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06.05.2020 , 21:45 Uhr
yeah! ;-)
zum Beitrag05.05.2020 , 13:32 Uhr
Ich finde es interessant, welchen Stellenwert die Freiheit des Einzelnen im Zusammenhang mit der Sars-Cov19-Pandemie hat. Wie verhält es sich damit in anderen Lebenszusammenhängen, auch ohne die politisch veranlassten massiven Einschränkungen? Betrachten wir die Arbeitswelt: für sehr viele gilt offenbar die Regel "Wohlverhalten gegen Schutz" ganz selbstverständlich. Je gesicherter die Verdienstmöglichkeit, desto unkritischer das Verhältnis zum Arbeitgeber; ob der nun Bayer, RWE oder VW heisst, ist dabei egal. Scheinbar einziges Argument: die zahlen gut! Das sichert die individuellen Planungen für Eigenheim, Familie, Reisen. Einem anderen Teil sind solche Abhängigkeitsverhältnisse ein Graus und sie schwören auf die Individualität ihrer Lebensführung und Lebensentscheidungen. Spätestens an dem Punkt, an dem sie merken, dass sie an irgend einer Stelle in eine Sackgasse geraten sind, ist Schluss mit der Individualität. Dann soll das Gemeinwesen bitte schön dafür sorgen, dass die in jungen Jahren als abartig, unnötig, hinderlich, unpassend oder wie auch immer verworfene Weitsicht, für schlechte Zeiten oder die nicht-produktive Alterszeit irgendwie vorsorgen zu müssen, durch großzügige Alimentierung ersetzt wird. Ich denke hierbei ausdrücklich nicht an jene, denen es trotz intensiven Bemühens nicht gelingt, in guten Zeiten angemessene Rücklagen zu bilden. Kurzum: zur individuellen Freiheit gehört auch die Freiheit zur Selbstbeschränkung und die Freiheit des Scheiterns - das dann aber bitte mit Anstand und Würde und nicht mit peinlichem Gewinsel! Zum Wissen von Politikern: ich halte es für einen Wissensvorsprung der Politiker, wenn sie jederzeit Zugriff auf amtliche Informationsquellen haben, mitunter auch nur informell. Dass sie angesichts der ungesicherten wissenschaftlichen Basis zu Covid19 nicht viel mehr wissen als wir, ist nicht beunruhigend, sondern menschlich.
zum Beitrag03.05.2020 , 22:31 Uhr
Doch, es ist egal. Deshalb finde ich die halbgaren Verlautbarungen des Sprechers der Berliner Staatsanwaltschaft erklärungsbedürftig. Verachtung und verbales Fertigmachen sind nicht progressiv und emanzipatorisch, das stimmt. Ich habe aber festgestellt, dass bei manchen Zeitgenossen, die sich ihr Weltbild in der eigenen Blase rosarot färben (lassen), eine klare Ansage und verbal deutliche Abgrenzung von deren oft schwurbeligen und gemeingefährlichen Gedankengängen zumindest Denkprozesse in Gang setzt. Die Erfahrung, von einem "Nicht-Bullenschwein" oder einer "Nicht-Medienhure" KEINE Zustimmung zu erfahren, wirkt auf manche schon verstörend. Gut zu praktizieren in "kumpeliger" Runde. Der freie öffentliche Diskurs ist übrigens Wesensmerkmal universitären Bildungs- und Forschungsauftrags. Wenn dort sich als links verstehende Studierendengrüppchen diesen freien Diskurs massiv behindern und von Vertretern der linken Politik dazu höchstens lauwarme Zurückweisungen erfolgen, dann steht Ihre Aussage stark im Zweifel.
zum Beitrag03.05.2020 , 13:49 Uhr
Es ist doch egal, welchem Lager die TäterInnen zuzuordnen sind. In jedem Fall gehören sie zu dem Personenkreis, die unser aller Verachtung spüren muss. Sollte jemand solche Leute kennen oder deren Sympathisanten (es gibt ja die sonderbarsten Erklär-BärInnen) - macht sie verbal und argumentativ fertig! Kein Verständnis für solche Honks! Man muss die Heute-Show, Extra3, Dieter Nuhr, Torsten Sträter, Karolin Kebekus, Sebastian Puffpaff, Max Uthoff, Monitor, Panorama usw. nicht mögen oder verstehen und jede/r darf sie hart kritisieren. Aber Medienarbeiter bei ihrer Tätigkeit anzugreifen ist einfach nur erbsenhirnig.
zum Beitrag02.05.2020 , 22:58 Uhr
" Warum geht man beim Hartz IV-Satz beispielsweise von Unterkunftskosten aus, die sich an reale Mietkosten annähern, beim BAföG jedoch nicht?" Einen Hartz-IV- Bezieher in München kann und will man nicht zwingen, in die Uckermark zu ziehen, weil dort der Wohnraum deutlich preiswerter ist. Einem Studienbewerber kann man sehr wohl zumuten, bei der Wahl seines Studienortes auch die Umfeldbedingungen in Betracht zu ziehen. Da muss der Staat die angespannte Wohnraumsituation in Ballungszentren nicht noch mit besonderen BAföG-Zulagen verschärfen. In Greifswald, Leipzig oder Dresden lässt es sich bei moderaten Lebenshaltungskosten prima und hochwertig studieren. Nur Mut!
zum Beitrag02.05.2020 , 09:32 Uhr
Der Politiker/die Politikerin, die jetzt in schwieriger Lage "falsche" Entscheidungen trifft, könnte das beim nächsten Wahlgang das Mandat kosten, im unangenehmsten Fall den Staatsanwalt auf den Plan rufen. Der 5000-€- IT-ler gehört immerhin zu denen, die noch erheblichen steuerpflichtigen Umsatz und zu versteuerndes Einkommen generieren, während andere über Kurzarbeitergeld aus Steuermitteln alimentiert werden. Der Cafebesitzer hat sein Cafe nicht mit dem Garantieversprechen geöffnet, dass er reich und berühmt wird, sondern er hat als Unternehmer (hoffentlich) die Bedeutung von Wagnis und Gewinn begriffen. Dass ihn das Wagnis nun so schnell überrollt, gehört einfach mal zu den unternehmerischen Risiken dazu. Bei einem grandiosen Saisonstart seines Cafes würde er vermutlich nicht beim Staat anfragen, ob er etwas mehr Steuern zahlen darf. Insofern sind die kurzfristig aufgestellten Soforthilfen eine beachtliche Leistung staatlichen Handelns. Es kommt später darauf an, dass bei der "grossen Abrechnung" die Belastungen möglichst gleichmäßig auf alle verteilt werden und sich nicht einzelne Krakeeler einen schlanken Fuß machen.
zum Beitrag02.05.2020 , 09:13 Uhr
Die OP- Verschiebung hätte Ihre Kollegin auch wegen einer schlichten Erkältung ereilen können. Das ist sicher ärgerlich, aber nicht lebensbedrohlich.
zum Beitrag02.05.2020 , 09:06 Uhr
"alle konsumsüchtigen Online-Shopper haben sich null für die Folgen ihres Tuns für die Gesundheit der Mitarbeiter bei Amazon &Co interessiert". Machen wir uns doch mal ehrlich: wen hat seit den 1970er Jahren das Sterben der Tante-Emma-Läden interessiert? Wer hat sich jemals um die Lieferanten von analogen Kaufhäusern wie Karstadt oder Hertie, von old-school Versandhändlern wie Quelle, Otto und Co. gekümmert? Fragen Sie sich bei jedem Theaterbesuch, ob der Bühnentechniker oder die Garderobiere angemessen behandelt werden? Oder im Freibad die Rettungsschwimmer, in den Schlössern und Museen die Restauratoren oder Aufsichtskräfte, im Zoo die Hilfspfleger? Ab wann beginnt für Sie Konsum-Sucht? Wenn jemand 4x pro Woche ins Theater geht und dort konsumiert, statt selber kreativ zu sein? Wenn große Firmen -oder einfacher: jede Autowerkstatt- aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen auf Lagerhaltung verzichtet und lieber täglich die benötigten Teile ordert, müssen wir uns nicht wundern, wenn im Privaten dieses Selbstverständnis auch Einzug hält. Nur mit dem Unterschied, dass privat vermutlich viel mehr Zeug gekauft wird, das eigentlich keiner braucht.
zum Beitrag01.05.2020 , 23:55 Uhr
"Dass 160.000 derzeit bekannt Infizierte [...] ein Staats- und Gesellschaftssystem aus purer Angst vorm Zusammenbruch des maroden Gesundheitswesens nahezu zum Erliegen bringen können, ist lediglich Ausdruck und Ergebnis dessen, auf welch dünnen Pfeilern unser ganzes System steht." Sie bemerken hoffentlich selber, dass diese Aussage falsch ist. Ich arbeite zwar nicht im Gesundheitswesen, aber ich kann auf Erfahrungen mit richtig guter Behandlung, zugewandtem medizinischen Personal und vollumfänglicher Versorgung zurückgreifen. Jetzt erleben wir eine Ausnahmesituation. Niemand wäre so dumm, auf Jahre oder Jahrzehnte permanent die Notfallreserven für den GRÖSSTEN anzunehmenden Katastrophen- oder Pandemiefall vorzuhalten. Wir merken jetzt, wo unbedingt nachgebessert werden muss. Wie wir auch 2002 bzw. 2013 feststellen mussten, an wie vielen Stellen unser Hochwasserschutz-Regime lückenhaft war. Von Erdbebengefahr sind wir in den meisten Teilen des Landes nicht betroffen, aber muss das immer so bleiben? Wie sollen wir uns gegen mögliche Trockenheits-Szenarien schützen? Vorsorglich den Trinkwasserpreis erhöhen, um den Verbrauch zu senken? Ihre Schritte zur persönlichen Weiterbildung sind mir aus eigener Erfahrung gut bekannt, allerdings in einem Bereich, der so gut wie keine Lobby hat. Ich mache mir keine Illusionen - in ca. 1-2 Jahren werden die Corona-Folgen meine Branche voll treffen wegen der eingebrochenen Steuereinnahmen und der hohen Verschuldung. Für meine Kolleginnen und Kollegen gibt es dann nicht einmal mehr Applaus vom Balkon, wir "sterben" dann wieder einen stillen Tod. Wir sind sehr darauf angewiesen, dass die öffentliche Hand und private Auftraggeber gut wirtschaften, damit für unsere Arbeit, ohne die so manche Gegend um einiges häßlicher aussehen würde, auch noch etwas vom Kuchen übrig bleibt.
zum Beitrag01.05.2020 , 21:02 Uhr
"Ohne gesetzliche Beschränkung des Arbeitstages hätte das Kapital die gesamte Menschheit zu Tode racken lassen." Diese Beschränkungen sind die Errungenschaften von Interessen-Kämpfen zwischen Belegschaften und Arbeitgebern und nicht ursächlich "von Staats wegen" verordnet. In der DDR galt zuletzt unverrückbar noch die 40-Std.-Woche (effektiv 43,75 Std.), da wurde in der Alt-BRD schon um die 35-Std.-Woche gefeilscht. Wir sollten uns sehr genau überlegen, welche Aufgaben wir dem Sozialsaat zutrauen, und welche besser in freiem Unternehmertum aufgehoben sind. Das, was wir heute als die digitale Revolution erleben, wäre unter staatlicher Leitung vermutlich nie entstanden. Wer kann sich noch erinnern, als z.B. der Newcomer Amazon als kleine Online-Buchhandlung gigantische Risikokapitalbeträge einsammelte und die halbe Welt sich an den Kopf griff, weil den Zweiflern die Weitsicht, der Schuss Verrücktheit und das Zukunftsvertrauen fehlte, dass aus solchen völlig neuen Ideen die reale Umwälzung der bisher gängigen Wirtschaftsformen erwachsen sollten. So eine Finanzierung hätte kein Finanzminister bei seinem Parlament durchbekommen.
zum Beitrag01.05.2020 , 19:44 Uhr
Mit Besorgnis und Belustigung beobachte ich die Klimmzüge, die so mancher Politiker, Lobbyvertreter, Unternehmer oder selbsternannter Freiheitsrechte-Verteidiger öffentlichkeitswirksam veranstaltet. Einerseit erscheinen mir manche Argumentationsketten bemüht und albern (persönliche Freiheit einfordern, aber nach Existenzsicherung durch Staatsknete rufen), andererseits offenbaren sie eine erschreckende Fixierung auf Partikularinteressen. Wer jetzt von weit reichenden regional oder lokal differenzierten Lockerungen schwadroniert, hat die föderalistisch verursachte Verwirrung zu Beginn der Krise bereits vergessen oder/und verkennt die Wucht, die aus kleingeistigen Neiddebatten um jeden Millimeter zusätzlicher Normalisierung erwachsen wird. Wer heute schon keine (gut begündeten) landesweiten Beschränkungen akzeptieren will, wird erst recht rebellieren, wenn in der Nachbargemeinde mehr geht, als vor der eigenen Haustür. Für so richtig fiese Neiddebatten hatten und haben wir immer das passende Personal - in allen Schichten.
zum Beitrag30.04.2020 , 18:41 Uhr
Da haben Sie in Geschichte vermutlich öfter gefehlt. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass in der industriellen Revolution des ausgehenden 19. Jhs. die groß gewordenen Unternehmen zugleich Initiatoren, Förderer, Stifter von Sozial-, Gemeinbedarfs- und Fürsorgeeinrichtungen waren. Natürlich mit dem Gedanken, dass ihre Arbeitskräfte nur dann hoch produktiv sein können, wenn es ihnen gut geht. Genauso gab es genug gegenteilige Beispiele, von denen bevorzugt immer wieder warnend erzählt wird. Stöbern Sie einfach mal in Ihrer Heimatgemeinde/Stadt/Metropole und finden Sie heraus, wie die ländlich geprägten Werkssiedlungen, Hallen- und Wannenbäder, die Kindergärten, Krankenhäuser, Elektrizitätswerke, mitunter Postämter und Bahnanschlüsse entstanden sind. Vor allem in den Industrialisierungszentren waren häufig Unternehmen und nicht der Staat die Initiatoren oder größten Förderer. Heute erlebt man leider zu oft, wie ein x-beliebiges Autohaus oder ein 0815-Fliesenmarkt wegen einer 500-€-Spende einen Wahnsinns-Bohey macht, mit Presse-Statement, BürgemeisterInnen-Dank und allem Drum und Dran. Widerlich. Der Staat sollte alles tun, damit Unternehmer und Unternehmen nicht nur temporäre "Werkbänke" in die Pampa setzen, sondern sich aktiv und nachhaltig in die regionale Entwicklung einbringen können und wollen. Mit den Fragen der Grundversorgung wie Energie, Verkehr, Gesundheit und Digitalisierung hat der Staat darüber hinaus genug an der Backe und schafft selbst das nur mäßig. Niemand sollte vergessen, dass vor kaum 10 Jahren der Staat bzw. die Länder und Kommunen absolut erpressbar waren mit dem Zauberwort "Arbeitsplätze". In Zeiten mit Strukturbrüchen und Krisen zeigt sich eben auch die Überforderung staatlichen Handelns. Statt dass ständig "die Wirtschaftsliberalen" auf "die Staatsozialisten" eindreschen und umgekehrt, lohnt es sich tatsächlich, das Beste aus beiden Modellen zusammenzuführen.
zum Beitrag30.04.2020 , 09:00 Uhr
Klingt auf den ersten Blick schlüssig und einfach. Ist es leider nicht. Zum einen ist das "etwas mehr", das wir zahlen sollen, nicht der einzige Lebensbereich, den das betrifft. Gestern oder vorgestern wurde ein Beitrag über die Kindertagesstätten in der TAZ veröffentlicht, in dem sinngemäß unter anderem auch die verbesserungswürdige Betreuung (Gebäudeausstattung, Peronalschlüssel, Ausbildung) thematisiert und -natürlich- mit der Forderung nach mehr Geld verknüpft worden ist. Keine der Autorinnen macht sich mal die Mühe, all diese wohlfeilen Forderungen zu addieren, um die Gesamtbelastung, die der Durchschnittsbeitrags- oder steuerzahler dann zu tragen hat, zu ermitteln. Wir sollen und wollen ja schließlich auch noch die etwas teureren, aber gesünderen Bio-Lebensmittel, die sozial gerecht hergestellte Bekleidung, die fair gehandelten Elektronikprodukte usw. bevorzugen. Zurück zum Thema. Die Pflegeverischerung ist 1995 mit 1% des Bruttolohns gestartet, heute stehen wir bei 3,05 % (mal ohne individ. Zuschläge betrachtet). Die Bruttolöhne sind in den vergangenen 25 Jahren z.T. deutlich gestiegen - es ist also sehr viel Geld in der Kasse, wenn schon ein halber Prozentpunkt heute 16 Mrd. € ausmacht. Schaut eigentlich mal jemand nach, wo das eingesammelte Geld hinfließt, wer alles daran verdient? Eine bessere Umverteilung im System könnte den Pflegerinnen und Pflegern, die direkt am Klienten arbeiten, auch schon helfen. Vielleicht sollten wir das zuerst klären, bevor wir nach "mehr Geld" rufen!
zum Beitrag28.04.2020 , 20:37 Uhr
"Die zur Schau gestellte Betroffenheit vieler Politiker bei gleichzeitiger Tatenlosigkeit ist für mich unerträglich." Wie würden denn Ihre Taten in der jetzigen Lage aussehen, wenn Sie Verantwortung übernehmen müssten? Ohne irgendwelche "Lobby-Interessen" zu übersehen? Die führenden Politiker erledigen m.E. ihre Aufgaben sehr gut. Es klemmt zum Teil woanders, ein Beispiel: die peinliche Digital-Stümperei an vielen Schulen hat offensichtlich viele Mütter und Väter: 5 Mrd. € für den Digitalpakt liegen seit Jahren beim Bund auf Halde, erst 40 Mio. wurden abgerufen, warum? Wer Lehrer kennt, kennt auch die Vorbehalte gegen das Neue, das Andere, das Umdenken müssen. Und in den Ländern gab und gibt es offenbar genug Entscheider in der Ministerialbürokratie, in den Schulverwaltungen und Schulleitungen, die ähnlich mit Vorbehalten beladen sind. Alles keine gewählten Politiker (aber vielleicht sogar einer Ihre Nachbarn?), die permanent auf der Bremse stehen. Anstatt in "guten" Zeiten Zug um Zug die Möglichkeiten und Inhalte für digitalen Unterricht aufzubauen, muss jetzt Hals über Kopf etwas zusammengeschustert werden, weil es ein paar Leuten an Weitsicht mangelte. Statt wahllos über "die Politiker" herzuziehen, sollten Sie sich lieber mal die saturierten Bedenkenträger, bequem gewordenen Entscheider und administrativen Neinsager in den Gehaltsstufen vom Studienrat aufwärts vorknöpfen. Oder habe ich Sie jetzt persönlich angesprochen?
zum Beitrag27.04.2020 , 23:37 Uhr
Natürlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass uns "gute Erziehung" auch "etwas wert" sein muss. Wer von den wohlmeinend Ratgebenden rechnet eigentlich mal zusammen, wofür "wir" inzwischen gern mal "etwas mehr" ausgeben sollen? 1. für das Gesundheitssystem -klar, sieht ja jetzt jeder; 2. das gesunde Essen von geknechteten Biobäuerinnen - klar, muss sein; 3. die handgeklöppelte Bekleidung aus Elfenhaar gesponnen - gehört einfach dazu; 4. die DIN-genormte Betreuung unserer lieben Nicht-Verstorbenen - mit rumänischen Tarifen kommt man nicht weit; 5. die tipp-topp-tollste Ausbildung für unsere prächtigen Aufzucht-Ergebnisse - darunter brauchste gar nicht anfangen; 6. und natürlich auch die 1a-Betreuung unserer kleinen Knuddelchen - man gönnt sich ja sonst nichts. Gegenfrage: wer zahlt dann 10 € pro Sendung und pro Retoure, damit z.B. auch Paketboten von all der Qualität profitieren können? Wer zahlt für jede Dienstleistung dann gern das Doppelte - weil all die Leistungserbringer natürlich gern auch an der Wertschätzung partizipieren wollen? Jetzt mit "der Staat muss" zu kommen, wäre lächerlich angesichts der Lasten, die Bund und Länder in den letzten Jahren aufgenommen haben (Polizei, Lehrer, Infrastruktur) und die aktuell kräftig aufgesattelt wurden (Corona). Bei den nächsten Lohnsteigerungsrunden würden Gewerkschafter zurecht auf die drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten verweisen und ihre Forderungen in Tarifverhandlungen nach oben schrauben. Am Ende wird woanders gekürzt und es trifft zuerst wieder die, die keine starke Lobby haben: kleine Gewerbebetriebe, Soloselbständige, Kreative, geringfügig Beschäftigte. Dann hätte sich die Preisspirale einfach ein Stück weiter gedreht und alles ist im Prinzip wie vorher, nur teurer.
zum Beitrag25.04.2020 , 21:28 Uhr
Es wird nicht besser. Der Komentar schrammt oft genug scharf am Thema vorbei. Ich glaube, dass den meisten Menschen in Deuschland, Dänemark, Holland usw. klar ist, DASS man den Menschen in den besonders stark betroffenen Nachbarländern helfen muss. Die Frage nach dem WIE scheidet leider noch die Geister. "Diese Coronabonds würden auch gar nichts kosten, schon gar kein Steuergeld." Unter welchen Prämissen gilt denn das? Doch wohl nur, wenn mit dem eingesammelten Geld alle Anstrengungen für den Hochlauf der Wirtschaft, für Innovationen und zukunftsfähige Investitionen getätigt werden - und keine Wahl- und Sozialgeschenke finanziert oder unrentable Dinosaurier gefüttert werden. Dass darüber Zweifel bestehen, ist angesichts der jüngeren (Regierungs)krisen in Italien, in Spanien und auch in Frankreich keine Schande. Wenn selbst in Spanien die wohlhabenderen Regionen sich geweigert haben, für ihre überschuldeten Nachbarregionen in gemeinschaftliche Haftung spanischer Nationalfonds einzutreten (de.wikipedia.org/w...eihe#cite_note-27), warum sollen dann im Ernstfall Holländer, Dänen oder Deutsche haften?
zum Beitrag23.04.2020 , 15:38 Uhr
"Coronabonds wären nur dazu da, die Schäden durch die Pandemie zu beheben. Es geht weder um vergangene noch künftige Staatsschulden." Wer bestimmt das, wer kontrolliert das und wer sanktioniert Verstösse? Leider formuliert Frau Herrmann lediglich Überschriften, statt sich und den Lesern mal einen Einblick in die tieferen Zusammenhänge, in Pro und Contra zu gewähren. Ich habe mich mal durch ein paar OECD-Schriften zur italienischen Wirtschaftspolitik gehangelt und dort findet man unbestritten viele positive Bewertungen zu Wirtschaftsleistungen und Reformanstrengungen in Italien. Aber auch, und das sollte bei der Diskussion nicht unberücksichtigt bleiben, den deutlichen Hinweis, dass für die schwache Produktivitätsentwicklung der italienischen Volkswirtschaft auch die überdurchschnittlich hohe Einkommensungleichheit, die seit den 1990er Jahren enorm gewachsen ist, verantwortlich gemacht werden muss. Umgekehrt hat Italien in den letzten Jahren überdurchschnittlich von den unbegrenzten Anleihe-Ankäufen der EZB (M. Draghi) profitiert (Zinsersparnis 2012-15 ca. 53 Mrd. €, Deutschland ca. 36,5 Mrd. €, DZ-Bank), die allerorten zu Null-Erträgen für Sparguthaben, Renten- und Lebensversicherungen usw. führen und für die wir alle bereits mit dem Ausfall eines Teils der Altersrücklagen bezahlen. An anderer Stelle (books.google.de/bo...it%202016&f=false) wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Regierungsankündigungen zur Haushaltskonsolidierung nicht oder nicht im gewünschten Maß umgesetzt werden konnten - denn schwupp, waren die "hart" Regierenden abgewählt. Was also sollen Euro-Bonds jetzt besser können, Frau Herrmann?
zum Beitrag22.04.2020 , 22:52 Uhr
"Bilder von gestapelten versklavten Menschen werden wach, bei deren Deportation in die Amerikas das Massensterben nicht nur einkalkuliert, sondern Teil des europäischen Alltagsgeschäftes war." Der Satz trifft das Dilemma des Artikels ganz gut. Mich erschüttert die plakative, wenig reflektierte Gleichsetzung von "Weißsein" mit so ziemlich allem Übel dieser Welt, die unter der Flagge einer corona-bedingt feststellbaren Verweichlichung mitschwimmt. Es werden, siehe oben, erlernte Bilder aufgerufen, bedient und verschärft. Viele der vorgebrachten Verfehlungen der weißen "westlichen" Welt sind ja gar nicht von der Hand zu weisen. Ich habe aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass die Autorin sich bemüht hätte, ihre weiße "westliche" Sicht auf die Dinge zu verlassen, um vielleicht einen weiteren Blick, einen neuen Erkenntnishorizont zu erlangen. Nur zwei Mausklicks weiter lassen sich in den Weiten des Internets Informationen z.B. zur Sklaverei unter König Hammurabi in Mesopotamien im 18. Jh. VOR Christi aufrufen (BR2 RadioWissen). Wenn nach Meinung der Autorin "...das Wesen des Rassismus [ist], die Überlegenheit von Weißen und deren Recht auf Privilegien, Diskriminierung und Gewalt zu postulieren." dann könnte sie dank ihrer Profession einen Beitrag leisten zu der Frage, ob und wie sich solche Überlegenheits-Erzählungen in anderen Kulturen und Weltgegenden in der vor-kolonialen Zeit geäußert haben. Was wissen wir tatsächlich über die asiatische "Antike" oder das afrikanische "Mittelalter"? Es sind absolute Nischen-Themen, wenn überhaupt. Denn wir wachsen -natürlich- mit der weißen kontinental-europäischen Weltsicht auf. Das merkt man sogar noch bei Professorinnen, siehe oben. Ohne den erweiteten Blick kommen wir kein Stück weiter. Um die perfiden Mechanismen von Überhöhung und Unterdrückung zu verstehen, muss man wohl oder übel die gesamte Menschheit und ihre Geschichte in den Blick nehmen und nicht nur die eurozentrierte Brille benutzen.
zum Beitrag19.04.2020 , 15:04 Uhr
Was wäre Ihnen lieber: dass die Presseverlage ihre Sport-, Reise-, Lifestyle-JournalistInnen feuern? Wäre vermutlich aus betrieblichen Gründen möglich und würde die Arbeitslosen- und Sozialkassen dann zu 100% belasten. Breit gestreutes Risiko mit 90% Kurzarbeit ist doch die solidarischere Variante, oder? Oder stört sich jetzt das Politik- und das Wirtschaftsressort daran, dass sie rotieren müssen wie Brummkreisel, während die SportkollegInnen an Alster und Isar Muße für ausgedehnte Spaziergänge haben?
zum Beitrag18.04.2020 , 22:52 Uhr
Die Zahl der Infizierten ist nicht relevant, wir wollen ja ohnehin eine "Durchseuchung" (oder Impfung) langfristig erreichen. Entscheidend ist, wie viele schwere Verläufe oder Todesfälle es in welcher Zeitspanne gibt. Sieht nicht gut aus für Schweden. Hier noch mein Service: Bevölkerungsdichte Schweden 2018: 25 Ew./km² Bevölkerungsdichte Frankreich 2018: 122 Ew./km²
zum Beitrag18.04.2020 , 14:52 Uhr
Jetzt schmeißen Sie verschiedene Dinge durcheinander. Wenn Sie mal das Ohr an die Unternehmensseite halten, hören Sie auch von dort Jammern und Wehklagen, weil nicht alle Risiken durch die sehr weitreichenden Corona-Hilfen abgefangen werden. Und nach allem, was man so hört, werden eine Reihe von Unternehmen diese Pandemie nicht überstehen. Die UnternehmerInnen sind bei den größeren Gesellschaften wohl nicht das Problem, die kommen angesichts der privaten Rücklagen meist gut durch Krisen. Aber die Angestellten und Mitarbeiter oder die kleineren Unternehmensinhaber werden zu leiden haben. Das Kurzarbeitergeld ist in solchen Fällen eine gute Lösung für beide Seiten, es nützt den Unternehmen und den Beschäftigten. Oder anders ausgedrückt: was haben wir davon, wenn z.B. die Lufthansa in die Knie geht und der Kuchen dann neu aufgeteilt werden muss- mit schlagartig massenhafter Arbeitslosigkeit, massiven Wertverlusten bei der technischen Infrastruktur und einer Reihe zwielichtiger Aasgeier, die sich an der Resterampe bedienen wollen? Man muss die aktuellen Lösungen nicht toll finden, aber man sollte sich davor hüten, einfach immer nur "die Unternehmer", "die Reichen" oder "die da oben" zu rufen, oder umgekehrt "die Armen", "die Schmarotzer", "das Prekariat". Das lenkt nämlich wunderbar von der Prüfung des eigenen Handelns ab.
zum Beitrag18.04.2020 , 09:16 Uhr
Ich mag Frau Baerbock wegen ihrer meist lebensnahen und noch nicht rundgeschliffenen Rhetorik, auch wenn ich einige Forderungen so nicht uneingeschränkt teile. Zum einen wäre die Frage, wie viele PflegerInnen alleinerziehend mit betreuungspflichtigen (!) Kindern tatsächlich existieren, die jetzt in grundstürzende Not geraten. Für Einzelfall-Lösungen ist eher das soziale Unfeld, sind die lokalen Akteure angesprochen, als die grosse Politik. Die vorgeschlagenen Elterngeld-Regeln sehe ich skeptisch - wie im Übrigen auch die von anderer Seite ins Spiel gebrachte neue Abwrackprämie für die Autoindustrie. Diese Pandemie trifft alle. Es wird sehr schwer sein, für alle von Vati Staat gerechte Hilfe auszuteilen. Die immer neuen Vorschläge für staatliche Unterstützungen haben einen Haken: wir alle müssen die eines Tages bezahlen. Nicht vergessen: Wir haben erst kürzlich zu Tausenden neue Polizeibeamte und neue Lehrer eingestellt, teilweise verbeamtet. Wir wissen eigentlich, was das für die öffentlichen Kassen in den kommenden Jahrzehnten bedeutet! Warum sind wir es nicht mehr gewohnt, für Lebensrisiken individuell sinnvoll vorzusorgen und/oder dann auch auf diese Vorsorge zurückzugreifen? Was hindert ein Doppelverdiener-Paar im Kinder-Betreuungsmodus daran, mal Stundungsanträge an Banken, Versicherungen, den Vermieter und das Finanzamt zu stellen, ein Sparguthaben aufzulösen oder sich mal innerhalb des Familienverbands (Clans!!) über die Runden zu helfen, statt Elterngeld "mitzunehmen"? Ja, es wird ans Eingemachte gehen. Ja, zweimal Urlaub im Jahr sind demnächst wohl Essig. Ja, die noch nicht abbezahlte sauteure Küche oder bereits gebuchte Reise war wohl ein Griff ins Klo. Risiko eben. An einem Punkt möchte ich Frau Baerbock recht geben: Tafeln und Sozialstationen sollten sehr zügig ihre Arbeit wieder aufnehmen können.
zum Beitrag18.04.2020 , 01:17 Uhr
Als Selbständiger kann ich mir nur schwer vorstellen, wie jemand dauerhaft aus der Wohnzimmer- oder Küchenecke heraus seinen Lebensunterhalt bestreiten will. Wenn bei so einer noch relativ kleinen Störung schon die Existenzgefährdung droht, liegen die Probleme eh woanders. Für die Anrechnung des PKW gibt es Wahlmodelle und je nachdem können Sie anteilig alle Kosten geltend machen. Ja, und das Thema Steuergerechtigkeit ist wohl ein weites Feld. Ich will den Daimler nicht in Schutz nehmen, aber bei Dividenden wird entweder vor Ausschüttung Steuer gezahlt oder nach der Ausschüttung von den Aktionären. Allerdings darauf keine Gewerbesteuern. Falls Sie mal ein neues E-Auto kaufen, dürfen Sie die Kosten dafür sogar als Soloselbständiger gegen ihre Einnahmen steuermindernd verrechnen. Dann zahlen Sie in so einem Jahr vermutlich keine Steuern, falls Sie überhaupt über die Bemessungsgrenze gekommen sind. Okay, manche (oder viele manche...) rechnen ihren Ertrag künstlich klein, aber andere wiederum können nicht rechnen.
zum Beitrag18.04.2020 , 00:47 Uhr
Dazu zwei Zahlen: Einwohnerzahl Schweden: ca. 10.200.000, Covid-19-Tote (17.4., JHU): ca. 1400 (Dt. ca. 84 Mio. / ca. 3870).
zum Beitrag18.04.2020 , 00:24 Uhr
Sie dürfen gerne und überall Ihre MEINUNG verbreiten. Ein wissenschaftliches Institut und ein MP sollten sich davor hüten, einfach nur Meinungen zu äussern. Vom ersten werden Fakten, überprüfbare Erkenntnisse erwartet, vom zweiten eine plausible, am Gemeinwohl orientierte Handlungsanweisung. In diesem Fall liegt die Vermutung einer "Gefälligkeit" zu offen auf der Hand - mit möglichen negativen Folgen für viele Bürger- und das ist das Problem.
zum Beitrag18.04.2020 , 00:12 Uhr
Ich find's so geil! Über Jahre haben sich Leute von rinks und lechts wegen Vermummungsverbot oder Niqab-Gebot in der Wolle gehabt, der Staat hat mal so, mal so dazwischengehauen und ausgerechnet in Sachsen, welche Freude, wird ab Montag der "Gesichtsschleier" (aka "Mund-Nase-Schutz") zur Pflicht! Erlaubt sind auch Schals und Tücher. Stellt euch die Bilder vor: Pegida-Tussis laufen rum wie die berühmt gewordenen "Kopftuchmädchen" einer gewissen Alice W. aus CH. So muss die berüchtigte Umvolkung wohl aussehen, vor der uns die AfD immer gewarnt hat. Und die hatten recht: von Staats wegen angeordnet, von MP Kretschmer! Guter Mann! Aber aufgepasst, der eine oder andere deutschnationale Volksfreund könnte angesichts des demnächst erschreckend muselmanischen Strassenbildes ein stilles Herzkasperle erleiden und den Corona-body-count fälschlich in die Höhe treiben.
zum Beitrag17.04.2020 , 09:16 Uhr
"...Lebenunterhalts- und Betriebskosten seien gerade bei Solo-Selbstständigen schwer auseinanderzuhalten." Warum? In der regelmäßig abzugebenden Steuererklärung muss doch auch eine Abgrenzung für den privat veranlassten Anteil an Ausgaben getroffen werden. Oder umgekehrt, beispielsweise bei der privaten Wohnung mit beruflich genutztem Arbeitsraum. Bei Berufsanfängern mag das noch ungeklärt sein, bei allen anderen dürften kaum Fragen offen bleiben. Oder sie konnten sich bis jetzt irgendwie durchwursteln. Dann wird's mal Zeit...
zum Beitrag17.04.2020 , 09:03 Uhr
"...schließlich habe die nordrhein-westfälische Landesregierung ihre Studie mit 65.000 Euro gefördert. Die Forscher seien womöglich nicht unabhängig, denn sie hätten die Öffentlichkeitsarbeit in marktschreierischer Manier weitgehend an eine private PR-Agentur ausgelagert,..." Gegen die finanzielle Unterstützung irgend eines Drittmittelgebers wäre sicher nichts einzuwenden gewesen. ABER die NRW-Regierung wird in der Öffentlichkeit als eine der Landesregierungen wahrgenommen, die Hufe scharrend für Lockerungen der Beschränkungen auftritt. Wenn dann auch noch bekannt wird, dass die Erkenntnisse, die eher eine lokale Relevanz haben, mittels PR-Agentur in eine breite Öffentlichkeit geblasen wurden, stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem Warum. Dann ist harter Gegenwind nicht nur erwartbar, sondern auch gerechtfertigt.
zum Beitrag16.04.2020 , 08:57 Uhr
Das ist mir schon klar, dass sich das Grundlagen-Wissen nicht ständig ändert. Wobei in Chemie im Vergleich zu meiner Schulzeit noch einiges dazugekommen ist. Die aktuell verfügbaren Tablets in den Preisklassen ab 150 - 200 € zeigen, dass die für Schüler-Aufgaben (!) benötigten Anwendungen auch ohne Monster-PC lauffähig sind. Dass die meisten Lehrer bisher haufenweise Arbeitsblätter kopiert und ausgedruckt haben, zeigt doch auch, dass Bücher allein für den Unterricht nicht ausreichen. Das Potential für digitale Anwendungen im Untericht -ohne alles nochmal auszudrucken- wäre in jedem Fall gegeben. Wenn wir ehrlich sind: in den meisten Haushalten existiert mindestens ein Tablet oder PC, in vielen vermutlich mehrere davon. Die Technik ist also ohnehin da, wird aber überwiegend zum Zeitvertreib genutzt. Wenn dann noch "nützlicher" Gebrauch hinzukommt und so ein Tablet nach 3-4 Jahren erneuert werden muss, sollte das bei entsprechenden Recycling-Technologien keine Hürde sein. Die dümmste aller Lösungen wäre, wenn wir parallel noch sehr lange sehr viel Papier für schnell veralteten Content verballern. Man muss es wollen. Mein Gedanke für ein Dateiformat zielt in die Zukunft - nichts muss bleiben, wie es ist!
zum Beitrag15.04.2020 , 22:44 Uhr
"Was hat man von der tollen Kinderbetreuung, den vielen Bildungsangeboten, wenn sie nicht stattfinden? Die Stadt hat ihre Freiheit, die unendlichen Möglichkeiten und ihre Coolness verloren." Jaja, die Superlative - waren doch immer schon eher Sehnsuchtsvorstellungen als Realitäten. Klar, dass das sündhaft teure Püppi-Bespaßungs-Angebot megatoll sein muss - war ja sündhaft teuer. Auch klar, dass die Hauptnutzer solcher Angebote jetzt den Blues schieben, haben sie es doch verlernt, einfach mal NICHTS vorzuhaben oder erleben zu wollen, kurzum: bespaßt zu werden. Mein Bedauern hält sich in Grenzen. Insgeheim freue ich mich täglich über mein Wohnen auf'm Land, ganz ohne inszeniertes "Landlust"-Blingbling und weiß schon lange den wahren Reichtum wertzuschätzen: Platz. Bevor nun hektisch Immo-Anzeigen durchforstet werden: vergeßt es! Das Landleben ohne Landwirtschaft IST öde. Es sei denn, man weiß sich gut selbst zu beschäftigen und findet Gefallen daran, einfach auch mal NICHTS zu tun, NICHTS zu erleben und NICHTS darstellen zu wollen.
zum Beitrag14.04.2020 , 22:06 Uhr
"...Alternativ kann man das Geld auch in langlebige, analoge Bücher investieren. ...". Ja,das kenne ich noch von den Büchern, die meine Kinder als Klassensatz in der Schule hatten. Die meisten entweder veraltet oder versifft. Mit welcher Office-Anwendungen zwingen Sie 4GB RAMin die Knie?? - nur wenn Sie versuchen, Videos in ein Word-Dokument zu pressen. ;-) Nicht vergessen: hier geht es um Schularbeiten, also Schreib-Texte im Umfang von 1- 20 Seiten, mal ein paar Bildchen dabei oder mal eine klitzekleine Excel-Tabelle. In den oberen Klassenstufen geht dann mit PowerPoint der Punk ab, Holla die Waldfee! Es ist ein Jammer, wie stiefmütterlich die teure Technik in Klassen- und Kinderzimmern behandelt wird. Warum nicht ein langlebiges, hersteller- und plattformunabhängiges Dateiformat kreieren (ähnlich PDF oder TIFF), das den allermeisten Anforderungen im Schulalltag gerecht wird und wenig Ressourcen verbraucht. Dann ist's auch egal, wer mit welcher Technik spielt. Die ganze Latte an cloudbasierten Anwendungen zeigt doch, dass so etwas grundsätzlich möglich ist.
zum Beitrag14.04.2020 , 18:26 Uhr
Sofern Ihre Schüler über Smartphones verfügen, ist es möglich, den Bildschirminhalt relativ einfach auf einem Fernseher anzeigen zu lassen. Fernseher stehen heute in nahezu allen Haushalten rum. Bluetooth-Tastaturen sind für wenige Euro zu bekommen und können mit Smartphones gekoppelt werden. Ich selbst lese regelmäßig Zeitung auf 'nem 5,8"-Display. Das geht, wenn die Inhalte für mobile Geräte angepasst wurden! Die Technologien dafür sind inzwischen in beinahe jeder Textverarbeitung vorhanden. Audiodateien lassen sich seit der Erfindung von MP3 super downsamplen, dann klappt das auch mit Streaming bei mieser Internetverbindung. Ja, das alles ist im Moment schwer, aber die Lösungen für all diese Problemchen liegen seit Jahren frei herum! Onlinelernen, virtueller Klassenraum - ist eigentlich keine Hexerei mehr und könnte JETZT genutzt werden, wenn nicht über Jahre ein Großteil der "das haben wir immer so gemacht"-Fraktion gemauert hätte.
zum Beitrag14.04.2020 , 14:51 Uhr
Die Empörung zielt in dem Beitrag m.E. in falsche Richtungen:
"...können problemlos Grundsicherung beantragen, ohne dass sie ihre Vermögensverhältnisse aufdecken oder nachweisen müssen, dass ihre Wohnung billig genug ist." Ach so? Wie ungerecht wird dann erst die "Respekt-Rente"! Ist mir ohnehin schleierhaft, wie man so etwas ernsthaft verabschieden wollte.
