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Höhere Preise für LebensmittelVersnobte Oberschichtpartei

Jörg Wimalasena
Kommentar von Jörg Wimalasena

Der neue Agarminister Cem Özdemir fordert höhere Preise für Lebensmittel. Den wohlhabenden Grünen-Wählern können die Preise ohnehin egal sein.

Gut und gesund essen ist oft eine Frage des Geldbeutels Foto: Shotshop/imago

W ährend sich die wohlhabenderen und mittelschichtigen Teile Deutschlands nach den üppigen Festmahlen der Weihnachtsfeiertage gemütlich über den gut gefüllten Bauch streichen, war das Weihnachtsfest für Hartz-IV-Empfänger auch in diesem Jahr entbehrungsreich – mehr als Schmalkost war bei ihnen nicht drin angesichts von 5,19 Euro, die der aktualisierte Regelbedarf täglich für die Ernährung von Arbeitslosengeld-II-Betroffenen vorsieht. Davon kann man auch außerhalb der Feiertage nicht leben.

Dennoch fühlte sich der neue grüne Ernährungsminister Cem Özdemir genötigt, per Interview mit der Bild am Sonntag höhere Lebensmittelpreise zu fordern: „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima.“

Damit hat der Minister zwar tendenziell recht, aber wie so oft haben die Grünen offenbar wieder die Armen vergessen, die sich die steigenden Lebensmittelpreise schon jetzt kaum leisten können – und die Vereinbarungen der Bundesregierung lassen nicht darauf schließen, dass sich an dieser Situation bald etwas ändern wird. Vor allem Hartz-IV-Betroffene kommen schon jetzt kaum über die Runden.

Wie hoch das neue „Bürgergeld“ ausfallen soll, steht ebenso in den Sternen wie die Höhe der Kindergrundsicherung, von der vor allem arme Familien profitieren sollen. Trotzdem sollen Konsumenten die Zeche zahlen. Die Grünen laufen Gefahr, bei ihren Ökoprojekten das Soziale zu vergessen. Ihren wohlhabenden Wählern können die Lebensmittelpreise auch jetzt egal sein – im Bio­super­markt ist man ohnehin unter sich.

Aber ohne absehbaren sozialen Ausgleich werden unter steigenden Preisen vor allem Arme leiden – die zu Recht den Eindruck haben, dass die notwendige ökologische Wende vor allem auf ihrem Rücken vorangebracht werden soll.

Motoröl statt Salatöl?

Dass Özdemir darüber hinaus der Bevölkerung auch noch vorwirft, ihr sei „ein gutes Motoröl“ wichtiger „als ein gutes Salatöl“, illustriert gut, warum den Grünen nicht nur in konservativen Kreisen das Image einer versnobten Oberschichtpartei anhaftet, die auf die Konsumgewohnheiten der Menschen im Land herabschaut.

Die Grünen täten gut daran, künftig jedes ökologische Vorhaben an eine klare Umverteilungsmaßnahme zu knüpfen. Die schrittweise Abkehr von Forderungen nach erheblichen Hartz-IV-Erhöhungen in den vergangenen Monaten spricht allerdings dagegen, dass die mitregierende Ökopartei das erkannt hat.

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Jörg Wimalasena
Redakteur Inland
bis Januar 2022
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196 Kommentare

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  • Cem Özdemir macht als Landwirtschaftsminister genau das, was seine Aufgabe ist: Rahmenbedingungen festlegen für eine fairere Bepreisung von landwirtschaftlichen Produkten. Dass das momentane Billigfleisch bzw. die damit einhergehenden Produktionsbedingungen zum Himmel schreien sowie verheerende ethische (Tierquälerei), ökologische (Trinkwasserverseuchung) und medizinische (Antibiotikaresistenzen) Folgen für den Menschen, Umwelt und Klima hat kann kein vernünftiger Mensch bestreiten!



    Falls arme Menschen dann mehr Unterstützung brauchen kann und muss hier flankiert werden, ist aber ein anderes Thema und Entscheidungsebene.



    Wir stehen vor riesigen Herausforderungen und Veränderungen! Wir haben keine Zeit mehr für Mätzchen und müssen sie angehen. Eine Presse, die alles zerreißt was jemandem weh tun könnte positioniert sich nicht verantwortlich, sondern frönt der Erregungsbewirtschaftung.

  • Die Bildzeitung ist objektiver als die Taz in dem Artikel „Versnobte Oberschichtpartei“



    In der Bild Onlinezeitung zu lesen: von: Franz Josef Wagner veröffentlicht am 28.12.2021 - 21:51 Uhr



    Ihr Interview in der BILD am SONNTAG ist zur Nachricht der Woche geworden. Es ging um unsere Lebensmittel, um unser Brot, unser Fleisch und was für Ramschpreise wir dafür bezahlen.



    Das Brot zum Beispiel. Im Regal beim Discounter nehmen wir es mit 1,86 Euro pro Kilo mit. Gedankenlos. Doch für ein Brot braucht man einen Acker, man braucht Wind und Sonne, man braucht einen Bauer, der in der Frühe aufsteht, der sät.



    Die Lebensmittel sind so billig geworden, dass wir ihren Wert nicht mehr zu schätzen wissen.



    Meine Mutter machte noch drei Kreuzzeichen auf den Rücken eines Brotlaibs, bevor sie es anschnitt. Aus Respekt. So wie die Indianer, die sich bei jedem Tier entschuldigten, was sie töteten.



    Lieber Herr Özdemir, Sie haben recht. Unsere Lebensmittel dürfen keine Ramschware mehr sein.



    Ich finde es großartig, dass Sie als neuer Landwirtschaftsminister diese Debatte ausgelöst haben.



    Herzlichst,



    Ihr Franz Josef Wagner Bild.de

    • @D-h. Beckmann:

      LOL!

      Die wären kaum so nett gewesen, wenn das Interview nicht im eigenen Schwesterblatt gestanden hätte.

      Ist die Taz etwa beleidigt???

      • @V. Ohneland:

        :)))

  • Entschuldigung, bin ich hier noch bei der Taz? Oder hab ich irgendwo die falsche Abbiegung genommen und bin bei der Welt oder gar bei Tichys Einblick gelandet?

    Konsumenten sollen also "die Zeche zahlen" für der Grünen "ihre" "Ökoprojekte", letzten Endes hätten die Grünen hier wohl "wie so oft" "die Armen" vergessen, auf der "ihrem Rücken" die Wende vorangebracht werden soll. Die "versnobte Oberschichtspartei" schaut so auf die "'Menschen im Land" (!gah! Geht's noch pathetischer? Ist das eine Empfehlung als Bundespräsidentenredenschreiber?) herab. Und warum? Weil Özdemir "der Bevölkerung (...) vorwirft", ihr sei Motoröl wichtiger als Salatöl. Ach so. Darum. Ist ja klar.

    Es ist ja eine Sache, den Minister zu mahnen, die soziale Komponente bei der Ernährung im Blick zu behalten, das haben die Sozialverbände ja auch gemacht. Dass ausgerechnet die CDU da meint, auf den Zug aufspringen zu müssen: Geschenkt.

    Aber dass der Leitartikel der Taz dann ins neurechte Horn stößt und die Grünen als "versnobte Oberschichtpartei" disst, und zwar gerade dann, wenn sie nicht nur berechtigte, sondern notwendige Änderungen in der Landwirtschaft voranbringen möchte, das ist einfach nur unterirdisch.

    Merkt Ihr das eigentlich gar nicht, dass hier neurechte Argumentationsmuster bedient werden? Die Trope vom geknechteten Volk, das unter der snobistischen grünen Herrschaft leidet? Das ist nur noch Grade vom rechten Mist entfernt, die Richtung stimmt schon.

    Die da oben essen "gutes Salatöl", aber für die Armen war das Weihnachtsfest "auch in diesem Jahr entbehrungsreich"? Und weil das Weihnachtsfest so "entbehrungsreich" war, wird jetzt gegen den Minister geballert, wenn er sinnvolle Änderungen fordert? Wird das nächste Weihnachtsfest damit dann weniger schlimm, weil Özdemir mit seinen "Ökoprojekten" nicht weitergekommen ist und es damit, zum Glück, weiterhin Billigfraß für alle gibt?

    Wie kurz muss man eigentlich gedanklich derzeit so hüpfen können, um für die Taz zu schreiben?

    • @V. Ohneland:

      Stimme Ihnen!!! Bei weiteren, von solchen, Artiklen lese ich dann lieber gleich die Bildzeitung!

    • @V. Ohneland:

      Es ist Ihr Problem, wenn Sie "Welt oder gar (bei) Tichys Einblick" konsumieren. Haben Sie von den Genannten die Argumentationslosigkeit übernommen?



      Mehr fällt Ihnen nicht ein als Kritik an Özdemir als "neurechte Argumentationsmuster" zu bezeichnen?



      Und was ist für Sie "Billigfraß für alle "?



      Vielleicht kommen Sie einfach einmal wieder runter vom hohen Ross.



      Die Entwicklung der Grünen von der Friedens- und Ökopartei hin zu der Partei der ignoranten Wohlhabenden, die von oben herab auf die "Billigfraß" Konsumierenden herab schauen, ist Ihnen offensichtlich nicht bekannt.

      • @Rolf B.:

        Nein, diese Entwicklung ist mir tatsächlich in dieser Form nicht bekannt.

        Was mir bekannt ist, ist dass sich bei Vielen (offenbar auch bei Ihnen) zunehmend eine Haltung breit macht, die Politiker*innen und Amtsträger*innen pauschal angreift, verächtlich macht und delegitimiert. Beispielhaft hierfür ist der letzte Satz in Ihrem Kommentar, der eine einzige Unterstellung ist ("ignorant" "herab schauen"). Diese Art der pauschalen und unsachlichen Verurteilung ist mir mittlerweile zutiefst zuwider.

        Vielleicht halten Sie sich ja für links und sind einfach nur desillusioniert. Zweifel und Kritik an den Grünen sind ja auch vollkommen berechtigt. Aber bitte mit mehr Sachlichkeit!

  • Herr Wimalasena scheint in der TAZ für die Sichtweise des Proletariats zuständig zu sein, siehe auch den Artikel zum Böllerverbot. Ich finde das keineswegs verkehrt. Denn auch wenn Özdemir ja im Kern recht hat, nährt er mit seiner Äußerung, die augenscheinlich allein das Ziel hat, ihm in der nachrichtenarmen Zeit zwischen den Jahren Aufmerksamkeit zu verschaffen, den Eindruck, dass die 'Progressiven' den anderen, also denen, die irgendwie halt nicht 'progressiv' sind, immer wieder vorhalten, dass sie falsch leben. Sie essen falsch, sie reisen falsch, sie sprechen falsch, sie heizen falsch, sie feiern falsch, sie fahren falsch (Motoröl!), sie denken falsch und sie haben - wenn sie weiß 'gelesen' sind - auch noch die falsche Hautfarbe. Dass die Leute dann irgendwann sauer werden, wen wundert's. Wer will schon ständig als Vollpfosten hingestellt werden.

    • @Jochen Laun:

      Ich zitier hier mal kurz den Satz, wie er ihn im Zusammenhang gesagt hat: "Ich will, dass wir in Deutschland unsere tollen Lebensmittel genauso wertschätzen wie unsere tollen Autos. Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl."

      Wo man da jetzt reinlesen will dass Özdemir den Progressiven gibt der den Armen ihre falsche Ernährungsweise vorwirft ist mir schleierhaft. Wenn überhaupt würde ich hier zuviel Anbiederung an eine angenommene (autofahrende und -liebende) Mitte sehen und einen eher unangenehm auffallenden Enthusiasmus für die hiesige Autoproduktion.

      Aber weder sehe ich in der Aussage Aufmerksamkeitsheischerei noch dass er anderen irgendetwas vorhält.

      Ich weiß also nicht, warum Sie sauer sind und sich als Vollpfosten hingestellt sehen, aber ich wage mal zu behaupten, dass es eher nicht an den (tatsächlichen, nicht angenommenen) Äußerungen von Cem Özdemir liegt.

      • @V. Ohneland:

        Ein bisschen Polemik sollten Sie mir schon gönnen. Aber, ja, ich mache mir Sorgen darüber, dass die 'Progressiven' (mir fällt kein besseres Wort ein) sich mitunter in einer Blase bewegen, aus der heraus der Sinn für die Belange derjenigen, die nicht dazugehören, gestört ist, und zwar auf sehr vielen Gebieten, auch der Ernährung. Nicht zuletzt deshalb halte ich nichts davon, nur um der Schlagzeilen willen zur Silvesterzeit einen grünen Gassenhauer neu aufzulegen, der nichts bewirken wird als den erwartbaren Beifall bei den einen und den ebenso erwartbaren Ärger bei den anderen, die sich über billige Lebensmittel freuen und sich - nicht ganz zu Unrecht - kritisiert fühlen. Warum also ohne Not Öl ins Feuer gießen? Warum nicht warten, bis ein Plan für Veränderungen da ist? Und nochmal: In der Sache hat Özdemir ja durchaus recht, insbesondere die industrielle Tierhaltung und Schlachtung ist aus ethischen Gründen unhaltbar.

        • @Jochen Laun:

          Danke für die Antwort.



          Mir ist dabei aber so einiges nicht klar: Wer gehört jetzt nicht dazu, diejenigen die mehr an ihr Motoröl denken als an ihr Salatöl? Welcher Hartz-IV-Empfänger kann sich denn dauerhaft ein Auto leisten? Und warum ist es "Öl ins Feuer gießen", wenn Özdemir in der Sache doch Recht hat Ihrer Meinung nach? Wann wäre denn bitte ein opportuner Moment für den Minister, um ein Interview zu geben? Soll er erst die Sterne befragen? Oder soll er sich gar nicht äußern zu dem, was er vorhat? Das wäre doch auch wieder nicht recht.

          Mein Eindruck ist, dass Viele schon ahnen, dass das was wir derzeit betreiben (in punkto Energieverbrauch, uneingeschränkte Mobiliät, Umweltvernutzung etc.) nicht mehr lange so weitergehen kann. Aber anstelle dass man diesen überaus unangenehmen Realitäten ins Auge schaut, wird lieber der Bote für die Überbringung der schlechten Nachricht bestraft.

    • @Jochen Laun:

      Ja, man muss die Leutz zu ihrem Glück zwingen. Mit Anton wär das nicht passiert 😁

  • und zu weihnachten 2022 ...

    das neue kochbuch des bundesministers für alle.

    oder auch nur für die, die es kostenlos beim ministerium bestellen.

  • Wie will denn Özdemir dann verhindern, dass teuere einheimische Lebensmittel preislich unterboten werden von importierten Lebensmitteln?

    Will er etwa Lebenmittelimporte verbieten? Innerhalb der EU gibt es da schon mal gar keine Möglichkeit.

  • Im empfehle dem Minister die Verwendung von einheimischem Rapsöl in der Küche. Kostet pro Liter zwischen 1-3 Euro. Ich weiß nicht was Autoöl kostet, dürfe aber mehr sein. Ach ja und anders als bei manchem teuren Ölivenöl ist da bestimmt kein Motoröl untergemischt. (soll ein Witz sein ;)

    • @V M:

      Das ist genau der Punkt: Für Motorenöl wird leichen Herzens pro Liter so viel Geld ausgegeben wie in der Küche nur von Snobs für ihr teures Olivenöl. Diese Relation beklagt der Landwirtschaftsminister, der es natürlich lieber sähe, wenn das gute Rapsöl KEIN Ramschartikel für 1-3 Euro pro Liter wäre. Aber da ist eben in DE auch der Verbraucher vor, der sein Geld lieber in den Töfftöff steckt als in nachhaltige, gute Ernährung.

