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Unteilbar-Demo in DresdenSie lassen sich nicht spalten

40.000 Menschen nahmen an der Unteilbar-Demo in Dresden teil. Parallel zur Endkundgebung besetzten Aktivist*innen ein Haus.

#Unteilbar hat ein unmissverständliches Zeichen für Solidarität statt Ausgrenzung gesetzt Foto: Christian Mang

Dresden taz | 40.000 Menschen auf den Straßen Dresdens, und keine einzige Deutschlandfahne: Das ist das Ergebnis der Demonstration #Unteilbar, die am Samstag durch die sächsische Landeshauptstadt zog. Die Teilnehmerzahl übertraf noch die Erwartungen der Veranstalter, einem Bündnis aus rund 400 Organisationen, das 25.000 Demonstranten angemeldet hatte.

„Wir sind überwältigt“, sagte Ana-Cara Methmann, Sprecherin des Veranstalterbündnis, während der Abschlusskundgebung auf der Dresdener Cockerwiese. „Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden“, fassten die Veranstalter die Botschaft der Demonstration zusammen, die ein „unmissverständliches Zeichen für Solidarität statt Ausgrenzung gesetzt“ habe.

Auf der Abschlusskundgebung sprachen neben Rednerinnen und Rednern wie der Journalistin Carolin Emcke und dem Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, auch zahlreiche Vertreter der Dresdener Stadtgeselllschaft, etwa Johann Casimir Eule, Chefdramaturg der Semperoper, und Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden.

„Heute zeigen wir, dass dieses Land nicht den Nazis und den Hetzern gehört“, sagte die Anwältin Seda Basay-Yildiz, die selbst Opfer rechtsextremer Morddrohungen geworden war. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hatte zu Beginn der Demonstration betont, von der Veranstaltung gehe ein „wichtiges Zeichen über die Grenzen von Sachsen hinweg“ aus. Die Demonstration war um 14 Uhr auf dem Altmarkt gestartet.

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Als anderthalb Stunden später die Spitze des Zugs die Cockerwiese erreichte, hatten sich die hinteren Reihen gerade erst in Bewegung gesetzt. Neben Teilnehmern aus Dresden waren auch Menschen aus ganz Deutschland für die Demonstration angereist, mehr als 50 Busse und ein Sonderzug hatten Teilnehmer nach Dresden gebracht.

Im Demonstrationszug mischten sich Menschen aus Flüchtlingsinitiativen und Gewerkschaften, aus feministischen, gesundheitspolitischen und antifaschistischen Gruppen, Kirchengemeinden und Umweltorganisationen, bei bestem Spätsommerwetter war auch die Stimmung entsprechend.

Kretschmer wegen Antifa nicht dabei

Die sächsische AfD hatte im Vorfeld behauptet, die Polizei rechne im Rahmen von Unteilbar mit Ausschreitungen. Die Polizei hatte dem aber widersprochen und klargestellt, sie erwarte einen friedlichen Verlauf, was sich am Samstag auch bewahrheitete.

Zu Beginn der Demonstration hatten Aktivisten Transparente aus einem leerstehenden Gebäude hängen lassen. Die Polizei nahm daraufhin die Personalien von acht Personen auf, die sich unerlaubt Zutritt zum Gebäuder verschafft hätten, und leitete ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch ein.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte nicht an der Demonstration teilgenommen und diese Entscheidung mit der Teilnahme „der Antifa“ begründet. Politiker anderer Parteien liefen hingegen mit. „Dresden und Sachsen senden heute ein tolles Bild in die Welt,“ twitterte der stellvertretende Ministerpräsident Martin Dulig (SPD). Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz war gekommen. SPD-Bundesvize Ralf Stegner nannte die große Beteiligung ein „eindrucksvolles Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, für Vielfalt und Demokratie“.

Gekommen waren auch die Linke-Vorsitzenden Bernd Riexinger und Katja Kipping. Der sächsische Landtagsfraktionschef der Linken, Rico Gebhart, sagte: „Unteilbar ist aus meiner Sicht Ausdruck eines Protestes, der sich nicht gegen einzelne Menschen, sondern gegen wachsende Ungleichheit, gegen den Abbau von Grundrechten und gegen Ausgrenzung ausspricht.“

Hausbesetzung parallel zur Endkundgebung

Parallel zur Endkundgebung von #unteilbar besetzten knapp drei Kilometer entfernt Aktivist*innen der Gruppe „Wir besetzen Dresden“ ein leerstehendes Haus und laden zur Kundgebung. Etwa 100 Unterstützer*innen kamen spontan zu dem Haus am Basteiplatz. Die Polizei rückte daraufhin mit etwa 30 Einsatzwagen an.

Hausbesetzung am Basteiplatz in Dresden Foto: Christian Mang

Angemeldet wurde die Versammlung zur Kundgebung von der Landtagsabgeordneten der Linken Juliane Nagel, die auch selbst vor Ort ist. „Das Haus steht schon seit Jahren leer. Die Aktivist*innen wollen, dass das Gebäude nutzbar gemacht wird. Das finde ich unterstützenswert.“

Etwa neun Aktivist*innen hatten schon in der Nacht zum 24. August das Obergeschoss der leerstehenden heruntergekommenen Villa besetzt und sich dort verbarrikadiert. Die Polizei drang etwa gegen 17.40 Uhr in das Haus ein, kam allerdings nicht bis zum Obergeschoss.

