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17.11.2024 , 06:23 Uhr
Berechtigter Einwand, dabei braucht es nicht erst einen (ganz) grossen Krieg, was wohl gemeint war, die Gefahr droht nicht sondern ist selbstredend völlig real und so ja auch ein nicht ganz kleiner Krieg. Über eine Million Opfer, jetzt schon, real, und das logischerweise nur schätzbar, so nur noch mal weil ich kaum glaube, dass das vielen in der Dimension bewusst ist, oder an sich rangelassen wird. Vielleicht auch bezeichnend, dass sich grad an dem Punkt selbst etwas unbeholfen ausgedrückt wird, aber absolut kein Vorwurf. Genauso der Eindruck von Denial, oder was Sam Spade noch mal unterstreicht, ist unbestreitbar, aber dann irgendwo auch beliebig. Denn das sehen wir an allen Ecken. Geht weiter, oder besser los, beim "Stichwort" Klimawandel. Aber genauso in puncto globale Machtverschiebungen, die irreversibel sind und wo der Westen als bish. Garant von Sicherheit, Freiheit und Rechten wirtschaftlich, politisch, aber auch schon militärisch, und insb. moralisch nach allen Regeln der Kunst abgeräumt wird. Oder wie viel Nachhilfe von aussen dabei eig. im Spiel ist. Aber das ist hier jetzt Innenpolitik und die bereitet offensichtlich schon Bauchweh genug. Alles auf einmal geht nicht.
zum Beitrag08.11.2024 , 04:06 Uhr
Hab schon drauf gewartet, dabei ist mir jetz auch nicht ganz klar, woher ich wusste, dass nun grad die taz das nicht auslassen würde. Nun hab ich inzw. gefühlt hundert Besprechungen dazu gelesen oder gehört, mit grosser Übereinstimmung, was nicht immer der Fall war. Ganz überwiegend voll des Lobes, teils überschwänglich, ich meine zurecht. Das ist kein Comeback. Erst recht keine Compilation oder zusammengeschneiderte Resteverwertung mit Material der letzten Jahre, und das muss man erst mal so hinkriegen, da auch ich einige der Songs ja bereits kannte. Das ist was ganz anderes, hängt zusammen, das ist ne Fortsetzung! Das ist harter Stoff, im besten Sinn, muss man öfter hören, aber ist ne Weile her, dass mich ne Platte auch vom Punkt so überzeugt hat. Schon das überlange Intro, mit den schleppenden Drums, das ist Cure total, man weiss sofort es wird ernst. Toll dass es nicht überproduziert klingt, nicht digital und auch eine so charakteristische Stimme nach all der Zeit kaum von ihrer Qualität verlieren kann. Und dann noch was zu sagen haben. Das schafften noch wenige Bands in der Phase, darunter etliche die für mich wichtiger waren als The Cure. Hut ab, Robert Smith.
zum Beitrag25.10.2024 , 22:36 Uhr
Ja, er ist obendrein Antisemit, jeder der sich dann noch über was wundert sollte sich selber ernsthaften Fragen stellen; für mich spätestens seit dazu Klarheit besteht der Posten des Generalsekretärs einfach vakant. Diese Person existiert in der Rolle nicht mehr. Das hat in der Tat weder was mit dem Westen zu tun, noch bräuchte es das Wissen um den Hintergrund, vor dem die Vereinten Nationen einmal gegründet wurden, wobei das schon eher eine Stütze sein sollte. Schade nur dass es der auch westlichen Bühne für so jemanden indes keinen Abbruch täte, als ob er sie offensichtlich nötig hätte. Nein, man erwartet noch dass er für uns spreche. Ein Antisemit! Wer kann das denn wollen? Wer hat das gefordert? Auch machen die Medien hier wieder den fatalen Fehler, dass sie den Bösewichten grundsätzlich viel mehr Raum (und jede Visage) einräumen als den Guten. Und sich dann fragen, wie das System irgendwann kippen kann. Wie man mit sowas umgeht und darauf reagiert, fragt Zelensky. Das ist Konsequenz und das ist Glaubwürdigkeit. Sonst ist nichts glaubwürdig.
zum Beitrag22.10.2024 , 12:48 Uhr
Ich weiss nicht, wie sie heute dazu steht, offenbar gibt's leider auch Drängerenderes, kann man jedenfalls meinen. Aber ihr ein Irrtum einfach rückblickend zu unterstellen, hier sogar zweifach, und sich dann zu wundern, warum sie nicht hellsieht und drauf einging, ist doch etwas kurios. Weder uns noch gar den Ukrainern ist damit geholfen, wenn wir uns jetzt wieder mit Einsätzen um die (noch) fetten Jahre um die Jahrtausendwende bespiegeln, und dem Luxus (!) der damaligen Optionen. Wobei Afghanistan und Irak doch auch sonst kaum noch wen interessieren. Davon abgesehen, auch ich unterstützte (bereits) beide Einsätze, und vermisse weder Saddam noch gar Bin Laden. Dafür muss ich mich nicht entschuldigen. Anders wär insb. im Fall Afghanistans interessant zu erfahren, wie denn der Autor sich eine Reaktion, eine Verteidigung nach 9/11 vorstellte. Schon eher eine Leerstelle. Dass Kabul schliesslich unvollendeter Taten im Stich gelassen wurde, ist nicht mehr "Neocons" anzulasten und war so auch nie vorgesehen. Aber in der Tat denk ich dass Applebaums Weltbild bis heute nicht exakt Feddersens entspricht, muss es das? Auf dem Spiel steht Grundsätzliches, darauf sollten wir uns einigen können.
zum Beitrag14.10.2024 , 01:52 Uhr
Das stimmt, war in Deutschland das ich eher mit verschrobener Naturromantik verbinde als mit ökologischem Pragmatismus aber aus meiner Sicht sowieso mehr'n Pausenfimmel, weiterer Hippie-Sommer und dann wie jetzt nicht mehr zu verschleiern nie repräsentativ. Klimawandel ist aber kein Wettbewerb und es ist auch nur relativ ("viele andere"), bringt wenig solange diese im Vergleich Schwergewichte selbst noch einen weiten Weg vor sich haben und das sind dann schon die Habenden unter den Schwergewichten. Insofern eine Randnote aber kein Widerspruch zum Vorposter. Der mit dem Verweis auf die Wissenschaftler (nicht Wissenschaft) m.E. einen wichtigen Punkt berührt. Denn dass Berufung und Verantwortung auch und gerade für diese Leute, bei ihren Möglichkeiten, sich nicht in besseren Modellen erschöpft, der Kommunikation oder reinen Expertise, scheint leider etwas in Vergessenheit geraten. Man ist auch dort sehr bequem geworden und mir scheint ebenfalls bisweilen naiv, ob gespielt oder wirklich.
zum Beitrag14.10.2024 , 01:11 Uhr
Das wirkt immer noch wie Verklärung. Die ehemaligen "Fundis" wurden allesamt geprägt in einer Zeit lange bevor es die Grüne Jugend gab, ich glaub erst seit '95 oder so. Ich hab als Jugendliche Newsletter gekriegt, Infozeug und sowas, damals noch per Post, da waren sie noch relativ neu. Kam meist im Doppelpack mit Greenpeace- und Attac-Flyern und Antikapitalismus-Broschüre! Das war nie eine Kaderschmiede. Jedenfalls nicht für diese Partei. Sind und waren immer schon auch selbstverstanden voneinander unabhängige Veranstaltungen, die heute sowieso kaum noch was teilen. Aber das ist offenbar auch unter Journalisten entweder noch kaum angekommen, oder die resultierende Leerstelle irgendwie unbequem. Dabei gibt es für Funktionärskarrieren andere Pools, die Heinrich-Böll-Stiftung, ggf. auch sowas wie Libmod (ZLM) oder was sich im Dunstkreis nun alles findet. Ja oder eben Quereinstieg/direkt Liste; wahrscheinlich sogar ein Grund, aber nicht Hauptgrund, weshalb eine auffällige Zahl Rechter aus dem Südwesten stammt, wo das noch am ehesten Erfolg verspricht.
zum Beitrag07.10.2024 , 20:56 Uhr
Nicht zu ersetzen. Von den sehr Wenigen, die gefragt wären und denen es auch nur im Ansatz zuzutrauen wäre, teilweise auch entspr. Wiedererkennungseffekt schon hatten (nat. nicht seinen), scheinbar so ziemlich alle noch vor ihm aus dem Rampenlicht. Namen müssen nicht sein, aber es ist nicht nur eine Dame aus Bonn. Als Generalsekretär konnte er nun keine andere Rolle spielen, das muss und wird ihm klar gewesen sein, ist reflektiert wie kaum ein anderer in der deutschen Spitzenpolitik, und welche Politik mit Scholz (nicht) machbar sein würde, das nun sowieso. Wie er persönlich für die Europawahl verantwortlich sein soll, hab ich nicht ganz verstanden, ist mir in dem Kontext kaum aufgefallen. Die Spitzenkandidatin allerdings auch nicht, von daher. War's wohl nicht so wichtig. Ich wüsste an Kühnerts Stelle auch nicht, was für Wähler man überhaupt ansprechen wollte, wenn dann schon Parteichef (und Freund..) Klingbeil reingrätscht, der auch "mal" Zwangsarbeit für Asylbewerber gefordert hat: bitte, googelt es, falls schon verdrängt. Kühnert alles Gute, vielleicht wird er es doch nicht lassen können, die Tür bei Volt steht garantiert offen. Das würde mich freuen.
zum Beitrag05.10.2024 , 00:30 Uhr
Der Begriff ist hinreichend monströs, um nahezu alles zu umfassen. Auch kann man so gut wie alles kultivieren. Fraglich aber ob schon das Potenzial kollektiven Erlebens und Erinnerung oder kulturhistor. Befassung Argumente liefert, denn das erfüllte z.B. auch Krieg und es spricht manches dafür, dass Sportspektakel evolutionär ähnlich tieferliegenderen ("primitiveren") Bedürfnissen gehorchen. Jedenfalls kann man abstufen und zwischen ich glaube unstrittig primärer Unterhaltung und dem was man aus heutiger Sicht Hochkultur nennen kann, ist viel Platz. Aber den gibt's auch bei den Quoten und das ist dann weniger elitär als überheblich. Wenn der ÖRR nun mal von allen gleich bezahlt wird und 95% eines Publikums das demogr. ohnehin nicht repräsentativ ist setzen andere Prioritäten, dann hat man ein Gerechtigkeitsproblem, oder sich verlaufen. Warum ein (möglichst reiches) Kombiprogramm den Auftrag nicht einlösen könne, blieb dazu unbegründet. Ich hab zu Jugendzeiten gern 3sat mehr noch arte gesehen, heute hätt ich wenig Grund und dabei bin ich eher noch kulturaffiner. Nun ist grad Kultur und heute mehr denn je viel zu divers für den Rundfunkgedanken, für manche TV an sich unkultiviert.
zum Beitrag29.09.2024 , 16:00 Uhr
Ja, auch direkte Zusammenhänge mein ich unbestritten, nur kommen bei Hitze eben Dehydration, Stress und Blutdruck dazu. Und ggf. unterschätzt auch (plötzliche) Kälte, durch Klimatisierung in Gebäuden, dazu muss einem der kalte Zug nicht auf den nackten Rücken treffen, der Körper kämpft auch mit dem ständigen Wechselbad, und: strenge Kälte ist wiederum auch nicht gut, die Nieren insb. haben's gern warm, nicht heiss. Am besten wär, wie für viele chronische Leiden, dann grad tropisches aber max. beständiges Klima, optimal ozeanisch moderiert, also etwa Leeseite hawaiianischer Rücken, immer 25°C trocken. Oder temperiert-mediterran ohne Hitzespitzen (was es kaum noch gibt), bestenfalls mit der entspr. Küche. In kälteren Breiten wird dagegen auch eher salzig gegesssen und auch wenn's keiner hören mag, Salz ist echt nicht so gut, für Menschen mit entspr. Veranlagung eh. Hier soll nur nicht der Eindruck entstehen Sonne und Nieren vertrügen sich nicht, ganz im Gegenteil. Gerade für so jemanden ist es jedenfalls besser am Strand zu liegen als irgendwo schweissgebadet im Schatten eine Flasche nach der nächsten zu leeren. Aber Gesundheit und Überleben (zum Arbeiten) sind ja zwei Paar Schuhe.
zum Beitrag29.09.2024 , 13:23 Uhr
Einerseits richtig, aber die Begründung überzeugt nicht, es wird ja nicht nur in ein paar Ländern ausgeblendet und von solch prägender Erinnerungskultur seh ich gerade im zeitgenössischen Deutschland jetzt sehr wenig, von Österreich ist besser zu schweigen. Es ist teilweise einfach fehlendes Wissen, längst auch (wieder) Interesse, auch um die gewaltige Problematik von Russlands Demografie und dass sie eines der zentralen strategischen Motive für diesen Überfall ist. Nicht nur Land- sondern tatsächlicher Menschenraub. Und wohl auch Scham. Denn wenn schon ein genozidaler Aspekt kein direktes Eingreifen erfordert hätte, wüsst ich nicht was. Frieden mit Russland ist selbstverständlich zu haben, es wird für Europa ohnehin eher darauf hinauslaufen als auf Krieg, auch das hat bereits demografische Gründe. Aber so wie Russland sich das vorstellt. Sich zu wehren war ja nun genügend Zeit, zumal es mit den Ukrainern dann starke Verbündete gab, insb. für die harte Arbeit. Das mal allein zu wiederholen wird sehr sportlich. Hightech allein wird's nicht bringen, haben die Ukrainer selbst und die haben alles andere.
zum Beitrag26.09.2024 , 21:19 Uhr
Ohne die auch nur noch halbherzig bedeckte Mahnung oder ominöse Andeutung wie hier gern am Ende weil wohl besonders effektiv geglaubt, geht's wohl nicht, aber von mir aus kann man sie das sich das inzw. sparen. Ist ungefähr so alt geworden wie's durchschaubar ist. Und eben genau wie für die Mutterpartei, die ja Vorlage liefert, *offensichtlich* komplett selbst-entwaffnend, kontraproduktiv, um nicht zu sagen geradezu schräg in der Anmassung, quasi jene für rechte und regressive Triebe in Verantwortung zu ziehen, die sich gerade angewidert davon abstossen; das muss man sich erst mal ausdenken. Interessant auch bei angebl. "sozialökologischen" Lücken und solchen für Menschenrechte, was ja schon mal putzig ist, als erstes an die sog. Linkspartei zu denken, die's lange nicht mehr gibt (wie WASG). Gemeint ist die Formation, die noch gestern selbst ihre Felle eher von Migranten bedroht sah als von Rechten, und sagen wir mal diverse Meinungen zu Putler-Russland pflegt. Na dann kann's ja losgehen. Indes konsequent auszublenden, dass es eine sozialliberale, europäische Bewegung gibt, die bei der EU-Wahl teilw. knapp hinter sog. Grünen lag (Linkspartei??), ist da schon wie Werbung.
zum Beitrag26.09.2024 , 13:23 Uhr
Ich glaube leider nicht, dass es dafür einen russ. "Sieg" brauchen würde, nicht mal dass eine klare Niederlage es notwendig entschärfte. Zumal im sog. Westen auch kaum Einigkeit besteht, wie der zu definieren wäre. Liegt aber mal nicht an der Unklarheit der Orkoffiziellen und wenn's danach geht, war und ist wesentliches Kriegsziel die Kontrolle aller "annektierten" Gebiete; davon sind sie nicht nur nicht weit entfernt, es ist auch schwierig zu erkennen, wie das noch zu verhindern sein soll. Was die westl. Regierungen auch nicht mehr verhindern wollen, wenn sie denn je wollten. Aber der Baum wird zuerst innen morsch und was die "Zukunft" Europas in einen Albtraum verwandelt, ist eigentlich grad ihr Thema. Das sind keine Randphänomene, sicher nicht wenn wir berechtigterweise Indifferenz und Naivität einschliessen. Man kann dann auch nicht immer alles mit "unaufhaltsamen" Übermächten Nordasiens auserklären. Moskau wär schön doof es nicht auszunutzen. Aber Tatsache ist mit einer ganz andern Mentalität, mind. so unbeeindruckt und wach wie im Baltikum, und dem Russlandverständnis etwa der Ukrainer, hätten sie gar nichts zu lachen in Europa. Aber sie kennen euch viel besser als ihr sie.
zum Beitrag22.09.2024 , 21:59 Uhr
"Plus" steht über der FDP. Aber nicht mal halb soviel wie die Tierschutzpartei, wenn sie sich das auch nur halb so zu Herzen nehmen, wie ich es verstehen kann, ist auf jeden Fall was gelernt. Das war nun wirklich ein absehbarer Flop, bitte nicht wiederholen. Und bitte, bitte, bitte zur Bundestagswahl eine progressive und soziale Option anbieten, das heisst Volt. Oder gar nicht. Und bestimmt nicht so'ne bunte Tüte. Piraten ist ja noch ok, und relativ sinnfrei, aber mit so'ner schrägen ödp, das können sie wirklich eintüten. Würd ich aus Prinzip nicht unterstützen, und dann (eben) Tierschutz wählen. Bisschen schade. Vor allem nach der irren Europawahl, absolut kein Grund sich zu verstecken, ich hoffe die Landesverbände sind einfach noch nicht soweit, dann muss da jetzt was aufgebaut werden. Zumindest im Ballungsraum um Berlin, bin ich sicher, hätt's Potenzial gegeben, für progressive, soziale Antworten, auch jetzt schon. Das ist verschenkt. Hoffentlich ein einmaliges Experiment.
zum Beitrag15.09.2024 , 06:06 Uhr
Hier möcht ich mich anschliessen. Ist wohl aber nicht zu befürchten, es wird ja nicht umsonst so gehalten und neuer Aufwand in dem Sinn passte nicht gut zur Erwartung, dass mit der Umstellung Ressourcen für den journ. Bereich wachsen. Was viele andere fett macht, ist dann auch nicht zuletzt Werbung (selbst wenn man blockt). Alternativ kann man eine Light-Version pflegen, wie z.B. DuckDuckGo das macht, muss sich aber auch lohnen. Sonst bleibt dir nur ein Gewirr aus Filtern und Erweiterungen die selbst Ansprüche stellen, gute Browser auf mobilen Geräten haben dazu ja Sparmodi, mehr oder minder effektiv. Besser ist es, diese Trends erst gar nicht (direkt) zu unterstützen, sondern einfach Wikinews zu lesen, Feeds nutzen, Social Media. Selbst'n News/Talk Radio-Stream ist inzw. die schlankere Alternative, bei entspr. Qualität, sterben aber selbst aus.
zum Beitrag14.09.2024 , 04:26 Uhr
Naja das kräftig inszinierte Treffen ist zu Ende, noch steht Russland, nur zu verständliche Wünsche in der Ukraine sind dann vielleicht nicht die beste Prognose. Wenn der Krieg denn irgendwas gelehrt haben sollte. Entweder sind die Kollegen in Moskau trotz inzw. 50 edlen Vorwarnungen noch nicht bereit und haben die wertvolleren ihrer Assests hinreichend ausser Reichweite, man hat ja schliesslich noch was anderes vor. Oder Putlers lächerliche Drohungen finden immer noch genug Hühnchen. Oder aber man hat beschlossen, Risiken und die gewohnt "solide" eigene Lagebewertung hinsichtlich des erwartbaren Nutzens stünden in keinem guten Verhältnis. Man wird es uns beizeiten wissen lassen. Nur auf eines wird man lange warten, dass sie Mut und Grösse aufbrächten, ihren "Freunden" in Kyiw doch einfach endlich wirklich mal ehrlich gegenüber zu treten, Mund auf, und ihnen unmissverständlich klarzumachen, welche Hoffnungen - und Opfer - da noch zu rechtfertigen sind und welche nicht. Dieser Krieg gründet sich offenbar mehr und mehr auf einem fatalen Missverständnis und gegen den Winter können sie sich wappnen, aber nicht gegen westliche Feigheit und den moralischen Totalausfall seiner Führung.
zum Beitrag14.09.2024 , 03:32 Uhr
Den Spagat fordert sie eigentlich uns ab, zumindest in den Köpfen, das hängt natürlich von den Prioritäten ab, aber die sollten zumindest in Europa nicht soweit auseinanderliegen. Und regieren wird sie wohl, Chancen jetzt ganz gut, auch nicht notwendig schlecht, nur ich glaube kaum mit diesem Schwerpunkt. Sie hatte in der Debatte gerade die Gelegenheit, wenn auch selbst nicht direkt gestellt im für sich genommen vielsagenden Unterschied zum Herausforderer, sie hätte es erst recht (erstmals) sagen können: ja, die Ukraine muss gewinnen. Hat sie nicht getan. Natürlich nicht, selbst wenn ihr viel dran läge (überaus zweifelhaft) darauf will sie sich wohlwissend nicht festnageln geschweige denn noch dran messen lassen, und das unerträgliche Lavieren dieser Administration spricht nun wirklich Bände. In dem Sinn bin ich nicht optimistisch, aber das hängt ehrlicherweise auch nicht von ihr ab, letztlich ist *jede/r* mögliche Präsident/in selbst in aussenpol. Fragen limitiert und von best. Einflüssen und Interessen gelenkt, die USA sind keine Diktatur. Eher könnte sie sogar im Nahen Osten "mehr" erreichen als Biden, aber dafür kommt sie glaub ich zu spät. Harris wird's verkraften.
zum Beitrag28.08.2024 , 00:38 Uhr
Bisschen beliebige Aufzählung, schon vor ner Woche hiess es hier noch fast alle wollen abschieben und war wohl bereits da nah an der Untertreibung. Und ich glaub bald ohne Solingen hätte es wer erfinden müssen. Oder? Wiederum kaum Stunden her da begann eine, oder besser gesagt die neueste Charmoffensive um die "neue" ultrarechte Union, natürlich, seitens Bündnis 90/Grüne, auch wenn zehn Prozent fehlen, vielleicht lässt sich da ja was machen. Noch erstaunlicher ist es auch hier dann sehr zahm gehalten: dicht machen, jetzt ja schon fast niedlich dafür dass es AfD-Agenda Marke 2014 ist. Etwas mehr sogar. Und wie gesagt offenbar so ziemlich alles einschwingt. Aber das macht ja nichts, wie ich sehe wähnt man das Böse, politisch (!) Böse auch in dieser Zeitung jetzt viel lieber in der Britpop-Musik, ja Popmusik! Und Rock'n'Roll. Alle Achtung. Der Letzte macht das Licht aus, bitte gestattet mir den Eindruck dass die Nacht in den Köpfen dieser Nation ja schon eingezogen scheint.
zum Beitrag26.08.2024 , 23:42 Uhr
Im Ernstfall sind auch die Skandinavier auf die USA angewiesen, kaum umgekehrt, aber das ist nur ein Grund den Vergleich abenteuerlich zu finden. Allgemein etwas zu kurz gedacht und lässt mir zuviel aus. Wie denn die Souveränität und Unabhängigkeit verteidigen, mit der Gesellschaften sich u.a. auch erst für Klimaschutz entscheiden. Wie den Zugang zu dafür oder der Bewahrung des Wohlstands dringend benötigten Ressourcen, Märkten und Handelsrouten sichern. Resilienz und Verteidigungsfähigkeiten aufzugeben kostet auch Einfluss und hiesse ein Chaos erst einzuladen, das auch in puncto Emissionen alles in den Schatten stellte. Zumal man sich abhängig machte und erpressbar von insb. solchen Machtblöcken, die ganz andere Prioritäten setzen. Krieg, ist er nun einmal ausgebrochen, liefert ein anderes Stichwort. Und man kann allerdings bezweifeln, ob es sinnvoll ist, wie der sog. Westen die Mittel bei besagten ökol. Kosten vorzuhalten, und sie dann doch nicht einzusetzen wenn und wofür sie dringend gebraucht würden. Um so einen Krieg wie in der Ukraine mil. zu beenden oder zu verkürzen, wo das anders nicht möglich ist. Indes laufen Autostunden entf. noch Manöver und Flugshow, das ist irre.
zum Beitrag30.07.2024 , 03:44 Uhr
Was Selenskyj sagt, ist eine Selbstverständlichkeit, wenn man int. Recht vertritt, und dann auch nicht mehr ganz neu. Aber offensichtlich warten und lang nicht mehr nur in Russland viele darauf, dass er endlich mal was anderes sagt. Dazu passend, dass man allein auf Grundlage der westl. Medien inzwischen, jedenfalls wo ein allgemeines Publikum angesprochen ist, nie und nimmer auf die Idee käme, dass dieser Krieg in seine bisher brutalste und verlustreichste Phase eingetreten ist. Die alles hinter sich lässt, ob Awdijiwka, ob Bachmut. Da muss man wirklich mal drauf hinweisen. Geht das so weiter, ist Waffenruhe ohnehin ne Frage der Zeit, aus sehr banalen Gründen und insb. sollte Moskau nicht noch mal mobilisieren, was sie bald werden müssen, das ist ziemlich sicher, aber soweit wir sehen noch keine Anstalten machen. Die Ukrainer werden weiterkämpfen, ohne Wahl, auch und vielleicht erst recht derart allein gelassen, aufgegeben und aus dem Blick, wie sie es inzwischen sind. Was sollen sie denn tun? Dieser Krieg könnte lang zu Ende sein, Völkerrecht verteidigt, Abertausende noch unversehrt oder am Leben. An ihnen liegt es nicht.
zum Beitrag15.07.2024 , 17:09 Uhr
Das ist erfreulich. Aber auch sehr spät. Vielleicht nicht sovielen im Bewusstsein ist, dass spätestens mit dem russ. Angriffskrieg für einige Menschen nicht nur in der Wirtschaft od. Industrie quasi über Nacht auch die Karriereplanung den Bach runterging. Nicht wenige, die da in Slavistik/Russistik eingeschrieben waren, haben das an den Nagel gehängt, sich umorientiert oder zumindest mit dem Gedanken gespielt. Hat Perspektiven zunichte gemacht, sicher auch an Prestige gelitten, obwohl das bedauerlich ist und nicht nur wo's auf die ganze Slavistik abstrahlt. Man muss halt bedenken, dass die nicht alle im Uni- oder Kulturbereich arbeiten werden, oder könnten, sondern etwa auch in der Sprachlehre, als Übersetzer, oder für Medien, int. Organisationen, und natürlich auch die Wirtschaft. Wenn man sowas vor Augen hatte und grad in Deutschland lange und sehr berechtigt davon ausgehen konnte, dass Russland auch in fünfzehn, zwanzig Jahren ein ganz wichtiger Partner sein wird, dann wirft sowas alles über den Haufen. Für diese Leute kommt sicher zu spät, was ein naheliegender Rettungsversuch wäre, aber das wär's auch vor nem Jahr gewesen. Das ukrainische Wiedererwachen klopft lang genug an.
zum Beitrag10.07.2024 , 01:44 Uhr
Die baltischen Staaten grenzen nicht nur an und haben nennenswerte russischstämmige Bevölkerungen, sie sind auch sehr kleine Volkswirtschaften, mit kleinen Streitkräften. Die im Prinzip noch dazu komplett neu aufgebaut werden mussten. Dieser Vergleich ist nicht zielführend, noch hätten sie dafür NATO-Vorgaben gebraucht, die eigentlich informelle Abmachungen sind und als grobe Ziele aufgefasst wurden. Ohne das Bündnis oder ihre Mitgliedschaft würden sie da heute 10 % aufwenden, einfach weil sie es müssten. Diese Situation teilen zum Glück nicht viele Länder. Aber alle könnten sich einig sein und viele waren es immer, dass 2% des variablen BIP kein hilfreicher Parameter ist. Trump ficht das nicht an, weil ihn die Hintergründe schlicht nicht interessieren, das Militär schon erst recht nicht, da geht es einfach um Fairness. Das muss man schon berücksichtigen, aber anderweitig sinnvoll ist es dadurch noch nicht. Besser wäre es personelle und materielle Sollvorgaben zu vereinbaren, würde zumal berücksichtigen, wer schon näher dran ist. Noch besser wäre die Zuteilung konkreter Fähigkeiten, so könnten sich Länder spezialiseren und man kann Redundanzen vermeiden. Und richtig Geld sparen.
zum Beitrag10.07.2024 , 00:15 Uhr
Nach zehn Jahren Krieg noch gestellt einzuschieben, ob das wohl "Vorsatz" sein könne, lässt einen sofort zweifeln, ob man nicht irgendwo falsch abgebogen ist. Oder die Uhren irgendwo rückwärts laufen könnten. Hoffe es liegt nicht einfach daran, dass der Krieg wirklich schon manchen etwas entgleitet. Eine abscheuliche, plumpe und letztlich wahrscheinlich einfach ziellose Vergeltungsaktion, Überreaktion, mithin ein Muster wir es jetzt hunderte Male gesehen haben. Ja, richtig, die Russen werden höchstwahrscheinlich nicht ganz aus Versehen gefeuert haben. Wieder einmal nicht. Und ja, sie hätten wohl auch mit einem getroffenen Kindergarten so gerade noch leben können. Die Ukraine nun ihrerseits schon wieder reagiert und so geht das eben "lustig" weiter. Ihr wolltet doch Containment.
zum Beitrag08.07.2024 , 20:18 Uhr
Ging dem Westen doch immer (nur) um Containment. Immerhin das hat funktioniert, bis hierhin, und mit astronomischen Summen, so kann man weiter vergnügt Fussball spielen oder was die ach so fortschrittliche, zivilisierte Welt halt grade interessiert. Dieser Krieg ist es jedenfalls nicht. Aus den Augen aus dem Sinn, genauso wird man auch mit dem Abrauchen des Planeten umgehen. Geschäfte, in die keiner mehr geht, können ja unter die Erde, die Klimaanlagen dicker und dicker. Und der Kopf immer nur noch ein Stückchen tiefer in den Sand.
zum Beitrag17.06.2024 , 18:43 Uhr
Mir absolut unbegreiflich und befremdlich, ausgerechnet Volt hier als Protestpartei einzustufen. Protest gegen was? Zumal es dann später weitergeht mit Verschwörungsdynamiken und dergleichen. Also wenn kein Versehen, ist das mal sowas von daneben, ist demokratisch bedenklich, und insofern auch politikwissenschaftlich schlicht ohne Grundlage nimmt es dem ganzen Text für mich gleichsam seine. Da mag sonst manches richtig sein und die Motivation völlig in Ordnung, aber so ist es schade um die Arbeit. Hier muss man klar unterscheiden zwischen Abkehr vom Establishment in Folge Desillusionierung und Verdruss einerseits, und ner Hinkehr zum Populismus von Parteien wie AfD und Wagenknecht: *das* mögen (!) Protestparteien sein aber etabliert sind die nun allemal. Und das zu verrühren ist kein seriöser Ansatz. Die Annahme hingegen, Klein- und Protetparteien seien quasi gleichbedeutend, das wär ein Irrtum und ehrlicherweise nicht mal'n populärer.
zum Beitrag10.06.2024 , 14:21 Uhr
Das war gestern nahezu surreal als sie in den Grafiken "plötzlich" Volt ausweisen mussten, ich kann mich kaum an Vergleichbares erinnern. Natürlich hofft man immer auf mehr, aber ich hab mit Verdopplung gerechnet und wäre damit sehr zufrieden gewesen. Volt hat jetzt 2,6%, das ist etwa soviel wie die Linke! Reicht wohl für drei Sitze. Geradezu sensationell schaut es teilweise regional aus. Und das, obwohl (oder weil!) sie ganz im Ggs. zu Wagenknecht oder den Nazis in den Klassikmedien keine (null) Beachtung fanden. Hoffentlich ist das kein Strohfeuer, jetzt muss es auch ein Angebot für die nächste Bundestagswahl geben, wiederholen sie diesen Satz, ist die Hürde praktisch genommen. Das ist möglich! Und dann holen wir ein Stück Europa auch mal nach Berlin, vor allem eine progressive Stimme in den Bundestag. Selbst der sollte wenigstens eine vertragen, ich will es glauben. Dass auch kluge Politik vermittelbar ist, zeigen einmal mehr die Ergebnisse in Skandinavien. Und ich kann für mich sagen aus Prinzip keine "Denkzettel" zu verteilen. Viel mehr ist im Bundestag kein glaubwürdiges Angebot für mich mehr vertreten, das ist auch nicht mehr zu kitten, die Vertrauensbasis ist erloschen.
zum Beitrag10.06.2024 , 12:09 Uhr
Mojib Latif zur Erinnerung daran, wo man, durchaus auch im Unterschied zur Politik, auf etwas Selbstkritik noch lange warten kann. Dabei ist klar, dass genau wie die Presse auch die Wissenschaft sehr wichtige Aufgaben hat, und es einfach nicht reicht, den Soll vorzubeten, aber nicht den Weg dorthin. Oder nur unter falscher Rücksichtnahme und zu Lasten der Ehrlichkeit. Dabei gibt es selbstverständlich Wissenschaftler, die es besser wissen, welche Flanken es notwendig braucht, auch Klimawissenschaftler, darunter eine deutlich forschere Kollegin in Deutschland. Es dringen andere durch. Gerade Latifs Sorge galt noch kürzlich mehr den Aktionen etwa der Letzten Generation, kontraproduktiv, man sei doch auf dem guten Weg. Vielleicht kann er sich selber fragen, ob das so clever war. Entscheiden müsst er sich jedenfalls mal. Klar ist, nicht alle haben die Reichtweite und Möglichkeiten von Medien oder Wissenschaft. Warum fällt es sie zurück? Und also auf Mittel, die man in der Tat nicht schön finden muss.
Ansonsten teile ich Prantls Einschätzung, vielleicht schon länger:
www.ndr.de/kultur/...,audio1652054.html
zum Beitrag09.06.2024 , 06:44 Uhr
Über den letzten Satz würd ich noch mal nachdenken, wir sind ja nicht auf X, wo selbst Mathematiker offenbar schon mal Muster übersehen und es im Eifer des billigen virtuellen Abreagieren und Erbosen mit der Präzision nicht immer ganz so ernst nehmen. Mette Frederiksen hat selbstverständlich Personenschutz, hier wurde möglicherweise auch Schlimmeres verhindert, das sieht etwa bei Kommunalpolitikern dann schon anders aus. Aber gerade die Beschaulichkeit, Offenheit, Nahbarkeit, und das Vertrauen und das Familiäre in Ländern wie Dänemark öffnet da gewisse Türen, gerade weil sie nicht damit rechnen. Gemessen daran passiert es dort allerdings auch nicht so häufig. Und natürlich käme dem chinesischen Präsidenten keiner jemals so einfach so nahe, aber das sagt jetzt wenig Schlechteres über Dänemark. Dass dort gleich die Zivilisation zusammengebrochen sei, ist eine interessante Diagnose.
zum Beitrag07.06.2024 , 03:29 Uhr
Ja? Das kannt ich noch nicht. "Trau dich Europa" find ich besser. Sieht man überhaupt viele von denen? Plakatieren und Volt passt irgendwie nicht, schon mal so mit das Beste was man sagen kann. Und ich gehe jetz mal fest davon aus, und hoffe, dass sie trotzdem satt zulegen, das soll das dann unterstreichen. Wer und was da aus der Zeit gefallen wäre. Oder "relevant" wie ich hier auch schon gelesen hab. Kleiner Tipp noch, den Artikel lässt man weg: Volt. Das hab ich schon gelernt, klingt auch besser. Dann gibt's in manchen Sprachen Europas auch gar keine Artikel, aber Volt steht eben für sich und wird überall verstanden.
Die Verjünger dürften in Berlin grad ihre Hochburg haben, kann ich mich täuschen aber ich glaub der Typ ist aus der Stadt. Und offenbar sehr emsig. Das heisst natürlich nicht, dass da kein Geld fliesst, wer kann schwerer loslassen als Reiche, und experimentelle Zusatzbehandlung Nr. 121 bezahlen; mit Pharma wollt ich nicht gleich was unterstellen. Irrelevanz dann doch schon eher und interessant ist allenfalls, wenn die schon mehr Aufmerksamkeit kriegen als aus der prognostiziert deutlich über 10%-"Resterampe" eben z.B. Volt. Trau dich Europa. Wer wird da Angst haben?
zum Beitrag05.06.2024 , 20:34 Uhr
Ist ja auch relativ, sowohl die Einstufung als extrem als auch der Bedarf an Zivilisation bzw. an welchem Punkt man ihren Fortbestand als gefährdet sieht. Wohlgemerkt, Zivilisation ist kein Synonym für Überleben, unsere Spezies ist in ihrer Geschichte ja erst einen Augenblick lang zivilisiert und ein geringer Teil bis heute nicht, man könnte daraus aber auch folgern, dass es sich eben keinesfalls um eine Selbstverständlichkeit handelt, oder einmal erreicht für immer garantiert sein müsste. Die Geschichte kennt auch hier bereits Ausnahmen. Aber "als ganzes" wurde auch von dir selbst ergänzt und das ist nicht unerheblich und bezeichnend, ggf. unfreiwillig. Dass die _direkten_ Folgen für 3/4 der Weltbevölkerung noch weit extremer ausfallen als etwa in Mitteleuropa, durchaus möglich. Wenn du gedenkst dich damit zurückzulehnen, sind aber'n paar Überraschungen drin. Und die stehen nicht unbedingt im IPCCR, sollen das auch gar nicht, der aber auch nicht sozusagen das Amen in der Kirche ist und so auch nicht verstanden werden will. Aber selbst auf der Grundlage: histor. gescheitert sind Zivilisationen v.a. an Kriegen und/oder Pandemien. Und das ohne die Globalisierung und industr. Rüstung.
zum Beitrag03.06.2024 , 21:58 Uhr
Ich finde das irritierend, sie können ja schon jenseits der Klimapolitik nichts bewegen, oder drehen ihre Grundsätze gleich auf den Kopf, und waren die regierenden und verantwortenden Grünen nicht mal als Klimapartei angetreten? Man wollte aufmischen. So hab ich das in Erinnerung, die Archive auch. Jetzt gibt es nicht mal eine Reaktion? Oder wird man uns als nächstes erzählen, dafür hätte man schliesslich und ausgerechnet die Fossilenunion gebraucht? Falls es so steil wird, und sonst geht's glaub ich nur noch bergab: auch das hatten sie selbst in der Hand.
zum Beitrag01.06.2024 , 20:04 Uhr
Da wird aber nicht nur Asyl ausgeklammert. Und wenn man jetzt schon versucht ist, die Vergleiche auf komplett andere Wahlen umzulagern, wo auch immer das mal seriös war, warum dann nicht gleich an Ergebnissen im Erzgebirge oder Harz messen? Das wär dann wohl der nächste Schritt, ob das in Zukunft noch für "Verantwortung" reicht wird man sehen. Am Ende aller Experimente, dieses jetzt im Bund übrigens auch von der taz beworben, bleibt es doch wieder an der SPD hängen, die Union zu entschärfen und mit ein paar Ämtern ruhig zu stellen, und zum Dank wundern "wir" dunkelgrüne Hipster uns dann eben wieder über "Stillstandskoalition". Ich darf aber doch daran erinnern, dass bereits das letzte Bundestagsergebnis: für die Grünen eine relative Enttäuschung war? Sie sind mit einer Kanzlerkandidatin angetreten. Dass man das hier vergessen haben will, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Jetzt tut man aber so. Nicht mehr ganz frisch die grüne Brille, hat ja aber auch längst'n Stich. Tatsache ist, dass die Grünen in Europa seit mind. 20 Jahren zweistellig waren, und zumeist dem Bund im Trend vorauseilten. Ist auch demoskopisch "ihre" Wahl. Stimmen die Umfragen, steht's im Bund auf Opposition.
zum Beitrag01.06.2024 , 17:14 Uhr
Was du hier wiederholst, ist aber nur die offizielle Linie. Das ist was reicht, wenn man nicht weiter nachfragt. Alexander Schulz hat aber versucht, die wahrscheinlichsten Intentionen zu beleuchten und ihre Aussicht beurteilt, ich teile das insoweit. Man will das "beste" aus zwei Welten, das heisst sowohl den Erhalt Putin-Russlands (optimal gestutzt und an Kette) als auch von Selenskijs westorientierter Ukraine. Das kann nicht gehen, ist der Kardinalfehler und läuft überhaupt erst die Gefahr eines riesen Desasters. Ein regelrechtes Zurückschlagen Russlands, wie du es dir vorstellst, kommt dabei schon lange nicht mehr in Frage, denn das liefe realistisch bereits auf Putins Ende hinaus und für Russland ggf. noch Schlimmeres. Das weiss man auch in den Hauptstädten. Darum wird das auch nicht zugelassen. Genau das hat der Leser hier unterstrichen und beurteilt, ich kann dem nicht widersprechen. Es ist ja schon deshalb aussichtslos, da Putin von sich aus auf's Ganze geht und sein Schicksal offenbar auch ganz bewusst an der Ukraine festmachte. Nun wird offenbar ertastet, wieviel Land Putin kriegen muss, und Selenskij verlieren darf, um jeweils zu überleben. Nur Menschenleben sind egal.
zum Beitrag31.05.2024 , 01:20 Uhr
Es ist jetzt nur noch blanker Hohn, ja Spott gegenüber hunderttausenden Opfern und Millionen Hinterbliebenen. Auch die Zeit, das als harmlose Naivität oder "Friedensbewegtheit" abzutun, schon aus ethisch imperativen Gründen vorbei. Dieser Krieg wird genauso bewusst gedehnt wie er im Vorfeld durch äussere Kräfte und Interessen satt betankt wurde. Genau dieser Vorwurf aus auch Russland ist da wohl zynisch, aber deshalb nicht falsch. Und den USA sind die Berge von Leichen, ist das schlimmste Blutbad in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg genauso egal wie es das in Afghanistan war, im Irak oder in Gaza. Erst diese Art, einem überfallenen Land die Notwehr abwechselnd zu blockieren und zu diktieren durch sie und ihre europäischen Papageien ist nur noch abzulehnen, sie ist hochgradig menschenverachtend und eine historische Offenbarung. Daran ist auch nichts mehr zu ändern! Ein Ende mit Schrecken ist und war in zweierlei Hinsicht immer möglich. Sie könnten sogar wählen. Aber den Schrecken und das Töten ohne Ende auch noch in Bedachtheit zu kleiden, ist kaum zu fassen und unerträglich, so wie praktisch die gesamte Berichterstattung inzwischen.
zum Beitrag30.05.2024 , 02:16 Uhr
Abgesehen davon, dass weitaus verständlicher ja auch Kyjiw beim Thema Druck macht, geht es wohl auch darum, wenigstens beim Gesprächsstoff nicht so bald auf dem Trockenen zu sitzen. Denn bei der Substanz ist man eigentlich schon länger an dem Punkt, wo die einen gar keine Optionen mehr haben und die anderen nur noch solche, die nicht in Frage kommen. Dabei ist das keine Bündnisentscheidung sondern eine der jeweils Verantwortlichen, also Regierungen und gerade Deutschland z.B. hat ja der Ukraine gar keine Waffen geliefert, die überhaupt die Reichweite aufweisen oder den Zweck hätten, signifikante Tiefen des russ. Staatsgebiets zu erreichen. Das ist technisch höchstens relevant bei den Flugabwehrsystemen, da ist es aber ohnehin kaum zu vermeiden und auch garantiert nie im Detail geregelt worden. Also was jetzt Scholz betrifft ist das auch Schattenboxen, das betrifft im Wesentlichen nur die (paar) Lieferanten von Marschflugkörpern und Raketen grosser Reichweite, am Ende USA, USA, USA. Und perspektivisch evtl. die Länder, die F16-Düsenjäger liefern, wenn sie denn kommen. Aber die entscheiden selbst. Das ist unvermeidlich, ganz im Gegensatz zu Putins geschenktem Heft des Handelns.
zum Beitrag28.05.2024 , 21:04 Uhr
Dass Klöckner auf einmal wieder aus der Versenkung geholt wird, könnte was mit peinlichen Gender-Gaps bei der Union zu tun haben. Charakterlich und politisch sind Orbán und Sánchez ähnliche Abturner, die einzig andere Parallele seh ich zu Russland und der Ukraine, aber völlig unterschiedlich motiviert, im Falle Orbáns teilweise aber auch verzerrt dargestellt, vereinfacht, beim Spanier bezeichnenderweise erst kaum thematisiert. Orbán ist aber auch beinhart pro Israel. Und das ist dann schon der alte Kohl-Kumpel und wen die Union noch vor wenigen Jahren unilateral nach Bayern einlud? Klöckner hab ich erst in nem Radiotalk erlebt, mit Kindler und Teutrine, musste mich paarmal fragen, ob die das ist, weil auch nur telef. zugeschaltet, sie war es. Alles erstaunlich unterkomplex, dafür dass die mal ne Weile als potenzielle Merkel-Erbin gehandelt wurde! Aber was heisst das?
Ich gucke sowas nicht und hab schon vor ner Woche gewählt, wer sowas noch brauchte, mein Beileid. Aber andere Berichte gehen härter auch mit den übrigen Etablierten in's Gericht, alles in allem wieder mal gute Empfehlung für die "Sonstigen". Mein Eindruck inzw. das ist Absicht. Eigentlich hat "man" kein Bock mehr.
zum Beitrag26.05.2024 , 00:33 Uhr
Was gar nicht hilft ist hier ausgerechnet den Establo-Mat zu verlinken, der verlangt nun wirklich keinen Artenschutz mehr, ausser Konkurrenz:
de.wikipedia.org/wiki/WahlSwiper#Kritik
Und sich dann wundern, wenn sich wieder nichts ändert. Immerhin wurde über eine soziale Alternative berichtet, der Swiper ist aber erhellender. Man müsste ihn nicht mal machen, allein dieser peinliche Boykott hat mir die Wahl versüsst.
zum Beitrag26.05.2024 , 00:08 Uhr
Wenn es noch jmd. gebraucht hätte, Martin Schulz' Kandidatur damals gepflegt zu versenken, dann war es Katharina Barley. Glaube sogar selbsteingestanden, aber ja auch nicht umsonst nach Brüssel "befördert". Leise ist dann gut. Zuletzt fiel sie aus der Reihe mit der endschrillen Forderung, Europa müsse sich nuklear bewaffnen. Rasch zurückgepfiffen. Das würde mich auch schnell leise machen.
zum Beitrag26.05.2024 , 00:02 Uhr
E-Mails sind vielen Menschen überhaupt kein Begriff mehr oder waren es nie, eine obsolete Technologie, auch weil denkbar unsicher, sowas wurde damals noch gar nicht mitgedacht. Ohne komplizierte Erweiterungen kann jeder mitlesen. Da könnten sie solche Zugangscodes, für was sie ausserdem nie gedacht waren, genauso gut mit ner Postkarte verschicken, oder gleich laut durchsagen. Für ne Bestätigung ist das wohl grad ok, selbst das kann man anders sehen. Aber wer schon mit e-mails umgehen kann, sollte auch mit ner App klarkommen, abgesehen vom Sicherheitsaspekt auch ne deutliche Vereinfachung, mal ganz zu schweigen von Zeitersparnis. Und wenn man möglichst viele berücksichtigen und mitnehmen möchte, oder muss, haben Individualisten Retro-Nerds und sonstige schräge Vorlieben nun mal das Nachsehen. Hat Digitalisierung aber nicht exklusiv. Und die beste Zugänglichkeit/Barrierefreiheit ist natürlich kein Ersatz für "analoges Leben", aber wenigstens ein klar spezifizierbares und realistisches Ziel. Abschalten ist einfach und wenn der Preis dafür nun mal zu hoch ist, liegt's am Versprechen. Viele Menschen mit Einschränkungen würden aber lieber mehr teilhaben, das sollte unser Fokus sein.
zum Beitrag24.05.2024 , 22:25 Uhr
Wurde ja nun lang und breit genug angekündigt, beginnend im Koalitionsvertrag und teilweise sich die Schulter klopfend, also kann es jetzt nicht überraschen. Gäb's keine "Lieferung" zu vermelden, würde man davon noch wenig hören, umgekehrt sicher kein Zufall der Zeitpunkt, kurz vor der Europa- aber eben auch den Ostwahlen. Denn nur zu, noch mal schnell wieder Grüne abhaken. Mit denen wäre das nie möglich. ;)
zum Beitrag23.05.2024 , 21:52 Uhr
Wenn man überlegt, was auch nur Einzelnen offenbar schlimmstenfalls droht, ist es sogesehen auf jede Fall cleverer, als sich heute einfach auf ne Strasse zu setzen, oder ein Flugfeld, das kann ich mir jetzt nicht verkneifen, auch bei aller berechtigter Kritik und Sorge in alle Richtungen, zu krass ist das Unverhältnis, kann mir auch keiner vermitteln. Warum man seine Namen nicht nennen will, sich stattdessen gleich vermummt, als wär's n Demozug und die würden nicht eh alle polizeilich erfasst, kann man sich schon denken. Auch in dem Sinn Respekt in eine ganz andere Richtung: die zeigen Gesicht, so wie man das tut, wenn sich seiner Sache richtig sicher ist, oder sicher, was überhaupt Sache ist. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Danke an Michaela Dudley für den Kommentar.
zum Beitrag22.05.2024 , 17:33 Uhr
War ja klar, dass der Tabak ganz hinten und sicher eingehegt als Klammer versteckt wird. Das ist halt Deutschland. Anders als Herz- und Gefässleiden, die man nicht unbedingt als örtliche Besonderheit auffasst, das also auch schwerlich erklärte, es sei denn natürlich wo selbst auch Folge des Rauchens. Was ausserdem mächtig auf die Erwartung schlägt, sich aber im immer auch mitlaufenden int. S-Vergleich nicht so toll macht, ist wie schon angeklungen selbstverständlich Armut. In der angeblich sozialpolitisch so spendablen aber mehr noch eitlen Republik denkt man dann auch an relative, insb. aber "versteckte" Armut, eigentlich müsste man sagen versteckt werdende. Und das ist ein gutes Stichwort. Radfahren ist gesund, auf dem Rad leben (müssen) nicht so, zumal auch die Raucherquote auf der Strasse bei über 70% liegen dürfte. Eine Landesbesonderheit ist vielmehr die denkbar gewitzte Unterscheidung zw. Wohnungslosen und Obdachlosen, für die es nur solche Gründe gibt, über die man schweigen soll. So oder so werden es immer mehr, dabei gibt's durchaus Länder, nicht nur anerkannt, die besser damit umgehen können, das ist Fakt, und mir kann keiner sagen, dass das nicht auch mal auf solche Parameter durschlägt. Als ein Grund unter vielen. Dass zudem die med. Versorgung bedrohlich schleift, auch aber nicht nur für Normalverbraucher, kann hingegen nur den ganz Glücklichen entgangen sein. Da sind Vorsorge-Tipps schon wertvoll. Meine Mutter ist leider schwer krank geworden, viele Spezialisten gefragt, den letzten Termin bekam sie so gerade noch. Im Sommer. 2025.
zum Beitrag21.05.2024 , 20:45 Uhr
Dann sind wir immerhin zu zweit, aber ich kann auch sonst meist zustimmen, wenn's vielleicht nicht grad um Klima-Aktivisten geht. Schon eindrucksvoll, wie sich die Wahrnehmungen unterscheiden. Aber es ist auch nicht zu leugnen, dass selbst der 7. Oktober nicht bei allen im Ansatz vergleichbaren (singulären) Eindruck hinterlassen hat, und natürlich auch nicht von allen in gleicher Weise rezipiert wurde. Aber wer nun meint, die Politik bei sowas eben ausklammern zu können, hat ein sehr idealistisches Bild vom IStGh. Das teilen glaub ich nicht mal alle seiner Fürsprecher.
zum Beitrag20.05.2024 , 15:54 Uhr
Es sind vor allem die armen Menschen, zu denen i.A. die Soldaten zählen, deren menschliche Opfer und damit das in meinen Augen mit Abstand grösste du leider etwas übergehst, und die Alten. Und natürlich Kinder, immer Kinder. Aber wer kann ist weg, oder geht dann weg. Angesichts deiner Perspektive, der ich nicht weiter widersprechen kann, wollten Zyniker bald spekulieren dass man im Westen schon auf einen möglichst kleinen verbleibenden "Rumpf" spekuliert, aus Kostengründen. Aber ich bin relativ sicher, wenn humanitäre Motive (dann) geltend gemacht werden, würde man auch russ. kontrollierte Gebiete unterstützen. Vermutlich sogar müssen, denn die Russen werden sich vornehm zurückhalten. Aber das könnte man jetzt natürlich nicht sagen. Es wird nur nichts mehr daran ändern, dass der Krieg lange entblösst hat, wie ernst es dem Westen mit seinen eigenen Idealen noch ist.
zum Beitrag20.05.2024 , 15:24 Uhr
Markus-Söder-Show verpasst? Wahrscheinlich auch die schon eher wieder verdrängt, das macht's für heimische Interpreten natürlich nicht leichter. Bisschen Anerkennung muss schon sein. Und dann muss man's auch können, das sind nicht immer die, die "das" Publikum will. Bei Robert Habeck denk ich viel weniger an Musik als an seinen rechtsradikalen Kumpel und für manche ja wohl baldigen Chef Friedrich Merz, und gegen den wirkt beim Tanzen noch Dmitri Medwedew auf Wodka wie ne Ballerina. Beides dokumentiert, natürlich nicht zusammen. Blinkens Einstand zielte ganz auf die Ukraine ab, die dortige Stimmung und Erwartungshaltung, da haben sich auch gewisse Stereotypen und Assoziationen länger gehalten als manch anderswo, bzw. ziehen jetzt eben erst nach. Ich bezweifle dass das ausserhalb richtig nachvollziehbar ist, aber sie tun das auch nicht ohne Selbstzweck. Man will sie emotional nicht verlieren, nur halt ich die Begründung lange nicht mehr für gut. Selenskyj hat das selbst grad noch mal ganz klar gesagt: völlig irre Situation und westliche Logik, in der die Ukraine bitteschön "gewinnen" soll, aber Russland ja nicht verlieren dürfe, unauflösbar. Da hilft auch kein Wunschkonzert.
zum Beitrag18.05.2024 , 14:45 Uhr
Wir schaffen "uns" gerade Millionen Feinde, manche gehen auch an die Milliarden. Der Unterschied ist, mal abgesehen von der Zahl, die werden eine unverschämt gute Begründung haben. Und die sich blöderweise auch nicht mit nem Ferienende erübrigen. Das hier ist eine Kindergeburtstags-Probe, im Vergleich zu dem was ansteht, und umso mehr, je jünger man ist. Man muss einsehen, dass es darunter auch Menschen gibt, die sich wenigstens nicht werden sagen müssen, sie hätten nichts versucht. Dass es zuwenige sind ist nicht ihnen anzulasten! Und nicht dem. Es war - massig - Zeit für andere Mittel, Lösungen. Jetzt ist dann zumindest mal'n bisschen Zeit zum Nachsinnen. Warum denn nicht im Terminal?
zum Beitrag18.05.2024 , 14:36 Uhr
Wie er das auch für die Zukunft einordnet ist nicht nur den Eindrücken vor Ort geschuldet, oder gar Übertreibung. Streitkräfte in aller Welt versuchen das jetzt nachzuvollziehen und, offenbar teils überstürzt, ihre ganze Ausbildung und Übungen umzustellen, bis hin zur Doktrin. Erstaunlich ist dabei, dass ausgerechnet die Amerikaner, die da natürlich wieder ganz vorn dabei sind, anders als die Briten z.b. nicht mal mehr Militärbeobachter in der Ukraine haben. Offenbar reichen solche Berichte und üppiges Bildmaterial. Aber das wird das Gesicht des Landkriegs verändern und jede Armee, die das schon mal durchmachte, hat'n Vorteil. Hier kann man noch von Glück sagen, wenn man das so sagen will, dass es sich ausgleicht. Die Russen haben mehr aber das haben sie von allem was zählbar ist.
zum Beitrag12.05.2024 , 23:29 Uhr
Ich glaube dass der Nahe Osten es im Fokus auch deshalb leichter hat, weil es so polarisiert. Das ist die eig. Nummer Nabelschau, gilt für Europa und die Vereinigten Staaten noch mehr. Salopp gesagt kann die Ukraine da nicht mithalten, weil die Rollen einfach zu klar verteilt sind. Da muss man für divergente Narrative also schon an die äussersten Ränder des Spektrums - selbst dort nur von einigen geteilt - das ist insofern uninteressant, da ist nichts "drin", was Geister scheidet. Während die Gräben im Hinblick auf Nahost eben wirklich durch die Mitte der Gesellschaft verlaufen und damit wie so oft die verlockende Möglichkeit bieten, eigentlich ganz andere Konflikte anzufachen, auszufechten, oder auch erst zu provozieren, das ist m.E. sehr offensichtlich. Ein möglicher zweiter Aspekt, der zumindest in Europa eine Rolle spielen könnte, liegt für mich scheinbar paradox darin, dass man etwas weiter weg ist. Und wenn überhaupt anders involviert. Der alte Westen ist dort eben nicht direkt, nicht unmittelbar herausgefordert, bzw. nur als ne Art Arbiter, Schiedsrichter und das ist genau diese alte, starke, vertraute Rolle. Etwas über den Dingen zu schweben. Die uns im Hinblick auf Osteuropa völlig entglitten ist. Ich glaube das viele das nicht sehen und damit konfrontiert sein wollen, wenn es nicht schon Angst macht. Und was macht das so schwache Russland denn so stark? Einzig aus der Bemerkung zu Israel werd ich nicht ganz klug. Ich möchte festhalten, dass die Lage der Ukraine garantiert nicht die Schuld Israels ist, und dass die sich heute wesentlich anders darstellte, wäre es nicht auch noch zu dem Krieg in Nahost gekommen, wird mich nicht überzeugen. Es können nicht immer andere Schuld sein. Die Müdigkeit ist auch Folge einer gewissen Monotonie, und die wiederum auch davon, diesen Krieg via "Lieferando" bloss fern zu versorgen, auszuschreiben und ewig vor sich herzuschieben. Jetzt rächt sich auch die Lebenslüge "man" sei ja nicht im Krieg gegen Russland.
zum Beitrag06.05.2024 , 09:20 Uhr
Freie Software ist nicht automatisch sicher(er), ist eine seltsam hartnäckige Legende, das kann sie gar nicht einlösen, will sie auch nicht, zumal das gar nicht ihr wesentlicher Daseinsgrund ist. Und es einfach als so'ne Art Krücke aufzufassen, Lebensverlängerung oder Lückenbüsser, dem find ich auch nicht wirklich gerecht wird. Ist eher ne Einstellungssache, wie Politik oder Philosophie. Aber das ist dann irgendwie schon ein grösseres Elend der Aussenwahrnehmung und nicht mehr ganz Thema. Technik-Nerd wär dann aber garantiert Thema, möglichst nicht nur bei der Installation, denn das bedeutet ziemlich sicher kräftig Mehraufwand bei Zeit und Nerven und eben Eigenverantwortung. Also grad im Hinblick auf Sicherheit und mobile Plattformen mit ihrem Wald an Anschlüssen und Vernetzungsmöglichkeiten: viel Spass. In der Realität wird es weitaus häufiger auf gefühlte Sicherheit rauslaufen und das gute Gewissen. Wird nicht nur beim Onlinkebanking kaum helfen. Dafür ist zu bedenken, dass man bei Updates natürlich erst recht von Freiwilligkeit und gutem Willen abhängt, mit noch weniger Argumenten und deren Qualität oder wie gut getestet wurde, kaum besser wird einschätzen können.