      • @Normalo:

        Lachhaft

        Für 3 Euro VK kann man ein Rapsöl in bester Bioqualität regional herstellen. Dann hat man ein gesundes und nachhaltiges Produkt und kein Ramschartikel. Motoröl? Brauch ich nicht!

  • An welchen Schrauben drehen die Grünen und ihr Landwirtsschaftsminister? Ich habe nichts anderes erwartet!



    Wie sagte doch einst Berthold Brecht: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral". Cem Özdemir glaubt also mit der Erhöhung der Lebensmittelpreise etwas für die Moral zu tun. Den allermeisten Verbrauchern ist es scheißegal, ob Tiere in der Massentierhaltung, beim Transport und der Schlachtung leiden! Billig muss es sein, das Fressen! Nochmal zur Erinnerung: Jährlich werden über 65 Milliarden Tiere (nicht mit eingerechnet sind erjagte Tiere sowie Fischarten und Meerestiere) weltweit für die Fleisch-, Milch- und Eierindustrie getötet. Die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln stellt eine Form von institutionalisierter Gewalt gegen Tiere dar, da diese empfindungsfähigen Subjekte in der Haltung, dem Transport zum Schlachthof und dem letztendlichem Akt der Tötung physisch geschädigt werden und leiden. Paradox ist, dass die meisten Menschen möchten, dass Tiere nicht leiden, dennoch konsumieren sie tierische Produkte. Die Menschen wollen Sicherheit und Wohlstand. Der Autoritarismus kommt heute als Konsum- und Verbrauchsterror daher, dem fast niemand mehr ausweichen kann. Erich Fromm spricht von der "anonymen Autorität". Er sagt, sie ist der Markt, der die Menschheit unaufhaltsam mit Neuem füttert, sie ist die öffentliche Meinung, die immer unverblümter mit "Fakenews" gebildet wird...jeder lebt in der Illusion, er handle aus eigenem freien Willen. In Wirklichkeit jedoch macht er sich, wie auch der Grüne Minister, über nichts so viele Illusionen, wie über sich selbst.

    • @Struppo:

      "Konsum- und Verbrauchsterror" - was haben Sie denn geraucht?

      • @Adam Weishaupt:

        Bin Nichtraucher aber denkwach. Machen Sie sich doch mal die Mühe - man muss sich schon mühen, wenn man sich diesen Dummschrott anschauen soll - und zippen Sie sich durch die Programme. Was da an Verdummungswerbung abgeht, hat schon mit einem, teils aggressiven, Trommelfeuer zu tun. Ich nenne es Konsumterror. Ein permanentes Aufrüsten mit immer raffinierteren Methoden. Je mehr und noch höher, je schneller und schicker etc...desto mehrwerden die Bedürfnisse geschürt. Die Prosa der Werbetexte obsiegt über vernünftige Kaufentscheidungen. Es ist krank und....es macht krank. Hinterrücks dringt die Werbung in unsere "Gemütsverhältnisse". Und wer schafft es, die Kinder da rauszuhalten? Ich habe den Verdacht, ein volkverdummendes Virus greift um sich, bzw. war schon immer existent. Ich warte da vergeblich auf einen Impfstoff, denn die kapitalistische Produktion des Begehrens, Verbrauchens und Wegwerfens muss systembedingt weiter forciert werden. Da wäre eine Impfung kontraproduktiv für dieses System.

  • Die Armen haben in Deutschland keine Lobby, und da die Politik sich heutzutage nur bewegt, wenn Lobbyinteressen dahinterstehen, ist auch nichts anderes von den Grünen zu erwarten. Man ist halt nur regierungsfähig, wenn man das Spiel mitspielt, wo es hauptsächlich um Posten, Pfründe, Wirtschafts- und Klientelinteressen geht.

    Es ist schon eine Schande, dass in einem reichen Land wie Deutschland 16,1% d. Bevölkerung offiziell als arm gelten.

    Das Volk, der Souverän...hahaha...was nen schlechter Witz.

    • @Shasu:

      Nur mal kurz zur Erinnerung: Özdemir ist LANDWIRTSCHAFTSminister und hat sich als solcher um genau das zu kümmern, was er gerade macht: Die Güte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und die Zukunftsfähigkeit der Herstellung dieser Erzeugnisse.

      Es wird Zeit, dass nach dem ewigen Kuschelkurs von CDU/CSU mit Nestlé und Co. hier endlich mal zukunftsfähige Entscheidungen umgesetzt werden!

  • Nun ist die Debatte schon so weit, dass höhere Preise für landwirtschaftliche Güter, die bessere Löhne bei Erntehelfern, faire Preise für Import aus Entwicklungsländern und eine Einpreisung von Umweltschäden zur Folge haben könnten nicht "sozial" sind auf dem Oberdeck des Traumschiffs "Neues Deutschland".

    Warum führt die taz+Gefolge die Debatte der BLÖD-Zeitung?

    • @Rudolf Fissner:

      Ich bin nicht oft Ihrer Meinung, aber hier möchte ich uneingeschränkt zustimmen: Auf diesen "Debattenbeitrag" hätte ich ausgerechnet von Seiten der Taz gerne verzichtet.

      • @V. Ohneland:

        @V.Ohneland @Fissner

        Ich hänge mich hier auch noch dran, sehe ich auch so und bin total verwundert.

        Herr Ö. hat sich eventuell etwas ungeschickt geäußert (er übt ja auch noch) aber es steckt ja dem Sinn nach das richtige dahinter.



        Das das hier so viele, ich glaube fast schon willentlich, "in den falschen Hals" bekommen haben... erinnert irgendwie an die 5 Mark/L-Sprit bzw. Veggikampagne.

        Aktuell hat Herr Wimalasena nach dem Kampf ums XXL Schnitzel und der Gewissensfreiheit beim Impfen noch so nen Knaller am Laufen: da geht es um die Rettung der "proletarischen" Böllerei vor grünem Kulturchauvinismus.

        • @Waage69:

          Obwohl ... ich würde mich revidieren. ... BLÖD gab den Ideen eine Chance. Die Kritik kommt eher von "Neues Deutschland"

  • 2) Die jetzige Empörung darüber, dass die Grünen höhere Preise fordern und dieses zu sozialen Schieflagen führen wird, wirkt in ihrer Vehemenz leider manchmal, wie das Pfeifen im Walde, weil das Unwohlsein darüber, dass die eigentlich verstandene Logik [dass nämlich der Wohlstand, den wir hier (Europa, Nord- und Teile Südamerikas, sowie Teilen Asiens) im kapitalistischen Lebensmodell feiern, bei Einhaltung der nötigen sozialen wie ökologischen Standards beim gegenwärtigen technischen Stand (und es ist nichts zu erwarten!), schlicht nicht drin ist. Nicht wenn man nicht so zynisch ist und in umgekehrter Anwendung der Logik annimmt, dass wir dann eben zu viele Menschen sind. Nicht wenn man nicht so zynisch ist und in umgekehrter Anwendung der Logik annimmt, dass wir dann eben zu viele Menschen sind], auf Kosten einer -nötigen- Sozialdebatte, ignoriert wird. Wir müssen über den Kapitalismus, über das ganze Lebensmodell das damit zusammenhängt reden, wir brauchen neue Fortschrittsbegriffe und anderen Technikeinsatz und mehr demokratische Debattenkultur. Sonst ist ökologisch, wie auch sozial auf dieser Welt nichts zu erreichen fürchte ich.

  • 1) Alles richtig, die Vorschläge der Grünen zeigen, dass soziale Ausgewogenheit von Maßnahmen nicht die oberste Priorität genießen. Das ist wenig verwunderlich und war und ist zu kritisieren. Aber, hat die Empörung des Artikels, wie auch von Teilen der Kommentare zum Artikel, nicht eventuell den selben Ursprung? Muss einem nicht, wenn gleichzeitig konstatiert wird, dass faire Preise (hier nur ökologisch, von sozial im Weltmaßstab war noch nicht einmal die Rede) in der Höhe dann nur noch von Reichen bezahlbar sind und gleichzeitig die Erlangung des weltweiten Wohlstands als kapitalistisches Erfolgsmodell gelesen wird, auffallen, dass die Erzählung, "der Kapitalismus" habe "uns alle" so unheimlich reich gemacht, so nicht haltbar ist? Der Kapitalismus hat -in Teilen der Welt- durch mehrere Instrumente (Niedrige Preise durch: Niedrige Öko-Standards, niedrige Sozialstandards, etc. und Kompensation fehlender Lohneinkommen durch: Kredite, Leasing, etc. ) den Schein von Wohlstand erzeugt. Der Konsum fand und findet auch tatsächlich statt, aber eben nicht unter den angenommenen Vorbedingungen. Legt man diese zu Grunde, kommt raus, dass dieser Wohlstand noch immer nur sehr wenigen Menschen zugänglich wäre.

    • @Ein Mensch.:

      Das Ganze funktioniert meiner Meinung nach auch nur deswegen und solange Ressourcen des Planeten gnadenlos geplündert und vernutzt werden, insbesondere die fossilen Brennstoffe. Nur dies bringt letzten Endes diesen enormen kapitalistischen Hebel hervor, mit dem sich z.B. regionale Lohnunterschiede zu Geld machen lassen. Nichts kann diese nach wie vor sehr billigen Stoffe in diesem Ausmaß ersetzen. Aber ich habe den Eindruck, viele sitzen zu sehr dem Märchen vom Fleiß und Glück des Einzelnen auf, als dass dieser direkte Zusammenhang klar gesehen würde. Ist ja auch deprimierend.

  • Ist Fleisch den wirklich zu billig? Es muss immer das Hackfleisch herhalten, dass man für 4 EUR/KG bekommen kann. Das Rinderfilet mit 40 EUR/Kg wird nie genannt. Letztlich muss man das gesamte Tier betrachten, was es kostet, es vernünftig zu ernähren zu halten und zu töten.

    Das nächste Argument, dass mich nervt, ist das qualitativ "schlechte" Fleisch. Hier ist in der Regel fettiges Fleisch gemeint und nicht Fleisch aus schlechten Haltungsformen. Wenn man ein Tier tötet, um es zu essen, sollte man auch alles verwerten und nicht nur das Rinderfilet fressen.

    Diese Unüberlegtheit trifft man auch bei Grünen an. Freunde von mir, haben mir (stolz) erzählt, sie essen wenig Fleisch, sie achten lieber darauf, wenn sie Fleisch essen, hochwertiges Fleisch, also Filet und co, zu essen. Wenn niemand das andere Fleisch ist, töten wir also ein Rind, um das Filet zu essen und werfen den Rest weg? Oder anders gesagt: Wer nur selten Fleisch ist, dann aber das hochwertige, tut nichts für geringeren Fleischkonsum in der Masse. Den die Reste müssen auch gegessen werden und diese sind - da sie nicht so beliebt sind wie das Filet - billiger.

    Daher zu guter Letzt: der Verweis auf das billige Fleisch mit dem Verweis auf Hackfleisch ist vielleicht auch einfach ein Angebot und Nachfrage Thema. Wenn die Reichen nur Filet essen und damit das Tier bezahlt wird, bleibt viel Hackfleisch übrig, dass man günstig verkaufen kann.

    • @Strolch:

      Das ist doch nicht richtig. Keiner hat was gegen Hack. Aber gegen Massentierhaltung. Ich benutze viel Hack, wenn Fleisch überhaupt, und natürlich ist es nicht aus Filets. Sondern aus allem möglichen Muskelfleisch. Neben Haltung ist auch wichtig, dass nicht mit Soja aus den Tropen gefüttert wird. So. Das sind die Parameter die die Tierzucht per se erfüllen sollte. Bevor Sie sich um Reste Sorgen machen die nicht da rein kommen: daraus macht Gelatine Brühwürfel und Konsorten. Ganz wichtige Grundprodukte auch in meiner Küche. Nicht, sieht unten, Fleischkäse oder Wurst.

    • @Strolch:

      Ich finde Ihre Argumente sehr einleuchtend - Filet macht einen Anteil von 1,5% am Rind aus. Ohne die "billigeren" Teile können also die Grünen-Wähler gar nicht ihr Selbstverständnis aufrechterhalten. Mein Problem mit den Grünen ist, dass sie immer den Lastenradfahrenden akademisch ausgebildeten urbanen Mittelstand vor Augen haben - daher: Energie- und Lebensmittelpreise hoch, Benzin teurer. Die soziale Spaltung zwischen Land (wo die qualitativ hochwertigen Lebensmittel aber gerne produziert werden dürfen) und Stadt, zwischen gentrifizierten "In-Vierteln" und Mietskasernen in den Außenbezirken jedoch geflissentlich ignoriert werden. Dazu kommt eine naive Weltsicht, die Kohle, Erdgas und Atom abschafft, Naturschutz für Windenergie auch mal aussetzen will und sich dann wundert, warum Landwirtschaft auf der Fläche irgendwann gar nicht mehr in Deutschland möglich sein wird - zumindest nicht in der angestrebten ökologisch hochwertigen, extensiven Form, wenn deutlich wird, wieviel Fläche man für Windkraft braucht...

      • @Dogro:

        Kein grüner fordert nur Filet zu essen. Was ist das für eine Polemik.

    • @Strolch:

      4 € für Hackfleisch? Das wäre ja schon ein normaler Preis. Davon ist nicht die Rede.

      Schauen Sie mal hier:

      prospekt.aldi-sued...w01-22-op/page/4-5

      Da wird Fleisch für unter 3€ verramscht. Davon ist die Rede. Es ist praktisch unmöglich, Fleisch zu solchen Preisen unter vernünftigen Bedingungen in den Laden zu bringen. Das fängt beim Stall an, geht über die Schlachter bis in den Handel.

      Wir müssen und daran gewöhnen, der realen Preis für Dinge zu bezahlen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich möchte Sie nicht korrigieren: Das kg kostet laut dem Prospekt 6,23 EUR. Der Preis ist der für 400g.

        • @Strolch:

          Will an dieser Stelle Ihrer Eingangsargumentation zustimmen. Vorausgesetzt, man betrachtet Fleisch als einen notwendigen, weil gesunden Anteil an der Ernährung, tue ich u. lasse die Frage nach der dann notwenidigen Menge einmal aus, dann ist es für mich auch eine Frage in etwa so: Ist das "feinste" Fleisch, Filet, etwa auch das vom "Nährwert" her das beste Fleisch? Ich glaube, nein. Dafür würde ich meine eher geringen Single-Kochkünste wirklich mit Ernst gern verbessern, um das andere Fleisch als das Filet vom Tier richtig zuzubereiten. Das tue ich auch. Filet u. ä. kann ich mir gar nicht leisten. Aber mit Rinderhack kann ich gute Gerichte machen und so weiter...Persönlich schmeckt mir die Hähnchenkeule viel besser als das Brustfleisch, auf dessen "Menge" die Hühnchen hegute gezüchtet werden. Hühnerklein: Für die Suppe. Nicht zu vergessen: Suppenfleisch. Dazu Gemüse, Gemüse.

          Ein wichtiger Kommentar von Ihnen.

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Taz fordert Billigfleisch für alle. Respekt.

  • Was soll das Gejammere - mit solchen Forderungen sind die Grünen ja nun mal gewählt worden.

    • @Samvim:

      Genau: Die Wähler*innen sind schuld. Mit dummen Menschen lässt sich besser Polit äh Publimumsverarschung machen, niemand kann es besser als Verbotsdemagoge Lindner...

