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Coronamaßnahmen in DeutschlandLinke, bleibt autoritätsskeptisch!

Die Coronabestimmungen können zum Teil nur mit härtesten Maßnahmen durchgesetzt werden. Wo bleibt der Aufschrei der politischen Linken?

Polizeikontrollen in Baden-Württemberg während er Ausgangsbeschränkungen im April 2021 Foto: Simon Adomat/VMD-images/imago

Mit der linken Geduld für Impfverweigerer ist es vorbei. „Viel zu viele benötigen offenbar die Peitsche der Obrigkeit, um sich im Sinne des Gemeinwohls zu verhalten“, schrieb erst vor wenigen Tagen der Schriftsteller Ilja Trojanow in der taz zum Impfverhalten in diesem Land. Trojanow veröffentlichte 2009 das Buch „Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“, in dem er sich kritisch mit staatlichen Eingriffen in die Privatsphäre von Bürgern auseinandersetzte.

Doch in der Covidkrise fantasiert auch er zumindest implizit einen starken Staat herbei, der endlich entschlossener gegen Ungeimpfte vorgehen möge – zum Beispiel durch eine Impfpflicht.

Und Trojanow ist wahrlich nicht allein mit seinem Ruf nach einem harten Eingreifen der Obrigkeit. Im vergangenen Winter schon forderten diverse linke Publizisten und Aktivisten einen ZeroCovid-Lockdown. Um die Zahl der Infektionen auf zero – also null – zu senken, solle es Kontaktbeschränkungen und eine weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens geben.

Zwar warben die Initiatoren dafür, mithilfe von umfangreichen Umverteilungsmaßnahmen die soziale Last gerade für Arme abzufedern – aber trotz allem hätte ein solcher Komplettstillstand die Frage aufgeworfen, wie man entsprechende Vorgaben eigentlich durchsetzt.

Die Antwort ist simpel: Mit staatlicher Gewalt – eine andere Möglichkeit gibt es nicht. In der Covidkrise entdeckten und entdecken viele eigentlich antiautoritäre Linke offenbar ihre Liebe zu Polizei und Obrigkeit und nehmen dabei weitgehend kritiklos erhebliche Eingriffe in die Selbstbestimmung von Menschen hin – mitunter von Menschen, die keineswegs zu den Privilegierten im Land gehören.

Schwerverbrechen Autofahren

Der Autor dieses Textes hat vor einigen Wochen erst in der Berliner U-Bahn beobachtet, wie vier Sicherheitsleute einen Mann umringten, der keine Maske aufgesetzt hatte. Man verstellte dem Mann „Fluchtwege“, die Körpersprache der Securitys wirkte alles andere als deeskalierend. Breitschultrig thronten sie über dem „Ertappten“, der seinerseits mit hängenden Schultern sofort seine Maske aufzog, nachdem man ihn dazu aufgefordert hatte.

Als der Mann, der vermutlich die 50-Euro-Strafe nicht zahlen konnte oder wollte, nur kurz verweigerte, seinen Personalausweis vorzuzeigen, drohten die Männer sogleich mit der Polizei und führten ihn aus der Bahn wie einen Schwerverbrecher.

Das sind die Szenen, die eine konsequente Umsetzung von Coronamaßnahmen fast zwangsläufig erzeugt. In Baden-Württemberg errichtete die Polizei im vergangenen Winter Kontrollpunkte, um Autofahrer aufzuhalten, die gegen die damals herrschende Ausgangssperre verstießen.

Jovial teilte etwa die Polizei in Stuttgart-Mitte im Dezember mit, dass sie einen Autofahrer aufgegriffen habe, der „glaubhaft versichert [habe], dass er pünktlich losgefahren war“ und nur wegen eines Staus nicht rechtzeitig am Ziel angekommen sei. Am damals ersten Wochenende mit Ausgangssperre habe man es noch bei Ermahnungen belassen. Rechtschaffene Bürger mussten sich vor der Polizei rechtfertigen, warum sie sich frei in der Öffentlichkeit bewegten, obwohl die Erfahrungswerte für den Nutzen einer Ausgangssperre widersprüchlich waren.

In Hamburg jagte die Polizei im März mit einem Streifenwagen einen Jugendlichen durch den Park, weil er – im Freien – gegen Coronamaßnahmen verstieß. Er habe andere „umarmt und abgeklatscht“, teilte die Polizei später mit. Ist das ein Grund, eine gefährliche Verfolgungsjagd in einem öffentlichen Park aufzunehmen?

Einen breiten gesellschaftlichen Aufschrei aufseiten der Linken gegen derlei Auswüchse gab es nicht. Der Kreis Hildesheim richtete sogar eine E-Mail-Adresse ein, unter der Bürger Verstöße gegen Corona­restriktionen melden konnten. Ein Stern-Autor sah darin „einen letzten verzweifelten Versuch, diejenigen ins gemeinschaftliche Rettungsboot zu zwingen, die meinen, auf der potenziell tödlichen Welle auch noch surfen zu müssen“.

Arme besonders betroffen

Ein Klima der De­nun­zi­a­ti­on machte sich breit. Aktuell ist es vor allem Die Linke, die einen harten Lockdown fordert. Zwar erneut mit sozialem Ausgleich, doch in der politischen Realität in Deutschland dürfte der nächste Lockdown eher wieder kaum ausreichende Kompensation für Arme geben.

Laut Reichtums- und Armutsbericht der Bundesregierung hatten im vergangenen Sommer 30 Prozent der Befragten mit besonders niedrigen Einkommen seit Beginn der Pandemie Probleme, laufende Ausgaben zu decken. Was bleibt, ist vermutlich die harte staatliche Hand. In Thüringen will Gesundheitsministerin Heike Werner, auch sie von den Linken, verstärkt die Polizei einsetzen, um 2G in Lokalen zu kontrollieren. Polizisten, die durch Gastronomie-Einrichtungen streifen – ist das linke Politik?

In Berlin hat der Senat in dieser Woche die 3G-Regeln auf die Nutzung von Bahnsteigen ausgeweitet. Sie gelten auch für Obdachlose, die dort im kalten Winter Unterschlupf suchen. „Grundsätzlich ist es so, dass Kontrolleure Personen abweisen müssen, die die 3G-Bedingung nicht erfüllen“, teilte die Berliner Sozialverwaltung am Dienstag auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Im schlimmsten Fall werden Sicherheitskräfte nun die Ärmsten der Armen aus warmen Unterschlüpfen vertreiben müssen.

Berufsverbot für Pfleger

Längst ist klar, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung sich nicht gegen eine Corona-Infektion wird impfen lassen – was neue Fragen für die politische Linke aufwirft. Die neue Bundesregierung plant derweil, eine Impfpflicht für Pfleger einzuführen.

Wer sich nicht fügt, hat praktisch Berufsverbot. Menschen, die unter – politisch verschuldet – schwersten Bedingungen für wenig Geld einen der wichtigsten Dienste an der Allgemeinheit leisten, werden womöglich arbeitslos. Sollte es irgendwann eine allgemeine Impfpflicht geben, würden Bußgelder vermutlich gerade Arme an die Grenze ihrer sozialen Existenz bringen. Der Ruf nach konsequentem Durchgreifen hat potenziell verheerende soziale Folgen.

Der Hass auf die vermeintlichen Delinquenten hat in der Debatte überhandgenommen, wofür nicht zuletzt Äußerungen von Politikern und Medizinern sorgten. Frank Ulrich Montgomery, stellvertretender Vorsitzender des Weltärztebundes, sprach etwa von einer „Tyrannei der Ungeimpften“.

Die Bestrafungsfantasien gegenüber Nichtgeimpften, die sich in der zwischenzeitlichen Abschaffung kostenloser Tests, der Einführung von 2G (obwohl auch Geimpfte ansteckend sind) und der Abschaffung der Entgeltfortzahlung im Quarantänefall zeigt, droht die Gesellschaft noch weiter zu spalten. Hier sollten Linke ein Gegengewicht bilden und die Verteidigung von Bürgerrechten und Solidarität mit vermeintlich Abtrünnigen nicht der politischen Rechten überlassen, die die Zurückgewiesenen nur zu gern in ihre Reihen integriert.

Der Impuls der Abneigung, den viele Linke gegen Nichtgeimpfte haben, ist verständlich. Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht.

Vielleicht muss man sich mit dem Gedanken abfinden, dass Solidarität mitunter eine Einbahnstraße ist. In Deutschland gibt es keine Todesstrafe und keine lebenslange Haft, weil man auch dem schlimmsten Straftäter eine Rückkehr in die Gesellschaft ermöglichen möchte.

Im Vergleich dazu sind Ungeimpfte harmlose Abweichler von der (übrigens ziemlich neuartigen) sozialen Norm. Es sind Nachbarn, Freunde, Kollegen und Menschen, die in anderen Bereichen ihres Lebens einen Dienst an der Gesellschaft leisten. Der autoritäre Staat ist nicht das geeignete Mittel, um ihnen zu begegnen.

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216 Kommentare

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  • phantastischer Artikel - Danke. Genau dafür hab ich die taz abonniert

  • Wir alle müssen sterben. Und bevor wir sterben, wollen wir ein menschliches Leben. Das bedeutet nicht, dass wir nichts gegen das Corona-Virus tun sollen.

    Aber es gibt eine große Bandbreite möglicher Maßnahmen und Weltanschauungen zwischen Impfpflicht und Coronaleugnung.



    Dieser Rahmen kann diskutiert werden und muss in einer demokratischen Gesellschaft diskutierbar bleiben. Die Frage ist, wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit, welchen Tod nehmen wir wahr und welchen Tod wollen wir mit welchen Mitteln bekämpfen. Was betrachten wir als verhältnismäßig und was nicht.

    #stop10seconds



    slaveryfootprint.org/



    taz.de/Soziologin-...htigkeit/!5789872/

    Ich wünsche Ihnen ein gutes Leben mit der 3G-Regel, Gesundheit, Glück und Gelassenheit.

  • Jeder, der Auto fährt oder raucht nimmt die Gefährdung und Schädigung anderer hin.

  • "Es sind Nachbarn, Freunde, Kollegen und Menschen, die in anderen Bereichen ihres Lebens einen Dienst an der Gesellschaft leisten." Sie meinen die Esoteriker, Verschwörungstheoretiker, Anthroposophen, Heilpraktiker, Homöopaten, Querdenker und andere braune Randerscheinungen?

    Es ist auch merkwürdig links, dass die Abermilliarden $, die in Impfstoffentwicklung und -produktion verschwinden überhaupt nicht hinterfragt werden. Sind das Gelder, welche zur Umverteilung nicht gebraucht werden? Sollen die hungernden Menschen durch ein "Impfabo" satt werden? Sollen die flüchtenden Menschen nach der 4. Impfung endlich Asyl in der EU bekommen?

  • Ich danke dem Autor für seinen kritischen diskursiven Artikel. Obwohl ich seine inhaltlichen Positionen nicht teile. Ich halte es tatsächlich für eine schwer zu entscheidende politische Frage, wie die Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols und die justizielle Verfolgung von abweichendem Verhalten in der Corona Pandemie gestaltet werden sollte.



    Der Artikel verweist auf die (vielleicht auch erheblich reflektionsbedürftige) Ideologie-Geschichte der antiautoritären Linken im Umgang mit Regelverletzungen und Staatsauftrag. Mir erscheint es wenig glaubwürdig, wenn ein Teil der heutigen Linken und der Taz-Leserschaft nunmehr zum Applausgeber eines unbarmherzigen Durchgreifens der Ordnungskräfte übergelaufen zu sein scheint.



    Überhaupt ist mir die Debatte, auch hier im Forum, zu sehr emotional aufgewühlt und unduldsam. Warum verhält sich ein Verfasser eines theoretischen Artikels in einer Zeitung unsolidarisch, wenn er kritische Gedanken formuliert? Sind wir im Bürgerkrieg. Gibt es nur noch die „Einen“ und die „Anderen“? Ist die Einforderung von gesellschaftlichem Zusammenhalt und Solidarität nur über „Kadavergehorsam“ zu erzwingen?

    • @Norbert Engelhardt:

      Auf der einen Seite liegen über 100.000 Tote. Vielleicht sollten Sie nochmal überlegen, wo der Begriff Kadaver besser hinpasst. Zudem ist es beinahe schon lustig, sich über über eine "zu sehr emotional, aufgewühlt und unduldsam" deführte Debatte zu echauffieren und dann vom Bürgerkrieg und Kadavergehorsam (aber mit "" !!) zu schwadronieren.

    • @Norbert Engelhardt:

      Es gibt Leute, die bewusst in Kauf nehmen, dass sie andere gefährden.

      Und das ist das Problem.

      Wie wir die richtigen Maßnahmen treffen ist offen für Diskussionen.

      Bei der Frage, ob wir Maßnahmen treffen, geht es darum, wie wenig Wert einem Menschlichen Leben zugewiesen wird.

      Wer die Gefährdung anderer bewusst in Kauf nimmt, muss sich im Klaren darüber sein, dass er von den Gefährdeten dann für die bisher über 100.000 Toten mit in Verantwortung gezogen wird.

      Das gilt für alle Ungeimpfte, das gilt für Geimpfte, die Urlaub in Risikogebieten machen, und das gilt für Firmenchefs und Politiker, die trotz steigender Infektionszahlen vor 2 Monaten weitreichende Öffnungen vorangetrieben haben.

      Durch Corona sind 20-mal so viele gestorben, wie in der gleichen Zeit im Straßenverkehr.

      Wer die Pandemie durchlaufen lässt, macht sich der fahrlässigen Tötung schuldig.

      Wer andere Maßnahmen will, kann die gerne vorschlagen. Wer keine will … (ich schreibe hier nicht weiter, weil ich zu zornig bin, um noch etwas konstruktives zu schreiben)

  • Ich freue mich, wenn wir einen starken Staat haben, der Rechte, auch das Recht auf Gesundheit und Unversehrtheit, konsequent durchsetzt. Es wird niemand gezwungen, sich dort aufzuhalten, wo Maskenpflicht herrscht, wenn er von A nach B kommen will. Nicht die Impfpflicht spaltet die Gesellschaft, sondern die Impfverweigerer spalten sich bewusst von der Mehrheit der Gesellschaft ab. Mit der Impfung lässt sich überdies ein Zeichen der es von Linken vielbeschworenen Solidarität setzen.

  • „Die Coronabestimmungen können zum Teil nur mit härtesten Maßnahmen durchgesetzt werden.“

    Mit härtesten Maßnahmen durchgesetzt werden müsste jede Form der Änderung der Herrschaftsstruktur, die die Macht des Kapitals institutionalisiert hat.



    Andererseits freue ich mich, dass die meisten Leute den Hundekot beim Gassigehen einpacken und in Behältnisse entlang des Wegs tun, und, dass das Nichtrauchen in einer Mehrheit der Kneipen akzeptiert ist. Ich kenne in meinem Umkreis nur noch 2 Leute, die rauchen – bei den Studierenden Twens ist das sicher viel mehr.



    Sehr harte, wenn nicht härteste Maßnahmen werden erforderlich sein, um alle Pkws durch öffentlich-rechtlich gesteuerte Sammeltaxis zu ersetzen.



    Gute Besserung!

  • Ich weiss nicht, was Jörg Wimlasena mit diesem Artikel ausdrücken bzw. erreichen will.



    Fakt ist doch: wir haben eine Pandemie, die es in dieser Gefährlichkeit und in diesen Ausmaßen in den letzten 100 Jahren noch nie gab, und in der bereits weltweit Millionen Menschen schwer erkrankten und starben. Und es ist nicht absehbar, dass sie in nächster Zeit beendet sein wird. In diesem Zusammenhang und in Anbetracht der zunehmend sich radikalisierenden Coronaleugner/ Impfgegner- Szene, finde ich den Artikel völlig deplaziert.



    Das Argument, es würde ein Starker Staat herbeigeredet, entbehrt doch jeglicher Grundlage. Ein Staat/ eine Regierung, der/ die in Austausch mit Wissenschaftlern, Ärzten, Fachleuten u.s.w. nach bestem Wissen und Gewissen ( und natürlich auch mit Fehlern, Unzulänglichkeiten etc.), Massnahmen beschliesst, die zur Eindämmung der Infektionen dienen, und dabei natürlich auch Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und der Kontakte mit sich bringt, als autoritär zu bezeichnen, ist fahrlässig und völlig kontraproduktiv.



