Starship-Riesenrakete von SpaceX: Explosion bei erstem Testflug
Die unbemannte Riesenrakete von Elon Musk ist drei Minuten nach dem Start explodiert. Ein erster Versuch war wegen technischer Probleme abgebrochen worden.
STARBASE afp | Die unbemannte Starship-Riesenrakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist bei ihrem ersten Testflug explodiert. Die größte und leistungsstärkste jemals gebaute Rakete hob am Donnerstag zwar wie geplant am SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas ab. Etwas über drei Minuten nach dem Start detonierte die Rakete aber, wie Live-Aufnahmen zeigten. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich die erste Anstriebsstufe namens Super Heavy von der Starship-Raumfähre lösen sollen.
SpaceX sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter von einem „schnellen ungeplanten Auseinanderbrechen vor der Stufentrennung“. „Teams werden weiterhin Daten auswerten und auf unseren nächsten Flugtest hinarbeiten“, fügte das Unternehmen von Technologie-Milliardär Elon Musk hinzu.
Der Testflug war mit großer Spannung erwartet worden. Ein erster Startversuch war am Montag wegen technischer Probleme wenige Minuten vor dem Start abgebrochen worden.
Das insgesamt 120 Meter hohe Starship-Raketensystem besteht aus einer 70 Meter hohen ersten Antriebsstufe namens Super Heavy und einer 50 Meter langen Raumfähre mit zusätzlichen Antrieben. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat Starship ausgewählt, um Ende 2025 bei der Mission Artemis 3 erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Menschen zum Mond zu fliegen. Selbst Flüge zum Mars und darüber hinaus sollen mit der Rakete möglich sein.
Leser*innenkommentare
Tahelia
Was für eine furchtbar dumme Idee. Das wir dann plötzlich auf dem Mars als sozial funktionierende Wesen alles besser machen könnten.
Ungefähr genauso unverständlich ist für mich das fehlende Gefühl der Menschheit, wie wichtig es sein müsste, an uns zu drehen, uns zu überlegen, wie wir systematisch zu besser funktionierenden Menschen werden könnten, wie die Tatsache, das jede Wahrscheinlichkeit dagegen spricht, dass wir die einzigen intelligenten Lebewesen im Weltall sind, und es trotzdem auch nicht ein wenig Erstaunen, Kopfkratzen und Neugierde bei uns auslöst. Oder noch schlimmer, dass dann in jüngerer Zeit immer nur apokalyptische Vorstellungen, vornehmlich von Hollywood verbraten werden.
Wir sollten uns um die Ursache für eine Vernunftflucht von diesem Planeten kümmern, nicht vor dem Symptom fliehen. All unsere Fehler nehmen wir mit. Es sein denn natürlich, Google, Musk und Co. schaffen dort dann Scientology 2.0.
SK24
Space X hat die Startkosten für Raketen massiv gesenkt. Plant seine Raketen rein mit grünen synthetischen Treibstoffen zu betreiben. Die Raketen sind wiederverwertbar. Unsere Ariane Raketen sind teuer, müssen von uns allen teuer subventioniert werden, es sind keine grünen Treibstoffe in Planung und sie sind Wegwerfprodukte.
In anderen Worten: Space X macht die Raumfahrt für die Allgemeinheit günstiger und grüner. Wir werden für unsere Wetter- und Kommunkiationssatelliten weiterhin Geld und Material mit der Ariane aus dem Fenster werfen.
Null Substanz
@SK24 Der verbratene grüne Treibstoff fehlt halt für sinnvollere Anwendungen wie z.B. Feuerwehren ....
Expat
So funktioniert technologische Entwicklung, man scheitert sich zum Erfolg.
Die Rakete wurde übrigens kontrolliert gesprengt und nicht unabsichtlich explodiert, wie die Überschrift insinuieren soll.
Fakta Füchsin
E-Autos können das was Musk in die Luft pustet locker ausgleichen..... /irony
Felis
Ein Vorschlag: beim nächsten Versuch Elon Musk zusammen mit seinem Spielzeug auf den Mond schießen. 🚀
Jutta57
Es ist schon beeindruckend, wie überlegen das gesamte SpaceX Konzept von der Entwicklung bis zum Prototypen gegenüber den antiquierten, teuren, bürokratiegelähmten und ineffizenten Prozessen der ESA ist. In früheren Zeiten hätte solche Fehler ein Programm um Jahre verschoben, wenn nicht gar zum Erliegen gebracht. Dass das "Rapid Unscheduled Disassembly" im Prinzip auch als Erfolg zu werten ist, wird man in der deutschen Presse eher selten lesen können die erwartbare Schadenfreude schon), genauso wenig wie kluge Gedanken über die historische Bedeutung dieses Vorhabens, dessen ungeheure Chancen für die Menschheit eben nicht darin bestehen, zum Mars zu fliegen.
sollndas
@Jutta57 "Dass das "Rapid Unscheduled Disassembly" im Prinzip auch als Erfolg zu werten ist..."
