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"Es wird erwartet, dass die Siedlungs- und Verkehrsfläche bundesweit bis zum Jahr 2030 auf knapp 5,2 Mio. ha ansteigt, im Jahr 2010 waren dies noch 4,8 Mio. ha. Das entspricht einem Anteil an der Katasterfläche von 14,5 % gegenüber 13,4 % (2010) bzw. einem Anstieg um 8,9 %" Im gleichen Zeitraum wird die Bevökerung sich auf ca. 80% der heutigen einpendeln www.bbsr.bund.de/B...ublicationFile&v=2
Wenn dieser Trend sich bewahrheitet, bedeutet dies, das Deutschland im Bereich Siedlung und Verkehr seinen Part bei der Bekämpfung des Klimawandels nicht trägt: Eine kleinere bevölkerung wird in noch größeren Wohnungen wohnen. Pro Kopf der bevölkerung wird noch mehr versiegelt und Naturflächen verbraucht.
Hambacher Forst ist überall!
Wien hat das vor etlichen Jahren schon erfolgreich gemacht. Ich würde es auch machen, auch wenn die Wohnfläche kleiner wäre...
@reni becker In Wien gibt es nun Kleingärten für mehr als 100.000 Euro...das war ja wohl die effektivste Abschaffung des eigentlichen Kleingartens...
Ich habe die Artikel gelesen, viele positive für die Kleingartenanlage und bei den Personen die eine Wohnung in einem 4 Etagen Haus vorziehen, kann ich den Gedankenverlauf nachvollziehen. ABER, ich frage mich ob die Personen, die eine Wohnung vorziehen daran denken, das es, wenn so weiter gebaut wird, erstens überall nur noch Straßen und Häuser zu finden sind, kein natürliches Umfeld für Kinder zum spielen da ist und man unter Umständen viele km fahren muss um einen Baum zu sehen, für diese Personen eine Frage: was ist mit der guten gesunden Luft die Bäume usw. für euch liefern? Denkt mal darüber nach, WAS in vielen Jahren sein wird, wenn eure Kinder ec. nur noch Beton sehen, ohne sich in irgendeiner Weise zurückzuziehen zu können und wenn es sich nur um 300 bis 500 qm Grrünfläche handelt. Hier ist die Luft warscheinlich noch Luft. Die Politiker sollten wie schon so oft zerredet wurde, sich um neuen bezahlbaren Wohnraum kümmern wo Platz vorhanden ist OHNE Wohnraum mit Natur zu zerstören. Das betrifft nicht nur Berlin sondern bestimmt sehr viele Städte in unseren Ländern.
Bewohnbare Kleingärten sind realisierbar, und wünschenswert. Wer so etwas vorzieht einigt sich auch mit Kosten. Für jede bewohnte Parzelle wird irgendwo eine Wohnung frei. Hier werden Probleme diskutiert die eigentlich unnötig sind. Man sollte dort aktiv werden, wo es angebracht ist und weniger wenns und abers suchen. Denkt mal darüber nach ohne an Provisionen zu denken sondern an eine gesunde Umgebung. Viel ist davon teilweise nicht mehr vorhanden. Guten Tag.
„Kleingärtnerisch Wohnen“ für alle Berliner würde bedeuten, halb Brandenburg mit solchen Bauten platt zu machen und zu versiegeln.
Wer so denkt, sollte nicht gegen Glyphosphat argumetieren. Der Verbrauch an Heizkosten, Dämmkosten, Erschließungskosten, ÖPNV Kosten, Straßenbaukosten ist ein mehrfaches höher als für ein schnödes vierstöckiges Haus.
@Rudolf Fissner Es geht nicht darum, dass "alle Berliner" so wohnen sollen, sondern darum, die jetztigen Anlagen zu bewahren und als Wohnraum zuzulassen.
Ansonsten Plätze für tiny houses - früher auch "Wagenplätze" genannt - in der Stadtplanung mit denken.
Es werden mit Sicherheit nicht "alle Berliner" in Schrebergärten oder kleinen, mobilen Anhängern leben wollen.
