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17.09.2023 , 11:13 Uhr
Moment mal! Es gibt haufenweise Berichte über Folgen von mangelnden Schwimmkenntnissen! Wenn Schwimmunterricht priorisiert und sogar kostenlos angeboten wird, ist das erst mal zu begrüßen! Vermutlich wird die Karte doch auch über den Unterricht hinaus gelten, oder? Dann könnten die Bezieher schwimmen, das wäre für sie von großem Vorteil! Vielleicht benimmt man sich auch besser, wenn man nicht "nur plantschen" kann, weil man mehr Handlungsmöglichkeiten im Bad hat?
Das Problem wird hier mMn etwas einseitig betrachtet. Ja, es ist schade für diejenigen, die die Karte wie vorgesehen nutzen, wenn sie unter dem "Missbrauch" der anderen leiden müssen. Auf der anderen Seite: Was sollen Badbetreiber tun, wenn sie merken, dass es Verdiensteinbußen gibt, weil die Karte unberechtigerweise an Dritte weitergegeben wird und wenn es vermehrt zusätzlich zu Vorfällen im Bad kommt, die den normalen Betrieb und die anderen Badegäste stören - und man nur einen Bademeister hat? Das ist ja schon ein Problem, das man angehen muss und nicht einfach ignorieren sollte.
Die Karte mit Bild ist sicher ein guter Weg. Ebenso der kostenlose Schwimmunterricht! Unbedingt!
Man sollte aber beide Fragen stellen: Wie verhindert man, dass Bezieher, die allen Regeln folgen und sich gut benehmen nicht unter den (wenigen?) Rüpeln und Weitergebern leiden? Und: Wie verhindert man, dass die Bäder Einnahmeneinbußen haben und sich mit sich unangemessen benehmenden Badegästen herumschlagen müssen? Wie schützt man die anderen Badegäste - auch die berechtigten Bezieher der Karte! - vor diesen Rüpeln?
zum Beitrag28.04.2023 , 20:06 Uhr
Ist der Hass nicht programmiert? Teil der geplanten Proteste? Ohne Hass, Wut, Frust, mit gelassenen Autofahrern etc., gäbe es keine öffentliche Diskussion. Und natürlich ist man frustriert, wenn man länger als nötig im Stau stehen muss.
Aus meiner Sicht geht unter dem Frust das Anliegen unter. Viele Autofahrer würden dem Anliegen zustimmen, merken aber nur den Frust und sehen dann die LG NUR als Störer, als Kritiker an ihrem eigenen Lebensstil, den sie zur Zeit nicht ändern können, sie müssen zur Arbeit und einige davon auch zwingend mit dem Auto bzw. sie arbeiten als Taxifahrer, Rettungssanitäter, Lieferdienstfahrer etc. mit dem Auto. Natürlich wird man sauer, wenn man arbeiten MUSS und sich keinen langen Urlaub (über Monate, Jahre bis der Protest vorbei ist) leisten kann und täglich mit Wartezeiten und Frustrationen rechnen muss. Und natürlich entsteht dann bei einigen auch Hass auf die Verursacher. Meines Wissens eine bewusst von der LG geplante Reaktion! Also sollte man vielleicht nicht fragen, woher der Hass kommt, sondern, warum der Hass als Mittel der Aufmerksamkeitsheischerei eingeplant wurde!
Jeder kann sich einfach mal fragen: Wenn ich TÄGLICH mit unvorhergesehenen 20 min Wartezeit oder mehr in meinem Tagesablauf rechnen müsste, z.B. bevor ich das Haus verlassen kann, auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit, während der Pause, beim Einkaufen (da kennen wir es von Kunden, die vor der Kasse gestresster und wütend werden) usw. - wäre ich nicht auch frustriert, wütend etc.? Warum sollte es den Menschen im Stau anders gehen?
zum Beitrag19.04.2023 , 16:29 Uhr
Ramadan und DIE DEUTSCHEN? Das würde alle deutschen Muslime mindestens der zweiten Generation einschließen! Sollte es nicht "Ramadan und Menschen ohne muslimischen Glauben" heißen oder so? Muslimische Deutsche werden sicher wissen, welche Regeln im Ramadan gelten und welchen Sinn die haben.
Ist diese Art der Formulierung nicht genau das, was immer moniert wird, die Ungenauigkeit von "wir vs. die" mit Begriffen, die eben NICHT aussagen, was man meint? Ramadan und die Deutschen ist mMn in einer Kategorie mit dem Begriff "Biodeutsche". Man will etwas sagen, weiß aber nicht, wie.
Also: Ramadan und die Deutschen, die nicht muslimischen Glaubens sind, bitteschön! Oder besser: Ramadan und die Menschen, die sich damit nicht auskennen!
zum Beitrag01.03.2023 , 12:29 Uhr
Hm, ich kenne Bowls nur aus Kochbüchern, nicht aus Restaurants. Und in den Kochbüchern bestehen sie zum großen Teil aus Sättigungsbeilagen, also bspw. Reis, das Gemüse liegt nur oben drauf. Soweit mir bekannt ist, sind Proteine immer ein Bestandteil dieser Gerichte. Insofern müsste man eigentlich davon satt werden können.
Es dürfte also nicht um die Bowl als Gericht gehen, sondern um die Spartaktiken der Restaurantbetreiber.
Bowls sind eigentlich der Traum der Minimalisten: Man hat wenig abzuwaschen und ggf. sogar wenig zu kochen, weil man alles in einer Pfanne zubereiten könnte und parallel halt den Reis, die Nudeln, die Kartoffeln kocht.
Kritisieren kann man dagegen durchaus teures "Hipsteressen" im Restaurant.
Wer sich aber eine Bowl mit Gemüse für 15 € bestellt, ist doch selbst Schuld. Dafür bekommt man andernorts zwei Pizzen!
zum Beitrag03.02.2023 , 09:13 Uhr
Hm, ich trinke auch keinen Alkohol, nicht aus religiöser Überzeugung, sondern weil er mir einfach nicht schmeckt und ich damals in der 6. Klasse einen Schock bekam, als die ersten Mitschüler von Filmrissen erzählten. Aber außerhalb der Mittelstufe hatte ich noch nie Probleme damit. Im Verwandtenkreis hatten zwei Menschen schwere Langzeitfolgen von vermutlich auch früherem hohem bzw. dauerhaftem Alkoholkonsum. In einem Fall Krebs, im anderen war nach einer Durchblutungsstörung eine Amputation nötig. Das wären für mich schon deutliche Warnhinweise, um den Konsum einzuschränken oder weitgehend zu lassen.
Allerdings finde ich auch, dass man wenig Recht hat, sich als Abstinenzler, zumal freiwilliger, der gar nichts vermisst, auf ein hohes Ross zu setzen und den Konsum der anderen zu kritisieren. Alkohol ist für viele eine Art der Entspannung, die ja gerade zu diesen Zeiten - Corona, Krieg, Inflation - von vielen immer noch gebraucht wird. Wenn man gewohnt ist, sich mit Alkohol zu entspannen, ist das nicht gesundheitsförderlich, aber man sollte auch niemandem diese Entspannung absprechen. Stress führt ja bei solchen Süchten oft nach kurzzeitiger Abstinenz wieder zum gewohnten Mittel der Stressreduktion, in dem Fall dem Alkohol. Mein Verwandter hat kurz vor der Amputation, als die schon abzusehen war, so viel Stress gehabt, dass er einen Jägermeister trinken "musste". Er sah einfach kein anderes Mittel zur Stressreduktion. Natürlich war das extrem kontraproduktiv. Vorsorgen und andere Mittel zu finden wäre gut. Aber man sollte anerkennen, dass das Betroffenen deutlich schwerer fällt als Abstinenzlern, die noch nie etwas getrunken haben!
zum Beitrag23.01.2023 , 00:25 Uhr
Heuer wird nicht mehr gekocht, heuer gibt es wegen den Energiepreisen nur noch Sandwiches und Müsli.
zum Beitrag18.01.2023 , 16:44 Uhr
@WHITE_CHOCOBO hat da einen guten Ansatz gebracht: Lösungen, gangbare Möglichkeiten zumindest ins Spiel bringen.
Wenn es hier auch um die Bevölkerung geht: Ja, von denen sind nach Corona, Krieg, Inflation zusätzlich zu den teilweise gravierenden privaten Problemen (auch systematischen, Leben als Alleinerziehender mit Mindestlohn usw.) viele nicht nur müde, sie KÖNNEN NICHT MEHR. Sie hören immer nur: Das lassen, das einschränken, darauf verzichten, dir hier noch Mühe geben, das noch ertragen, damit zurechtkommen - und dann verschließen einige die Ohren und ziehen sich aufs sehr Private zurück.