    Wenn man schon mite dem Begriff 'Antiautoritäre Linke' hantiert, bin ich eigentlich froh, dass diese jetzt realistisch und solidarisch reagiert und staatliche Massnahmen toleriert und unterstützt.



    NEIN, bei solch existentiellen Fragen zählt die Gesundheit Aller, gibts kein FÜR UND WIEDER.

  • In Zeiten, in denen die „Autoritätsskepsis“ mit dem Vorwand „Freiheit beim Impfen“ von rechten Kräften zur Gewaltausübung und Bedrohungen massiv ausgenutzt wird, ist das ein höchst eigenartiger Appell.



    Es ist wichtig, immer wieder deutlich zu zeigen, dass die Umsturzphantasien des rechten Mobs in keinsterweise mit linkem Gedankengut zu vergleichen sind (was die sogenannte „Mitte“ gern in ihrer Extremismusdebatte versucht).

    • @snowgoose:

      Es kommt nicht von ungefähr. In der Summe schlagen sich - unabhängig von der Regierungsform - die ost- und südostasiatischen Staaten wesentlich besser als die europäischen.

      Man kann das auf eine "servile Mentalität" der Menschen dort schieben, aber das ist Bullshit; man muss sich nur mal eine südkoreanische Gewerkschaftsdemo anschauen, oder das Phänomen "fan death" oder die dortigen evangelikalen Sekten, dann weiß man, dass zumindest in jenem Land die Bevölkerung durchaus renitent ist und sich nicht seltener vor der "offiziellen" Autorität in Aberglauben flüchtet, als hierzulande.

      Auffällig ist aber eine dort vorherrschende Umkehr des Selbstverständnisses des Individuums in Gesellschaft und Staat: Deutschland propagierte "wenn jeder sich schützt, sind alle geschützt". In den asiatischen Ländern ist die Devise eher: "wenn alle ihre Nächsten schützen, sind alle geschützt". Die ethische Pflicht gegenüber dem Mitmenschen, die conditio sine qua non ist, wenn sich eine Horde hochintelligenter und hochsozialer Affen nicht selbstzerfleischen soll - *das* fehlt im "Westen".

      Dass in einer Pandemie die Verhinderung von *Weitergabe* des Pathogens nicht nur kein Selbstzweck ist, sondern auch keine Privatsache, sondern eine win-win-Situation *für Individuum und Gesamtgesellschaft* - *das* ist eine Tatsache, das zumindest die abgewählte Regierung weder zu vermitteln geschafft, noch ernsthaft zu vermitteln versucht hat. Und es gibt mittlerweile über 100.000 Gründe, warum das ein ganz großer Fehler - vielleicht der Kardinalfehler von Merkel und Spahn - war.

      Vietnam hat ohne drakonische ("chinesische") Maßnahmen und unter deutlich schlechteren Voraussetzungen als Deutschland bislang gut 27.000 Covid-Tote, bei vergleichbarer Einwohner*innenzahl und Bevölkerungsverteilung. Ja, das sind auch sehr viele. Aber wenn es die deutsche Regierung es gewollt hätte, hätten wir hierzulande jetzt 15.000-25.000 Tote, und nicht das 4-6fache!

  • "Sollte es irgendwann eine allgemeine Impfpflicht geben, würden Bußgelder vermutlich gerade Arme an die Grenze ihrer sozialen Existenz bringen. Der Ruf nach konsequentem Durchgreifen hat potenziell verheerende soziale Folgen."

    Ich bin für die Abschaffung jeglicher Geldbußen. Man liest doch immer wieder vonFalschparkern und Rasern, die, wenn sie erwischt werden und Geldbußen zahlen müssen, an den Rand des sozialen Ruins getrieben wurden. *Ironie aus*

  • Für mich ist der Staat leider noch nicht "stark" genug im Hinblick auf die Bekämpfung von Rücksichtslosigkeiten und Egoismen in der Gesellschaft - seien es Maskenverweigerer und Impfboykottierer oder aber Raser auf den Straßen (Autos) und Gehwegen (Radfahrer, eRoller), die ganz bewusst und schon fast mutwillig Menschenleben in Gefahr bringen.

  • "Als der Mann, der vermutlich die 50-Euro-Strafe nicht zahlen konnte oder wollte, nur kurz verweigerte, seinen Personalausweis vorzuzeigen, drohten die Männer sogleich mit der Polizei und führten ihn aus der Bahn wie einen Schwerverbrecher."

    Für mich ist jemand, der in Pandemiezeiten im ÖPNV keine Maske aufsetzt und damit die Gesundheit und ggfs. das Leben der anderen Fahrgäste in Gefahr bringt, ein Verbrecher. Das ist für mich kein Kavaliersdelikt.

    • @Elena Levi:

      Richtig! - Und noch was:



      "(...) der Mann, der VERMUTLICH (...) oder wollte, oder nur kurz verweigerte (...)"



      Was ist denn das? Einfach nur Vermutungen anstellen und daraus eine Tatsachenbehauptung machen? Sowas geht gar nicht!



      Bloß weil man über einen Vorfall im ÖPNV berichtet muß doch nicht auch gleich der Stil einer Meldung U-Bahn fahren. Wo bleibt hier die journalistische Sorgfaltspflicht?



      Endstation Bild-Zeitung, erlaube ich mir jetzt mal zu vermuten.

  • Der Artikel berücksichtigt nicht einmal im Ansatz das Leid, welches diese Pandemie weltweit verbreitet, einschließlich der internationalen Vernetzung. Wer es im eigenen Land nicht herunterbringt, gefährdet auch andere Länder. Hier liegt implizit ein neoliberaler, unsozialer Freiheitsbegriff zugrunde, der Freiheit vom Allgemeinwohl abkoppelt. Wenn ein Staat am Allgemeinwohl orientiert sein soll, dann muss er selbstverständlich dafür Sorge tragen, dass die Pandemie überwunden wird und die Menschen geimpft werden. Alles andere ist Sozialdarwinismus: Die Schwachen sterben halt, die Starken überleben.

  • Gotteseidank gab es noch kein Internet im letzten Jahrhundert, als verpflichtend gegen polio und pocken geimpft wurde, sonst würden wir auch heute noch daran verrecken.



    Traurig ist es, dass Freiheit darin missverstanden wird, sich nicht zu impfen. Vor allem gerne von Leuten, die sich für den mega alternativen Urlaub in Thailand, Philippinen, Bali und sonstwo die verpflichtenden Impfungen gegen gelbfieber, typhus, Hepatitis und was weiß ich unproblematisch verpassen lassen. Ist klar. 🙄

  • Danke. Viele Ungeimpfte, die ich kenne sind, hilfsbereite, intelligente Menschen. Sie sind bei der freiwilligen Feuerwehr, lernen deutsch mit Flüchtlingen, kümmern sich zuhause um ihre bettlägrige Oma... Fragt die doch mal, warum die nicht geimpft sind...

    • @Bibi Blocksberg:

      Warum?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Bibi Blocksberg:

      Nennt man Networking.



      Wenn es nicht auf Vernunft basiert, kommt nichts Gutes dabei heraus.

    • @Bibi Blocksberg:

      Traurig für die bettlägerige Oma. Die hat sich als Todesart eher nicht Ersticken ausgesucht, wird's dann aber dank des hilfsbereiten Ungeimpften wohl werden.



      Und traurig für die vermutlich mindestens teilweise ungeimpften Flüchtlinge.

    • @Bibi Blocksberg:

      Seltsam, um Oma kümmern und nicht geimpft sein, total unlogisch.



      Genauso die anderen angeblichen sozialen Handlungen, ohne Impfung nur schädlich.

  • Danke.

  • Ach ja, die armen Pflegekräfte. Im hiesigen Krankenhaus kann Mensch ohne Hepatitisschutzimpfung nicht mal Sozialstunden beim Hausmeister oder ein Schulpraktikum im Büro machen. Für Pflegekräfte, Mediziner*innen und alle anderen gelten eh umfassende Impfpflichten und bestimmte Erkrankungen oder z.B. eine fehlende Milz können ebenfalls den Berufsweg verhindern. Woher kommt dieses Argument, dass ungeimpfte Pflegekräfte zuhauf fehlen könnten? Frankreich hat es doch vorgemacht.

    Und was ist überhaupt für ein Argument?

    • @hierbamala:

      Es geht um die Arbeitsbedingungen. Bei einer Impfung wurden die Bedingungen noch schlechter, ist die Befürchtung. Für die Investoren und die Politik ist die Impfung der Ersatz für das öffentliche Gesundheitswesen. Übrigens war die SPD im 19. Jahrhundert ein impfgegner mit der Begründung dass die Impfung eben kein Ersatz für das Gesundheitswesen ist.

      • @Susanna:

        Ja, natürlich geht es um die Arbeitsbedingungen. Die werden aber für geimpfte Kolleg*innen nicht besser, wenn die ungeimpften in Quarantäne daheim liegen und beim Pflegen der Erkrankten fehlen, oder wie?

        Und Impfen ist ein Teil des Gesundheitswesens - die SPD darf ja gern in 150 Jahren was dazugelernt haben - Pocken, Diphterie, Polio, alles kein großes Thema mehr bei geimpfter Bevölkerung und so sollte es auch demnächst mit Influenza-und Corona-Viren sein.

  • Tja lieber Autor, Sie kennen deshalb keine Lösung weil die reine linke Lehre mal wieder den Realitätstest nicht besteht. Der Linke Ansatz basiert doch darauf, die Bedürfnisse der Gemeinschaft in den Mittelpunkt zu stellen. In der Natur agieren aber Egoisten, die die Gemeinschaft nutzen um Ihre egoistischen Ziel zu erreichen. Gesellschaften und Gruppen funktionieren leider nicht ohne Durchsetzung von Regeln.

    • @jogi19:

      Neoliberale Desinformation. Der Mensch ist als Art aus exakt einem Grund nicht ausgestorben: Weil er zusammengearbeitet hat. Und die Gesellschaft funktioniert ausschließlich wegen Bürgern, die Ehrenämter bekleiden.

  • Nur mal zur Erinnerung:



    Vom Robert-Koch-Institut registrierte Covid-19-Tote: 105.754



    Das sind ein wenig mehr als die niedersächsische Stadt Salzgitter (103.866) Einwohner*innen hat. Mensch stelle sich vor, seit 2020 gibt es diese Stadt/Menschen nicht mehr.

    • @Uranus:

      Nur mal zur Erinnerung:



      800.000 Menschen rohe Sterberate jedes Jahr, das sind 1,6 Millionen in zwei Jahren, also genauso viele Menschen, wie die Stadt Hamburg Einwohner hat. Man stelle sich vor, seit Beginn der Pandemie gibt es diese Stadt/Menschen nicht mehr. Whow! Das macht mich sowas von betroffen, ey. Oder auch nicht, je nach dem.

      • @Peter Schmidt:

        Über 105.000 Tote und Sie reißen sarkastische Witze. Ich hoffe das ist individuell charakterlich bedingt und kommt nicht mit dem Alter "ey".

      • @Peter Schmidt:

        Whataboutism?! Sicher können im allgemeinen viele Zahlen genannt werden, wie bspw. Hungertote o.ä.. Hier geht es aber um Covid19. Da ist die Sterberate doch sinnvoll zu benennen, die ja nur so niedrig ist wegen AHA-Regeln, 3G, 2G, 2G+, Lockdowns, Impfen und medizinischer Versorgung u.ä.. Die vielen Maßnahmen bewirken ja nicht nur weniger COVID19-Erkrankungen sondern auch weniger tödliche Grippe-Verläufe ...

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      2020 sind etwa 985.000 Menschen in Deutscland gestorben. Das sind fast soviele wie in Köln leben.

      Man stelle sich vor, Köln gebe es nicht mehr.

      Was ich damit sagen will, die Übersterblichkeit liegt bei etwa 46000 für das Jahr 2020. Nicht jeder der 105.000 ist grundsätzlich bzw ausschließlich an Covid gestorben.

      Argumentieren Sie bitte mit Zahlen, die simpelsten Gegenargumenten standhalten.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Sie haben bisher ja noch nichtmal das simpelste genannt. Nicht "grundsätzlich bzw. ausschließlich" na dann ist ja gut.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Jeder, der fähig und Willens ist, eine Suchmaschine zu bedienen, kann in wenigen Sekunden die Ursache der Differenz zwischen der Anzahl an Corona-Toten und der Übersterblichkeit herausfinden

        www.dw.com/de/coro...schland/a-60068962

        Aber man kann natürlich - wie Sie - auch den Teil der Fakten ignorieren, die einem nicht in Kram passen.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Und außerdem sind viele unentdeckt unter Mithilfe von Covid verstorben.



        Im Übrigen ist beim Covidtod von „friedlich einschlafen“ keine Rede.

  • Ich finde es bezeichnend, dass unter einem Artikel, der seine Verwunderung über die linke Affinität zu autoritären Maßnahmen ausdrückt, diese mit einer Vehemenz verteidigt werden, die keinen Raum für Grauzonen lässt.

    In der auch hier angestoßenen Debatte bzgl. einer Impflicht wird selbst die Feststellung, dass die Frage einer Impflicht „nicht so einfach zu beantworten“ sei (@Jochen Laun) mit einem Furor gekontert, der seines Gleichen sucht. Dabei handelt es sich bei dieser Thematik um ein ethisches Spannungsfeld zwischen Paternalismus und Libertarismus, in dem auch zwischen den beiden Polen noch Möglichkeiten bestünden, die sozial gewünschte Norm „Impfung“ attraktiver zu gestalten. Es gäbe ja diverse Möglichkeiten, wie bspw. Opt-Out, monetäre Incentivierung (sowohl positive als auch negative), oder medizinische Privilegien für Geimpfte, die man zumindest diskutieren könnte.

    Selbst wenn man dennoch der Meinung ist, dass eine Impflicht unbedingt notwendig ist, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, sollte man etwaige Andersdenkende nicht zu Feindbildern stilisieren. Insbesondere, wenn diese im gleichen Atemzug die Impfung als sinnvoll und sich selbst als geimpft bezeichnen. Da hat man es wohl kaum mit renitenten Querdenkern zu tun, sondern mit Menschen, die an einer offenen und fairen Diskussion Interesse zeigen.

    Darüber hinaus ist das hier ein Forum und kein Ausschuss zur Pandemiebekämpfung. Hier auf Augenhöhe zu diskutieren und auch Argumente von Gegnern einer Impflicht (oder Unentschlossenen) nicht direkt „wegzuschreien“ wird kaum negative Auswirkungen auf den Pandemieverlauf haben. Also warum nicht einfach mal besinnlich bleiben, passend zur Jahreszeit?

    • @Pantomime:

      Ich vermute, es liegt daran, dass diese ganzen Debatten längst(!) vielfach und ausgiebig auf Augenhöhe geführt wurden. Hundertfach und mehr. Derweil kostet der ad nauseam beschworene abstrakte Libertarismus vor lauter Abwägung konkrete Personen langfristig Gesundheit oder sogar Leben. Bei jedem neuen Thema wird freilich neu zu sprechen sein. Jetzt klingt das ein bisschen nach Elfenbeinturm. Ich besinnlich, du hospitalisiert...

      • @Karl Kraus:

        Auch die Lockdowns haben und kosten Leben ( www.zdf.de/nachric...ht-hunger-100.html )

        Eine schwarz-weiße Betrachtung, in der die Beteiligten lediglich ihr politisches Steckenpferd reiten, hilft bei der Betrachtung von Coronamaßnahmen nicht weiter.

        • @Rudolf Fissner:

          Auweia! Das ist aber unter Ihrer Würde! Oder haben Sie den falschen Link erwischt? Er hat weder mit dem Artikel noch mit meinem Post zu tun. Außer dass Inpfen global die Notwendigkeit von Lockdowns reduzieren dürfte.

          • @Karl Kraus:

            Wieso auweia? Ich sehe eher ihre schwarz weiße Sicht auf den von ihnen konstruierten abstrakten Libertarismus (was meinen Sie damit und wer redet abstrakt über Coronamaßnahmen?) als wenig hilfreich in der Debatte.