"1.400 Euro überweist das Jobcenter jeden Monat." für eine 5köpfige Familie. Nichts, wovon 5 Erwachsene in Saus und Braus leben könnten, das ist richtig. Leider wieder nicht miterwähnt: die Kaltmiete zahlt Vati Staat. Also nochmal ca. 500 € (oder mehr?, je nach Region) oben drauf. 2.000 € netto- da muss mancher Alleinverdiener für seine Familie ganz schön werkeln. Aber das nur nebenbei. Mich stört am meisten, dass die Autorin kritiklos mehr Staats-Leistungen einfordert, anstatt den LehrerInnen und Bildungsträgern ordentlich die Leviten zu lesen, weshalb sie nicht in der Lage sind, digitale Angebote bereitzustellen, die auch digital bearbeitet und abgegeben werden können. Dafür reicht in der Regel ein 10"-Tablet (ein Fernseher als größerer Monitor existiert ohnehin in jedem Haushalt) und die Dinger gibts ab ca. 150 €. Es ist keineswegs so, dass in jedem "besser betuchten" Haushalt ein vollständiges Computer-Set mit Drucker und allem pipapo herumsteht (in manchen Häusern stapeln sich statt dessen die Tablets und Smartphones). Abgesehen von den teuren Verbrauchsmaterialien für Drucker ist es einfach ein Unding, digitales Lernen mit ausgedrucktem Papierkram zu verbinden! Hier offenbart sich die digitale Verschnarchsackung einer Eltern- und Verzwergung einer Kindergeneration. Und der Autorin fällt es nicht auf!
zum Beitrag14.04.2020 , 00:57 Uhr
In der Debatte um die individuellen Rechte (individuelle Pflichten wie Risiko- oder Altersvorsorge werden sowieso gern ausgelassen) vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wird leider übersehen, dass die Beschränkungen, wenn sie denn so funktionieren wie beabsichtigt, nicht nur das Krankenhaussystem als technische Einrichtung vor Überlastung schützen, sondern auch das medizinische Personal vor unzumutbaren seelischen Belastungen. Wie ergeht es den Ärztinnen, Schwestern, Pflegern in Italien, Spanien oder New York, die täglich ihr Scheitern verarbeiten müssen, weil vielleicht ein paar Entscheidungsträger einen Ticken zu spät reagiert haben? Die Mediziner sind es am Ende, die die Entscheidung treffen müssen, wer in den überlasteten Systemen weiterleben darf und wer nicht, Irrtümer eingeschlossen! Welche seelischen Folgen- neben der physischen Überlastung- wird das haben? Die Alternative zu den harten Beschränkungen, denen wir uns zeitlich befristet unterordnen, wäre bei gleichzeitiger Vermeidung der Überlastung unserer Notfallversorgung eigentlich nur der freiwillige Verzicht. @Herr Schlott, würden Sie so freundlich sein, und JETZT in Ihrer Patientenverfügung jegliche intensivmedizinische Behandlung für den Fall Ihrer Covid-19-Diagnose ablehnen? Wenn Ihrem vorbildlichen Beispiel mehrere Millionen Mitbürger folgen, könnten wir umgehend mit den Lockerungen beginnen. UND Sie wären schlagartig systemrelevant. Für einen Historiker doch nicht schlecht, oder?
zum Beitrag13.04.2020 , 19:57 Uhr
Ihr Denkfehler liegt in dem Glauben, dass die meisten Bereiche so bleiben, wie sie sind. Fängt beim Arbeitgeber an. Mag sein, dass der dann mehr Lohn zahlen muss. Weil das vermutlich auch seinen Zulieferern so geht, steigen die Kosten, im Ergebnis wird das Produkt/die Dienstleistung teurer. Zack, der erste Dämpfer für's BGE. Weil die Arbeitnehmer wählerischer sein können, werden unbeliebte Tätigkeiten teurer: Schichtarbeit, gesundheitsgefährdende Arbeit, sozial wenig angesehene Tätigkeiten. Vermutlich werden Brot und Brötchen, die Entsorgungsleistungen und Pflegedienstleistungen deutlich teurer. Also dann lieber DIY, yeah! Eigene Erdbeeren, eigene Kartoffeln! Wenn nur 5 % der Berliner auf den ganzjährigen Selbstversorger-Trip aufspringen, müssten für eine wohnortnahe Versorgung der Tiergarten, das Tempelhofer Feld und viele weitere Parks umgewidmet werden, oder die DIY-Gärtner radeln mal 2 Std. ins Brandenburgische. ÖPNV ist dann auch selten und teuer, denn das Personal arbeitet bevorzugt von 11-14 Uhr und geht dann zum DIY-Gärtnern. Einen ernsthaften Grund für die zukünftige Abkehr vom Lebensunterhalt durch Arbeit sehr ich nur in der weitreichenden Automatisierung bzw. KI. Es wird vermutlich nicht genug bezahlbare Arbeit für alle geben. Folklore wie zuletzt den Steinkohlebergbau wird niemand auf Versicherungsberater, Bankberater, Finanzamtsangestellte, Radiologen, Produktionsarbeiter usw. ausdehnen wollen. Wir brauchen dann ein Sicherungssystem, das nicht den Effekten des gegenseitigen Hochschaukelns unterliegt. Vielleicht liegt der Schlüssel tatsächlich in einer Digitalsteuer/Automatisierungsabgabe/ was-auch-immer und der daraus finanzierten freien Verfügbarkeit grundlegender Angebote für die individuelle Daseinsgestaltung.
zum Beitrag13.04.2020 , 10:10 Uhr
Mal ein wenig Sand in die Argumentationskette von Frau Reski: wir war die Reaktion der dt. Öffentlichkeit, als der damalige Finanzminister Schäuble das Ende der "großen" Geldscheine und die Präferierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ins Spiel brachte? Da wurde der Staat als Datenkrake an die Wand gemalt, der lückenlos Lieschen Müllers Wochenendeinkäufe aufzeichnet. Also jetzt bitte der Leserin keinen Sand in die Augen streuen, sondern lieber nochmal auf die Kausalität eigenen Tuns und die Scheinheiligkeit mancher Empörung hinweisen! Wenn Euro-Bonds so gestaltet werden könnten, dass die Mitgliedsländer nur für einen prozentualen Anteil der ausgegebenen Mittel haften , wären die vermutlich nicht so des Teufels, wie sie es mit gesamtschuldnerischer Haftung eben sind. Und wer möchte schon, dass Ungarn sich über die Bonds die Ausgaben für seine Grenzzäune wieder reinholt oder Polen damit neue Gefängnisse für renitente Richter baut oder Dänemark sich davon einen Berg für Abfahrtski-Events aufschütten lässt (jaja, ich weiß, das ist alles sehr überspitzt). Es sollte klar sein, dass sich ALLE Euro-Staaten der günstigen Finanzierung mit Euro-Bonds bedienen können und ALLEIN darüber entscheiden, was sie mit dem Geld machen. Es würde somit nicht nur Italien oder Spanien nützen. Schnelle Hilfe für Italien, Spanien, Frankreich gerne, sofort und reichlich; aber dafür gezielt und nicht mit der kritischsten aller Möglichkeiten.
zum Beitrag12.04.2020 , 00:23 Uhr
Sollte das ein launig-flapsiger Text über -höhö- Plan-vs. Marktwirtschaft unter Mitnahme des Klopapier-Effekts werden? Voll versemmelt. "Der Markt beschert uns doch alle Arten von Konsumgütern in rauen Mengen und zu günstigen Preisen." Das ist Quatsch in Tüten. Da genügt der Blick auf die Preisschilder der neuesten Smartphone-Generation, die zu einem Bruchteil der aufgerufenen Preise gefertigt werden, aber trotzdem ihre Käufer finden. "Günstig" geht anders. "...warum der Kapitalismus, wenn er denn so grandios überlegen ist, ständig mit staatlichen Eingriffen gerettet werden muss...." Der Kapitalismus musste nicht gerettet werden. Die Politik hat sich aber entschieden, nach der Lehman-Pleite (wurde nicht gerettet) andere Marktteilnehmer zu stützen, die als "systemrelevant" erkannt wurden. Weil die Folgen für die Verfasstheit der Staaten wohl grausamer gewesen wären ohne diese Stützungen. "...drängt sich der Schluss auf, dass eine staatliche Produktions- und Preiskontrolle vielleicht doch nicht so doof ist." Da muss ich herzhaft lachen! Die grösste soziale Ungerechtigkeit wurde durch die staatlich verordnete EEG-Umlage geschaffen: besser Betuchte kaufen Anteile oder investieren selbst in EEG-Anlagen und dämpfen mit den üppigen Garantie-Erträgen nach der Amortisation ihre eigenen Energiekosten; schlechter Betuchte Zahlen eben den vollen Preis- oder frieren mal im Winter. Um ihren Traum von Planwirtschaft weiter zu pulverisieren: die Staatliche Plankommission der DDR musste mit frisierten Zahlen arbeiten, war weit weg vom Geschehen und stand unter dem permanenten Druck politischer Vorgaben. Heute würde das nur in Nuancen anders aussehen. Weil es z.Z. ohne das Thema Klopapier offenbar nicht geht, hier ein Originalzitat von einem Laden in einer DDR-Kleinstadt, um 1986: "Toilettenpapier eingetroffen!". Unmittelbar darüber das obligatorische Propaganda-Banner "Alles zum Wohl des Volkes".
zum Beitrag11.04.2020 , 16:39 Uhr
Ich wünschte mir, dass mehr von unseren Mitmenschen etwas von Ihrer Gelassenheit in sich trügen! Das würde uns viel jammerndes Elend ersparen. Ihnen und Ihren Angehörigen aufrichtig alles Gute! Bleiben Sie gesund.
zum Beitrag11.04.2020 , 16:29 Uhr
"Laut dem Statistischen Bundesamt waren rund 2,17 Millionen Mütter und etwa 407.000 Väter im Jahr 2018 alleinerziehend in Deutschland." Quelle: de.statista.com/st...d-nach-geschlecht/" Das sind zwar auch nur ca. 16% der Väter. Aber: bei Müttern der niedrigste Wert seit 2004, bei Vätern ein seither steigender Wert. Keine Aussage gibt die Statistik über den Ausgang von Sorgerechtsverfahren.
zum Beitrag11.04.2020 , 16:16 Uhr
@Edward, #2 ...und sich dadurch unabhängig gemacht von ÖPNV oder Elterntaxi im ländlichen Raum. Und genug Möglichkeiten für Bewegung im Freien bleiben trotzdem, wenn auch maximal zu zweit. Anderer Aspekt: an der Differenzierung, die Frau Reise gern hätte, sind wir doch schon zu Beginn der Epidemie gescheitert. Die unterschiedlichen föderalen Regelungen waren verwirrend, für überregional arbeitende Menschen kaum noch zu durchsteigen und für Korinthenkacker oder Neider ein gefundenes Fressen, um übel zu nehmen: "wieso dürfen die, was ich nicht darf??!!" Wie viele verschiedenfarbige Armbändchen, Stempel, Bescheinigungen muss dann jede/r von uns mitführen, um sich gegenüber Ordnungsmacht und dem Blockwart-Wesen rechtfertigen zu können? Können wir nicht einfach mal diese Herausforderung annehmen und jeder sich um die persönliche "innere Einkehr" kümmern, damit wir dann, wenn es gefahrlos möglich ist, wieder kraftvoll loslegen können?
zum Beitrag11.04.2020 , 16:02 Uhr
"Denn oft sind es die Mütter, die ins Homeoffice gehen..." tatsächlich? Bei der großen Zahl an Frauen, die in den jetzt als systemrelevant erkannten Berufen arbeiten -im Einzelhandel, im medizinischen Bereich, in Pflege- und Betreuungsberufen, in der Logistik- darf man wohl davon ausgehen, dass viele Männer einen nicht unerheblichen Teil zur Kinderbetreuung und Heimarbeit beitragen. Ich hoffe ja, dass nach der Krise die gegenseitige Wertschätzung in den Familien gewachsen ist und eine Entspanntheit eintritt, was die wirklich wichtigen Dinge betrifft - das ist nicht die perfekt aufgeräumte Wohnung, der "grandiose" Ski-Urlaub in immer dem gleichen Langweiler-Ort oder die 1 mit Sternchen für die Tochter.
Wenn eine kleine Kinder-"Clique" ohne wechselnde Beteiligte in einem Mehrfamilienhaus abwechselnd mal hier, mal da betreut wird, sollte das kein Problem sein und wird wohl in vielen Fällen praktiziert. Für Einzelkinder und ihre Eltern ist die Situation jetzt weitaus schwieriger - aber auch hier gilt: Backen zusammenkneifen und durchhalten. Ernsthaft problematisch wird es doch nur dort, wo (zu) viele Menschen mit sehr wenig Platz auskommen müssen - grosse Familien in kleinen Wohnungen, Geflüchtete in Sammelunterkünften. Frau Reuses Versuch, mit logischer Argumentation Lockerungen für bestimmte soziale oder regionale Gruppen herbeizuschreiben, amüsiert mich fast, weil sie mit umgekehrten Klischees arbeitet: galten bis eben noch unsere Kinder als zu fett, zu unsportlich, motorisch deppenhaft, weil sie zu viel Zeit am Computer, am Smartphone, vor der Konsole verbrachten und durch rein gar nichts nach draußen zu locken waren, droht ihnen jetzt offenbar schlagartige Verblödung und seelische Verkrüppelung, weil sie an Sport und Spiel in freier Wildbahn gehindert würden. In meiner gelebten Realität stellt sich das differenzierter dar: schon vor Corona hatten die Kinder die Vorteile von online-Games einschließlich Kommunikation via Headset entdeckt...
zum Beitrag11.04.2020 , 09:22 Uhr
Sie zählen genau die Gründe auf, die auch gegen Eurobonds sprechen: die Budgethoheit nationaler Parlamente wäre nicht gegeben und das wäre wohl verfassungsrechtlich höchst bedenklich. Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste im Ernstfall der dt. Staat, also Steuerzahler, als gesamtschuldnerisch Haftender (= einer für alle) die Schuldenlast tragen, wenn andere Staaten ausfallen. Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie zum Beispiel mit 4 guten Freunden ein Start-up in die Wege leiten und bei der Bank als Anschubfinanzierung einen Kredit über 1 Mio. € aufnehmen können. Von einem der Freunde wissen Sie, dass er gerne mal Geld in Glückspielen versenkt, ein anderer fällt durch seinen etwas überzogenen Lebensstil aus der Reihe. Die beiden Freunde haben bisher immer das Thema gewechselt, wenn sie darauf angesprochen wurden. Der Bankberater macht Ihnen klar, dass jeder Einzelne mit seinem privaten Vermögen für die gesamte Kreditsumme haftet. Würden Sie hier derart ins Risiko gehen?
zum Beitrag10.04.2020 , 23:35 Uhr
@Eric Bonse: Könnten Sie die offenbar feinen Unterschiede genauer erläutern? "Denn der ESM vergibt nur Kredite, die zurückgezahlt werden müssen und den Schuldenstand erhöhen. Für Italien dürfte dies wenig attraktiv sein – schon jetzt liegt die Schuldenquote mit 130 Prozent der Wirtschaftsleistung bedenklich hoch." und dann "Wesentlich interessanter ist das Corona-Sonderprogramm der Europäischen Zentralbank, das den Euroländern eine fast unbegrenzte Kreditaufnahme ermöglicht." ESM-Kredite findet Italien angeblich blöd (auch ohne die verhassten Kontroll-Konditionen) und soll andererseits EZB-Kredite gut finden? Müssen die nicht ebenfalls zurückgezahlt werden oder ist ein Ausfall hierbei schon "eingepreist"?
zum Beitrag10.04.2020 , 15:01 Uhr
"Chauvinismus pur!" Das ist ein sehr einseitiges Urteil. Mitnichten wird europäische Hilfe verweigert. In dem Streit geht es nur um die Wahl der Mittel. Offenbar sind selbst Finanz- und Wirtschaftsexperten uneins darüber, welcher der bessere und für alle Beteiligten sicherere Weg ist. Leider erfährt die geneigte Leserin auch in der TAZ keine sachlichen Details, die die Meinungsbildung unterstützen.
zum Beitrag10.04.2020 , 12:00 Uhr
Wie gut der Solidaritätsgedanke in einer individualistisch organisierten Gesellschaft funktioniert, zeigt exemplarisch das Beispiel Ischgl. Obwohl Ende Februar vom RKI und der Bundesregierung bereits Beschränkungen für Einreisende an Flughäfen bekannt gegeben und über weiter reichende Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19 diskutiert wurde, waren noch genug Menschen der Ansicht, problemlos in Ski-Hochburgen fahren zu können - war ja bis dahin auch nicht verboten. Die individuelle Risikoeinschätzung schlägt erstaunlich oft zu Gunsten des Egos aus. Ähnlich wird es laufen, wenn wir jetzt unüberlegte Lockerungen zulassen. Schon im Supermarkt lässt sich beobachten: es gibt die Rücksichtsvollen und es gibt die "Rambos", die "mir-egal"-TypInnen, wahlweise auch die "ich-war-zuerst-hier!"-FrohlockerInnen. Eine Rücknahme der Beschränkungen überlässt dann den individuellen Gesundheitsschutz dem Gesetz der Stärkeren.
zum Beitrag10.04.2020 , 10:05 Uhr
Wie hätte dieser "demokratiefreundliche" Infektionsschutz bei der Erkenntnislage zu Beginn der Ausbreitung Ihrer Meinung nach ausgesehen?
zum Beitrag10.04.2020 , 10:00 Uhr
Sauber über's Ziel hinaus geschossen! Ihre Fundamentalkritik lässt sich sehr leicht entkräften, aber in einem Punkt haben Sie vermutlich recht: es gibt ein hohes Potential an Wehleidigkeit in Dt. Dank eines Freiwilligendienstlers im eigenen Umfeld sehe ich, welche Leistungen -auch zur Teilhabe am öffentlichen Leben- vergünstigt oder kostenlos zur Verfügung stehen. Die meisten dieser Vergünstigungen gelten auch für ALG2-Empfänger. Wenn selbst Sarah Wagenknecht mal in einer Talkshow raushaut, dass 1000 € monatliches bedingungsloses Grundeinkommen zu wenig wären, weil das die ALG2-Empfänger dann schlechter stellen würde, zeigt doch, wie es um reale Armut und Armutsempfinden steht. Nicht vergessen: die 1000 (oder 700, 800, 900 €) müssen zuvor von anderen Menschen erwirtschaftet und als Steuern und Sozialabgaben dem Staat überlassen worden sein.
zum Beitrag09.04.2020 , 19:48 Uhr
Abgesehen von Ihrem inakzeptablem Tonfall: die Probleme, die Aussenhandelsbilanzüberschüsse bringen bzw. anzeigen, sind mir nicht unbekannt. Falls Sie es nicht mitbekommen haben, zielte meine Frage auf erhöhte Risiken, die bei Eurobonds durch das Prinzip der gesamtschuldnerischen Haftung entstehen. Im Extremfall haftet dann ein Land (oder eine sehr kleine Gruppe von Ländern) für sämtliche Schulden. Frau Herrmann tut jedoch so, als ob Eurobonds die einzige und wahre Lösung wären. Da hege ich Zweifel. Leider bietet Frau Herrmann keine sachlich fundierte Abwägung an, mit der jeder sich selbst ein Urteil bilden könnte. Diese Einseitigkeit finde ich befremdlich im Journalismus. Und wieso soll es opportun sein, den deutschen Exportüberschuss zu geißeln, über wahnwitzige politisch motivierte Sozialgeschenke in manchen hochverschuldeten Ländern aber nicht zu reden? Hier ächzen noch genug Leute unter den Hartz-IV-Bestimmungen, die auch gern einen großen Schluck aus der Pulle hätten, oder sind das alles Simulanten?
zum Beitrag09.04.2020 , 19:27 Uhr
Vielen Dank, hoffentlich nordet sich so mancher Sauertopf hier mal wieder ein angesichts der von Ihnen geschilderten Lage. Bleiben Sie gesund und halten Sie durch, mit besten Wünschen!
zum Beitrag09.04.2020 , 10:10 Uhr
"Die Europäische Zentralbank (EZB) geht davon aus, dass Europa mindestens 1,5 Billionen Euro mobilisieren muss, damit alle Länder genug Geld haben..." Liebe Frau Herrmann, dann erläutern Sie den Lesern bitte einmal, wie das kurzfristig mit Euro- oder Coronabonds funktionieren soll und was das für die Menschen in den "starken" Ländern bedeutet, falls tatsächlich Volkswirtschaften wie Italien oder Spanien ihren Zinsanteil nicht erwirtschaften können (oder wollen, s.unten @Th. Dreher). Bleibt im Worst Case die gesamte Last (gesamtschuldnerische Haftung) nicht an einem Land kleben, vermutlich Deutschland? Wir sehen doch, wie von einigen Ländern in Europa mit den europäischen Werten umgegangen wird, Stichwort Flüchtlingskontingente oder Stichwort Unabhängigkeit der Justiz usw.
zum Beitrag09.04.2020 , 07:44 Uhr
Auch wenn es einer noch nicht bemerkt hat: wir sind weit davon entfernt, über den Berg zu sein. Oder wie Karl Lauterbach es aussprach: wir sehen gerade mal 1% der Bevölkerung mit Covid19-Infektionen (Dunkelziffer eingerechnet), für einen Schutz durch Immunisierung müssten aber ca. 70 % infiziert gewesen sein. Mit einem flächendeckenden Impfstoff sollte erst zum Ende des kommenden Jahres gerechnet werden. Es ist ja grundsätzlich richtig, die individuellen Freiheitsrechte zu schützen und zu verteidigen. Zu diesen Rechten gehört m.E. auch, individuell für Notlagen Vorsorge zu treffen. Sie gehören sicherlich zu dieser Gruppe und werden nun hoffentlich keinerlei Staatshilfen (Soforthilfe, Kurzarbeitergeld, KfW-Kredite o.ä.) in Anspruch nehmen. Zumal es Ihrer Einschätzung nach ohnehin nicht so schlimm kommen wird und die Beschränkungen baldigst wieder aufgehoben werden könnten.
zum Beitrag08.04.2020 , 20:56 Uhr
Vielleicht sollten wir uns nicht zu sehr an Dänemark orientieren. Die Mentalitätsunterschiede sind einfach zu groß. Schließlich haben die Dänen während der Krise besonders häufig Sex-Toys gekauft, die Deutschen leider nur Klopapier.
zum Beitrag08.04.2020 , 20:45 Uhr
"warum trauen die Landes- u. Lokalpolitiker*innen... ihren Bürger*innen nicht, dass sie den VIERERpack achten -..." tja, vielleicht weil es doch zu viele sind, denen diese ganzen Gebote schnurzpiepe sind. Nach meinen Beobachtungen (z.B. beim Einkauf) sind es vor allem die älteren Menschen, denen das offensichtlich am Arm vorbeigeht. Rücksichtsvoll Abstand halten? Von wegen! Und mal ehrlich: wenn nicht jedem und jeder klar wäre, dass der Norden im Prinzip abgeriegelt ist, würden wohl sehr viele Berliner, Brandenburger, Niedersachsen usw. Homeschooling und Homeoffice aus 'ner Ferienwohnung mit Meerblick betreiben. Wer die Zustände zu Hochsaison-Zeiten kennt, wird ahnen, was das für ein Fest für Covid-19 wäre!
zum Beitrag07.04.2020 , 14:38 Uhr
Volle Unterstützung! Jede/r kann plötzlich systemrelevant sein - bei der nächsten Flutkatastrophe sind es die Sandgrubenbesitzer, Sandsacklieferanten, Gummistiefelproduzenten und Hersteller von Entfeuchtungsgeräten. Ich würde es sehr begrüßen, wenn im Ergebnis dieser Krise die Notfallvorsorge dahingehend angepasst wird, dass wir/Europa in der Lage ist, plötzlich massenhaft benötigte Utensilien schnell selbst herzustellen. Man kann nicht unbegrenzt einlagern, aber eine zügige Skalierung sollte machbar sein. Und egal wer dann über sich hinauswächst - keiner sollte aus dem Dienst an der Gesellschaft hinterher in Not geraten!
zum Beitrag07.04.2020 , 01:11 Uhr
Ach nö, das Thema Gruppenimmunität, Risikogruppen und Faktor Zeit müssen wir nicht durchkauen. Merkel hat recht und Boris Johnson jetzt ein Problem - mehr muss man dazu nicht sagen.
zum Beitrag07.04.2020 , 01:03 Uhr
"Kliniken arbeiten gewinnorientiert. Welche OP bringt wieviel? Welche Verfahren sind zu aufwendig? Das sind die Fragen, die unser ach so tolles Gesundheitssystem beschäftigen und nicht die nach best möglicher Heilung." - das sind Fragen, die sich auch jedes von Beitragszahlern finanzierte Unternehmen zu stellen hat. Wie es schlecht läuft, sieht man an den Rundfunkbeiträgen oder an den Jahresberichten der Landesrechnungshöfe. "Kaiserschnitte sind finde ich auch ein super Beispiel. In Zeiten, in denen natürliche Geburt in aller Munde ist, sind die Zahlen der Kaiserschnitte so hoch wie nie. Warum? Schnell, planbar und damit Kosten sparend." - und die werdenden Mütter sind gänzlich ohne Schuld? Schnell, planbar, schmerzarm - das passt zum Lifestyle und wird gerne "gebucht". Sicher ist eine interne Debatte über gerechtere Verteilung der üppigen finanziellen Ausstattung des Gesundheitswesens und auch über die Effizienz von Verwaltungsstrukturen sinnvoll - von Beteiligten, die die Zusammenhänge kennen. Sie kennen Fälle vom Hörensagen - ich habe im persönlichen Umfeld schon mehrfach miterlebt, wie gut in der Not das System funktioniert. In keinem Fall wurde jemand "mit dem Kopf unter dem Arm" entlassen. Alle waren zugewandt und engagiert -mit Erfolg! Aber als Aussenstehender konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass manche Station besser geführt wird als andere. Es sind halt Menschen, die in dem System arbeiten, das sollte nicht übersehen werden. Da hilft mitunter noch so viel Geld oder Zeit nichts.
zum Beitrag04.04.2020 , 20:12 Uhr
Ja, als jemand, der sich um umfassenden Erkenntnisgewinn bemüht, kenne ich diesen Artikel. Gut, diese mathematische Betrachtung lesen zu können. Jetzt sollte man noch die Sichtweise eines Politikers, z.B. eines Landrates dagegensetzen, von wegen "differenzierter Lockerungen". Erinnern Sie sich, dass am Anfang der Beschränkungen genau solche uneinheitlichen föderalen Bestimmungen zu großem Unmut geführt haben? "Warum wir?! Die dürfen doch auch noch...!" usw. Es ist nicht leicht, Verantwortung zu übernehmen und ich bin, ehrlich gesagt, insgesamt sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie in diesem Land verantwortlich agiert wird. Heisst ja nicht, dass alles perfekt läuft und dass Risikovorsorge kein ganz heisses Thema ist. Aber mal ehrlich: wer lagert denn heute noch Sandsäcke gegen die nächste Flut im Keller? Schon vergessen, 2002, 2013?
zum Beitrag04.04.2020 , 15:50 Uhr
Wann werden wir Schlagzeilen lesen müssen wie "Parkbänke dauerbesetzt - wie lange darf jemand eine Parkbank blockieren?" oder "Schlange stehen an der Liegewiese - Senat erwägt Zeitkontingente!" oder "Jurist erläutert - Handtuch auf Parkbank legen gilt nicht als Reservierung!" oder zur abgeschafften Ausweispflicht "Aufdringlich - Polizei prüft Haushaltszugehörigkeit jetzt am Geruch!" Irgend einen Grund zum Lamentieren wird BerlinerIn schon finden.
zum Beitrag04.04.2020 , 15:38 Uhr
Würde es Ihnen etwas ausmachen, die nach wie vor bestehende Möglichkeit der Besonnung zur Kenntnis zu nehmen? Sie dürfen im Umfeld Ihres Wohnorts spazieren gehen oder Sport treiben. Sie dürfen nur nicht verwundert sein, dass in einer Großstadt viele Menschen gleichzeitig auf die Idee kommen, mal Luft schnappen zu wollen. Da wird es mit 1,5 m Abstand mal schwierig. Die Beschränkungen gelten übrigens vorübergehend, nicht dauerhaft.
zum Beitrag04.04.2020 , 09:09 Uhr
"Für gemeingefährlich blöde nämlich: ..." Naja, mindestens gemeingefährlich ist es ja, wenn mit Zahlenmaterial nicht richtig umgegangen wird (werden kann??). Der Anschein, dass 462 angezeigte Verstösse in 10 Tagen bei 3,8 Mio. EW wohl ein Klacks wäre, mag bei Knöllchen oder Hundekot zutreffen, denn die vermehren sich nicht. Bei einer Seuche mit exponentiellen Ausbreitungscharakter liegen die Dinge anders und jede/r, der/die sich unter Inkaufnahme von teils erheblichen Einschränkungen an die Auflagen hält, muss darauf vertrauen können, dass es ALLE anderen auch tun, notfalls unter Zwang. Was würde der coole Barista wohl sagen, wenn seine "Mitbewerberin" gegenüber einfach weiter die Stühle rausstellt und Latte und Espressi an die coolen Typen verkauft? Statistisch wäre die andere nur 1 von 3,8 Mio, aber im realen Leben ein Riesenar.... och.
zum Beitrag04.04.2020 , 08:48 Uhr
Die Risikoabwägung zwischen Gewinn und mitunter tödlicher Gefahr ist das Tagesgeschäft von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und Gesetzgeber. Warum wohl kostet eine Arbeitsstunde auf dem Bau, unter Tage, im Lager, in der Produktion in Deutschland so viel mehr als in Bangladesh, Pakistan, Indien usw.? Für den Einsatz der Erntehelfer bedeutet die Abwägung, ob bei vertretbarem persönlichen Schutz überhaupt noch mit einem positiven finanziellen Ertrag des Ernteguts zu rechnen ist. Wer würde Spargel für 18 Euro/kg oder Erdbeeren für 10 €/kg kaufen? Ist am Ende ein Totalausfall günstiger? Oder sind die Margen für die Erzeuger doch nicht so klein, sodass der Mehraufwand noch kompensiert werden kann?Was würden die angeordneten Schutzmaßnahmen nützen, wenn sich die ErntehelferInnen nach Feierabend irgendwo treffen, weil es sonst strunzlangweilig ist?
zum Beitrag02.04.2020 , 18:14 Uhr
Würden Sie sich ein vollgeniestes oder -gehustetes Taschentuch unter die Nase binden? Nichts anderes ist ein MNS, da reicht auch längere Tragezeit oder ein wenig körperliche Aktivität. Wie wird so ein Lappen dann abgelegt bzw. entsorgt? 3x überall drangefasst oder mal schnell wo abgelegt - super! Und genau das wird passieren, wenn alle Menschen beim Einkauf Maske tragen müssen. Vor der Ladentür wird sie wieder abgenommen und in die Jackentasche gestopft. Nur begrenzt gute Idee, die Maskenpflicht.
zum Beitrag30.03.2020 , 23:57 Uhr
"Die Rettung wären „Corona-Bonds“, also Kredite, die die Eurozone gemeinsam aufnimmt. Diese Anleihen wären bombensicher, weil alle Eurostaaten haften würden,..." - Frau Herrmann, was bedeutet "alle Eurostaaten haften" genau? Könnten Sie das präziser formulieren? Aus meinem Berufsalltag kenne ich "gesamtschuldnerische Haftung", bei der im Zweifel auch ein einziger Teilnehmer für sämtliche Verbindlichkeiten aufkommen muss, wenn bei den anderen nichts zu holen ist (oder diese "untertauchen"). Unter diesen Bedingungen kann ich die Vorbehalte von Deutschland, Österreich usw. nachvollziehen. Wie stand es um die europäische Solidarität um 2005, als Deutschland der "kranke Mann Europas" war und hierzulande in der Folge die bis heute nachblutenden Hartz-Regelungen eingeführt wurden, um von den hohen Arbeitslosenzahlen herunter zu kommen? Meiner Erinnerung nach hat jedes Land für sich erstmal mit dem neuen EURO rumgespielt, die Nachbarn waren egal.
zum Beitrag29.03.2020 , 21:18 Uhr
Noch immer nichts begriffen: die Park-Banker sind nur deshalb allein dort, weil sich der grössere Teil der BerlinerInnen an die Regeln hält. Sobald durchsickert, dass hinsetzen erlaubt ist, werden die Parkbänke, Liegewiesen und Parks wieder voll sein mit Menschen. Eigentlich sollte man annehmen können, dass die eingesperrte Berliner Bevölkerung froh ist, sich mal im Freien BEWEGEN zu können. Nö, nicht die Bohne! HINSETZEN ist das neue HABEN WOLLEN.
zum Beitrag29.03.2020 , 15:26 Uhr
Wie konnten die Berliner nur die Blockade '49/49 überleben? DAS waren eben noch BerlinerInnen und keine Jammerlappen. Berlin ist eine sehr grüne Metropole mit Parks, Wasserläufen, Promenaden. Und 'ne riesigen unbebauten Tempelhofer Feld. Reicht wohl alles nicht in Zeiten von Ausgangssperre? Nur zur Erinnerung: einen Tag nach den Schulschließungen waren die Küstenländer gezwungen, die Zufahrten zu den Inseln abzuriegeln. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen PKW mit B im Kennzeichen - ihr wollt es eben nicht anders.