Wo das einziges Motiv ist, würd ich eher von abraten, sowieso Menschen, die aus berufl. oder priv. Gründen Anlass zu besonderer Sorge haben, Verantwortung oder exponiert sind. Dann doch lieber ein neues Gerät, vielleicht nicht gleich wieder das teuerste, so dass man im Zweifel auch mal eher oder schmerzloser ersetzen kann. Vor allem aber in Zukunft auf die Konditionen achten und möglichst viele vertrauenswürdige Reviews sichten. Hat schon manche vor manchem bewahrt. Nur auf Nutzungsdauer hin zu optimieren ist zwar ökologisch vorbildlich, aber dann sind die Haken eben in Kauf zu nehmen und gewisse Einschränkungen, mit nem alten Auto wird man auf der Strasse ja auch nicht mehr sicherer, auch für andere nicht.
zum Beitrag04.05.2024 , 07:38 Uhr
Für mich Kapitulation, man könnte die Russen ebenso gut anfeuern, das dürfte eh so rüberkommen. Würde es bei mir. Versteh auch nicht, immer noch nicht, weshalb sich in Europa so aufgeregt wurde als Trump das im Wesentlichen einfach klar ausgesprochen hat, bzw. "androhte" es kurzerhand mal zu übernehmen, was die Europäer selber vorleben. Es ist ganz schwierig generell von sich auf andere zu übertragen aber ja wohl besonders wo es um diese Arglosigkeit geht, Planlosigkeit, Angst und pure Primitivität. Das schliesst Russland selbstredend ein und ich tu mich schwer hier Unverständnis zu äussern. Das erfordert wahrlich keine Brillanz und die müssten geradezu bescheuert sein, das nicht auszunutzen, billigere Opfer finden sie auf der Welt sonst nicht. Schon gar nicht näher gelegene, bis dato interessantere, oder solche, die sich dabei ja selber aufspielen als Gegenentwurf und Herausforderer, das muss man ja auch immer dazu sagen. Es geschieht ja nichts unprovoziert. Nur nimmt Russland diese Herausforderung an, offenbar zur Überraschung derer, die sich lieber imposant in Pose bringen und versuchen, selbstbewusst zu tönen. Gegen manche Bullies ein probates Mittel. Aber auch nur bis es auffliegt, durchschaubar ist und dann hast du erfahrungsgemäss ein Problem und die Halbstarken ihre Extraportion Motivation. Sie ist jetzt hier eh der Auffassung das wären "Angriffe auf die Ukraine", wieso auch immer die Nato dann (auf einmal) gefragt sein sollte. Wird aber auch nicht überzeugender, das Land wird nicht grösser sondern jeden Tag kleiner. Diese Einleitung könnte man fast so verstehen, dass das quasi Kollateralvorgänge sind und eigentlich die Ukrainer Schuld seien. Das wär dann nicht mehr nur Kapitulation sondern obendrein Selbstaufgabe. Wenn überhaupt hätte Moskau Anreiz die harte Nuss wo möglich zu umgehen und auf die weichen Ziele zu gehen, eben an die echten Bauern. "Dünne" Reaktionen werden Sie den Ukrainern ja wohl nicht attestieren. Sonst attestierten wir hier gar nix mehr.
zum Beitrag03.05.2024 , 04:28 Uhr
Was hat das denn mit Sanktionen zu tun? Ich kenne die genauen Hintergründe nicht, aber dass die Russen in dieser Hinsicht unbedingt auf Anlagen im Emsland angewiesen wären, oder durch diesen Irrsinn etwas sparen sollten, kann ich mir nicht vorstellen. Klingt auch anders und wenn ein Zusammenhang besteht, dann dürfte die Verlegenheit gerade auch den Sanktionen geschuldet sein. Diese Reaktoren werden nun mal auch woanders betrieben. Nun sieht es natürlich nicht gut aus, dass man sich dafür erst mal von den Russen ausrüsten und einweisen lassen muss, sicher kommen so auch noch mal ein paar Emissionen oben drauf, kann man ja auch mal erwähnen. Ist aber kaum zu vermeiden und ich weiss nicht, wem man da einen Vorwurf machen kann. Wissen offenbar auch die nicht so genau, die einfach mal wieder gegen "Atom" sind, aber aus der Richtung erwarte ich ohnehin nichts Konstruktives. Insoweit bedenklich finde ich gerade diesen Vorgang nicht, weder im Sinn der Sanktionsumgehung noch der Gefahr aus Russland, da gibt es nun massig andere Beispiele, die komischerweise wenige bis keine Gemüter erhitzen. Rosatom ist sonst ähnlich angesiedelt wie etwa Roskosmos und im Weltraum ist ja auch nicht jedes alte Band gerissen. Interessiert irgendwie kaum wen, oder wird hingenommen, akzeptiert. Dabei kann man die energetische Versorgungssicherheit Europas durchaus wichtiger finden als z.b. die 538. Stunteinlage zur ISS. Robustheit und Resilienz sind nicht zuletzt Fragen der Infrastruktur. Und ohne diese Sicherheit braucht man sich erst um Gefahren von aussen ja gar keine Gedanken mehr machen. Jedenfalls aus Deutschland ist keine Hilfe mehr zu erwarten, wenn's darum ginge, diese Reaktoren z.b. mal zu ersetzen, Kann man jetzt zum Lachen finden, manche halten das mit ihren eigenen Witzen ja grundsätzlich so.
zum Beitrag29.04.2024 , 01:28 Uhr
Das sowieso. Ist aber lange kein Geheimnis mehr, was dahinter stecke, oder besser gesagt stecken soll. Angeblich hunderte Flugkörper aber nur zwei höchstraffinierte Zielanlagen, oder wie man das nennen soll. Wobei die Kinnlade von Strack-Zimmermann überraschend schnell wieder eingerastet scheint. Und offenbar nicht nur ihre, warum sonst jetzt ist dieser neue Aufguss. Bis auf die Zünder an sich identische Waffen zu dem, was die Briten und Franzosen längst lieferten - und zwar in relativ geringer Stückzahl - doch beeindruckend, dass die dazu offenbar keine Supercomputer anhängen müssen, um sowas fliegen zu lassen. Die Vermutung liegt nahe, in Deutschland bräuchte es ein ganzes Rechenzentrum, um einen Panzer feuern zu lassen: Sorry, wir sind einfach zu perfekt. Und keiner hat bekanntlich dickere Bandbreiten. ;) An sich schöne Ausrede, um sich aus Kriegen herauszuhalten. Nur dort wo sie keine Wahl mehr haben, hilft es halt wenig. Dabei sollte man es jetzt wirklich mal belassen, aber die Dauerschleife zeigt ja dass man selber hadert.
zum Beitrag29.04.2024 , 00:48 Uhr
Ich weiss nicht was ein taktischer Einsatz von Atomwaffen sein soll und möcht es auch nicht wissen, aber ich weiss dass mind. Deutschland aus historisch ganz guten Gründen sowohl durch int. Verpflichtung, als auch würde ich meinen kraft Grundgesetz, von der Entwicklung _oder dem Besitz_ und dem Kommanda von Massenvernichtungswaffen ausgeschlossen ist. Die sog. (symbolische) Teilhabe über NATO wie sie heute existiert widerspricht dem nicht, im Gegenteil ist ja gerade das Ergebnis auch dieser Umstände und auch hier läge alles in der Verantwortung des obersten Befehlshabers, also in dem Fall des US-Präsidenten, aber das ist bei Nuklearwaffen selbstredend immer so. Und geht auch legalistisch wie technisch gar nicht anders. Wo es um Abschreckung geht, glaubwürdige, und effektive sprechen wir jedenfalls von strategischen Waffen, insb. einer Zweitschlagskapazität, diese befinden sich i.A. auf hoher See, genauer darunter und Frankreich hat davon sehr, sehr wenige. Das ist völlig ausreichend auch vor dem Hintergrund, dass es kein denkbares Szenario gibt, fas nicht automatisch die ganze NATO berührte, also auch die USA. Wär ja schön, wenn man mit einer Rakete alle unschuldigen Völker der Welt schützen könnte, aber etwas Realismus wär hilfreich, das ist kein Thema für Spässe. Macron ist ein Quatschkopf vor dem Herrn und im Wahlkampf sowieso, aber das kann Frankreich - und Europa - gar nicht leisten, und wollte es 100%ig auch nicht. Ist eine Phantomdebatte.
zum Beitrag23.04.2024 , 03:52 Uhr
Die Türkei ist NATO-Mitglied. Griechenland ist die Ukraine auch sonst völlig egal, ich habe den Verdacht aus nicht ganz unähnlichen Gründen wie Spanien: Anti-Amerikanismus ist in der EU kaum irgendwo verbreiteter als - sicher unterschiedlich begründet - in diesen zwei Ländern, das ist nicht nur anekdotisch das zeigen auch im Langzeittrend Umfragen, und zwar lager- und gesellschaftsüberfreifend, da kommt insb. das häufig unverstandene Frankreich vorn und hinten nicht ran. Und so klar und selten unbestreitbar wie die USA und ihr treuer Kreis dort die Rolle der Guten spielen, das kann dort niemanden vom Hocker reissen. Doppelt tragisch, weil es sich nicht so sehr gegen die Ukrainer richtet, zumindest in Spanien, nachdem was ich mitkriege, die fiebern da keinesfalls mit Russland, übrigens auch und absolut nicht in Lateinamerika. Aber das ist die Strasse. Und es ist einfach nicht genug, um die Eliten zur Tat zu drängen. Aber dieses Problem hat man überall linksseits der Oder. Und wo ich dabei bin, es ist schon etwas schräg, aus deutscher Sicht hier die Finger auszufahren. Franzosen und Briten könnten bitte mal erinnern: Marschflugkörper werden übrigens auch gebraucht.
zum Beitrag21.04.2024 , 21:23 Uhr
Das Fazit ist nicht so schön, ich halt's auch für naiv. Der Iran ist (noch) keine Atommacht, Israel sehr wohl. Macht es offensichtlich nicht unangreifbar, geschweige denn hätte man damit mal so eben Ruhe. Genauso gibt es Beispiele für das Austragen völlig konventioneller bewaffneter Konflikte (ein Pleonasmus, es gibt keinen "Atomkrieg") zwischen solchen: UdSSR/China, Indien/Pakistan, jeweils mehrfach aber auch das wurde oft genug wiederholt und entkräftet. Auch aus Sicht des weiteren Europas stellt sich die Frage, was das für ne Perspektive sein sollte, auch im Hinblick auf die Nichtproliferation. Selbst wenn die Ukraine als Ziel dadurch ausgefallen wäre, träfe es eben einen anderen. Führte dann auf kurz oder lang dazu, dass sich jeder Kleinstaat in Europa und am besten noch die "Fürstentümer" Massenvernichtungswaffen anschafft? Auch hier gilt - für den ganzen Kontinent - sich mal bisschen auf Vernunft zu besinnen, ist auch ne Frage der Aussenwirkung. Warum hat man das in Südamerika nicht nötig? Mittelamerika? Afrika? Ozeanien? Auch Fernost mit zwei Ausnahmen einfach gar nicht! Soll das Europa sein? Ich kann wohl verstehen, dass Ukrainer sich längst mit solchen Fragen belasten. Das war aber eben auch immer absehbar und ja nicht zuletzt das nach jeder Möglichkeit zu vermeiden war ein Argument für tatsächlichen Beistand, für ein Eingreifen des Westens und damit des Blocks, der diese Waffen eh schon hat, inkl. der Abschreckungspotenziale. Das ist ja nicht zuletzt der Grund, weshalb die USA weite Teile Europas unter ihrem herrlichen Schirm Unterschlupf gewähren. Das ist nicht die pure Nettigkeit. Je weniger Länder im Besitz sind (sein müssen) dieses Schwachsinns, und je weniger mehr oder minder genehme de facto Einzelpersonen letztendlich darüber entscheiden, desto geringer die Gefahr fataler Fehlentscheidungen oder Missverständnisse. Mit jedem weiteren Glied an dieser Kette sinken auch Hemmschwellen, weil es normalisiert was nicht normal sein soll.
zum Beitrag18.04.2024 , 18:02 Uhr
Das ist schon lange kein Grund mehr für Hoffnung, es sei denn man hat was Bedeutendes gegen Ukrainer, was offensichtlich nicht so selten ist. Denn die blosse Fortsetzung liefe ja nur darauf hinaus, das Leben weiterer Teile ihrer Bevölkerung, notdürftig ausgebildet und ausgerüstet, dafür zu opfern Landesteile (im besten Fall) ein paar Monate länger zu halten. Auch Trillionen könnten die verlorene Zeit (und Leben) nicht zurückdrehen und dann ist das lange keine Antwort mehr. Es ist nicht mal mehr die erste Silbe einer sinnvollen Reaktion, von einem Plan gar nicht zu reden. Sowohl die Ukrainer als auch die Balten fordern, wenn auch entsetzlich spät, ein wenigstens vergleichbares, aktives, direktes Eingreifen wie für die Verteidung Israels. Es ist und war nie zu argumentieren oder zu vermitteln warum das nicht möglich sein soll. Stattdessen das Rad dort jetzt zum fünften mal neu zu erfinden und Kapazitäten und Fähigkeiten zu doppeln, die für westliche/NATO-Länder - selbst ausserhalb Europas - zu Hauf verfügbar sind, und offensichtlich ganz gut funktionieren.
zum Beitrag18.04.2024 , 17:33 Uhr
Falls der Computer mit dem lokalen Netz verbunden ist, bringt das aber wenig, und auch so klingt das sehr umständlich, was sich leider selten mit Sicherheit verträgt. Die ja auch nicht nur ne Frage regelrechter Angriffe ist. Besser für was wirklich Wichtig ist oder Vertraulich sind verteilte (redundante) Backups, natürlich verschlüsselt. Und Cloudspeicher eines seriösen Anbieters ist heute garantiert sicherer als so ziemlich jedes Gerät oder Schema, das privat zu realisieren ist. Und tausendmal günstiger.
Bisschen merkwürdig, dass dieser vergleichsweise altbackene Versuch ausserhalb der Fachpresse Gehör findet. Nur weil es Windows betrifft? Gerade vor ein paar Wochen gab es eine schwerwiegende Entdeckung (in dem Fall durch Microsoft) einer aufwendig, in jahrelanger, verdeckter Arbeit angebrachten Backdoor in einer freien Komprimierungssoftware, lzma, die nahezu überall Einsatz findet, aber insb. Linux-Systeme und daher auch Server betrifft. Diese der Erfahrung nach bisher weniger Ziel nichtwestlicher Nachrichtendienste, auch weil im Westen vor allem (eben) Windows und Macs verbreitet sind, die Tatsache dass es sich zumal um eine asymmetrische Backdoor handelt, lässt manche eher an die NSA denken und Freunde. Auch wenn das natürlich hochspekulativ ist. Nur das hier, ohne irgendwas zu verharmlosen, erscheint da in der Tat vergleichsweise plump. Und wenn das immer noch State of the Art der Russen sein soll, hilft das den Spekulationen zum Angriff auf xz-utils nicht grad ab. Das is ne andere Liga, auch was die theoretisch möglich gewesenen Folgen angeht. Und nicht nur in Europa sondern auch in Ländern wie China und Russland werden aus naheliegenden Gründen immer mehr Windows-Rechner insb. bei Behörden u. staatlichen Einrichtungen durch Linuxsysteme ersetzt. Wem hier wohl die Backdoors ausgehen.
zum Beitrag17.04.2024 , 14:11 Uhr
Grundsätzlich richtig, aber das ist kein gutes Beispiel. Die FDP ist insb. strukturkonservativ und dann in der Realpolitik, oder sobald die Alten wieder das Sagen haben. Plakativ programmatisch, und besonders im Wahlkampf, das ist ja was gerade bei Erstwählern ankommt, geht es im Gegenteil gern ins Grelle, Kreischige, Laute. Naja magenta-gelb. Das ist spätestens so seit Westerwelle und war im letzten Wahlkampf auf keinen Fall anders. Was waren das für Aufhänger? Der Jugendflügel wollte sogar sämtliche Drogen legalisieren, der Vorstand musste das halbwegs wieder einfangen, so blieb dann immerhin: Kiffen! Nicht gerade konservatives Versprechen aber das war, übrigens im Gegensatz zur grünen Kampagne, ein Ding. Warum wohl? Sicher auch weil sie genau wissen, dass am oberen Teil der Pyramide gegen SPD und Union nicht mehr viel liegen bleibt, das war mal anders. Wie denn abgrenzen? So hat man notgedrungen Erstwähler auch gezielt umworben; was mit der FDP passiert, wenn auch diese Verlegenheit sich irritiert wieder abwendet, sehen wir bei der nächsten Wahl. Aber die Partei ist hier auch nicht Thema, und im Übrigen auch nicht mehr relevant.
Leider im Gegensatz zum BSW, bei dem ich hingegen die Exptraportion konservativ ausmache, weniger hingegen fortschrittliche Sozialpolitik. Ich beweifle auch, dass das rot/grün-Traumatisierte anspricht, es sind wohl ganz im Gegenteil genau wie bei der AfD oft Leute, die genau diese Zeit vermissen. Und Gerhard Schröder ganz besonders, der nun wirklich sowas von konservativ ist. Das muss aber gar nicht unbedingt nur politisch motiviert sein und beruht nicht notwendig auf belastbaren Erinnerungen. Verklärung kommt schon ganz menschlich in Betracht, weil das ja "ihre" Zeit war vor 20 Jahren. Ihre besten Jahre, wohl doch nicht vollends befriedigt. Also auch Frust über Verpasstes, nicht nur Verlorenes hier und da garantiert'n Faktor. Dann wünschen wir ihnen viel Erfolg beim Drehen an den Uhren.
zum Beitrag17.04.2024 , 00:31 Uhr
Man muss auch erkennen, warum sie (gerade) erreicht werden. Und was das eigentlich hiesse, wenn sie es schon jetzt nicht würden. Und dass so'n Gesetz ja in die Zukunft weist, damit soll morgen gelingen, was nicht unbedingt leichter wird, unter möglicherweise ganz anderen Umständen, da bringen Zwischennoten von gestern wenig. Und die Kritik hat damit einfach wenig zu tun. Ich weiss nicht, wer die grüne Szene ist, aber Klimaschutz ist bestimmt nicht nur für sie relevant. Im Gegenteil, nachgelegt (und "motiviert") werden muss ja grad an einer Stelle, die man damit also garantiert weniger assoziiert, nämlich Verkehr. So wird es schwer, aber überraschend ist es nicht. Manchen wird noch Atementspannung verschrieben, bevor in Deutschland ein Stinker ruht. Dank an den Leser mit der Wahlkampfanekdote. Ja, auch das war mal Baerbock. Und das soll wohl die grüne Szene sein.
zum Beitrag12.04.2024 , 19:42 Uhr
Auf Strohmänner ist zu achten. Es ist nicht das einzige Beispiel, aber ein (pauschal) unterstellter Essentialismus zählte dazu. Es ist immer etwas schwierig wenn auch akademisch beliebte Taktik, Begriffe einfach soweit aufzupulen, bis man Ursachen an vermeintlich unabhängigen Einzelaspekten knüpfen kann, die in der bestimmten Zusammensetzung aber gerade den Begriff begründen und dann oft auch gar nichts anderes ergeben können. Selbstverständlich können bestimmte Ethnien oder Nationalitäten eben auch in bestimmter Hinsicht "vorbelastet" sein oder vulnerabel, qua dessen, also ihrer Herkunft, Erfahrungen u.v.m. Mal unabhängig davon, ob das allein krimineller machte, oder eher erst im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren. Das einzusehen und auch nicht bloss selbstgerecht unterzubuttern für mich auch ne Frage des Respekts, des aufrichtigen Interesses, Verständnis und der Bereitschaft zur Erkenntnis möglicher Probleme, die nun mal Grundlage wäre für alles weitere. Selbstgespräche und Boden- und Deutungsgefechte in der Kartoffelblase werden garantiert nichts bewirken. Was hier jetzt erkannt werden will, also erst ne Statistik brauchen sollte vom neuerdings geschätzten (?) BKA, ist ja nicht zuletzt, worauf manche all die Jahre hingewiesen haben. Dass mit einer mind. in puncto Alter und Geschlecht bedenklich homogenen Zuwanderung best. Folgen zu erwarten sind. Vor allem, wenn die Bevölkerung - offensichtlich - entweder nicht willens sein würde oder nicht hinreichend fähig, "es zu schaffen", und das ist ein dickes Es. Dabei ist es in der Tat relativ gleich, woher die Menschen kommen. Aber das haben auch wirklich nur die Plumpesten aller Mahner geleugnet oder Nazis, und es ist doch bezeichnend, wenn man sich jetzt auf die einschiessen muss. Und es wiederholt denselben, alten Fehler, nämlich eine Vielzahl von Menschen demgemäss in Ecken zu stellen, in die sich nicht gehören. Diese Entwicklungen haben auch was zu tun mit Scheitern. Wessen?
zum Beitrag12.04.2024 , 18:52 Uhr
Merkwürdig dass die bei der Kritik grad aussparen, was nach sehr verbreiteter Auffassung Hauptknackpunkt ist. Zu wenig zu spät, aber vor allem Letzteres. Viel zu spät. Dieses Gesetz bzw. Entwürfe hingen ja seit einer Ewigkeit in der Schwebe. Und dass es so kam, was dafür ursächlich ist und verständlicherweise, entkräftet für sich genommen einige der Vorwürfe. Hier hatte man einfach keine gute Option und hat sich zu einer der schlechten dann auch noch zu spät durchgerungen. Ein vollständiges Desaster, aber ich empfehle grösste Vorsicht bei jedwedem Drang zum Unken aus dem Ausland, das wird nur zynisch und hohl ohne dass gangbare Alternativen folgen, nein besser vorauseilen, das wird sonst auch nicht mehr besser. Es gäbe im Prinzip auch nur eine, aber alle die darauf Urheberrecht haben, kenn ich bald beim Namen. Und ausserdem ist jeder gute, verantwortbare Zeitpunkt dafür erst recht durch. So kann man wenigstens festhalten, dass die Rekrutierung zukünftig jedenfalls nicht ungerechter würde, vorausgesetzt dass es auch streng umgesetzt wird, was man bezweifeln muss. Denn bisher ist das wie jeder Krieg in der Hauptsache natürlich'n Verheizen der untersten, lobby- und hilflosesten Klassen, d.h. den Männern darunter. Darum kann ich Forderungen nach Berücksichtigung der Frauen auch absolut nachvollziehen. Aber das ist alles Kosmetik, es ändert überhaupt nichts daran, dass hier nur mehr versucht werden kann, Löcher zu stopfen bei einem Fass, dem der ganze Boden fehlt. Ohne dass die NATO dort - wenigstens in und über die Luft -interveniert, unterstützt, schirmt, entlastet, für mich absolut pervers.
zum Beitrag11.04.2024 , 14:10 Uhr
Würde mich wundern, wenn das Programm noch abrufbar ist. Macht ja auch keinen anderen Aufschlag. Auf europäischer Ebene war man schon immer etwas deutlicher, auch mal näher an den Idealen aber so schrill war es nie, und wer Terry Reintke hört, könnte meinen das sind eigentlich schon zwei Parteien, bzw. soll es wohl so aussehen. Bei Baerbock ist das besonders bitter, wer sich erinnert, was auch ihr "Sound" noch im Wahlkampf war, damit hat sie um Vertrauen geworben und ihre Stimmen bekommen und damit fällt das. In der Sache geändert hat sich nicht viel, schon gar nicht wo es um Grundsätzliches geht, an den politischen Ausgangslagen und Perspektiven wohl.
zum Beitrag10.04.2024 , 09:48 Uhr
Gruselig. Es gibt eine Fülle weiterer Argumente aber unter anderem deshalb hielt ich das von Beginn für einen schweren Fehler. Wobei das nun wirklich keine Kunst ist, mir ist praktisch kein Beispiel bekannt, bei dem sich panischer Aktionismus oder politische Kurzschlussreaktionen vorteilhaft erwiesen. Im Prinzip war es eine (teure) Beruhigungspille an die Bevölkerung, auch das läuft unter Populismus. Aber nachdem man die russ. Gefahr nun schon solange ignoriert hatte, um nicht zu sagen umgarnte, wär selbstverständlich Zeit genug gewesen, sich mal in Ruhe zu überlegen, was und wohin man eigentlich will. Und wie das realistisch, sinnvoll und im Hinblick auf die vielen anderen Interessen evtl. sogar möglichst schonend und balanciert erreichbar wäre. Meines Erachtens deutlich klüger jedenfalls als so ein einmaliges, impulsives Geldgewitter wäre es gewesen, sanfter aufzusatteln, aber dafür eben konstanter, stabiler, weitsichtiger. Ausnahmen etwa für Grossbeschaffungen hätte man zulassen können, die gab es immer aber es sollten eben Ausnahmen sein. Wenn's richtig schlecht läuft, bei all den Unabwägbarkeiten, verpufft das jetzt, eine Unsumme, die einfach verdampft. Das können sich nicht viele Länder leisten.
zum Beitrag10.04.2024 , 09:19 Uhr
Vielleicht in einer perfekten Welt. Alles andere hiesse nun eben zunächst mal zusätzliche Aufwände und Kosten, wohlgemerkt neben den ohnehin hohen (nicht nur) Energiepreisen. Und dann muss man schon mal weiterdenken, Stichwort Wettbewerbsfähigkeit, nur mit so'nem Schlauspruch wird man dem nicht gerecht. Es stellte sich viel mehr gleich wieder die Frage, wie nachhaltig oder realistisch es überhaupt sein kann, bestimmte Industrien unter ausgerechnet diesen Bedingungen vor Ort zu betreiben und zu erhalten, sprich die Standortfrage. Das ist eine ganz andere aber es ist die wohl eigentliche wesentliche. Sehen zumindest'n auch paar Wissenschaftler so wo sie unabhängiger sind, aber in der Politik natürlich weniger opportun und dem hypothetischen Schlachvieh muss man damit schon gar nicht kommen. Das Pferd kann eben nur einen Trick, aber dafür braucht es ne riesen Weide und reichlich Futter, das ist euer Problem. Und "flexibel werden" ist dann mal gut. Für mich ist es nur'n weiteres Rätsel um und Fragezeichen hinter dieser sog. deutschen Energiewende, also dass man und ziemlich unisono A sagt, aber (schon) B kommt irgendwie nicht mehr. Man dies und jenes ja so wollen und auch so und so machen, aber dann muss man eben auch entspr. Schritte nachvollziehen und das hiesse hier nicht viel weniger als sich volkswirtschaftlich neu zu erfinden. Davon erkenn ich wenig. Genau solche Diskussionen und dass man's auch hier noch aufgreift, zeigen ja dass man's gar nicht will. Oder nicht mal die Notwendigkeit begreift.
zum Beitrag07.04.2024 , 20:38 Uhr
Wer soll das denn sein? Verbündete im Krieg kämpfen gemeinsam. NATO-Mitglieder sind vielleicht (auf dem Papier) Verbündete, eben deshalb ja NATO, aber auch das nur vielleicht und nicht nur im Hinblick auf die einschlägigen Zweifelsfälle und ausgesprochenen Geisterfahrer. Ich finde es sehr merkwürdig, wie auch das jetzt rein begrifflich zum Brei vermatscht wird, oder wer sich davon was genau versprechen soll. Die Ukraine hat keine Verbündeten. Deshalb kämpft und blutet sie ja allein. Man kann darüber hinaus von einem gewissen, insbesondere verbalen Unterstützerkreis sprechen, mit was für Motiven auch immer. Aber was man sich auch von denen versprechen kann, oder wo die Grenzen liegen, übrigens beiderseits des Teiches, wäre ja nun wirklich abschliessend geklärt. Da ist so'n Upgrade in selbstredend eigener Sache gleich doppelt bizarr. Aber vielleicht stört mich inzw. auch dies künstliche Mitleiden, bei dem offenkundig auch immer dann umso dicker aufgetragen wird, je weniger an tatsächlich, ja wenigstens greifbarer Unterstützung grad rumkommt. Schon erstaunlich dass man nicht viel eher davon mal müde wird. Selenskyj sagt nun, was er sagen muss, um die Not zu vermitteln. Aber das ist'n Einwurf einzelner US-Republikaner, denen man so auch ne Plattform bietet. Und die aber auch deshalb bremsen, weil ihnen ne Strategie fehlt. Das ist und bleibt allerdings verständlich. Man hätte sie dabei sehr einfach stellen können, und vor die Wahl, wenn sie eine Strategie wollen und Kontrolle, über das was passiert: gehen wir eben mit der NATO rein. Wie sie sich wohl dazu gestellt hätten, wir werden es nie erfahren. Zeitgleich ist aber auch Kyjiw nicht länger bereit und sowieso nur in engen Grenzen in der Lage, selber aufzubieten, was es bräuchte. Was ist dann die Strategie? Immer nur mehr Munition reinkippen? Das ist keine. Völlig gleich ob auf Pump oder, wie bisher, in der Hauptsache bezahlt von Steuerzahlern ganz weit weg. Denn viele Europäer haben noch gar nichts geleistet.
zum Beitrag04.04.2024 , 12:58 Uhr
Dass die NATO einen langen und verlustreichen Kampf in der Ukraine führte, so im Bericht und nicht anders zu verstehen, ist ein grobes Missverständnis oder höchst unglücklich formuliert. Und die Allianz wär die Erste, die hier lauten Protest anmeldet. Sie führt auch nicht mit oder an oder sonst was, die NATO macht überhaupt nichts, kann auch nicht viel machen, das ist ja keine eigenständige Partei. Einige ihrer Mitgliedstaaten unterstützen die Ukraine mehr oder minder materiell, aber auch nicht nur solche. Verluste erleiden nur die Kriegsparteien. Das ist auf allen Ebenen unangemessen. Annalena Baerbocks Skepsis teile ich. Und sollten die USA absehbar ausfallen, es wäre den Europäern zu wünschen einzusehen, dass 75 Jahre ne lange Zeit sind, ne andere Zeit mit nicht nur schlechtem Vermächtnis, aber dann doch den Strich zu ziehen. Dieses im Wesen immer US-zentrische Konstrukt ist dann nicht wirklich übertragbar, geschweige denn einfach zu übernehmen, auch namentlich nicht mehr angemessen. Im besten Fall aber auch nicht zu ersetzen durch ein myopisches und letztlich künstlich geschwächtes Europrogramm sondern etwas, das sich weniger nach Orten als nach Werten richtet, tatsächlich geteilten und gemeinsam gelebten Werten. Das sollte insb. Kanada offen stehen, evtl. sogar Japan oder Südkorea, und, wer weiss, in einer besseren Zukunft oder unter erschwerten Bedingungen vielleicht auch mal wieder den USA. Aber dann müssen sie sich anpassen. Und dann sicher nicht so wie in der NATO, die voll und ganz auf US-Führung, verlässliche, vertraute und schliesslich auch vermittelbare US-Führung ausgelegt ist, und auf die besonderen, ureigenen Interessen Washingtons.
zum Beitrag29.03.2024 , 23:31 Uhr
Vielleicht weil sie gar nicht bekannt sein dürfte, aber GegnerInnen der Tauruslieferungen sich offensichtlich mehr davon versprachen, das "Geheimnis" durchzustechen (übrigens Straftat). Oder vielleicht weil nicht jeder sich drauf einlassen wollte, Deutschlands Verteidigungsfähigkeit hänge allen Ernstes von 50 Marschflugkörpern ab. Das verschiessen die Russen da in zwei Nächten. Was nun in der Tat dazu führt, dass man hier jetzt immer noch völlig veraltete und hinlänglich widerlegte Scholzismen reproduziert. Ist der Kanzler in Deutschland eigentlich auch sowas wie'n Zar?
Baerbock wäre glaubwürdiger wenn sie daran erinnerte, dass auch mit ner morgigen Bewilligung die erste Einheit frühestens in nem halben Jahr in der Ukraine wäre, eher später. Dann ist der Sommer vorbei! Und es würde wahrscheinlich keinen Unterschied mehr machen, schlimmstenfalls den Adressaten schon nicht mehr vorfinden. Aber das kann sie natürlich nicht sagen, denn sonst müsste sie dem Kanzler, der auch in dieser Frage ja schon seit über nem Jahr plump und durchschaubar herumlaviert, gleichzeitig die Gratulation aussprechen. Das ist seine Leistung. Baerbock muss gehörig aufpassen, da nichts anders darzustellen als dass die Ukrainer seit Beginn Invasion forderten, was immer da ist - sogar Schiffe.. übrigens auch Typhoons, die für Deutschlands Grundfähigkeiten schon eher elementar wären - und der Kreml auch keine unaufhaltbare Übermacht ist, kein Overmind, dem man jedwede Verantwortung und Schuld so bequem abtreten könnte. Er kann uns insbesondere nicht dazu zwingen, einander alle lieb zu haben, schon gar nicht, wenn es um seine Kryptoanhänger geht, oder andere Irrlichter, nur weil eines davon gleich im Kanzleramt sitzt.
zum Beitrag27.03.2024 , 07:27 Uhr
Andere Länder sind entweder zu nah dran oder zu weit weg. Deutschland nimmt da in zweifacher Hinsicht (mit Geschichte dreifacher) eine besondere Stellung ein, es ist grad weit genug, um selbst keine Einschläge fürchten zu müssen, aber doch so nah, um sie zu hören. Das ist in Spanien oder Portugal anders. Und dann ist auch die Bevölkerung offenbar sehr gespalten, wo sonst eher ein klares Bild herrscht, Anteilnahme Ukraine oder fehlende Relevanz, je nach dem. In Deutschland müssen daher auch aus Binnenüberlegungen beide Seiten sozusagen bespielt werden, m.E. wohl ein Grund, weshalb die beiden grossen Parteien mehr und mehr versuchen, sich über dieses Thema auch mit gewisser Künstlichkeit ein wenig zu differenzieren, was bei vielen anderen ja schwierig wird. Von den US-Wahlen hängt sehr viel ab, aber auch davon, was (oder was nicht) noch über den Sommer passieren kann. Prognosen waren vielleicht nie aussichtsloser als jetzt, aber ich sehe nicht, wo die Ukraine Abstriche machen kann, oder was das heissen könnte, wo man um sein Überleben kämpft.
zum Beitrag27.03.2024 , 06:32 Uhr
Ja, für mich jetzt ziemlich das einzige Argument sowas in Europa unter den Umständen überhaupt auszurichten, ich war naiv genug etwas anderes erwartet zu haben, gilt natürlich auch für die Olympischen Spiele. Insofern kommt nun Standortglück dazu und es dürfte schon der Stimmung wegen auch im Sinn der Ausrichter sein. Aber das hängt auch davon ab, was für eine Lage wir bis dahin haben und wie die Nachrichten sind, im schlimmsten Fall wird es überschattet, nicht nur für die Ukrainer.
zum Beitrag26.03.2024 , 04:36 Uhr
Jetzt wohl nicht mehr, war ne schwere Geburt. Auch wenn's nicht so gut klingt, bedanken könnt ihr euch bei derselben Adresse wie für Alkohol und Tabak: Popularität. Manche sagen auch Tradition dazu. Wiederum andere wissen, Minderheiten haben immer das Nachsehen und Cannabisfreunde müssen und können einsehen, dass sie wenigsten diesmal nicht angesprochen sind. Und hier kommt die Belohnung. Das jedenfalls ist ziemlich unstrittig ein wesentlicher Faktor, man könnte sagen Gruppenzwang. Stichwort "giftige" Zimmerpflanzen: es ist ansonsten sehr schwer sachlich zu begründen, weshalb etwa eine tatsächlich harmlose aber im Vergleich m.E. schickere Topfpflanze wie Salvia divinorum verboten wurde. Deren uneigentliche Verwendung im krassen Gegensatz zu Cannabis dabei nicht viele anspricht, aus guten Gründen. Ähnliches gilt für LSD, aus weniger guten Gründen und für manche garantiert bedauerlicher. Erwartet keinen Dominoeffekt. Der Staat gibt sich kulant, wenn und wo hinreichend viele drücken und laut genug (mit)schreien. Nicht weil relative Massenphänomene unbedenklicher wären als solche von Nischen. Nichts liegt mir ferner als hier jmd. die Freude zu verderben, geschweige denn die Schattenseiten von Cannabis zu dramatisieren. Aber bis zur Gerechtigkeit ist es jetzt mind. noch so lang hin wie bis zu ner wirklich durchdachten oder progressiven Drogenpolitik. Andererseits was nun dabei raus- und für die glücklichen Interessierten herumgekommen ist, im Detail schon herrlich deutsch auf seine Weise und das hat auch was. Und auch bei Salvia sind zum Glück einige andere Länder wieder weiter, bzw. nie zurück- weil auf einen Pseudohype hereingefallen.
zum Beitrag24.03.2024 , 05:53 Uhr
Wärmeres, sanfteres Licht, etwa wie das der Natriumdampflampen, die man nun millionenfach abriss und durch "schicke" LED-Leuchten ersetzte, weil ja ausser einem für sich genommen recht reduzierten (od. modegängigen) Effizienzbegriff bekanntlich nichts niemals eine Rolle spielen kann. Das wird interessant mit noch ein paar Durchbrüchen bei der Kernfusion, wird das dann eigentlich alles _wieder_ zurückgebaut? Das massenhafte Ersetzen und Verschrotten undefekter Technik kann für meine Begriffe niemals nachhaltig sein, und dass das Ergebnis insb. für viele Tiere, aber auch einige Menschen, nicht so doll sein würde, geht als Nachricht nicht mehr durch. Genauso wie es mir nicht entgeht, dass LED neben etlichen Nachteilen und auch prinzipiell bedingten Limitierungen selbstredend ihre Vorteile hat, die in vielerlei Anwendungsbereichen auch klar überwiegen. Für mich in diesem nicht. Und man aber mit ausgefeilten Filtern natürlich schon noch einiges machen könnte, müsste. An jeder einzelnen Leuchte wohlgemerkt. Viel Spass.
Never change a running ist ja leider erst recht aus der Mode, aber auch sonst scheint mir nicht nur immer mehr, sondern auch immer neuer nicht notwendig immer besser. Oder nicht immer besser als gut gedacht. Beispiel der Sensorregelung, die ja genau dies Ziel verfolgt, aber auch sehr anfällig ist, wie eben alles das komplexer wird, natürlich erst recht im öff. Raum, dadurch geht dann gar nichts mehr an. Und _jeder_ holt ne dicke Taschenlampe vor. Das ist irgendwie mehr Gimmick als alles andere, selbst diese alten Gasentladungslampen konnte man seit Jahrzehnten dimmen, in dem Sinn dass man über Nacht in ruhigen Strassen z.b. nur jede zweite brennen liess. Das ist Dunkelplanung, und das ist einfach und funktionierte. Und dann war immer noch soviel Restlicht da, dass es auch nicht so gangsichere Menschen davor bewahren konnte, sich gleich den Rücken zu brechen. Nicht jeder "Luxus" is'n Problem. Aber jeder extra Ausschaltknopf ist Luxus, kostet, sorry.
zum Beitrag19.03.2024 , 15:19 Uhr
Komisch, wenn ich überlege was nicht gut gealtert ist, fallen mir sofort der Hai ein und The Exorcist. Das wär auch nicht zu retten wenn man's allein in einem Bergwerk guckt. Für solche, die sich sowieso lieber an jungen Frauen erregen, kann absehbar vielleicht KI was machen. So eine Art Sanitätsversion für das (fast) volle Retro-Erlebnis ohne Igitt, dafür mit dem unverwechselbaren, metallisch-toten Charme so einer entstellten Stable Diffusion-Regurgitation. Sexismus, und Übergriffigkeit oder was darüber hinausgeht, waren abseits der Kameras und Sets das etwas grössere Problem. Und ganz bestimmt haben wir es in unserer superkorrekten Zeit nicht nur von der Leinwand bannen können. Oder man wird als blosser Zuschauer eben wenigstens nicht mehr damit konfrontiert.
zum Beitrag19.03.2024 , 14:58 Uhr
Ausgerechnet jetzt kommt eine Rüge für Berlin vom Europarat, der Staat tue zu wenig (...) gegen Armut, Wohnungslosigkeit und Diskriminierung. Das ist etwas unglücklich gelaufen, wo sich selbst die "linke" SZ vor dem Hintergrund, dass die Union die letzten Teile des AfD-Programms (von vor 10 zehn Jahren) entdeckt hat, in erster Linie um Realismus und die populistischen Satisfaktionsgrenzen "der" Wähler sorgt. Aber auch Fragen des Ansehens, äusserlichen wohlgemerkt, scheinen am bockigen Deutschland inzwischen mehrheitlich abzuperlen, das war sonst immer noch'n Faktor, der glaub ich manches verhüten konnte. Interessant bleibt es insofern, dass das für manche Deutsche unerwartet kommen könnte - angesichts des relativen Aufwands für Sozialstaat nicht ganz unverständlich, als Folge eines vermeintlich sorgenden Selbstbildes weniger - was sich aber teilweise damit erklärt, dass man vergleichsweise gut ist, geübt und vor allem auch motiviert darin, zu verschleiern und zu verstecken. Das jedenfalls wird man auch in Zukunft dann tatsächlich unübersehbaren Zeltstädten im öff. Raum bevorzugen. Weitaus bezeichnender aber die auffällig prompte und kurzsilbige Reaktion der Bundesregierung selbst. Man wisse schon! Das ist doch was. Und im Übrigen hätte man sich ja verschrieben, die Wohnungslosigkeit als Phänomen überhaupt bis 2030 zu lösen. Man fällt zwar zunächst auf 5 zurück, aber im Abschlusszeugnis ist die eins vorgesehen.
zum Beitrag05.03.2024 , 12:49 Uhr
Jedenfalls unfassbar doof und verantwortungslos. Schweres Verbrechen. Wenn sowas etwas länger dauert, gerade im ländlichen Raum, viele Ältere, sind oft auf medizinische Geräte angewiesen, die am normalen Netz hängen. Genauso Tiere, denke an spezielle Terrarien, auch bestimmte Aquarien, schnell verdorben, für nichts. Da braucht es Fantasie für Umweltschutz.
zum Beitrag03.03.2024 , 19:39 Uhr
Das lese ich nicht so. Erscheint im Kontext auch wenig sinnig, auf der anderen Seite steht ja schliesslich nicht "die" RAF. Strenggenommen noch nicht mal ein Teil davon, nicht mehr. Dazu kommt, dass der auch organisierte linke Terror jetzt bekanntlich kein allein deutsches Phänomen war. Und die Filialen anderswo in Europa m.W. in Prinzipien nicht weniger eisern. Durchaus schon eher deutsch ist eine gewisse Inflexibilität, Regel- und Papierverliebt, so versteh ich das. Das ist nicht überall so. Aber ich glaube, woran das unabhänig davon scheitert nimmt der Text an sich vorweg, mit dem Vergessen. Dafür bräuchte es wohl ein herausragendes, breites, öffentliches Interesse und dafür haben sie sich zu lang versteckt.
zum Beitrag27.02.2024 , 17:40 Uhr
Tja so ist das. Die einen fragen schon mal nach dem Ausgang, während sie noch im (Express-)Eingang stehen. Die anderen warten seit 15 Jahren, und müssen jetzt dafür sterben.
zum Beitrag18.02.2024 , 07:39 Uhr
Nun geht es hier ja um den Gendergap, nicht um die Kerndemografie der AfD im Besonderen. Aber es ist sicherlich'n Alter, wo das Gefühl, irgendwo zu kurz gekommen zu sein, oder auch schon Torschlusspanik, sich kombinieren kann mit den ersten Verlustängsten. Was ja kein Widerspruch sein muss, vor allem wenn Ersteres eher gesell./pers. oder kulturell begründet sein sollte und Letzteres eben beruflich-finanziell. Nun ist es aber auch'n Alter, wo du i.A. den grössten Belastungen ausgesetzt bist, vor allem im Arbeitsleben, und zugleich halt auch sehen musst, vorzusorgen. Aber an dem Punkt find ich es eh etwas komisch, gerade AfD und erst recht FDP mit (männl.) Bildungsverlierern zu assoziieren, das ist wohl eher schwer zu belasten. Ausser vielleicht im Hinblick auf die ganz jungen Wähler, die einfach noch nicht den Status haben können, aber das ist dann was anderes. Ich bin generell etwas skeptisch bei solchen Erhebungen, vor allem wenn sie einmalig sind und wir ja selbst sagt, limitiert. Ich glaube, zur Wahrheit gehört auch dass rechte Parteien, in Deutschland u.a. sowohl AfD wie FDP, auch primär (platte) Landphänomene sind. Und es (junge) Frauen, besonders gebildete, vgl. öfter in Städte zieht, wo sie logischerweise bestimmten Einflüssen so auch gar nicht ausgesetzt sind. Junge Männer _bleiben_ zurück. Also ich denke das Stadt-Land-Gefälle zumindest ein Faktor ist. Dafür spricht, dass es früher durchaus mal andersrum war, die Männer eher in die Städte fuhren, zum Arbeiten, oder auch mal streiken. Und die Frauen im konservativen Mief der Dörfer anders schätzen konnten, was sie nur kannten.
zum Beitrag09.02.2024 , 19:43 Uhr
Dem ist nichts hinzuzufügen. Man sollte nur nicht überrascht tun, die Entwicklung und jetzige Situation waren lange absehbar, sie sind weder Schuld der Ukraine noch liegen sie entscheidend in ihrer Macht. Es ist auch klar dass unter anderen Vorzeichen nichts mit Saluschnyj passiert wäre. Der Westen hat die Ukraine fallen gelassen. (Wie soll man da noch mobilisieren?) Nun kann Selenskyj eben keine westlichen Posten abräumen.
zum Beitrag22.01.2024 , 15:08 Uhr
Danke für diesen Artikel. Nur das mit der Hoffnung hab ich dann irgendwie nicht gefunden, hätte mich auch gewundert. Wenn einer weg ist, ist er weg. Ob ausser Landes oder irgendwo auf der Strasse.
zum Beitrag24.12.2023 , 08:58 Uhr
Man kann den Eindruck haben, dass besagte "Kräfte" - soviele konkrete Namen fallen eben auch nicht ein - also die bald mythologische "Mitte-Union", ihrerseits aber auch etwas grösser geschrieben werden als sie es noch sind und die Motivation dahinter dürfte wohl klar sein. Die Wählerschaft ist nicht ganz so homogen und das ist im Zweifel der Unterscheid zwischen 20 und 30% oder sogar drüber und das brauchen sie schon. Das kann auch kaschieren, macht ohnehin Schule, aus welchem Grund wohl wurden bis vor kurzem gern auch bei den Grünen sog. "Linke" hastig noch auf Restposten verteilt, auch wenn sie ihre Ministerinnenposten schnell wieder verlieren sollten, da kam nur der Proporz dazu. Gemeinte, auch zurecht gemeinte Damen und Herrschaften sollen deshalb keineswegts negiert werden, ich möchte nur anzweifeln wie erheblich deren Einfluss tatsächlich ist. Ich denke dass Angela Merkel immer noch ganz gut vernetzt sein dürfte, und ihr Rückzug jüngst aus der Stiftung, bedenklich wie vermutlich auch nicht aus ner Laune geboren, sowas macht man eigentlich nicht einfach so. Würde mich nicht wundern wenn sie da schon mehr weiss und in gewisser was vorziehen wollte, wenn's nicht sogar'n Signal ist an besagte, gemässigte Verbündete: Das habt ihr vermasselt, was jetzt kommt nicht in meinem Namen. Aber das müssen keine Planspiele in puncto Koalitionen sein und das kann ich nur ausdrücklich unterstreichen, es braucht sie auch nicht. Die AfD ist für die Union post Merkel keinesfalls Liability, sie ist im Prinzip das Pendant einer nuklearen Abschreckung. Diese Bombe verliert ihren Wert wenn sie hochgeht und der ist prächtig.
zum Beitrag23.12.2023 , 08:15 Uhr
Danke für das Interview, einzig die letzte Frage find ich gelinde gesagt grotesk, Tareqs Reaktion wie alle anderen verständlich. Aber ganz allgemein: so geht Statement, und so steht man zu Grundsätzlichkeiten, wenn man welche kennt. Damit waren er und Mitkämpfer in der Politik, jedenfalls Parteipolitik, vielleicht ohnehin nicht ganz richtig. Sozusagen zu politisch für die Politik. Die Meisten von uns sind schliesslich auch nicht auf diese Weise engagiert und das soll ja Gründe haben. Von daher auch einzige ehrliche Möglichkeit aufzuräumen mit etwas, das offensichtlich ja ein Missverständnis war, oder jedenfalls wurde. Man kann ihnen nur das Beste wünschen und dass sie andere Möglichkeiten finden, Unterschiede zu machen, gehört zu werden.
zum Beitrag20.12.2023 , 15:19 Uhr
Bei den Grünen hat es längst was von Selbstaufgabe und kollektivem Abriss. Oder ist es schon Selbstverachtung, Autoaggression? So überflüssig wie ein Kropf, bin schon gespannt, in was für Gruppierungen die im Zweifel ausweichen, oder mal aufgehen werden. Bemerkenswert bleibt, mal abgesehen vom Schweigen fast aller Wähler, das verstehe wer will. dass es da offenbar auch gar keinen Nachwuchs mehr gibt, der um ne Zukunft fürchten müsste und irgendwie mal auf die Barrikaden geht. Zur Erinnerung das war selbst bei der SPD vor'n paar Jahren in ihrem Jammertal dann doch ausweichlich, was da los war teilweise bei den Parteitagen, mit den Jusos: "lasst uns noch was übrig". Es hat schon was bewegt, das ist schwer von der Hand zu weisen, war u.a. Ausgang und Anfang einer derzeit sensationellen linken Doppelspitze. Und hat sie wiederbelegt. Nun gibt es auch bei der SPD Leute, sicher auch in der Fraktion, die hierbei Bauchschmerzen haben, das wird natürlich nicht erwähnt. Dabei fänd ich es erwähnenswerter, denn zur Vollständigkeit gehört dass weder SPD noch gar FDP diesbzgl. ein Wahlprogramm auflegten oder Versprechungen machten, um nicht zu sagen Moral predigten, die denen der Grünen auch nur im Ansatz nahekommen. Das ist auch ne Frage der Fallhöhe.
zum Beitrag16.12.2023 , 00:22 Uhr
In Deutschland ja, ist in Österreich noch etwas anders. Aber statt kostenloser Nutzung einer Leistung, die u.U. gar nicht vorhanden ist, könnte man es auch in Ausbau, Erhalt und Betrieb stecken, dann erreicht man auch irgendwann alle und das fänd ich dann noch naheliegender. Die Kritik an der Gieskanne teile ich. Mal abgesehen davon dass auch das lustige Hin- und Herüberweisen unmöglich emissionsfrei von statten gehen kann. In gewisser Weise ist der ganze Klimawandel Folge vermeidbarer Extrawürste. Und wird es genau da am schmerzlichsten einzusehen und zu verzichten, denn nichts sei schlimmer als "nichts zu tun".
zum Beitrag15.12.2023 , 21:08 Uhr
Dass er sich nach der Farce um die Landtagswahl nicht mehr stellt, war klar, auch er am Ende nicht mal die Grösse sich zu entschuldigen und die Klatsche können sich jetzt andere abholen. Auch sonst wird gar nicht mehr viel zu holen sein, Machtpolitik und Netzwerken eben auch nur so gut, wie und solange es Posten zu verteilen gibt und sei es im Ausschuss wie jetzt, ist ja ein durchaus beliebter. Röttgen hatte das sogar mal zur Rehabilitierung genutzt. Trittin machte indes keinen Hehl draus, dass er lieber noch mal Minister geworden wäre, an sein Understatement wird man sich nicht erinnern. Dafür gibt's auch ne Haben-Seite, immerhin einer derer die sich nach der ersten Zumutung mit rot-grün nicht versteckt haben, zurückzogen, sei aus der Politik oder nach Brüssel, er hat mitgeholfen wieder aufzurichten, war immer da, überhaupt fand ich (auch) ihn in der Opposition immer besser. Und führte sie ja schliesslich sogar an, mit überschaubarem Erfolg, das liegt aber auch daran, dass er sich auf's Wesentliche konzentrierte und keine Angst hatte vor Konfrontation, es war noch grün pur, Kritiker können sagen für die Nische, Klientelpolitik. Peter hat das dann fortgesetzt, aber so schufen sie das Fundament für die Glaubwürdigkeit und innere Harmonie, davon haben Habeck und Baerbock schliesslich mal massiv profitiert. Nur um es zu übertreiben und letztlich zu zerschlagen.
zum Beitrag15.12.2023 , 20:51 Uhr
Das find ich toll, interessanter Ansatz aber auch anspruchsvoll. Eine andere, je nach Erwartung und Geschmack glaub ich zugänglichere Möglichkeit sind Feldaufnahmen, besonders in Verbindung mit Interviews. Andrea Polli hat das mal gemacht, ebenfalls Arktis, aber schon 15 Jahre her: "Sonic Antarctica", auf Gruenrekorder, aber nicht leicht zu finden.
zum Beitrag14.12.2023 , 01:32 Uhr
Diese kolportierten 61% erinnern mich an die damals noch mal gut 10% mehr, die auch den Atomausstieg für ne super Idee hielten oder zumindest alternativlos. Ein Unterschied ist, dass man von den Fachleuten (im Land) nicht soviel hörte, oder die sich lieber brav einreihten. Das ist zur Schuldenbremse anders, auch wenn sie sich, ich glaube ebenfalls nur im Land, gespalten geben. Klar, auf irgendwelche Einflüsterer muss auch dieses Steckenpferd zählen, das sind nicht nur Ideen der Politik. Für mich aber auch Beispiele dafür, dass es manchmal einfach Fachleute braucht und wenn ich schon Volksabstimmungen auch darum wenig abgewinnen kann: noch schlechter ist es und demokratisch mit üblem Beigeschmack das zu machen wie in Deutschland. Weil man sich zu dieser Innovation nicht durchringen kann, man ist eben nicht die Schweiz, als Billigersatz auf Umfragen umzusatteln. Damit wird definitiv Politik gemacht, eine Art Demoskopokratie (eig. Populismus) und das finde ich sehr bedenklich. Übrigens auch die Auslieferung der Taurus-Flugkörper an die Ukraine, lange selbst die von Panzern, soll u.a. daran gescheitert sein: ich glaube nicht dass Helga und Otto sowas beurteilen können oder müssten. Grad mit Schulden viele schon im Privaten überfordert, was wohl auch dazu führt, dass manche irrtürmliche Parallelen an- oder abnehmen. Für die Politik ist es bequem, als Verteidigung im Rückblick, ist auch deshalb zu kritisieren, es findet eine Verantwortungsumkehr statt. Diese Karte wird schon vereinzelt gezogen zum Stichwort Atomenergie, ich würde nicht unterschätzen, dass erst das Menschen richtig sauer macht! Gerade die, die selbst unter besagter Mehrheit mitgelaufen sind und das auch ganz genau wissen; sei es weil sich inzw. einreden, selber von der Politik desinformiert worden zu sein. Könnte es mit der Schuldenbremse mal ähnlich kommen? Das ist schnell fatal nicht nur Risiko. Genauso Politik umzusetzen, die den Verhältnissen innerhalb einer Koalition glatt widerspricht.
zum Beitrag12.12.2023 , 01:00 Uhr
Ist ja auch'n Grundsatzprogramm, da geht's um Pfeiler, dicke Striche, kein Wahlprogramm. Wobei die bei der Union in der Substanz kaum mehr hergeben, aber ich könnt mir vorstellen, da wird sich schon einiges so nicht mehr finden, kommt ja auch drauf an, was dann überhaupt grad oder noch Thema ist. Denn gerade Asyl wird doch nun schon emsig abgeräumt, Grenzkontrollen (offenbar effektiv), Abschiebeoffensive: macht rot/grün, muss jetzt nicht unter'n Tisch fallen. Da müssen sie dann natürlich noch ein, zwei draufsetzen, was sollen sie machen? So ist das eben, wenn man den Rechten nicht nur die Stichworte abnimmt sondern auch gleich umsetzt. Alles weitere wird davon abhängen, wie sich die SPD dahingehend aufstellt, oder wie weit die das noch treiben wollen, denn nur mit dieser werden sie regieren können und darum geht's ja. Die Union will Macht, Inhalte sind nicht so wichtig, schon gar nicht im Detail. Aber gerade weil's letztlich Schall und Rauch ist und man neuerdings wieder so gern lärmt find ich das im Ergebnis fast noch harmlos. Gemessen am Aufgalopp, den Ankündigungen und teils sehr scharfen Einlassungen zuletzt. Womöglich hatte da der "Merkel-Flügel" dann doch noch was zu sagen, oder entschärfen, gewisse Widersprüche könnten sich auch so erklären. Es bleibt so oder so ein schlechter Witz. Dafür soviel Zeit verbraten, warum haben sie nicht einfach das von 2005 wieder aufgelegt? Oder ist es das sogar?
zum Beitrag06.12.2023 , 14:58 Uhr
Mit allen Mitteln ist etwas übertrieben, aber im Endeffekt habt ihr Beide Recht. Russland unterbindet den NATO-Beitritt der Ukraine auf die ein oder andere Weise. Krieg, oder Aufgabe dieses Ansinnens seitens Ukraine/Westen und damit der eigenen staatlichen Souveränität. Ob die jetzige dabei "lukrativer" ist, wage ich zu bezweifeln, aber das haben sie dann nicht exklusiv. Und Stand jetzt ja auch gar keine andere Wahl. Man wird Russland nicht von seinen Zielen "abwünschen". Man kann sie leugnen, wie bisher. Oder sich ihnen stellen. Das sähe so aus, dass man sich entweder würde festlegen müssen, demonstrativ, ultimativ, garantiert formal: Ukraine wird NATO-Mitglied, bestenfalls mit Stichtag, noch besser unabhängig von der Situation am Boden. Damit fiele dieser Kriegsgrund für Russland zunächst flach, Reaktion ungewiss.