Ein Horrorszenario jagt das nächste. Stirbt meine Oma an Corona? Wird es in Deutschland Krieg geben, gar einen Atomkrieg? Kann ich mir noch Lebensmittel und meinen Kindern noch etwas zu Weihnachten leisten? Habe ich morgen noch einen Job? Und gefühlt alle paar Wochen kommt etwas Neues hinzu. Dazu kommen, ja, Genderdebatten - wenn du deine Sprache nicht ändern kannst oder willst, bist du intolerant - und diverse andere, verunsichernde Debatten. Plötzlich hat man Sorgen,die man gar nicht haben müsste, die die eigenen Eltern so nie hatten. Bin ich noch genauso wertvoll wie andere, wenn ich alt, weiß, Mann bin oder bin ich eine Belastung? Darf ich noch meine Meinung sagen, wenn Menschen über x, y, z reden oder habe ich den Mund zu halten? Werden mir meine Enkel den Urlaub im Ausland, das eigene Benzinauto, die Ölheizung vorwerfen? Bin ich Schuld daran, dass sie dann mit Naturkatastrophen leben müssen?
Gebt den Menschen einen Lichtblick, gangbare Alternativen in kleinen Schritten, die Erlaubnis für einen möglichst sorgenfreien Alltag und eine positive Identität und sie werden viel, viel offener für Diskussionen, Einschränkungen und Veränderungen sein. Aber zur Zeit sind viele einfach nur müde, überfordert und verängstigt. Das ist kein guter Startpunkt für Engagement und Veränderung.
zum Beitrag16.01.2023 , 18:53 Uhr
Hm, mein letzter Versuch, mit Maragine zu braten, endete mit einer soliden Fettschicht in der Pfanne, die irgendwie an eine dünne Plastikschicht erinnerte. Danach nahm ich immer Sonnenblumenöl, bis das zu teuer wurde. Mir scheint, dass die Maraginen in den Plastikbehältern eventuell eine andere Zusammensetzung haben als die in der Folie. Bei der Folie kenne ich auch eine Marke, die explizit sagt "diese ist zum Braten, diese ist zum Backen". Also: Die eine ist nicht zum Braten geeignet. Was aber stimmt: Wir lernen jetzt gerade, was unsere Urur-, Ur- oder Großmütter, je nach eigenem Alter, mit "der guten Butter" meinten. Butter nur noch da verwenden, wo man sie tatsächlich herausschmeckt, wo man sie wertschätzt.
zum Beitrag11.01.2023 , 17:11 Uhr
Jetzt reden wir also wieder von "Deutschen und Ausländern"? Die Frage ist doch, unabhängig von der Tätergruppe, welches Motiv vorlag und ob man das im Vorfeld hätte verhindern können. Also nicht die Leute wegsperren, sondern was in deren Leben hätte geändert werden müssen, damit sie nicht auf solche Ideen kommen!
Letztendlich ist es mMn egal, ob das autochthone Deutsche oder Deutsche mit Migrationshintergrund und wenn ja, erster, zweiter oder x. Generation waren. Die Frage ist: Wie kommt man auf diese Idee? Welche Gründe und Dynamiken gibt es da in der Gruppe, die mitmacht? Hätte man diese Gründe irgendwo - Schule, Medien, andere Möglichkeit - vorher abmildern oder verhindern können? Müssen wir etwa in den Schulen den Kindern frühzeitig bewusst machen, wofür Rettungskräfte und -wagen da sind, was man verhindert, wenn man auf die los geht? Ist das nicht jedem bewusst? Wie schlecht muss das eigene Leben sein, wenn einem andere Leben egal sind? Gäbe es Punkte, an denen man frühzeitig ansetzen könnte, damit diese Art von Frust nicht aufkommt? Damit der Angriff auf andere Menschen auch angetrunken in der Gruppe nicht wie eine gute Idee klingt?
zum Beitrag03.01.2023 , 14:30 Uhr
Ja, die Kinder werden ihre Erinnerungen schon selbst finden. Sie wären aber offener für die Erinnerungen der Eltern, wenn man die vorher in einem ruhigen Moment mal mit ihnen geteilt hätte. Gesagt hätte, was einen früher - in gleichem Alter wie die Kinder jetzt? - an der Reise fasziniert hat. Wir waren fast immer offen für die Erinnerungen unserer Eltern, weil die es schafften, uns abzuholen und nachvollziehbar zu machen, was für sie damals spannend war, was anders war als zu unserer Zeit. Keiner wird dagegen gern unterbrochen, wenn er sich gerade konzentriert, auf ein Video oder ein Spiel zum Beispiel. So erzeugt man unnötigen Widerstand.
zum Beitrag28.12.2022 , 17:15 Uhr
@ SONNENHAUS Die Letzte Generation ist nicht die EINZIGE, die diese Botschaft verbreitet und sie tut das bewusst so, dass sie maximal Menschen verärgert, nach eigenen Aussage auch Hass generiert. Sie schadet damit unmittelbar Menschen. Es gäbe auch andere Wege, eher "Follower" zu generieren, die Hoffnung schöpfen und unterstützen.
Mit der Wut, dem Frust, ggf. wirklich dem Hass, bleiben die Menschen aber allein, vor allem DIEJENIGEN, die ganz allein sind (allein lebende Senioren z.B.). Und die ziehen dann ggf. je nach Aktion die falschen Schlüsse: Ich sollte nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren. Ich sollte das Museum meiden. Ich sollte nicht mehr in die Kirche gehen. Keine Konzerte mehr besuchen. Mich nicht an öffentlichen Weihnachtsbäumen freuen. Das hat alles irgendwie mit dem Klimawandel zu tun, wenn ich das weitermache, bin ich mit Schuld.
Und das alles in einer Zeit, in der sehr viele Menschen eher unbedingt Hoffnung und ein bisschen Freude im Leben brauchen.
LETZTE GENERATION: Macht etwas Sinnvolles. Startet eine Aktion, die die Menschen beschämt, Silvesterfeuerwerk zu kaufen oder abzufeuern! Bietet ihnen Möglichkeiten an, wie sie selbst den Klimawandel miminal bremsen können. Bietet ihnen Aktionen an, die sie sinnvoll unterstützen können, z.B. Vernetzung für die Abgabe zu viel gekaufter Lebensmittel.
Macht sie nicht wütend oder frustriert und lasst sie damit allein.
Setzt den einsamen Menschen nicht die Idee in den Kopf, nächstes Jahr lieber auf den Weihnachtsgottesdienst zu verzichten. Bedenkt - für einige, die das täten, hätte es der letzte Weihnachtsgottesdienst sein können!
zum Beitrag23.12.2022 , 22:16 Uhr
Man scheint heutzutage automatisch davon auszugehen, dass jeder Netflix hat. Und noch diverse andere Pay-Angebote. Warum eigentlich? Es gibt Menschen, die wollen oder können dafür kein Geld ausgeben. Mit solchen Artikeln wird auch immer für so einen Anbieter Werbung gemacht. Mir hat's mal die Sprache verschlagen, als ich bei einer kostenlosen Fotochallenge teilgenommen habe, in der eine Aufgabe einen geheimnisvollen Titel trug. Es stellte sich dann heraus, dass das der Name einer Netflixshow war und wir ein Foto erstellen sollten, das an diese Show angelehnt war. Ich musste dann erst mal viel googlen, um überhaupt eine Ahnung zu haben, worum es dabei ging. Theoretisch könnte man 100 € im Monat ausgeben, wenn man diverse dieser Sender abonniert hätte. Das machen doch nur Hartcore-Fans bestimmter Anbieter oder Filme. Wie groß ist also die Wahrscheinlichkeit, dass jemand genau Netflix und nicht Hulu oder einen der anderen Anbieter abonniert hat - oder gar keinen?
zum Beitrag23.12.2022 , 16:36 Uhr
@ SYBILLE BERGI Wir sprechen uns noch mal, wenn Sie 70 oder 80 sind und länger in Ihrer Wohnung gelebt haben, vielleicht sogar noch Hobbys haben, die Platz brauchen oder hin und wieder Gäste über Nacht haben. Ob Ihnen dann auch eine Ein-Zimmer-Wohnung reicht oder ob Sie vielleicht doch noch ein Wohn- und ein Schlafzimmer haben möchten und die Ihnen Möbel und Sachen im dritten Zimmer vielleicht auch noch wichtig sind. Oder dort halt das Gäste- oder Hobbyzimmer ist, wer weiß. Einige ältere Menschen haben auch eine riesige Bibliothek, die ihnen wichtig ist oder noch ein altes, also echtes, Klavier oder etwas in der Art. Dinge, die in einer Ein-Zimmer-Wohnung schwer unterzubringen wären, einem selbst aber doch noch wichtig sind.
zum Beitrag16.12.2022 , 22:24 Uhr
Der Kommentar von dem Religionslehrer ist ja völlig unangemessen. Ich habe mich nie für Markenkleidung interessiert und hatte auf einer Klassenfahrt mal ein Gespräch über meine Schuhe. Ich weiß selbst nicht mal mehr, ob ich nun die Markenschuhe oder die No-Name-Schuhe hatte, nur, dass meine Klassenkameraden mich darauf hinwiesen, ich irritiert auf meine Schuhe schaute und mich fragte, wer sich mit so etwas befasst!