            Der Link dient der Veranschaulichung, dass Coronamaßnahmen, also Einschränkungen der Freiheit, sehr wohl auch üble negative Folgen haben kann bis hin zu Toten. Sehr vielen Toten.

            Maßnahmen bedürfen daher einer Abwägung. Ich hoffe sie haben den Zusammenhang verstanden.

            Eine Frage noch: Wie kommen Sie darauf, dass Abwägungen bedeuten, dass man sch gegen das Impfen aussprechen muss? Den Dreh von ihnen finde ich ein wenig krass.

  • Es gibt einen glasklaren und praktisch nicht widerlegbaren Grund, warum "No Covid" oder "Zero Covid" ein maximaler Holzweg ist: Covid ist offenkundig eine Zoonose.



    Bisher wurden die Erreger gefunden in Katzen, Hunden, Fledermäusen und Nilpferden. Einzige Gemeinsamkeit: es sind alles Säugetiere. Ansonsten sieht man eine enorme Varietät (Nilpferde und Fledermäuse haben nicht eben viel gemeinsam).

    Was heißt das? Wir können Covid in allen Menschen ausrotten - wenn wir nicht gleichzeitig alle Tiere, die als Reservoir dienen, entweder impfen oder ebenfalls ausrotten, wird der Erreger immer wieder wiederkommen.



    Und Zoonosen haben wir bis jetzt noch nie ausgerottet, bspw. die Pest (immer noch existent, aber medikamentös sehr gut behandelbar) oder TBC. Es ist ein aussichtsloses Unterfangen.

    Zero/No Covid kann nicht funktionieren, weil es wissenschaftliche Tatsachen leugnet.

    Dem Autor gebe ich ansonsten recht. Der Hang zum Autoritarismus ist erschreckend. Daß nun gerade Linke auf allerlei Arten in der Lage sind, eine enorme soziale Überwachung vor sich selbst zu intellektualisieren und schön zu reden ist schon etwas traurig. Früher galt mal: kein Mensch ist illegal. Heute möchte man es so: Kein Mensch mit Impfzertifikat ist illegal. Nicht mal vor Obdachlosen im Winter macht man inzwischen Halt, nein, die schmeißt man einfach in die Kälte auf die Straße und die Linken stehen daneben und schweigen. Keine Ahnung, wie man das vor sich selbst rechtfertigen kann, ganz gleich welcher politischen Richtung man anhängt. Ich finde das schlicht barbarisch.

    • @MarcoBun:

      Ich denk, da sehen Sie Zero Covid falsch. Ziel von Zero Covid war es, die Ansteckungen auf ein Minimum zu reduzieren um Zeit zu haben für einen handlebaren Umgang mit Covid, um lang andauernde zerstörerische Lockdowns und ein zerspringendes Gesundheitssystem zu vermeiden.

  • Liest sich wie "nach mir die Sintflut".....

  • "..Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht", ist ein lobenswertes Eingeständnis des Autors, hilft aber nicht weiter. Letztendlich unterbreitet er eine neoliberale Haltung, in der das Individualrecht über dem Gemeinwohl steht. Das hat mit einer "linken" Kritik an "der Linken" nun wirklich nichts zu tun.

    • @Rinaldo:

      Ich sehe das nicht als linke Kritik an der Linken.



      Linke sind m.E. nicht für staatstragende Appelle zuständig, zumal politische Entscheidungen Grundlage der Probleme in Verbindung mit Corona sind.



      Ich denke an den Bettenmangel infolge Privatisierung und Profitmaximierung im Gesundheitswesen. Linke würden sich auch nicht an einer Jagd auf Minderheiten beteiligen. Das hindert Linke nicht daran, sich impfen zu lassen. Und die Entscheidung, abzuwarten, ohne verschwörungstheoretisches Geschwurbel, sollte zumindest respektiert werden.



      Linke können auch wissen, dass Geimpfte nicht steril sind.



      Und sollten Nichtgeimpfte wirklich das Produkt einer neoliberalen Ideologie sein, dann betrachten Linke diese Menschen als Opfer dieser Ideologie und nicht als Täter.

  • Da, wo ich lebe, gilt vielen eine grundsätzliche Renitenz gegen Obrigkeit und "Besserwisser" vor allem beim männlichen Teil der Bevölkerung als Tugend, ungeachtet der Sinnhaftigkeit irgendwelcher Regeln. Wenn dann, eh selten genug, irgendeine Staatsmacht ebensolche Regeln aufgrund dieser Haltung auch mal rabiat durchsetzt, ist das Geschrei groß und die Täter , denen eh selten genug Einhalt geboten wird, inszenieren sich gerne publikumswirksam als die eigentlichen Opfer.



    In dieses Horn scheint mir auch Herr Wimalasena zu stoßen.



    Leute, die absichtlich oder fahrlässig Maßnahmen, die einer Eindämmung einer potentiell tödlichen Pandemie dienen, auch wenn sie zum gegebenen Zeitpunkt nicht allen wirksam und sinnvoll erscheinen mögen und noch nicht wasserdicht wissenschaftlich untermauert sein können, sind keine "harmlosen Abweichler" sondern rücksichtslose Egoisten und mein Mitgefühl mit ihnen hält sich in engen Grenzen.



    Demgegenüber erwarte ich von ebendieser Staatsmacht, dass sie mich und andere Schwächere angemessen auch vor solchen Ego-Anarchisten beschützt.



    Übergriffe gibt es auch bei anderen Anlässen und trifft immer auch Unschuldige, gar Unbeteiligte. Daraus quasi Sonderrechte für Maskenverweigerer u.ä. ableiten zu wollen, scheint mir ausgesprochen schräg.

    • @Fezi:

      "Ego-Anarchist*innen"? Aja, vielleicht doch mal nachschlagen, was Anarchismus bedeutet:



      de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus

      • @Uranus:

        Nun seien Sie doch nicht so ungnädig.



        Mit "Ego-Anarchisten" hat @Fezi in seinem Beitrag ja nun augenscheinlich weder einen Peter Kropotkin noch einen Erich Mühsam im Blick.

        • @Waage69:

          :)

      • @Uranus:

        Ist ein Bindestrich-Worf. Auch Anarchos sind nicht päpstlicher als der Papst und können Egoisten sein.

        • @Rudolf Fissner:

          Worf würde einfach für Ordnung sorgen. Ob mit oder ohne Bindestrich!

  • Habe mich zum 3. mal impfen lassen, kann aber verstehen, warum sich Menschen kritisch ggn.über einer impliziten, zukünftig wohl ganzen offiziellen, Impfpflicht positionieren.

    So würde ich mir einen pragmatischen Mittelweg zwischen "Impfen über alles" und "Impfen niemals" wünschen. Beispielsweise wäre es gut, wenn man über eine Titerbestimmung seine Antikörperanzahl bestimmen lassen und somit evtl. einer Auffrischungsimpfung nach 6 Monaten entgehen könnte, sprich man über diesen Weg als weiterhin geimpft gilt.

    Denn sonst geht der Weg in eine grusselige Richtung. Alle 6 Monate (oder noch weniger) impfen lassen müssen, um seinen Status nicht zu verlieren ? Impfpflicht für noch viel mehr Impfstoffe ?! Noch ist das nicht so, aber dieser autoritäre Kack wird bzw. könnte kommen. Auch lehne ich es ab, dass in naher Zukunft meine Tochter mit ihren 8 Jahren bereits geimpft werden soll.

    Ja, wie auch immer. Wenn die Büchse der Pandora einmal geöffnet wurde, schliesst sie sich nicht mehr so schnell.

    • @Sascha Smandzik:

      "Auch lehne ich es ab, dass in naher Zukunft meine Tochter mit ihren 8 Jahren bereits geimpft werden soll."

      Hat sie denn ihre Mumps/Diphtherie/Tetanus-Impfungen bekommen?

      Die schützen auch erst nach der dritten, in einigen Fällen sogar erst nach der vierten Dosis. Wohlgemerkt, sie schützen nur vor schweren Krankheitsfolgen, nicht vor Ansteckung oder Weitergabe der Erreger. Und das bei höherem Risiko von Nebenwirkungen als die in der EU zugelassenen Covid-Impfstoffe.

    • @Sascha Smandzik:

      > "man über eine Titerbestimmung seine Antikörperanzahl bestimmen lassen"

      Dass das geht stand auf dem Aufklärungsbogen, den ich heute zu meiner Booster-Impfung erhalten habe.

      > "sprich man über diesen Weg als weiterhin geimpft gilt"

      Der Titer ist nur eine Momentaufnahme. Solange es keine Daten dazu gibt, welcher zu erwartenden Schutzdauer er entspricht, wäre das Unfug.

      > mit ihren 8 Jahren

      Ich warte darauf, was die STIKO dazu sagt. Sobald sie in Anbetracht der Sachlage die Impfung empfiehlt, lassen wir die Kinder impfen.

      > "Wenn die Büchse der Pandora"

      Ja, die ganzen Wissenschaftsleugner werden uns wohl noch eine Weile begleiten.

      Das war nicht, was sie sagen wollten? Es ist leider, was ihre Worte bedeuten.

      > "Wenn die Büchse der Pandora"

      Als Gesellschaft die Entscheidung zu treffen, anzuerkennen, dass die Natur nicht mit sich verhandeln lässt, ist keine Büchse der Pandora, sondern endlich das bisschen Verstand, das wir brauchen, um als Menschheit größere Bedrohungen zu meistern.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Aber warum ein Kind von 8 Jahren, wenn für diese Alterskohorte nur im Promillebereich Probleme auftreten, impfen ? Das ist in diesem speziellen Fall doch nur eine überängstliche Reaktion.

        Und nochmal; es nicht wenigstens ein wenig grusselig zu finden, das gefühlt bald im "5-Minutentakt" geimpft werden könnte, zeugt schon von einer gewissen Autoritätshörigkeit.

  • Immer wieder dieses selbstverliebt- egozentrische Widerstandsgehabe. Als sei der Staat immer etwas Böses und nicht grundsätzlich als ein Instrument gedacht, um die Mitglieder vor sich und voreinander zu schützen. Natürlich müssen Staaten zu einem gewissen Teil autoritär handeln, dazu sind sie erfunden worden. Und selbst wenn man Zweifel daran hat, wem unser Staat eigentlich dient und wem er bevorzugt dient, dann kann man noch lange nicht die Augen davor verschließen oder abstreiten, dass es in dieser Diskussion doch wohl eindeutig darum geht, wie man Menschen am besten vor anderen Menschen schützt.



    Grundsätzlich sollte man als Linker ohnehin immer bei den Schwachen sein, immer für die Solidarität. Das Freiheitsgerufe kommt doch sonst immer auch von Rechten, von CDU, FDP und AFD, wieso ist man nicht mal etwas misstrauischer, wenn man genau dasselbe von scheinbar Linken hört? Man muss auch übrigens nicht Tag und Nacht "autoritätsskeptisch" sein und selbst wenn, dann sollte man sich davon nicht daran hindern lassen, auch mal etwas richtig zu finden, was der Staat tut. Wenn man dazu gar nicht mehr in der Lage ist, dann hat man sich in der eigenen Falle gefangen, dann ist man eigentlich auch nicht mehr kritisch sondern nur noch pauschal.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Danke für deinen Kommentar!

    • @Benedikt Bräutigam:

      > dann sollte man sich davon nicht daran hindern lassen, auch mal etwas richtig zu finden, was der Staat tut

      Danke!

  • Unfassbar! Wenn ich mich nicht verlesen habe, dann führt der Autor die Todesstrafe an um Rücksicht auf Impfverweigerer zu fordern. Das ist schamlos.

  • Abschaffung der Entgeltfortzahlung im Quarantänefall - in genau jenen, oft auch schlechter bezahlten, Berufen, die sich eben nicht vom heimischen Küchentisch aus lap-toppen lassen und somit eine ständige Ansteckungsgefähr zwangsläufig mit sich bringen. Tägliches U-Bahn-Fahren inclusive. Schlachthof ist in diesem Sinne überall.

  • Ich finde die Haltung derjenigen, die auf der "Freiheit" bestehen, eine sinnvolle, sichere Impfung nicht wahrnehmen zu wollen, reichlich dekadent.



    Wie mag sich das wohl in der Ohren derjenigen weit überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung anhören, die von einer Corona-Impfung in absehbarer Zeit, und erst recht von einer intensivmedizinischen Behandlung bei lebensbedrohlicher Erkrankung, nur träumen können?



    Sind wir uns unserer Privilegien, jederzeit zu jedem Impfstoff kostenlos Zugang zu haben nicht bewusst oder ist die hierbei m.E. angebrachte Demut und Dankbarkeit einfach zu langweilig?

  • Ein seltsamer Artikel.

    "Der Impuls der Abneigung, den viele Linke gegen Nichtgeimpfte haben, ist verständlich. Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht."

    Tja, dass dem Autor dazu nichts einfällt liegt wohl daran, dass es schlicht keinen Grund gibt mit Unsolidarischen solidarisch zu sein.

    Als nächstes wird wohl Solidarität mit Feuerwehrzufahrts-Zuparkern und Steuerhinterziehern gefordert - Linke, nieder mit dem autoritären Ordnungsamt, brennt die faschistischen Finanzämter nieder! Es lebe der Nachtwächterstaat! Hoch der internationale Egoismus!

  • Hier wird ein bisschen viel miteinander vermengt, das nicht vermengt gehört: Linker Antiautoritarismus ist in der Regel fakten- und wertbasiert, solidaritätsorientiert auch. Eine Ähnlichkeit zum Querdenker-, Impfskeptiker- und Reichsbürgertum besteht daher nicht [das Argument ist zugespitzt: "nicht alle, die nicht, sind auch... bla, bla, bla"].



    Zweitens noch der Hinweis zur rhetorischen Strategie des Meinungsbeitrags: die aufgezählten Beispiele sind harmlos, schon klar, aber den meisten Befürwortern eines härteren Kurses geht es doch um Milieus, die Fackelaufmärsche veranstalten usw.

    • @My Sharona:

      Wo ist denn die linke Solidarität mit den Obdachlosen, die jetzt mitten im Winter sogar aus den UBahnhöfen geschmissen werden?

      Ich habe sie bisher nicht mitbekommen.

      • @MarcoBun:

        Die Solidarität ist in den Köpfen. Das Geld im Portemonnaie.

        Fürs Soziale ist der Staat zuständig. Persönliche Hilfe ist spießbürgerlich. Deswegen wird ja auch oft Tafeln gehatet.

  • So sehr ich die Richtung und Absicht des Artikels verstehe, so sehr unsolidarisch ist er mit denjenigen, welche in Krankenhäusern und im öffentlichen Dienst in einer solchen Pandemie an ihre Grenzen geraten.

    Der Ärztepräsident hat völlig Recht. Wir leben in einer Tyrannei der Ungeimpften. Es gibt viele Menschen, die sich selbst nicht schützen können oder deren Existenz bedroht sind, weil ein wesentlicher Teil der Gesellschaft sich nicht impfen lassen will.

    In Ländern wie Portugal oder Italien, in denen letztes Jahr die Gesundheitssysteme kollabierten, ist die Impfbereitschaft der Bevölkerung dermaßen hoch, dass es dort aktuell keine Einschränkungen geben muss.

    Liebe TAZ Redaktion: Ein solcher Artikel ist leider sehr kontraproduktiv und ich verstehe hierunter keine linkspolitische Haltung.

    Es darf keinen Zweifel daran geben, dass impfen der Beste Schutz gegen Corona ist, Maske tragen Bürgerpflicht ist und eine Zuwiderhandlung Konsequenzen haben muss. Andernfalls wird ein gesellschaftliches Leben, wo wir auf die Vernunft anderer Vertrauen komplett erodiert.

    Alle noch nicht Geimpften möchte ich sagen: Helft mit eurer Impfung denen, die Euch sonst helfen müssen (Ärzte & Pfleger) und schützt die, die sich nicht selbst schützen können.

    Ich bin selbst 2x geimpft und es sind keine Probleme aufgetreten. Es kann zwar anders laufen, aber im Vergleich mit einer schweren Erkrankung sollte die Abwägung klar sein.

