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Das ist erst der erste Schritt zur allgemeinen Impfpflicht, da kommen wir nicht umhin. Da wird auch ein gaaanz verschwindend kleiner Teil des Personals kündigen, das zeigen die Erfahrungen aus Frankreich. Das ist zu verschmerzen und im Vergleich zu den bereits fehlenden Pflegepersonen weniger als nichts.
Im Endeffekt stellt sich auch die Frage, wer jemanden einstellt, der ohne Not wegen einer harmlosen Impfung kündigt, und in welchen Tätigkeitsbereichen Pflegepersonal denn arbeiten kann, wenn nicht in der Pflege. Ad hoc fällt mir da nur der Zoo ein, aber da braucht man schon anderes Fachwissen. Außerdem, wer Angst vor einer Spritze hat, der geht bestimmt nicht zum Reinigen oder Füttern in den Raubtierkäfig.
@Arnulf MAINZER Ist das eine ernst gemeinte Aussage, dass der einzige Job den Pflegefachkräfte sonst machen können putzen oder Zoo ist? erkundigen Sie sich doch mal über die Lerninhalte als Pflegefachkraft. Und zwar nicht über die von vor 40 Jahren, die ihrer Generation entspricht. Aber kennen sich mit das mit der Arbeit im Zoo aus? Sie scheinen ja das Fachwissen dafür zu haben, was dann wahrscheinlich auch nicht mehr so ganz aktuell ist...
@Arnulf MAINZER "...wer Angst vor einer Spritze hat, der geht bestimmt nicht zum Reinigen oder Füttern in den Raubtierkäfig."
Die mit den Aluhüten schon!
mal noch ne andere verrückte Idee: eben weil wir ein funktionierendes Gesundheitssystem haben, und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern mit (mehr oder weniger) leicht gezogener Handbremse fahren (Maske, Abstand, Kontakteinschränkungen, Testen), gibt es bei uns so viele Impfverweigerer. Denn wenn es mehr Tote gegeben hätte, oder mehr verzweifelte Meschen auf der Suche nach Sauerstofflaschen, dann hätten wir vielleicht auch höhere Impfquoten wie jetzt z.B. in Italien, Spanien, Portugal, Sao Paulo, Manaus, ...
Ich mache es mal etwas komplizierter:
Der Großteil der alten Menschen lebt zu Hause und wird von Angehörigen mit oder ohne Pflegedienst betreut. Da greift also eine Impfpflicht ohne die für Angehörige nicht.
Auch ist unklar, ob Omikron zum Problem wird. Der gegenwärtige Impfstoff ist nicht auf diese Variante angepasst (ARD/Kekule).
Ich bin ganz froh, dass ich nicht diese Entscheidung treffen muss. Das ist eine Situation, wo jede Entscheidung schwierig ist, weil nur begrenzt Erfahrung herangezogen werden kann.
Ich würde mir in manchen Bereichen eher eine zweimalig tägliche Testpflicht für alle wünschen. Z.B. dort, wo Krebs behandelt und das Immunsystem geschwächt wird bzw ist. Allein nur zwischen Ungeimpften und Geimpften zu entscheiden und das zur Basis des Risikomanagements in einer Praxis zu machen kann da fahrlässig sein. (Auch wenn die Viruslast im Krankheitsfall in der einen Gruppe signifikant höher ist. Im Erkrankungsfall sind auch Geimpfte infektiös.)
Immer aber wünsche ich mir, dass der Virus im Zentrum der Überlegungen und der Entscheidungen steht. Dieser Sch*** ist das Problem, nicht die Menschen.
@Malkah "Auch ist unklar, ob Omikron zum Problem wird. Der gegenwärtige Impfstoff ist nicht auf diese Variante angepasst (ARD/Kekule)."
Wobei ergänzt werden sollte, dass mensch sich von einer Auffrischung einen gewissen (25%?!), wenn auch nicht vollständigen, Schutz verspricht bzw. davon ausgeht.
Jeder Ungeimpfte, der auf Intensiv landet, sollte seine Behandlungskosten selbst tragen (müssen).
@dator Und jeder Raucher,jeder Alkoholiker, jeder Übergewichtige,jeder unvernünftige Diabetiker ...?
Und ja, diese Verhaltensweisen beeinträchtigen teilweise auch andere.
@dator Vielleicht sollte auch jede_r Geimpfte, der_die meint täglich ausgehen zu müssen, und wöchentlich neue Bekanntschaften mit nachhause mitnehmen zu müssen, ebenfalls die eigenen Behandlungskosten selbst tragen müssen, wenn sie_er an Corona erkrankt ?
@dator Die Beitragspflicht sollte abgeschafft werden und jeder bekommt die Leistungen, für die er zahlt.
@Leidel Auch durch Wiederholung wird dieser Quark nicht besser.
@J_CGN Die Sterberate in Ländern ohne Beitragspflicht ist niedriger.
@Leidel "Die Sterberate ist niedriger". (Leidel).
Ersatzweise sind allerdings in Gegenden mit hoher Storchpopulation auch die Geburtenraten höher.
Sorry, aber es gibt halt wenig Sinn einfach wild drauf los irgendwelche Daten zueinander in Beziehung zu stellen die nichts miteinander zu tun haben. Mehr als Unterhaltungswert hat das nicht.
@Leidel Die Privatisierung der Gesundheitsversorgung ist super erfolgreich wie man am Beispiel der USA sehen kann.
Sorry, Sarkasmus, aber diese fehlgeleitete Debatte kommt immer wieder auf und ist immer wieder falsch.
Zudem muss eben berücksichtigt werden, dass sich viele eine direkte Bezahlung nicht leisten können.
Eigentlich muss genau das Gegenteil der wirren Forderung erfolgen, alle müssen von allen Einkommen in ein Gesundheitssystem einzahlen. Dann sind die Beiträge geringer und die Versorgung kann besser werden.
@Leidel Sie wollen vermutlich einen direkten statistischen Zusammenhang zwischen
- einerseits persönlich getätigten Gesundheitsausgaben, die im Rahmen von individuellem Vertragsrecht zwischen Personen und Gesundheitseinrichtung getätigt werden und
-andererseits der Überlebensrate bei covid Erkrankungen mit jeder Covid Variante behaupten?
Sie haben sicherlich eine Quelle?
Spannend...
Ich halte die Hypothese für nicht ganz ausgeschlossen - wenn z.B. Wiedergeburten mit eingeschlossen und die Leute dann nicht das Sterbefälle erfasst werden.
Aber mich würde doch brennend der Erhebungsrahmen interessieren.