  • Hm, die Erkenntnis das Lebensmittel in Deutschland zu billig sind rührt wohl daher das nach wie vor zu viele Menschen in D essen. Das werden Sie auch weiterhin. Der Trugschluss des Landwirtschaftsministers an der Stelle ist nämlich das er daran etwas ändern könnte. Er könnte natürlich eine Abgabe auf Lebensmittel einführen um den Preis zu pushen. Ergebniss wird dann sein das die Einkaufspreise die der Handel den Erzeugern zahlt gedrück werden. Bedeutet dann wahrscheinlich noch weniger Tierwohl, noch weniger Lohngerechtigkeit bei gleichbleibender Kundschaft und minimal höheren Preisen. Cem Özdemit vergisst nämlich scheinbar das nicht die Bioläden die Preise machen sondern die großen Discounter. Aber logische Schlussfolgerungen waren noch nie Sache der Grünen, Clientelpolitik schon eher.

  • Bitte mal die Sendungen mit Sebastian Lege anschauen, Tricks der Lebensmittelindustrie. Drüber Nachdenken und dann nochmal was dazu schreiben, mein Vorschlag.

  • Völliger Unsinn. Ich kaufe oft in einem Supermarkt ein, in dem auch Sozialhilfeempfänger einkaufen. Ein gewisser Anteil von ihnen kauft Fertigessen, billigst hergestellt, billigste Fette, wenig und schlechtes Fleisch drin zu einem für die Qualität völlig überzogenen Preis. Um genau sowas geht es. Da wird viel, sehr viel dran verdient. Und: die Industrie muss daran was ändern. Denn die, die den Scheiss kaufen, kann man nicht einfach ändern. Frisch gekocht ist immer besser, macht bestes Lebensgefühl, doch leider gilt auch oft der Umkehrschluss: fühlt man sich nicht wohl leidet das Kochen. Habe selbst den Fleischkonsum stark reduziert, und die verratzten Fleischkässemmeln usw kommen mir nicht mehr in die Tüte. Lohnt nicht. Befriedigt Fett und Salzhunger, für den Preis und die Qualität gibt es besseres.

    • @sachmah:

      Woran erkennen Sie denn Sozialhilfeempfänger?

    • @sachmah:

      Und wer soll die Fleischkäsesemmeln essen? Soll das Fleisch einfach weggeworfen werden? Sollen wir kurz gesagt: Ein Rind züchten. Das Fielt rausschneiden und den Rest in die Tonne werfen? Denken Sie einen Moment darüber nach. Die Industrie kann daran gar nichts ändern. Es gibt keine Filet-Rinder.

      • @Strolch:

        Erstens sind die fast immer aus Schwein, zweitens kommt da misshandeltes 1-2 Quadratmeter-Tier mit allem was sich verwerten lässt rein. Bindegewebe Ohren und Leckereien dieser Art. Aber bitte, wenn Sie das zum Essen und unterstützen dieses Systems angeregt, nur zu.

      • @Strolch:

        Sie tun dem Kommentar Unrecht. Hier war die Rede von industriell hergestelltem Fertigessen und, ich zitier mal, "verratzten" Fleischkäsesemmeln.



        Ich würde mal davon ausgehen, dass der/die Kommentatorin eine gute Fleischkäsesemmel gar nicht ablehnen würde.

  • Es ist wichtig über den Umgang der Menschen untereinander und den menschlichen Umgang mit der "Restnatur" zu sprechen und für mehr Umwelt/Klima/Existenzschutz und Umverteilung einzutreten. Ein weiterer Aspekt ist in der Diskussion bisher kaum gefallen - nämlich das Verhältnis des Menschen zum Tier. Mensch sollte auch über die Tiere selbst sprechen sowie über deren Bedürfnisse und Interessen, und deren Behandlung durch den Menschen und nicht bloß über Preise, Waren und Warenversorgung. Die Krise, die der Mensch seit langer Zeit befeuert, ist nicht nur die des Raubbaus an der Natur und der Ausbeutung von Menschen sondern auch eine der Ausbeutung der Tiere. Die Menschen sollten tunlichst ihr Verhalten zu Natur und Tieren reflektieren und ändern - schon aus eigenem Interesse. Leider begreifen viele Menschen dies nicht in Breite und Gänze bzw. sind nicht bereit ihr (politisches) Verhalten zu ändern. Unzählige Tiere sind bereits ausgestorben, Ökosysteme sind zusammengebrochen bzw. Inbegriff zusammenzubrechen. Nur ist der Mensch auf diese angewiesen baut menschliche Existenz auf funktionierenden Ökosystemen auf. Werden zu viele Ökosysteme zerstört, werden andere mitgerissen und somit das große Netz, die Kreisläufe kaputtgemacht. Ein bekanntes Beispiel sind die Bienen und dessen Funktion von Bestäubung als Voraussetzung für Fortpflanzung von Pflanzen und die Erzeugung von Früchten. Es ist allerdings nur ein Beispiel von vielen. So sind im Vergleich zu Anfang der 1980er 75 % der Insekten "verschwunden".

    • @Uranus:

      " ... angewiesen, menschliche Existenz baut auf funktionierenden Ökosystemen auf."

    • @Uranus:

      Stimme Ihrem Betrag zu! Bei dem Artikel von Jörg Wimalasena habe ich das Gefühl, er kopiert die Schlagzeitung der Bildzeitung! Dort war gestern die Schlagzeile: „Ampel soll uns nicht vorschreiben, was wir Essen.“

  • "Wie hoch das neue „Bürgergeld“ ausfallen soll, steht ebenso in den Sternen wie die Höhe der Kindergrundsicherung, von der vor allem arme Familien profitieren sollen. Trotzdem sollen Konsumenten die Zeche zahlen. Die Grünen laufen Gefahr, bei ihren Ökoprojekten das Soziale zu vergessen."



    Hat denn Özdemir Preise genannt? Ist ein solches Gesetzesvorhaben bereits auf dem Weg? Ansonsten ist es schon richtig darauf zu achten, dass von ökologischeren Bedingungen Ärmere ebenso profitieren. Am besten dadurch, dass Einkommen angeglichen, sprich untere Einkommen (ALG2, niedrige Renten, Grundsicherung, Löhne) angehoben werden oder hohe Preise, Mieten etc., Reichtum und hohe Einkommen abgesenkt werden. Und zum zweiten ist es ebenso wichtig, wer denn das Geld für was kriegt. Bisher sind es im großen Stil Agrarindustrie und Handelsketten für Massentierhaltung und pestizidbehandelte Produkte aus überdüngtem Boden.

  • Die Armen, die im Primark kaufen müssen, wegen der Ökosteuer nicht mehr Auto fahren können und auf keinen Fall mehr Geld für Fleisch auf den Tisch legen können, müssen immer herhalten, wenn es darum geht, die für uns alle wichtigen Veränderungen anzustoßen. Und klar, sind alle Grünenwähler*innen Gutverdiener*innen und scheren sich einen Dreck darum. Gähn.



    Dass es die Armen sind, die unter erbärmlichsten Bedingungen Tiere schlachten, die dann im Aldi verkauft werden, die schlechtbezahlt Klamotten für uns nähen und an den Orten der Stadt wohnen, wo die Luft am schlechtesten ist, und dass daran kein Hartz-4-Satz etwas ändern wird, außer diese Welt wird endlich so organisiert, dass man Ausgebeutete nicht gegeneinander ausspielt, dass die Luft überall gut zum Atmen ist, dass Menschen, die in der Nahrungsmittelindustrie arbeiten, nicht Dinge tun müssen, die kein taz-Journalist jemals tun wollen würde, dass niemand auf pestizidverseuchten Feldern arbeiten muss, nicht hier, nicht irgendwo sonst. Dass man nicht die Armen gegen die Grünen aufhetzt, nur weil sie die Wahrheit sagen. Fleisch muss teurer werden. Ich habe selbst eher wenig Geld und war auch schon mal bitterarm und finde es unsäglich, dass immer so getan wird, als wären Menschen, die die Klimakatastrophe abwenden wollen (und das seit Jahrzehnten), durchweg abgehobene Gutverdiener*innen sind, die den Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben. Wir wollen einfach diese Welt für unsere Kinder retten. Und für eure auch. Und Fleisch muss teurer werden.

    • @Maike Lala:

      Primark verkauft Klamotten und keine Lebensmittel. Und niemand muss dort an billigsten Klamotten sein Geld verschwenden, die drei Wochen halten und dann in die Tonne wandern

    • @Maike Lala:

      Volle Zustimmung.

  • Ich hatte mir vorgenommen, mich nicht mehr über die Partei zu ärgern, deren Gründungsmitglied ich war und die sich von einer sozialen, öklogischen und pazifistischen Friedenspartei zu einer Partei der Satten, Selbstgefälligen und teils bellizistischen GroßmäulerInnen entwickelt hat. Und Özdemir ist genau das Produkt dieser Entwicklung.



    Die Grünen haben mit der SPD dafür gesorgt, dass aus einem Land mit fast flächendeckendem Wohlstand, wenn auch teils auf niedrigem Niveau, ein Land der Billiglöhner, Armutsrentner und einer weit verbreiteten Kinderarmut unter den Bedingungen eines aggressiven Neoliberalismus wurde.

    Bezogen auf die bescheidene Wahlbeteiligung, sind Grüne und FDP auch nur Splitterparteien. Aber mit großem Einfluss, um die Interessen der Wohlhabenden zu bedienen.

    • @Rolf B.:

      Ein Land mit fast flächendeckendem Wohlstand? Da habe ich Deutschland in den 90ern aber deutlich anders in Erinnerung. Kann aber daran liegen, dass ich nicht aus "dem Westen" komme....

    • @Rolf B.:

      Tja, nach 16 Jahren Kohl haben Schröder und Fischer Deutschland zukunftsfähig gemacht. Nach 16 Jahren Merkel steht zu befürchten, dass Scholz und Co. das auch vorhaben.

      • @Yossarian:

        Da muss man nichts befürchten, da kann man sicher sein. Mit der Rücknahme der vorgesehenen Rentenerhöhung fing die Ampel ja schon an.

  • Ich sehe nur eine Möglichkeit: Generelle Vorgaben (zB Tierhaltung inkl. Fütterung) für alle Erzeuger, sowie eine stete Bezuschussung bestimmter Betriebsgrößenordnung.

    • @Gerhard Krause:

      Richtiger weg! Ställe mit 180000 Hühner zerstören eine gesunde Landwirtschaft.

  • Prinzipiell hat Özdemir recht. Kaum eine Nation in Europa (wahrscheinlich weltweit) gibt so wenig vom Einkommen für Nahrung aus wie wir (12%). Dafür haben wir Massentierhaltung, Billiglöhner in der Ernte und Erzeugerpreise, die teilweise ohne Subventionen kaum die Kosten decken.

    Nur macht der Ton die Musik. Das Beispiel mit dem Motoröl ist herablassend. Und wenn man sich nicht darum bemüht, den sozial Schwächsten -gerade in einer Zeit mit erhöhten Preissteigerungen- ein lebenswertes Einkommen zu sichern, dann sind Forderungen nach höheren preisen bei Sprt, Energie und Nahrungsmitteln sclicht unsozial.

    • @Deep South:

      Stimme dem weitgehend zu. Aber ist es auch interessant, dass immer wieder die Ärmsten in unserem Land dafür herhalten müssen, dass sich an Misständen, die alle betreffen, nichts ändern soll. Es ist richtig, dass Lebensmittel zum Teil viel zu billig sind, und - nicht nur in unserer GEsellschaft - wird billiges nicht gerade hoch geschätzt. Gleichzeitig ist es in der Tat bereits jetzt so, dass die (wieso eigentlich sozial und nicht wirtschaftlich) Schwächsten mehr HIlfe brauchen, um gesund leben zu können und da gehört die Versorgung mit Gemüse und Obst nun mal dazu. Kostet erst mal eine Investition in die die Versorgung auch dieser Menschen. Auf lange Sicht profitieren aber alle von einer gesünderen, lebendigeren Gesellschaft.

      • @Embodiment:

        Es geht doch gar nicht darum, dass "sich nichts ändern soll". Es geht darum, dass alle Menschen sich diese Preise leisten können müssen. Wer es sich jetzt schon leisten kann, kann doch jetzt schon teure Bio Produkte kaufen und brauch sich doch gar nicht angesprochen fühlen.

        Solche Artikel versteh ich als Sprachrohr für eben die, in deren Ohren solche Motoröl-Sprüche wie Hohn klingen müssen, weil sie jetzt schon jeden Cent dreimal umdrehen.

        Und so ein Text ist mir in einer selbsterklärt linken Zeitschrift lieber als übehebliche Anleitungen, wie man mit einem Kilo Kartoffeln und und 2 Bund Karotten 5 mal in einer Woche lecker kochen kann.

        • @Deep South:

          Jeden Tag leben arme Menschen in Deutschland in Armut, jeden verdammten Tag. Während Fußballprofis Maserati fahren, "Normalverdiener" zweimal im Jahr in Urlaub fliegen und wir mangels Vermögenssteuer keinen blassen SCHIMMER mehr davon haben, wie stinkreich manche mittlerweile geworden sind.



          Aber wehe der neue grüne Landwirtschaftsminister maßt sich an, einen Vergleich zwischen Motor- und Salatöl zu ziehen. Raus mit der sozialen Keule! Wo kommen wir denn hin, wenn die Armen nicht mehr mit Billig-Fraß abgespeist werden können! Am Ende gehen die noch auf die Straße und wollen ihre Würde zurück!

          • @V. Ohneland:

            Keine Ahnung, was das alles mit dem Artikel hier und meinem Kommentar dazu zu tun haben soll.

            Ich kann nirgendwo erkennen, dass dem Autor die sozialen Probleme unserer Gesellschaft bislang egal gewesen wären. Und von mir findest du auch keinen Beitrag, dem du entnehmen könntest, dass mir Armut abseits von höheren Lebensmittelpreisen am Allerwertesten vorbei geht.

            Wie kommst du auf den Trichter?

  • Es stimmt mich traurig, dass ausgerechnet ein taz-Redakteur sich so oberflächlich mit den Zielen von Grünen beschäftigt.



    Das gegeneinander Ausspielen von Klimaschutz und Bekämpfung von Armut zeigt, wie wenig Sie sich mit den Hintergründen beschäftigt haben.



    Wen trifft denn die Klimakriese am stärksten?? Richtig! Die Sozialschwachen.

    Und vielleicht sollten Sie sich mal ein wenig umschauen, welche Konzepte es zur fairen Verteilung von guter Ernährung bereits gibt.



    Haben Sie schon einmal etwas von SoLaWi gehört?



    Bei diesem Prinzip berechnen die Erzeuger*innen, wieviel Geld für die Ernte erforderlich ist.



    Dieses Geld wird von einer Solidargemeinschaft zusammengetragen, in der nur jeweils soviel gezahlt wird, wie es das eigene Portemonnaie ermöglicht. Wer viel Geld hat, zahlt freiwillig mehr, so dass auch Personen mit wenig Geld die Möglichkeit haben, sich mit gesunden Lebensmitteln zu ernähren.



    Ein Beispiel:



    www.solawi-wildes-gemuese.de/

    • @queenich:

      Dito! Schließe mich an. Toll, dass es bei ihrem Beispiel einer SoLaWi so solidarisch funktioniert! Habe auch schon ein anderes Beispiel erlebt, bei dem der Beitrag nicht nach Einkommen differenziert wurde. Aber das ist/muss ja offenbar nicht so sein ;-)

    • @queenich:

      "Wen trifft denn die Klimakriese am stärksten?? Richtig! Die Sozialschwachen."



      @Queenich: Ja, und was tun die Grünen dagegen?