    Grüße



    Ein Geimpfter

    • @Humorist:

      Es gibt Einschränkungen in Portugal. Der nächste Lockdown ist schon geplant.

      www.derstandard.de...-erneuten-lockdown

      • @Meister Petz:

        Danke für den Link!



        Nur: Er belegt halt auch den Unterschied. Während wir hier ständig der Entwicklung der Pandemie, aufgeregt schreiend und zankend, hinterher rennen ist man in Portugal mehrere Schritte weiter. Dort gibt es nach Weihnachten eine Woche Lockdown vorgeplant. Das ist eher eine präventive Maßnahme um ein erneutes Wiederaufflammen der Pandemie gleich wieder einfangen zu können.



        Das erscheint mir schon viel klüger als es bei uns läuft.

      • @Meister Petz:

        Kein Lockdown, sondern gezielte Maßnahmen und Eindämmung des Virus. Inzidenz ist deutlich niedriger, jedoch ergreift die Reigierung hier schneller Maßnahmen als wir in Deutschland.

        Infos der Deutsch-Portugisischen Handelskammer: www.ccila-portugal...m/covid19infoseite

        Neue Corona-Maßnahmen in Portugal



        Portugal hat neue Maßnahmen zur Eindämmung der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen ergriffen:

        Ab dem 1. Dezember tritt erneut der Notfallzustand in Kraft.



        Alle Besucher, die auf dem Luftweg einreisen müssen ab dem 1. Dezember einen negativen Test vorweisen. Das gilt auch, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. DieFluggesellschaften, die dies nicht ordnungsgemäß kontrollieren, müssen mit Bußgeldern von bis zu 20.000 Euro pro Passagier rechnen.



        Geimpfte und Genesene werden zudem wie Ungeimpfte beim Besuch von Bars und Discos einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorlegen müssen. Das gilt auch in Krankenhäusern und Seniorenheimen.



        Neben anderen Massnahmen wird wieder eine generelle Maskenpflicht in allen geschlossenen öffentlichen Räumen eingeführt. Zum Besuch von Restaurants, Fitnesszentren, Veranstaltungen, uws. gilt die 3G-Regel.



        Homeoffice wird von der Regierung in Lissabon „dringend empfohlen“.

        Zudem gilt nach den Jahresendfeiertagen (02.-09.01.22):

        Homeoffice ist obligatorisch



        Schulen und Universitäten bleiben geschlossen



        Bars und Diskotheke bleiben geschlossen

        • @Humorist:

          Und dagegen dann Deutschland:

          Über Weihnachten ganz viel Isolation, am besten einzeln feiern. Bei Familienfeiern wird jeder kurz Beamter und kontrolliert medizinische Daten und ggf. den Perso.

          Vor Weihnachten und nach Weihnachten gilt dann wieder: voll besetztes Büro mit 25+ Menschen über 8 Stunden ist vollkommen töfte. Mit dem übervollen ÖPNV mit deutlich mehr als 25+ Personen ins Büro ebenfalls vollkommen töfte.

          Wir haben nur noch Aktionismus, dessen Unverständlichkeit und Undurchdachtheit auch dazu führt, daß sich viele Menschen nur noch salopp an die Regeln halten, u.a weil man im Zweifel auch nicht mehr weiß, was warum wo eigentlich gilt (zb in Hamburg: Sportveranstaltungen im Freien sind 2g-Plus, Im Fitnesstudio reicht aber 2g. Null Logik).

        • @Humorist:

          Klügere Maßnehmen, mag sein. Dafür liegt die Latte auch nicht sehr hoch. Aber es gibt Maßnahmen, trotz höherer Impfquote.

          Und dieses vereinfachte Narrativ "Portugal hat sich freigeimpft, während die Querdenker Deutschland in den Lockdown treiben" hat von Anfang an bzgl der Inzidenzen nicht gestimmt, weil man nämlich die damals noch deutlich höheren Temperaturen nicht berücksichtigt hat. Der Vergleichsmaßstab wäre Irland gewesen, vergleichbare Witterung wie D, ähnliche Impfquote wie Portugal aber höhere Inzidenzen.

          Mit dem Auftreten von Delta und jetzt Omikron wird das Pandemiegeschehen nochmals komplexer.

          • @Meister Petz:

            In der Tat, die Situation wird immer komplexer. Eine höhere Impfquote schützt nicht zu 100% vor Ansteckung oder dass ich als Geimpftern infiziert bin, dies nicht oder nur schwach merke und dann ein Ungeimpfter sich ansteckt. Das sollte man wissen. Daher sind die Maßnahmen in Portugal trotz hoher Impfungen völlig korrekt.

            Generell kann man feststellen, eine Impfung hilft und wenn nur gegen schwere Verläufe. Auch die Belegung von Intensivbetten ist eine wesentliche Messgröße. Und da wir bei Portugal waren, dazu noch ein weiterer Artikel:

            www.aerzteblatt.de...ebruar-in-Portugal

            Der Artikel zeigt, dass zwar auch die Fallzahlen hochgehen in Portugal, aber die Intensivstationen weit von einer Situation wie wir sie haben, entfernt sind. Da können Sie gern Hr. Söder fragen. Oder dann doch lieber auf Hr. Lauterbach hören. ;-)

            Sich nicht impfen zu lassen, verschlimmert die Lage und ist unsolidarisch.

            Hören Sie bitte auf die Wissenschaftler. Studien und Infos gibt es wirklich genug.

            • @Humorist:

              "Sich nicht impfen zu lassen, verschlimmert die Lage und ist unsolidarisch.

              Hören Sie bitte auf die Wissenschaftler. Studien und Infos gibt es wirklich genug."

              Ich bin durchaus geimpft, der Standardreflex zieht hier nur bedingt. Aber wissen Sie was? Ich fühle mich gerade aufgrund der Daten hinsichtlich Delta und Omikron eben auch nur partiell geschützt, und stelle fest, dass ich bei Treffen mit anderen nicht wesentlich weniger Selbsstest mache als vorher (nur gebe ich mehr Geld dafür aus). Gerade weil ich auf die Wissenschaftler höre. Die haben nämlich mit dem Auftreten von Delta schon bekanntgegeben, dass der Impfschutz schwächer wird.

              Allerdings tue ich mir schwer, wenn jemand von mir verlangt, auf die Politiker zu hören, die trotz dieses Wissens zeitweilig die Tests abgeschafft haben, einzig mit dem Ziel, die Ungeimpften unter Druck zu setzen, und versprochen haben, "Deutschland in die Freiheit zu impfen". Ich sehe die Impfung als einen Baustein der Pandemiebekämpfung, aber nicht als alleinige Lösung, wie es bei uns (zB mit 2G) propagiert wurde.

              Auch hier sind die Portugiesen schlauer. Aus Ihrem Link: "Geimpfte und Genesene müssen zudem genauso wie Ungeimpfte beim Besuch von Bars und Discos, von Krankenhäu­sern und Seniorenheimen sowie von Großveranstaltungen ohne feste nummerierte Plätze einen nega­tiven Test vorlegen".

              Was hat man bei uns getan? Die Tests madig gemacht auf Kosten der 2G-Regel. Ich weiß bis heute nicht, ob die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung durch einen falschnegativen Antigen-Test eines Ungeimpften höher ist als durch einen symptomlos infizierten Geimpften, wissen Sie es?

              Ich bin für eine Pandemiebekämpfung, die auf mehreren Säulen fußt. In Deutschland sehe ich nur zwei: Biontech und Moral. Das ist zu wenig.

  • Ich finde es recht seltsam, dass nur über die Rechte der Ungeimpften gesprochen wird, während die Eingriffe in die Rechte jener, die an Covid erkranken oder sterben offenbar keinerlei Rolle spielen. Das in diesem Kontext die Ungeimpften eine relevante Rolle spielen, düfte angesichts der schlichten Tatsache, dass Ungeimpfte an 9 von 10 Neuinfektionen beteiligt sind, nicht zu bestreiten sein.

    • @Kaboom:

      "Das in diesem Kontext die Ungeimpften eine relevante Rolle spielen, düfte angesichts der schlichten Tatsache, dass Ungeimpfte an 9 von 10 Neuinfektionen beteiligt sind, nicht zu bestreiten sein."

      Doch, das kann man bestreiten und ist keine "schlichte Tatsache":

      Diese Zahl kommt aus einer Studie, die noch nicht Peer-Reviewed wurde, d.h. von der wissenschaftlichen Community noch nicht "abgesegnet" ist.

      In der Studie wurde nicht anhand von realen Daten gemessen sondern ein Infektionsverlauf simuliert.

      Die Zahl 9 von 10 ist unter der Annahme, das Kinder und Jugendliche genauso Infektiös sind wie Erwachsene, was aber nicht sicher ist. Wenn Sie weniger Infektiös sind, sinkt der Wert.

      "An Neuinfektion beteiligt" heißt, dass mindestens eine Person, Überträger und/oder Infizierter, nicht geimpft ist. Das beinhaltet auch alle Fälle, in denen ein Geimpfter einen Ungeimpften infiziert.

      Ich stimme zu, dass wir mit einer höheren Impfquote weniger Infektion und weniger schwere Infektionen haben werden. Ich denke jedoch, dass nur die Impfung alleine uns nicht aus der Welle heraus helfen wird, sondern dass Kontaktbeschränkungen für alle, auch für Geimpfte, nötig sind. Die Verantwortung voll und ganz auf die Ungeimpften zu schieben ist damit wenig hilfreich. Wir alle müssen in dieser Pandemie verantwortlich handeln.

      • @Jaku:

        > "nur die Impfung alleine uns nicht aus der Welle heraus helfen wird"

        Davon hat KABOOM nicht gesprochen. Das ist nur Ihr eigener Strohmann, den Sie hier angreifen.

        Bitte diskutieren Sie ehrlich.

    • 0G
      06792 (Profil gelöscht)
      @Kaboom:

      Es ist die laute Minderheit. Die klare Mehrheit hat sich einfach Impfen lassen, achtet auf die Schutzmaßnahmen und stellt sich nicht so an.

      Das bei einer objektiv harmlosen, kostenlosen und sehr wirksamen Impfung eine "Grundrechte" Diskussion ausgepackt wird sollte man aus meiner Sicht nicht mitmachen.

  • Es wird kein Aufschrei kommen. Selbst bei offensichtlichstem Machtmissbrauch schaut die Linke weg weil ein großer Teil sich vom falschen Solidaritätsbegriff der Regierung hat einfangen lassen. Es ist das nächste Armutszeugnis.

    Die Impfpflicht ist ein Eingriff in die Grundrechte. Das ist ein Schritt der als letzter erfolgen sollte. Auf jeden Fall nicht ohne das vorher über Arbeirssicherheit, das Gesundheitssystems und die Ausstattung der Gesundheitsämter gesprochen wurde. "Impfpflicht" ist das "bauen bauen bauen" der Coronapolitik. Der offensichtliche Versuch die Situation zu behandeln ohne die Politik ändern zu müssen und unterwegs lässt sich noch ein gutes Geschäft machen.

    Die breite Masse ist politisch weiter als die Linke in Deutschland

    • @Oskar:

      Es gilt hier abzuwägen zwischen dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit von Corona-Patienten und dem Recht einer radikalisierten und fanatisierten Minderheit, sich entgegen der wissenschaftlichen Faktenlage unsolidarisch - um nicht zu sagen verantwortungslos - zu verhalten. Anders als bei den Ichlingen sind bei der politischen Linken Leben auch dann von Relevanz, wenn es sic um das Leben von Anderen handelt.

    • @Oskar:

      "Die breite Masse ist politisch weiter als die Linke in Deutschland"

      Die breite Masse, von links bis Mitte rechts, lässt sich aus nachvollziehbaren und zumeist unideologischen Gründen impfen.

  • frei nach dem Motto.... was scheren mich die Toten anderer...

  • > "harmlose Abweichler"

    Das ist gerade die Vorstellung, die uns seit fast einem Jahr Probleme macht.

    Nein, sie sind nicht harmlos. Bei mir hat die Toleranz damit aufgehört, als ich zum X-ten mal selbst auf alles mögliche verzichtet habe während andere ungeimpft feiern gingen, damit die Corona-Zahlen hochtrieben und mich so immer wieder zwangen, zum Schutz meiner Kinder mich selbst noch viel stärker einzuschränken.

    Zu kritisieren wäre, dass die staatlichen Maßnahmen schlecht organisiert werden, und dass ein Spahn durch „Es gibt dazu zwar überhaupt keine Grundlage, aber Moderna ist viel besser, weil wir davon so viel rumliegen haben, das wir uns weigern, anderen Ländern zu spenden, weil ich sonst nochmal meine Villa rechtfertigen müsste“ aktiv die Impfskepsis fördert.

    Dass es aber manchmal gegen reale Bedrohungen gemeinsame Maßnahmen braucht ist offensichtlich.

    Die Frage ist nicht, ob es sie braucht, sondern welche die richtigen sind.

    Und darüber gibt es sehr wohl Diskussionen und auch Proteste von Linken.

    Und das hätte in diesen Artikel gehört.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Sie haben Recht, lieber Arne!



      Und was Herrn Spahn betrifft: Er belegt halt dass es in der Politik Bereiche gibt, die von derart eklatant sicherheitsrelevanter Bedeutung sind, dass sich Inkompetenz katastrophal auswirkt. Darauf sollte man in Zukunft ein größeres Augenmerk richten, wenn es mal wieder um die Vergabe entsprechender Positionen geht.

  • Unter diesen autoritären Linken befinden sich auch viele gut verdienende Medienschaffende, die sich, wenn sie nicht gerade heldenhaft auf der Couch liegend und sich das Essen von Niedriglöhnern per Lieferservice kommen lassend, lautstark über gute und schlechte Wissenschaftler/Innen äußern.



    Statt dessen wäre es eine wundervolle Geste, sie würden ihre Popularität zur Unterstützung jener nutzen, die durch die Pandemie finanziell besonders betroffen sind und diesen Unterstützung in Form von Spenden, Zuwendungen oder materiellen Hilfsmitteln wie Masken, Selbsttests und Grundnahrungsmitteln sowie Obst und Gemüse zukommen lassen.

  • Danke! Von einem "Ungeimpften".

    Leider viel zu spät. Ich sehe keine andere Chance, als die typischen Corona-Demos. Würde sofort auf linke Demos gehen. Es gibt sie aber nicht.

    • @Kakaobutter:

      Sie Armer. Schlimmschlimm.

    • @Kakaobutter:

      Natürlich gibt es die nicht.

      Offensichtlich sind Linke doch noch besser in der Lage, schlichte Sachverhalte zu erfassen, wie etwa die Addition von 1 plus 1 zu 2 nachzuvollziehen.

      Bei vielen Ungeimpften und Coronaleugnern ist diese Fähigkeit verloren gegangen.

      • @Jim Hawkins:

        Diese Überheblichkeit ist es, welche Leute in die Radikalität führt. Wer imer als "dumm" dargestellt wird, wird irgendwann aggressiv.

        Die Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit beruht nicht auf Fakten, sondern auf Idealen. Konservative finden Sicherheit (vor Ansteckung) wichtiger. Liberale finden Freiheit wichtiger. Linke sind traditionell eher liberal (offene Grenzen, freie sexuelle Orientierung, Drogen usw.). Nur aus purem Trotz gegen die vermeintlich von Rechten dominierten Corona-Demos haben sie eine Pro-Regierungshaltung angenommen. CDU/SPD sind nun wirklich keine linken Parteien. Und der Autor dieses Artikels hier vertritt sehr wohl linke Ideale. Aus diesen vom Autor genannten Gründen lehne ich die Corona-Restriktionen und Impfpflicht ab. Das ist eine sehr linke Sichtweise.

    • 0G
      06792 (Profil gelöscht)
      @Kakaobutter:

      Haben sie schon einmal überlegt sich einfach impfen zu lassen?

      Es ist kostenlos, sicher, schützt vor schwerer Erkrankung und entlastet die Krankenhäuser.

    • @Kakaobutter:

      Kurz und Deutlich:



      Wer es als eine "Chance" begreift mit neu-und parareligiösen Heilsbotschaftern, esoterischen Spinnern und Faschos demonstrieren zu können, der hat auf linken Demos nichts zu suchen und auch nichts zu finden.



