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Umfrage zu KlimaaktivistenKlimabewegung verliert an Rückhalt

Nur noch halb so viele Menschen wie vor zwei Jahren unterstützen Umweltaktivisten, zeigt eine Umfrage. 85 Prozent lehnen die Letzte Generation ab.

Haben laut einer Umfrage kaum Rückhalt: Ak­ti­vis­t:in­nen der Letzten Generation im Juli in Leipzig

Berlin taz | Die Unterstützung für die Klima-und Umweltbewegung in Deutschland hat sich einer Umfrage zufolge in den vergangenen beiden Jahren halbiert. Dass sie grundsätzlich ihre Unterstützung habe, hatten 2021 noch 68 Prozent der Befragten erklärt, im Mai 2023 waren es nur 34 Prozent. Das teilte die Organisation More in Common mit, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt und die Online-Umfrage unter etwa 2.000 nach soziodemografischen Kriterien ausgewählten Menschen ab 18 Jahren beim Meinungsforschungsinstitut Kantar Public in Auftrag gegeben hatte.

85 Prozent gaben demnach an, sie hätten eher kein Verständnis für die Straßenblockaden der Klimaschutzgruppe Letzte Generation. Nur 8 Prozent äußerten Verständnis. Ebenfalls 85 Prozent urteilten, dass die Klima- und Umweltbewegung insgesamt „häufig in ihren Protestaktionen zu weit“ gehe. „Im Jahr 2021 sagte dies lediglich rund die Hälfte der Befragten – und zwar mit großen Unterschieden zwischen eher unterstützenden und eher kritischen Segmenten“, berichtete More in Common. „Heute dagegen herrscht eine neue Einhelligkeit beim Negativurteil.“

„Um mehr als die Hälfte verringert hat sich der Anteil derer, die finden, dass die Klima- und Umweltbewegung ‚offen dafür ist, dass Leute wie ich bei ihr mitmachen‘ (von 63 auf 29 Prozent); und jener, die finden, dass die Bewegung eine ‚verständliche Sprache‘ spricht (von 65 auf 28 Prozent)“, so More in Common.

Der etwa von den Schöpflin- und Mercator-Stiftungen finanzierte Verein bringt die Ergebnisse mit der Letzten Generation in Verbindung. Besonders über deren Blockaden sei in den vergangenen Monaten diskutiert worden, wenn es um Klima-Aktivismus ging.

Fridays for Future, Ukraine, Heizungsgesetz…

Allerdings hat nach der Vergleichsumfrage von 2021 der Ukrainekrieg den Fokus der Öffentlichkeit verschoben, die früher dominierende Bewegung Fridays for Future verlor an Zulauf und der Streit über das Heizungsgesetz der Ampelkoalition prägte ab Anfang 2023 stark die Umwelt- und Klimabewegung. Die Letzte Generation ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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47 Kommentare

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  • Max Mustermann , Autor*in Moderator*in ,

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe." René Descartes (1596 - 1650)



    Vielleicht wäre es an der Zeit, der Gattung Homo das "sapiens" abzuerkennen.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Tja wer hätte das Gedacht, dass viele Menschen einer Bewegung ihre Zustimmung entziehen, sobald diese hauptsächlich durch Methoden auffällt, welche von einer breiten Bevölkerungsmehrheit grundlegend abgelehnt wird.

    Das fatale an den Methoden der Letzten Generation ist nicht, dass sie ein paar Straßen oder Startbahnen blockieren, es ist die Tatsache, dass sie Mittel der Erpressung nutzen, dabei die Prinzipien unseres demokratischen Systems infrage stellen und ihren Lebensunterhalt aus Spenden bestreiten.