Ich setze allerdings eher die Hypothese dagegen, dass sich diese Sch*** Viren nicht an individuelles Vertragsrecht halten.
@Malkah Ich weiß nicht, inwieweit die Moderation unseren Strang als Nebendebatte betrachtet und deshalb nicht alle Beiträge mehr freigibt.
Deshalb antworte ich Ihnen mit einer Metapher: Ihr Auto muss wegen eines Defekts in die Werkstatt. Sie geben dort an, dass der Schaden von einem anderen Verkehrsteilnehmer verursacht wurde und geben zur Abrechnung dessen Versicherungsnummer an. Wir wirkt sich das auf Preis und Leistung aus, im Vergleich zur Situation, dass der Werkstattbesitzer weiß, dass Sie die Rechnung selbst begleichen. Ich bin vermutlich nicht der einzige, der in solchen Fällen schon interessante Angebote des Werkstattbesitzers bekam: "Wie machen 50:50, ok?2 In jedem Fall wird es aber mt Versicherung deutlich teurer.
Zweite Ebene: in meiner ersten Medizinvorlesung zum Physikum war der erste Satz des Profs: "Je Mehr Ärzte, desto mehr Kranke." Großes, verächtliches Gelächter im Hörsaal. Warum löst dieser Satz bei den Studenten Gelächter aus?
Wenn jemand im Wirtschaftsleben die Rechnung selbst bezahlt, dann hat das einen völlig anderen Einfluss auf das Geschehen als wenn ein Dritter die Rechnung begleicht. Außerdem sucht man den Dienstleister sehr viel seltener auf, wenn man danach ene Rechnung bekommt.
Als Nächstes muss eine quasi allgemeine Impfpflicht her. Von mir aus gestaffelt nach Alter.
Erst über 60 Jahr, dann zwei Monate später über 40 Jahre und dann über 18.
Und dann kommen die Kiddies dran weil dann gibt’s auch angepasste Impfstoffe.
"Was bisher als überzeugendes Argument galt, spielt nun plötzlich keine Rolle mehr. In der Bundestagsdebatte am Dienstag sprach niemand dieses Problem an – so als ob es durch Verschweigen bereits gelöst wäre" - Verdrängen, Leugnen kennzeichnet immer offensichtlicher den Ansatz der Ampel zur Pandemiebekämpfung.
Deshalb halte ich dies hier "Pragmatischerweise wird sich die Politik dann für zweiteres entscheiden – zumindest bei den Pfleger:innen, die Corona ernst nehmen und bereit sind, sich und andere durch Masken und Tests zu schützen" für gewagt optimistisch - bisher geht es nur um Blame-Games, nicht um Pragmatismus: die Regierung war schon vor ihrem Amtsantritt (Beendigung der pandemischen Notlage (auf dem bisherigenHöhepunkt der Pandemie), neues Infektionsgesetz ohne Bundesnotbremse und anschließendem 'mal abwarten und dann analysieren) komplett überfordert.
Und ist es noch, tut alles, um Verantwortung von sich wegzuschieben.
Wie seinerzeit in Duisburg (Loveparade): absehbar falsche Entscheidungen, Verantwortung so lange verdünnt (Länder, Kreise), bis sie nicht mehr zuzuordnen ist.
Sorry, die Überschrift ist völlig daneben. Wenn man auf dem Bau arbeitet, muss man Schutzhelm tragen, im Labor Schutzbrille. Ein Referendar, der mehrfach vergisst, seine Schutzbrille aufzusetzen, bekommt, wahrlich, und zu Recht, Berufsverbot. Und Kimmich, nach großem Gedöns und selber erkrankt, lässt sich jetzt auch impfen. Der Artikel ist also vollkommen überflüssig. Jörges von der BILD bläst auch immer ins gleiche - misstönende - Horn.
@Sarg Kuss Möder Herr Kimmich oder auch Frau Wagenknecht haben nie behauptet das sie sich nie Impfen lassen.
Ich hätte da eine verrückte Idee.
Erhöht die Gehälter der in der Pflege arbeitenden deutlich. Gebt ihnen mehr Urlaub und faselt nicht nur von der Wichtigkeit ihrer Arbeit.
Dann arbeiten mehr Menschen gern in diesen Berufen und die Ungeimpften können sich verpissen.
@Jim Hawkins "... verrückte Idee". (Jim Hawkins)
Da ginge ich die halbe Strecke mit. Pflegeberufe wieder attraktiver machen - ganz klar!
Aber dann erlaube ich mir abzubiegen. Impfverweigerer werden dadurch nämlich nicht aus der Pflege verschwinden, sondern dann erst recht auch bleiben.
Nein, da muss man schon konsequenter werden und auch mal in den Blick fassen zu prüfen ob solche Leute überhaupt dafür geeignet sind solche Berufe auszuüben. Ein Pflegeexamen kann nämlich durchaus auch mal aberkannt werden, bei erwiesener Gefährdung der zu Pflegenden. Ein Berufsverbot könnte durchaus mehr sein als eine Boulevard-Schlagzeile.
@LittleRedRooster OK, verwegene Idee, kombiniert man bessere Arbeitsbedingungen mit berufsbezogener Impfpflicht wird vielleicht ein Schuh draus.
In Frankreich gilt seit September 2020 diese Impfpflicht. 0,5 Prozent der Angestellten haben hingeschmissen. Das ist überschaubar.
N'est-ce pas?
Solange man auf "Freiwilligkeit" setzt und eine allgemeine Impfpflicht scheut,darf man sich auch nicht darüber aufregen,das es Leute gibt die das mit der Freiwilligkeit auch wirklich glauben und sich entsprechend verhalten. Die Gründe dafür spielen letztlich keine Rolle. Meinungsfreiheit gilt ja auch für alle möglichen Sachen,auch wenn sie "objektiv*" falsch sein mögen. Persönlich sehe ich kein Problem in einer Impfpflicht,sie sollte bei Corona sowieso allgemein sein. Wobei die Pflicht alleine kaum einen großen Erfolg erzielen wird,schon gar nicht bei den Hardcore-Gegnern. Das würde eher noch von eventuellen weiteren Sanktionen abhängen.Aber es würde zumindest schon mal ein deutlicher Schritt in Sachen Ehrlichkeit und "klare Kante"sein!
* Wobei "objektiv" und "Mehrheitsmeinung" oft genug verwechselt werden,aber gänzlich Unterschiedliches sind.Dies nur am Rande.
Soll sich der Staat und die hundterttausenden Alten und Pflegebebürftigen in den Heimen also von diesen 70.000 Personen erpressen lassen?
