allem der FDP nicht anzusprechen und sich auch in der Koalition, sowohl intern als auch öffentlich nicht konfrontativer verhalten zu haben❗

      Dieser Kuchelkurs hat ja die Ampel nicht gerettet, ganz im Gegenteil haben im Hintergrund sowohl SPD ihr Anti-Habeck Süppchen gekocht, als natürlich vor allem die FDP den konsequenten Umsturz, incl der Diffamierung der Grünen geplant❗

      Habeck hat da versagt.. ☹️

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Einfach mal die Wahlergebnisse von 2021 anschauen und dann überlegen, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben haben. Zur Erinnerung: Die Union hatte soviel Mist gebaut, daß zu der Zeit nicht mal Lindner etwas mit ihr zu tun haben wollte.

  • Man sollte darauf verzichten hinterherzutreten, habe ich mal gelernt, zumal wenn einer im Graben liegt. Und so würde ich gerne darauf verzichten, meine Meinung zu Robert Habeck kundzutun.



    Aber sein anmaßendes Auftreten und Verhalten gegenüber Julia Klöckner bieten eine berechtigte Gelegenheit, ein Statement abzugeben.

    Habeck ist der erfolgloseste Wirtschaftsminister und unfähigste Wirtschaftspolitiker, den die Republik je erleben durfte, verantwortet eine Dauerkrise, die seit 2022 anhält und hat keinerlei Konzepte vorgelegt oder gar umgesetzt, die man als Lösung hätte begreifen können.



    Der Mann ließ sich jedoch als Kanzlerkandidat aufstellen und ist so unbelehrbar, dass er selbst nach seinem Scheitern glaubt, an fernen Universitäten seien seine Ideen gefragt. Und selbstverständlich muss Habeck ein wenig Kulturkampf betreiben und Richtung Julia Klöcker treten.

    Darauf, dass es seine grün-linke Truppe in den Umfragen bei marginalisierten 10% liegt, kommt Habeck nicht.

    Aber Habeck als Hoffnungsträger der Grünen und Mitte-kompatibler Schönschwätzer ist weg vom Fenster, während sich die Truppe weiter radikalisiert und daher torkelt wie nach einem Volltreffer von Mike Tyson 1986.

  • Die Bemerkung zum "fetischartigen Wurstfressen" ist mir einen Komenmtar hier wert, als Nr 223 ;-)

    Der Herr aus Franken hebt seinen Teller mit den Würsten gern wie ein zelebrierender Priester in die von ober her ausgerichtete Kamera.



    Fleischkonsumkuklt sollte auf einen Zusammenhang mit Dominazversessebheit untersucht werden.

  • Schlechter Abgang von Habeck.



    Ein Verhalten von Söder und Habeck wie im Kindergarten,einfach nur peinlich von beiden. Dieses Verhalten von den beiden ist einfach nur zum fremdschämen.

  • Der Anzeigenhauptmeister tritt ab und nach. Für mich kein Verlust.

    Hier noch mal ein paar Highlights zum Thema ökonomischer Sachverstand des ehemaligen Wirtschaftsministers der noch drittgrößten Volkswirtschaft

    "Unternehmen sind nicht insolvent, sie hören nur auf, zu verkaufen"

    „Die Inflation sinkt, die Preise gehen runter“ (absolutes Highlight)







    "Wenn man den Benzinpreis um drei Cent erhöht, die Pendlerpauschale aber um fünf Cent erhöht, dann lohnt es sich eher, mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn"

    Und auch die Natur sagt Danke für die zusätzlichen 15 Mio. Tonnen CO2 durch die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke und auch für die widerliche Umweltbilanz des Fracking Gas, das wir nun aus den bösen USA importieren.

    Studie der Uni Stuttgart - "15 Millionen Tonnen mehr CO2 durch Abschaltung der AKWs"

  • Nachdem die Union nun doch die Aussagen Habecks teilweise zu ihren eigenen gemacht hat,.... nicht das es jemand aufgefallen wäre, wie es scheint... bei ihm wurde gemault und nun, da unser Kanzler-Azubi es sagt...: "ja genau"...

    Er macht das schon richtig - weg aus Deutschland - wer weiß, was noch kommt wenn der Zirkus den Direktor wechselt (oder die Umfragen noch desaströser werden).

    Jeder mit Verstand, der Möglichkeit und dem nötigen Kleingeld würde Deutschland verlassen.



    Der Fassboden ist ja noch nicht erreicht - mal noch eine Wahl abwarten. Es wird sicherlich noch schlimmer werden.

    Von meiner Seite kann ich ihm nur alles Gute wünschen. Er hat's versucht, aber das Volk wollte sich lieber noch ein paar Schrauben mehr ins Knie drehen (lassen).

    Dann schon besser in ein Land gehen, das nicht an der Realität scheitert und dessen Wähler .....

    • @Zuuuuul:

      Zudem: Wäre der derzeitige Bundestag ein Unternehmen, so wüßte ich nicht, weshalb man sich da bewerben sollte.

  • Er will nicht wie ein Gespenst über die Flure laufen, irrlichtert aber als schlechter Verlierer durch dieses Interview! Die Klöckners, Spahns und Söders dieser Republik sind Schuld am Scheitern des Rot-Grün-Gelben-Experiments. Gott sei Dank hat zumindest einer in der zerstrittenen Ampel nach viel zu langen drei Jahren begriffen: Mit überheblicher Bevormundung sowie Klientelpolitik für gut situierte Bildungsbürger und gesellschaftliche Minderheiten bringt man das Land nicht weiter.



    Ob entwaffnend naive Aussagen bei Maischberger ("Die sind nicht automatisch insolvent, sondern hören nur auf zu verkaufen!) Ausweis des Sachverstandes sind, den wir Bürger von Verantwortlichen in höchsten Staatsämtern verlangen können, möchte ich bezweifeln. Vielleicht war die Nummer Wirtschaftsminister einfach nur eine Nummer zu groß für den freundlichen Herrn in der Küche - leider ein unsportlicher Abgang eines Kinderbuchautors, der durch die Regierung stolperte ...

  • Der Abgang passt hervorragend zum Gesamtbild, das Herr Habeck abgegeben hat. Er hat sich nicht für Deutschlands Bevölkerung engagiert, sondern für seine gute Sache. Bestenfalls. Mit Deutschland könnte er nichts anfangen und kann es weiterhin nicht. Es ist interessant, dass er nach seiner politischen Karriere Auslandserfahrung sammeln will. Bei studierten Berufsanfängern fordert man diese vielfach vor dem Start sein. Irgendwie ist Herr Habeck seine gesamte Karriere über nicht über das Niveau eines Praktikanten hinausgekommen. Leider ist er kein Einzelfall. Ein Großteil der Minister wäre für sämtliche Posten drei oder vier Stufen unter dem eines Ministers heillos unterqualifiziert. Das kann nicht gut sein.

  • Die Grünen in die Mitte zu führen - dafür wäre Habeck vor vier Jahren und vielleicht auch in Zukunft eine gute Besetzung.



    Nur war von dieser Ausrichtung in der Ampelzeit wenig zu spüren.



    Vielmehr haben sich gerade die Grünen zu immer radikaleren Ideen verleiten lassen, die in der Bevölkerung unbeliebt waren (Heizungsgesetz, Selbstbestimmungsgesetz).



    Und letztendlich haben genau diese Punkte ja auch zum Ende der Ampel und Abwahl der Ampelparteien geführt.

  • Ich finde nicht die Worte für die Lobgesänge mancher Kommentare. Endlich mal eine gute Nachricht. Mir fehlt nur die Entschuldigung für all' die begangenen Fehlentscheidungen in seiner Zeit als Minister. Ich hoffe, dass die Zeit kommt, in der endlich rechtsstaatliche Ausschüsse darüber richten. Ich gehe davon aus, dass das bald geschehen wird... denn es ist m.E. schon sehr dünnes Eis, auf dem die 2. Ampelgarnitur heute steht.

  • Immerhin hat er sich aber wählen lassen und ein Mandat, das er erfüllen sollte. Das ist ja auch eine Verpflichtung. Jetzt sieht es so aus, als ob er sich das warmgehalten hätte und jetzt wo sich doch was anderes aufgetan hat was ihn mehr interessiert, kann er das Mandat ja einfach hinschmeißen.

  • Seine emotionsfreien, ideologiefreien und faktenbasierten Aussagen/Beiträge werden fehlen, leider ist niemand in Sicht, der in seine Fußstapfen passt.



    Alles Gute für die Zukunft.

  • Meine Meinung nach eine bessere Wahl als nach dem Ergebnis im Betrieb zu bleiben. Wer geht, kann zu gegebener Zeit wiederkommen. Wer bleibt, läuft Gefahr, in den Verruf zu kommen, er wäre besser gegangen.

  • Ich wünsche Herrn Habeck eine gute Wahl bei seinen Tätigkeiten. Er war zu Unrecht der Buhmann der Vorgängerregierung.



    Auf der Unionsseite und auch teilweise der Sozialdemokratenseite empfinde ich eine gewisse Überheblichkeit. Durch diese Überheblichkeit ist Friedrich Merz im Laufe seiner politischen Laufbahn immer wieder mal gestolpert. Auch als aktuellem Kanzler scheint es ihm nicht zu gelingen, dieses Verhalten abzulegen.



    Hinsichtlich Frau Glöckner muss ich Habeck Recht geben. Sie kann und will nicht neutral sein, wie es ihr Amt als Bundestagspräsidentin verlangt. Neutralität geht anders…

  • Nach der Lektüre von derzeit 184 Kommentaren schnell noch einen "aus meiner Ecke":



    Robert Habeck wurde stets als "Kinderbuchautor" tituliert - natürlich nicht im respektvollen Sinn, sondern um ihn als jemand zu verunglimpfen, der sich einer ganzen Nation als politischer Märchenerzähler anzudienen wagte.



    Sicher konnte er frei formulieren wie wenige und etwas in uns in Bewegung setzen, das vielleicht mit 'realitätsbezogener Utopie' zu umschreiben wäre.



    Dass ihm das am Ende nicht den nötigen Zuspruch eingebracht hat, ist kein Wunder - wenn man sich vor Augen hält, wie wenig Respekt hierzulande



    'Intellektuelle, also Literaten und andere Geistesgrößen' zu ihren Lebzeiten genossen haben...!

  • Robert Habeck hat meinen Respekt. Intellektuell und menschlich eine Ausnahmefigur des politischen Systems in den letzten zehn Jahren. Als Vizekanzler hat er bei weitem nicht immer glücklich agiert aber über welchen Politiker kann man das schon sagen. Dass er jetzt nach einem halben Jahr sein Bundestagsmandat freiwillig aufgibt um noch etwas anderes beruflich zu erreichen unterscheidet ihn auch positiv von anderen Ex Regierungspoltikern *Scholz* hüstel*

    • @MaCo:

      Ich wundere mich wirklich über Leute, die Herrn Habeck großen Intellekt zusprechen. Was rechtfertigt diese Ansicht? Ernstgemeinte Frage!

  • Gerade weil er geht wenn es Zeit ist, zeigt sich, dass sein Weggang ein Verlust ist für die politische Landschaft und vor allem für die politische Kultur in Deutschland.



    Leider sind die Zeiten nicht so, dass ein Mensch wie Habeck politische Mehrheiten bekommt.

    Vor dem, wo es jetzt erstmal weiter hingeht, habe ich Angst.

    • @J. H.:

      100 %ige Zustimmung!!!



      Die Guten werden weggemobbt, ich habe die gleiche Angst.



      Mein Sohn hat den Knall früh genug gehört.

  • Der "progressive Liberalismus" der Herren Habeck und Unfried, der kein Links und Rechts mehr kennen mochte, hat jetzt wie in Frankreich auch in Deutschland bloß die Rechtsaußen gestärkt.

    • @Wondraschek:

      Ob Habeck zwischen Links und Rechts unterscheiden kann dazu hat er sich nicht nur in dem oben stehenden Interview klar geäussert.

      Etwas anderes ist im Interview deutlich geworden was Ihnen wirklich Sorge bereiten sollte:

      Die "Schwurbler" im sogenannten christdemokratischen Teil der Regierung sind dabei ihre Hemmungen zu verlieren - siehe Klöckner, die keine Hemmungen mehr kennt



      sich beim Finanzier von Nius einzuschleimen und sogar die Christdemokraten dazu animiert hat im Bereich Kommunikation mit diesem rechtslastigen Verein zusammen zu arbeiten.

      Spahn & Klöckner stehen vorn in der Front die Brandmauer einzureissen. Das bedeutet: Gäbe es die Sozialdemokraten nicht wäre die CDU klar auf Kurs Richtung AgD.

      Aber das ist nicht die einzige Katastrophe. Auch die Linke scheint aus der Machtergreifung nichts gelernt zu haben:



      Anstatt damit zu beginnen die Reihen links zu festigen und zu schliessen -- hackt links anderen Linken die Augen aus. Und mit links meine ich die bürgerlich aufgestelltrn Grünen, die diverse SPD & die Linke als Bollwerk gegen rechts.

      Habecks Ausscheiden als Reformer & Antifaschist kennzeichnet die Erosion auf der linken Seite des Spektrums.

  • Schade dass es so gekommen ist. Trotz aller Unstimmigkeiten hat die Ampelregierung im Detail enorme Fortschritte gebracht. Zumindest die Energiewirtschaft hätte noch weitere vier Jahre Fußtritte durch den Gesetzgeber gebraucht. Jetzt können sie wieder machen, was sie wollen. Und das heißt ausschließlich Geld verdienen - an uns.

  • Offen und endlich wirklich ehrlich. Ich finde es gut, wenn Politiker über sich sprechen.

  • Die Ausführungen von Herrn Habeck sind sowohl inhaltlich als auch formal vollkommen angemessen.



    Allerdings sind sie mit einem gigantischen Fehler behaftet.



    Leider wurden sie nicht bereits während seiner Amtszeit vorgebracht.



    Das ist wirklich bedauerlich.

  • Sich darauf zurückzuziehen, alles, was im weitesten Sinne gesellschaftspolitisch von konservativer Seite kommt, als "kulturkämpferisch" zu disqualifizieren, ist nicht gerade überzeugend. Zum einen wäre auch bei diesen Themen ein bisschen Selbskritik erkenntnisfördernd, zum anderen ist das einfach kein Argument.