Die Aktivist*innen machten klar, dass sie sich einen Dialog mit dem Eigentümer wünschen, der daraufhin kontaktiert wurde und nach einiger Zeit eintraf. Zusammen mit Juliane Nagel, seinem Anwalt und dem Anwalt ging er ins Haus. Da er auf Anraten seines Anwalts nicht ins Obergeschoss der Villa wollte, kamen drei der Besetzer*innen aus dem Haus, um mit ihm über ihre Forderungen zu verhandeln. Dabei sagte er nach Angaben von Juliane Nagel zu, dass er zu einer Mitnutzung des Geländes und zu weiteren Gesprächen dazu bereit sei. Alle Hausbesetzer*innen kamen daraufhin aus dem Haus. Die Polizei nahm ihre Personalien auf. Ob gegen sie ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet wird, war zu Redaktionsschluss noch unklar.

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74 Kommentare

 / 
  • Solidarität mit Geflüchteten?



    Klar, wieso nicht, gute Idee, oder?

    Nur......



    Die UNO meint allein in Afrika nimmt die Bevölkerung jedes Jahr um 30 Millionen zu.



    Das sind rd. 82.000.



    Pro Tag!



    Nennen Sie mir eine Zahl zw. 1- 82.000 die (allein aus Afrika) aufgenommen werden sollten.



    JEDEN Tag.

    Fazit: Demo der im Optativ Lebenden.

    • @Heiner Müller:

      "Hilfeee! Wir werden überrant! Die vielen Afrikaner!"

      Machen Sie sich doch mal schlau. Und nein, RT ist keine gute Quelle. Sie machen sich lächerlich.

      Nur, um einen Denkanstoss zu geben:

      Bevölkerungsdichten



      DE: 232 Einw/km2



      Europa: 73 Einw/km2



      Afrika: 36.4 Einw/km2

      • @tomás zerolo:

        Ja ok. Danke für diese Auflistung. Heisst also dass DE scheinbar niemanden aufnehmen muss, oder was? Schließlich haben wir jetzt schon ca 7x so viele Einwohner pro KM. Und 3x so viele wie der Rest der EU..was das ganze für einen Sinn haben soll erschließt sich mir allerdings nicht. In der Antarktis haben sie 0 Einwohner pro KM und in Hongkong 100.000e. Und das sagt mir jetzt was?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Heiner Müller:

      Sagen Sie das, weil Sie denken, dass jede*r Afrikaner*in ein Flüchtling ist?

      Sie wissen, wie so eine Annahme im Lexikon klassifiziert ist...

    • @Heiner Müller:

      Ihr Text sagt uns jetzt genau - was? Dass Solidität mit Geflüchteten Wunschdenken ist, weil in Afrika Kinder geboren werden? Dass jeden Tag 82 000 Afrikaner von Ihnen aufgenommen werden wollen? Oder vielleicht, dass jeden Tag 1-82000 oder auch 30 Millionen völlig sinnfreie Beiträge aus dem Regal "irgendwas gegen Flüchtlinge" in die Welt versendet werden müssen, und Sie dazu ihren Beitrag leisten wollen?

    • @Heiner Müller:

      Solange im Mittelmeer noch Platz ist, brauchen wir keine Solidarität mit Flüchtlingen, sagen die Selbstgerechten.

      Solange die in Afrika so viele Kinder machen, brauchen wir uns erst gar nicht um die zu kümmern und wenn sie weniger Kinder machen, haben sie eh keine Probleme.

      Was Sie Optativ nennen, nennen andere Moral.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Und was macht eigentlich aufstehen?

    Hat andere Sorgen:

    "Europa darf kein Schlachtfeld für den Atomkrieg werden. Kaum ist der INF-Abrüstungsvertrag aufgelöst, testen die USA schon ihre Mittelstrecken-Raketen. Diese Woche in Kalifornien, nächste Woche in Europa?

    Gleichzeitig trommelt Verteidigungsministerin AKK in Deutschland für massive Aufrüstung: Auf sagenhafte 85 Milliarden Euro soll der Militäretat wachsen - so ihr Wunsch. Bei der Rüstungsindustrie fließt Champagner!"

    Schlachtfeld Europa wieder einmal.



    Am besten schon mal die weißen Laken raushängen.

    Und der beste Witz zum Schluss:

    Aufstehen Trägerverein Sammlungsbewegung e.V.



    Deutsche Skatbank



    IBAN: DE80 8306 5408 0004 0857 01



    BIC: GENODEF1SLR

  • Warum kosten die #unteilbar-Reden 8 Euro und sind nicht frei verfügbar? Nicht jeder hat 8 Euro mal eben verfügbar. shop.digitalcourag...bar-die-reden.html

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      So etwas habe ich allerdings auch noch nie erlebt, dass man daraus ein Business macht.

      Immerhin könnten Sie weiter unten eine Ordner-Armbinde für 5 Euro bestellen.

      Genauso gaga.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Gebraucht können Sie das Buch schon für 1,51 Euro im Netz finden.

    • @Rudolf Fissner:

      Man kann das Buch mit den Reden in vielen Stadtbüchereien kostenlos ausleihen.

    • @Rudolf Fissner:

      Schon mal darüber nachgedacht, dass so ne Veranstaltung zu organisieren auch Geld kostet?

      • @Grandiot:

        Schon mal darüber nachgedacht, dass die Demonstration dutzende oder gar hunderte Gruppen hat, die unterstützend tätig sind und dass die Demonstration ein Jahr lang vorbereitet wurde? Zeit genug also um SpendenGelder zusammen zu bekommen?

        Schon mal darüber nachgedacht, dass das Ziel ist Menschen zu erreichen?

        Schon mal darüber nachgedacht dass die Kritik von #unteilbar sich auch gegen Armut richtet und Teilhabe auch die politische auch ein finanzielles Problem der Betroffenen ist.

        • @Rudolf Fissner:

          Da haben Sie voll recht.

          "Unteilbar" als Motto wählen, und die Reden dann kapitalistisch vermarkten, ist ein ziemlicher Hammer.

          • @rero:

            Soso - kapitalistisch vermarkten.