      Ich habe mich schon öfters mal darüber geärgert dass sich bei uns auch gerne mal eine Schwurblerabteilung einklinkt. Die kleben einem manchmal wie Hundesch... am Schuh. Gut, dass da mal ein Klärungsprozess in Gange kam.

  • Wer Freiheit möchte und gegen autoritäre Einschränkungen des Lebens ist, der muss für eine allgemeine Impfpflicht sein, denn nur so werden sich bei der bevorstehenden Omikron-Ausbreitung weitere freiheitsberaubende Lockdown-Massnahmen verhindern lassen.



    Was ist schon ein kleiner Pieks in den Oberarm, wenn dafür keine Läden geschlossen werden müssen, Menschen wieder feiern können, Künstler ihren Beruf ausüben, Kinder zur Schule gehen können usw.



    Besonders die Menschen, die sonst sterben müssten, weil für mache die Freiheit sich nicht impfen zu lassen über allem steht, gewinnen die Freiheit zu leben.

  • Ein weit verbreiteter Denkfehler scheint zu sein, dass „Linke“ irgendwie „allen alles verzeihen“ und mit „jedem ihr letztes (?) Brot teilen“ würden – oder müssten, sonst wären sie nicht links. Das sehe ich nicht so! In der Praxis sind Linke oft kämpferisch, fordernd, die Realität nicht als „gegeben“ hinnehmend. Aus meiner Sicht ist „links“ eher folgendes:



    aEmpathie für seine Mitmenschen haben.



    bVerstehen, dass die Welt ungleich ist, und das tendenziell ändern wollen,



    cfür andere und sich selbst (!) ein gutes Leben anstreben.



    Wenn man dazu noch weiß, dass diese Welt nicht vom Himmel fällt, weiß ich, dass ich aktiv dafür tätig sein muss. Eine Linke, die dazu noch Verstand & Vernunft hat, schließt daraus folgendes:



    1die moderne Gesellschaft basiert auf Wissenschaft, Technik und Leistung (der Arbeitenden),



    2auf Selbstdisziplin und Anerkennung der Rechte und Freiheiten der anderen.



    3auf gegenseitiger sozialer Kontrolle – dass eben nicht jede machen kann, was sie will, insb. nicht, wenn sie damit anderen schadet.



    Und daraus wiederum schlussfolgert, dass man als richtig erkannte Dinge durchsetzt und als falsch erkannte Dinge verhindert.



    Und aus dieser Analyse folgt ganz banal:



    I Im ersten Schritt checke ich die Realität und prüfe, was überhaupt gegen Corona hilft (AHA, Impfen, …), erläutere das als Fachfrau möglichst neutral allen Menschen.



    II stelle Regeln auf und fordere zur Befolgung auf.



    III wenn das nicht reicht, wäge ab und prüfe, was ich verhindern muss und was dafür die sinnvollste Methode ist.



    Wenn der zu verhindernde Schaden hier „Tod von X und Schäden von Y Menschen“ ist (leicht ausrechenbar), dann mag bei den „Auch Vernünftigen“ schon die Ansprache reichen, damit sie AHA einhalten, bei dem nächsten das Bußgeld und den Dritten muss man vielleicht zu Hause einsperren. Das hängt ja nicht von mir, sondern von der Einsicht des Gegenübers ab.



    Vernünftig – und damit links – scheint mir hier, die jeweils am wenigsten einschneidende Maßnahme zu wählen.

    • @Eokdipl:

      Herzlichen Dank!



      Ihren Ausführungen kann ich mich nur voll inhaltlich anschließen.



      Es ist hin und wieder einfach auch mal wieder nötig deutliche Grenzlinien nachzuziehen und grundsätzliche Marksteine wieder sichtbar zu machen. Da wurde wohl schon einiges vom Moos der Beliebigkeit in den vergangenen Jahrzehnten überwuchert. So auch der Grundsatz dass individuelle Rechte dort ihre Grenzen haben wo das Allgemeinwohl gefährdet wird.



      Links ist nicht irgendwie beliebig, sondern gerade auch dem Allgemeinwohl verpflichtet - oder es existiert nicht. Und pubertäre antiautoritäre Ansichten und Reflexe haben nichts mit einer Gegenwehr gegen Autoritarismus zu tun.



      Hier wird zu gerne mit vermeintlichen "Grundrechten" argumentiert. Nur: Das Recht darauf, als gemeingefährliche Virenschleuder unter meinen Mitmenschen rum zu rennen, existiert ganz einfach nicht. Das Bundesseuchengesetz regelt das Nähere - und zwar schon lange.



      Mithin haben wir es nicht nur mit quasipubertärer Renitenz, nachhaltiger Realitätsverweigerung und narzisstischer Egomanie zu tun, sondern eben auch mit jämmerlichen Defiziten bei der staatsbürgerlichen Allgemeinbildung.

  • Ich bin froh über diesen Artikel. Und ich wundere mich schon darüber, wie leichtfertig gerade in diesem Forum darüber hinweggegangen wird, dass eine Impfpflicht einen schweren Grundrechtseingriff bedeutet und eben keine Kleinigkeit ist. Und ob jemand Eingriffe in seinen Körper hinnehmen muss, damit andere geschützt werden, ist nicht so einfach zu beantworten. Eine Pflicht zur Blutspende gibt es zum Beispiel nicht, und zwar nicht einmal dann, wenn sie in einer konkreten Situation Leben retten würde - der Mensch ist keine Blutbank. Und vermutlich ist eine Blutspende mit weniger Risiken behaftet als eine Coronaimpfung, an der man ja durchaus erkranken kann. Aber selbst wenn man eine Impfpflicht befürwortet, sollte man wenigstens Respekt vor denen haben, die anderer Auffassung sind. Bin ich ein Impfgegner? Sicher nicht, im Gegenteil, ich halte es für vernünftig, sich impfen zu lassen

    • @Jochen Laun:

      Man sollte schon ein wenig über den Tellerrand hinaus blicken. Es gibt keine Lösung dieser Krise ohne Grundrechtseingriffe. Die Frage ist nur, wessen Grundrechte wie stark eingeschränkt werden und da ist der Eingriff durch eine Impfpflicht wesentlich geringer als der durch Erkrankungen, Todesfälle, Geschäftsschließungen, Unterrichtsausfall und Ausgangssperren.

    • @Jochen Laun:

      Ja, den Coronaleugnern ist es merklich gewonnen, die Oberhoheit über die Diskussion zu erlangen. Dass den verpflichtet Geimpften dadurch das Leben gerettet wird, kommt in der Diskussion nicht mehr vor.



      Ich erwarte jetzt sehnsüchtig eine mit Schmackes geführte Diskussion darüber, ob man Grundrechte und Freiheit seiner Kinder einschränken darf, wenn sie dem Ball auf die Strasse hinterherlaufen, während gerade ein LKW angebrettert kommt. Eltern-Diktatur höre ich im Geiste die (QA-) Nondenker brüllen.

    • @Jochen Laun:

      "ich wundere mich schon darüber, wie leichtfertig gerade in diesem Forum darüber hinweggegangen wird, dass eine Impfpflicht einen schweren Grundrechtseingriff bedeutet und eben keine Kleinigkeit ist."

      Ist ihnen bekannt, dass in Malta 96% aller über 12jährigen geimpft sind..??.. Und ich habe noch nichts davon gehört, dass dort jemand über irgendwelche Grundrechte lamentiert..

      Es tut mir leid, aber für solche "Argumente" fehlt mir jedes Verständnis. Man muss sich ja geradezu schämen für soviel egoistisches rumgejammer...

      Am Anfang der Impfkampagne war die Sorge ja vielleicht noch berechtigt... aber mittlerweile kann man wohl nur noch davon ausgehen, dass Leute die damit argumentieren mit aller Macht die Augen verschließen..

      Die Folgen davon kennen wir mittlerweile.. Ach nee stimmt nicht... Wir wissen ja noch gar nicht was Omikron uns bringt...

      • @Wunderwelt:

        Wer den Hinweis auf Grundrechte für 'egoistisches Rumgejammer' hält, ist für die Demokratie ebenso verloren wie so mancher Querdenker. Es ist schon erschreckend, was man sich anhören muss, wenn man einer Impfpflicht skeptisch gegenübersteht.

        • @Jochen Laun:

          Es geht diesen egoistischen Herumjammerern nicht um die Grundrechte. Sie nutzen ein - wohlgemerkt: falsches - Verständnis der Grundrechte lediglich, um egoistisch herumjammern zu können.

        • @Jochen Laun:

          Ich finde es schwierig hier von einem Grundrechtseingriff zu sprechen.

          Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Art 2. (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

          Jeder bezieht sich hier auch auf die Menschen, welche sich aufgrund von z.B. lebenbedrohlichen allergischen Reaktionen des Körpers nicht impfen lassen können.

          Diese Menschen sind auf die Solidarität anderer Angewiesen, während es wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine Impfung die körperliche Unversehrtheit fördert. Sie schützt.

          Solange ihre Meinung keinen Einfluss auf das Leben anderer hat, stimme ich Ihnen völlig zu. Dann bitte keinen Eingriff in Grundrechte. Wenn Freiwilligkeit aber die körperliche Unversehrtheit der Gesamtbevölkerung gefährdet, weil 1/3 der Meinung ist, sich nicht impfen lassen zu wollen, dann möchte ich eine Pflicht zur Impfung um die Grundrechte, derjenigen zu schützen, die es selbst für sich nicht können.

          Viele Grüße

        • @Jochen Laun:

          Was ist eigentlich mit den Grundrechten der an Corona erkrankten oder verstorbenen? Irrelevant?

          • @Kaboom:

            Natürlich nicht. Sonst gäbe es ja gar keine Diskussion.

            • @Jochen Laun:

              Eine "Diskussion" gibt es exklusiv über die Rechte der Ungeimpften. Es gibt keinerlei Diskussion über den Anteil und die Verantwortlichkeit der Ungeimpften an der Zahl der Toten und Erkrankten. Obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass es eine enge Korrelation zwischen dem Impfstatus und der Inzidenz gibt.



              Und der Grund dürfte offensichtlich sein: Man will diesen Leuten nicht auf die Füße treten. Nicht mal dadurch, dass man die Wahrheit sagt.

          • @Kaboom:

            DANKE

        • 0G
          06792 (Profil gelöscht)
          @Jochen Laun:

          Ich empfehle ihnen ein paar Berichte über die Geschichte von Impfungen zu lesen.

          Es gab immer eine kleine Gruppe die in den Impfungen den Weltuntergang gesehen haben. z.B. bei Pocken, Kinderlähmung, Masern usw.

          In der Realität sind Impfungen eine unglaubliche Erfolgsgeschichte die vielen Menschen schwere Erkrankungen erspart hat und die Lebenserwartung drastisch erhöht hat. So wird es auch bei Corona sein.

          • @06792 (Profil gelöscht):

            Es geht nicht um das, was die Impf"verweigerInnen" befürchten, sondern um Grundrechte, um die eigene körperliche Integrität. Und da kann ich @JOCHEN LAUN gut verstehen. Bei Diskussionen um Grundrechte kann man Bedenken gegen die Impfpflicht nicht einfach beiseite wischen. Das gehört bei mir zu "Wehret den Anfängen". Meiner Erfahrung nach unterstellen einem Menschen, die vorbehaltlos für eine Impfpflicht sind, man sei Impfgegner. Stimmt aber nicht - ich hatte schon die Booster.

            • @resto:

              Danke. Ich bin ebenfalls geboostert, freue mich, dass es Impfstoffe gibt, und finde Hausbesuche bei Gesundheitsministern abscheulich. Gleichzeitig finde ich den Volkszorn der Geimpften und ihr verbreitetes Freund-Feind-Denken unschön.

            • @resto:

              Schauen Sie sich den Medikamentencocktail an, der Covid-Erkrankten auf der Intensivstation verabreicht wird. Da haben Sie einen echten Eingriff in Ihre körperliche Integrietät.



              Einfach nur noch albern, dieses Dramatisieren des kleinen Pieksers. Ein Blitzer am Straßenrand ist ein schlimmerer Eingriff in meine köInt!

            • 0G
              06792 (Profil gelöscht)
              @resto:

              Von einer Diskussion über Grundrechte werden die Krankenhäuser halt auch nicht leerer.

              Aus meiner Sicht wird das Thema rausgeholt weil es objektiv keine wirklich guten Argumente gegen eine kostenlose, sichere und effektive Impfung gibt.

  • Ich finde das ein bisschen unterkomplex. Der Staat betreibt mit Impfregelungen Biopolitik - das ist natürlich auch eine Form von Herrschaftsausübung, aber ihr unmittelbares Ziel ist eben die Hege und Pflege des Staatsvolkes, welches gebraucht wird (als Arbeitskräfte, Steuerzahler, Konsumenten, Soldaten). Letztlich handelt es sich um staatlichen Schutz der Mehrheit, bzw. vulnerabler Bevölkerungsgruppen vor dem verantwortungslosen Verhalten einer (großen) Minderheit. Ich halte aus einer linken Perspektive eine Impfpflicht unter den derzeitigen Bedingungen für weniger autoritär bzw. repressiv als z.B. die Hartz IV Gesetzgebung.

  • Bravo. Viel mehr muss ich dazu eigentlich nicht sagen. Vielleicht lohnt es sich aber noch, darauf hinzuweisen, dass es genug historische Beispiele dafür gibt, dass auch von der Linken geforderte repressive Maßnahmen, und sollten sie doch die "Richtigen" treffen, am Ende gegen sie selbst Einsatz fanden. Man muss höchst vorsichtig sein, welche Tore man befürwortet zu öffnen und welche lieber nicht. Ansonsten: Antiautoritär oder nicht? Da sollen sich viele Linke hierzulande endlich mal entscheiden.

    • @BazaarOvBirds:

      "links" ist nicht definiert als "antiautoritär". Das ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise.

      • @PPaul:

        Das habe ich niemals gesagt. Ich weiß auch nicht, wie man das aus meinen letzten Sätzen herauslesen kann. Es gibt herzulande viele Linke, die sich nicht sicher scheinen, ob sie lieber dem antiautoritären oder dem autoritären linken Spektrum angehören wollen. Da fehlt oftmals, so fürchte ich, ideologische Bildung. Meine Hoffnung ist, so sind meine Sätze zu verstehen, dass diese Ausdifferenzierung noch breitflächig, gegebenfalls aus aktuellem Anlass heraus, stattfinden wird.

  • Dieser Artikel ist Prinzipienreiterei, macht aber keine konkreten Vorschläge. Manche Dinge müssen vom Staat durchgesetzt werden, andere nicht. Welche Dinge dazugehören, ist eine politische Frage, und muss demnach politisch ausgehandelt werden.

  • Man sollte allerdings auch skeptisch gegenüber dem Freiheitsbegriff der sich in ihrer Freiheiten beschnitten Fühlenden sein.



    Denn hier wird darunter die Freiheit vor Verantwortung gegenüber Anderen und der Gesellschaft verstanden.

  • Dass man so etwas doch noch mal in der TAZ lesen darf :-) Danke ! Diese Zeitung wurde einmal für Antiautoritäts-Meinungen gegründet. Schön, wenn sie sich darauf besinnt.

    • @Claus Lavall:

      Nö, wurde sie nicht.

  • Es gibt ständig Aufrufe von Anarchisten:



    sich mit dem Krawall in den Niederlanden gemein zu machen,



    jeden Gehorsam zu verweigern - weil der Staat der Befehlshaber sei.



    Jörg Wimalasena macht den selben Fehler wie diese Webseiten (nicht nur Zündlumpen, sondern auch einige andere):



    in Bolsonaros Brasilien braucht es überhaupt keinen Gehorsam gegenüber dem Staat, weil Bolsonaro keinerlei Infektionsschutzmaßnahmen anordnete.



    Dagegen gab es Massenproteste, die forderten Bolsonaro des Amtes zu entheben.



    Zu Beginn der Pandemie in Brasilien organisierten viele Gruppen in Sao Paulo in Nachbarschaftshilfe die Versorgung von Armen mit Masken und vielem anderem.



    Jetzt lassen sich dort alle impfen. Siehe taz-Artikel.



    Einzig das Pockenvirus ist ausgerottet. Das ging damals nur durch sofortiges Impfen in jeder Gegende des Ausbruchs. Eine Art Umzingelung.