Oder aber, wenn dem Westen die Kartoffel dann eben doch zu heiss ist (und Mio. Ukrainer über Jahrzehnte betrogen wurden..), respektive geworden sein sollte, dieses sowohl Moskau als auch dann doch einmal auch tatsächlich Kyiw zu vermitteln und zwar glasklar und am besten genauso förmlich. Aus russ. Sicht würde das einen wenn nicht den Kriegsgrund genauso erübrigen, mit der bitteren, zynischen Möglichkeit dass man Kyiw dann sogar etwas entgegenkommen könnte, wo es um Territorium geht (etwa Teilung von Oblasten). Ganz einfach weil ja dann klar ist und kaum zu verhindern, dass eine von Westen fallengelassene Ukraine absehbar eh wieder ein Satellit Moskaus würde, das heisst sie könnten diese Pläne dann eben auch anders, eleganter finalisieren. So wie's jetzt ist, das muss man einfach ehrlich sagen, scheitert das am sog. Westen und, dem fehlenden Mut aber ich glaube noch mehr seinem verbliebenen, längst komplett vermessenen Stolz, der wohl nicht erst seit dem Debakel Afghanistan schwer angeschlagen ist. So steckt er quasi in ner Schockstarre und produziert damit nur mehr Tote, für nichts. Sollte es erst einen Trump brauchen, das zu durchbrechen? Au-wei.
zum Beitrag05.12.2023 , 17:25 Uhr
Das Gefeilsche ist nun politischer Alltag und sie haben halt ihre eigenen Prioritäten, aber Mike Johnson hat seinen kleinen Fragenkatalog auch zur Ukraine gerade geteilt. Und mal ganz unabhängig von den Motiven kann ich das so absolut nachvollziehen. Das sind tatsächlich Fragen, die sich einfach stellen und zwar auch schon sehr lange und die durch das beharrliche Schweigen der westlichen Regierungen nur lauter werden. Und deren Beantwortung m.E. auch nicht nur US-Bürgern zustehen sollte. Diese Fragen können im Wesentlichen genauso den europäischen Regierungen gestellt werden, die Opposition besonders in Deutschland scheint mir allerdings vollkommen andere Sorgen zu haben, auch damit ist ja was gesagt. Was nicht gesagt wird ist wie und wofür. Das scheint sich auch hier irgendwie von selbst zu verstehen, für mich nicht. Der Scholz wird schon wissen? Biden hat bestimmt ne tolle Strategie? Kann ich nicht erkennen, hab ich auch nie geglaubt. Ansonsten wollen wir sie mal erfahren. Aber wenn was jetzt schon nicht reicht und nicht im Ansatz perspektivisch kaum noch zu erfüllen sein soll, dann heisst das nur noch mehr Tote. Die Zeit spielt dabei so oder so für Russland. Das ist nur dann eine Strategie, wenn man genau daran ein Interesse hat.
zum Beitrag01.12.2023 , 16:27 Uhr
Das sind eben nicht mal Soldaten im landläufigen Sinn sondern das ist das Gesamtpersonal der Bundeswehr. Dazu gehören nicht nur auch zivile Mitarbeiter sondern vor allem Leute auf Offiziersebene und darüber, die würden im Prinzip gar nicht kämpfen. Und das ist ob man's glaubt oder nicht der grösste Teil. Es bleiben glaub ich 40-50.000 Soldaten i.e.S. oder sowas, ich weiss es jetzt nicht genau, aber wer's nicht glaubt kann's recherchieren, es ist wirklich eine Farce. Mehr Admiräle als Schiffe, keinesfalls ein blöder Spruch. Das gibt es so in keinem anderen Land, es ist de facto eine Schreibtischarmee. Das wirkt zunächst für manche so sympathisch, wie es ja wohl mal beabsichtigt war, aber wie es leider auch richtig teuer ist und nun mal so überhaupt gar nicht Sinn der Sache. Nun kannst du gleich noch mal 100 Milliarden locker machen, dann hast du trotzdem noch keinen einzigen Soldaten mehr! Das ist das Problem. Und dass auch der nächste Satz ultramoderner Tarnkappenflieger keine Antwort sein kann auf im Ernstfall "einfache", massive russ. Infanteriebrigaden, Star Wars gegen Kalaschnikows, das leuchtet glaub ich jedem ein. Es ist eine Phantomdebatte. Und gerade weil sowohl die (nicht finanz.) Ressourcen genauso fehlen wie der politische Wille, bestimmte Herausforderungen anzunehmen wie sie nun mal sind, bin ich auch der Meinung man müsste ihnen dann eben anders begegnen. Und da ist grad der Verweis auf die Infrastruktur z.B. gar nicht hilfreich, genau darum geht's. Auch das ist ne Frage von Resilienz, auch lange anerkannt, auch so kann man sich als potenzielles Ziel härten, seinen Preis erhöhen, in Grenzen sogar abschrecken. Nur dass man dvon auch in Friedenszeiten profitiert. Aber auf Kosten der zivilen Infrastruktur kann es auch dann nicht gehen, wenn das Militär priorisiert werden soll, ganz im Gegenteil: spätestens im Kriegsfall sind sie darauf angewiesen.
zum Beitrag29.11.2023 , 21:34 Uhr
Auch Polen wird nicht teilnehmen. Baerbocks Begründung ist entweder unfreiwillig komisch oder zynisch.
zum Beitrag29.11.2023 , 21:11 Uhr
Das Problem sind nicht unbedingt die Kraftwerke, hier zeigt sich ein seltener aber auch brisanter Vorteil insb. der Kernergie, deren Anlagen Russland nämlich bedacht ist zu verschonen. Darum zielen sie mehr ab auf den Transport und die Verteilung. Eine riesige Sorge besteht ggw. vor allem bei den Transformatoren, bzw. (grossen) Umspannwerken, an denen alles hängt und wo es schon aus dem letzten Jahr erhebliche Verluste gibt. Die sind kaum zu ersetzen und nur sehr schwer zu reparieren. Die Lage ist weit dramatischer als es hier dargestellt wird, aber das gilt jetzt für fast alles zur Ukraine.
zum Beitrag25.11.2023 , 04:46 Uhr
Auch die Zahl der Menschen, die sich nicht mehr vorstellen können, Grüne zu wählen, auch wenn sicher nicht alle sich inzw. eher erschiessen lassen würden wie ich, hat zugenommen, die "Ausbreitung" bei den letzten drei Wahlen in Summe minus 15%, also deutlich mehr als sie bei Bundestagswahl erreichten. Das gab's so vermutlich auch noch nicht oft. Jedenfalls in der Bundesrepublik aber ja wohl auch nicht diese krasse Total-Umkehr von Kampagne und Wahlprogramm und dann umgesetzter Politik, die teilweise noch als Erfolg verkauft, sonst hätte man uns längst mit historischen Beispielen unterhalten. Das ist einerseits bedenklich da nun grad die Grünen ja weniger bekannt wurden für Wechselwähler, im Gegenteil immer auf einen treuen Kern zählen konnten, insb. in schweren Zeiten. Das ist es doch, was sie auch nach 2005, dieser langen Durststrecke über Wasser hielt und meist sicher über der Hürde. Andererseits müssen sie jetzt sowieso neue Kreise erschliessen, siehe oben, selbst um bisheriges Gewicht zu halten, auszugleichen und so wird das Einerlei. Und ist auch Absicht, nach meinem spekulativen Eindruck diese ~13% vor zwei Jahren, die man wohl linkes Lager nennen kann, insofern ziemlich ausgereizt, wohl Wirkungstreffer. Sehr ernüchternd. Es hat ihnen nicht gereicht. Sie glaubten an und wollten mehr, nun müssen sie damit leben alles verlieren zu können. Wer derart alle Fenster aufreisst, geht dies Risiko.
Die Autorin hat uns noch vor wenigen Tagen dabei selbst eine "Entladung" für diesen Parteitag angekündigt, bzw. ihre Quellen. Nun kann man wohl konstatieren dass nicht nur die Medien sondern selbst "langjährige Beobachter" wie Wolfgang Schroeder da nicht mehr ganz mitkommen. Vielleicht fehlt es an Einblick und Tuchfühlung, Realismus, jedenfalls aber diese Partei dann auch etwas verzerrt erzählt wird. Find ich nicht hilfreich. Auch hier nun immer noch die Rede von linken Flügeln, linken Politikern: selbst Leute aus dem schwarz-gelben Kosmos sehen da keine linke Kraft mehr.
zum Beitrag24.11.2023 , 09:15 Uhr
Nur ist eben relativ. Ihre Wähler stellen die grösste Gruppe, so ist das oben mit Ausschluss gemeint. Würde jetzt noch jemand auf ne Wette eingehen dahingehend dass die AfD in Deutschland nicht auch mit 30% stärkste Kraft werden könnte? Theoretisch 25, muss sich bei der Union nur der Altvorsitzende mit seinem Dickschädel als (...) Spitzenkandidat durchsetzen. Oder Söder. Und die FDP viell. noch rausfliegen, mal wieder. Dann viel Spass bei der Regierungsbildung, genau das gleiche Problem. In Deutschland ginge es nicht anders, es sei denn die Union wollte sich den Rest geben, aber in Holland und unter diesen Vorzeichen bin ich nicht sicher ob das klug wär. Was ist dann beim nächsten mal? Teufels Küche. Ähnliches gilt für Neuwahlen, oder was zunächst verlockend klingt, aber dann müsste man grundlegend was verändern sonst kommt er eben selbst auf 30%.
@Rudi Hamm: Dass sie sonst eben mit etwas anderem gross geblieben wären. Asylsuchende für rechte Mehrheiten verantwortlich zu machen, wär nicht nur schäbig sondern auch'n bisschen vergesslich. Die grossen linken Zeiten musst du irgendwie geträumt haben, erst recht was die NL betrifft.
zum Beitrag23.11.2023 , 10:26 Uhr
Wilders ist sicher rechtsradikal, aber der inflationäre Gebrauch von Knallern wie Extremist und Faschist hat bisher auf jeden Fall schon mal nicht sehr geholfen, ich bezieh mich selbstredend nicht auf Fälle, in denen sie einfach zutreffen, wie bei der AfD. Problem ist dass eben diese, und das wofür es steht, irgendwann so auch verharmlost wird, normalisiert, es nutzt sich gefährlich ab. Ich denke je stärker sich Gesellschaften in kleine, teilweise komplett voneinander isolierte Blasen zerstreuen, umso wichtiger werden kleinste gemeinsame Nenner und genau dafür stehen diese Auffangbecken. So spricht man möglichst vielel Menschen an, die dabei nicht viel miteinander teilen müssen. Ausser Unzufriedenheit und die gibt's noch und nöcher. Dann haben sie eine billige, bequeme Möglichkeit es mitzuteilen und können dabei auch noch anonym bleiben. Muss sehr verlockend sein.
Was auch nicht helfen kann ist was zuvor erreicht wurde oder eben nicht. Grad auch im Hinblick auf die Ukraine, Menschen merken, dass der Westen und wofür wir standen ganz real verdrängt wird und stellen sich mal so gewisse Fragen. Das nur noch zu Ruttes Plänen, die mir bekannt waren, aber auch dass eig. eine Frau vorgesehen war. Und nun gerade Rutte, obwohl die Niederlande sonst in der NATO gern ganz vorn dabei waren, für mich für diese Verzagtheit steht. Nicht eben überragend, eher find ich enttäuschend, die Bemühungen der Holländer. Und nicht nur ist mit Jaap de Hoop Scheffer schon ein Landsmann unter den jüngeren Generalsekretären, Rutte wär an der Stelle nun mehr ein Witz, fast so gut wie Frau von der Leyen. Es gäbe andere Kandidaten, einige haben leider schon abgesagt, aber auch Kandidatinnen.
zum Beitrag23.11.2023 , 08:54 Uhr
Herr Trittin, wenigstens an dem Punkt keinesfalls altmodisch sondern ganz im Trend, erzählt seit Jahren rauf und runter, fast in jedem Gespräch, dass er die Lager inzwischen eh für irrelevant hält, insofern bisschen wirr, was er da nun meinen kann. Aber unabhängig davon sieht auch er nicht mehr besser aus dabei, von sich auf andere zu schliessen. Die AfD ist nicht (noch) weiter nach rechts gerückt, die Union ist es nicht, die FDP ist es nicht und die SPD eher im Gegenteil. Ist ja auch ne Frage dessen, wo man herkommt, oder lange vorgab und versprach zu stehen. Und dann fliegt hier nur noch eine Party nach rechts rüber und wird sich an der dortigen Wand sicher hübsch machen, allein hängenbleiben wird nicht mehr viel. Soviel Gesellschaft kann gar nicht rechtsrücken, dazu gehören bitteschön auch all jene, die seine Leute untersützten, nur um sich heute befremdet abzuwenden, wohl kaum nach rechts.
Und auch wenn das Geschmackssache ist und ich der Autorin keinen Vorwurf mache, ich finde diese Form von Hedging mit den ominösen Exklusiveinblicken und anonymen Einlassungen journalistisch etwas fragwürdig und sie kann sich sicher vorstellen, dass das nicht jeden überzeugt. Entweder man lässt sich zitieren, oder ist im Interview offener aber bleibt beim Artikel dann eben auch aussen vor. Aber mal angenommen es stimmt, ist der Effekt jedenfalls bei mir das Gegenteil dessen, was vermutlich beabsichtigt ist. Eindrück dann eher der einer Art von Psychosekte: absolut ungesund. Würde man die Namen streichen und den politischen Kontext, man könnte bald denken es ginge hier um Scientology oder sowas. Selbst das könnte dabei noch manchen in den Kram passen, ist aber nur noch unglaubwürdiger. Nein, Psychos sind das nicht. Eine Identitätskrise hat man vielleicht, wenn man morgen früh von Polizisten aus der Wohnung gerissen wird, um aus dem Land transportiert zu werden. Sie wissen ganz genau was sie tun. Und das verantwortet auch kein anderer.
zum Beitrag16.11.2023 , 07:35 Uhr
Ist doch mit Merkel auch so, irgendwas ist da mit ihrem Abgang wenigstens kollektiv psychologisch gehörig aus der Spur geraten. Dabei hat sie "nur" 16 Jahre regiert, bestimmte Ameisenköniginnen packen angeblich an die 30... und das mit den Individuen oder einem Gespür dafür ist mit einem ganz dicken Fragezeichen zu versehen. Man weiss inzwischen dass sogar gewisse semi-soziale Spinnen ihr Netz nur mit bestimmten Artgenossen (nicht) zu teilen bereit sind. Und Insekten sind kognitiv wie sozial viel kompliziertere Wesen.
So ein Glaskasten heisst übrigens Formikarium, das kann man auch zu Hause haben, wenn man sich gern mit Gleichgesinnten umgibt. Würde aber sagen das gilt im Prinzip abseits des Menschen für alle Tiere, auch bei Einzelgängern sind wann immer möglich ausgedehnte Ruhe-, Schlaf- oder Pflegephasen sicher keine Ausnahme, im Kollektiv ist es nur noch einfacher. Nur arbeiten wohl die wenigsten Menschen (noch) auch aus gemeinschaftlichen Pflichtgefühlen oder existenziell empfundener Notwendigkeit, sondern aus Angst vor der alternativen Leere. Die Tiere so nicht kennen aber die anderweitig produktiv oder wenigstens nicht destruktiv zu füllen nur wenigen Menschen gegeben ist. Das ist die hohe Kunst des Chillens, die Ameisen werden uns damit wohl auch überleben.
zum Beitrag11.11.2023 , 20:25 Uhr
Allerdings, die hat es sich aber auch ohne NATO. Schweden und Finnland hadern sicher nicht mit der EU, wie sie Europas eigenständige Verteidigungsbereitschaft einschätzen, steht offensichtlich auf einem anderen Blatt. Kyjiw macht jetzt Druck über ihren Berater (und echten Verbündeten) Anders Fogh Rasmussen, den man ansonsten freilich nicht mögen muss, der aber von Anfang an zu den insb. in Westeuropa neben Boris Johnson ganz Wenigen gehörte, die so'n bisschen Checkung haben. Ich vermute jedenfalls und sehr stark dass sein jüngster Vorstoss mit der Ukraine abgestimmt ist, dabei kann es sehr wohl von ihm ausgehen. Es ist vorgeschlagen, was vereinzelt auch schon diskutiert und auch von mir verteidigt wurde, die Ukraine praktisch sofort ins Bündnis aufzunehmen, ohne Einschränkungen, aber (zunächst) unter Ausklammerung der besetzten Landesteile. Das ist richtig clever, das würde Moskau sofort unter Druck setzen, das wäre erstmals ein tatsächliches Agieren, ein Eintreten des Westens, aber es hat natürlich keine Aussicht, gerade weil es einen Unterschied machte, das wissen auch Rasmussen und Kyjiw und ich denke es wird darum gehen, Druck aufzubauen, mal was in Bewegung zu bringen. Sollen die Skeptiker bitte Alternativen aufzeigen. Es ist so vor allem ein Statement der Ukraine, dahingehend dass sie womöglich sogar bereit wären, Landesteile aufzugeben - für den NATO-Beitritt, vollumfänglich - und das überraschte mich überhaupt nicht. Es ist nicht mal erklärungsbedürfitg. Noch mal, es geht um die NATO. Russland, wie der Ukraine. Dieser ganze Krieg dreht sich um die NATO. In die EU gehören die Ukrainer ausserdem, wenn sie diesen viel längeren Weg auch gehen können und auch so lange möchten, aber das ist R oder S, jetzt sind wir bei A, B, C. Und man macht dieses Fass z.d.Z. nur auf, um davon abzulenken.
zum Beitrag11.11.2023 , 19:54 Uhr
Wenn du dein Land erst verteidigen musst, hat sich das mit der Wehrpflicht ohnehin erledigt, dann ist Verteidigungsfall. Normalerweise unternimmt man Anstrengungen, dass es gar nicht erst soweit kommt, auch im räumlichen Sinn. Wenn man westlich sozialisiert ist, sollte man genau darin auch den eigentlichen Zweck von Streitkräften sehen, glaubwürdige Bereitschaft, um den Kriegsfall zu vermeiden. Eine viel mehr professionelle Armee soll dafür gut geeignet sein, sie ist es offensichtlich in vielen Ländern, darunter den USA und Grossbritannien, eröffnet dann aber eben auch noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten. Gut, globale Machtprojektion muss man jetzt nicht übernehmen aber Stichwort Bündnisverteidigung. Läuft am Ende auf Dasselbe hinaus und da kommst du mit Wehrpflichtigen nicht weit. Es gab und gibt ja nun auch Gründe dafür, weshalb sie (zu spät) ausgesetzt wurde, darauf dass Politiker sowas nicht im Hinterzimmer eben kniffeln, kann man auch kommen.
Die hochflexible F-35 soll da offenbar als milliardenschwere, voll-hypothetische Freifallbomben-Spezialistin enden, wie unlängst bekannt gerade für die beschriebene Mission aber gerade nicht angedacht sein, stattdessen ist jetzt eine (teure) neue Spezialvariante der Typoon bewilligt. Alles sehr abenteuerlich aber so kennt man Deutschland. Hauptsache was aus dem eigenen Stall, mögen es auch nur Teile sein. Das mit dem Hochlohnland und anderes lass ich jetzt mal aus, Fakt ist dass man sich mit allem Geld der Welt keine andere Kultur kaufen kann. Und leider eben auch keine Zeitmaschine.
Die bräuchte Pistorius sonst wohl genau wie Stoltenberg, denn beiden wird schon aus dem Grund nicht mehr viel gelingen. Es sei denn man nimmt an, dass Pisto in einer anzunehmen rot/schwarzen Koalition den Nachschlag bekäme, und wollte. Er hat wohl (warum auch immer) Anhänger auch bei der Union, aber zu Groko-Zeiten legten sie auf diesen Posten doch grösseren Wert und Interessenten gibt's sicher genug. Schlechtere als AKK gab's sowieso.
zum Beitrag08.11.2023 , 16:27 Uhr
Wer regulär in einer WG wohnt, ist nicht wohnungslos, auch nicht "ohne Wohnung". Streng genommen auch niemand, der nur'n Zimmer hat, wenn das vertragsrechtlich entspr. ausgewiesen und damit geschützt ist; ich wusste gar nicht, dass 99% der Bevölkerung solche Amts-, Demografen- und Verbandssprache verwendet, wie ist aber auch egal, denn es gibt klare Definitionen und nach denen richtet man sich hier, soll ja nachvollziehbar sein. Für 100%. Niemand der googeln kann, hat damit ein Problem, entspr. Interesse vorausgesetzt, das sicherlich nicht 99% haben. Tendenz aber wohl steigend. Bis dahin kann man jetzt noch paar vermeintliche Haare spalten oder finden, ich finde solche Kommentare (beide) nur hilfreich im Sinne der Erklärungsgrundlage. Die Not ist für zuviele noch immer nicht recht greifbar und auch darum gibt es das Problem. Und nicht dass jede/r Studierende noch ein WG-Zimmer findet.
Diese Zahlen sind dabei Untergrenzen, beider Gruppen. Denn auch die BAGW ist darauf angewiesen, dass sich Betroffene melden, ansprechbar oder irgendwie sichtbar sind. Auf viele trifft das gar nicht zu. Und dass die da auch nur mit Wasser kochen, sieht man ja daran, wie sie Übergriffe zählen. Zeitung! Also das ist erst recht ne Selektion. Hab ich so auch noch nicht oft gehört, in der Ehrlichkeit, aber klar was sollen sie tun. Offenbar will man das in Deutschland nicht anders erfassen, kann es nicht, oder meint mit Lesebrille und Lupe ins "Vermischte" der 90.000 Lokalblätter zu verweisen, ist im 21. Jahrhundert das höchste der Gefühle.
zum Beitrag07.11.2023 , 19:03 Uhr
Einmal wird grad andersrum ein Schuh draus, die "harte" Variante ist typisch für den Westen, genauer eigentlich Nordamerika. Im Osten überwog hingegen, ist aber auch in Mitteleuropa nicht unbekannt das, was man als "softe" Sci Fi gegenüberstellt. Geerdet trifft es insofern sehr wohl, zugänglicher, humanistischer, philosophischer, Motiv viel öfter vertraute menschliche, gesellschaftliche, weltliche Fragen und Kritiken und im Besonderen (verdeckt) auch solche ihrer Zeit; Lem ist dafür gerade ein Paradebeispiel und da ist auch jetzt nicht soviel realistisch. Doch eher im Gegenteil, sehr verspielt, anspielend, teilweise überdreht und nie ohne Augenzwinkern, Humor und Selbstironie. Zuviel Realismus war für diese Autoren und was sie antrieb grad das Risiko, man musste kodieren. Oder wie Tarkowski bei seinen filmischen Interpretationen schliesslich auch stark reduzieren, substituieren und auf seine Art anderweitig aufladen. Rückblickend ist das retro-futuristisch im doppelten Sinn, aber dieser andere etwas tragische Aspekt kann vielen heute verborgen bleiben, die Spieldesigner wahrscheinlich nicht ausgenommen, und das tut auch keinem Abbruch. Es hat seine eigene Ästhetik, an der nicht Wenige grad das etwas Schräge, ungewohnt Farbenfrohe reizvoll finden oder was auch ohne Aliens alien war.
zum Beitrag05.11.2023 , 11:38 Uhr
Finde 70er-Jahre-Schlager für die Partei ausgesprochen passend, stilecht, ja erwartbar und das ist nicht unbedingt abschätzig gemeint. Ist einfach Tatsache, retro total, aus der Zeit gefallen oder von mir aus zeitlos, verstaubt, auf ihre Weise auch immer etwas spiessig. Vor allen Dingen aber gewollt harmlos, und ungewollt angepasst. Wie Schlagermusik in den 70ern. Einem guten Teil der Wählerschaft wenigstens im Osten wird es was sagen, auch darum geht's, und vielleicht kennt Schirdewan noch bessere Lieder aber ist in so'ner Situation dann auch noch zu unsicher als da jetzt ausgerechnet was aus den vorgeblich verhassten USA zu nennen, wie sieht das denn aus? Also es hätte sicher nicht schlechter ausgesehen als Kollegen, die sich innerhalb einer Woche für Pflichtarbeit für Asylbewerber ins Zeug werfen und mit Rage Against the Machine assoziieren lassen wollen. Wenn Schirdewan das unterbietet, kriegt er ne Schallplatte geschenkt.
zum Beitrag03.11.2023 , 12:14 Uhr
Die falschen Mitstreiter dürfen lange kein Vorwurf mehr sein oder für sich genommen was anrüchig machen, schon gar nicht vor dem Hntergrund, sonst bietet sich etwa Orbán ja auch gleich als Antwort an. Aber sich irgendwie abzusetzen, zu differenzieren, kann ja für sich ne Motivation sein, grad in ner Region in der das oft nicht so einfach ist man, aber auch eigentlich ganz gern mal recht hat und mir kommt das bei den Äusserungen bisweilen so vor. Natürlich wird das dann auch von der Öffentlichkeit getragen. Aber Vermittlerrolle ist wohl nicht ganz ernst gemeint und wenn man ernst wäre, ginge es z.B. darum schlimmstenfalls palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen, würde sich Norwegen unter den überhaupt noch vorstellbar Freiwilligen in der ersten Reihe auch nicht unbedingt aufdrängen. So kann es etwas blasiert wirken, bequem, aber in der Hauptsache erreicht man immerhin mal etwas Aufmerksamkeit. Nur wenn man auch dann ehrlich wäre, dort, wo sie jetzt eigentlich nicht in erster Linie gebraucht wird, wenn sich schon die Ukrainer bald verrenken müssen überhaupt noch gesehen oder gehört zu werden. Andererseits schön wenn man es jetzt auch ganz oben mit dem Völkerrecht und vermeintlich abenteuerlichen Reaktionen besonders ernst nimmt, Stichwort Irak, Bush-Koalition. Nein es waren nicht viele Soldaten, aber sie waren dabei. Viele andere waren es nicht.
zum Beitrag31.10.2023 , 12:13 Uhr
Ja deren Macht muss in der Tat erstaunlich sein, redet selbst der russische Aussenminister ihnen offenbar nach dem Mund. Jedenfalls kann Antisemistismus in Russland unbedingt nur von der Ukraine ausgehen, mit diesem komischen jüdischen Präsidenten da. Wollen sie nun auch noch im Nordkaukasus annektieren, kriegen den Rand nicht voll. Andererseits auch wieder erstaunlich dass sie das so nötig haben sollten, mit all den westlichen Wunderwaffen am Start. Oder wenn sie es denn haben sollten, auf wen das erst zurückfallen könnte, mag man gar nicht dran denken. Ich glaube die andere Version ist mir doch lieber.
zum Beitrag28.10.2023 , 16:48 Uhr
Find ich gut, dass sie sich nicht lang um eine Reaktion bitten lassen. Thunberg und ihr engerer Kreis haben vielleicht schon andere Pläne oder schlagen sich ein neues Kapitel auf. FfF-Deutschland dürfte nach Gewicht nicht unbedeutend sein und das wird sie ja wissen. Aber es war auf lange Sicht schon immer schlecht solche Bewegungen auf eine Person zuzuspitzen; die LG hat dieses Problem weniger, denen bis quasi gestern übrigens als vermeintlich besseres Beispiel gern FfF vorgehalten wurde. So kann man sich noch glücklich schätzen dass wenigstens in Deutschland mit Neubauer ein auch sehr bekanntes Gesicht versucht zu retten, was zu retten ist und eventuell einspringen kann.
zum Beitrag28.10.2023 , 15:56 Uhr
Der Gedanke mit Palmer kam mir auch schon oder besser gesagt kein anderer, aber das mit den Aussagen ist dann wichtig. Gedacht haben so sicher schon mehrere, auch Grüne, sehr lange, besonders im Süden der Republik. Aber sagen konnte man es eben nicht. Bis jetzt, wo sich umso mehr also den Weg bahnt und wohl auch deshalb so ruppig rüberkommt, weil es sich bei manchen vielleicht sogar etwas angestaut hatte. Die Faust ist aus der Hosentasche. Hier geht's um die Linke und man kann trotzdem direkt überleiten, denn auch wenn sie zu dieser Abgrenzung jetzt förmlich eingeladen werden und das man kann schon sagen Alleinstellungsmerkmal sozusagen einfach mitnehmen: richtig glaubwürdig wird es dadurch ja nicht, quasi unter umgekehrten Vorzeichen nicht, denn das stellte sich noch vor wenigen Jahren zumindest teilweise genau andersrum dar. Die insofern unverdächtigen Kipping/Riexinger konnten Schlimmeres zwar verhindern, nach aussen glätten, aber ja nicht verdecken dass es dahinter keine Einigkeit gab. Anders als (scheinbar) bei den Grünen. Das rückblickend allein auf Wagenknecht und ihre drei, vier Verbündeten zurückzuführen, dürfte bequem sein aber nicht viele überzeugen. Genauso werden bisherige Ausrufungszeichen hinter so Stichworten wie Russland, NATO, Verhältnis zu den USA jetzt nicht über Nacht zu weicheren Fragezeichen. Schliesslich ist Wagenknecht wenn's darum geht ja nie mit der Parteilinie kollidiert und offenkundig auch nicht deshalb ausgetreten, sondern in der Hauptsache innenpolitisch begründet. Dieses Stoppschild bleibt, für manche, auch Linke. Und den Teil, auf den er noch meint zählen zu können, weil er so geneigtes Weltbild entweder eh teilt oder als vermeintliche Exzentrik drüber hinwegsehen kann, der hat nun eben doch eine Option mehr, oder ist am Ende mehr Schirdewans gesellschaftlicher Fantasie entsprungen. Um es salopp zu sagen: Wenn ich eh nah bin bei Russland, kann ich doch auch gleich das blöde Gas mitnehmen? Zumindest das hat Wagenknecht für sich.
zum Beitrag26.10.2023 , 08:12 Uhr
Für Europa unzweifelhaft aber Rest der Welt kann man bezweifeln. Das Risiko eines Flächenbrands wird jedenfalls für Nahost aktuell grösser eingeschätzt, ich denke zurecht, Ukraine ist wohl oder übel jetzt relativ "contained". Zumindest das dem Westen gelungen. Auch Medien hängen dann natürlich global zusammen, zumindest die im weitesten Sinne westlichen, man kann die Reihenfolge, die insb. die USA dabei vorgeben sicher nicht völlig ignorieren. Das Unverständnis kann man aber schon damit relativieren, dass es diesen Krieg (Ukraine, ab 22) vermutlich gar nicht gegeben hätte, wäre der Region die Aufmerksamkeit zugutegekommen, die sie verdiente. Osteuropa hat ausserhalb Osteuropas aber lange überhaupt nicht interessiert. In gewisser Weise und für eine bestimmte Zeit galt das ja selbst für den Nahen Osten, auch darum erst mal umso mehr Aufregung, aber auch weil es (mal) woanders knallte. Das wird anzunehmenderweise auch nur solange halten, bis auch dieser Knall verhallt, oder was auch immer noch folgt. Ob dann sogleich die Ukraine wieder profitiert, als hätt's nur ne Unterbrechung gegeben, glaube ich leider auch nicht mehr. Ehrlicherweise hat die Lage im Nahen Osten aber auch einen ganz anderen historischen Schwanz, Bekanntheit, ist überregional ungleich stärker polarisiert, viel stärker aufgeladen und weit mehr Parteien sind investiert, berührt ob faktisch oder gefühlt. Man kann das schwer vergleichen.
Die Ukraine wird niemals EU-Mitglied, weil sie dafür zunächst in die NATO müsste. Auch das ist dem Westen, in dem Fall nicht gegen Wladimir Putin sondern mit ihm gelungen.
zum Beitrag26.10.2023 , 07:42 Uhr
Es wurde doch auch ein schwedisches Kabel beschädigt, das wäre Nummer drei und ich weiss zwar nicht, wo genau sich das befindet, aber ein Zusammenhang ist jetzt anzunehmen, zumal sich das Schadensbild wohl ähnlich gestaltet. Mehr Kommunikation wäre allerdings gut, auch aus den Erfahrungen mit Nord Stream, denn bis zuletzt schien man in Schweden noch eher ratlos, dabei haben die Nachbarn im Osten offenbar sehr gut und sauber vorgearbeitet. Sowas so schnell zu lokalisieren, dann auch noch zu heben und nebenei den wahrsch. Verursacher auszumachen, schon eher beeindruckend. Es ist normal, dass Anker bei Seegang über Grund schleifen, bzw. mitgeschleift werden, erst recht bei den Bodenverhältnissen, ich glaube lehmartig. Sie sollen ein Schiff (nicht in Fahrt) auch stabilisieren, nicht notwendig fixieren. Das war hier vermutlich Intention, aber an so einer Stelle und wo man eigentlich wissen muss, wieviele Verbindungen da verlaufen, wirkt fahrlässig. Vielleicht fehlt aber auch die Erfahrung für so enge und dicht bebaute Gebiete, das geht irgendwo an der Pazifikküste tausendmal gut. Für wenig Erfahrung und dafür mehr schlechtes Gewissen spricht auch, dass man nicht gleich von sich aus Meldung macht, den fehlenden Anker übersahen sie nicht. Falls es stimmt und man solche Leitungen in Zukunft auch noch geheim halten will, kann man sich auf mehr Unglücke einstellen, oder die techn. Vorkehrungen werden richtig teuer, die gelegentliche Sabotage ändert dann nicht mehr viel.
zum Beitrag24.10.2023 , 02:22 Uhr
Bald kommt noch einer auf die Idee, dass Brute-Force einfach prinzipiell ineffizient sein könnte. Dafür haben sie dann jedenfalls genug Zeit, denn mit dem Traum von der sich bewusstwerdenden, generellen "Superintelligenz" - im Chatbot - wird es ja wohl erst mal (wieder) nichts, wenn das jetzt schon gecappt werden soll. Falls doch noch etwas Zeit übrig bleibt, kriegen sie auch noch raus, dass es sonst auch nicht geklappt hätte; ist nicht so dass ich nichts von den Leuten halte. Andererseits auch wieder bisschen spät, denn die halbe Antarktis (!) ist jetzt wohl verloren, unrettbar, das geht jedenfalls gerade über die Kabel. Aber während man von mir aus noch streiten konnte, oder kann, ob das überhaupt ein guter, kluger, eleganter, dauerhafter, richtiger, geschweige denn nachhaltiger Ansatz ist, war das nun lange klar, nur nicht wann's zu spät sein würde. Und das basiert jetzt auf einem ganz klassischen Modell, nix KI. Ich habe selbstredend auch nichts gegen tatsächlich nützlichen, dosierten Einsatz, eben in den Wissenschaften, der Entwicklung oder auch der Medizin, aber ob ganze Rechenzentren glühen müssen damit's im Büro bisschen chilliger wird, in der Küche oder auf der Couch, kann man anders sehen.
zum Beitrag18.10.2023 , 22:31 Uhr
Wer solche "Reaktion" noch als Teil des Konflikts sieht muss aber zu ner sehr interessanten Zeit vor Ort gewesen sein. Oder aus der Zukunft? Weil das nun ganz andere Qualitäten sind und seitens der Drahtzieher offenbar auch anders begründet. Es gibt auch dort etwas mehr als "zwei Seiten", das macht es doch gerade komplex. Aber über Motive wird schon genug spekuliert, Rechtfertigungen gibt es sowenig wie das zu verzeihen. Umso wichtiger dass auch im Unterschied zur EU wenigstens die Amerikaner stehen, Israel nicht auch noch in den Rücken fallen und bei den Vereinten Nationen ein ganz wichtiges Veto zogen. Die Schuldumkehr vor so einem Hintergrund macht mitschuldig.
zum Beitrag18.10.2023 , 21:34 Uhr
Natürlich ist vieles unklar, wir sind auf die Angaben eines Terrorregimes angewiesen, aber nicht jeden scheint das in gleicher Weise zu beeindrucken. Und man kann von Israel viel erwarten, das war auch nie anders, aber dass ein Land dessen Existenz nicht für alle selbstverständlich ist, jetzt unter Angriff, im Krieg, unter diesen Umständen noch mal eben so als allwissender, allesklärender Arbiter auftreten solle, ist hoffentlich nicht die Erwartung. Israel tut m.E. was es kann und leider eben auch muss, sie können sich sicher Besseres vorstellen, auch sie sind übrigens noch immer beim Einsammeln und Suchen ihrer Verluste. Und ja, wo es wirklich solche Zahlen gibt, dauert das eine ganze Weile, das ist so. Derweil offenbar auch nicht die sonst kaum verlegenen USA viel besser im Bild, zumindest angeblich, auch sie lassen sich beliefern, das wenigstens von vertrauenswürdiger Stelle. Verantwortlich demnach "the other team", oder wie Biden es halt unbeholfen ausdrückt. Immerhin nennt Jerusalem die Täter beim Namen, das muss heute schon stark sein. Und nur das finde ich stark. Wer Klarheit sucht sollte bei Gelegenheit mal hinhören. Bedrückend all die Beispiele für das was man falsche Neutralität nennt und wie sich auch Medien pseudokritisch einspannen lassen in die Propaganda von Terroristen, die Nadel im moralischen Kompass dreht frei und mir scheint mitunter auch schon bisschen durch. Aus der Ukraine nichts gelernt.
zum Beitrag17.10.2023 , 07:27 Uhr
Die Einordnung unterschreib ich sofort, überlese Österreich aber schon aus Erfahrung, egal worum's geht. Wir haben Erfolg dagegen eigentlich sehr klar bestimmt und ich glaube wohl kaum, sollte Russland einen Teil der Ukraine gewinnen, wir uns dann mit Toten brüsten wollen. Die es ja auch nicht nur auf einer Seite gibt. Oder uns auch gleich noch den russischen Wert eines Lebens aufzwängen lassen wollten, immerhin ist es jetzt schon soweit, dass sie die Art der Kriegsführung im Prinzip weithin diktieren und das sieht dann eben genau so aus. Das sah im letzten Weltkrieg auch nicht viel anders aus, im Ergebnis stand Erfolg. Und keine Frage. Der Westen jedenfalls - der sich seinerseits niemals darauf einlassen würde, Russland mit dessen eigenen Waffen zu stellen - hat der Ukraine keine anderen Möglichkeiten eröffnet, erlauben wollen und so geht es jetzt dahin. Russland hat potenziell noch viele Soldaten. Die reichten vielleicht bis Berlin. Wollen wir ihnen soviel Misserfolg wünschen?
zum Beitrag16.10.2023 , 20:22 Uhr
Den pessimistischen Ausblick teile ich, dazu muss es aber nicht mal gleich zu einem Einmarsch kommen, wie auch immer geartet, momentan ist das auch unsicher. Aber je weiter das zurückliegt desto leichter fällt es vielen, sich davon zu distanzieren und auch zu zerreden, das Muster ist auch nicht neu, war auch (selbst) nach 9/11 so. Hier kommt noch dazu dass Israel in Deutschland - und zwar auch unter Deutschen - einen deutlich schlechteren Stand hat als in manchen westlichen Ländern, das ist meine Meinung, auch ohne Grund das immer gleich auf Antisemitismus zurückführen zu müssen. Aber auch das ist neu und keinesfalls einfach mit tagesaktuellen politischen Verhältnissen oder Personen in Israel zu erklären. Aber der Ansatz hier oder die Erwartung ist vielleicht auch einfach nicht realistisch, ich möchte daran erinnern dass sich bei solchen Protesten immer, überall, nicht ganz zuletzt natürlich Diaspora angesprochen fühlt. Das war auch bei den Ukraine-Demos nicht anders und dann muss man sehen dass die Zahl der Israelis (Staatsbürger) auf glaub ich 20 Tausend geschätzt wird? In ganz Deutschland! Bereits vor dem russischen Überfall gab es dagegen etwa 150 Tausend Ukrainer im Land.
zum Beitrag12.10.2023 , 23:34 Uhr
Falls es ein Ankerschaden ist, wird Absicht denk ich nicht nur schwer sein zu beweisen sondern das vielleicht auch gar nicht nötig. Es wäre ein sehr kompliziertes Unterfangen, selbst wenn mehr als ein Fahrzeug involviert war, mit so einem Schiff kann man ohne spezielle Vorrichtungen dann insb. nicht einfach losfahren und "pflügen". War es einfach Schlamperei durch wen auch immer machte es das auch nicht viel besser, die Verantwortlichkeit und ggf. Ansprüche änderten sich ja nicht, politische Brisanz wohl. Sofern sich keine Explosion feststellen lässt, ist es nur vielleicht auch nicht viel leichter zu beweisen, ob es nun ein Anker war oder irgendwas anderes, ähnliches, es sei denn man bekäme den Anker in die Hände. Solche Unfälle passieren inzwischen nur höchst selten, auch in weit weniger entwickelten Regionen, weil die Infrastrukturen normalerweise über besonderen Schutz verfügen, vor allem aber ihre Lage exakt verzeichnet ist und Ankern in diesen Bereichen einfach verboten. Erst recht in einem so engen und verkehrsreichen Meeresbereich finde ich das nicht übermäßig überzeugend. Sonst passierte es dauernd. Bei Savolainen steht verständlicherweise Finnland im Fokus, aber man kann das auch weiter fassen: soviel Zeit nach den Anschlägen auf Nord Stream wirft das einfach Fragen auf, auch wenn die Presse sie umschifft. Wie kann das überhaupt schon wieder möglich sein? Hat man einfach weitergeschlafen? Und was müsste noch passieren, bis die NATO sich darauf einstellt? Wie würd(e) sie nun reagieren? Allein solche Zweifel zu sähen und noch grössere Unsicherheit zu stiften, um nicht zu sagen dem Westen seine Schwäche vorzuführen, wäre für Russland Motiv genug. Nun geschah das am Sonnabend, also fast parallel mit der Eskalation in Israel. Wenn es doch Sabotage war, war es schlechtes Timing, denn dann hat man sich garantiert mehr erhofft an Wirbel und Aufregung, darum geht es ja in erster Linie.
zum Beitrag08.10.2023 , 22:00 Uhr
So wir sind schon mal im Nahbereich eines Erdrutsches des populistischen Rechtsradikalismus, wenig ist überraschend vieles aber symptomatisch. Dazu gehört die bittere Erkenntnis dass eine eigentlich ganz solide Wahlbeteiligung das für sich genommen mitnichten verstellt. Es fällt auch auf dass die Kleineren, in Deutschland immer abschätzig Sonstige genannt, keinesfalls davon profitieren, im Gegenteil AfD und in Bayern Freie Wähler es offensichtlich schaffen, den Protest weitgehend aufzusaugen. Das ist Bequemlichkeit einerseits aber es hat leider auch was mit den Medien zu tun und ggf. deren Bequemlichkeit, die es partout nicht schaffen zu transportieren und zu vermitteln, dass eine Stimme gegen die "da oben" noch lange keine für die Nazis sein müsste. Das nur noch mal zu den "Sonstigen". Gegen eine reine Protestwahl spricht indes dass beide Amtsinhaber hier ja unter'm Strich bestätigt wurden, was ich auch nicht so sehr an Berlin festmache. Die Union kann Verlust nach weiter rechts halbwegs kompensieren, die FDP kann das offensichtlich nicht. Auch nicht mehr überraschen können mich Bewegungen von selbst "Grünen" zur AfD: der Wahlomat besonders zu Hessen wies bereits (erstmals) deutlich über 50% Deckung auf, das ist schon nicht wenig aber die Tendenz spricht erst eine klare Sprache. Das ist nicht Berlin und nur ne Meldung wenn die entspr. Brille aufhat. Reaktionären Rechtsliberalismus kann das Original besser, das ist insofern konsequent.
zum Beitrag06.10.2023 , 23:22 Uhr
Man kann das an jeder seiner Verpuffungen festmachen, dann bleibt aber kein möglicherweise und ich dachte immer ein Bundespräsident würde sich schon auch mal von der Tagespolitik absetzen dürfen oder sollte das sogar. Erst recht wenn sie solche Anfälle hat und wo richtig was in Rutschen kommt. Schliesslich ist er es auch, der den Bundestag wenn nötig auflösen kann oder soll, das wär ja wenn auch hypothetisch schwierig, wenn er sich immer nach denen richten müsste. Er ist das Staatsoberhaupt. Zumindest eine gewisse überparteiliche Selbstständigkeit, Souveränität könnte man erwarten, über- nicht quer-. Sonst wär er, der sich mit diesem Amt damals gleich schön selbst vertröstete und doch wie ich finde sehr offensichtlich nie richtig damit warm wurde, das was er eigentlich am liebsten noch wäre und warsch. für sich bis heute ist. Nämlich Minister, wenn möglich natürlich gleich Vizekanzler, aber "wenigstens" mal Minister, und davon gibt es doch genug. Dafür braucht man keinen Bundespräsidenten. Frank-Walter Steinmeier ist das falsche Jahrhundert, in jeder Beziehung. Als BPr find ich ihn dagegen typisch bis unvermeidlich, da heben sich nicht viele Vorgänger von ab, was die ganze Erwartung irgendwie erübrigt, aber es könnte wohl sein dass zumindest ein paar von denen unter heutigen Umständen keine ganz so unangenehme Figur gemacht hätten. Dabei käme für mich auch Schweigen in Frage! Jedenfalls besser als einfach mitzulärmen, nur weil man es mal wieder kann. Aber das ist Steinmeier. Das ist gerade seine Stunde, ist genau sein Cue und was hier wie "wohlmeinende" Bräsigkeit empfunden wurde das war für mich immer schon polternder, prustender Machismo und vorgestrig.
zum Beitrag06.10.2023 , 10:49 Uhr
Baerbock X't ihre Routine nach der man "alles" für die Ukraine tun würde, schafft es damit immerhin noch in den Blog der Guardian-Kollegen. Vielleicht ist die Verbindung dort nicht so bewusst aber ich muss mich Röttgen anschliessen, das ist auch ihre Verantwortung. Und im Hinblick auf die Grünen und ihre noch oppositionelle Lautstärke und Profilierung gerade diesbezüglich ja wohl bemerkenswerter als bei den Kollegen von FDP oder gar SPD, bei Pistorius liegt er 100%ig falsch. Ob man wegen einiger realistisch ohnehin weniger Flugkörper nun den grossen Bruch riskieren müsste, angesichts dessen was die Grünen sonst alles (vorgeben zu) schlucken, weiss ich nicht. Aber es verfestigt sich der Eindruck einer mehr noch im übertragenen Sinn "grünen" Schulklasse, die aus der vorlauten Pause kommend vor den Lehrern mal so richtig kuscht. Und dann haben sie tolle Lehrer.
zum Beitrag05.10.2023 , 15:09 Uhr
Nein, es sind ja nicht die gleichen Leistungen, auch nicht in der Höhe und eine ganz andere Rechtsgrundlage. Schliesslich werden auch EmpfängerInnen nach dem SGB II und solchen nach SGB XII nicht "allgemein" gleichbehandelt. Eine Gleichbehandlung ist eher vor dem Gesetz grundsätzlich geboten, also z.B: dass jede und jeder, bei dem die Voraussetzungen vorliegen, Zugang hat zu den entspr. (!) Leistungen. Vor knapp zwei Wochen gab es eine Ausgabe der Sendung "phoenix runde" unter dem Stichwort "Obergrenze" u.a. mit Erik Marquardt (Grüne), es war ungefähr so bezeichnend wie bedrückend, auch das kam zur Sprache. Ein Rechter von der Union warf dort z.B. ein, die Zeit, die Asylbewerber schon heute vom Zugang zum Bürgergeld ausgeschlossen bleiben, notfalls eben einfach verdoppeln zu wollen. Das dürfte auch solchen Hintergrund haben. Marquardt wirkte da schon sehr hilflos, vor allem sehr allein, kann ich nur mal empfehlen. Interessante Zeiten...
zum Beitrag02.10.2023 , 22:43 Uhr
Vielleicht ist es auch der Eindruck dass sie der Rolle erstmals gerecht werden könnte. Das ist vielleicht noch nicht ohne Doppelmoral aber sicher kann man z.B. den Irakkrieg, der ja selbst ein Angriffskrieg war, und nicht nur völkerrechtlich anders bewerten als die nur indirekte Unterstützung der Ukraine bei ihrer Notwehr. Das kann selbst ich als eines der wie ich leidvoll lernte ganz wenigen linken Beispiele, die Saddam keine Träne nachweinen und immer der Auffassung waren, dass auch ein falsch begründeter Krieg, sogar ein erlogener, aus einem entsetzlichen Diktator keinen Engel macht. Saddam war nicht nur äusserlich näher bei Hitler als Putin. Die Ukraine ist für mich aber das genaue Spiegelbild. Hier zeigt sich was es umgekehrt für ein Desaster sein kann, sich aus falschen Gründen aus einem herauszuhalten. Natürlich erst recht wenn man nebenan wohnt. Dass pure Angst nie ein guter Ratgeber ist, hatte man aber auch lange für eine Binsenweisheit gehalten. Jetzt ist es obendrein nicht zuletzt die Ausstrahlung dieser Verunsicherung und Selbstabschreckung der westl. Establishments, die Morgenluft an die rechten Ränder trägt, sie aufbläst und es ihren Unterstützern wenn nicht Dirigenten in Russland kinderleicht macht. Die bemerkenswerten gesell. Entwicklungen in Europa sind niemals gänzlich ohne Trickserei und Einfluss von aussen zu erklären, Kachowka in den Köpfen und wer glaubt denn, dass europ. Institutionen etwas gewachsen sein können, dem bei der irregulären Wahl Trumps schon die geballte Antipropaganda- und Sicherheitsarchtitektur der USA praktisch nichts entgegenzusetzen hatte.
zum Beitrag30.09.2023 , 17:06 Uhr
Es gibt gar keine Brötchen sondern Pferdewurst, geräuchert. Und gerade Themen wie dieses als Partikularinteresse "vieler" Grüner auszumachen, ist alternative Geschichte. Das passte vielleicht auf die Linke! Aber hier geht's um bisherigen Markenkern, das wo sich Realos und "linker" Flügel immer einig waren. Das sind entspr. Überschriften des (noch) geltenden Programms und ich wüsste nicht, welche Realos damals dagegen gestimmt haben? Dann wäre es nicht angenommen worden. Das wurde nicht zuletzt getragen *von* Realos, eben wie Annalena Baerbock und Robert Habeck. Auch sehe ich nicht, wie man im Zusammenhang mit einer Anti-Reform, in dem Fall ja der massiven Verschärfung und Schleifung des Asylrechts bzw. der bisherigen Praxis, und nicht etwa seiner Liberalisierung, von Durchdrücken reden kann. Es wird von dieser Partei gar nicht mehr erwartet als nur das Schlimmste zu verhindern; an Deutschlands Position hinge da einiges, warum wohl die Aufregung um den kompletten Spurwechsel der Bundesregierung, das wird erst möglich duch die Grünen! Auch waren nicht alle so naiv, bei der Wahl, erst recht aber von der Ampel, je viel mehr erwartet zu haben. Nun können sie nicht nur nichts verhindern, sie schwenken gleich selbst auf den Ungeist dieser Zeit ein und stimmen mit. Das hat nichts mit Realpolitik zu tun. Realpolitik wäre es die Regierung konsequent zu verlassen und dann eben mit anzusehen, aber auch zu provozieren, wie SPD/FDP es stattdessen mit (Duldung) der Union umsetzen (müssen). Realpolitik wär so ehrlich. Das hier ist das Gegenteil, wo alles und jeder austauschbar wird und beliebig, wächst nur noch Politikverdruss.
zum Beitrag27.09.2023 , 21:05 Uhr
Die Antwort ist mein ich offensichtlich, kann mir schon kaum vorstellen wie die "linke" Katarina Barley sich dem Kanzler in den Weg stellt, oder warum sie es tun sollte. Dann ist das von den vermeintlich die Fraktion aufmischenden SPD-Linken ja erst recht nicht zu erwarten. Scholz ist ihre Lebensversicherung, ich fürchte er ist und bleibt auch unsere, die Alternativen sehen jedenfall nur noch schlimmer aus. Sie sind nun aber auch ohen Frage erstens überwiegend neu dabei und zweitens eine Minderheit, die es an der Stelle bei den Grünen "eigentlich" nicht geben dürfte. Die dessen ungeachtet ihre bisherigen Markenkerne, Alleinstellungsmerkmale und (as if) Grundüberzeugungen aber mit einem solchen Affenzahn abräumen, dass man also auch das "Tempolimit" gleich mal mit abhaken kann. Und da war das jaaaahrelang nie bestrittener Konsens, also wenn es einen gab (es gab viele). Bei der SPD, so ehrlich muss man sein, nie und auch unter Linken nicht. Also das wahre Kunststück vollführen einmal die Grünen und ich glaube es ist weder fair noch realistisch an dem Punkt mehr von der SPD zu erwarten. Auch im Hinblick darauf von wem und wofür sie jeweils gewählt wurden: Scholz wurde Kanzler durch Unionswechsler (Merkelwähler). Die Grünen wurden gewählt von Menschen wie möglicherweise uns, also denen die Haare jetzt zu Berge stehen. Ich finde auch das wichtig. Jedenfalls aber was für eine Praxis mit auch meiner Stimme umgesetzt wird, ich kann sagen "das sitzt".