    In so ziemlich jeder Gemeinschaft ist es eine wesentliche Voraussetzung, konstruktive Beiträge und nachvollziehbare Leistungen zu erbringen, um Anerkennung für sich und seine Sache zu erhalten. Manche mögen es für solche halten, wenn man das öffentliche Leben mit radikalen Maßnahmen blockiert. Die meisten Menschen dürften darin aber eher destruktive Aktionen sehen, zu denen man eben greift, wenn konstruktive Ideen nicht vorhanden oder zu anstrengend sind.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      "es ist die Tatsache, dass sie Mittel der Erpressung nutzen, dabei die Prinzipien unseres demokratischen Systems infrage stellen und ihren Lebensunterhalt aus Spenden bestreiten."



      Hätten sie sich als mal "Think-Tank" begründet und Lobbyismus betrieben. Mh, anddererseits hätten zu wenige Reiche und Unternehmen sie dann dabei unterstützt - zu blöd. Auch Geldkoffer wären wohl zu anderen Institutionen als eines potenziellen LG-"Think-Tanks" gewandert. Ach, Klimaschutz ist nicht so einfach, zu mal in einer Gesellschaft, die bloß vorgibt, Klimaschutz zu wollen, diesen aber kaum in die Tat umsetzt bzw. umsetzen will. Und dann auch noch die ganzen Kleingeister, die insbesondere im Klein-Klein die Gesetze gewahrt sehen wollen und auf den Law and Order-Zug aufspringen - schwierig! Da lebt mensch doch lieber in momentaner Bequemlichkeit und tut so, als ob mensch nicht auf den Abgrund ökologische Katastrophe zurast und als ob mensch nichts für diesen Kamikaze-Kurs könne.

      • @Uranus:

        *Hätten sie sich mal als ...



        **andererseits



        Uups.

  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Physikalische Gesetze verlieren an Rückhalt.

    • @659554 (Profil gelöscht):

      Dafür nimmt immerhin Geschwurbel an Fahrt auf a la:



      "Menschengemachten Klimawandel gibt's ja gar nicht!"



      "Geheime Verschwörte woll'n uns vergiften und töten lassen"



      "Energiewende funktioniert ja gar nicht!"



      "Energiewende ist zu teuer!"



      "Die Ander'n *auf Staat XY zeig* ham/mach'n aber auch!"



      "Ich will aber mein Steak, mein Auto ...!"



      blablabla



      /Sarkasmus

  • Hatten die Klimakleber jemals einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung ? NEIN

  • Ich wiederhole es gern. Eine Idee wird dann zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift. Nicht nervt.

    • @Trabantus:

      Das Feuer im Mittelmeerraum (nächstes Jahr dann bei uns) ergreift doch die Massen gerade - was wollen Sie denn ?

      • @Zebulon:

        Die Feuer im Mittelmeer als Idee zu klassifizieren ist schon herb, oder?

  • Man muss es vielleicht auch mal ausserhalb der BLASE sehen. Menschen fliegen und fahren mit dem Auto in den Urlaub als gäbe es kein Morgen. Heizungsumstellung auf nicht fossil stösst auf Ablehnung. Mit Verboten die Verzicht bedeuten treibt man die Menschen noch mehr zu den Rechten, auch wenn die Klimakatastophe das Resultat ist. Man kann auch Massen von Flüchtlingen aufnehmen, muss sich aber im Klaren sein dass man hier auch den Rechten Wähler zutreibt. soll nicht heissen, dass man ausschliesslich nach Volkes Mund regieren muss, aber wenn man den vorhandenen starken Rechtsruck nicht noch mehr unterstützen möchte dann muss man auch aus intellektuelle und linker Sicht aus gesehen Zugeständnisse machen. Rechtsregierungen in Europa zeigen j wie wenig sie von Massnahmen für den Klimaschutz halten.

    • @maestroblanco:

      Ich find die aktuelle Gewohnheit, alles beim Bürger zu verorten zwar recht niedlich, aber wenig zielführend. Schiffe (auch Kreuzfahrtschiffe, aber nicht nur) fahren überwiegend mit Schweröl. Wegen Gewinnmaximierung UND wegen fehlender Gesetze/Vorschriften. Flugzeugsprit ist steuerbefreit. 50 % dessen, was Bürger so sorgfältig trennen und in die gelbe Tonne werfen, wird verfeuert. Tempolimit auf Autobahnen wird erfolgreich von FDP und Union verhindert.