    • @LordNibbler:

      Ganz ehrlich. Politik braucht ein Stück weit auch Polarisierung und ein Auseinanderfallen von Standpunkten. Die Linksbewegung der Union unter Merkel über Jahre hinweg, mit dem Ziel der asymmetrischen Demobilisierung der Wählerschaft von rot-grün rächt sich aktuell.

      Die Menschen laufen scharenweise populistischen Verführern zu, die ihnen vergiftete, einfache Lösungen vorspiegeln. AfD, BSW... Das liegt nicht daran, dass die Gesellschaft nach Rechts gerückt wäre, sondern eher an der Profillosigkeit und Unfähigkeit der übrigen Parteien, sich ehrlich und profiliert mit vielen Fragen auseinanderzusetzen, die die Menschen in unserem Land umtreiben.

      Ob man nun CDU oder SPD gewählt hat, war im Ergebnis ja nun jahrzehntelang fast egal, was das Resultat betraf.

      • @Metallkopf:

        Helmut Kohl plakatierte 1984 bei der Europawahl "Mit uns für offene Grenzen in Europa". Und wäre damit heute zu links für CDU (und SPD und vermutlich die Grünen).



        Was anschaulich zeigt, was vom angeblichen Linksruck der Union unter Merkel zu halten ist.

    • @LordNibbler:

      "Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, steig ab!"



      Auf eine Quelle lege ich mich nicht fest.

  • "Jedenfalls für die, die daran festhalten wollen, dass Konflikte rational und durch Verstehen gelöst werden können. Ich bin dafür nicht der Richtige."

    Ob man diese Aussage nicht auch anders verstehen kann? :-)

    Ich habe nie mit ihm in allem übereingestimmt. Aber ich fand immer, dass Habeck einer der integersten Politker war. Dass er jetzt aber ein demokratisches Mandat (Auftrag!) seiner WählerInnen einfach wegwirft, vollalimentiert von Steuergeldern (oder hat er seine Bezüge, Pensionsansprüche, Übergangsgeld auch an den Nagel gehängt?) einem lukrativen Job nachgeht (den er ohne die Vorgeschichte sicher nicht bekommen hätte) und alle im Stich lässt, nimmt mir doch einiges an Sympathie für ihn.

    Gerade jetzt, wo die Demokratie in höchster Gefahr ist durch eben die, denen er jetzt hier noch mal eins drauf gegeben hat, und durch Antidemokraten wie Dobrinth, Merz, Spahn, da geht er einfach? No way! Das ist verantwortungslos. Menschlich vielleicht verständlich, aber gut kann ich das nicht finden.

    Alles Gute jedenfalls für seine Nachrückerin, die vielleicht in mancher Hinsicht besser ist als Habeck, da sie anscheinend Gewicht auf soziale Aspekte legen möchte - quasi linksradikal. ;-)

    • @Jalella:

      Das Übergangsgeld bekommt er weil er Minister war, also nicht durch das gewählte Amt, die Bezüge fallen weg und die Pensionsansprüche gelten natürlich nur für die Zeit die er Abgeordneter war, so wie Rentenansprüche ja auch nicht verfallen nur weil man dem Job wechselt.



      Das Amt aufzugeben, da hat Frau Klöckner ausnahmsweise recht, ist ein völlig normaler Vorgang, soll jemand weiter machen

    • @Jalella:

      "... und durch Antidemokraten wie Dobrinth, Merz, Spahn..."



      Kritik an den Personen kann man sicher üben. Aber wie kommen Sie auf "Antidemokraten"?

    • @Jalella:

      Was erwarten Sie denn? Jemand von seinem Format als Hinterbänkler? Das ist unzumutbar, für ihn, aber auch für die neue Parteiführung.



      Und was die Bezüge betrifft: Natürlich steht ihm zu, was er jetzt bekommt, wie jedem und jeder ausscheidenden Parlamentarierin. Was soll dieses kleinkarierte Gequatsche - fragen Sie mal, was Topmanager beim unfreiwilligen Abgang hinterhergeworfen bekommen - dagegen sind diese Bezüge Peanuts, aber fair!. Ich möchte nicht, dass Leute, die an einer so exponierten Stelle über Jahre immer im auch sehr kritischen Rampenlicht stehen, bei ihrem Ausscheiden vor dem Nichts stehen oder abgestraft werden. Es ist völlig normal, dass man, wenn man sich eine Expertise angeeignet hat, auch einen entsprechenden Job bekommt, wenn man wechselt.



      Was ist denn daran, so schwer zu verstehen?

      • @HaKaU:

        Ich habe die Diskussion bei den Grünen nicht im Detail verfolgt, hatte aber schon den Eindruck, dass man dort nicht mehr auf Habeck "setzte". Wenn das so war, wäre die Frage schon berechtigt, warum er sich erst aufstellen lässt, und dann hinwirft, weil die Dinge nicht so laufen, wie er es sich vorgestellt hat.

        Und warum erscheint es Ihnen unzumutbar, dass er als "einfacher Abgeordneter" seine Arbeit macht. Gerade für jemanden, der so "hoch gestiegen" war, kann das nicht schaden. Es gibt dafür ein altes Wort: Demut.

        Auch Ihre Empörung über die Bemerkung von Jalella zu den Ruhestandsbezügen kann ich nicht nachvollziehen.

        Mag ja sein, dass fähige und unfähige Manager noch mehr Geld bekämen, aber das macht es nicht besser. Es gibt sicher viele Menschen, die gerne aus einer für sie unerfreulichen oder gar unerträglichen beruflichen Lage aussteigen würden, sich das aber nicht leisten können. Die werden über Gesten à la Habeck nur saure Gesichter machen können.

        Der Fastnachter Jürgen Dietz sagte nach dem Rücktritt von Kurt Beck, der nehme die politische Verantwortung auf sich - bei vollen Bezügen. Das nenne er "mutig".



        Und darum geht es hier.

    • @Jalella:

      "Dass er jetzt aber ein demokratisches Mandat (Auftrag!) seiner WählerInnen einfach wegwirft, vollalimentiert von Steuergeldern (oder hat er seine Bezüge, Pensionsansprüche, Übergangsgeld auch an den Nagel gehängt?) einem lukrativen Job nachgeht (den er ohne die Vorgeschichte sicher nicht bekommen hätte) und alle im Stich lässt, nimmt mir doch einiges an Sympathie für ihn. "

      Ich verstehe es nicht so, dass er sein Mandat wegwirft. Er spürt keine ausreichende Wirksamkeit mit diesem Mandat und will dieese Wirksamkeit auf eine andere Weise wieder aufbauen, gerade mit dem Schwung seiner Vorgeschichte. Ich denke, er lässt seine Ideale eben gerade so nicht im Stich.

      Krass, dass er sich der taz so exklusiv gezeigt hat. Ich feier das Interview, den Inhalt und den Ton des Gesprächs. Und die Abrechnung mit den Populist*innen der kulturkämpferischen Scheindebatten. Alles Gute und Auf Wiedersehen Hr. Habeck.

  • "Habeck: Die Erfahrung im Ministeramt sagt mir, dass die Gesellschaft vielleicht gar keine Mitte hat, sondern lauter Gruppen, die verschiedene Interessen artikulieren und die sich nur noch rhetorisch auf eine Gemeinsamkeit beziehen. Wenn es konkret wird, werten sie aber eigene lebensweltliche, materielle Interessen immer höher als das rhetorisch beschworene Gemeinsame."



    Das hat die Iron Lady im UK als selbsterfüllende Prophezeiung gemeint: ("(You know), there is no such society..." mehrfach in verschiedenen Zusammenhängen, Rest von mir auf deutsch) es gibt Individuen, maximal noch als erweiterte (Familien) die sich um ihren Scheiß kümmern und maximal nochma gucken, ob der Nachbar noch lebt.

  • großartig Habeck und großartiges Interview, vielen Dank Robert Habeck, Tobias Schulze und Peter Unfried.

  • Was für ein Ausnahme-Politiker, was für ein kluger Mensch!



    Schade nur, dass ich diese Klugheit in Bezug auf Russland und Israel nicht mehr erkenne. Da verstehe ich ihn nicht. Mit diesen Brüchen kann ich nicht mehr mitgehen.



    Wirklich schade!

  • Danke für alles Herr Habeck

  • Manchmal ergeben sich aus einem Anfangsfehler leider dann weitere Probleme: Habeck hätte Baerbock nie den Vortritt lassen dürfen, da fraßen allzu starre Partei-Vorgaben ihre eigenen Kinder!

    • @Toni Zweig:

      Leider wahr. 2021 hätte er größere Chancen gehabt, als dieses Jahr. Bündnis'90 Die Grünen stehen sich halt gerne mal selbst im Weg und verzichten auf Erfolg.

  • "Schwarz-Grün ist von der Union – Merz, Söder, Spahn, Klöckner – verächtlich gemacht und zerstört worden. Und die sind ja alle politisch befördert worden, haben also noch mehr zu sagen in der Union."



    Man kann Robert Habeck attestieren, dass er aufrichtig und mit Anstand geht.



    Er hat sich nicht zum Vollhorst oder Sündenbock gemacht bzw machen lassen.



    Vielleicht wird er einmal Bundespräsident, wenn die anderen, die neuen Regierenden den Kurs verfehlt haben und das Narrenschiff Kurs aufs Riff genommen hat.



    www.projekt-gutenb...rrens/chap001.html

    • @Martin Rees:

      Zum Dank haben die Grünen die neue Regierung mit großzügige Schulden-Ermächtnissen versorgt, ohne ausreichende Zweckbestimmung. Dabei war Habeck schon unsichtbar.

  • ... letztlich bedeutet Habecks Kern-Statement-Hypothese ... dass ein Bundestagsabgeordneter NICHTS bewirken kann ... deshalb sieht er sich als Gespenst auf den Gängen ... ... ... da tun sich dann allerdings etliche fundamentale Fragen auf

    • @Axel Arnold Aaron Bangert:

      So ist es. Deutsche Tradition, der Opposition nicht das schwarze unter den Fingernägeln zu gönnen. Allenfalls ihre Ideen abschmettern und bei passender Gelegenheit als eigene verkaufen (Münte machte es kurz: "Opposition ist Mist").

  • Ich fand Habeck eigentlich im Großen und Ganzen in Ordnung, auch ohne Anhängerin der Grünen zu sein. Ich finde es aber immer schade, wenn Leute meinen, sie müssten dann zum Abschied mit dem politischen Gegner abrechnen und nachkarten. Das wirkt immer recht unsouverän.

  • In Politikwechsel-Deutschland ist offenbar kein Platz mehr für Politiker der vernunftgesteuerten politischen Mitte.

    • @Rudi Lipp:

      Dieser Platz ist jedenfalls verdammt eng in einer Partei, die sich zu großen Teilen nicht in dieser "politischen Mitte" sieht.

      Eine Partei, deren spätere Gründungsmitglieder im Südwesten zu Zeiten auf dem Bauplatz Wyhl bereits den "Studierten" Kretschmann eher als "verdächtigen Linksintellektuellen" gesehen hätten...

  • Söder und Merz hatten eine Christenangst vor schwarz/grün mit Robert Habeck. Da hätten sie alt ausgesehen. Darum haben sie so niederträchtig gehetzt. Und Habeck ist so anständig, jetzt nicht aus der Opposition immerzu „Siehste..." zu rufen.



    Meine liebsten Zitate: „Ich will nicht wie ein Gespenst über die Flure laufen“ […] „wo ich die größte Wirksamkeit erzielen kann.“ […] „Die Erfahrung im Ministeramt sagt mir, dass die Gesellschaft vielleicht gar keine Mitte hat, sondern lauter Gruppen…“ [...] „Julia Klöckner hat die Gesellschaft gespalten. Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit, weiß ich nicht. Sie war noch nie in der Lage, Dinge zusammenzuführen. Sie hat immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten. Insofern war von Anfang an klar, dass sie eine Fehlbesetzung ist.“ Und: „Merz hat ja schon angekündigt, er will es der SPD nicht leicht machen. Klingt schon wie Lindner in der Schlussphase." Fürwahr. Leider ist er der Kanzler.



    Die Mitte war mal das ZENTRUM. Dahinter stand die katholische Kirche, und die Union heute glaubt (!), sie sei das Zentrum der Gesellschaft. Jetzt hilft nur noch beten.

  • Die Grünen hätten die politische Mitte sein sollen. Der Protest war nötig, weil er eine neue politische Mitte eingefordert hat, eine Mitte der Gemeinschaft, friedlich und die Umwelt schützend. Eigentlich das, was die Mehrheit wollen sollte.



    Jetzt haben wir erstmal keine Partei der Mitte und solange wird die AFD Stimmen saugen.

    • @StefanMaria:

      AfD und Grüne sind weitestgehend inkompatibel, das kann man an den Wählerwanderungen sehr gut sehen. Es gibt also keine Partei, die - auf der Ebene eigener Wahlergebnisse - weniger Einfluss auf das Erstarken des rechten Randes hat, als die Grünen.

      • @Kaboom:

        Naja, bei der letzten BT sind 100000 Grüne zur AgD gewechselt.

  • Oh Gott er fehlt mir so!!! Wo gibts denn jetzt noch Herz und Verstand und gute Sprache in der Politik?

  • Es waren demnach

    www.openpetition.d...-wir-brauchen-dich

    nur 13.012 Unterschriften



    in der Petition, und nicht 450.000 ❗

    Aber wen interessiert's...?

    • @ Orab:

      Die TAZ hat den zuvor falsch gesetzten Link (s. mein Posting, das war der alte TAZ Link) korrigiert und nun folgenden gesetz:

      weact.campact.de/p...f-an-robert-habeck

      Demnach haben 453.876 unterschrieben, demnach ist die im Artikel genannte Zahl des TAZ Reporters doch korrekt 👍

      (Das es auch gleich 2 Petition dazu gibt...)

  • Werd ihn nicht vermissen, allerdings is es schon ein bissl armselig sein Mandat nicht abzusitzen, konsequent hätt er sich vor den Neuwahlen zurückgezogen.



    Für seinen Weg nach Kopenhagen kann ich Herrn habeck nur die hommage an Kopenhagen von den detlefs als soundtrack auf seinem lastenrad empfehlen



    youtu.be/ySk2EvWdW...i=H5jMDhHmzi6_6RLR

    • @niko:

      "... schon ein bissl armselig sein Mandat nicht abzusitzen, ..."

      Braucht der Bundestag wirklich "Mandatsabsitzer'innen"? Darf man einem Menschen zumuten, einfach Zeit abzusitzen?