Und klar dass man Scholzens Machtwort jetzt versucht ist abzuschwächen. Normal heisst es kann sich'n Kanzler einmal leisten pro halbe Legislatur. Das ist mind. sein Zweites und es ist noch nicht Halbzeit. Sieht also auch so richtig schwach aus, egal wie man's nennt. Bei den Grünen kommt dazu, dass ihnen ihre gespielten Betroffenheitsposen wohl inzw. selbst zu doof sind. Hat gedauert.
zum Beitrag26.09.2023 , 09:53 Uhr
Weil's bis zum vergleichsweise neuen Phänomen der LG ja auch keine anderen Prioritäten gab, es im Zusammenhang mit den meist braveren Vorgängern immer nur um's Wesentliche ging und die Klimakatastrophe eigentlich schon sogut wie gelöst war. Gleich der erste Kommentar ein gutes Beispiel für die Bequemlichkeit, mit der man sich auf den Protest einschiesst statt auf seine Ursachen. Und dabei ist er da noch diplomatisch. Man stelle sich vor bedürftige Menschen gingen stattdessen wegen Armut auf die Barrikaden und dann kommt einer: Solche Aktonsformen lenken von den Inhalten ab. Hätten die nicht angefangen zu schimpfen und zu stören, hätten wir den Sozialstaat ausbauen können.
zum Beitrag25.09.2023 , 18:14 Uhr
Die Angaben zu den Marschflugkörpern sind rätselhaft falsch, sowohl die britische (Storm Shadow) als auch französische (Scalp) Variante wird doch längst eingesetzt. Der Schlag gegen das Hauptquartier in Sewastopol gerade erfolgte mit Ersteren. Dafür braucht es keine Ausbildungseinheiten, mir ist auch nicht ganz klar was damit gemeint ist. Entsprechend umfunktionierte Flugzeuge hat die Ukraine selbst, offensichtlich, es ist eher die Frage wieviele noch. Mehr würden natürlich helfen. Für die deutsche Ausführung soll es (sinnigerweise) unbedingt "deutsche" Geodaten benötigen, ich weiss nicht was da dran ist, wer sich sowas ausdenkt und konstruiert oder ob die brit. und franz. Modelle per Telepathie gesteuert werden, aber dann sollen sie die halt mit übermitteln. Bei Atacms handelt es sich wiederum um eine vollkommen andere Waffengattung, das ist richtig beschrieben als Kurzstreckenrakete und gleicht dahingehend überhaupt nichts aus oder würde es erübrigen. Ich weiss auch nicht wie man das aus der Ferne jetzt priorisieren sollte. Das können die Ukrainer oder keiner.
zum Beitrag25.09.2023 , 01:02 Uhr
Komisch für mich klingt viel davon nach SPD, der alten SPD von der ja immer noch (wohl oder übel) gute Teile stehen und wirken, zu der Olaf Scholz im Geist nun aber ausdrücklich nicht gehört. Im Prinzip würde sich dem zu enthalten deshalb Warnungen anzeigen, wie es sie in den USA gibt vor dem Hintergrund etwaiger dritter Herausforderer. Dass es am Ende nämlich nur Trump(isten) die Bahn frei machte, das wäre im Fall Deutschlands eben ein Kanzler der Union. Aber ich bin da noch entspannt aufgrund der Aussichten, die ich einer Wagenknechterei attestiere, so sie überhaupt kommt, was ich auch deshalb bezweifle. Sie muss offensichtlich im Gespräch bleiben, gelingt ihr auch so. Viel mehr als'n regionales Strohfeuer (im Osten) ist da nicht drin aber gerade dort kann sie wohl kaum bei der AfD mithalten wo es um Provokation geht und Gegenkultur und das für viele ja offenbar das Feature. Mal abgesehen davon, dass ja nun S. Wagenknecht ein überaus lustiges Beispiel für Anti-Establishment ist und ihre Visionen kaum mehr Aussicht auf Mehrheiten hätten als die der Nazis: Ein-Personen-Plattformen funktionieren in dem Land glaub ich nicht oder wenn dann eben nur als Strohfeuer, siehe Schill.
Immerhin in puncto Impfen ähnelt meine Einstellung und Erfahrung hier wohl der von Mesing, schon beruhigend dass es auch anderen Unverdächtigen kalt den Rücken herunterlief. Aber selbst das ist schwer zu verstehen, weil ich halte das gerade für eine liberale Reaktion und Wagenknecht ist nun dezidiert (kann man sagen) anti-liberal?! Das ist die eigentliche Leerstelle im Parteiensystem. Eine Option für Menschen, die sich auch an erster Stelle als liberal verstehen, aber das Schicksal der Piraten mag natürlich nahelegen, dass es in Deutschland gar keine braucht. Bestellt wurde die nächste konservative Konserve, jetzt muss man sie nur noch abholen.
zum Beitrag25.09.2023 , 00:18 Uhr
Ich glaube es ist der richtige Film, es lief nur eine Zeit lang ein falscher, das wurde vereinzelt vielleicht mit Fortschritt verwechselt oder Selbstverwandlung. Für mich kommt es nicht überraschend, es bestärkt nachträglich in dem Gefühl, dass was sich in den (zehn) Jahren zuvor unter dem praktisch nicht mehr aussprechbaren Schlagwort "Willkommenskultur" abspielte, und (sich) abgefeiert wurde, Ausdruck einer fantastischen Bigotterie war und abgesehen von der schrillen Anfallartigkeit nur in dem Sinn ein bisschen landestypisch. Auch wenn ein genereller Tonwechsel und nicht nur in der Asylpolitik nicht zu bestreiten ist, scheint Menschenfeindlichkeit für den medialen Mainstream ein etwas hartes Urteil. In der Intention, weniger im Ergebnis. Mir fällt eher eine gewisse merkwürdige Pikiertheit auf, die ich mir nicht ganz erklären kann, die aber mitschwingt und eben Verdruss. Man hatte seine 5 Years of Fame. Jetzt sollte es dann wohl mal gut sein, blöd halt wenn die Not der Menschen nicht mitspielt.
zum Beitrag19.09.2023 , 22:02 Uhr
Mich wundert weniger die öffentliche Aufregung, die LG weiß schon, wie man Treffer landet, vor allem worauf sie abzielt. Aber was jetzt an's Licht kommt hinsichtlich der polizeilichen Aktion und Motivation im Vorfeld, die man wohl bald geheimpolizeilich nennen darf, das ist doch ganz bemerkenswert. Auch verglichen mit der Geschäftigkeit betreffend der Sabotage gegen die Bahn, wann gibt's da eigentlich mal Sachstände zu den Ermittlungen? Der Staat war doch auf dem linken Auge sonst auch nicht blind. Und es ist doch das linke? Mein letzter Stand ist Tagesschau: "mutmaßliche Sabotage". Ist schon bisschen her. Und das wünsch ich mir nicht nur, weil ich der LG etwas Luft gönne. Die Verhältnismäßigkeit kann verblüffen, aber sie ist nicht das einzige.
zum Beitrag19.09.2023 , 21:35 Uhr
Aber natürlich ist es eine Minderheitensprache, im Hinblick auf das Kastilische, das ungeachtet der verbreiteten Mehrsprachigkeit von der Bevölkerungsmehrheit gesprochen wird. Der Begriff hat nur eine relative Bedeutung, keine absolute. Auch das Französische ist z.B. in Kanada - mit einer grob vergleichbaren Sprecherzahl - eine unstrittige Minderheitensprache.
Das Politisieren von Sprache(n) ist grundsätzlich unschön und hinterlässt leider schnell den Eindruck, dass von Sprechern selbst empfundener Wert oder Sinn sich eben (nur noch) darin erschöpft. Wie allen anderen wäre auch diesen Minderheitensprachen wahrscheinlich weit mehr damit geholfen, über bloß situative, sporadische oder zeremonielle Anlässe hinaus tatsächlich öfter gesprochen zu werden. Optimal nicht gerade dort, wo sie wissentlich nicht verstanden werden (sollen) und das vielleicht auch nicht unbedingt Maschinen und Künstlicher Intelligenz überlassend. Schliesslich ist ein Anlauf wie dieser dann ganz offensichtlich, und wohl oder übel auch kein Glanzstück in puncto Sympathie und Vermarktung.
zum Beitrag14.09.2023 , 23:56 Uhr
Nett gleich mal vorwegzunehmen, was in Deutschland mehrheitsfähig zu sein habe. Gemeint war wohl eigentlich auch bleiben sollte. Ist halt nur trotzdem so dass es dem Planeten relativ egal ist und der doch'n bisschen grösser. FfF können das vielleicht ein Stück weit vergessen machen, auch aufgrund von Unterschieden zur LG, auf die ich nicht weiter eingehen möchte, und fühlen sich möglw. auch deshalb besser an. Aber die Aktionsarten und auch die Ungeduld der LG stehen für mein Verständnis auf einem anderen Blatt. Mal davon abgesehen dass nicht alle Pizza verkaufen können, und auch nicht jede/r aus der feinen Vorstadt kommt und von seinen Eltern im SUV zum 1A durchgeregelten Happening auf dem Prachtplatz transportiert werden kann. So oder so, glimpfliche Beschränkung der globalen Klimakrise, was heisst das denn? Mehr als fünf Millionen Tote, Menschen, im Jahr, seit Jahren und allein durch die Temperaturen. Das kann man nur für glimpflich halten, wenn und weil man (noch) weit weg ist. Aber was sie da ausstossen, tötet die nächsten. Es gibt keinen Zwang zum Töten.
zum Beitrag14.09.2023 , 22:33 Uhr
Von "Deutschland. Alles ist drin" zu "Was uns schützt" innerhalb von Monaten; ist nicht nur im sprachlichen Kontrast sinnbildlich für eine Verwandlung im Superschnelldurchlauf. Auf praktisch allen Ebenen, wie es sie so rasant, impertinent und selbstverständlich in der Bundesrepublik glaub ich noch nicht gab, nicht bei einer regierenden Partei. Es ist fast ein Bildersturm, als wollte man verloren geglaubte Jahre aufholen, oder auch sogar wettmachen. Tatsächlich ausradieren. Die Angst, den Anschluss zu verlieren, die Angst links ohnehin nichts mehr holen zu können, geht man das bewusste Risiko, ganz neue Wählergruppen zu erschliessen. Die, bzw. einige aber grosse Landesverbände verteten längst (wenn nicht immer) ganz offen Standpunkte, die im schizophrenen Widerspruch stehen zum (noch) formalen Parteiprogramm der Bundespartei. Wo ich mich eh lange frage, wer das mal geschrieben haben soll, weniger wohl warum. Touché. Sonst ähnlich verdrahtete Menschen wie lange in der eher noch selbstbewussten, stacheligen Europa-Fraktion, aber auch das ist dann wohl Geschichte. Aber was soll da jetzt überraschend sein? Ist das gespielt? Nennt es doch gleich erfrischend, klingt doch viel besser. Überraschend höchstens, dass sie sich zumindest noch nicht zu blöd sind, auch gleich noch ne Lanze für die Jahrzehnte verteufelte Kernenergie zu brechen. Was sie natürlich nur allzu gern würden! Naja da wüsste man zumindest ziemlich gut, was man tut, doch, auch bei der Lagerung, jedenfalls die Erfahrung ist da. Aber Grüne sind dann doch noch eher für's Abenteuer, wenigstens an dieser Stelle. Sonst möcht ich das nicht weiter beurteilen, es sind auch ganz andere Andeutungen, die meine politischen Augenbrauen heben, ohne dass auch die dadurch noch überraschen können. Nicht bei Bündnis 90/Grüne. Alles ist drin. Immerhin das kann man ihnen nicht absprechen. Aber's sind jetz auch viele raus.
zum Beitrag12.09.2023 , 23:47 Uhr
Du meinst er vermisst seine deutschen Männerfreunde sehr? Wenn das hier und da nur nicht auf Gegenseitigkeit beruht, manche sind sich doch nicht zu doof, immer noch aufzuschlagen. Ist natürlich nicht so abgefahren wie bei Kim und blasiert wie man ist, wird es lieber nicht so hoch gehängt. Sind ja "nur" Bürgermeister. Ist ja "nur" mal'n Chef der Partei mit der zweithöchsten Zustimmung. Luxusautos, Quality-Gartengeräte, Schokoriegel und so ziemlich alles andere Made in Germany findet seinen Weg, umgekehrt wird nach wie vor reichlich Öl und Gas angesaugt, natürlich alles "indirekt". Wofür sind die Deutschen sonst gut? Und klar, solche Freunde würde man vermissen. Aber das muss man in Moskau sowenig fürchten wie dass Kim Jong Un in der Beziehung je eine Wahl haben würde. Andere sollten sie haben.
zum Beitrag07.09.2023 , 21:08 Uhr
Es geht natürlich nicht auch sondern in erster Linie um rohe Stückzahlen, aber genauso eine gewisse Einheitlichkeit und Kompatibilität, auch Planbarkeit. Dieses irre Potpourri, was da jetzt salamig schon aufgefahren wurde, würde absolut jeder Armee der Welt über den Kopf wachsen und das mit wenigen Ausnahmen bereits in Friedenszeiten. Die US-Panzer sind eine haarsträubende Verlegenheit und wie gesagt eh zu spät, ich darf aber daran erinnern, was und wer dahinter steckt, es hätte wohl sonst auch keinen einzigen deutscher Bauart gegeben; wobei von den moderneren Leoparden bis heute auch keine viel größere Zahl ankam, offenbar ist ihnen der Weg zu weit. Nun ist das aber wirklich alles auch lang bekannt und wurde ja vielfach kritisiert, übrigens auch hier in den Kommentaren. Nach meinem Eindruck muss man da keine besondere Aufklärungs- oder Überzeugungsarbeit mehr liefern, nicht für viele, die verstehen das. Krieg ist in der Tat auch keine Raketenwissenschaft. Das lässt die Fragezeichen hinter den möglichen Gründen nicht kleiner werden, mit denen ja auch dieser Artikel endet. Allein dass man nach bald zwei Jahren dieses entsetzlichen Krieges allen ernstes über Kaliber und Munitionsarten diskutiert, kann ich mir überhaupt nur so erklären dass es immer noch besser ist als sich mit vermutlich bereits über einer halben Million Toten und Verwundeten zu beschäftigen. Damit, warum man dieses arme Land so ausbluten lässt, und was eigentlich noch mal Auftrag wie Legitimation der NATO war. Meines Wissens jedenfalls nicht Waffenhandel oder Proliferation, eher tatsächlich das genaue Gegenteil. Oder auch damit ob es wo der Brand schon wütet nicht doch besser gewesen wäre, erst mal die Feuerwehr zu schicken, statt die Bewohner per Fernkurs noch zu Feuerwehrleuten auszubilden.
zum Beitrag07.09.2023 , 01:26 Uhr
Mehr Soldaten klingt nett, es geht aber um neue, um Ersatz für all die, die schon tot sind oder verstümmelt. Die Ukraine ist was das angeht dabei noch relativ gut aufgestellt, befremdlich und besorgniserregend ist dass gerade solche Länder in Europa, die das in vergleichbarer Lage gar nicht wären, es doch sehr locker nehmen mit dem Geschehenlassen all dessen, um nicht zu sagen zu den grössten Zauderern zählen. Es gibt eigentlich null Solidarität. Kein Mitleid. Angst ist keine Entschuldigung, es ist nicht mal eine faule Ausrede, geschweige denn eine glaubhafte. Nichts hätte man so geschehen lassen müssen, es hätte wahrscheinlich nicht mal die Amerikaner gebraucht - die schon aus Gründen des dann Drucks, des Stolz und Prestige allerdings nicht lange gefehlt hätten - eine kollektive, europäische, militärische Reaktion, Intervention, müssten nicht mal alle mitmachen, aber die grossen. Luft, Wasser, Boden. Hätte die Verhältnisse, optimal sehr früh, über Nacht auf den Kopf gestellt und eine Unwucht erzeugt, die Kriegsdauer und die Zahl der schon jetzt zu beklagenden Opfer auch dank präziser Standoff-Waffen und einem völlig veränderten Kriegsgeschehen realistisch auf einen Bruchteil hätte reduzieren können, wobei selbst Verletzte (und Kriegsgefangene) eine viel bessere Versorgung und Perspektive gehabt hätten. Nur ich persönlich glaube gar nicht, dass Russland es auf einen Konflikt mit westlichen Streitkräften hätte ankommen lassen. So oder so hätte es das Ende von Putin bedeutet. Hier in Übersetzung nun die logischen Konsequenzen davon, ein europäisches Volk allein zu lassen. Das kann man einmal schwerlich Russland vorwerfen, sie würden auch eine Kapitulation annehmen, ja wohl bevorzugen. Die eigentliche und noch viel bedrückendere Mobilmachung geschieht westlich der Ukraine. In Rückzug, Flucht und Verstecken, teilweise Verdrängen, mitunter auch Leugnen. Aber das ganz grosse Geld fliesst weiter gen Moskau. So gab Europa für mich seine Zivilisation auf.
zum Beitrag03.09.2023 , 18:34 Uhr
In dem Alter werden fast kaum noch "Seiten" direkt aufgerufen, die kriegen das aus zweiter Hand, oder dritter, oder vierter. Über Messenger, Chat oder soziale Netze. Per Link, der nicht auf das Original gehen muss, gleich eingebettet, oder aus dem lokalen Store ihnen mehr oder minder bekannter Sammler. Mit bestimmten Apps oder Features kann man längst auch wahllos mit seiner Umgebung teilen, etwa dem ganzen Schulbus oder der Klasse. Und schon weil es selten die erste Hand ist, der ganze pseudo-regulative Ansatz höchstens abenteuerlich. Mal abgesehen davon stammt das Zeug eher selten aus kommerziellen Hochglanzangeboten, gerade das darunter noch Bedenklichste eher nicht. Aber da wird Pornografie dann auch schon zur Definitionsfrage.
zum Beitrag03.09.2023 , 17:39 Uhr
Gilt wohl eher als europäische Nation, oder galt, auf ein hochtrabendes "vielen" wurde modern verzichtet. Galt als man sich noch vorstellen konnte, Europäer hätten die Welt entdeckt und alle Europäer seien "weiss". Was noch immer nicht ganz überwunden scheint ist die Einsicht, dass auch hoch selektive Einwanderungspolitik lange nicht zu homogenen Ergebnissen führt, nicht wo andere Kriterien gewichtet werden, oder ein "etwas" komplexeres Menschenbild gepflegt wird als eines, das sich in schwarz-weiss erschöpft oder Gruppenstatus. Und dass auch nicht Europäer sich in dem Wettbewerb durchsetzen können, ja, sogar gegen Europäer. Erst die gegenteilige Erwartung oder mitschwingende Unterstellung stützt sich bestenfalls auf einer arroganten Überheblichkeit, schlimmstenfalls eigentlichem Rassismus. Zur Ehrlichkeit gehörte, dass das hier wie fast überall, wo Multikulturalismus funktioniert, nicht Resultat ist einer wilden, den konkreten Menschen als solchen entkleidenden und allen gegenüber nur gleich indifferenten Open-Borders-Politik. Aber zur Ehrlichkeit gehört ebenso dass, wenn nicht vieles täuscht, wiederum deren noch gestrige Phalanx, auch weil sie mit den Resultaten nicht zufrieden ist, auf einmal gar nicht mehr soviel davon wissen mag. "Was, wir?! Wir doch nicht." Also flexibel bleiben in Sydney, der Teufel wurde doch nicht angetroffen.
zum Beitrag26.08.2023 , 13:16 Uhr
Ich nehme an bei der Studienlage zu Gesundheitsrisiken (Bau und Flugverkehr ausgenommen) verhält es sich ähnlich wie bei jener zu den Gefahren durch UFOs, die ebenfalls recht dünn sein soll. Ausgerechnet damit zu balancieren finde ich nicht sehr überzeugend. Die Herabsetzung des Ökosystems - und Wirtschaftsfaktors - Wald auf Mythen und nationale Fetische (wo?) kaum mehr so. Hingegen wirklich nicht dünn ist die Forschungslage zur Akzeptanz oder Nichtakzeptanz von Windkraftanlagen, die selbstredend immer eine subjektive Frage ist, und ihrer möglichen Gründe. Ein guter Teil davon erschien mir neutraler, deskriptiver, hier scheint der Schwerpunkt eher bereits auf einer Beratungsfunktion zu liegen, vielleicht auch deshalb der Fokus auf die Medien. Nun ist der leider besonders subjektiv und dass nicht nur angesichts dieser Auswahl sondern überhaupt dem Verständnis von (Leit)medien in dieser Zeit, erst recht fernab der Städte, wo die Frage brennend wird. Andererseits ist man gerade auf dem Land ohnehin vergleichsweise aufgeschlossen, jedenfalls in den USA und spätestens seit man mit den Farmern ganz gut lösen konnte, wie die mit ihren Fahrzeugen da weiter gut manövrieren können; ich weiß nicht ob Studien aus Europa das bestätigen, aber überraschend wäre es nicht. Ein Idyll ist ja aber quasi per Definition Anderswo und es sagt nicht unbedingt Schlechtes über Menschen, sich über ihren (sub)urbanen Tellerrand hinaus zu sorgen und überhaupt Gedanken zu machen. Ganz anders als in den USA bei uns in vielerlei (leider) verständlicher Hinsicht attraktivere Offshore-Bereiche wie das Wattenmeer kommen indes lieber gar nicht zur Sprache, gerade dort aber die große Gefahr, Schäden zu hinterlassen, die auch irreparabel sind. Auch dann, wenn Kernfusion übernimmt und noch so manche Skeptiker staunen dürfen und lernen, dass Klimaschutz zwar teuer wird, aber nicht nur auf Kosten der Umwelt geht.
zum Beitrag21.08.2023 , 00:57 Uhr
Was denn für Desaster? Die Sowjetunion hatte erst nie ein Shuttle, es gab mal einen Pappkameraden. Die Spitzenposition haben sie seit Gagarin nicht mehr. Sonst "nur" China ist schon ein strenger Lacher, "oder auch" Indien wenigstens noch richtig aber immer noch unvollständig. Auch Europa spielt in einer anderen Liga. Schon sehr sehr lange. Eventuell auch die Japaner. Roskosmos ist große Geschichte. Und was auch immer Mondflüge mit Innovation zu tun haben. Ich bin militante Gegnerin der bemannten Raumfahrt aber um eine Sonde wie Luna-25 tut es mir leid. Und weder wird sich Russland deshalb geschmälert sehen, noch ist es am Mond für unsere Feigheit geradezustehen diesem Terrorstaat die Stirn zu bieten. Genau so aber wirken viele der Reaktonen. Dabei waren es die Europäer, die eigentlich mitfliegen wollten. Wer sonst?
zum Beitrag21.08.2023 , 00:12 Uhr
Nach dem Mauerfall? War das nicht die Hochzeit des Space Shuttles, dem in dieser Hinsicht nationalen Emblem und Statussymbol überhaupt? Die ISS kam später und zum Mond kommt die natürlich nie, sie wird der unter'm Strich vermutlich einmal teuerste Haufen Schrott, der je in den Ozean fiel, unseren wohlgemerkt. Für das Geld hätte man wahrscheinlich einen Repräsentanten aller Völker zum Mond bringen können, und wieder zurück. Indes sind auch auf der Station nun wahrlich nicht alle "Systeme" vertreten, noch war das je vorgesehen. Ja noch nicht mal alle mit einer anständigen "Kriegsmarine". So geht Eurozentrismus. Auch natürlich wenn's darum geht, sich zu wundern, was "selbst" diese Inder und Chinesen sich heute erdreisten da so alles auf die Beine zu stellen. Allein! Und dann noch nicht mal um Erlaubnis fragen, oder wenigstens eine Einladung verschicken, zum europäischen Mittelpunkt der Welt versteht sich. Exploration und Entdeckung waren immer Angelegenheit von nationaler Übereinkunft und Prestige und wurden überhaupt erst begründet und raffiniert im ständigen Wettstreit untereinander, auch der Systeme. Sie funktionieren wie jede Erzählung auch nur im Rahmen einer gemeinsamen Sprache, und Symbolik, das setzt geteilte Kultur, Geschichte und Vision voraus, Schicksalsgemeinschaft. Wo sich alle zugleich aufmachen, da macht sich keiner mehr auf. Darum wird auch eine Konstruktion wie die ESA für uns niemals eine vergleichbare Bedeutung erlangen. Das ist auch ein Schicksal. Weder notwendig besser noch notwendig schlecht, aber zu glauben, das sei der logische Endpunkt oder Königsweg, dem sich alle anzuschließen haben, ist eurozentrisch und vermessen. Die Raumfahrt ist auch nicht von ungefähr ein Kind des Militärs, mindestens sekundär und zu jeder Zeit militärisch motiviert, und es gibt Gründe dafür dass sich auch die Streitkräfte nicht einfach in einen inerten "Weltenbund" verschmelzen lassen. Wir wollen auch unterschiedlich hoch hinaus. Oder gar nicht hoch.
zum Beitrag20.08.2023 , 23:16 Uhr
Komisch, bei den Männern hat es lange vor seiner verdienten Mottenkiste nur noch Geraune ausgelöst. In den Vereinsblöcken mühsam einstudierte Ballstafetten und Routinen, es ist Geschmackssache. Dass es sowohl im Halbfnale wie auch im Finale dann aber doch Einzelaktionen nämlich jeweils eines Fernschusses bedurfte (und dann viel Zeitschinderei), zeigt dass die Spielidee auch im Frauenfußball an Grenzen stößt. Schweden fand ein gutes Mittel, da war Spanien für mich unterlegen, und ganz so dominant hab ich sie auch im Finale nicht gesehen. Viel mehr Pässe, ja, aber ich glaube bei relativ ausgeglichenem Ballbesitz, was angesichts der Taktik erstaunlich ist. Kommentatorin Neumann hatte Jospehine Henning als Expertin da auch einmal korrigiert. Bei den Torchancen war es ausgeglichen und dann zählt man den kläglich ausgeführten Strafstoß schon dazu, der zumal ne harte Entscheidung war. Die Engländerinnen fand ich überraschend angriffsfreudig, es wär nur verständlich gewesen das (einmal) vorsichtiger anzugehen, aber dann hätten wir ein anderes Spiel gesehen, ein ziemlich langweiliges. So haben sie viel riskiert und in gewisser Weise für uns (Neutrale) alle verloren, kann man auch so sehen.
zum Beitrag17.08.2023 , 10:43 Uhr
Das "Undenkbare" und ja doch nahezu vom Punkt weg Angelegte auch auszusprechen, möglichst bevor es dann eintritt, wenn man viell. auch nicht mehr den Einfluss hat auf Zeitpunkte und ggf. Art und Weise, ist denk ich mehr noch an uns gerichtet. Als Vorbereitung, auch um Reaktionen zu prüfen. Aber doch bemerkenswert ein missliches Signal hier zunächst bei den Ukrainern zu fürchten: die kommen ja nun die ganze Zeit, auch schon vor Vilnius. Für mich alles Versuche von Distanzierungs- und Absetzbewegungen, den zu entgleisen drohenden Waggon möglichst früh abzukoppeln. Man ahnt dass es angesichts drohender Niederlage vielleicht nur noch auf (westl.) Schadensbegrenzung ankommt. Sogesehen viel mehr hilfreich natürlich auch so'n Narrativ und möglichst rechtzeitig in die Welt zu setzen, ist eben wieder'n Ansatzpunkt wo man einmal sagen kann: naja, sie hätten ja, wir sagten ja, sie wollten nicht. Selbst schuld! Das Peterspiel hat lange begonnen. Bisher glänzt der Westen nur u.a. besonders mit Fehlkalkulationen und dieses m.E. gleich die nächste, das wird nicht aufgehen. Es ist zu offensichtlich, was passiert und wer hier so richtig auf dem Way Out ist des 21. Jahrhunderts. Und ein Signal ist das vor allen Dingen mal an Moskau, aber was für eins. Nämlich eine pure Kapitulation. Putin wär ja bescheuert, jetzt nicht auf alles zu gehen. Wenn sie an dem Punkt sind, sowas auszusenden, können sie sich genauso gut in Badehosen auf den Roten Platz stellen, demonstrativ das letzte Handtuch werfen und den großen Zaren doch noch mal um seinen Wunschzettel bitten, zum eingehenden Studium.
zum Beitrag13.08.2023 , 02:57 Uhr
Ah ein Kenner. Für De Cecco wollt ich auch grad trommeln. Es gibt sie nicht überall und manchmal etwas versteckt aber wenn ist es ein sicherer Griff. War glaub ich mal'n Versehen, ist auch irgendwie kein Produkt das ich je im Angebot gesehen hätte. Kosten wenig mehr als 0815-Barilla, den echten Unterschied merkt man später, grad auch was die Haftung betrifft, sind sehr raue, brüchig, quellen auch nicht stark. Mehr Trockenpasta ist im Supermarkt glaub ich nicht vertreten.
zum Beitrag12.08.2023 , 03:56 Uhr
Es soll ja offiziell nicht gesichert bekannt sein, wer dafür verantwortlich ist. Praktisch, oder? Bei Nord Stream hat man diese Taktik auf die Spitze getrieben, auch erst nachdem man sich genötigt sah. Aber sich dann nach meiner Interpretation in der eigenen Verneblung verlaufen, deshalb reagiert man jetzt einfach gar nicht mehr. Natürlich führte kein Weg dran vorbei, Ziele mind. auf angrenzendem russ. Gebiet zu neutralisieren, wenn eine Niederlage Russlands ins Auge gefasst würde, das ist aber nicht was der Westen will. Sonst hätten sie die notwendigen Ressourcen lange verfügbar gemacht. Zeit ist kritisch. Noch werden (viell.) ein paar Dutzend dieser Flugkörper, von denen ich noch nicht weiß, von welchen Plattformen die Ukraine sie einsetzen sollte, irgend ein Verhältnis ändern. Sie würden ja bestenfalls kurzzeitig an Munition auffrischen, was in der Hinsicht von Briten und Franzosen schon verschossen wurde, die haben sie längst! Mit überschaubaren Erfolgen. Das ist Streckung. So wird sinnloses, aussichtsloses (weil Patt-Situation) Töten einfach nur verlängert, offenbar geht im Westen Sorge um, dass es sonst einfrieren könnte. Also wird immer wieder bisschen angefacht, nachgelegt, aber auch nur soviel, dass es gerade irgendwie weitergeht, und Russland militärisch dauerhaft gebunden und geschwächt werden soll. Todeszahlen, oder die Perspektive der Ukraine, spielen keine Rolle. Das ist das, was Washington seine eigene Agenda, die nicht Europas ist, verfolgend vorgibt, und die Europäer in ihren Trippelschritten dann irgendwie versuchen nachzuvollziehen. Ob das nicht geblickt wird? Ich denke man spielt einerseits selbst auf Zeit, aus Angst vor einer Niederlage, hat aber auch gar keine Wahl, denn aufwiegen, was die USA leisten, könnten wir natürlich nicht, geschweige denn deutlich darüber hinausgehen. Das aber wär dringend nötig und ich fürchte immer noch lange nicht ausreichend. Wir sollen wohl glauben, dass man sich da selbst belügt. Nö. Die wissen das besser.
zum Beitrag12.08.2023 , 02:47 Uhr
Genau, das war vielleicht bis zum Viertelfinale nachvollziehbar, spricht aber auch für Flexibilität. Zumal sie sich das dann für die bisher stärksten Gegnerinnen aufheben. Und die hatten in Hälfte eins keine Chance, danach kaum. Die Schwedinnen zeigen das, was man bestenfalls von den Deutschen hätte erhoffen können. Gibt ja'n paar Parallelen, immer hoher Anspruch, große Erwartungen, immer auch mit einer Prise Nostalgie. Hier muss man konstatieren die Schweden (nicht nur die Spielerinnen) haben ihre Hausaufgaben gemacht. Toller Spirit, gute Mischung aus Erfahrung und Talent (bes. im Tor) und sie sind eben nicht abhängig von der einen Alexandra Popp in der Spitze. Ich hatte etwas Sorge als Asllani runter musste, aber das wurde ganz gut aufgefangen. Meiner Meinung nach steht jetzt und bei allem Respekt, auch vor den Französinnen, das vorgezogene Endspiel an und wenn sie das gegen Spanien noch mal abrufen können, dann ist da alles drin.
zum Beitrag09.08.2023 , 21:42 Uhr
Kommen eben aus Privatbesitz, daher nahezu sicher auch demilitarisiert, fällt dann gar nicht mehr unter Waffen. Er hat die Fahrzeuge nun aber zunächst an die Bundesrepublik übergeben, die hier zugleich als Ausrüster und Mittler einspringt, somit erübrigt sich das. Die besagte andere Regierung wird in Berlin selbstverständlich bekannt sein. Nach meinem Verständnis wird der Nutzen nicht zuletzt im Fundus von Ersatzteilen gesehen. Ich frage mich ohnehin, wie das ethisch zu vertreten ist, Menschen in derartigen Fossilien in militärische Auseinandersetzung hoher und höchster Intensität zu schicken. Das lässt sich nicht mit dem sarkastischen Verweis auf fehlende Alternativen lösen, der dabei ja nicht mal greift. In Deutschland ist es vermutlich verboten, sowas in Friedenszeiten zu bewegen. Als ob es nicht reicht, dass die russ. Soldaten in ähnlich antikem Material verbrennen dürfen. Ein abscheuliches Spektakel, das durch die zeitige Bereitstellung einer überwältigenden Zahl tatsächlich überlegener Systeme, optimal aber durch eine Intervention derer, die sie nun mal besitzen, recht schnell hätte beendet werden können.
zum Beitrag09.08.2023 , 04:30 Uhr
Man kann den Aktivismus verurteilen aber seine persönliche Verweigerung verteidigen, das steht doch auf einem ganz andern Blatt. Ist ja auch nur'n Einzelfall, wahrscheinlich nicht sehr repräsentativ. Ganz so einfach ist das Ausreisen da längst nicht mehr, selbst wenn man Ziel und Mittel hat und niemanden, von dem man sich nicht trennen wollte. Wenn du unter diesen Bedingungen eingezogen wirst, stehst du unter Befehl. Sich dem zu widersetzen ist dann erst recht keine Lappalie. Da werden keine Bedingungen gestellt oder sich kurzerhand auf die bequemsten Bereiche beschränkt, sonst wären nur Wenige an der Front. Da geht's einzig um Eignung und das beurteilen andere. Ich finde solche Wortmeldungen mit mutmaßlich westlichem Absender ganz beachtlich. Die Ukraine steht jetzt enorm unter Druck, was man auch drastischer ausdrücken kann, aber wenn es an einem nicht liegt dann am Fehlen Freiwilliger. Trotzdem gibt's auch dort nur soviele Menschen. Ich würde ja eher beten dass sie noch eine Weile "reichen" mögen, bevor wir uns damit beschäftigen müssen, wer hier eigentlich glaubhaft gegen Russland kämpfen sollte. Oder damit wieviele Stapler die Bundeswehr eigentlich am Start hat.
zum Beitrag07.08.2023 , 06:41 Uhr
Volle Zustimmung. Die Formulierung taucht jetzt öfter auf und es ist unsäglich da von Maximalforderungen zu sprechen, natürlich auch dann, wenn man sich nicht nur einen Punkt aus zehn herausgreift. Die bisher nicht mal z.B. Reparationen oder Kompensation enthalten; vermutlich auch deshalb nicht, weil's niemand taxieren kann, solange die Aggression anhält und das nach oben hin offen ist. Wir sollten alle froh sein, dass die Ukraine keineswegs und zu keinem Zeitpunkt maximal reagierte oder dies beabsichtigte, das entspräche in der Tat einem Gegenangriff und zumindest der retributiven Besetzung rechtmäßig russ. Landesteile. (Hypothetisch zukünftig übrigens auch der eigenen Wiederbewaffnung mit Kernwaffen..) Der bloße Existenzkampf hingegen ist immer maximal, es geht schließlich um Maximales und kein souveräner Staat kann sich hierbei zurücknehmen, er würde sich selbst negieren. Was die Aussichten solcher Konferenzen m.E. schmälert ist, dass auch im Kreml aufgrund dessen eigener Macht- und Selbsterhaltungslogiken gar nicht die Spielräume bestehen, die Optimisten dafür voraussetzen müssen. Ich sehe das Dilemma und auch deshalb Kyjiw weder in der "Bringschuld" noch in der Lage etwas zu ändern, darin dass sie (Westen wie "Dritte") das Ende Putins besiegeln müssten, aber genau das nicht wollen.
zum Beitrag04.08.2023 , 23:00 Uhr
Bestimmt kein Zufall dass man sowas am Ende der Gruppenphase entfernt. Man legt ja generell großen Wert auf Ordnung und Taktung, wenigstens das teilt Australien mit der FIFA. Wer erreicht werden konnte, ist es jetzt. Vielleicht wurde aber auch nur die grellere Variante extra für die K.O-Runde aufgelegt. Was man da aus deutscher Sicht reinlesen wollte, hat dann natürlich auch was mit nem gewissen Selbstverständnis zu tun, obwohl das Turnier durch ein so frühes Ausscheiden der Deutschen selbstredend nicht profitiert. Das am Ende aber nur total unglücklich war und eben unerwartet, aber auf der wiederum für Deutschland landestypischen, manischen Stimmungswippe gleich zum Trauerfall wird, wenn nicht zur Beerdigung des deutschen Fußballs überhaupt.
zum Beitrag01.08.2023 , 19:41 Uhr
Finde es unglücklich, das jetzt ausgerechnet mit "Bürgergeld" zu übersetzen, so heißt es nun in Deutschland, aber es gibt wesentliche Unterschiede. Natürlich kann man es nicht mit der Tonne korrigieren, was im Übrigen lange angekündigt war, aber das war schon ziemlich über's Knie gebrochen und vermutlich auch mangels Erfahrung noch viel schlechter gemacht als hier, wird dem nicht gerecht. Selbst wenn's ohne Zweifel ein Fortschritt war, oder so aussah, muss man bedenken was davor war. Und dann ist es wohl kaum realistisch dort Ansätze zu erwarten wie in Schweden oder Finnland, weder ist Italien im Ansatz so reich, noch hat es einen vergleichbaren gesell. Gemeinsinn, Konsens, Wohlfahrtstradition geschweige denn politische Kontinuitäten. Das Scheitern war angelegt, ist m.E. aber fast immer so bei partei- oder gar personenspez. Steckenpferdchen oder Leuchtturmprojekten. Das hätte auch nicht nur Meloni abgeräumt, sie macht es eben auf ihre Weise, so wie sie es kann. Ein Elend für die Betroffenen, aber für mich auch verantwortungslos sie für billige Effekthascherei und Geltungssucht erst diesem Wechselbad auszusetzen. Sowas kommt auf einer soliden Grundlage oder gar nicht.
zum Beitrag01.08.2023 , 14:26 Uhr
Kaum, außer es geht irgendwo schon die Angst um, dass die SPD in Hessen das schwarz-grün "bürgerliche" Vorzeige-Projekt gefährden könnte, was wohl arg verfrüht wäre. Dem geXten von Faeser trau ich es zu. Das kann man auch als allgemeines Statement verstehen, also eher motivierend (Kopf hoch), vielleicht guckt sie sogar häufiger. Jedenfalls dieses hat sie - bei den Anstoßzeiten! - offenbar wirklich verfolgt, wenigstens in Teilen, und daher auch gesehen, dass die Deutschen ja keinesfalls schlecht waren. Im Gegenteil, da war deutlich mehr Leistung gefragt und abgerufen als beim tollen Auftakt. Also was sollte man da schreiben? Erst recht mit den Ausfällen. Wer fehlte bei den Männern in Katar?
zum Beitrag31.07.2023 , 18:50 Uhr
Was hat das denn mit der Mittelschicht zu tun, oder mit "Ärmeren" die (oh Schreck) an den Stadtrand verdrängt werden könnten? Davon können Abtertausende in diesem Land nur träumen, die finden erst recht nix in den Speckgürteln, die angeblich auch nicht umsonst so heißen und darüber hinaus mangels Angebot schon gar nicht. Und wen diese Not frontal trifft, findet öfter als nie auch keinen "unbezahlbaren Wohnraum", weil die auf diesen ganzen Markt überhaupt keinen Zugriff mehr haben. Auch darum ja Sozialwohnungen, als das noch'n Ding war und selbst dies Land so'n kleines bisschen sozialer. Aber irgendwie typisch und auch symptomatisch gleich wieder alles Mögliche durcheinander zu werfen, da braucht es nicht mehr als zwei, drei Wortmeldungen. Kein Problem, bis es die Mittelschicht spürt? Statt dass man sich mal auf das konzentriert, das hieße für mich jetzt auch mal einfach beschränkt, was (schon) lichterloh brennt. Das liefert die Erklärung für diese Zustände, wenn's nach mir geht, teilweise gleich mit und dann ist es ja nur goldig, wenig Grund für Optimismus anzumelden. Habe leider auch von den einschlägigen Verbänden lange wenig bis nichts dazu vernommen und viel mehr als nachzureichen, was wir lange wissen, ist jetzt auch nicht. Es bräuchte ein komplettes, geschütztes und quasi qua Gesetz zugesichertes Mindesangebot und Segment, so wie man das mitunter auch beim Arbeitsmarkt versucht (Stichwort "Dritter"), das wirklich Bedürftige definitiv auch mit Wohnraum auffängt, im Notfall. Kann einfach sein, kann sehr klein sein, kann flexibel sein, kann auch temporär angelegt sein, auch um Wartelisten zu überbrücken z.B. bis dann eine "richtige" Sozialwhg. mal verfügbar ist. Aber das wär für mich Recht auf Wohnen.
zum Beitrag30.07.2023 , 18:20 Uhr
Die erste Härteprüfung oder die schwerste in der leichtesten Gruppe. Alles andere als ein Weiterkommen wäre ja eine Sensation und mutmaßlich eine der größten des Turniers, will man sich nicht ausmalen, aber spätestens für's Achtelfinale muss sich Voss-Tecklenburg was überlegen. Ich weiß nicht was, aber vorn wie hinten. Besonders das unglückliche und vermeidbare Gegentor zum Schluss wäre mit normalbesetzter Defensive so glaub ich kaum gefallen und das wird sich sonst wiederholen.
zum Beitrag27.07.2023 , 15:43 Uhr
Es passt aber zur Reaktion oder dass man sich sowas dann noch von der Seele schreibt, vielleicht auch deshalb eingebaut, soll ja nicht ohne Witz sein. Und was macht man, wenn man keinen Alkohol mag, klassische Softdrinks/Kohlensäure auch nicht, es für'n Espresso oder Tee zu warm ist? Du kriegst nicht umsonst überall Säfte und warum sollte man im Hotel was anderes trinken als zu Hause? Ich bestelle mir auch entweder Kaffeegetränke oder Saft. Ob das mit den Tönen soviel schlimmer geworden ist weiß ich nicht, jedenfalls wenn man die schiere Menge an Geräten berücksichtigt, die uns derart belästigen könnten. Auch im Vergleich. Mein Tipp ist mal einen Mitschnitt anzuspielen von irgend einer Pressekonferenz etwa um die Jahrtausendwende. Grauenhaft. Und das waren wirklich noch Handys, und klangen eben auch so.
zum Beitrag26.07.2023 , 18:25 Uhr
Die Begründung teile ich, würde statt konkret werden nur schreiben solange es nicht (selbst) spürbar ist. Dass das wenig mit dem Aktionen dieser oder jener Gruppe zu tun hat, zeigen ähnlich krasse Umschwünge insb. hinsichtlich der Asyl- und Migrationspolitik, die sich ähnlich erklären werden. Außerdem wär sonst nicht pauschale Ablehnung die erwartbare Reaktion sondern alternative Anstrengungen, Vorbildfunktionen oder wenigstens Vorschläge, wovon wenig zu hören und noch weniger zu sehen ist. Mir scheint zudem dass man in Deutschland generell Schwierigkeiten hat, einen Kurs oder ne Linie zu halten, sich nicht im Abstrakten zu verrennen oder überhaupt Menschen für etwas längere Zeit für etwas Bestimmtes bei der Stange zu halten, das ist aber vielleicht auch'n bisschen demografisch gelagert.
zum Beitrag25.07.2023 , 10:04 Uhr
Wenn man 2023 mit Modellprojekten beginnt, wird das aber knapp. Und hier geht's jetzt um die zweitgrößte Stadt im Land. Kann man natürlich wieder auf besser als nichts drehen, aber für mich ist die Aussage eine andere. Was hat man denn bis jetzt gedacht oder gemacht? Die Kirchen kümmern sich schon. Und daran, dass das Angebot vorn und hinten fehlt, bzw. sogar noch abnimmt, ändert das ja auch zunächst nichts. Das ist aber nun mal die Voraussetzung für solche Ansätze, wenn es denn immer gleich der Vertrag sein muss. Was optimal ist und worauf immer letztlich hinzuarbeiten wäre, aber gleich die Goldrandlösung nur zu versprechen, oder im Mikromaßstab mal zu probieren, das reicht nicht. Zwischen Notunterkunft und Otto-Normalo-Mietvertrag gibt es aber zig Optionen, die sich vor allem auch anbieten, um Wartezeiten oder -listen zu überbrücken, etwa auf die Sozialwohnung. Das eigentlich zentrale Menschenrecht und woran insbesondere gelitten wird ist m.E. nicht unbedingt Wohnen sondern Schutz und besonders der Schutz der Intimsphäre. Dafür reicht im Zweifel erst mal'n Zimmer, also neben temporären Ansätzen auch billige Hotels, Motels, Gästehäuser, Zimmervermietung ob gewerblich oder privat. Man könnte auch das bezahlen und nichts anderes wird in ach so verrufenen großen US-Städten - wo sie im Übrigen auch bei der immens wichtigen Vorbeugung, also Unterstützung im Fall des akut drohenden Wohnungsverlusts, viel besser, viel aggressiver sind - schon lange gemacht, im großen Stil; das ist sozial, und das machen dort Sozialträger, teils öffentlich finanziert teils privat. In Deutschland nicht vorgesehen. Der Staat zahlt wo nötig für Wohnen unter Vorlage eines Mietvertrags (hohoho), wenn nicht, gibt's dafür keinen Cent. Auch darum können diese Projekte hier gar nicht anders angelegt sein bzw. schon früher ansetzen. Menschenrecht? Die Bundesrepublik ist in dieser Hinsicht eines der rückständigsten Länder, gesellschaftlich toleriert.
zum Beitrag23.07.2023 , 10:58 Uhr
Wo soll das sein? Die Kleinstparteien bekommen bundesweit zusammen normal eher um die 3 %. Und darunter sind kaum Wähler, die den Etablierten fehlen oder dort abgefallen wären, es sind häufig Jung-/Erstwähler, Grundüberzeugte und eben deren eigene Dunstkreise. Dazu gibt es Untersuchungen, man sieht es aber auch bei den Wählerwanderungen bzw. eben nicht. Von den Großen geht's, wenn nicht hin und her, eher in die Nichtwählerschaft, oder jetzt zur AfD. Auch das Abwenden ist soweit eine Behauptung, die Nichtwählerschaft ist relativ konstant, andererseits gab es lange nur vier Parteien, heute nun mal sieben. Gegenstand des Artikels ist die AfD und ihre sozialpol. Einordnung, von daher auch etwas merkwürdig der Vorwurf, dass es nicht auch um alles andere ginge. Er ist sehr hypothetisch und dabei nehmen sich die Prognosen zu dieser Partei oder ihrer Erfolgschancen bisher auch eher durchwachsen aus. Das Potenzial, neoliberale bis selbst libertäre Ansätze zu verbinden mit gesell. reaktionären, minderheitenfeindlichen, auch rassistischen Elementen ist m.M.n. nicht hinreichend erfasst oder gewürdigt, vermutlich auch nicht wie groß das Potenzial solcher Wähler, die beides unter ihren Hut kriegen. Andererseits gewagt ist es, der Alternative den Drang nach Wachstum zu unterstellen oder gar (überkommunal) Verantwortung, in dem Fall stellen sie sich denkbar blöd an, sind die aber nicht. Die AfD brauch das ganze "Feld" vor sich, es zu "jagen" und hat sich immer als Troublemaker verstanden. Auch wirkt das alles sehr theoretisch und eigentlich untypisch politisch für eine Partei, die fast apolitisch ist, deren Aufhänger auch darum fast allesamt kulturelle sind. Da scheint mir zuviel der Logik der Altparteien durch, bei denen es tatsächlich um Existenzen geht und wo ein paar Prozent mehr eben nicht nur'n Grund sind für Schadenfreude. Die AfD versucht Demokratie zu (zer)stören durch Ablenkung, Trägheit, Vergiftung und Zersetzung, nicht durch Querfront-Revolution.
zum Beitrag23.07.2023 , 09:31 Uhr
Hier geht's um die Perspektiven auf internationaler Ebene. Schadet den Südamerikanern ja auch nicht, dass die besten ihrer Männer in Europa landen, wenn wohl eher im Gegenteil. Schon die Konstanz spricht für sich, das ist organisch gewachsen und hat dadurch auch Erfahrungswerte angesammelt, Kultur entwickelt und ne Tradition, die man nicht einkaufen kann. Das muss man erst mal nachmachen. Und solange man dann doch von den Männern abhängig bleibt, um vielleicht auch das auszugleichen, wird man sich nicht wundern dürfen, sollten die US-Damen auch bei kommenden Turnieren irgendwie den Tick motivierter erscheinen. Verstecken brauchen sie sich jedenfalls nicht. Das ist DIY.
zum Beitrag22.07.2023 , 07:23 Uhr
Diese Beispiele wirken mir etwas künstlich und nicht unbedingt, was dem überwiegenden Anwendungsfall und -zweck gerecht wird, um nicht zu sagen, dass nicht zuletzt eine gewisse Unvorhersehbarkeit im Prinzip grad für einige der teils erstaunlichen Outputs mitverantwortlich sein dürfte. Jedenfalls da, wo mehr Kreativität erwartet wird oder erwünscht ist als beim Abarbeiten einfacher Rechenaufgaben, für die es m.E. eh bessere Instrumente gibt. Aufgefallen ist es aber glaub ich schon vielen und das nicht nur bei diesem Produkt, auch bei LLaMA und ich meine sogar mit der exakt gleichen Version. Und auch bei völlig identischen Prompts. Fast als hinge das auch etwas von der Tageszeit ab, Sonnenstand, Mondphase, Temperatur? Vielleicht ist der nächste Schritt dann, dass man auf auch astronomischer Skala nachrüstet mit Methoden der Memoziation und des Cachings: irgendwann sind alle Prompts durch, es gehen nur soviele Kombinationen. Dann baut man Speicherbänke bis in die Stratosphäre und wird nur noch abgerufen; das ohnehin Essenz wie Endpunkt jedweder Technologie: Abruf, ultra-effizientes Sortieren.