            In so einem Buch steckt einiges an professioneller Arbeit, für die die Leute, die sie machen, auch bezahlt werden wollen (weil sie von ihrer Arbeit leben wollen): abtippen der Reden, Korrekturlesen, Übersetzung, Koordination, Grafik, Lay Out, Druckvorlagenherstellung, Druck, Vertrieb.. Bei der geringen Auflage decken die 8 Euro vermutlich gerade mal die Sebstkosten.



            Das Anspruchsdenken, dass diejenigen, die ihre Arbeit in das Buch stecken



            das gefälligst in Selbstausbeutung zu leisten haben , damit der geneigte Leser das für lau bekommt, ist allerdings der Hammer.



            Im übrigen kann man alle Reden auch ganz für lau auf YouTube ansehen. Und wie schon gesagt: Stadtbücherei: gratis; gebraucht :1,67 Euro.



            Aber Hauptsache, man hat was zu meckern.

            • @Kolyma:

              Man könnte sich den Aufwand auch sparen und sie einfach gratis ins Netz stellen.

              Sie bekommen übrigens Taschenbücher mit rund 80 Seiten für weniger als 8 €, und die sind gewinnorientiert hergestellt.

              Und Ullstein Hardcover als Verlag ist nun auch nicht unbedingt eine Non-Profit-Veranstaltung.

              Aber Hauptsache, man hat was zu glauben...

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden"

    Das ist sicher gut gemeint. Aber Sozialstaat und Migration werden nicht gegeneinander ausgespielt. Sie sind in ihrer aktuellen Ausgestaltung nicht miteinander vereinbar.

    Migranten sind selten in den Wirtschaftsprozess zu integrieren. Wenn überhaupt gelingt das nur mit aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen. In Summe ist Migration der Prozess, über den der Anteil der Transferleistungsempfänger im Sozialsystem vergrößert wird. Das erhöht die Last bei den Leistungserbringern. Und so wie das Steuersystem gestaltet ist, nicht bei den reichsten.

    Nicht jeder will mit allen Menschen auf der Welt zwangssolidarisch sein, wenn seine Lebenssituation nach Steuern und Abgaben sich kaum noch von der der Transferempfänger unterscheidet (außer dass er für sein Geld arbeiten muss).

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Genau da, wo die meisten Migranten leben, funktioniert auch die Wirtschaft am besten.



      Und wo sie nicht sind, ist auch wirtschaftlich tote Hose.

      Die wirtschaftlich leistungsfähigen Gegenden Deutschlands - also auch die mit den vielen Migranten - finanzieren die ärmeren Regionen mit - also auch die mit nur wenigen Migranten.

      Offensichtlich sind die Migranten in Deutschland und für Deutschland ein Gewinn.

      (Nicht alle, nicht jeder einzelne, aber doch die meisten. Die allermeisten. Sie sind eben doch überwiegend in den Wirtschaftsprozess zu integrieren. Dass es so ist, dazu braucht man nur zwei Augen, dann sieht man es.)

    • @83492 (Profil gelöscht):

      "Migranten sind selten in den Wirtschaftsprozess zu integrieren. Wenn überhaupt gelingt das nur mit aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen." Ja, wenn man die sofortige Eingliederungs- und Verwendungsfähigkeit erwartet, dann muss man zu solcher Einschätzung kommen. Wenn man betrachtet, welche "aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen" für die eigene Bevölkerung in Form von Schulbildung, Berufsausbildung, Studium aufgewendet wird, relativiert sich das. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die in den letzten 20-30 Jahren NICHT geborenen Kinder nicht "nachgeboren" werden können, die zunehmend älter werdende Gesellschaft aber selbstverständlich steigende Renten und gute Pflege im Alter erwartet. Ein Problem ist erst dann zu erwarten, wenn überdurchschnittlich viele alte oder erwerbsunfähige Menschen nach Deutschland migrieren und die Geburtenraten weiter sinken. Beides ist gegenwärtig nicht der Fall.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Edward:

        "Wenn man betrachtet, welche "aufwendigen und langwierigen Qualifikationsmaßnahmen" für die eigene Bevölkerung in Form von Schulbildung, Berufsausbildung, Studium aufgewendet wird, relativiert sich das."

        Aber nur ein bisschen. Es wäre dann kein Problem, wenn Kinder kämen. Aber es sind überwiegend Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahre. Die müssen Spracherwerb, Schulbildung und Berufsbildung nachholen, wenn Menschen die her aufgewachsen sind schon auf eigenen Beinen stehen. Die Lebensarbeitszeit ist für diese Gruppe deshalb kürzer als für die Vergleichsgruppe und daher der Nettobeitrag oft negativ.

        Kommt noch dazu, dass Erwachsene schlechter Sprachen lernen als Kinder. Ich kann mir schwer vorstellen, jetzt noch in 2 Jahren Arabisch oder Urdu so gut zu lernen, dass es für eine Beschäftigung reicht.

        " die zunehmend älter werdende Gesellschaft aber selbstverständlich steigende Renten und gute Pflege im Alter erwartet"



        Die steigenden Renten werden auch dadurch schwerer zu finanzieren, dass Menschen einwandern, deren wirtschaftlicher Nettobeitrag zum Sozialsystem negativ ist (s.o). Und die Migranten die ich kenne sind alles junge Männer, deren Traum es ganz sicher nicht ist, alte weiße Männer zu pflegen. Die Nische wird zur Zeit durch polnische und rumänische Frauen besetzt.