@Hanne So habe ich es auch verstanden. In dem Rahmen würde ich es auch unterstützen.
@Hanne Klar nicht alle berliner, nur die, die es sich dann ein ihr Tiny Gartenzweithäuschen leisten können ...
Und by the way: ein Wagenplatz ist ein Parkplatz, kein Kleingarten. Mit den superteuren Tiny Houses haben die nüscht zu tun. Ab 8 qm kosten die Luxusversionen eines Campingwagens bereits 15.000 Euro.
@Rudolf Fissner Und ein Tiny House heißt nicht Wohnwagen. Es bezieht sich nicht auf ein kleines Haus mit Fahrgestell. In ein paar Dingen hast Du recht. Dennoch die Wohnmisere geht auf die Politik Wowereits zurück, verkauf von Landeseigenen Wohnungsgesellschaften in Berlin. Auf Airb&b nicht nur bei Wohnungsbesitzer sondern Mietern die ihre 2 Mietwohnung weiter vermieten.
Auch Kleingärten sind wichtig für den Artenschutz, die Dichte an Insekten ist dort gerade hoch. Unser Kleingartenverein wird am 1 Nov. 100 Jahre alt, auch ein Kulturgut. Ist es denn ökölogischer eine Biotomaten aus den Niederlanden in Berlin zukaufen, die aus einem Treibhaus kommt mit Kunstlicht und Heizung, eingepackt mit Plastik? Oder eine Tomate zu essen, die ich letzte Woche mit meinem Fahrrad aus meinen Kleingarten abgeholt habe. Dafür sollte ein Kleingarten stehen. Artenvielfalt, ökologisches Gärtnern einen guten CO2 Abdruck. Das Problem der Wohnungsnot ist, immer mehr Quadratmeter pro Person. Es hilft nichts Leute auszuspielen Arm gegen Reich oder Stadt gegen Land. Sondern um ein Konzept wie die Zufunft der Welt gelingt. Es reicht nicht Veganer zu sein und die Avocado von der anderen Seite der Welt zu futtern oder einen E SUV zu fahren, oder Biokosmetik zu kaufen die Mikroplastik enthalten. Wir machen uns da was vor!
@Rudolf Fissner Es gibt auch selbst (aus)gebaute tiny houses und daneben z.B. auch Menschen, mitunter junge Familien, die in selbst gemachten Jurten leben möchten. Da geht es nicht um "Zweithäuschen", sondern um Wohn- und Lebensraum im Alltag.
@Rudolf Fissner .
Na, wenigstens einer hat's gemerkt! Thanks.
Klar, ne günstige kleine Zweitwohnung mit viel Grün drumrum hätte ich auch gerne.
Wäre sicher auch ne gute Geldanlage. Wenn die Tür zur Bebauung geöffnet wird dann wird es schnell teurer.
Solange der Neubau von Wohnungen den Marktgesetzen unterworfen und in der Hand privater Investoren ist, wird weder die Enteignung von Kleingartenanlagen, noch das Zubauen des Tempelhofer Feldes oder anderer bisheriger Grünanlagen etwas an der für viele Bevölkerungsschichten desaströsen Situation auf dem Wohnungsmarkt ändern.
Mit Nutzung der einstöckigen Lauben kommt man nicht weit bei der Wohnraumbereitstellung.
Besser:
Eine von zwanzig Parzellen wird mit einem zehnstöckigen Haus bebaut (oder je zwei nebeneinander von Vierzig Gärten). Die unmittelbar angrenzenden Flächen werden den EG-Wohnungen zugeordnet; darunter können dann durchaus auch einige Kleinwohnungen in Laubengröße sein; sie müssen ja im EG nicht vom Treppenhaus aus errichbar sein. Die restlichen 90% der Kleingartenanlage bleiben unberührt, bei Mieterwechsel könnten aber auch sukzessive Lauben entfallen und somit "Mietergärten" entstehen.