Meine Antwort darauf ist: Klare Kante, NEIN.
@Bouncereset Okay was macht also "der Staat" wenn diese 70000 oder ein großer Teil davon einfach nicht mehr in der Pflege arbeiten? Sie zur Arbeit zwingen plus Zwangsimpfung? Also Impfung unter Anwendung von körperlicher Gewalt?
Oder halt einfach auf diese verzichten und die Arbeit von anderen (Wer?)machen lassen oder einfach Alten- und Pflegeheime schließen? So einfach ist das eben auch nicht mit klarer kante und nicht erpressen lassen. Außer man nimmt halt Opfer in Kauf.Für die Wirtschaft ist der Verlust sowieso weitgehend unproduktiver Menschen -Rentner eben- eh kein Verlust.
@Bouncereset Erwachsene Menschen suchen nach Lösungen.
Eine Könnte eine Impfpflicht ab 60 sein, so dass die Alten besser geschützt sind. Dazu Tests.
Das mag aufwändiger sein, bringt aber im Zweifel mehr.
Aber schauen wir mal was passiert.
"Eine Art Berufsverbot
Die Ampel will, dass sich alle Beschäftigten in der Pflege bis Mitte März impfen lassen. Doch was passiert, wenn sich weiter viele weigern?"
Ja was, wenn der Russe einmaschiert, was passiert wenn der Vesuv ausbricht, was...
Man kann alles in Frage stellen. Genau das ist das Problem in Deutschland. Hier wird alles zerredet, jede Minerheit bekommt eine Bühne. Dann folgt letztlich noch der Marathon durch die Gerichte.
So wird das nichts!
@17900 (Profil gelöscht) Ja völlig richtig. Klar darf man diskutieren, spekulieren, aber dann muss eine Entscheidung getroffen werden bevor die sich dann entwickelnde Realität dann einfach die Optionen und damit Chancen nimmt. Und hier ist speziell doch ziemlich klar, was mit einer Inkubationszeit von wenigen Tagen droht. Es ist so leicht wie selten!
Das einzige Problem mit einer berufsbezogenen Impfpflicht ist, dass sie weniger gerecht ist, als eine generelle Impfpflicht. Weil so Wenige eine Last tragen müssen und nicht alle gemeinsam. Darüber könnte man diskutieren. Nicht aber über ein Wort wie "Berufsverbot". Dieses ewige Schlagworte- in- den- Raum- Gewerfe geht mir ohnehin schon lange auf die Nerven. Die Gläubigkeit in die Macht einzelner Worte ist schon grundfalsch und wenn man sie dann noch benutzt um Debatten zu unterbinden, dann hilft das niemandem. Ein einzelnes Wort ist kein Argument. Vor allem, wenn man dann gleich wieder die abstrakte Ebene verlässt und über die konkreten Folgen dieser partiellen Impfpflicht nur spekuliert und dann auch noch ziemlich übertriebene Trotzreaktionen annimmt. Entweder die Impfpflicht ist falsch, dann braucht man diese Hilfsargumente nicht, oder sie ist richtig, dann sollte man sie auch gegen Widerstände durchsetzen.
@Benedikt Bräutigam Deswegen ist es ja keine berufsbezogene sondern eine einrichtungsbezogene Impfpflicht.
Eben nicht bezogen auf einzelne Berufsbezeichnungen sondern auf alle Personen, die in solchen Einrichtungen arbeiten.
Und ich finde zu Recht.
Personen in Pflegeeinrichtungen habe im vergangenen Jahr sehr unter Besuchsverboten gelitten.
Als Angehörige finde ich die Vorstellung, dass ich dort trotz Impfung nicht eingelassen werde und meine Angehörigen von vorsätzlich ungeimpften in der Einrichtung tätigen Personen gefährdet werden, schon recht gruselig.....
Eine Art Berufsverbot? Es ist vollkommen unsachlich, von Berufsverbot zu sprechen. Hier geht es um eine Präventivmaßnahme zum Schutz vor der Übertragung einer Krankheit auf Risikogruppen, in diesem Fall auf Kranke und alte Menschen. Mir persönlich ist ein Fall aus meinem Bekanntenkreis bekannt, dass ein Mann (mit Vorerkrankungen) wegen einer nicht gefährlichen Angelegenheit im Krankenhaus von einer Krankenschwester infiziert wurde und an Covid-19 verstarb. Die Ehefrau hat ihren Mann verloren, weil sich diese Krankenschwester nicht impfen lassen wollte und sich ganz offensichtlich auch nicht an die hygienischen Vorschriften beim Umgang mit Patienten gehalten hat. Und dasselbe gilt für die vielen toten Senior:innen in Altenheimen. Ich persönlich halte es für sehr unklug von der Ampel-Regierung, nicht sofort eine allg. Impfpflicht einzuführen. Denn dann kann sich keine Berufsgruppe "diskriminiert" fühlen.
@Elena Levi Anschließe mich!
@Elena Levi Sehe ich genauso!
@17900 (Profil gelöscht) Auch!
Wenn der Autor den Blick nach Frankreich gerichtet hätte, wäre ihm aufgefallen, dass es dort bereits die Impfpflicht für Pflegeberufe gibt, die gegen Sars COV 2, dort haben wieviele Pflegekräfte gekündigt?
Zitat Medinside:
In Frankreich ist die obligatorische Covid-19-Impfung für bestimmte Berufsgruppen seit August beschlossene Sache; die Impfpflicht trat schliesslich am 15. September in Kraft. Wie Medinside im September berichtete, wollten sich lediglich 3000 Angestellte der rund 2,7 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht impfen lassen.
Zitat Ende
@christoph ganter In Kanada, genauer gesagt in Ontario und Quebeck, ging das nicht so gut aus. Die Regierungen der zwei Bundesstaaten stellten ein Ultimatum an alle Beschäftigten im Gesundheitswesen: Wer bis zum 1. November kein Impfzertifikat vorgelegt hat, wird fristlos gekündigt.
Das Ultimatum verstrich und fast 25% der Beschäftigten ließen es drauf ankommen. Zähneknirschend mussten die Regierung die Regelung zurücknehmen. Eine Entlassung von 25% der Beschäftigten im Gesundheitswesen ist schlichtweg nicht möglich.
@Kate Bell In diesem Fall dürfte es eher am Ton als am Inhalt gelegen haben.
Und selbst wenn: Es ist naheliegend das Beschäftigte in einer Pfegeeinrichtung das ihrige dazu tun müssen um ihre Schützlinge nicht zu gefährden.