      Oder anders gesagt: Was es braucht sind andere Mehrheiten und eine mutige Regierung.



      Und was nun die Flüchtlinge angeht: Wenn der Klimawandel sich so weiter entwickelt, wird in nicht allzu ferner Zukunft von der Anzahl an Flüchtlingen her die Situation 2015ff. wie ein Kindergeburtstag erscheinen.

  • Hat die Meinungssteuerung es geschafft. Die Spindoktoren haben ihr Handwerk gelernt.



    Wir schaffen es, die Hitze in Spanien und die Waldbrände in Rhodos zu beklagen und zugleich den Klimawandel zu leugnen und noch mehr zu leugnen, wie unser Lebensstil, den uns selbige Spindoktoren auch eingebläut haben, dazu beiträgt.



    Wenn andere schuld sind, muss ich nichts machen.



    Vielleicht flieg ich im Urlaub nach Neuseeland, da soll es gerade angenehm kühl sein.



    Schade, dass die Klimakleber auf der Rollbahn schon wieder abgemeiselt sind. Schade, dass die Piloten nicht ordentlich streiken.

  • Mich würden Vergleichszahlen interessieren. Gibt es da nicht eine berühmte, rechtsoffene Autobewegung?

  • Und die taz ist Teil der negativen Zustimmung.



    Offen und demokratisch wie sie ist, veröffentlicht sie die Kommentare gegen die LG ,ganz im Mainstream der vielen anderen, die gegen diese winzige Gruppe sind.



    Ausgeblendet wird,das der Klimawandel nicht demokratisch ist.



    Krieg ist nicht demokratisch



    Corona war es auch nicht



    Trotzdem wurde und wird gehandelt.



    Aber nicht beim Klimaschutz.



    Hier wird hinter dem "demokratischen Protokoll" hinterher gelaufen. Ganz im Sinne der Carbonlobby. Brav warten bis alle mitgenommen werden,der Wutbürger ist das Maß,nach dem sich gerichtet werden muss.



    Also weiter die paar Hansel und Liesel zum Tagesthema machen und mit ins horn blasen.



    Ihr lasst Euch die Themen diktieren und springt freudig darüber. Rechte Medien schweigen ein Thema tot,das ihnen nicht passt. Womit es dann auch in den relevanten Gruppen vom Tisch ist. Ihr steigt aber darauf ein und gebt denen eine zusätzliche Plattform, gegen diese Zeitung eigentlich einmal eine Stimme dagegen sein sollte. Ihr blast ins Empörungshorn wie alle anderen,weil ihr die Themensetzung übernehmt,werdet ihr Teil der Empörung.

    • 6G
      687478 (Profil gelöscht)
      @fmraaynk:

      “Ausgeblendet wird,das der Klimawandel nicht demokratisch ist.

      Krieg ist nicht demokratisch

      Corona war es auch nicht”

      Wer die „Klima“diktatur fordert, gehört weggesperrt.

      • @687478 (Profil gelöscht):

        Dann doch lieber Weiter-so-Kapitalismus-Diktatur? Oder zumindest Stockholm-Syndrom ausbilden und so tun, dass mensch ja nicht anders könne, als die Lebensgrundlagen auf dem Altar des Wachstums zu opfern? Noch hat mensch ja noch etwas zu essen, etwas zu trinken, kann mensch in den Urlaub fliegen ... noch!

      • @687478 (Profil gelöscht):

        Die muss nicht gefordert werden,sondern das Klima wird diktatorisch unser Handeln bestimmen.



        Oder hatten die Menschen an der Ahr ein Mitspracherecht?



        Die Menschen auf Rhodos?



        Dann sperren sie Mal schön das Klima weg

        • @fmraaynk:

          Die Menschen an der Ahr sind am Kommunikationsdesaster gestorben. Hätten die Behörden und zuständigen Minister rechtzeitig gewarnt und Maßnahmen ergriffen, dann hätte niemand sterben müssen.