Wichtig wäre, dass wir alle, Gesetzgeber, Politiker, Lehrer, Sachbearbeiter einfach menschlicher werden. Den Menschen sehen und nicht nur Zahlen, Statistiken. Mit dem Menschen reden. Darf ein Arbeitsloser sich eigentlich nichts außer dem Notwendigsten kaufen? Das Beispiel mit der Tankstelle irritiert mich. Bisher dachte ich, wenn ich mir die Markenjeans oder das Hobbyequipment kaufen möchte und dafür einen Monat lang nur Haferflocken mit Wasser esse, wäre das auch als Arbeitsloser meiner Sache.
zum Beitrag25.11.2022 , 01:25 Uhr
Ein Problem wird damit nicht gelöst: Die meisten nutzen das Auto zum Transport sperriger Güter. Von Dingen, die sie etwa nicht von der Packstation nach Hause schleppen wollen oder vom Supermarkt. Schon im Zug wird es eng, wenn jeder einen oder gar mehrere Koffer mitführt, etwa bei einer Familie, die einen mehrwöchigen Urlaub bei Oma antritt. Im Bus ist es noch viel schlimmer. Während des 9-€-Tickets haben wir gesehen, dass schon wenige Fahrgäste mit nur einem Koffer den Gang versperren können, wenn alle anderen Plätze für Gepäck belegt sind. Man kann den Koffer auch nicht zwischen Knie und Rückenlehne des Vordersitzes quetschen. Und je älter man wird oder je mehr Einschränkungen man hat, desto schwieriger wird es, von der Bushaltestelle oder dem Bahnhof zum Zielort zu kommen, während das eigene Auto vor der Tür halten könnte. Das Taxi ist da für viele deutlich zu teuer!
Ganz einfaches Beispiel: Tannenbaumkauf und -entsorgung. Mit dem Auto ein Kinderspiel, ohne eine logistische Herausforderung. Besonders bei Regen oder hohem Schnee!
zum Beitrag12.11.2022 , 20:33 Uhr
Eines noch: "Klimaschutz muss teuer sein." Genau davor haben Ärmere doch Angst! Jetzt ist es vielleicht schon schwierig, wie schaffe ich es, wenn ich außer den teuren Lebensmitteln und den teuren Nebenkosten noch weitere Aspekte teuer bezahlen muss, ohne das Geld dafür zu haben? Wenn jetzt schon das Konto in der dritten Monatswoche leer ist und man sich von wenigen Resten ernährt? Wenn man jetzt schon die Jacke in der Wohnung an hat, um die Heizung aus machen zu können? Wenn man jetzt schon überlegt, wann man den Nahrverkehr nutzt, weil man sich kein Monatsticket leisten kann und nur fährt, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt - also zur Arbeit und hinterher nicht mehr zum Einkaufen, sondern da zu Fuß hingeht?
Es wird immer Armut mit Klimaschutz gleichgesetzt und damit ist gemeint, Klimawandel macht arm. Vergessen werden die jetzt schon armen Menschen in den Industrieländern - ja, die global immer noch "reichen" - die der KlimaSCHUTZ arm macht und denen der Klimaschutz Angst macht, weil sie nicht wissen, wie sie ihn mittragen sollen, ob sie dann noch essen oder heizen können!
zum Beitrag12.11.2022 , 20:29 Uhr
Aus dem Bekanntenkreis: Jemand musste wöchentlich zu einem Arzt fahren. Dort gab es wenige Parkplätze. Nahm er also das Taxi, er konnte es sich leisten. Ein Auto gegen ein anderes getauscht. Den Nahverkehr hätte er nicht nehmen können, denn er war ein bisschen gebrechlich und der Weg von der Bushaltestelle zur Praxis - bergauf - nicht zu schaffen, vor allem nicht im Herbst und Winter.
Der ÖPVN ist jetzt schon fast nur für "Arme". Oder Menschen, die sich kein Auto leisten können oder wollen. Und von denen fahren immer noch viele schwarz, weil sie sich den ÖPVN auch nicht so oft leisten könnten, wie sie müssen. Für die ist er zu teuer!
zum Beitrag07.11.2022 , 19:22 Uhr
Die Museen brauchen keine neuen Gesetze oder Strafen. Die müssen einfach konsequent die Nutzung von Schließfächern vorgeben und ggf. eine Eingangskontrolle machen. Wie kommt man mit einer Dose Tomatensauce ins Museum? Man kommt ja noch nicht mal mit einer Flasche Wasser ins Kino!
zum Beitrag07.11.2022 , 19:17 Uhr
Finde ich gut! Besser noch: Statt Werbung für Burger und Schokolade, "Werbefilme" einblenden, in denen gesunde Lebensführung gezeigt wird, ohne Produkte. In denen Spaß am Sport, an Ausflügen, am gemeinsamen Kochen usw. gezeigt wird. Vielleicht auch mal kostenlose oder kostengünstige Hobbys beworben werden für Menschen, die weniger Geld haben. Werbung lässt einen ja oft glauben, man hätte nur Spaß am Leben, wenn man Geld ausgegeben hat!
zum Beitrag06.11.2022 , 17:09 Uhr
Irgendwie erinnert mich das an "The heavy/ Wonneproppen", den Bericht der Mutter über die "Diät mit 7". Da wurde dem armen Kind unter anderem Hummus verboten, weil das kalorienreich war - die Diätberaterin ging auch nach einer Ernährungsampel - und stattdessen bekam das Kind als "Snack" "künstliche Sahne", weil da alle möglichen Zusatzstoffe drin waren, aber wenige Kalorien. Statt Kennzeichnungen auf Lebensmitteln sollte man vielleicht verpflichtend in der Schule 2 Stunden Ernährungslehre/ Hauswirtschaft in jedem Schuljahr einführen, wo man dann lernt, gesunde Gerichte zuzubereiten - Gerichte, die man sich in jedem Alter auch selbst zubereiten kann, also auch Sandwiches oder Müslis - und über Nährstoffe, Nährstoffbedarf, Tageskostpläne usw. informiert werden, später vielleicht auch über ernährungsabhängige Krankheiten etc. Also einfach den Schülern beibringen, selbst zu beurteilen, was gesund ist und was nicht. Dafür könnte man auch regelmäßige Übungen im Zutatenlesen machen. Was steht auf der Packung, was bedeutet das, wie groß wäre die Portionsgröße, gehört das zum vollwertigen Essen oder ist das eine Süßigkeit/ Fastfood? Kann ich das als Mittagessen essen oder ist das eher ein Zusatz, den ich nur wegen des Geschmacks esse? Und auch: Wie kann ich "gesundes Essen" für mich lecker zubereiten, ohne unnötige Kalorien zuzufügen oder Zusatzstoffe, die ich eigentlich nicht aufnehmen möchte?
Stattdessen bringen wir Erwachsenen bei, sich um das Thema inhaltlich gar nicht mehr zu kümmern und stattdessen auf Farbampeln auf Verpackungen zu achten!
zum Beitrag28.10.2022 , 10:45 Uhr
"Seid ihr wütend?" Es könnte auch ein Gewöhnungsprozess eintreten. Ignorieren, weitergehen, nicht mehr ins Museum kommen, sich einen Kunstbildband kaufen. Je mehr "gestört" wird, desto alltäglicher wird es, desto eher wird es ignoriert. Eine Botschaft wird dann gar nicht mehr vernommen, man seufzt, zuckt mit den Schultern, zieht sich ggf. ins Private zurück.