DIe bauliche Dichte würde dann in etwa der von typischen Siedlungsgebieten mit enger EFH-Bebauung entsprechen (GFZ 0,5). Das ist für Außenbezirke völlig ausreichend. Bei guter Verkehrsanbndung auch ein Haus je zehn Kleingärten. Die neuen Wohnhäuser hätten höhere Wohnqualität inmitten der Gärten und wären autofrei.
Die Kleingärten würden im wesentlichen bleiben. Win-win.
@meerwind7 Sie berücksichtigen nicht die höhere Versiegelung, Erschlieung und Unterhaltngskosten bei solchen Kleinbauten. Ein cierstöckiges Haus braucht bspw. nur ein Viertel der Grundfläche.
@meerwind7 Das ergäbe mindestens doppelt mal so viele Mehrzimmerwohnungen wie derzeit Kleingärtenparzellen.
Alles Humbug. Per Gesetz dürfen Gartenlauben maximal 24 m2 haben und nicht für Wohnen geeignet sein.
Wir sind einkommensschwache, trotz jahrelanger Arbeit, Kleingärter. Die Bewirtschaftung sprich Ernte entlastet die Haushaltskasse erheblich. Das soziale Umfeld verhindert Vereinsamung. Und ja, bei ein paar Quadratmeter mehr Stauraum würden ein Bewohnen ermöglichen. Die Wohnlauben oder auch Behelfsheime nach dem Krieg stehen teilweise immernoch. Viele von uns würden in die Laube ziehen. Die Wartelisten sind lang. Hier funktioniert generations und kulturelles Miteinander. Aber mit dieser naheliegenden Lösung lässt sich ja kein Geld verdienen.
Ich verstehe den Ärger der Wohnungs-Unternehmer. Und den der Verwaltungen auch. An Leuten, die ihre Bedürfnisse weitgehend selbst befriedigen, kann man nicht gut verdienen. Man kann sich auch nicht gut belobigen lassen dafür, dass man sie sich selbst überlässt. Da muss dann schon das eine oder andere Haar in der Suppe gefunden werden. Man müsste die Suppe ja sonst womöglich bezahlen, die man sich selber eingebrockt hat mit seinen Renditeerwartungen, mit zu viel „ Effizienz“, wenig Grün und zu wenig Raum für selbstbestimmtes Handeln.
Nur schade, dass sich so wenige der doch eher konservativen Gärtner mit den paar innovativen Architekten und Stadtplanern zusammentun, die es im Augenblick gibt. Und umgekehrt. Wären die gegenseitigen Vorurteile nicht so groß, könnten womöglich mehr überzeugende Alternativen zum Bestehenden entwickelt und auch propagiert werden, wenn vielleicht nicht unbedingt in der taz wie sie jetzt ist.
@mowgli Sehr schön.
Was die Allianz von Gärtnern und Planern angeht: was im heimischen Topf und in der Pfanne funktioniert (ich spreche vom Crossover-Effekt), kann auch in diesem Kontext nicht grundfalsch sein.
Schließlich ist das Motto meiner US-amerikanischen 'Vorbilder': Hering schmeckt gut. Schokoladensauce schmeckt gut. Wie gut muss erst Hering mit Schokoladensauce schmecken?
In wenig dankbarer Erinnerung an Thankgiving day 1968 (!) auf Hahn, damals US-Air-Base.
Lissbett, mein Eimäh.
@mowgli Sie sprechen mir aus dem Inneren. Die Welt könnte ohne boshafte Spekulation so schön, und die Politik, soweit sie es nicht ist, so ehrlich.
In Ihrem konkreten Beispiel müsste die öff Hand vorangehen, kostenlos oder nahezu kostenfrei für die Eigentümer.