        Ich denke, es hilft nicht die Dinge schönzureden. Wer diese Form der Migration aus humanitären Gründen will, sollte klar sagen, dass dadurch der Wohlstand im Land sinkt. Das ist bei dem Niveau auf dem wir leben sicher vertretbar, sollte aber nicht verschwiegen werden.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Wovon gehen Sie aus? In welchem Alter steigen denn hierzulande Akademiker in das sozialversicherungspflichtige Berufsleben ein? Zwischen 28 und 35 Jahren, bei Nichtakademikern zwischen 19 und ca. 25 Jahren. Berufsbildung ist bei Migranten in vielen Fällen schon vorhanden, nur entspricht sie oft nicht den deutschen Standards und Bestimmungen. Dafür geeignete Nach-Qualifizierungsangebote zu schaffen lohnt sich doch, wenn diese Menschen dann auf gut bezahlte Arbeitsplätze vermittelt werden können und nicht nur in Hilfsjobs herumdümpeln. Das versuchen wir ja in ähnlicher Weise mit unseren Schulabbrechern. Sicherlich müssen dafür auch mentale Hürden auf beiden Seiten überwunden werden.



          Und was bedeutet "Wohlstand"? Für mich dann jedenfalls nicht: mehr Rente, dafür aber schrumpfende und verödende Regionen, DINKy-Cities mit Selbstverwirklichungs- EgomanInnen oder Hipster-Craft-Gedöns und rasant steigende Preise für seltener werdende Handwerks- und Dienstleistungen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          "Wer diese Form der Migration aus humanitären Gründen will, sollte klar sagen, dass dadurch der Wohlstand im Land sinkt."

          Das ist ganz einfach falsch und es wird nicht richtiger durchs wiederholen. Der Zuzug der Geflüchteten hat vielmehr als Konjunkturprogramm gewirkt und viele Menschen in Arbeit gebracht, die es vorher nicht waren.

          "Menschen einwandern, deren wirtschaftlicher Nettobeitrag zum Sozialsystem negativ ist (s.o)."

          Auch das ist nach wie vor falsch. Sie müssen schon die langfristige Perspektive sehen. Menschen können qualifiziert werden. Der Großteil wird in ihrer Lebensbilanz einen positiven Beitrag leisten.

          "Und die Migranten die ich kenne sind alles junge Männer, deren Traum es ganz sicher nicht ist, alte weiße Männer zu pflegen."

          Das mag ihre persönliche Erfahrung sein. Ich habe das Gegenteil erlebt. Gerade in der Pflege lassen sich viele Geflüchtete und Zugewanderte aus- und weiterbilden.

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            "Menschen können qualifiziert werden. Der Großteil wird in ihrer Lebensbilanz einen positiven Beitrag leisten."

            Theoretisch ja, praktisch haben wir es in der Vergangenheit nicht geschafft [1].



            Und es sieht nicht so aus, als würde es jetz besser laufen:

            "Die Quote der erfolgreich integrierten Flüchlinge liege mit 28 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von lediglich zehn Prozent bei ähnlichen Projekten.



            Sieht man sich die Erfolgsquote jedoch genauer an, fällt auf, dass nur 61 Teilnehmer tatsächlich eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnahmen, weitere 92 konnten immerhin eine duale Ausbildung beginnen, 112 befinden sich lediglich in einer Einstiegsqualifizierung." [2]

            Die Studien, die sich mit dem wirtschaftlichen Effekt von Migration beschäftigen, geben kein einheitliches Bild ab [3]. Aber selbst die in der taz zitierte Bertelsmann-Studie [4] kommt ja zum Schluss dass "Im ungünstigen Extremfall, dass künftige Zuwanderer durchweg so qualifiziert wären wie der Durchschnitt der ausländischen Wohnbevölkerung im Jahr 2012, würde die einheimische Bevölkerung durch weitere Zuwanderung belastet"

            Und die hier als ungünstigster Extremfall beschriebene Situation ist wohl eingetreten. Zumindest ist mir nicht bekannt, dass die Migranten der Jahre 2015ff im Schnitt qualifizierter waren als die ausländische Wohnbevölkerung in D.

            " Ich habe das Gegenteil erlebt. Gerade in der Pflege lassen sich viele Geflüchtete und Zugewanderte aus- und weiterbilden."



            Aber zumindest in diesem Projekt nicht sehr erfolgreich:

            "Von 25 Flüchtlingen, die an einem Pflegeprojekt teilgenommen haben, sind nur acht noch im Rennen." [5]

            [1] www.tagesspiegel.d...nder/13955964.html



            [2] www.welt.de/wirtsc...ntegration-ab.html



            [3] www.addendum.org/s...staat/zuwanderung/



            [4] www.bertelsmann-st...user_upload/Bonin_

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @83492 (Profil gelöscht):

              "Die Quote der erfolgreich integrierten Flüchlinge liege mit 28 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von lediglich zehn Prozent bei ähnlichen Projekten."

              Oben sprechen Sie übrigens von Migrant*innen, die nur selten in den Arbeitsmarkt zu integrieren seien. Das ist schon falsch, wenn wir an die Generation der Gastarbeiter*innen denken. Aber nun gut, es war schon klar, dass Sie eigentlich auf die Geflüchteten hinaus wollten.

              Auch da gibt es Zahlen. Die sind nicht so hoch, dass wir schon sagen könne, die Mehrheit ist schon in sozialversicherungspflichtiger Arbeit, aber die Tendezen gehen in die richtige Richtung:

              "Die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt geht einem Experten zufolge schneller voran als gedacht. „Ich rechne damit, dass im Herbst ungefähr 40 Prozent der Flüchtlinge in erwerbsfähigem Alter einer Beschäftigung nachgehen“, sagte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Damit wäre die Integration in den Arbeitsmarkt etwa ein Jahr schneller verlaufen, als wir es bei früheren Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland festgestellt haben.“"

              www.welt.de/politi...-als-erwartet.html

              www.zeit.de/wirtsc...ldung-arbeitsplatz

              www.zeit.de/politi...se-wohnungen-daten

            • @83492 (Profil gelöscht):

              Bitte nicht nur einseitig zitieren.