Aber schließlich ist und bleibt dieser Ansatz nur des Menschen ultimative Selbstbespiegelung, eines milliardenfach gebrochenen Spiegels, ein kognitives Panoptikum und so wird es auch unsere Entwicklung, unser Verhalten notwendig immer nur nachvollziehen. Die Überschrift allein sollte noch nicht dazu verleiten, sich was einzubilden.
www.dw.com/en/42-t...-dumber/a-64217283
zum Beitrag21.07.2023 , 05:26 Uhr
Das Fazit passt wohl zu fast jedem seiner Filme, man hätte Nolan hier bald herauslesen können. Für mich gab's in den geschätzt letzten 20 Jahren keinen, der mehr überschätzt wurde. Der urigen Fixierung auf das vermeintlich hochzerebrale Sujet ungeachtet ein knöchelseichter, vorhersehbarer Bombast und überperfektionierter Handwerker des Überschwallkinos mit sehr konventionellen Mitteln. Im Prinzip ist das Plakat der Film, mit super Soundtrack. Nicht mein Ding aber was von einer Person wie Oppenheimer im Hyperfokus des 21. Jahrhunderts übrig bleibt ist vielleicht nicht mal so sehr ihm geschuldet.
zum Beitrag17.07.2023 , 16:22 Uhr
Find ich toll geschrieben und sehr gut nachzufühlen, danke dafür. Würde in einem Fall wie diesem nur nicht an eine Leistung denken, lieber an eine Ko-operation, die ist es ja auch fast im Wortsinn. Man macht gemeinsam etwas durch. Eine Leistung ist sicher die Entscheidungsfindung des potenziellen Spenders, für sich selbst und natürlich unabhängig davon wie sie ausfällt. Der Text deutet an wie schwer das ist.
zum Beitrag14.07.2023 , 08:19 Uhr
Ginge wohl weniger um's Ersatzfliegen als um's Ersatzreisen, das ist ja eher die Zeitdimension der Queen Mary 2 oder auch Kreuzfahrten und das machen auch noch viele. Die Nachfrage wird bleiben, vielleicht kann es mal eine Ergänzung sein, aber sofern sich die Passagiere die Zeit einmal mit immersiven VR-Games vertreiben wollen, müssen doch wieder Batterien mit; die Schiffe werden auch nicht mehr schmutziger und bieten ganz anderes Ambiente, Raum und Annehmlichkeiten. Solche Plattformen könnten sich andererseits mal als sehr praktisch erweisen für bestimmte Ansätze des Climate Engineerings, also wenn's dann nicht mehr anders geht. Oder, wenn man's zynisch mag, damit die "richtigen" Jets am Himmel bleiben können. Müssten eine bestimmte Flughöhe erreichen und halten können und sich fernsteuern lassen, gibt aber eigentlich längst die Technik dafür. Leider nicht viel mehr, jedenfalls nicht öffentlich.
zum Beitrag14.07.2023 , 07:47 Uhr
Zugegeben, D'dorf und Hamburg machen etwas mehr her, aber die Hoffnung auf ein drittes Sit-in lag genau dazwischen. Hannover ist glaub ich der einzige Airport in Deutschland ohne Nachtflugverbot, ist sozusagen sein Selling Point, de facto aber Überlebensstrategie, so das Argument. Kann sich jemand vorstellen was das heißt? In der Ferienzeit? Bei Hitzewellen? Finde es sensationell das sowas überhaupt möglich ist und ich will wirklich niemanden animieren, schon gar nicht sich in Gefahr zu bringen, aber für mich gibt's keine besseren Ziele als Flughäfen. Da geht's nicht nur um das, was dem Klima seinen Rest gibt sondern auch viel direkter, unmittelbarer und physischer der ganzen Umwelt, das ist Lärmterror. Und mithin eine Form andauernder Körperverletzung und Tierquälerei. Wohlgemerkt, Wildtiere können keine Fenster schließen und wenn so'ne Boeing dir das Dach abräumt, bringt dir das auch nicht viel. Eine Flughafendichte wie diese in einem so kleinen und dichtbesiedelten Land ist Ausdruck unglaublicher Dummheit, Rücksichtslosigkeit und Unkultiviertheit, verdient kein Mitleid.
zum Beitrag11.07.2023 , 22:32 Uhr
Da gibt's nicht nur vorgegriffene politische Parallelen. Nicht zuletzt steht Beides in Zusammenhang mit dem Klimawandel, aber während die Wohnung - sofern man nicht ganz allein lebt - oder das Heim in der viralen Pandemie schon mal eher zur Falle wurde, ist sie natürlich bei Hitze überlebensnotwendig. Da macht auch wortwörtlich Lockdown richtig Sinn, oder wie sie das jetzt grad etwa im Süden der USA tatsächlich auch anraten. Natürlich vorausgesetzt man hat so eine; der Herr da in Barcelona wirkt irgendwie auch nicht als quälte ihn die Fülle destinativer Optionen. In Maricopa County (Phoenix, Arizona) sind vor zwei Jahren knapp 340 Menschen durch Hitze gestorben, davon weit mehr als ein Drittel Wohnungslose. Das sollte auch hier nicht einfach übergangen werden, es sei denn ihr könnt irgendwie belasten, dass auch die Bundesrepublik ihre Wohnungsnot in Kürze überwinden wird, aber das wär dann wohl exklusiv.
zum Beitrag11.07.2023 , 05:40 Uhr
Dass es sich für "ihn lohnen" müsse hat Selenski nicht gesagt. Er sagt sinnbildlich er mache das nicht zum Spaß... Und offenbar reicht es noch nicht, dass so jemand das nun noch klarstellen muss, man verdreht ihm das auch noch im Mund. Ich würde an seiner Stelle nicht "auftauchen" und das wäre noch nicht mal als "Affront" gedacht, was wohl auch unklug wär, sondern einfach konsequent und verhältnismäßig, kluges Zeitmanagement in crisis. Er hat mit all diesen Leuten oft genug gesprochen aber im Gegensatz zu denen hat der Mann auch noch'n bisschen was anderes zu tun und leider ein paar echte Sorgen. Er ist praktisch permanent auf Achse, wie ja auch hier zu lesen und auch das macht er nicht zum Spaß, weil's sich für ihn lohnt, oder er so scharf wär auf die Blumensträuße und warmen Worte, die er jetzt wahrscheinlich tausendmal gehört hat. Wofür es ihn bräuchte, oder was seine Anwesenheit erfordern würde, ist also offenbar auch nach mehr als 500 Tagen des Überfallkriegs nicht vorgesehen, dafür allen Ernstes jetzt schon (!) Planspiele für den Fall einer "russ. Aggression"; kann man sich nicht ausdenken. Wenn hingegen die NATO für ein bisschen Glamour, Inspiration und die Moral schon auf Selenski angewiesen sein soll, ist das nicht sein Problem. Wie gesagt er steht ja nun bereit, sie in Zukunft auch dann jedesmal mit seiner Präsenz zu erfreuen, aber mehr kann er jetzt nicht. Oder soll er da mit gezogener Waffe erscheinen? Für mich liest sich das als würde der Mann uns irgendwas schulden, oder der "Stabilität" eines Bündnisses, das ihm nicht hilft und während sich in einem Land die Leichen stapeln, wie aus einem Paralleluniversum.
zum Beitrag08.07.2023 , 07:17 Uhr
Dafür, dass die SPD nur zuguckt, wie man hier findet, sind die Erfolgsmeldungen im Anschluss aber ganz schön rot. Ohne rot zu werden? Ich glaube kaum dass es beim nächsten Mal wieder über ein Jahr Wahlkampf braucht, oder außer dem Legacy-Fernsehen und der AfD jemand daran Interesse haben könnte. Noch bräuchte die SPD lange mit sich beschäftigt sein, sie hat sich wenig vorzuwerfen. Das überhaupt seriöse Personal hat sie allein, ihren Spitzenkandidaten hat sie auch und der hat keinen Gegner. Wem's bis hierhin Spaß machte, darf die zweite Halbzeit nicht verpassen, eine "Ampel" wird es nicht mehr geben. Und wenn wir Pech haben auch den dafür nötigen Luxus für Land und Leute einfach lange gar nicht, das verspricht mir, bzw. droht an, gänzlich andere Konfrontationen, Bruchlinien und Auseinandersetzungen. Man sollte umso dankbarer sein, es auch mal anerkennen und nicht unken, dass es eben nicht nur ein Tollhaus ist sondern wenigstens die Sozialdemokratie sich erwachsen abhebt, leise liefert, stabilisiert und beruhigt. Man wird sie brauchen.
zum Beitrag05.07.2023 , 19:24 Uhr
Damals wurde der Ukraine ein Nato-Beitritt versagt – aus Rücksicht auf Deutschland, weil es Rücksicht auf Russland nehmen wollte. So wie ich das jetzt wahrnehme hat man hierzulande und trotz allem leider nicht viel dazu gelernt, aber das wär auch was Neues. Genauso Lukaschenko, den zu unterschätzen ist auch ne Spezialität, zu glauben der würde von seinen Diensten gesteuert, eher lustig. Hab ich auch noch nicht oft gelesen. Der hat also nicht verhandelt sondern vermittelt, das ist mitunter schwieriger und genau dafür wurde er gebraucht, was er auch sehr genau wusste. Er kennt und liest Prigoschin mindestens so gut wie Putin, nur dass die sich in Stil, Ausdruck und möglw. auch Denken eher sogar mehr ähneln, aber Putin kennt er schon ziemlich gut, er ist auch noch deutlich länger an der Macht als dieser und das ist richtig Macht. Inzwischen spricht manches dafür, dass er den (auf Fotos nicht ganz so) "großen" Bruder auch an dieser einfach aussitzen wird. Nun ist Lukaschenko eben auch nicht so doof, nen Krieg vom Zaun zu brechen, das wird er auch nicht werden.
zum Beitrag05.07.2023 , 19:01 Uhr
An seiner Stelle wär ich auch unbeeindruckt, er hat dort keinen Gegner, schon gar keinen seriösen, und wird das absehbar auch nicht haben, es scheint sich auch überhaupt niemand was anderes vorzumachen oder entspr. Anstalten. Keine ganz undankbare Lage auch verglichen mit seiner Vorgängerin, im Unterschied zu der er seine (ganze) Partei hinter sich weiß, und die sich trotz natürlich immer komfortabler Mehrheiten und ner ähnlich windfesten Attitüde doch einerseits konfrontiert sah mit einer damals noch grün-linken, auch treibenden Wand und andererseits den ihrer Fraktion viel näher an's Herz gehenden Sticheleien der FDP. Jetzt gibt's nicht mal mehr das, auf mich wirkt es wie ne Zweiklassengesellschaft nur dass die zweite eben irgendwie von der dritten bis zur fünften geht. Hoffen wir dass Scholz noch ein paar Jahre Lust hat, denn daran wird es hängen, das hat er allein in der Hand und wer meint daran mäkeln zu müssen, nehme bitte diese Opposition zur Kenntnis und dass "die" Alternative da ja schon sitzt.
zum Beitrag05.07.2023 , 04:42 Uhr
Wäre, hätte, könnte war nun allerdings immer eines unserer Hauptargumente, ist ja irgendwie drollig das jetzt einfach zu übernehmen, wo's nicht mehr zu leugnen ist. Aber leider auch nichts mehr wert ist. Die 16 Jahre haben wir alle selbst erlebt?! Aber das war nun mal weit länger abzusehen und wenn ich sowas lese, frag ich mich, was Menschen sich eigentlich so vorstellen, warum manche sich überhaupt (z.B.) gegen einen verfrühten Atomausstieg ausgesprochen haben, das würde mich wirklich interessieren. Weil die Anlagen so toll aussehen, oder wie? Ist ja auch nicht so dass da jetzt Millionen beschäftigt gewesen wären. Auch die Umstellung auf hocheffiziente Prozesse kostet 'n bisschen, gut möglich dass es hier und da billiger sein wird gleich umzuziehen, oder dann erst recht. Kann ja auch noch andere Vorteile haben.
zum Beitrag30.06.2023 , 19:53 Uhr
In den USA wurden die überall kostenlos ausgeteilt, in Deutschland erhielten selbst Erwerbslose während der Pandemie ein Mal (!) einen Satz, bzw. wohl auch Gutschein, es dürfte sich um eine geringe einstellige Zahl gehandelt haben. Man kann sich vorstellen, wie schwer es erst etwa für Obdachlose gewesen sein muss, da ran zu kommen, die ja häufig nicht mal im Leistungsbezug sind, aus welchen Gründen auch immer. Und wo die Barrieren besonders tief sein müssten. Das was fehlte, wird jetzt entsorgt. Genau die richtigen Leute, uns hier monatelang mit Zwangsimpfungen verrückt zu machen, das jetzt meine persönliche Note dazu. Auch das ist typisch Deutschland, man fängt gleich irgendwo bei Q an, hat dann aber auch schnell keine Lust mehr. Danke dass ihr das noch mal aufgreift.
zum Beitrag28.06.2023 , 21:19 Uhr
Auch die FDP kommt aus der Opposition und ist alles andere als still, geschweige denn unterwürfig. Dass sie dabei einlösen, was sie ihren Wählern versprachen, bzw. eben verhindern, macht m.E. nachvollziehbar warum die Partei in Umfragen relativ stabil ist. So allerdings auch die SPD, die ja bis vor'n paar Jahren selbst Opposition war und überdies für ungefähr zwei Jahrzehnte komplett abgeschrieben wurde. Fakt ist, dass sie auch jetzt durchaus dicke Striche ihres Programms umsetzen und richtig dicke Pflöcke schon eingeschlagen haben und zwar solche, die - genau so - angekündigt waren. Das übrigens auch gegen die FDP, für die es wohl kaum (etwa) Mindestlohnanhebung oder eines Bürgergelds bedurft hätte. Was heißt Sachzwänge? Auch Realpolitik kann man selber machen, oder mit sich machen lassen. Das ist *ein* Unterschied zwischen Grünen und sowohl FDP wie SPD und mich stört im Text eigentlich auch nur der Einschub mit den Sozialdemokraten. Natürlich hat sich auch die SPD mal verändert, ist mit Land und Leuten gegangen, mal zum Guten, mal zum Schlechten, dann aber auch mal wieder zurück, zuletzt sogar recht deutlich. Nur sind das Entwicklungen der Jahrzehnte! Nicht Monate, oder Wochen. Das so nebeneinander zu legen finde ich unredlich. Der Rundumschlag ist hier auch gar nicht hilfreich, als ob jeder was abkriegen müsste, oder dieselbe Kritik bei einer ehem. Volks-, immer noch Flächenpartei wie der SPD ziehen könnte; und während die Linke schon ausgefallen ist, was bleibt denn? Politik vom Pflaster aus? Wenn's nicht nur darum gehen soll, sich selber zu gefallen, was ziemlich grün wär, ist es 50 Jahre zu spät, die Sehnsucht ist verständlich aber ohne eine Stimme wie das Ohr auch in den Parlamenten meldet man sich ganz ab und das kann, das wird nur die SPD sein. Die linke Kraft in Deutschland. Es gibt keine andere. Sie war übrigens auch immer dann am besten, wenn der Druck wuchs, nur sie kann das nicht ignorieren. Alles andere ist ein großes (grünes) Missverständnis.
zum Beitrag26.06.2023 , 00:19 Uhr
Wahlberechtigt heißt genau das und keinen Deut mehr. Thüringen ist a) äußerst ländlich geprägt und die AfD eine ausgesprochene Rüben- und Wiesenpartei, und b) ist Thüringen selbst für deutsche Standards schon sehr alt und man darf nicht unterschätzen, wieviele dieser "Berechtigten" aber noch lange nicht (körperlich oder geistig) befähigten etwa in Pflegeheimen so auf ihr Ende zuleben, wenn man das so schreiben darf, und zu sowas gar nicht mehr in der Lage sind. Oder zu Hause vor sich hinleben ohne Hilfe, die Überstützung, die sie dafür bräuchten. Und außerdem gibt es eine ganze Stange von Menschen, immer, zu allem, die das einfach nicht interessiert. Daran wirst du wenig ändern können und musst es akzeptieren, insb. auch wo es um Wahlen geht, denn das müssen Demokratien aushalten, sind naturgegebene Toleranzen. Ich würde mir eher auf der Zunge zergehen lassen, dass es eine riesige Zahl von Menschen gibt, die eben nicht wahlberechtigt sind, sei es weil sie den falschen Pass haben, oder auch zu jung sein sollen, obwohl sie körperlich wie geistig in der Lage wären, möglicherweise sogar ganz gern dabei. Nun würde man Thüringen damit zwar nicht retten und schon gar nicht diese Dörfer, aber im weiteren Sinn darf es nicht übergangen werden. Was ein Einwanderungsland sein will, muss das berücksichtigen, sonst wird es undemokratisch. Die begründbare Befürchtung, dass nicht so Wenige dieser Neuwähler selbst rechts wählen könnten, darf das nicht beeindrucken. Aber AfD-Rummel hin oder her, fast 60% bei einer Kommunalwahl sind glaub ich kaum zu toppen, das sollen sie woanders erst mal einstellen. Ganz komische Schlagrichtung für ein dörfliches "Großereignis", das ich sowieso für komplett überbewertet halte, außer man will Alternative und Protestwählern nun wirklich unbedingt ne tolle Bühne ausfahren. Ganz toll auch wie leicht das ist, im Osten Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich hoffe vielmehr das spricht sich nicht rum, sonst werden Demokraten dafür bestraft Demokraten zu sein.
zum Beitrag22.06.2023 , 23:05 Uhr
Was hat die Feststellung, dass es für viele nicht reicht, denn mit brüskieren zu tun? Brüskieren ist was du machst. Abgesehen davon soll's auch Erwerbslose auf "dem Land" geben, das ist eklatant. Aber wenn's schon um Gegenwert geht, was ne interessante Wortwahl ist, soweit muss man gar nicht. Und dass nicht mehr umsteigen liegt dafür vermutlich weniger am Preis. Ja, es müsst halt auch was abgehen, wir sind hier schon ganz froh, wenn die S-Bahn fährt, das war nicht immer so aber soll wohl jetzt so bleiben. Übrigens, wer noch mal Bock hat auf ne Runde in einem dieser coolen, roten 2000er-Ära DB-Doppelstockzüge oder wie man das nennt: Region Hannover, last call. Sind die Ersatzwagen für die Ersatzwagen. Original abgerockte Sitze und KoЯn-Graffito (!) inklusive. Gute Flashbacks aber natürlich nicht barrierefrei.
zum Beitrag21.06.2023 , 17:21 Uhr
Er hat's hier auf den Punkt gebracht: twitter.com/BFried...6996204503040?s=20
Dafür muss man erst mal was wert sein.
zum Beitrag18.06.2023 , 22:39 Uhr
Danke! Wenn wir ehrlich sind, gab es so eine Regierung aber wahrscheinlich auch noch nicht, sicher nicht auf Bundesebene, und bei den Ländern auch wohl eher nicht ab Hessen abwärts, aber der Rest ist auch Geschichte. Ich würde den Mittelteil unterstreichen, sie schmeißen quasi mit ihren eigenen Selling Points, und damit spätestens mittelfristig in der Tat, ob man sie (in der Funktion) überhaupt noch braucht. Das Problem ist dann schon einfach die Konkurrenzsituation, gedrungene Mitte, gibt genug Optionen und die müssen ja nicht schlechter sein. Bei der personellen Substanz können sie mit den Großen sowieso nicht mithalten, ist glaub ich allen klar. Und was die inhaltliche Ebene angeht, werden bisherige Alleinstellungsmerkmale nun eben nach allen Regeln der Kunst abgefrühstückt. Die kommen auch nicht wieder, so nach dem Motto, "war alles gar nicht so gemeint". Ich weiß nicht worauf die überhaupt noch spekulieren, aber es muss sehr optimistisch sein, oder aber schon egal: soll die nächste Generation halt mal zusehen. Das heißt m.E. könnte sich der Preis für diese vier Jahre (glaube nicht mehr an acht) weit höher erweisen als hier angesetzt, wiewohl es natürlich im Artikel um die Partei als solche geht. Aber die Durststrecke nach rot/grün, lange ja weiter einstellig, war nicht grad kurz. Und damals lag es nicht mal unbedingt an ihnen. Dabei bezweifle ich stark, ob die Grünen ohne den Aufsprung auf den dankbaren Klimazug überhaupt so gewachsen wären. Auch das will sich erst mal wiederholen lassen. Wenn's blöd läuft, unterschätzen sie grad massiv, was sie an ihrer Kernanhängerschaft haben und das sind nun mal oft Leute, die sehr wohl und sehr genau hinsehen und manches womöglich auch einfach ernster nehmen, oder eben können, als die Funktionäre selber; in der Tendenz denk ich nach wie vor auch viele linker sind, zumindest in den Städten.
zum Beitrag17.06.2023 , 12:44 Uhr
Das vielleicht nicht, schon weil sie tendenziell weniger darauf erpicht sind - oder gezwungen - sich im Zweifel weich auffangen zu lassen. Aber'n Meistertitel entspricht heute einem Bachelor, kann auch so anerkannt werden. Banklehre geht auch lange besser dual und Anspruch, Selbstverständnis, Herkunft wie Umfeld vermutlich akademischer als das der meisten Pädagogen. Vielleicht vorsichtig sein mit solch pauschalen Aussagen. Derart schräge Vergleiche werfen auch kein gutes Licht zurück. Wirklich nachvollziehen kann ich beide Meldungen nicht, weder ist den Grünen etwas Intellektuelles zu quittieren, noch inzwischen Soziales. Noch find ich dass sich Beides ausschließen müsste, eher bedingt das eine wohl schon das andere. Traditionell hat die SPD es ganz gut vereint, vielleicht kann sie es wieder schaffen, viele Stimmen wären sicher hilfreich. Hilfreich auch zu wissen, dass man wenigstens bei der taz über den letzten Absatz im Artikel noch lachen kann. Es bleibt halt nur die Frage, warum sich dann noch an der FDP reiben? Ja doch höchstens weil man sich für "intellektueller" hält und das muss wohl besonders wichtig sein.
zum Beitrag17.06.2023 , 11:12 Uhr
Man kann Pistorius hier ruhig beim Wort nehmen, bezeichnend genug, er würde auch im Fall eines russischen Angriffs auf das Baltikum "womöglich" nicht gegen Russland kämpfen wollen und man kann auch nach Artikel 5 nicht einfach was "einfordern", das stimmt nicht. Auch wenn es vor allem in Ländern wie Deutschland zur allgemeinen Beruhigung natürlich gern nacherzählt wird und manche offenbar glauben, die NATO, naja das wär so'ne Art Europa-Armee mit Überseeverstärkung und wozu braucht es dann noch eigene, auch finanzielle Anstrengungen. Nein. Erst recht in dem Fall müsste Einigkeit erzielt werden, die Beistandspflicht greift auch nicht unter allen Umständen und es käme auf jedes einzelne Mitglied an. Das könnt natürlich grad im Fall der Ukraine so richtig "interessant" werden und schon deshalb lässt man davon lieber die zittrigen Finger. Der Preis ist hoch, eben ein russisches Veto, so handfest wie praktisch: Wladimir Putin, und allein Wladimir Putin bestimmt, wer sich der NATO anschließen darf und wer nicht, völlig unstrittig jetzt im Fall der Ukraine. Er muss diesen, seinen Krieg nur fortsetzen, auf die ein oder andere Weise, oder immer grad rechtzeitig neu zündeln, und Kyjiw darf sich immer wieder anhören: "Freunde, so geht das aber nicht." Eines der wesentlichen Kriegsziele Russlands ist bekannt! Wir dürfen feststellen auch erreicht. Aber nicht mal Russland ist so zynisch wie dieser sog. Westen, wie er da lieber industriell Waffen nachliefert und Munition für die nächsten hunderttausend Toten, statt dem ganzen Krieg mit einem diplomatischen Handstreich seine Grundlage zu entziehen. Was Putin somit außerdem erreicht hat, das muss ich leider einräumen, ist das Vertrauen und die Achtung in den sog. Westen mancher zu erschüttern. Das Erzwingen einer empfindichen Selbstoffenbarung, der nächsten nach Afghanistan. Aber Putin ist nicht im Ansatz groß genug oder zu fürchten als dass man sich und sein Versagen hinter dem verstecken könnte. Die Nummer zieht nicht.
zum Beitrag17.06.2023 , 09:58 Uhr
Also das sind schon recht merkwürdige Vorgaben und das Datum nicht nur abenteuerlich spät gewählt, der Marker offenbar auch mehr politisch motiviert. Besonders unintuitiv, da es ja für sich genommen glücklicherweise nur ein sehr kurzes, aber auch höchst außergewöhnliches und darum atypisches Kapitel selbst des Anthropozäns umschreibt und historisch nachweisen wird. Nicht nur aber insbesondere atmosphärische Kernwaffentests sind nun lange geächtet, das wird immerhin auch eingehalten, dabei ist inzwischen ein weit größerer Kreis gefragt. Schließlich ist dahinter auch und einmal mehr eine Art uriger Retro-Fetisch anzunehmen, der "Bombe", aber auch allgemeiner für eine vermeintlich letzte Zeitspanne, in die (man glaubt) sich noch halbwegs hineinfühlen zu können. Das sagt mehr über die Gegenwart und die Leute, die sich das ausdenken, aber das ist eben oft so. Der Atomkern besteht übrigens noch aus Teilchen, nicht Elementarteilchen. Solche fliegen z.B. munter drumherum und mit denen spielten die Chemiker schon immer genauso munter rum und umgekehrt, mehr als ein halbes Jahrhundert länger kannte man einander auch. In gewisser Weise aber der Mensch, solange er irgendwas tut, und im Übrigen am Leben ist. Genauso wie unsere Erde, ungefähr solang es sie gibt, selber Kerne spaltet, spontan, ganz unapokalyptisch, ihr solltet darüber eher froh sein. Ob sich die (synthetischen) Spuren jedenfalls länger detektieren lassen, geschweige denn leichter, als ein neues Klimaplateau, das sich im Zuge der globalen Erderwärmung einschwingt und das Leben aller - nicht nur Menschen - die nach uns kommen zum erheblichen Nachteil determiniert (und für viele ausschließt), auch dazu kann man wohl anderer Einschätzung kommen. Manchmal soll es sich aber empfehlen, von den Hausaufgaben und Versäumnissen der eigenen Zeit abzulenken, und mögen sie auch um Größenordnungen schwerer wiegen als alle Bomben, die der Mensch bis 1950 produzierte, oder seitdem.
zum Beitrag15.06.2023 , 03:10 Uhr
Das Symbolbild ist aus Belgien, könnte so oder so ähnlich jetzt aber vermutlich auch irgendwo in der Ukraine sein. Da stehen noch jede Menge Leoparden, Challenger und co. Sie setzen dies westliche, schwere Material jetzt offenbar immer nur in geringer Zahl gleichzeitig ein, was so nicht erwartet wurde. Hat zur Folge, dass das entscheidende Momentum ausbleibt, große Mühen und mutmaßlich schwere Verluste, Opfer, schlimmstenfalls verpuffen. Das muss nicht, kann aber ein Indiz dafür sein, dass sie gezwungen sind, an ganz anderer Stelle kompliziert zu haushalten, nämlich beim noch verfügbaren Personal, den Kampftruppen, das wär ja auch nicht überraschend. Du kannst auch nicht mal eben "alles" reinwerfen, es braucht immer Backups, Reserven, was wenn's Kessel gibt, was wenn Putin im Norden selber wieder anfängt, ggf. gar mit Belarus. Mal abgesehen davon dass man ja nicht jeden mal eben in so'n Panzer setzen kann, nun fahr mal schön los; geschweige denn etwas Komplizierteres. Alles, was nötig ist? Bisschen spät für das, was ich von Anfang an vermisse. Kriege sind auch deshalb hässlich, und verheerend, weil sie nicht nur mit Waffen gewonnen werden (können) sondern vor allem mit Menschen. Und ja, die meisten werden historisch entschieden, auch wenn am Ende (dann) natürlich immer Verhandlungen stehen. Sie stehen nicht gleicher Höhe. Die Zeit Putins soll schon ne ganze Weile ablaufen (als ob die Ukraine damit automatisch gerettet wäre). Längst muss die Frage erlaubt sein, was das bitte kosten solle, und wen genau. An Menschenleben, an Familien, ganzen Generationen, dem wird hier nun immer noch kosmetisch der westl. Hochglanz-Lieferkatalog vorgehalten, aber damit konterkarieren Sie nur Ihre eigenen Vorsätze. Es ist gerade unehrlich, naiv und nicht sehr einfallsreich. Richtig, die Ukrainer "fechten" stellvertretend auch für uns. Aber irgendwann kann dein bester Stellvertreter eben nicht mehr, was machst du dann? Alles was nötig ist? Das werden wir sehen.
zum Beitrag11.06.2023 , 20:35 Uhr
Eine bessere Überschrift wär gewesen, "Von Hass auf sich selber motiviert, mit krude zusammengeschusterter Technikphilosophie kaschiert", aber bisschen lang. Auch bei Ted ging's meistens um Ted, oder höchstens um jene, die Ted irgendwie verletzt haben sollten, oder einfach seine Brillianz nicht richtig erkannten, wo das einen Unterschied machte. Abgesehen von sich selber (wenn überhaupt) war der von nichts überzeugt. Umgekehrt ging er kaum durch als "true spirit" Anarchist (Insurrektionalismus/Propaganda der Tat), dafür waren Aktionen wie Ziele viel zu erratisch, beliebig, unsymbolisch und unausgenutzt. Das ging ja auch über Jahrzehnte. Sein Schicksal zeigt, was passieren kann, wenn man so rasant ausbrennt, auch ohne von einem Umfeld dabei hinreichend aufgefangen zu werden, wie schnell man von akademischer Höchstleistung zum Wirrkopf kommt und dass zwischen dem Narzisstischen und dem Schizoiden eine nur sehr feine Linie verläuft, aber alles davon war lange bekannt. Noch wär er der Erste seiner Art. Aus seinen Briefen während der Haftzeit ging schließlch bestenfalls ein Frauenfeind und übler Rassist hervor, vor allem jemand der eben unsäglich verbittert war. Es gibt auch so wenig Grund, den Mann und sein Schicksal übermäßig zu verkopfen und wie sie oft die andere Seite des Menschen auszublenden. Aber offensichtlich für nicht Wenige genau dies Bedürfnis. Und das ist auch interessant und für sich ja keinesfalls verwerflich. Ist ne verkopfte Zeit.
zum Beitrag10.06.2023 , 02:14 Uhr
Wenn man Leute, die das ja nicht "nur" verantworten und beschließen sondern nun selbst und ganz offen auch gutheißen, noch als Opfer hinstellt, muss man sehr gut wissen was man tut. Oder man nimmt die vielleicht gar nicht mehr ernst, aber das passte nicht zum Fazit. Regieren nach angeblichen Umfragestimmungen ist übrigens nicht Demokratie und Mehrheiten für jedenfalls sowas konnt ich bei der Bundestagswahl noch nicht erkennen (wir wählen oft genug), sie manifestierten sich auch nicht. Zur Erinnerung, auch nicht im Koalitionsvertrag, also auch in der Hinsicht bestand kein Zugzwang. Eine Regierung muss man nie verlassen, wenn man nicht will, das ist wohl richtig und soll auch so sein. Aber da sitzen am Ende auch keine Parteien sondern Menschen und was diese mit sich ausmachen können, oder eben nicht mehr, darauf kommt es an. Und das wird hier einmal mehr dick und fett beantwortet, da ist nix zu relativieren. Das ist AfD-Politik und die bloße Eventualität, dass diese auch so weiterlaufen könnte, entbindet keinen Menschen von seiner persönlichen Verantwortung. Man darf vielleicht noch hinzufügen dass das in einer Demokratie auch im Auftrag und wohl oder übel im Namen von bestimmten Wählern geschieht, die in dem Fall nun mal keine der AfD waren sondern (noch) grüne. Auch wir haben Rechte und ein Recht auf Respekt und auch diese lösen sich nicht dadurch auf, dass wir eben "nur" 15% waren.
zum Beitrag08.06.2023 , 21:33 Uhr
Höchstens die CDU/CSU? Die haben während der Bonner Republik einen großen Teil davon "mitgenommen", war aber auch ne völlig andere Partei als die Union heute. Die hier glaub ich keiner mehr zurückwollte. Wem das noch nicht reichte, für den schloss sich ein ganzes Spektrum nicht nur ganz kleiner Parteien an, von Republikanern, ich glaub orts- und zeitweise selbst fast zweistellig, bis NPD, die saßen auch schon mal im Landtag. Beide Becken sind jetzt überwiegend weggebrochen, sogesehen rauben mir kolportierte 18% noch keinen Schlaf. Das wird für mein Empfinden grad mehr medial hochgejazzt, politisch aber auch merkwürdig dankbar aufgenommen und zwar in der ganzen Breite. Kommt das der Regierung wirklich ungelegen? Muss man nicht glauben, vor allem wenn man das hier unterschreiben kann: nähern sich thematisch an, das ist ja sogar noch nett umschrieben. Wie kann man das am besten vermitteln? Sich als Getriebene darstellen is'n beliebtes Mittel. "Wir können grad nicht anders." Der Druck soll jetzt in den Kessel, es müssen mal paar Fakten geschaffen werden. Praktisch ist dass im Sommer auch nicht mehr gewählt wird, zuletzt fiel der große Rechtsruck, von dem die "Institute" wissen, ja komischerweise noch aus.
zum Beitrag08.06.2023 , 20:47 Uhr
Wir können selber denken und gehetzt wird hier auch nicht. Der taz und ihren Lesern ruhig mehr zutrauen, es reicht, wenn Politiker der Linken "ihre" Felle davonschwimmen sehen, weil die AfD an Zustimmung gewinnt. Wer wählt sowas noch? Und wenn man schon Vorgänge wie in Annecy verschweigt, worüber denn dann noch berichten? Wurde viel zu oft wie heiße Kartoffeln behandelt bzw. eben der Konkurrenz überlassen, ihr das dann noch zum Vorwurf zu machen wirkt echt stark. Das Vorführen solcher Schwäche ist das Gift, damit überzeugt man niemanden davon, riesigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Folgen sind dann absehbar. Es darf nur gleichzeitig nicht bei so einer Art Beichtejournalismus stehen bleiben, nach dem Motto wir waren dann auch da. Das sind keine Naturkatastrophen, es gibt immer ne Entstehung, Faktoren und Gründe, vieles hätte nahezu garantiert verhindert werden können. Und fast immer gab es Alarmzeichen und Hilferufe, übersehen oder ganz falsch damit umgegangen, riesen Problem, dem sich irgendwie nicht richtig angenommen wird. Und damit mein ich nicht nur "die Poltik", sondern gerade auch die richtigen Fachleuchte.
zum Beitrag03.06.2023 , 22:53 Uhr
Das Problem ist, dass aus irgend nem Grund nur die Grünen damit verteidigt werden müssen, oder es etwas hilflos aber dafür umso unermüdlicher versucht wird. Der mit Abstand kleinste und politisch klar konträrste Teil der Koalition ist immer noch die FDP. Die auch mit diesen Plänen glaub ich wieder bekäme, was sie mind. seit 2015 wünschen, also wenn überhaupt. Ob es dafür eine Mehrheit geben soll, bliebe offen, das Wahlergebnis hatte sie so jedenfalls nicht abgebildet, nicht parlamentarisch verwertbar. Aber wenn es sowieso nur darum ginge, könnt man sich das auch gleich sparen, dann heißt das aber nicht mehr Demokratie. Jedenfalls darf man wohl unterscheiden zwischen Dingen, die man nur mal "nicht gut" findet und solchen, die das ganze, nicht nur festgeschriebene sondern jahrelang auch durchaus offensiv vorgelebte Selbstverständnis unterminieren und eine ganze Ethik. Ein Menschenbild. Hier geht's jetzt mal nicht um Tempolimit ±30 km/h. Wer die Grünen gewählt hat, mit dem Programm und den vorgeblichen Werten, kann das nicht verantworten und dann kann es nicht darum gehen, dass es nun irgendwo ne Mehrheit für geben soll: dann müssen deren Vertreter die Verantwortung dafür übernehmen und dieses Land eben regieren! Das tun sie aber nicht. Demokraten würden das anerkennen. Ich glaube abgesehen davon kaum, dass Omid Nouripour das Programm der Grünen kennt, oder auch nur kennen wollte, aber das ist wieder'n anderes Problem.
zum Beitrag30.05.2023 , 16:45 Uhr
Was hier noch wahrscheinlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber Kriegsverbrechen gab und gibt es von beiden Seiten, das sind soweit bekannt keine Drohnen westlicher Bauart und die werden unabhängig vom Absender auch eher nicht in der Ukraine gestartet, oder flögen hunderte Kilometer durch den russischen Luftraum, glaub ich nicht. Umgekehrt müssen es nur genug sein etwa zur gleichen Zeit und ich vermute so ziemlich jeder Staat hätte ein ernsthaftes Problem. Aber erst recht einer, der sich durch so'n Kriegsabenteuer schon erheblich strapaziert hat. Das sind auch Szenarien, auf die man sich lange nicht vorbereitet hat und zu denen es wenig Erfahrungswerte gibt. Und weißt du wie groß allein Moskau ist? Etwa wie das Saarland, unmöglich lückenlos zu schützen. Natürlich hätte die Ukraine dadurch wenig zu gewinnen, ich teile auch die Einschätzung was (wenn denn) Effekte betrifft. Sie würden das selbst wissen. Und sie würden vielleicht fragen: Was sollen wir denn sonst machen? Oder was wären das noch für Aktionen, mit denen die Ukraine deines Erachtens jetzt was gewinnen würde? Etwa "Realismus"? Aufgabe? Oder was von der Demografie im wehrfähigen Alter bleibt in einem wilden Volkssturm zu verfeuern, in der Hoffnung noch mal ein paar Kilometer gutzumachen? Ich glaube da wird sich nicht so gut hineinversetzt in Menschen, in eine Nation unter solchen Umständen, das sind hier keine "genialen" Kampagnen vom Reisbrett. Sind typische Revanchefouls würde ich sagen, was auf der andern Seite abgeht wissen wir doch. Da sind auch Nerven im Spiel, Emotionen, Verzweiflung, es kommt auch mal ne Art Abnutzung dazu. Ganz zu schweigen von der Sorge riesige Opfer zu bringen und die Leute, ihre Hinterbliebenen, am Ende doch enttäuschen zu müssen. Warum siehst du den Adressaten überhaupt in Russland? Für mich sind das Hilferufe auch in eine ganz andere Richtung. Wir müssen uns fragen, was der Westen warum wie lange zulässt. Nur das verantworten wir selbst, nicht was Kyjiw im Schild führt.
zum Beitrag28.05.2023 , 19:25 Uhr
Allein dass es für sowas Gutachten wissenschaftlicher Dienste brauchen soll, und wie lange die dann offenbar noch dafür benötigen, erzählt was über Europa, über das wir lieber nicht so gern sprechen. Aber das ist wohl auch nicht umsonst so gezerrt und zäh, da hat man sich mal wieder schön verrannt und nun fragen sie sich alle, wie sie da nur wieder rausfinden. Auch dabei können völlig überraschende Gutachten ja kommunikativ ganz praktisch sein. Off-ramp. Mein Tipp ist das geht ähnlich aus wie damals mit den "Uploadfiltern", also am Ende irgendwie gar nicht. Glaube auch nicht dass es dabei immer um die Substanz geht, die einigermaßen austauschbar sein dürfte. Auch darum für die EU so'n bisschen im Gespräch zu bleiben. Es ist sonst schwer ernst zu nehmen, gerade weil es so ernst ist, oder wäre, wie es zunächst wieder auffällig fett an die Wand geschmiert wird. Und wenn da nicht auch der Glaube an ein gewisses, vorauseilendes Abschreckungspotenzials eine Rolle spielt, d.h. allein durch die Ankündigung und ihre Schreckgespenster in den Medien, was praktisch genauso raffiniert wäre wie die zunächst vorgespiegelten Pläne. Einschließlich "Kompromiss": Fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist doch heute schon (endlich) Rarität, wie würde sich das dann wohl weiterentwickeln? Und wer sich noch um E-Mail sorgt, der wird unsere Zukunft nicht sein.
zum Beitrag25.05.2023 , 09:39 Uhr
Wo hast du denn diese Zahlen her? Das war vielleicht der Stand 1960, also Prognose ab Geburt. Ist historisch ganz interessant aber danach kannst du hier nicht gehen. Sowas wird zum Glück angepasst, aber dazu muss man eben zu den Glücklichen gehören, was auch in Deutschland in Armut nicht drin ist, das wird hier jetzt bitte auch nicht in Frage gestellt. Sollte man wissen. Auch wenn ich von Dübel dafür bis eben nichts wusste, was das angeht ist er vermutlich eher beispielhaft. Übrigens das mit der Lebenserwartung kommt ja auch nicht von ungefähr: Drogen, wie Zigaretten, spielen da schon auch ne Rolle. Aber was entspr. Vulnerabilitäten überhaupt mal begünstigt, könnt ihr euch das vielleicht selbst beantworten? Armut tötet, auf die ein oder andere Weise, das stimmt "wohl".
zum Beitrag23.05.2023 , 16:16 Uhr
Er hat als Generalsekretär natürlich auch ganz andere Spielräume als der Kanzler sich auszudrücken, das ist seine Aufgabe. Im Vergleich zu früheren Rollen muss auch er sich gleichzeitig mehr anpassen, so dürfte die veröffentlichte Divergenz zwischen jedenfalls diesen Beiden unter'm Strich abgenommen haben, dass sie nach wie vor erheblich ist, kann man annehmen. Ob nun gerade Olaf Scholz, der ich darf daran erinnern noch bis vor Kurzem und über viele Jahre in der Partei eher als Schreckgespenst durchging, der ja auch mal Vorsitzender werden wollte und eine kalte Dusche bekam, sich näher an der heutigen Basis wiederfindet als Kühnert, darf man bezweifeln. Leider nicht ganz so, wenn wir das auf die Bevölkerung übertragen, das zu den kolportierten 18% in Umfragen: vor drei Jahren stand die SPD landesweit bei ganzen 13! Die Grünen übrigens bei 21%. Das war eben auch auf halber Strecke, ist praktisch ohne Aussagekraft (baldige Neuwahlen erwartet keiner) und was sich noch entscheidend ändern würde, das war neben dem fragwürdigen Angebot mit Armin Laschet auf der einen Seite eben das von Olaf Scholz auf der anderen. Gewählt wurde schließlich Scholz, eher nicht Kühnert, das weiß er selber, kann er nichts für und auch erst mal wenig dran ändern. Man kann das gegeneinander ausspielen, wenn man bereits lieber einen Kanzler Laschet gesehen hätte und sich jetzt auf Merz freut. Aber dazu kann man auch stehen. Kevin Kühnert steht hier seinen Mann, da ist wenig zu widersprechen aber die Antworten sind natürlich auch meist wenig konkret. Am meisten fällt der Unterschied im Ton auf zu den (beiden) Koalitionspartnern und den find ich sehr angenehm.
zum Beitrag20.05.2023 , 16:33 Uhr
Die kritische Auseinandersetzung mit einem geplanten Gesetz, zumal eines solcher Tragweite, und seiner eingehenden Prüfung in einer parlamentarischen Demokratie als 'Kampagne' herabzusetzen, das sollte in intellektuellen Zirkeln bestimmt noch mal beleuchtet werden. Zumindest was das angeht ist die Partei inzwischen ja selbst einen Schritt weiter und habe sich grundsätzlich einmal dazu bereit erklärt. Was jetzt auch nicht unbedingt dafür spricht, dass es von Grund auf so solide konstruiert war, wie man sich das wünschen sollte. Oder umgekehrt einer Kampagne in dem Sinn überhaupt je bedurft hätte: der (breite) Widerstand ist eine Reaktion auf den erkannten handwerklichen Dilettantismus und nicht andersrum. Insofern sollte man den Kritikern eher dankbar sein, die gibt's ja auch nicht nur bei Union und FDP, selbst Grüne sollen darunter sein. Die weit Meisten von uns sind in überhaupt keiner Partei. Von wegen Klimakanzler! Die Grünen sollten sehr bald aufhören, von anderen zu erwarten, in ihre (as if!) ureigenen Psalmen einzustimmen, um nicht zu sagen, sich auf ihren Tellerrand herabzulassen. Die Welt sieht kleiner aus, wo der Fokus stärker sein kann, da hat die SPD nun mal ein ungleich breiteres Spektrum zu berücksichtigen, zum Glück und zum Glück entscheidend darunter: der Mensch. Olaf Scholz hat im Wahlkampf übrigens fast durchgehend und für viele mitunter schon etwas monoton von der Transformation im Hinblick auf die Industrie gesprochen; ich glaube nicht einmal von Häusern, garantiert nie von Heizungen. Um die SPD müssen sich die Grünen nun wirklich nicht sorgen, wir wissen, was wir an der Sozialdemokratie haben und das werden wir zeigen. Was man dafür fast wieder vergessen haben könnte ist, aus welchem Grund Anne Spiegel vor kaum einem Jahr zurücktreten musste. Zurückgetreten ist. Habeck gefällt sich weiter angeschlagen. In Bremen haben die Grünen bei Frauen fast doppelt so stark verloren wie Männern. Intellektuell ist nicht alles.
zum Beitrag14.05.2023 , 22:02 Uhr
Ich bin sicher, auch die AfD hätte der SPD hier kaum den Sieg genommen, so wie's aussieht, können sie eher froh sein, dass es die Grünen gibt, bzw. jetzt (so) nicht mehr gibt. Wenn wir korrekt bleiben wollen, fließt da auch nur zurück, was mal abgegangen ist, ich kann's halt inzwischen verstehen und verdient haben sie's wohl auch. Wenn es eine Partei gibt, die zu geringen Teilen vermutlich wirklich davon profitierte, dass manche partout ankreuzen, was sich maximal von Populismus und rechten Rand abhebt, oder so beworben wird, dann sind es ja wohl die Grünen. Die nicht zuletzt seit dem Aufkommen der AfD doch auch kräftig zulegten (nicht nur den Wählern), respektive beide sich auch (erst) gegenseitig etwas in die Höhe ziehen konnten, würden sie natürlich nie zugeben. So oder so ist auch das jetz wohl vorbei und bin ganz froh drüber. Über dafür mehr Stimmen für linke Politik, oder überhaupt wieder linke Wahlsiege, aber das muss auch hier nicht jeder sein.
zum Beitrag12.05.2023 , 11:46 Uhr
Selten dass so'n Artikel beim Lesen bisschen weh tut, aber Ulrike Herrmann schafft das. Selbst wenn man's vor 20 Jahren so eingestellt hätte, wär's zwar in einzelnen Punkten noch nicht überholt, aber in wesentlichen genauso falsch und das muss man erst mal schaffen. Die Fusion steht kurz vor der Tür, manche sagen schielt schon etwas rein; ob auch für Deutschland, oder was das überhaupt noch für uns hier bedeutete und mit wieviel Verzögerung (annehmbar enorm), steht natürlich auf nem völlig andern Blatt, auch dank so Menschen wie ihr, aber das könnte man zumindest auseinanderhalten. Hätte man sich immer darin und danach eingerichtet und vorbereitet, dann wär ja überhaupt noch nicht viel passiert und sie würden sie auch nix vom Klima schreiben. Letztlich fragte keine der großen, technologischen Errungenschaft der letzten 70-80 Jahre, was in Deutschland für möglich gehalten wird oder genehm ist, oder auch nur in Europa. Sondern wie schnell sind sie in Amerika. Das ist auch lange keine Frage mehr von Physik, ungefähr solange nicht, die Sonne zeigt uns sogar noch etwas länger was sie kann, sondern "nur" noch eine des Engineerings, der Implementierung. Übrigens, viele Physiker glaubten auch bis weit in's vorige Jahrhundert nicht recht an die Möglichkeit einer aufrechtzuhaltenden Spaltung, manche nicht bis unmittelbar vor den ersten Atombombentests. Es gab auch nicht viele Wissenschaftler, die so vorwegnahmen, was sich gerade spektakulär im Bereich des maschinellen Lernens ereignet und uns auch deshalb alle etwas herausfordert, in gewisser Weise im Gegenteil. Auch weil selbst hier am Ende den Ausschlag nicht Wissenschaft gab, sondern bis dahin ungeahnte techn. Dimensionen und Skalen (bei Daten und paralleler Hardware genau). Richtig schade wird's beim Klimawandel, auch nicht erste Mal, wie zu behaupten, da könne was "zu spät kommen". Ein Satz, der zeigt, dass da beim Grundverständnis ne Menge Luft nach oben ist. Es ist ernst genug, mehr Sorgfalt zu verdienen.
zum Beitrag11.05.2023 , 13:29 Uhr
Vor zwei Jahren unterwegs in Jekaterinburg? Also ein Abenteurer, da wären mumifizierte Diktatoren meine geringste Sorge, erst recht neben plappernden Fahrern im Yandex Taxi, selbst mit Fenster runter und Sputnik-Schuss. Wir kamen hier kaum vor die Tür, geschweige denn an ein Flugzeug. Und auch wenn sich die Reaktionen natürlich total unterschieden, normal war's nirgendwo und wenn ich mir überlege, was man auf Höhe des pandemischen Kollers hier so hörte und lesen musste, das wollte ich nicht repräsentativ nennen. Genau wie in deutschen Großstädten sind die Fahrer zudem seltenst Russen. EKB hat keinen Krieg angefangen, die hocken in Moskau, und dann gibt's auch noch andere Sorgen als Aufstand. Swerdlowskaja brennt. Schon Waldbrände, zieht sich vom Ural bis Omsk, das ist ne Strecke. Kriegen sie kaum noch geregelt, Löschflieger und Hubschrauber kaum noch sicher in die Luft, auch wegen westlicher Sanktionen, das gehört zur Wahrheit. Thailand und Vietnam bald bei 45°C, keine Zeit für Hochmut. Die Ukrainer werden siegen, auch für uns, aber unser Sieg ist es nicht.
zum Beitrag07.05.2023 , 04:13 Uhr
Nach australischen und kanadischen Modellen, der Laufzeitverlängerung, neuen Wehrpflichtdiskussionen und einiges mehr nun die nächste, alte AfD-Agenda, die sauber abgeräumt wird, das ist sie ja allein dadurch, dass es sag- und denkbar sein soll. Das ist 1:1 AfD und wenn ich richtig sehe sogar auch mit ein bisschen Überschuss. Vielleicht mit der Vorgeschichte aber irgendwie typisch, dieses schließliche Überziehen: jetzt erst recht. Jetzt ist es dann auch egal. Der schöne Ruf, oder was man dafür hielt, überlebt ja doch nicht, also dann möglichst gleich alle raushalten, dann doch gleich die hohe Mauer. So lassen sie alte Eitelkeiten sausen, eventuell haben sie auch einen Zweck erfüllt oder sich etwas abgenutzt. Und das ist selbst hier offenbar so peinlich oder schwer begreiflich, dass sie repräsentativ dafür lieber den armen Seehofer noch mal aus dem Schrank lassen. Ich weiß gar nicht, ob und wie lange der wirklich dahinterstand. Jedenfalls einem so humorlos vollendeten Ansatz, und dann war's ja auch von der Alternative bereits mehr eingeflüstert oder abgekupfert. Unter den damaligen Umständen, Spins und Moden, also Vorstellungen dessen, was gut aussieht und auch gesagt und gemeint werden darf, ging das bei den Wahlen dann ja ziemlich schief. Danach war das so längere Zeit bei denen nicht angesagt, das wird hier etwas verdreht aber es fällt nicht schwer zu sehen warum. Ganz anständig ist es nicht, ich halt's auch nicht für klug. Man wird eine Ampel, die nicht trotz sondern auch mit sog. Grünen de facto AfD-Politik macht, an etlichen Stellen, nicht schöner malen können, indem man das mit vermeintlichen Unionsvorbildern versucht zu entschärfen. Es ist kein Abriss grüner Triumphe sondern der Politik der letzten Unions-Kanzlerin! Noch wird es den eig. Urhebern schaden, bald gar nix mehr in ihr Programm schreiben zu können, außer viell. "Alternative wirkt". Dass genau das ganz im Gegenteil erst viele beeindruckt, bestärkt, zeigen die Geschichte wie aktuelle Umfragen.
zum Beitrag04.05.2023 , 22:13 Uhr
Scheint inszeniert zu sein ist vielleicht gut. Aber um Racheakte geht es offenbar nicht, eher darum, das peinliche Eindampfen der Siegesparaden vermitteln zu können, denn das ist wirklich peinlich und peinlich mag der Kreml gar nicht. Auch nicht so dass sie bisher einen Anlass brauchten oder es nötig hatten, ihre Gräuel zu begründen oder gar zu rechtfertigen, wie auch immer man das anstellt. Hier kam jetzt mal keiner zu Schaden, bisschen Pyrotechnik für's Abendprogramm. Ich erinnere aber noch mal und daran wie alt das ist: vor knapp 25 Jahren traf es ganze Wohnkomplexe. Weit über 1.000 Opfer, über 1.000! Hunderte tot. Aber da ist noch (lange) gutes Gas geströmt. Nun, da kein Sprit mehr kommt, da solle der (...) Westen doch bitte mal klare rote Linien ziehen. Also das Selbstverständnis hierzulande ist auch ein wenig speziell.
zum Beitrag03.05.2023 , 00:44 Uhr
Find ich gut, dass da jemand drangelieben ist. Es ist damit zu rechnen, wenn man einen da förmlich zwischen den Gräben abpasst, er war nun freiwillig dort und offensichtlich nicht bereit das aufzugeben. Kaum leichter nachzuvollziehen als angemessen zu würdigen, man muss sich immer überlegen, was diese Leute tun und bedeuten, für alle jene, die nicht ganz so frei dabei sind. Und von deren Opfern uns zumeist nicht viel mehr bleibt als Zahlenreihen, soweit es eben durchsickert. Wahrscheinlich kaum zu überschätzen, welchen Anteil Leute wie er an dieser moralischen Unwucht haben und damit nahezu sicher an der Kriegswendung zugunsten der Ukraine. Auch Russland hat Freiwillige aber da überwiegen andere Motive. Es gibt seriöse Einschätzungen dahingehend dass wir uns in Summe (jetzt) schon der Dimension des gesamten Bosnienkriegs nähern, wenn nicht decken, nur ist das Verhältnis zw. zivilen und militärischen Verlusten ganz anders. Allein die Russen haben demnach mehr Soldaten verloren als in allen Kriegen seit 1945, zusammen! Mich wird nur noch erstaunen was sich Menschen im Westen so alles einbilden, die das zugelassen haben. Ist auch mit Munitionspaletten bis zum Mond nicht aufzuwiegen.
zum Beitrag01.05.2023 , 22:26 Uhr
Neben der Ukraine galt das auch für Belarus und Kasachstan. Schon einige Jahre zuvor und nach dem Ende der Apartheit hatte Südafrika seine Waffen zerstört, in dem Fall handelte es sich sogar um ein eigenes Programm, nicht nur um Ware, die nicht abgeholt wurde. Aber das ist lange her und glaub ich etwas gewagt, den russ. Überfall nun darauf zurückzuführen, vgl. eben auch Situation Kasachstan; auch ob es geholfen hätte, darüber kann man streiten. Ist aber auch komplett müßig, denn allen, die an Abschreckung glauben, ist klar: Wäre die Ukraine schon in der NATO, hätte es ihn nicht gegeben und eben deshalb. Da kann man paar alte Sowjetbomben einfach mal vergessen, mit *denen* könntest du heute sowieso nix mehr anfangen, außer vielleicht'n ausgewachsenes Sicherheits- und Entsorgungsproblem. Darum sind auch ~20 mil. recht sinnfreie Fallbomben irgendwo in Deutschland heute mehr Symbolik als irgendwas anderes. Aber wichtige Symbolik denn grad dadurch, dass es unangenehm ist und hässlich, können Länder wie Deutschland ggü. den USA eben auch ne gewisse Solidarität unter Beweis stellen, was sonst mangels Optionen gar nicht so einfach sein dürfte. Wir lassen eben nicht nur die den Dreck machen, oder halten, und das kann es auch gar nicht sein. Aber relevant im Sinne der Abschreckung oder eines glaubhaften Schutzschirms ist was ganz anderes, sind primär Raketen, von denen eine einzelne mehr als 20 enthalten kann, insb. auf erstschlagsresistenten Plattformen, wie U-Booten.
zum Beitrag26.04.2023 , 00:14 Uhr
Das ist allein seine Entscheidung, da kann ihm auch keiner reinreden. Aber er könnte selbstverständlich herausgefordert werden, inzwischen glaub auch ich (zum Glück) nur noch von der eigenen Partei. Hätte er sich nun anders entschieden, müssten sie auf die Schnelle ja auch wen aufbauen. Geht alles. Aber so ist es eben nicht gekommen und das muss allgemein erwünscht sein und Erwartungshaltung, dafür hat ein Präsident den Riecher, und'n ganzes Corps an Beratern. Es passt so ganz gut ins Bild. Einer, der keinem weh tut. Gefällt uns genauso prächtig wie Beijing und Moskau, immerhin ist man sich mal einig. Am Ende kann man sich wieder fragen, wie dies und jenes nur passieren konnte. Er, Joe Biden, hat Putin Ende März vergangenen Jahres in Polen für die Ukraine de facto ne carte blanche ausgestellt. Dafür braucht es keine Leaks, war eine seiner pompösest aufgezogenen Reden. So pompös dass das fast unterging, vielleicht aber auch verdrängt wird. Seitdem tun alle so als hätten sie's nicht gehört. Ich höre und sehe Biden ganz genau zu und bin nur froh, weder in der Ukraine noch in Taiwan zu leben. Ihr auch? Vielleicht sollt er sich mit diesem Arbeitszeugnis gleich für die Wiederwahl bewerben. Oder wo sollen die Erfolge dieses Präsidenten denn sein? Corona? Dann drehen sich auch noch Millionen Amerikaner im Grab.
zum Beitrag23.04.2023 , 19:04 Uhr
Gute, souveräne Entscheidung, sogar ordentliche Beteiligung, gibt's auch nicht überall. Das darf dann auch respektiert werden. Und wenn's knapp aussieht: Würde mich nicht wundern wenn es bei den geschmeidigen Kadergrünen höher ausgefallen wäre. Als ob sie irgendwelche Grundsätze hätten. Wann wurden die das letzte Mal abgewählt? Ich glaube 2017, Niedersachsen oder NRW, jedenfalls muss es lange her sein. Wir haben rot-schwarz überlebt, die Union eher gelitten, und die Grünen konnten sich'n bisschen berappeln. Sollten sie sich auch in Berlin mal überlegen.
zum Beitrag21.04.2023 , 18:45 Uhr
Jetzt noch (mehr) Schneisen in die Gesellschaft zu schlagen, ist erstaunlich spät und wie ungefragt es auch ist, zeichnet sich längst ab, da werden noch manche Federn lassen. Und lustige Kreisel drehen. Sogut wie niemand hat mehr Lust geschweige denn erkennt einen Sinn darin eine globale Ökoproblematik umzudeuten in lokale gesell. Scharmützel und Klassenkampfsurrogate, und damit auch irgendwo zu missbrauchen. Frage mich zudem, wie diese Anekdoten repräsentativ sein sollen. Wieviele Kindheiten auch der 70er, 80er oder 90er kamen nie weiter als die deutsche Nordseeküste, vielleicht einmal im Jahr Dänemark, wenn überhaupt. Umgekehrt gibt's natürlich auch heute ganz andere, bei sowieso deutlich mehr Möglichkeiten und dem viel höheren Komfort bei Planung, Zugang und Bezahlung allerlei Aktivitäten und Unternehmungen. Die Scheren sind nur größer geworden. Das wird nicht berücksichtigt? Dabei gehörte auch jeder, der etwa die Ferien immer schon zu Hause verbrachte, im globalen Vergleich natürlich selbst zu den Nutznießern und letztlich auch Verursachern der ganz, ganz großen Emissionen, Konsequenz wäre, dass wir (hier) alle ohne Budget sind, bzw. weit im Minus. Wollen wir das? Und wo bleiben dann die guten Beispiele? Es gibt keinen Mangel am Emittieren guter Vorsätze oder Vorschläge. Sich zum Wohle unserer Kinder zurückzunehmen, weil sie unsere Kinder sind, ist menschlich nachvollziehbar aber kein gutes Argument und schließlich einfach egoistisch. Ginge es um Gerechtigkeit, gingen hier - und d.h. zuerst in Mittel- und Westeuropa - alle Lichter aus, nicht nur für die Earth-Hour, und wir wären mal die Letzten, die sich selbst noch Budgets festlegten. Aber darauf verzichten wir lieber nicht, oder?
zum Beitrag20.04.2023 , 23:30 Uhr
Was sehr wahrscheinlich nur einen Teil berücksichtigt und das wird für dieses Jahr kaum die letzte gewesen sein, das geht jetzt erst los. Die Bilder sprechen für sich. Noch ein paar und wir lassen das mit den Heizungen vielleicht besser ganz. Und holen Elon & co für ihre Pyrotechnik noch'n bisschen was raus.
zum Beitrag15.04.2023 , 18:51 Uhr
Zwischen dem Eintritt für eine Legalisierung und dem Verharmlosen seh ich aber viel Platz. Und wenn man sich auch am Schwarzmarkt stört, sind die nun verfolgten Vorhaben einer Pseudo-Legalisierung eher kontraproduktiv. Meines Erachtens erstrebenswerter ist eine kontrollierte, echte Abgabe über Coffee- oder Headshops, natürlich bei zugleich gestattetem Eigenanbau für die Liebhaber. So wirkt es wie ein Rückschritt, vor allem wenn's am Ende doch dabei bleiben sollte und davon ist nun auszugehen, politisch realistisch schon weil die absehbar nächste Regierung unter Führung Union wohl kaum in Verdacht steht, gleich die nächste Stufe zu zünden. Und auch bei den Grünen jetzt nicht unbedingt das Herz dran hängt, wie auch ich meine aus ganz guten Gründen. Aber das hat ehrlicherweise auch was mit Prioritäten zu tun, und vermutlich soziokultureller Verortung u.U. auch Alter oder sogar Geschlecht. Aber die unbestritten triftigen Gründe, die gegen insb. ausgedehnten Konsum sprechen - nicht nur Jugendlicher - lassen sich nicht unbedingt mit einem Verbot befriedigen, auch nicht mit einer halbherzigen Teillegalisierung auf Probe. Vielleicht auch gar nicht durch den Rechtsstaat, mit dem sie sich hier aber zu begnügen scheint, das verspricht mir wenig Zuversicht. Es ist und wird auch absehbar kein Massenphänomen, auch nicht unter Jugendlichen, ganz anders Alkohol und Tabak. Bitte nichts gegen wirklich tragische Einzelfälle, aber auf welcher Strecke bleiben eigentlich die x Millionen Toten etwa durch den Zigarettenkonsum? Und wann kriegen die mal'n Aufmacher? Mir bleibt indes offen, ob und falls ja wie sehr eine Alternative wie Cannabis dem sogar was entgegensetzen, also zumindest Rauchen, oder für manche evtl. auch eine Form der Substitution sein könnte, oder sogar Entwöhnungshilfe. Alles ist besser als die Kippe. Auch Cannabis. Und das gibt die Gesetzeslage nicht her, jetzt nicht und nach diesen Plänen nicht.