          Genauso war es schlecht, dass die Häuser zu nah an der Ahr gebaut wurden. Entgegen eigentlich existierenden Sicherheitseinschätzungen.

          Natürlich schlimm, aber da war auch viel Menschliches Versagen Ursächlich!

          Wir werden schlicht wieder lernen müssen, das die Gefahren überall herrschen können und der Mensch eben nicht über alles die Kontrolle behalten kann.



          Das ist die wahre Arroganz des Menschen, das wir aufgrund der letzten 100 bis Max 200 Jahre glauben ohne Gefahr leben zu müssen.



          Klar der Klimawandel ist Mist, aber der Mensch wird niemals stärker als die Natur werden, weshalb Naturkatastrophen zum Risiko des Lebens dazu gehören

          • @Walterismus:

            "Das ist die wahre Arroganz des Menschen, das wir aufgrund der letzten 100 bis Max 200 Jahre glauben ohne Gefahr leben zu müssen."



            Nope. Es ist Selbstblendung, dass die vielen, großen eigenen Eingriffe in die Natur folgenlos bleiben würden. Arroganz ist es, zu glauben, mensch könne beliebig an Stellschrauben drehen und fände schon noch eine Lösung für jedes Problem - auch für die selbstverursachte Klimakrise. Insofern würde ich Ihren letzten Satz umformulieren in:



            "Klar, der weiter befeuerte Klimawandel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der menschlichen Zivilisationen bedeuten. Der Mensch wird niemals stärker als die Natur werden, weshalb es mehr als dumm und töricht ist, ökologische Kipppunkte (nicht nur Klima auch, Umweltzerstörung und -vergiftung) auszulösen, ökologische Grenzen zu überschreiten."



            Das System Natur ist dynamisch und komplex. Klimawissenschaften weisen allerdings nach, dass die menschengemachte Klimakrise Ausmaße und Häufigkeit von Katastrophen befördert.[1]



            [1] www.zeit.de/wissen...wahrscheinlichkeit

  • Die LG erweist mit ihren Methoden der Sache einen Bärendienst! Die Forderungen nach Tempolimit und günstigerem ÖPNV sind zwar richtig, aber sogar viel zu kurz gesprungen und unambitioniert.



    Interessant zu erfahren wäre noch gewesen, ob sich die Unterstützung für solche konkreten Ziele auch verringert hat.



    Und bei aller Kritik an der LG ist auch Habecks dilettantisches Vorgehen der Sache, insbesondere der Wärmewende nicht dienlich gewesen. „Klare Kante“ gegenüber der FDP wäre hier bitter nötig und ein gründlicher Umbau seines Ministeriums.

  • Ich würde auf Umfragen vom Mai 2023 nicht sooo viel geben.

    Auf Rhodos, Sizilien oder Mallorca, und all den anderen Lieblingsurlaubszielen der Klimakleberhasser, ist der letzte Mai schon 2 Monate später eine halbe Ewigkeit weit weg.

    • @Ajuga:

      Fehlt da nicht noch Bali?

  • Es ist doch völlig irrelevant wer für oder gegen die Letzte Generation ist.



    Es geht eher darum, ob sich der Anteil der Bevölkerung, der für intensivere Maßnahmen gegen die Klimakrise ist, verändert hat.



    Wenn dieser stabil bleibt oder gewachsen ist, hat sich die Arbeit der Letzten Generation gelohnt.

  • Der eigentliche strategische Fehler ist, dass es den Grünen, Habeck, nicht gelungen ist, FFF, LG als Rückenstärkung für mehr Klimaschutz zu nutzen, sondern dass er abwiegelt, agiert, als habe er Angst, es sich mit den Porsche-Lobbyisten in der Regierung zu verderben.