@Gerhard Krause So kommt man dann günstig an ein vermietbares Wochenendhaus ;-)
"Im Ostseebad Zierow werden gegenwärtig Ferienhäuser für 229.000 bis 337.000 Euro angeboten. Und dafür bekommt man auch nur 40 oder 50 Quadratmeter Wohnfläche. Etwas günstiger gibt es einfache Ferienhäuser in Nordsee-Nähe, wo man schon für Beträge ab 100.000 Euro an günstige, aber meist schon etwas betagte Objekte kommt" www.welt.de/finanz...Wochenendhaus.html
@Rudolf Fissner Das geht doch völlig am Thema vorbei. Die Kleingärten werden bisher gepachtet und sind ausdrücklich kein Eigentum, können also auch nicht weiter verkauft werden. Abgesehen davon gibt es Kleingärten meistens in Städten, die nicht nah an Meer, Seen oder Bergen sind und die Lage an sich ist meist kein schöner Ort an sich, das macht erst die Kleingartenanlage mit ihren vielen Gärten und Wegen als Insel in einer Stadt (zwischen Bahngleisen und Industrie- und Wohngebieten).
Rechtlich kann man das mit Sicherheit gut festhalten, dass damit auch weiterhin keine Spekulation möglich wird. Untervermietung kann ebenso ausgeschlossen werden und Vermietung als Ferienwohnung ebenso. Diese Lagen am Meer rechnen sich doch nur, wenn die Ferienhäuser zu mind. 70% mit Kurzzeitvermietung ausgelastet sind und das bei im Durchschnitt vermutlich 500-1.000 EUR die Woche, sollten es tatsächlich nur 50 m² sein.
@Hanne Airbnb ist ihnen ein Begriff?
So ne kleine 60qm Villa im Grünen werden Sie im Sommer locker für 100 Euro am Tag los. Macht 3000 Euro im Monat 30.000 im Jahr oder 300.000 in zehn Jahren wenn’s rund läuft.
Bei einer GFZ von 0.5 wie oben erwähnt, können sie einen kleinen 200 qm um sogar um satte 100 qm platte machen (den Parkplatz vorm Haus noch nicht einmal mitgezählt). Da fließt dann das Geld förmlich.
@Rudolf Fissner Diese Preise sind sowieso Irrsinn, ich - natürlich unmaßgeblich - verurteile dies.
Die öff Hand, aber nicht das gefühlt anonyme Amt, sondern das Öffentliche, Wir, dürften wohl mit Beispielen zu einer Umorientierung der Wohnsituation anzuregen haben,, sollten hier bereits die klassischen Investitionsketten abreissen.
Um mit heutigen Wertvorstellungen zu sprechen, die öff Hand könnte hier dann ein Vorkaufsrecht implementieren bzw, soweit es bereits bestünde, wahrnehmen.
@Gerhard Krause Keine Familie zieht in 40 qm Tiny Houses! Die teuren Dinger, die die Stadt ihrer Meinung nach auch noch verschenken soll, werden als Ferienwohnungen teuer (unter)vermitet.
Auf der Strecke bleiben die Arbeiter und Renter, die den Hauptteil der Kleingärtner ausmachen.
@Rudolf Fissner Sie lesen nicht richtig. Ich spreche von Lösungen. Hier in den Kommentaren wurden einige bauliche Lösungen genannt. Gemäß meiner Aussage müsste man sich, abstrakt, nun für eine Lösung entscheiden und diese öff in einem sehr weiten Sinne fördern.
@Gerhard Krause Anschließe mich. Dann könnten wir zusammen Skat spielen oder - besser noch - auf weitere Zustimmung warten und eine Doppelkopf-Runde installieren.
Ich bin sehr dafür, das Wohnen in Kleingartensiedlungen zu ermöglichen.
Ich stolpere aber über diese Passage und frage da nach den Erfahrungswerten der anderen:
"Die meisten der überwiegend einkommensschwachen Pächter von Schrebergärten haben keine hohen Ansprüche."
Sind es wirklich überwiegend einkommensschwache Menschen, die Schrebergärten pachten? Immerhin muss die Pacht neben der Miete für die eigene Wohnung gestemmt werden. Traditionell waren die Schrebergärten für die Lebensmittelversorgung der sog. Arbeiterklasse gedacht, aber ist das auch heute noch mehrheitlich der Fall?
Gibt es verlässliche Zahlen zur Einkommenssituation in Kleingartenkolonien? Ich nehme an, nein. Wie sind also die Erfahrungen des Forums?