zum Beitrag15.04.2023 , 17:33 Uhr
Auch von mir danke für den Link, das haben sie etwas versteckt, ich hätte es übersehen. Nicht alles aber vieles was er sagt deckt sich mit meiner Bewertung, er ist so skeptisch wie man es sein muss. Dieser ja relativ neue Trend mit den sog. Leaks ist grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, zweischneidiges Schwert mit massig Zersetzungspotenzial für Integrität und Vertrauen, und demokratisch dubiosem Charakter; war auch nie ohne Kritiker. Abgesehen vom an sich zweifelhaften Phänomen eines Krawalljournalismus halt ich sie in den weitaus meisten Fällen für'n Mittel des gezielten Durchstechens, auch natürlich über den Weg der Medien, oder so kolportierter Recherche-Netze. Also wann immer man etwas streuen, streuseln, bekannt machen will (kann, muss aber nicht wahr sein), ohne zu zeigen, dass man das wollte, kontrollierte oder dahintersteckt. So entzieht man sich Verantwortung und Rechenschaft. Praktisch, wo sowas mal stört, aber viel Gutes hat es für mein Verständnis nicht bewegt. Und auch wenn ich skeptisch bleibe, weil die überschaubare und sehr selektive Substanz auch in diesem Fall zum Himmel schreit, hier stand vielleicht mal weniger wirklicher Vorsatz von höherer Stelle im Vordergrund als entsetzliche Fehler und völlig unzureichende Protokolle. Das eine schließt das andere nicht mal unbedingt aus, denn man kann es ja auch mal gezielt drauf ankommen lassen. Interessant jedenfalls immer auch, manchmal mehr, was eben nicht leckt. Dem Urheber kamen sie hier allerdings nicht mit Hilfe von Bellingcat auf die Spur, das sollte man auch nicht so darstellen. Das FBI hat da seinen Job gemacht, sie waren eben nur auch nicht viel schneller. Anders beim Tiergarten-Mord, wo Bellingcat entscheidend beitrug, Grozev ja sogar vor Gericht erschien. Grozev, der sich inzw. auch vor'm russischen Geheimdienst verstecken muss und das selbst auf Warnung westl. Nachrichtendienste hin tut, das darf auch erwähnt sein. Das ist also keine Einbahnstraße.
zum Beitrag15.04.2023 , 00:02 Uhr
Natürlich ist das ein Grund zur Freude, alle können den haben, eine Hochrisikotechnologie, die dazu ja nachhaltig und ungelöst belastend ist, brauch man nicht unbedingt. Auch nicht wenn man sich noch Schlimmeres vorstellen kann, wie Greta. Entscheidend ist dass die Alternativen vorankommen. Verstehe auch nichtg, warum das hierzulande alles immer so aufgeladen wird, aber anders wär's wohl nicht zum Ausstieg gekommen. Wirklich gönnen kann ich es nur Leuten mit diesem Hintergrund, mit ihrer Ausdauer, Konstanz und Konsequenz. Ist ja auch nicht so dass die Argumente von damals allein durch den Klimawandel hinfällig geworden wären; aber ähnlich wie in Österreich auch die Geschichte in Deutschland nun mal Spuren hinterlässt und einen Tribut einfordert, Sorgen die weder Gore noch Thunberg so kennen oder kennen müssten. Zumal es dort keine AfD gibt, die das ausgerechnet besetzen, naja ausschlachten musste, was man ihr eben liegen ließ, was immer besonders unangenehm war. Das vielleicht zur Erinnerung an späte Zweifler: der "Club" ist da jetzt auch nicht so anregend. Oder war es, denn auch hier wird jetzt grad eine sensationelle Mehrheit gemeldet, vermutlich die gleiche wie die der's nach Fukushima nicht schnell genug gehen konnte, die es auf einmal wieder für falsch halten will. Als wären sie alle nicht dagewesen. Dazu sollte sich jeder seinen Teil denken. Ich schätze Menschen, die wissen was sie wollen. Man kann mit guten Gründen dagegen sein oder dafür, aber beides immer abwechseln ist echt schlecht.
zum Beitrag13.04.2023 , 19:42 Uhr
Für eine Ethikerin überraschend uninspirierte Antwort auf die erste Frage. Das füllt wirklich Bücher, was allerdings noch wenig über die tatsächliche Schwierigkeit sagt, ich hab das so nur noch gar nicht gelesen. Menschen im Koma, auch terminal, sind immer noch vollumfänglich Mensch und ja auch solche, denen das Verständnis für Sprache verloren ging, oder die nie eines hatten. Ich weiß zwar dass man dann oft mit Potenzialen gegenhält oder einer Norm, aber das ist grad nicht der Punkt und Sprache ist uns zwar eigen und charakteristisch, macht uns aber sicher nicht erst zu Menschen, die ist nach allem was wir wissen im Laufe unserer Evolution sogar ein noch (sehr) junges Feature. Und kein anderer Primat hat sie. Aber Primaten sind wir alle und also Tiere, Lebewesen. Was uns von der Maschine unterscheidet können wir genauso beantworten wie der Gorilla, Flamingo, und jede Palme, jede Bakterie. Wir genügen unserer selbst als Zweck. Das ist der Unterschied aller Unterschiede. Sonst sind das gute Antworten, hier und da vielleicht etwas hinterher, fast als wollten sie die betonte Rasanz der Entwicklung unterstreichen. Mustertexte, Übersetzungen, das kratzt ja jetzt schon an der Oberfläche und wer mag sich vorstellen, was in fünf Jahren ist oder zehn. Darum, wie schwer vielmehr das ist, ging es den Unterzeichnern dieses Aufrufs, das kann man anerkennen auch ohne ihre Lösung zu teilen.
zum Beitrag13.04.2023 , 18:30 Uhr
Einen Super-GAU kennen Reaktorsicherheit und Katastrophenschutz nicht. Vielleicht gibt es ihn in der Politik, aber dann müsste wahrscheinlich schon eine Regierung unter grüner Beteiligung, um nicht zu sagen ein grüner Superminister, eine Laufzeitverlängerung anstrengen, kaum vorstellbarer. Hier kann man einwenden, dass man hinterher natürlich immer klüger ist, mehr als zweifelhaft ob es mit dem Wissen von heute geschehen wäre, das ist der erste Teil. Falsch war es selbstredend so oder so und das dann der zweite Teil, wo entscheidend an die Gefahr erinnert wird. Man sollte sie m.E. auf Emsland begrenzen - schlimm genug - andererseits wäre sie ja wohl nicht geringer ausgefallen durch eine bessere Begründung. Geschweige denn hätte man es damit rechtfertigen können. Es war, ist und bleibt verantwortungslos, eine Zäsur und ich kann nicht verbergen mein Erstaunen darüber, wieviele ausgerechnet Grünenanhänger das offenbar so geschluckt haben, oder aber wirklich sonst ohne Fantasie sind. Für mich unverzeihlich, erst recht in der Art und Weise, auch gegen die eigene Partei, gegen alle niedersächsischen Wähler; das KKW Emsland war sicherheitstechnisch suboptimal gestreckt, und das in Deutschland, ist hier ein Bruch mit dieser Partei. Sie. Hätten es verhindern können und müssen. Und dafür wäre im schlimmsten Fall auch eine Koalition zu opfern gewesen, ja für was denn sonst? Das schreibe ich als prinzipielle und immer schon Anhängerin sicherer Kernenergie, in diesem "sicher" steckt eine Welt. Aber eine Welt, die es an der Küste Japans, zumal Ostküste, einfach gar nicht geben konnte und zwar mit keinem Reaktor der Welt, das war immer klar. Finde ich unnötig das immer wieder einzuwerfen, sind Äpfel und Birnen und jetzt schon doppelt unangemessen. Damals war es eine Naturkatastrophe, die war absehbar aber als solche nicht zu verhindern. In Niedersachsen drohte kein Tsunami. Sondern die Dämlichkeit und pure Verantwortungslosigkeit deutscher Politik.
zum Beitrag11.04.2023 , 17:40 Uhr
Echte Fans der deutschen Schrift würde ich sagen. Die Sternchen als solche werden ja nicht mitgesprochen und weil Schrift eben nicht gleich Sprache ist. So wie ein Fußabdruck ja kein Fuß ist und schon gar kein Gang. Aber ein gewisses Faible für Formalismus und mitunter etwas bauernschlau anmutende Lösungsformeln ist glaube ich nicht ganz neu, im Deutschen schreibt man gerne schön, das darf dann auch gern ganz genau und überkompliziert sein, Groß klein Komma punkt. Vielleicht auch weil vergleichsweise viele leider gar nicht so gern sprechen. Für mich ist der hoffentlich unumkehrbare Vormarsch des Duzens zum Nachteil des Siezens ein viel größerer Segen, der sich dagegen auffallend geräuschlos vollzieht. Vielleicht weil er nicht so spaltet und uns tatsächlich auf Augenhöhe bringt, wo es drauf ankommt, nämlich beim Blick in diese. Ich glaube auch nicht dass Gendern notwendig mehr Leser anspricht, oder es nicht vielleicht auch darum geht, und gehen darf, welche und dass es welche nicht anspricht. Du markierst und reduzierst Menschen eben auf bestimmte Merkmale, das ist legitim und soll auch Spaß machen, aber der Arm wird so nicht länger.
zum Beitrag05.04.2023 , 00:26 Uhr
Erst mal handelt es sich um russ. Infrastruktur, dann ist zeitgleich auch Dänemark ausgeschert, seines Zeichens längst NATO-Partner. Dazu darf ich erinnern dass beide auch Deutschlands EU-Partner sind, d.h. sowieso nebst Nachbarn. Also willst du deshalb jetzt auch gleich die EU in Frage stellen? Die Verzahnung ist ja deutlich stärker. So oder so kennen wir die wahren Hintergründe nun mal nicht, wie wir ja praktisch nix wissen oder wissen sollen zu diesem Anschlag und womöglich auch nicht mehr erfahren. Ob das jeweils Vorgeschobene so stimmt, kann man bezweifeln, zumal die auch juristische Zusammenarbeit inzw. ganz gut funktionieren soll, um die ging es im Übrigen auch. Was die Geheimdienste machen, oder wie sich erst Regierungen austauschen, steht auf nem völlig andern Blatt, man wird sich kaum über Wochen einander angeschwiegen haben. Entscheidend ist doch eh dass die Gesellschaften im Gespräch bleiben, dazu gehören Umweltverbände, Journalisten und allerlei Analysten - Profis wie Amateure - die das doch die ganze Zeit tun. Und selbst wenn es an nationalen Sicherheitsinteressen gelegen haben sollte - die übrigens auch die deutsche Seite beschäftigten, weil sich das in Schweden bei den Zuständigkeiten von Polizei und Nachrichtendiensten etwas kompliziert gestaltet - glaubst du etwa Großbritannien oder gar die USA teilten sämtliche Geheimnisse mit allen NATO-Partnern? Ein Verteidigungsbündnis zwischen Staaten hebt weder deren eigene Interessen auf noch gar die Souveränität als Staaten, aber manche haben ein Interesse daran, uns das zu suggerieren. Es ist allein Schwedens Entscheidung mit wem sie was wann warum teilen, daran wird die Allianz nichts ändern.
zum Beitrag04.04.2023 , 23:46 Uhr
Jens Stoltenberg entscheidet auch nichts, schon gar nicht Truppenverschiebungen oder Stationierungen, er ist (scheidend) NATO-Generalsekretär, ein Gesicht und eine Stimme für den Apparat. Beurteilen müssen das Militärs, anordnen Politiker. Und selbstverständlich gibt es mehr Sicherheit, ganz unabhängig von der Landgrenze: für Finnland. Darum geht es doch, warum ist Deutschland in der NATO? Das ist nicht unbedingt die Angst vor Panzern oder Rohrartillerie, erst recht bei dieser Grenze, die weitgehend voll bewaldet ist, voller Seen und Moor und besonders auf russischer Seite kaum befestigt, und mit kaum logistischer Infrastruktur in erheblichem Umkreis. Das weiß er als Norweger auch gut und da kann man schon mal mit den Schultern zucken. Wenn's darum geht bereiten andere Schnittstellen größere Sorge, aber noch ein Landkrieg ist jetzt und angesichts des total ramponierten Russlands auch absehbar ohnehin nicht zu erwarten. Die NATO ist ein Wertebündnis. Werte sind nicht nur gefragt wenn sie erst unter Beschuss sind, geschweige denn wortwörtlich.
zum Beitrag04.04.2023 , 01:07 Uhr
In Hessen sind bis zu sechs Tage drin, jüngst beliebte Drohung besonders gegen Aktivistinnen der Letzten Generation. Wir sehen, auch ganz ohne SPD, nein, dafür braucht es offensichtlich Bündnis 90/Grüne. Schwerpunkte auf Bauen und Bildung - Bauen und Bildung, Bauen und Bildung, Bauen und Bildung, Bauen und Bildung - findet ich auch gut. Finde sogar es dürfte bis auf weiteres um gar nicht mehr viel anderes gehen. Tipp: Um zum K zu kommen, muss man sowieso erst mal über's B, außer natürlich man ist schon dicke B(ündnis 90) und hat so'ne Sorgen eh gar nicht mehr in seiner geilen Cityzelle und mit schickem akad. Grad. Über manches kann man streiten, sollte wenn's nach mir geht auch CCTV gestattet sein, manches andere ist abzulehnen, aber so ist das immer. Entscheidend für mich erst mal ist das Wesentliche, das wirkliche Akute im Blick zu haben, erst recht, wo ja sowenig Zeit bleibt wie hier. Wie sie es dann angehen wird man sehen. Aber es könnte im Glücksfall sogar noch mal ne Perspektive für das andere politische Berlin eröffnen, hätte den Vorteil, dass neben den grünen Irrlichtern auch die FDP irrelevant wird. Und wenn's ein Bollwerk gegen nen richtigen Rechtsruck gibt - hallo, Jamaika - dann kann es nur schwarz/rot sein. Wenn möglich natürlich nicht mit so'nem Unsympathen wie Wegner.
zum Beitrag03.04.2023 , 23:56 Uhr
Die erste Anmerkung unterschreibe ich, die zweite nur halb. Dagegen spricht eine recht lebendige Protestkultur, Finnland ist nicht Japan. Bleibt nat. die Frage, wo Persönliches beginnt. Ich würde mich aber davor hüten, den Glücksindex zu zerreden. Es fällt auf dass sie von Finnen fast ohne Skepsis und Überraschung aufgenommen werden, regelmäßig, im Gegenteil einige Finnen in der ausländische Presse auch sofort versuchen, das zu erklären und diese Erklärungen sich merklich decken. Mit Politik haben sie alle bestenfalls am Rand zu tun. Ich denke auch es ist viel eher ein insb. deutscher Reflex, das auf irgendwelche politischen Faktoren zurückzuführen, so will es der starre Staatsglaube. Der dort oder in Skandinavien überhaupt aber lange nicht so ausgeprägt ist wie eine Überzeugung viel mehr in die Gesellschaft, genauer Gemeinschaft, es ist mithin fast ein Gegenentwurf. Das lässt es sie vielleicht auch eher verdauen, die sich den Ausgang hier anders vorstellten, es wird die Gesellschaft als solche ja nicht ändern. Andererseits kann Zufriedenheit natürlich auch träge machen, vielleicht war's auch so gemeint, die Wahlbeteiligung ist aber keinesfalls zurückgegangen, also war Marin am Ende vielleicht doch etwas "wild". Was man evtl. auch lockerer nehmen kann, ist es irgendwo in Helsinki, denn bei allem Respekt, ein Staatschef Olaf Scholz ist jetzt auch nicht grad'n Wagnis. Merkel war's kaum mehr. Und man kann umgekehrt konstatieren, dass auch der ein oder andere Rechtsruck in diesen Ländern bisher nicht jedenfalls an den gesell. Grundkonsens ging und das nordische Modell andererseits auch gar nicht so wirklich dem entspricht (nie entsprach), was sich hiesige Linke in ihrem Träumen so spinnen. Noch wär's auf sie angewiesen. Es ist angewiesen auf hochgebildete Hochleistungsvolkswirtschaften mit fast optimalen Rahmenbedingungen. Das eine und so das andere zu erhalten, das ist wohl im Interesse, nicht wer auf'm Wahlzettel grad am Nettesten ist, vgl. auch was Frau Flieder sagt.
zum Beitrag31.03.2023 , 20:26 Uhr
Aber in dem Aufruf findet sich der Begriff Superintelligenz so gar nicht, geschweige denn etwas von einem Determinismus dahingehend. Damit aktiviert sie hier umgekehrt erst unnötige Ängste und Alarmstimmung, aus denen der Hype sich nicht zuletzt nährt. Ich kann damit so auch nichts anfangen, klingelt am ehesten aus der Science Fiction. Ein Gedankenexperiment über Super- bzw. Hypercomputation gibt's, aber das ist was völlig anderes. Bin nicht so glücklich damit wie Techies (und das sind sie alle) nun gedankenlos mit so Begriffen aus der Menschenvermessung rumwerfen, nichts anderes ist ja psychometrische Skalierung, die wie ihr alle wisst einen schweren Stand hat - schon im Bezug auf uns Menschen! - und auch m.E. nicht ganz zu Unrecht in Verdacht steht ein zumindest Vehikel zu sein für auch rassistische Lesarten mancher ihrer "Erkenntnisse". Ganz interessante Tendenz für alle, denen die sog. Sokal-Affäre was sagt? Damals wurde Sozial- v.a. Geisteswissenschaftlern sehr öffentlichkeitswirksam vorgeworfen, mit vornehml. techn. oder naturwiss. Begriffen zu hantieren oder zu vernebeln, die gar nicht ihre wären und sie auch nicht kapierten, und dann noch ohne die Chefetage zu fragen. Heute geht das genau andersrum. Werden als "KI-Forscher" eingeführt aber anstatt dass es sie dann über ihre Algorithmen sprechen, Frameworks oder Gradient-Descent-Loops, nein: Superintelligenz. Das ist etwas peinlich und kontraproduktiv, die Vorstellung eines Moratoriums find ich andererseits selbst naiv. Italien hat GPT jetzt mal gesperrt, zack; ich kann's verstehen denn offene Antworten - nicht Briefe - sollte zunächst mal der Entwickler liefern und zwar ganz konkrete. Anders auch den Empfehlungen der Unesco kaum nachzukommen, die vglw. minimalistisch sind und daher deutlich hilfreicher.
zum Beitrag29.03.2023 , 23:15 Uhr
Die SPD ist nicht dazu da, das Wahlprogramm der Grünen umzusetzen, oder auch nur zu flankieren, dafür wurden sie sowenig gewählt wie die FDP. Tatsache ist, dass die Sozialdemokraten Kernversprechen ihres Wahlkampfes längst eingelöst haben - Mindestlohn und Bürgergeld nur zwei der dicksten Brocken - auch das vor dem Hintergrund ehrlicherweise erst recht für sie unabsehbaren Kriegs in der Ukraine. Ich sehe auch nicht, wo ihre Wähler bei diesen Plänen brüskiert wären, für sie blieb am ehesten was im Unklaren, aber das noch etwas glatt zu bügeln dafür haben sie ihren Kanzler. Wird dann viell. etwas sozialer, ökologischer eher nicht. Aber nicht mal die Grünen lassen sich, Stand jetzt, so tief herab, zu versuchen die SPD hier mit ins Loser-Boot zu ziehen. Sie sind Gewinner solange die Koalition steht. Noch kann man es Sozialdemokraten vorwerfen, könnten sie am Ende mit einer grünen Selbstoffenbarung noch am besten leben. So geht harte Politik.
zum Beitrag29.03.2023 , 22:22 Uhr
Die CDU hatte an den Sektorzielen selbst noch mitgearbeitet, was dachtest du woher die kommen? Und ich bin nicht mal sicher, ob Herr Jung da schon nennenswert involviert war. Der natürlich auch als Unionspolitiker eine eigene Meinung haben darf, als Abgeordneter sogar haben muss, und von Klima- und Energiepolitik versteht der weit mehr als die Meisten im Bundestag, Grüne selbstredend einschließlich. Ich nehme an dass er auch deshalb im Ggs. zu denen verstanden hat, dass das mit den Zielen im Prinzip ne gute Idee war. Und wenn sie dann schon abgeräumt werden, man sie wenigstens durch etwas hätte ersetzen müssen, das besser ist, wenigstens aber kein Rückschritt.
zum Beitrag28.03.2023 , 23:44 Uhr
Wart doch mal ab, wir können uns doch noch ein paar Jahre an dieser tollen Ampel mit der gelben Welle ergötzen. Bis dahin werden sie wieder ein superfetziges Programm auflegen, wo jeder weiß, das kannst du wenn überhaupt in ner Zweierkoalition mit der Linken umsetzen, von denen es auch gleich mal zur Hälfte abgeschrieben ist. So greifen sie dann von der Linken wie auch von allen in Betracht kommenden, möglicherweise gefährlichen Kleinen ab, was so gerade benötigt wird um sich an die schönen Töpfe zu robben und lässt die andern großen Jungs mal ihre Politik machen. Die wirken so unerträglich satt, ich kann bald an der Hand abzählen wen ich überhaupt noch ertrage, schon akustisch. Angesichts solcher Ergebnisse hätte der immer sonnige Guido Westerwelle seinerzeit nicht breiter grinsen können als Lindner heute. Das ist ja selbst für die FDP bald retro! Und hat meine Befürchtungen noch unterboten.
zum Beitrag26.03.2023 , 19:40 Uhr
Kaliningrad ist ein gutes Stichwort. Glaube es ist genau ein Jahr her als Russland damit "drohte", Kernwaffen dorthin zu bringen. Das hatte bereits für viel Kopfschütteln gesorgt, aber so schnell wie's vergessen wird kann keiner mehr schütteln. Dann macht es Sinn die Platte einmal im Jahr neu aufzulegen. Moskau hat nicht mehr die große Setlist, aber solange im Westen immer noch verlässlich ein paar mitswingen wenn die alten Fetenhits donnern, würde ich das nicht mal als Schwäche auslegen. Soviel muss man aus sowenig mal machen. Die Erwartungshaltung seiner Fans, insbesondere auch im Ausland, ist auch jedem DJ bekannt, irgendwann müssen die Signature-Dinger kommen. Hier die unbedingt regelmäßig zu ventilierende (russische!) "Atomrakete"; als Chiffre und letztverbleibende Bastion der für so manche offenbar unantastbaren Vorstellung eines allmächtigen Russlands.
zum Beitrag26.03.2023 , 18:50 Uhr
Nee, das glaub ich nicht mehr, nicht klassische Kernenergie, dann kann er bald eher für Fusion vorbauen. Wir sehen doch was passiert, für die einen wird's künstlich gedeckelt, dafür zahlen alle anderen dann vielleicht mal ein bisschen mehr für ihren Strom, verbrauchen so weniger. Wo ist das Problem, ist doch für's Klima? Wer sich da wie beschränkt ist am Ende gleich solange es irgendwie reicht. Man kann der FDP schlecht vorwerfen, dass sie ihr Klientel dabei nicht zu allererst im Fokus hat. So geht gute Klientelpolitik und so geht die gelbe Ampel, die ihr (klare Mehrheit) wolltet. Muss man jetzt auch nicht überrascht tun, die "Liberalen" gibt's doch schon länger. Aber das mit der Nische, wenn überhaupt, ist wohl richtig. Ändern übrigens auch die angeblich kulturell rückständigen USA nichts dran, falls das wer glaubt. Die stecken bei ihren Pickups und Oversize-SUVs jetzt auch nicht zurück, aber bitte elektrisch. Das ist da'n Renner.
zum Beitrag25.03.2023 , 12:33 Uhr
Wenn man etwas von den "Lösungen" deutscher Autobauer mitbekam, dann ist wohl eher wieder eine kleine Backdoor gefragt, die den Kunden besondere Freiheiten einräumt, schließlich wird der Spaß auch einiges kosten. Zur Not wird man selbst erfinderisch, gibt keine Barriere die sich mit genug Willen nicht überwinden ließe und den Verbrenner gleich neu erfinden wird man eher nicht mehr. So kann man wenigstens noch richtig lange weiterdampfen, ja nicht so dass es nicht heute schon abartig stinkt. Besonders vor den Ampeln, die im angeblich so "grünen" Verbrennerdeutschland komischerweise alle dreimal gelb haben, oder wie soll man das hier verstehen? Oder wollen die Grünen das auch für sich verbuchen? Wenn's so weitergeht landen sie bei der nächsten Wahl hinter AfD und FDP. Vielleicht hört man sich die kaum überraschenden Vorstellungen zur Hürde der Linken doch noch mal an. Sind schließlich spannende Zeiten.
zum Beitrag24.03.2023 , 19:30 Uhr
Der letze Satz ist schön, klingt doch schon wieder ganz nach den guten, alten regelbasierten Ansätzen. Oder wie man sich das eben mal vorstellte, lange, bevor die Statistiker um die Ecke kamen und mit dem extragroßen Satz an Daten und dem übergroßen Rechenzentrum im Rücken einfach mal so alles abräumten. Spielverderber. Schütze ist einer derer, nicht grad Wenigen, die selbst lang auf's falsche Pferd setzten, und manchen Schülern doch auch falsche Flöhe ins Ohr. Nur verständlich dann die Hoffnung, dass man ihnen doch noch was übrig lasse. Zu erwarten aber eher, dass sich auch grundlegende physische oder soziale Weltaspekte ganz gut werden in Modelle integrieren lassen. Modelle die weithin ohne Regeln auskommen und übrigens auch praktisch keiner Linguistik mehr bedürfen, auch nicht computergerecht. Google meinte sogar mal, ihre Engines würden nur performanter mit jedem Linguisten, den sie feuerten. Wir dachten, wir müssten Computern Sprache beibringen, heute bringen sie's uns bei und wir verstehen's nicht mal.
Ansonsten melde ich Zweifel an. Homesteading the Noosphere - könnte sich noch als große Ironie erweisen. In Amerika ist ja Homesteading, Hortikultur, auch Farming, Selbstversorgung so ganz beliebte Ausflucht für allerlei Geekdropouts, schon lange. Anders geht immer. Während Machine Learning, die neuronalen Netze bzw. der Konnektionismus als Grundidee so allerhand interessante Querbezüge aufweisen zum Neoliberalismus, um nicht zu sagen Libertarismus. Einschließlich visionärer Vorgriffe bereits eines F.A. von Hayek. Für die Kybernetik und den späten Kapitalismus galt ja schon Ähnliches, von einigen sogar in etwa gleichgesetzt. Da ist natürlich erst mal viel Musik drin, aber irgendwann ist der Saal, für den das alles spielen soll, irgendwie leer. Trotz (oder wegen?) Robo-Utopie und für alle andern Universal Basic Income?! Und dann wird's interessant. Werte ohne Menschen sind nix mehr wert. Wir müssen nicht entkommen. Wir müssten mitgenommen werden.
zum Beitrag24.03.2023 , 18:02 Uhr
Professionelle Motorsportler stellen sich ihre Boliden auch nicht in die heimische Garage. Das betrifft nur einen kleinen, harten Kern, für Profis könnte es Ausnahmeregelungen geben. Wozu sind sie Profis?
zum Beitrag21.03.2023 , 11:43 Uhr
Das sind hier zur Einordnung aber noch die harmloseren Duftmarken. Für mich ein AfD-Politiker, bisschen auch Fluch der späten Geburt, der Typ hätte im politischen Klima Deutschlands so vor etwa 20 Jahren gut funktioniert. Tilman Kuban, fast gleicher Jahrgang, hatte von Haus aus ein ähnliches Problem, der versucht sich inzwischen bisschen neu zu erfinden, natürlich sehr glaubwürdig. Auch Ziemiak aus der Zeit gefallen mit jäher, steiler Abfahrt, dito Amthor. Mir ist es lieber wenn sie gleich von der Bildfläche verschwinden. Ploß hat das offenbar nicht vor, aber ob ihm in Berlin mehr Glück beschieden ist oder er mal als Hinterbänkler nur noch durch gelegentliche Comedy auffällt, ist auch nicht gesagt. Erst recht sobald Mäzen Merz ausscheidet, dabei ist nicht ganz klar, ob selbst der das je sein wollte. Für Hamburg ist es m.E. egal, Rot/Grün kann nur an sich scheitern. Dazu zählte wohl grüne Aufmüpfigkeit, die haben sie aber gar nicht nötig, das ist ja einer der Vorteile gegenüber Berlin, neben der geschmeidigeren SPD und ihrem bisher komfortablen Abstand zur Koalitionspartnerin. Auch das ist nicht zu unterschätzen und ich bin sicher es ist kein Zufall, dass rot/grün nur noch dort funktioniert, wo v.a. die Grünen bereit sind ein bisschen Hybris auszutauschen für ein besseres Bewusstsein und etwas Verständnis für das Selbstbild und Innenleben der Sozialdemokratie. So verhindert man CDU.
zum Beitrag20.03.2023 , 11:24 Uhr
US-Staatsbürgern, das geht noch viel weiter: "(b) specifies this authority shall extend to "Covered United States persons" [...] and "Covered allied persons" (military personnel, elected or appointed officials, and other persons employed by or working on behalf of the government of a NATO member country [...], a major non-NATO ally including..." u.a. Pakistan. Ja, der US-Präsident darf auf dem Papier so manches, das heißt nicht, dass er's alles tun muss, wollte oder realistisch könnte. Dass die USA andererseits ihre Bürger nicht selbst ausliefern würden, an ein Gericht, das sie nun mal nicht anerkennen, ist die triviale Note, deren Betonung ich nicht ganz verstehe. Zu betonen ist nur eines, es liegt kein Haftbefehl vor gegen den amerikanischen Präsidenten. Sondern einer gegen den russischen. Und ich glaub nicht dass man viel durchschaubarer versuchen kann, davon abzulenken. Die Aussage mit dem Blut an den Händen im Artikel gefällt mir nicht, die Ukrainer sagen und aus guten Gründen klipp und klar das ist nur der Anfang. Es gilt auch anzuerkennen, dass Putin hier zunächst ja nur sehr bestimmte Vorwürfe gemacht werden, das sind lange nicht die schlimmsten, was auch den Hintergrund, dass er beileibe nicht für alle dieser zahllosen Kriegsverbrechen überhaupt heranzuziehen sein wird. Also nicht mal theoretisch. Sollen die ungesühnt bleiben? Oder sollte sich etwa jemand Verantwortliches dadurch rein waschen, dass er Putin einmal ausliefert, und womöglich erst, wenn der eh im Weg steht oder nur noch stört? Ich weiß nicht, wer das unterstützen sollte. Eher besteht die Gefahr und für manche vielleicht Verlockung, da auch was auf Putin zuzuspitzen, zu versuchen, die Schuld und das Böse zu individualisieren, ein Gesicht zu geben, sei es weil's schön einfach ist. Oder man andere schützen will. Das darf nicht sein. Russland hat angegriffen, Russland wird dafür zahlen und wenn Putin lange tot ist. In Nürnberg war es auch sehr voll und da fehlten schon sehr viele.
zum Beitrag19.03.2023 , 17:04 Uhr
Es ist ja auch eine Übersetzung aus dem Englischen. Dort hat "intelligence" wie jedes Wort nun mal eine eigene, in dem Fall viel breitere Bedeutungsspanne und ist dazu ja auch noch mehrdeutig, also oft auch gar nicht wörtlich zu übernehmen. Wo es in feststehenden Verbindungen getan wird, wie bei KI oder "intelligenten Waffen", liegt immer schon ein Anglizismus vor, der muss nicht so erkannt werden und kann sich natürlich rasch einbürgern. Bei Übersetzungen geht immer was verloren, aber das ist unvermeidbar und nicht neu. Neu ist auch nicht, dass Brute Force funktioniert. Video und Display arbeiten im Prinzip doch ähnlich, endlose, farblose, formlose Zahlenvektoren, auf denen mit unmenschlicher Geschwindigkeit gerechnet wird und die kaum langsamer in Millionen bunte Pixel abgebildet werden, was zählt ist die User-Illusion auf einer höheren Ebene, Emergenz. Vielleicht das (techn.) Prinzip Computer überhaupt. Und vielleicht gar kein kompletter Zufall, dass diese Systeme bei unerwartetem Input (adversarial) nicht nur ganz ähnlich verrauschte Texte und Bilder spucken können sondern oft selbst auf GPUs basieren. Nur dass die Nodes anders als gewöhnliche Pixel auch ihre Nachbarn kennen, sie sind alle miteinander verbunden, oder fast alle. Mit die größten Stromfresser sind und waren übrigens schon immer abermals die Schnittstellen, Bildschirme. Und es wirkt doch etwas kurios, sich dabei jetzt auf eine Anwendung einzuschießen. Der Saft war nie "grüner", aber in den USA ist er bedeutend billiger als bei uns und dass sich das mal rächen kann, war auch lange klar. Vielleicht nicht warum und wofür überall. Aber das ist noch ein Witz verglichen etwa mit den Hürden, die uns unser Lizenzrecht und Verständnis geistigen Eigentums dahingehend legt. Von wegen Schleppnetz. Die Entwickler aus dieser Verlegenheit heraus bloß zu diskreditieren wird auch diesmal keine Lösung sein. Das heißt noch lange nicht, dass sich das in jeder Schule breit machen muss. Ich kann NY verstehen.
zum Beitrag17.03.2023 , 20:12 Uhr
Denkbar ist viel, aber das würde und könnte wohl kein Staat der Welt machen, schon gar nicht mit jemandem, der so lange Staatsoberhaupt war. Und auch dann nicht, wenn Putin irgendwann in einem goldenen Käfig sitzt oder irgendwo in Sibirien unter Hausarrest. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass er vom Kollektiv mehr zu befürchten hat, eher noch, dass Einzelne oder Gruppen aus dem Machtzirkel einmal auf Rache aus sein könnten, aber dann machen die kurzen Prozess und bestimmt nicht eine Sache mit Den Haag. Ich würde sagen weit wahrscheinlicher ist es inzwischen, dass Putin sein Amt entweder bis zum Tod bekleidet, oder aber erst aus solchen gesundh. Gründen ausscheidet, die eine Überstellung verunmöglichten, und sowieso einen Prozess. Andere Verhaftungsszenarien sind hypothetisch, denn Länder, die dazu verpflichtet wären, würden ihn gar nicht erst reinlassen. Das ist Symbolik, aber auch Symbole können sehr bedeutend sein und Effekte haben, die man jetzt vielleicht noch gar nicht absehen kann.
zum Beitrag16.03.2023 , 18:13 Uhr
Es sei daran erinnert, dass durch den russ. provozierten Einschlag von Raketentrümmern auf poln. Gebiet (EU und NATO) bereits zwei Menschen erschlagen wurden; die westl. Reaktionen waren nahezu wortgleich, Umstände dabei deutlich brisanter. Das mittelfristig würde ich streichen, Putin hat diesen Braten so lange gerochen, es ist doch im Prinzip dasselbe Spiel seit Jahren. Und die absehbare Nichtreaktion, nicht erst ab 2014, die Berechenbarkeit und völlig übertriebene Ängstlichkeit war Einladung und ist einer der Hauptauslöser dieses furchtbaren Krieges überhaupt. Sie könnten ihnen übrigens auch ein paar dieser Drohnen überlassen, es steht wohl außer Frage dass die Ukrainer sie dringend brauchen, während der genaue Zweck solcher sinnfreien US-Stunts mir nicht einleuchtet. Die Drohne offenbar ohne Transpondersignal, was nat. immer gefährlich ist, sowieso in unmittelbarer Nähes eines Kriegsgebiets, und dann ist das auch keine reine Aufklärungsdrohne, wie z.B. der Global Hawk. Der ist dort auch im Einsatz, das bedarf keiner Erklärung, geschweige denn Rechtfertigung. Aber das hier ist eine Waffe. Wofür? Viel provokanter wird's nicht und auf dem Lieferweg in die Ukraine war sie auch nicht. Von wegen Raketen! Die USA haben mit den Wahlen im nächsten Jahr ihre eigene, praktische Offramp, und Putin freie Fahrt. Da muss der keinen Luftkrieg mehr anfangen. Aber weil er das natürlich am besten weiß und sich mächtig stark fühlt, will er das jetzt noch mal zeigen.
zum Beitrag15.03.2023 , 18:36 Uhr
Aber das ist bei Luftbetankung ja Routine. Gerade im Luftraum westlich der Ukraine seit Kriegsausbruch wahrscheinlich dutzende Male am Tag, diese NATO-Tanker drehen da ja nicht zum Spaß ihre Runden, da ist enorm Verkehr. Soviel dass man weit eher mit einem Unfall gerechnet hätte als mit so etwas. Luftbetankung kann ein Pilot natürlich auch nicht aus dem Stand, aber Kampfpiloten sind darauf trainiert und der Kontakt muss in dem Fall nicht viel heftiger gewesen sein als an so'ner Tankglocke. Ein kurzes Abstreifen, es ist mutmaßlich gelungen, dabei etwas in den Propeller zu biegen, ob so beabsichtigt sei dahingestellt. Auf den Verlust der Drohne wurde jedenfalls hingearbeitet, wahrscheinlich mit mehreren Takes. Die Russen sind bekannt für dieses Verhalten, Drängeln, Schein-Kollisionen, Tiefflüge am Rand der Berührung, das Netz ist ja voll mit diesen Videos. Es ist natürlich nicht professionell, so wie man das im Westen versteht. Man muss aber auch verstehen, dass man in Russland wie in den meisten andern Teilen der Welt etwas ganz anderes darunter versteht, bzw. diese Erwartung so gar nicht teilt. Was an sich ne Menge erklären kann. Aber wenn man schon die eigenen Standards anlegt: Ob es nun soviel professioneller ist, über Land um nicht zu sagen teilweise bewohtem Gebiet gleich mit Raketen auf Wetter- oder Kunstballons zu ballern, weiß ich ja nicht. Wie die Amerikaner hier jetzt auf die einmal ganz reale Aggression reagieren, nämlich dafür umso passiver, finde ich fast genauso rätselhaft. Klarer wird mir eigentlich nur noch, dass sie da selber keine nennenswerte Strategie fahren oder haben, möglw. auch nie hatten, und dass dies Gegockel am Rand den Ukrainern so gar nicht hilft. Im Gegenteil, es lenkt nur ab, und wenn wir Pech haben sind die USA genau daran bald genauso interessiert wie die Russen.
zum Beitrag15.03.2023 , 07:52 Uhr
Es geht um nuklear angetriebene U-Boote, nicht um nukleare Aufrüstung. Die USA und Großbritannien gehören übrigens zu den ganz wenigen Ländern, die seit vielen Jahren nuklear abrüsten (können). Die Rede von "Atom-U-Booten" wie in einem Kommentar auch hier ist in Bezug auf diese Länder übrigens Pleonasmus, sie besitzen gar keine anderen. Aber ja, auch das muss man sich leisten können, kann sonst keiner.
zum Beitrag14.03.2023 , 16:51 Uhr
Armin Laschet, der anbei bemerkt für die Kandidatur überzeugt werden musste, hatte seine Nachfolge in Düsseldorf schon vor der Wahl geklärt und alles auf eine Karte gesetzt. Wüst war designiert, aber zurückgetreten ist er nach der Bundestagswahl überdies als CDU-Parteichef. Alles riskiert, alles verloren, so erwartet man das und ich bin recht sicher, dass sich da auch in Faesers Denken noch was durchsetzt, spätestens wenn sich die Umfragen auch in den kommenden Monaten nicht wesentlich ändern. Nur wird es dann natürlich zu spät sein, oder erst recht unglaubwürdig. Diese Ansage und das Selbstverständnis wird sie in die Wahl tragen und entspr. die Aussicht. So macht es die SPD schwarz-grün eben auch leicht und das Ergebnis sehen wir von Flensburg bis Freiburg unterbrochen nur durch unseren kleinen Widerstand im Nordwest-Dreieck.
zum Beitrag11.03.2023 , 13:04 Uhr
Es ist eine Sekte aus Sicht der christlichen Orthodoxie oder den Mainstream-Kirchen, aber das sind Adventisten, Neuapostolen, die etlichen Freikirchen u.v.a. genauso. Das ist ja ein christlicher Begriff, der wie so manche einfach übernommen wurde aber dann meist anders verstanden und assoziiert wird. Man muss da sicher differenzieren und es kann sein, dass sich eher mal was verselbstständigt, wo man so dezentralisiert ist, alles kleine Grüppchen, sehr auf sich gestellt und weithin autonom. Ich kenne eine Anhängerin sehr gut, aber die ist nie beigetreten, die ganze Familie schon über mehrere Generationen dabei, alle nett und überhaupt nicht verschlossen, missioniert wird im außergemeinschaftlichen Freundeskreis grundsätzlich nicht. Empfand ich nie soviel anders als strengere Protestanten oder Evangelikale welcher Zugehörigkeit auch immer. Oder überhaupt Familien, in denen Glaube noch ne Rolle spielt. Man kann sich aber vorstellen, dass diese Gruppen mehr noch als Großkirchen und ob sie wollen oder nicht eher so bestimmte Typen anziehen, ich meine vor allem auch Quereinsteiger, Späterweckte, wie der Täter hier nach meinem Verständnis es auch war. Wenn nicht gleich Blender. Und ich denke das tut hier auch mehr zur Sache. Die Zeugen Jehovas waren die Zielscheibe und sind nun Opfer, er selbst war ja wohl keiner mehr, wie ernst auch immer er das mal nahm. Knarre im Schrank ginge bei den mir bekannten Leuten übrigens auch nicht, nicht mal Feuerwerk zu Silvester. Nur richtig gute Jobs haben die auffälligerweise alle, aber das bietet eben auch gewisse Vorteile in puncto Vernetzung, Beziehungen, auch dafür grenzen sich Menschen ab; bei Scientology neben Kontostand ja quasi Voraussetzung. Nicht jeder ist für'n Sportverein zu haben und das war natürlich noch viel wichtiger, bevor es das Internet gab.
zum Beitrag11.03.2023 , 12:21 Uhr
Das kann leicht missverstanden werden, darum vielleicht noch mal zur Einordnung:
"Bei den Sprengungen der Nord-Stream-Pipelines ist die Ostsee stark mit Giftstoffen verunreinigt worden - mit dramatischen Folgen für die Meeresumwelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Studie von Forschern aus Dänemark, Polen und Deutschland. So könnten bei den Explosionen alle Schweinswale im Umkreis von vier Kilometern sofort umgekommen sein."
ndr: www.ndr.de/nachric...nordstream874.html
Eines der schlimmsten ökologischen und klimatologischen Verbrechen in Europa. Im Unterschied zur gewöhnlichen Ölpest wie nach Havarien o.Ä., oder was jetzt auch in der Oder passierte dazu mit Vorsatz und vollem Bewusstsein. Ja insofern ist es gleich wer die Verantwortung trägt, muss es sogar sein und Preisverdacht? Vielleicht den Darwin Award.
zum Beitrag09.03.2023 , 04:34 Uhr
Vermutlich sind das Einschätzungen von ganz zu Beginn, als man auch noch gar nicht wissen konnte, wie das ungefähr gemacht wurde. Man ging zunächst vielleicht eher aus von penibel direkt angebrachten Sprengsätzen oder auch Schneidladungen, übrigens wie auch Hersh, der's aber längst hätte besser wissen können. Dafür müsste man ganz runter, entweder mit Minisub oder eben techn. Tauchern. Es geht aber auch anders, Minen, Grundminen oder simpel Behälter mehr oder weniger gezielt abzuwinden, vielleicht geführt von Tauchern. Was man auf den Bildern vom Grund schließlichen sehen konnte (richtige Krater) soll eher für letzteres gesprochen haben, so jedenfalls mein Verständnis. In dem Fall müsste man auch dicker auftragen, mit Sprengstoff, weil eben nicht so präzise. Und man könnte sich eher vorstellen, dass schon mal ein Strang übersteht, sonst kann man sowas eher kaum plausibel auslassen und'n Kalkül hat mich was das angeht nie überzeugt, viel zu überinterpretiert.
Ich denke mir dass im Prinzip jeder mit den Möglichkeiten eines Oligarchen sowas realisieren könnte. Erst recht in Ländern wie Russland aber eben auch der Ukraine, wo Korruption ein gewisses Problem sein könnte? Pässe fälschen, das Geld und die Verbindungen haben sie alle. Der Sprengstoff lag bald auf der Straße, bitte bedenken in was für einer chaotischen Situation sich das Land grad befand. Wir können froh sein, wenn da nicht noch ganz andere Sachen in falsche Händen geraten, nicht umsonst ne Sorge vieler. Ich frage mich eher, warum die Amerikaner das grad jetzt durchstecken. Wirkt nicht so gut. Vor allem fast zeitgleich der Druck auf China mit diesem unsäglichen Geschacher um den Corona-Ursprung. An der Labthese muss dabei nicht mal was dran sein muss, nur hier waren sie im Bild. CIA hat im Sommer gewarnt, da hatten sie die Gruppe schon auf'm Schirm, es ihnen aber wohl zunächst nicht ganz zugetraut. Ich hoffe man wollte das nur aus der Welt kriegen und jetzt nicht noch mit Druck auf die Ukraine anfangen.
zum Beitrag08.03.2023 , 10:02 Uhr
Ja, hier geht's nur grad nicht um Impfen oder MNS, was ja auch in Schweden durchaus anerkannt ist. Übrigens in den auch zum Corona-Management so gern verteufelten USA wurden ganz unabhängig von entspr. Vorschriften an jedem Buseinstieg kostenlose Masken ausgegeben, in Deutschland muss(te) jeder arme Schlucker sie irgendwie erwerben, das nur mal nebenbei und auch wenn es hier, na klar, darüber hinaus ganz andere Absicherung gibt. Find's trotzdem interessant. Nein hier geht's um richtiggehende Lockdowns, und wenn das entspr. eng zu verstehen ist also Vorgänge, wie wir sie ja selbst nicht hatten. Und wo Verhältnisse wie in China auch keiner anstrebte. Zur Wissenschaft gibt's paar mehr Standpunkte als quasi blindes Vertrauen und kurzerhand Leugnen, das sind die extremen Pole, die sich in der Naivität wenig nehmen. Gilt erst recht, wo's wie hier nie nur um reine Lehre, harte Wissenschaft geht, die in nem Vakuum von allem Einfluss sauber abgeschirmt irgend nem Ideal folgt. Sondern um ganz komplizierte Gemengelagen, wo gewaltige kommerzielle Interessen reinspielen wie dann auch politische Effekte und solche kultureller, gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Und die Stütze der Wissenschaft wird nur umso robuster und solider je unermüdlicher ich ihre Kenntnisstände immer wieder hinterfrage und herausfordere. Das ist nicht Dasselbe wie alles leugnen, aber warum immer gleich so entgleisen? Die Schweden sind diesen, ihren Weg nicht gegangen, weil sie auf die Wissenschaft pfiffen, da sind wir uns ja alle einig.
zum Beitrag07.03.2023 , 08:32 Uhr
Ich weiß nicht, welche Utopien dort gewagt werden oder je wurden, aber ich weiß die ISS wartet auf mit einem Preisschild das am Ende jenes etwa des ungleich häufiger kritisierten LHC um Größenordnungen sprengt, an dem nicht nur genauso sondern noch viel internationaler gearbeitet wird und dabei geräuschloser. Ihr könnt euch vorstellen dass sich das mit dem ökol. Abdruck ähnlich ausnimmt. Etwas witzig gerade an der Stelle auf keinen Mangel an modernen Technologien des 21. Jahrhunderts zu verweisen, ich denke das Eheste was dem da oben entspricht dürften die Chromebooks sein der Astronauten, wenn sie dann so daddeln, um ihren üppigen Leerlauf zu füllen. Aber davon abgesehen fußt das im wesentlichen auf Technologie des 20. Jahrhunderts in ihrem besten, liebgewonnen Sinn. Also das hätte man so oder so ähnlich mit den entspr. pol. Voraussetzungen theoretisch auch schon in den 1970ern starten können, ich glaube das Space Shuttle als Ikone der 80er war relativ gesehen (weil integrierter) immer noch eine deutlich komplexere Maschine als die ISS heute, und garantiert als die Sojus. Natürlich selbst unsägliche Summen verschlungen. Aber das ist alles old-school und für mich obsolet. Das 21. Jahrhundert im Weltraum spielt ganz woanders und sich aus, in der unbemannten Raumfahrt, wo miniaturisiert werden muss, wo verdichtet und gehärtet werden muss, wo es immer raffinierteren Modulations- und Autonomieverfahren bedarf und wo eben auch das unermessliche Feld der Computertechnik und schließlich auch seinen Methoden künstlicher Intelligenz ganz anders erschlossen werden kann. Das ist das 21. Jahrhundert, braucht den Menschen nicht vor Ort, kann Orte erreichen, die Mensch prinzipiell nicht erreichen kann. Und es soll verstanden haben, dass der Weltraum keine Kammer ist für unsere schmutzige Wäsche, noch eine Bühne für solche, die erst voreinander flüchten müssen, wenn nicht vor sich selbst, um auch nur zivilisiert miteinander umgehen zu können. Und sich darauf noch was einbilden.
zum Beitrag04.03.2023 , 13:42 Uhr
Rückschrittskoalition? Aus den Beiden suchen sie sich doch sonst auch ihren Partner aus, bzw. wo sie wirklich die Wahl haben wird's dann jetzt meist Union und so war's ja auch hier geplant. Özdemirs Warnung mit dem Auspuff-Liberalismus war wenigstens noch ganz witzig, bis er Lindner dann gleich selbst die Hand reichte. So werden sie auch in Zukunft fürcht ich vor allem stabilisieren müssen. Guter Umgang nicht nur in der Politik ist, wenn man dem anderen auch was gönnen kann, das demonstrieren hier eher Union und SPD, auch deshalb wohl die Folge logisch. Die zwölf Jahre schwarz-rot im Bund waren vielleicht nicht sozial aber zumindest was das angeht auch nicht schlimmer als was die rot-grüne "Fortschrittskoalition" zuvor hinterließ. Was es da noch zu kitten gab, haben sie nicht gekittet, es wurden ja schon einige dicke, auch sozialpol. Pflöcke verschlagen, ich habe von den Grünen allgemein und Ricarda im Besonderen gerade dazu nicht viel gehört. Weniger als von der FDP! Erst hinterher wurde (meist zurecht) bemängelt und gehadert mit dem, was andere (SPD) auch gegen grüne Bundesräte eben gerade so erringen konnten, aber wo sie selbst gewesen sind, wurde lieber nicht verraten. Im Bundestag nennt sich das Arbeitskreise und nicht allen ist bekannt, dass manche Vorschläge oder Vorstellungen gewisser (süddt.) Grüner regelrecht asozial waren und weit rechts von der SPD, kann man alles recherchieren. Bin gar nicht so sicher ob Lang das Gesicht dazu sein wollte, aber vielleicht hält sie alle anderen auch für zu rückschrittlich, um sich so Drucksachen des Deutschen Bundestags herunterzuladen. Ich hatte meine Dosis und meine inzwischen leider auch das Rückschritt ist, wenn die Grünen regieren und kein soziales Gegengewicht zur Seite haben.
zum Beitrag02.03.2023 , 19:13 Uhr
Das mit dem Bundesrat ist nicht gut. Aber: In bereits vier Ländern halten allein die Grünen die Union an der Macht, davon drei der bevölkerungsreichsten. Mit Ausnahme Bayerns und Sachsen-Anhalts haben sie aber überall ihren Anteil! Und dass es nicht gleich immer noch'n schwarzen Kanzler gibt, verdankt man Scholz, simple. In einer Demokratie ist prinzipiell niemand zu irgend einem Bündis gezwungen, auch dann nicht, wenn grad nichts anderes geht. Nun gibt es absehbar einmal schwarz/rot, da find ich die Überschrift doch mehr als angemessen. Und da wird der SPD hier hoffentlich kein Vorwurf mehr draus gemacht, es reicht, wenn sich ausgerechnet Grüne beschweren. Nicht zu sagen, wie Künast gleich persönlich und persönlich peinlich werden. Vielleicht auch'n Selbstverständnis, das unterhalb dieser ehemals 20 % ein paar bisschen komisch finden könnten? Dass auch die SPD staat(s)tragen kann, wussten wir. Es bleibt nur eben so, dass sie dabei für gewöhnlich sogar auch noch was für sich rausholt, d.h. auch für ihre Wähler, die eben keine grünen sind.
zum Beitrag02.03.2023 , 04:16 Uhr
Ich mein das ist eben der Vorteil wenn man sich inhaltlich gleich breiter aufstellt, und mit Franziska Giffey jetzt vielleicht noch eine Spitze hat, die bei der Union wahrsch. auch etwas besser angekam als die Mitbuhlenden, das ist aber dann nicht entscheidend und i.Ü. eine Karte, die grade die Grünen in den Ländern jetzt immer selbst recht verlässlich ziehen. Sondern wirklich dass die SPD da mehr Spielraum hat, sonst hätte auch die damals noch sogenannte GroKo im Bund niemals so lange funktioniert. Und hat das funktioniert, und war im Ergebnis schwer zu bestreiten immer etwas rötlicher als es die Verhältnisse hätten vermuten lassen, natürlich auch dank, aber doch nicht wegen Merkel. Dabei war das rechnerisch zuletzt ähnlich, also keine GroKo, ein ganz normales Zweierbündnis und wenn's für Berlin nicht schlimmer kommt, würde ich mir keine so großen Sorgen machen. Kaum drei Jahre. Wenn's bis dahin für eine Mehrheit Grüne/Linke reicht, war es das wert, und es ist so besser als wenn erst die Grünen in die Verlegenheit kommen, eine ihrer Brücken zu bauen, nur um mit ihren paar spitzen Leuchttürmen im Angebot in den Sondierungen mit rechts dann natürlich sofort alles einpacken zu können. Die hätten die drei Jahre allein dafür verbraten, sich das schön zu reden und ihrem Anhang, der auch nicht mehr größer wird. Sogar in Berlin. Für mich das eigentliche Ausrufungszeichen dieser Wahl.
zum Beitrag25.02.2023 , 23:46 Uhr
Russland will in den Ukrainern gerade keine anderen sehen, ein anachronistisches Retro-Sentiment, Missverständnis und sture Verweigerungshaltung, die ein Teil der Ursache des Ganzen ist und ja wohl kein kleiner. Aber für Russland ist das Blut der eigenen Kinder ja noch nicht mal Wasser. Das hingegen ein guter Teil der Erklärung dafür, warum es nicht längst zu Ende ist. Denjenigen, die gegen genau die Unterstütznug zu Feld ziehen, ohne die jede andere gleichsam sinnlos wird, nämlich militärische, ist es mitnichten daran gelegen, einen Krieg zu beenden. Sondern die ukrainische Nation. Etwas, mit dem sie so wenig anfangen können wie sie davon in irgendeiner Weise direkt profitierten, aber indirekt versprechen sie sich etwas ganz anderes. Einen Wirkungstreffer gegen den Westen. Um nichts anderes geht es, es sind Geisterfahrer und verwöhnte Verblendete im eigenen Lager, Menschen, die auch jetzt noch, wohlbehühtet durch treue US-Sicherheitsgarantien, auf einer völlig anderen Hochzeit irre, besoffen abtanzen können; die wortwörtliche Verachtung, Missachtung der Ukraine wie auch Russlands, wie Osteuropas überhaupt und dieses ganzen Konflikts kann gar nicht viel weiter gehen als es von diesen Leuten ausgedrückt wird. Und ich bin nicht mal sicher, ob alle von ihnen alles davon leugnen würden. Aber es kann kein Vorwurf sein, wenn es aus ukrainischer Perspektive jetzt kaum möglich ist, zu verstehen oder sich auch nur vorzustellen, oder vermittelt zu bekommen, wie man im Westen gegen den Westen sein kann.
zum Beitrag25.02.2023 , 22:16 Uhr
Hab immer gedacht, das wäre in Deutschland so'ne Art Entsprechung zu diesen ganzen namhaften Think Tanks vorwiegend in den Staaten (in DC gibt's ja gleich'n ganzes Viertel für die) oder was sich als Pendant am ehesten anbietet. Nach dieser Darstellung wollte man das bezweifeln, aber allein bin ich mit dem Eindruck nicht, die engl. Wikipedia stellt die Situation in Deutschland so dar: "In Germany all of the major parties are loosely associated with research foundations that play some role in shaping policy, but generally from the more disinterested role of providing research to support policymakers than explicitly proposing policy. These include the..." und dann kommen sie alle. Artikel Think Tank. Da stehen sie natürlich in illustrer Reihe, nur werden die Schwergewichte etwa in den USA richtigerweise auch ganz anders finanziert. Und dort waren (mind.) traditionell die eher bis sehr konservativ drehenden Einrichtungen auch deshalb im Vorteil, auch beim Einfluss, weil sie die finanziell stärksten Geber und Untersützer hatten. Solche Unwuchten soweit möglich zu vermeiden könnte ein gutes Argument gewesen sein, aber das soll es ja auch nach diesem Vorschlag bleiben. Dass es hingegen auch und immer noch fair balanciert mit weniger gehen müsste, kann man so sehen, spätestens wenn man das Verhältnis von Aufwand und (Außen)wirkung hinterfragt. Hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, auch noch die Budgets dies- und jenseits des Ozeans zu vergleichen, aber ich hab auch so einen Verdacht.
zum Beitrag23.02.2023 , 21:23 Uhr
Geht um Vergleichbarkeit, nicht Gleichmacherei. Darum auch richtig der Hinweis auf weiterhin bestehende Unterschiede bei der Ausstattung, natürlich auch personell. Aber alles auf einmal geht wohl schlecht, allein diese Basisaufgabe Jahrzehnte zu spät und wir sprechen hier jetzt noch von einem "Plan". Davon gab's schon so einige.
zum Beitrag19.02.2023 , 21:52 Uhr
Die sprachlichen Ansprüche im Journalismus sind m.E. nicht so hoch, kaum jemand der "perfekt" schreibt oder spricht, noch wäre es die Erwartung. Tatsächlich hält sich die Bereitschaft zur Innovation oder Kreativität, was man dahingehend am ehesten als Anspruch verstehen würde, eher in Grenzen. Hürden sind künstlich erhöht, das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der Medien, wir sehen es hier nur besonders deutlich. Es ist typisch für Deutschland allgemein und ein fast paradigmatisches, neueres Beispiel dafür, wie auch hier zu sehen, das Gender-Sternchen. Ein Mittel der legitimen Differenzierung und Ab-, das heißt immer auch Ausgrenzung. Das teilt es mit den besagten geografischen Aussprachefärbungen, die im Zweifel eher mal etwas übertrieben werden als dass man wie im Fall fremdsprachlicher Akzente oder Intereferenz versucht wäre, oder sein müsste, bewusst entgegenzuwirken. Beides glaube ich ein Stück weit auch Versuche der Kompensation sonst oft verlorengegangener Distinktionsmöglichkeiten, d.h. im Falle des letzteren auch als Reaktion auf das standardsprachliche Leveling und das weitgehende Verschwinden der dialektalen Vielfalt. Es ist im Prinzip ja keinesfalls neu, nur konnte man bis vor gar nicht solange Zeit an dieser Stelle noch regelrechte Dialekte hören und die Sprecher konnten auch bisweilen gar nicht anders, wenn nicht gleich andere Sprachen, wie das Niederdeutsche. Identitätsstiftend wirkt Sprache eben nicht nur an ihren Außengrenzen sondern auch für die innere Ausdifferenzierung, vom Dialekt bis zum individuellen Idiolekt. Dass fremdsprachliche Einflüsse dabei im Vergleich noch nicht so gefragt sind, oder vielleicht auch genutzt werden möchten, ist dagegen keine Besonderheit. Das sehen wir überall, wo die Zahl der Erstsprecher die der anderen bei weitem übersteigt, man passt sich (selbst) auch automatisch an. Der Kontrast zum Englischen ist deshalb nicht so hilfreich, denn dort verhält es sich genau andersrum. Das ist eine Besonderheit.
zum Beitrag19.02.2023 , 20:23 Uhr
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln, das ist aber was anderes. Und Physik ist doch gerade die Kunst, Prozesse, die dieser Rahmen vorgibt, zu modellieren, zu verstehen und schließlich eben auch zu manipulieren. Auszunutzen oder auch erst nutzbar zu machen. Veränderungen des Klimas lassen sich auf unterschiedliche Weise jeweils verstärken wie auch reduzieren und ganz grundsätzlich kann man das passiv tun. Aber natürlich auch aktiv, wie die Erwärmung gerade zeigt, nur geschieht es da eben unbeabsichtigt. Längst sind absichtliche und genauest kalkulierte Eingriffe der techn. Art dagegen aber auch keine Option mehr, sondern jetzt (praktischerweise) unausweichlich.