    Statt in Verhandlungen selbstbewusst auf die Jungen, ihr Problembewusstsein zu verweisen, gibt er regelmäßig klein bei - ein Tempolimit wurde noch vor Koalitionsgesprächen, in den Sondierungen abgeräumt.

    Und als sich abzeichnete, dass das 9€ Ticket die Menschen wirklich dazu bewegt, die Bahn zu nehmen, musste es teurer gemacht und stattdessen der Autobahnausbau gefördert werden.

    Dazu die Verwässerung des Klimaschutzgesetzes (keine Sektorziele) - wenn diese 'letzte Regierung, die noch effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel VOR Erreichen der Kippunkte ergreifen kann' (Baerbock im Wahlkampf) so überdeutlich macht, wie wenig sie dazu in Wirklichkeit bereit ist, ist es kein Wunder, dass die Unterstützung für Umwelt- und Klimafragen (und damit auch die Wählerbasis der Grünen) weiter (Pazifist*innen haben sie längst verloren) schwindet - 'wenn's selbst den Grünen nicht so wichtig ist'...

    • @ke1ner:

      FFF ist nicht deswegen zusammen geschrumpft weil Onkel Habeck sich nicht genug um die Kids gekümmert hat.

  • Ich hätte es eher verstanden wenn die Grünen nicht die Atomkraftwerke durch Braunkohle ersetzt hätten.

    Wenn nun schon die Grünen den CO2-Weg gehen, warum soll dann der gemeine Pendler die CO2 Bilanz durch "Verzicht" retten?

    • @FermentierterFisch:

      Jetzt stellt sich nur die Frage, wieso meinst du die Grünen hätten akws mit Braunkohle ersetzt?



      Die Energiewende wurde durch die CDU installiert, sowohl mit SPD als auch FDP in Koalition. Die Grünen waren in der Zeit nicht in der Regierung.

  • Der Rechtsruck der Gesellschaft, der maßgeblich durch eine starke Militarisierung des Diskurses ausgelöst wurde, wirkt sich auf allen Ebenen aus, eben auch bei einer Frage, von der das Überleben von Millionen Menschen und noch mehr Tieren abhängt.

    Unter anderem deshalb war es so grundfalsch, zu implizieren, dass das entscheidende Problem der ganzen Menschheit einfach einmal hinter anderen Prioritäten zurückstehen könnten. Ausgelöst wurde dadurch ein gesellschaftlicher Rechtsruck enormen Ausmaßes.

    Selbst jetzt, wo wir den Klimawandel in aller Deutlichkeit sehen, wirkt die Militarisierung fort und der rechte Diskurs, der zum Standard geworden ist, schafft es weiterhin, die Aufmerksamkeit von den zentralen Problemen abzulenken.

    • @PolitDiscussion:

      Genau! Die Abwendung vom ökologischen Notstand wird ja auch von jenen Profiteuren praktiziert, die einfach ihr Ding machen, sprich: Geld, und die es gar nicht interessiert, dass sie zentraler Bestandteil der unhaltbaren Umstände sind — direkt vor unserer Haustür hier: news.mongabay.com/...ly-yong-phats-son/

  • Zustimmung zur Klimabewegung gab es nur, solange es nicht konkret wurde. Wer zieht denn schon gerne in den "Krieg" (hier gewaltloser Widerstand) gegen die Verursacher des Klimawandels. Wenn die LG die 8% Zustimmenden aktiviert bekommt, dann wäre Veränderung möglich. Es ist mir weiterhin ein Rätsel, wie die Menschen es schaffen, die Realität zu verleugnen und sehenden Auges in die Katastrophe rennen, s. Zitat Schellnhuber: „Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.“

    • @ThomLa:

      Die Begründung teile ich, würde statt konkret werden nur schreiben solange es nicht (selbst) spürbar ist. Dass das wenig mit dem Aktionen dieser oder jener Gruppe zu tun hat, zeigen ähnlich krasse Umschwünge insb. hinsichtlich der Asyl- und Migrationspolitik, die sich ähnlich erklären werden. Außerdem wär sonst nicht pauschale Ablehnung die erwartbare Reaktion sondern alternative Anstrengungen, Vorbildfunktionen oder wenigstens Vorschläge, wovon wenig zu hören und noch weniger zu sehen ist. Mir scheint zudem dass man in Deutschland generell Schwierigkeiten hat, einen Kurs oder ne Linie zu halten, sich nicht im Abstrakten zu verrennen oder überhaupt Menschen für etwas längere Zeit für etwas Bestimmtes bei der Stange zu halten, das ist aber vielleicht auch'n bisschen demografisch gelagert.