Wer dazu nicht bereit ist und zudem offensichtlich das Gesundheitssystem so anzweifelt, der ist am falschen Platz. Lieber ein Ende mit Schrecken!
@christoph ganter Für den Vergleich müsste man aber erst einmal wissen, ob die Pflege dort auch seit Jahrzehnten auf dem Zahnfleisch geht.
Schlecht bezahlt zu werden und ständig am Rande des Burnouts zu arbeiten sind ja an sich schon Grund genug zu kündigen. Bei Einigen dürfte die Impfpflicht dann der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Augen auf bei der Berufswahl: ohne Masernschutz kann heute auch niemand eine Lehrerstelle antreten.
@Waage69 Doch, für 1 Stunde!
Ich glaube nicht, dass diese Impfpflicht kommen wird, damit sind zu viele Probleme verbunden. Vermutlich setzt man darauf, dass die Zahlen im Frühjahr wieder stark zurückgegangen sein werden und es nur noch sehr wenige Ungeimpfte gibt, weil die Impfpflicht angekündigt wurde. Dann kann man am Ende die Sache auch wieder abblasen.
@wollewatz Also bisher sagen die Regierenden anderes d.h. sie wollen eine Impfpflicht einführen.
Welche Probleme sollten mit einer Impfpflicht verbunden sein? Es gibt ja bereits eine Impfpflicht für Masern.
Ich denke, vieles spricht derzeit für eine Einführung einer Impfpflicht. Die Kosten von Maßnahmen wie Lockdowns, neue Varianten die Schutz durch Immunisierung durch Genesung und vorige Impfungen aufheben, aktuelle Infektionsausbreitung, aktuelle Krankenhausüberlastung ... ein größere Impfquote, die durch eine Impfpflicht erreicht werden soll, kann dies wesentlich abmildern.
@Uranus Die Impfpflicht für Masern gilt nur für Neueinstellungen. Das ist ein feiner Unterschied zur generellen Pflicht mit Stichtag. Aber: es wird hier Ausnahmen geben, „wer nicht geimpft werden kann“ … nach der Maskenbefreiung kommt die Impfbefreiung. Es wird ein Gesetz für die Galerie und die weitere Eskalation der Diskussion.
Eine berufsbezogenen Impfpflicht ist längst Usus in Deutschland, und hat bis zu dieser Pandemie niemanden geschert.
Wann also kommt der Artikel über "eine Art Berufsverbot" für Leute, die drauf bestehen, bei der Arbeit in der Gastronomie eine Portion Hepatitisviren als Beigabe auf Kosten des Hauses zum Latte Macchiato zu servieren?
(Übrigens sind gegen Hepatitis auch 3 Impfungen für einen ausreichenden Schutz nötig. Wie im übrigen auch bei der allgemein bekannten Diphterie-Keuchhusten-Tetanus-Kinderimpfung, die bei Risikokindern sogar ein viertes Mal gegeben werden, und im Fall von Tetanus in jedem Fall und lebenslang alle 10 Jahre aufgefrischt werden muss.)
@Ajuga Guter Punkt. Ist ja aber sicher was gaaanz anders.
Das ist genau so eine Art von Berufsverbot wie die Führerscheinpflicht für Busfahrer.
Mokiert sich auch keiner drüber. Und zu Recht.
Kinder impfen oder Impfpflicht für Pflegende. Eine Nebelkerze nach der nächsten. Die Intensivstationen sind weder durch junge CovidpatientInnen überlastet noch durch die Impfdurchbrüche. Die absolute Mehrheit ist ab ca. 50 Jahre und ungeimpft. Wobei die Patienten mit Durchbrüchen langsam zunehmen. Ich weiß das, ich arbeite als Krankenpfleger auf einer Covid Intensivstation. Warum kommt eigentlich keiner auf die Idee, über eine Impfpflicht für die hauptsächlich Betroffenen zu diskutieren? Ich soll mir demnächst alle 6 Monate eine Spritze abholen, um ältere und/ oder Vorerkrankte PatientInnen zu schützen, die sich aus freien Stücken nicht impfen lassen, obwohl es hauptsächlich um sie geht? In dieser Pandemie kommt es mir zum ersten Mal so vor, als seien große Teile der Politik und der Medien verrückt geworden...
@Nichtmitmir GENAU!
Impfpflicht für Pflegende - zum Schutz der Risikogruppen - nur wenn gleichzeitig Impfpflicht für die Risikogruppen selbst!!
Ein zur Impfung gezwungener Pflegender (da sonst Berufsverbot) soll damit Risikogruppen schützen, die selbst frei über eine Impfung entscheiden können, und oft als Ungeimpfte in Krankenhäusern und Intensivstationen landen - das ist absurd!
Warum nicht eine Impfpflicht für alle, die in ein Pflegeheim oder eine Klinik kommen (es sei denn sie sind gerade an COVID erkrankt), egal ob als Patient oder Pflegende? Wenn das Personal geimpft sein muss, warum dann nicht diejenigen, die sie behandeln?
(PS: ich arbeite in einer Klinik und bin geimpft und prinzipiell für Impfungen, jedoch gegen diese Ungleichbehandlung).
@Nichtmitmir Auch wenn die von Ihnen bezeichneten Betroffenen (stimmt in dieser Absolutheit sowieso nicht) geimpft sind, können diese durch Sie als Ungeimpfte/n trotzdem Covid bekommen; Sie müssen als Pflegende/r nur lange und nahe genug mit den anderen zu tun haben. Verantwortung wegschieben gilt nicht.
@resto Abgesehen davon, das ich geimpft bin; können Geimpfte auch andere Geimpfte und Ungeimpfte anstecken (siehe Interview mit Hr. Drosten vom 03.09. im NDR).
JedeR kann sich impfen lassen, um sich selbst besser zu schützen. Was in diesem Land gerade abgeht, macht mich fassungslos. Ich respektiere die Entscheidung von jedem/jeder, sich nicht impfen zu lassen. Auch wenn die Leute 80 Jahre alt sind und als Covidpatienten auf meiner Station landen.
Manchmal glaube ich wirklich, erst wenn wir eine 100% Impfquote haben, werden einige kapieren, das die Pandemie trotzdem nicht vorbei ist.
@Nichtmitmir Hatten wir das nicht oft? Ja auch Geimpfte können infizieren, aber nein, nicht in dem Ausmaß, und doch, man bekommt so die Pandemie sehr wohl klein. Klar kann/wird es das Virus weiterhin geben, aber das alleinige Vorhandensein einer Erkrankung innerhalb eines bestimmten Verbreitungsgrades und einer bestimmten Schwere ist keine Pandemie. Schnupfen ist es ja auch nicht.