      Im Wahlkampf das Bürgergeld fordern, von dem weite Teile der FDP gar nichts halten, und jetzt dieser herablassende Kommentar von Özdemir, der gar nicht weiß, wie es ist, wenn ein HartzIV-Empfänger überlegen muss, ob er die Stromkosten bezahlt oder stattdessen lieber bis zum Monatsende noch Essensgeld hat.



      Die steigenden Stromkosten gehen nämlich von dem Betrag ab, der für Lebensmittel aufgewendet werden kann.



      Über gesunde Lebensmittel können sich gerade HartzIV-Singles üblicherweise keine Gedanken machen, wenn die Abschlagszahlungen für den Strom so steigen, dass am Ende des Monats nur noch Nudeln gegessen werden können, oder - wegen der zu geringen Beträge - (sofern noch vorhanden/finanziell in der Lage zu helfen) Verwandte um Unterstützung gebeten werden müssen. HartzIV-Empfänger mit Kindern können die Beträge für ihre Kinder zumindest so umschichten, dass alle satt werden, auch wenn das dann oft zu Lasten z.B. der sozialen Teilhabe oder z.B. der Ausstattung mit altersgerechter Kleidung der Kinder geht.

      Der Staat ist die Solidargemeinschaft, nicht irgendeine private Spendeninitiative. Es ist die originäre Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass auch Arbeitslose und nicht arbeitsfähige Bürger menschenwürdig versorgt werden.

  • Als gelernter Gemüsebauer kann ich dem Herrn Özdemir nur beipflichten.



    Die niedrigen Preise stehen in Widerspruch zu Tierwohl, Umweltschutz und auch Klimaschutz.



    Zudem bieten sie weder für die Betriebe noch für die Angestellten eine verlässliche Existenzsicherung.

    Für mich ergibt es sich damit so, dass ich lieber jobbe und mich mit HIV aufstocken lasse.



    Für Betriebe bedeutet das immer weniger Perspektiven und immer mehr Betriebsaufgaben.



    Und für Verbraucher bedeutet das schlussendlich ein Verlust regionaler Angebote und eine zunehmende Abhängigkeit vom Angebot des Supermarktes.

    Aber was solls, immerhin bleibt das Essen so noch bezahlbar und irgendwer auf der Welt wird schon zu dem Preis produzieren, den wir breit sind, zu zahlen. Oder?!?

    • @this.is.ridiculous:

      Naja, sicherlich sind höhere Preise besser für Tiere, wenn dies bedeutet, dass weniger Tiere konsumiert und produziert werden. Allerdings steht die speziesistische [1] Gesellschaft - also die Gesellschaft die Tiere aufgrund Spezieszugehörigkeit diskriminiert - grundsätzlich im Widerspruch zu Tierwohl. Wer sagt "Schweine, Rinder usw. sind zum Essen da", die dann bloß kein Antibiotika mehr kriegen und ein paar DINA4-Blätter mehr Platz haben ehe sie das gleiche "Schicksal" wie das ihrer "Leidensgenossen" aus der Massentierhaltung ereilt, kümmert sich nicht wirklich um tierliche Interessen - nämlich das nicht eingesperrtsein- und getötet-werden-wollen. Am Ende steht, egal ob "Bio" oder "konventionell", der Bolzenschuss, das Elektrobad, die CO2-Erstickung [2].



      [1] de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus



      [2] SWR Report Mainz:" CO2-Betäubung. Schweine leiden vor der Schlachtung"



      www.swr.de/report/...1imyhhr/index.html

      • @Uranus:

        Den Widerspruch zwischen Fleischkonsum und Tierwohl sehe ich natürlich auch und in (m)einer idealisierten Welt leben die Menschen weitgehend vegan.



        Doch um Veganismus ging es mir in meinem Beitrag nicht. Ich wollte als direkt Betroffener bekräftigen, dass zu den üblichen (Großhandels-)Preisen keine nachhaltige Produktion möglich ist. Nicht im Sinne des Klimas, nicht im Sinne der Umwelt und auch nicht im Sinne der Erzeuger.

      • @Uranus:

        Hier in der taz (von J. Maurin wohl war es) wurde mal berichtet, dass überlastete (oder fahrlässige) Akkord-Schlachter den Bolzen-Schuss oft nicht "fachgerecht" ausführen und die Schweine dann lebendig über Kopf gehangen und aufgeschlitzt werden.

        • @tsitra:

          Schweine werden mit Elektroschock betäubt, Bolzen werden bei Rindern eingesetzt. Außerdem: Natürlich ist das Tier noch am Leben, es ist lediglich btäubt. Der Tod tritt nach dem Kehlschnitt durch Ausbluten ein.

  • Landwirtschaftsflächen werden von der EU nach Größe subventioniert und nicht nach der Art, was angebaut oder bewirtschaftet wird. Auch die Förderung von Tierwohlflächen wird nicht berücksichtigt. Es gilt Masse vor Qualität in der Erzeugung.

    Das schadet den Landwirten, die selbst einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb führen wollen.

    Dazu kommen die Einkäufer der Schlachthöfe, die Großhändler der Märkte und Einzelhändler, die den Preis für die Abnahme bei den Herstellern bestimmen.

    Die Gewinne, die Händler anschließend durch eine Riesenspanne bei den Endverbraucherpreisen erzielen, haben weder etwas mit der Produktion der Lebensmittel etwas zu tun, noch mit dem Erwerbseinkommen der Menschen oder der Inflation.

    Es liegt auch an der Gewinnmarge des Handels, ob die Preise der Herstellung entsprechen.

    Steigende bzw. angemessene Preise bei der Abnahme von landwirtschaftlichen Produkten müssten noch nicht einmal steigende Endverbraucherpreise bedeuten, wenn dem Handel eine Gewinngrenze gesetzt wird.

    Das hat dann Einfluss auf die Gewinne, zum Teil Dividende der (AG)Unternehmen.

    Also ran an die Subventionen, ran an den Handel und das alles nicht nur national gedacht, sondern mindestens auf EU-Ebene und darüber hinaus.

    Denn Deutschland ist Exportmeister für billiges Fleisch z.B an China, importiert einen großen Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse von Gemüse und Obst - gerade und eben nicht nur aus der EU.

    • @louisa:

      "Es liegt auch an der Gewinnmarge des Handels, ob die Preise der Herstellung entsprechen." (Louisa)

      Der Handel hat gerade bei den Grundnahrungsmitteln mit die geringsten Margen. Beispiel Lebensmittel von Discountern: Die Marge lag dort über Jahrzehnte bei 1-2%, nur so konnte man den regulären Handel deutlich unterbieten. Zusätzlich wurde Druck auf die Erzeuger ausgeübt.

      Beim Beispiel Milch sieht man aber, wer eigentlich die Preise diktiert:



      Die Großmolkerein gaben den Bauern Abnahmepreise vor, die schließlich nicht mehr die Kosten deckten. Erst eine Initiative des Handels (ausgelöst durch den Druck von Verbraucherverbänden) hat zur Anhebung der Endpreise im Einzelhandel und letztlich zu einem höherem Abnahmepreis der Rohmilch geführt.

      Mit den aktuell steigenden Kosten liegt auch dieser Abnahmepreis wieder knapp über den Produktionskosten, weshalb fast nur noch Großbetriebe mit Massentierhaltung (die alles andere als artgerecht ist) und hoher Automatisierung kostendeckend produzieren können.

      Das gilt übrigens auch für die Eierproduktion. Nicht wenige dieser Betriebe befinden sich in Ostdeutschland (teilw. ehem. LPGs) und werden teilw. von niederländischen Eignern geführt, die nur am Umsatz interessiert sind. Es gibt weitere gigantische Betriebe in Westdeutschland, gerade in Niedersachsen und Westfalen.



      Hühner sind gerade in einigen Ostbetrieben nur Eierlegemaschinen, die nach 1 Jahr Dauerproduktion so ausgelaugt sind, dass d. Stückzahlen nach unten gehen. Sämtliche Hühner werden dann getötet und durch neue Hühner ersetzt.



      Die Eierpreise ergeben sich aus der Güteklasse und der Haltungsart, der Einzelhandel übt aber Druck auf die Erzeuger aus.

      Die Fleischpreise bestimmen wiederum die großen Schlachthöfe (Konzerne), die durch den Einsatz von Billiglöhnern aus dem Ausland so hohe Margen erreichen, dass der Bereich zum Milliardengeschäft mutiert ist. Auch hier sind die Margen im Einzelhandel überschaubar, im Discounterbereich dürften sie zw. 1% und 3% Prozent liegen.

      • @Proteus:

        Sie geben meiner Argumentation im Grunde Recht. Sie definieren den Handel bloß zu kleinteilig, detailieren zwei Probleme von vielen.



        Großmolkereien und Schlachthöfe gehören bereits zur Handelskette von Abnehmern, die nach den Erzeugern stehen.

        Je nach Produkt eines Lebensmittels sind es unterschiedliche Gewinner, die den Preis in die Höhe treiben und daran als einzige verdienen. Es betrifft schließlich auch nicht nur Bauern hier oder in der EU, sondern die weltweite Produktion und Ex-Import.

        Weder spiegeln Endverbraucherpreise die Erzeugerpreise wider, noch werden an die echten Hersteller adäquate Preise für die Erzeugung gezahlt.

        Der Gewinn bleibt im Zwischenraum hängen.

        Reguliert man den Raum zwischen Erzeugern und Endverbrauchern, muss es bei steigenden Erzeugerpreisen keine steigenden Enverbraucherpreise geben.

        An den Gewinnmargen muss geschraubt werden; das sollten auch Grüne besser kommunizieren.

  • Geht's denn noch! Diese Bauern, von denen in vielen Kommentaren die Rede ist gibt es doch kaum noch. Der Weg zu weiteren (dann auch weniger werdenden) »Feldherren« und verschärfter Massentierhaltung muss gestoppt werden Punkt



    Die aktuell und mutmaßlich weiter in finanzieller Armut gehaltenen Menschen müssen in ihrem Engagement für bessere Lebensbedingungen unterstützt werden. Auch sofort! Punkt



    Beides sind grundlegende Voraussetzungen für eine unstrittige Transformation der Gesellschaft, die auch dem Klimawandel begegnen kann.



    Lasst uns dafür kämpfen und nicht in die Falle tappen, sozial schwache Gruppen gegeneinander auszuspielen!



    »Richtige Bauern« müssen eher mehr werden; finanziell benachteiligte Menschen darf es in einer so überaus reichen Gesellschaft nicht geben.



    O. k., es mag nicht die Mehrheit der besonders reichen Menschen sein, die einen solchen Weg über – zunächst – Steuern unterstützen.



    Auch die neue Regierung, auch Özdemir, braucht den »Druck der Straße«.

    • @Wilmark:

      Ach ja, es gibt kaum noch Bauern? Komisch, wenn ich die mit ihren fetten Traktoren demonstrieren sehe bei mir, sehe ich immer Tausende.

  • Ich finde es immer wieder erstaunlich wie die Öffentlichkeit ihr Herz für Arme entdeckt wenn es mal wieder um höhere Preise zwecks Tierschutz, Umweltschutz oder Klimaschutz geht.



    Wenn es dann mal wieder darum geht ob Hartz 4 erhöht werden soll oder andere Sozialleistungen , ist die gesättigte Mittelschicht hierzulande ja schnell dabei zu fragen ob das denn unbedingt sein muss , die können doch einfach arbeiten etc .



    Ich habe ja immer noch den Verdacht , das sich die Leute aus der Mittelschicht , wenn es um Maßnahme für oben genanntes geht , gerne selbst zur Armutsschicht rechnen möchte , schließlich kann es ja nicht sein das der eigene Lebensstandard deswegen sinkt, soll doch die Besserverdiener, also alle die mehr als man selbst verdient unabhängig wie hoch das eigene Einkommen auch sein mag, das ganze zahlen.

    Dabei ist es doch ganz einfach der Hartz V Satz wird nach dem Bedarf ermittelt , steigt also der Bedarf so steigt auch der Satz .



    Wer sich also Sorgen um die Ärmsten macht sollte das berücksichtigen und bedarfsgerechtere Hartz 4 Sätze pochen . Aber ich befürchte das ein Großteil derjenigen die in der Öffentlichkeit nach Berücksichtigung der Armen schreien, vermutlich nicht in der Taz, eigentlich nur eins im Sinn hat , das Fressen billig zu halten so das man mehr Geld für anderen Konsum übrig hat.

  • Der Artikel wirkt widersprüchlich und ohne klare Linie.



    Veränderungen in der Landwirtschaft sind doch gewünscht…daher sind höhere Kosten eine unmittelbare Konsequenz. Preissteigerungen für Lebensmittel werden bei der Berechnung der Sozialhilfe berücksichtigt…also braucht es eher Entlastung bei den unteren Einkommensgruppen.



    Oder was sollte das Thema sein 😶?

  • Soweit billiges Fleisch auf Werbeaktionen zurückzuführen ist, so werden die entsprechenden Margeneinbußen ja bei den Preisen anderer Produkte aufgeschlagen.

    Bei einem Verbot billiger Fleischpreise würden die Händler eben mal woanders eine Aktion machen, vielleicht sogar bei Soja und Hafermilch.

  • Ja, das ist es!



    Höhere Löhne für alle....



    Nur wie soll das gehen... Inden letzten Jahren wurde die Streikmöglichkeiten der Gewerkschaften stark eingeschränkt... auch mithilfe der Sozialdemokraten... Ausgesperrte AN bekommen kein Kurzarbeitergeld mehr, sondern müssen von der Gewerkschaftskasse ihr Geld bekommen... damit bricht in der Regel ein Streik in kurzer Zeit zusammen.



    Und überhaupt .. ein politischer Streik wie in Frankreich nicht unüblich... zB. gegen die Rentenpolitik, würde bei uns sehr große Schadensersatzforderungen für die Gewerkschaften zur Folge haben...



    Darüber, wie Gewerkschaftsrechte eingeschränkt wurden sollte meine taz grundsätzlich mehr berichten.



    Auch ein Hinweis für Ulrike Herrmann.....

  • Danke für den Artikel. Ich konnte Cem noch nie leiden. Es ist jetzt wirklich wichtig im Auge zu behalten, ob sich B90/Grüne in eine "grüne CDU" entwickelt. In Teilen ist sie es schon. Die Fundis scheinen in der Unterzahl. Aber das ist nur mein subjektiver Eindruck.

  • Höhere Preise für Lebensmittel und höhere Preise für Strom und Gas sind erst der Anfang. Die Mietnebenkosten werden schon ganz bald steigen, die Kosten für klimaneutrales Bauen (und Sanieren) kommen demnächst noch dazu und werden den Wohnraum weiterverteuern. Autofahren wird allmählich Luxus ... da kommt Freude auf.

    • @TazTiz:

      Autofahren war schon immer Luxus. Das ist Ihnen offenbar nur noch nie aufgefallen.



      Eine Tonne Stahl und Plaste mit Hilfe von verrotteten, stinkenden Pflanzenresten durch die Gegend zu bewegen um eine 80-Kilo-Person von A nach B zu bringen, die in aller Regel zwei Beine hat um sich fortzubewegen ist im Grunde einfach nur Irrsinn.



      Man muss schon sehr in der Jetztzeit verhaftet sein um das nicht zu sehen.

  • Ich finde es immer wieder putzig, wenn ein Großteil der geneigten Leserschaft sich so für die Geringverdienenden ins Zeug legt, die sich ihr tägliches Schnitzel nicht mehr leisten können, sobald faire Erzeugerpreise gezahlt werden sollen.