  • Das sind schlechte Nachrichten!

    Leider bestätigt sich mit der Umfrage das, was Viele befürchtet haben: die "letzte Generation" hat zwar Aufmerksamkeit erregt, jedoch keine Akzeptanz für Ihre Vorgehensweise.



    Ich werde nicht müde zu betonen, dass es wichtig ist, den von der Ampel eingeschlagenen Weg zu unterstützen.



    Hier ist keine Fundamentalkritik hilfreich, sondern fundamentale Unterstützung!



    Die Realität des Klimawandels wird derzeit durch Hitzerekorde auch dem Dümmsten ins Hirn gebrannt.



    Wie wir ebenfalls bemerken, ist Europaweit ein Rechtsruck im Gange, der weit über das konservative Lager hinaus reicht.



    Hier Einsichten und dementsprechende Reaktionen auf Umweltprobleme zu erwarten, ist absurd.



    Deutschland ist mit seiner linksliberalen Regierung allmählich eine letzte Stimme der Vernunft für eine klimagerechte Zukunftspolitik.



    Hier anzusetzen und Diejenigen, die entsprechende Schritte einleiten als "wortbrüchig" und



    " GesetzesbrecherInnen" zu diffamieren, erzeugt den gegenteiligen Effekt: er stärkt die konservativen und rechten Kreise, denen Klimapolitik schnurz ist.



    Wir haben es hierzulande schon erlebt: den Motor der regenerativen Energien, den die rot- grüne Regierung in den 2000dern zum Laufen brachte, würgte die schwarz gelbe Regierung wieder ab.



    Das können wir uns nicht mehr leisten.



    Es ist das falsche Feindbild, dass die letzte Generation zeichnet.



    Wir müssen den eigenen Schweinehund als Feind entdecken!



    Es zeugt von unglaublicher Arroganz, wenn trotz Hitzerekorden , Urlaube weiterhin per Flugzeug getätigt werden.



    Wie kann man/frau auf Urlaubsinseln fliegen, während diese dürrebedingt brennen?



    Die Ampel ist nicht der Gegner des Klimaschutzes, sie ist seine letzte Chance!



    Alle "Alternativen" bedeuten nur Rückschritte, auch über dieses Thema hinaus.



    Wer wirklich an Ergebnissen interessiert ist, sollte nun anpacken und mitmachen, Bremsklötze sind keine Lösung!

  • 6G
    687478 (Profil gelöscht)

    Klimaschutz ist ein elitäres Thema. Nun ist zwar verständlich, dass die Eliten keinerlei persönlichen Bezug zur sozialen Frage haben. Unverständlich bleibt jedoch, warum sie diese auch nicht abstrakt intellektuell erfassen können - beim Klimaschutz scheint‘s doch auch zu klappen!

  • Ich finde der Klimawandel ist mir viel zu radikal. Das lehne ich ab. Der soll sich Mal an demokratische Spielregeln halten. Habe ich so nicht gewählt. Ich möchte in Ruhe gelassen werden. Mein schöner Urlaub als hart konsumierende Person auf Rhodos habe ich so nicht gebucht. Das wird mann ja wohl noch sagen dürfen,das ich mir das verdient habe.

  • Die Umfrage wundert mich nicht wirklich. Auf Grund des mobil/konsum verhaltens schließ ich das die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung ohnehin sich nicht aktiv an der Rettung unserer Lebendsgrundlage beteiligen möchte!