      Viele tuns und die Dinge sind, wie sie sind.

  • Sonntagsfrage 13.5.21: Grüne auf 25 Prozent; stärkste politische Kraft, vor der Union mit 24.

    Endergebnis im Herbst: Grüne auf 14,8.

    Habeck hätte mehr geholt, aber bei der Kanzlerkandidatur wurde ebenso auf eine schwächere Figur gesetzt, wie bei der Union.

  • Da weiß man wieder, as und wen man im politischen Berlin vermisst.

  • Guter Mann, klare Worte zum Abschied. Wenn er verbal aufdreht, gefällt mir der Habeck noch besser als in staatstragender Rhetorik. Ich weiß schon, das Niveau.... Aber die Klöckner und der Söder haben es halt nicht anders verdient. als verbal auch mal richtig auf die Fr.... zu bekommen.

  • Habeck ist gescheitert, dass er jetzt die Koffer packt ist konsequent, Respekt. Ich würde mir wünschen, dass mehr gescheiterte Politiker freiwillig gehen würden. Das Habeck jetzt gegen Mitglieder der neuen Regierung Nachtritt ist würdelos.

    • @Filou:

      Habeck ist gescheitert worden.



      Dass die Benennung von Fakten als "Nachtreten" bezeichnet wird, sehen wohl nur die Betroffenen so.

      • @Erfahrungssammler:

        Dass Habeck über sein Scheitern verbittert ist, kann ich ja verstehen, sein Rundumschlag gegen denpolitischen Gegner macht das aber auch nicht besser. Die Grünen sind nun mal bei der letzten Bundestagswahl abgestraft worden, das ist Fakt.

  • Abgewählte politische Ideen

    Zitate: „Ich habe versucht, eine politische Idee zu leben, aber ich bin abgewählt worden und damit auch diese Idee. Da kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.“

    und

    „Als Friedrich Merz seine Regierungserklärung vor den Sommerferien gehalten hat, da hat er quasi meine Wahlkampfrede gehalten.“

    Eine ehrenwerte Konsequenz, allerdings a-typisch für die Politische Klasse. Zugleich erinnert Habeck daran, daß es zwischen seinen politischen Ideen und denjenigen des neuen Bundeskanzlers keinerlei Unterschiede gibt.

    Daraus folgt: Die jetzige Regierung dieses Landes orientiert sich an politischen Ideen, die abgewählt wurden...

    • @Reinhardt Gutsche:

      Das zeigt außerdem: Die jetzige Regierung hatte keine eigenen Ideen, als sie die des politischen Gegners demontiert hat. Nie entwickelt, nie angestrebt.



      Und nach der Wahl musste man dann nehmen, was da war, da gabs eben nur was vom Gegner.



      Eine Union, die ihrer Postion würdig wäre, hätte alternative Ideen für eine Transformation, für ein Deutschland im Europa des 21. Jahrhunderts entwickelt. Dann wäre auch der Verlust der Grünen nicht so schlimm, und vor allem der Ideenklau nicht nötig gewesen.



      Wobei, ich hätte die Ideen sowieso genommen - aber lieber mit Habeck als mit Reiche.

  • Robert war ein Einzeltäter. Aus diesem Interview wird seine Einsamkeit, die Unfähigkeit, die Nöte der Mitmenschen,



    ein sehr zweifelhaftes Personalangebot in dieser entarteten 'Demokratie' durch diese Repräsentanten,die Habeck mit aufgewertet hat,zu erkennen: alles wird deutlich: Habeck ist in seinem Drang, Kanzler zu werden, um alles besser zu machen, gescheitert, weil er die parlamentarische Realität, die Reaktionäre in der CDU, die Funktionäre in SPD und DGB, die alles ohne ihre Klientel selbst machen wollen und die daraus entstandene Unzufriedenheit unter den -zugegeben- von den Parteikarrieristen nicht verstandenen WählerInnen nicht erkennen konnte. Letztlich waren es auch Mitläufer, die von ihm mit befördert, die bei Habeck keine Zweifel an 'seinem' Kurs aufkommen liessen. Alles in Allem. Wundert es jemand, dass in dieser Lage, wo mit sich oft selbst zufriedene Parteien versagen, die Schwurbler von Rechts Oberwasser bekommen und angeblich Linke diese auch noch mit ihren Parolen aufwerten ? Habeck und der Kult um ihn haben im Gleichschritt mit der Springer-Presse und den Reaktionären die Kluft zwischen der 'Politik' und den Wählern größer werden zu lassen. Flucht oder Danke ?

  • Ich kann es verstehen. Es ist ja schon als BürgerIn kaum auszuhalten diese Rolle rückwärts in allen Politikfeldern zu beobachten und zu kommentieren.



    In einem tief konservativen Land ist es sehr herausfordernd Mehrheiten für progressive Politik zu organisieren.



    Das Deutschland von China beim Ausbau der regenerativen Energien überholt wird, ist wirklich ein Witz, während die AgD auf YouTube Werbung für Kernkraftwerke macht (gerade heute gesehen).



    Dieses Elend, was eigentlich noch furchtbarer ist, als der Merkel-Stillstand, kann man kaum noch ertragen. Die Soziale Frage, die in der Lage wäre, Faschismus zu verhindern, wird mit Füßen getreten, wenn die Bürgergeld-Reform im Herbst kommt und hinterher wird keiner dafür die Verantwortung übernehmen wollen, wie seinerzeit bei der Einführung vom ALGII.



    Das Hinausschauen in die Welt kann wie ein Trost wirken. Enttäuscht bin ich trotzdem.

  • Ab in den Elfenbeinturm der Universität, aus dem Habecks Mittekurs abgeleitet ist. Derweil sind PKW immer größer und PS-stärker geworden, der Flugverkehr explodierte, doch nicht einmal ein Tempolimit bekamen der Grünen hin. Statt Verkehrspolitik im Bund Außenpolitik und ein Schmusekurs mit der Wirtschaft, die mit ihre Lobby soziale Erungenschaften zugrunde richtet.



    Habeck sollte ein vom Paritätischen Wohlfahrtverband vermitteltes Praktikum machen, um auf den Boden der Tatsachen zurückzuzukommen.



    Im Windenergieland Mecklenburg-Vorpommern zahlen Bürger hohe Preise für Strom. Kein Wunder, dass keiner Grüne wählt. Dafür werden mit Habecks Beschleunigungsgesetz die Landschaft mit riesigen Windrädern zugepflastert. Interessen der Bürger sind da nur Staffage.

    • @Lindenberg:

      Und das alles, was Sie da beschreiben, hat Habeck, haben die Grünen verursacht?



      Jetzt müssten Sie nur noch erklären, wann die Grünen je die absolute Mehrheit hatten, daß sie all das hätten durchdrücken können.



      Oder könnte es etwa sein, daß all das, was Sie bemängeln, von den Grünen zwar für richtig gehalten wurde, an der Ausführung aber wurden sie von anderen gehindert?

  • Wünsche Habeck dabei viel Erfolg👍

    "..dass man die Grünen mit einem progressiven Liberalismus in die gesellschaftliche Mitte führt, um das Zentrum zu stabilisieren"

    Was, wo, ist diese Mitte?



    Soll diese sich hin zu grünen Werten verschieben oder sollen d.Grünen ihre Werte aufweichen um dem Mainstream zu folgen?



    Ist es Aufgabe d.Grünen die Gesellschaft vor dem Verfall zu retten, indem sie sich dem Zeitgeist anpasst, geht das überhaupt?

    Finde das schwierig❗

    Die Tendenzen, vor allem medial getrieben (mE nicht umgekehrt) gehen in eine andere Richtung

    Habeck war mE viel zu milde, verzeihend, vieles an realen politischen Konflikten, incl Lobbyismus, zu kleisternd im Versuch sich in dieser Mitte zu positionieren, und hat dabei eben genau DIE soziale Frage hinten runter fallen lassen

    Es "geht..im Kern ganz häufig um soziale Fragen" sagt er, Ja!

    Eine grüne Partei, will sie erfolgreich sein, muss klar machen das diese (also soz.Gerechtigkeit etc) gleichrangige Priorität mit den äußerst wichtigen ökologischen Prinzipien hat, ohne dies führt sie immer nur ein Rand-Dasein

    Darin lag zb auch der Fehler beim GEG, u. die mangelnde Bereitschaft zur Konfrontation mit d. destruktiven FDP

  • Ein begnadeter Politikdarsteller verlässt die Bühne wenn es hart wird. Erstaunlich bleibt, dass jemand wie er, nett, freundlich, philosophisch gebildet, jedoch mit überschaubaren technischen und ökonomischen Kenntnissen, in die Position kommen konnte, in einer G7 Nation das Wirtschaftsressor der Regierung zu leiten. Die Erfolge seiner Energiewende bleiben unvergessen und werden uns weiter begleiten.

    • @Nachtsonne:

      Dass immer wieder Menschen, wie Sie sie beschreiben, in der Politik wichtige Positionen bekommen, wundert mich ebenfalls, es war, ist und bleibt allerdings so.



      Seine Nachfolgerin z. B. ist mit Sicherheit in Sachen Wirtschaft, wie sie heutzutage gewollt ist, eine Spitzenkraft.



      Wenn man allerdings etwas weiter denkt und wiederum z. B. nachfolgende Generationen nicht aus seinen Gedanken verdrängt - Ach, was solls....

  • Warum nur machen sich Linke immer so klein, indem sie verbittert Dreck und Zynismus über ihre politischen Gegner auskübeln? Ich hab das nie wirklich verstanden.

    Wenn ich es besser weiß als Konservative oder Rechte, habe ich doch erst recht das Bedürfnis, Größe zu zeigen und Gelassenheit/Überlegenheit auszustrahlen?

    • @Trigger:

      In einem theoretischen Diskurs vielleicht. In der Realität haben die Fehler der rechten und Konservativen aber massive Folgen.



      Gelassenheit ist da fehl am Platz

    • @Trigger:

      Interessante Sicht. Politische Gegner mit Häme und Dreck überziehen machen Rechte die ganze Zeit. Dass sie sich damit kleinmachen, sagt niemand.

    • @Trigger:

      Dreck und Zynismus herumzuschleudern ist ausgeprägt bei den Rechten zu finden. Habeck hat genau das nicht gemacht. Die Kritik, die er geübt hat ist mehr als berechtigt - doch das als als "Auskübeln" zu bezeichnen ist total polemisch, inkorrekt.

    • @Trigger:

      Wo und was wird "ausgekübelt"???



      Die Anmerkungen zu Söder und Klöckner können präziser und moderater nicht sein.

    • @Trigger:

      Das was Sie "auskübeln" nennen, heisst für mich die Dinge beim Namen zu nennen... gut, über die Wortwahl lässt sich streiten - klingt schon sehr befreit...



      Doch Habeck trifft den Kern: Politischer Diskurs wendet sich Scheindebatten zu anstatt Lösungen für die klimapolitische sowie soziale/demografische und Wirklichkeit unseres Landes zu finden...

    • @Trigger:

      Wenn Sie auf Habeck Bezug nehmen, dann ist der Begriff Linker nicht wirklich angebracht. Seine Politik war eher progressiv-neoliberal.



      Aber unabhängig von Habeck, sollen Linke sich Ihrer Meinung nach jeden Dreck gefallen lassen ohne rechte Lügen als solche bloßzulegen und rechte, korrupte Politikdarsteller:innen zu verurteilen? So funktioniert Politik heutzutage in unserer Kakophonie-Mediengesellschaft nicht. 🤷‍♂️

    • @Trigger:

      Nicht, dass ich ein großer Habeck-Fan wäre, aber hier sehe ich keinen unverhältnismäßigen Dreck und kaum echten Zynismus. Die Kritik am politischen Gegner finde ich durchgehend berechtigt, in ihrer Schärfe angemessen und mit wenig Worten klar auf den Punkt gebracht (das teilweise diffamierende, ohne persönlich beleidigend zu werden, hat etwas ähnlich kurzfristig erleichterndes wie politisches Kabarett). Persönliche Verbitterung lässt er sich in der Wortwahl kaum anmerken und auch wenn man sie aus dem Inhalt interpretieren kann, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Auf welch destruktive Art die CDU die Ampel-Regierung torpediert hat, um an die Macht zu gelangen, um dann, dort angekommen, Kehrtwendungen in Richtung der Politik der "linksversifften Spinner" zu machen, sucht seinesgleichen.

    • @Trigger:

      „Wenn ich es besser weiß als Konservative oder Rechte, habe ich doch erst recht das Bedürfnis, Größe zu zeigen und Gelassenheit/Überlegenheit auszustrahlen?"



      Aber genau das macht er doch, der Robert Habeck. Nur politische Gestaltungsmacht kann er damit nicht bekommen.

    • @Trigger:

      Was machen Sie denn gerade?



      Was machte Habeck gerade nicht?

  • Lieber Robert



    Ist es so, dass das "Kapital" die meist schwarz-gelben Medien steuert und im Zusammenspiel mit der CDU/FDP den politischen Diskurs letztlich bestimmt? Und Grüne wie bei der "Heizungsgesetz" oder "5 DM für ein Liter Benzin" Kampanie komplett wehrlos fast nach Belieben niedergemacht werden können? Wofür sich anstrengen, wenn "die Medien" am Ende viel, viel stärker sind? Im Dezember 2022 hat Wolfgang Schäuble in einem TAZ-Interview gesagt: "Diskussionen ohne Bezug auf Fakten gefährden die Grundlagen der Demokratie." Schauen wir uns um - du hast einen faktenbasierten Wahlkampf gemacht, und verloren, vielleicht weil der Wahlkampf ohne Bezug auf Fakten viel stärker ist. Nach dem Wahlkampf kannst du machen was du willst - deine von Merz verspotteten politischen Forderungen übernimmt Merz ein paar Tage nach der Wahl ohne dass die Presse reagiert. Wolfgang Schäuble hatte keine Antworten, beschreib aber die "Diskussion ohne Fakten" als seine größte Angst im Hinblick auf unsere Damokratie. Wir wärs Robert, könnte ein so toller, kluger Mann wie du nach Lösungen forschen/suchen? Denn wenn wir diesbezüglich keine Lösungen finden, sehe ich schwarz für die Politik, weltweit! LGM

  • Habeck as usual: Meister im Schönreden mit ein ganz klein bisschen, sehr verspätetem Biss. Dass sich die Grünen gefunden hätten meint er ja wohl nicht ernst. Die sitzen dort bequem auf ihren Hintern wie alle anderen.