    Ich bin Biogärtnerin, jetzt schon ein paar Jahre aus dem Geschäft, kann mich aber gut erinnern, dass auch Meinesgleichen, bei 8 Stunden angestellter Schufterei zu eben jenen gehörte, weil mit der Produktion von Lebensmitteln einfach nicht viel zu verdienen ist.



    Bis nach die Jahrtausendwende ist der Preis für z.B. Weizen für Bauern seit den 50er Jahren nicht gestiegen, alle anderen Preise dagegen explodiert.



    Discounter generieren ihre unglaublichen Gewinne auch dadurch, dass sie die regionalen ErzeugerInnen bei den gezahlten Preisen über´s Ohr hauen, a la "lassen sie ihre Rechtsabteilung halt die ausgemachten Preise einklagen".



    Im europäischen Ausland wird klaglos ein Vielfaches der hiesigen Bioladenpreise für gewöhnliche, konventionelle Lebensmittel, ausgegeben, ohne dass es zu Aufständen kommt. Nur hier sollen alle, die in der Agrarwirtschaft arbeiten, das möglichst umsonst tun.



    Ich selbst gelte offiziell als arm, schaffe es aber problemlos, mich fast ausschließlich aus Bioladen und, zugegeben, Drogeriemarkt zu ernähren. Keine Discounter.

    Das meiste Geld wird hierzulande für Wohnen ausgegeben, dann kommen womöglich Urlaub, Elektrogeräte und Autos.



    Da gibt es kaum Gezeter über Preise, denn bei Maschinen und anderen Luxusartikeln ist scheinbar klar, dass Qualität ihren Preis hat. Es wird Zeit, dass sich das endlich ändert.

    • @Fezi:

      Vielen Dank für den fundierten Beitrag!

  • Wenn man gleichzeitig die Anzahl der Rinder/Schweine/Schafe/Hühner an die Fläche zur Futtererzeugung, Dung-Entsorgung (einschl. Verbot der Überdüngung) und eine Ausdehnung der Fläche zugunsten von Wald und Wohnraum verhindert wird das Angebot verknappt.

    Natürlich können Sozialleistungen erhöht werden, womit eine steigende Nachfrage auf ein gleichbleibendes/sinkendes Angebot trifft.

    Wie eine Änderung der Landwirtschaft erfolgen soll, die nur mit Umverteilung funktioniert, verstehe ich nicht. Mit Ge-/Verboten erwarte ich einen Schwarzmarkt für die betroffenen Lebensmittel.

    • @xf01213:

      Ich "knabbere" an diesen Zusammenhängen ebenfalls, verstehe aber auch wenig von den Zusammenhängen der Landwirtschaft - z. B. landwirtschaftliche Kreislaufwirschaft. Ich bin auf folgenden Artikel bei Zeit-Online gestoßen:

      Die Scheinheiligkeit der Fleischliebhaber - Klimaschutz gelingt nur mit sehr viel weniger tierischen Produkten. Dafür brauchen wir radikale Lösungen. Bevormundend ist das nicht – es schützt unsere Freiheit.

      Ein Gastbeitrag von Felix Ekardt



      23. Dezember 2021

      www.zeit.de/wirtsc...sort=desc#comments

      Eckardt spricht sich für eine Reduktion der gegenwärtigen Fleischproduktion um dre Viertel aus, um dadurch auch die Emisionen (Methan, Rinder) zu senken, um das 1,5--Ziel zu erreichen. Er fordert, wegen der dann folgenden Preissteigerungen, soziale Ausgleichsmaßnahmen. Ihrer Darstellung folgend müssten diese bei der Grundsicherung so hoch sein, dass diese Konsumenten gegenüber den anderen bei der Verteilung des "knappen Gutes Fleisch" über den Preis mithalten könnten. Die Grundsicherung müsste allein deshalb deutlich agehoben werden. Was so laut Artikel hier nicht in Aussicht steht. Will der LW-Minister aber wie erklärt "gesundes Essen für alle" und Fleisch würde da dazu gehören,. müsste die sehr verringerte Angebotsmenge kontingentiert u. z. B. über Lebenmittelmarken zugeteilt werden. Denn gesunde Lebensmittel dürften keinem vorenthalten werden und dürften im genannten Fall NICHT über den Preis und also ungleich verteilt werden. Und dann könnte es Schwarzmärkte geben.

      (War übrigens in der Grundsicherung u. bin dort nur vorübergehend nicht. Bin von daher natürlich am Thema interessiert.)

  • "Versnobte Oberschichtpartei"

    Ist der taz nicht bekannt, das Obst und Gemüse unter ausbeuterischen Niedriglöhnen vor allem aus dem Ausland zu uns heran transportiert werden?

    Es ist nicht Aufgabe der Erntehelfer in Spanien für das Versagen der Lohn und Sozialpolitik in DE gerade stehen zu müssen. www.daserste.de/in...ige-ernte-120.html

    Selbstverständlich hat Özdemir recht damit, dass die Preise für Lebensmittel steigen müssen. Wahrscheinlich sogar noch mehr als er denkt!

  • "Dass Özdemir darüber hinaus der Bevölkerung auch noch vorwirft, ihr sei „ein gutes Motoröl“ wichtiger „als ein gutes Salatöl“, illustriert gut, warum den Grünen nicht nur in konservativen Kreisen das Image einer versnobten Oberschichtpartei anhaftet, die auf die Konsumgewohnheiten der Menschen im Land herabschaut."



    Ein Spaziergang durch unsere Straßen zeigt leider zu deutlich, dass Özdemir damit leider recht hat: In unserem Viertel (eher "untere Mittelschicht", d.h. viele Handwerker, Industriearbeiter, Krankenschwestern, Paketausfahrer ...) stehen extrem viele übermotorisierte Farhzeuge herum, die eben nicht die Funktion erfüllen, Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen, sondern Statussymbole sind. Ihne eine Diskussion über unsere Konsumpräferenzen wird es nicht gehen. Und dass die, die gut verdienen, sich gutes Salat- und Motoröl leisten können -- na ja, wenn uns das stört, müssen wir halt ans Steuersystem ran.

  • es passt doch alles in bild ...

    was ich nicht hoffe, daß der landwirtschaftsminister seine these im gut besuchten restaurant borchardts in berlin abgegeben hat.

    in bremen hat in den sommermonaten die wirtschaftssenatorin (frau vogt/die linke) auf dem wochenmarkt kulinarische küche vorgestellt. zum nachmachen.

    anstatt daß sich für stunden an eine x-beliebige supermarktkasse gesetzt wird, um direkt den kunden in die tüte zu schauen, oder in einem fastfoodshop den eltern in die augen zu schauen, oder bei einer tafelausgabe mit menschen zu sprechen, werden hohe werte gepredigt.

    genausowenig wird gesehen, daß handwerkliche betriebe, schlachter und bäcker, händeringend nach personal suchen und die industrielle fertigung den finger am drücker hat.

    nee freunde, die realitäten biegt man nicht mit einem appell um.



    dafür braucht es eine interdiziplinäre lösung.

  • Wir essen zu billig hergestellten Schrott und davon viel zu viel. Eine unbequeme Wahrheit.



    Zu viel Zucker, zu viel Fleisch, oft mit unnatürliche Zutaten gepimpt.



    Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Überempfimdlichkeiten, Hauterkrankungen und Herz-Kreislaufgedöns gibt's gratis dazu.



    Auf keinen Fall weniger und besser, sonst leidet die soziale Gerechtigkeit, schon klar!

    • @Tom Farmer:

      Darf man fragen, wer oder was im Besitz dieser Wahrheit darüber ist, welche Speisen zu billig oder zu teuer sind und welcher Preis der genau richtige ist?

      • @Kate Bell:

        Der Besitz der Wahrheit ist allgemein zugängig in jedweden Artikel im Spektrum der Wissenschaft, Bild der Wissenschaft oder arte-Betrag wenn es um die Nachteile der industriell gefertigten Nahrung geht in Verbindung mit Zivilisationskrankheiten.



        Das billigste, auf die Kalorien gerechnete, ungesündeste Lebensmittel ist Zucker in all seinen chemischen Varianten. Insbesondere wird Zucker daher in großen Mengen in Lebensmittel eingearbeitet, nicht nur als Süßstoff sondern als erweiterter Geschmacksträger, Füllstoff, Bindemittel, Gewichtserhöher. Das ein Kilo Zucker (für Mehl gilt Ähnliches) billiger ist als fast jedes Frischprodukt (vom Salat, Obst, Gemüse...) ist Fakt, auf Kalorieninhalt gerechnet um Potenzen günstiger.



        Wo alles Zucker drin ist und wer diesen Billigschrott aus der Fast Food Industrie und in den Müsli-, Snack, Süßigkeiten und Gefrierabteilungen der Supermärkte vornehmlich konsumiert sind überproportional (anhand der %-Menge pro Jahr) Leute mit wenig Geld (und wenig Bildung).



        Jetzt zu sagen gebt mehr Geld durch Umverteilung und alle kaufen frische unverarbeitet Lebensmittel? Und beim Bauern kommt auch automatisch mehr an?



        Mir scheint eher das Gegentei richtig: Zuckersteuer auf verarbietet Lebensmittel, Fett und Öl-steuer dito. Mit den Einahmen frische Lebensmittel steuerlich begünstigen, MwSt 0% oder so. Mal schaun wer dann schlau genug ist oder auch die Energie aufbringt selbst zu kochen.



        Auch zu diesem Thema braucht es grundsätzliche Änderungen wie auch beim Klima, Verkehr, Retenvorsorge, bildungsgerechtigkeit usw. Leider wird stets nur thematisch argumentativ rumgepimmelt und es ändert sich gar nix. Wie auch hier in den meisten Kommentaren.

    • @Tom Farmer:

      Das hilft Menschen mit geringen Einkommen jetzt genau wie weiter?

      • @Andreas J:

        Tom geht bestimmt von 5,19€/d aus, die ein Mensch, der mit Alg2 (oder den gleichen Betrag, wenner auch noch dafür arbeiten muß!) klarkommen muß, für Ernährung ausgeben kann. Manchmal musser auch nen Liter Mototöl kaufen, sonst isser garned mehr mobil.



        Und falls mir Cem Özdemir überzeugend erklärt, warum das Sonnenblumenöl ausm Aldi/Norma jetzt "schlecht" sein soll, steige ich evtl. auf "gutes" um *lol*.



        Vom Steuerverständnis wäre ich übrigens bei Tom Farmer, weil Steuern sollen steuern.

    • @Tom Farmer:

      "Auf keinen Fall weniger und besser, sonst leidet die soziale Gerechtigkeit, schon klar!"



      Diesen Schluss lässt der Artikel gar nicht zu. Lies doch noch mal!

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    "Die Grünen täten gut daran, künftig jedes ökologische Vorhaben an eine klare Umverteilungsmaßnahme zu knüpfen."

    So ist es! Erstmal die Soja- und Palmölimporte stark reduzieren. Dann das Tiewohl voranbringen und die Massentierhaltung zurückfahren.



    Es gibt viel zu tun.

  • Ich verstehe es nicht, der Autor ist doch noch gar nicht so alt (zumindest auf dem Foto) aber offensichtlich extrem weltfremd.



    Schon mal in einem Autoforum unterwegs gewesen? Ich weiß, für den durchschnittlichen Taz Leser/Autor wohl intellektuell nicht herausfordernd genug, würde hier aber weiterhelfen...Wenn dort diskutiert wird ob man nun seinem "Schätzchen" lieber das Öl für 15€/L oder 20€/L gönnt, merkt man schnell, dass Cem Özdemir recht hat.

    • @charly_paganini:

      Na ja, da sind Sie aber in einer Blase unterwegs. Wie viele Leute in dem Forum beziehen den die Grundsicherung?

      Ich fotografiere gerne und kann mich auch darüber unterhalten, ob das teurere lichtstarke Objektiv besser ist als das eine halbe Blendenstufe lichtschwächere Objektiv. Mir ist aber gleichwohl bewusst, dass die meisten Menschen mit einer Handykamera fotografieren (die deutlich preiswerter ist) und diese Diskussion daher 98% der Menschen nicht interessiert... In den entsprechenden Foren vergisst man das schnell....

      • @Strolch:

        Auto Bild: ca. 240.000 Auflage



        auto motor und sport: ca. 330.000 Auflage



        fotomagazin: ca. 15.000 Auflage



        Chip Foto Video: ca. 31.000 Auflage

        Nur um mal ins Verhältnis zu setzen, was "Blase" ist und was vielleicht eher stark unsere Gesellschaft prägt.



        Ich weiß ja nicht, wohnen Sie in der Stadt? Schauen Sie doch mal nach draußen und zählen, wieviele Spiegelreflexkameras Sie von Ihrem Fenster aus sehen können.

        • @V. Ohneland:

          Na ja, aber wir haben ca. 40.000.000 Autos in Deutschland. Da finde ich jetzt eine Auflage von insgesamt 600.000 immer noch eine Blase. Ich glaube nicht, dass sich der Fahrer eines 10 Jahre alten Fiat 500, Polos oder sonstigen Kleinwagens für besonders gutes und teures Motoröl interessiert. Klar beim Fahrer eines getunten, tiefergelegten Polos (auch wenn er älter ist) mag das anders aussehen.

          • @Strolch:

            Özdemir sagte im Wortlaut: "Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl."

            Und, sorry, mir fallen allein aus meinem Umfeld gleich mehrere Leute ein (vor allem, ja nun, Männer) bei denen das tatsächlich so ist.

      • @Strolch:

        Genau so ist es.

        Bündnis 90/die Grünen ist leider in ihrer eigenen Blase unterwegs. Charly_Paganini spielt hier offensichtlich den Putzerfisch.....

  • Das Problem ließe sich lösen, wenn man den richtigen Gegner ins Visier nähme: Höhere Löhne für alle, weniger Gewinne für Unternehmen, also ganz alte Schule, ein höherer Anteil der Beschäftigten an den Einkommen. Das erhöht den Mindestlohn automatisch. Dazu höhere Steuer für die oberen 10% Prozent erhöht das Umverteilungsvolumen



    Blöd nur, das dieser Teil weder mit den Grünen noch mit der FDP überhaupt denkbar ist

    • @Favier:

      ...mit der SPD aber auch nicht.

      Zudem müsste man sich überlegen, wie man verhindern will, dass die Arbeit in andere Länder abwandert.

    • @Favier:

      Die Mastschweine haben keinen Vorteil, wenn die Einkommen der Menschen sich weniger unterscheiden.

    • @Favier:

      Na, Sie sind mir einer. Das grenzt ja an Aufruhr! Das wär ja im Interesse der Mehrheit. Das will die aber nicht. Die will nur Impfpflicht.

    • @Favier:

      Danke! Das war genau(!) mein Gedanke.

      Wie kann man so verblendet sein und Armut mit Dumpingpreisen bekämpfen wollen?

  • Kann man das evtl. weniger pauschal forumulieren. Wenn Billigfleisch verschwindet und teurer wird, von mir aus. Dann gibt es eben nur noch einmal in der Woche Fleisch. Fleisch kann gern Luxus sein.

    Aber der Rest: Obst, Gemüse, Brot usw. sollte aber auch für Geringverdiener bezahlbar bleiben.

    • @Bunte Kuh:

      Kann man. Wenn Cem das aber so pauschal beschrieb, sollte das im Artikel nicht verfälscht werden.

      • @Black Polished Chrome:

        Özdemir im Wortlaut: "Es gibt drei wichtige Ziele: ein sicheres und gutes Einkommen für unsere Bauern, gesundes Essen für uns alle sowie mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz."



        Also ja: Da hat er doch tatsächlich einfach mal vollkommen pauschal "gesundes Essen für alle" als Ziel angegeben.