Für omikron besteht übrigens derzeit der Verdacht, bei U5 für Risiko zu sorgen. Hoffe es stimmt nicht für die Gruppe gibt es keine Impfung.
Am Stichtag würden selbst die impfbereiten Mitarbeiter erklären können, dass sie ja nun "leider" erst in 8 bis 8 Wochen den Impfschutz von zwei Spritzen haben können.
Eine sinnvolle Regelung müsste daher einen ersten Frist für die berufsbezogene Impfflicht mit einer Injektion und eine dazu passenden Frist für die zweite Runde nennen. Eine Impfpflicht Mitte März mit den veralteten Impfstoffen würde ich völlig abwegig halten. In Altersheimen muss sehr viel schneller etwas passieren. Eine Erst-Impfpflicht ab Ende Januar in Verbindung mit einer Zweitimpfung binnen 10-12 Wochen wäre für die Mehrzahl der Arbeitsorte eher zumutbar. Bis dahin sollten dann auch an die Varianten angepasste Impfstoffe verfügbar sein. Deren Nutzung lediglich für Zweittermine und Impfpflicht mit den Alt-Impfstoffen bis dahin (nur für die erste Impfung) wäre wohl vertretbar.
@meerwind7 Der Stichtag bezieht sich auf den volls. Impfschutz. Also zwei Dosen + zwei Wochen.
@Ruhrpott-ler Und bei Astra beträgt der Abstand zwischen 2 Dosen 12 Wochen.
Gut, richtig und überfällig!
Das wörtchen Berufsverbt ist anmaßend. Nicht mal im Ansatz. Menschen die nicht bereit sind gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen haben rein gar nichts in Berufen mit verletzlichen Gruppen zu suchen und richten genau so Wie Homöopathen und Anthroposophen eher Mehr schaden an, das ist schlicht und einfach wieder und wieder erwiesener Fakt. Die Gesellschaft Kann nur Gewinnen, nicht nur werden die Gepflegten in Gefahr gebracht, sondern auch die restlichen Pflegenden. Es ist haaresträubend mit Welch absurden Scheinargumenten Immer Noch Wissenschafeindlichkeit verteidigt wird.
Deutschland ist keine Insel I'm Universum, nicht abgeschottet und auch nicht Der Nabel Der Welt.
Man könnte meinen, dass sich nach dem US Sommer und dessen wiederholung in unserem Herbst mal die Erkenntnis setzt, man Kann in einer global vergleichbaren Situation, mit Ländern ähnlicher Prozentsätze Dumpbacken, aus deren Fehlern und richtigen Entscheidungen zu lernen. Fehlanzeige, nichts, vakuum. Zum heulen.
Egal wo wir hinguckenin Der Welt bei einer Impfflicht, die meisten Von denen sind opportunistische Egoisten mit dem sozialen Verständnis wines verzogenen Kleinkiindes.
Wenn man in die USA zchaut mit ähnlich militanten und desinformierten Dumpbacken, dann stellt man recht schnell fest dass die Oppotunisten wenn es Ernst wird einknicken und wir sowieso besser Dran sind wenn die militanten komplett abgedrifteten Patienten nicht Mehr absichtlich in Gefahr bringen. Seien es Homöopathen, Anthroposophen Oder Impfverweigerer.
@Beskar Danke! Dem ist nichts hinzuzufügen.
@Beskar " Menschen die nicht bereit sind gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen haben rein gar nichts in Berufen mit verletzlichen Gruppen zu suchen und richten genau so wie Homöopathen und Anthroposophen eher mehr Schaden an." (Beskar)
Nach mehreren Jahrzehnten beruflichen Engagments in diesen Bereichen kann ich Ihnen nur zur Gänze zustimmen. Ich würde allerdings Leute mit esoterischen Weltbildern generell für wenig geeignet erachten. Ich habe zu oft miterleben müssen wieviel an Verwirrung und Verängstigung derartig wirre Köpfe unter Schutzbedürftigen anrichten können.
Es ist wenige Wochen her, als in einem Altenheim rund ein Dutzend Leute gestorben sind, vermutlich weil signifkante Mengen des Personals inklusive des Chefs nicht geimpft waren. Und nun wird ernsthaft die Frage nach dem Sinn einer Impfpflicht gestellt? Echt jetzt? 🤮🤮🤮
@Kaboom Impfpflicht für Personal, und die Alten, für die das Personal sich impfen lassen soll, können tun und lassen, was sie wollen, weil Angehörige denken, dass sie eine Impfung sie "zu stark belastet"? Echt jetzt? 🤮🤮🤮
PS: ich bin nicht gegen die Impfpflicht, sondern gegen diese Ungleichbehandlung von Personal gegenüber Risikogruppen
@Kaboom vielleicht wäre es besser gewesen, die Alten zu impfen? Zumal man auch als geimpfter Pfleger ansteckend sein kann.
@Dr. McSchreck Wenn ich das richtig mitbekommen habe, wollten die Angehörigen das nicht. Es hätte die Alten zu stark belastet.
@Dr. McSchreck Vielleicht hätte man beides machen sollen?
Von geimpft nach geimpft ist die Infektionswahrscheinlichkeit immer noch am Geringsten.
Sehr richtig, es kann so einfach sein!
Das es soweit kommt ist schlicht Politik und Ergebnis totaler Ideen- und Kreativlosigkeit.
Warum gibt's keine Hausimpfungen, wo mit dem Wirkstoff und nach Hotline-Termin geimpft wird.
Impfmobile nach Fahrplan fahren d durch die Städte und Dörfer.
Warum keine Impfbelohnungen in welcher Form auch immer,
Warum nicht schon viel früher Druck auf Ungeimpfte wie derzeit endlich umgesetzt.....
Jetzt Impfpflicht für Heil- und Pflegeberufe und Angst vor Erpressbarkeit qua Kündigung? Schlimmer geht's echt bald nicht mehr.
@Tom Farmer Es spricht aber nicht sehr viel für die Annahme, dass zB Impfmobile, statt Impfzentren, in der Breite den wesentlichen Unterschied machen würden. Was in migrantisch geprägten bremer Stadtteilen funktioniert, muss deshalb noch lange nicht im Erzgebirge funktionieren. Und wer sich vor der 'Todesspritze' mit Mikrochips fürchtet wird sich auch kaum von einer Belohnung anlocken lassen. Ganz abgesehen davon, dass es durchaus auch reichlich Angebote wie Impfen mit Bratwurst, Impfen im Supermarkt, etc. gab. Irgendwo wird es auch albern. Ist denn eine kostenlose Impfung und ein doch ganz erheblicher Schutz der eigenen Gesundheit nicht Belohnung genug?