Auch, weil meist mit Protesten die Falschen angesprochen werden. Der Druck wird ja nicht direkt auf die Politik ausgeübt ODER man bemüht sich nicht, sich selbst einer Partei anzuschließen oder eine zu gründen, die Leute zu überzeugen, es in den Bundestag zu schaffen und selbst an den Gesetzesänderungen mitzuwirken, die man für nötig hält. Stattdessen übt man Druck auf die Bevölkerung aus und sagt ihr damit evtl. nur "macht lieber eine Ausbildung als ein Studium, meidet Museen, nehmt Landstraßen statt Autobahnen für den Weg zur Arbeit."
zum Beitrag20.10.2022 , 10:40 Uhr
Ich bin ja eigentlich für Selbstoptimierung und denke auch, dass Social Media nicht ungesund sein muss. Bis zur Mitte des Textes dachte ich dann auch, na gut, das Mädchen hat ein Hobby, lasst es doch. Dann kam aber der große Schlag in den Magen: Die Eltern machen aus dem Hobby der Tochter einen Beruf! Statt sie zu ermahnen, das alles nicht zu ernst zu nehmen, ihre Wohlfühlgrenze zu kennen (und aufzuhören, wenn das Wohlfühlen in Stress umschlägt), achtsam mit Social Media umzugehen, wird sie noch im Stress bestärkt!
Grundsätzlich denke ich nicht, dass jeder "eine Botschaft" braucht. Man kann sich einfach in dem Darstellen, was einem Spaß macht, was einem wichtig ist und damit andere Menschen mit seiner Begeisterung anstecken (oder mit seinen Ideen inspirieren). Das wäre für mich Social Media. Man holt sich Anregungen, wieder mehr Sport zu machen, gesünder zu essen oder mal das Töpfern als Hobby auszuprobieren.
Zu denken geben sollte schon, wenn man andere Menschen als Sinnstifter heranzieht. Natürlich freut man sich, wenn man jemanden live sieht, den man sonst nur aus dem Internet kennt und den man bewundert. Das ist ja nichts Schlimmes. Die Botschaft bei Instagram hatte ich immer so interpretiert: "Das kannst du auch". Also: Die einfachen Dinge, die ich dir zeige, die mein Leben schön machen, kannst du selbst umsetzen: Sport treiben, gesund und lecker essen, raus gehen, dich schön anziehen etc.
Medienkompetenz wäre es dann für mich, wenn seitens der Eltern vermittelt würde: "Überlege dir, was dir gut tut, höre auf, wenn es dich stresst, möchtest du dies wirklich, bist das wirklich du?"
zum Beitrag20.10.2022 , 09:18 Uhr
Ich habe aus engster Nähe mitbekommen, warum man Esoterik braucht. Ein Bekannter bekam eine Krebsdiagnose, Prognose anderthalb Jahre. Obwohl er die Pfleger sehr mochte, gab es im Krankenhaus so viele Missstände. Ganzheitlich war da gar nichts. Man hat ein Arztgespräch, wird mit der Prognose von anderthalb Jahren vor die Tür gesetzt. Keine 5 min aufbauendes Gespräch vom Arzt, der ist nur Mediziner, für die Psyche nicht zuständig (Grüße an die Psychoneuroimmunologie!). Fleisch und Fruchtsäure sollte er meiden - das erste Essen nach der OP bestand aus Frikadelle und Orangensaft! Wie lindert man die Nebenwirkungen der Chemo, was tut man gegen das Hand-Fuß-Syndrom? Musste googeln! Dann kommen Vorschläge aus Foren: Eisenkrauttee, Ingwer, Mispeltherapie. Von den Ärzten und Pflegern kommt außer Chemo nichts, es sind zwar nette Pfleger dabei, aber die Psyche ist nicht Teil der Behandlung, es gibt keinen Hinweis auf Maßnahmen (batteriebetriebene Handschuhe etc.).
Hätte das Krankenhaus einfach ein bisschen Zeit gehabt, den Patienten aufzufangen, hätte er nicht googeln müssen. Homöopathen reden mit ihren Patienten, Mediziner nicht! Da steckt der Fehler! Würde das alles vom Krankenhaus abgedeckt, bestünde gar kein Bedarf an Esoterik.
Irgendwann dachte er während der Chemo, er hätte einen Schlaganfall, konnte nicht mehr verständlich reden! Nebenwirkung! Vor der aber vorher nicht gewarnt wurde. Am Ende kamen immer mehr Zweifel, ob es ihm nun wegen der Krankheit oder der Chemo so schlecht ging.
Das alles hätte vermieden werden können, wenn das Krankenhaus die Psyche mit einbezogen hätte und den Weg zu den Esoterikern überflüssig gemacht hätte!
zum Beitrag20.10.2022 , 08:53 Uhr
Mir macht der Vorwurf des Trump- oder AFD-Supporters immer etwas Bauchschmerzen. Wir (BRD und USA) leben in einer Demokratie, es bildeten sich Parteien und Kandidaten wurden aufgestellt, die demokratisch gewählt wurden. Und das wirft man jetzt Einzelnen vor!
Man diskutiert nicht mit ihnen, versucht nicht, die Gegenseite attraktiver zu bewerben, fragt nicht nach den Gründen für diese Wahl, sondern verurteilt und gibt damit vor, wer gewählt werden darf, wenn man weiter sozial gut dastehen möchte.
Ist DAS wirklich unser Verständnis von Wahl?
Jemand wählt das Falsche oder den Falschen und schon sollte man ihn sozial ächten?
Mein Verständnis ist das irgendwie nicht. Auch, wenn ich weder Trump- noch AFD-Fan bin, machen mir diese Verurteilungen und Sprüche wie "white women voted for Trump" (also darf man auf die jetzt herabsehen, sie ausgrenzen) Bauchschmerzen.
Und auch, wenn ich vermutlich keine Musik von jemandem hören wollte, der möglicherweise jemanden vergewaltigt hat, bin ich doch mit der Idee, dass der Künstler von der Kunst getrennt werden sollte, aufgewachsen. Das ist meines Wissens sogar eine postmoderne Idee.
Heute scheint bei vielen das genaue Gegenteil zu gelten, nur wenn ich alle privaten und politischen Meinungen und Handlungen des Künstlers unterstütze, darf/ sollte ich seine Kunst mögen.
zum Beitrag20.10.2022 , 08:44 Uhr
Die Caterer müssen erst mal bereit sein, nährstoffhaltiges Essen zu liefern!
Oft steht es zu lange, es werden Fertigprodukte verwendet, es wird Gemüse verkocht. Keiner mag das gerne essen. Siehe typisches "Krankenhausessen" oder "Mensaessen". In der Mensa wird es ja immerhin besser, weil die Gäste selbst bezahlen und entscheiden, ob sie das essen wollen oder nicht.
Schwierig wird es mit Hülsenfrüchten und Kindern. Hülsenfrüchte sind oft etwas bitterer, das mögen Kinder nicht, also weigern sie sich ggf., das zu essen (Linsensuppe usw.). Hier müsste man ggf. z.B. Linsenfrikadellen mit geschmacksintensiven Zutaten wie getrockneten Tomaten anbieten, damit so etwas von Kindern gegessen wird.
Schwierig finde ich den Vorwurf, Eltern wüssten von alleine nicht, wie sie ihre Kinder gesund ernähren. Das trifft auf einen Teil sicher zu, auf einen anderen Teil aber eher im Gegenteil, die informieren sich, kochen alles frisch, achten besonders stark auf saisonale, lokale Bioprodukte, wenig Zucker, reduzieren Fruchtsäfte und Limonden usw.
zum Beitrag20.10.2022 , 08:39 Uhr
Ein wirklich großes Problem sehe ich bei einsamen, unsichereren, abergläubischen Menschen: "Ich war in der Notaufnahme, es hat sich (gefühlt) keiner gekümmert, nach 5 Stunden bin ich gegangen, weil ich. nicht mehr konnte - die wollten mich da nicht. Oder: Es sollte nicht sein!" Oder auch Senioren, die beim Hausarzt anrufen, nie durchkommen, weil dauernd besetzt ist, selbst aber nicht "mal eben" zum Arzt fahren können - und dann sagen, "okay, es soll nicht sein, ich soll wohl nicht zum Arzt". Oder Berichte, am WE, nachts, Mittwochnachmittags "sollte man nicht zum Arzt/ Krankenhaus" oder "nur bei lebensbedrohlichen Symptomen in die Notaufnahme". Was ist lebensbedrohlich, fragt der Laie? Kann ich das noch aushalten? Ja, ich schaffe das noch bis Montag/ zum Morgen! Einige schaffen es dann doch nicht oder leiden zumindest sehr stark oder es verschlechtern sich wirklich Symptome.
Als Patient kommt man sich oft wie ein Störfaktor vor. Als Pfleger/ Arzt scheinen einige Patienten, die ohne lebensbedrohliche Symptome, als Störfaktoren wahrgenommen zu werden. Also meiden immer mehr Menschen Hausärzte und Kliniken, bis es nicht mehr geht.
Man sieht dann im Pflegeheim sehr gut, wie das ausgeht: Man "wohnt" nicht im Pflegeheim, sondern geht dahin, wenn es gar nicht mehr anders geht, also mit zunehmend höherem Alter und schwereren Einschränkungen. Dort sind dann also die schwersten Fälle zusammen, die Menschen mit schweren geistigen Einschränkungen und die mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen, ein gemeinsames Leben ist oft nur noch ein einzelnes Versorgtwerden.