        Schade nur, dass das in dem Artikel hier dermaßen verfälscht wird.

  • „Die Grünen laufen Gefahr, bei ihren Ökoprojekten das Soziale zu vergessen“



    Was, bitteschön, ist daran neu? Erinnert sei nur die ur-grüne Forderung, die Benzinpreise zu erhöhen! Es trifft nicht nur, aber auch, die Geringverdiener. Der Unterschied ist nur, die Benzinpreise gingen und gehen auch ohne Zutun der Grünen nach oben – auf den Kapitalismus ist eben Verlass!

    • @Pfanni:

      Die extreme Linke läuft schon wieder in due Wagenknecht-Richtung. Populistisch gegen Klimamaßnahmen anreden und nun gegen Veränderungen in der Landwirtschaft. Das alles angeblich für die Armen.

      Sorry Leute kann ich da nur sagen. Es gibt auch noch das Mittel der Lohnerhöhungen in den unteren Einkommen und die Erhöhung der Regelsätze.

  • Es ist typisch für den Umgang mit Umweltthemen, dass diejenigen, die am wenigsten zum Problem beitragen, die Armen, weltweit wie hierzulande diejenigen sind, die büßen. Mir kommen schwarze Wölkchen zu den Ohren raus.

  • Das Leid der Bauern kommt aber nicht daher, dass die Deutschen zu wenig fürs Essen bezahlen. Das Billig-Food kommt zu großen Teilen aus dem Ausland (bis auf Fleisch vielleicht). Und die Preise werden ja wohl eher vom Weltmarkt versaut, als vom deutschen Harz-IV Empfänger. Hat Cem Özdemir nicht "Das System Milch" gesehen? Ich bin wahrlich kein Spezialist, aber dass der Landwirtschaftsminister so schlecht beraten wird, ist einfach unfassbar und scheint einen zum Himmel stinkenden Lobbyismsus zu verraten.

  • Wieder ein Provotestballon von Jörg Wimalasena.



    Ja, wie kommt es zur Preisbildung?



    Ich lebe von Hartz.IV und kaufe seit über 1 Jahr stets den Quark für 90 Cent statt 49 Cent - die Faire Milch / Regional, bio. Würstchen nur bio, aber eben einmal in 8 Wochen. Geht prima.



    Nur das Geld für die Waschmaschine und einen besseren Herd fehlt. Geld reicht nur für Essen.



    Eigentlich sind Preise beliebig. So wie bei Raritätenschallplatten. Nur, dass sich das alte Vinyl eben auf Nachfragemärkten findet, die Mehrzahl der Lebensmittel jedoch in Anbietermärkten. Gemüse finde ich sehr billig bei türkischen Läden.



    Genauer: welche Lebensmittel zu welchen Preisen und wer wird subventioniert? Das könnte schon längst ein wahlentscheidendes Konzept gewesen sein.



    Der Umgang mit dem Problem der Boden-Degradation wird noch viel teurer werden...

  • Ich sehe in den Einkaufswagen meist überwiegend „Markenprodukte“ in Bezug auf Süssigkeiten, Säfte oder Fertiggerichte liegen, unabhängig vom äußeren Erscheinungsbild eines Konsumenten.

    Gibt es da nachhaltige Untersuchungen/Statistiken?

  • Die Sache ist doch gegessen. In Zukunft wird die Produktion von Lebensmitteln zum Teil vor Ort direkt beim Supermarkt erfolgen. Bei Salat und Gemüse ist das jetzt ja schon möglich. Das erfolgt maschinell und hochgradig automatisiert. Fleisch wird durch plant-based Lebensmittel ersetzt werden. Der Anbau pflanzlicher Lebensmittel wird, falls er noch in der Fläche erfolgt, auch weitgehend automatisiert erfolgen. Das ist der der Tod der herkömmlichen Landwirtschaft. Ist angesichts der Zerstörung der Natur auch die einzige Möglichkeit ausreichend günstige Lebensmittel zu erzeugen. Die konventionelle Landwirtschaft ist am Ende. Sie hat die Natur zerstört und wird die Ernährung der Bevölkerung zu vernünftigen Preisen nicht mehr sicherstellen können.

    • @Surfbosi:

      Sie sollten sich ab von geschmeidigen Worten ohne Sinn mit den lebensmitteltechnischen Basics beschäftigen. Eine wie auch immer geartete "automatisierte" Lebensmittelherstellung benötigt die Grundzutaten zur Energiebereitstellung: Zucker und sonstige Kohlenhydrate, Aminosäuren Eiweiße und Öle Fette. Kommen die auch aus dem Automaten?

      • @Tom Farmer:

        Mit Verlaub, aber haben Sie es versäumt über den ersten Satz hinauszulesen? Surfbosi hat sich doch zum Anbau geäussert. Übrigens, Aminosäuren sind sicherlich keine Grundzutat in der Lebensmittelproduktion. Sicher, dass Ihre Kompetenz ausreicht, um andere Leute diesbezüglich zu bewerten und ihnen zu sagen, was sie tun sollten?

  • "Wie hoch das neue „Bürgergeld“ ausfallen soll, steht ebenso in den Sternen" … wie die Preise, die für Lebensmittel angemessen sind.

    Bitte mit gleichem Maß messen. Wenn er schwammig über höhere Lebensmittelpreise redet passt dazu ein schwammiger sozialer Ausgleich.

    Erst wenn eins konkret wird, während das andere schwammig bleibt, wird es schwierig.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    PS:



    Sehr viel konstruktiver, ebenfalls von der taz:



    taz.de/Gesundes-Es...nig-Geld/!5809821/

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Das war nicht konstruktiv, sondern hat ignoriert, welche Resourcen manch ein Rentner hat, die im monatlichen Einkommen nicht sichtbar werden.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Sofort eine Legalisierung des Containerns, dann eine bindende Verpflichtung für alle Händler einer kostenlosen Abgabe von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln anstelle deren Vernichtung, das wären doch vielleicht auch ergänzende Vorschäge.



    Die Erfindung von vorverurteilenden Begriffen jedenfalls hilft niemandem.

  • Wer sagt's denn:



    Wie immer soll dem "Überbringer der Wahrheit der Kopf abgeschlagen werden".



    Da scheint mach Einem doch eine Frau Klöckner im Flirt mit den Agrar- und Wirtschaftslobbyisten - ... NESTLE ... - lieber zu sein.



    - EU-Subventionen weiter an Agrarindustrielle



    - Kräftig Glyphosat weiter spritzen



    Lebensmittel-Ampel ... i gitt !



    - Schweine bis zum Sankt Nimmerleinstag auf 1/2 m² halten



    usw.



    NEIN DANKE !

  • Linke Parteien wie die Grünen sind schon lange nicht mehr im ökonomischen Sinne links. Nicht nur weil ihr Klientel tendenziell selbst gut betucht ist, sondern auch weil man vom Arbeiter als revolutionäres Subjekt enttäuscht ist.



    Zu diesem Schluss kommt man nicht erst jetzt, auch der praktischste Vordenker der 68er Bewegung, Herbert Marcuse kam zu diesem Schluss und zwar bereits Ende der 60er Jahre in seinem „An Essay on Liberation“.



    Er stellte fest das der Kapitalismus die Arbeiter stabilisiert hat und das diese in Folge der Stabilisierung sogar zu einer konservativen Kraft geworden sind, die den Satatus Quo eher festigt als ihn durch revolutionäre Bestrebungen zu erschüttern.



    Die Lösung für das Problem des fehlenden, revolutionären Subjekts sah Marcus darin sich neue Gruppen zu erschließen, die eine revolutionäre Bewegung tragen könnten. Konkret genannt hat er die „ghetto population“ (Seine Worte, nicht meine) und radikale Studenten. Wer den Gedanken etwas weiter spinnt landet schnell bei der modernen Identitätspolitik.

    Gedanken wie diese haben Parteien wie Die Grünen verinnerlicht und sind mit dem Fokus auf Identität statt auf Ökonomie in ihren Gefilden gut gefahren. Es wird zwar sprachlich gerne der Eindruck erweckt man sei auch im traditionellen Sinne noch immer links, doch diese Behauptung halte ich für reines LARPing. In Wahrheit schauen bei den Grünen viele auf die Verlierer von Globalisierung hinab.

  • Ich sehe zwei Alternativen:

    1. Özdemir hat recht mit dem Eintreten für gerechtere Erzeugerpreise. Wenn diese Forderung allerdings nicht auf dem Rücken von Hartz-IV-Empfängern, den Wegen der Lieferketten und Mitarbeitern der Supermärkte gelöst werden soll, dann bleibt nur eine Verringerung der Handelsspanne, d.h. über die Gewinne der Konzerne, an die Anteilseigner bzw. Investoren. Das wäre m.E. eine Möglichkeit... Im Sinne der Verbraucher.

    Die



    2. Möglichkeit wäre ein Ausgleich für die Bezieher geringer Einkommen über zusätzliche staatliche Leistungen, die über erhöhte Steuern vom Steuerzahler erbracht werden müssten...

    Hört sich für alle Bürger nicht unbedingt prickelnd an.

    Da hat sich unser neuer Landwirtschaftsminister gleich eines der heißesten Eisen an Land gezogen, das zudem auch noch Sprengkraft für die Ampelkoalition besitzt. Hoffentlich übersteht sie das unbeschadet. Mut hat er ja, gleich das Thema anzupacken, das den Landwirten auf den Nägeln brennt, sie aber im Erfolgsfall auf seine Seite ziehen könnte.

    Das Nächste auf der Liste wären dann die grotesken Fehlverteilungen der landwirtschaftlichen EU-Subventionen, die erst die Fehlhaltungen in der Landwirtschaft erzeugt und diesen "Rattenschwanz" nach sich gezogen haben.



    Ja, da müsste dringend ein Augiasstall ausgemistet werden, den ein Part der alten Regierung sicher nicht gerade mit großem Bedauern zur Reparatur (wieder mal) einer anderen Regierung überlassern hat..

    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

    • @noevil:

      "...die grotesken Fehlverteilungen der landwirtschaftlichen EU-Subventionen..." Ja, da stimme ich Ihnen zu.

      Wahrscheinlich ist der EU-abgestimmte Weg für finanzielle Anreize für eine geänderte Landwirtschaft die beste Möglichkeit für Tierwohl, Klimaschutz und angemessenem Einkommen der Bauern zu sorgen.

    • @noevil:

      Ich kritisiere Sie nicht; an Ihre Zeilen vermag ich besser anzuknüpfen: Irgendwie immer blöd, wenn man mit den Zielen nicht erläutert, wie sie erreicht werden sollen. 2. Schöne linear gedachte Welt, die es in den Wirtschaftswissenschaften nun einmal nicht gibt. Es kommt nicht (allein) auf den Preis an, sondern auf sein Verhältnis zu anderen Bezugsgrößen. Steigt der Preis für Fleisch, ziehen andere Preise nach und am Ende steht man mit lediglich anderen (höheren) Zahlen in den identischen Verhältnissen da. Und hier haben Sie völlig recht: es muss am Ende im Grunde jemand schlechter dastehen, als vorher. Also, das ist dann eher mein Verdacht, wird man es über die Löhne machen, da relativ niedrige Löhne die Preisspiralen bremst. Die zweite Schiene zu den niedrigen Löhnen sind dann Vorschriften. Im Ergebnis zahlen die, die es können, die neuen Verhältnisse von ihrer Sparrate. Andere Konsumenten werden aus dem Markt gedrängt. Was den sozialen Ausgleich angeht, wird er, so er kommt, eine vergleichsweise unberechenbare Größe sein. Nicht jeder mit höherem Sozialeinkommen wird gern Fleisch essen und die Mehreinnahme für andere Zwecke aufwenden. Mal schauen ob und wo dann (weitere) Preise steigen.

  • Die Menschheit verbraucht mehr Ressourcen als die Welt dauerhaft verkraften kann. Die Ernährung trägt dazu mit ca. 38 % den größten Teil bei. Hiervon bilden wiederum den größten Teil tierische Produkte, die nur 18 % der weltweiten Kalorien decken. Es ist also eine dringende Notwendigkeit, dass tierische Lebensmittel, nicht aber pflanzliche drastisch in den Preisen ansteigen. Das hat mit unsozialem Verhalten gar nichts zu tun, im Gegenteil werden gerade Menschen mit geringem Einkommen durch die ungesunde Fastfood-Kost aus tierischen Produkten am meisten geschädigt. Die Reservierung gesunder veganer Ernährung für Menschen mit höherem Einkommen ist die echte Ungerechtigkeit.

    • @PolitDiscussion:

      Schön, dass Sie das Komma zwischen "gesunder" und "veganer" weggelassen haben. Es sind ja keine Synonyme.

  • Zur Erinnerung an die Politiker:



    E-Autos der Luxusklasse werden mit



    Ca. 8.000 € subventioniert

    • @Hubertus Behr:

      In der Luxusklasse gibt es keinen Umweltbonus mehr, nur noch das Dienstwagenprivileg.

      Für dieses gibt es keine festen Beträge der Höhe der Förderung, es werden aber regelmäßig mehr als 8.000 € Steuervorteil sein.

  • " Es gibt kein Schwert das schärfer schiert als wenn der Bauer zum Herren wird"

    Das Sprichwort kommt aus dem Mittelalter und zeigt eigentlich ganz deutlich, wie es um viele Politiker heute bestellt ist.



    Zuweilen ist man mit dem "Adel" als armer Mensch scheinbar besser bedient. Auch der Agrarminister kommt aus der armen Schicht, so wie halt auch der Schröder Gerd und viele andere. Die , hatten sie mal am Trog der Macht geleckt, eigentlich nie die Absicht ihrem ehemaligen Stand zu helfen. So klebt an dem Agrarminister die Bonusmeilen Affaire wie an dem Schröder Gerd die Russlandgeschäfte. Karrieristen, Parvenüs die für die Reichen Handlanger dienstbar korrumpiert sind.

    Diese Leute blicken eher mit Verachtung auf die da Unten, weil sie sich überlegen fühlen, distanziert von denen da Unten. Die da Unten, so das Narrartiv der Oberschicht , es auch schaffen könnten, wenn.... Das dies aber nicht der Fall ist, so suggeriert man sich die wachsende Distanz zum Volk, zeigt das man selbst es kann und deshalb überlegen ist.



    So verdienen die Unten es auch nicht anders, weil sie sich nicht anstrengen.

    Das hatte auch damals den Mao dazu gebracht, so verwerflich sein Handeln in der Kulturevolution auch war, von Zeit zu Zeit die so Abgehobenen mal wieder zum Malochen aufs Land zu kommandieren. Könnte möglich sein das so was fehlt um die fehlende Distanz zu schließen?

    Die Zeiten werden turbulenter und die da müssen nicht denken das alles, inklusive ihrer Besitzstände und Jobs und Ämter, so bleibt. Mit der Herrlichkeit, den Überlegenen Konsumenten zu spielen, könnte es ganz schnell zu Ende sein. Es bleibt deshalb dringen die Empfehlung nicht nur Sprüche zu machen, sondern das Leben und die Sicherheit



    der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört auch und vor allem die Benachteiligten und Armen nicht weiter als solche ins Abseits zu stellen.