    Bei Ebola mussten die Einheimischen strikte Regeln lernen und durfen ihre Toten nicht selbst bestatten.



    Das hat alles mit "Linke" nichts zu tun.

    • @nzuli sana:

      Richtig. Aber die bloße Erkenntnis, dass sich Leute aus Vernunft impfen lassen und Vorsicht walten lassen (Regierung hin oder her), gibt es in Schwurblerkreisen und denen, die sie verteidigen, nicht.

      Ich finde es übrigens auch nicht besonders links, auf eine Impfung zu verzichten, das ist eher dumm.

      • @DaW:

        Die Krux liegt doch aber darin, daß viele Menschen es eben nicht aus Vernunft gemacht haben, sondern aus Opportunität (wollen wieder Reisen, zum Karneval etc.).

        Und deren Lust, immer weiter mitzumachen, scheint meiner Beobachtung nach zu schwinden. Ich habe nicht eben wenige Bekannte in meinem Umfeld, die nach der 2. Impfung gesagt haben, die 3. geben sie sich auch nicht mit Zwang (der Nebenwirkungen wegen) und es sind noch einige dazu gekommen, die die 3. Impfung inzwischen hatten und wegen der Nebenwirkungen eine 4. garantiert nicht haben wollen.

        Selbst, wenn wir die mit einer Impfpflicht noch mal einen Piks weiter kriegen, 2 Pikse weiter dürfte nur noch mit enorm viel, teuer erkauftem Zwang möglich sein. Daß dieser Weg irgendwann darin mündet, daß alle wieder friedlich miteinander sind, darf man sehr stark bezweifeln.

        Man hätte statt über Zwang auch mal über kluge Boni und Anreize nachdenken können. Ja, mag unorthodox sein, aber das war eine generelle Impfpflicht von 5 bis 155 bisher auch. Und mit kluge Boni meine ich mehr als ne Bratwurst.

        Man hätte sogar beides miteinander verbinden können: wer sich bis xx impfen läßt, bekommt yy. Ist bis Zeitpunkt z dadurch nicht ein Impfquote von abc Prozent erreicht, werden wir über eine Impfpflicht nachdenken müßen. So würde man sogar den ein oder anderen Opportunisten noch zum 3.,4. oder 5. Piks bringen können.

        Stattdessen setzt man kreativ wie eine senile Linsensuppe gleich auf den maximalen Zwang.

  • Warten wir doch einfach ab, bis durch den Irrsinn der Impfgegner und Coronaleugner der nächsten Mord geschieht.

    Oder bis es tatsächlich Anschläge auf Impfzentren gibt. Gedroht wird ja schon lang mit beidem.

    "Die Coronabestimmungen können zum Teil nur mit härtesten Maßnahmen durchgesetzt werden."

    Ist das so?

    Sicherheitsleute waren ruppig zu einem ohne Maske. Ein Skandal, wie es ihn noch nie in diesem Land gegeben hat.

    Jeder Schwarze, der in racial profiling gerät, wird ja bekanntlich mit Samthandschuhen angefasst.

    Das Problem ist doch eher, dass die Coronaleugner und Impfgegner sich zumindest im Osten ganz offen mit Nazis verbünden und einen Umsturz wollen.

    Und dagegen geht die Polizei mit lächerlicher Contenance vor.

    Der ganze Artikel ist übrig wie ein Kropf.

    • @Jim Hawkins:

      Danke! Vor allem kann mir doch auch niemand erzählen, dass er oder sie zu arm für eine Maske ist.

    • @Jim Hawkins:

      "Warten wir doch einfach ab (...) bis es tatsächlich Anschläge auf Impfzentren gibt" (Jim Hawkins)



      Es gab und gibt sie bereits, lieber Jim:



      www.tagesschau.de/...pfzentren-101.html

      Und das kam nicht überraschend um die Ecke. Apocalyptiker, Faschos und Paraneuiker ergeben eine ziemlich explosive Mixtur.

      • @LittleRedRooster:

        Schau mal einer an, das wusste ich gar nicht.

        Was auch auffällig, jetzt warnen alle vor einer drohenden Radikalisierung, die ja von Anfang an wie das Gewitter in der Wolke in diesen Protesten drin war.

    • @Jim Hawkins:

      Danke für die klaren Worte. Ich unterschreibe sofort.

    • @Jim Hawkins:

      Bin soweit bei Ihnen. Aber die Geschichte mit dem Umsturz....Denken Sie da kommt was ganz Neues?



      Bleibe gespannt!

      • @Bunkerratte:

        Ich denke, das mit dem Umsturz ist erst einmal ein feuchter Traum derer, die ihn hegen.

        Dass im Bundestag eine Partei sitzt, die die Forderungen der "Bewegung" eins zu eins mitgeht, ist schon nicht ohne.

        Dass sich Bürger, Alternative und Esoteriker mit Reichsbürgern und Nazis verbinden, auch nicht.

        Dass der Antisemitismus seit Jahren zunimmt und nach wie vor verharmlost und relativiert wird, ist auch ein ganz ungutes Zeichen.

        Leute, die mit allem hadern, egal aus welche Schicht oder Klasse sie kommen, enden oft dort.

        Und die haben nur noch eine Antwort auf alle Fragen.

        • @Jim Hawkins:

          So weit, so schlecht!

          Bleibe gespannt, sie ooch?

          Was die Klassengeschichte angeht...scheint es in diesem Forum, Vielen gut genug zu gehen um sich nicht zu scheren. Skol!

    • @Jim Hawkins:

      Natürlich muss man gegen drohende Gewalttaten präventiv möglichst autoritär vorgehen.

      Und wenn es eh schon Racial-Profiling gibt, dann kann man den Irrsinn ja auch gleich auf alle ausdehnen!

      FJS würde wohl in zustimmender Rührung eine Träne verdrücken…

      Ich bin nicht so vermessen zu behaupten ich wüsste wie man da deeskalieren könnte, aber ich glaube halt doch, dass es die rabiate Staatsmacht nicht richten wird. Das hat noch nie geklappt…

      • @Nafets Rehcsif:

        Wieso denn auf alle ausdehnen?

        Fühlen Sie sich wohl, wenn in der U-Bahn einer ohne Maske aufkreuzt?

        Sprechen Sie ihn an oder lassen sie es, weil er vielleicht ein Messer dabei hat?

        Auf diesen Personenkreis kann man gar nicht autoritär genug reagieren.

        • @Jim Hawkins:

          Auf welchen „Personenkreis“? Wir haben keine 15Mio. rabiate Vollspinner, das ist einfach nicht richtig…

          • @Nafets Rehcsif:

            Natürlich nicht.

            Da sind erstmal die, die sich nicht impfen lassen können.

            Dann der Typus des süddeutschen Homöopathie-Anhängers mit esoterischer Schräglage.

            Dann die AfD und ihre Wähler.

            Dann Leute, die im Internet in schlechte Gesellschaft geraten sind und Unsinn glauben.

            Und, gerade Osten zunehmend die Drahtzieher der Proteste, Nazis, Hools, Reichsbürger, Q-Anon-Gläubige.

            Die eskalieren die Sache im Netz und auf der Straße.

            Wenn ich jetzt in der U-Bahn einen ohne Maske sehe, weiß ich nicht, wes Geistes Kind er ist.

            Natürlich muss man auf die Gemäßigteren einwirken. Bloß wie?



            Schaut man sich die Proteste an, kommt man schnell zu dem Schluss, dass die keinen Gesprächsbedarf haben.

  • Das Linke grundsätzlich mit einem autoritären oder zumindest durchsetzungsstarken Staat Probleme haben halte ich leider für ein Gerücht. Es kommt halt immer drauf an welche Ziele der Staat verfolgt, wenn das paßt werden auch gerne mal beide Augen zugedrückt. Außerdem haben wir hier es hier sozusagen mit einem Katastrophenfall zu tun da muß man schon mal klotzen statt kleckern.

  • 7G
    7363 (Profil gelöscht)

    > Das sind die Szenen, die eine konsequente Umsetzung von Coronamaßnahmen fast zwangsläufig erzeugt.

    Klingt als ob die heile Welt Blase gestört wurde. Entschuldigen sie die "Szene" vielmals.

    Und was meine Meinung angeht: Wer keine 50 eur



    für ne Strafe hat, soll eine Maske aufsetzen,



    wer keine Maske hat soll nicht Ubahn fahren.

    Ich bin hier klar auf der Seite der Securities. Warum verhält er sich nicht kooperativ? Es wird docu nichts von ihm verlangt ausser dass er eine Maske aufsetzt?! Das ist wie ohne Fahrschein fahren. Wo ist denn das Problem?

  • "(...)In der Covidkrise entdeckten und entdecken viele eigentlich antiautoritäre Linke offenbar ihre Liebe zu Polizei und Obrigkeit(...)"

    ...und auch zum Militär:

    Da ist ein General Carsten Breuer, der laut Medienberichten bisher offensichtlich die Aufgabe hatte, die zivilen Hilfeanforderungen an das Militär umzusetzen. Und der bekommt nun praktischerweise vom neuen Bundeskanzler ganz offen die Zuständigkeit übergeben, diese Aufträge der Truppe in einem gesellschaftspolitisch zunehmend sensiblen Bereich doch gleich selbst zu erteilen. Es wäre nicht das erste Mal in der Weltgeschichte, dass die Generalität dann irgendwann die Feststellung trifft, die demokratisch noch halbwegs legitimierten Instanzen seien ja nicht in der Lage, die "notwendigen" Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung zu gewährleisten, folglich nehme man das also nun selber in die Hand!

    Passend zum Kommentar erscheint da das bewusste Wegschauen all' jener, von denen an dieser Stelle eigentlich heftigste Kritik zu erwarten wäre: während die Friedenskämpfer – etwa aus dem Umfeld des abgewählten "Freiburger" MdB Tobias Pflüger aus Tübingen – in früheren Zeiten sofort Schnappatmung bekommen haben, wenn sich die Bundeswehr unter klarer ZIVILER Führung nützlich machen durfte, herrscht hier nun das berühmte ohrenbetäubende Schweigen! Schließlich gehe es jetzt ja um Seuchenbekämpfung und – wohl noch wichtiger – um den Kampf gegen – vermeintlich – "rechte Schwurbler", und da ist denen dann auch jedes Mittel recht. Schon die Personalie des Dr. Hans-Ulrich Holtherm (ein weiterer General, der auf Betreiben des damaligen Gesundheitsministers Spahn seit März 2020 in dessen Ministerium eine Abteilung für "Gesundheitsschutz, Gesundheitssicherheit, Nachhaltigkeit" in Uniform befehligt) stieß bei den Militär- und Gesundheitspolitikern der Partei DIE LINKE auf bemerkenswertes Desinteresse. Lediglich die Haushälterin Gesine Lötzsch kritisierte diese Ernennung damals in einem "junge welt"-Gastbeitrag.

  • 7G
    7363 (Profil gelöscht)

    "Linke bleibt autoritätsskeptisch" impliziert dass alle Linke es bereits waren. Linke Politisierung ist aber per se ganz und garnicht frei von Autoritäten im Sinne von Regierung und Gleichschritt?

    Allerdings ist das ja eine der großen Bruchlinien zwischen Stalinisten und Anarchos um es mal ganz grob auszudrücken. Mit einer Welt von Ideen dazwischen :)

  • Wir haben doch schon längst Impflicht für alle, zB bei Masern glaube ich. Oder ein paar andere, nach der Geburt und dann etwas später. Die Pocken konnten durch die Impflicht ausgerottet werden, und sogar ein Impfgrgner wie Rudolf Steiner ließ sich annodunnemals impfen .. (und riet es auch für Kinder, „aus pragmatischen Gründen“.

  • "Rechtschaffene Bürger mussten sich vor der Polizei rechtfertigen, warum sie sich frei in der Öffentlichkeit bewegten, obwohl die Erfahrungswerte für den Nutzen einer Ausgangssperre widersprüchlich waren."



    Offenbar kamen Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das mag an Methoden oder der Komplexität des untersuchten Gegenstandes gelegen haben. Tatsächlich konnten anhand harter Lockdowns inkl. Ausgangsbeschränkungen ein deutlich positiver Effekt auf die Verbreitung erreicht werden. Siehe Beispiel Portugal:



    "Die Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen hatten Ende Januar mit 878 ihren Höchststand erreicht. Kurz darauf wirkte der wenige Tage vor dem Höchststand der Inzidenz verhängte Lockdown – die Fallzahlen sanken so rapide, wie sie von Ende Dezember an gestiegen waren. Das geht aus Tagesspiegel-Zahlen hervor.



    Seitdem sind die Zahlen nicht mehr gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei nur noch 28. In Deutschland, das sich noch in der dritten Welle befindet, liegt sie bei 138. Zum Vergleich: Als die Fälle pro 100.000 Einwohner ihren Höchststand in Portugal erreichten, lag die Inzidenz in Deutschland bei 104."



    www.tagesspiegel.d...ende/27049234.html

    • @Uranus:

      Portugal hat mit Wirkung 1.12. wieder einen Lockdown ins Werk gesetzt. Dieser geht mindestens bis 09.01.

    • @Uranus:

      Nur war die Portugiesische Ausgangssperre ganz anders gestaltet als die nächtliche Ausgangssperre in DE.



      Und nein Äpfel sind keine Birnen. Aggregierte Zahlen aus Studien sind auch nicht vergleichbar, wenn die Rahmenbedingungen abweichen.

      In den NL hatte man eine vergleichbare Rgelung wie in DE - nur 1 Besuch und nächtliche Ausgangssperre. Das RIVM - das dortige RKI - kam zur Erkenntnis, dass beide Maßnahmen zusammen (!) ca. 10% Effekt hatten und dass sie den eigentlichen Effekt der nächtlichen Ausgangssperre daran nicht bemessen konnten.



      Also ein verhältnismäßige schwerer Eingriff für eine kleine und klare Wirkung. Well, "in höchster Not" augenscheinlich verfassungsgemäß wie vom BVerfG festgehalten. Dennoch eher fragwürdig vom Ergebnis her.

    • @Uranus:

      Ich fände es gut und interessant, wenn sich der Autor aus seiner antiautoritär-linken Position in einem Artikel mit dem Schutz und Versorgungssicherung von Alten, Kranken und Menschen mit Behinderungen und damit mit Behindertenfeindlichkeit, Leistungsgesellschaft, Sozialdarwinismus, "weicher Triage" [1] u.ä. auseinandersetzen würde.



      [1] taz.de/Corona-in-den-Kliniken/!5818729/

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Mit Leuten die sich beim Autofahren nicht anschnallen wollen gibt es auch keine "offene Diskussion" über die persönliche "Anschnallhaltung".

    Und es würde auch niemand irgendwas konstruieren das der "Protest gegen den Gurt" eine linke Perspektive braucht.

    Ohne Gurt / Ohne Impfung ist halt einfach Irre gefährlich / teuer für die Gesellschaft. Also Schluss mit dieser Politisierung und solchen Artikeln.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Peinlich berührt muss ich an meine frühere Formel "ich werd mich doch nicht an eine solche Höllenmaschine (Auto) schnallen - tu ich ja bei Kettensägen auch nicht". Puh. Gottseidank lange her, Schwamm drüber.



      Wenn ich durch die Scheibe fliege und mir die Schlagader dabei aufschneide, bin ich immerhin der einzige, der verblutet.



      Wenn ich mich freiwillig als Biotop für neue Mutationen eines Virus zur Verfügung stelle, gefährde ich langfristig evtl.die ganze Menschheit.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Die Gurtpflicht heißt nicht umsonst Gurtpflicht. Das ist bereits eine vorschrift. Derzeit gibt es noch keine Impfpflicht und daher ist Gurt anlegen und Impfen derzeit ein falscher Vergleich.