              Klar ist auch, dass Deutschland als Einwanderungs-Neuling selbst Erfahrungen sammeln und Strukturen schaffen muss, die es ermöglichen, Zugewanderte gezielt und bedarfsgerecht zu integrieren. Wenn, wie beim "BayernTurbo", die Mehrzahl der über 1000 Teilnehmer nach 1 Jahr immerhin Sprachniveau A2 oder besser erreicht, sollte sich so mancher Realschüler hier mal am Kopf kratzen! Wenn Sie die Integrationserfolge gern negativ einschätzen möchten, sollten Sie richtiger Weise auch die staatlichen Hürden wie Abschiebung, Arbeitsverbot, unausgegorene Förderprogramme und fehlende Intensivbetreuung bei traumatisierten Geflüchteten nicht unterschlagen. Es gibt noch Luft nach oben.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Das ist ganz einfach falsch und es wird nicht richtiger durchs wiederholen. Der Zuzug der Geflüchteten hat vielmehr als Konjunkturprogramm gewirkt und viele Menschen in Arbeit gebracht, die es vorher nicht waren."

            Ach so! Und die ganzen Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, wie z.B. Israel, Japan, USA (btw schon vor Trump), Australien, Frankreich etc. etc. sind einfach alle zu blöd, dieses kostenlose Konjunkturprogramm zu verstehen?

            Dhimitry wirklich. Meinen sie mit dem Quatsch tatsächlich Leute überzeugen zu können? Das ist hanebüchen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      "Aber Sozialstaat und Migration werden nicht gegeneinander ausgespielt. Sie sind in ihrer aktuellen Ausgestaltung nicht miteinander vereinbar."

      Das ist falsch. Die Mindessicherung ist so gering und restriktiv gestaltet, dass es möglich war sehr viele Menschen in kurzer Zeit aufzunehmen und in zunehmendem Maße für den Arbeitsmarkt zu aktivieren.

      Das Gesundheitssystem verfügt über große Überschüsse und war ebenfalls in der Lage, die Neubürger*innen mitzuversorgen.

      Und für das umlagefinanzierte Rentensystem brauchen wir junge Menschen, die in die Rententöpfe einzahlen, damit unsere alternde Gesellschaft nicht das Renteneintrittsalter demnächst auf 75 Jahre erhöhen muss.

      In der Pfelge fehlt vor allem Personal. Auch da ist Zuwanderung (und die Integration Geflüchteter) ein Teil der Lösund.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Und für das umlagefinanzierte Rentensystem brauchen wir junge Menschen, die in die Rententöpfe einzahlen.

        Unser Rentensystem ist marode weil sichz das Verhältnis Einzahler zu Bezieher verschlechtert. Die Menschen werden schlicht älter. Wenn man das rentensystemkonform ausgleichen will, muss die junge Bevölkerung wachsen. Wenn die jungen Einzahler in 30 Jahren auch noch Rente beziehen sollen, muss die Bevölkerung gewaltig wachsen. Wieviel Menschen wollen Sie in d bzw. auf der Welt? Afrika - Verdoppelung alle 30 Jahre- als Vorbild?

        Immerhin Ihr Versprechen, dass es mit immer mehr Menschen immer besser wird, ist gut. Wer es glaubt wird selig.

      • 0G
        06455 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Wo leben Sie, Herr Dhimitry?



        Wenn in der BRD ist ihre und meine Wahrnehmung ein völlig andere.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        "Das Gesundheitssystem verfügt über große Überschüsse und war ebenfalls in der Lage, die Neubürger*innen mitzuversorgen."

        Ja. Und hätte ohne diese Mitversorgung entweder die Beiträge senken oder die Leistungen verbessern können.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          "Ja. Und hätte ohne diese Mitversorgung entweder die Beiträge senken oder die Leistungen verbessern können."

          Wir leisten uns eines der teuersten Systeme weltweit. Wenn die Leistung da nicht stimmt, liegt es bestimmt nicht daran, dass Menschen zu uns geflüchtet sind.

          Beitragssenkungen wären übrigens weiterhin möglich. So gut geht es uns. Auch nachdem wir vielen Menschen helfen konnten.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        " Die Mindessicherung ist so gering und restriktiv gestaltet, dass es möglich war sehr viele Menschen in kurzer Zeit aufzunehmen und in zunehmendem Maße für den Arbeitsmarkt zu aktivieren."

        DAS ist ja das Ausspielen. Die Mindestsicherung ist für jeden, egal, ob er 30 Jahre oder mehr in der BRD gearbeitet hat oder eben erst gekommen ist, genau so gering, dass es zu Ungerechtigkeiten in Beurteilung der Lebensleistung kommt.

        • 0G
          06455 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Das sehe ich auch so und das ist ein großes Problem.



          Das stärkt den braunen Sumpf.



          Wenn es für die Bewältigung der Kosten eine Zusatzbesteuerung der reichen Bewohner gäbe, ähnlich dem Soli, wäre viel Wind aus der braunen Flagge genommen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          "DAS ist ja das Ausspielen. Die Mindestsicherung ist für jeden, egal, ob er 30 Jahre oder mehr in der BRD gearbeitet hat oder eben erst gekommen ist, genau so gering, dass es zu Ungerechtigkeiten in Beurteilung der Lebensleistung kommt."

          Davor steht das ALG I als Versicherungsleistung. Da kann man sicher diskutieren, ob es gerechter wäre, die länger zu zahlen. Am Ende muss aber immer eine willkürliche Grenze gezogen werden.

          Die Mindestsicherung ist für alle gleich. Da spielt es keine Rolle, ob Menschen geflüchtet sind oder nicht. Die war auch vorher schon gering. Der Knackpunkt hier ist das Lohnabstandsgebot. Daher hat es mit Ausspielen nichts zu tun.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Am Ende muss aber immer eine willkürliche Grenze gezogen werden."