    • @Thomas Rausch:

      Und was bitte ist nun die Schlussfolgerung aus diesem völlig pauschalen und undifferenziertem Rundumschlag gegen diese "Parvenüs"? Irgendwer hat "die da" ja doch offenbar deshalb ins Amt gewählt weil man meinte es seien die dafür am Besten geeigneten. Wenn man aber meint, dass die so gewählten dann doch zwangsläufig "dienstbar korrumpiert sind" ist der logische Schluss tatsächlich die Demokratie als System zu verwerfen. Bei aller berechtigten Kritik und verbesserungswürdigen Punkten halte ich es aber für eine komplett irrsinnige Idee sich stattdessen maoistische Zustände zu wünschen und davon zu phantasieren "diese Leute" "zum Malochen aufs Land zu kommandieren" und sie damit zu bedrohen, dass "es ganz schnell zu Ende sein" könnte. Derlei Ideen finden sich sturkturell identisch in rechtsradikalen Argumentationsmustern, wenn sie etwa ein 'Nürnberg 2.0' für Parlamentarier*innen fordern, und haben in einem demokratischen Diskurs rein gar nichts verloren.

    • 4G
      48018 (Profil gelöscht)
      @Thomas Rausch:

      Der Aufstand der Massen gegen die Agenda 2010 der rot-grünen Koalitionregierung seinerzeit der Jahrtausendwende mit ihren bonapartistischen, bürokratischen, sanktionieren Sozialgesetzen, jetzt drei anstatt eins: SGB II, SGB III, SGB XII, vormals zwei, sowie den Fallpauschalen einer Krankenhausfinanzierung usw. erstickt in Unkenntnis angesichts einer aktuellen Unbetroffenheit der Mehrheit der Bürger zu einer Organisation der Arbeit mit Mindestlohn versus Tarifautonomie und Allgemeinverbindlichkeiterklärung, Überstunden mit Arbeitzeitkonto versus Viertagewoche, Homeoffice (Heim- und Verlagarbeit wie im Industriezeitalter des 19. Jh.), Kurzarbeitergeld, Aufstocker, Finanzierung der Rente im Umlageverfahren, Fachkräftemangel durch fehlgeleitete Aus- oder Weiterbildung etc. im Gegensatz zu einem Recht auf Faulheit (Paul Lafargue 1880) und zu einem bedingunglosen Grundeinkommen auf Bruttosozialproduktbasis zu etablieren ...

    • @Thomas Rausch:

      Und deshalb sollen die Bauern unter Wert verkaufen und trotz steigender Preise diese nicht auf ihre Wertschöpfung umlegen dürfen? Das produziert doch ebenso Armut...

      Sie konstruieren hier eine Klasse von Karrieristen, ohne dass "Big Picture" zu betrachten. Welche Form von Gerechtigkeit präparieren sie denn, wenn ein Mensch nicht von seiner Arbeit leben kann? Für wen wollen Sie denn der Fuhrsprecher sein? Mit Ihrem Denken, manifestieren sie doch die herrschende Klasse (um Mal in Ihrem Sprech zu bleiben). Egal ob Landwirt oder Kassieren, jede*r muss von seiner Arbeit leben können, nur so können wir Betriebsmittel zukunftssicher aufstellen und Maßnahmen gegen Armut und Abhängigkeiten vom Sozialstaat abbauen.



      Warum arbeiten Sie sich so an den Grünen ab, wo ist Ihre Kritik an FDP, AFD und CDU/CSU?



      Sie wollen nicht gewinnorientierten Denken? Denken sie an die Nutztiere die durch höhere Preise bessere Bedingungen bekommen werden, denn da wird Özdemir für sorgen, dass dies eine Bedingung wird. Sie propagieren Stillstand und Rückschritt.

    • @Thomas Rausch:

      Hören Sie auf, so einen Unsinn zu schreiben. Es ist eben nicht egal, wie Fleisch produziert wird. Am Ende zahlen wir alle für die Umweltschäden durch intensive Landwirtschaft.

      • @Peter Hansen:

        Also, laut Oxfam verursacht das 1 Prozent de Weltbevölkerung mehr als das Doppelte von CO2 Emissionen als das ärmere 50 Prozent. Verteilt man die Kosten gleich, dann subventionieren wir alle den Reichsten und Mächtigsten dieser Welt, und zwar gewaltig.

        www.theguardian.co...rest-50-says-oxfam

        • @Bescheidener Kunsthandwerker:

          Das fatale an dieser Oxfam-Studie ist, dass sie irgendwie doch suggeriert, dass die Klimakatastrophe zuvorderst durch das reichste 1% zu lösen sei. Übersehen wird dabei aber regelmäßig, dass sich dieses Verhältnis vor Allem auch deshalb so ergibt weil global gesehen noch immer sehr viele Menschen so bitter arm sind, dass sie praktisch ohne Konsum und damit verbundene Emissionen leben. Ebenso sollte man auch nicht den lokalen und globalen Bezugsrahmen durcheinander bringen, denn in diesem Rahmen gehört auch schon der Single-Haushalt im Hartz4-Bezug gegenüber dem globalen Medianeinkommen von etwa 2130 € p.a. zu den oberen 17%.



          howrichami.givingw...-i?countryCode=DEU

        • @Bescheidener Kunsthandwerker:

          Mit "Am Ende zahlen wir alle.." ist vermutlich nicht die finanzielle Kompensation für die Behebung vorhandener und Vermeidung neuer Umweltschäden gemeint, sondern das entstandene Leid. Aber danke für den Link.

  • Ein großartiger, da zutreffender Kommentar von Jörg Wimalasena.



    Die Grünen sind nun einmal eine Oberschichtenpartei, ihr Programm zur



    Energie- und Verkehrswende muss man sich erst einmal leisten können.



    Wo bleibt bei den Grünen ein Konzept zur Rentensicherung, für bezahlbare Energie- und Mietpreise für Klein-und Durchschnittsverdiener?Gute Lebensmittel möchte ich auch genießen, allein, ich kann sie mir nicht täglich leisten !

  • Die Armut der Geringeverdiener kotzt die Grünen halt an. Man kann es ihnen ja auch nicht verdenken, wer hasst diese Arschlöcher, die sich billiges Essen reinziehen, nicht? Die könnten doch einfach aufhören zu heizen, dan hätten sie auch genug Geld für gutes Essen1!11

  • Kommt offenbar drauf an, wann und wo man fragt. In der Opposition ist vieles leichter man sieht eher die Notwendigkeit, weiter gehört zu werden, zu mobilisieren. Die Bundesgrünen haben sich offenbar mit 14, 15% auch längerfristig arrangiert, schließlich dürfte es sie lange als Junior an den Näpfen halten, so jedenfalls die kühne Wette. In Niedersachsen andererseits haben die Grünen zuletzt noch vorbildlich gefordert, Bedürftigen kostenlos FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen, offenbar wird das auch in den Regelsätzen gar nicht berücksichtigt, wer hat das gewusst? Das ist sicher bei den idealen 5,19 oben auch noch nicht berücksichtigt, die wohl von der Vor-Corona-Zeit ausgehen. Wieviele Masken verbraucht ihr pro Woche? Man soll eine max. acht Stunden tragen, wer empfindlicher ist, findet es dann schon lange zu eklig. Nun wundert es mich gerade bei Cem Özdemir weniger, aber dass ihn auch aus der Partei offenbar niemand schneller einfängt, setzt schon andere Zeichen, auch was die interne Kommunikation betrifft. Und dann will sich die kommende, neue Spitze gerade Ärmeren (wieder) mehr öffnen, ich nehme an (wieder) kurz vor der Wahl. Auch 15% müssen erst mal gehalten werden und dass auch dort nicht alles Oberschicht ist, wo's ihnen wahrscheinlich ganz recht wär, das zeigte zuletzt spätestens eine halbe Mio. Wechselwähler von links. Darum kühne Wette, ich wünsche viel Glück aber meine Unterstützung haben sie nicht mehr, und ich kam nicht mal von links.

  • Richtig!



    1) Tiere müssen würdiger und mit viel mehr Platz gehalten werden.



    2) Dann halt weniger Fleisch und eine Kartoffel mehr. Ist genau so schmackhaft und gesünder.

    Das Argument "es trifft die Armen" kann ich daher überhaupt nicht nachvollziehen.

    • @Rudi Hamm:

      Danke... Können Sie uns auch weiteres erzählen was wir übermorgen und nächste Woche essen dürfen?



      Kein Fisch und mehr Kartoffel-Salat ist sicher ein gutes Szenario z.B.

      Während die Reichen unlimitiert und super-bezahlt teuere Sachen essen.



      Wie Essen aus Süd-Amerika mit Flugzeuge gekühlt importiert, und schnell durch DE mit LKWs transportiert.....Komplett Umweltfreundlich auch..

      Sie haben ihr Geld. Sie können essen was sie wollen und bezahlen... Wer nicht bezahlen kann, kann mehr Kartoffel essen...

      • @Robert Boyland:

        "Danke... Können Sie uns auch weiteres erzählen was wir übermorgen und nächste Woche essen dürfen?"

        Gegenfrage: Hauptsache billig, egal wie das Tier unter der Massentierhaltung leidet?

    • @Rudi Hamm:

      Was glauben Sie wohl wie viel Fleisch sich Harz4 Empfänger mit 5,19€ am Tag aktuell leisten können? Richtig, quasi keines und wer aus finanziellen Gründen kein oder kaum Fleisch isst



      der kann den Konsum auch nicht weiter reduzieren, um Geld zu sparen.

      Herr Özdemir hat zudem ja auch nicht nur vom Tierwohl gesprochen, sondern auch von den Landwirten. Als Minister für Landwirtschaft sieht er sich mit der größten Lobbygruppe in der EU konfrontiert und offenbar ist er gewillt deren Interessen auch entgegenzukommen. Herr Özdemir sagte Lebensmittel dürften nicht zu Ramschpreisen zu haben sein. Zu Lebensmittel zählt zumindest bei mir nicht nur Fleisch, sondern auch die Kartoffeln, mit denen sich die Armen Ihrem Willen nach den Hunger vertreiben sollen.

      OT: Zu Silvester muss ich meine Schwiegereltern bekochen. Die kommen aus Bayern und sind viel Fleisch gewohnt. Könnten Sie mir vielleicht das magische Rezept verraten nach dem Kartoffeln genauso schmackhaft werden wie ein Sous Vide gegarter Rehrücken?

      • @Julius Anderson:

        Der Herr Özdemir hat auch gefordert, dass es "gesundes Essen für uns alle" geben soll. Geht hier beim Artikel leider etwas unter.

        Wenn ich im Moment Hartz-IV beziehen würde, würde ich ob dieser Debatte hier ehrlich gesagt im Strahl kotzen: Anstelle dass ich mir gesundes Essen leisten kann, soll es also weiterhin Billigfraß für mich geben? Und die Hartz-IV-Sätze für Essen bleiben schön niedrig, weil die deutschen Billigheimer und Billigheimerinnen selbst dann kein Geld ausgeben für Essen wenn sie ein wenig mehr Kröten dafür über hätten? Und deshalb, qua Warenkorb-Rechnung, bleibt mein Satz halt niedrig? Ach, schau an, hängt irgendwie auch alles zusammen, nicht wahr?

        Na, herzlichen Dank.

        PS: Wenn Sie im Norden wohnen, empfehle ich Kohl und Pinkel. Sehr schmackhaft, auch mit Kartoffeln. Den teuren Aquavit können ja die Schwiegereltern beisteuern...

    • @Rudi Hamm:

      "Dann halt weniger Fleisch und eine Kartoffel mehr. Ist genau so schmackhaft und gesünder."



      Wenn danach Arme gezwungenermaßen als Fleischkonsument ausscheiden, wäre schon mal einiges erreicht. Jetzt müssen wir nur noch die Armut mehren. Deshalb war ja früher (in der Feudalgesellschaft) alles besser, sogar die Umwelt.

    • @Rudi Hamm:

      Kartoffeln werden aber auch immer teurer! Wer sich schon ohnehin kein Fleisch leisten kann, weil die Ernährung aus Nudeln mit etwas Ketchup besteht, der soll nicht auch noch die Grundnahrungsmittel weggenommen bekommen. Was bleibt denn noch, wenn selbst Kartoffeln, Reis und Nudeln so stark im Preis steigen, dass aus einem Teller voll ein halber wird?

    • @Rudi Hamm:

      Sie unterliegen hier einem Irrtum. Wer schon kein Fleisch sich leisten kann, das auf Tierwohl gediehen ist, wie kann der sich dann Biogemüse leisten?



      Sind wir jetzt um hundert Jahre zurück in der Kartoffeln die einzige, Hauptnahrung war? Ja die Milch ist um ein Drittel billiger wenn sie überzuckert ist, und sicher geht es auch darum Nahrungsmittel gesünder zu produzieren.



      Es geht aber primär darum den Leuten keine Angst zu machen, respektive sie ihnen zu nehmen. Massenproduktion hat letztlich den Hunger in Europa im Zwanzigsten Jahrhundert beseitigt.



      Wenn der Agrarminister sowas ankündigt, sollte er im gleichen Atemzug auch ankündigen, wie der wenig verdienende Konsument sich das leisten kann. Wir geben jetzt im Schnitt 13% des Einkommens für Nahrungsmittel aus, viel mehr geht drauf für Miete und Energie. Was bleibt da noch? Und wohin soll die Reise gehen?



      Der Mann redet schnell und scheinbar nicht nachhaltig -. Es ist die Perspektive der Oberschicht.

      • @Thomas Rausch:

        Sie schreiben: " Ja die Milch ist um ein Drittel billiger wenn sie überzuckert ist". Huch?! Milch wird nicht gezuckert, sonst dürfte sie nicht als Milch verkauft werden. Sie enthält von Natur aus Zucker (größtenteils Lactose). Bei Kuhmilch beträgt der Anteil ca. 4,8 % bzw. 4,8 g/100 ml. Der Zuckergehalt steht auf jeder Milchpackung bzw. -flasche. Gucken Sie im Supermarkt Ihrer Wahl nach und vergleichen Sie die Zuckergehalte der konventionellen Discountmilch und der teuren Biomilch. Alles derselbe Zuckergehalt. Ich habe jedenfalls noch keine Milchpackung gesehen, auf der ein anderer Zuckergehalt angegeben war als 4,8g/100 ml.

      • @Thomas Rausch:

        Wissen Sie, wieviel % des Einkommens vor 50 Jahren für Lebensmittel aufgewendet wurden?

        50%!

        Ich rede aus Erfahrung!

        • RS
          Ria Sauter
          @noevil:

          Ja, das stimmt.



          Es stimmt aber auch, dass die Mieten bezahlbar waren. Ebenso Strom und Gas. Die Löhne waren gerecht und selbst ein Arbeiter konnte sich ein Eigenheim leisten



          Das Rentenniveau war gerecht und lag nicht bei 48%. Es gab Zinsen auf Erspartes und Rentenverträge..



          Ist das heute immer noch so?

          • @Ria Sauter:

            Das können Sie beim besten Willen nicht dem Landwirtschaftsminister anhängen. Andere Preise wie Miete usw. waren natürlich niedriger. Dafür hat der Mensch entsprechend weniger verdient. Entscheidend ist, wie hoch der Anteil für Lebensmittel war, den der Verbraucher vom Lohn/Gehalt abzweigen musste.

  • So einen Artikel hätte ich eher bei der WELT oder BILD erwartet als bei der TAZ. Wenn man der Aussage "tendenziell" zustimmt, dass Lebensmittelpreise steigen müssten wegen Tierwohl, Bauern etc., dann können die derzeit niedrigen Hartz4 Sätze doch kein Gegenargument sein. Wenn Lebensmittelpreise steigen (was sie sollten), dann muss Hartz4 (und evtl Mindestlohn) eben entsprechend auch steigen.