  • Wünsche Habeck dabei viel Erfolg👍

    "..dass man die Grünen mit einem progressiven Liberalismus in die gesellschaftliche Mitte führt, um das Zentrum zu stabilisieren"

    Was, wo, ist diese Mitte?



    Soll diese sich hin zu grünen Werten verschieben oder sollen d.Grünen ihre Werte aufweichen um dem Mainstream zu folgen?



    Ist es Aufgabe d.Grünen die Gesellschaft vor dem Verfall zu retten, indem sie sich dem Zeitgeist anpasst, geht das überhaupt?

    Finde das schwierig❗

    Die Tendenzen, vor allem medial getrieben (mE nicht umgekehrt) gehen in eine andere Richtung

    Habeck war mE viel zu milde, verzeihend, vieles an realen politischen Konflikten, incl Lobbyismus, zu kleisternd im Versuch sich in dieser Mitte zu positionieren, und hat dabei eben genau DIE soziale Frage hinten runter fallen lassen

    Es "geht es im Kern ganz häufig um soziale Fragen" sagt er, Ja!

    Eine grüne Partei, will sie erfolgreich sein, muss klar machen das diese (also soz.Gerechtigkeit etc) gleichrangige Priorität mit den äußerst wichtigen ökologischen Prinzipien hat, ohne dies führt sie immer nur ein Rand-Dasein

    Darin lag zb auch der Fehler beim GEG, u.d. mangelnde Bereitschaft zur Konfrontation mit d. destruktiven FDP

  • Also wenn ich mich recht erinnere war Robert Habeck Wirtschafts- und Klimaminister. Hat er das Klima gerettet? Wie sieht es mit der Wirtschaft aus? Abgesehen von dem richtigen Stallgeruch eines linksbürgerlichen Milieus hatte er nicht so viel drauf. Ach ja, Gut reden kann er. Vielleicht doch lieber wieder Bücher schreiben.

    • @Verboten:

      Er hat auch nicht das Rote Meer geteilt und Korn auf der Handfläche wachsen lassen.



      In wenigen Jahren heilen und in Ordnung bringen, was andere in Jahrzehnten versaubeutelt haben, kann wohl nur jemand erwarten, der Siewissenschon...

    • @Verboten:

      In drei Jahren das Klimaerbe seit Beginn der Industrialisierung (ca. Anfang des 19. Jahrhunderts) aufräumen? Dafür braucht man nicht nur ein Ministeramt, sondern es wären Superheldenkräfte notwendig, die, wenn ich mich recht erinnere, bisher nur in der Fiktion nachweisbar sind. Und ja, die Wirtschaft gerettet hat Habeck in gewisser Weise schon, denn die Folgen des russischen Angriffskrieges auf den weltweiten Energiemarkt hätten viel dramatischer für die miserabel vorbereitete deutsche Infrastruktur und Wirtschaft ausgehen können.

  • "Junge, komm bald wieder!"

  • Was für eine Summe des Versagens dieser Mann als Wirtschaftsminister hinterlassen hat.

  • Enttäuscht war ich auch über die anhaltende Funkstille und Rückzug von Bärbock und Habeck. Dieses Interview zeigt allerdings dass zumindest der „kinderbuchautor“ Habeck wie gewohnt sehr wortgewandt analysiert und erklärt. Das können leider nicht sehr viele im Politik Zirkus. Er wird fehlen. Schade…. Aber verständlich

    • @Hans-Peter Göhlich:

      Diese Pöbeleien von Habeck, man könnte auch sagen "Nachtreten", zeugt weder von menschlicher Größe noch von Wortgewandtheit.



      Und irgendwie kommt er mir so vor wie Merkel. Habeck sieht anscheinend nicht ein, warum er krachend abgewählt wurde. Vielleicht erklärt es ihm mal ein Freund.

    • @Hans-Peter Göhlich:

      Sie waren enttäuscht über den (nicht freiwilligen) Rückzug von Baerbock?

      Im Ernst? Irgendein Grund dafür?

  • Ein grüner Drückeberger. Ich hatte es nicht anders erwartet. Tut mir leid für die vielen Leute, die vergeblich auf ihn gehofft hatten. Aber die dritte Reihe ist ja auch undankbar, dann doch lieber in die Wissenschaft. Da hat man Zeit ohne Ende.

    • @Jürgen Goldhahn:

      Das ist komplett Unsinn. Habeck hat sich im Amt vor nichts gedrückt. Mit eine Ausnahme vielleicht: Der Streckbetrieb der letzten Atomkraftwerke. Die heilige Kuh der grünen Basis konnte er nicht so leicht schlachten.

    • @Jürgen Goldhahn:

      Nun ja, er wurde deutlich abgewählt.

      Daraus Konsequenzen zu ziehen, würde ich nicht Drückebergerei nennen.

      Man muss wissen, wann man verloren hat.

    • @Jürgen Goldhahn:

      Guten Tag Herr Goldhahn, Ihr Kommentar sagt mehr über Sie aus als über Herrn Habeck. Für Sie scheint das ein Beweggrund zu sein, nicht in die dritte Reihe zurückgehen zu wollen - für Herrn Habeck augenscheinlich nicht.



      Vom eigenen Berg der Weisheit herabzusteigen und zu erkennen, dass es anderes, vielleicht gleichwertiges Denken gibt, ist eine lebenslange Aufgabe. Ich wünsche Ihnen, dass Sie damit beginnen ...

    • @Jürgen Goldhahn:

      Vielen unserer Politiker:innen täte es gut nach einer begrenzten Zeit in der Politik abzutreten, siehe Merz, Söder, Klöckner, Spahn, etc.

    • @Jürgen Goldhahn:

      Sind Sie von Vorwissen, Vermittlungsfähigkeit und Abschluss her selbst in die Wissenschaft gegangen? Sonst noch irgendwelche persönlichen Themen? Frage nur mal, weil Sie so billig austeilen, direkt.

  • Habeck kann kluge Gedanken formulieren und ist auch auf seine Art und Weise ein eloquenter Redner.



    Als Minister, der Dinge machen und in der Praxis erledigt bekommen muss, war er leider nicht sehr erfolgreich. Er hat es nicht geschafft, Dinge umzusetzen. Insofern erscheient sein Schritt folgerichtig.

    • @T-Rom:

      Erinnerung: die Grünen hatten keine 51% Mehrheit und konnten nicht durchregieren. Und mit einer sPD, die ihn sabotiert hat weil sie neidisch auf seinen öffentlichen Erfolg war, und einer fDP, die sowieso nur Interesse daran hatte, antidemokratisch die Regierung zu stürzen, kann man ihm wohl kaum vorwerfen, dass er nicht alles umsetzen konnte.



      BTW: Haben Sie im Winter 22/23 gefroren?

    • @T-Rom:

      Wie bitte? Den massiven Ausbau erneuerbarer Energien, der zu wachsender Unabhängigkeit von Öl und Gas aus undemokratisch regierten Ländern führt, haben Sie wohl verschlafen?



      Die folgende Wirtschaftsministerin bescheinigte ihm bei der Amtsübergabe "übermenschliches" geleistet zu haben. Nun gehts halt wieder in die andere Richtung, und es wird wohl nicht viel von der Energiewende übrigbleiben. Die Zukunft der Enkel wird dem kurzfristigen Machtstreben der Opas geopfert... und das will sich Habeck lieber nur aus der Ferne angucken. Irgendwie verständlich. Er wird wahrscheinlich ein Buch schreiben...

      • @Nudel:

        Energieimporte aus Russland reduziert (aber es wird immer noch LNG bezogen), dafür wird mehr aus zB Aserbeidschan und den USA bezogen. Ist das jetzt "Unabhängigkeit von undemokratischen Ländern"?

    • @T-Rom:

      Den einen Entwurf hat wohl die FDP argwillig durchgestochen, aus Neid.



      Habeck hat die Putin-Energiekrise bezwungen, als viele andere sie noch nicht mal begriffen haben.



      Lesen Sie sonst noch hauptsächlich die Bild, wenn ich so direkt fragen darf?

    • @T-Rom:

      Wie gut, dass die neue Regierung nun alles Wesentliche erledigt, oder?

    • @T-Rom:

      Wow!



      Den Winter 2022/23 haben Sie wirklich schon völlig vergessen.

      Wenn die Erinnerung des durchschnittlichen Wählers nicht einmal eine verkürzte Legislaturperiode lang hält, hat Markus Söder mit seinem "Bratwurstfensehen" tatsächlich das erfolgreichere Verständnis von Politik für den (Durchschnitts-) Menschen.

      • @DHM:

        Ja, so ist das leider. Darum haben wir als Volk auch die Regierung, die wir verdienen. Leider sind auch alle die mitgehangen, die das anders sehen, weil in einer Demokratie die Mehrheitsmeinung gewinnt, die die rechte Presse produziert hat.

      • @DHM:

        Treffend 🎯

        👍

  • Habeck Blickwinkel macht mich etwas sprachlos. Es mag sein, dass die Union nicht besser ist, als die Grünen zuvor, aber sinnlose Kulturkämpfe an den echten Problemen der Menschen vorbei, ist doch gerade einer der Gründe gewesen, warum die Grünen abgestraft worden sind. Und die Grünen als liberal zu bezeichnen, ist auch ein schlechter Witz.



    Bei aller durchaus berechtigter Kritik an Vertretern der Union fehlt komplett die Einsicht in eigene Fehler.

    • @Jens Köster:

      Unsinn. Die Grünen haben Kulturkämpfe immer meiden wollen. Sie haben versucht, etwas im Thema Klimaschutz voranzubringen.

      Irgendwelche Gender-Themen oder sonstwas haben immer AfD, cdsU losgetreten, um von echten Problemen abzulenken. Das Gleiche mit der menschenverachtenden Asyl-Debatte und der Hetze gegen BürgergeldempfängerInnen. Das haben die Grünen nicht aufgebracht, sondern sPD, fDP, AfD, cdsU damti nur ja niemand an die wirklichen Problem herangeht.

      • @Jalella:

        Stimme Ihnen zu 👍

        Natürlich ist das Konzept und die Behauptung eines "Kukturkampfes" ein Vorwurf, und eine Strategie, gegen die sog. "Links-grün Versifften", und zwar nicht nur von der AfD, sondern insgesamt der Reaktionären Kräfte (incl FDP, UNION)

        Damit ist es objektiv völlig klar, daß von dort aus eine Spaltung und Aufheizung der Gesellschaft betrieben wird, was den "Gemäßigten" aber auf die Füße fällt👎

        Denn leider ist es ja zu sehen, dass damit die rechtsextreme AfD immer stärker wird☹️

        Machen die Konservativen so weiter, incl der Mainstream der Medien, dann ist es wohl innerhalb eines Jahrzehnts auch in Deutschland nicht vermeidbar, dass eine rechtsextreme Regierung Realität wird❗

        Insgesamt führt dies alles zu vermehrten Spannungen, Ungleichheit, Hass & Gewalt, Wohlstandverlust☹️

        Zudem droht ein Kollaps der EU, zumindest deren Handlungsfähigkeit, oder deren Umdrehen in einer Dachorganisation von extremistisch völkischen Nationen☹️

        Im Grunde genommen sind diese Entwicklungen sehr wahrscheinlich, Putin und der Trumpismus (s. zb Merz & Co in D) besorgen den Rest😡

        Verstehe Habeck daher sehr gut, sich hier zu verabschieden🙂

    • @Jens Köster:

      So ist es und nicht anders herum. Bin ganz Ihrer Meinung.

    • @Jens Köster:

      mE fehlt bei Ihnen eher



      "komplett die Einsicht" in die politischen Zustände und Abläufe.

      Nur weil von Rechtsaußen behauptet und diffamiert wird, DIE Grünen ständen für Spaltung und/durch Kulturkampf, muss dies nicht so sein, auch wenn BLÖD & Springer dies in viele Köpfe erfolgreich einzementiert haben

      Das fällt dann auch damit zusammen, dass Sie die "Grünen als liberal" in Frage stellen

      Liberal kann vieles bedeuten, aber natürlich waren und sind dies die Grünen in gesellschaftlichen Fragen zb bzgl sexueller Orientierung und Gleichberechtigung, was zudem die Mehrheit der Gesellschaft ebenfalls so teilt❗

      Dass einiges daraus zum "Kulturkampf" eskalierte ist vor allem aufgrund der (medialen) lautstarken Hetze von Minderheiten, auch in den "soz." Medien zu erklären, incl einer grundsätzlich veränderten (Des-)Informations- & Kommunikations Struktur in heutigen Gesellschaften❗

      Dagegen ist es sehr passend und voll berechtigt, was Habeck dazu Weimer und vor allem Klöckner vorwirft

      und

      seine verbale Persiflage vom "fetischhaften Wurstgefresse von Markus Söder"..

      Köstlich 😊👍

      • @ Orab:

        Die Grünen brechen in schöner Regelmäßigkeit Kulturkämpfe vom Zaun. Oft geht es um Themen, die in der Sache wenig bis nichts voran bringen, aber viel Reibung erzeugen. Von deren Durchsetzung aber für die Grünen die Welt abzuhängen scheint und die Zustimmung dazu die Welt in Gut und Böse unterteilt.



        Dazu gehören z.B. Tempolimit, Eingriffe in den Wortschatz, Eingriffe in die Kantine und allerlei sonstige Ideen für Vorschriften und Einschränkungen und natürlich als Spitze des Ganzen unreflektierte pauschale Beschimpfungen anderer a la Nietzard.



        Da springen Union und Springerpresse natürlich drauf an.



        Auch Söder "Wurstgefresse" ist doch nur die Antwort darauf. Und Habeck hat recht. Das ist keine Politik. Aber in die Welt setzen das doch die Grünen ständig selbst anstatt Dinge mal zu Ende zu denken.