  • Generell sehe ich eine Schwierigkeit bzw. ein Dilemma darin, vulnerable Mitglieder der Gesellschaft zu schützen, wenn systematisch die Fokussierung auf die eigene Person bewirkt wird, Konkurrenzverhältnisse befeuert werden, Menschen teils schlecht bildet werden, Illusionen der (Konsum)Freiheit geschaffem werdem und Personen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und ausgegrenzt (Armut) werden. Dies alles behindert rationale und solidarische Entscheidungen. Wie also antiautoritäre-linke/anarchistiche Politik in wenig linken Gesellschaftsverhältnissen umsetzen? Ein Beharren auf dem "schrägen", unsozialen Verständnis von Selbstbestimmung und "Freiheit" kann es aus linker Sicht ja auch nicht sein. Eine linksradikale Umwälzung der Verhältnisse dürfte am effektivsten Abhilfe schaffen. Aber auch mehr Umverteilung, d.h. Anhebung unterer Einkommen, größere Besteuerung der Reichen, Ausbau der Bildungssysteme, sozialer Wohnungsbau, Rücknahme von Privatisierungen wären Reformen, die das Leben bisher Benachteiligter verbessern würden. Aber auch letztere Reformen - so notwendig sie auch sind - würde ein rationaleres und solidarischeres Verhalten viel zu langsam herbeiführen.

    • @Uranus:

      *Menschen teils schlecht gebildet werden



      **Illusionen der (Konsum)Freiheit geschaffen werden

  • Gerade mit Autoritätsskepsis erkennt man ja auch, wenn die Autorität Richtiges tut.



    Weil, Skepsis ist ja was anderes als fundamentaler Antiautoritarismus. Wie kritisch hinterfragen auch beinhaltet, Alternativen und die Konsequenzen der eigenen Position mitzudenken.

  • Ganz wunderbar! Hetze hat noch nie was gebracht und bringt auch weiter nichts. Ich bin auch geimpft und finde es unglaublich wie über andere Menschen gesprochen wird, die anders denken. Wenn ich Angst vor Corona habe, dann gehe ich nicht auf Feste mit 100 weiteren Personen, nur weil es mir erlaubt ist. Da muss ich dann schon meinen Menschenverstand einschalten und nicht die Schuld einfach auf eine Gruppe abwälzen, die auch Ängste haben. Es mögen nicht meine sein, aber ich habe sie zu respektieren!

    • @Lin:

      "Hetze hat noch nie was gebracht und bringt auch weiter nichts." Zustimmung. Allerdings ging die Hetze ja von den "Querdenkern" aus, die massiv gegen die Pandemiebekämpfung gehetzt haben und es weiterhin tun. Auf dieser Seite ist die mit Abstand schlimmere Hetze anzutreffen.



      "Ich bin auch geimpft..." Super! Danke!



      "...und finde es unglaublich wie über andere Menschen gesprochen wird, die anders denken." Naja, kommt drauf an was diese anderen denn denken. Wer sich die Pandemie wegdenkt, und dadurch die Pandemie für alle anderen noch verschlimmert, sich einer wissenschaftlichen Aufklärung verweigert und dadurch zur Lebensgefahr für Alte, Kranke und Schulkinder wird... wie soll über so jemand gesprochen werden?



      "Wenn ich Angst vor Corona habe, dann gehe ich nicht auf Feste mit 100 weiteren Personen, nur weil es mir erlaubt ist. Da muss ich dann schon meinen Menschenverstand einschalten und nicht die Schuld einfach auf eine Gruppe abwälzen, die auch Ängste haben." Das Problem ist nicht die Angst vor der eigenen Coronaerkrankung. Das Problem ist die Überlastung/Kollaps der Gesundheitsversorgung. Schon jetzt leidet die Versorgung von vielen NichtCoronapatienten.



      "Ängste... ich habe sie zu respektieren!" Richtig. Aber es gilt auch, was Sie weiter oben zur Angst sagen: "Da muss ich dann schon meinen Menschenverstand einschalten". Und nicht mit selektiver Information oder sogar Verschwörungsmythen meine Ängste füttern.

    • @Lin:

      Wenn Sie keine Angst vor Corona haben, und dann zuhause sterben: OK! Wenn Sie aber auf eine Intensivstation gehen, dort auf Kosten anderer irgendwie am Leben gehalten werden, zur Überlastung derer, die sie am Leben erhalten beitragen, und am Ende jemand, der aus Angst vor Corona nicht auf die Party gegangen ist, aber wegen einem Unfall auch auf Intensiv muss, das Bett weggenommen haben:???

  • Also ich weiß ja nicht.... Linke sind und waren schon immer autoritätsskeptisch. Zumindest jene, die Autoritäten ablehnen. Wer Mao z.B. verehrt ist automatisch fasziniert von Gewalttaten - oder wurde dazu gezwungen.

    Man sollte sich natürlich auch nicht an das vor allem in rechtsextremen Kreisen manifestierte Bild blenden lassen, Linke hassen die Polizei. Das stimmt so nicht ganz, viel mehr wünschen sich Linke, dass die Polizei ihren Job gescheit ausführt und endlich mal etwas gegen Rechtsextremismus unternimmt, anstatt selbst in rechten Chatgruppen Hitlerbilder zu posten oder Anarcho-Laden in HH oder Berlin nach Drogen zu durchforsten.

    Zudem gibt es anarchistische Ansätze, die eine "Polizei" als überflüssig sieht, und eine selbstorganisierte Gesellschaft mit Verhaltensmustern die dem standardisierten "Hausverstand", bzw. Grundethiken vorsieht. Ohne den Einsatz von Gewalt versteht sich.

    Die Polizei steht für dubiose Korpsgeister die dauernd beschwört werden, Dienstgrade und Waffengewalt. Wie auch die Bundeswehr. Das gehört sicherlich kritisiert.



    Doch wenn die Polizei mal etwas richtig tut, und dort anpackt wo die Gewalt auch vorherrscht, dann würde sich sogar der "linke Steineschmeißer" freuen. Aber die Realität sieht leider oft anders aus.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Eigentlich kann man ja auch Spielstraßen abschaffen, schränkt ja auch die Freiheit von Autofahrern ein.

    Oder warum überhaupt ein Wirtschaftskontrolldienst? Schränkt die Freiheit der Gastronomen ein.

    Und Jugendamt? Freiheitseinschränkung für Eltern.

    etc. pp.

    Wieder einer dieser Artikel der es ok findet wenn die eigene Rücksichtslosigkeit oder Gedankenlosigkeit zum Schaden von anderen Menschen führt.

    Alles im Namen der Freiheit. Die insbesondere Rechte für sich beanspruchen.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Rücksichtslos wäre es, ohne Ansehen der Person einen medizinischen Eingriff anzuordnen.

  • Ich habe so meine Zweifel ob der Verfasser dieses Artikels den Unterschied kennt zwischen den Begriffen

    Autoritär vs. Autorität

    Der sächsische Ministerpräsident wurde mal in einem Interview darauf angesprochen und es war deutlich erkennbar, dass er den Unterschied nicht kannte.

    Ebenso wie viele Coronaleugner, die z.B. Christian Drosten, der ja nun eine echte Autorität auf seinem Gebiet ist, offensichtlich als autoritär eingestufen.

    Das mag evtl. nach Wortklauberei klingen..ich bin aber der Überzeugung, dass dieser Aspekt zentral ist für den Umgang mit Corona..und ich sehe allerorten noch eine gewisse Erkenntnislücke..

    Vielleicht wäre es ja mal einen Artikel wert, sich damit auseinander zu setzen.

    • @Wunderwelt:

      Liebe Wunderwelt (schöner Name :-)), das ist keine Wortklauberei. Auch wenn beide Wörter dieselbe Wurzel haben, bedeuten sie heute in D. völlig verschiedene Inhalte - darauf kommt es an. passt.

    • @Wunderwelt:

      "Autoritär" ist das Adjektiv, "Autorität" das Nomen. Das wars aber auch schon zum Unterschied. Bei fachlicher Autorität, wie zum Beispiel jener von Hrn. Drosten spricht man von epistemischer Autorität, die antiautoritäre Linke, beispielsweise Anarchist*innen, gemeinhin nicht als die Autorität klassifizieren, die von ihrer Kritik tangiert wird. Staatliche Autorität allerdings immer, in jedem Fall.

  • "Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht."



    Mit diesem Abschnitt bricht der Sinn des Artikels in sich zusammen und bleibt eine Spotlight-Argumentation die nur Reflexe bedient.



    So bitter es in dieser beschissenen Zeit ist: Wenn die freiwillige Solidarität der Menschen nicht weit genug verbreitet ist, dann ist die beschissene staatliche Repression das kleinere Übel gegenüber dem noch beschisseneren Coronavirus. Währenddessen sollte jede*r seine Energie dafür einsetzen, um unter Verwandten, Freunden, Nachbarn und Fremden für ein intelligentes cooles Verhalten zu werben, dass staatliche Repression erst gar nicht nötig macht: Impfen, Maske tragen, Kontakte reduzieren. Danke!!!

  • """



    Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht.



    """

    Man könnte ja beim Umverteilen die gleiche Konsequenz verlangen wie beim Impfen. Crazy stuff.

  • Wenn links heißt sich ins alternativ-esoterische Lager zu begeben , weil sog.linke Inhalte aussagelos sind,haben wir schon den größten Teil der Problematik erfaßt.Dies ist immer wieder zu beobachten wie zb Anfang der 80´ziger in Berlin, als sich u.A. entäuschte Hausbesetzer plötzlich Orange trugen und mit Malas rumliefen.Der Zulauf zu weitgehend esoterischen Inhalten läßt immer wieder beobachten-bis heute.Leider bilden sich wg der totalen Ablehnung aller staatlichen Organe etc auch erschreckende Nähen zu Rechtsradikalen heraus und sind somit als Querfront zu bezeichen.Querdenker ist eher ein verharmlosender Begriff und wird dem tatsächlichem inhaltlichen Einverständnis zw.Esoterikern und Rechtsradikalen nicht gerecht.Es gibt der Rechtradikalen Szene Steilvorlagen für ihre menschenverachtenden Ideologien! Never,never again !

    • @conny costa:

      Brandgefährlich, jede*n, der/die staatliche Autorität anzweifelt oder Maßnahmen kritisiert in eine rechtsextreme oder esoterische Ecke zu stellen.

  • endlich mal ein beitrag der diesen neuen autoritäts- und bestrafungswahn thematisiert. danke! in diesem eigentlich geliebten linken blatt habe ich diese stimme nun schon lange vermisst

    • @ecj:

      Bestrafungswahn?

      Maskenverweigerer ermorden Menschen oder schlagen andere zusammen. Das ist die Realität in Deutschland.

  • Sind denn über 100.000 Tote noch nicht genug? Wieviele Menschen müssen denn noch sterben um einzusehen, dass die "Freiheit" für die hier argumentiert wird letztlich auf das Überleben der Stärkeren hinausläuft?



    Eine Haltung die bereit ist für den eigenen Vorteil Gesundheit und Leben anderer aufs Spiel zu setzen ist ganz und gar nicht links. Die Kritik an einer Autorität die es nur deshalb braucht weil die Einsicht in das für das Gemeinwohl unabdingbar notwendige auf dem Wege von Deliberation und Vernunft bislang unerreichbar geblieben ist - mit der Folge, dass immer noch mehr Menschen sterben - ebenfalls nicht.

    • @Ingo Bernable:

      Genau, so sehe ich das auch.

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      Volle Zustimmung!

    • @Ingo Bernable:

      ja, so seh ich das auch. der artikel ist wasser auf die mühlen der gefühlslinken schwurbler. --- ich bin gespannt, was von "den" linken noch übrig ist am ende der pandemie --- bzw. wer und bin dankbar für jeden vernünftigen menschen in meinem umfeld, der einfach mal das eigene ego und die "autoritäts-kritik" zurückstellen kann zugunsten derer, die diese rücksicht brauchen.

  • Auf einen solchen Kommentar wie diesen habe ich beim Lesen der taz seit Beginn der Corona-Pandemie vergeblich gehofft. Dachte immer, dass doch irgendetwas vom Gründergeist der taz noch vorhanden sein müsste... Bitte mehr davon, sonst landen wir gesellschaftlich bald in der Hölle. !!!

  • Immer diese Leute, die mit einem Virus verhandeln wollen.

    • @LeSti:

      Stimme zu. Damit könnte man es bewenden lassen.

      Gerhard Roth (Neurobiologe) macht einem auch nicht gerade Mit:

      "Von 100 Menschen sind etwa 20 vernünftigen Argumenten spontan zugänglich. 10 bis 15 sind nicht zu erreichen, bei ihnen überwiegen archaische Abwehrreflexe. Oder ihre frühkindlichen Prägungen waren so, dass Verstand und Vernunft immer zu kurz kamen. Die größte Gruppe, etwa 65 bis 70 Prozent, verhält sich so, wie es die anderen Menschen um sie herum vorgeben. Sie sichern sich bei denjenigen ab, die ihnen nahe sind und die sie sozial prägten – etwa in Gesprächen, in denen man sich gegenseitig abfragt, was man vom Maskentragen oder Impfen hält. Und jene, die man für glaubwürdig hält, beeinflussen dann die eigene Meinung. Eines der größten Missverständnisse dieser Pandemie ist, dass plötzlich auch die Wissenschaftler zu solchen Vertrauten erklärt wurden"

      Tja. Dem Virus ist es trotzdem wumpe, zu welcher Gruppe unsereins gehört. Eine Impfpflicht für alle würde das Virus auch nicht interessieren aber uns hinter die Welle bringen. Wäre schön, was?

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""In Deutschland gibt es keine Todesstrafe und keine lebenslange Haft, weil man auch dem schlimmsten Straftäter eine Rückkehr in die Gesellschaft ermöglichen möchte.

    Im Vergleich dazu sind Ungeimpfte harmlose Abweichler von der (übrigens ziemlich neuartigen) sozialen Norm. Es sind Nachbarn, Freunde, Kollegen und Menschen ....."

    ==

    Ein Ungeimpfter der ungeimpft eine Altenheim, Krankenhaus, Kita oder Schule betritt (außer Kids die noch nicht ausreichend geimpft werden konnten) - oder schlichtweg andere ansteckt, in der Familie, die Nachbarn -- ist kein Freund, sondern jemand, der gedankenlos andere gefährdet - wobei der Gefährder den fürchterlichen Tod des anderen und nächsten riskiert.

    Seit wann kann jemand, der den langsamen Erstickungstod des anderen auch nur riskiert, ein Freund sein? Wenn jemand sein eigenes Ich dermassen in den Vordergrund stellt,



    das er das Leben anderer riskiert? - Was unterscheidet ihn dann noch von einem Terroristen?

    Von den gesellschaftlichen Schäden und der Zurückweisung von Kranken, die derzeit wegen völliger Überlastung der Kliniken nicht behandelt werden können, mal ganz zu schweigen.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Die Intention unterscheidet Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, von Terroristen. Bitte bleiben Sie cool - irgendwie.

      • @Orwell1984:

        Unterscheidet die Intention auch Impfgegner und 30er-Zonen-Auto-Raser?

        Beides gefährdet aus Selbstsucht andere.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Wenn die Impfung sterile Immunität geben würde hätten sie Recht.



      So allerdings macht ihr Kommentar absolut keinen Sinn und zeigt nur Ihren Hass auf Ungeimpfte.



      Ersetzen Sie "Ungeimpft" durch "Ungetestet" und ich würde Ihnen zustimmen was Alterheime, Krankenhäuser etc. angeht.

  • Es gibt sie noch, die wenigen Menschen mit Vernunft. Danke für diesen Kommentar!

    ( Nichtmitmir: Bin Intensivpfleger auf einer Covid Station, selber geimpft, respektiere die Entscheidung von jedem/ jeder sich nicht impfen zu lassen, egal wie alt und bin angewidert davon, was in diesem Land gerade abgeht und viele Linke auch noch mittragen.)

    • @Nichtmitmir:

      Für mich etwas schwer nachvollziehbar, dass Sie sich für solche Superspezialist:innen so ins Zeug legen.

      • @Waage69:

        In dem von mir bekannten Altenheim wird jeden Tag vor Dienstantritt getestet.

    • @Nichtmitmir:

      Wenn Sie tatsächlich Intensivpfleger sind, dann müssen Sie dort wohl ganz schön gerne mit möglichst viel Schutzkleidung arbeiten. Und zudem auch noch viele Überstunden machen.

      Oder sind es doch Fakenews, daß so viele im Gesundheitsbereich überlastet sind, den Job wechseln wollen und v. A.: Daß in den Krankenhäuser so viele (ungeimpfte) Corona-Patienten liegen?