Ich frage mich immer: Wie geht es eigentlich Pflegern und Ärzten, wenn sie oder nahe Angehörige mal ins Krankenhaus, in die Notaufnahme, am WE zum Arzt müssen? Nehmensie lange Wartezeiten und Zeitdruck als systemgegeben gelassen hin? Sagen Ärzte ihren Angehörigen, dass sie bitte am WE nicht krank werden sollen, dass sie bitte bei starken Schmerzen bitte viel Geduld mitbringen sollen?
zum Beitrag17.10.2022 , 16:47 Uhr
Ich wünsche mir für die Zukunft die Grundhaltung aller - na, das ist vermessen und realitätsfern - möglichst vieler Menschen, dass JEDER Mensch gleich viel wert ist und den gleichen Respekt verdient hat und man zumindest versucht, sich in JEDEN Menschen hineinzuversetzen. Das würde viele Probleme wie auch Rassismus und Sexismus, aber auch unwürdige Behandlung von Antragstellern jeder Art, Sanktionen auf null, Mobbing usw. stark reduzieren.
Zur Zeit denken viele in Gruppen und einige Gruppen empfinden wohl nicht so wie man selbst, die darf man mit Auflagen oder Verhalten belegen, das man für sich selbst nie akzeptieren würde!
zum Beitrag17.10.2022 , 16:43 Uhr
Was sich mir nicht ganz erschließt: Ziehen die Johnanniter Rechtsextreme an, fördern die das irgendwie oder nehmen die einfach jeden, weil sie Rettungskräfte und Pfleger brauchen?
Wenn nun ein paar TAZ-Journalisten durch rechtsextreme Taten aufgefallen wären, hätte die TAZ dann einen Artikel darüber verfasst, dass sie selbst ein Problem mit Rechtextremismus hat oder hätte sie darüber sinniert, wie man in Zukunft solche Menschen im Bewerbungsgespräch erkennen kann?
Man KÖNNTE an diesen Fall ja auch anderes gehen: Was hat den Mitarbeiter so sehr gestresst, dass er wegen ein paar Pommes ausgetickt ist? Überarbeitung oder andere Gründe?
Rassismus ist ganz sicher ein schweres Problem, vor allem, wenn er in Situationen auftritt, in denen man auf andere angewiesen ist wie bei einem Unfall/ Notfall. Aber bringt es wirklich etwas, eine ganze Organisation als rassisstsisch zu brandmarken, so dass sich dort vielleicht viele Interessenten nicht mehr bewerben, weil sie damit nicht in Verbindung gebracht werden wollen und im Gegenteil, zunehmend Menschen mit bewusst rassistischen Haltungen bewerben, weil sie sich dort gut aufgehoben fühlen?
Sollte man nicht eher darüber diskutieren, wie man eventuellen Personalmangel dort behebt und Bewerber anzieht, denen wirklich etwas an ihren Mitmenschen liegt, weil sie eben sehr oft mit Menschen zu tun haben, die vulnerabel sind, krank, verletzt, behindert (Johanniter fahren unter anderem Kinder mit Behinderung zur Schule etc.)?
zum Beitrag17.10.2022 , 16:36 Uhr
Interessant, diese Meinung ausgerechnet in der TAZ zu lesen. Sonst scheinen ja die meisten, vor allem linken, Medien hinter allem zu stehen, was Protest oder ziviler Ungehorsam ist. Zur Letzten Generation: Meine Meinung, die machen das, bis einer ihrer Angehörigen mal zu spät zu einer Beerdigung oder zum Arzt mit seinem Kind kommt oder halt im Krankenwagen nicht rechtzeitig ins Krankenhaus. Oder sie einen Angehörigen haben, der den Notruf wählt und dann eine Stunde warten muss, weil alle Rettungswagen gerade vor dem Bundestag stehen oder in anderen Einsätzen sind. Man kann überall nachlesen, wie Menschen stundenlang in überfüllten Notaufnahmen warten mussten. Kürzlich gab es diese Meldung von dem Mädchen, das nur knapp nach langem Warten einen Krankenhausplatz bekam, nachdem sie per Rettungshubschrauber abgeholt wurde. Wir wissen, dass Pflegekräfte, Rettungskräfte und oft Krankenhausbetten rar sind.
Es wird sich an Bildern festgeklebt und damit vermittelt, dass man besser sein Interesse an der Kunst einschränken und Museen meiden sollte. Das ist nicht die Absicht, aber die Nebenwirkung.
Und man stellt sich manchmal die Frage: Geht es dabei wirklich ums Klima oder um die eignen 5 Minuten Ruhm?
zum Beitrag17.10.2022 , 15:12 Uhr
PS Es gibt heute gute Konzepte, mit denen man Armut "hip" machen kann: Minimalismus, Frugalismus. So muss man sich nicht schämen, sondern kann sich an einen niedrigen Lebensstand gewöhnen, bei dem man trotzdem noch das Leben genießen kann.
zum Beitrag17.10.2022 , 15:09 Uhr
Hm, ich habe als Kind auch nicht einfach so den Kühlschrank öffnen dürfen. Also, es war nicht verboten, aber es wurde einfach nicht außerhalb der Mahlzeiten gegessen. Mit 12 Jahren habe ich mir zum ersten Mal alleine Süßigkeiten gekauft. Ansonsten wurde abends eine Tafel Marzipanschokolade geteilt und die Stücke vorher auf eine Pralinenschale aus Glas gelegt. Ich habe das nie als Mangel angesehen. Wenn man von der Schule nach Hause kam, fragte man, ob man sich ein Brot oder eine TK-Pizza machen durfte oder es gab reguläres Mittag- oder Abendessen. Bananen und Äpfel sowie Mineralwasser hätte man sich jederzeit aus der Küche holen dürfen. Man bekam ein ausreichendes Schulbrot mit. Hunger gab es nicht. Insofern finde ich die Aussage, die Kinder durften nicht an den Kühlschrank, weil das Geld sonst nicht gereicht hätte, etwas seltsam, denn das dürfte doch bei den meisten Familien so sein. Unabhängig vom Geld: Dass Kinder sich nicht einfach aus dem Kühlschrank oder Vorratsschrank bedienen, sondern vorher fragen und vornehmlich zu den Mahlzeiten etwas essen, oder? Unabhängig davon: Ein Haushaltsplan, Wochenplan, Einkaufszettel und bewusste Resteverwertung sind wertvolle Hilfsmittel, die jeder in seiner Jugend kennenlernen sollte, bevor er das erste Mal alleine lebt!
zum Beitrag29.09.2022 , 01:54 Uhr
Einen Mitarbeiter abstellen, der in Fensternähe arbeitet und immer, wenn er potenzielle Kundinnen entdeckt, raus geht und sie freundlich hinein begleitet und ihnen sagt, sie müssten die komischen rezitierenden Menschen da draußen nicht beachten!
zum Beitrag25.09.2022 , 00:32 Uhr
Man könnte natürlich fragen, ob man nicht das Konzept Museum neu denkt und jeder nur noch das ausstellt, was unmittelbar aus seiner Umgebung stammt. Das würde sich ja auch mit dem Raubkunstkonzept vertragen - wir wollen schlicht nichts "Fremdes" mehr, nichts, das lange transportiert werden muss oder halt gar geraubt wurde. Museen wären dann Repräsentatoren lokaler Kunst und Kultur. Und man könnte Kunst und Kultur von entfernteren Orten - das könnten ja in Deutschland sogar andere Bundesländer sein - über Soziale Medien und Filme in den Museen oder auf deren Homepages sehen. Ggf. mit Gebühr, wenn wir dann in Deutschland einen Film von südamerikanischen Künstlern zeigen für eine gewisse Zeit. Da müsste dann nichts transportiert werden und man würde sich trotzdem auch mit Aspekten von weiter entfernten Orten und deren Einwohnern befassen, ohne, dass einem einer vorwerfen könne, man würde diese ausbeuten. Museen wären dann leerer, aber es würde auch eine neu Wertschätzung der jeweils landeseigenen Künstler, Kulturen, Entdeckungen und Themen geben.
zum Beitrag25.09.2022 , 00:23 Uhr
Man kann es aus individueller Warte sehen. Angst vermindert Lebensqualität. Angst kann zu Erstarrung führen. Man weiß nicht mehr, was man tun kann, fühlt sich machtlos, sieht sich direkt vor dem Abgrund. Uns wird heute, gerade aktuell, politisch und privat vor SO VIELEM Angst eingeredet - der Klimawandel ist EIN Thema, andere Themen sind Preissteigerungen (kann ich mir diesen Winter Wärme leisten und noch genug Essen? Kann ich meinen Kindern noch etwas zu Weihnachten schenken?), einsames Sterben im Krankenhaus, Verlust von älteren Verwandten durch Coronatod oder Angst vor eigenem Coronatod, teilweise Angst vor steigender Kriminalität aufgrund der Preissteigerungen usw. Wenn wir vor allem dem individuell wirklich Angst hätten, wären viele vor lauter Angst zu nichts mehr in der Lage. Man könnte teilweise sogar Selbstmord nahelegen. Alles scheint so schlimm, dass ich mich gleich töten kann, weil es keinen Ausweg mehr gibt. Das fördert Angst. Daher ist das kein Gefühl, das man anstreben oder verbreiten sollte. Aufzeigen eines gangbaren Lösungsweges oder von Ansätzen dazu wäre eine bessere Alternative. Nicht: Angst oder auch Lösungen, die unrealistisch erscheinen (frieren, hungern, verzichten fürs Klima, kein Privatleben mehr, nur noch zu Hause warten, bis man arbeiten geht, weil jedes Hobby klimaschädlich ist, kein Urlaub, keine Mobilität mehr, s. 9-€-Ticketdiskussion zum Thema "Freizeitfahrten" usw.).