@74450 (Profil gelöscht) Konkret (NRW): Der durchschnittliche Kleingärtner ist 58 Jahre alt, meist Rentner oder Arbeiter, verdientzu 98% weniger als 3000 und zu 15% weniger als 1000 Euronen. www.umwelt.nrw.de/...ingartenstudie.pdf
@74450 (Profil gelöscht) Ich bin letztens über eine Studie dazu für NRW gestolpert. Dor sind es vor allem Arbeiter und Rentner, die einen Kleingarten nutzen.
Bei einer verdichteten Bebauung von Kleingärten inklusive Erschließung (Strom, Wasse, Kanalisation) ist zu erwarten, dass die Pachtpreise nach oben schießen werden. Dies ist bereits bei Wochenendhausgebieten der Fall
Für untere Einkommensgruppen kann man dann das Arbeiten im Grünen, Anbau von Gemüse und Obst abschreiben. Solche hochpreisigen Flächen sind zu teuer.
Jede Verdichtung und Bebauung von Kleingärten ist unsozial. Unökologisch und klimaschädlich sowieso.
@74450 (Profil gelöscht) Gemischt (-e Einkommensgruppen), aber klar mit der Tendenz, das mittlere Nettoeinkommen (soziologischer Ansatz) zu unterlaufen. Gegenbeispiel: ich kenne zB keinen einzigen Arzt oder zB höheren Beamten, die einen Schrebergarten besäßen; die werkeln im Garten des eigenen Hauses. Im Osten des Bundes kann ich mir das vorstellen, d.h. geerbt und weiter darum gekümmert, selten.
@Gerhard Krause Ich kenne eine Lehrerin mit Schrebergarten in Berlin und eine Ärztin, die in Göttingen einen hatte, als die Kinder klein waren.
@meerwind7 Prima. ..und spricht für Ihren Bekanntenkreis. :-)
Endlich der Kommentar, auf den ich gewartet habe. Ich kann leider auch nicht erkennen, wieso meine Einzimmerwohnung ohne Balkon und feuchtem Keller eine Wohnung darstellen darf, die isolierte, unterkellerte Laube mit Terrasse aber nicht. Wäre für eine Person ideal zum Leben, viel besser als Studentenwohnheime etc. Und der Single, der so viel Wohnraum beansprucht, würde so auch Platz in einer Wohnung machen. Isoliert sind viele der Lauben oftmals besser als Altbauten, das wurde ja oft mit großen Aufwand durchgeführt.
danke für diesen Kommentar.
Einen Aspekt möchte ich noch ergänzen.
Das Verhältnis zur NAchbarschaft ist in den Anlagen meist viel offener als in den grossen Wohnanlagen.
Dort kennt man sich kaum, hier acht man mal was zusammen .
Ich will es durchaus nicht verherrlichen, dadurch dass man sich sieht entsteht eine gewisse Nähe, die Vereinsamung entgegenwirken kann.
Ich kenne (im Rheinland, meiner alten Heimat Menschen, die ihre Ein bis zweifamilienhäuser verkauft haben und als Rentner ganz in die Gärten gezogen sind. (ANdere nach Kroatien):
In manchen Bundesländern scheint es legal zu sein, die Häuschen ganzjährig zu bewohnen.
In Bremen habe ich schon vor 20 Jahren solche Strassenzüge gesehen.
Absurd ist sie schon, diese ganze Diskussion; mir drängt sich nicht erst seit heute der Verdacht auf, dass hier die Kleingärtner zum neuen Spielfeld für die Spekulanten mutieren - und das noch unter willfähriger Beteiligung der eher linken Presse. O.k. - den verschwörungstheoretischen Ansatz sehe ich selbst.
Hallo DVO,
wenn es die Möglichkeit gäbe komplett in den Kleingarten zu ziehen, nicht wenige würden es tun. Verhindert wird das im Allg. durch Satzungen der Kleingärten, dem Amtsschimmel (Meldeadresse), dem Bundeskleingartengesetz und deren Umsetzung. Und es existieren auch immer noch regionale, Länder wie Kommunen, Unterschiede.