zum Beitrag29.03.2020 , 15:13 Uhr
"Die Autoindustrie beweint gerade öffentlich, dass durch die Pandemie jetzt Jobs verloren gehen." und "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren." Das trifft doch nicht nur auf die großen Konzerne zu. Unter den Freiberuflern und Selbstständigen, die jetzt unter die warme Dusche der Soforthilfen huschen, sind sicherlich nicht wenige, die sich bisher bei Ausschreibungen einen Teufel um solide Kalkulation gekümmert oder ihr Geschäftsmodell weiterentwickelt haben. Mit dem Wissen, dass der billigste Bieter gewinnt oder in dem Glauben, dass alles so weiterläuft wie seit 20 Jahren, haben sie sich ihre Kosten schöngerechnet und nach dem Motto "für mich reicht's" regelmässig die solider rechnenden oder stärker investierenden Mitbewerber ausgestochen (mir sind einige bekannt). Sie stehen jetzt ohne nennenswerte Rücklagen da (die genau solche Situationen überbrücken sollen) und freuen sich auch, dass ihre Verluste vergesellschaftet werden. Die Verlogenheit zieht sich durch die gesamte Gesellschaft, nur bei den großen Konzernen fallen die Folgen stärker ins Gewicht.
zum Beitrag29.03.2020 , 10:40 Uhr
"Die Pandemie besiegelt den Bankrott des neoliberalen Modells. Der Kult des starken Egos, dessen schrankenlose Freiheiten letztlich allen nutzen sollten, ist angesichts einer Bedrohung, die nur kollektiv bekämpft werden kann, lächerlich." Diese Pandemie zeigt aber auch die Grenzen des Fürsorgestaates - schnarchlahme Meldeketten der Gesundheitsämter, die mit veralteter technischer Ausstattung hantieren (das Fax als modernstes zulässiges Kommunikationsmittel?), seit Jahren auf Halde liegende Fördergelder für schnelle Internetverbindungen, parteipolitisches und föderales Klein-Klein bei richtungsweisenden Entscheidungsprozessen, wie z.B. der Digitalisierung. Über den "Kult des starken Egos" können wir täglich in der TAZ lesen, wenn AutorInnen über das ultimativ glückszerstörende Verbot, JETZT auf der Parkbank ein Buch lesen zu dürfen oder JETZT als Berliner meine Zweitwohn- Destination in Brandenburg oder an der Ostseeküste aufsuchen zu dürfen, lamentieren. Die Infiltration mit neoliberalem Gedankengut ("Der Staat kann mich mal!") ist bereits weiter fortgeschritten, als dem Autor bewusst sein mag. Sie wird nur dann ausgeblendet, wenn es zu eigenen Unannehmlichkeiten (Mietpreissteigerung, Verlust der Einkommensquelle, Home schooling) kommt. Dann soll "der Staat" am besten gleich Unternehmen verstaatlichen und das bedingungslose Grundeinkommen und Soforthilfen für jeden Dackel auszahlen. Vielleicht gelingt nach Corona eine sachliche und ideologiefreie Debatte darüber, was "der Staat" tatsächlich besser kann und wo privatwirtschaftliches Unternehmertum sinnvoll, effizienter und besser agiert. Und wie man beide Seiten vor Übergriffen schützt.
zum Beitrag28.03.2020 , 20:08 Uhr
@Uwe Rada: warum eigentlich nicht den Erstwohnsitz nach Brandenburg verlegen? Und dadurch mit dafür sorgen, dass 1. in Berlin das Wohnungsproblem abgemildert wird, 2. der Rückbau an der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gestoppt wird, 3. die abgehängten Regionen eine Perspektive haben. Zweitwohnsitz heißt doch nichts anderes als "lasst mich in Ruhe" (arbeiten oder chillen). Davon wird keine ÖPNV-Struktur verbessert, keine Schule erhalten, keine Arztpraxis gesichert. Warum müssen ausgerechnet in der TAZ vor dem Hintergrund der Corona-Krise solche Luxus-Problemchen behandelt werden (das zieht sich inzwischen als roter Faden durch etliche Artikel), nicht ohne uns Leser an anderer Stelle wieder eindringlich an die unbeachtete Notlage der Geflüchteten, Inhaftierten, Minderheiten usw. zu erinnern. Wenn Inen und Ihren Autoren-KollegInnen der Zweitwohnsitz oder die Buch lesende Park-Bankerin so wichtig sind, dann kommt mir das Interesse an den Notlagen der oben Genannten geheuchelt vor.
zum Beitrag27.03.2020 , 23:00 Uhr
"Ähnlich zaghaft setzt sich die Einsicht durch, die Bewertung der Konsequenzen des öffentlichen Handelns im Kampf gegen Corona nicht ausschließlich der (unbestritten! ungeheuer! klugen!) virologischen Expertenwelt zu überlassen" Die hochgelobten Expeten haben von Anfang an klargemacht, dass sie ausschließlich medizinische bzw. epidemiologische Einschätzungen mit Handlungsoptionen auf der Basis des aktuellen Erkenntnisstands abgeben. Das öffentliche Handeln und die Bewertung der Konsequenzen lag immer bei der Politik. Aber es ist sicher richtig, dass neben den Virologen auch Ökonomen, Psychologen und Sozialwissenschaftler stärker in Erscheinung treten (sofern sie das Format der bekannten Virologen haben). Aber mal ehrlich: worum geht's? Im Artikel schwingt bereits der Wunsch mit, nur die Risikogruppe (Ü70?) zu isolieren, weil das eigene Leben saublöd aus der Bahn geworfen wurde (Kinder ganztägig zu Hause - die Hölle!). Lustiger Weise wird 2 Artikel weiter in der TAZ über die ganz schlimme soziale Isolation von Singles als Folge der Ausgangssperren geschrieben. Meines Wissens ist die Kohorte Ü70 überproportional von Einsamkeit betroffen. Sollten wir nicht gleich direkt über die gesellschaftliche Akzeptanz für einen sozialverträglichen Hinschied von Alten reden, statt halb verschämt den ungelenken Umweg über die Einschränkung von Freiheitsrechten zu nehmen? Von wegen!
zum Beitrag27.03.2020 , 22:18 Uhr
"In Bayern und Sachsen darf darüber hinaus niemand dabei sein, ..." das ist schlicht falsch. Auch in Sachsen gilt "...alleine oder in Begleitung des Lebenspartners bzw. mit Angehörigen des eigenen Hausstandes und ohne jede sonstige Gruppenbildung größer als fünf Personen." Die Tonlage der TAZ nervt zur Zeit nur noch. Einerseits wird des Ende eines in jede Ritze lauernden Neoliberalismus beklatscht und die Rückkehr des Wohlfahrts-Staats besungen (wenn es um staatliche Soforthilfen für prekär und weniger prekär Beschäftigte, in jedem Fall aber um die Wahrung des privat errungenen Status geht), andererseits wird die Buch lesende Parkbank-Sitzerin zur Jeanne d'Arc gegen pöhse staatliche Willkür hochgejazzt. Liebe TAZ, ihr habt uns oft um Mitgefühl, Nachsicht und Geduld umworben in Artikeln und Beiträgen über Benachteiligte, Minderheiten, Geflüchtete - und dass man die Störungen im eigenen Wohlfühl-Raum doch bitte ertragen möge. Gern! Aber dann reißt euch jetzt mal zusammen und hört auf, über nervige Home-scooling-Kids und rotzlangweilige Drin-Bleiben-Gebote zu lamentieren. Diese Weinerlichkeit ist peinlich angesichts dessen, was viele seit 2015 ertragen und geleistet haben!
zum Beitrag26.03.2020 , 17:42 Uhr
"Der Staat müsse schlank, also nicht zu teuer sein, der Markt regele alles Weitere. Solch liberale Binsenweisheiten kann im Angesicht von Corona niemand mehr sagen, ohne ausgelacht zu werden." Der Markt würde schon alles Weitere regeln, nur nicht so, wie das einige Neoliberale gern hätten. "Der Markt" würde jetzt die Lufhansa, die großen Reiseanbieter, viele Mittelständler, große Teile des Kulturbetriebs erst einmal wegfegen, bevor sich irgendwann, zum absehbaren Ende der Krise, neue Strukturen herausbilden würden. Das würde ein Heulen und Zähneklappern, auch bei den großen Investoren und Anteilseignern bis hin zu den Miethaien geben, nicht nur bei den Solo-Selbstständigen und Kurzarbeitern. Die Marktwirtschaft würde das trotzdem überleben. Nur den Menschen würde es deutlich schlechter ergehen. Die Steuerausfälle und die Sozialkosten wären dann um ein Vielfaches höher. Es ist also auch im Interesse des Staates, den Absturz abzufedern. Die angedachten staatlichen Beteiligungen verstehe ich als eine Art Rücksicherung des Staates auf den immensen Mitteleinsatz für private Firmen in Schieflage, um im Ernstfall Zugriff auf Werte und Vermögen zu behalten. Dass Staatsbetriebe die besseren Wirtschafter wären, darf weiterhin bezweifelt werden, wenn man sich die bekannten Akteure ansieht. Wollen wir mal hoffen, dass die Erfahrungen aus der Finanzkrise und jetzt der Pandemie bei der Mehrzahl der Ökonomen zur kritischen Überprüfung bekannter Wirtschaftsmodelle und vielleicht zu neuen symbiotischen Beziehungen zwischen freiem Unternehmertum und staatlicher Fürsorge führt.
zum Beitrag25.03.2020 , 21:39 Uhr
"Klar macht man mit. Welche Alternative gibt es? " - vom freiberuflichen Volkshochschullehrer zum angestellten Quereinsteiger oder verbeamteten Lehrer an eine Oberschule/Gymnasium im ländlichen Raum wechseln??? Die zahlen ganz gut. Wenn die Bedingungen an VHS und Uni so schlecht waren, wäre in den vergangenen 1-2 Jahren ein guter Zeitpunkt gewesen, möchte man glauben.
zum Beitrag25.03.2020 , 21:26 Uhr
Auch in Sachsen gilt die Soforthilfe für Freiberufler und Solo-Selbstständige bis 9.000/ 15.000 € als Zuschuss. Umsatzsteuer müssen Sie als Freiberufler ohnehin nur auf bereits vereinnahmten Umsatz zahlen. Bei ESt- Vorauszahlungen lohnt sich sicher die Nachfrage beim FA (ich weiß, da gibt es sehr unflexible KandidatInnen, trotzdem probieren). Dem Vermieter mal 'ne Kündigung in Aussicht stellen. So schnell wird er keinen Nachmieter finden angesichts der unsicheren Lage. Kopf hoch!
zum Beitrag25.03.2020 , 18:55 Uhr
Soso, der Neoliberalismus muss mal wieder dran glauben. Sie haben offenbar nicht mitbekommen, dass es selbst gegen "profitable" Krankheitserreger, wie den Malaria-Erreger, keinen Impfstoff gibt, obwohl seit über 40 Jahren (Aussage Prof. Drosten) daran geforscht wird und ein Impfstoff zum absoluten Kassenschlager avancieren dürfte. Auch das ist ein Teil der von Hartmut Rosa beschriebenen "Unverfügbarkeit" - wir können es (noch) nicht. Überprüfen Sie Ihre steile These doch nochmal an der sich zuletzt wieder stark zunehmenden Ausbreitung von Masern, obwohl für die kostenlosen Impfungen Impfstoffe in ausreichender Menge verfügbar sind. Beziehen Sie dabei auch die Faktoren Impfgegner, Gleichgültigkeit und Egoismus mit ein. Man kann den Neoliberalismus und die von ihm angefeuerte Profitsucht usw. gerne prügeln - Gründe gibts dafür genug. Aber man sollte sich davor hüten, alle Problemlagen dieser Welt darauf abzuwälzen und damit den eigenen Blick auf Lösungsansätze einzuengen.
zum Beitrag25.03.2020 , 18:38 Uhr
"Wie lange kann die Gesellschaft so etwas durchhalten?" - vermutlich nur so lange, wie jede/r zunächst mit der Neuordnung der eigenen Umstände befasst ist. Wenn das erledigt wurde, blickt er/ sie sich um und sieht, dass andere vielleicht einen Ticken besser klarkommen/ noch arbeiten können/ eine abwechselnde Kinderbetreuung verfügbar haben usw. und ab dem Moment wird es blubbern. Je länger die Zeit der "Unverfügbarkeit" andauert, um so stärker wird es blubbern, dann brodeln. Geht ja jetzt schon los, dass manch einer nicht damit klarkommt, warum hier die Ausgangsregeln so sind, anderswo aber ein klein wenig anders. Sobald diese Gruppe lautstark wird, ist es vorbei mit der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung.
zum Beitrag25.03.2020 , 00:29 Uhr
"wenn man in Bayern oder Sachsen nicht einmal ohne Rechtfertigung allein das Haus verlassen darf,..." in Thüringen und Sachsen-Anhalt auch nicht. Aber ich darf hier in Sachsen natürlich mit meiner Familie spazieren gehen oder im Freien Sport treiben, oder auch mit einer Person, die nicht zum Hausstand gehört. Beruflich bin ich auch noch unterwegs, auch auf Baustellen. Dort hat man sich auch auf die Krise eingestellt und es ist gut, das dieser chronisch überlastete Bereich (noch) nicht völlig zum Erliegen kommt. Angeblich soll es ja in etlichen Städten Wohnraumbedarf geben...
In Sachsen hat der Innenminister erklärt, dass der "nähere Wohnortbereich" sich sicher nicht über zwei Landkreisgrenzen erstreckt. Oder wollen Sie lieber, dass nach exakt 5 km Schluss ist? Und meinen Sie Luftlinie, Radweg oder Strasse? Und wie sollen die Ordnungsämter das an Ort und Stelle prüfen? Ich finde die Unschärfen gut.
zum Beitrag25.03.2020 , 00:11 Uhr
"Und wenn es durch die Krise 1,2 Mio. neue Leistungsbezieher gibt, dann ist das keine Leistung Gelder zur Verfügung zu stellen, denn das Gesetz kennt eh keine Begrenzung: hat jemand Anspruch auf Leistungen, bekommt er sie, Budget hin, Budget her." Schon mal was von Steuererhöhung oder Anpassung der Sozialabgaben, oder von Budgetkürzungen in anderen Daseins-Bereichen gehört? Oder glauben Sie wirklich, dass der Finanzminister Dukaten scheißen kann? Die Lasten der Krise werden vor allem die bezahlen, die steuerpflichtige Einnahmen haben. Das, was Sie ärmliches Almosen nennen, sind ca. 1.000 € /Person/Monat an Geld- und Sachleistungen. Bei ca. 1.300 € liegt -zum Vergleich- die durchschnittliche Rente eines männlichen Arbeitnehmers nach ca. 40 Berufsjahren.
zum Beitrag24.03.2020 , 13:07 Uhr
Na dann rechnen Sie doch mal selber, wie hoch der tägliche Bedarf an Masken und Handschuhen wäre, wenn von ca. 50 Mio. erwachsenen Bürgern täglich ca. 30 Mio. "aus triftigen Gründen" (Arbeit, EInkauf, Arztbesuch, Hilfsleistungen) unterwegs sind und sich entsprechend einkleiden müssen. Selbst wenn es nur 10 Mio. wären...
zum Beitrag24.03.2020 , 12:59 Uhr
Was ist Ihnen wichtiger: dass wir Bürger unbeschränkt unseren Freizeitaktivitäten nachgehen können oder dass so gut es geht das Erwerbsleben aufrecht erhalten wird? Wenn diejenigen, die mit ÖPNV in ihre Großraumbüros fahren müssen, unterwegs auf deutlich weniger Menschen treffen (und das ist außerhalb Berlins durchaus ein Fakt) und überhaupt der Kontakt untereinander auf das Nötigste begrenzt wird, dann reduziert das immerhin das Übertragungsrisiko und hält zumindest einen Teil der Wirtschaft am Laufen. Die ganzen Unterstützungsmilliarden, die jetzt auf Teile des Volks geschüttet werden, müssen ja irgendwie erwirtschaftet werden. Auch auf Baustellen werden z.B. die wöchentlichen Beratungen abgesagt, zeitlich gestaffelt oder auf ganz wenige Teilnehmer begrenzt - damit es dort weitergeht. Jeder tut, was er/sie kann. Der beklagte "Alleingang" ist doch in der Wirkung marginal, bundesweit gibt es jetzt fast gleichlautende Beschränkungen. Und zu den weiter oben von Ihnen genannten Sperren an Bundeslandgrenzen: die Doofheit von Menschen ist kaum auszuhalten - kaum waren die Schulschließungen verkündet, rollten Autos aus Berlin, Brandenburg, Sachsen usw. Stoßstange an Stoßstange über den Rügendamm. Logisch, dass Politik hier nachsteuert!
zum Beitrag24.03.2020 , 07:54 Uhr
"einheitliches Handeln bzw. Vorgaben - und eben mit Maß-" Na dann, erzählen Sie mal, was Ihr "Maß" wäre. Ich wette darauf, dass Sie binnen Stunden eine Latte von Meinungen bekommen, warum Ihr Maß völlig unzureichend oder völlig übertrieben ist. Wo ist jetzt eigentlich das Problem? Wer nicht unmittelbar auf einer Landesgrenze wohnt, muss sich im Prinzip nur um die geltenden Regeln am eigenen Wohnort kümmern. Einfach mal machen.
zum Beitrag24.03.2020 , 07:48 Uhr
Wie viele Großraumbüros kennen Sie, in denen aktuell noch ohne Homeoffice-Angebot und ohne stark ausgedünnter Belegschaft gearbeitet wird? Selbst kleinere Büros schicken ihre MA nach Hause, weil die Unternehmensleitung eine Fürsorgepflicht hat. Die allermeisten Unternehmer nehmen das ernst, wie aus zahllosen Entschuldigungs-Mails von meinen Geschäftspartnern erkennbar wird. Und nur nebenbei: wenn nur noch diejenigen rausmüssen, die ihrer Arbeit nicht von zu Hause aus nachgehen können, dann hilft es deren Gesundheit schon mal sehr, wenn sich nicht auch noch haufenweise infektiöse Spaß-Kasper untermischen. Es ist aber auch klar: Wer ein Haar in der Suppe finden will, der findet auch eins.
zum Beitrag21.03.2020 , 21:52 Uhr
Glauben Sie allen Ernstes, dass unsere lieben Mitmenschen, die auf die dringlichsten Aufforderungen zu freiwilligen Verhaltensänderungen pfeifen, sich um die richtige Anwendung von Hand-, Mund- und Augenschutz kümmern würden bzw. kognitiv dazu in der Lage wären? So lange keine Hautverletzung vorliegt, schützt ein Handschuh auch nicht besser vor Schmierinfektion. Und wenn sie die Handschuhe falsch abstreifen oder unbedacht ablegen, können Sie doch in Kontakt mit Viren kommen. Ein feuchtwarmer Mundschutz ist immer auch ein grandioser Nährboden für alles, was wachsen will und sollte häufig gewechselt werden - super Idee angesichts des bestehenden Mangels. Zu Ihrer Verbreitungs-Einschätzung Tschechien mit ca. 10,6 Mio. Ew. hat Stand 19.3. 631 Fälle, hochgerechnet auf dt. EW-Zahl wären das ca. 5000 Fälle. Der erste Fall in CZ wurde Anfang März gemeldet, der erste dt. Fall Mitte Januar. Unsere Nachbarn haben also noch etwas Zeit, bis der steile Anstieg kommt. Sie können ja weiter beobachten, ob die feuchtwarmen Atemschutzmasken eine gute Idee sind.
zum Beitrag21.03.2020 , 21:27 Uhr
"Die Coronakrise zeigt nun, dass der „freie Markt“ eine Fiktion ist. Märkte können nur existieren, wenn der Staat sie stützt." Habe ich da was falsch verstanden?? Ich dachte immer, dass "der Markt" das Verhältnis von Angebot und Nachfrage abbildet oder -im angloamerikanischen Bereich- eher eine Wette auf die Zukunft darstellt. Und der Staat oder die ordnungspolitische Macht nur sicherstellen muss, dass das Marktumfeld möglichst stabil ist. "Der Markt" an sich schert sich nicht vordergründig um soziale Belange oder Folgen; die Marktteilnehmer können das sehr wohl tun - wenn ihnen an gut eingearbeiteten Mitarbeitern und Spezialisten, die ihren Wert am Markt ermöglichen, gelegen ist. Der Staat kommt doch im Prinzip erst ins Spiel, wenn es darum geht, die Marktteilnehmer an den Kosten für ein stabiles Marktumfeld zu beteiligen und für all jene zu sorgen, die zu den Bedingungen des Marktes nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten (können), aber dennoch Teil der Gesellschaft sind. Wenn der Staat jetzt massiv ins Geschehen eingreift, dann tut er das m.E. hauptsächlich, um Infrastruktur zu erhalten (Lufthansa), Know How im Land zu halten (drohende Übernahmen) und soziale Härten abzumildern (Kurzarbeitergeld usw.). "Der Markt" an sich würde trotzdem funktionieren, nur eben um den Preis radikaler "Flurbereinigung".
zum Beitrag21.03.2020 , 19:29 Uhr
Allen, die Kritik an einer Verhängung der Ausgangssperre üben, sollte ungefilterter Einblick in die Arbeit des medizinischen Personals in italienischen, spanischen, französischen, iranischen und bald auch deutschen Corona-Kliniken gegeben werden. Sollen sie gedanklich mit dabei stehen, wenn Ärzte sich für das Leben einer Mittfünfzigerin und gegen das des eigenen Eltern- oder Großelternteils entscheiden, weil zu viele Beatmungspatienten gleichzeitig eingeliefert werden. In diesen Kliniken kommen spitzfindige Debatten über den Sinn von Einschränkungen zur Zeit nicht so gut an. Die Vorwarnungen von Seiten der Politik und die Warnungen der Mediziner waren eindeutig - einem Teil der Mitbürger offenbar nicht eindeutig genug, obwohl die Prognosen bislang immer durch die Realität bestätigt worden sind. Und eins noch: Einem sozial auffällig werdenden Nachbarn kann das Umfeld helfen, mit gähnender Langeweile werden wir durch Aussitzen oder mit wütender Kreativität fertig - einem Coronafall mit verklebten Lungenflügeln und massiver Atemnot kann jedoch nur noch der Facharzt mit entsprechender Medizintechnik helfen.
zum Beitrag21.03.2020 , 18:57 Uhr
Warum so kategorisch? Es gab mal eine Zeit vor der industriellen Milchproduktion, da hat man die Kälber nicht "nach wenigen Lebenstagen schon getötet", um an die Milch zu kommen, da standen Kühe noch auf Wiesen, die für den Feldfruchtanbau eher ungeeignet waren und haben in unwirtlicheren Regionen zum Lebensunterhalt der Menschen beigetragen. Es wäre lohnend, eigenes Engagement dahin zu lenken, dass solch ein sinnvolles symbiotisches Miteinander gestärkt wird. Sie können ja gern Hafermilch trinken, aber Sie dürfen auch mal darüber nachdenken, ob Sie mit Ihrer hier zur Schau gestellten kleinkindlich-naiven Schwarz-Weiß-Denke tatsächlich die Ziele erreichen können, die Ihnen wichtig sind - oder ob es wieder einmal nur um die eigene moralische Aufwertung geht.
zum Beitrag21.03.2020 , 00:36 Uhr
Ist ja ganz nett, dass es für Menschen mit Laktoseintoleranz eine Vielfalt an Milch-Alternativen gibt. Aber mal ehrlich - wer rund 30 Minuten Tagesfreizeit für die Zubereitung von 1 Glas Getränk erübrigen kann, hat entweder reich geerbt oder sonst nichts vor. Und da sind die Haferflocken schon flockig, also schon industriell verarbeitetes Getreide. Man (mensch!) sollte erwarten können, dass die noch handgequetscht werden. Und beim nächsten Glas bitte mal alle eingematschten Geschirrteile plus Seihtuch zusammenzählen und dann mal den Wasserverbrauch fürs Spülen auf's Jahr hochrechnen und auch den Strom für den Pürierstab nicht vergessen - wohl bekomms, Mathe sechs!
zum Beitrag14.03.2020 , 22:35 Uhr
Der Kabinettsausschuss (einer von vielen) wird sich nicht "irgendwohin zurückziehen" sondern die notwendigen Koordinierungsaufgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie abarbeiten. Echte Sorgen sollten wir uns um solche zwielichtigen Vereine wie das IOC machen, die offenbar immer noch nicht den Schuss gehört haben und Athleten ins Risiko laufen lassen.
zum Beitrag14.03.2020 , 09:27 Uhr
Bei Ihrer Orakelei sollten Sie nicht übersehen, dass der Warentransport auf der Schiene von Güterbahnhof zu Güterbahnhof zwar relativ weniger Personal erfordert, diese Waren aber nicht dort, sondern in Einzelhandelseinrichtungen verkauft werden. Das mehrfache Umladen erfordert Personal. Aber dafür können wir ja auch wieder Ihre stille Kampfreserve, die Schülerinnen und Schüler einsetzen. Es würde -um bei Ihren Sandkastenspielen zu bleiben- vermutlich leichter sein, zusätzliche Kräfte zu aktivieren, die einen LKW-Führerschein haben, als Leute mit Lokführerlizenz. Nur mal so...
zum Beitrag12.03.2020 , 21:19 Uhr
Wie würde denn Ihre Beschlussvorlage aussehen, wenn nach Ihrer Einschätzung alles so klar ist? Im Gunde gibt es gegenwärtig doch nur zwei schlechte Varianten: wenn die Kitas und Schulen offen bleiben, besteht die Gefahr, das angesichts der nicht mehr ermittelbaren Infektionsketten das Virus noch schneller in den Haushalten ankommt. Wenn die Schließungen kommen, besteht die Gefahr, dass die lieben Omis und Opis als Kinderbetreuung eingespannt werden, weil die Eltern arbeiten müssen und sollen. Schließlich sollen weiterhin Kranke versorgt, der Einzelhandel aufrecht erhalten, für die Sicherheit gesorgt werden usw. Wie sagte kürzlich Boris Pistorius: bei unklarer Faktenlage spielt schon auch der Gedanke an den Wähler bei der Entscheidungsfindung eine Rolle. Und an den Staatsanwalt... Der würde Sie auseinander pflücken, wenn Sie eine einseitige Abwägung getroffen und z.B. den Aspekt der Versorgungssicherheit unzureichend berücksichtigt haben.
zum Beitrag11.03.2020 , 22:26 Uhr
Und wer überprüft, ob ich im Bus, am Arbeitsplatz, im Geschäft tatsächlich mein eigenes Smartphone vorweise und nicht das meines cleanen Angehörigen? Im Übrigen entscheiden sich jährlich sehr viele gegen eine Grippeschutzimpfung oder wie zuletzt wieder gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen und nehmen ihren eigenen Tod oder den ihrer Mitmenschen in Kauf. Dafür müssen wir noch nicht einmal Persönlichkeitsrechte bemühen.
zum Beitrag11.03.2020 , 22:13 Uhr
Das Problem liegt wohl weniger in der knappen Bevorratung, denn alle Transportwege funktionieren noch. Das Problem liegt in der Konzentration der Produktionsstätten weit ausserhalb Europas, noch dazu im Haupt-Verbreitungsgebiet des Virus. Bei breiterer Streuung von essentiellen Produktionskapazitäten sollte eine volkswirtschaftlich unsinnige Massenbevorratung wie in Zeiten des Kalten Krieges überflüssig sein. Vielleicht wird das zum positiven Moment nach der Krise: die Erkenntnis, dass die Vorhaltung eigener Produktionskapazitäten -hier im weitesten Sinne Textil- und Pharmaindustrie- schlau sein kann.
zum Beitrag11.03.2020 , 22:01 Uhr
Ist das so? Wie war das bei der Jahrhundertflut 2002? Da lag die Verantwortlichkeit für den Hochwasserschutz bei den Landkreisen, in irgend welchen Abteilungen und es gab keine klaren Melderegeln. Landkreis A hatte keine Ahnung, dass Landkreis B gerade durchgespült wurde. War aber superflach, die Hierarchie. Aus Erfahrung ist man offenbar klüger geworden, hat entsprechende Leitstellen und Meldeketten eingerichtet. Wie wir jetzt erfahren dürfen, liegt die Entscheidungsbefugnis für weitreichende Eingriffe in das Wirtschafts-, Sozial- und Kulturleben auf höchstens Amtsleiter-Ebene einer Kreis- oder Gemeindebehörde, bei Hochschulrektoren, bei Regionalkirchenämtern. Je nachdem, ob dort Hasardeure oder Hasenfüsse sitzen, düfen wir uns über einen Flickenteppich von Entscheidungen wundern. So lange, bis eine "Empfehlung" von übergeordneter Instanz, die aber eigentlich nicht entscheidungsbefugt ist, mit kaum verhohlener Unmissverständlichkeit alle Akteure auf Linie bringt. Warum nicht gleich für den Epidemiefall eine klare Informations-, Melde- und Weisungskette temporär in Kraft setzen? So ein Virus stoppt ja nicht an Landkreisgrenzen und die Berufspendler, Touristen, usw. auch nicht.
zum Beitrag11.03.2020 , 15:11 Uhr
Hoffentlich komme ich nicht in die Situation, von Leuten wie Herrn Albers (Beruf: Chirurg) einmal medizinisch versorgt werden zu müssen. Seine Art der Risiko-Bewertung empfinde ich als abenteuerlich. Wer so argumentiert wie Herr Albers, der würde auch nach 10x Fehlalarm die Brandschutzeinrichtungen in öffentlichen Gebäuden abmontieren - bringt eh nichts und kostet nur Geld. Und beim nächsten Feuer die Verantwortung dann bei anderen suchen. Ob die Verortung der Zuständigkeiten angesichts epidemischer oder pandemischer Krankheitsverläufe bei den regionalen Ämtern tatsächlich so eine gute Idee ist, wie von Albers treu und fest behauptet, darf angesichts der widersprüchlichen, zögerlichen, intransparenten Entscheidungen in Berlin bezweifelt werden. Gerade dieses Hin- und Her verursacht die von Albers beklagte Überreaktion in der Bevölkerung. Und hat er wirklich geglaubt, dass er mit stupider "Ball-flach-halten"-Rhetorik durchgekommen wäre im Zeitalter von Internet, Social Media und stringenten, heftigen Einschränkungen in unseren Nachbarländern? Könnte es sein, dass er als "Halbgott in Weiss" ein Problem hat, andere als die eigenen Argumente zur Kenntnis zu nehmen und eigene Positionen kritisch zu hinterfragen?
zum Beitrag11.03.2020 , 08:01 Uhr
"Ohne nun irgendwelchen "Verschwörungstheorien" nach zu hängen,..." Nicht?? Sie hängen vorne dran! Da bin ich froh, dass Sie nicht Chef-Statistiker des Bundes sind, bei so viel Naivität. Sie sollten sich lieber mal fragen, seit wann ein Teil der Mitbürger ihre eigene Entscheidungsfähigkeit verloren hat; war es lange vor Social Media oder erst danach? So ärgerlich die teils widersprüchlichen Ansagen aus den Regionalbehörden sind - für alle Freizeit- und Spass-Aktivitäten sollte jeder einigermaßen kognitiv belastbare Mensch in der Lage sein, die Ernsthaftigkeit der Lage zu begreifen und seine Handlungen entsprechend auszurichten. Der Blick um ca. 10 Tage zurück (vgl. Aussage Prof. Kekule) hilft, die Dynamik der Lage zu verstehen, nicht das Betrachten des Ist-Zustandes. Offenbar haben Sie auch noch nicht begriffen, dass es gar nicht so sehr um die mögliche Zahl von Infizierten oder Todesopfern geht, sondern um die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und der wirtschaftlichen Infrastruktur. DAFÜR muss die Ausbreitung des Virus VERLANGSAMT werden. Da könnte im Prinzip jede/r seinen Beitrag leisten, ohne gleich mit Hamster-Käufen zu reagieren. (Hamster sind in den Zoohandlungen noch in ausreichender Menge vorhanden und werden jederzeit nachgeliefert ... kleiner Scherz). Aber gut, jede/r nach seinen Fähigkeiten. Für manche MUSS es eben auch jetzt das Fussballspiel, das Konzertevent usw. in vollbesetzter Hütte sein. Meine Proritäten liegen anders und ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Mehrheit ähnlich handelt.
zum Beitrag08.03.2020 , 20:14 Uhr
"Wenn Dietmar Hopp als Hurensohn bezeichnet wird, ist das ein Statement gegen die Käuflichkeit des Fußballs, also keine persönliche Beleidigung." Ach so. Dann hätte ich noch ein paar Hurensohn- oder "Fadenkreuz"-Motive: Wladimir Putin (Gazprom, Schalke), Clemens Tönnies (Schalke), Paul-Heinz Wesjohann (Wiesenhof, Werder), Seine Hoheit Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum (Fly Emirates, HSV), Timotheus Höttges (Congstar, St.Pauli), Christian Cullmann (Evonik, BVB), Dr. Holger Enßlin (Sky Deutschland), usw. Der "ehrliche" Fussball wird doch seit vielen Jahren nur noch in der Kreisliga gekickt; die würden sich über stimmungsvollen Support von Bundesliga-"Edelfans" freuen! Die "Käuflichkeit" wird seit vielen Jahren von den Fans mitgetragen, denn echten Boykott, der das Geschäftsmodell unattraktiv machen würde, gibt es nicht. Da ist die Szene nicht konsequent genug. Und ohne die verhassten Leute mit der dicken Kohle würden die Vereine ganz schnell nach unten durchgereicht werden. Welcher Top-Spieler gibt sich heute noch mit 'nem Sack Kartoffeln zufrieden?
zum Beitrag08.03.2020 , 16:18 Uhr
Was will uns der Artikel sagen? Dass man individuell gern mehr Rente hätte - eine Binse. Da ist Ute L., die gern mehr als die reichlich 1.035,00 €/ Monat hätte, weil sie damit in einem kleinen Dorf ausserhalb Berlins offenbar nicht hinkommt. Nur zur Erinnerung: im Artikel wird auch die durchschnittliche Rente eines jahrzehntelang vollbeschäftigten Mannes genannt: 1.148 €, also 113 € über der Armutsgefährdungsgrenze. Dafür macht MANN sich also 35 oder 40 Jahre lang krumm. Frauen bekommen Kindererziehungszeiten als Rentenpunkte angerechnet - Männer in der Regel nicht, egal wie engagiert und arbeitsteilig sie bei der Kindererziehung waren. Frauen bekommen in der Regel die Mütterrente, wenn sie ein Kind aufgezogen haben. Die beiden anderen Beispiele sollten mal unter dem Aspekt "Freiheit der Lebensgestaltung" betrachtet werden. Wer sich mit Mitte 30 keine Gedanken über die Alterssicherung macht, hat am Ende eben nur wenig. In meinem Beruf gibt es genügend Beispiele dafür, dass Kolleginnen und Kollegen für kurzfristige persönliche Erfolge jede wirtschaftliche Vernunft fallen lassen und ihre Leistungen zu Dumpingpreisen verschleudern und natürlich keine Erträge generieren, von denen sie eine halbwegs tragfähige Altersvorsorge betreiben könnten. Solider kalkulierende "Mitbewerber" greifen sich an den Kopf, gehen aber in der Regel leer aus. Die Gründe für Altersarmut können also sehr vielseitig sein, aber nicht für jede private Entscheidung muss am Ende die Solidargemeinschaft in Haftung genommen werden.
zum Beitrag06.03.2020 , 18:16 Uhr
"...die längst widerlegte Geschichte..." bitte mal eine Quelle angeben. Wer sagt, dass Menschen, die jetzt nicht sofortige Grenzöffnungen gutheißen, nicht helfen wollen? "Grenzen auf" wäre nur eine Option, aber sicher nicht die beste. Sie löst nur vordergründig ein akutes Problem. Es ist generell ziemlich bescheuert, Flüchtlinge und Vertriebene, die darauf warten, in ihre Heimat zurückkehren zu können, erst durch mehrere Staaten zu karren, um sie dann irgendwo, oft losgelöst von sozialen Netzwerken, "zwischenzuparken". Bei diesen Personen darauf zu hoffen, dass sie "nebenbei" unser Arbeitskräfteproblem lösen könnten, ist ziemlich menschenverachtend und schadet wiederum den Herkunftsregionen! Anders verhält es sich mit Migranten, die auf der Suche nach wirtschaftlichem Aufstieg ihr Land verlassen wollen. Für diese sollte es vielsprachige Online-Angebote der europäischen Einwanderungsbehörden für den Erstkontakt geben - im beiderseitigen Interesse und dann sichere Korridore, die eine Einreise ermöglichen.
zum Beitrag06.03.2020 , 08:37 Uhr
Mir erschließt sich immer noch nicht, was die Linke tatsächlich will, wenn man mal deren radikale Schrapnells außen vor läßt. Vor allem Kipping fällt doch eher durch nebulös klingende Allgemeinplätze und im Milieu wohlgelittene Worthülsen auf, die da lauten: "Umverteilung des Reichtums von oben nach unten", "Förderung solidarischer Wirtschaftsmodelle" usw. Natürlich kann man versuchen, "Reichtum" (wo beginnt der?) "nach unten" (wer gehört zu unten?) zu verteilen, wenn man die Mehrheiten dafür findet und wenn man "den Abgehängten" immer wieder erzählt, dass es Leute gibt, denen es tausendmal besser geht. Mehr (empfundene) Gleichheit bzw. Gerechtigkeit kann man herstellen, indem man mal ernsthaft der Frage nachgeht, warum bestimmte Arbeitsverhältnisse als prekär einzustufen sind und andere vllt. als überbezahlt gelten müssten - und sollte sich dann um die politische Beseitigung der Ursachen bemühen. Da gerät man dann sehr schnell mit Tarifautonomie, starken Interessenverbänden und der Geiz-ist-Geil-Mentalität vieler Mitmenschen in Konflikt. Von der Frage nach dem Sinn leistungsorientierter Entlohnung im Zeitalter der Digitalisierung mal abgesehen. Auch dazu findet man bei den Linken nichts, was auf richtungsweisende Ideen und kluge Durchdringung der Materie weisen würde. Die deutsche Linke in ihrer heute anzutreffenden Aufstellung wird ebenfalls nicht in der Lage sein, das weltweit operierende Finanzwesen grundlegend zu verändern. Deshalb wird es auch unter einer linken Beteiligung an der Macht weiter "unanständigen" Reichtum geben. So what, wenn am Ende die allermeisten Menschen von sich behaupten können, sicher, frei und auskömmlich zu leben.