Sicher hat 'die Politik' nicht absolut Alles lückenlos richtig gemacht, dennoch versagt beim Impfen aber nicht die Politik, sondern die Bevölkerung.
@Tom Farmer Sollte nicht der Schutz vor einer schweren, womöglich tödlichen Corona-Erkrankung "Impfbelohnung" genug sein? Ein demokratischer Staat sollte seine Bürger nicht wie kleine Kinder behandeln, man kann erwarten, dass die Menschen sich auch impfen lassen, wenn sie sich darum ein kleines bisschen selbst kümmern.
Dass Menschen, die ungeimpft in ihrem Beruf andere gefährden in einem solchen Beruf nicht arbeiten können, sollte eigentlich selbstverständlich sein, das gilt auch für Lehrer und Erzieher. Es liegt dann auch in der mündigen Eigenverantwortung dieser Menschen, sich einen anderen Beruf zu suchen, wenn sie dieses Risiko nicht vermeiden wollen.
@Ruediger Sie lesen aber schon mal Zeitungen und Bericht über das Thema? Leider ist das nämlich nicht so wie Sie es gerne sehen würden. Und daher muss eben anders darauf reagiert werden.
@Tom Farmer Richtig. Deswegen kommt die Impfflicht.
Das Problem ist in der Tat logistischer Natur. Wie der Artikel richtig anmerkt, lassen sich 70'000 Pflegekräfte auch für viel Geld nicht mal eben so ersetzen. Die BW hätte gar nicht genug qualifiziertes Sanitätspersonal dafür, und das wird ja auch noch an anderen Stellen gebraucht.
Und wenn die bereits jetzt am Anschlag arbeitenden Stationen und Wohnbereiche weiteres Personal verlieren, wird das für viele Leute kein gutes Ende nehmen.
Es gibt mE nur zwei Möglichkeiten: Entweder überzeugt man genug Pflegekräfte, sich doch noch impfen zu lassen ... oder man läuft sehenden Auges in einen Notstand, gegen den die jetzige Situation noch komfortabel ist.
Hinausgezogene Stichtage und großzügige Übergangsfristen können das Problem eindämmen, aber nicht lösen.
Ungeimpfte haben in Berufen mit regelmäßigem Kontakt zu Hochbetagten oder schwer Kranken nichts verloren. Nicht nur weil sie ein potentielles und einfach vermeidbares Risiko für diese Menschen darstellen, sondern auch weil sie mit ihrer Haltung offen legen wie wenig sie Gesundheit und Leben ihrer Klient*innnen interessiert.
@Ingo Bernable "(...) sondern auch weil sie mit ihrer Haltung offen legen wie wenig sie Gesundheit und Leben ihrer Klient*innnen interessiert." (Bernable)
Mit Ihrer Forderung nach dieser berufsbezogenen Impfpflicht sind wir einer Meinung. Nicht aber mit jenem Teil Ihrer Begründung, in der sie impfunwilligen Pflegekräften ein quasi generelles Desinteresse am Wohlergehen ihrer Pfleglinge unterstellen.
Ich habe (fast) ein ganzes Arbeitsleben in solchen Berufen gearbeitet und nur selten dort Beschäftigte angetroffen die so "drauf" waren. In solchen Bereichen arbeitet man in der Regel nicht, wenn man nur sein Geld verdienen will. Wenn doch, dann kann man nicht rechnen - es rechnet sich nämlich nicht.
Was ich aber öfter mal angetroffen habe, das waren verbitterte und ausgebrannte Kolleginnen und Kollegen. Leute die eigentlich bereits ausgelaugt, krank oder gar berufsunfähig sind und trotzdem aus rein ökonomischen Gründen gezwungen sind weiter zu machen. Das "Täglich Brot" muß ja irgendwie verdient werden.
Das sind die Früchte einer seit Jahrzehnten verfehlten Gesundheitspolitik, die im Wesentlichen im Einsparen von Personal bestand. Ich bin skeptisch ob da nun endlich ein Umdenken kommt, ob die Pflegeeinrichtungen endlich mal wieder deutlich mehr an qualifizierten Personal zugestanden bekommen. Bislang fällt der Politik ja immer nur ein die Gehälter ein wenig zu erhöhen und einmalige Bonizahlungen. Klar: Die Löhne sind ein Hohn für die Beschäftigten - aber fast noch wichtiger sind Entlastungen durch zusätzliches Personal.
Generell ist es auch angebracht nicht immer nur von Pflegekräften im Allgemeinen zu sprechen, sondern zu differenzieren. Der Bildungs-und Ausbildungsstand von KrankenpflegerInnen ist nämlich in der Regel um einiges höher als der in der Altenpflege und damit auch die Anzahl geimpfter Krankenschwestern im Vergleich zur Altenpflege. Auch hier also ein strukturelles Problem - ein Aus-Bildungsproblem.
Im Übrigen bin ich ohnehin für eine Allgemeine Impfpflicht!
@Ingo Bernable Seh ich ganz genau so!
@Ingo Bernable Geimpfte haben in Berufen mit regelmäßigem Kontakt zu Hochbetagten oder schwer Kranken nichts verloren, wenn Sie sich nicht testen lassen.
@Glühbirni Ein neunmalschlauer Einwurf aus dem Sandkasten.
Abgesehen davon, dass sich auch geimpfte Pflegekräfte aus Verantwortungsbewusstsein zusätzlich regelmäßig testen, sollte man mal nicht vergessen, dass ungeimpfte Pflegekräfte Tod und Verderben in etliche Pflegeheime gebracht haben.
@Ingo Bernable Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Vielleicht denken einige, dass sie sich schon genug für die Klient:innen aufopfern und jetzt nicht noch die eigene körperliche Integrität aufgeben wollen. Ich habe sogar den Eindruck, dass es um so etwas geht.
@resto Ich möchte nicht wissen, wie viele, die wegen der Impfung um ihre "körperliche Integrität" fürchten, Raucher:innen sind, sich ungesund ernähren, keinen Sport treiben und nach Feierabend Spirituosen vertickern.
@Elena Levi Ja, natürlich ist das so. Nur wird Rauchen, Saufen etc. freiwillig getan. Es geht wohl um das Gefühl, mit (teils aggressiv vorgetragener) Impfverweigerung die eigene Bedeutung herauszustellen: "Ich lasse mir das nicht auch noch gefallen".