    In der Theorie gerne, aber aktiv doch lieber irgendwelche anderen….

  • Das Umfrageergebnis ist wenig überraschend.

    Durch die Aktionen der Letzten Generation verspielt die Klimabewegung eine Menge Sympathien. Anders als von manchen erwartet profitieren Klimaschutz-Organisationen nicht von der erhöhten medialen Aufmerksamkeit, für die die radikaleren Aktivisten sorgen.

    Hinzu kommen Ukraine-Krieg und die sich eintrübende Wirtschaftslage, die den Fokus der Menschen verschoben haben.

    • @gyakusou:

      Es geht nicht um die mediale Aufmerksamkeit (wir sind ja nicht bei RTL), sondern um harte Arbeit, den Leuten das klazumachen, was ganz Restdeutschland inklusive Medien und Regierung so effektiv verschweigen.



      Das ist keine Talkshow, sondern die Realität, was gerade abgeht.



      Man sollte die Autofahrer und Ferienflieger fragen, ob sie es gut fänden, wenn in 2 Jahren Deutschland ebenfalls komplett abbrennen wird aufgrund der Klimakatastrophe ... und nicht, ob sie sich in ihrem Wohlbefinden durch Proteste der LG ein wenig gestört fühlen. Hier wird ständig und immer wieder der Kopp in den Sand gesteckt. Warum sind Menschen nur so bescheuert ?

  • Dann haben 85% anscheinend ein 2. Ahrtal lieber. Mehr Waldbrände,mehr Stürme. Die sind ja weniger radikal.



    Manchmal bin ich doch verwundert darüber,wie ignorant der Mensch sein kann. Aber gut,wer sich permanent an einer Gruppe abarbeitet,die aus ein paar Tausend Leuten besteht,die wie Autos auch auf der Straße sind,hat halt ein dezentes Wahrnehmungsproblem. Ist aber auch verständlich,das eine blockierte Straße dramatischer und bedrohlicher ist als ein verwüstetes Tal mit 130 Toten. Oder mehrere Tausend Hitzetote. Dann ist das nun mal so.

    • @fmraaynk:

      Ich verstehe wirklich nicht, warum bei vielen Leuten bei und im Umfeld von LG immer noch nicht ankommt, dass die Wahl der Mittel eine Rolle spielt.

    • @fmraaynk:

      Richtig.

  • Wieso behauptet denn die Letzte Generation immer wieder eine Mehrheit der Bevölkerung würde hinter ihr stehen, wenn es doch nur 8 % sind.

    • @Martin Sauer:

      Das behauptet die Letzte Generation nicht und es ist auch nicht Ziel der Letzten Generation. LG geht lediglich davon aus, dass die Mehrheit der Bevölkerung grundsätzlich hinter Klimaschutz steht. Das wurde in der Umfrage leider nicht abgefragt.

    • @Martin Sauer:

      Tut sie das?

      Ich habe eher den Eindruck, dass ihr die Bevölkerung weitgehend Schnuppe ist.

      Oder anders gesagt, ihre Behinderung ist das Mittel zu dem Zweck, die Regierung zu einem bestimmten Handeln zu zwingen.

    • @Martin Sauer:

      So wie jeder denkt, dass er vernünftig ist, das Richtige tut und deswegen logischerweise die meisten anderen Menschen genauso denken und handeln (sollten).



      Fragen Sie doch mal einen Politiker, warum seine Partei nicht die absolute Mehrheit hat. Da werden Sie Dinge hören wie "Wir kommunizieren nicht richtig." oder "Partei XY ist total böse und hetzt unsachlich gegen uns.", "Die Presse stellt unsere Positionen falsch dar." usw.



      Niemand wird Ihnen sagen "Ja, unsere Inhalte sind so abseitig, dass uns eben nur 10% wählen."

      • @Fabian Wetzel:

        Ja, stimmt. Ist ja auch total abseitig, das Leben des Planeten bewahren zu wollen. Was soll man denn damit ?