Mir gefällt der Kommentar auch sehr. Was den verständlichen Einwand von DVO betrifft, könnte man das Wohnen in den Gärten an die Bedingung knüpfen, dass es sich um den einzigen Wohnsitz in der Stadt handeln muss.
Mich hat schon immer gestört, dass zum Wohle der Immobilienspekulanten das Wohnen in den Gärten verboten ist. Auch wenn ich selber keinen Garten habe, bin ich doch froh, wenn ich einen Teil meines Arbeitsweges durch Gärten statt auf stinkenden Straßen radeln kann. Und dem Stadtklima tun die Gärten allemal wohl.
@Billchen "Mich hat schon immer gestört, dass zum Wohle der Immobilienspekulanten das Wohnen in den Gärten verboten ist." - mit diesem einfach gestrickten Weltbild kommen Sie nicht weiter. Sobald ein Gebiet als Wohnstandort ausgewiesen ist, sind die Gemeinden verpflichtet, dort öff. Daseinsvorsorge, also Müllabfuhr, Postzustellung, Medienanschlüsse wie Strom, Wasser, Abwasser zu installieren und zu unterhalten und auch noch Räum- und Streupflichten nachzukommen. Der Aufwand steht dann häufig in keinem guten Verhältnis zum Nutzen, den man dort mit höherwertiger oder mehrgeschossige Bebauung erzielen könnte. Die Lösung liegt evtl. in teilweiser Überbauung von Kolonieflächen, dann werden auch die anteiligen Kosten für die Gartennutzer nicht so hoch. Die sollten VOR Beginn solcher Umwidmungsvorhaben den Nutzern bekannt gemacht werden, sonst gibt es hinterher wieder Ärger.
Schöner Kommentar!💚💛💜❤
Liebe Grüße aus meinen
blühenden Garten...🌸🌹🍀🍁🌺🍅🍄🍏🍊🍋🍈🌱🍐🍒🌴🌷🍍
Einen kleinen Einwand hätte ich schon: wenn die Häuschen in den Kleingärten zu Wohnzwecken benutzt werden dürfen, heißt das ja nicht automatisch, dass die Pächter plötzlich aus ihrer regulären Wohnung in das Kleingartenhaus ziehen, um Wohnraum für andere frei zu machen. ES wäre also nicht mehr verfügbarer Wohnraum gewonnen.
@DVO Bei Wegfall der Kleingarteneigenschaft können die Objekt natürlich auch an andere Leute vermietet oder verkauft werden.
@DVO Doch, meiner würde frei werden, ich miete mir meine Meldeadresse nur weil ich muss. Wohnen tu ich im Garten.
@killer Hat ja auch was :-). Mit Meldeanschrift sicher etwas zugestellt.
Der Artikel gefällt mir richtig gut.
Die Debatte um die Grenzen Deutschlands erinnern an historische Debatten um nationale Souveränität – und zeigt: Grenzen sind soziale Konstrukte.
Gegen die Enteignung von Kleingärten: Macht die Lauben zu Wohnungen
Kleingärten sind als spießig verschrien und werden von Behörden als Reservefläche angesehen. Dabei haben gerade sie Potenzial als neue Wohnmodelle.
Wo ist ein solches Paradies zu finden? Kleingärten sind keine natürlichen Feinde von Wohnraum Foto: imago images/Bernd Friedel
taz-Redakteur Paul Wrusch vertrat vergangene Woche die These, dass Kleingärten zugunsten von Wohnungen enteignet werden sollen. Die frühere taz-Autorin Niña Boschmannn war eine von vielen LeserInnen, die in einem Brief dagegen protestierten. Hier schreibt sie nun eine Gegenthese.
Wohnen in Lauben statt Gärten enteignen. Morgens inmitten eines Vogelkonzerts aufwachen, das die Geräusche des beginnenden Berufsverkehrs übertönt. Der erste Blick geht ins Grüne. Der zweite auch. Ein paar Schritte führen – je nach Jahreszeit – nach draußen zu frischen Radieschen, Salat, Beeren, Gemüse, Äpfeln oder Kürbissen. Bienen und Schmetterlinge haben ihr Tagewerk schon auf einer kleinen Blumenwiese begonnen, ihr Surren kündigt die aufgehende Sonne an. Eine Nachbarin fragt freundlich über den Zaun, ob Zucchini benötigt werden, man habe zu viele.