@resto Vielleicht glauben das welche.
Aber dann wäre ein psychologisches Gespräch hilfreich.
Die Impfung ist keine Schädigung, sondern ein Segen. Es wird ein hohes gegen ein minimales Risiko getauscht.
Nicht Impfen ist etwas Verblendung mit viel Trotz gegen die allgemeinen Zumutungen des Lebens und der Politik.
@Ingo Bernable Absolument d'accord. In Frankreich ist man da schon weiter. Massenkündigungen sind mir nicht bekannt.
Wenn ca 5% der Beschäftigten in der Altenpflege kündigen würden(was zu erwarten ist), wäre es dann vorbei mit den Renditen, die in der Altenpflege erwirtschaftet werden(ist ja längst eine gutes Geschäft für Investoren)? Würden dann mehr Ältere in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, weil für sie einfach kein Platz im Altenheim ist?
Dann könnte man diese Entwicklung ja eigentlich begrüßen, oder?
@03998 (Profil gelöscht) Würden 5% kündigen gäbe es 5% mehr Rendite weil das verbliebene Pflegepersonal die Arbeit weiterhin erledigen würde.
Das ist kein Berufsverbot.
An viele Berufe sind vielfältige spezifische Anforderungen gestellt, die für die Ausübung geboten sind.
Und Gesundheitsberufe mit engem Patientenkontakt sollten nun einmal mit Vorkehrungen gegen Ansteckungen verbunden sein.
So wie andere Berufe Sportlichkeit, gutes Sehvermögen oder einen gesunden Rücken erfordern.
Hier ist es überdies eine freiwillige Entscheidung, sich einer Impfung zu verweigern.
Nur weil eine Rahmenbedingung neu ist, mus sie nicht als Berufsverbot diffamiert werden.
Wer die Rahmenbedingungen nicht einhält, ist einfach ungeeignet.
Da wäre es dumm, einzuknicken!
Und gleich darüber zu schwadronieren, gefährdet den Erfolg der Maßnahmen besonders!
@mensch meier Hallo,
vielen Dank für Ihren sehr vernünftigen Kommentar.
Völlig korrekt: Hier von einem Berufsverbot zu reden, geht völlig am Thema vorbei. Ich würde eigentlich lieber von einem Dummheitsverbot sprechen ;-), aber das nur nebenbei...
Ich wüsste nicht, warum ich weiter in die Krankenkasse einzahlen sollte, wenn ich damit rechnen muss, im Ernstfall von ungeimpftem Personal betreut zu werden. Da steigen dann meine Todes-Chancen beträchtlich, wenn ich mir mal den Arm breche und gezwungen bin, daraufhin einen Arzt aufzusuchen, tolle Aussichten!
Wie glaubwürdig sind 82% und die mancherorts "weniger als die Hälfte"?
In dieser Pandemie hat sich Deutschland bisher nicht mit durchwegs belastbaren Statistiken hervorgetan.
Zudem: wie hoch ist der Anteil der Masern-Impf-Verweigerer in der Branche?
Überraschung: _diese_ Impflicht existiert nämlich schon länger.
Schliesslich: wer im Gesundheits- bzw. Pflegebereich arbeitet, tut das i.d.R. aus Überzeugung -- wenn eine flächendeckende Impfflicht für diesen Bereich existiert und durchgesetzt wird, gibt es keine Ausweichmöglichkeiten, sofern der Bereich nicht komplett verlassen wird (dass die legendären verschwundenen Pflegekräfte tatsächlich komplett weg sind oder nicht vielmehr statistische Artefakte durch Stundenreduktion bzw. Wechsel zu Zeitarbeitsfirmen sind, wird nach meinem Wissensstand nirgendwo belegt -- was wieder zu der o.e. mangelhaften Datengrundlage passt).
Und ganz zuletzt: vor einigen Wochen wurde vielfach eine Untersuchung begeistert zitiert, nach der aktive Entscheidungen ein höheres Gewicht haben als Dinge einfach laufen zu lassen, und daher gerne vermieden werden.
In dem Moment, da eine Impfflicht kommt, ist die Verweigerung die schwerere Wahl und der Pflicht zu folgen, der einfache Weg.
Die simplen, schlagzeilentauglichen Erzählungen von Massenkündigungen oder massenhaft in einer "eigene Welt" lebenden Pflegekräften entbehren, wenig überraschend, einer Fundierung -- auch Herr Rath verzichtet darauf, diese Behauptungen zu belegen.
Die Blamagen bei Iduna-Komplex, Superspreadering in Garmisch usf. haben offenbar nichts geändert.
"Zum Glück hat die Politik nun ja auch noch drei Monate Zeit, sich Gedanken zu machen, wie sie die Massenkündigung ungeimpfter Pflegekräfte im März verhindern kann. Denkbar ist etwa, dass der Stichtag 15. März aus pragmatischen Gründen immer wieder um einige Monate verschoben wird – bis die Pandemie letztlich vorüber ist."
Super Lösung. Abwarten, statt handeln.
In Staaten, in denen es die Impfpflicht in diesen Berufen schon länger gibt, haben sich fast alle für die Impfung entschieden. Auch weil die Regierungen keine unmöglichen Eiereien veranstaltet haben. Wenn es einen dritten Weg gibt, lässt sich keiner impfen, der nicht will.
Ich möchte darauf hinweisen, dass andere Länder schon weiter sind und eine Impfpflicht bereits umgesetzt haben. Hat es dort eine Massenkündigung gegeben? Mir ist nichts bekannt.
Seit Beginn der Pandemie steht im Zentrum der Diskussion und des politischen Handeln die Rücksichtnahme auf die Befindlichkeit einer kleinen Minderheit von Impfgegnern, die um Himmels Willen nur mit Samthandschuhen angefasst werden dürfen. Was hat es gebracht? Nichts - außer unnötig hoher Inzidenzien, unnötiger Toten und eine zusätzliche Radikalisierung der Impfgegner. Wenn sich ein Weg als falsch heraus stellt, sollte man den Mut haben, eine andere Richtung einzuschlagen und nicht in einer Endlosschleife das Falsche wiederholen.
@Ulrich Stähle Vor einer Äußerung sollte man aber in Erfahrung bringen, es dort einen Termin für die vollständige Impfserie gab, oder erst einen früheren für die Erstimpfung.
die herstellung eines bezuges zum radikalenerlass ist übrigens irreführend und absurd - es handelt sich nicht um ein berufsverbot, sondern um ein berufliches tätigkeitsverbot nach dem infektionsschutzgesetz - dieses lässt sich mit einer anerkennungsfähigen impfung beenden
@videostar Sehr richtig, es kann so einfach sein!