zum Beitrag05.03.2020 , 16:08 Uhr
Im Gegensatz zu 2015, als trotz erkennbarer Vorzeichen die europäischen Länder von einer "Flüchtlingswelle" "überrascht" wurden (haha!), haben wir es jetzt offenbar mit einem fiesen Machtpoker zwischen EU und Türkei, Griechenland und Türkei, Türkei und Syrien usw. zu tun. Wer kann beurteilen, welcher der Akteure der wahre End-Schurke ist? Alle haben Dreck am Stecken. WIR halten uns immer raus, wenn wir außenpolitisch mal Kante zeigen sollten und aktiver Einfluss auf die Befriedung von Konflikten nehmen müssten - und sei es durch schmerzhafte wirtschaftliche Sanktionen (Gruß an die KMW-Group!) oder durch die Öffnung unserer Märkte für Importe aus afrikanischen Staaten (Gruß an die europäische Landwirtschafts-Lobby!). Die wahren Grausamkeiten, die Teil des Problems sind, können wir auch jeden Tag bei Primark, KIK, H&M, an unseren Smartphones, Tablets und nicht zuletzt an unseren globalen Reisewünschen mit integriertem neokolonialen Lifestyle-Export finden.
zum Beitrag05.03.2020 , 08:05 Uhr
"Ob ich kompromissbereit bin oder nicht, steht gar nicht zur Debatte, weil ich in dieser Angelegenheit nichts zu sagen habe." - und genau das ist der Punkt. Es ist immer leicht, mit dem Wissen, dass man ohnehin nicht verantwortlich gemacht werden kann, Handlungsanweisungen oder Forderungen an andere Akteure zu senden. Die Bilder aus Griechenland und von den Inseln sind verstörend und beschämend - aber war diese Situation nicht bereits seit über einem Jahr absehbar? Jetzt einfach "Grenzen auf!" zu rufen ohne einen belastbaren Plan, wie es dann weitergeht - im Sinne gesamteuropäischen oder mindestens multilateralen Handelns - ist auch nur populistisch. Und nur weil die AfD "Grenzen dicht!" brüllt, diese Option als "verbrannt" zu betrachten, ist politischer Kindergarten. Niemand von uns wird in der Lage sein, die tatsächliche Situation und die Ambitionen der Akteure in Syrien, in Afghanistan, im Nahen Osten fehlerfrei einzuschätzen und somit verlässliche Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Wenn wir heute "Grenzen auf!" Signale senden, wissen wir nicht, was das in Bewegung setzt. Auch wenn es schwer fällt: die Sicherung von Leib und Leben und der Zugang zu elementaren Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche sollte in sicherer Umgebung so nah wie möglich an den Herkunftsländern ermöglicht werden. Wir können dabei mit diplomatischer, fachlicher und finanzieller Hilfe unseren Anteil leisten - und sollten nicht durch falsche Signale auch noch für einen Exodus von "Humanressourcen" aus den betroffenen Regionen sorgen. Wäre doch charmant, wenn sich auch die Linke mal für gut funktionierende Asylstellen an den EU-Grenzen einsetzt. Verwaltungserfahrung konnte die Linke in Berlin und Thüringen ja schon sammeln ;-) Oder sie versucht mal, ihre vormals regierenden "Brüder und Schwestern" in Griechenland zu deren Erfahrungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise und deren Begeisterung zur "Grenzen auf!"- Forderung zu erkunden.
zum Beitrag02.03.2020 , 22:28 Uhr
Jede und jeder hat hier und heute die Möglichkeit und Freiheit, ein Unternehmen zu gründen. Aber nur wenige haben den Mut, die meisten fürchten sich vor'm Scheitern und schlüpfen lieber als Lohnabhängige bei den Wagemutigen, Glücksrittern oder bei denen, wo es ohnehin schon Bombe läuft, unter. Fragen Sie mal frische Uni-Absolventen nach deren bevorzugten Zukunftsplänen. Selbständigkeit, Unternehmensgründung? Fehlanzeige! Eine Welt ohne "pöhse Kapitalisten", nur auf den Schultern von den Zauderern, Bedenkenträgern, Sicherheitsaposteln, würde vermutlich noch im Feudalismus rumdümpeln.
zum Beitrag02.03.2020 , 21:57 Uhr
Was ist das für eine dünne "Argumentation"! Erstens gab und gibt es zu SAP immer schon Oracle als Konkurrent und die "Wucherpreise" wären dauerhaft nicht möglich, wenn die Konkurrenz im Gesamtpaket besser abschneiden würde. Was soll's, Hopp ist damals mit Hasso Plattner & Co. ins Risiko gegangen, hat ein eigenes Unternehmen gegründet - zur richtigen Zeit am richtigen Ort- und offenbar auch Glück gehabt. Stört Sie das, sind Sie neidisch? Wie viel von Ihrem Einkommen oder anderen Erträgen geben Sie zusätzlich zu Steuern und Abgaben an die Gesellschaft zurück? Ich finde es lachhaft, wenn in der BUNDESLIGA und im PROFIFUSSBALL so getan wird, als ob es "guten" und "bösen" Kommerz gibt. Da werden klaglos Monat für Monat überteuerte Sky-Abos bezahlt und teurer Merch-Scheiß gekauft, aber ein Hopp ist dann das Super-Kapitalisten-A...loch. Nee Trigger, die wahren wehleidigen Deppen stehen hinter'm Zaun!
zum Beitrag24.02.2020 , 10:42 Uhr
Das ist alles? Was IST denn DIE Lösung? Ihnen ist hoffentlich klar, dass Sie sich mit Vereinfachungs-Rhetorik sehr weit an die "Debattenkultur" von AfD-affinen und verschwörungsgläubigen Realitätsverweigerern heranschleimen. Welche seriöse Quelle hat denn behauptet, dass batteriebetriebene E-Autos die einzige und endgültige Lösung sein sollen? Man sollte Tesla zugute halten, dass sie zeigen, wie harte Schwenks in eingefahrenen Industrieproduktionen möglich sind - mit viel Risikokapital, mit viel know Now und mit einem einigermaßen durchgeknallten Typen an der Spitze. Bei uns heissen letztere Andy Scheuer und verzapfen Bockmist. Was man am Tesla-Projekt in Grünheide kritisieren kann, ist die Tatsache, dass wie von Zauberhand Planungszeiten verkürzt, Steine (bzw. Bäume) aus dem Weg geräumt und flauschig-weiche Investitionsbedingungen geschaffen werden, wo kleinere Vorhaben häufig schon an den Kriterien der Mittelstandsförderung scheitern. Die Nadelholzplantage an sich ist kein grosser Verlust angesichts der Borkenkäpfer- Thematik und dringend notwendiger Waldumbau-Massnahmen auf Steuerzahlerkosten.
zum Beitrag06.02.2020 , 22:08 Uhr
Es wird sich zeigen, ob sich die AfD mit diesem Coup nicht sogar bundesweit ins Knie geschossen hat. "Auch nachdem Kemmerich seinen Antritt als Ministerpräsidentenkandidat kundtat, kursierte im Landtag schnell, dass die AfD nicht ihren Kandidaten, den parteilosen Dorfbürgermeister Christoph Kindervater, wählen könnte, sondern den FDP-Mann." Man wird wohl nun in allen Parlamenten mit AfD- Beteiligung mehr noch als bisher analysieren müssen, ob eigene Vorlagen, Anträge usw. "kaperfähig" sind und sie entsprechend wasserdicht machen. Ansonsten könnte die AfD ihren "Erfolg" ausbauen und an Stelle von keiner nennenswerten Sachpolitik nur mit rigoroser Heckenschütz*Innen-Taktik permanent das parlamentarische Geschäft stören. Jede*r Mandatsträger*In dieser Partei sollte sich ernsthaft fragen, ob diese üble Zocker-Mentalität, für die man aus jedem Kaninchenzüchterverein hochkannt rausgeworden würde, mit der eigenen Wertevorstellung vereinbar ist. Für einen Austritt aus dieser Partei wäre JETZT ein guter Zeitpunkt!
zum Beitrag05.02.2020 , 20:15 Uhr
Der Subtext zu den rote-Fahnen-Motiven geht ja noch weiter, die rote Fahne ist ja Paradebeispiel für den Missbrauch von Ikonen. Zuletzt, im real existierenden Sozialismus, also im Bonzen- und Kaderstaat, war sie dank Stalin, Mielke & Co. eher Drohung als Verheißung: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns - und das an gefühlt jeder dritten Häuserwand vor Augen.
zum Beitrag05.02.2020 , 19:59 Uhr
Herr Hillenbrand, bitte denken Sie nochmal in aller Ruhe nach. "Diejenigen, die die Auffassung vertreten, dass solche Reliefs und Bilder zum historischen Erbe gehören und deshalb ohne Weiteres weiter gezeigt werden dürften, befinden sich in der Defensive." ? Haben Sie repräsentative Umfragen gemacht, oder wie kommen Sie zu dieser Einschätzung? Es ging immer auch um die Einordnung dieser Schmähplastik. "Es ist in der Tat nicht einsichtig, warum solche Judenhass versprühenden Werke in der Öffentlichkeit gezeigt werden dürfen." Die Plastik stellt zugegeben eine derbe Schmähung dar, die jede und jeder, denen dieses hoch oben in der Kirchenfassade hängende Steinrelief einmal erläutert wurde, auch als solche versteht. Aber wenn Sie so vehement dafür plädieren, das zu beseitigen, dann klären Sie doch bitte auch auf, wo die Grenzen zu ziehen sind. Denn nach Ihrer Logik müssten eine ganze Reihe von Kirchen, Museen und Sammlungen "gesäubert" werden, in denen Kunstwerke öffentlich zur Schau gestellt werden, die "den Judaslohn", den "Verrat des Judas", Judas als "den Verräter" unter den Jüngern Jesu usw. thematisieren. In nahezu allen diesen Arbeiten wird Judas, mithin "die Juden" auf mehr oder weniger subtile Art und Weise "gedisst" bzw. "geschmäht": er trägt das grellgelbe Gewand, er wird häufig wenig schmeichelhaft dargestellt, in ihm werden alle negativen Juden-Zuschreibungen abgebildet, die den Künstlern der Zeit geläufig waren. Und das, obwohl der historische Wahrheitsgehalt der Judasfigur höchst umstritten ist. Das Witteberger Relief und die Kunstwerke aus vielen Jahrhunderten sind aufeinander bezogen und sie haben eine gemeinsame Quelle: sollten wir nicht auch gleich das Neue Testament umschreiben, wennschon dennschon??
zum Beitrag05.02.2020 , 10:13 Uhr
Warum? Worum geht es hauptsächlich - um die Beleidigung von Juden oder um den Nachweis, dass AUCH Christen zu allen Zeiten Täter sein konnten? Mich beschleicht seit längerem das Gefühl, dass es den Befürwortern der Beseitigung der Plastik hauptsächlich um nachträgliche Reinwaschung des Christentums und weniger um die faktische Beleidigung des Judentums geht. Diese Plastik an einem x-beliebigen historischen Rathaus oder Bürgerpalast würde ein deutlich geringeres Interesse unter "DEN" Christen hervorrufen. Dessen ungeachtet bedeutet der Besuch oder das Gebet in der Stadtkirche keinesfalls, dass man sich mit der inhaltlichen Aussage der Plastik aus dem 13.Jh. gemein macht! Sonst müste allen Besuchern der Stiftskirche Quedlinburg oder des Olympiastadions in Berlin Nazi-Nähe unterstellt werden. Also, was ist der Kern Ihres Gedankens?
zum Beitrag04.02.2020 , 21:28 Uhr
Sie verwechseln Bilderstürmerei und verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte. Auch künftig müssen aus der Geschichte überkommene Gegenstände nicht beseitigt werden, wenn sie für sich genommen beleidigend, ehrverletzend oder anderweitig "anrüchig" wären und nicht unter das Verbot bestimmter Symbolik fallen. Entscheidend ist die Kommentierung bzw. Einordnung. Und es gibt keinen Freibrief, Gegenstände mit gleichem Inhalt oder gleicher Aussage NEU zu kreieren und in die Welt zu stellen. Sie liegen also falsch mit Ihrer Annahme. Zu ihrem letzten Absatz: der "Nischel" in Karl-Chemnitz-Stadt steht dort immer noch, es gibt auch noch viele Strassen seines Namens. Andernorts war der Wunsch nach "Bilderstürmerei" grösser - das gab' s zu allen Zeiten. Und im Fall von Lenin ist der rasante Bedeutungsverlust auch nur zu begrüssen. Aber selbst bei der (von vielen verhassten) Berliner Mauer sind heutzutage nicht wenige der Meinung, dass man mehr davon als Erinnerung und Mahnung "in echt" hätte stehen lassen sollen. Denn statt dessen gibt es heute fast nur noch die nachgestellte Folklore um den ehem. Checkpoint Charly herum und ein bisschen Eastside-Gallery. Am Kulturpalast in Dresden wurde das Wandbild "Der Sieg der Roten Fahne" - ein echter Propagandabrocken- restauriert, falls Sie das beruhigt. Manch ein Vertreter der Stadtgesellschaft hatte darob zwar Puls, aber insgesamt lässt sich gelassen damit leben, wenn man weiss, dass DIESE Zeit vorbei ist! Jetzt kann ich meinen Nachkommen immerhin zeigen, was in meinen jungen Jahren meine Weltsicht prägen sollte... Ob die das heute anspricht oder nicht, müssen sie selbst herausfinden.
zum Beitrag02.02.2020 , 14:47 Uhr
Welche "Linken" sollten das sein? Das NOWABO und Saskia Esken, die Kommunistische Partei Chinas oder solche netten "Salonlinken" wie Bodo Ramelow oder Gregor Gysi? Sie merken selbst, dass es "DIE" Linken eben nicht gibt und das "DER" Mensch eben aus Mrd. Individuen besteht, die zwar alle essen, schlafen und verdauen, aber ansonsten in ihrer Lebensrealität und der Vorstellung von ihren Lebenszielen sehr verschieden sind. Selbst wenn "DIE" Marktwirtschaft überwunden würde: ohne ein entsprechendes Belohnungs- und Motivationssystem würden sehr viele sehr lieb gewordene soziale Standards in sich zusammenbrechen. Ein Haupt"problem" ist u.a., dass der enorme Wohlstand, den wir seit langem Geniessen, mit der Globilisierung als "Exportschlager" in die Welt getragen wurde, sei es durch "die Kapitalisten" oder unseren Reise-Wellness-Business-Lifestyle und natürlich Nachahmer findet. Die Erde würde locker 2 Mrd. Menschen mit den heute bestehenden Konsumgewohnheiten ertragen, aber eben nicht 8 oder 10 Mrd. Und Ihr Lösungsvorschlag beruht darauf, "Linke" zu vereinigen ?! Wie wäre es mit der Einschränkung von Langlebigkeit oder dem rasanten Abschmelzen von Gesundheitsleistungen für SeniorInnen? Damit wir moralisch korrekt Geburtenkontrolle woanders fordern können ?? Nur mal so...
zum Beitrag29.01.2020 , 07:42 Uhr
War "nicht verkehrt" klingt wie "bringt nichts, aber kann ja nicht schaden". Man sollte den "Kollateralschaden" der öffentlichen Wahrnehmung nicht unterschätzen, den kleine Häufchen von gewaltaffinen "Aktivisten" anregen. In Bezug auf die Anti-AKW-Proteste war mein Eindruck, dass die sehr breite Unterstützung von friedlichem passiven Widerstand (Gleisblockaden usw.) und die damit verbundenen deutlich höheren Transport- und Personalkosten für Castoren unterm Strich mehr bewirkt haben, als Steine auf Polizisten zu werfen.
zum Beitrag29.01.2020 , 07:30 Uhr
"Wenn sie keine Empfehlung fürs Gymnasium ausgesprochen bekommen – obwohl sie qualifiziert sind. „Du schaffst das nicht“ – diesen Satz haben viele Menschen mit Migrationsbiografien in ihrer Schullaufbahn schon zu hören bekommen. Er ist eine Abfuhr, eine nicht erhaltene Eintrittskarte in die Welt der Privilegierten." - Ich möchte gern mal den Blick auf die Gegenseite richten: Wenn sie EINE Empfehlung fürs Gymnasium ausgesprochen bekommen – obwohl sie NICHT qualifiziert sind. „Du schaffst das schon!“ – diesen Satz haben viele "KARTOFFELDEUTSCHE" Menschen in ihrer Schullaufbahn schon zu hören bekommen. Er ist eine DROHUNG, eine Eintrittskarte in die Welt der DURCHWURSTLER und LEBENSUNGLÜCKLICHEN. Was machen wir mit denen? Auch denen wäre mit anonymisierten Bewerbungen im ersten Schritt geholfen, weil sie dann wegen mässiger Qualifizierung eben nicht erste Wahl sind und sich nicht "irgendwie" durchs Bewerbungsverfahren wursteln. Mir scheint, dass zu viel Mittelmaß an zu vielen wichtigen Stellen angekommen ist.
zum Beitrag26.01.2020 , 17:52 Uhr
Ehrlich gesagt fällt mir gerade kein Beispiel ein, wo in Dt. im 21. Jh. Militanz "richtig und sinnvoll" sein könnte. Ihrer sonstigen Einschätzung stimme ich zu. Will man halbwegs gerecht urteilen, muss man allen friedlichen Demo-Teilnehmern anraten, genau aufzupassen, wo sie mitlaufen. Nur mal zur Erinnerung: bei den unsäglichen Pegida-Demos oder dem rechten Aufmarsch in Chemnitz war nämlich genau das der Vorwurf an die vielen "bürgerlichen Mitläufer": dass sie sich trotz der bekannten Ankündigungen aus rechten Kreisen nicht von diesen Demonstrationen distanziert haben! Wie will man in Zukunft von der nicht-militanten "Mitte der Gesellschaft" eine klare Abgrenzung nach rechts einfordern, wenn die extremistische Linke weiterhin aus der Deckung der Masse agieren kann?
zum Beitrag25.01.2020 , 23:37 Uhr
"Jetzt sollen Mütter also auch noch für die Volkswirtschaft arbeiten." Hä? Könnte es sein, dass eine DIW-Studie nur klären soll, ob für den Ganztagsausbau evtl. Steuererhöhungen notwendig wären - mal zugespitzt formuliert? Das erwerbstätige Mütter AUCH Steuern zahlen, sobald sie die für alle geltenden Einkommensfreibeträge ausgeschöpft haben, ist doch logisch, oder? Alles andere, wie erwerbstätige Mütter sich mit dazu gehörenden Vätern die "Brutpflege" teilen, ist ziemliche Privatsache! Da scheint es nach wie vor zu hapern. Junge Männer, die "traditionell" sozialisiert wurden und junge Frauen, die sich bereitwillig diesem tradierten Rollenmodell unterwerfen. Ich selber zähle wohl eher zu den Exoten und kann darüber nur mit dem Kopf schütteln. Aus Beobachtungen im eigenen Umfeld nehme ich allerdings auch zur Kenntnis, wie auch junge Mütter eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung NICHT zulassen. Da stehen persönliche Erziehungs- oder Betreuungsideale vor partnerschaftlich-pragmatischen Lösungsansätzen. Schade drum. "Die gute (!) Ganztagsbetreuung mit gut (!) bezahlten Fachkräften muss her." Okay, dann mal Butter bei die Fische, Frau Kaiser: was wäre Ihnen diese Betreuung wert? 10, 20 oder 30 €/Std.? Diese Fachkraft will natürlich in einer 20-Std.-Vollzeit-Woche nach Frigga Haug ihr gutes Einkommen erwirtschaften, sagen wir 4000 € im Monat. Also müsste sie ca. 8000 € Umsatz generieren, um alle betrieblichen und Sozialkosten zu decken. Wären also ca. 100 €/Std., die die Fachkraft zu erwirtschaften hätte. Bei max. 6 Kinder pro Betreuer wären Sie im günstigsten Fall mit ca. 16,60 €/Std. dabei, im Monat also 2.660 €. Allerdings müssten Sie sich um mindestens 2 Fachkräfte für eine 8-Std.-Ganztagsbetreuung Ihres Kindes bemühen, denn es sollten nach Haug ja nur noch 4 Std./Tag für Erwerbsarbeit draufgehen. Sie können selbst überschlagen, wie hoch Ihr Zeilenhonorar sein müsste, um sich selbst ein gutes Leben leisten zu können. Wer würde dafür zahlen?
zum Beitrag21.01.2020 , 00:07 Uhr
Dann also auch plattmachen: ehem. Nürnberger Reichsparteitagsgelände, ehem. Gauforum in Weimar, Wolfsburg, Berliner Olympiastadion, ehem. KZ, die ehem. Raketenversuchsanstalt in Peenemünde oder auch die Reste der Sperr- und Wachanlagen an der ehem. innerdeutschen Grenze, das Stasi-Areal in der Normannenstrasse in Berlin, die KGB-Gefängnisse - fast alles äusserst unbequeme Denkmale. Es wäre so einfach, die eigene Geschichte zu bereinigen... Die würden dann auch nicht mehr so stören, wenn wir Deutschen uns mit 'ner Glücksträne im Auge gegenseitig auf die Schultern klopfen: vor unseren gern hergezeigten Glanzkulissen in Neuschwanstein, Rothenburg, dem Münchner Hofbräuhaus, der Dresdner Barock-Wollust, der Berliner Museumsinsel, dem Bauhaus in Dessau, dem Frankfurter Neuen Römer und wie sie alle heissen. Ja, eigentlich ganz einfach.
zum Beitrag20.01.2020 , 23:42 Uhr
Nein, das sind zwei Dinge, die unbedingt zusammengehören! Die Stimmen, die Auschwitz leugnen oder relativieren, werden schon wieder lauter. Gern wird auch so getan, als ob die versuchte Ausrottung der Juden der finstere Plan einiger Weniger gewesen wäre. Um zu verstehen, warum es möglich wurde, Nachbarn, Kollegen, Bekannte zu denunzieren oder zumindest schweigend ihre Deportation in Kauf zu nehmen, brauchen wir auch genau diese Alltagszeugnisse. Hoch oben fest eingemauert in der Wittenberger Kirchenwand, mitten in der Stadt, mitten unter den Bürgern - das war der Alltags-Antisemitismus der frühen Neuzeit. Heute sind es eben bildhafte Wortschöpfungen wie "Kopftuchmädchen" oder "Messermänner", die verhöhnen, herabsetzen, erniedrigen und entwürdigen sollen. Wäre es nicht angebracht, Leuten wie Höcke, Gauland und Weidel mal die Bürowände mit Wandpostern dieser Tafel zu dekorieren? Oder sie mal zum Rhetorikkurs nach Wittenberg zu "entführen"? Im Museum würde die Tafel noch näher, noch genauer zu betrachten sein - und könnte auch leicht mal "verschwinden". In Wittenberg in der Kirchenfassade ist sie von unten nicht so genau zu entziffern - nur wenn man die Bedeutung kennt, sieht man sie auch. Also lasst sie dort hängen oder hängt meinetwegen was davor.
zum Beitrag17.01.2020 , 22:01 Uhr
Ist das so, ja? Offenbar glauben Sie, dass nach einer Organspende die Empfänger für alle Zeit geheilt sind und mopsfidel bis ins hohe Alter glücklich leben können. Mag sein, dass es diese Beispiele gibt. Der Realität wird man über nachfolgende Links näher kommen. www.organspende-in...lgsaussichten.html
www.welt.de/gesund...tierte-Organe.html
Wenn Sie schon den Staat, das Land, die Gesellschaft bemühen: allein im Verkehrsbereich liessen sich mit einfachen Gesetzesänderungen und verkehrsbaulichen Massnahmen mehrere Hundert Tote im Jahr vermeiden...
zum Beitrag17.01.2020 , 17:56 Uhr
Angesichts der Vielzahl von Kommentaren, die teils sachlich, teils polemisch das Abstimmungsergebnis kritisieren, müsste in den nächsten Tagen und Wochen eine deutliche Nachfrage nach Organspende-Ausweisen zu spüren sein. Dann wäre meinen und tun im Einklang. Ein wichtiger Aspekt wurde von Frau Dribbusch nicht thematisiert: die unterdurchschnittliche Erkennungsrate von potentiellen Organspendern in den Krankenhäusern. Wenn Organspende ohnehin nur über den eindeutigen Nachweis des Hirntods führt, dann ist es logisch, zunächst zu prüfen, ob die bestehenden Krankenhausstrukturen überhaupt den Anforderungen gewachsen sind - jederzeit, schnell und sicher die erforderliche Diagnose zu stellen. Bei unserem Landkrankenhaus um die Ecke hätte ich meine Zweifel.
zum Beitrag16.01.2020 , 22:25 Uhr
Es ist vermutlich das tiefe Unbehagen, eine Entscheidung über seinen eigenen Körper zu treffen für die Zeit nach dem eigenen selbstbestimmten Leben. Bei der Lebendspende (z.B. einer Niere; Respekt an F.W.Steinmeier!) sieht das schon anders aus. Blöder Weise sind eben Ärzte auch nur Menschen und ein paar wenige Skandale, u.a. mit gefälschten Spenderlisten, vertiefen dieses Unbehagen. Mir geht es in dieser Frage ähnlich wie bei der Frage zur Atomkraft und der ungeklärten sicheren (also wirklich sicheren!) Endlagerung: wie können solche hochsensiblen Bereiche dauerhaft vor Mißbrauch gesichert werden? Wie kann mir glaubhaft versichert werden, dass meine gespendeten Organe nicht irgendeinem Typen helfen, dessen vorzeitiges Ableben ein Segen für andere Menschen wäre? Natürlich sind das sehr theoretische Gedanken, aber ist das deshalb ausgeschlossen? Auf der anderen Seite wächst mein Unbehagen gegenüber den Folgen des scheinbar unbegrenzten medizinischen Fortschritts. Wer setzt sich heute ernsthaft mit dem eigenen Tod als abschliessenden Akt seines Lebens auseinander? Ist Langlebigkeit "um jeden Preis" tatsächlich DAS erstrebenswerte Ziel oder ist es nicht gleichgut, das eigene Lebensumfeld so mitzugestalten, dass man selbst zu der Einschätzung kommt, ein gutes, vllt. sogar ein erfülltes Leben zu führen? Es wird immer Konstellationen geben, bei denen die medizinischen Möglichkeiten eben nicht ausreichen - wie unterstützen wir diese Menschen und deren Angehörige? Warum wird so sehr für die Organspende getrommelt, für andere schwere Erkrankungen mit hoher Leidens- oder Mortalitätsrate aber kaum in Forschung investiert? Bitte nicht falsch verstehen: die medizinischen Errungenschaften sind großartig, dennoch ist es legitim, bei manchen Entwicklungen Zweifel zu äussern. Vermutlich wird meine Einlassung Reaktionen provozieren wie "...wenn die eigenen Kinder..." usw. Ja, ich weiss. Eine verdammt besch.... Vorstellung. Besonders deshalb: bewusste Lebensgestaltung!
zum Beitrag15.01.2020 , 11:05 Uhr
"Bin ich für irgendeine Handlung meines Nachbarn verantwortlich,..." - nicht im juristischen Sinne. Aber erinnern Sie sich an die verstörenden Nazi-Aufmärsche zum 13./14. Februar in Dresden, bei denen die übergrosse Mehrheit von DresdnerInnen mit genau dieser Haltung reagiert hat - "ist nicht mein Problem". Die Gegenproteste kamen dann zum grossen Teil von Auswärtigen. Dresden hatte aber den Stempel weg als Stadt, die Nazis duldet. Und die Nazis sind gerne wiedergekommen. Insofern ist jede Bewohnerin moralisch mitverantwortlich für die Qualität, die seinen Kiez ausmacht. Würden Sie die Persönlichkeitsrechte, die Sie berechtigt einfordern, auch bei einem Polizeieinsatz z.B. gegen ein Rechtsrock- Event in Themar oder in Ostritz den dort Anwesenden lautstark zugestehen? Oder erwartet man dann eher "beherztes" Eingreifen der Polizei? Nur mal so grundsätzlich; rechtsaffine Pol.angehörige sind ein extra Thema.
zum Beitrag15.01.2020 , 10:44 Uhr
Für Herrn Arzt scheint die Gesellschaft insgesamt recht einfach gestrickt zu sein: sicht- und hörbare Protestbewegung mit vielen Frauenköpfen in den Medien vs. lautstark wetternde Realitätsverweigerer mit gern gezeigten Bildern älterer weisser Männer - zack, Klischee bestätigt. Wenn es denn so einfach wäre! Bei FFF & Co. engagiert sich eine erfreulich bunte Mischung - rein äusserlich. Die soziale Mischung sollte mal genauer untersucht werden. Bei AfD & Co. dominiert offensichtlich nach wie vor das traditionelle Rollenverständnis: Vati geht zum Anti-Klima-oder-egal-Hauptsache-dagegen-Protest, während Mutti zu Hause den Eintopf rührt und den hungrig- ermatteten Gatten nach getaner Protest-Arbeit wieder aufpäppelt, damit er noch die Kraft findet, in den Internetforen seinen Unmut kund zu tun. Man sollte lieber von einer hohen als zu niedrigen Zustimmungsrate für die Aktivitäten und Meinungen ihrer Männer bei diesen Frauen ausgehen. Als ungewollter Ohrenzeuge von Alltagsgesprächen im ländlichen Raum möchte ich manchmal schreiend wegrennen, bei dem Müll, der zu aktuellen Themen (Flüchtlinge, Dieselgate, Klima) über weibliche Lippen kommt. "Geifer" trifft es wohl am besten.
zum Beitrag12.01.2020 , 19:34 Uhr
Ich finde das Vorgehen von FFF und das Standing von Frau Neubauer sehr ermutigend! Wir alle sollten die Unternehmen beim Wort nehmen - unsere eigenen Banken, Versicherungen, Energielieferanten usw. und sie mit genau diesen Fragen belästigen: was tut ihr für die Einhaltung des 1,5 °-Ziels und besser noch darüber hinaus?! Inzwischen haben wir Handlungsoptionen: es gibt bereits die Unternehmen, die es ernst meinen und denen man sich zuwenden kann. Die müssen gestärkt werden. Also einfach mal die Versicherung wechseln mit dem Hinweis, dass der Wettbewerber bessere Nachhaltigkeitsziele verfolgt... Achso, dann gibt es evtl. ungünstigere Konditionen, die Policen werden teurer und man lässt es lieber, redet aber trotzdem weiter schlau? Naja, das ist dann die Greenwashing- Methode für das "Fussvolk".
zum Beitrag07.01.2020 , 11:41 Uhr
Sie wundern sich nicht ernsthaft, oder? Wenn Teile der Connewitz-Community medienwirksam Baufahrzeuge in Brand stecken und eine Frau aus der Immo- Branche in ihrer Wohnung angreifen, sollte sich niemand verwundert erregen, wenn die ohnehin nicht linksaffine Landesregierung und deren Polizeikräfte dort mal "nachsehen" gehen. Das ist leider der logische, wenn auch bekloppte, Ablauf von "Gewaltspirale", an dem ein kleines Grüppchen extremer SpinnerInnen offenbar grossen Gefallen findet. Hier hilft nur noch ideologiefreie Aufklärung der Ereignisse und Abläufe und beiderseitige "Abrüstung"!
zum Beitrag07.01.2020 , 11:25 Uhr
Das hat die extreme Linke geschickt eingefädelt - ob bewusst oder unbewusst, egal. Keine redet heute mehr über die kürzlich erst abgefackelten Baufahrzeuge mit hohem Sachschaden oder über die von vermutlich linken Extrimistinnen in ihrer Wohnung verprügelte Immo-Tante und die dafür zur Rechtfertigung angeführte Gentrifizierung. Damit hatte die extreme Linke den Bogen eindeutig überspannt. Unsere Gesellschaft hält auch sehr abseitige Lebensentwürfe aus; wenn aber die Aufmerksamkeitsspirale zu immer krasseren Aktionen auffordert und Menschen in ihren Wohnungen in Selbstjustiz angegriffen werden, ist eindeutig eine rote Linie überschritten. Dann schlittern wir in eine Gewaltspirale wie in den 1920er Jahren, denn die jeweilige "Gegenseite" wird nachziehen. Es gibt in der linken Bewegung genügend kluge Köpfe, warum bestimmen die nicht die Schlagzeilen? Weil sie sich vor Teilen ihrer (selbsternannten) Schwestern im Geiste ekeln? Wir sollten aufhören, uns in kindergartenmässige Streit-Debatten zu verzetteln (...mimi, die hat angefangen!!...), sondern jede an ihrem Platz klarmachen, dass sowohl Gewalt als auch absichtliche Falschinformation nicht hingenommen wird, egal von welcher Seite. Ich habe keinen Bock, bei Chemnitz nur an rechte Hetzjagden, in Connewitz aber nur an friedliche Demonstrantinnen glauben zu sollen. Irgendwo in der Mitte liegt wohl die Wahrheit. Mit Verlaub, die Rechten (Rechtinnen??) sind mir zuwider, aber das durchschaubare linksextreme Geheule geht mir genauso auf den Zeiger.
zum Beitrag04.01.2020 , 23:36 Uhr
Naja, es ist die SÄCHSISCHE Polizei ;-)
zum Beitrag04.01.2020 , 23:33 Uhr
wäre noch zu ergänzen, dass sich die Polizei wohl durch einen putzig geschmückten brennenden Einkaufswagen und Pyrotechnik hat provozieren lassen (wollen) und dass auf der anderen Seite relativ schnell vermummte Typen einem Festgenommenen zu Hilfe kamen, in dem sie den Polizisten in den Rücken gesprungen sind. Für mich sieht das so aus, dass auf BEIDEN Seiten ein paar unentspannte Krawallos ("das lassen wir uns nicht bieten!!") unterwegs waren, die keinen Bock auf Deeskalations-Gedöns hatten. Nun stehen alle da wie begossene Pudel und eigentlich hat keine Seite das Recht, der anderen übermässige Gewaltanwendung vorzuwerfen.
zum Beitrag03.01.2020 , 21:28 Uhr
Wenn man den oben genannten Bericht in der Leipziger Internet Zeitung liest, beschleicht einen das Gefühl, dass die Leipiger linke Szene ähnlich bescheuert dran ist ist wie die Fangemeinschaft der SG Dynamo Dresden: die kriegen ihre krawallgebürsteten Armleuchter nicht in den Griff und bieten ihnen einen, durch die schiere Menschenmasse geschützten, Rückzugsraum (sei es absichtsvoll und heimtückisch oder von strunzdummer Einfalt umweht). Das, was in der LIZ beschrieben wurde - in den Rücken springen, am Boden Liegende gegen Körper und Kopf treten - ist die Handschrift von Hools, Faschos, Rassisten und nun eben auch pseudolinken Flachwi*****n. Die Politikerinnen-Parolen zum Ereignis sind Mimimi und nur noch peinlich.
zum Beitrag01.12.2019 , 09:53 Uhr
"...solche etwaigen Verluste von der Steuer absetzen..." Es wird aber nur der steuerliche Anteil am Verlust eingezogen oder erstattet, der Hauptanteil von Gewinn oder Verlust bleibt beim Investor.
zum Beitrag22.11.2019 , 10:27 Uhr
Mobilität ist was Feines; wenn die ohne schädliche Emissionen vonstatten geht, ist sie noch feiner. Aber gegen verstopfte Innenstädte und volle Strassen hilft auch "autofrei" nur bedingt, wenn wir nicht zugleich alle Gründe für "Mobilität" auf den Prüfstand stellen und uns um Kompensationen Gedanken machen. Wenn ich mir z.B. Lastenfahrräder anschaue, spare ich vllt. ein Drittel des Strassenraums oder der Stellfläche eines Kleinwagens. "Parkraum" -tote Abstellfläche im öffentlichen Raum- wird also auch bei autofreien Innenstädten noch in Grössenordnungen benötigt werden. Vor diesem Hintergrund sollte man sich z.B. die Variante Online-Einkauf und Lieferservice mit (nahezu) permanent in Bewegung befindlichen Lieferfahrzeugen betrachten.
zum Beitrag19.11.2019 , 14:53 Uhr
Vorangestellt: Lucke ist kein Faschist. Seine sehr wertkonservative Meinung muss sich niemand zueigen machen.
Aber, Herr Kretschmar, in Ihrer Argumentation legen Sie sich die Dinge meiner Ansicht nach zu wohlfeil zurecht. "Student*innen, die sich öffentlich in der Debatte zu Wort melden, stehen hingegen noch weit vor dem Beginn einer ernst zu nehmenden Karriere. Da will jedes Wort überlegt sein..." Das geht Berufsschülern, Berufsanfängern, Volontären genauso, na und?! Sie haben hier soeben das duckmäuserhafte Verhalten vieler DDR-Bürger legitimiert. Wo kommen wir hin, wenn "Karrieregründe" als Vorwand für angepasstes Verhalten akzeptiert werden?! Es gab - um beim Beispiel DDR zu bleiben - immer Menschen, die Unannehmlichkeiten oder auch Einbußen in Kauf genommen und trotzdem ihre Meinung vertreten haben.