Ein Blick ins Innere des Gebäudes. Wohnen auf einer Ebene. Alles ist überschaubar, ansprechend gestaltet, einfach, aber praktisch. Ebenso kind- wie altersgerecht. Nachher kommen die Enkel. Nie ist ihnen langweilig. Sie spielen mit Holz, Wasser und Steinen und mit den Kindern von nebenan. Sie sind dabei nicht in Gefahr. Die Wege der Umgebung sind für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Wo ist ein solches Paradies zu finden? In vielen der Berliner Kleingärten, überwiegend außerhalb des S-Bahn-Rings, aber noch in der Stadt gelegen. Ein bedrohtes Idyll und angesichts der Bedingungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt eine wichtige Vision für zukünftiges Leben in der Stadt.
Gärten als natürliche Feinde des Wohnungsbaus?
Die vor einer Woche an dieser Stelle veröffentlichte Polemik gegen die vermeintliche Privilegierung der spießigen Pächter der Berliner Kleingärten greift ebenso zu kurz wie die amtliche Betrachtung der Gärten als „Flächenreserve“, auf welche die Verwaltung bei Bedarf für den Bau von Infrastruktur zugreifen kann. Vielmehr gilt es zu begreifen: Die Eliminierung von Gärten findet seit Jahren statt, und es wäre im Interesse aller wohnungs- und umweltbewegten Menschen, sich dem entgegenzustellen.
Autor Paul Wrusch befürwortet, weitere 20 Prozent der Kleingärten in Berlin zum Zwecke des Wohnungsbaus zu enteignen, weil es sich um ein auslaufendes Modell handele, ineffizient im Hinblick auf die Produktion von Nahrungsmitteln, ohne Zusatznutzen angesichts existierender Parks und Grünflächen, eine Verschwendung knapper Ressourcen sozusagen. Gärten als natürliche Feinde des Wohnungsbaus? Eine solche Haltung ist bemerkenswert, geht sie doch weit über das hinaus, was die Berliner Verwaltung in ihren kühnsten Träumen wagt, den Bürgern zuzumuten.
Über Jahre wurde zwischen Verwaltung und Politik um die Erstellung eines mittelfristigen „Kleingartenentwicklungsplans“ bis 2030 gerungen. Der im Frühjahr vorgestellte Entwurf sieht vor, dass im kommenden Jahr 15 Anlagen („Kolonien“) komplett geräumt und rund 430 Gärten (von stadtweit 71.000) dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Erfahrungen mit früheren Räumungen lassen nichts Gutes erwarten: Abgesehen vom Leid der Nutzer waren zu beobachten: jahrelange Brachen, erneute informelle Besiedelung, Mülldeponien, Verwahrlosung. Und kein erschwinglicher Wohnraum, nirgends.
Gleichzeitig werden die ohnehin restriktiven Regelungen des Bundeskleingartengesetzes von 1983 zunehmend noch restriktiver gehandhabt: Wo immer ein Kleingarten den Besitzer wechselt, wird genau ermittelt, welche Merkmale der dort existierenden Lauben das „dauerhafte Wohnen“ fördern könnten und die Pächter erhalten entsprechend strenge Auflagen: Anbauten müssen entfernt, Schornsteine versiegelt, Dachgauben und Terrassen zurückgebaut werden.
Wohnmodelle in Kleingärten sollten gefördert werden
Parallel zu diesem Prozess machen sich reputierte Architekten weltweit (im Sommer 2018 auch auf dem Bauhaus-Campus in Berlin) Gedanken über das moderne Wohnen in Kleinsthäusern (tiny houses), transportablen Gebäuden (mobile homes) und Ausbauhäusern (incremental housing) mit dem Ziel, Flächenverbrauch, Mobilitätsbedürfnisse und soziale Gesichtspunkte sowie die Ressourcen einkommensschwacher Schichten unter einen Hut zu bringen. Allein, es fehlt an Standorten, um derartige Modelle einem Praxistest zu unterziehen.