            Die muss ja nicht willkürlich sein, sondern könnte sich danach richten, wie lange man eingezahlt hat, vergleichbar mit der Rentenversicherung. Laut mehreren Artikeln, auch hier in der taz, scheint es vor allem im Osten der Hauptgrund für das Erstarken der Rechten zu sein, dass deren Wähler ihre Lebensleistung nicht ausreichend gewürdigt sehen. Insofern findet da ein Ausspielen statt. Relevant ist dabei, wie die Betroffenen das sehen, nicht ob es wirklich so ist.

  • Ich wäre an Kretschmers Stelle hingegangen. Kretschmer wiederholt nur die Fehler von Wagenknecht & „aufstehen“ im letzten Jahr.

    Die Antifa war bei der Demonstration nur ein unbedeutender Bruchteil.

    youtu.be/biRf3-w8hlw

    Kommentar gekürzt. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.

    Die Moderation

    • @Rudolf Fissner:

      Wie schon an anderer Stelle geschrieben: Bei "rechten" Demos wird jede Beteiligung Rechtsradikaler hervorgehoben und skandalisiert. Das ist grundsätzlich auch in Ordnung. Mir ist allerdings nicht ganz klar, weshalb bei linken Demos nicht gleichfalls verlangt wird, dass linksradikale und autonome Kräfte im Vorfeld eindeutig ausgegrenzt werden.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Da kann ich Sie mit einer noch schlimmeren Geschichte erschrecken.

        Im Göttingen der 80er-Jahre gab es dort Nazis und auch eine sehr starke Antifa.

        Es gab öfter antifaschistische Demonstrationen, bei denen vorne die Fraktionen des Stadtparlaments und weiter hinten die autonome Antifa in vollem Wichs liefen.

        Irgendwie wussten wohl alle, dass das zusammengehört, wenn es gegen Nazis geht.

        Es gab Absprachen, dass von der Demo keine Gewalt ausgehen sollte und alle haben sich daran gehalten.

        Roter Opa Ende.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Tja, da unterscheiden wir uns wohl. Ich kann alles, was nach Nazis riecht (wenn diese Titulierung im Einzelfall mal berechtigt ist), auch nicht ab. Ich hätte aber absolut keine Lust, mit Leuten zu demonstrieren, die Polizisten als Bullenschweine etc. bezeichnen und/oder Gewalt als politische Aktionsform rechtfertigen oder gar bejahen, auch wenn bei der konkreten Demo nicht mit Gewalt zu rechnen sein mag.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Ja, das ist wohl so.

            Ich halte es mit Tucholskys "Rosen auf den Weg gestreut":

            "Ihr müsst sie lieb und nett behandeln,



            erschreckt sie nicht – sie sind so zart!



            Ihr müsst mit Palmen sie umwandeln,



            getreulich ihrer Eigenart!



            Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:



            Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!"

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Wagenknechts Ablehnung der ersten Unteilbar Demo war schändlich. Diesmal ruft die Linke aber zur Demo mit auf: www.dielinke-sachs...mo-unteilbar-2019/

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wo nimmt die Linkspartei nun eine andere Position ein zu Merkels Politik von 2015?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Wenn Sie die Webseite der Linkspartei studieren, werden Sie sehr progressive Positionen zu Flucht und Migration finden:

          "1 Wir wollen Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge! Wir brauchen eine gerechte Entwicklungshilfe und fairen globalen Handel.

          2 Wir unterstützen die Forderungen nach einem sofortigen Stopp der Abschiebungen und nach einem Bleiberecht für alle.

          3 Geschlechtsspezifische Fluchtursachen wollen wir als Asylgrund umfassend anerkennen und bedrohte Frauen vor Abschiebung schützen. Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, sollen umfassenden Schutz erhalten.

          4 Wir wollen sichere Fluchtwege schaffen, damit das Sterben im Mittelmeer aufhört. Das Recht auf Asyl stellen wir wieder her und setz en die Genfer Flüchtlingskonvention durch. Der schmutzige Deal mit der Türkei und anderen Ländern muss aufgekündigt werden!

          5 Wir wollen eine solidarische Einwanderungsgesellschaft: mit sozialer Sicherheit statt Konkurrenz um Arbeitsplätze, Wohnungen und Bildung. Mit einer sozialen Offensive für alle , die den Zusammenhalt der Gesellschaft stärkt.

          6 Wir fordern ein Bleiberecht für alle Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus, spätestens, wenn sie fünf Jahren in Deutschland leben. Die Praxis der sogenannten Kettenduldungen wollen wir zugunsten von dauerhaften Perspektiven abschaffen.

          7 Wir wollen die Unterbringung von Geflüchteten in Massenunterkünften beenden und dezentral organisieren.

          8 Die Residenzpflicht, Wohnsitzauflagen und die Unterbringung in Sammellagern müssen bundesweit abgeschafft werden.

          9 Abschiebungen lehnen wir ab. Insbesondere Abschiebungen in Kriegsgebiete und existenzielle Not wie Obdachlosigkeit, mangelhafte medizinische Versorgung und Diskriminierung werden wir sofort stoppen.

          10 Die Ausnahmen vom Mindestlohn und das Asylbewerberleistungsgesetz wollen wir abschaffen."

          Die Linkspartei ist nicht mit Frau Wagenknecht gleichzusetzen.

          Quelle: www.die-linke.de/t...cht-und-migration/

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Mit den obigen Positionen zeigt die Linkspartei mal wieder (auch wenn es dieses Belegs nicht mehr bedurft hätte), dass sie als ernstzunehmende politische Kraft ausscheidet. Wie soll eine praktikable Ausländer- und Asylpolitik aussehen, wenn auf jegliche Abschiebungen verzichtet wird?

            • @Lockenkopf:

              "Wie soll eine praktikable Ausländer- und Asylpolitik aussehen, wenn auf jegliche Abschiebungen verzichtet wird?"