Klar war das ein Erfolg. Sie ist ja immerhin ein paar Kilometer hoch gekommen. Statt z.B. schon auf der Startrampe zu explodieren.
Perkele
@Jutta57 Ungeheure Chancen für die Menscheit: Bekämpfung des Hungers, Klimarettung, Ermöglichung eines auskömmlichen Lebens für ALLE, Chancengleichheit für ALLE - und noch so'n paar Dinge. Das Protzen mit obszönem Reichtum gehört ganz sicher NICHT dazu
Jutta57
@Perkele Das eine schließt das andere nicht aus. (Die angebliche Obzönität klammere ich mal aus). Wahrscheinlich ist es purer Zufall, dass Fortschritte in Wissenschaft und Technik, dort gedeihen, wo wenig Armut und hoher Lebensstandard herrschen. Aber das würde den Zufall arg strapazieren.
8190 (Profil gelöscht)
Gast
@Jutta57 "dessen ungeheure Chancen für die Menschheit eben nicht darin bestehen, zum Mars zu fliegen"
Sagt der Elon nicht, dass er (eines Tages) auf dem Mars sterben will?
Diese ungeheuren Chancen, Menschen durchs All zu transportieren, wo es besser unbemannt ginge, welche sind das denn genau?
Helena Peter
@8190 (Profil gelöscht) Bemannte Raumfahrt verdrängt die unbemannte nicht, sondern ergänzt sie.
Wir betreiben ja auch div. Forschungsstationen z.B. in der Antarktis statt da nur eine unbemannte Wetterstation hinzustellen.
Jutta57
@8190 (Profil gelöscht) Das Projekt von "dem Elon" öffnet erstmals Türen in den Weltraum, die bisher verschlossen blieben. Allein die Nutzung des Mondes als Rampe für künftige Explorationen (geringere Gravitation, kein Satellitenschrott) sprengt die Vorstellungskraft vieler Menschen. Die scheint sich darauf zu beschränken, dass ein egozentrischer Milliardär mit Weltraumtouristen protzen will, was aber kompletter Unfug ist. Dass er nebenbei mal die komplette Raumfahrttechnik revolutioniert, mit ungeahnten Implikationen interessiert die Mehrheit in einem eher technolgieskeptischen Deutschland leider nicht mehr.
Null Substanz
@Jutta57 Die Tür zum Weltraum. Ich hoffe die bleibt zu. Nachdem die Erde zugrunde gerichtet wurde ist als nächstes der Mond dran, und dann der Mars.
Und: Besatzung für die Besiedelung des Weltraums zu rekrutieren wird ohne Beamen wahrscheinlich schwierig werden. Vielleicht ist es ja als Alternative zum Söldnerdienst bei Wagner ganz OK.
Null Substanz
Etwa diese CO2-Emissionen (0,93 Mt) hatte Somalia 2021 - nach Wikipedia-Angaben.
Tanz in den Mai
@Null Substanz Was sehr wahrscheinlich nur einen Teil berücksichtigt und das wird für dieses Jahr kaum die letzte gewesen sein, das geht jetzt erst los. Die Bilder sprechen für sich. Noch ein paar und wir lassen das mit den Heizungen vielleicht besser ganz. Und holen Elon & co für ihre Pyrotechnik noch'n bisschen was raus.
Null Substanz
@Tanz in den Mai Ja, es ist nur der Treibstoff und nicht die sogenannte graue Energie in den Raketen, Vorbereitung, Transporte, die Ingenieur:innen atmen ja auch kein Helium ....
8190 (Profil gelöscht)
Gast
Naja, wieder ein paar tausend Tonen CO2 draußen. Aus dem Gehäuse hätte man zwei wirklich coole Blumenkübel machen können.
Daniel Wom
Wenn man sich zu sehr auf Kryptowährungen konzentriert, anstatt aufs Wesentliche, dann kommt sowas mal bei heraus.
news-krypto.de/kry...n-dollar-verklagt/
Perkele
Meine Trauer über diesen Mißerfolg hält sich in Grenzen.
Helena Peter
@Perkele Es war kein Misserfolg.
Musk twitterte vor dem Start, er hoffe, die Rakete schafft es zumindest, die Startplattform zu verlassen und diese nicht mit zu sprengen. Das schaffte sie.
Sie schaffte auch den max-q-Punkt zu überwinden und erreichte dann noch Überschallgeschwindigkeit und das trotz mehrerer ausgefallener Triebwerke. Das ist für den allerersten Test ein voller Erfolg.
Das erreichen des Orbits wäre ein Sahnehäubchen.
Abstürzen sollte sie übrigens so oder so. Eine Landung war bei diesem Test noch gar nicht vorgesehen.