"Es kann situativ natürlich verstörend sein, wenn Student*innen die Vorlesung eines Professors verhindern." Nein, das ist nicht nur verstörend, das ist ZENSUR von unten. Die Studis haben aber das Recht, der Vorlesung aus Protest fernzubleiben oder in der Vorlesung auf kreative Art ihren Unmut zu zeigen. Wegen "Einbußen" s. oben.
"Hochschulen sind schließlich ein zutiefst undemokratischer Ort, dabei getragen und finanziert von einer demokratischen Gesellschaft. Diesen Widerspruch zu bemerken und anzusprechen, scheint immer wieder einem kleinen Teil jeder Generation Student*innen vorbehalten zu sein, der diese Aufgabe mit zum Teil nicht unerheblichen persönlichen Risiken angeht." Hä?!! Nicht nur Hochschulen sind so strukturiert, sondern auch Schulen, Krankenhäuser, Feuerwehren, Kraftwerke, Krankenkassen, Rathäuser... Es scheint einem sehr kleinen Teil der Studentenschaft vorbehalten zu sein, den Schuß nicht gehört und generell ein Problem mit arbeitsteiliger Verantwortlichkeit zu haben. So, fertig, ich muss zum Plenum...
zum Beitrag16.11.2019 , 20:22 Uhr
Ihre Gemeinde ist offenbar die Ausnahme von der Regel und ein super Beispiel, wie es gehen könnte: ein Mix aus verschiedenen Energiequellen wird so genutzt, dass vor allem die Anrainer davon profitieren. Das ist ein grundsätzlich anderer Ansatz, als auf jede freie Fläche eine Investoren-WKA hinzuknüppeln.
zum Beitrag16.11.2019 , 10:38 Uhr
Die fossilen Energiekonzerne sind- im Gegensatz zu WKA-Betreibern in den meisten Fällen grosse und lukrative Arbeitgeber in den Regionen, in denen sie ihre Standorte haben. Dadurch hat man die paradoxe Situation, dass z.B. in der Lausitz Menschen für den Erhalt der Braunkohletagebaue demonstrieren, obwohl die ihnen die Landschaft "unterm Arch" wegbaggern. Für die Wartung von WKA genügen ein paar kleine, überregional tätige Spezialfirmen. Die fossilen Energiekonzerne "erkaufen" sich ihre Akzeptanz durch regionale Wohltaten, z.B. wenn Stadtwerke das städtische Schwimmbad betreiben oder den örtlichen Sportverein subventionieren. Unser WKA-Betreiber hat anfangs mal ein paar Bäumchen gepflanzt... Es macht einen Unterschied, ob die erwirtschafteten Gewinne ausschliesslich bei den Anteilseignern landen, oder anteilig in sichtbarer Form dem Gemeinwohl zugute kommen. Die Frage nach Brennstoff (Wasserstoff, Methan usw.) und Wirkungsgrad sollte man durch die Frage der Akzeptanz ergänzen. Was nützen mir viele WKA mit super Wirkungsgrad, deren Strom ich in Dt. nicht transportieren kann oder für die ich keine Standorte finde? Dann lieber die dezentralen Lösungen unter Inkaufnahme (vorerst) niedrigerer Wirkungsgrade.
zum Beitrag16.11.2019 , 10:18 Uhr
Das Thema ist zu wichtig, um sich darüber lustig zu machen, denn es berühert grundsätzlich die Frage nach den Rechten und der Mitbestimmung Einzelner gegenüber anderen. Ja, es gibt bei den Windkraft-Gegnern sehr krude Typen und Krawall-Heinis, aber es gibt auch eine Reihe von Argumenten, die tatsächlich gegen den flächendeckenden Ausbau von onshore- WKA sprechen. Auf der anderen Seite stehen nicht ausschließlich vom ökologischen Gewissen getriebene Gutmenschen. Die Rendite-Erwartungen aus der EEG-Umlage hat eben auch die stinknormalen "Geschäftemacher" auf den Plan gerufen. Die Fragen stellen sich ja gleichfalls bei den Stromtrassen, bei neuen Bahntrassen usw. In einer höchst individualisierten Gesellschaft fragt jeder Betroffen zuerst "warum ich?" Ich kenne noch die kollektive Gesellschaft, wo alle (viele mit der Faust in der Tasche) dachten "isso!" ("ist so") - bis der Deckel vom Topf geflogen ist. Uns stehen noch tausende Quadratmeter Flachdach-Flächen zur Verfügung, warum also nicht hier massiv ansetzen, auch die Ost- und Westausrichtungen stärker nutzen und die Möglichkeiten dezentraler Energieversorgung stärken? Es gibt Alternativen zum flächendeckenden Windkraftausbau.
zum Beitrag16.11.2019 , 09:56 Uhr
Mal so auf die Schnelle: ökologischekapital...ndenergie-rendite/ Innerhalb des oben stehenden Artikels wird (bei mir) eine Anzeige von "Ostwind" geschaltet, die sich mit Repowering befasst. Einfach mal draufklicken. Nur zur Klarstellung: ich bin sehr für den Ausstieg aus fossiler Energieumwandlung und aus Atomkraft, halte aber die onshore-Windkraftnutzung in Dt. nicht für den richtigen Weg dorthin. An Fernstrassen, Autobahnraststätten, in Industriegebieten, auf Tagebau-Rekultivierungsflächen und an abgelegenen Siedlungen kann diese ausentwickelte Technik gern weiter genutzt werden. Eine weitere Frage, die m.W. offen ist, betrifft die Entsorgung nach Stilllegung. Turm und Getriebe- kein Problem, aber was wird aus den Rotorblättern? Hochleistungs- Verbundwerkstoffe, die aktuell nur "thermisch" verwertet, also verbrannt werden können. Oder die gut gewarteten Anlagen werden nach Osteuropa weiterverkauft (s. "Repowering->vorfristige Ersetzung alter Anlagen), wo sie dann nach materiellem Verschleiß ... ja, was wird dann daraus? Aber WIR haben die weiße Weste!
zum Beitrag16.11.2019 , 08:56 Uhr
Bei Mischgebieten schon.
zum Beitrag16.11.2019 , 08:55 Uhr
Dann viel Glück, wenn die Anlagen einmal ihr wirtschaftliches Ableben erreicht haben. Wenn in der Gemeinde kein Erweiterungsstopp gilt, würde dann vermutlich die nächst größere WKA-Generation dort aufgestellt oder die 3 Mühlen bekämen noch Zuwachs. Es gibt genügend Beispiele, bei denen ein Standort mit 2-3 Anlagen erschlossen wurde und dann über die Jahre ein Park mit 6 oder mehr WKA erwachsen ist - die Gemeinden hatten dann nämlich kaum noch eine Handhabe gegen diese Erweiterungen.
zum Beitrag16.11.2019 , 08:45 Uhr
Bei stark befahrenen Strassen und angrenzender Wohnbebauung (häufig in Städten) gibt es Vorschriften zu Schallschutz- Maßnahmen. In der Regel nimmt der Autoverkehr nachts (also während der Ruhephasen des Menschen) ab; Wind ist davon unbeeindruckt und so können Sie schon mal ' ne Nacht lang vom "flop-flop-flop..." einer WKA genervt werden. Nicht alle stört das, aber auch nicht jede/r zieht freiwillig an eine stark befahrene Strasse.
zum Beitrag16.11.2019 , 08:34 Uhr
"Immer noch die gleichen Argumente wie 2001 als ich Windkraftanlagen geplant habe." Dann hatten Sie 18 Jahre Zeit, Ihr Geschäftsmodell zu überdenken. In den Anfangsjahren sind potentielle Anleger mit den ausserordentlich hohen und vor allem stabilen Gewinnaussichten geködert worden. Von Umweltschutz und heißen Hütten in fernen Slums war da höchstens am Rand die Rede. "Gibt es irgendwo goldene Eier legende Wollmilchsäue..." - das sind WKA definitiv nicht, das wären z.B. KWK-Anlagen, wenn sie mit Brennstoffzellentechnologie betrieben würden.
zum Beitrag16.11.2019 , 08:23 Uhr
Es gäbe sicher auch weniger Widerstand, wenn z.B. die Bewohner einer Siedlung/ Gemeinde beschliessen, gemeinsam am Ort in WKA zu investieren und davon zu profitieren. In den meisten Fällen bekommen jedoch Anwohner das Geldanlagemodell von Menschen vor die Nase gesetzt, die sehr weit weg wohnen.
zum Beitrag15.11.2019 , 21:20 Uhr
Der Artikel ist mir zu tendenziös. Mal zur Einordnung: Widerstand gegen Windräder regt sich am meisten dort, wo Betreiber und Bewohner nichts gemein haben. Die WKA werden durch Anleger finanziert, die die Auswirkungen solcher rotierenden Blickfänger nicht oder nur selten erleben. Heute können ca. 300 m hinter dem letzten Wohnhaus WKA errichtet werden - bei Nabenhöhen von ca. 130 m + Rotor-Radius. Es geht auch selten um 1, 2 oder 3 Mühlen (das Foto oben ist echt putzig...), oft genug fängt es damit an und wird zukzessive zu einem Windpark erweitert. Für einen spürbaren Beitrag der Windenergie zur Energiewende wäre in Dt. neben massivem Ausbau eine wesentliche Verdichtung der Leistung (zusätzliche Anlagen an vorhandenen Standorten oder -Re-Powering) erforderlich. Als Stadtbewohner bekommt man das nur mit, wenn man mal ins Umland fährt. Dort ärgern sich die Leute, weil jeder die hohe EEG-Umlage zahlen muss, aber nur diejenigen mit genug finanziellem "Polster" auch als Anleger von solchen Anlagen profitieren können. Ich halte die WKA in Dt. für eine zeitlich eng begrenzte Brückentechnologie bzw. für eine Möglichkeit, abgelegene Standorte halbwegs autark zu versorgen. Der massive Ausbau der onshore-WKA bindet unnötige Ressourcen und lenkt von der Entwicklung von Vermeidungskonzepten (!) und von anderen, zukunftstauglichen Technologien ab.
zum Beitrag12.11.2019 , 14:12 Uhr
Zählt bei der Ermittlung der Zuschussfähigkeit eigentlich, ob jemand trotz Vollzeit-Arbeit so wenig Rente bekommt oder werden davon auch Teilzeit-Beschäftigte, deren Partner genug verdient hat, profitieren? typisches Beispiel: Paar trennt sich nach 30 Ehejahren, Frau bekommt Haus und Kinder, Mann zieht aus. In der Ehe und bis zur Rente (mit 63!) hat SIE irgend eine Teilzeitbeschäftigung - und dann trotz Haus usw. 'ne Aufstockung?? Gegenbeispiel: Akademikerin findet trotz Bestabschluss nur unterbezahlte und befristete Jobs ( Projekte!), hängt noch ein Aufbaustudium dran, findet befristete Teilzeitanstellungen, probiert zwischendrin mal selbständige Tätigkeit ("Ich-AG"!), zieht "nebenbei" ein Kind groß, qualifiziert sich auf eigene Faust weiter, übernimmt Schwangerschaftsvertretungen (natürlich befristet) und bekommt erst spät den Fuss in die Tür für eine dauerhafte Festanstellung auf 'ner 3/4 Stelle. Am Ende vllt. 28 oder 30 anrechnungsfähige Jahre. So dürften zahlreiche Biographien im universitären bzw. akademischen Mittelbau aussehen. Wer ist wohl der/die Gekniffene? Und welche Botschaft bzgl. Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung sendet dieses obskure Grundrentenpaket aus?!
zum Beitrag08.11.2019 , 17:20 Uhr
Die Erbschaftssteuer ist ja nur ein Prozentsatz vom Ertrag. Niemand MUSS meistbietend verkaufen... Aber Sie haben völlig recht: Mutmaßungen...
zum Beitrag08.11.2019 , 13:59 Uhr
Naja, an erster Stelle der Unheil- Kette steht hier vermutlich die Tochter der ehemaligen Vermieterin. Kennen Sie Erbinnen, die angesichts des zu erwartenden Geldsegens freiwillig NICHT an die Meistbietende veräußern oder sich der Einfachheit halber einer Maklerin bedienen? Wenn es unter Vermietern so etwas wie soziales Gewissen gab oder gibt, dann endet das meist mit Eintritt des Erbfalls.
zum Beitrag08.11.2019 , 13:52 Uhr
"Jugendstilhäuser sind keine Schlösser aus dem 17. Jahrhundert." - darum geht es auch nicht. Wenn es in Leipzig noch genug Gründerzeithäuser gibt, heisst das ja auch nicht, gleichartige Häuser andernorts nach Belieben abreissen zu dürfen. Bei der Denkmalbewertung geht es immer um verschiedene Kontexte, der (bau-)künstlerische ist nur einer davon. Einzigartigkeit bzw. Seltenheit wäre ein weiterer. Wenn diese Haus als eines von wenigen verbliebenen die Epoche um 1900 im Stadtbezirk repräsentiert, dann ist der Schutzstatus gerechtfertigt.
zum Beitrag07.11.2019 , 13:54 Uhr
Die Blindheit auf dem rechten Auge, vor allem in Sachsen, kann man zurecht beklagen - trotzdem kein Grund, damit linke Gewalt zu verharmlosen oder verständnisvoll zu tolerieren. Unsere Demokratie wird erst recht vor die Hunde gehen, wenn wir uns daran gewöhnen, dass die selbst artikulierte Unzufriedenheit von politischen Splittergruppen in massiven Sachbeschädigungen oder gar in Angriffen gegen die körperliche Unversehrtheit ausgelebt wird.
zum Beitrag07.11.2019 , 13:47 Uhr
"Selbstverständlich ist es ein Unterschied ob jemand aufs Maul bekommt weil..." Sie versuchen hier die Gewalt als eine "Option" unter vielen darzustellen und formulieren eine sehr verquaste Rechtfertigungstheorie nach dem alttestamentarischen Motto "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Die Gewalt, die hier von vermutlich links oder linksextremen Tätern ausging, ist in meinen Augen nichts anderes als ein denkfauler und demokratiefeindlicher Weg, mit Problemen umzugehen. Sowas kennen wir leider von rechter Seite zur Genüge: abgefackelte oder unter Wasser gesetzte Flüchtlingsunterkünfte (Bautzen und Meißen), Buttersäureattentate (Gräfenhainichen), Sprengstoffanschläge (Pirna). Nach Ihrer Argumentation hätten die teilweise überführten rechtsextremen Täter im moralischen Recht gestanden: sie waren mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung nicht einverstanden und haben keine andere Möglichkeit gesehen, sich zur Wehr zu setzen. Sie möchten nicht ernsthaft, dass sich Teile unserer Gesellschaft zukünftigt ihren selbst gesetzten Meinungs- und Handlungskorridor freibombt??
zum Beitrag07.11.2019 , 07:22 Uhr
Keine Gewalt gegen Menschen?? Besteht die "radikal linke Militanz" etwa nur aus Muschis, die Wattebällchen werfen? Keine Stahlkugeln, Steine, Brandsätze? Achso, und Polizisten sind natürlich keine Menschen... Merken Sie eigentlich, wie diese Wortklauberei um "Gewalt" in die Irre führt? Es wäre für ein gesellschaftliches Bollwerk gegen Extremismus sehr förderlich, jede Form von Gewalt zu ächten!
zum Beitrag06.11.2019 , 21:44 Uhr
Seit 1991 gibt es in Sachsen bereits eine "Soko Rex" gegen Rechtsextremismus, die seit 2017 wohl im "Polizeilichen Terror- und Extremismus-Abwehrzentrum“ (PTAZ) eingegliedert ist. Keine Frage, in Sachsen gibt es dennoch ein gesellschaftliches und institutionelles Problem mit scharfer Abgrenzung gegen rechte und rechtsextreme Umtriebe. Dennoch finde ich es gut, wenn auch gegen pseudo-linke Knallchargen, die ihre Gewaltphantasien in Taten umsetzen, durchgegriffen wird. Seit RAF-Zeiten müsste bekannt sein, dass Gewalt sich nur spiralförmig hochschaukelt - die postulierten "Ziele" wurden trotzdem nicht erreicht. Solchen altbackenen Aktionismus braucht hier keiner.
zum Beitrag06.11.2019 , 16:12 Uhr
Was heisst denn "genaugenommen"? Haben Sie Ihre zusätzlichen Ausbildungen vollständig selber bezahlt oder hat Ihnen das die Solidargemeinschaft mitfinanziert? Wer redet hier von Millionären? Was haben Sie denn für Vorstellungen?? Ich kann gut selbstbestimmt leben - nicht mehr und nicht weniger.
zum Beitrag06.11.2019 , 13:55 Uhr
Offenbar kennen Sie das System doch nicht so gut. Für ihre eingezahlten Beiträge haben Sie mit Sicherheit ALG I erhalten, bis zu 24 Monaten. Haben Sie die drei zusätzlichen Berufsabschlüsse und die EDV- Kurse selbst finanziert? Vermutlich nicht. Nach Ihrer Wiedergeburt können Sie ja gern mal als Freiberufler arbeiten. Da müssen Sie keine Arbeitslosenversich.- Beiträge einzahlen, bekommen dafür aber auch keinen Cent, wenn es mal nicht läuft. Für meine Höherqualifizierung habe ich eine 80%- Förderung der Ausbildungskosten über den ESF erhalten - diese für mich einzige mögliche Unterstützung musste ich aber erst mal selbst "entdecken" und dann trotzdem 20% der Kosten tragen. Und zudem 2 Jahre ohne regelmässiges Einkommen überbrücken, bei laufenden Betriebskosten. Ich bin trotzdem froh, diesen Schritt gewagt zu haben, weil es für mich rundherum eine Bereicherung war. Heute zahle ich Steuern und davon profitieren auch die Hartz-IV-Empfänger.
zum Beitrag06.11.2019 , 00:31 Uhr
Erstens kennen Sie nicht meine Wahl- Entscheidungen (vllt. spielte diese Frage für mich eine Rolle bei der Bundestagswahl) und zweitens zurückgefragt: wie intensiv haben Sie sich mit Harz IV befasst, bevor Ihr Arbeitsplatz verloren war? Wenn Sie nicht EU-Rentner sind, dann haben Sie nach 33 Berufsjahren noch einige Jahre vor sich, die Sie nutzen können. Wieso müssen Sie das "Einschalten eines Computers" üben? Wo leben Sie denn?? Ich habe nach 20 Jahren im Beruf auf eigene Kosten eine zusätzliche Ausbildung absolviert um meine Existenz zu sichern - ja, das war hart - aber es war die richtige Entscheidung. Es brummt. Wenn Sie nicht aus gesundheitlichen Gründen erwerbsmäßig eingeschränkt sind, habe ich für Ihr Gejammer absolut kein Verständnis. Ich kann einige Berufsfelder - Handwerk bis Ingenieurwesen- überblicken und höre dauernd, dass Mitarbeiter händeringend gesucht werden. Arsch hoch und anpacken.
zum Beitrag05.11.2019 , 21:03 Uhr
Möchten Sie, dass über jeden Fall mit einer Abstimmung aller Netto- Einzahler entschieden wird?? Ich als Einzahler habe ein berechtigtes Interesse, dass das Geld denjenigen zugute kommt, die es tatsächlich benötigen und dass Missbrauch vermieden wird. Genauso habe ich ein Interesse, dass Fallmanager/ Entscheider nicht zu machtgeilen Despoten degenerieren, weil man im Leben nie weiss, was noch kommt. Vielleicht muss ich selber einmal Unterstützung in Anspruch nehmen.
zum Beitrag05.11.2019 , 20:46 Uhr
"Der Analytiker sagt, dass die Lebens- und Integrationsleistung der Ostdeutschen von den Westdeutschen nicht anerkannt worden sei..." Es geht mir so auf den Zeiger, dieses Gewinsel um Anerkennung! Ja, wir im Osten haben unsere Leben gelebt, nach unseren Möglichkeiten etwas geleistet und versucht, das beste aus der Situation zu machen. Die Wiedervereinigung war ein scharfer Schnitt - herbeigebrüllt auch von Fahnenschwenkern in Dresden. War doch aber absehbar, wer dann "der Bestimmer" sein würde. Wir im Osten mussten uns komplett neu sortieren, keine Frage. Aber so zu tun, als ob nur wir die Lasten der Vereinigung zu tragen hatten, ist selten dämlich. Mal den Perspektivwechsel wagen und folgendes Szenario gedanklich durchspielen: wie dumm hätten unsere heutigen AfD-Männer aus der Wäsche geguckt, wenn über Nacht eine "Wiedervereinigung" mit den ehemaligen Ostgebieten passiert wäre und unser schönes Geld auf einmal nach Schlesien oder ins Sudetenland geflossen wäre - egal, ob man dort selber Verwandschaft, Bekannte oder Ländereien hat. Monat für Monat - über viele Jahre. Wer jetzt ehrlich von sich behaupten kann, dass er/sie das jederzeit gern und mit grösstem Verständnis getan hätte, darf gern weiter um Anerkennung winseln. Alle anderen sollten lieber still sein.
zum Beitrag05.11.2019 , 14:26 Uhr
Sie dürfen nicht den weiteren Wortlaut der Aussagen zum staatlich garantierten Existenzminimum vergessen: dass der Staat sehr wohl von seinen Bürgern erwarten kann, aktiv an der Erlangung/ Wiederherstellung der eigenen Existenzsicherung mitzuwirken, sofern sie dazu in der Lage sind. Dazu dürfen eben auch Sanktionen verhängt werden. Grundsätzlich finde ich das gut, nur scheint das System nicht rund zu laufen.
zum Beitrag05.11.2019 , 14:13 Uhr
..."Verfügungsmasse behördlicher Willkür bleiben." NEIN! Er bleibt weiterhin Teilnehmer im Solidarsystem unserer Gesellschaft! Darüber, wie sich einzelne Teilnehmer innerhalb dieses Systems danebenbenehmen (sowohl Antragsteller als auch Entscheider), darf und soll innerhalb dieser Gesellschaft auch diskutiert werden. Das höchste Gericht hat dem Gesetzgeber mal wieder aufgezeigt, wo er über's Ziel hinausgeschossen ist. Ärgerlich ist nur, dass es eines Instanzenlaufs bedurfte, um Klarstellung zu erlangen. Wäre schon schön, wenn es regelmässig handwerklich gut gemachte Gesetze gäbe.
zum Beitrag25.10.2019 , 07:28 Uhr
Genauso wenig, wie Katrina den tatsächlichen Sachverhalt "wissen" kann, können Sie mit Ihrer durchaus plausiblen Erörterung die Möglichkeit von Morddrohungen entkräften. Es KANN sein, dass die AfD hier eine Bedrohung konstruiert, es KANN aber auch sein, dass es eine Bedrohung gibt. Wir werden nach Kassel und Halle vermutlich noch häufiger von realen Bedrohungen erfahren, weil es genug wirre Köpfe gibt, die glauben, damit eigene Ziele durchsetzen zu können. Aus der Gesellschaft muss ein klares Signal kommen, dass diese verrohte Ebene keine Basis findet! Am Rande: die in Thüringen von Morddrohungen bedrängten Politiker der Grünen und der CDU haben umgehend klargestellt, ihren Wahlkampf fortzusetzen. Die AfD-freundlichen Anwälte knicken medienwirksam umgehend ein. Da sagt viel aus und lässt Interpretationsspielraum in dem von Ihnen beschriebenem Sinne.
zum Beitrag22.10.2019 , 17:20 Uhr
"'Besser wäre es gewesen, auf der Veranstaltung mit ihm darüber zu diskutieren, gerade wenn die Protestierenden einiges kontrovers sehen', so Lazar über Twitter." Ja, wäre gewesen... Bringt aber im Zeitalter der Likes und des Shitstorms keine Punkte. Wie schon bei dem Klamauk gegen Bernd Lucke an der Uni HH scheinen einige pseudointellektuelle "Aktionsgruppen" gaaanz dollen Drang zu verspüren, "etwas zu tun", auch wenn es noch so hirnrissig, kontraproduktiv und kurzgedacht ist. Es scheint so, dass einzig die weite mediale Aufmerksamkeit das Ziel ist. Am wirksamsten gegen diesen grassierenden Unsinn ist vermutlich, solche Aktionen medial ins Leere laufen zu lassen.
zum Beitrag13.10.2019 , 12:13 Uhr
Nach den Morden in Kassel und Halle werden die Relativierer nicht mehr durchkommen mit"...dumme-Jungen-Streich", wenn ein Baum abgesägt, ein Auto gesprengt oder Gedenksteine geschändet werden. Es ist zu offensichtlich, dass bei Einigen nur noch der ultimative Kick zählt. Wer von uns weiter in einer offenen Gesellschaft leben möchte, muss sich allerspätestens JETZT Gedanken machen, wie er/sie extremistischen Auffälligkeiten im eigenen Umfeld - bei Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, Kollegen- entgegentreten wird. Stillschweigende Akzeptanz von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Haß gegenüber anders ausgeprägten Lebensgewohnheiten nährt den braunen Boden, auf dem das Belohnungssystem für radikalisierte Täter-Typen wächst - mediale Aufmerksamkeit und Beachtung. Heute richtet es sich gegen "die da oben", "die Moslems", "die Juden", "die Araber", morgen vielleicht gegen "die Polen", "die Türken" und übermorgen gegen "die Intellektuellen", "die Künstler", "die Sozialschmarotzer"?!
zum Beitrag05.10.2019 , 00:13 Uhr
Ich finde es fragwürdig, einerseits der NSU-Opfer gedenken zu wollen und andererseits ihre Hinrichtung verbal auszubreiten. Sehr beklemmende Situation! Wie oft auf ihn geschossen wurde und wo er überall getroffen wurde ist Täterwissen, wird durch Ermittlung und Strafverfolgung einem kleineren Kreis bekannt und muss den Angehörigen nicht immer wieder öffentlich unter die Nase gerieben werden. Die Tat wird nicht abscheulicher, indem sie kleinteilig beschrieben wird - sie ist allein durch ihre Willkür und Menschenverachtung an Abscheulichkeit nicht zu überbieten. Ein Baum kann -so wie er heimtückisch abgesägt wurde- lautstark und "bewehrt" nachgepflanzt werden Man kann aber auch eine neue Blumensorte nach Enver Simsek benennen oder einen Preis mit seinem Namen verbinden - dann wird es auch in vielen Jahren Menschen geben, die darüber "stolpern", die sich schlau machen, was hier in unserer Zeit los war und die hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen. Und er, Simsek, muss nicht posthum durch die Schilderung seiner wohl grössten Erniedrigung immer wieder vorgeführt werden.
zum Beitrag30.09.2019 , 00:33 Uhr
Anstatt sich in kruden whatabout-ismen zu ergehen, sollten Sie sich einmal Gedanken darüber machen, wie relevant lokale "fuck cops"-Rufe für die Beseitigung eines weltweiten Grundproblems sind. Ausser ein wenig medialer Empörungsmaschinerie, wenn es von den "gefickten" Polizist*Innen was auf die Mütze gab, bewirkt dümmliche Sprücheklopferei nichts. Die mächtigen Stellschrauben für wirkliche Veränderungen, wie z.B. Decarbonisierung befinden sich ganz woanders - bei den Großaktionären und Versicherungsgesellschaften. Eine kluge Interessenpolitik würde diese Akteure mit ins Boot holen - selten war die Gelegenheit günstiger! Nur Schlichtdenker halten jetzt noch altbackene Freund-Feind-Schemata aufrecht.
zum Beitrag29.09.2019 , 14:42 Uhr
Guter Beitrag, der neugierig macht! Die Moritzburg hat in letzter Zeit wiederholt mit grossartigen Ausstellungen gepunktet und Halle liegt nicht nur an der Saale, sondern ist Knoten von ICE-Sprinter-Strecken. Ab jetzt keine Ausreden mehr, sondern hinfahren!
zum Beitrag25.09.2019 , 11:02 Uhr
"'Ich messe Innovation und Technologie hier eine sehr große Bedeutung bei', sagte Merkel." Ich hoffe sehr, dass sie und wir uns nicht allein darauf verlassen! "Innovation und Technologie" haben dazu geführt, dass Verbrennungsmotoren immer effizienter, also sparsamer bei gleicher oder höherer Leistung geworden sind. Unterm Strich werden die Einsparungen (positiv) jedoch durch mehr und leistungsstärkere KFZ zunichte gemacht (negativ). Anderes Beispiel: die immensen Ausgaben und Emissionen (Styrol!) für Wärmedämmungen an Gebäuden haben nur zum Teil die vorab berechneten Energieeinsparungen gebracht. Weil "die Verbraucher" irrational genug sind, bei dick gedämmter Hütte die Wohnraumtemperatur gern um 2-3 Grad höher einzustellen - es ist muckeliger und "kostet ja jetzt nix". Es bleibt zwar ein Einspareffekt übrig, aber längst nicht so hoch, wie er sein könnte. Thema LED: jede Klopapierrolle hat jetzt ein Lämpchen, oder bei Gebäudeplanungen wird auf Stromsparschaltungen verzichtet - denn LEDs sind so sparsam - "das kostet ja nix". Technik und Innovation schön und gut - wenn der Störfaktor Mensch weiter so bescheuert agiert, wird das nichts.
zum Beitrag21.09.2019 , 09:51 Uhr
Klar, so eins was immer gleichlautende Posts nach Ihrem Geschmack generiert! ;-) Zum Thema "Wachstum" warte ich noch auf die Sektion "economists for future", die sich öffentlich mit Alternativen zu der "mehr von..."- Wirtschaftslogik beschäftigt. Bevor wir von Systemwechseln schwadronieren, sollten alle Instrumente auf den Tisch, die eine zielführende Anpassung des bestehenden Systems ermöglichen.
zum Beitrag21.09.2019 , 09:42 Uhr
"...zuviele Leute auf dem Planeten..." - Sie meinen wohl, dass wir uns langsam auf Diskussionen über unerwünschte Langlebigkeit in westlichen Zivilisationen einstellen sollen, oder haben Sie dann doch eher die von der "Ersten Welt" zu diktierende Geburtenregulierung in anderen Weltregionen im Blick? Für die Klimarettung wäre erstgenannte Variante zielführender: weniger Flugreisen, Kreuzfahrten, Fleischverbrauch, Pflegedienstautos... - kleine ironische Anmerkung, sorry -
zum Beitrag21.09.2019 , 09:32 Uhr
"...die wohl ebenfalls Lügner und Verbrecher waren bzw sind, vorgesetzt bekommen." Sie machen es sich zu einfach. Suchen Sie mal nach den Anfängen des Kapitalismus, verfolgen Sie seine Spur in der Wirtschaftsgeschichte und sie werden sehr viele Errungenschaften finden, die für einen grossen Teil der Menschen vorteilhaft war und die der Feudalismus in dieser Art nie hervorgebracht hätte. Denken Sie dabei auch an die wechselseitigen Interessenlagen: feudale unfreie Bauern wurden in den Manufakturen und Fabriken zu freien Migliedern von Stadtgesellschaften. Der Fabrikant brauchte die Arbeitskräfte und der Bauer suchte die Freiheit. Das ist bis heute im Prinzip so geblieben. Nur dass heute "die Bauern", also abhängig Beschäftigten, in meiner Ansicht nach abenteuerlichem Umfang die muckelig- bequeme Geborgenheit in kapitalistischen Großunternehmen suchen, statt die freien Möglichkeiten zu nutzen und selbst eine Unternehmung zu gründen. Selten gab es so vielfältige Unterstützungs- und Anschub-Angebote wie heute. Wir, also auch Sie, sollten deshalb weniger "die Systemfrage" stellen, sondern uns an der Nase fassen und selbstkritisch prüfen, wie wenig wir eigentlich aus den bestehenden Möglichkeiten machen!
zum Beitrag20.09.2019 , 22:16 Uhr
Wie verhält sich der von Ihnen genannte Rebound Effekt, wenn entgegen der aktuellen Situation die Umweltkosten auf Rohstoffe, Boden, Energie erhöht werden z.B. CO2-Zertifikate, deren Verfügbarkeit allmählich reduziert wird? Dann müssten doch die Preise steigen und der Absatz, also die absolut verkaufte Menge sinken. Bei höheren Preisen wird eher Qualität, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit erwartet (Abkehr von der Wegwerf-Gesellschaft). Durch Effizienzsteigerung oder Vermeidung der Umweltkosten bleibt für den Hersteller unterm Strich trotzdem ein akzeptabler Gewinn. Und nur zur Erinnerung: auch der real existierende Sozialismus hat bei grösster Ineffizienz der Produktion heftig an der Zerstörung der Lebensgrundlagen mitgewirkt.
zum Beitrag20.09.2019 , 13:28 Uhr
Der ganze Artikel klingt wie ein Lamento eines alten Mannes, der beim Rückblick auf sein Leben ein ziemlich vergurktes Bild vorfindet. Dabei sind viele der Statements falsch. Systemfrage: welches System? Kapitalismus, Demokratie, Parlamentarismus? Welches andere System soll das sein, in dem Umwelt-, Wirtschafts- und Gerechtigkeitsfragen gleichwertig verhandelt werden können? Der Sozialismus, den ich kennengelernt habe, hat auf die Umweltfrage gepfiffen, Stichwort Leuna, Bitterfeld, Chemiedreieck. Wirtschaft: "Eine CO2-neutrale Gesellschaft ist in einer wachstumsgetriebenen Ökonomie nicht möglich." - verstehen Sie unter Wachstum tatsächlich nur "mehr von..."? und nicht auch Effizienzsteigerung? So lange in der Produktion Rohstoffeinsatz usw. günstiger gegenüber Energieeinsparung, Recycling usw. ist, wird sich nichts am "mehr von..." ändern, also an stückzahlrelevanter Massenproduktion, langen Transportwegen, massivem Werbegedöns. Der Kapitalismus ist sehr wohl in der Lage, anders zu agieren, braucht dafür allerdings Rahmenbedingungen. Die zu schaffen, wäre ein breites Aufgabenfeld für Ihre Partei und nicht für außerparlamentarische Basisbewegungen. Da klebt die SPD viel zu sehr am altbackenen Bild des "ehrlichen Arbeiters", dem auf keinen Fall am Arbeitsplatz gerüttelt werden darf und bremst mit wankelmütiger Klientelpolitik jeden größeren Wurf aus. Flugreisen: "Eine CO2-Steuer würde die Ärmeren treffen und ihre bereits geringe Mobilität weiter einschränken." Ja und, was soll dieses neokolonialistische Gejammer? Soll etwa jeder Deutsche Anspruch auf die kostengünstige Besichtigungstour in ehemals großdeutschen Kolonien haben; die dort Wohnenden sollen im Gegenzug aber schön dort bleiben wo sie sind? Wenn schon preiswerte Flugreisen auch für ärmere Bevölkerungsschichten, dann bitte auch für alle Menschen dieser Welt. Ansonsten bleibts koloniales Gelaber.
zum Beitrag18.09.2019 , 21:28 Uhr
So kann man eine Aussage auch verwursten. Ich lese Özdemirs Aussage lediglich als Hinweis, dass man die anrollenden Mehrkosten aus der CO2-Bepreisung nicht linear mit den heute gültigen Verbrauchswerten hochrechnen sollte, sondern - getriggert durch steigende Kosten- dass jeder sich sein persönliches Spar-Szenario ausdenkt. Der eine stösst seine 20 Jahre alte Kiste ab und kauft sich einen sparsameren Gebrauchten, der andere fährt elektrisch und der dritte Rad. Ich bin nicht in der Situation, dass mich solche Preissteigerungen kalt lassen würden, aber ich halte eine Verteuerung des motorisierten Individualverkehrs für sinnvoll und richtig und hoffe sehr, dass sich dadurch auch andere sinnfreie und teure Massnahmen, wie die ständige Verbreiterung von Autobahnen, von selbst erledigen.
zum Beitrag13.09.2019 , 23:42 Uhr
Ja, wenn man nur bis zur eigenen Bettkante denkt, klingen Ihre Vorschläge naheliegend. So "auf Sicht" hat die sächsische Landesregierung ja bisher auch agiert. Und dann, also in ca. 15 Jahren? Stehen alle da und glotzen dumm. Die Braunkohlekumpel von heute sind dann fett in Rente, nur alle anderen stehen im Regen. In eine Region wie die Lausitz geht freiwillig kein Technologieunternehmen, wenn dort nicht überragende Vorteile zu finden sind. Also entweder lässt man dort allmählich wieder Wald wachsen ( gut für's Klima!) oder man schafft gezielt Anreize für wirtschaftlich zukunftsfähige Ansiedlungen. Dafür benötigt man auch qualifiziertes Personal.
zum Beitrag13.09.2019 , 17:09 Uhr
Was ist Ihnen lieber: dass alle Zeitungsartikel wie Fachaufsätze aus Wissenschaftspublikationen klingen, oder des fluffigeren Leseflusses zuliebe doch lieber ein paar eingängige Begriffe für Vorgänge, die bereits breit diskutiert und eingeordnet worden sind; bei denen der interessierte Leser mithin in der Lage ist, die naturwissenschaftlich korrekten Zusammenhänge zu wissen bzw. zu erkennen? Zumal bereits Gesetze so heißen.
zum Beitrag10.09.2019 , 22:45 Uhr
"Klagen über mangelnde handwerkliche Qualität häufen sich." Könnte es sein, dass die Klagen über mangelnde handwerkliche Qualität auch der überwiegend guten Auftragslage geschuldet sind? Im Baugewerbe jonglieren viele Betriebe auf mehreren Baustellen gleichzeitig; so kommt es zu Verzögerungen, der Bauablauf strauchelt und Mehrfacharbeiten häufen sich. Das Projekt wird "irgendwie" zu Ende gebracht und alle sind genervt. In Zeiten, in denen beinahe jeder Bauherr froh ist, sein Projekt einigermassen fristgemäss fertigzustellen, sind nicht die, in denen sich Qualität von Pfuschern trennt.