              Wo steht denn, dass auf jedwede Abschiebung verzichtet werden soll?



              Da steht: "Abschiebungen lehnen wir ab. Insbesondere Abschiebungen in Kriegsgebiete..." Wenn man schon schreibt: "Das lehne ich ab, insbesondere...", dann heißt das auch, dass ich einige Abschiebungen besonders ablehne, andere nicht so besonders.

              Und btw. gibt es einen Unterschied zwischen Ausweisung und Abschiebung. Die Abschiebung ist ein Zwangsakt zur Vollstreckung. In manchen Ländern findet kaum eine Abschiebung statt. Manche Länder zahlen eben ab dem Zeitpunkt der angeordneten Ausweisung keine Gelder mehr und erteilen keine Arbeitsgenehmigung. Sie können dann noch hoffen, dass irgendjemand Sie aufnimmt, aber Anspruch auf Leistungen oder Genehmigungen haben Sie dann nicht mehr.

              • @Age Krüger:

                Gucken Sie sich zusätzlich die Ziff. 2 der Pisitionen an und es bedarf keiner Interpretationsversuche mehr.

                • @Lockenkopf:

                  Der Unterschied zwischen Abschiebungen und Ausweisungen bleibt dennoch. Und Bleiberecht beinhaltet nicht die Zahlung von Leistungen oder Arbeitsgenehmigungen.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Sie ist Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag.



            Aber belassen wir es dabei. Die Diskussionen wurden zur Genüge geführt.

        • @Rudolf Fissner:

          Inwiefern äußert sich diese "Unteilbar"-Demo zu Merkels Politik von 2015?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Unteilbar? Selbstredent! Sind ja auch eine homogen linke Kerntruppe.

  • Die Teilnehmer großartig, Kretschmer jämmerlich und feige, die Hausbesetzung ärgerlich. Nichts gegen die Besetzung an sich, kann ich nicht beurteilen, aber bitte nicht an dem Tag. Man benutzt anders denkende Demonstrationsteilnehmer und man schadet dem Grundgedanken. So nämlich wird man teilbar.

  • Ein schöner Anlass, damit sich alle wieder selbst feiern konnten.

  • Mir fehlt hier in der Berichterstattung die We'll Come United Power Parade der Geflüchteten-Organisationen.



    Das hat auch damit zu tun, dass auf unteilbar.org nicht auf



    We‘ll Come United @twitter und webseite verlinkt wurde. Aber jedoch andersrum.



    "United against racism. Solidarität verteidigen."

  • @#unteilbar: Danke, danke, Ihr wunderbaren Menschen!

    • @Grandiot:

      YEAH! Auch von mir herzlichen Dank an alle die sich beteiligt haben.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    "Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte nicht an der Demonstration teilgenommen und diese Entscheidung mit der Teilnahme „der Antifa“ begründet."



    dann sollte er auch nicht in den landestag gehen, wenn dort nach der nächsten wahl 30 % afd sitzen. aber vermutlich hat er dann wichtige gründe für eine koalition mit der afd.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      In Chemnitz wurde den Leuten vorgeworfen, sie hätten nicht auf eine Demo gehen dürfen, auf der an anderer Stelle Nazis dabei waren. Linksradikale waren sicher nicht die Mehrheit habe ausdrücklich mit erwünscht. Dass da Kretschmer nicht mit dabei sein will, ist nachvollziehbar. Dass umgekehrt viele die sächsische CDU als Teil des rechten Problems sehen, dürfte ebenfalls dazu geführt haben, dass die CDU da keine Lust hatte mitzulaufen.



      Man muss sich eben entscheiden, ob man die CDU oder extremistische Kreise der Antifa dabei haben will. Es wurde sich entschieden und man sollte diese Entscheidung nicht der CDU vorwerfen. Da kann auch die Propaganda nicht ablenken, dass Antifaschismus nicht links sei. Zum einen geht es darum nicht, sondern darum, dass es eben auch undemokratische linksextreme Antifaschist*innen gibt. Zum anderen war Antifaschismus in Deutschland lange links. Sowohl 1933 als auch nach 1945 war im bürgerlichen Lager die Angst vor dem Kommunismus deutlich größer als die Angst vor dem Faschismus. Antifaschismus war links, weil die rechten Parteien (Zentrum, Union) den Faschismus nicht als Gefahr ansahen. Von daher hat sich die CDU da wieder in diese Ecke mannövrieren lassen.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Ich kann Kretschmer da verstehen und finde seine Entscheidung gut begründet. Die Antifa ist keinen Deut besser als die AfD. Beide Organisationen haben mehr gemeinsam als sie trennt: Beide sind Sie intolerant, radikal und ideologisch verbohrt.

      • @Peter Pane:

        Ich sehe das wie Sie, Peter Pane.

      • @Peter Pane:

        "Die Antifa ist keinen Deut besser als die AfD."

        Falsch! Anti-Faschisten (Antifa) und Anti-Rassisten (Antira) sind gut - tugendhaft, rechtschaffen und altruistisch, und AFD, NPD, "Pegida", Identitäre & Co, also Faschisten und Rassisten, sind böse - asozial, xenophob und nihilistisch. 8-)

        Und intoleranten Rassisten muss und darf man gegenüber auch nicht tolerant sein; nicht umsonst heißt es "Keine Toleranz den Intoleranten!" und "Wehret den Anfängen!" sowie "Nie wieder!"