Das führt nicht zu Unterstützung.
Die Aussicht, die teilweise verbreitet wird, das eigene Leben für das Gemeinwohl bis zum Tod extrem einzuschränken aufgrund von Angst vor dem Klimawandel, wird langfristig nicht viel Unterstützung bringen.
Ideen, wie man trotz klimaschutz gut und angstfrei das Leben genießen kann dagegen schon!
zum Beitrag23.09.2022 , 20:13 Uhr
Ich verstehe das nicht so ganz. Sie entdeckt eine ALTE oder zumindest GEBRAUCHTE Teigmaschine auf dem Markt und formt damit eine "neue Nudelform". Da wäre doch erst mal die Frage: Wo kommt die Maschine her, wer hat sie hergestellt, wofür wurde sie gebraucht, wurde sie auch in Serie verkauft oder ist das ein Einzelstück eines Tüftlers? Hätte der nicht auch einen Teil am Patent verdient, immerhin wäre es ohne seine Maschine nicht zustande gekommen?
zum Beitrag23.09.2022 , 20:07 Uhr
Mal sehen, was die BiPoC-Aktivisten sagen (würden), wenn nun alle Weißen in Deutschland sich aus lauter Solidarität von den Protesten zurückziehen und es dann ggf. heißt, so wichtig ist das Thema nicht, da protestieren nur eine Handvoll Menschen, weil natürlich niemals ALLE deutschen BIPoC protestieren gehen würden.
Übrigens sehr schön in diesem Artikel: MAPA* und das Sternchen steht dann NICHT für "wir inkludieren alle, die sich sonst nicht angesprochen fühlen würden" sondern "unter dem Artikel findet sich eine Erklärung für das Akronym, weil uns eine Klammer mit Erklärung im Artikel zu umständlich war". MAPA wären dann in Deutschland wohl auch alle Weißen, die in den Flutgebieten der letzten Jahre wohnen, oder?
zum Beitrag19.09.2022 , 14:41 Uhr
In anderen Zusammenhängen, unter anderem Rassismus und manchmal Feminismus, wird immer betont, Außenstehende sollten sich nicht einmischen, die "Community" wisse selbst am besten, wohin es gehen, was sie als Norm akzeptieren und ablehnen sollte.
Und nun mischt sich hier ein Deutscher in die britische Monarchie ein, möchte zumindest nahelegen, dass er weiß, ob sie fortbestehen solle oder nicht.
Ist das nicht genauso unangebracht?
Warum sollte man überhaupt über die Trauer oder zumindest öffentliche Kenntnisnahme des Todes der Queen seitens der Briten urteilen? Sollen die doch trauern, wenn sie möchten oder öffentlich Abschied nehmen, andernorts wird gefeiert, das ist ja offenbar auch wenig kritikwürdig.
zum Beitrag17.09.2022 , 09:05 Uhr
Übrigens: Niemandem wird etwas weggenommen: Werden das die Fans auch sagen, falls in 20 Jahren mal "Black Panther" mit Weißen oder Asiaten neu verfilmt würde? Oder würden sie dann sauer, weil sie den Film ganz anders kennen?
Zur Zeit läuft es oft so: "Klassiker" wird mit (meist) Schwarzen Schauspielern neu verfilmt. Eine Gruppe feiert das übermäßig, die andere Gruppe schreibt Hassreden dagegen. Beide vermiesen dem neutral eingestellten Publikum, das kein übermäßiges Interesse an dem Film hatte, die Lust daran. Die Frage, wie der Hauptdarsteller aussehen soll, wird übermäßig aufgebläht.
Würden wir uns Hollywoodfilme anschauen, nur, weil ausnahmsweise ein Deutscher mitspielt? Das überall diskutieren, hervorheben, unabhängig von der Geschichte nur deshalb ins Kino gehen? Und dann hören, dass die Amis das ganz furchtbar finden, dass nur Amerikaner in Hollywood spielen sollten? So kommt mir die Diskussion manchmal vor.
"Sie sieht aus wie ich" finde ich sehr kritisch, weil das mMn eine Überidentifikaiton mit "der schwarzen Community" zeigt. Schon als Kleinkind! Sie sieht nämlich NICHT aus wie das Mädchen, sie sieht ganz anders aus! Fragen wie: Finde ich die Story interessant, spielt sie überzeugend, ist der Film gut gemacht fallen unter den Tisch. Dabei scheint die Story interessant, der Film gut gemacht und die Schauspielleistung überzeugend. Hoffentlich für alle Kinder, nicht nur für Schwarze. Hoffentlich so, dass alle Kinder, die die Geschichte mögen, sich mit Arielle identifizieren können!
zum Beitrag17.09.2022 , 08:51 Uhr
"Sie sieht aus wie ich!" Ernsthaft: Kommt das von dem Mädchen oder wurde ihr das irgendwie durch vorherige Kommentare durch die Eltern eingeredet? Etwa, indem immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass bestimmte Schauspieler weiß und "nicht wie wir" sind oder so? Ich bin als Kind mit Zeichentrickserien und amerikanischen Serien aufgewachsen. Kinder "wie ich" habe ich erst mit ca. 10 in genau zwei Serien gesehen - also Kinder, die einen ähnlichen Alltag hatten wie ich und ähnliche Kleidung trugen. Die Kinder und Jugendlichen sowie Erwachsenen in den amerikanischen Serien waren zwar größtenteils auch weiß, hatten aber komische Normen (Schließfächer in Schulen usw.), komische Sprache, viele Begriffe und Konzepte habe ich nicht verstanden - trotzdem habe ich mich beim Zuschauen nie ausgeschlossen oder nicht gemeint gefühlt. Es gab doch schon vorher Schwarze Schauspielerinnen auch in Kinderfilmen. Wie kommt also dieses Kind zu dieser Aussage? Als ich damals meine zwei deutschen Kinderserien entdeckte, habe ich das zur Kenntnis genommen, aber mit keinem besprochen oder für ein großes Thema gehalten.
zum Beitrag14.09.2022 , 13:56 Uhr
Es gab nicht nur solche, denen ihr Tod ein Trost war. Es gab offenbar solche, die ihren Tod lauthals feierten. Online und offline. Das finde ich menschlich bedenklich. Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass ich den Tod eines Mörders eines nahen Angehörigen lauthals feiern würde. Erleichterung empfinden vielleicht. Aber diese Haltung bereitet mir ehrlich gesagt Sorge. Über den Tod der Queen wurde in erster Linie berichtet, weil das eine weltweit bekannt Person war, auf deren Tod auch vor allem Menschen in London direkt reagierten. Wäre der US-Präsident oder ein weltweit bekannter Künstler gestorben, hätte es vermutlich ähnliche Reaktionen gegeben.