zum Beitrag09.09.2019 , 00:21 Uhr
"...und somit eine Rückgabe der Aufgabe an die EU zu erwirken." Warum sollte das funktionieren? Die EU hat die Seenotrettung im Mittelmeer eingestellt, dann gab es wieder etliche Ertrunkene, daraufhin sind NGO's auf den Plan getreten. Hat mal jemand ermittelt, welchen Beitrag die Seenotretter leisten, indem sie den im Mittelmeer verkehrenden Handels- oder Kreuzfahrtschiffen deren Pflicht zur Hilfeleistung gegenüber Schiffbrüchigen abnehmen?
zum Beitrag08.09.2019 , 08:54 Uhr
Ihr letzter Absatz bringt es auf den Punkt! Als "mittel-alter" Elternteil (Kinder kamen um die 30 herum) bin ich froh und dankbar, dass die Geburten und "der Aufwuchs" unterm Strich gut gegangen sind. Aber ich hatte manchmal das Gefühl, meinen Kindern ein zu altes Elternteil zu sein. Deshalb: das biologisch Mögliche kann für Eltern ein Segen, für die Kinder aber die Hölle sein. Nicht auszudenken, wenn Pubertiere in die Situation kommen, die Pflegschaft für ihre greisen Eltern beantragen zu müssen. Oder mit dem Schulabgang der lieben Kleinen treten die Oldies in den beruflichen Ruhestand und haben dann noch mehr Zeit, sich besserwisserisch in die Belange der Kinder reinzuhängen. ;-)
zum Beitrag04.09.2019 , 12:56 Uhr
ja - nein - nein
zum Beitrag03.09.2019 , 23:54 Uhr
Können Mittelständler keine Familienunternehmen sein?? M.W. ist ein wichtiges Kriterium für die Zugehörigkeit zum Mittelstand, dass Eigentum (>50%) und Leitung in einer Hand (Person, Familie) liegen.
zum Beitrag03.09.2019 , 23:25 Uhr
Es ist kompliziert. "Der Bus fährt kaum, der Einkaufsladen wurde geschlossen. Und dann kamen 2015 die Flüchtlinge...". Vielen, die AfD gewählt haben, genügt das vielleicht als Kausalkette und die hängen noch dran "...die da oben sollen sich endlich mal kümmern!". Fakt ist auch: in vielen der "abgehängten" Dörfer sind die Wohnhäuser weitgehend saniert, in den Einfahrten stehen teils mehrere, nicht eben alte PKW und die Strasseninfrastruktur ist relativ gut in Schuss. Wie soll ein attraktiver ÖPNV aufrecht erhalten werden, wenn seit 1990 die Menschen dort viel lieber freiwillig mit dem Auto fahren, wie sollen Dorfläden, Bäcker, Fleischer und Friseur über die Runden kommen, wenn der Geiz geil ist und die Menschen lieber zum Supermarkt pilgern, im Auto, versteht sich. Und wie sollen Ärzte, Lehrer, Absolventen eine Gegend attraktiv finden, aus der die Menschen auf der Suche nach dem schnelleren oder etwas mehr Geld abhauen, anstatt selbst etwas anzupacken? Dass in solchen Regionen die Klabautermänner mit den "einfachen Lösungen" fette Beute machen, wundert mich überhaupt nicht. Ich bin überzeugt, dass ein Grossteil der ostsächsischen AfD-Wähler im Grunde ihres Herzens ein Problem haben mit Pluralität, mit Eigenverantwortung und mit der fortwährenden Entwicklung ihrer persönlichen Fähigkeiten. Solange die von CDU-Schlaftabletten eingelullt wurden, war heile Welt. Als die Flüchtlinge kamen, das wahre Elend der Welt Namen und Gesichter bekam und somit die Heulsusigkeit mancher Ostalgiker offensichtlich wurde, war Schluss mit lustig und es wurde auf komplett logikfreien Protest umgeschaltet. Diese Typen verdienen keine geheuchelten Befindlichkeitsnachfragen, sondern harte verbale Auseinandersetzung!
zum Beitrag02.09.2019 , 14:27 Uhr
Wollen Sie damit sagen, dass die AfD ein Produkt der Unternehmerschaft in Deutschland ist? Zur Erinnerung: die AfD ist als euroskeptische Partei auf den Plan getreten und wurde anfangs als "Professorenpartei" belächelt. Wahlerfolge waren anfangs marginal - obwohl nach Ihrer Theorie die Unternehmerschaft alle Gründe gehabt hätte, dieser Partei mit wehenden Fahnen hinterherzulaufen. Die Flüchtlingskrise hat ein neues Thema und die populistische "Trendwende" geschafft. Die AfD akquiriert ihre Anhänger inzwischen quer durch's Gemüsebeet und somit dürften auch etliche Unternehmer darunter sein. Aber: der BVMW als bundesweite Interessenvertretung der mittelständischen Wirtschaft, der 99% der in Dt. ansässigen Unternehmen vertritt, ist auch Unterstützer der Entrepreneurs for Future. Und die haben mit den Klimaleugnern von der AfD gewiss nichts am Hut.
zum Beitrag02.09.2019 , 13:54 Uhr
Volle Zustimmung!
zum Beitrag27.08.2019 , 07:12 Uhr
Ist das die Lösung, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen? Wie groß ist der Anteil des Mietwohnungsbestandes, der renditeorientierten Großvermietern gehört? Die werden für anstehende Sanierungen immer einen guten Preis am Markt durchsetzen können, allein schon über Masse und Marktmacht. Und somit unter der Deckelung im Verhältnis weniger einbüssen müssen, als Einzelvermieter oder kleine Baugenossenschaften. Die lukrativen Fremdvermietungen über AirBnB und Co. werden doch davon auch nicht erfasst, oder hat Berlin dieses Problem schon wirklich unter Kontrolle? Kann mich noch erinnern, dass zu DDR-Zeiten ganze Häuser an die Kommunen "verschenkt" wurden, weil die privaten Besitzer die Unterhaltskosten wegen der staatlich festgeschriebenen niedrigen Mieten nicht mehr aufbringen konnten (eigentlich war das Erpressung). Angesichts der angespannten Situation im nahezu ausgebuchten Baugewerbe sollte man heute nicht übers Ziel hinaus schießen.
zum Beitrag25.08.2019 , 22:54 Uhr
Sie merken aber selber, dass das Bedürfnis nach sichtbarer Unterscheidung irgendwie im Menschen angelegt ist (s.oben, Ihr Beispiel "Punk" und "AfD-Schütze"). Und stellen Sie sich mal ein Champions-Leage-Finale mit "Wir" gegen "Uns" vor - ich spüre die Spannung schon wegfluffen! Die Menschheit muss sich noch so weit kultivieren, dass sie aus dem "wir" und "die" nicht ein "besser" und "schlechter" und daraus folgend diskriminierende Handlungen ableitet.
zum Beitrag25.08.2019 , 22:45 Uhr
Dafür haben wir ja unser Grundgesetz, in das der Wertekanon aus jahrhundertealter christlicher Tradition, humanistischer Aufklärung und sozialer Befreiungsbewegungen eingeflossen ist. Diesem Wertekanon haben sich Ihre Protagonisten qua Geburt unterzuordnen; andernfalls erfahren sie gesellschaftliche Ausgrenzung oder juristische Auseinandersetzungen. Wobei Toleranz immer noch ein Teil des Wertekanons ist! Wegen "Patriot" lesen Sie mal unter Helvetische Republik nach, nur so zur Differenzierung.
zum Beitrag25.08.2019 , 22:21 Uhr
Ich erlaube mir, zwischen Kretschmer und seinem erzkonservativen Landesverband zu differenzieren und sehe sehr wohl, wie er laviert. Aber wohl eher, weil er um die traurige Geisteshaltung der Mehrzahl seiner Truppe, unter denen sicher etliche stramm rechts sind, weiß und deren Liebäugeleien für eine Koalition mit der AfD kennt. Mal sehen, wer in der CDU nach der Wahl Koalitionsverhandlungen führen "darf". Schneller als es Ihnen oder mir lieb sein dürfte, könnte Kretschmer durch eine/n ersetzt sein, der/die sofort zu einer CDU-AfD-Koalition bereit wäre.
zum Beitrag25.08.2019 , 22:03 Uhr
Bitte nicht nur einseitig zitieren. Klar ist auch, dass Deutschland als Einwanderungs-Neuling selbst Erfahrungen sammeln und Strukturen schaffen muss, die es ermöglichen, Zugewanderte gezielt und bedarfsgerecht zu integrieren. Wenn, wie beim "BayernTurbo", die Mehrzahl der über 1000 Teilnehmer nach 1 Jahr immerhin Sprachniveau A2 oder besser erreicht, sollte sich so mancher Realschüler hier mal am Kopf kratzen! Wenn Sie die Integrationserfolge gern negativ einschätzen möchten, sollten Sie richtiger Weise auch die staatlichen Hürden wie Abschiebung, Arbeitsverbot, unausgegorene Förderprogramme und fehlende Intensivbetreuung bei traumatisierten Geflüchteten nicht unterschlagen. Es gibt noch Luft nach oben.
zum Beitrag25.08.2019 , 21:23 Uhr
Wovon gehen Sie aus? In welchem Alter steigen denn hierzulande Akademiker in das sozialversicherungspflichtige Berufsleben ein? Zwischen 28 und 35 Jahren, bei Nichtakademikern zwischen 19 und ca. 25 Jahren. Berufsbildung ist bei Migranten in vielen Fällen schon vorhanden, nur entspricht sie oft nicht den deutschen Standards und Bestimmungen. Dafür geeignete Nach-Qualifizierungsangebote zu schaffen lohnt sich doch, wenn diese Menschen dann auf gut bezahlte Arbeitsplätze vermittelt werden können und nicht nur in Hilfsjobs herumdümpeln. Das versuchen wir ja in ähnlicher Weise mit unseren Schulabbrechern. Sicherlich müssen dafür auch mentale Hürden auf beiden Seiten überwunden werden. Und was bedeutet "Wohlstand"? Für mich dann jedenfalls nicht: mehr Rente, dafür aber schrumpfende und verödende Regionen, DINKy-Cities mit Selbstverwirklichungs- EgomanInnen oder Hipster-Craft-Gedöns und rasant steigende Preise für seltener werdende Handwerks- und Dienstleistungen.
zum Beitrag25.08.2019 , 11:32 Uhr
"Migranten sind selten in den Wirtschaftsprozess zu integrieren. Wenn überhaupt gelingt das nur mit aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen." Ja, wenn man die sofortige Eingliederungs- und Verwendungsfähigkeit erwartet, dann muss man zu solcher Einschätzung kommen. Wenn man betrachtet, welche "aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen" für die eigene Bevölkerung in Form von Schulbildung, Berufsausbildung, Studium aufgewendet wird, relativiert sich das. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die in den letzten 20-30 Jahren NICHT geborenen Kinder nicht "nachgeboren" werden können, die zunehmend älter werdende Gesellschaft aber selbstverständlich steigende Renten und gute Pflege im Alter erwartet. Ein Problem ist erst dann zu erwarten, wenn überdurchschnittlich viele alte oder erwerbsunfähige Menschen nach Deutschland migrieren und die Geburtenraten weiter sinken. Beides ist gegenwärtig nicht der Fall.
zum Beitrag24.08.2019 , 21:29 Uhr
...und hat mal jemand den CO2- Anteil ermittelt, der beim Backen von Brot, Brötchen, Gebäck entweicht - täglich? Reiner Wahnsinn, wir sollten besser Mehl und Wasser getrennt zu uns nehmen!!! ;-)
zum Beitrag24.08.2019 , 21:25 Uhr
"Die Grünen haben mittlerweile wohl panische Angst davor, Privilegien einzuschränken – das Label „Verbotspartei“ schwebt immer über ihnen." Nö, die Grünen, oder der sichtbarste Teil von ihnen, hat offenbar gelernt, dass man mit nassforschen Forderungen vielleicht Randgruppen begeistert, aber niemals in den Zwang kommt, Politik zu gestalten. Die wollen jetzt ernst machen und dafür sind Mehrheiten nötig. Wenn die Initiative zum Klimanotstand den kompletten Fleischverzicht in städtischen Mensen und Kantinen fordert, dann klingt das vielleicht schneidig, dürfte aber die Umsatzzahlen angrenzender Würstchenbuden, Dönerläden oder Fleischerimbisse erhöhen. Ich bin ganz froh, dass grüne Politik heute nicht mehr auf solche ineffektiven Kurzschlussparolen setzt.
zum Beitrag24.08.2019 , 17:27 Uhr
Wenn bei Ihnen "rechts" schon bei Kretschmer beginnt, dann sind wohl Wagenknecht und Kipping die gemäßigte Mitte? Obwohl ich nie CDU gewählt habe und vermutlich in diesem Leben auch nicht mehr wählen werde, habe ich Respekt vor der Leistung von Kretschmer: bekommt von Tillich die Brocken vor die Füsse geworfen, muss seine bräsig-überhebliche Landes-CDU neu einnorden und einen Aufstand der rechts zwinkenden Hardliner verhindern und soll unter diesen Voraussetzungen eine Landtagswahl gewinnen. Wenn seine Haltung sich in der Sachsen-CDU durchsetzt, dann gibt es immerhin eine Basis für eine funktionierende 3-Parteien-Regierung OHNE Anbiederung an die AfD.
zum Beitrag23.08.2019 , 13:18 Uhr
[...] bei den von Ihnen angesprochenen "Bedürfnissen und Befindlichkeiten einer Bevölkerungsgruppe" handelt es sich offenkundig nicht um bibelfeste Sorben, Kleinwüchsige, Ostfriesen, Reiche oder Sachsen, sondern um Asylbewerber, Geflüchtete, Migranten. Was Sie hier in völlig fehlgeleitetem neidischen Unterton ansprechen, betrifft eine Ausnahmesituation, die sich mittlerweile in vielen Regionen auf ein verkraftbares Maß zurückgebildet hat. In weiten Teilen Sachsens mit hohen Zustimmungsraten für nationalistisch geprägtes AfD-Gedöns ist von den Auswirkungen der Zuwanderung nur marginal etwas zu spüren. Lenken Sie Ihren Frust auf die wahren Fehlsteuerungen: jahrzehntelange Dumping-Lohn-Politik der CDU-geführten Landesregierung, um sich damit die dringend benötigten Wirtschaftsinvestitionen zu sichern und zugleich eine beispiellose Bereitschaft der angeblich heimatliebenden Bevölkerung, für etwas mehr Geld in den Goldenen Westen abzuwandern. Der hiergebliebene Rest mokiert sich über wessihafte Bevormundungen, hat aber jahrelang ostdeutschen Schlaftabletten wie Matthias Rößler oder Stanislav Tillich die Stange gehalten. Wenn Sie mehr politische Zuwendung für heute schon bestens ausgebildete, sozial und beruflich freie Mädchen und Frauen suchen, sollten Sie lieber nochmal im Kleingedruckten der Afd nachlesen. Da finden Sie entweder nichts oder sinngemäß die 3Ks.
[...] Beitrag editiert. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank, die Moderation
zum Beitrag22.08.2019 , 20:03 Uhr
Schlagertruppe? Gesungen haben die auch. Oder meinen Sie "SchlÄgertruppe" - die mag ich nicht.
zum Beitrag22.08.2019 , 15:02 Uhr
Obacht! Wenn die Polizei nicht so schläfrig gewesen wäre und mal wie gewohnt Sicherheitskontrollen durchgeführt hätte, wären garantiert jede Menge Wattebällchen ans Licht der Öffentlichkeit gekommen!
zum Beitrag21.08.2019 , 18:46 Uhr
"Kehrseite der Stundentafelreform ist die Reduzierung von Unterrichtsstunden in den Fächern Mathematik, Deutsch, Musik, Sport, Biologie und den Fremdsprachen. Damit soll eine leichte Entlastung der Schüler insgesamt erreicht werden." Das halte ich für vorgeschoben. Angesichts der krassen Probleme bei der Absicherung der Unterrichtsstunden sind die reduzierten Stundenzahlen vorrangig auf den Lehrermangel zurückzuführen. Sachsen ist dabei, schlaue IngenieurInnen und zugleich strunzdumme Kulturbanausen heranzuzüchten, denen es genügt, wenn der barocke Goldglanz schön schimmert und der Posaunenchor andächtig trötet.
zum Beitrag20.08.2019 , 22:40 Uhr
"...dann erwarte ich deutlich mehr als nur die Unterstützung von FFF. Bis jetzt kam nur heiße Luft. Und wenn derart hilflose Vorschläge kommen, die MwSt für Fleisch von 7% auf 19% zu erhöhen,..." Nun stellen Sie mal ihr Licht nicht allzu weit unter den Scheffel! Oder glauben Sie im Ernst, es wäre Aufgabe der Wissenschaft, konkrete Handlungsanweisungen zu formulieren, die eigentlich Aufgabe der Politik wären; mithin in der Gesellschaft auszuhandelnde Lösungsansätze. Und wie bei allen grösseren Bewegungen werden Ikonen geschaffen, die herumgereicht werden können. GT "vertritt" die vielen Wissenschaftler, Schüler, Studenten, Eltern, Unternehmer "for Future" vor den internationalen Gremien und das ist gut so. Wenn Sie für radikale Lösungen sind dann sollten wir uns zusammentun und die konsequente Wiederbewaldung der aufgelassenen Braunkohlereviere und defizitärer Provinzflughäfen einfordern. 40 Mrd. Fördermittel sind 'ne Menge Geld, man könnte sofort anfangen und Wald bindet CO2. Der Wolf in der Lausitz würde sich ebenfalls freuen...
zum Beitrag20.08.2019 , 22:14 Uhr
Schauen Sie nochmal an den Anfang meines Kommentars: @Rolf B. Kein Problem ;-)
zum Beitrag19.08.2019 , 22:02 Uhr
"Unberechenbarkeit? Innovation? Schneeballartige Politisierung und teilweise Radikalisierung (oh, böse!)? Eigeninitiative, ansteckender Tatendrang? Das Gefühl von Elektrisierung und Eurphorie das dadurch entsteht, dass man auf einmal doch gemeinsam was bewegen kann?" Komisch, ist musste die ganze Zeit an die Spassvögel der "Volksfront von Judäa" in Monty Pythons "Leben des Brian" denken. Vor allem an die Szene, in der sie im Palast des Pontius Pilatus auf die ebenfalls "schneeballartig politisierte" "Kampagne für ein freies Galiläa" trifft. Köstliche Szenen, durchgeknallte Dialoge, gedreht 1978.
zum Beitrag18.08.2019 , 16:58 Uhr
Für Sie zum Nachlesen: www.klimafakten.de...chen-erkenntnissen oder www.iwr-institut.d...ine-7-mrd-menschen
Im Übrigen müssen Daten, die mit wissenschaftlichen Methoden erhoben wurden, interpretiert werden, solange sie nicht selbsterklärend sind. Wenn in Metastudien eine überdurchschnittliche Übereinstimmung von Interpretationen festgestellt wird, die eine Annahme stützt (menschlicher Anteil an Klimawandel), sollte man von gesicherter Erkenntnis ausgehen. Man kann dazu immer noch eine andere MEINUNG haben, die aber für die Wissenschaft irrelevant ist und höchstens beim Small-Talk für Erheiterung oder Entsetzen sorgen kann.
zum Beitrag18.08.2019 , 16:13 Uhr
Warum weichen Sie aus und ziehen über den "sinnlosen Luxus" der anderen her? Was "sinnlos" und was "Luxus" ist, entscheiden zum Glück nicht Sie. Da ich äußerst selten fliege und auch sonst keine Fernreisen mein "Konto" belasten, meine Wohn- und Lebenssituation in vielen Teilen schon lange vor FFF auf Nachhaltigkeit und unter ökologisch sinnvollen Gesichtspunkten eingerichtet habe, muss ich heute nicht das große Rad drehen. Irgendwo geht natürlich immer noch was, da bin ich schon aus Kostengründen dran. Sie brauchen jetzt aber nicht mit ihrer 17°-Wohnung kontern...
zum Beitrag18.08.2019 , 15:57 Uhr
"Man wird es aber trotzdem nicht mehr wagen, beim Smalltalk auf einem Coctail-Empfang, vielleicht anlässlich einer Vernisage oder am Rande einer Fachtagung, ein Wort des Bedenkens zu äußern." Warum denn nicht? Es ist ja nun wirklich nicht so, dass die FFF oder S4F schon Mainstream wären. Mit guten Argumenten blamieren Sie sich auch nicht. Und ob das im nächsten Jahr Mainstream sein wird... Sie klingen genau wie ein Jammer-Ossi, der auch mal wohl noch was sagen dürfen will... ;-)
zum Beitrag18.08.2019 , 15:49 Uhr
Bei der Diskussion um CO2-Steuer oder Energiezertifikate-Handel geht es doch auch darum, die unterschiedlichen Einzelbepreisungen (Mineralöl-, KFZ-, Öko--Steuer, EEG-Umlage usw.) zu vereinheitlichen, wenn möglich zusammenzuführen und um den Anteil am CO2-Ausstoß zu ergänzen. Dass das Steueraufkommen unterm Strich nennenswert geringer werden wird, hat m.W. bisher keiner behauptet. Lediglich die Idee einer sozialverträglichen Erstattung steht im Raum.
zum Beitrag18.08.2019 , 09:09 Uhr
Vermutlich haben Sie eine wichtige Aussage im Artikel überlesen: "Das sei eine völlig neue Dialogerfahrung, da bei den Wissenschaftler das Gefühl verbreitet sei: 'Wir haben das schon so lange gesagt und immer wieder hat man von Seiten der Politik unsere Warnungen überhört, verschleppt und abgelegt.' Nun aber gebe es auf einmal 'einen gesellschaftlichen Resonanzboden dafür'." Der Grund für die Unterstützung von FFF liegt also nicht in der von Ihnen postulierten "Neunmalklugheit". Und Sie werden's kaum glauben, es gibt bereits Unternehmer/Entrepreneurs for Future, die auch allesamt keine Klimaexperten sind, sich dennoch aus gutem Grund den Forderungen von FFF angeschlossen haben. Kennen Sie überhaupt diese Forderungen? Oder sind diese Unternehmer für Sie dann nur eine Art Taschengeld-Zampanos?
zum Beitrag18.08.2019 , 08:58 Uhr
Hui, jetzt haben Sie es "denen" aber gegeben! Bekenner für S4F haben sich als Wissenschaftler disqualifiziert?? Das müssen Sie noch näher erläutern. Es ist Wissenschaftlern nicht untersagt, Mensch und Bürger zu sein. Als solche dürfen sie sich in gesellschaftliche Prozesse einmischen und auch mal in ganz trivialer, "unwissenschaftliche" Sprache sprechen. Haben Ihrer Ansicht nach nur Meteorologen etwas mit Klima am Hut? Dann sind vermutlich viele Wissenschaftseinrichtungen fehlbesetzt. Oder zählen Sie die Chemiker, Physiker, Biologen, Paläontologen, Historiker, Mathematiker usw., die sich mit der Erhebung, Sammlung und Auswertung der ganzen Daten befassen, die für die Bewertung der Klimaentwicklung auch erforderlich sind, nicht dazu?
zum Beitrag17.08.2019 , 12:54 Uhr
"Mehr brauchte ich nicht zu lesen… … Was soll das?! Was hat Greta denn versprochen? Nichts? Sie macht aufmerksam, weil der rest der Welt, inkl. taz, einfach pennt. Die Schiffsreise kann m. E. so viel CO2 ausstoßen wie sie will, darum GEHT ES NICHT, Herr Kreuzfeldt." Leider Falsch. Es geht im Artikel um den formulierten Anspruch, mit so wenig wie möglich oder gar keinen CO2-Emissionen reisen/leben zu können. Nur dass Sie und ich GT wegen ihres deutlich verfehlten Ziels nicht in der Luft zerreißen oder verächtlich machen, weil sie und ich die höhere Bedeutung des Engagements von GT erkennen und würdigen.
zum Beitrag17.08.2019 , 12:41 Uhr
Die Vorschläge sind nicht neu, klingen in Teilen sinnvoll, in Teilen nicht zu Ende gedacht. Wer ein 365-Euro-ÖPNV-Ticket einführen will, muss sicherstellen, dass der ÖPNV die angestrebte und sinnvolle Nutzungsvervielfachung auch aufnehmen kann. Angesichts der jetzt bereits am Limit arbeitenden Planer und Ausführenden von Tiefbauarbeiten usw. ist das alles nicht kurzfristig zu haben. Können auf bestehenden Strecken die Taktungen überhaupt erhöht werden, wenn Fahrzeuge und Personal nicht im erwünschten Umfang zur Verfügung stehen (ländlicher Raum...). Was passiert mit den vorgeschlagenen Solaranlagen auf sämtlichen Neubaudächern, nachdem sie 15-20 Jahre später abgeschrieben und schrottreif sind? Wie sehen die Entsorgungsmodelle dafür aus? Eine vorausschauende Klimapolitik muss solche Szenarien berücksichtigen, ansonsten ist es wirklich nur wieder "Pillepalle".
zum Beitrag16.08.2019 , 19:50 Uhr
"Entweder gemeinsam oder Selbstbetrug bis zum Schluß." Und wie entsteht "gemeinsam"? Durch Gesetze?? Oder weil irgendwer mal anfängt? Wurde das gedruckte Buch, das Auto, das elektrische Licht, der PC, das Smartphone oder die aberwitzigen "im-Winter-müssen-wir-Skifahren"- Urlaube per Gesetz eingeführt? Richtig ist, dass es die kritische Masse aus Individuen braucht, um etwas in Gang zu setzen. Interessantes Detail von vor ca. 120 Jahren: die ersten Elektrizitätswerke in Deutschland entstanden oft dort, wo pfiffige Unternehmer das Potential des Stroms für die Produktion erkannt haben und gemeinsam investierten. Die Verbreitung in die Haushalte kam oft erst als zweiter Schritt und ging dann rasant vonstatten. Heute beklagen wir den zu hohen Stromverbrauch mit all seinen Folgen. Jetzt können Sie über Ihren Satz mit dem individuellen Verhalten und dem Opium ja noch mal nachdenken. Und auch darüber, dass "Wirkungen" mitunter lange Zeit brauchen, sich zu entfalten. Genau das ist das Thema von GT und FFF!
zum Beitrag16.08.2019 , 19:35 Uhr
Vielleicht hätten Sie doch mal weiterlesen sollen, auch wenn Sie dafür Ihre Gedankenblase verlassen müssten: "Greta Thunberg hat selbst betont, dass sie „ohne Emissionen“ in die USA reisen wolle." Was ist daran schlimm, wenn festgestellt wird, dass GT diesem Anspruch nicht gerecht wird. Es geht doch gar nicht um Häme oder "Siehste!" sondern um die schlichte Tatsache, dass selbst "Ikonen" scheitern können und dass scheinbar einfache Lösungen häufig einen Pferdefuss haben. Ich würde es sehr begrüßen, wenn in unserer Gesellschaft wieder mehr Sachlichkeit in die Debatte kommt und die ideologischen Gedankengebäude einfach mal 'nen Schritt zurück treten. Dann kann GT bei Ihrer nächsten Fernreise zu internationalen Treffen (da SOLL sie ja auch hinfahren) ganz entspannt sagen, dass sie und ihr Papa fliegen. Punkt. Und niemand muss sich aufregen. Und niemand kann daraus für sich ableiten, dass die eigenen kleinen billigen "Nebenbei"-Flüge innerhalb Deutschlands oder für privaten Zeitvertreib dann auch nicht so schlimm wären.
zum Beitrag16.08.2019 , 15:32 Uhr
Nicht ganz ernst zu nehmende Rückfrage: was ist weniger schädlich: 50 notorische New-York-Shopper oder die Blechlawine, die sich an Winterwochenenden regelmässig in die Alpentäler ergießt. Der gestiegene relative Wohlstand von weiten Teilen der Bevölkerung verführt zu den abstrusesten Freizeitveranstaltungen. Dazu zähle ich sogar auch die absurd hohe Zahl von "City-" irgendwas-Veranstaltungen (Lauf, Radrennen, Skilauf!, Rückwärtsgehen, Hochkant-Popeln). Ein grosser Teil reist mit Auto an.
zum Beitrag16.08.2019 , 15:20 Uhr
Nein, der Artikel ist nicht kleinkariert, sondern Teil der medialen Aufmerksamkeit. Auch wenn das nach Ihrer Auffassung den "Unmut der Rechten und Klimaverleugner" fördert, so what! Ich finde es richtig und wichtig, dass der ganze Teil der Geschichte erzählt wird, also auch wie es nach der Ankunft in New York weitergeht, wenn keine Kameras mehr hinsehen. Nur so kann vermieden werden, dass wir uns immer mehr in Verlogenheits-Elfenbeintürmen gegenseitig die Welt bzw. die eigenen "Heilsversprechen" schönreden. Und eine 16jährige Schülerin kann angesichts ihrer stringenten Haltung bestaunt, sollte aber keinesfalls überhöht werden. Quasi-religiöser Budenzauber, den manch einer vllt. gern hätte, schadet zur Zeit mehr als die harte sachliche Auseinandersetzung mit Fakten!
zum Beitrag15.08.2019 , 22:48 Uhr
Auch nicht ganz richtig. GT hat die Segelyacht offenbar gewählt, weil sie ihre Reise besonders emissionsarm gestalten wollte. Abgesehen von der Tatsache, dass sie damit demonstriert, wie unpraktikabel dergleichen Reisegelegenheiten für den Durchschnitts-Reisenden sind, wird einfach mal die gesamte Kette von Abhängigkeiten (backup-Team) und deren "verdeckten" Emissionen aufgezeigt. Was hier für manch einen wie ein "Skandal!" aussieht, schildert im Prinzip die harte Realität unserer täglichen Konsumbefriedigung durch viel zu billige Schiffs-, Flugzeug- und LKW-Transporte. Deren mittelbare Umweltschädigungen sind in den Verkaufspreisen nicht enthalten.
zum Beitrag15.08.2019 , 19:21 Uhr
Nö, die Debatte ist endlich im Gang! Und die Feststellung, dass die besonderen Bedingungen von Thunbergs Segeltörn unterm Strich mehr negative Klimafolgen haben, als wenn sie einfach geflogen wäre, macht nur eindrücklich deutlich, wie komplex die Lage ist und scheinbar einfache Lösungen oft keine sind. Vielleicht hilft der Vorgang, mit mehr Selbstbewußtsein und Fähigkeit zur Differenzierung und Ehrlichkeit in die Debatten einzusteigen und nicht immer ängstlich auf die Meinungsführer zu schielen ("Kein Fleisch!" - "Hilfe, man will uns das Schnitzel verbieten!").
zum Beitrag15.08.2019 , 15:32 Uhr
Kennen Sie Leute, die "mal eben zum Shopping" nach New York fliegen? Ich nicht - und es dürfte eine starke Minderheit sein, die sich das leisten kann und will. Aber: mal eben zum Skifahr-WE mit dem Auto in die Alpen (und sei es von Norddeutschland aus) oder zum Schnäppchen-Wellness-Weekend von Frankfurt nach Florenz mit dem Flieger - solche gruseligen Stories werden einem im weiteren Bekanntenkreis nur so um die Ohren gehauen. Das sind garantiert nicht nur Grünen-Wähler, die so'n Schwachsinn nötig haben. Was das Beispiel von Gretas Segeltörn zeigt: nicht alles, was zur Zeit Scheiße klingt muss auch schlecht sein. Also: Flugreisen haben durchaus ihre Berechtigung, man sollte nur zweimal darüber nachdenken, ob die 1. wirklich nötig sind (im Fall Greta: ja!) und 2. BESSERE Alternativen zur Verfügung stehen. Da hat sie sich eben selber mal ein Ei gelegt. Sehr sympathisch, doch keine Heilige ;-)
zum Beitrag14.08.2019 , 15:39 Uhr
Personenschutz? Warum nicht "Schutzhaft"? Stammt von seinen Brüdern im Geiste und liegt semantisch voll auf seiner Wellenlänge...
zum Beitrag13.08.2019 , 22:41 Uhr
Vielleicht ist das passiert: der Mauerfall hat auch viele Westdeutsche überrascht und aus dem trüb-bräsigen Schlaf der bleiernen Kohl-Kanzlerschaft gerissen. Auf einmal war klar: die Ossis kommen!! Was macht "der Russe"?? Jetzt wird's teuer! Könnte es sein, dass ab 1990 viele Ostdeutsche realisieren mussten, dass es nicht mehr nur um sie geht, sondern dass hier ein halbwegs austariertes europäisches Machtgefüge ins Wanken geraten ist, dass offenbar keiner wirklich einen Plan hatte, wie es weitergehen soll und dass unsere "Bruderländer" gerade voll mit hineinschlittern, allerdings ohne den doppelten Boden einer wohlsituierten 2. Landeshälfte? In Rumänien wurde der verhasste Landeschef liquidiert, im wieder unabhängig gewordenen Baltikum eine russische Annexion gerade so abgewendet. Nur der Ossi sieht nicht über den Tellerrand und denkt "alles Scheiße!".
zum Beitrag13.08.2019 , 22:18 Uhr
Wenn "Aktivisten" wie von "Sand im Getriebe" nur einen Funken Ahnung von europäischer Wirtschafts- oder Technikgeschichte hätten, dann wäre vermutlich auch genug Masse vorhanden, um kognitiv schlauere Protestformen - oder besser: Beeinflussungen- entwickeln zu können. Weil sie dann auch wüssten, dass "Maschinenstürmerei" vielleicht viel "Aua" bringt, aber keinesfalls einen ganzen Transformationsprozess aufhält. Steve Jobs hat (sehr zugespitzt formuliert) mit einem kleinen Gerät, dem iPod, einen kompletten Technologiewandel eingeläutet. Nicht, indem er den Menschen etwas weggenommen oder verboten, sondern ihnen etwas gegeben und "coole" Geschichten drumherum gebaut hat. Wer stellt sich heute noch eine Schreibmaschine, ein Faxgerät, einen Nadeldrucker, einen Scanner, eine monströse kühlschrankgrosse Stereoanlage hin, wenn das alles durch ein Smartphone ersetzt werden kann? Verführen statt blockieren; aber dazu braucht man etwas mehr in der Birne als nur ein feuchtes Brötchen.
zum Beitrag13.08.2019 , 21:56 Uhr
"Wenn es eine Lehre aus der Erzählung vom Bauhaus gibt, dann vielleicht diese: Die Avantgarde war und ist nicht jedermanns Sache. Ihre Ideen müssen in der Gesellschaft ausgehandelt werden und es muss Raum für Pluralität bleiben." Niedlich formuliert! Wenn die Avantgarde "jedermanns Sache" wäre, dann hieße sie "Normalität". Vielleicht mal darüber nachdenken, dass die "Erzählung vom Bauhaus" auch nicht "Bauhaus-Stil" oder "tolles neues Bauhaus-Museum" heißt, sondern "Auf der Suche nach den passenden Wohnbedingungen für jetzt und morgen". Wo bleiben im 100. Bauhaus-Jahr die wegweisenden, experimentellen, neuen, noch nie dagewesenen Prototypen, die Antworten liefern auf Daseins- Fragen zu Mobilität, Klimawandel, Vernetzung, Stadt-Land-Anbindungen UND Wohnqualität? Das Passivhaus mit dem Charme eines getunten Laminiergerätes oder die quietschdoofen "Tiny houses" für alleingebliebene Urbanizers werden's ja wohl nicht sein! Wo werden heute lautstark ausser "BEZAHLBAR!" überhaupt noch andere Qualitäten eingefordert? Es geht um unseren Lebensraum für die kommenden 50 bis 70 Jahre, da wäre durch so ein Jubiläum mehr Schub zu erwarten gewesen. Tja, vergeigt.
zum Beitrag13.08.2019 , 14:57 Uhr
Es ist noch nicht sooo lange her, dass man ganz normal, OHNE Auto zur Arbeit gelangen konnte. Vielleicht mal die Eltern fragen. Die Selbstverständlichkeit, mit der heute Arbeit = Auto gesetzt wird, sollte mal zum Nachdenken anregen. Eine Folge verpeilter Wünsche und Förderungen der 1980er-90er Jahre (Eigenheimzulage, Pendlerpauschale, Strassenbau).
zum Beitrag12.08.2019 , 19:50 Uhr
Entschuldigen Sie meine Wortwahl, aber das ist echter Bulsh...! "...einen von den "Jammer-Ossis" verursachten Rechtsruck in Gesamtdeutschland ..." - dann sind Sie auf dem rechten westdeutschen Auge blind. Vor Pegida in Dresden gab es die Hogesa (und Vorläuferstrukturen) in West- und Süddeutschland mit überwiegend strunzdoofen Hools und Nazitypen. Die AfD war eine Gründung von überwiegend westdeutschen Euro-Kritikern, die 2015 vom rechten Flügel gekapert wurde. Die "Jammer_Ossis" sind das benötigte und gut manipulierbare Stimmvieh für den Aufbau von Macht und Mehrheiten in Kommunen und Landesparlamenten. Aber: Für ca. 75% und mehr der ostdeutschen Wähler ist diese Partei KEINE Alternative! Oder anders gefragt: wollen Sie auch Dortmund, Kassel und ganz Bayern einmauern? --Sie laufen Sturm? Voll gegen die Wand höchstens!
zum Beitrag09.08.2019 , 21:02 Uhr
„Wir haben das Rathaus in Grimma beschmutzt und beschmiert. Nun schmückt dessen Eingangsbereich ein Graffiti sowie ein fetter Haufen Kacke, der symbolisch für die Scheiße steht, die in Grimma gerade abgeht.“ Nein, dieses Symbol wird nun gerade nicht verbreitet. Eure Kack-Aktion wurde durch eine Reinigungsfirma pulverisiert, bevor Höcke & Vasallen etwas davon in die Nase steigen konnte. Die Nachricht, die ihr mit dieser Aktion verbreitet, lautet: "Sehr her, wie einfallslos, grenzdebil, achtungslos, unverschämt und vulgär die aktivistischen Gegner der AfD sind". Wer immer es getan hat: Haut ab und lässt euch nie wieder blicken, wenn euer Intellekt nicht weiter reicht als bis zum nächsten Pfosten.