... und es gibt nicht nur Pflegekräfte in der Krankenversorgung. Nicht wenige Ärzte und andere Fachkräfte sind nicht geimpft, zum Teil sogar Leitungskräfte. Eine abrupte Fluktuation all dieser Kräfte ist hochproblematisch. Arbeitsrechtlich ist dann im Einzelfall jahrelanger Streit zu erwarten. Das ist eine unzumutbare Belastung für die Einrichtungen mitten in einer Pandemie.
@TazTiz Eine größere Belastung in der Pandemie ist für die Einrichtungen, das Sterben der Bewohner*Innen/Patienten*Innen. Nicht geimpfte Ärzte verstoßen damit sogar gegen ihren Eid!
Also ich finde es konsequent und sinnvoll, wenn bei meinem Träger die ungeimpften freigestellt werden. Ignorantes Dumpfbackentum und Arbeit mit vulnerablen Gruppen passen einfach nicht gut zusammen. Selbstbestimmung hin oder her.
@videostar Das sehe ich genauso. Eine derartig verantwortungsvolle Aufgabe sollte man nicht Leuten überlassen, in deren Welt die Naturgesetze nicht gelten.
Da fände ich es besser, wenn welche von den 180.000 Soldatinnen und Soldaten den Job machen, wenn sie das gern möchten und können.
@videostar Genau so ist es !
Zum 75. Jahrestag der DDR-Gründung tritt der einstige SED-Chef Egon Krenz in Berlin auf. Für Russland findet er lobende Worte, für die Ampel nicht.
Impfpflicht in Gesundheitsberufen: Eine Art Berufsverbot
Die Ampel will, dass sich alle Beschäftigten in der Pflege bis Mitte März impfen lassen. Doch was passiert, wenn sich weiter viele weigern?
Pfleger:innen und Ärzt:innen sollen bis 15. März geimpft sein – oder nicht mehr arbeiten dürfen Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Der Bundestag wird am Freitag eine Impfpflicht für medizinische Einrichtungen und Pflegeheime beschließen. Sie soll ab dem 15. März gelten. Wenn Beschäftigte bis dahin nicht nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind, dürfen sie nicht mehr in diesem Bereich arbeiten. Die Mehrheit für den Gesetzentwurf der Ampel ist sicher, nur die AfD ist gegen diese „einrichtungsbezogene Impfpflicht“.
Zwar wird über das Projekt schon lange diskutiert, bisher wurde es aber immer abgelehnt, zuletzt auf der Gesundheitministerkonferenz Ende November. Zentrales Argument: Es sei für Kliniken und Heime nichts gewonnen, wenn die ungeimpften Pflegekräfte einfach nicht mehr zum Dienst erscheinen.
Was bisher als überzeugendes Argument galt, spielt nun plötzlich keine Rolle mehr. In der Bundestagsdebatte am Dienstag sprach niemand dieses Problem an – so als ob es durch Verschweigen bereits gelöst wäre.
Vor allem in Pflegeheimen sind die Impfquoten nach wie vor nicht zufriedenstellend und liegen im Schnitt laut RKI bei 82 Prozent. Allerdings gibt es auch Einrichtungen, vor allem in Sachsen, bei denen deutlich weniger als die Hälfte des Personals geimpft ist.
Eine Art Berufsverbot
Sicher wird die Impfquote durch die geplante Impfpflicht etwas steigen, weil ansonsten ja eine Art Berufsverbot droht. Andererseits ist die Renitenz der Impfgegner:innen so groß, dass sich viele aus tiefer Überzeugung oder aus Trotz weiter verweigern werden. Ein Großteil von ihnen lebt inzwischen in einer ganz eigenen Welt, sie glauben an ungeheure Impfgefahren und manche halten die Pandemie sogar für das aufgebauschte Konstrukt einer kommenden Impfdiktatur.
Wenn am Ende zehn Prozent der Pflegekräfte von Altenheimen ungeimpft bleiben, sind das immerhin bundesweit 70.000 Personen. Auf all diese Menschen können die ohnehin knapp ausgestatteten Pflege-Einrichtungen nicht so einfach verzichten. Und eine so große Zahl von Pfleger:innen kann auch nicht einfach ersetzt werden, schon gar nicht von heute auf morgen. Selbst ein Noteinsatz der Bundeswehr könnte da nichts ausrichten. Beim Katastrophen-Hochwasser im Sommer leisteten 850 Soldat:innen für einige Tage Amtshilfe in der Not.
Im März muss die Politik dann also abwägen, ob sie die Pflege durch den Rausschmiss aller ungeimpften Pflegekräfte gefährden will oder ob sie zum Schluss kommt, dass ungeimpfte Pflegekräfte immer noch besser sind als fehlende Pflegekräfte. Pragmatischerweise wird sich die Politik dann für zweiteres entscheiden – zumindest bei den Pfleger:innen, die Corona ernst nehmen und bereit sind, sich und andere durch Masken und Tests zu schützen.
Massenkündigung verhindern
Im Moment ist die Ampel-Koalition aber offensichtlich entschlossen, den Versuch einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu wagen. Und letztlich ist jede Erhöhung der Impfquote in Einrichtungen mit hoch gefährdeten alten, kranken und behinderten Menschen zu begrüßen, weil dies den Schutz vor einer Covid-Infizierung erhöht.
Zum Glück hat die Politik nun ja auch noch drei Monate Zeit, sich Gedanken zu machen, wie sie die Massenkündigung ungeimpfter Pflegekräfte im März verhindern kann. Denkbar ist etwa, dass der Stichtag 15. März aus pragmatischen Gründen immer wieder um einige Monate verschoben wird – bis die Pandemie letztlich vorüber ist.
Vermutlich bringt die Omikron-Variante aber ohnehin alle heutigen Impfpflicht-Pläne durcheinander, zum Beispiel wenn es im März einen neuen verbesserten Impfstoff gibt, bei dem es aber leider erstmal zu Lieferproblemen kommt.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Christian Rath
Rechtspolitischer Korrespondent
Geboren 1965, Studium in Berlin und Freiburg, promovierter Jurist, Mitglied der Justizpressekonferenz Karlsruhe seit 1996 (zZt Vorstandsmitglied), Veröffentlichung: „Der Schiedsrichterstaat. Die Macht des Bundesverfassungsgerichts“ (2013).
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