        • @Jens Köster:

          "Kulturkampf" ist defakto ein Kampfbegriff der Konservativen & Reaktionären mit dem Ziel, Entwicklungen einer Liberalisierung u. objektiv notwendiger Veränderungen zu blockieren

          und von Rechtsextremisten ist dies explizit ein Vehikel einer politischen Strategie,die den Umsturz des demokratischen Systems zum Ziel hat❗

          Dass ist was empirisch zu beobachten ist✔️



          (letzteres zb bzgl AfD)

          Diese reaktionären Beharrungskräfte arbeiten regelmäßig mit Fakes, Lügen, Übertreibungen, Diffamierungen❗

          Dagegen steht eine Bewegung die sich im wesentlichen an Rationalität, Wissenschaftlichkeit, der Realisierung von Grundrechten orientiert👍

          zb "Tempolimit" ist ökologisch physikalisch geboten und langfristig gemäß Verfassung + Klimaziel unumgänglich✔️

          "Eingriffe in den Wortschatz" - Umsetzung von Grundrechten und der Gleichstellung zb von Mann und Frau, Diversen etc.



          zb auch Beseitigung von Begriffen mit rassistischen oder Nazi-Hintergründen✔️

          "Eingriffe in die Kantine"



          ganz besonders furchtbar😁

          aber nur das Vorhandensein einer WAHLmöglichkeit wurde vorgeschlagen, was zudem, wissenschaftlich abgesichert, der allg. Gesundheit & dem Klima dienen würde❗

          Das ist alles kein "Kulturkampf"✔

  • Die Chance von Habeck und Lindner wäre es gewesen, sich auf einen höheren CO2-Preis, eine Angleichung des Dieselpreises und die daraus u.a. finanzierte Abschaffung des Solidaritätszuschlags zu einigen. Dafür hätte der passende dritte Koalitionspartner ausgesucht werden müssen, der auch ein Lieblingsprojekt zu bekommen hätte. Dann wären auf beiden Seiten die Parteibasis und Anhängerschaft zufrieden gewesen, die Wärmepumpen ein Selbstläufer geworden und viele Autofahrer freiwillig langsamer gefahren.



    Stattdessen zäher Streit ohne gemeinsame Zukunftsprojekte. Habeck war mit seiner Unterschrift unter den Koalitionsvertrag eigentlich schon gescheitert.

  • Abgewählte politische Ideen

    Zitate: „Ich habe versucht, eine politische Idee zu leben, aber ich bin abgewählt worden und damit auch diese Idee. Da kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.“

    Und

    „Als Friedrich Merz seine Regierungserklärung vor den Sommerferien gehalten hat, da hat er quasi meine Wahlkampfrede gehalten.“

    Eine ehrenwerte Konsequenz, allerdings a-typisch für den Gemeinen Politiker. Zugleich erinnert Habeck daran, daß es zwischen seinen politischen Ideen und denjenigen des neuen Bundeskanzlers keinerlei Unterschiede gibt. Daraus folgt: Die jetzige Regierung dieses Landes orientiert sich an politischen Ideen, die abgewählt wurden!

    • @Reinhardt Gutsche:

      Chapeau!



      Sehr gute Ableitung. Die nächste BT-Wahl wird spannend.

  • Sich erst in den BT wählen lassen, und jetzt, wo's interessant wird, wo nämlich eine gute Opposition gebraucht wird, rauszugehen - dann doch bitte lieber gleich nicht mehr antreten. Ist zwar verständlich, dass er die Mühen der Ebene nicht mehr will. Hätte ihm niemand übel genommen, nicht wieder zu kandidieren. - Inhaltlich hat er mit seiner Beurteilung der jetzigen politschen Situation in D viele gute Punkte, und zu Frau Klöckner, Herrn Söder und Konsorten ebenso. - Seine Einschätzung der Grünen teile ich nicht. Die haben ihre Rolle und ihre Themen noch nicht wirklich gefunden.

    • @ja wirklich?:

      Er hat sich aber als Regierungsangehöriger zur Wahl gestellt, nicht als Oppositionsführer.

      Nachdem er eine so deutliche Absage von den Wählern erhalten hat, ist das doch nur konsequent, anderen Platz zu machen.

      Ich würde auch sagen, die Grünen haben sich noch nicht gefunden.

      Bei dem Prozess stört er nur.

      • @rero:

        Er bekam aber ein demokratisches Mandat für einen Sitz im Bundestag. Und jetzt mit vollen Bezügen, Übergangsgeld, Pensionsansprüchen zu sagen "sorry, ich habe hier noch einen lukrativeren Job angeboten bekommen weil ich jetzt bekannt bin" und seine WählerInnen in der antidemokratischen Scheiße der cdsU sitzen zu lassen, ist schon verantwortungslos.

  • Das System unserer " repräsentativen Demokratie " zeigt leider auch engagierten, großen, mit Leib & Seele Demokraten - und Robert Habeck ist sicher einer der wenigen im Politik Business davon, ihre brutalen Grenzen auf.



    Vielen herzlichen Dank, für soviel geleistete politische Arbeit, Kraft und investierte Lebenszeit für unser Land, an Herrn Habeck.

  • Lieber Robert Habeck



    Ich teile Ihre Analyse, fort von der politischen Mitte, fort von den Volksparteien....



    ...bin gespannt auf Ihre Wanderjahre zum "Thema Demokratische Entwicklung".

    • @Theo Hinkelmann:

      Wenn unser Wahlvolk so weiter macht, werden das keine Wanderjahre, sondern Exil.

  • Interessant, wie Habeck die AfD sieht.

    Laut Verfassungsschutz, weiten Teilen der Medien, der etablierten Parteien etc. sind das Extremisten, Nazis gar, die daß bestehende System stürzen und eine Diktatur errichten wollen.

    Aber weit gefehlt.



    Laut Habeck wollen die gar nicht das bestehende System abschaffen, sondern sind im Gegenteil gegen jede Veränderung.

    • @Don Geraldo:

      Sie interpretieren zuviel in den kurzen Absatz. Das bezog sich eher auf Dinge wie Rechte von Minderheiten und Energiewende. Die AfD will ja nicht das Bürgergeld erhalten oder das Asylrecht sondern im Gegenteil abschaffen

    • @Don Geraldo:

      "Nazis gar, die daß bestehende System stürzen"



      In welchem Verfassungsschutzbericht stand das?

      • @rero:

        Ich habe keine Ahnung ob irgendetwas in der Richtung im Verfassungsschutzbericht steht. Ist mir auch ziemlich egal, da ich in der Lage bin, Gehörtes und Gelesenes zu interpretieren und korrekt einzuordnen. Deshalb weiß ich, dass die rechtsextreme AfD die Demokratie zerstören will, um wieder eine faschistische Diktatur in Deutschland zu errichten.

        Hätte die rechtsextreme AfD andere Ziele, würden sie ja nicht systematisch diffamierende Hetze gegen Minderheiten und demokratische Institutionen betreiben!

      • @rero:

        🤫 - is ja so derart von selbst Sie‘s nich kenne - wa!



        &



        Icke kenn den - is ja geheim - auch nicht! Gelle



        Aber muß wg Rspr. KA da stehn - sonst langt‘s (vgl NPD) fürn Verbot nicht! Wollnichwoll

  • Vielleicht kommt Habeck auch dazu, seine Fehler zu reflektieren. Z.B. die Erdgaskäufe zu Höchstpreisen und zugehörige Subventionen. Das Zurückrudern beim Heizungsgesetz, statt dem lediglich ein paar Erleichterungen einzubauen, es aber im übrigen pünktlich zum 1.1.2024 in Wirkung treten zu lassen.

    Am Anfang stand der Fehler in den Koalitionsverhandlungen, keinen höheren CO2- Preis auszuhandeln, nachdem andere Massnahmen an der FDP gescheitert waren (wie Tempolimit, Dienstwagenprivileg).

    Nach dem Scheitern der Schuldenfinanzierung des KTF hätte Habeck auf einen Ausgleich in allen Etatpositionen drängen müssen, auf der Einnahmen wie der Ausgabenseite, einschließlich Renten.

    Die Schuldenermächtigung für Merz, ohne klare Bindung an Investitionen und den Klimaschutz, war nicht vorrangig Habecks Fehler, aber er hätte das verhindern können.

    Liest er auch solche Kommentare, jetzt mit mehr Zeit?

    • @meerwind7:

      All ihre ideen sind gut, aber mit großer Wahrscheinlichkeit eher wegen der anderen Koalitionspartner in der Ampel nicht realisiert worden. Am besten, Sie gehen in die Politik und machen alles besser!

      • @Nudel:

        Ich war schon in zwei der drei Ampelparteien Mitglied, würde gern eine grünliberale Partei wie in der Schweiz mit aufbauen.

  • Lieber Robert Habeck,



    Ich teile Ihre Analyse über die tragische Entwicklung fort von einer politischen Mitte..



    ...ich bin gespannt auf Ihre Forschung zur Demokratischen Entwicklung, so habe ich Sie zumindestens verstanden.

  • Gar nicht so übel, zumal die Kommentare zu Klöckner (und auch Söder), da darf dann ruhig auch mal eine frische Brise aus dem Nooad‘n wehen, das wird er gerade noch sagen dürfen und die beiden Kritisierten teilen ja auch gerne aus. Bitte keine Sprech- und Denkverbote, Habeck nötigt mir einigen Respekt ab.

  • Gleichwohl nicht immer einverstanden, dennoch danke, Robert Habeck.

  • Habeck: ""Der aufgeklärten Linken ist es bisher nicht gelungen, den Erzählungen über den Werteverfall einen neuen, starken, aufregenden, die gesellschaftliche Debatte fokussierenden und herausfordernden programmatischen Entwurf entgegenzusetzen.""



    ===



    Habeck geht - aber - Klöckner, Dobrindt, Spahn und Söder bleiben.



    Das Habeck den Bundestag verlässt ist ein Verlust - und diejenigen die bleiben skizzieren wohin die Reise geht.

  • Wir werden alle sehr gespannt auf seine Forschungsergebnisse und Lehraktivitäten im Ausland sein. RH hat anscheinend immer noch nicht verstanden, dass es "die Mitte" nicht gibt in einer Gesellschaft, nur divergierende Interessen. Vielleicht wird er das ja herausfinden mit etwas Abstand zur Berliner Blase. Last but not least, dieses etwas beleidigte Oberschichten-Gehabe könnte er mal langsam ablegen; da war mir Fischer weitaus sympathischer, da geradliniger.

    • @Lars-Oliver L:

      Doch , er hat es verstanden.Er sagt im Interview genau das: "Die Erfahrung im Ministeramt sagt mir, dass die Gesellschaft vielleicht gar keine Mitte hat, sondern lauter Gruppen, die verschiedene Interessen artikulieren ..." - Haben Sie den Text nicht gelesen, wenn Sie ihn kommentieren?

      • @Hilfsbuchhalter:

        Als Minister hat man natürlich viel mit " lauter Gruppen, die verschiedene Interessen artikulieren" zu tun, darunter auch Verbände, die extra grüne ex-Abgeordnete eingestellt haben (Kerstin Andraea, Simone Peter).

        Man muss denen dann schon mal keine Termine geben und aktiv auf andere zugehen, die sich um ihre Arbeit kümmern statt um politische Unterstützung (z.B. Handwerker).

  • Ein bisschen mehr Selbstkritik hätte ich Herrn Habeck schon zu getraut. Ich kann die Skepsis der TAZ-Journalist:innen gut nachvollziehen. Ich habe da auch manches Ähem. Wohlwollend sageich: Habeck hatte für seine Kampagne - wie alle - zu wenig Zeit. Aber: Die Grünen haben die sozialen Themen nicht treffend adressiert. Habeck sagt selbst zwischen den Zeilen, dass er Wahlkampf mit einem CDU-tauglichen Programm gemacht hat. Vielleicht liegt hierin einfach der Fehler: Für die Grünen als Kanzlerkandidat antreten, dann aber soziale Themen liegen lassen und für massive Aufrüstung eintreten. Merz macht jetzt in der Tat Habeck-Politik. Und das heißt: 1/3 des Bundeshaushalts wird ins Militär gehen. Kann man gut finden oder nicht - ist aber vielen grünen Wähler:innen nicht mehr als "grün" zu verkaufen. Habecks "progressiver Liberalismus" ist m.E. an zentralen Werten der grünen Wählerschaft vorbeigeschrammt. Es hätte noch schlechter laufen können. Schade um Habeck als authentische Politikperson ist es trotzdem. Mit seiner Kritik hat er ja vielfach recht. Aber die grüne Alternative, ich habe sie nicht sehen können. Und so ging es vielen, die weiter links ihr Kreuz machten.

    • @N Gogol:

      Das haben Sie treffend formuliert. Grün hat ein eigenes, überschaubar großes Klientel welches keine Erweiterung zur Volkspartei mitmacht. Umgekehrt können viele Wähler in der Mitte wohl mit dem “echten” Grün nicht viel anfangen. Deshalb ist eine größere Zuwendung zu den Grünen auch längerfristig nicht zu erwarten. Macht aber nichts, da man auch ohne grüne Regierung grün leben kann.

    • @N Gogol:

      Danke, das unterschreibe ich alles! Der Denkfehler (Grüne in die Mitte) war glaube ich, die Kompromisse bereits innerhalb des eigenen Programms zu machen anstatt erst bei den Koalitionsverhandlungen. Ich hätte mir ein konsequentes grünes Wahlprogramm gewünscht, ökologisch, friedensorientiert, sozial. Die war leider im Februar nicht mehr im Angebot.



      Herrn Habeck wünsche ich alles Gute im "Draußen", beim endlich Luftholen, ohne Filter sagen, was er denkt (so wie in diesem Interview :-) ) und Neues lernen, neue Sichtweisen entwickeln. Uns allen wünsche ich, daß er sich bitte weiterhin an zukunftsweisenden politischen Debatten beteiligt!

      • @Carola Cieplik:

        2021 war der Klimaschutzteil des Grünen-Wahlprogramms vielleicht in sich konsistent, aber es fehlte die Redundanz für die Koalitionsverhandlungen, sprich die Verhandlungsmasse. Als die FDP dann Teile in den Sondierungen kassiert hatte (Tempolimit, Dienstwagenprivileg) fehlten die ambitionierten Forderungen anderswo (z.B. zum CO2-Preis), die das ausgeglichen hätten.

  • Wenn wir mit der Kultur warten, bis in Deutschland die erste Donald J. Trump Straße eingeweiht wird, denn ist es zu spät, sich an den Anstand Habecks / Scholzens zu sehnen.



    "Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit" ist leider nur eine Stilfrage aber gleichgültig, so lange solche Klöckners ungehemmt den Diskurs beeinflussen ( und die Empörung ). Nebelkerzen der Tachendiebe.

  • Sehr sympathisch!



    Im Gegensatz zu Vielen war ich immer ein Befürworter der Ampel.



    Sie wird auf lange Sicht das letzte Projekt einer liberalen Gesellschaft sein.



    Das ist ein großer Verlust.



    Es hat mich schon gewundert, wie die Ampel, auch von links, geradezu bekämpft wurde.