zum Beitrag09.08.2019 , 19:06 Uhr
Die Frage von Vladimir Z. ist auf jeden Fall berechtigt, oder haben Sie jemals die Differenziertheit, die Sie hier anführen, bei den Lautsprechern der AfD wahrgenommen? Nein, eine bessere Werbung nach dem Motto: "Seht ihr's? Jetzt erst recht!" hätte der AfD nicht passieren können. Sie wird ihre Gegner- auch die gewaltfrei- gewitzten, die klugen und weitsichtigen alle unter diesen medienwirksamen Ausweis der Doofheit, geistigen Beschränktheit, intellektuellen Unfähigkeit und brachialen Schäbigkeit verunglimpfen. Toll gemacht!!
zum Beitrag08.08.2019 , 18:28 Uhr
Tut mir leid, aber Sie wurden offensichtlich nicht in einer Demokratie sozialisiert! Sagt Ihnen einer, der in schrecklicher Diktatur erwachsen wurde. Verstehen Sie mich nicht falsch: die Höckes, Gaulands, Weidels und deren einfältige Mitläufer gehen mir absolut gegen den Strich. Aber wir können wegen denen nicht den Föderalismus und demokratische Regeln mal eben beerdigen. Ihre Äusserungen tragen schon diktatorische Züge. Einfach nochmal ins Grundgesetz schauen, vllt. verstehen Sie ja doch noch den Sinn von Meinungs-, Religions-, Versammlungsfreiheit. Es geht nicht darum, dass alle Meinungen genehm sein müssen. Wir alle wären klug beraten, nicht ständig über AfD-Stöckchen zu springen, sondern die eigenen, die wichtigen Themen hochzuhalten: digitaler Wandel, Bevölkerungsentwicklung, Mobilitätskonzepte, Klimawandel. Alles Themen, bei denen zumindest für die Landtagswahlen die Nicht-AfD-Wähler, also mehr als 75%, Antworten erwarten, die auch noch auf die landespolitischen Besonderheiten heruntergebrochen werden müssen.
zum Beitrag06.08.2019 , 16:07 Uhr
"Die AfD ist in der geistigen Nachfolge der Nazis und der SED-Sozialisten in den Neuen Ländern zu Hause. Sie ist die ehrliche Stimme der aus dem muffigen DDR-Staatsheim immer noch nicht ausgezogenen Ossis. Die AfD ist ihre Partei, sie ist in Ostdeutschland politisch mehrheitsfähig." Soll vielleicht schlau klingen, ist aber dermassen neben der Spur, dass es wehtut! Erstens stellten die in den Bürgerinitiativen der DDR versammelten Aktiven einen bunten Strauss politischer Präferenzen das - in Sachsen mehrheitlich konservativ-CDU-nah, in Berlin-Brandenburg eher sozial und grün angehaucht. Die krachende Wahlniederlage war die Folge des konservativen Wahlkampfgetrommels ("Freiheit statt Sozialismus") und der am Horizont aufgehenden D-Mark. Friss oder stirb eben. Zweitens ist die AfD vom Mehrheitideal honeckerscher Prägung (98% +x) meilenweit entfernt und kommt in Sachsen und Thüringen aktuell auf ca. 1/4 der Wählerstimmen. Solange keine Umfaller unter den anderen Parteien zu finden sind, werden die hier keine Mehrheiten bilden! Drittens ist die AfD sowohl die Stimme der dem muffigen Teil der DDR verhafteten Bürger, als auch Stimme der in der bleiernen Zeit der Alt-Bundesrepublik unter Bimbes-Kanzler Kohl kleben gebliebenen Denk-Asketen westdeutscher Sozialisation. Einfach mal 'nen Blick in die Parteienlandschaft von Bayern oder BaWü werfen. Viertens entspricht das Spitzenpersonal der AfD exakt den gleichen Erwartungshaltungen, die die verhuscht-mitlaufenden DDR-Existenzen Anfang '90 an Helmuts "Allianz für Deutschland" hatte: die Onkel und Tanten aus dem Westen werden wissen wie es geht und alles schön für uns regeln. Und Geld bringen die doch hoffentlich auch mit! Diesen Mitläufern kann man auch einen Putin vor die Nase setzen - finden die Klasse, solange der ihnen blumig genug erklärt, dass ab jetzt alles besser wird. Also nochmal: 1/4 der Wähler, abzüglich der obligaten Protestwähler, bleiben vllt. 1/6 - 1/8 der Wählerstimmen als "harter Kern". So what.
zum Beitrag06.08.2019 , 10:26 Uhr
Soso, und wenn deutsche Handelsschiffe vor Somalia geentert werden, warten wir ab, bis endlich eine deutsche Fregatte vor Ort ist? Bündnisse einzugehen ist die intelligentere Art mit Ressourcen sparsam umzugehen, setzt allerdings voraus, auch dann für das Bündnis einzustehen, wenn man selbst nicht unmittelbar betroffen ist. Ihre kategorische Ablehnung kann ich nicht nachvollziehen; gleichwohl sollten in diesem Fall alle Entscheidungen mit sehr kühlem Kopf getroffen werden!
zum Beitrag06.08.2019 , 10:18 Uhr
Für die Flugreisenden wird es hoffentlich bald eine Kerosin- respektive CO2-Abgabe geben. In den Innenstädten sind diese Touris meist mit dem ÖPNV unterwegs. Also wo ist das Problem?
zum Beitrag06.08.2019 , 10:15 Uhr
In Florenz seit 2019 aktuell: Einfahrtverbot für PKW ohne Sondererlaubnis in den weiträumigen Innenstadtring. Touristen erhalten diese Erlaubnis in der Regel nicht oder nur zeitlich limitiert. Parkraum ist dort deutlich teurer geworden. Die Regelung wird allerdings mit flächendeckender Autokennzeichen-Erfassung realisiert und Verstösse werden mit hohen Geldbußen sanktioniert. Angesichts der globalen Touristenströme sind solche Regelungen einfach folgerichtig zum Schutz der Innenstädte. Da sich in 10 Jahren die Mobilitätskonzepte ohnehin deutlich weg vom MIV bewegt haben werden, ist der Vorschlag von Wesener als Baustein zur Mitfinanzierung nach Verursacherprinzip zu bewerten - mehr nicht. Also machen!
zum Beitrag05.08.2019 , 22:42 Uhr
Dieses Szenario wünschen Sie sich nicht im Ernst?! Den Titel "moralische Supermacht" scheinen sehr verschiedene Akteure erringen zu wollen, leider sind's nicht die hellsten Torten auf der Kerze (oder so ähnlich). Solange der Schwarze Block nicht ehrlich zu Fuss anrückt und selbstgehauene Pflastersteine mitbringt, sondern sich an den vorhanden Möglichkeiten des "kapitalistischen Schweinesystems" eloquent bedient (Bahn, Auto, Strassenbelag) ist er nichts weiter als die Spiesser von der "Volksfront von Judäa" (oder der "Judäischen Volksfront??) - eine Kaspertruppe.
zum Beitrag05.08.2019 , 22:27 Uhr
Bei den Montagsdemonstrationen 1989 hat eine Handvoll Ordner und der geschriebene, gedruckte, gesprochene, tausendfach gerufene Ausdruck "Keine Gewalt!" ausgereicht, dass die DDR-weiten Demonstrationen friedlich verlaufen sind. Die Besetzungen von Stasi-Zentralen waren die Folge der dort begonnenen Aktenschredderei und verliefen weitestgehend ohne ernsthafte Zwischenfälle. FFF ist nicht G20 und wird sich vom Schwarzen Block abzugrenzen wissen. Für Hasenfüssigkeit ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
zum Beitrag05.08.2019 , 22:20 Uhr
Fragen Sie sich doch einfach auch mal, wie es sein kann, dass eine 16jährige schwedische Schülerin mit einem Pappschild in der Hand es schafft, aus einem Einzelkämpfer-Dasein eine zumindest europaweite Bewegung zu machen. Kaum jemand von uns hätte das VORHER für möglich gehalten. Den FFF haben sich inzwischen die Scientists, Parents, Entrepreneurs angeschlossen. Klar, da gibt es viele passive Symphatisanten. Die wiederum wirken, wenn sie ihr Bekenntnis ernst nehmen, als Multiplikatoren in ihr Umfeld. Das Märchen, dass das "kleine" Deutschland nichts bewegen könne, zieht einfach nicht. Wie stehen in vielen Bereichen im weltweiten Wettbewerb um Technologieführerschaft, viele unserer Standards gelten andernorts als erstrebenswert; glauben Sie nicht, dass eine gelungene Energiewende auf andere Regionen Wirkung erzeugen wird? Deshalb ist der Streikaufruf richtig als Symbol für die Macht der Masse in Dt. und als Möglichkeit für jeden Einzelnen, seine Unterstützung der Hauptforderung von FFF u.a. - die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens- zu bekennen. Zugleich wäre das ein kräftiger Schuß vor den Bug von ignoranten Klimaleugnern von AfD & Co.
zum Beitrag05.08.2019 , 18:55 Uhr
Wenn Frau Linde beim Empfang der iranischen Delegation in Stockholm Kopftuch getragen hätte, wäre Ihre Verachtung nachvollziehbar. Im vorliegenden Fall entspricht es wohl diplomatischen Gepflogenheiten und dem Gespür für den angestrebten Verhandlungserfolg, an dieser Stelle die ortsüblichen Regeln zu beachten. Mit sind solche weisen Entscheidungen lieber als kurzfristige Haudrauf-Statements, die schwierige Verhandlungen von vornherein zum Scheitern bringen. Das Symbol, dass Frauen gleichwohl einer ganzen Männerriege vorstehen können und erfolgreich Verhandlungen führen, sich dafür notfalls ein Tuch über den Kopf werfen, dürfte in der muslimischen Welt stärker wirken als eine Frau, die vor versammelter Männermannschaft abblitzt.
zum Beitrag05.08.2019 , 18:26 Uhr
Solange jede Einsparbemühung beim Energieverbrauch mit absolut oder relativ höheren Energiekosten (mal Strom- oder Gaspreise vergleichen bei unterschiedlichen Verbrauchsmengen) bestraft wird, kann man auf eine spürbare Senkung des Energiebedarfs lange warten. Die teilweise hohen Grundgebühren der Anbieter marginalisieren den verbrauchsabhängigen Teil der Kosten - hier sollte angesetzt werden, auch wenn "die Wirtschaft" (der verträumte Teil, nicht der innovative) wieder rumheult.
zum Beitrag05.08.2019 , 17:55 Uhr
"'In Stuttgart wäre ich nie mit Jogginghose aus dem Haus gegangen.' 'Oh wirklich?! Also hier gehört das zum guten Ton.' " Solche Sprüche zeigen doch nur die Zwanghaftigkeit schwäbischer Sozialisation. Städte wie Berlin und Leipzig erleben nicht zuletzt wegen der weit reichenden Toleranz gegenüber Vorlieben und "Macken" ihrer Bewohner so großen Zulauf. Die in Teilen verhaltensgestörten schwäbischen Zuwanderer (Gehweg wischen - wer denkt sich so'n Scheiß aus?) mögen zwar zu Wohlstand gekommen sein, sollten sich bezüglich Coolness und Individualität aber deutlich zurückhalten. Manche Wortmeldungen übertünchen vllt. nur die Einsicht in die eigene Dürftigkeit. "Der Osten" sollte nicht so zimperlich auf Witzeleien von aussen reagieren, schließlich haben die Ostfriesen die ganzen Witze auch mit Würde überstanden. Und es würde guttun, wenn öfter mal verbal-salopp zurückgehauen wird, dann können alle darüber lachen. Dazu muss man zuerst auch bereit sein, die eigene Sozialisation als solche anzunehmen und sich nicht von dahergelaufenen "Edel-Abstammungen" die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Dafür gibt es im Osten keinen Grund!
zum Beitrag04.08.2019 , 19:59 Uhr
"Aber in jeder Koalition braucht es eine klare 50-Prozent-Frauenquote für die Führungsebene börsennotierter und mitbestimmter Unternehmen." Um der Quotenforderung auch eine genügend große Auswahlmöglichkeit nach Qualifikation zu unterlegen, sollte konsequenter Weise über adäquate Quotenregelungen bei Studiengängen nachgedacht werden: 50% weibliche Absolventinnen in MINT- und WiWi-Fächern, hingegen 50% männliche Absolventen in pädagogischen, soziologischen und künstlerischen Studiengängen, ferner mindestens 30% männliche Erzieher und Grundschullehrer. Bei Nichterreichen der Quoten: Reduzierung der verfügbaren Studienplätze oder Kürzungen beim Etat für die Fakultäten. Es kann nicht sein, dass einerseits völlige Wahlfreiheit und Unverbindlichkeit (Studienwahl) herrscht, andererseits mit Quotierungen jegliches Leistungsprinzip, jeder Wettbewerb ausgehebelt werden kann. Das widerspricht m.E. auch der Grundidee des Feminismus bzw. der angestrebten Gendergerechtigkeit.
zum Beitrag03.08.2019 , 13:41 Uhr
"Mich hat schon immer gestört, dass zum Wohle der Immobilienspekulanten das Wohnen in den Gärten verboten ist." - mit diesem einfach gestrickten Weltbild kommen Sie nicht weiter. Sobald ein Gebiet als Wohnstandort ausgewiesen ist, sind die Gemeinden verpflichtet, dort öff. Daseinsvorsorge, also Müllabfuhr, Postzustellung, Medienanschlüsse wie Strom, Wasser, Abwasser zu installieren und zu unterhalten und auch noch Räum- und Streupflichten nachzukommen. Der Aufwand steht dann häufig in keinem guten Verhältnis zum Nutzen, den man dort mit höherwertiger oder mehrgeschossige Bebauung erzielen könnte. Die Lösung liegt evtl. in teilweiser Überbauung von Kolonieflächen, dann werden auch die anteiligen Kosten für die Gartennutzer nicht so hoch. Die sollten VOR Beginn solcher Umwidmungsvorhaben den Nutzern bekannt gemacht werden, sonst gibt es hinterher wieder Ärger.
zum Beitrag02.08.2019 , 22:40 Uhr
Ich habe auf kommunaler und auf Landkreisebene erlebt, was durch engagierte Politiker/Abgeordnete, die vorher alle in einem Beruf gearbeitet haben, erreicht werden kann. Nicht immer nur in meinem Sinn, aber so ist Politik. Vor den meisten habe ich immer noch große Achtung, denn trotz aller Aufwandspauschalen oder Sitzungsgelder - die überwiegend dröge Aktenfresserei möchte ich mir selbst nicht antun. Die parlamentarische Demokratie ist nicht die schlechteste Form der Interessenvertretung. Dass es dabei auch zu "Fehlbesetzungen" (s. Artikel - Rößler) kommt, ist Teil des Modells und könnte mit jeder neuen Wahl korrigiert werden. Ich vermute, dass einige ziemlich dumm aus der Wäsche gucken würden, sollten sich deren Alternativ-Träumereien ("starker Führer", Anarchie, Monarchie usw.) eines Tages als Realität erweisen!
zum Beitrag02.08.2019 , 14:44 Uhr
Mal ehrlich, mir scheint, dass hier wieder einmal das Sommerloch gefüllt werden muss. Die Unterschiede, die hier zwischen "arm" und "reich" aufgemacht werden, bestehen doch auch zwischen "nicht so ganz arm" und "reich". Ein Lehrersohn wird gegen ein Aufsichtsrats-Töchterchen immer abstinken. Sie wird die besseren Karten bei Ausbildung, Berufswahl usw. haben, allein schon wegen des elterlichen Umgangs in anderen Kreisen. Diese Abgrenzungen gab es in abgeschwächter Form auch im DDR-Sozialismus: der Chefarzt-Sohn hatte die besseren Chancen als die Tochter des Zerspanungsfacharbeiters, nicht zuletzt dank "Vitamin B". Kostenloser Musik- und Sportunterricht für alle ist Bestandteil der Stundenpläne der Länder. An vielen Schulen werden darüber hinaus sehr günstig oder kostenlos Nachmittags-Kurse angeboten. Der Paritätische könnte mal seine Stimme erheben gegen die Kürzungen von genau diesen "weichen" Fächern in den Stundentafeln, die vor dem Hintergrund des Lehrermangels als erste hinten runter fallen (Bsp. Sachsen!). Alles darüber hinaus ist im Prinzip Privatsache oder im besseren Fall Sache des Gemeinwesens. Durch gestaffelte Mitgliedsbeiträge übernehmen in vielen Vereinen bereits Mitglieder Verantwortung, Bürgerstiftungen ermöglichen Stipendien für benachteiligte oder/und besonders motivierte Musikschüler. Und wer kümmert sich um die Familien, die gerade so nicht mehr zum Kreis der Begünstigten gehören?
zum Beitrag02.08.2019 , 13:32 Uhr
Welche Konsequenz? Keine, ausser die Erkenntnis, dass dieser Satz an sich schon blöd ist. Wer erwartet ernsthaft, dass nach einer Wahl -schwuppdiwupp- etwas prompt anders ist? Eine Wahl KANN zunächst Mehrheitsverhältnisse verschieben. Daraus haben sich in der Vergangenheit immer wieder auch Richtungsentscheidungen ergeben. Dabei nicht zu vergessen: die Regierung, die sich aus den Mehrheitsverhältnissen gebildet hat, ist immer den Interessen der GESAMTEN Bevölkerung verpflichtet und kein Lieferservice für Wählergruppen! @Reyde Lanada: wählen Sie die Gruppierung, deren Kandidaten sich in Ihren Augen am meisten für politische VERANTWORTUNG qualifiziert haben, aber wählen Sie! Ihre Wahlentscheidung wird immer ein Kompromiß sein.
zum Beitrag02.08.2019 , 10:13 Uhr
Für diesen Wahlkreis ist es egal, wen man wählt. Ob nun Rößler seine 7.Periode Dauerschlaf bezahlt bekommt oder eine AfD-Nase ihm den Fressnapf wegnimmt, ist für das politische Gefüge in Sachsen unerheblich. Jetzt kommt es darauf an, den wenigen sachlichen Stimmen dieses Abends zu mehr Wirksamkeit zu verhelfen. Jeder an seinem Platz, in seinem engeren Umfeld. Keine Mehrheit für die AfD!
zum Beitrag01.08.2019 , 23:19 Uhr
Sie haben wohl das Säbelrasseln aus Moskau schon vergessen, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und vor dem Hintergrund massiver innenpolitischer Probleme in den frühen 1990er Jahren, u.a. auch durch massenhaft zurückkehrende Angehörige der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte? Die baltischen Staaten hatten berechtigt Ängste vor dem Zugriff Rußlands und auch Polen konnte sich seiner Ostgrenze nicht mehr sicher sein. Jemand wie heutzutage Putin IST durchaus ein Sicherheitsrisiko für Anrainerstaaten und so sehr ich mir Fortschritte bei der Abrüstung wünsche, so wenig glaube ich derzeit an nachhaltige Fortschritte und schon gar nicht an die Sinnhaftigkeit einseitiger Zugeständnisse. Pokerspieler wie Putin oder Trump oder neuerdings Boris Johnson werten das umgehend als Schwäche und bauen das in ihren Spielplan ein. Da helfen nur Änderungen der Machtverhältnisse in den Ländern - Diplomaten statt Hardliner! DAS widerspräche den Möglichkeiten und dem Wollen der AfD und deshalb (und wegen vermuteter Unterstützung) hofieren die so ein Dynamitfass wie Putin.
zum Beitrag01.08.2019 , 15:20 Uhr
Können Sie belegen, wie viele Ostdeutsche "traditionell" den Russen freundschaftlich verbunden sind oder kauen Sie nur eine steile These wieder? Kann mich erinnern, dass vor '89 die Mehrheit sehr geringes Interesse hatte und die "Freundschaft" in der Hauptsache Propaganda war.
zum Beitrag01.08.2019 , 14:53 Uhr
Es sollte dafür auch keine Verpflichtung geben. Meines Wissens ist die Hauptursache von "Fehlbelegungen" (einzelne Omi in 5-R-Whg. vs. Familie in 2-R-Whg.) die neue (relativ höhere) Miete und die Umzugskosten.
zum Beitrag31.07.2019 , 23:19 Uhr
"Moment mal, es braucht 2019 noch Auszeichnungen für Väter, die ihre Töchter aufgrund ihres Geschlechts nicht als minderwertig erachten?" - offenbar genauso wie für die bescheuerten Frauen, die glauben, dass Eltern von mehreren Söhnen traurig sein müssten, weil nicht doch mal eine Tochter dabei war. Leute, was soll der Scheiß??
zum Beitrag30.07.2019 , 19:14 Uhr
Herr Wrusch, haben Sie sich einmal in den Berliner Bauämtern/ Stadtplanungsbehörden erkundigt, ob die überhaupt in der Lage wären, nennenswerte Steigerungen von Bauanträgen innerhalb vorgegebener Fristen zu bearbeiten? Würden die Kapazitäten der Baufirmen gegenwärtig ausreichen, Mehrleistungen in nennenswerten Grössenordnungen zu erbringen? Wie sieht es bei den Baustofflieferanten aus? Was wir im Moment erleben, ist der Nachhall der Finanzkrise mit andauernder Niedrigzinspolitik UND die zweite häßliche Seite der "Schwarze-Null"-Politik unter Schäuble. Nachdem gespart, gekürzt, ausgesessen wurde, soll nun auf einmal alles pronto nachgeholt werden. Um welchen Preis? Wäre das nicht einmal eine tiefergehende journalistische Recherche wert, anstatt eindimensionale Ideen in den Raum zu werfen? A propos Recherche. Könnten Sie auch noch darlegen, wer die Nutzer der "200.000 Wohnungen mit je 46 Quadratmetern" sein sollen und wie die Nachfrage für die durchschnittliche Bestandszeit, also 50-70 Jahre, prognostiziert wird? In manchen ostdeutschen Gemeinden werden ja heute noch Plattenbauten mangels Nachfrage "rückgebaut" - mit Steuergeldern.
zum Beitrag30.07.2019 , 15:40 Uhr
Bitteschön ;-) Das Sommerloch und die Hitze werden uns vermutlich noch so manche Gurke bescheren...
zum Beitrag30.07.2019 , 15:39 Uhr
Die Umwidmung von Kleingärten in Wohnbauland ist nur dort sinnvoll, wo Parzellen reihenweise verwildern, weil sich keine Pächter finden. Andernfalls arbeitet man dem Zusammenhalt in der Stadt strikt entgegen. Vor dem Hintergrund des Nichtbebauungs-Entscheids von RANDstreifen des Tempelhofer Feldes stünde dann ohnehin die Frage im Raum, ob "die Berliner" wirklich noch alle Latten am Zaun haben, sorry! Es scheint aktuell eine lautstarke Lobby für Vergemeinschaftungsprojekte zu geben. Grundsätzlich ist das auch eine gute Idee - solange noch Platz für individuelle Daseins- und Entwicklungsräume bleibt. Ich kann auch nicht einsehen, warum Metropolen mit akuter Wohnungsnot nicht in der Lage sein sollen, anstatt sündhaft teurer Wohnungsaufkäufe das Geld in die sozialverträgliche Unterstützung von Wohnungstausch zu lenken. Rentnerin A tauscht mit Familie B ihre 5-Raum-Wohnung gegen eine 2-Raum-Wohnung. Die Kommune erstattet beiden entsprechend Einkommensverhältnissen anteilig die Umzugskosten und für z.B. 3 Jahre abschmelzend den höheren Mietzins. Da könnte der vorhandene Wohnungsbestand besser ausgenutzt werden und die Beteiligten finden sich bestenfalls im eigenen Kiez zusammen. Wäre im Prinzip ab sofort umsetzbar.
zum Beitrag30.07.2019 , 15:14 Uhr
Dann wäre aber Rechtsextremist*en gendergerecht. Bekannt ist doch, dass es auch in dieser Szene Homosexuelle gibt, warum also nicht auch Diverse, die sich bisher nicht zum sichtbaren Outing durchringen konnten?
zum Beitrag29.07.2019 , 21:37 Uhr
"...die Schrebergärten. Die nämlich gehören tatsächlich mit Wohnhäusern bebaut!..." Sind das letzte hilflose Zuckungen, weil man in Berlin feststellt, dass z.B. Großgrundbesitzer wie die Deutsche Bahn AG ihre nicht mehr benötigten riesigen Flächen zu Marktpreisen versilbert und das Land im Bieterwettstreit finanziell nicht mithalten kann? Wo bleibt die Aufregung darüber, dass der ehemalige Staatsbetrieb jedes üble Spiel mitspielt, um die von Bund geforderte Rendite in die Steuerkasse zu spülen - aus der dann großzügig Baukindergeld nach dem Windhundprinzip verteilt werden kann. Mit einer gesetzlichen Regelung, die z.B. auch für ehemalige Post-Areale gelten könnte, ließe sich in Großstädten relativ schnell Bauland sichern (und sei es als Austauschfläche für gewerblichen oder Dienstleistungsbedarf). Oder mal über Enteignung nachdenken...( kleiner Scherz).
zum Beitrag29.07.2019 , 17:36 Uhr
Meine Frage nach der Versicherung war eher rhetorischer Natur; vielmehr interessiert mich tatsächlich, ob es für Sie keinerlei Möglichkeit gäbe, mit den Lebens- und Berufserfahrungen einer 62jährigen etwas selbständig auf die Beine zu stellen, das Ihnen eine Existenz oberhalb ALG2-Niveau ermöglicht. Schließlich gibt es heutzutage eine sehr lebendige Gründerszene, Crowdfunding-Plattformen, Ideen. Vllt. haben Sie Menschen in Ihrem Umfeld, denen es ähnlich geht?
zum Beitrag28.07.2019 , 23:47 Uhr
"viele sogenannte Naturvölker, die Europäer*innen durch Kolonialismus zerstörten/unterdrückten...." - und die frühen europäischen Stämme waren als Aliens auf die Erde geplumpst? Ihr Beispiel zeigt doch einen Sachverhalt auf: es gab friedliche und feindliche Gesellschaften. Die friedlichen haben im Prinzip nur dort überlebt, wo sie von den feindlichen abgeschottet oder Ihnen mehrheitlich überlegen waren. Welcher Kapitalist hat den Westgoten, den Warägern, Franken, Mongolen oder Rus erklärt, dass es jenseits ihrer Aufenthaltsräume etwas zu holen gibt? Oder liegt im menschlichen Wesen nicht doch ein tiefer Hang zu Besserstellung gegenüber anderen, zum aufwandlosen Nießnutz, zur unbedingten Sicherung des EIGENEN Überlebens? Und warum kristallisieren sich in egalitären Aktionsgruppen immer kleine Kerne von "Aktiven" aus der grossen Runde der "Passiven" heraus? Was unterscheidet -ganz grob- Tauschhandel vom Geldgeschäft? Letzteres war praktikabler. Lange vor geprägten Münzen gab es z.B. Muscheln oder Steine als Währung. Statt einer Ziege übergab man dem Partner 20 Muscheln, die man zuvor für 3 Enten eingetauscht hatte. Die Allmende war der Teil innerhalb europäischer Siedlungsstrukturen, der dem Allgemeingebrauch vorbehalten blieb - neben dem verbrieften Grund- bzw. Landbesitz. Heute heißt das Stadtpark, Bürgerwiese oder im weiteren Sinn Spielplatz. Nicht so sehr das System ist problematisch, sondern die Menschen, die es anwenden. Mir geht der Hut hoch, wenn mir GUT situierte Leute erzählen, dass sie innerhalb von Dt. fliegen, "weil das billiger ist"! Wenn wir uns soweit erniedrigen, jeden Scheiß mitzumachen, dann ist uns wirklich nicht mehr zu helfen.
zum Beitrag28.07.2019 , 23:06 Uhr
"Im Übrigen würde ich sehr gerne arbeiten, wenn frauman mich ließe. Sie können ja selbst mal versuchen einen Job mit 62 zu ergattern… danke für Ihre Verachtung."
"Alles,w as jeder Mensch selbst machen könnte wird verteufelt, weil es den Konzernen Geinn entzieht."
Liebe Frau Kirschgrün, es wird Sie niemand daran hindern, das zu tun, was Sie sehr gut können oder was Sie gern sehr gut können möchten, um daraus Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Für eine Reihe von Tätigkeiten sind halt Nachweise oder Zulassungen erforderlich, aber längst nicht für alle. Ich kannte eine ältere Dame, die als Rentnerin Klamotten genäht, geändert, ausgebessert hat. Als Nachbarschaftshilfe, obwohl sie mit ihrem Geschick locker einen nebenberuflichen Broterwerb hätte betreiben können. Fällt Ihnen selbst nichts ein oder stört Sie der Gedanke, dass Sie sich dann mit Gewinn- und Verlustrechnung, kurz: mit Kalkulation und kapitalistischer Wirtschaftsweise auseinandersetzen müssten? Mal darüber nachgedacht, dass es wirtschaftlicher und zugleich nachhaltiger sein kann, wenn nicht jeder alles selber macht, sondern arbeitsteilig die Abläufe optimiert werden? Haben Sie sich auch mal gefragt, auf welche Weise Ihre Versicherungsgesellschaft den Ertrag erwirtschaftet hat, der Sie zum Kauf der Eigentumswohnung befähigt hat? Vllt. waren es Investitionen in Kohlekraftwerke oder AKW?
zum Beitrag28.07.2019 , 21:12 Uhr
Prima, da sind wir doch einer Meinung!
zum Beitrag28.07.2019 , 16:15 Uhr
Warum sollten wir diese Debatte im saturierten Wohlstands-Deutschland führen? Ich schlage vor, die Diskussion vor Ort in Zentralasien auszutragen, wo viele Einwohner heute noch in der Yak-Haltung ihre Lebensgrundlage finden. Natürlich fahren wir CO2-neutral mit dem Fahrrad dorthin. Wir werden erleben, wie dort post-kolonialistische Besserwisser-Rhetorik freudig aufgenommen wird. Auf dem Weg dorthin werden Sie sich nur rein pflanzlich von dem ernähren, was die Region so bietet und ich werde mich mit Protest-Schildern vor Massentierfarmen postieren. Klingt doch nach 'nem guten Deal, oder?
zum Beitrag26.07.2019 , 00:20 Uhr
"Hinter „Wurst aufs Brot, Klimatod!“ stehen ja bei differenzierter Betrachtung auch die Massentierhaltung, die Abholzung des Regenwaldes, die Vergüllung der Ostsee und anderer Gewässer usw." Ist das so, ja? Und "die Guten", also der Biolandwirt oder mein Schäfer um die Ecke, sind automatisch nicht gemeint? Da steht bei differenzierter Betrachtung hinter dämlichen Nazi-Parolen wie "Ausländer sind kriminell" also auch, dass es selbstverständlich nicht-kriminelle Ausländer gibt oder dass gendergerecht auch kriminelle Ausländer*Innen bzw. Deutsch*Innen mit Migrationshintergrund, die nur irgendwie anders aussehen und von denen ein paar auf die schiefe Bahn geraten sind, mitgemeint sind? Dann ist ja alles gut?! Sie dürfen jetzt gern ihr Wortschatzkästchen öffnen und mir neben den bereits verbrauchten "disqualifizieren" und "hetzerisch" weitere Zuneigungsfloskeln zu Füssen legen. Schließlich bin ich ein weisses Einhorn! oder doch eine lebensrobuste Frau? oder ein Jüngelchen mit erträumter Biographie? Sie wissen es nicht ;-)
zum Beitrag25.07.2019 , 18:06 Uhr
Weisheit erlangen Sie nicht mit rechthaberischen Wortverdrehungen. Sie haben ja noch nicht einmal bemerkt, dass Sie Post für Post ein sauberes Protokoll Ihres argumentfreien Meinungsdünkels abgegeben haben. Dafür bedienen Sie sich gern typischer AfD- Methoden: Aussagen verkürzen, verbiegen, ignorieren. Solche Leute finden sich aber auch in allen anderen politischen Schattierungen, nur nicht ganz so plakativ. Ich wiederhole es gern noch einmal: FFF macht richtig gute Arbeit, trotz einiger Querschläger...
zum Beitrag25.07.2019 , 00:23 Uhr
Oh, erleben wir hier die (pre- oder post-?)pubertären Zuckungen einer in Selbstüberhöhung sich als Göttin der Kriegskunst und der Weisheit titulierenden Foristin oder steckt in Wahrheit nur ein alter verbitterter Sack dahinter?? Wir werden es wohl nie erfahren. Und weil FFF trotz einiger nicht ganz zu Ende gedachter Statements richtig gute Arbeit macht, werde ich sie weiter unterstützen.
zum Beitrag24.07.2019 , 17:36 Uhr
Es wäre hilfreich, wenn Sie Diagramme lesen UND verstehen, bevor sie Sie hier verlinken. Aus Ihrer Quelle lässt sich sehr schön ablesen, dass der grösste Anstieg beim Energieverbrauch pro Kopf in Deutschland zwischen 1968 und 72 (fast verdoppelt) erfolgt ist und dann auch hohem Niveau bis 1989 verharrte. Seit 1990 sinkt dieser Wert nahezu stetig und deutlich, wobei nicht klar ist, ob und wie die Wiedervereinigung in den Zahlen berücksichtigt wurde.
zum Beitrag24.07.2019 , 17:15 Uhr
Ist noch die Frage, wer sich hier disqualifiziert. Sie haben schon verstanden, dass für mich Massentierhaltung und die damit verbundenen Abholzungen zur Weidelandgewinnung selbstverständlich zu den nicht akzeptablen Auswucherungen der Landwirtschaft gehören. Gegen die Reduzierung des Fleischkonsums habe ich ebenfalls nichts einzuwenden. Ich bin nur über ihre Parole gestolpert, weil sie absolut daherkommt und so tut, als ob jegliche Art von Fleischkonsum klimaschädlich ist. Zum Thema Ignoranz: denken Sie einfach nochmal in Ruhe nach und verlassen Sie spassenshalber einmal Ihr eng gestricktes Meinungsgehäuse. Dann müssen Sie auch nicht so oft das Wort "disqualifizieren" benutzen. ;-)
zum Beitrag23.07.2019 , 23:15 Uhr
"In den USA ist der direkte Einsatz Erneuerbarer Energien seit 2010 drastisch gestiegen, auf mehr als 3,4 GW im Jahr 2015. Über zwei Drittel dieser Menge an Strom aus Erneuerbarer Energie wird den größten Internetkonzernen zugeschrieben." (www.greenpeace.de/...sammenfassung.pdf). Weiter unten in dem verlinkten Artikel folgt der Hinweis, dass Ostasien diesbezüglich das Sorgenkind bleibt.
zum Beitrag23.07.2019 , 22:55 Uhr
Bernd Höcke hängt in Thüringen ab. Sie plappern so'n Spruch einfach nach. Sollte sicher lustig sein, ist auch nicht weiter schlimm. Habe nur mal darüber sinniert, wie schnell wir uns über blöde AfD-Parolen echauffieren, über selbstgemaltes Dünnes aber herzhaft lachen können (sollen). Damit machen wir es der Höcke-Bande zu einfach. Nebenbei: mir ist es Wurst (kleiner Scherz...), ob Sie als leidenschaftliche Vegetarierin, Veganerin oder Luftfrühstückerin leben. Genauso können Sie die wenigen verbliebenen Landwirte respektieren, die mit Weidehaltung ihr eigenes Überleben sichern und zugleich Heide-, Wiesen- und Auenlandschaften erhalten. Diese Art der Daseinsvorsorge ist komischer Weise kein deutschtümelndes Phänomen, sondern überall dort seit Jahrhunderten tradiert, wo die Böden für anspruchsvollere Pflanzen nicht genug hergeben. Auch hier meine ich nicht die abgeholzten Tropenwälder!
zum Beitrag23.07.2019 , 22:34 Uhr
Ja, weil die Werte/Zahlen nicht eingeordnet werden. Einfach nur Unheil dräuend zu sagen "Wert steigt!" ist Populismus, wenn verschwiegen wird, wo dafür an anderer Stelle die Lichter ausgehen (ergo Energieeinsparung). Unterm Strich ist die Bilanz entscheidend.
zum Beitrag22.07.2019 , 23:26 Uhr
Reiner Symbolismus ohne Nutzen. Gegen die erwähnten Infoveranstaltungen ist nichts einzuwenden, auch nicht gegen eine Demo oder Fahrradsternfahrt. Aber die IAA blockieren, was soll das bringen. Höchstens neue Opfer-Mythen, wenn's auf die Mütze gibt. Die Wurzel des Problems liegt m.E. nicht in den individuellen Motoren, sondern in den Ursachen bzw. Anlässen für Mobilität. Warum gibt es so viele Pendler, warum fliegen wöchentlich tausende Akten und hunderte Beamte zwischen Bonn und Berlin (oder Straßburg und Brüssel) hin und her und warum fliegen die Menschen zum work&travel nach Australien und fahren nicht per Bahn nach Albanien? Ich hoffe, dass solche einfallslosen Protest-Akteure niemals in verantwortliche Positionen kommen, sonst wird's hart. Wenn wir es schaffen, die notwendigen Anlässe für Mobilität zu reduzieren, werden sich mehr Menschen als bisher die Anschaffung eines KFZ zweimal überlegen und im besten Fall darauf verzichten. Parallel dazu muss das öffentliche Mobilitätsangebot besser und einfacher werden.