Das wird immer übersehen genau wie die Autorin übersieht, dass auch auf energetischer Seite noch "etwas" passieren dürfte. Und es auch Studien schlicht nicht möglich ist, technowissenschaftlichen Fortschritt zu extrapolieren. Es geht da um Jahrzehnte, dann gibt es ganz andere Lösungen, bei Speichern und Transmission, womöglichen ungeahnten Fortschritten bei der Effizienz, auch Technologien und Anwendungen, die wir noch gar nicht kennen können. Einschließlich bei der Erzeugung selbst, Stichwort Kernfusion, vielleicht glaubt sie nicht daran, oder will es gar nicht. Einige sehr kluge Köpfe aber tun das und wollen es auch, so geht Fortschritt. Es ist naiv, den Klimawandel als harte Grenze für das kapitalistische Wachstum umzudeuten, in gewisser Weise zeigt sich schon heute das Gegenteil. Insbesondere wo sie ihn sehr gut und früh begriffen haben oder verinnerlicht. Im Übrigen belastet und geht dieser Wachstum ja nicht nur auf Kosten des Klimas. Aber bevor die gleiche Hoffnung sich wieder breitmacht: auch auf viele der anderen Probleme gibt es heute plausible technische Antworten, es werden morgen wahrscheinlich nicht weniger sein. Wenn sie das System ändern wollen, müssen sie die Menschen ändern, unser Planet wird ihnen das nicht abnehmen. Dafür ist er auch nicht gemacht.
zum Beitrag19.02.2023 , 17:18 Uhr
Annalena Baerbock war alleinige Spitzenkandidatin des Bündis 90 2021, musste sich dann auf einmal mit dem Außenamt "begnügen". Superminister und Vizekanzler wurde er, Robert Habeck. Und dabei hatten sie gar nichts verloren sondern 6 % gewonnen. Gibt bestimmt bessere Vergleiche, wir wählen Parteien, Kandidaten können ja auch mal ausfallen, Krankheit oder sowas. Schlussendlich müsste Giffey auch von sich aus verzichten und man kann sie schlecht zwingen. Aber Kühnert hätte sich da vielleicht bis vor fünf Jahren aufgedrängt. Irgendwie anachronistisch. Und so nahtlos umzusatteln von der unermüdlich verteidigten Ampelpolitik, die faktisch mitte-rechts ist, für die er ja aber nicht nur ne Nebenrolle spielt, und auch ihn hat keiner gezwungen, könnte auch opportunistisch wirken, glaubwürdig kaum.
zum Beitrag16.02.2023 , 13:22 Uhr
Es wird schon lame, das immer zu wiederholen, aber Beispiele wie Finnland oder sogar (!) einige US-Großstädte zeigen, dass es anders geht. Nun lässt sich nicht alles abgucken, vor allem wenn man nicht mal hinsehen mag, wie könnte es schließlich sein, dass man ausgerechnet mit sowas manch anderswo besser umgeht als im doch so "sozialen" und eingebildet progressiven Deutschland. Die eigentliche Hürde ist aber wie so oft das Wollen. Und gerade solche Kommentare bilden das find ich gut ab. Als ob es nicht Menschen gäbe, die sich über Jahre, Jahrzehnte mit sowas beschäftigen, beruflich, professionell, auch akademisch. Die "Sozial-Lobby" ist das noch nicht, auch keine Lobby der hier Betroffenen, die haben nämlich notorisch keine. Manchmal geht es auch einfach darum, Probleme zu lösen, zumal wo sie ja auch ausstrahlen, in öffentliche Ordnungs-, Hygiene- und Sicherheitsfragen, sind Einzelhändler betroffen, Immobilienbesitzer, der Tourismus, u.v.m. Arbeiterklasse ist ein Begriff aus dem vorletzen Jahrhundert. Vielleicht mal updaten, dann stellen sich viele Fragen gar nicht mehr. Umsonst wird's deshalb nicht gehen, das ist ja wohl aber klar.
Suizid wurde oben vergessen. Kaum beleuchtetes Kapitel, hat auch Gründe nehme ich an, ganz schwerer Zugang oder an entspr. Daten zu kommen ist nur einer. Die Betroffenen sind häufig älter, auch immer noch überwiegend männlich, und dann eben auch oft krank, vor allem chronisch, das kann man nicht ausblenden. Und dann gibt es Fälle, wo das kaum noch voneinander zu trennen ist. Wenn einer etwa völlig vereinsamt und verwahrlost in irgend einer notdürftigen Behausung, grad außerhalb größerer Städte, einfach das Essen einstellt und/oder Flüssigkeitsaufnahme. Oder sich irgendwann nix mehr holt. Und auch nicht nach Hilfe ruft oder rufen kann. Obwohl er körperlich gesund ist und auch nicht jedenfalls psychotisch. Verhungert. Weil sich niemand kümmert. Sowas passiert mitten in Deutschland, aber in der Zeitung steht das natürlich nicht.
zum Beitrag14.02.2023 , 20:27 Uhr
Sky's the limit, in der (sehr alten) exzeptionalistischen Wahrnehmung der Amerikaner vielleicht wichtiger noch: the only limit. Und in weiten Teilen des Landes ja nicht nur im übertragenen Sinn. Schon Ralph Waldo Emerson erkannte, der Himmel sei das täglich Brot der Augen. Solche Horizonte gibt es nicht überall, auch wenn sie selbst (gerade) dort und einschließlich so vermeintlich rückständiger Ecken wie Texas leider immer mehr durch ganze Wälder von Windkraftanlagen auch ein wenig verstellt werden. Emerson hätte es nicht gemocht, ich auch nicht, aber die Argumente verstehen und erkennen wir an. Ist nicht ganz mein Gebiet aber ich habe den Verdacht es gibt Gründe, weshalb der Griff ins Übernatürliche offenbar besonders Marotte der Welt- und Supermächte ihrer jeweiligen Zeit war. Es sind nicht nur Aliens im zeitgenössischen Amerika, es kommen etwa auch die Grusel-, Geister- und Gothic-Geschichten Großbritanniens auf der Höhe seines Empire in den Sinn. Es geht nicht unbedingt um Plausibilität, eher um Vorstellungskraft und wo soll Gefahr denn lauern, wo so ziemlich alles Irdische erobert scheint. Mehr noch geht es aber natürlich immer um Kontrolle, um Lenkung, um die Versicherung des Glaubens das, wenn schon kein Gott, etwas oder jemand "ganz oben" doch alles steuert, steuern kann. Das ist das Wesen der Verschwörung par excellence, die mitnichten eine amer. Eigenart wäre, und bei uns Außerirdische nur deshalb nicht so häufig auftreten könnten, weil es andere Optionen gibt. Das sind ironischerweise nun für nicht Wenige grad die US-Amerikaner. Deutschland ist nicht souverän, geheime Mächte, alles wird diktiert, unsere Politik nur Staffage, bla bla bla, das, was immer auch Flucht vor eigener Verantwortung ist, mehr oder minder klar ausgedrückt ja keinesfalls auf Ränder beschränkt, keinesfalls. Dass die Science Fiction des ehem. Ostblocks häufiger soziale Schwerpunkte setzte, hat natürlich auch politische Gründe. Es war eine gute Tarnung, um sowas unterzubringen.
zum Beitrag13.02.2023 , 15:17 Uhr
So eine Diskussion hätt ich erwartet, falls rot/rot/grün die Mehrheit verliert. Das aufzumachen, obwohl sie weiter besteht, es inhaltlich passt und ja nun auch schon eingeübt ist, und Giffey dann auch noch knapp vorne liegt, zeigt vor allem dass es Berlin so schlecht nicht gehen kann. Das ist ja der pure Luxus. Genau wie schwarz-grün als Patentrezept gegen "Spaltung". Alle mit Fensterblick in's Grüne einfach zusammen. Wer könnte da noch außen vor bleiben?
zum Beitrag11.02.2023 , 18:16 Uhr
Krumm und verbogen hätte gereicht. Die Traditionsrechten verbiegen sich im Wahlkampf nicht so, da weiß man, woran man ist. Bündnis 90 bekennen sich noch im Wahl-o-Mat sehr eindeutig zur Klimaneutralität 2030. Müsste man sich drauf verlassen können. Heute ist hier bei der taz zu lesen, dass sie auch das schon wieder kassiert haben sollen. Stellt nur einmal mehr in Frage, wie sinnvoll dieses Tool eigentlich ist, oder ob sich das jemand anderes ausgedacht haben kann als irgend so ein Thinktank in ihrem eigenen Umfeld. Das ist eher wie bei der Schachtel Pralinen. Aber egal was du kriest, alles ganz lecker steht drauf, und natürlich bio. Offensichtlich reicht das vielen. Und hat den unbestreitbaren Vorteil als Wähler hinterher immer sagen zu können, man konnte ja nicht wissen.
zum Beitrag11.02.2023 , 17:30 Uhr
Ob das alles schon Erinnerungen sind, hängt'n bisschen davon ab, wo man ist glaub ich. Von wegen Reste im Gesundheitsbereich, ganz so ist es nicht. Corona ist immer noch allgegenwärtig und Thema, nur ist es jetzt eins unter vielen. Wenn sie demnächst ins Krankenhaus müssten kommen sie spätestens wieder mit PCR-Tests in Berührung, bei Einweisung, vor Entlassung, je nach Dauer und Status auch zwischendurch. Und nicht nur das Personal, für das sie ohnehin ja kein Novum waren, auch Patienten und Besucher sollen außerhalb der Zimmer noch Masken tragen, gilt auch im Reha-Bereich, etwa bei den Anwendungen, was verständlicherweise nicht jedem gefällt. Das wackelt glaub ich nicht so schnell wie in den Praxen. Auch spricht nicht viel dagegen, sich gegenseitig zu schützen. Das heißt wo es wirklich sinnvoll ist, und das war es eben nicht immer überall. So wirkt das hier jetzt eher wie der Kater, nach der großen Sause, die ich mal eine Polarisierungssause nenne. Dazu gehören immer zwei Seiten und folgerichtig sind sie sich jetzt zumindest mal beim Kater einig. Hilfreich war das noch nie. War's 2015/16 nicht, war es 2020/21 nicht und wird es auch beim nächsten Mal nicht sein. Meine Erinnerungen sind eher solche an einen erstaunlichen landesweiten Ausdruck mangelhafter Empathie und Symptathie; für vermeintliche "Gegner", wie für vermeintliche Verbündete, wie sie eben gerade im Gesundheitsbereich ausgemacht worden sein sollen: wo ist die große Solidarität nur geblieben, ws ihr Vermächtnis? Erinnerungen. Ausgefranst.
zum Beitrag10.02.2023 , 14:08 Uhr
Möchte nur anknüpfen an das, was am Ende steht, zu den seriösen und in Rechtsstaaten zunächst ja nun mal überhaupt gefragten Ermittlern, wiederholen, warum das Schweigen in dem Fall nachvollziehbar ist und ich denke wenn überhaupt sich auch nicht bald ändern wird. Im ausnahmsweise mal ganz soliden Faktencheck der tagesschau hat ein Forscher aus ich glaube Schweden meine These dahingehend gerade geteilt, es ist schlicht nicht opportun. Der Westen, zumindest aber direkt betroffene Anrainer müssten irgendwie ja reagieren, was mangels guter, verbleibender Optionen aber extrem schwierig ist, im Spannungsverhältnis von Eskalationsgefahr einerseits und dem Eingeständnis eigener Schwäche oder Machtlosigkeit andererseits sogar gefährlich. Etwaige Möglichkeiten der Aufklärung, nicht juristischen sondern militärisch-nachrichtendienstlichen (Sensorik, menschl. Quellen), also tatsächlich Staatsgeheimnisse, nicht nur der Bundesregierung noch könne sie allein darüber walten, können nicht einfach offengelegt werden. Das wäre zu kostspielig ohne eigenen Gewinn, d.h. auch dafür dass man sowas wie Hersh' Räuberpistolen dann eben in Kauf nehmen muss. Dafür haben wir Meinungsfreiheit. Das zielt ohnehin ab auf die, die es glauben wollen und wer es glauben will, wird es glauben, das ist ein altbekanntes Schema. Sich daran abzuarbeiten, bringt gar nichts, es ist genau das von Urhebern und ihrem Gefolge ja nur gewünscht. Aber weder Seymour Hersh noch der Kreml zu Moskau diktieren unsere Aufmerksamkeit. Dafür braucht es Argumente, und Glaubwürdigkeit.
zum Beitrag09.02.2023 , 14:03 Uhr
Das hat man über die ehemaligen Grünen auch mal gesagt, auf jeden Fall gedacht, in Berlin sowieso. Schnittmenge ist nicht der Maßstab, das sind in der Demokratie Mehrheiten. Die Linke hat den Komfort, sich diese Blöße mutmaßlich (noch) nicht geben zu müssen und das einigermaßen glaubhaft machen zu können, einzig wegen Bündnis 90. Denen diese Rolle wohl oder übel schon zufällt. Irgendwie bequem aber'n Staat wird da noch nicht draus. Wenn's nur darum ginge, die Union taktisch möglichst klein zu halten, und die kommen der Erfahrung nach um zu bleiben, würde ich eher den wahrscheinlichsten Koalitionspartner stärken. Wer von beiden das ist, kann ich von außen nicht beurteilen, aber wer sich noch von Ankündigungen und Wahlkämpfen des Bündnis 90 blenden lässt, tut mir eher schon leid. Es gibt ein Leben abseits des Mainstreams. Wem das schon zuviel ist, oder sich umgekehrt nicht "genug" davon versprechen kann, darf sich halt nicht wundern, wenn am Ende doch wieder die Union aus eben diesem Mainstream sich ihre Mehrheiten irgendwie zusammengaunert.
zum Beitrag08.02.2023 , 17:44 Uhr
Das bezweifle ich, eine Atommacht ist auch Nordkorea, deshalb spielt Kim Jong-un zum Glück noch nicht in der gleichen Liga wie Xi Jinping geschweige denn dem Mann im Weißen Haus. Wladimir Putin war im Übrigen schon Terrorist im vorigen Jahrhundert. 1999, kaum im Amt, als er im Zuge schon völlig durchgeknallter False-Flag-Aktionen ganze Wohnblöcke pulverisierte. Moskau, Buinaksk, Wolgodonsk, Opferzahlen überstiegen die von MH17. Kaum zwei Jahre später wurde er im Deutschen Bundestag beklatscht. Wann war Gaddafi dort?
zum Beitrag08.02.2023 , 16:31 Uhr
Ein etwas merkwürdiger Binnenblick. Auch in Berlin gab es Demos unter dem Banner "free the leopards" oder auch mit dem wie ich finde genialen Transparent "Kanzler gib Panzer". Das waren bestimmt nicht alles Bündnis 90er. Garantiert aber fanden sich keine z.B. in einem Zug niederländischer Sanitäter (glaube nur Männer), die sich vergleichsweise unbemerkt kürzlich auf den langen Weg in die Ukraine machten, auf der Straße; die hatten gleich auf den Rettungswagen so lustige Leoparden-Sticker angebracht. War halt auch ein bisschen Augenzwinkern, weil diese Diskussion da grad alles verdeckte, einschließlich der mannigfach laufenden humanitären Unterstützung. Also auch die Motive können ganz andere sein, das muss man nicht gleich dramatisieren oder psychologisieren. Die techn. Modellbezeichnungen sind außerordentlich sperrig und was sie bezeichnen für Außenstehende sowieso schwer zu fassen, oder auch zu verstehen, da bietet sich das einfach an. Immerhin hat diese an sich etwas seltsame Tradition in Deutschland Kriegsgerät ausgerechnet nach Tieren zu benennen mal etwas für sich. Und wenn überhaupt liegt bei den 90ern ein gewisses Bedürfnis nach Kompensation für mich näher: Es kann ihnen vorn und hinten nicht reichen, nicht soweit ich sie noch einschätzen könnte und wollte. Und gar nicht nur dahingehend was und in welchen Stückzahlen in der Ukraine ankommt, sondern allgemeiner welche Rolle Deutschland da international spielt und an welcher Stelle, welches Image haftet. Die Diskrepanz dessen wer man sein will und ist, sicher größer oder akuter empfunden als bei anderen Gruppen. Das sind immer auch Prestigefragen und ganz besonders bei Bündnis 90. Kompensieren muss aber selbst der alles andere als grüne Pistorius, denn wenn auch dieser Miniaturleopard - der "erste" - kein gewöhnungsbedürftiger Humor sein sollte, weiß ich es nicht.
zum Beitrag05.02.2023 , 22:01 Uhr
Ein willkommenes Ablenkungsmanöver für Moskau, das war auch mein erster Gedanke vor ein paar Tagen. Bei dem Anschlag in der Ostsee ist man damit noch etwas besser umgegangen, der Effekt besser verpufft, obwohl's für Putin mutmaßlich nicht im Vordergrund stand und die eigentlichen Adressaten in Russland selber sitzen. Hier ist aber zu berücksichtigen, dass die Amerikaner bei sowas einen wunden Punkt haben und die Reaktion vielleicht auch deshalb nicht unbedingt nachvollziehbar sein muss. 9/11. Das spielt immer noch ne Rolle und sofort da rein, die haben damals nicht umsonst noch über etliche Jahre etwa Kampfflugzeuge entlang der Küsten und über größeren Städten patroullieren lassen. Jeden Tag. War Flugshow pur, das wissen viele hier gar nicht. Hatte keinen anderen Zweck als die Menschen zu beruhigen, Entschlossenheit und Stärke zu demonstrieren. Ich bin auch nicht sicher, ob sie den Ballon sonst abgeschossen hätten. Erkenntnisgewinn wohl zweifelhaft, das Pentagon hat mehr als genug Remote Sensing zur Verfügung, nicht von ungefähr war ja sofort geklärt, was das jedenfalls nicht ist. Also eher ne Machtdemo, Territorialverhalten, klar, aber ich glaube auch in dem Fall ist gar nicht in erster Linie Beijing angesprochen sondern das eigene Publikum. Biden stand mächtig unter Druck und hatte vermutlich gar keine Wahl. Ob man als Supermacht-Wannabe mit einem einfachen Ballon hingegen gleich Reichweite beweisen kann, oder wollte, kam mir so nicht in den Sinn. Für Taiwan bräuchte es bedeutend mehr und ob sie das haben, oder in zwei Jahren haben können, da gehen die Meinungen auseinander. Zur Erinnerung: Dass Russland "es" haben würde, da waren sich viele ja mal bombensicher. Sicher ist: China ist zum Glück nicht Russland, in keinster Weise, aber militärisch wird's inzw. ähnlich aufgeblasen. Ganz merkwürdig, denn Giganten sind sie in sovielen anderen Bereichen.
zum Beitrag05.02.2023 , 10:28 Uhr
5.000 m. Das wird dem Ausdruck versenken jedenfalls gerecht, die Option hat nicht jeder, das ist wie ne Senke. Noch lange nicht schön, aber in der Tiefe liegen im Ozean paar verlorene Atomwaffen. Und so manches andere, Vorstellbare wie Unvorstellbare. Im Verhältnis ist es ein Witz, zumal es in dem Fall kaum bessere Alternativen gab, geschweige denn wen, der sie hätte bezahlen wollen. Greenpeace wohl eher nicht. Auch hier bietet sich die eigene Haustür an, die traurigen Reste von Deutschlands einstmaliger Gas-Utopie, kaum ein paar Armlängen unter der Oberfläche. Ein Fanal. Und Ökozid ist mal gut. Nicht zu reden vom ganzen andern Müll herum, und teils brisanten, nicht weniger giftigen Weltkriegsüberbleibseln. In mehreren Schichten. Wer Nord- und Ostsee vor dem Fenster hat, müsste sich echt zurückhalten, aber warum richten Blick und Finger sich lieber in die weite Ferne.
zum Beitrag05.02.2023 , 09:53 Uhr
Wenn man das alles gleich gewichtet, und derart womöglich noch als Gerechtigkeitssinn ausgibt oder eine merkwürdige Form von "Neutralität" ist man auf der heiklen Waage natürlich immer gut am Tänzeln, aber das kann schlecht überraschen und sollte bitte keine Beschwerde sein. Vielleicht mal neu justieren, auch das mag eine Kunst sein. Liegt aber ganz bei dir.
Einigermaßen perfekt synchronisiert in Deutschland offenbar auch die Kabeldiebe, so perfekt, dass die das Kabel dann gleich liegen lassen. Dazu will er nix gesagt haben. Hat aber auch sonst nix gesagt, eine Aussage wäre es, etwas erhärten zu können. Wenn ich nix erhärten kann, weiß ich ja nur, dass ich nix weiß. Nur dann kann ich an sich auch nichts ausschließen. Man nimmt das offenbar auf die ähnlich leichte Schulter wie Nord Stream, mit der Deutschland ja gleich noch am wenigsten zu tun haben will. Allein die Auswertung ziehe sich doch ganz schön: dafür dass sie ja gar nichts in der Hand haben. Hatten die Schweden schon alles sauber eingesammelt und die teilen nix, jedenfalls nicht mit der Bundesrepublik. Und so guckt man nun eben in die Röhre, im wahrsten Sinne. Wir wissen alle wer es war und wir wissen auch warum unsere Regierungen es nicht sagen. Bloß nicht zuviel Druck auf Russland, bloß jeden Ball flach, bloß nicht irgend etwas unternehmen müssen. Das ist auf diesem Nebenschauplatz grad mal nachvollziehbar und bedacht, aber in der Ukraine selbst ist es ein historischer Fehler.
Aufklärung ist das eine. Wann Deutschland und Russland aber nun beabsichtigen diesen, ihren Industriemüll aus der Ostsee zu entfernen, das sollte doch leicht zu beantworten sein.
zum Beitrag04.02.2023 , 09:58 Uhr
Sie hat das Klima nicht besser gemacht, dafür wurde sie auch nicht gebaubt. Die 747 wurde aber entworfen, als jedenfalls vom Klimawandel nun wirklich noch nicht die Rede war. Und auch sonst ja ein ganz anderer Optimismus und Erwartungen dominierten. Oder als man Zukunft noch ausfüllen konnte. Aber das war das 20. Jahrhundert. Kann man von ihrer gescheiterten Möchtegern-Erbin des 21. auf der anderen Seite des Teiches nicht behaupten, aber wenn's darum geht überwiegen ja doch die Skrupel der nicht immer bewussten Lokalpatrioten. Möglichst weit wegzielen, immer sichere Nummer. Erst recht bei so hohen, und erhabenen Zielen. Sich dann noch über die "nur" 20 % zu beschweren, passt nicht ganz in's Bild. Ohne den Jumbo jedenfalls wäre dieser Anteil nicht höher, sowieso ein Flugzeug, das viele auf ihrer Langstreckenpremiere trug, so ja auch hier bezeugt. Und mit seinen vier Triebwerken auch versicherte. Aber dann eben auch typischerweise die lange Strecke bediente und dabei viele Passagiere zugleich; ob es wirklich ökonomischer gewesen wäre, stattdessen drei hintereinander zu schicken, die dann evtl. auch noch ein-, zweimal nachtanken müssten, also auch öfter Landen und Starten, die waren ja nicht immer so effizient, das müsste man ausrechnen. Unabhängig davon ein sehr schönes Flugzeug, das Geschichte schrieb, bis in die Kinos, da können nicht viele mithalten.
zum Beitrag04.02.2023 , 09:00 Uhr
Mal eben so nach Westen fliehen. Die Wenigen, die noch dort sind, können zum Teil nicht mehr laufen, haben Krücken, sitzen im Rollstuhl, sind gebrechlich oder ernsthaft krank. Oder haben und versorgen entspr. Angehörige. Manche sind auch wirklich verängstigt, das kommt hier find ich nicht richtig rüber, RFE/RL u.a. war noch vor Kurzem in Bachmut, die Eindrücke sprechen für sich. Das hier so als Heimatverbundenheit oder gar Gemütlichkeit hinzustellen find ich schon mal schwierig, zumindest aber unglücklich verkürzt. Diese Menschen müssten da richtiggehend rausgeholt werden und das dürfte nicht so einfach sein, oder nicht mehr lange. Personell zweifelhaft, die nötige Hardware haben sie jetz schon mal nicht, ihr wisst alle warum. Und auch Selenskyj weiß das, der weiß überhaupt, was er macht und sagt, nicht nur hilflos fordert, vor allem was es bedeuten würde und dass die Konsequenzen hier - wie verständlicherweise in den US-Kalkulationen - nie nur militärische sind sondern eben auch humanitäre. Und wenn es (auch) dort zu Gräueltaten kommen sollte, dann sind nicht die Menschen Schuld, weil sie faul waren, oder nicht schnell genug laufen konnten. Warum seht ihr alle dabei zu? Das ist Schuld.
zum Beitrag31.01.2023 , 07:23 Uhr
Ich glaube nicht, dass sich das immer so trennen lässt, aber der Autorin geht es hier ja gerade um die Belange der Geflüchteten, nicht darum zu bestrafen oder zu bekehren. Von dem wie ich meine etwas antiquierten und sehr optimistischen Verständnis der Pädagogik mal abgesehen, oder ob es wirklich angemessen wäre, diesen grellen Kulturkampf ausgerechnet auf dem Rücken der Geflüchteten auszufighten: die Bemerkung mit den Banlieues ist so auch nicht i.O., Verdichtung allein schafft noch keine Ghettos, stimmt einfach nicht. Sowas entsteht schon eher, wenn sich genauso auch in den Städten lokal, häufig den besser situierten Lagen und Siedlungen, ja selber Wiederstand regt, wie wir's nicht nur in Hamburg gesehen haben. Diese Grenze verläuft also auch mitnichten so klar entlang der Stadt oder des Umlands. Nur ging es darum eben auch gar nicht, sondern wo sich die nötige Infrastruktur noch am ehesten findet und ökonomisch, realistisch auch weiterhin vorhalten lässt. Das ist für mein Verständnis ein pragmatischer Ansatz, der ohnehin zu erwartende Dynamiken (ab Freizügigkeit in die Städte, sofern sie im Land bleiben) auch nur vorwegnimmt. Dabei übergeht sie das beste Argument noch und wie nicht zum ersten Mal wundert es mich auch in der taz, dass Städte Wohnraumprobleme exklusiv haben sollen. Warum steht dann da was von Containern? Für einen "angespannten Wohnungsmarkt" braucht es selbstredend zumindest einmal diesen.
zum Beitrag29.01.2023 , 20:45 Uhr
Das war das innenpolitische Schlusslicht der Woche, kann man sich nicht ausdenken, und dieser Mann ist Fraktionsvorsitzender einer Regierungspartei. Schon heute liegen viele der Fluchtgründe vom Fall der Ukraine einmal abgesehen direkt oder indirekt im Klimawandel, absehbar werden es alle sein. Nicht darauf zu reagieren oder es für eine Option zu halten multipliziert die Vertreibung von morgen.
zum Beitrag27.01.2023 , 00:48 Uhr
Man kann es eher verblüffend finden, wie schnell man da wie weit gekommen ist. Maschinelle Übersetzung z.B. ist ne ganz schön alte Disziplin, tatsächlich fast so alt wie die Informatik selbst, aber man kam über Jahrzehnte abgesehen vom Englischen kaum über das Groberschließen von zwei, drei Weltsprachen hinaus und im Ansatz vielleicht dem Deutschen, dank Markt. Das gilt genauso für die Autokorrektur, und erst recht für die Sprachsynthese. Aber das sind die Hausaufgaben, ist eine Frage von Investment, Profit und Zeit. Auch des Personals, also von Menschen in den technischen Bereichen, die über entspr. Kenntnisse (etwa kleinerer Sprachen, Kulturen) überhaupt verfügen, aber davon gibt es aber immer mehr. An Ideologie wird es schließlich auch nicht scheitern sondern an Logik. Erschließbar ist all das, was einer bestimmten Logik schon genügt und das geht noch viel tiefer als an Fragen der Programmierung. Nämlich an das ganze Fundament, die Statistik und Mathematik, die Metrik überhaupt. Es gibt Kulturen, die kommen weithin ohne Begriffe des Grundrechnens aus, auch unser Verständnis der binären Polarität (einschließlich Geschlechter) ist in seiner Stellung keinesfalls universell. Es gibt Sprachen, die kennen nicht mal Rekursion. Ich bezweifle dass man auch mit Quantencomputern einmal alle Geschichten wird (wieder)erzählen können, das kann man nur, wo man einer bestimmten Logik schon folgt und das ist, wie auch immer sie es drehen, notwendig die des Westens und seiner analytischen Technowissenschaft. Amerikanische Maschinen. Das muss nicht schlecht sein und alles können sie uns zum Glück auch nicht übersetzen, mundgerecht vorkauen. Schlecht wär's, wenn es unsererseits bei der Gemütlichkeit bleibt, es (nur) noch von ihnen zu erwarten.
zum Beitrag26.01.2023 , 23:36 Uhr
Annalena Baerbock stand unter Druck und ist verständlicherweise frustriert, weil an ihrer Stelle denkbar hilflos und allgemein unzufrieden, wenn nicht lange angefressen. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie sich das anfühlen muss, eine Politik zu repräsentieren, zu der man nicht steht, mit (s)einem Gewissen nicht stehen kann, weder in Inhalt noch Form, und zwar fundamental nicht. Deshalb war das noch lange nicht Absicht, genau wie das wohl ähnlich zu erklärende, ungeduldig genervte Vorpreschen mit dem Leo-Export. Aber sie hat dann hier nicht mal vorweggenommen, sondern im Prinzip zurückgegriffen, nur ausgesprochen, was man nicht aussprechen soll, genauer, in Deutschland nicht aussprechen soll. Wo sonst schlägt das jetzt Wellen? Und warum sollte es? Es ist schon deshalb im Bereich des Banalen (sieht auch Baerbock so) weil sich Krieg sehr unterschiedlich ausbuchstabieren lässt: Propagandakrieg, Informationskrieg, Cyberkrieg, Wirtschaftskrieg, Handelskrieg, Hybrider Krieg, Asymmetrischer Krieg, Peripherer, Proxy-, bla bla: sie können das natürlich gleich sämtlich leugnen, mit dem Kopf im Sand, dann sind sie es aber, die der Eskalation gerade Vorschub leisten. Durch das Weiterbefeuern von Ängsten, die längst nicht mehr relevant sind und deren einzige Wirkung es ist, bisweilen auch bewusste Absicht, die westliche Unterstützung der Ukraine zu konterkarieren oder möglichst zu hemmen. Um einen Aggressor zu verurteilen muss man sich nicht gleich tot stellen. Und ein Europa, das nicht im Krieg wäre, wo seine Zivilisten ermordert werden, bis hin zu Kindern, das wär nur das.
zum Beitrag24.01.2023 , 00:43 Uhr
Es wirkt nicht weniger verzweifelt,, das an ein paar Köpfen festzumachen, zumal die offensichtlich austauschbar sind, bzw. sich die Generationen ja recht nahtlos ablösen. Wie oft soll sich das noch wiederholen, oder was für'n Wunderpapier ist das? Und wie genau drückt sich diese angebliche Russlandnähe eigentlich aus, außer in der da offenbar für raffiniert gehaltenen Losung "der Feind meines Feindes ist mein Freund" und in Form dieses mehr oder minder und wenn dann ganz ungeschickt verschleierten, plumpen Anti-Amerikanismus, Antimodernismus, Illiberalismus, des Westfremdelns und wahrscheinlich auch dieses erst motivierenden, spezielleren Abneigungen oder Komplexen. Was sich in dieser ja nicht von ungefähr ehemals Volkspartei manifestert, ist symptomatisch für Vieles, das unter Deutschen generell weit verbreitet und tief verwurzelt ist. Und das länger als Papier bedruckt werden kann. Nicht umsonst weiß Scholz auch jetzt noch eine potenzielle Mehrheit auf seiner Seite, d.h. von AfD- bis Linke-Nahen und praktisch *allen* dazwischen, und verweist so schön angemessen grinsend ja auch schon auf eben solche. Umfragen statt Völkerrecht. Demoskopie statt Demokratie. Oder in einem Wort Populismus. Das ist immer noch lange nicht die russische Art, aber schon eher die Supersoftie-Variante dessen als etwas, das man mit westlicher Tradition jemals verwechseln könnte. Ohne die SPD würde es eben eine andere, oder neue Partei bespielen, das ist in Deutschland so gefragt. Auch darum die "Neuausrichtung" diktiert von solchen, die schon gestern vorgestrig waren.
zum Beitrag23.01.2023 , 23:03 Uhr
Der geringeren Zahl von Todesopfern ohne stünde mit einem Tempolimit logischerweise eine noch viel geringere entgegen, ich weiß überhaupt nicht, warum man das immer wieder aufgreift, um es dann zum x'ten mal gleich selbst zu entkräften. Das verdanken wir einer vergleichsweise immer noch hochentwickelten, effizienten und dichten Krankenversorgung, das verdanken wir technischen und logistischen Fortschritten bei Fahrzeug- wie Rettungstechnik. Einem dichten Netz und Zufahrt- und Entlastungswegen. Diese Versorgung lassen wir uns aber auch richtig was kosten. Schon etwas zweifelhafter gilt der Dank den entspr. Prioritäten, die es in einem Land wie Deutschland nahelegen, den wertvollen, zusätzlichen NAW dann eben gleich in Autobahnnähe zu stationieren, statt irgendwo auf dem Dorf, wo man dafür dann im Notfall mal in die Röhre guckt, oder die 20 Min. länger wartet. Kaum etwas ist so eng bemessen wie Platz in den Notfallaufnahmen, Unfallkliniken und Intensivstationen: die Opfer dieses Wahnsinns finden sich nicht nur in den Autos, eingequetscht dazwischen oder darunter, sie können sich 30 km entfernt anfinden und fernab jeder Straße. Vielleicht mit dem Pech eines gewöhnlichen Haushalts- oder Arbeitsunfalls. Deshalb sind sie in Stoßzeiten trotzdem nicht eher an der Reihe, eher im Gegenteil, wer am lautesten schreit, wo es richtig kracht. Aber werden an solchen Stellen genauso wenig berücksichtigt, wie die tausenden von Wildtieren, die es jedes Jahr dahinrafft.
zum Beitrag22.01.2023 , 01:52 Uhr
Habe jetzt nicht ganz verstanden, wie oder warum einen so eine Hauswandparole beeindrucken oder sogar verfolgen kann. Die Autorin verfügt ja offensichtlich über die wesentlichen Informationen. Noch kann ich nachvollziehen, was daran selbstbezogen sein soll, das ist eher schon ihre Sichtweise, eurozentrisch und zur Ausnahme mal gut begründet. Zu behaupten, das sei nicht unser Krieg ist im nettesten Sinn Eskapismus. Denn dann ist es "da" im Herzen Europas schon gleich gar nicht einer der Australier, Japaner oder US-Amerikaner. Und man könnte das einfach weiterlaufen lassen, mit dem Ergebnis, dass es dann eben nicht mehr lange zu leugnen wäre, wie sehr das unser Problem ist: aber dann ohne die Feuerwehr in der Einfahrt. Schlimmstenfalls aber ist es bloß zynisch, gerade Deutschland hat diese Kriegskasse Putins mit seinen Finanzströmen für Billigenergie erst aufgeblasen, realisiert. Und mit dem sog. Minsker Abkommen - an sich einer Karikatur des Völkerrechts - auch die formale Grundlagen für diese Verbrechen an der Menschehit im Prnizip erst geschaffen. Ein und dasselbe Deutschland, das jetzt ja auch nicht nur an der Hauswand gleich am Wenigsten mit all dem zu tun haben wollte. Sie wissen zumindest warum.
Hab auch Probleme mit der Vorstellung, das Opfer in einem Invasions- und Vernichtungskrieg könne einen "Sieg" davontragen, oder wie sich das allgemein so ausgemalt. Vielleicht mit nem kleinen Pokal, ja ich weiß nicht, so'n bisschen als steige da eine Art Wettkampf lässt sich das desöfteren an hier im Land, leider auch der taz. Eine sechsstellige Zahl an (hauptsächlich jungen) Menschen ist also gesichert schon tot, getötet, nicht in der Summe sondern jeweils auf den Seiten. Jede. Stunde. Mehr. Was für ein Sieg wird das sein? Es geht hier nicht um Sieger sondern um Schutz und Beschützer, und von der Verantwortung dabei so total zu versagen wie es Deutschland tut, wird sich hier niemand mehr abheben, wie man sich vielleicht von einer Hauswand abheben kann.
zum Beitrag19.01.2023 , 22:11 Uhr
Die ist schon lange im Dauerlauf, das sollte sich find ich auch langsam rumgesprochen haben. In einigen Weltregionen übersteigen die Opferzahlen lange die von Krebs, je nach dem wie man das eingrenzt. Wie schnell und wie weit noch, nur das ist die Frage. Absehbar ist und war es für manche schon immer, dass es wieder einmal auf die Technowissenschaft ankommt, kaum auf Revoluzzer. Und da werden sich einige noch wundern, was das System einmal herausgefordert so alles hergibt, um sich selbst zu erhalten, zu kompensieren, auch wenn es m.E. versch. Faktoren gibt, die das heute anders limitieren als es noch vor 50 Jahren der Fall gewesen wäre, aber das kann als umstritten gelten. Übrigens Covid hat das so schon ganz gut vorgeführt. Nicht nur die Pandemie selbst ja kausal nicht vom Klimawandel zu trennen, sondern natürlich auch gar nicht von der Globalisierung und dem sie tragenden System. Auch hier die Technowissenschaft selbstredend schnell zur Stelle, irres, nie dagewesenes Tempo um genau zu sein, etwa bei der Entwicklung der Impfstoffe. Kaum denkbar außerhalb eines kapitalistischen Rahmens mit seiner technol. Hypereffizienz. Das wurde nicht nur gemacht, damit wir überleben. Sondern (möglichst) genauso weiterleben können. Etwas ganz Ähnliches stellt sich hier ein, daher auch Protest realistisch eine Momentaufnahme, das wird sich zerstreuen, auslaufen, vermutlich schon bald, spätestens mit diesen Akteuren auswachsen. Und jedwede revolutionäre Träumerei fürcht ich wenig mehr als das. Ich war aber auch nie der Meinung, dass das ein gutes oder ethisch angezeigtes Motiv ist, zumal die i.A. ultradreckigen, historischen wie zeitgenössischen Alternativen kaum besser dastehen. Und dabei so ziemlich nichts zu Erkenntnis oder Lösungssuche beitrugen. Überhaupt eine sehr privilegierte Lesart, die man so im reichen, gemäßigten Europa pflegen kann. Für die wirklich Vulnerablen ist das dann nicht mehr die Sorge, eher einzige Hoffnung, siehe Vakzine.
zum Beitrag18.01.2023 , 20:11 Uhr
Wahrscheinlich habt ihr beide recht, ich meine sowieso dass das eine das andere irgendwo notwendig zur Folge hätte. Dass es ja nicht nur ne C-Wahl ist sondern am Ende und vermutlich erst recht unterhalb der im Zweifel eher noch mal weiblich besetzten ersten Hochglanzschicht doch wieder ein Mann zum Vorschein kommt, und eben keine Frau, das kommt ja nicht von ungefähr. Garantiert aber steckt dahinter nicht die Selbstlosigkeit der Männer, noch kann die Personalie ausgerechnet Pistorius belasten, dass es hier einfach größere Affinität zum (repräsentativ) Militärischen gibt. Es ist demnach einerseits nicht so weit her mit dem Feminismus in der SPD, und war es auch nie, prinzipiell wesensfremd. Andererseits natürlich nichts und schon gar nicht in diesen Zeiten, was man gern einräumt. Und dass das wiederum besonders den dortigen Frauen schwerfallen dürfte, liegt mein ich ebenfalls auf der Hand. Ist aber vielleicht alles schon etwas hochtrabend und Hintergrund in der Hauptsache das, was so eint wie kaum etwas anderes, nämlich die gemeinsame Angst vor dem Versagen. Die Koalition, ja längst ohne Mehrheit, m.E. von Beginn an primär eine Selbsterhaltungsmaschine, ausgenommen eventuell die Sicht der FDP, wo es auch als wenig geliebtes Sprungbrett empfunden werden kann, oder Mezzanin auf dem Weg nach ggf. Jamaika, ein Flug in den sie wohl nur zu gern direkt umsteigen könnten und wollten. Kann die SPD halt nicht und schon deshalb allgemeine Schockstarre, nur nichts Falsches sagen, auch nur denken. Sie wissen mit der letzten Patrone war's das erst mal. Es ist keine Alternative für Scholz erkennbar und es ist auch keine Mehrheit ohne die Union mehr realistisch.
zum Beitrag17.01.2023 , 21:58 Uhr
Genauso ist es, mit Eva Högl war aber nur bedingt zu rechnen. Bei allem Verständnis für ein bisschen Lokalpatriotismus (ja auch nur Wahlberlinerin) und angeblicher linker Glaubwürdigkeit (Favoritin auch der Union), dagegen sprach schon, dass sich Högl in den Tagen davor sehr weit aus dem Fenster lehnte. Mit 300 Milliarden Startschuss oder sowas, das würde man doch nie im Leben tun. Nachdem ein Kollege hier in der taz dann noch Weil aus dem Spiel nahm und kurze Zeit später im Fernsehtalk der sich auch selber, standen die Zeichen auf Klingbeil. Um den es auch viel eher verdächtig still geworden war, der dann aber wohl selbst zu gut einschätzen konnte, was da zu verlieren ist. Ob hingegen auch Siemtje Möller gefragt wurde zweifelhaft, dabei drängte sie sich mir viel eher auf als Högl. Den Hintergrund als Wehrbeauftragte muss man glaub ich nicht ungedingt als Empfehlung sehen, sind ja ganz verschiedene Aufgaben, die ganz andere Qualitäten erfordern und auch nicht immer am selben Strang ziehen. Möller ist auch aus dem Rückwärtsgang, wenn nicht sogar Sprecherin der Seeheimer, aber ich hab mir gedacht das muss man in dem Ressort vielleicht einfach schlucken. In Deutschland nichts für Linke; dabei war auch Kramp-Karrenbauer (in der Rolle) nicht die Schlechteste, dabei bleibe ich. Aber auch beide eher nach Westen drehend, nicht nur vergl. mit Russenboris, und das geht natürlich gar nicht! Übrigens die paar Verdienste, die jetzt noch eilig Lambrecht angedichtet werden, sind tendenziell noch AKKs Hinterlassenschaften, aber egal. Bezeichnend genug dass mit ihr besonders gefremdelt wurde und nicht etwa wiederum ihrer Vorgängerin. Die Erzählung von Scholz dem Feministen find ich ähnlich originell wie seinen "Coup", der ihn dabei nur insoweit freispricht, dass sein Problem nicht so sehr darin bestand, eine Frau zu finden als überhaupt jemanden. Den hat er nun, mit tiefem Griff, und uns von dem hier in Hannover zu erlösen so mit das Beste, was Scholz bisher in den Sinn kam.
zum Beitrag14.01.2023 , 15:52 Uhr
Ein bisschen wohlfeil ist das doch, immerhin war eine der ersten, wenn nicht die erste wirkliche politische Größe, die sich dazu vor Weltbühne effektvoll einließ eine selbst studierte Naturwissenschaftlerin und eiserne Lady dazu. Nein nicht Merkel, die richtige. Margaret Thatcher, ungefähr 30 Jahre früher. Würde mich nicht wundern, wenn sie das aus ganz ähnlichen Kreisen auch schon aufgeschnappt hätte, aber die behielt auch immer'n guten Draht in die Wissenschaft. Neolibereal heißt lange nicht doof und noch viel weniger von gestern, aber natürlich musste man besonders schnell alarmiert sein, wo Wachstum die so ziemlich einzige Idee ist. Thatcher war dann eben ehrlicher und natürlich gerne klug. Was hat es geändert? Eine viel wirkmächtigere und was das angeht auch glaubwürdigere Botschafterin konnte es gar nicht geben. Und wo schon sie abprallte, wäre Exxon wohl kaum auf mehr Vertrauen gestoßen. Aber weiter schlafen (oder AKW blockieren) war ja auch bequem. Wie frech, dass ein paar nüchtern blieben ohne den Schnarchnasen mal eben noch die Welt zu retten. Dafür wurden Exxon & co aber auch nie bezahlt.
zum Beitrag14.01.2023 , 15:01 Uhr
Wenn man dadurch öffentlichen Druck aufbauen könnte und mutmaßlich die Union in Verantwortung und mit ihrem Gewicht über Bundesrat usw. so gezwungen wäre, wenigstens einzulenken, womöglich sogar mehr als jetzt. Ich darf daran erinnern, wie der Atomausstieg ultimativ zu Stande kam, auch wenn das dem Klima grad nicht geholfen hat: ohne den Druck aus Opposition und nach Fukushima den Medien geballt dahinter hätte Merkel niemals so reagiert. Aber einfach müßig, denn jetzt gibt es keine amts- und postengeilere Partei als Bündnis 90. Und aus den besagten Gründen müsste man dann wirklich ganz auf die Koalition mit der Union setzen, Länder wie Bund, hoch und runter. Dann gibt's vielleicht zwei Schritte vor beim Klima, und dafür die sechs zurück beim Sozialen u.a.
Politische Schlagkraft ergibt sich zum Glück auch nicht nur aus Parteien, oder Wählen, aber es ist schon bezeichnend, dass hier ausgerechnet die Linke als vermeintlich naheliegende Alternative oder gar einzige die Rolle als (kleiner) Popanz spielen darf. Über eine halbe Million, die bei der letzten Wahl aus genau dieser Richtung kamen, verständlich gutgläubig um Baerbock zu pushen, wird das nicht beeindrucken. Und AnhängerInnen der ehem. Grünen kaum mehr so. Nicht nur Piratenpunk kennt schon eine (wirklich) naheliegende Fluchtroute, es gibt noch paar andere. Was es nicht gibt sind dritte Chancen.
zum Beitrag13.01.2023 , 22:32 Uhr
Es ist einfach nicht nachvollziehbar, menschlich-mitfühlend wie ganz sachlich, und auch hier in keinster Weise erläutert, was ein noch mögliches Risiko sein soll, da sich der Donbass in ein riesiges Blutbad wandelt. Jetzt. Was sich allein um Bachmut in diesen Tagen ereignet, ist wahrscheinlich das schlimmste Gemetzel in Europa seit den Horrorphasen des Jugoslawienkrieges. Oder wie ein Teppich kleiner Grosnys. Jeden Tag. Und angesichts der schieren Masse von Menschen, die sich dort einander abschlachten - müssen - kann sich das plausibel bald gar nicht mehr ausweiten, nicht in der Form: die sind dann alle tot! Materialschlachten sind nicht beliebig lange fortzuführen, das waren sie nicht mal mit den Demografien und der totalen Kriegsindustrie vor rund hundert Jahren, auch darum eilt die Zeit. Die Leute dort fragen sich, selbst wenn wir die Ukraine erhalten, wer wird übrig bleiben das zu feiern? Welche anderen Bedenken kann es geben? Im Krieg behauptet sich auch niemand auf dem Papier, das nur zu diesen abgefahrenen, skurrilen Vergleichen, wer liefert wieviel, wer hat noch mehr: das ist kein Sportturnier! Viele Leser hier sind besser im Bild, wie jeder, der wen kennt oder wenigstens die einschlägigen Channels verfolgt auf Telegram & co, ohne Filter, wir sehen Soldaten, an der Front: oft soviele (freiwillige) Amerikaner unter den Ukrainern wie ebensolche. Auf dem Papier fehlt aber vieles andere.
Was man immer diskutieren muss ist die Sinnhaftigkeit, aber das kann ein General schon einschätzen und wenn man mich fragt, war das mit den Flugzeugen so gar nicht gemeint, er will wecken. Die russ. Restbestände mal ausgenommen, aber die hätten sowieso längst übergeben werden müssen. Nicht in Ordnung ist es jetzt aufzugreifen, was in den Sternen steht und völlig unrealistisch ist, um davon abzulenken, dass sich Berlin und nur Berlin gegen schwerstes Bodengerät stemmt, also was es selber hätte. Weil das hier offenbar "uncooler" ist als einem Massenmord seinen Lauf zu lassen.
zum Beitrag12.01.2023 , 22:49 Uhr
Schade, ich hätte gern noch erfahren, wer dann all die Wohnungen erst in "den Kleinstädten" baut. Wo das ggf. noch riskanter ist? Und wann. Das klingt ja so als hätten wir da Leerstand ohne Ende und der wartet nur verzweifelt auf Menschen, die sich mal für's Umland herablassen. Ich weiß von einer Stadt, etwa 20 Tsd. Einwohner, Nordwesten, da werden Flüchtlinge jetzt in Kellern untergebracht. Ja, in Kellern, oder provisorischen Einraum-"Wohnungen". Die Kommune hat und kriegt nix mehr und sucht verzweifelt jedes, aber auch jedes Loch. Und wenn denen das schon so geht, wie geht das dann wohl erst armen Suchenden? Die schon vor Ort sind, wohlgemerkt. Von Heimzimmern können die nur träumen. Derlei tausende, lachen. Vielleicht war's so gemeint, dass vielmehr besagte überproportionierte Neubauten verdrängt werden sollen, dann entstünde vielleicht etwas Platz, ja. Aber damit immer noch keine einzige, bezahlbare Wohnung. Und Platzprobleme gibt's auch in Kleinstädten, besonders in den Speckgürteln, also wenn nicht erst recht dort, wo schon per definition weniger davon ist. Überhaupt das so auf reine Platzfragen zu verengen wird der Problematik in ihrem Ausmaß nicht gerecht. Ich glaube auch das Sondervermögen sollte woanders ansetzen, über Sinn und Aussicht kann man natürlich trotzdem streiten.
zum Beitrag11.01.2023 , 21:46 Uhr
Die würden ihre Wähler dabei aber nicht in dem Sinn belügen, um nicht zu sagen missbrauchen. Und dann ist es kein ganz feiner Unterschied, ob ich meinem Gewissen verpflichtet etwas selbst beschließe, und damit ja auch verantworte, oder anderen diesen offenkundigen Fehler aufbürde, bei denen das vielleicht auch nicht jedem so leicht fällt? Schließlich hab ich, wenn ich schon meine eigene Glaubwürdigkeit verspielte, in einer Demokratie überhaupt keine Aussicht mehr, und auch keinen Anspruch auf, sowas wie ne Gegenbewegung. Die könnte ja in der Tat dann nur aus der Opposition kommen. Und damit ist das ein doppelter Bärendienst für die Sache. Prinzipien sind der Politik übrigens nicht fremder als Kompromisse und das ist keinesfalls austauschbar. Gute Politik ist, wenn man dabei eine Balance findet und durchhält, daran ist das Bündnis 90 völlig gescheitert, ich würde das schon eine Entgleisung nennen, die ist aber gewollt.
Genauso das volle Kommando zurück in puncto Ukraine, was hier komplett falsch dargestellt wird, ich weiß gar nicht warum. Will man sich noch an irgend was festkrallen oder ist es die aussichtslose Suche nach Konstanten? Das war Wahlkampfsound und wie wir längst wissen der dünnste den's je gab. Russland fiel grad ein, im Frühjahr, da meinte plötzlich Nouripour, frisch gebackener Vorsitz aber genauso schnell unter Scholz' und seiner schrägen SPD Fittiche, Waffenlieferungen kommen gar nicht in Frage. Keine! Das war sogar die erste Rolle rückwärts glaube ich. Vergessen ist keine Entschuldigung, auch diese haben sie ja durchgehalten. Baerbock noch gestern Panzer ausgeschlagen, die Briten, die gar kein Exportmodell haben, liefern jetzt aus ihren paar Dutzend. Nur das ist atemberaubend.
zum Beitrag06.01.2023 , 10:29 Uhr
Das widerspricht aber der bisher in der (ganzen) Breite der deutschen Presse bemühten Erzählung, es sei alles so abgesprochen. Die man natürlich einfach so glauben müsste, was wie immer leichter fällt, wenn man's einfach will, denn belegt wird davon wie gewohnt nichts. Keinesfalls einfach so annehmen sollte man dass das zunächst allerdings überraschende Tempo jetzt schon soviel implizierte, viel wahrscheinlicher ist dass sich alle drei Regierungen längst darauf einstellten, d.h. für den Fall, dass einer freiwillig vorangeht. Dann müsste man nat. nachziehen und sich genau darauf einzustellen, war genug Zeit. Ein paar Dutzend Fahrzeuge aus Überschuss oder Reserve sind für solche Länder dann auch kein Hexenwerk. Falls das so gemeint war, und dann schließe ich mich dem Eindruck an, ein (eher) Alleingang Macrons mit nat. auch innenpol. Kalkül. Wenn überhaupt animiert durch (für ihn) bereits sichtbare oder auch zugeflüsterte Bewegungen seitens der Amerikaner, denn da ist das gerüchteweise schon länger am Köcheln. Manche hatten es bereits bei Selenskis Besuch erwartet, und der wohl auch. Kalkül (im Ergebnis tausendfach unnötig tödlich) aber ja wohl v.a. diese homöopathischen Dosen, das wird sich kaum in Wahrheit nach tagesaktueller "Lage" richten, sondern man möchte das auch entzerren und allgemein entschleunigen. Zumindest aus Sicht der USA kaum noch aus Angst vor Eskalation. Eher der Befürchtung sonst wirklich bald bei den Flugzeugträgern zu sein. ;) Und so abwegig ist das gar nicht.