    Habeck hat Recht, wenn er sagt, Vieles von dem, was nun umgesetzt wird, ist bereits von der Vorgängerregierung erdacht und gefordert worden.



    Es ist natürlich ein herber Verlust für die Grünen, wie für die gesamte politische Landschaft.



    Persönlich kann ich den Ausstieg gut nachvollziehen.



    Im Gegensatz zu landläufigen Behauptungen ist Politik ein fulltime job.



    Sich von all dem loszusagen ist ein persönlicher Befreiungsschlag.



    Betrachtet man die Karriere, so hat Habeck auch Alles erreicht, was möglich war.



    Die Aussage, dass das Angebot gut, die Nachfrage aber überschaubar war, teile ich.



    Eine wie auch immer geartete Fortsetzung der Koalition aus Grünen und SPD wäre in die Zukunft gerichtet gewesen.



    Doch die Deutschen waren zu beschänkt, wählten Stillstand mit "afd" und Rückschritt mit Merz.



    Die Union stolpert beim Zurück Hasten bereits über die eigenen Füße.



    Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen.

  • Faß mal z‘samm - Ach was! Vagel Bülow -



    “…Politik und politische Berichterstattung haben ja eine starke Selbstbezüglichkeit. …“



    Hoffe - daß da auch einigen tazis die Ohren klingeln - wa! Keine eine eine Frage! Newahr



    Normal



    &



    (btw Berkeley - geht klar.



    Mein Cousin - leider längst emeritiert - hätte ehna gefallen:



    Berlin. Kam im tiefsten Winter/Zentralklima - mit blutiger Fresse mit Kinderfrau nach Hause.



    Hatte trotz oder wegen ausdrücklichem Verbot an nem Eisenstakett geleckt.



    “Na das - wird Bübchen ja nun wohl nicht wieder



    machen!“ Frau Mutter Dr. rer. oec. (Tante Liese;)



    🫦“Nu grade!“

    Ergo: Masel tov

  • Dass die aktuelle Polarisierung von Themen letztlich immer auf eine soziale Frage der eigenen Lebenssicherheit zurückzuführen ist, das halte ich für falsch! Die Leute sind von der Politik und den Entscheidungswegen satt genervt, und zwar so sehr, dass sie Wahlentscheidungen treffen wo sie vorher genau wissen, dass die sogar zum eigenen Nachteil führen werden. Politik und Programm müssen verlässlich werden, und nicht Zusagen und Versprechen zwei Tage nach der Wahl zurückgenommen werden.



    Ehrlichkeit als Tugend die gelebt wird, nicht als taktisches Manöver à la Söder oder Merz missbraucht. Habeckmwar da für mich stets glaubhaft... leider waren da zu viele handwerkliche Mängel im Spiel. Tipp: Mal ein ganz praktisches Projekt angehen.... vom Bauantrag bis zum Bau.... hilft dann vllt. mehr im Perspektivwechsel als Berkley und Think Tank A oder B.

  • Respekt für Habeck. Ich kann das meiste nachvollziehen. Allerdings: Schwarzgrün ist nicht nur an den Rechten gescheitert, sondern auch am eigenen Lager. Habeck hätte 2021 - als eine Art junger Kretschmann - Kanzler werden können. Aus grüner Binnenlogik musste er Baerbock den Vortritt lassen, mit dem bekannten Ergebnis. In der Ampel dann der Niedergang: Baerbocks feministische Außenpolitik hat niemand verstanden. Habeck machte als Wirtschaftsminister, vom ersten Jahr abgesehen, keine gute Figur. Und wann immer er in die Mitte wollte, sperrte sich die grüne Basis. Heute ist der Zeitgeist gegen die Grünen. Den einen sind sie nicht grün genug, den anderen fallen sie auf die Nerven. Der jetzigen grünen Führung fällt dazu außer ein bisschen Kulturkampf nichts ein, sie ist langweilig und so blaß, wie es Parteifunktionäre halt sind. Klar freut sich Habeck, dass er mal weg ist.

    • @Jochen Laun:

      Ich hätte es damals auch für besser befunden, wenn Habeck statt Baerbock Kanzlerkandidat gewesen wäre, allerdings wäre auch Baerbock eine bessre Kanzlerin georden als Scholz und das was uns jetzt eingebrockt wurde (ich bin daran unschuldig, da ich eine demokratische Partei gewählt habe).

      Ich denke aber auch, dass die rechtsextremen Medien sicher auch einen Versprecher von Habeck gefunden hätten, um ihn zu diffamieren.

  • Habeck: "Wegen der Petition habe ich mir Zeit zum Überlegen genommen. (...) In der Zeit konnte ich hoffentlich auch hinter den Kulissen ein bisschen dabei helfen, dass die Grünen ihre neue Rolle finden. Inzwischen sind sie aber in der Oppositionsrolle angekommen und haben eine starke Aufstellung für die Zukunft gefunden.



    taz: Ähem.



    Habeck: Nix ähem."



    Doch ähem. Ganz großes ähem.



    Das ehemalige Führungsduo der Grünen beweist eindrucksvoll nach der Wahl nochmal jeweils ihre tiefe Verbundenheit zu Wählern, Verantwortung und Bodenhaftung.



    Ich darf erinnern: zurücktreten wollte beide nicht, Platz machen aber auch nicht, also mussten jeweils galante Lösungen gefunden werden, die dem Anspruch der beiden gerecht wurden. Als Messlatte diente offensichtlich vor allem die typisch grüne von Demut geprägte Selbsteinschätzung.



    Das Ganze jetzt auch noch als Unterstützung in der Findungsphase der Oppositionsrolle zu verkaufen ist an altväterlichem Großmut nicht zu überbieten. Chapeau Herr Habeck, Frau Bearbocks von Kollegialität und Wertschätzung geprägte Bewerbung um den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung war schwer zu übertreffen, aber sie haben es mit Bravour geschafft.

    • @Saskia Brehn:

      Echt?



      Ich fand Baerbock deutlich schlimmer.

    • @Saskia Brehn:

      Was für ein politisches Amt hat er denn bekommen, mit dem er Baerbock übertroffen hat?

    • @Saskia Brehn:

      Na Na “Ich Völkerrecht du Schweinepriester“



      osä 🙀🥳🧐 - ;)) makes the difference - wa!



      www.youtube.com/re...h+v%C3%B6lkerrecht



      Normal Schonn • …ganz genderneutral!

      • @Lowandorder:

        Tja, sooo sind'se - die schwachen Geschlechter...



        Mehr Schlacht - aber keine Kostverächter 😉

  • Von nem Freund:

    Also passt uff, Leute:



    Ich hab eigentlich ’ne megageile Idee gehabt – Grüne schön in die Mitte führen, Liberalismus, Fortschritt, alle hätten mich lieben sollen. Aber wat is? Keener wollte. Tja, abgewählt.



    Jetzt könnt ick natürlich hier rumsitzen, meckern und sagen ‚Früher war ick mal Vizekanzler, erinnert euch?‘, aber dit is mir zu billig. Also: Abgang mit Würde!



    Die Union? Merz, Söder, Spahn, Klöckner – alles Blockierer, Zerstörer, Wurstfresser. Schwarz-Grün? Tot, weil die’s kaputtjemaacht ham.



    Die Gesellschaft? Joa, vielleicht jibt’s die Mitte jar nich, also konnte meine Idee ja gar nich klappen. Pech für euch.



    Die Ampel? Lobbyhaufen, zerstritten, bringt nix. Auch nich meine Schuld.



    Wat mach ick jetzt? Klar, Kopenhagen, Berkeley, internationale Forschung, globale Sicherheit, Demokratie retten. Während ihr euch hier weiter über Würstchen, Fahnen und Pullis streitet, sitz ick schön in Kalifornien und philosophier über den Untergang des Abendlandes.



    Also: nich mein Scheitern, eher euer Problem. Ick geh ma kurz die Welt retten.

  • Ich unterschreibe alles, was in dieser klugen Analyse gesagt wird. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich noch auf der Stufe zum Wahllokal im Wahlkreis 1 zwischen Habeck und Stefan Seidler schwankte (immerhin haben wir hier oben mit dem SSW eine sehr brauchbare Alternative!!). Als ich dann zum ersten Mal las, dass Habeck sein Mandat vorzeitig zurückgibt habe ich bereut, meine Stimme nicht Stefan Seidler gegeben zu haben.

    Dennoch: mit Mayra Tjorven Vriesema aus Husum kann ich sehr gut leben. Ich wünsche ihr von Herzen viel Erfolg!

  • Schön, dass die TAZ einem redlichen Politiker Platz gibt, sein Ausscheiden aus de Politik zu erklären. Dieses Ausscheiden viel sympathischer als das Stuhlgeklebe, was man sonst nach Niederlagen sieht.



    Ich weiß nur nicht, was die vielen pseudokritischen Fragen sollten, der Mann hat eine Entscheidung für SEIN Leben getroffen und erklärt sie, weil er bis jetzt eine Person des öffentlichen Intresses war. Punkt. Seit kritisch wo es hingehört.

  • Da kriegt Habeck noch einmal Gelegenheit, viele der hohlen Phrasen, wie sie im Politikbetrieb üblich sind, abzuspulen. Er zeigt wenig späte Einsicht darin, wie der Berliner Politikbetrieb funktioniert; was er schon früher hätte wissen können. Und da muss natürlich noch das Bekenntnis zur liberalen Demokratie kommen, einem geschlossenen Röhrensystem, in dem er groß geworden ist, dass er verteidigen will und wie alle, die Regierungsmacht anstreben, trotzdem noch als Ausgangspunkt für weitreichendere Reformen sieht. Was er am Ende mit den sozialen Fragen meint und welche Antworten er noch dafür hätte, nachdem er diese als praktizierender Politiker ganz weit nach hinten gestellt hat, werden wir vielleicht zum Glück nie mehr erfahren. Die Schröder-Fischer-Formel, die er und die Grünen adaptiert haben, ist jedenfalls keine soziale Antwort.

    Wenn du gehst, Robert, vergiss nicht die Tür hinter dich zuzumachen.

  • Er lernt ja so gerne - und in diesem Fall scheint es sogar geklappt zu haben

  • Machen sie's gut Robert Habeck. Als öffentliche Person in der Politik waren sie eine Wohltat, ein Lichtblick. Nun hat sich alles wieder verdunkelt und eine Depression ergreift das Land. Aber jetzt können wir sagen: Politik wollen wir so, wie Habeck sie verstanden hat. Wir haben ein lebendiges Beispiel dafür wie es anders gehen kann. Danke dafür. Herzlichen Dank.

  • Nun schwindet mein letztes Bisschen Hoffnung, das ich für dieses Land noch hatte. Schade, sehr, sehr schade für uns. Aber ich habe sehr großes Verständnis für die Motive von Robert Habeck. Vielen Dank an den besten Politiker, den dieses Land (und vorher S-H) je gesehen hat, und alle guten Wünsche für seine Zukunft!

  • ...Inzwischen sagen selbst Leute aus der Union, dass Merz sie nur zur Präsidentin gemacht hat, um sie von einem Ministerposten fernzuhalten, auf dem sie noch mehr Schaden anrichtet.



    ...



    Ich frage mich, was Julia Klöckner für Merz oder wen auch immer getan hat, damit sie überhaupt irgendeinen Posten bekommt.

    • @Alex Fürstenau:

      Daß sie in Mainz nix auf die Reihe kriegte, ist doch Quallifikation genug ...

    • @Alex Fürstenau:

      Die Frage lautet wohl eher: "Was weiss sie über die Chefetage der Union?"

  • Wenn es schon Kretschmann nicht wurde, dann vielleicht Habeck: Bundespräsident. Soll er sich weiterbilden, nachdenken, sokratische Fragen stellen.

  • Es ist sehr selten, dass Politiker dieses Formats offen und auch selbstkritisch kommunizieren. Jeder Mensch macht Fehler, er auch - aber er steht dazu. Die Meisten schieben alles was schiefläuft auf andere ab. Wenn man ihm einen Vorwurf NICHT machen kann, dann ist es der der Unehrlichkeit. Sieht man im Gegesatz dazu auf Spahn, Söder, Klöckner oder Linnemann, dann wird deutlich was hier gemeínt ist.

  • Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik. Und es erfüllt dennoch einen Zweck. Es lenkt ab von den Gründen, die Menschen haben können, sich nicht gesehen und nicht mitgenommen zu fühlen." Herrlich. Danke Robert für die deutlichen Worte. Und vor allem keine Überbewertung der AfD, sondern der Finger in der Wunde der anderen Parteien. Sehr gut.

  • Verlässt er das sinkende Schiff

  • Herr Habeck kommt schon ziemlich enttäuscht und frustriert rüber. Und den Ärger am politischen Gegener auslassen - ist gelinde gesagt nicht sehr geschickt.

  • Ohne die Leistungen von Herrn Habeck abwerten zu wollen, zeigt sein Weggang doch, dass er sich in seinen Funktionen vom "Fußvolk" der Grünen weit entfernt hat. Das betrifft übrigens nicht nur ihn, sondern fast alle, die es bei den Grünen (und nicht nur bei denen) nach "oben" geschafft hat.

    Finanziell bis ans Ende seiner Tage gut versorgt, ist es ja auch schwer vorstellbar plötzlich als "einfacher Abgeordneter" nur noch einer von vielen zu sein.



    Der Verlust von scheinbarer Bedeutung und öffentlicher Wahrnehmung scheint für viele ehemalige Spitzenpolitiker*innen schwerer zu wiegen, als der Wunsch sich für eigene Überzeugungen wieder an der Basis einzusetzen.

    Es wäre schön, wenn er uns vom Robert wenigstens weise Ratschläge von der Seitenlinie erspart blieben.



    Da reichen schon Fischer und Gabriel, die von Journalisten gerne als lebenslange Fachleute für alles herangezogen werden.

    • @Bürger L.:

      Das Fußvolk innerhalb der Partei hat sich allerdings von den Wählern entfernt, Habeck wollte einen Mittelweg.

    • @Bürger L.:

      Wen man in der Position von Robert Habeck ist oder war, entfernt man sich natürlich ein wenig vom "Fußvolk". Das liegt schon am Informationsvorsprung, den ein Vizekanzler qua Amt hat, ohne ihn mit anderen teilen zu können.



      Ich glaube übrigens nicht, dass Herr Habeck ohne die finanzielle Absicherung zum Bürgergeldempfänger geworden wäre.