zum Beitrag22.07.2019 , 15:07 Uhr
Sie müssen die Digitalwelt nicht mögen - ich nutze viele digitale Angebote als Werkzeug der Wahl für berufliche Aktivitäten. Ich habe keine belastbaren Zahlen und bin mir nicht sicher, ob es solche überhaupt gibt, aber wenn man die negativen Auswirkungen (Energieverbrauch, CO2-Ausstoss) einer neuen Technologie seriös beurteilen möchte, sollte man die vergleichbaren Parameter der komplementären "alten" Technologie danebenstellen. In Ihrem ersten Post vergleichen Sie m.E. Äpfel mit Birnen. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.
zum Beitrag22.07.2019 , 14:59 Uhr
Hui, mal ein bissel Dampf vom Kessel! Zugegeben, ich hing gedanklich noch im weiter oben stehenden Internet-Bashing fest, dehslab der Bezug zu Kreativleistungen. Das Reiseverhalten der jungen Generation ist heute tatsächlich anders als das der vorangegangenen und da wird auf jeden Fall mehr Energie verbraten und mehr CO2 ausgestossen. Bei allen anderen Punkten möchte ich aber zu bedenken geben, dass die erste Generation der grünen Bewegung in den 1970ern total verlacht worden ist - von den heute Alten und Älteren und teilweise noch bis heute. Vielleicht gehören Sie zu den seltenen Ausnahmen, aber die wenigsten haben sich damals bei ihrer gesamten Lebensplanung ernsthaft Gedanken um Nachhaltigkeit gemacht. Diese Generation hat massiv zu der Situation beigetragen, in der wir heute stecken. Wir erleben heute die Folgen des Wirtschaftens von vor 20-30 Jahren. Das ist ja das Dilemma, was die Jugend (der klügere Teil...) begriffen hat: selbst wenn wir heute radikal auf alles verzichten, wird es in den kommenden Jahren weitere messbare Anstiege geben - als Folgewirkung der letzten Wirtschaftsdekade.
zum Beitrag22.07.2019 , 07:38 Uhr
Bislang fehlte offenbar die Eindeutigkeit für den Anteil des Menschen am Klimawandel in den Kosten-Nutzen-Rechnungen der großen Kapitalanleger. In jüngster Zeit scheint dort aber etwas in Bewegung gekommen zu sein, wie die Ausstiegserklärungen verschiedener Großanleger aus Carbontechnologien erkennen lassen. Das ist vllt. weniger plakativ als eine Autobahn- oder Kohlebagger-Blockade, mittelfristig aber wesentlich wirkungsvoller. Hier muss der Druck der Massen ansetzen - bei den eigenen Renten- und Versicherungsgesellschaften, Banken, Fonds.
zum Beitrag21.07.2019 , 22:41 Uhr
Erzählen Sie das auch den Landwirten, die in Regionen ausserhalb der fruchtbaren, ertragreichen Feldfruchtböden mittels Tierhaltung das für menschliche Mägen unverdauliche Gras in nahrhaftes Protein und Eiweiss umwandeln und damit zugleich Kulturlandschaften pflegen? Ich rede jetzt nicht von den Massentierhaltungen. Ich fände es gut, wenn wir uns nicht mit arg vereinfachenden Parolen (wie weiter oben, gestern 12:16) auf die Stufe von AfD-Anhängern begeben, auch wenn die kleine Lyrikreihe amüsant zu lesen war.
zum Beitrag21.07.2019 , 22:26 Uhr
Das ist eine sehr verkürzte Sicht. Die Oldies von heute haben in ihrer Jugend auch nur einen Bruchteil an Kreativleistungen mit einer so hohen Reichweite wie die Jugend heute erbracht. Und wenn ich an die unzähligen Ölradiatoren und Elektro-Heizlüfter denke, die in Ost und West schlecht gedämmte Wohnräume oder Bastelkeller in muckelige Winterstuben verwandelt haben, würde ich auch grundsätzlich an ihrer Aussage zweifeln.
zum Beitrag21.07.2019 , 22:11 Uhr
Sie unterlassen bei ihrem Link aber auch schon mal den Hinweis, dass die von ihnen zitierte Aussage auf veralteter und sehr dünner Datenbasis hochgerechnet wurde. Diese Art von Vergleichen führt nicht unbedingt weiter; man müsste dann z.B. dem Energiebedarf "des Internets" den Energiebedarf der "alten", analogen Medienwelt, also TV- und Rundfunkanstalten, Druckereien, Bibliotheken, Archiven, Postämter (!), Verteilzentren, Transporteinrichtungen (Land,Wasser,Luft) gegenüberstellen und dabei auch noch Reichweite und "Mehrwert" betrachten. In Transformationszeiten ist es normal, dass sich bestimmte Verbrauchseffekte erhöhen, weil zwei konkurrierende Systeme parallel betrieben werden. Es werden heute immer noch Telefonbücher und Versandkataloge gedruckt... Beim Energieverbrauch für die Internetnutzung scheint es zudem enormes Potential für Einsparungen oder Sekundärnutzung (Abwärme) zu geben. Das wird mit CO2-Bepreisung Fahrt aufnehmen. Stundenlanges Betrachten von Katzenvideos ist nachhaltigkeitspolitisch vielleicht genauso schlau wie zum Bäcker mit dem Auto fahren oder zum günstig Tanken einen großen Umweg in Kauf nehmen. Die Irrationalität menschlichen Tuns muss eben bei allen Überlegungen berücksichtigt werden.
zum Beitrag21.07.2019 , 12:45 Uhr
Bitte mehr davon! Bitte mehr differenzierende, kritische, nicht (unterschwellig) wertende Beiträge zu den Themen, die für viele Menschen relevant sind.
zum Beitrag21.07.2019 , 01:03 Uhr
"Die Geschichte Sachsens nehmen eher traditionell eingestellte Bewohner als Abfolge von Niederlagen und Demütigungen wahr" - da kommt evtl. noch ein weiterer Aspekt hinzu: Wer sich noch erinnern kann, hat den Satz im Ohr "Also im Westen würde so was gaaanz anders laufen!", gefolgt von besserwisserischen Erläuterungen. Still und leise hat sich auf diese Art eine Erzählung vom "Gelobten Land" eingeschlichen, eine Art Heilsversprechen und zugleich eloquente Schutzbehauptung für eigene Unfähigkeit oder Unzulänglichkeit. Dummerweise ist uns dieser Sehnsuchtsort mit der Wiedervereinigung abhanden gekommen und wir gehören zum "Gelobten Land" dazu. Und vieles lief von Anfang an wirklich ganz anders und nicht nur zu unserem Vorteil. Nicht alle hatten uns herzlich lieb, ojeh! Auf einmal standen wir blank mit unseren Unzulänglichkeiten - die wurden natürlich zuerst erkannt. Das war aber für jeden halbwegs klar denken Menschen vorhersehbar, als bei den Demonstrationen '89/90 vor allem in Sachsen die ersten Deutschlandfahnen geschwenkt und alsbald die D-Mark- Rufe immer lauter wurden. Geschmeidigere oder auch die aufgeschlosseneren Zeitgenossen konnten sich im neuen Leben geräuschlos und vorteilhaft zurechtfinden, einem nicht geringen, vllt. weniger glatten Teil ist das nur unter großen Mühen oder gar nicht gelungen. Ob das individuell Erlebte immer absichtliche Demütigungen waren oder einfach nur ein echter Realitäts-Check, muss jeder für sich herausfinden. Ich würde es gut finden, wenn wir statt des Jahrestags-Geklingels mit erwartbaren Wort- und Filmbeiträgen den gesamtdeutschen Schub aufgreifen, den z.B. die Fridays-for-Future-Bewegung in die Zukunftsdebatte gebracht hat und unsere Erfahrung der letzten 30 Jahre einbringen in die notwendige Debatte um die sozial gerechte Bewältigung der aktuell anrollenden Struktur- und Kulturbrüche. Da werden die Fetzen fliegen, aber mit der Kraft der Argumente (Fakten statt FakeNews) könnten wir -mit DIESER Jugend!- einiges wuppen.
zum Beitrag19.07.2019 , 07:25 Uhr
Auch ausserhalb von Bahnabteilen: volle Zustimmung! Wenn dann die Business-Onkel und -Tanten solcherlei Symbolik und den "normalen" Abstand auch noch beherzigen, wird's für alle Seiten erträglich.
zum Beitrag18.07.2019 , 14:31 Uhr
Was soll ihre Vereinfachung? Lesen Sie mal richtig.
zum Beitrag17.07.2019 , 22:11 Uhr
Bei Ihnen werden Notfallpatienten mit dem ÖPNV in die Klinik gebracht? Bei uns gibt es dafür Rettungsdienste, manchmal kommt auch der Hubschrauber. Bitte nicht alles durcheinanderwerfen: die angegebenen maximalen 20-30 Min. für die Erreichbarkeit betrifft nicht akute Notfälle, sondern Patienten, die z.B. zu geplanten Behandlungen anreisen. Die Daseinsvorsorge höhlt man aus, wenn man stur an bestehenden Strukturen festhält und sich keine Gedanken darüber macht, ob und wie man in den nächsten Jahren qualifiziertes Personal in den überalternden Regionen halten bzw. neu gewinnen kann. Die Metropolregionen werden damit kein Problem haben, der ländliche Raum dagegen sehr.
zum Beitrag17.07.2019 , 21:48 Uhr
Mal hier nachsehen: 3 KKH in ca. 1-2 km Abstand, das 4. etwas weiter weg (Letmathe). geoportal.iserlohn...us&show_trees=3000. Wenn ich das sehe, kann ich nur lachen. Über DIESE geplante Strukturbereinigung reden wir im Osten gar nicht mehr, die ist hier längst durch. Natürlich ist dabei vieles nicht zu Ende gedacht oder ausgebremst worden, z.B. beim Thema Erreichbarkeit und ÖPNV. Hier erschwert ein unsäglicher Verbundgrenzen- und Tarifzonenwirrwarr zusätzlich die verbesserungswürdige Anbindung der zentral gelegenen Krankenhäuser. Das ist aber Sache der Landräte und nicht der Krankenhäuser.
zum Beitrag17.07.2019 , 19:09 Uhr
Datenschutz ;-) Den lebensbedrohlichen Notfall hat nicht der zuerst vom Bereitschaftsdienst herbeigeorderte Rettungsdienst erkannt, sondern tags darauf die Hausärztin... Mein Vertrauen hat einen gewissen Knacks bekommen. Fühlen Sie sich auch unfehlbar?
zum Beitrag17.07.2019 , 19:00 Uhr
Und weil sich die Kleinstädte oder Landkreise einen schlanken Fuss beim ÖPNV machen, sollen dann lieber qualitativ mässige bis schlechte, aber deutlich teurere Krankenhäuser durchgefüttert werden (zahlen ja am Ende die Versicherten, nicht der Landkreis-Haushalt)? Vom gut funktionierenden ÖPNV hätten täglich fast alle was.
zum Beitrag17.07.2019 , 18:41 Uhr
Was ist denn "vernünftig"? Für die Autoren der Studie ist sicherlich die wirtschaftliche Betrachtung "vernünftig", weil es ihnen darum ging, herauszufinden, mit welchen Strukturen bei nicht steigenden Kosten eine qualitativ bessere Versorgung ermöglich werden könnte. Punkt. Aus Patientensicht stehen natürlich noch andere Aspekte im Vordergrund, aber qualitativ beste Versorgung wollen vermutlich alle. Für Bürgermeister und Landräte geht es wieder um andere Prioritäten, da ist so ein Krankenhaus natürlich auch ein Standortfaktor. Ist doch super, mal all die vernünftigen Argumente auf den Tisch zu packen und dann Mehrheiten für regional passende Lösungen zu finden. In den überalterten Regionen werden sich sicher Mehrheiten für den Erhalt kleinteiliger, wohnortnäherer Krankenhausstrukturen bilden - ob dort dann in 10 Jahren überhaupt noch genügend Ärzte arbeiten wollen, wird sich zeigen.
zum Beitrag17.07.2019 , 18:28 Uhr
Wenn z.B. der Gentest auf Trisomie 21 als Kassenleistung anerkannt wird, dann wird er vermutlich von der überwiegenden Zahl der Paare nachgefragt werden, egal, ob sie zu der Risikogruppe gehören oder nicht. Mag sein, dass die Krankenkassen bei der Entscheidungsfindung ihre Kosten- bzw. Aufwand-Nutzen-Kalkulation im Hinterkopf haben; die Eltern werden auf jeden Fall aus genau diesen Gründen den Test in Anspruch nehmen. Einfach mal ehrlich machen und nicht immer mit dem Finger auf "die Anderen" zeigen. Ich will mich dabei gar nicht erhöhen: keine Ahnung, wie ich entscheiden würde, wenn so eine Frage ganz konkret vor mir stünde.
zum Beitrag17.07.2019 , 18:13 Uhr
Eine Vorsorgeuntersuchung ist auch dann überflüssig, wenn die Trefferquote ungenügend, die Verunsicherungsrate groß und keine ergebnisoffene Beratung bei der Frage "was nun?" angeboten wird. Was Sie alles aus meinen Argumenten herauslesen, ist ihre Ansicht. Mit dem US-Modell muss ich mich nicht befassen.
zum Beitrag17.07.2019 , 07:43 Uhr
Könnte es sein, dass vieles, was heute falsch läuft, auch auf Grund der weiter ansteigenden medizinischen Möglichkeiten und Erwartungen falsch läuft, weil die Strukturen jahrelang nicht mitentwickelt wurden? Welche Leistungen ERWARTEN Patienten heute als Regelleistungen? Beispiel Geburtshilfe: fast jede Untersuchung, die möglich ist, wird von angehenden Eltern auch angenommen bzw. erwartet, aus Angst, dass irgendwas mit dem Fötus vllt. nicht obersuper sein könnte. Niemand ist krank, aber man kann ja nie wissen... Komische Denke!
zum Beitrag17.07.2019 , 07:34 Uhr
Sind Sie sich sicher, dass regelmäßig so verfahren wird, wie von Ihnen beschrieben? Ich sehe in meinem Umfeld etliche ambulante Pflegedienste kreuzen, die u.a. auch Nachsorgen betreuen. Das System der Fallpauschalen ist eine Angelegenheit zwischen Kassen und Kliniken. Das hat zunächst nichts mit der Frage zu tun, über die es im Artikel geht. Darüber sollte aber gern auch debattiert werden.
zum Beitrag16.07.2019 , 23:09 Uhr
Nein nein, ich bin auf ihre "Wünsche" eingegangen und siehe, es ist gut, dass bei grundsätzlichen Fragen nicht nach dem Motto "wünsch dir was" verfahren wird. Ihr Postulat, dass meist etwas gekürzt wird, müssten Sie noch genauer belegen. Meine Krankenkasse hat vor wenigen Jahren erst die Erstattung homöopatischer Medikamente (!) in den Katalog aufgenommen, weil es damals offenbar genug Anfragen ("Wünsche"!) gab. Heute würde man sagen, dass das nicht so toll ist. Da würde ich einer Kürzung sofort zustimmen. Ich habe im persönlichen Umfeld erfahren, dass von verantwortungsvollen Ärzten nicht auf's Geld geguckt wird, wenn sackteure Notfallpräparate die Mittel der Wahl sind und Leben retten. Wenn dann an anderer Stelle gespart wird, um die Kosten für die Solidargemeinschaft nicht unendlich weiter steigen zu lassen - und sei es an wenig effektiven KKH-Dopplungen, dann soll mir das recht sein.
zum Beitrag16.07.2019 , 22:42 Uhr
Sie haben sicher festgestellt, dass auch ein sehr großes KKH sich in (meistens räumlich/baulich klar getrennte) Kliniken, Fachabteilungen und Stationen aufgliedert. Und überall gibt es eine Leitungsebene. Die eine Klinik im grossen KKH läuft besser als eine andere. Liegt das nur am grossen KKH oder auch daran, dass Radiologieleistungen anders vergütet werden als meinetwegen eine Blinddarm-OP? Oder an den Fähigkeiten der Klinikleitung und des Personals? Das Gegenteil Ihrer Erfahrung kann ich von einem Kleinstadt-KKH berichten: ein Unfall-Opfer dorthin abends in die Notaufnahme gebracht, nach der kurzen Aufnahme dann im Wartebereich: ca. 20 Min. lang absolute Stille, keinerlei Personal, keine Patienten oder Notfall-"Kunden", auch nicht in den gut einsehbaren Gängen, kein Kommen und Gehen. Dann schlappte eine Ärztin recht entspannt heran und nahm sich der Opfers an - sie sprach mit ihm. Schlappte dann weiter - wieder absolute Stille. Nach weiteren 20 Min. kam es dann zu so etwas wie Behandlung und tatsächlich noch ein Kunde für die Notaufnahme. Sollte ich meine Momentaufnahme jetzt als Beweis nehmen, dass das dort immer so ist?
zum Beitrag16.07.2019 , 22:09 Uhr
Einfach nochmal den Artikel lesen und sacken lassen: im Kern geht es um die Frage, ob eine Stadt wie Iserlohn ihren 92.000 Einwohnern eine Auswahl an 5 ("eine Handvoll") Krankenhäusern bieten muss oder ob 2 nicht reichen könnten, wenn die Strukturen entsprechend verbessert werden. Es geht nicht darum, für Oma Lisbeth die Fahrzeit maximal zu verlängern. So wie es heute Vorgaben für die max. Eintreffzeiten von Rettungsdiensten gibt, können auch Erreichbarkeiten von KKH's definiert werden (oder gibt es das schon?). Im Artikel ist von max. 30 Min. die Rede. Was ist falsch daran, über Veränderungen nachzudenken, wenn offenbar vieles nicht gut läuft. Falsch wäre nur, den Veränderungsprozess gleichgültig über sich ergehen zu lassen oder zu versuchen, nur die eigenen Interessen durchboxen zu wollen. Und ja, Besuche von Angehörigen im KKH sind auch wichtig, aber dafür gibt es andere und sicher kostengünstigere Stellschrauben, als ein komplettes KKH "an jeder Milchkanne" (das war jetzt ironisch).
zum Beitrag16.07.2019 , 19:59 Uhr
Es gibt keinen vernünftigen Grund, "die Pflege" in Krankenhäuser auszulagern ;-) Eine gute medizinische Nachsorge nach einer erfolgreichen KKH-Behandlung sollte schleunigst am Wohnort erfolgen - ohne die Patienten unnötig lange im KKH ans Bett zu nageln. Strukturen anpassen.
zum Beitrag16.07.2019 , 19:50 Uhr
Nostalgie ist die Form von Geschichtsvergessenheit, die das verklärt, was früher schon Scheiße war. Aber Spaß beiseite. Ansonsten lese ich den von Ihnen bevorzugten Synergie-Ansatz genau so aus der Zusammenfassung der Studie heraus. Die Frage wird -egal bei welchem Konzept- sein, ob es überhaupt so kommt wie es sinnvoll erdacht wurde und was die Akteure vor Ort daraus machen (so ein kleiner Klinik-Napoleon kann das schönste Konzept ruinieren).
zum Beitrag16.07.2019 , 19:40 Uhr
Hier hat fast jeder Greis noch ein eigenes Auto und fährt damit leider auch rum... Trotz brauchbarer Bus- und S-Bahn-Anbindung an die Großstadt.
zum Beitrag16.07.2019 , 19:31 Uhr
Schöne Grüße von einem Angehörigen, der sich gegen die Notarzt-Anweisung zum nächstgelegenen Klein-KKH durchgesetzt hat; wohl wissend, dass das entfernter gelegene Uniklinikum über die benötigten speziellen Kompetenzen und Medikamente verfügt. Der Notarzt hätte seinen Job erledigt, aber das Klein-KKH mit diesem Patienten ein großes Problem an der Backe gehabt. Ist alles gut gegangen und wir haben alles richtig gemacht.
zum Beitrag16.07.2019 , 18:15 Uhr
Ein Ärztehaus muss sicher keine Betten, keine Nachtschichten und keine Verköstigung anbieten. "Wir reden nicht über Produktionsstandorte, sondern über die Behandlung von Menschen, die ärztliche Hilfe benötigen." -grins- und die lieben Pfleger und Fachärzte arbeiten sehr gerne für lau oder da gucken wir mal einfach nicht so aufs Geld?? Auweia.
zum Beitrag16.07.2019 , 18:08 Uhr
Ihre und meine Wünsche gehen vermutlich weit auseinander, was die Qualität der Krankenhausversorgung betrifft. Ich war jedenfalls sehr froh, ein top-ausgestattetes Uniklinikum in ca. 30 Min. Fahrzeit erreichen zu können und nicht auf das deutlich näher gelegene Kleinstadt- KKH angewiesen zu sein, das im Fall meines Angehörigen sehr schnell am Ende der Leistungsfähigkeit gewesen wäre und dann ohnehin eine Patientenverlegung in die Wege geleitet hätte. Ich kann aus Erfahrung sprechen, wenn ich sage, dass mir selbst tägliche Krankenbesuche von Angehörigen schnuppe sind im Vergleich zu moderner Krankenhausausstattung, bestens ausgebildeten, motivierten und zugewandten (!) Ärzten und Pflegern, guter Versorgung. Was nützt es den Patienten, wenn viele kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum aus Personalmangel kaum noch die Schichten besetzen können und sich in den Ballungszentren die Vielzahl an Kliniken gegenseitig kanibalisiert? Nicht jeder Gedanke ist grundsätzlich doof, nur weil ein wirtschaftliches Interesse mitschwingt.
zum Beitrag16.07.2019 , 17:45 Uhr
Und wann steigt Greenpeace mal solchen Assis aufs Dach, die -egal ob bei Amazon oder einem anderen Online-Versand- ein Abendkleid oder einen Anzug bestellen und nach fröhlicher Sause Retour gehen lassen? Oder die mit bestellten Geräten so rabiat umgehen, dass bei "gefällt-nicht"- Rücksendungen nur noch ein Verkauf bestenfalls als B-Ware in Betracht kommt. Und Empörung können sich all die in die Haare schmieren, bei denen regelmässig Nahrungsmittel in der Mülltonne landen. Amazon spiegelt nur auf drastische Weise unsere eigene Dekadenz. Die Lösung liegt vermutlich irgendwo in der Mitte: Strafzahlungen für die Vernichtung neuwertiger Waren und Beteiligung der Kunden an höheren Versandkosten. Für Landeier bleibt der Onlinekauf immer noch günstiger als eine Fahrt in die Stadt und Städter überlegen sich zweimal, ob sie nicht doch den Arsch vom Sofa kriegen und zum Händler um die Ecke radeln.
zum Beitrag15.07.2019 , 22:33 Uhr
"Für mich ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in der nächsten (Klein-)Stadt, der Funke Zivilisation, der mich meine Steuern zahlen lässt." - Weil Sie wöchentlich zur Blinddarm-OP müssen? Würde ein Ärztehaus mit der richtigen Mischung an Fachärzten nicht für die Grundversorgung ausreichen? Würden Sie für ihr Krankenhaus um die Ecke, das Sie persönlich hoffentlich nie in Anspruch nehmen müssen, auch 20 oder 25 % Ihres Bemessungsbetrages einsetzen oder wo wäre Ihre Schmerzgrenze? Wohl bedacht: die geschundenen Klinikärzte und vor allem das Pflegepersonal soll ja in Zukunft besser - angemessen- bezahlt werden. Also, bei Ihrer Forderung: wie lautet Ihre Preisbereitschaft?!
zum Beitrag15.07.2019 , 22:16 Uhr
Sie sollten bei Ihrer Beurteilung auch einmal in Erwägung ziehen, dass Nähe und Erreichbarkeit nicht immer die entscheidenden Kriterien sind. Ich meide aus Erfahrung das nächstgelegene kleinstädtische Krankenhaus und bevorzuge die Uniklinik in der weiter entfernt liegenden Großstadt, sofern ich oder Angehörige auf umfangreichere medizinische Versorgung angewiesen sind. In dieser Großstadt bieten zur Zeit 3 weitere (!) KKHs in vielen Bereichen identische Leistungen an, bei 3facher Besetzung von hoch dotierten Verwaltungs-, Leitungs- und Chefarztposten. 2 KKH's ringen ums Überleben. Ist das schlau? Die medizinische Qualität ist in Dt. trotz der enormen Ausgaben im Gesundheitswesen gegenüber anderen Ländern mit deutlich kleinerem Budget nicht adäquat höher. Da finde ich es in Ordnung, sich mal ernsthaft Gedanken über Ursachen und Strukturen zu machen. Was ist einfacher: in jeder Kleinstadt ein Krankenhaus mit hochwertiger Versorgung am Laufen zu halten oder das sehr dichte Strassen- und Schienennetz etwas schlauer als bisher für die verbesserte Erreichbarkeit weniger aber besserer Kliniken zu ertüchtigen. Bei Kostenerstattungen für Taxifahrten ins KKH wäre Luft nach oben, wenn im Gegenzug hohe Unterhaltungskosten für ein mässiges KKH wegfallen. Für die ganz dringenden Fälle gibt es ohnehin an fast jeder Ecke Landeplätze. Es gäbe noch viel mehr Möglichkeiten, wenn die regionalen Akteure weniger die Besitzstände als das Wohl der Menschen im Blick hätten.
zum Beitrag13.07.2019 , 18:49 Uhr
"Mal abgesehen davon gibt es zu dem Rollkoffer keine vernünftige Alternative." Doch, na klar! Wer schon mit Koffer in den Urlaub muss, kann sich auch standesgemäß mit einem Taxidienst, einer Rikscha oder einem Huftiergespann zu seiner Unterkunft in der Stadt karren lassen. Alle anderen sind eben genügsam oder fit genug, mit einer Tasche oder einem Rucksack klarzukommen. Oder ist dann der Geiz doch wieder geiler (Geld für Taxi???). Echt seltsame Argumentation. Wohin das führt, kann man heutzutage schon bei Klassenfahrten von Grundschülern beobachten: da werden Rollkoffer in Busse gewuchtet, als ob die lieben Kleinen die komplette Große Abendgarderobe dabeihätten. Dabei fahren die nur 3 Tage in ein Landjugendheim und werden dort vor der Haustür ausgekippt. Zeit zum downgraden, sonst sag ich's Greta! ;-)
zum Beitrag13.07.2019 , 08:09 Uhr
Es liegt viel Arbeit vor uns und es gibt harten Gegenwind, wie Julietta F. spüren musste. Trotzdem hat sie richtig reagiert. Es liegt jetzt an uns, ob Menschen wie F. der Rücken gestärkt - oder in den Rücken gefallen wird. Die dumpfen Lautsprecher von rechten Rand sind noch immer eine Minderheit; die Mehrheit muss allerdings bei jeder Gelegenheit, siehe Beispiel oben, dafür sorgen, dass das auch immer so bleibt! Keine Toleranz bei schleichender Verharmlosung ("unschuldige Bevölkerung") - sonst stehen wir in absehbarer Zukunft auch als Schuldige da.
zum Beitrag12.07.2019 , 20:24 Uhr
Das wird wohl ein Fall für juristische Spitzfindlinge. Die juristische Selbstsicherheit der AfD-Lautsprecher überrascht angesichts der Vorgeschichten, z.B. die seinerzeit von Frauke Petry befolgte Handlungsempfehlung der Wahlkommission. Offenbar ist das Wahlgesetz in Sachsen interpretationsanfällig. Mir als Laien erschliesst sich nicht, warum so ein wichtiges Gesetz nicht eineindeutig formuliert werden kann. Oder steckt auch Kalkül der AfD- "Edelhirsche" dahinter, die ihr teilweise arg unvorzeigbares -oder zu kritisches- Personal auf die hinteren Plätze weggebissen haben und nun dankbar sind für die Steilvorlage, dass diese "Störer" wegen "Machenschaften der Altparteien" und nicht wegen innerparteiler Schienbeintreterei nicht zum Zuge kommen werden. Mal sehen, wie uns demnächst die "juristischen Gutachten" um die Ohren gehauen werden und wann dann das ominöse Schreiben der Landeswahlleiterin an die AfD, dessen Erhalt die Partei bestreitet, ans Licht der Öffentlichkeit gelangt. Das Sommerloch beginnt sich zu füllen, ich mach schon mal 'ne Flasche Chips auf (oder "Pommfritzzz"?).
zum Beitrag09.07.2019 , 20:30 Uhr
Warum das Rechtsstaatsprinzip aufweichen für diese Partei? Wenn ich mich als Selbständiger an einer öffentlichen Ausschreibung beteilige, werde ich wegen einer vergessenen oder übersehenen Unterschrift, eines fehlenden Formblatts oder einer um wenige Minuten verspäteten Abgabe ohne Diskussion vom Verfahren ausgeschlossen. "Formfehler" eben, da kann mein Preis noch so attraktiv sein. Kein Mitleid mit diesen überheblichen Typen!
zum Beitrag09.07.2019 , 20:20 Uhr
Verbünden? Das wird nach der unsäglichen Wortmeldung von CDU-AKK nach dem gemeinsam verhinderten AfD-Bürgermeister in Görlitz nicht stattfinden.
zum Beitrag07.07.2019 , 00:37 Uhr
Was wollen Sie mit dem Link zu den Kleinstädten beweisen? Etwa Ihre Behauptung? Da haben Sie offenbar falsch verlinkt. In der Drucksache, die ich nur quergelesen habe, wird immer wieder auf "differenzierte Ursachen", auf KFZ-Mobilität und Kaufkraftverluste verwiesen. Der Internethandel spielte bisher eine untergeordnete Rolle, wird aber weiter zunehmen. Das Problem der verödenden Ortskerne war schon bekannt, bevor der Onlinehandel die aktuelle Marktstellung hatte. Er wird bestehende Probleme weiter verschärfen, wenn der stationäre Einzelhandel nicht mit neu gedachten Angeboten dagegenhält. Dabei ist es fast egal, ob sich Händler im ländlichen Raum gegen Internet- Giganten oder die Ketten in den Malls der nächstgelegenen Großstädte erwehren müssen.
zum Beitrag06.07.2019 , 08:57 Uhr
Nun ja, die andere Seite scheint auch nicht viel schlauer zu sein. Die kommt unreflektiert mit Parolen wie "faschistisch", bestellt gern den Verfassungsschutz, wenn es gerade passt und hantiert mit genauso leichter Hand mit Verbotsandrohungen. Mit so einem durchschaubaren Werkzeugkasten gewinnt man bei Wahlen vielleicht ein paar wenige Prozentpunkte, erreicht aber keinesfalls die Köpfe der Menschen. Die bleiben dann verfänglich für Vereinfacher und Demagogen, so wie sie heute die AfD repräsentiert. Besonders in den sehr "konservativ" geprägten Regionen in Ost- und Südsachsen muss der Werte- und Bewusstseinswandel aber aus der Mitte kommen. Also müssen die weniger ängstlichen, weniger eindimensional tickenden Kräfte gestärkt werden. Mit Verboten und Häme erreicht man das nicht.
zum Beitrag05.07.2019 , 21:50 Uhr
Ihre Behauptungen hätte ich gern mal durch vergleichende Analysen belegt. Falls Sie Kenntnis von entsprechenden Daten haben, dann bitte mal einen Link posten. Wenn man sich beim stationären Einzelhandel veranschaulicht, wie viele PKW-Touren durch Einkäufe und Umtausche veranlasst werden, bei denen überwiegend 1-2 Personen wenige Tüten/Pakete transportieren, dafür aber stundenlang Stellplätze (=öffentlicher Raum) in den Städten blockieren, dann stellt sich die Frage, ob ein Logistikunternehmen mit weitgehend optimierter Routenplanung nicht doch die bessere Lösung ist. Am besten noch, wenn die Flotte ohne Verbrennungsmotor auskommt. Würde für diese Dienstleistung gern auch mehr bezahlen, denn es spart mir etliche dieser hier bereits zahlreich geschilderten Frusterfahrungen im stationären Einzelhandel! Die Infrastruktur war bereits in den 90ern in vielen Dörfern im Eimer, da haben die Supermärkte ganze Arbeit geleistet. Der Internethandel bietet für den ländlichen Raum sogar Chancen, weil die Versorgungsfrage dadurch nicht mehr ganz so belämmert ist.
zum Beitrag05.07.2019 , 14:20 Uhr
Nur zur Erinnerung: Amazon ist mit Risikokapital gestartet in Zeiten, als kaum jemand ernsthaft an den Erfolg von "Einkauf über Internet" geglaubt hat. Es gab also Menschen, die etwas auf's Spiel gesetzt haben für eine Idee, an die sie glaubten. Und die Idee war immer mit vielen Vorteilen für die Zielgruppe, die Kunden, verbunden. In der deutschen Dienstleistungswüste war das unvorstellbar! Dass Amazon heute über so viel Einfluss verfügt, hängt leider auch mit der Selbstüberschätzung und Schlafmützigkeit des alten Einzelhandels zusammen, der die Dynamik und die Möglichkeiten der Entwicklung total verpennt hat (PC>Tablet>Smartphone). Wer sich heute über rüde Geschäftspraktiken von Amazon beschwert, sollte sich mal schlau machen, mit welchen Methoden unsere lieben deutschen Auto- und Maschinenbauer ihre Marktstellung verteidigen. Sobald es einen nennenswerten Konkurrenten für Amazon gibt, der bei ähnlich umfangreichem Service besseren Datenschutz, bessere Lieferantenverträge und bessere Arbeitsbedingungen für den prekären Teil der Lieferkette bietet, bin ich weg von A. Bis dahin nutze ich die Vorteile, die mir A. als Landbewohner nun mal bietet.
zum Beitrag04.07.2019 , 17:01 Uhr
"Ach und deswegen sind die Ostdeutschen allesamt "selber Schuld" oder was?" - das interpretieren SIE so. Für mich ist es ein legaler Hinweis darauf, dass es immer mehrere Sichtweisen gibt und "die Wahrheit" irgendwo in der Mitte liegt. Ich habe mich '89/90 oft fremdgeschämt für meine ostdeutschen Mitmenschen: wie sie sich selbst entwürdigt und verleugnet haben für ein olles Auto, für "Westprodukte" (den "Ostkram" hat ja keiner mehr gekauft), für "eine gute Partie" (meist Ostfrau an Westmann) oder in besonders schmieriger Art für den Verbleib am angestammten Arbeitsplatz. "Die Wende" hat uns nicht der Westen eingeredet und die Wiedervereinigung mit vorgezogener Währungsunion war unter anderem die Folge der sächsisch- dämlichen Rufe nach der D-Mark - mit allen wirtschaftlichen Folgen. Ein kleiner, aber lautstarker Teil solcher dümmlichen Plärrer will uns nun erklären, dass ausschließlich "die Anderen" Schuld sind an der Lage im Osten. Nein, es ist genau die Mischung aus Ost und West, aus Überheblichkeit und Unterwürfigkeit, aus Abenteurertum und Sicherheitsdenke, die zu lange schwelenden Spannungen geführt hat. Die könnten abgebaut werden, wenn in Sachsen endlich wieder mehr Offenheit gegenüber Impulsen von aussen (der größte Teil der hier gefeierten Hochkultur ist von außerhalb nach Sachsen getragen worden...) gelebt wird.
zum Beitrag30.06.2019 , 17:43 Uhr
Es wird nicht bei Benzin und Heizöl bleiben. Es wird auch nicht einfach "zusätzlich" sein, sondern abhängig vom CO2-Ausstoss. Der Preis wird allmählich steigen und für Firmen und Pendler wird klar, dass sie sich zukünftig Gedanken über die Reduzierung oder gar Vermeidung von Fahrten machen sollten. Dezentralisierung von Arbeit. Für die Mehrzahl der "Kopfarbeiter" kann es dafür relativ schnell Lösungen geben, schnelles Internet wäre dann allerdings die Voraussetzung. Was viele Krankenkassen, Versicherungen usw. bereits praktizieren, sollte auch in kleineren Betriebseinheiten möglich sein - die reine Verwaltungsarbeit ohne Kundenkontakt wird dezentral in bundesweit verteilten Standorten erledigt. Dann hätten auch ländliche Regionen bessere Chancen und der unsinnige Pendlerverkehr könnte deutlich verringert werden. Ihre Bedenken gegen davon aus, dass die Arbeitswelt bleibt, wie sie jetzt ist - das wird definitiv nicht zutreffen! Die Unternehmen werden sich genau darüber Gedanken machen müssen: ob sie noch genügend qualifizierte Mitarbeiter finden, wenn sie nur an Standorten residieren, die für ihre Angestellten zu teuer geworden sind und deren Erreichbarkeit nur mit hohen Wegekosten erkauft werden kann. Es wird eine neue Dynamik bei der Gestaltung von Arbeit geben. Das ist grundsätzlich gut, denn so wie jetzt sollte es keinesfalls bleiben!
zum Beitrag26.06.2019 , 21:15 Uhr
Mir erschliesst sich immer noch nicht der Sinn solcher Geräte. Okay, sie sollen überall verfügbar sein - dass könnten die antriebslosen Scooter auch; sie sollen die Kurzstrecken in der Stadt anstrengungslos überwinden helfen - das könnten die antriebslosen Scooter beinahe gleich gut. Aber: sie helfen den Menschen dabei, selbstaktive Bewegung zu vermeiden - damit sie weiter verfetten oder sich in Fitnessstudios den Körper zurechtpimpt?? Gegen verschwitzte Ankunft am Ziel hilft meistens: rechtzeitig aufbrechen. Wir beklagen einerseits den wachsenden Energiebedarf und sorgen uns, dass aus regenerativen Quellen nicht genug Strom erzeugt werden kann und andererseits ballern wir den erzeugten Strom für absolut verzichtbare Gadgets raus - bis eben hat keiner die Dinger vermisst. Sollten wir, anstatt uns um immer neue Windkraft-Standorte zu streiten, nicht endlich einmal anfangen, unnütze Stromverbraucher zu verbannen? Coole Mobilität geht auch ohne solche Ressourcenschleudern.
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