Aber wer feiert den Tod eines anderen hämisch? Stille Erleichterung könnte ich verstehen, aber Partymachen oder verbale Begeisterungsstürme und Häme bereiten mir ehrlich gesagt Magenschmerzen. Mit solchen Menschen würde ich ungern näheren Kontakt haben.
zum Beitrag13.09.2022 , 21:29 Uhr
Interessant. Die Spaltung der Gesellschaft ist also das Trugbild verirrter Geister, die Spaltung des Feminismus dagegen real. Man weiß doch, GERADE aus Dokumentarfilmen, dass man fast jeden in fast jedem Licht erscheinen lassen kann, je nachdem, was man positiv oder negativ darstellt, hervorhebt oder weglässt. Das trifft doch auf fast jede Figur zu. Auch Dokumentarfilme feiern halt manchmal bestimmte Menschen oder Ereignisse, die man aus anderer Warte auch kritisch betrachten könnte. Man muss auch mMn nicht - als Zuschauer - jeden Menschen gerecht beurteilen, man kann auch einfach mal nur eine Seite hören. Später wird es dann andere Dokus geben, die eher die kritische Seite darstellen. Der Zuschauer kann sich daraus im Laufe der Jahre ein eigenes Bild erstellen. Oder auch nicht, oder auch die Haltung einer Doku komplett übernehmen. Für die meisten Laien wird das nicht von großer Bedeutung sein, nur eine weitere Doku über einen bekannten Menschen, der in ihrem Leben keine große Bedeutung einnimmt.
zum Beitrag10.09.2022 , 01:46 Uhr
@ SONNTAGSSEGLER
Was ich dabei nicht verstehe: Man kann doch als Endverbraucher ganz billiges frisches Gemüse aus der TK-Truhe bekommen. Zwar nicht viele, aber einige Mischungen wie Erbsen-Möhren, Erbsen-Möhren-Mais, Brokkoli-Blumenkohl-Möhren sind doch wirklich günstig (Portion unter einem Euro). Warum kann man das nicht im Krankenhaus oder Pflegeheim servieren? Ein Verwandter von mir war im Pflegeheimm und ich sollte ihm immer die Speisekarte vorlesen. Oft kannte ich die Gerichte nicht. Beim Googlen erkannte ich dann, warum: Weil "Hähnchenschnitzel Diana" nicht in Kochbüchern steht, sondern ein Fertiggericht ist. Und das traf auf fast alles zu, das dort serviert wurde. Vieles hätte man bestimmt lieber gegessen, wenn die pappige Sauce separat serviert worden wäre und man wenigstens Gemüse, Kartoffeln, Nudeln hätte essen können, ohne überall den Saucengeschmack dabei zu haben. Das war aber nie möglich. Und noch ein ganz kleines Detail: Etwas mehr Geld für etwas schöneres Geschirr, das nicht nach Bundeswehrkaserne aussieht, würde sicher einige motivieren, mehr zu essen. Kein Edelgeschirr, nur einfach etwas ästhetischeres, bei dem die Suppenschüssel nicht nach Hundenapf aussieht.
zum Beitrag09.09.2022 , 09:40 Uhr
Berichtenswert: Wer alles zum Krankenbett der Queen eilte. Hm. Ja, nun ist sie tot, aber trotzdem: Warum hat so etwas einen Nachrichtenwert?
Auf der einen Seite ist es immer schade, wenn jemand stirbt, auf der anderen Seite war die Frau 96 und immer noch "im Arbeitsleben aktiv". Andere wären seit 16 Jahren in einem Pflegeheim gewesen und hätten ein deutlich eingeschränkteres Leben als diese Frau gehabt!
zum Beitrag09.09.2022 , 09:36 Uhr
Ach, Frau Baerbock. 70 Jahre sind eine lange Zeit, aber keinesfalls "fast 100 Jahre". Oder mein sie, dass Elizabeth II schon Quelle der Stärke und Zuversicht war, als sie noch Windeln trug oder ihre ersten Milchzähne bekam?
zum Beitrag06.09.2022 , 02:14 Uhr
So mache ich eigentlich Griesbrei: Früher immer schön kochen und rühren, heute: Milch aufkochen, Griesbrei rein, 2 min kochen lassen, rühren, Deckel drauf, Herd ausschalten, in 30 min wieder kommen, Griesbrei ist fertig, am Topfboden nichts angesetzt, Rühren ist mir erspart geblieben. Grundsätzlich ist Sparen (nicht nur bei Energie) ja ein löbliches und wichtiges Thema. Gerade entdecken wir vieles wieder, was für unsere (Ur-) Großmütter normal war: Sachen Flicken, Reste verwerten, Sachen reparieren lassen, nicht jeden Raum heizen, lieber warm anziehen als Heizung aufdrehen, lokal und saisonal essen, Leitungswasser trinken. Man muss ja nicht alles mitmachen, aber man kann sich schon Anregungen holen. Desinformationskampagne: Einfach immer Nachrichten gegenchecken. Dann sollte das kein Problem sein.
zum Beitrag02.09.2022 , 01:14 Uhr
@ WINNETAZ Kurzes Gedankenexperiment: Was nutzen Sie heute in Ihrem Alltag für die Freizeitgestsaltung? Was für Ausrüstung brauchen Sie dafür (auch Handy, Tablet, E-Bookreader etc.)? Was davon müssen Sie wie oft ersetzen?
Jetzt überlegen Sie, wie sie in einem Pflegeheim leben würden, was für die viele Freizeit zur Verfügung stünde, was Sie mit diversen Einschränkungen noch machen könnten. Und dann überlegen Sie, welche Sorgen Sie hätten, wenn ihr Schonvermögen schwindet und ihr letztes Tablet kaputt geht oder Ihr TV und Sie nur noch am Singkreis teilnehmen können oder Ihre fünf mitgebrachten Bücher lesen können (falls Sie noch genug Sehkraft und Konzentration dafür haben). Was, wenn Ihnen das Heimessen nicht schmeckt und Sie sich hin und wieder mal eine Pizza bestellen wollen? Mal eine Zeitschrift kaufen oder etwas Ähnliches? Aber Ihr "Taschengeld" für nötige Alltagsprodukte drauf geht, die nicht von der Krankenkasse oder dem Heim getragen werden? Bedenken Sie: Ein Heimplatz für einen hochgradig Pflegebedürtigen ist doppelt oder dreifach so hoch wie etwa der Mindestlohn. Was, wenn Sie Mindestlohn bekamen und davon jetzt nur noch 70% Rente? Dann haben Sie keine erfüllende Freizeitbeschäftigung verdient und dürfen sich auf 10 Jahre Singkreis freuen?
zum Beitrag02.09.2022 , 01:08 Uhr
Vor ein paar Jahren wurde mal eine Weihnachtswunschliste von Pflegeheimbewohnern veröffentlicht. Darauf standen Dinge wie Seife, Shampoo, Handcreme. Dinge, die eigentlich für die meisten zum Haushaltsbedarf gehören. Diese Pflegeprodukte konnten sich die Bewohner von ihrem "Taschengeld" von ca. 100 €/ Monat nicht leisten, weil das für Medikamentenzuzahlungen und nicht verschriebene Apothekenprodukte wie Creme gegen Juckreiz drauf ging. Wie wird das mit den kommenden Generationen, die alle Tablets oder Laptops oder Smartphone besitzen und im Heim nicht nur TV, sondern auch Internet nutzen wollen? Was, wenn diese Geräte kaputt gehen und das Schonvermögen schwindet? Der Heimplatz kostet oft weit mehr als die Durchschnittsrente. Dafür bekommen man oft das absolute Minimum. Das Einzige, das den Tag außer Medienkonsum strukturiert, ist oft das Essen und das ist in vielen Heimen aufgrund der Sparsamkeit eher unterdurchschnittlich.
Jetzt lässt man also unterbezahlte Pflegekräfte gegen unzufriedene Heimbewohner antreten. Burnout vs. Boreout. Euer Lohn ist Schuld an meinem tristen Dasein. Eure Bedürfnisse sind Schuld an meinem geringen Lohn. Na, danke!
zum Beitrag27.08.2022 , 00:23 Uhr
Wenn die Aktivisten Kinder haben, wird das irgendwann lustig!
"Papa, ich habe mich aus Protest mal auf deinen Laptop gestellt, weil ich nur bis 21 Uhr rausgehen durfte!" "Mama, ich habe mich aus Protest an das einzig echte Ölgemälde geklebt, das wir besitzen und das ihr mal von Oma geerbt habt! Ich verlange mehr Taschengeld! Das Gemälde ist beschädigt? Der Zweckt heiligt die Mittel!"
zum Beitrag24.08.2022 , 23:37 Uhr
Die Jugendlichen und Kinder von heute können sich schon mal darauf vorbereiten, ihren Kindern später nichts mehr von ihrer eigenen Kindheit zu erzählen - das ist bestimmt dann alles überholt und man hat inzwischen massig Fehler in Filmen, Serien, Büchern, Liedern, Spielen und Ritualen entdeckt. Man muss nicht an dem Winnetoubuch hängen. Viele können bestimmt gut ohne weiterleben.