    • @Bürger L.:

      Momentamal:

      Weil er etwas tut, was Sie nicht gut finden, sind seine Einlassungen per se falsch, und weiter soll er gar nicht an Diskursen teilnehmen.

      Meinen Sie das?

    • @Bürger L.:

      Sehe ich komplett anders. Ich freue mich auf seine Ratschläge und Kommentare von der Seitenlinie. Denn, wenn ich auf die aktuelle Lage schaue, hat er in allem komplett Recht gehabt. Das ist übrigens eine sehr traurige Erkenntnis.

  • Vielleicht hätte Habeck mit seinen Grünen die Bevölkerung aufklären statt belehren sollen. Den Menschen aufzeigen, dass die neoliberalen Aufstiegsversprechen nie Wirklichkeit waren, statt mit der FDP einfach daran festzuhalten. Vielleicht hätte man die soziale Frage auch wirklich vor alle anderen Stellen sollen, statt den Leuten erst die Wärmepumpe zu diktieren, ohne Ihnen aber eine auf ihre Lebenssituation passende Unterstützung zu geben. Viele Menschen sehen doch gar nicht, dass ihre prekären Lebensverhältnisse auf der anderen Seite einen Gegenspieler haben, der bewusst diese Verhältnisse zementieren möchte. Das mache ich aber nicht, indem ich so tue, als gebe es eine Mitte, deren Wünsche ich bedienen muss. Hierzu muss ich aufklären, was die Ursachen von Ängste und Abstieg sind und das eine Mitte der Interessen letztlich nicht existiert. Es gibt praktisch nur Profitieure und Verlierer.

    • @Jan Röser:

      Die Grünen haben nie belehrt, sie gingen lediglich davon aus, das auch andere Leute ein Mindestmaß an Bildung haben. Und um es der Unbildung ein weiteres Mal entgegen zu setzen: Robert Habeck bzw. das GEG hat niemandem eine Wärmepumpe aufgezwungen. Über den Rest und die grammatikalischen Fehler schweige ich jetzt lieber

      • @Stinepizza :

        Eben! Was die rechten Hetzmedien während ihrer Diffamierungskampagne immer unterschlagen haben ist, dass das GEG von der vorherigen Regierung beschlossen wurde und nur kleine Veränderungen daran vorgenommen werden sollten, um es an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

        Ich kann mich an keinen, von Bild und Co. gestarteten Shitstorm, erinnern, als das GEG unter der xxU-SPD-Koalition seinerzeit beschlossen wurde.

  • Der Satz von Habeck den ich hier mitnehme ist "Ich bin dafür nicht der Richtige.", d.h. er kanns nicht. Immerhin hat er das eingesehen. Viel Klarsicht beweist er in dem Interview allerdings nicht.



    Über Julia Klöckner:



    "Es darf nirgendwo eine Fahne oder eine Aufschrift auf einem Pullover geben. Alle müssen neutral sein, nur Klöckner darf rechts sein."

    Was soll das denn bedeuten? Soweit ich weiss hatte Köckner keine Pullis oder Fahnen getragen die "rechts" waren, und eine Überzeugung hat sie auch nicht verboten. Habeck ist wie so häufig in dem Interview extrem ich-bezogen und biegt sich seine Argumentation in einer Weise zurecht die oft, wie hier auch, zum Bruch derselben führt.

    Auch Bemerkungen über andere Parlamentskollegen (Söders "Fleischgefresse") fand ich ziemlich daneben, stillos halt. Ist zwar eigentlich nicht wichtig, sagt aber eine Menge über die Person aus.

    Und dass Habeck ins Trump-Land will, was soll ich denn davon halten?

    • @Gerald Müller:

      Julia Klöckner zieht farbenfrohe Kleidung im japanischen Kimonostil an, um in einer öffentlichen Rede die polemisch-rechte Zeitung Nius zu pushen. Das ist sogar noch etwas gefährlicher in ihrem Amt, als Pullover mit Aufschrift zu tragen!

    • @Gerald Müller:

      Klöckner:



      hat nach mehreren ostentativen Pseudo-Neutralitäts-Forderungen, die von kleinlich (Anstecker-Verbot im Bundestag) bis zweifelhaft (keine Regenbogen-Fahnen am Bundestag) reichen, auf der Konferenz des rechtspopulistischen Internetportal Nius öffetnlichkeitwirksam gesprochen, mehr infos hier: taz.de/Journaliste...derungen/!6105060/ . (Unvergessen schon ihr gänzlich unneutraler Einsatz als LW-Ministerin für den Mega-Konzern Nestlé: taz.de/Kommentar-J...-Nestle/!5598538/)

      Söder:



      hatte noch nie ein Problem mit "kernigen" Ausdrücken, gerade im Zusammenhang mit grüner Politik - da darf Habeck auch mal zuspitzen (Ißt Söder nicht tatsächlich oft Wurst? - Und inhaltlich?)

      Trump-Land:



      Die zwar leider sehr von Milliardären finanzierten US-Elite-Universitäten wie Berkeley sind Zentren der Spitzenforschung weltweit und ein Hauptziel von Trumps Angriffen auf die Wissenschaft. Im Übrigen kann man die USA natürlich kritisieren. Aber Dutzende Millionen Wähler*innen und von Demokraten regierte US-Bundesstaaten würden Ihrem "Trump-Land" Ausdruck vehement widersprechen.

  • Es bleibt mir eigentlich nur ein tiefer Dank - für so viele Dinge:

    Als erstes dafür, das Robert Habeck der gerade aktuell so wichtigen TAZ dieses Interview gegeben hat.

    Aber auch dafür, dass er keiner der Ex-Minister ist, die...



    Option A: an ihrem BT-Mandat "kleben" (würde in der Wirtschaft auch nicht passieren, dass jemand der aus dem Vorstand ausscheidet, dann im Middle Management die Zeit bis zur Rente aussitzt). oder...



    Option B: irritierend schnell einen gut bezahlten Lobbyisten-Job annimmt.

    Menschlich, strategisch und intellektuell für die Politik sehr schade, er hat seine Rolle mit strategischem Weitblick gestaltet. Das manchmal nach außen etwas 'unbedarfte' Vorgehen in der Kommunikation von Themen fand ich eher sympathisch.

    Und die Unterstellung "ein Kinderbuchautor hätte keine Wirtschaftskompetenz" hat mich als Ex-Konzernmanagerin stets geärgert, gerade im Kontext der vielen anderen MinisterInnen, deren fachliche Qualifikation fraglich ist.

    Robert Habeck hat mir meine zeitweise Politikverdrossenheit genommen und ich wünsche ihm eine sehr erfüllende und bereichernde Zeit in der akademischen Welt.

    Ich werde seinen Weg weiter mit Neugier verfolgen! Danke für Alles!

  • Ich finde Enttäuschung muss auch einem Politiker, einem Menschen von seinem Format erlaubt sein. Zumal er Recht hat.



    Die Union tut heute alles, was sie zu Zeiten der Ampel als sozialistischen Unfug verschrien hatte. Nur um an die Macht zu kommen um dann neben den guten Sachen der Ampel noch ein bisschen Sozialstaat abzubauen, um die Kohle derer die eh schon nichts haben jenen zu geben die mehr als genug für 10 Leben haben.

    Ich fand es auch beruhigend wohltuend, dass auch ein kluger Kopf wie Robert Habeck bezüglich Frau Klöckner die gleichen Ansichten vertritt wie ich selbst. Schön zu wissen, dass man die "Dame" im rechten Licht sieht.

    Robert Habeck wünsche ich alles gute für die Zukunft, ich bin mir sicher, wir werden noch so einiges von ihm hören, lesen und sehen.

  • Wenn die Grünen nur mal den Mut hätten, abends in der U8 mit der Regenbogenfahne zu fahren. Was nützt einem die Regenbogenfahne auf dem Reichstag, wenn man in der City seines Lebens nicht sicher ist, nur weil man anders ist als der Rest?

    • @casio:

      Der Unterschied ist, dass eine demokratische Regierung den Weg in die richtige Richtung hätte ebnen können, damit man irgendwann mal abends in der U8 (ist vermutlich irgendeine Straßenbahnlinie in Berlin mit gemeint) mit der Regenbogenfahne fahren kann.

      Mit der Menschenverachtenden und Minderheiten diffamierenden Poliotik der sehr rechten xxU wird es eher noch gefährlicher.

      Die Regierung in einem demokratischen Land hat die Pflicht, das Land so zu lenken, dass ALLE Menschen ein Leben in Menschenwürde führen können (im GG Art. 1 steht nichts davon, dass die Unantastbarkeit der Würde nur für ausgewählte Bevölkerungsgruppen gilt). Die xxU tut aber das genaue Gegenteil. Die Nazis haben sicher gejubelt und fühlen sich jetzt bestärkt mit Gewalt gegen LGBTQ-Menschen vorzugehen, nachdem die Nestlé-Werbeikone ihre Amtspflicht (Neutralitätspflicht) ermordet hat.

  • Danke und stimmig, wie ich finde, dass du dieses Abschieds-Interview der taz und nicht einem der anderen Blätter gegeben hast ✨✨✨



    Versuchte Kurzzusammenfassung: Nach 20 Jahren wieder Luft unter die Flügel bekommen und klar sehen: Das, wofür ich stand, war nicht (mehr) mehrheitsfähig. Ich will lernen und lehren, um neue Wege zu finden.

    Wow, Hut ab 👌

  • Herr Habeck hat mit seiner Inkompetenz und seinen fanatischen Hausdurchsuchungen der Demokratie schweren Schaden zugefügt. Und dann spielt er sich noch als Opfer und Kämpfer für Demokratie auf. Zynischer geht es kaum noch. Wahrscheinlich hat er einfach nur einen noch besser bezahlten Job gefunden.

    • @coco81:

      Ich wusste gar nicht, dass Herr Habeck ein Richteramt hat/hatte, wie Sie es inhaltlich in Ihrem Kommentar behaupten, denn eine Hausdurchsuchung wird von einem Richter oder einer Richterin angeordnet und NICHT von einem Wirtschaftsminister.

      Wenn man sich etwas mit Demokratie und der Gewaltenteilung beschäftigt, sollte man das wissen.

    • @coco81:

      Und für diesen Kommentar haben Sie sich extra angemeldet?

  • Chapeau - ecce homo

    • @ INTRASAT:

      Danke! Und da sagt man, Philosophen taugen nichts als Politiker. Habek taugt und hat getaugt!

  • Hört sich für mich ehrlich und nachvollziehbar an. Mal schauen, was noch von ihm kommt.

  • Ich verstehe nicht, warum der Mann erst dann deutlich wird, wenn er Amt und Mandat verlässt. Nicht nur, was seine Ausführungen zu Julia Klöckner betrifft, auch das „fetischhafte Wurstgefresse“ finde ich äußerst zutreffend, um den öffentlichen Politikstil des bayerischen Ministerpräsidenten zu charakterisieren.

  • Respekt!



    Ich hoffe die Stimme von Robert Habeck wird weiter Gehör finden.



    Jetzt muss sich Bratwurst Söder wenigsten nicht mehr an einen überlegenen Gegner abarbeiten. Und an Merz wird er sich auch die Zähne ausbeißen, und wenn er noch so viel Senf dazugibt.



    Schwarz grün hätte die Agd noch zurück in Löcher drücken können. Jetzt können wir uns auf Alice und dunkel Deutschland einstellen. Wird spannend zu sehen wann BW Söder und die Weinprinzessin beitreten. Da darf man dann den Humor nicht verlieren.

  • Schwaches Bild dieses unsouveräne und eitle Nachtreten. Da scheint sich eine Menge Bitterkeit aufgestaut haben.

  • Obwohl es erlaubt ist, lässt man sich nicht wählen um ein paar Monate später zurückzutreten. Die Kandidatenwahl ist nämlich Grundlage der Wahlentscheidung des Wählers für eine ganze Wahlperiode. Man könnte fragen, hat er das nicht schon vor ein paar Monaten gewusst ? Ist das beim nächsten Kandidaten genau so ? Ob solche Überlegungen den Wählern und der Wahlbeteiligung gut tun, ist die Frage.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Und manchmal kommt die Erkenntnis später, das finde ich jetzt nicht als das Problem.

      • @Captain Hornblower:

        Ich bin in der Antwort zu "Janix" darauf eingegangen. Ein Abgeordentenmandat ist halt etwas Wertvolles. Wir haben ja das Problem der "Politikerverdrossenheit" = "die da oben machen doch was sie wollen". Man kann ja klüger werden. Wenn man einen persönlichen Vertrauensbeweis erster Klasse vieler Menschen vollumfänglich geringschätzt ist das schlecht für das ganze System. Das finde ich das Problem über den Tag hinaus.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Ausser in Schleswig-Holstein hat sowieso niemand Habeck gewählt, und da war er auf Platz 1 der Liste und insoweit sowieso drin.



      Ärgerlich ist vielmehr das hohe Investment der Grünen für die bundesweit plakatierte "Marke" Habeck, das jetzt nichts mehr wert ist. Das teilen die Grünen mit der Werbung der FDP für einen dort wegegangenen.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Naja, bei der Kandidatur war es zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass es danach zu einer Regierungsbildung mit den Grünen hätte kommen können. Will sagen, es ist glaubwürdig, dass er nicht nur als Grüßaugust kandidiert hat.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Wenn es Schwarz-Grün mit Habeck doch gegeben hätte? Oder Schwarz-Rot-Grün, weil ein paar mehr BSW gewählt hätten?



      War das Ergebnis vor der Wahl bekannt?

      Was sollte also Ihr Post gerade?

      • @Janix:

        Ich wollte sagen, dass die Stimme des Wählers der zentrale Wert in einer Demokratie ist. Der besondere Wert drückt sich in der Formulierung "Stimmabgabe" aus. Nachdem der Wähler seine Stimme abgegeben hat, hat er bis zur nächsten Wahl keine Wahl keine andere Möglichkeit. Wenn jemand also für eine Abgeordnetenmandat kandidiert verspricht er dem Wähler, dass er das Mandat für diese Wahlperiode wahrnehmen wird , unabhängig davon wie im Parlament die Mehrheiten sein werden. Unabhängig davon, ob es ihm gefällt einen Platz in der Opposition oder in der Regierung zu haben. Ich bin auch der Meinung, dass zum Politiker ein notwendiges Maß an Weitblick gehört. Wenn ich zum Zeitpunk der Wahl ahne, dass ich nicht mehr die Kraft haben werde das Mandat der Wähler auszufüllen, kandidiere ich nicht, so wie Jacinda Ardern das gemacht hat. Ich hoffe, dass verständlich geworden ist, was ich meinte, sonst schreiben Sie mir bitte nochmal zurück.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Habeck hat vor der Wahl natürlich noch nicht gewusst, was das Ergebnis der Wahl sein würde – ob er Kanzler werden könnte (zugegeben, war unwahrscheinlich), ob er Minister in einer wie auch immer gearteten anderen Koalition würde, oder ob sich die Grünen in der Oppositionsrolle wiederfinden würden. Natürlich muss auch eine in ein Amt gewählte Person vor Ablauf der Amtsperiode sagen können, angesichts der Ergebnisse oder angesichts neuer Entwicklungen sehe ich mich nicht [mehr] als geeignete Person in diesem Amt und gebe es daher vorzeitig zurück.