Was er zu den richtigen Panzern schreibt, unterstellt, ist aber insg. abzulehnen. Würde mich auch nicht wundern, wenn er das Gleiche schon zu diesen Geräten schrieb, vielleicht ist bald wieder'n Refresh fällig. Ich hoffe Scholzens Imagepflege ist da nicht gewichtiger als der Schutz von Menschenleben. Die USA liefern (lange) noch so vieles andere; und sowas wie (schwerste) Kampfpanzer müssten auch erst mal über den "Teich"! Die Abrams stehen hier nicht etwa schon lustig rum. Leoparden schon.
zum Beitrag28.12.2022 , 00:01 Uhr
Bei mir ist es in naheliegenden Situationen auch Automatismus geworden und ich liege nicht im Krankenhaus. Das ist auch nicht ungern, kriege sie aber auch umsonst (sollten alle). Man sieht hier nur noch FFP2-Ausführungen, mal ne OP-Maske, wie man da auf Pullis kommt oder Lappen weiß ich nicht. Das ist erste, zweite Welle, wo man dachte es reicht und viele eben auch nichts anderes hatten. Da konnte man noch etwas kreativer sein. Interessant ist dass es sich zum Ende ausgerechnet noch mal an diesen Masken entbrennt, wenn man überlegt, was zwischenzeitl. so alles angedroht wurde, weit über die Fantasie der Verfassung hinaus und jedes liberalen Menschen; Leute in die Straßen trieb, teils randalieren ließ, das waren kaum Maskenvorschriften. Jetzt will man nicht mal richtig einschätzen können, wieviele Leben mit den umgesetzten und m.E. weder zu harten noch unzureichenden Maßnahmen gerettet wurden, bzw. gehen die Angaben mal wieder Richtung Nord- und Südpol. Wenn man den Stand hiesiger "Experten" und solcher, die es werden wollten, vor ziemlich exakt einem Jahr ansetzt, dann müssten ermangels der allg. Impfpflicht umgekehrt ja Millionen mehr verstorben sein. Wenn nicht die Welt zu Ende (so Habeck, Kretschmann..) Da kommt bestenfalls die tagesschau zum Jahresende mit einem ganz kleinen, verdrucksten Bericht daher, was denn überhaupt die Teilverpflichtung nun gebracht habe. Wirkt nicht so als ob viele sich da richtig hinterklemmten. Offenbar alles so von gestern. Nun bin ich bald sicher jetzt lassen sich genau die überhaupt noch impfen und tragen weiter ihre Masken, die als Minderheit in diesem Land aber mal sowas von gegen med. Zwangsbehandlungen waren und sind. Auch das vorhersagbar, weil's immer so ist. Dass die, die am lautesten schreien, ganz anderes im Sinn haben. Seriöser haben sich Politik und Medien dabei nicht gemacht. Aber gut daran zu erinnern, wann der Winter endet. Noch ist Corona dann "weg" oder ungefährlich, selbst wenn der neue Drosten das morgen erzählt.
zum Beitrag27.12.2022 , 10:25 Uhr
Es würde noch mehr Tote geben. Fahnenflucht unter diesen Umständen ist ein Todesurteil und den Wenigsten bietet sich mal die Gelegenheit, es möglichst unriskant rüber zu machen, wahrscheinlich auch weil sie viel eher gefallen sind sind oder im Lazarett liegen. Auch unabhängig davon kein tolles Angebot, wenn einer dafür seine Heimat verliert, seine Familie, seine Kinder, seine Freunde, sein Eigentum, sein Gesicht, seine Ehre, alles, für immer. Es hat schon Gründe warum kein Krieg so beendet wurde. Und ich meine auch dafür, Mörder für ihr Treiben nicht noch zu belohnen. Dafür gibt's Wagner.
zum Beitrag22.12.2022 , 21:50 Uhr
Ich nenne sie nur noch Bündnis 90, ist jetzt halt blöd grad am Drücker zu sitzen für die "beste" Realpolitik, wie der hervorragende Kommentar hier drüber das aufbereitet, das wussten sie nur auch vorher. Vielleicht gibt's beim nächsten Mal aber auch schon wieder Reinkultur-Wahlkampf "aus" und für die Opposition, wie von 2005 bis 2014 ja eigentlich gewohnt, und je nach dem, wie die Umfragen dann aussehen. Dann ist man flexibel. So gut wie damals sieht die Partei jedenfalls lange nicht mehr aus. Hier muss man nur ehrlich sagen würden sie jetzt nicht dann würden eben andere, das sind die Zwänge einer breiten Gesellschaft, auch dem kann ich nur beipflichten, aber einer, mit der sich Bündnis 90 ja auch längst arrangiert hat.
zum Beitrag22.12.2022 , 20:58 Uhr
Das sind aber merkwürdige Vergleiche, um es nett zu formulieren, Kuba, das war klassisches Säbelrasseln, wie bedrohlich auch immer, m.W. direkt kein einziger Mensch zu Schaden gekommen. Ich möchte auch daran erinnern dass es die Sowjetunion lange nicht mehr gibt, und an ihrer Stelle niemanden, der gegenüber anderen Ländern oder gar der NATO solche Ansprüche stellen könnte. Das kann Russland einfach nicht mehr. Was Selenski nicht müde wird aufzubringen und jetzt auch in Washington noch mal wiederholte, das sind die Voraussetzungen (!) damit es mal zu sowas kommen könnte, die sind ja aber hinlänglich bekannt. Ein Vernichtnugskrieg ist keine Strategie, ist nicht mal Krieg i.e. völkerrechtlichen Sinn und bevor die Aggression hier eingestellt ist, kann in den betr. Landesteilen ja nicht mal humanitäre Nothilfe geleistet werden, da von Friedensgipfeln zu schwärmen ist für mich blanker Hohn. Niemand kann dir das Recht auf Notwehr verwehren, oder die Pflicht zur Hilfeleistung, solange sich ein Einbrecher in deinem Haus befindet oder gar Mitbewohner nötigt, das ist im Völkerrecht nicht anders. Die Ukraine kann gar nichts anderes tun, und zwar auch rechtlich nicht, will sie als Staat bestehen. Den Luxus für Doppelsonstwas gibt's im Überlebenskampf nicht. Wir. Wir haben den Luxus sie nicht (wenigstens) doppelt dabei zu unterstützen.
zum Beitrag22.12.2022 , 19:59 Uhr
Interessant an der Meldung ist, dass der deutsche Auslandsgeheimdienst für seine eigene Spionageabwehr zuständig ist. Wirklich überraschen kann auch das nicht, schließlich im Verständnis innen wie außen ja so eine Art Multitalent seiner Klasse, das beliebte Rundum-Sorglospaket, etwas von allem, auch wenn keiner so genau weiß warum und wofür. Und dass das in Deutschland alles einer, einsamen Behörde untersteht, nämlich dem für einen parlamentarischen Bundesstaat erstaunlich privilegierten Bundeskanzleramt. Fand ich schon immer interessant und klar, dass sich die Staatsgeheimnisse dann dort auftürmen. Und wenn's n Leck gibt, dann eben so richtig. Immerhin wurde es nicht unter'n Tisch gekehrt, das kann und muss man würdigen bei einer Behörde, die bis vor wenigen Jahren noch nicht mal eine Russlandabteilung für geboten erachtete.
zum Beitrag18.12.2022 , 01:44 Uhr
Es ist doch eine Übersetzung, eben so ein Stolperstein, das muss man auch erst mal sehen. Es wird gemeint sein, möglichst steil feuern zu können. Fast alles andere ist etwas sonderbar, am Ende auch irgendwie widersprüchlich. Wenn man wie auch hier wieder zunächst nicht müde wird, wie immer ohne irgendwelche Argumente, Putler kühl kalkulierendes Gemüt zu unterstellen (wenigstens mal kein Genie) und er am Ende dann doch wieder auf Trial & Error zurückgeworfen sein soll, geht was nicht zusammen. Im Vergleich dazu war der "rasende Fanatiker" - fallen noch immer viele drauf rein, das ist die große Kunst - mit H vorne tatsächlich gerissener, solche militärischen Debakel sind dem bis zur totalen Niederlage (leider) nicht unterlaufen, der hatte damals aber auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich die *weit* solideren Stäbe und Berater. Und überhaupt andere Mittel. Es sind tatsächlich affige Vergleiche, aber das gilt für Stalin genauso, und ich sehe darin keinen anderen Zweck als dem Mann zu liefern, was er will, nämlich endlos aufgeblasen zu werden, wie ja auch der "Mythos" der russ. Armee bis in's Lächerliche aufgeblasen wurde, historisch auch das kein Novum. Es wär an der Zeit, dass auch das Bild des Diktators zusammenfällt wie dieses Soufflé, das hätt es aber auch schon lange vor dem Einfall gekonnt. Zumal sich leicht vorstellen lässt, dass beides indirekt zusammenhängen könnte. Die Ansprüche in Russland sind wie sie sind, möglw. schon immer waren. Auch kann ich mir gar keine so steile Flugbahn vorstellen und auch sonst nichts so strapazieren, wie dem Kreml jetzt noch einen Erfolg zu bescheinigen. Damit hat ja selbst dessen Propaganda ihre liebe Müh und Not, das schafft er hier mit links. Wir bezeugen einen der größten militärischen Flops der jüngeren wenn nicht mittelalten Geschichte, das sucht seinesgleichen. Das relativiert das Leid der Ukraine in keinster Weise, noch die verbleibende riesige Gefahr des weltgrößten Arsenals an Massenvernichtungswaffen.
zum Beitrag16.12.2022 , 21:33 Uhr
Mit den schier unerschöpflichen Ressourcen von Staaten, nötige Ausdauer vorausgesetzt, sind früher oder später Dinge möglich, weil irgendwo auch erzwingbar, die man als Außenstehender im Labor und mit Allerweltsmitteln nicht unbedingt realistisch einschätzen, wenn sich überhaupt ausmalen kann. Vielleicht auch will. Das ist in dem Fall ja auch weniger ne wissenschaftliche Frage oder Herausforderung als eben ne technische. Eines des Aufwands. Und dafür gibt's in der Geschichte nun wirklich massig Beispiele, übrigens auch schon mal vor diesem Hintergrund, vor etwa 70 Jahren. Bei der Wasserstoffbombe nämlich, ganz ähnliches Prinzip ("Fusionswaffe"), die selbst eine ähnliche Weiterentwicklung der Kernwaffen darstellte, die zunächst ja einfache Spaltwaffen waren und das insofern fast widerspiegelt. Ging halt bedeutend schneller, war auch viel einfacher und die Zeit und Umstände natürlich ungleich drängender, dazu auch die mobilisierten Ressourcen im Verhältnis noch mal völlig andere Dimensionen. Aber dass das jemals funktionieren könnte, konnte sich damals auch unter Eingeweihten, ja selbst einigen der direkt Involvierten, lange nicht jeder vorstellen. Ganz ungeachtet der Tatsache, dass die rein theoretischen Grundlagen komplett verstanden waren. Ich denke die meisten Wissenschaftler in den 1920ern - da war noch keine Raketen abgehoben - konnten sich schwer vorstellen, dass kaum 40 Jahre später Menschen auf dem Mond landen. Und wieder zurückkehren. Auch das, Apollo, eigentlich ein Akt staatlicher Unwucht, Brute Force. Erst recht Wissenschaftler, die suggerieren, solche Zeitabstände vorwegnehmen zu können, sind nicht seriös.
zum Beitrag16.12.2022 , 20:23 Uhr
Der Schluss ist echt rührend, erinnert an die genauso verdutzt tuenden Aussagen aus diesem Zoo jetzt in Schweden, wo sich auch ganz Furchtbares abspielt. Liebe ist einfach, aber mit Achtung und Respekt hat es wenig zu tun. Und wenn ich sowas schon derart ambitioniet um nicht zu sagen gewagt (bescheuert) anlege und aufstelle, dann nehm ich genau das auch in Kauf und lege es auch immer schon ein Stück weit an, sonst geht es ja nicht und das ist jetzt auch unbestreitbar. Geht nicht gibt's nicht. Und das ist dann Kaputtmachen, nicht einfach Kaputtgehen, so ehrlich muss man sein. (Oder wenn man auch Raser für Mörder hält.) Die 1.500 Opfer sind auch nur die wertigen Posten, dazu kommen ja wohl zahllose kleinere Tiere und all die Pflanzen. Ohne Erwähnung, ohne Sinn. Teller ausgenommen, was man unterscheiden muss: was haben tropsche Salzwasserfische in Berlin zu suchen? Für mich nicht mehr als'n Schwertwalbecken. Alles andere ist wohlfeil, aber kaum überzeugend zu konstruieren. Schon gar nicht wie hier zu billigen Ambiente- und Dekozwecken, das muss man sich erst mal schönreden. Kunststofffische oder irgendwas Nachhaltigeres wären genauso schön gewesen, die hätte man vielleicht sogar noch bunt blinken oder "kosmische" Klänge abspielen lassen. Stattdessen kommt es wie so oft, dass den Quälenden ihr Quälen mit einem großen Knall aber mal so vor Augen geführt wird, dass sie's selbst nicht länger leugnen können und dann kommen die dicken Tränen. Leider nicht genug Salzwasser für die nächste Wagenladung. Aber da lässt sich bestimmt was machen.
zum Beitrag13.12.2022 , 20:42 Uhr
In den USA gab's und gibt's richtigen Ökoterrorismus. Wie auch die pol. Umweltbewegung keinen anderen Ursprung hat. Der Unterschied zu Ländern wie China ist, dass dort im Endeffekt ein Mann entscheidet, jedenfalls eine Partei, wo wieviele Windkraftanlagen jetzt mal aufgestellt werden und dann wird das gemacht. Wir sind eine Demokratie, das heißt auch dass Gesellschaft und jede/r Einzelne darin Verantwortung trägt, die sich so nicht überall übersetzen lässt. Einige immer noch sehr Wenige nehmen es mit dieser Verantwortung jetzt mal besonders ernst, das generiert selbstredend Verdruss und Scham bei den Mehrheiten und unterstreicht zugleich wie haarsträubend jeder Vergleich mit Extremismus ist oder gar Terror. Klimaschutz ist heute im Prinzip das radikal Konservativste, für das man einstehen kann, diese Menschen kämpfen nicht gegen den Status quo sondern für Mechanismen und Grundlagen, die ihn überhaupt erhalten kann. Wär ich heute in der RAF, ich würde wahrscheinlich keinen Daumen fester drücken als den für globale Erwärmung, einer Dynamik die nicht zuletzt dem Kapitalismus zum Verhängnis werden kann und in jedem Fall mächtig "Revolution" verspricht und Aufruhr. Wenn man das will.
zum Beitrag13.12.2022 , 20:00 Uhr
Wenn man beschafft, bevor man das selbst als reformbedürftig erkannte Beschaffungswesen reformiert, dann kann das ja nur gutgehen. Besagte Debatte zog sich weit länger als ein paar Jahre, sie ist ja wie immer in Deutschland Alibi für Entscheidung und Tat. Weshalb der Ausschlag für ein Flugzeug, das erst seit einigen davon ja überhaupt erhältlich ist, während gangbare Alternativen es zwischenzeitlich eben nicht mehr sind, sich schon darin erschöpft. Nicht in diesen oder jenen Fähigkeiten, das ist nicht richtig und gemessen am Material und übrigen Wertständen der Luftwaffe die F-35 wenn man ehrlich ist grandioser Overkill. Dafür muss man weder Atomwaffengegner sein noch überhaupt des Militärs, eher im Gegenteil. Sie ist dem übrigen Gerät dort Lichtjahre voraus, macht insofern überhaupt keinen Sinn, die besten Streitkräfte sind dahingehend möglichst ausbalanciert; es relativiert sich natürlich aber durch die realistische Erwartung im Ernstfall ohnehin im Bündnisverbund zu operieren, häufig mit dem gleichen Typ. Aber man hätte es früher, günstiger und weniger steil haben können; mit Maschinen, die für Technik wie die Piloten deutlich weniger Aufwand und auch eine viel flachere Lernkurve bedeutet hätten, weil's von den geschätzten Tornados ausgehend kein halb so großer Schritt gewesen wäre. Das ist oder war - jahrelang - an der SPD gescheitert, wenn ich richtig sehe dieselbe SPD, überwiegend sogar dieselben Köpfe, die das hier jetzt zum Erfolg bringen sollen. Kann man unter'n Tisch fallen lassen, aber dann bitte nicht wundern, wenn sich wieder keine Wunder einstellen. Ich denke, dass es ohne den russ. Überfall bei der Debatte überhaupt geblieben wäre, offenbar in der Hoffnung die Tornados solange im Museum stehen haben zu können, bis entspr. Aufgaben obsolet sind, und/oder die verhasste NATO tot. Je nach dem, wie sich der Krieg weiter entwickelt, möcht ich diese Flugzeuge hier auch erst mal sehen.
zum Beitrag04.12.2022 , 14:41 Uhr
Man muss schon seltsamen Narrativen folgen, um hier in Deutschland auf Gefallen zu hoffen. Und dafür sind sie dann gut genug, man hätte es sich wahrscheinlich selbst zurechtlegen müssen. Fakt ist, Polen ist in der NATO, die Ukraine nicht. In Polen stehen US-Truppen, in der Ukraine nicht, und die könnten sich sehr gut verteidigen, als dass sie und um die geht es jetzt dafür Hilfe aus Deutschland bräuchten, eher lachen ja die Hühner und zwar in beiden Ländern. Ein NATO-Mitglied ist in Fragen der Verteidigung per Definition nie auf sich allein gestellt - einige verfügen nicht mal über eigene Luftstreitkräfte od. -verteidigung - tatsächlich würde eine Aggression gegen eines das gesamte Bündnis auf den Plan rufen. Und das weiß man in Deutschland noch etwas besser weil länger als im Nachbarland und nur deshalb dieses akademische Angebot, das eine Finte ist, wenn nicht einmal mehr gezielter Affront gegen Kyjiw. Oder auch Folge einer Art schrägen, egoistischen Torschlusspanik, da nicht entgangen ist, dass Polen Rüstung wenn nicht in den USA inzw. lieber noch in Korea bestellt als bei europ. Partnern, die wie Deutschland nicht mal ihre eigene Munition herstellen können. Aber Patriots, die will man üppig auf Lager haben. Warum dann nicht für die, die sie dringend brauchen? Und von sich aus flehen? Die nicht sowieso schon unter dem Schutzschirm Washingtons stehen, das die Lieferung auch solcher Mittel, wie auch westlicher Kampfpanzer von Beginn an, unmissverständlich allen gestattet. Und als ob sie in Berlin sonst viel auf Washingtons Bitten (oder Warnungen) geben. Ich würde mich dann nicht über Skepsis bis hin zu antideutschen Befindlichkeiten in diesem Zusammenhang wundern, ich teile sie und das hat mit PiS echt wenig zu tun noch sind sie exklusiv polnisch, das wissen die Autoren. Polen ist nicht Frontland! Auch ist nicht Polen zu schwach, Europa ist es, und daran wird sich wenig ändern, wenn wir uns Waffen, krampfhaft um die Front herum - bloß untereinander zuschieben.
zum Beitrag02.12.2022 , 19:17 Uhr
Etablierte Boomerbequemlichkeit hätte gereicht, falls das auf Sascha Lobo abzielt oder er an der Stelle maßgeblich sein soll. Manchmal kommt es einem vor als hielten Journalisten in Deutschland einander automatisch für links, weil sie Journalisten sind. Auch so schafft man erst Establishments, nicht unbedingt boomende, und schließt Tür und Pforte für alles, das das liebe Gewohnte und Gestattete auch nur mal hinterfragen könnte. Aber genau darum sollte es ja hier eigentlich gehen. Das find ich prinzipiell gut. Nur wenn man schon und aus guten Gründen die sichere Übertragung privater Daten und Verschlüsselung anmahnt, und dann direkt in's Fediverse abbiegt, kann man eigentlich nicht so übergehen, wie sich das gerade bei Mastodon etwa verhält. Nämlich nicht so gut, nämlich gar nicht und spätestens daran merkt man ja sofort, dass es mit den paar Jahren in puncto Design auch schon nicht mehr ganz neu ist. Das ist lange Selbstverständlichkeit, ja "selbst" bei Whatsapp und wenn auch in der Form nicht bei Twitter, ist man als 0815-Nutzer was das betrifft trotzdem besser dran, das ist einfach so. Kapitalismus hin oder her, riesige Unternehmen haben riesig zu verlieren, riesig Verantwortung und dazu auch riesige Möglichkeiten, Ressourcen, wo's darum geht, Nutzerdaten zu schützen. Jedenfalls haben die seriösen unter ihnen - dazu zählt Twitter - eine unstrittige und auch rechtlich unbestreitbare Identität. Das ist bei irgend einem privaten Serverbetreiber nicht unbedingt so, wenn überhaupt Ausnahme. Und soviel Gutes man auch über Mastodon und co sagen kann, ihr versendet und empfangt dort Klartext, auch wo es "privat" gedacht ist oder so aussieht. Wer die entspr. Instanzen kontrolliert (möglw. auch mal unbefugt), kann alles mitlesen und hat sämtliche Daten, die ihr dort angebt. Das muss absolut nicht dagegen sprechen, aber sollte man wissen.
zum Beitrag27.11.2022 , 18:03 Uhr
Die einen legen für paar Stunden den Großflughafen lahm, die anderen machen Inland-Sylt im Privatjet für ne Party. Selbst wenn man ausklammert, dass heute Junge und selbst wenn sie wollten aus verschiedenen Gründen gar nicht mehr die Möglichkeit haben, in ihrem Leben auch nur im Ansatz zu emittieren, was etwa noch Herrn Merz erlaubt war bzw. ist: Wer hat wohl den größeren Anteil an längst unabwendbaren, vielen Millionen Klimatoten der Zukunft - weiteren Millionen, denn es sind schon um die geschätzten fünf. Pro Jahr. Das wär eine gute Frage für (einige) deutschsprachige Wissenschaftler, die neuerdings auf staatstragend machen, entweder weil sie (bei allem Respekt) wirklich glauben, es hätte nun sie gebraucht, um diese Leute zu alarmieren. Oder, was viel wahrscheinlicher ist, doch mehr auch über sich selbst gefrustet und ratlos sind. Da würde ich eher Verständnis dafür erwarten und Einsicht, dass jedes Nachtreten gegen Menschen, die letztlich genauso versuchen, mit zivilisatorischem Großversagen und ihrem Gewissen irgendwie umzugehen, nicht hilfreich ist und auch nicht gesund sein kann. Schön einfach ist es nur, weil es zu wenig ist. Zu Wenige und zu spät. Wäre es anders, bräuchten sie keine Bahn mehr blockeren, weil (kaum) einer noch flöge. Kritik ist ohne Verbindung mit einer überzeugenden, machbaren Alternative nur Leerformel, und weniger noch, wenn man bereits Jahrzehnte dazu aufgefordert war. Ich kann mir kaum Zynischeres vorstellen als Menschen dafür zu verurteilen, sich gegen eine Teilhabe an Zerstörung zu wehren. Das ist bald so als würde man Vegetarier beim Metzger zwangsernähren. Dieses Niveau kann man Friedrich Merz (oder auch Bündnis 90) sowenig vorwerfen wie seine Körperlänge, aber damit wird hier nicht jeder entschuldigt.
zum Beitrag25.11.2022 , 16:45 Uhr
"Miete"
Wenn sie eine Wohnung haben, vor allem eine für "alleinstehende Erwachsene" angemessene. Die hatten sie dann aber schon vorher, und müssen sie auf Gedeih und Verderb halten, weil solche finden/kriegen in Deutschland auch Menschen mit ganz anderen Referenzen nicht mehr.
"Heizkosten"
Siehe oben. Wär auch komisch, für die Miete einzuspringen, für Betriebskosten aber nicht. Wenn die Leute erst auf der Straße stehen, ist es u.U. schnell Minusgeschäft, denn Einrichtung wird in Grenzen ja auch bewilligt, dazu kommen ggf. noch Mitschulden, für die der Staat mit einem Darlehen einspringen darf. Und sonst kommt's auf die Heizung an, in "Einrichtungen" ist normal nichts mit mal eben aufdrehen. Da kann noch gezündelt werden und das ist so schon mal nicht vorgesehen.
"Krankenkasse"
Die ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Der ganze Betrag variiert, wie du selbst erfasst hast, demnach kann man ihn auch nicht nennen. Ganz frei verprassen könnten Bezieher im Prinzip auch die Miete, jedenfalls für ne Weile Spaß. Hast du dein Geld nicht zur freien Verfügung? Oder unterstellst du Menschen immer pauschal offenbar nie selbst in dieses System eingezahlt zu haben? Ein Sozialstaat, auf den man Not gar nicht zurückgreifen soll, der macht ja so richtig Sinn. Falls es Neid sein soll, die Adresse des zuständigen Jobcenters musst du schon selber finden, ein bisschen Mitwirkungspflicht darf doch sein.
zum Beitrag24.11.2022 , 19:13 Uhr
Nicht wenigen Twitter-Usern ist der Begriff des Microbloggings übrigens gar nicht so bekannt, auch mir war er etwas entfallen. Das ist halt Twittern, ist Twitter. Ein bisschen wie Google im Sinn der Suchmaschine, das jeden denkbaren Wettbewerber schon durch seine regelrecht erlangte Synonymie herausfordert. Bingen? Yandexen? Ducken? Ich meine die überdeutliche Anspielung mit dem Tooten oder Tröten kommt auch nicht von ungefähr. Das mit den Servern (sic!) kann man sicher überschätzen, aber so ganz irrelevant ist es ja nicht, nur weniger aus technischen Gründen. Es gibt jedenfalls Sprachinseln, auch wenn manche mehrsprachig sein wollen, also auch immer schon Blasen. Die sich damit auch manchmal decken, und wenn ich mich jetzt schon auf nem Server anmelde oder geladen werde, wo alles Englisch ist, überregional, international, und ich bald vielleicht auch gar nicht im Sinn hab, großartig zu switchen, dann ist der erste Filter schon mal da.
zum Beitrag22.11.2022 , 23:18 Uhr
Karlsruhe bewertet auch keine Politik sondern Verfassungsmäßigkeit. Und hätte auch mit einer "Garantiesicherung" à la Grüne eher kein Problem gehabt, das Grundgesetz schreibt keine Sanktionen vor, auch nicht in dieser Höhe, sondern räumt sie bestenfalls ein. Das ist in gewisser Weise noch unvollständig, da jedenfalls mir nicht ohne weiteres klar ist, ob etwa ein so krasser Vorschlag wie der von der AfD andererseits notwendig gegen das Grundgesetz verstoßen müsste. Karlsruhe stellte in Fußnoten nämlich auch klar, dass ein auch vollständiger Leistungsentzug unter Umständen durchaus denkbar sei, nur eben nicht als Sanktionsinstrument, der Rest ist Interpretation. Das würde AfD-Politik nach meinem Dafürhalten nicht eben besser machen, genauso wenig wie dieser nette Strohmann das sog. Bürgergeld fundiert. Den vergnügt feilschenden Damen und Herrschaften auf beiden Seiten waren die Vorgaben ja nun bekannt, offensichtlich auch weit besser als was gute Politik ist. Es ist nur so das Karlsruher Urteil (lange her) dann doch einmal auch rechtlich zu berücksichtigen - und damit offen verfassungswidrige Politik über Jahrzehnte abzustellen - war nicht etwa der Anlass für das Bürgergeld. Das war als kleiner Nebeneffekt gedacht, aber geplant war eine Reform. Karlsruher Vorgaben nur zu entsprechen ist keine Reform sondern rechtsstaatlicher Automatismus. Und da nun nicht viel von einer Reform bleibt, entspr. wenig Strittiges hinzukommt, ist es eher so dass man Karlsruhe auch absehbar gar nicht mehr mit dem Thema belästigen braucht. Wurde ja auch mal Zeit. Und wenn man schon Passgenauigkeit an den roten Linien der Verfassung für fortschrittliche Sozialpolitik hält, ja dann kann man ungefähr zufrieden sein.
zum Beitrag17.11.2022 , 20:09 Uhr
Wer da verantwortlich sein sollte, wenn nicht der Aggressor, ist mir nicht ganz aufgegangen. Soll die Ukraine uns auch noch dadurch schützen, dass sie ihre Wohnhäuser und Schulen Raketen edel auffangen lässt, damit sie uns hier im schön Warmen und Hellen nicht belästigen? Wenn schon vollständig, dann könnte man eher von direkter russ. Verantwortung sprechen und die Zurückhaltung des Westens auch deshalb höchst angemessen finden, weil er in der charmanten Version nicht so außen vor ist. Für die einen, weil er ursächliche Schuld trage, was ausgemachter Unsinn ist. Für andere, weil er das erst verlängern würde und jeder Preis dem vorzuziehen sei. Für wiederum andere wie mich, weil der einzige Machtblock der Erde, der erstens dazu in der Lage ist und zweitens unzweifelhaft auch gefragt und gefordert wäre, noch nach bald einem Jahr der Eskalation nicht bereit ist, seinen formell auch selbst behaupteten ethischen Ansprüchen und Verpflichtungen gerecht zu werden. Und Gerechtigkeit in Europa wiederherzustellen. Mit allen Mitteln, die das verlangt. So ist es in Teilen pures Glück, dass es bisher sowenig Spillage gab, auf der anderen Seite aber die dies nahelegende Vorsicht der Russen eine Erinnerung an ihre eiskalte Kalkulation und ihr Wissen darum, wie schnell ein einmal zum Eingriff gezwungener Westen diesen Terror beenden könnte. Es bleibt zu fragen, warum er gezwungen werden müsste, wie das überhaupt aussehen könnte, und warum auch erste Tote auf dem Boden eines EU- und NATO-Landes dem nicht genügen. Das sind nun weitere Opfer, denen zwischenztl. mutmaßlich hunderte Weitere folgten, eines auch vom Westen in seiner Entstehung bereits erkannten aber nicht vereitelten russischen Angriffskriegs und dass in diesen nur per Post einzugreifen und per Dekret offenbar wenig geeignet ist, ihre Zahl signifikant zu begrenzen, dämmert nun einigen. Leider ziehen fast soviele (wieder) genau die falschen Schlüsse.
zum Beitrag17.11.2022 , 18:56 Uhr
Aktivismus ist für dich quasi gleichbedeutend mit Extremismus? Ich glaube das Verständnis wär wirklich weit origineller als alles, was im Kommentar steht, aber ist vielleicht doch anders gemeint. Extremismus charakterisiert normalerweise die Qualität der Gewalt - im Fall des Terrorismus können Mittel und Zweck dabei eben zusammenfallen - kann ich im Fall dieser Bewegung nicht erkennen. Das bedient sich bislang überwiegend der Mittel von ziviler Ungehorsam und eigentlich sogar recht klassischen. Bis dahin kann das je nach Standpunkt extrem ungemütlich sein und ärgerlich, verwerflich, auch teuer, es hat viell. das (hist. aber selten eingelöste) Potenzial des gewaltfrei Revolutionären, aber ist so nicht extremistisch. Dann müssten sie schon etwa zu wirklich schwerwiegenden Akten der Sabotage greifen, oder auch Hetze. Wenn man andererseits Extremismus mit effektiver Gewalt einfach gleichsetzt, was selbst gewagt ist, aber der Autor glaub ich ungefähr im Sinn hat, dann ist es nun wirklich eine Binsenweisheit, dass die entwickelte Welt mit ihrem betonierten Selbstverständnis und ihren unermüdlich verteidigten Ansprüchen dabei in einer ganz eigenen Liga spielt. Mehr als Gewalt gegen den Planeten geht nicht. Allerdings gehören die Protestierenden bisher ganz überwiegend selbst zu diesen Hochprivilegierten und planen wohl in den wenigsten Fällen, das selbst aufzugeben, was immer etwas schwierig ist. Noch kann das überraschen oder notwendig einen Vorwurf begründen denn sie nutzen dieses Privileg ja auch genau dafür und man kann bezweifeln. ob der Protest ohne die Voraussetzungen ihrer Welt überhaupt möglich wäre. Das Recht, die Sicherheit, auch der eigenen Versorgung, Bildung, Demokratie, Informations-, Rede- und Pressefreiheit sind ja nur einige darunter. Auch das sind herrschende Verhältnisse, sind es lange nicht überall. Man kann es zulassen, dass sie genutzt werden für was sie gedacht waren, und sie gerade deshalb verteidigen. Zumindest darauf würd ich bestehen.
zum Beitrag13.11.2022 , 11:07 Uhr
Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist sondern einfach die ihnen zufallende Rolle, die Republikaner hatten bis zur Radikalisierung im Grunde die gleiche auf der anderen Seite. Auch deren Präsidenten waren immer moderater als die Basis. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass sofern Biden sich (hoff.) von einer Wiederholung abhalten lässt, Pete Buttigieg der nächste Kandidat wird. Er erfüllt genau das möglicherweise noch besser als Obama und müsste auch kein schlechterer Präsident sein, vielleicht besser. Links ist der natürlich genauso wenig aber das erklärt sich von selbst. In den USA ist oberhalb der kommunalen Ebene realistisch nichts Besseres zu erwarten, und ich glaube auch gar nicht zu verantworten, als ein solider Zentralismus, mitte-rechts Politik, selbstredend aus amerikanischer Perspektive. Die lange, relative politische Stabilität des Landes kam gerade auch daher, dass beide großen Lager prinzipiell in der Lage und auch willens waren, sich da einzuschwingen sobald sie gefordert waren. Das scheitert jetzt an den Republikanern, das mit den "Flügeln" Geschichte. Weshalb die Verantwortung der Demokraten gigantisch wird und so die Last, die sie tragen, sind dazu verdammt sich zu strapazieren. Offen und annehmbar zu bleiben, eben nicht nur für Linke und Progressive, sondern auch moderat Rechte und eher Konservative aus den wohlhabenderen Suburbs, ist dann weder Tugend noch Verrat, es ist bald unabdingbar für das Überleben der Demokratie. Ideen sind glaub ich noch nie in Parteien entstanden, das ist bei uns aber nicht anders und ist auch so nicht ihre Aufgabe.
zum Beitrag10.11.2022 , 21:38 Uhr
Es sind wohl mehr noch Gedächtnisschwierigkeiten, Merz weiß inzwischen am Nachtmittag häufig nicht mehr, was er am Morgen noch vertrat. Dabei geht er "erst" auf die 70 zu, also von wegen Trump: der ist jetzt noch smarter und schlägkräftiger als auch deutlich Jüngere gegenhalten könnten, oder ich bin recht sicher auch Merz es je war. Aber das ist natürlich nicht mit Bildung zu verwechseln oder gar Anstand oder demokratischer Glaubwürdigkeit. Aber wenn das Gedächtnis schon im Tagesrhythmus schlapp macht, sollte man natürlich schon gar nicht mit dem Bundestagswahlkampf kommen. Dort nämlich gab es sonst durchaus noch Vorschläge, Anregung, "Ideen" und forderten Merz u.a. zum Beispiel Zwangsdienst für Langzeitarbeitslose. Na klar. Übrigens so ziemlich 1:1 der Vorschlag, den jetzt die AfD einbrachte, anschließen wollte man sich dennoch nicht. Warum weiß ich gar nicht, ach ja doch, das Gedächtnis oder was zu beweisen wäre. Eine mögliche Demolierung oder Demonatage gerade des Bürgergeldes, immer noch mit die größte Sozialreform der letzten Jahrzehnte, abzutun als Art Betriebsunfall oder schwarzen Pyrrhussieg find ich aber wirklich gewagt. Noch dazu in der ggw. Lage, besonders für die Ärmsten. Undenkbar. Damit würden sich die Fehler der SPD von vor 20 Jahren mit der Agenda und durch die Union provoziert exakt wiederholen. Und nur diesmal mit dem Finger auf die Schwarzen zeigen zu können, das soll es wert sein? Ich meine die Ampel wäre gut beraten, es im Notfall ganz zurückzustellen, erst mal zu vertagen, gibt noch andere Krisen, die Verantwortung trägt dann zweifelsohne die Union. Die Leistungen müssten eben trotzdem steigen, das würden sie glaub ich Jahresbeginn sowieso. Aber das jetzt über's Knie zu brechen, unmöglich. Noch eher sollten aber Fragen an die Adresse der Grünen gestattet sein, sie regieren mit der Union in fast allen diesen Ländern. In einem mit MP. Viel hört man dabei auch aus Berlin nicht, fast scheint es als sei die FDP noch mehr dahinter. Was da los?
zum Beitrag08.11.2022 , 18:35 Uhr
Von gängeln steht doch hier gar nichts. Das steht in einem anderen Artikel, von der gleichen Autorin, aber da bezieht es sich nicht auf Einladungen sondern auf gleich angehängte Sanktionsdrohungen. Dabei könnte viel mehr das bei manchen Menschen die Wirkung haben, sich gar nicht erst hinzutrauen und das setzt schon mal voraus, dass sie dieses Amtsdeutsch überhaupt lesen, lesen können und auch verstehen. Das wird nicht nur nicht Muttersprachlern manches abverlangen. Wer hat denn normal ständig mit Paragrafen und Unterparagrafen zu tun? Und würde sich die Bewertung selbst zutrauen. Geht an den Anwalt. Die zugrundeliegenden Annahmen sind absonderlich und weltfremd, der Effekt von Sanktionen hingegen ist inzwischen belegt, aber negativ. Der einzige Grund, weshalb die überhaupt noch im Bürgergeld überleben - übrigens nicht beschnitten sondern in voller Ausschöpfung des rechtlichen Rahmens - das sind nicht die Belange der Arbeitslosen und auch nicht die der Jobcenter, das ist ein verqueres Gerechtigkeitsempfinden eines gewissen Teils der Bevölkerung und es ist nicht unbedingt ihre Sahneseite. Also ein Ratgeber den wir uns auch in ganz anderen Fragen eher nicht wünschen.
zum Beitrag07.11.2022 , 18:24 Uhr
Es steht ja auch einigermaßen diametral zu den Grundwerten der NATO, also das ist sicher keine Vorgabe. Es handelt sich wohl eher um vorauseilende Gehorsam der vermeintlichen Art, auch könnten sich manche dazu verleitet sehen sozusagen gleich mal Nägel mit Köpfen zu machen, wo es sich schon mal anbietet und auch andere Gewissheiten fallen. Umso praktischer wenn man es dann noch auf die Bewerbung abwälzen könnte. Die Schweden sind ein bisschen wie die Deutschen, beim Idealismus und dem ständigen Bestreben es auch für den Preis von Widersprüchen möglichst allen immer recht zu machen. Die haben nicht vor Mitglied dritter Klasse zu werden und bei Ambition, Orientierung und Weltsicht überwiegen dann auch die Unterschiede gerade zu den Deutschen. Gerade die hätten ihnen und auch den Finnen m.E. eine andere Option geboten, zugegeben gewagt und etwas riskant, aber unter Umgehung von NATO und damit Türkei eine Art Beistandspakt mit Großbritannien und den USA, ggf. Kanada. Im Ostseeraum gibt es mit der Joint Expeditionary Force unter Führung der Briten auch schon etwas, auf das man hätte bauen können, die Beziehungen sowieso und kulturell passt da nicht viel zwischen. Was nun stattdessen passiert ist nicht nur würdelos, das ist eine demokratische Zumutung. Und wie man sich versammelte Allianz von einem einzelnen Geisterfahrer auf der Nase herumtanzen lässt, könnte sich auf lange Sicht als fatal erweisen und durch die strategische Bedeutung der Türkei eher noch fataler.
zum Beitrag06.11.2022 , 16:28 Uhr
Der Schluss hat mehr Klarheit verdient, diese Andeutung an "die Partei" ist doch etwas kryptisch. Aber allein dass man sich geneigt sieht, ausgerechnet für ihn jetzt in die Bresche zu springen und dafür naheliegenderweise auch jüngste Vorgänge gerade im Zusammenhang der Atomentscheidung auf den Kopf stellen müsste, kann als unbeabsichtigtes Fehlereingeständnis zu seinem Nachteil empfunden werden. Wenn's schon Rückendeckung aus der Presse braucht, immer schlecht, erst recht wenn die zu diesem Zweck auch noch die Partei rüffeln muss. Auf die Habeck dabei aber schon am wenigsten angewiesen ist, sie inzwischen vielleicht auch genauso wenig ernst wie manche ihn dort und schon lange, anders ist vieles gar nicht zu erklären. Verständlich ist, dass er seine letzten Jünger und Getreuen in den Medien hat, für die er schließlich auch mal emporgehoben wurde und mit denen er ja wohl auch ganz gut steht. Da kann man dann auch noch glauben, das sei nun der Politiker neuen Typs, er ist für mich das glatte Gegenteil, von seinem Werdegang mal abgesehen. "Cremig" wie die 90er, das ist 21. Jahrhundert sowenig wie Christian Lindner, oder Friedrich Merz. Und der ist das Stichwort, von wegen schwarz-rote Pointen, das wär originell, absehbar ist aber was ganz anderes und das sehen wir deutlich genug auf Länderebene, wo es heranwächst, gekuppelt und geprobt wird. Und wenn mich nicht alles täuscht ganz im Gegensatz zur Groko (leider) auch ne pralle Mehrheit hätte, also der genaue Gegenentwurf. Und dann müssen sie sehr wahrscheinlich auch Robert Habeck nicht vermissen, wenn er auch mit Merz und Söder funktionieren sollte, das wird cremig, das wird geil, Habeck ist schon da. Und wenn er auf dem Weg die ganze Partei verliert. Die paar Delegierten reichen doch. Es bleibt halt nur die Frage, wen die taz dann noch verantwortlich machen will.
zum Beitrag05.11.2022 , 16:25 Uhr
Mich würde es wundern, wenn er nicht schon viel länger drauf steht. Man muss das nicht zu wörtlich nehmen, in der Ukraine machst du grade keine halbe Sachen und für die besonderen Feinheiten haben sie nicht unsere Zeit. Das ist sein Luxus. Aber eine Einladung kann er nicht erwartet haben und er gehört nun gerade zu den Einschlägigen, Wiederholten und Unverbesserlichen. Unerträglichen, jenseits AfD und Linker. Mit die schlimmsten Brandstifter haben nie Feuer gesehen oder selbst gesteckt. Sie bereiten den Boden. Die Dinge permanent zu pervertieren, die Feuerwehr aufzuhalten: Lasst uns doch erst noch mal reden, lodert so schön, nicht dass sich noch einer verbrennt. Täglich werden Menschen zerschossen, zerfetzt, zerbombt: nicht weil zuwenig geredet wurde. Da irritiert ihn sein Name! Der ist aber nur irritierend an einer Fraktionsspitze im deutschen Bundestag.
zum Beitrag04.11.2022 , 19:14 Uhr
Einer der wenigen Kommentare, denen ich mich im Wesentlichen anschließe. Fast wirkt es, als hätten manche auf sowas Schlimmes gewartet und das sind auch nicht immer nur die üblichen Verdächtigen. Einzige was ich auch hier nicht gebraucht hätte, ist die zumindest so empfundene Verkürzung auf das Tempolimit, respektive auch das unter klimatologischen Aspekten überzubewerten. Ich bin komplett dafür, aber mehr noch aus anderen Gründen und das wird hier ausnahmsweise ja sogar mal berücksichtigt; dass es noch andere Argumente gibt, auch solche, die sofort Unterschiede machten, Unterschiede von Leben und Tod, das aber auch schon lange hätten tun können. Die Befürchtung ist auch den Verantwortlichen sonst einen (vglw.) billigen Punkt geradezu aufzuschwatzen, das traue ich insb. den Grünen lange zu, sich auf eine m.E. Selbstverständlichkeit noch irgendwas einzubilden, gar eine eigene Handschrift oder damit noch was gut machen zu können. Nie im Leben. Und schon gar nicht für's Klima. Dafür muss sich viel mehr, viel fundamentaler ändern, und das soll auch kein Kommentar verschweigen.
zum Beitrag04.11.2022 , 08:09 Uhr
Weil die oft gar keine Alternative haben? Und dabei häufig und mit dem Alter dann immer häufiger auch auf längere Strecke pendeln müssen, weil sie nicht in Großstädten wohnen, was die Wenigsten noch können, etwa zu Fachärzten oder zu Ärztezentren. Also wenn man schon keinen besonderen Respekt hat vor dieser Gruppe, der wir irgendwann schließlich alle angehören. Die ja auch nur überschaubare Möglichkeiten hat, an ihren Verhältnissen noch Wesentliches zu ändern. Andererseits muss man nicht so tun als würden sie nun immer vergessen oder zuerst, sie, mit denen man es sich schon dank ihrer relativen Masse, also auch unter den Wählern, nur soweit verscherzen kann. Es sind nun eben auch sie, fairerweise, denen wir die pol. Verhältnisse in erster Linie erst verdanken. Also wenn's nicht recht bekommt, dann müsste man mal in sich gehen und überlegen, am besten bevor man erst wieder an der Wahlurne steht. Ganz unter den Tisch fallen doch andere Gruppen, vor allem wenn sie nicht grad in Berlin wohnen, hö hö.
zum Beitrag01.11.2022 , 15:46 Uhr
Die negativen Aspekte für Gesundheit und Umwelt gelten nun aber - und das war lange bekannt - umso mehr für LED, oder werden noch verstärkt, dieser Wandel oder wo er sich durchsetzte ist sogar schon bei der ganz großen Anfahrt zu erkennen, aus dem Weltraum. Die Erde wird kalt. Und hart, diskret, grell, schreiend, überfokussiert und ungemütlich, wie die Zeit an sich. Aber selbst Fortschritt und was effizient heißt, längst sowas wie Ansichtssache, offensichtlich auch, was praktisch ist. Das Argument mit der Sparsamkeit zieht so nicht, das hängt mal davon ab, wie Strom erzeugt wird und zu welchem Preis er ankommt. Und wieso sollten etwa Vorteile ggü. oben genannten Aspekten oder auch beim Kontrastsehen denn nicht etwas mehr kosten, es war es uns lange wert. So oder so ist Bewegungssensorik die wohl naheliegendere Lösung, sicher aber schneller als darauf zu warten, dass Handys sowas irgendwann vielleicht gleich integriert haben, wie NFC. Man hätte auch noch Barrierefreiheit erwähnen können. Aber nichts gegen das Projekt, kann nicht sagen dass das unsympathisch ist. Die so lang bewährte, schöne Unix-Philosophie (one program, one function, do it well) fährt auf mobilen Geräten nur irgendwie auch nicht mehr so gut, bei den Apps auf meinem Smartphone verliere ich jetzt schon die Übersicht, dabei sind es nicht mal viele und ein bisschen Minimalismus an der Stelle ja selbst nicht das Schlechteste. Wenn schon Erbsen, sogar für's Klima! Es skaliert nicht gut, wenn man irgendwann jeden Knopfdruck durch ne eigene App ersetzen soll. Hauptsache die Taschenlampe funktioniert, das ist die sicherste Bank und so wie sich das in Deutschland jetzt offenbar vorgestellt wird, muss man nicht mal bis zum Standrand kommen, dann ist sie Notwendigkeit. Das für mich nicht Fortschritt. Genauso wie LED, die ihre optimalen Einsatzbereiche haben, von niemandem je bezweifelt (seit Jahrzehnten), in dieser Rolle, nicht für mich.
zum Beitrag29.10.2022 , 04:51 Uhr
Es stimmen ja auch Menschen ab, nicht die Vögel. Aber was den Menschen nützt muss für die Tiere ja nicht gleich schlecht sein. Manche Arten kann man vielleicht erst dank dieser Abstimmungen leicht identifizieren und einordnen, oder hat überhaupt erst von ihnen erfahren. Und dann ist es auch'n Unterschied, ob sie aussterben, ohne dass es viele merken würden, oder wir wenigstens wissen, was wir bereit sind zu verlieren. Danke für das nochmalige Vorstellen aller Kandidaten. Mein Vote ging an das Teichhuhn, das ich wegen dem unschönen Doppel-h und etwas charmanter lieber Teichralle nenne, und damit auf den letzten Platz, diesmal sogar abgeschlagen. Wenige tausend Stimmen, darin liegt ein eigener Reiz, eine gewisse Genugtuung. Erwartet hab ich es nicht so deutlich, also keine bewusste Underdog-Wahl, aber vielleicht sind die zu unvertraut, hab auch noch keines wild gesehen. Und bisher noch nie für den Sieger gestimmt, die Deutschen mögen es gern putzig oder markant, mein Vogelgeschmack ist eher schwedisch.
zum Beitrag28.10.2022 , 13:49 Uhr
Also das reichste Land Europas ist Deutschland bestimmt nicht, auch nicht der EU. Nun ist das für sicherheitspolitische Clout, dazu zählt weit mehr als das Militärische, offenkundig weder ausreichend noch notwendig, siehe Großbritannien. Das ist gerade eine dieser Baugruben, die man eben nicht so einfach mit Geld ausfüllen kann und entspr. tut man sich hierzulande damit schwer, gibt dafür ja noch etliche andere Beispiele weshalb Skrupel, vornehme Zurückhaltung oder plötzliches Geschichtsbewusstsein für mich vorgeschoben wirken, natürlich nicht unbedingt im Fall Rosenthals. Aber sonst würde man, wenn man könnte, denk ich doch. Denn das schaffte selbstredend auch bei den wirtsch. Interessen noch mal andere Spielräume. Dazu sieht man sich nun eben auf andere angewiesen, in der etwas peinlichen Verlegenheit des Delegierens. Und was das angeht, möcht ich bei aller Fairness aber doch schon noch mal erinnern, dass es gerade Donald Trump war, der die Deutschen vor NS 2 warnte und ihnen vorwarf, vor den Russen zu kuschen und mit ihrem billigen Gas auf all dem Geld zu hocken, das man für eigene Sicherheitsambition oder auch nur eigene Verpflichtungen ggü. der NATO zu erfüllen. Und was heißt sind die Amerikaner weg? Trump hat viel erzählt, aber weder hat er die eigenen Verteidigungsausgaben tatsächlich eingedampft noch die NATO beendet. In gewisser Weise ist das Gegenteil wahr und dass (selbst) er dann und wann offensichtlich eben auch mal richtig lag, was in dem Fall für alle außer der 85% nicht grünen Wähler in Deutschland auch keine Kunst war, könnte man ja auch mal einräumen. Wenn man erst "Führungsmacht" sein will, muss man noch ganz anders einstecken können.
zum Beitrag26.10.2022 , 06:00 Uhr
Das Urteil bezieht sich darauf, was der Staat darf. Die Provider schaffen diese Daten ja im Prinzip erst und müssen sie aus techn. oder prakt. Gründen natürlich auch mehr oder weniger lang vorhalten. Die Unternehmen würden nur dazu veranlasst, die sonst routinemäßige Rotation/Löschung dieser Daten zurückzustellen bzw. Kopien zu sichern. Ich sehe den Unterschied zur Vorratsspeicherung ohne Kenntnis der letztendlichen Praxis im Wesentlichen darin, dass hier erst was passiert sein müsste. Die Frage ist dann wann ist was passiert? Und insofern find ich den vorgeschlagenen Katalog auch interessant, aber ganz im Ggt. eher großzügig, potenziell sehr breit. Jedes Drogendelikt? Dann wär's halt schnell so dass immer, überall, sowieso was passiert. Was heißt dann z.B. Umkreis, wo es um den Mobilfunk geht? Dörfer, sogar manch kleine Stadt, sind oft durch eine einzige Zelle abgedeckt. Genauer geht da kein "Standort" mit sicher verfügbaren Mitteln. Wir reden also sofort und immer noch von u.U. tausenden Menschen. Ein Dealer im Ort reicht. Würden von denen dann "nur" diese Einwahldaten gefroren oder sofort die ganze, greifbare Palette? Letzteres liefe m.E. auf Vorratsspeicherung hinaus, nur eben nicht mehr als Tuchlösung, bei der jeder weiß woran er ist, sondern als obskurer Flickenteppich. Verstanden ist dass niemand ohne triftigen Anlass diese Sicherungen auftauen sollte, aber ich kann mir auch nicht vorstellen dass die früher nach Belieben die Vorräte auswerten durften. Oder konnten. Und strittig war gerade das Speichern an sich. Ob das also wirklich'n Fortschritt ist oder nicht selbst eher'n cleverer Trick gegen das Urteil, womöglich unbeabsichtigt, bliebe zu sehen. Aber besser als die Variante Faeser ist es auf jeden Fall.
zum Beitrag24.10.2022 , 21:08 Uhr
Dazu kommen noch die Engpässe beim Personal im Gesundheits- und Pflegewesen und auch infolge dieser verschobene Diagnosen, Operationen und Therapien. Natürlich spielt die Pandemie bei all dem eine Rolle, genauso bei den besagten Nachholeffekten, aber eben eine andere. Zugleich muss man nicht mehr so tun als sei es nicht längst erkannt und auch kaum anders kommunizert (spätestens Beginn Omikron) als dass die hauptsächliche Gefahr gerade in dieser systemischen Last liegt. Nicht im individuellen Risiko. Aus dem man sich auch nicht mehr soviel machen kann, wenn man sterben muss oder von etwas ggf. abwendbar bleibende Schäden davonträgt, nicht weil man grad Covid hat sondern die Ärztin. Und wenigstens dran denken: die Dame neben dir in der Bahn kann immer eine sein.
zum Beitrag22.10.2022 , 23:24 Uhr
Liberal ist eben nicht libertär, spätestens wenn man an die US-Sozialausgaben noch die für Rüstung und Verteidigung stellt, bleiben wenig Zweifel. Wobei die sich da teilweise decken, als Veteran bist du immerhin krankenversichert, und nicht nur das. In Ländern wie Südkorea und erst recht Japan kann schon aus gesellschaftlichen Gründen kein Staatswesen angelegt sein wie in Kanada. Wenn sich die Menschen ihren Staat mehrheitlich so wünschen, dann ist das eben liberal. Ein liberaler Staat spiegelt seine Gesellschaft wider, sonst ist es genau umgekehrt. Anders wäre es folglich, würden sie in großen Zahlen dagegen aufbegehren, das ist offenkundig nicht der Fall, insbes. und mit gewissen Einschränkungen Südkoreas auch (noch) nicht unter den Frauen. Und nicht dass man in den USA unsere gesetzl. Krankenversicherung oder selbst den brit. NHS für liberale Reinkultur hielt. Liberal ist wenn wir's selbst entscheiden. So jedenfalls wohl eher Verständnis Fukuyamas. Der ohne Berücksichtigung der Massenmedien und erst recht ihren atomisierenden, sauren sozialen Nachfolgern und dem Internet aber nicht nur in trüben Wassern bleiben musste sondern wirklich 20 Jahre im Kreis getrieben sein muss. Verdenken kann man es ihm nicht, man muss ungefähr so weit zurückgehen, damit Liberalismus, wie alle großen Ideen, noch sowas wie Sinn ergab und ohne dass jemand danach hätte fragen müssen. Mit dem Ende der Geschichte war es wie so oft in Ironie: anders richtig als gedacht. Auf der Plusseite, wenn man so will, steht dass es aus genau denselben Gründen kaum Alternativen zu fürchten gibt.
zum Beitrag22.10.2022 , 22:13 Uhr
"dürfte die Grenze sein..."
Ich wollte loslachen aber es ging nicht. Glaube kein einziges Wort mehr. Bereits die Reserve (!) von zwei Süddeutschen war ein Sieg der FDP, am 31. Dezember wäre Feierabend. Schwarz-gelbe, nicht zu sagen tiefblaue Politik soll uns jetzt damit verkauft werden, dass sie dafür nicht mal mehr Wahlerfolge brauchen? Wozu sollten sie? Die Grünen verarschen die Leute, die FDP kriegt ihre Forderungen, das nennt man Arbeitsteilung.
"wenn der nächste Atomstreit droht, dann hilft bestimmt, zusammen mal eine Tüte zu rauchen"
Genau darauf hab ich gewartet. Wenn schon ohne Tempolimit, dann richtig stoned, am besten auf dem Weg zur Arbeit. In ein Kernkraftwerk so weit über Abschalttermin wie unter Sicherheitsniveau. Who cares? Spannende Zeiten.
"Die Grünen müssen härter werden"
Oh, mich haben sie jetzt genug geprügelt, aber das kann nebensächlich sein, wenn man sich mehr über eine Regierungskoalition sorgt als über die Menschen im Land. So bricht Rückhalt weg und die Grundlage der Demokratie überhaupt, Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Muss man sich leisten können. Für mich müssen, können und werden sie nichts mehr und es bleibt nur ein Trost. Dass Hans-Christian Ströbele das nicht mehr erleben musste.
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