        Außerdem gibt es nicht "die" Antifa, denn das sind mehrheitlich Progressive aber auch Linksliberale, und sicherlich auch einige Linksradikale aber relativ wenige Linksextreme - also Gewalttätige und Randalierer, die gibt es mehrheitlich nämlich nur bei den sogenannten Autonomen, sowohl bei linken Autonomen als auch und vor allem bei rechten Autonomen. Wobei laut Polizeistatistik die meisten Linksextremen nach dem Ende der RAF niemanden ermordet haben und hauptsächlich "Gewalt gegen Sachen" ausüben, Sachbeschädigung und Anzünden von Autos, währen die Rechtsextremen fast 200 Ausländer und Migranten ermordet haben inkl. tödlichen Terroanschlägen (NSU, Mölln, Solingen, Rostock-Lichtenhagen) und hauptsächlich Gewalt gegen Menschen ausüben und abgesehen von Hakenkreuzschmierereien und dem Schänden von jüdischen Friedhöfen, Brandanschläge auf Asylbewerberheime verüben und vor allem in den sozialen Medien feige anonym gegen die freie Presse und Journalisten, Progressive, Homo-, Bi und Transsexuelle, Ausländer, Migranten und Flüchtlinge (insbesondere Muslime) sowie - genauso wie Islamisten - gegen Juden und Israel hetzen.

        • @Anonymer-User:

          "Anti-Faschisten (Antifa) und Anti-Rassisten (Antira) sind gut - tugendhaft, rechtschaffen und altruistisch, und AFD, NPD, "Pegida", Identitäre & Co, also Faschisten und Rassisten, sind böse - asozial, xenophob und nihilistisch. 8-)"

          Was signalisiert dieses 8-)? - Dass es Satire ist? Aber ich lese dann weiter und sehe, es ist nicht Satire, sondern --- TRUMP. Mal ein Trumpismus von der anderen Seite.

        • @Anonymer-User:

          Wenn man sieht was auf indymedia.org so geschrieben stand oder immer noch steht, dann haben Sie ein von mir abweichendes Verständnis von Tugend- und Rechtschaffenheit. Wenn auf solchen Webseiten von Andersdenkenden und Polizisten geredet wird als seien diese etwas was man angreifen und aus der Welt schaffen müsse, dann ist das für mich die gleiche Geisteshaltung die AfD Politiker von "Kopftuchgeschwadern mit Mehrfachkinderwagen" reden lassen.

          • @Peter Pane:

            Auch hier stimme ich Peter Pane zu. -

            Gegenüber Fanatikern bin ich allergisch, egal, ob sie fanatisch von rechts oder von links her geifern. Sobald sie die Macht dazu haben, richten sie Unheil an.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Peter Pane:

            "dann haben Sie ein von mir abweichendes Verständnis von Tugend- und Rechtschaffenheit."

            Ich möchte nur zu Protokoll geben, dass ich auf jeden Fall ein von ihrem Verständnis abweichendes von "Tugend und Rechtschaffenheit" habe.

            Ich finde beides Kacke.

      • @Peter Pane:

        Erstens war das nur eine Ausrede von Kretschmer um das eigene Publikum nicht zu verprellen. Zweitens ist das auch kein hinreichender Grund. Es ging ja eben darum, dass sich Menschen ganz verschiedener politischer Meinungen zusammenfinden um für eine offene und solidarische Gesellschaft zu demonstrieren und gegen Rassismus und nationalistischen Chauvinismus. Wenn bei der Demo zum Beispiel die SPD mitläuft, Gewerkschaften oder auch christliche Gruppen, wieso muss sich dann ausgerechnet die CDU mit Verweis auf die Antifa drücken? Und dann: Radikalität ist ja nicht unbedingt schlecht, Intoleranz gegenüber Intoleranten auch nicht, aber das ist nachrangig. Vorrangig ist wofür man steht und da gibt es ja nun überhaupt keine Gemeinsamkeiten bei Antifa und AFD.

        • @Benedikt Bräutigam:

          „wieso muss sich dann ausgerechnet die CDU mit Verweis auf die Antifa drücken?„

          Wegender oben von Anonymer-User beschriebenen Melange wahrscheinlich:

          „Wobei laut Polizeistatistik die meisten Linksextremen nach dem Ende der RAF niemanden ermordet haben und hauptsächlich "Gewalt gegen Sachen" ausüben, Sachbeschädigung und Anzünden von Autos“

  • Wo Deutschland Fahnen als unerwünscht gelten, da wird auch gespalten und in Gut und Böse (auf)geteilt. Unteilbar sind nur Primzahlen oder eben der Rest, wenn alle anderen schon weg sind.

  • Chapeau Chapeau. How they do it. Yes.



    Gwücklunsch & Weiter - Masel tov.

    unterm— weiß noch —



    Wie sie beim KritJur-Kongress auftauchten & ihre Flyer etc auspackten.



    &



    Ich dachte - “Schön - Wenn das gelingt!“ 🗽 🗽 🗽



    & Däh!

    ——& Vergeßt! - …eben!



    Kretsche - Wieder nur am Beede - de ahl K-Schrägschisser. 👹

    • @Lowandorder:

      Au! - & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

      Ha noi. Asche auf mein Haupt - !!



      “Kreeetschmer - nicht Kretschmann aber un(ab)(be)kömmlich sind die beide.“

      unterm—- Sandpamperschor am Rhein



      “Hei ward nu old“ - Enkel stimme ein!

      • @Lowandorder:

        Ach Herr Lowandorder...wir sind zwar nicht immer einer Meinung, aber ich muß schon zugeben, ein Morgen ohne Ihre Texte ist wie ein Morgen ohne Sonnenschein🌞

        • @Saile:

          Uppsala ☕️ 🎏… 🛀… 😎 & 🚂 gen 🌊

          & “Vorsicht - sie beginnen dich zu loben.“ - B.B.



          images.app.goo.gl/76eatmHSoyq2Xv1D6 - OMG - 😈 - servíce …



          &



          In dem Sinne - 🙏 - 🗽 🗽 🗽

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Wolle nicht den Wehner geben?

            "Ihr Lob trifft mich in keiner Weise".

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ja - wär ich denn Geschwätzführer^¿*