Wer in einer solchen Gemengelage pauschal das Ende der Kleingärten zugunsten des Wohnungsbaus beschwört, folgt nicht dem Gemeinwohl, sondern spielt benachteiligte Gruppen (hier: Pächter von Kleinparzellen versus Wohnungssuchende mit niedrigem Einkommen) gegeneinander aus.
Die Gegenthese lautet daher, dass Wohnmodelle in Kleingärten nicht behindert, sondern gefördert und weiterentwickelt werden sollten.
Die aktuell noch 71.000 Kleingärten in der Hauptstadt leisten mit der intensiven gärtnerischen Nutzung und ihrer niedrigen und kontrollierten Flächenversiegelung einen erheblichen Beitrag zum Schutz des innerstädtischen Klimas, zur Erhaltung von Arten- und Sortenvielfalt und zur Verbreitung von grundlegendem Wissen über ökologischen Anbau. Es würde Jahrzehnte dauern, diese Vielfalt auf „Abstandsflächen“ zwischen Neubauten wieder herzustellen, sowohl in sozialer wie in ökologischer Hinsicht.
Viele würden in Kleingärten dauerhaft wohnen
Die Kolonien sind bereits heute für die Öffentlichkeit zugänglich, viele bieten Führungen für Interessierte an. Verbände der Kleingärtner arbeiten intensiv mit Umweltorganisationen wie der Grünen Liga zusammen. Flächen, die an Landschaftsschutzgebiete grenzen, werden aktiv geschützt und in Kooperation mit den Behörden gemanagt.
Ein erheblicher Teil der heute existierenden Lauben in Gärten in Berlin wäre bereits jetzt zum Wohnen geeignet, wenn dies nicht untersagt und mit immer neuen Regelungen unmöglich gemacht würde. Die Lösung des Wohnungsmangels sollte grundsätzlich im Bestand ansetzen, auch um den Flächenverbrauch zu begrenzen.
taz am wochenende
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
Der Aufwand, in Gartenkolonien Wohnraum im Bestand zu schaffen, ist vielerorts überschaubar: Wasserleitungen könnten für den Winter isoliert werden, die Isolierung von Dächern und Fassaden wie bei anderen Gebäuden gefördert werden, die Nutzung der aktuell zur Versiegelung angeordneten Schornsteine für Heizzwecke erlaubt werden, die Kolonien ans öffentliche Abwassernetz angeschlossen werden.
Die meisten der überwiegend einkommensschwachen Pächter von Schrebergärten haben keine hohen Ansprüche. Sie sind gewohnt und in der Lage, selber Hand anzulegen. Viele würden sich mit Freuden dauerhaft dort niederlassen und ihre aktuellen Meldeadressen in der Innenstadt stünden dann dem Wohnungsmarkt zur Verfügung.
Vereine werden bunter und moderner
Gartenkolonien halten ihre Infrastruktur – Wege, Wasserleitungen, Straßenbeleuchtung, öffentliche Plätze und Begleitgrün – weitgehend mit eigenen Mitteln und Arbeitsleistungen der Mitglieder instand. Preiswerter können Staat und Öffentlichkeit die Erhaltung von Stadtgrün, Infrastruktur und Wohnraum nicht bekommen.
Spekulationen über die Gesinnung der Pächter im Vergleich zur Gesinnung von Wohnungssuchenden (welchen?) sind in diesem Zusammenhang übrigens wenig zweckdienlich, da in beiden Gruppen Umwälzungen stattfinden: Immer größere Teile der Mittelschicht müssen einen immer größeren Teil ihres Einkommens fürs Wohnen aufwenden und suchen daher nach neuen Modellen.
Gleichzeitig stirbt die Generation der Nachkriegspächter von Kleingärten aus und die Vereine werden bunter, moderner und vielfältiger.
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Kommentar von
Nina Boschmann
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