    • @Nichtmitmir:

      Danke auch für Ihren Kommentar! Sie sprechen mir aus der Seele.

  • Schon in den 1990ern war "die Linke" in Deutschland zum Spielfeld verwöhnter Bürgerkinder geworden, deren größte Angst ganz sicher war, dass jemand ihre Eltern enteignen könnte. Nun haben Sie eben noch mehr Angst vor einer Covid-Erkrankung. Einfach. Es gibt auch eine politische Linke, aber wir wissen ja, wie es der bei der letzten Wahl erging. Für die Mehrheit der Deutschen ist linke Politik gegen ihre Interesen. Und Deutsche, in deren Interesse linke Politik wäre, wählen traditionell lieber Nazis. Alles nichts Neues. Und jetzt?

    • @JulianM:

      Kurz, prägnant, richtig. Würd ich schon bei den 68ern ansetzen.



      "Und jetzt?" Weiter auf dem Marsch nach rechts. Die faschistischen Tendenzen sind doch seit vielen Jahren nicht mehr zu übersehen.

  • “Das sind die Szenen, die eine konsequente Umsetzung von Coronamaßnahmen fast zwangsläufig erzeugt.“



    Nein, das sind Szenen, die ein falsch aufgestellter Sicherheitsapparat, durchsetzt von Gewaltliebhabern und Rechten, erzeugt. Die würden auch die Durchsetzung anderer Regeln, die dem Autor vielleicht mehr behagen, so nutzen.



    Und Hile!: “auch Geimpfte können ansteckend sein“, “Spaltung der Ges...“ - wie lange müssen wir uns diesen Blödsinn noch anhören? Grad hats Frau Weidel auch wieder versucht: “es liegen doch genauso viel Geimpfte im Krankenhaus!“



    Als Linker bin ich nicht gegen Regeln, schon gar nicht, wenn es um Solidarität und Gemeinwohl geht. Für ihre Durchsetzung sind jede Einzelne ubd eben der Staat zuständig. Über das Wie klnnen wir gerne streiten.

    • @dites-mois:

      Danke! Ich finde, dass sich im Text vor allem ein schräg-interessantes Bild von Linkssein zeigt. Die bürgerlich-halbgebildete Variante, scheint mir. Derartig zahlreiche implizite Klischees kann ich gar nicht aufdröseln. Das wiederum finde ich aber sehr erhellend für mich selbst. :)

  • Danke ! Danke ! Danke, dem Autor.

    Dann gäbe es vieleicht auch eine von Linken organisierte Demo und keiner müßte mit Rechten gehen um seinen Unmut gegen einen Teil der Maßnahmen und der Impfpflicht deutlich zu machen.

    • @Rüsch:

      "eine" — es gab immer wieder Demos gegen bestimmte Maßnahmen, die nicht von Querdenkern kamen.

      Da haben sich die Leute auch an die Hygieneauflagen gehalten und sind nicht mit Rechtsextremen marschiert.

      Die Rechtsextremen wollen sich hier zum Widerstand hochstilisieren. Sind sie nicht.

      Sie versuchen (wie man hier sieht zu erfolgreich) durch Umschlingung linke Organisation zu sabotieren.

  • Der Artikel passt ja wie die Faust aufs Auge zu meinem Kommentar gestern zum Artikel "Aufgeilen am schwachen Start". Offenbar bin ich nicht der einzige, der sich wundert.

  • So paradox es ist, macht einer den großen Max und drangsaliert alle anderen sind alle auf den Max sauer und verbünden sich möglicherweise sogar. Macht niemand den Max, gibt es ein Hauen und Stechen unter den Leuten. Und jeder sucht sich seinen Sündenbock. Das ist auf dem Kindergeburtstag, wie gesamtgesellschaftlich nicht anders.



    Das soll kein Plädoyer für einen autoritären Staat sein, nur eine Beobachtung. Ich denke autoritär ist nicht gut, aber auch laufen lassen ist nicht gut. Klare staatliche Vorgaben entlasten möglicherweise auch die Bevölkerung, man kann gesichtswahrend Dinge hinnehmen, für die man sich sonst rechtfertigen müsste. Das heißt aber die hier geschilderten Auswüchse der Ordnungskräfte in keinster Weise gut. Jedoch wird die Welt auch nicht besser, wenn es keine Ansagen gibt, damit möglicherweise testosterongesteuerte Sicherheitskräfte nicht über die Stränge schlagen können.

  • Danke, das hab ich jetzt echt gebraucht. Ich find impfverweigern auch doof, aber ich habe auch das Gefühl, die Art wie damit umgegangen wird hilft überhaupt niemandem. Und vor allem habe ich vollstes Verständnis für Menschen, die sagen, dass sie weder dem Staat noch der Pharmaindustrie vertrauen! Denn dafür haben sie in den letzten Jahrzehnten wirklich wenig Anlass gegeben! Verlogenen Profitgeile Arschlöcher saßen (und sitzen wahrscheinlich) an allen Ecken und Enden, verkaufen uns "Pillen" die gute Haut machen und nebenbei noch Thrombose, und produzieren nebenbei im selben Haus noch Glyphosat! Kein Wunder dass denen niemand traut! Unter anderen Umständen wäre so ein kritischer Umgang vielleicht sogar wünschenswert! Das ist alles so Scheiße, aber dieses Spalten durch das Fordern einer Impfpflicht, macht es irgendwie echt nicht besser. Danke für den Artikel. Schön dass das auch mal jemand so sieht.

    • @Rachel:

      Das sehen viele so. Das Misstrauen gegenüber diversen mächtigen Akteuren ist möglich, weil andere Akteure deren Machenschaften aufdecken. Man kann sich hier sehr frei über sehr vieles informieren. Aber auch Sie schrammen gerade an der Grenze zur Verschwörungserzählung entlang: Unsere höchst(!) kritikwürdige, oft extrem verlogene Politik ist trotzdem nicht Stalin und "die" Pharmaindustrie produziert nicht per Reißbrett Coronaquatsch plus "Pillen", sondern profitiert in m. E. unangemessener Weise von unserem Raubtierkapitalismus. Aber Forschung ist dann doch noch mal ganz was anderes. Das geht alles tatsächlich zusammen, und angesichts der unglaublichen Zahlen, geboostert durch Geschwätz von Wissenschaftsnichtkapierern, hoch aggressiven Lügnern und peinlichen Esoterikern, ist es fast wieder witzig, dass ausgerechnet eine Notmaßnahme wie die Impfpflicht jetzt Spalterei sein soll. Intelligente und freundliche Gesellschaften brauchen keine Impfpflicht.

  • O Gott! Unmittelbar unter diesem Artikel die steile Kurve der Neuinfektionen. Aber nun glaubt auch die tsz-Redaktion, man müsse "beide Seiten" zu Worte kommen lassen. Ich finde das Zusammenspiels von einzelnen (vielleicht) Fehlreaktionen Angesicht von 400 Torten täglich, unerträglich. Gez. Mathis Oberhof (71), 3-Fach geimpft

    • @Mathis Oberhof:

      400 Torten täglich sind in der Tat inakzeptabel, da muss einem ja schlecht werden!

  • Und was ein "geeignete(s) Mittel"? Dazu keine Silbe. Erbärmlicher Text, da schäme ich mich ja für meine taz...

  • Wenn man ehrlich ist, hatte "die Linke" noch nie Probleme mit einem starken, autoritären Staat, solange sie die Ziele dieses Staates selbst für gut befindet. Antiautoritär wird es vornehmlich dann, wenn ein vermeintlich "böser" (als z.B. konservativer oder reaktionär empfundener Staat) das Sagen hat.

  • Der Artikel übersieht, daß eine Pandemie eben kein Normalfall ist, sondern eine zeitlich befristete Katastrophe. Impfgegnern verhalten sich dabei wie Schaulustige, die sich an Katastrophenorten zusammenrotten und z.B. Rettungs- u Löschmaßnahmen be- oder gar verhindern. Den wenigen Impfunwilligen stehen demgegenüber mittlerweile 100.000 Toten und wohl auch Millionen Long-Covid-Schwerverletzten gegenüber. Dazu zählen auch zahlreiche Kinder. Die seit geraumer Zeit einseitige Betrachtung und Fokussierung auf die Befindlichkeiten von Impfunwilligen spaltet die Gesellschaft.



    Wer in einer Straßenbahn nur so zum Spaß ne Feuerwerksrakete zündet mag sich auf seine bürgerlichen Freiheitsrechte berufen, die restlichen Fahrgäste haben diese eben auch. Ein Gemeinwesen wie ein Staat kann nur mit Regel funktionieren, egal wie dieser Staat funktioniert, ob links oder rechts oder sonstwie orientiert. Regeln machen aber nur dann Sinn, wenn sie durchgesetzt werden. An den Orten, wo Ausgangssperren eben nicht durchgesetzte wurden, konnte sie ihre Wirkung nicht entfalten, deren Wirkung ist aber unbestritten bereits vielfach auch mit Studien und Erfahrungswerten bewiesen.



    Polizeiliche Maßnahmen gehören dabei eben auch zum normalem Vorgehen. Wer seine Fahrkarte nicht zeigen will, mit wenig Gras erwischt wird oder mit Alkohol am Steuer, wird eben auch 'wie ein Verbrecher' behandelt. Über soziale Härten darf man in Katastrophenzeiten gerne reden, aber Katastrophenbekämpfung darf dabei nicht zur Disposition stehen.

    • @Unvernunft:

      Vielen Dank. Es gibt leider immer noch zu viele Menschen, die nicht begreifen, dass eine Pandemie eine Katastrophe ist. Es wird immer so getan als müsste man mit dem Virus nur mal richtig reden, dann würde der sich schon wieder einkriegen.

  • Ein seltener Lichtblick in der taz, endlich mal kein Haut-drauf-und-Schluss-Artikel. Dank dafür. Fürchte aber, die Impfapostel wetzen schon die Messer.

    • @Yossarian:

      Impfapostel? Impfen hat nichts mit Glauben zu tun sondern mit Wissen.



      Sie können gerne die Impfgegner als Apostel bezeichnen.

  • Wenn Herr Wimalasena Solidarität mit diesen "Nachbarn, Freunde[n], Kollegen und Menschen, die in anderen Bereichen ihres Lebens einen Dienst an der Gesellschaft leisten" einfordert, kann er direkt mit gutem Beispiel vorausgehen: kein Mensch braucht 2 Lungenflügel, und Herr Kimmich hätte gern zumindest einen halbwegs intakten.

    • @Ajuga:

      Sorry, aber bei Ihr Kommentar hat ein ähnliches Argumentationsmuster, wie die (leider häufige) Reaktion auf die die Forderung, Deutschland muesse mehr Gefluechtete aufnehmen : "Wenn Sie ihnen helfen moechten, nehmen Sie doch welche bei sich zuhause auf". Einfach nicht zielfuehrend und unnoetig.

  • In Portugal gibt es so gut wie keine Impfverweiger.innen. So gut wie niemand stellt medizinischen Fortschritt in Frage, miemand muss sich über Lockdown oder das Aufschieben notwendiger Krebsoperationen Gedanken machen. Deutschland ist in Europa mittlerweile ein Sonderfall mit seiner niedrigen Impfquote und eskalierenden Pandemie. Nach monatelanger Imfkampagne und Überzeugungsarbeit ist die Stunde der Impfplicht gekommen und deren Durchsetzung mit Hilfe des staatlichen Gewaltmonopols. Das ist weder rechts noch links, sondern schlicht pragmatisch.

    • @Michael Myers:

      das vielgelobte Portugal hat heute eine Inzidenz von 270 -Tendenz steigend- und die gleiche Letalitätsrate wie Deutschland (1,6)



      Wie wirksam ist also die hohe Impfquote?

      • @Lieschen Müller:

        Also erstens hat Portugal eine niedrigere Letalitätsrate (einmal aufrunden, einmal abrunden, ne?) und zweitens stecken in diesen Raten die ersten drei Wellen mit drin, wo Portugal einmal ziemlich auf die Nase gefallenen, wir mit Lockdowns aber noch halbwegs durchgekommen sind. Auch wenn die Intensivstationen ähnliche voll waren. Und drittens gibt es nicht nur Tod als schlimme Folge. Es soll z. B. so einen Fussballer geben, der jetzt noch Lungeninfiltration hat. Sein geimpfter Kollege hatte das ja nicht...

  • Nun ja - Herr Wimalasena, nachdem die Rechten den Impfverweigerern aus politischem Kalkül beigesprungen sind und von einem "Querdenker"-Aufstand träumen, und die



    Querdenker Arm in Arm mit den Rechten marschieren, was sollten da Linke noch ausrichten? Reden mit den Wirrköpfen, den Verschwörungsideologen? Die Linke hat die Erfahrung gemacht, dass Reden mit Rechten nicht geht. Beides sind Todfeinde. Es waren die Rechten, die versuchten die Linke auszurotten. Und das wollen sie auch heute noch.



    Und es war Stalin, der Hitler aufgehalten hat. Wer also sich mit Rechten einläßt ... !

  • Danke für diesen Artikel. Hätte nicht gedacht, dass so eine Veröffetnlichung derzeit hier möglich ist. Danke!

  • Da werden ja mächtige rhetorische Geschütze aufgefahren... Ein 'Berufsverbot' für nicht-geimpfte Pflegekräfte wird es nicht geben, es wird ein 'Beschäftigungsverbot' sein - da gibt es schon noch einen Unterschied. Einfach mal nachlesen, bevor man mit solchen Begriffen hantiert. 😉

    • @Felis:

      Ach bloß ein Beschäftigungsverbot? Na,dann ist ja alles in Ordnung!



      Merken Sie wirklich nicht das das nur Wortklauberei ist?

    • @Felis:

      Wenn ich, weil ungeimpft, nicht beschäftigt werde / werden darf und dies in meinen erlernten Beruf, ist es ein Berufsverbot ... weil als Kloputzer ohne Personenkontakt darf ich noch beschäftigt werden.

      • @Rüsch:

        Dann gibt es jetzt schon Berufsverbote zu genüge. An viele Berufe sind Bedingungen geknüpft, die erfüllt sein müssen, bevor man diesen ausführt. LKW fahren ohne Führerschein geht nicht? Rufen Sie da auch Berufsverbot? Oder um etwas näher an den derzeitigen Fall zu kommen. An Schulen gibt es eine Impflicht für Lehrer gegen Masern.



        Man kann von Leuten die einen bestimmten Beruf ausüben wollen schon erwarten, dass sie verantwortungsvoll genug sind und gewisse Mindestanforderungen erfüllen. Jetzt soll halt eine neue hinzukommen.

  • taz.de/Coronamassn...tschland/!5818686/

    Maßlose Übertreibungen wie „Der Hass auf die vermeintlichen Delinquenten hat in der Debatte überhandgenommen …“ helfen diesem schwachen Theseartikel auch nicht. Hass manifestiert sich derzeit auf einer Seite, der der Nichtdenker, Masken- und Impfverweigerer.

    Es war ein Maskenverweigerer, der einen Tankwart erschossen hatte. Nicht umgekehrt!

    Vor drei Tagen wurde in Berlin ein Fahrgast, der andere Fahrgäste auf ihre fehlenden Masken ansprach, zusammengeschlagen. Da tobt der Hass!

    Hass wird derzeit von denen ausgelebt, die im Artikel als Opfer inszeniert werden.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Dem kann ich nur zustimmen - dazu kommen noch sächsische "Autoritaetsskeptiker:innen", die auf Telegram eroertern, den sächsischen Ministerpraesidenten (von dem ich im Uebrigen auch nicht viel halte) umzubringen oder mit Fackeln vor dem Privathaus der Gesundheitsministerin auftauchen und sie bedrohen:



      taz.de/Gewaltberei...im-Osten/!5818688/



      Das ist schon ein anderes Kaliber als Ihre ach so schroecklichen Beispiele lieber Herr Wimalasena!

  • Impfverweigerer sind keine „harmlosen Abweichler“ letztendlich erhöht deren Verhalten die Zahl der Toten.



    Der Artikel spiegelt sehr gut das Kernproblem linken Denkens - auch das Sinnvolle wird hinterfragt, wenn es nicht „gegen die Autorität“ ist.