      • @o_aus_h:

        Natürlich ist das erlaubt, das ist das Freie Mandat. Ich habe mich in meiner Antwort zu Janix und Captain Hornblower zu den politischen Konsequenzen, die ich sehe geantwortet. Danke für die Zuschrift.

  • Verlässt er ein sinkendes Schiff 🤔

  • Habeck ist ein sehr kluger Kopf, allerdings auch ein bißchen eitel und selbstverliebt. Das Scheitern der Ampel hat natürlich vor allem die FDP auf dem Kerbholz, dennoch haben die Grünen mit Habeck und Baerbock weder das zutiefst Destruktive der FDP erkannt und deswegen die Koaltion erst gemacht, in der Koalition dann auch kein Mittel gegen die hartleibige und letztlich regierungsunfähige FDP gefunden. Jubel konnten die Grünen da wohl nicht erwarten, haben zurecht eine Niederlage einstecken müssen.



    Was Habeck über Klöckner und Klingbeil meint ist aber völlig zutreffend. Habeck könnte in ein paar Jahren nochmal ein Comeback feiern, wenn die Zeiten günstiger für einen Oberrealo stehen. Aber erstmal sind andere dran bei den Grünen, die grundsätzlich alle Chancen haben, wieder deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Sie sind die einzige Partei, die wirklich halbwegs stringent über den Klimawandel nachdenkt, die eine liberale Bürgerlichkeit haben, die im allgemeinen Rechtsruck selbst die Sozis kaum noch zeigen.

  • Gewählt hätte ich ihn nie, allein schon aus inhaltlichen Gründen. Seine im Nirwana mäandernde vhs-Philosopiererei werde ich sicher nicht vermissen. Aber ich habe ihn immer als einen hochanständigen Kerl erlebt, der tatsächlich inhaltlich angetrieben wurde. Das war mehr, als man bei den meisten finden konnte. In dem Sinne: Alles Gute!

  • Bitter. So viele wirklich gute, d.h. zukunfts- und sachorientierte und über jeden Verdacht des Eigennutzes erhabene Politiker haben wir nicht.



    Er wird fehlen.

    Das Habeck als Unvollendeter geht, ist in erster Linie nicht dem politischen Gegener, auch nicht dem mit der Boulevardpresse verquickten Fossilkapital, sondern den Grünen selbst anzulasten.

    Wäre er statt Baerbock 2021 grüner Kanzlerkandidat geworden, wir hätten heute eine andere Repubblik.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      So sehr ich Herrn Habek schätze. Auch er könnte die Massenidiokratie nicht verhindern!

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Wer seinen Trauzeugen mit einem Staatssekretäre-Posten versorgen wollte, der war schon ein bisschen eigennützig in seiner "über jeden Verdacht erhabenen" Politik..

      • @Peter Wenzel:

        Also einen Freund, der auch noch ausreichende Kompetenz für den Posten hat auf einen Posten zu setzen? In wie vielen der jetzigen Ministerien werden wir wohl ganz ähnliche Konstellationen finden? Und in wie vielen Firmen werden Menschen auch dank Vitamin B eingestellt oder auf bestimmte Posten befördert? Natürlich kann man das kritisieren, aber bleibt mal auf dem Boden.

      • @Peter Wenzel:

        Na, haben wir damals nicht so ganz die Zeitung gelesen? Wollen Sie das bitte noch mal nachholen, bevor Sie kommentieren?

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ich glaube aber das ABL am Anfang die besseren Umfragewerte hatte, erst später ist das in Richtung Habeck gekippt.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Als Kanzler wäre Habeck mit seine ausgleichenden Art vielleicht geeigneter gewesen als als Wirtschaftsminister, wo er u.a. mit seiner Erdgaspolitik wesentlich Ziele der Grünen mit den Füssen getreten hatte.

      • @meerwind7:

        Die Erdgaspolitik Habecks war nicht grün, sondern Sicherheits- und Außenpolitik gegen der Putinschen Drohung. Etwas weniger an eingekauftem Gas und Terminals hätte ich bevorzugt, doch die Botschaft und das Resultat war die Abweisung der russischen Machtprojektion durch die Erdgaswaffe.

        Erdgas ist absehbar obsolet, bevor jemand heute noch seine Gasheizung reparieren lassen würde. Biogas mag bleiben und einige Anwendungen, aber CO2 & Co. haben Erdgas schon erschlagen, es sollte zu einem möglichst raschen Ende gebracht werden.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Als Feministin tut es mir weh, aber sie haben Recht!

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Beim Wunsch eigentlich bei Ihnen.

      Die Springerpresse, Putin und ihre Handlanger hätten ihre geballte Wucht an Mann und Moneten dann gegen ihn gewandt, wie sie es ohne Maß gegen Baerbock abzogen. Irgendetwas hätten sie auch gefunden.



      Ich weiß also nicht so recht. Den Vizekanzler hatte er sich vorher schon gesichert.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Ich hege auch Sympathie für Habeck. Man sollte das Ganze aber nicht an einer Person festmachen. Es gibt aktuell einfach keine Mehrheit für sachorientierte, ehrliche und am langfristigen Allgemeinwohl orientierte Politik. Diese Entwicklung hätte ein Kanzler Habeck wahrscheinlich auch nicht abwenden können.

  • Ich verstehe das Lob für den grünen Westerwelle nicht. Er wollte gerne Kanzler werden und hat dafür, wie einst Guido, eine Schelle bekommen. Was wird man später von ihm erzählen? Irgendetwas mit Heizung (das habe ich bis heute nicht verstanden). Zu den wichtigsten Themen hat er keine gute Figur gemacht. Zu Gaza: Er unterstützte die Waffenlieferungen. In der Ukraine: Waffen. Eigentlich ist sein politischer Charakterzug vom Militärischen geprägt. Na ja, er wird wegen seiner mangelnden Substanz schnell vergessen sein. Goodbye.

    • @Carlo La Fong:

      Schon mal etwas von Realpolitik gehört? Ihr Kommentar fällt leider unter Realitätsverweigerung.

  • Es gab im deutschen Hochmittelalter einen geflügelten Ausspruch der Untertan wenn der Reisekönig seine Zelte in der jeweiligen Stadt wieder abbrach. "Gott schütze den König aber möge er nie wiederkommen". Keine Ahnung warum ich gerade nach der Lektüre dieses Artikels daran denken musste.

    • @Šarru-kīnu:

      Es ist kein Artikel sondern ein Interview. Himmel hilf!

      • @Grusel:

        Ein Artikel - der ein Interview wiedergibt...

  • Habeck biegt sich zum Teil die Geschichte zum GEG zurecht:



    die soziale Frage, um die es nach seiner Aussage immer geht, kam



    im Entwurf, der außerdem andere Schwächen auch noch hatte, gar



    nicht vor. Die „Befriedung“ war auch nicht seine Initiative, sondern



    erfolgte durch Druck von außen. Und seine politischen Ideen hat den



    Steuerzahler zT. viel Geld gekostet (Northvolt) u. nur mit Glück sind



    Milliarden Subventionen nicht bei einem kranken Techunternehmen



    gelandet, bei dem Trump jetzt das Sagen hat.

    • @behr Behr:

      Und da ist der dauerhaften Schaden, den er mit der sinnbefreiten Entscheidung zur endgültigen Abschaltung der Kernenergie angerichtet hat, noch nicht mal eingerechnet ....

      • @Siegmar Reich:

        Mir ist neu, dass die Grünen in der großen Korruption (ich benutze gerne korrekte Begriffe) waren, als unter Kanzlerin Merkel der sehr sinnvolle Atomausstieg beschlossen wurde.

    • @behr Behr:

      Woher haben Sie die Info über das GEG? Soweit mir bekannt, gab es auch einen Entwurf für den sozialen Teil. Der taugte aber nicht für eine politische Hetzkampagne. Er wurde daher nicht verbreitet.



      Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, das GEG nicht zu anzutasten. Dann wären neue Ölheizungen längst verboten - dank vorheriger CDU-Regierung.

  • Passt zu seiner Linie. Nicht einfach davonrennen oder die Brocken hinschmeißen (wer war nochmal Olaf Scholz?). Seine überlegende Art wird mir fehlen. Jetzt haben die Politclowns, Selbsbereicherer und Demagogen weitgehend freie Bahn. Umso wichtiger, liebe taz, dass IHR denen auf die Finger schaut und wenn nötig, das Handwerk legt.

    • @Holzretter:

      Genau so!!! Wir gehören zu den "Guten" und müssen gegen die "Flachdüsen" ankämpfen, damit die "Vernunft" eine Zukunft hat.

  • Gut mal einer Grünen zu hören, der auch vom Leder zieht. Sollten sie öfter machen und das nicht nur Söder & Co überlassen. Hätte ich mir auch im vergangenen Wahlkampf gewünscht. „Söder mit seinem fetischhaften Wurstgefresse“

    • @Senza Parole:

      Auf jeden Fall! Man sieht es gerade in den USA, wo der Gouverneur von Kalifornien dabei ist, Trump mit seinen eigenen Mitteln lächerlich zu machen.

      Bitte liebe Grünen und liebe Linken, haut endlich richtig auf die K....! Mit Sachlichkeit und Fakten, wie ihr es bisher immer wieder versucht habt, kommt man gegen die Lügen der sehr rechten bis rechtsextremistischen Parteien leider nicht an.

  • Erfreulich, dass Habeck anders als die meisten Berufspolitiker bereit ist, aus dem UFO Berlin auszusteigen und neue Wege zu gehen.



    Eine kleine Korrektur: "Es gibt eine progressive Partei, die Grünen, und eine, die sich gegen Veränderung stemmt, die AfD"



    Die AfD stemmt sich nicht gegen Veränderung, sie will diese Gesellschaft in eine unsoziale und diktatorische Gesellschaft verändern.

  • Die Zerstörung der CDU/CSU, dieses Mal von Robert Habeck. Und hätte er nicht Merkel zu kopieren versucht, hätten die Grünen im Wahlkampf besser ausgesehen. Stattdessen schiebt jetzt Cem, der erzkonservative Grüne, die Grünen nach rechts und wundert sich dann.

  • Herr Habeck hatte sicher gute Ideen, war aber in der falschen Partei. Es war sicher sehr ehrgeizig von ihm, mit 30% Prozent der Stimmen bei der Bundestagswahl zu rechnen, denn sonst hätte er ja nie Kanzler werden können.



    Insofern sind es schöne Worte eines enttäuschten Mannes.

    • @Dirk Osygus:

      Knapp über SPD hätte evtl. gereicht. Es reichte Kretschmann.

  • Tolles Interview. Alles Gute für den weiteren Weg Herr Habeck.

  • Ich freue mich auf die Videos.



    Was für ein Jammer, dass anstelle eines so redlichen Politikers nur lauter Lobbyvertreter unser Land regieren dürfen.

    • @Margot71:

      Stimmt ! Herr Graichen und Konsorten sind ja überhaupt keine Lobbyvertreter gewesen.....

      • @Siegmar Reich:

        Da mussten Sie aber lange graben, um das wieder hervorzuholen. Über sehr viel extremere Fälle liest man in den rechten Hetzmedien wie Bild kein einziges Wort, wenn es PolitikerInnen der xxU betrifft.

  • Herr Habeck tut richtig daran zu gehen. Es liest sich doch sehr selbstmitleidig verletzt, wie er mit der jetzigen Regierung quasi abrechnet. Ich hoffe, die Zeit im Ausland gibt ihm wieder die nötige Distanz, wieder konstruktiver sein zu können.

    • @poesietotal:

      Verbittert hätte ich es bezeichnet…

    • @poesietotal:

      Mein Poesiealbum hättens nicht bekommen!



      Und das nicht nur - weil ich sojet nie mein eigen nennen konnte.

    • @poesietotal:

      Das lese ich auch so, Schuld sind allen voran die anderen.

    • @poesietotal:

      Das ist aber der Punkt. Merz wusste eigentlich vorher, dass Habeck Recht hatte. Sie wussten es womöglich auch. Dass Merz das dann nicht im Wahlkampf auch vertrat, ist ein Makel des Merz'. Der darf benannt werden.



      Habeck war einer der klarsten Politiker mit Distanzfähigkeit, sogar zur eigenen Partei. Sie bellen gerade am falschen Baum, scheint mir.

    • @poesietotal:

      Dem stimme ich nicht zu. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie er denkt, fühlt und warum er diesen Schritt geht. Für mich sehr wohltuend im Vergleich zu vielen anderen Politikern. Aber ich denke jeder empfindet das anders, je nach der eigenen Persönlichkeit.

    • @poesietotal:

      Ich finde, es liest sich wie jemand, der nach 20 Jahren mal wieder ohne strategische Implikationen sagen kann, was er von so manchen Leuten und Entscheidungen hält. Über Klöckner und Klingbeil kann man in jeder Kommentarspalte bösere Dinge lesen als das.

    • @poesietotal:

      Wieso "selbstmitleidig", er hat einfach recht, von dieser Regierung ist leider nicht viel zu erwarten. Es geht im gleichen Stil weiter wie unter der Ampel. Die Union will massiven Sozialabbau betreiben, profitieren davon wird die AfD. Mir macht das alles Angst.

      • @celcon52:

        Das schlimme ist wenn die AfD erst an der Macht ist wird der Sozialabbau noch härter vorangetrieben.

    • @poesietotal:

      Was ist denn an seiner Kritik selbstmitleidig verletzt? Würde es gerne verstehen.

      • @Fabian Müller-Klug:

        Verstehe ich auch nicht. Das ist doch nur Klartext. Ausdrücke wie "fetischhaftes Wurstfressen" könnten nicht treffender sein.