    • @MartinSemm:

      Recht haben Sie grundsätzlich. Sie vergessen leider die zeitlichen Verzögerungseffekte, d.h. u.a. steigt ein Preis, ziehen andere grundsätzlich nach. Hier kann es zu zeitlichem Versetzen kommen, sodass sich auf der Zeitschiene s.g. Gewinner und Verlierer etablieren. Außerdem stellt sich der Effekt ein, dass die durch die Preissteigerungen angestoßene Maßnahme einen Erfolg abbildet. An einem Zeitpunkt X stellen sich dann jedoch wieder die Ausgangsverhältnisse ein. Hier muss man dann entweder wieder auf Anfang drehen (zB Tierwohl verschlechtert sich, Löhne sinken, Mitbewerber verlassen den Markt), oder zB bezuschussen.

      • @Gerhard Krause:

        Wenn z.B. die Menschen in Frankreich es schaffen, mehr Geld für ihr Essen auszugeben, dann schaffen wir das auch. Das ist eine Frage des Preisniveaus, nicht der Preisdynamik.

        • @V. Ohneland:

          Richtig, "schaffen". Das müssen Sie dann im Wirtschaftsmodell erst einmal definieren. Siehe User Noevil weiter oben. Folglich steht bei Ihrem schaffen am Ende jemand schlechter, zB vom Einkommen ausgehend, oder Sie lassen sich davon täuschen, dass in RF die LM-Preise nominal höher wären, jedoch im Verhältnis zum Einkommen womöglich deutsche Verhältnisse herrschen. Prüfen Sie es einmal selbst. Herzliche Grüße

  • 4G
    48018 (Profil gelöscht)

    Der Ernährung- und Landwirtschaftminister propagiert im Prinzip nicht falsch, höhere Agrarpreise zu fordern, falls der Bundesagrarminister Özdemir keine Preisentwicklung an die überhöhten, kalkulierten „Apothekenpreise“ der Bioläden der ernährungmedizinisch eingestuften Lebenmittel inflationär fördert, denn die Einwohner belastet bereits die Inflation der Kapitalanlage bedingten Immobilien- und gekoppelten, steuer- sowie EEG-gelenkten Energiepreise ...

    Denkt der Ernährung- und Landwirtschaftminister auch an die Gesundheit der Menschen, dann verursacht nicht der Fettkonsum ein Übergewicht, sondern die konzentrierte, nicht minimalisierte Zufuhr der Kohlenhydrate einer möglichst vollwertigen (veganen) Diätkost zwingt den Körper mithilfe des Insulins zum Einlagern des Blutzuckers in Form von Fettreserven.

    Denkt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft auch an das „Bürgergeld“ des Koalitionvertrages der Bundesregierung für die prekären Einkommenverhältnisse der Menschen?

  • Was ein sinnloser Grünen-bashing Kommentar. Was will der Autor damit beweisen, was soll damit erreicht werden?



    Die Grünen planen mehr für die soziale Gerechtigkeit als die Linke es im Moment tuen könnte, diese hat sich lieber Selbstzerfleischung als neue Agenda 2030 vorgenommen. 🤷🏻‍♂️



    Statt lebensverlängernde Maßnahmen für tote Industriezweige wird bei den Grünen die Zukunft geplant und in innovative Industriezweige geplant.



    Ob das ein scheinbar Reaktionstischer Autor versteht, erscheint aufgrund dieses Textes höchst zweifelhaft zu sein.

    • @HoboSapiens:

      Grünen-Bashing nach TAZ-Manier, natürlich sollen der TAZ zufolge die Grünen mal wieder alles perfekt richten. Geht nicht, ging noch nie, und geht bei keiner Partei. Deshalb gäbe es auch ausreichend berechtigte Kritik - Hobosapiens, verliere trotzdem die Hoffnung nicht, dass wenigstens die Richtung stimmt! Warum nur wird hier ein Schritt in die richtige Richtung so angegriffen?

    • @HoboSapiens:

      Sie sollten Ironie als solche kennzeichnen - sonst läuft man noch Gefahr und nimmt Ihren Kommentar ernst.

    • @HoboSapiens:

      Soziale Gerechtigkeit:



      8000 € Subvention für E-KFZ der



      Luxusklasse ( 40 K aufwärts)

    • @HoboSapiens:

      Der Kommentar hat völlig recht. Das einzig Hilfreiche, leider resümiert dies der Autor jedoch ebenfalls nicht, ist Verzicht. Verzicht führt zu weniger oder gar keinem Wachstum, oder zur Schrumpfung. Und dies führt dazu, dass der Kapitalismus in Frage gestellt ist. Diese Auswirkungen auf die Gesellschaft wird derzeit nicht in der erforderlichen Achtsamkeit thematisiert. Hier in der Taz mE zB nur von der Kollegin Ulrike Herrmann. Die Aufgabe liegt jedoch ganz klar bei der Politik. Darüber müsste Özdemir sprechen. Jeden sch... Tag. .. Herzliche Grüße

    • @HoboSapiens:

      Nennen Sie den Autor wegen mir naiv oder sonstwas. Aber "reaktionistisch"? Was soll das überhaupt sein? Meinten Sie vielleicht "reaktionär"?

      Und überhaupt, was ist das für ein Ausdruck? "erscheint... zweifelhaft zu sein" Entweder "erscheint zweifelhaft" oder "scheint zweifelhaft zu sein". Entscheiden Sie sich! Oder aber seien Sie einfach ruhig, das wäre meine Präferenz.

    • @HoboSapiens:

      Es schein mir, daß Sie sich persönlich angegriffen fühlen, warum nur? Ich selber habe grün gewählt, bin für den Naturschutz, das Soziale ist mir aber auch wichtig. Tatsache ist, daß eine Erhöhung der Lbensmittelpreise vor allem die Sozialschwachen treffen würde, die Inflation tut ihr übriges. Die Grünen sollten aufpassen die Menschen mit Forderungen nicht zu überfordern, das wäre Munition für die Populisten von der AFD. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Landwirtschaft der größte Subventionsempfänger in der EU ist. Der Erhöhung der Lebensmittelpreise sollte die Streichnug der Subventionen folgen, das Geld sollte dann in den Sozialenausgleich gesteckt werden.

    • RS
      Ria Sauter
      @HoboSapiens:

      Gehören Sie auch zu den Besserverdienern?



      Denn anscheinend fehlt Ihnen völlig die Erfahrung wenig Geld zu haben.

      • @Ria Sauter:

        Obwohl ich dem Kommentator voll zustimme, habe ich dennoch auch in schlechteren Zeiten die Erfahrung gemacht, kaum zu wissen, woher das nächste Essen kommen soll.

  • Ich schlage außerdem vor Özdemir nochmal ausführlicher zu seinen Cannabisanbauphantasien bei deutschen Bauern zu befragen.

    • 4G
      48018 (Profil gelöscht)
      @shitstormcowboy:

      Hanfgewächse als Nutz- , Nahrung- oder Arzneipflanze und nicht zum Rauschmittelkonsum anzubauen, bedeutet einen nachwachsenden Rohstoff zu etablieren.

  • Ist halt eine Neoliberale Partei wie alle anderen. Ich erwarte jetzt 4 jahre FDP Politik mit ein bisschen Öko und holden Worten für die Arbeiteraristokratie.

    Die Grünen machen halt wofür sie gewählt worden sind. Mehr öko und wenn die Armen sich das Essen nicht mehr leisten können, dann tuen die halt durch ihr verfrühtes Ableben auch ihren Beitrag zum nachhaltigen management der Erde. Oder so.

  • Da ist er schon, der erste "Patzer" von Cem.



    Ob das der Anton nicht doch besser auf den Weg gebracht hätte?

    • @Sonnenhaus:

      Für die Grünen-Wähler_innen wird das kein Patzer sein.

      Aber ich hätte ihn ohnehin lieber als Auénminister gehabt.

      • @rero:

        Offen gestanden ich auch. Aber für den Anfang hat er recht couragiert ein ziemlich wichtiges Thema angepackt. Gut gemacht, den Stier bei den Hörnern angefasst. Dafür ist er angetreten und zuständig Wenn er gut mit Hofreiter in die EU hinein zusammenarbeitet, kann da was Gutes daraus werden.

        Versuchen wir es doch mal mit einem Schuss Optimismus und lassen uns nicht wieder von all den Nörglern und miesepetrigen Cheftrainern der Wirtschafts- und Politnation Deutschland die Butter vom Brot kratzen. Andere wären schon dankbar für Brot, sogar ohne Butter. Und wir mäkeln und quäken verzärtelt und verzogen herum. Besser machen - oder wollt Ihr die ehemalige Landwirtschaftsministerin (als Verbraucher) zurück?

        Das war ein guter, engagierter Start! Dafür hat er Ermutigung und Unterstützung verdient. Und die wird er brauchen, bei dem zu erwartenden Lobbyisten-Gegenwind.

  • Es gibt kein Recht auf Billigfleisch aus Tierquälhaltung. Für niemanden.

    • @Guido Mengelberg:

      Zitat: „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima." - da gings nicht nur im Fleisch, sondern um landwirtschaftliche Produkte, also auch um Obst- und Gemüse, um Getreide, Hülsenfrüchte, Eier und Milch z.B.. Und da der Hartz IV Satz gerade um sagenhafte 3 EUR erhöht wird, was inflations- und pandemiebereinigt also eher eine Nettosenkung ist, stellt sich schon die Frage, was Hartz IV-ler dann noch essen sollen, oder allgemeiner formuliert: Wer die ökologischen Fragen lösen will, darf die sozialen nicht übersehen. Genau das passiert hier aber. Cem kanns egals sein, seine Klientel triffts ja nicht, aber den Hartz IVlern kannst nicht egal sein.

      • @Lee Ma:

        Es geht ja nicht nur um Hartz4



        Wir reden hier von 20 Millionen die ganz akut in ihrem Auskommen bedroht sind

    • @Guido Mengelberg:

      Solche Sprüche , braucht kein Mensch! Jeder Mensch hat das Recht sich so zu ernähren wie er es möchte. Und Fleich kann nicht nur den Reichen vorbehalten sein, weil einige Moralapostel sich aufspielen wollen. Der Tierschutz hat sich über Jahre verbessert und es muss auch weiter gehen. aber am Ende muss jeder sich die Lebensmittel die er möchte auch leisten können.

      • @Thomas Zwarkat:

        Und genau das ist ein riesiger bullshit und genau der Grund warum wir in so einer Konsumgeilen gesellschaft leben.....ALLE meinen sie hätten das Recht alles zu essen, zu trinken, zu konsumieren, wie es ihnen grade gefällt und merken dabei nicht wie sie sich damit gegenseitig langsam aber sicher die Grundlage für einen gesunden Planeten zunichte machen.....Zurückhaltung ist der einzige Weg wie wir aus der ganzen scheisse wieder rauskommen, man kann nicht auf jeden einzelnen Menschen und seine egoistischen Bedürfnisse Rücksicht nehmen

      • @Thomas Zwarkat:

        "Solche Sprüche , braucht kein Mensch!" ...

        Aber erstens jedes Tier und zweitens alle Menschen, die die Folgen der Massentierhaltung und industriellen Tierproduktion zu spüren bekommen.

        Dumpingpreise in der Lebensmittelproduktion (vor allem der Tierproduktion) mit all ihren negativen Folgen durch das Argument der armen Bevölkerung zu rechtfertigen, ist ein altes Scheinargument der Agrarindustrie.

        Entscheidend wäre es zu hinterfragen, warum sich viele Menschen keine Lebensmittel leisten können und andere sie übersättigt wegwerfen. Dieses ist aber keine nationale, sondern auch eine globale Frage.

  • Ganz einfach: Luxussteuer einführen und das Geld umverteilen, z.B. in Form von Lebensmittelzuschlägen für Menschen in prekären Verhältnissen.

    Geklärt werden müsste, was Luxus ist.

    Wenn ich mir den PS-Porno auf den Straßen ansehe, ließe sich hier ansetzen, aber auch bei der Wohnfläche, der Kühlschrankgröße, der Größe der Jachten etc., etc.

    Luxus muss Geld kosten, je höher der Luxus, desto höher die Steuer. Exponentiell wohlgemerkt!

    Lebensmittel müssen Geld kosten, weil das System schon viel zu lange mit den niedrigen Dumping-Preisen der Discounter im Begriff ist, die natürlichen Ressourcen (Boden, Wasser, Biodiversität, etc.) auszuquetschen. Diese Ausbeutung bedroht die Lebensgrundlage aller Menschen auf diesem Planeten.

    • @Manzdi:

      "die natürlichen Ressourcen (Boden, Wasser, Biodiversität, etc.) auszuquetschen. Diese Ausbeutung bedroht die Lebensgrundlage aller Menschen auf diesem Planeten."

      und wie kann die Ausbeutung durch mehr Geld gestoppt werden?



      Es bedeutet zunächst mal, dass die Empfänger "reicher" wird. Wenn das Geld denn beim Bauern ankommt.

      Es bedarf dann eines komplexen Regelwerks, zB dem Nachweis, dass weniger Tiere gehalten werden, zB dem Nachweis, dass mehr Ackerrandstreifen entstehen. Etc.

      Alles im Kontext der Wirtschaftszone EU.

      So, wie in die Mikrophone gepustet, sind es nur leere Politikerhülsen.

      • @fly:

        Was wollen Sie mit Ihrem Kommentar denn sagen?

        Sie trauen den Politikern nicht?



        Ok, kann ich verstehen, seit Jahren verhindert die EVP, respektive CSU-Abgeordnete wie Albert Deß, dass sich in der europäischen Agrarpolitik etwas verändert. Es bleibt wie es ist. Die Konzerne und Großagrarier verdienen, die Discounter ebenso, der Rest darbt.

        Oder:

        Es gibt keine Alternative zu der bisherigen Politik und daher muss das System so wie es ist, bestehen bleiben? Das wäre einerseits sozial ungerecht und andererseits hätte das den ökologischen Zusammenbruch zur Folge. Natzurgesetze erlauben keinen Spielraum.

  • Eigentlich hielt ich özdemir für einen der vernünftigen Grünen.....aber jetzt in seiner neuen Machtposition scheint er den Erziehungsberechtigten geben zu wollen.

    • @Emsch:

      Man kann von den Hartz IV Lebensmittelsätzen völlig easy und Problemlos leben, als Familie muss man sich noch nicht mal wirklich Gedanken machen was man kauft. Ich führe ein Haushaltsbuch und es gab letztes Jahr nicht einen Monat an dem wir mehr ausgegeben hätten als uns Hartz IV Lebensmittelsatz zustehen würde. Vegetarisch mit ein bisschen Fisch, das ist völlig problemlos.

      • @Wombat:

        Ich hab mir mal Ihre posts zu Gemüte geführt, und was finde ich da? "Ich als Gutverdiener und Vegetarier gebe eigentlich nicht mehr aus als die 156€ und einschränken muss ich mich da eigentlich gar nicht." 28.09.



        Tja, eigentlich glaub ich Ihnen natürlich ...

        • @Yossarian:

          Und was genau ist da jetzt der Unterschied zu dem was ich hier geschrieben habe????

          Ich bin Gutverdiener im Großkonzern, führe als böser Schwabe ein Haushaltsbuch und weiß daher genau was ich so ausgebe im Monat. Für mich und meine Frau vegetarisch, für die Kids ab und zu Fisch bzw. was es im Kindergarten gibt (die Verpflegung dort wäre umsonst als Hartzer).

          • @Wombat:

            Das Zauberwort ist: Eigentlich, eigentlich ... Darfs auch mal etwas mehr sein?

            Die 155,82 gelten ab 2022 und nur für eine Person. Essen und Getränke. Bedarfsgemeinschaft plus Kinder wird anders gerechnet.