Was einem aber Angst machen sollte, ist die mögliche Entwicklung, das alles, was sich nur ein kleines bisschen vom Mainstream, vom "Erlaubten" und Etablierten entfernt, möglicherweise in Zukunft und den lauten Protest einer kleinen Minderheit in vorauseilendem Gehorsam gecancellt werden könnte. Vor allem also Kunst - Literatur, Filme, Serien, Musik, Bilder, Skulpturen usw. - möglicherweise aber auch Sachbücher, Dokus, wissenschaftliche Forschungen, die Einzelne beleidigen. Möchten diejenigen, die sich jetzt empören, im Alter auch ganz still sein, weil sich die Welt und die Kultur verändert hat und das, was heute noch akzeptiert ist, was sie kennen (auch Lieder, Sprüche, Lieblingsessen etc.) vielleicht inzwischen jemanden beleidigt, veraltet ist und nicht mehr offen verwendet werden darf? Wie sieht das mit 70 bis 90 aus, wenn einem Veränderungen schwer fallen und man nicht mehr jedes moderne Konzept verstehen kann? Hat man dann einfach gelernt zu schweigen?
Was, wenn man irgendwann mit erlaubten Begriffen nicht mehr mitkommt und dann als Rassist, Sexist oder sonstwas gebrandmarkt wirkt, weil man selbst an so einer Entwicklung mitgearbeitet hat?
zum Beitrag15.08.2022 , 16:13 Uhr
Wer also in einem 200-Seelen-Kaff lebt, hat bitte seine gesamte Freizeit dort zu verbringen und maximal zum Einkaufen in die nächstgrößere Ortschaft zu fahren? Und wer in Berlin oder München lebt, hat Glück gehabt, der kann dann wenigstens in seinem Viertel noch etwas anderes sehen als Häuser und Kuhwiesen?
zum Beitrag08.08.2022 , 23:32 Uhr
Natürlich ist man verunsichert, wenn sich Menschen unerwartet verhalten. Man weiß nicht, wie man reagieren soll. Jemand weint - hat man etwas falsch gemacht, trauert er, tut ihm etwas weh? Soll man ihn ansprechen, trösten oder in Ruhe lassen und so tun, als hätte man nichts gemerkt, damit es ihm nicht unangenehm ist? Uns fehlt dafür einfach das Skript, die Höflichkeitsregeln für den Umgang damit. Und die Diagnose: Schickt man jemanden zum Arzt, wenn er sich "komisch" benimmt, kann man angeschnauzt werden, dass man nicht alles pathologisieren soll, Gefühle seien doch noch erlaubt, oder nicht?! Ignoriert man das komische Verhalten oder erklärt, dass jeder sich mal ungewöhnlich verhält, heißt es später, "ich habe eine Krankheit, das hätte ja mal jemandem auffallen können?! Keiner interessiert sich mehr für den anderen!"
Am besten ist es mMn, wenn Betroffene, die wissen, dass sie sich manchmal "komisch", unerwartet verhalten, den nahestehenden Menschen oder denen, mit denen sie oft zu tun haben (Kollegen etc.) mitteilen, was sie sich dann wünschen. Einfach weiter reden, ignorieren, raus gehen, Hand halten, Fremde wegschicken etc. Dann wissen zumindest einige, was erwartet wird, werden sicherer im Verhalten und geben damit auch mehr Sicherheit.
Sehr vieles, das wir (Laien) als Eigenart betrachten, stellt sich im Nachhinein als Symptom heraus. Nur oft werden die Eigenwarten beim Arzt nicht erwähnt, weil wir gar nicht wissen, dass sie Symptome sein könnten. Darüber kann man durchaus stärker aufklären.
Aber Unsicherheit sollte man keinem vorwerfen, das führt nur zu mehr Unsicherheit und weniger Kommunikation.
zum Beitrag06.08.2022 , 10:30 Uhr
Bei Büchern sehe ich das ehrlich gesagt anders. Ich habe schon oft Bücher weggegeben und nach einem Jahr oder später neu gekauft, weil ich sie doch noch mal lesen wollte. Viele Bücher liest man immer wieder, in kurzen oder langen Abständen, und es gibt immer wieder Passagen, an die man sich nicht hundertprozentig erinnern konnte oder die man immer wieder anders interpretieren kann.
zum Beitrag06.08.2022 , 10:30 Uhr
Bei Büchern sehe ich das ehrlich gesagt anders. Ich habe schon oft Bücher weggegeben und nach einem Jahr oder später neu gekauft, weil ich sie doch noch mal lesen wollte. Viele Bücher liest man immer wieder, in kurzen oder langen Abständen, und es gibt immer wieder Passagen, an die man sich nicht hundertprozentig erinnern konnte oder die man immer wieder anders interpretieren kann.
zum Beitrag27.07.2022 , 20:14 Uhr
Leider bedeutet "Veggieburger" bei Fastfoodrestaurants, dass ein Hype mitgenommen wird und die billigste Version verkauft wird. Da ist es wohl fast egal, ob man den Burger mit oder ohne Fleisch bestellt.
Eine fleischlose Ernährung zu Hause kann aber günstig und lecker sein. Da werden die Patties dann aus Haferflocken hergestellt und man nutzt Kartoffeln, Bohnen und günstige TK-Gemüsemischungen als Basis für die Ernährung. Das geht und muss auch nicht schlecht schmecken.
Ich würde mir wünschen, dass wir versuchen, den vermeintlich "richtigen Weg" einzuschlagen, indem wir Konsumenten ein schlechtes Gewissen einreden und den "konventionellen Weg" immer teurer machen.
Stattdessen sollte man für das werben, was man anstrebt: Gerichte veröffentlichen mit günstigen, vegetarischen oder veganen Gerichten, die jeder zubereiten kann und die auch schmecken. Ganz ohne schlechtes Gewissen. Ganz ohne die Idee, ein besserer Mensch zu sein, wenn man sich fleischlos ernährt oder gar einen größeren Teil seines Einkommens für Essen ausgibt. Ganz ohne moralischen Zeigefinger. Wir bereiten heute Haferflockenfrikadellen mit getrockneten Tomaten und Kräutern der Provence zu und servieren sie dann vielleicht in unserem selbstgebackenen Roggenbrötchen mit einem Salatblatt und etwas BBQ-Sauce und ein paar Gurken und Tomaten.
Was schwierig wird: Vegetarisch, saisonal und lokal zu bewerben oder Menschen dahin zu beschämen. Damit verlieren wir Mittel- und die Nordeuropäer kulinarisch leider auf ganzer Linie!
zum Beitrag27.07.2022 , 19:03 Uhr
Natürlich geht es NIE um "Echte Teilhabe"! Es geht in dem Geschäft immer ums Geldverdienen! Wenn jetzt Geschichten um süße Katzenbabys gehypt werden, wird man Katzenbays vor der Kamera zeigen! Wenn dann wieder andere Geschichten gehypt werden, verschwinden die Katzenbabys wieder von den Bildschirmen.
Zur Zeit wird unter anderem "Antirassismus" und "Diversität" gehypt. Das muss man aber auch erkennen können - also wird nicht nur einfach ein schwarzer Schauspieler engagiert, sondern er muss auch diese Themen irgendwie darstellen, ansprechen.
Was hatten sie damals über die Cosbyshow gesagt (vor dem Skandal)? Das wäre die Darstellung einer weißen oberen Mittelklassefamilie mit schwarzen Schauspielern. Heute würde die gleiche Sendung massiv vermeintliche "schwarze Themen" in den Vordergrund stellen, auf keinen Fall "allgemeine Alltagsthemen".
Filme und Serien, in denen auch People of Color mitspielen, ohne dass speziell Rassismus thematisiert wird oder ohne, dass ihre Identität in den Vordergrund gestellt wird, gehen gerade unter. Daher werden die nicht nachgefragt. Interessanterweise gehen diese Sendungen und Schauspieler auch in solchen Artikeln oft unter - sie sind entweder sichtbar als "Repräsentat" oder gar nicht.
Es gibt doch einige/ viele People of Color als Haupt- oder ständige/ wichtige Nebendarsteller in verschiedenen erfolgreichen Serien und Filmen. Nur halt als "ganz normale Charaktere", nicht primär, um ihre Rasse zu repräsentieren, zumindest nicht ständig. Bspw. in den Law and Order-Serien.
zum Beitrag26.07.2022 , 13:12 Uhr
Wenn der Umgang mit Mikroaggressionen abhärtet, wird ja wohl auch der Vorwurf von White Fragility und ähnlichen Konstrukten abhärten. Also sind wir am Ende alle abgehärtet, haben nur noch Vertrauen in die eigene Gruppe und versuchen, uns über alle anderen Gruppen zu erheben. Wer dann "verloren" hat, weil er keinen prestigeträchtigen Job hat, nicht so viel verdient wie andere, keine Preise bekommen hat, nicht in den international anerkannten Publikationen veröffentlich hat, darf sich gleich doppelt schämen: Vor der "eigenen" Gruppe und vor anderen Gruppen, die es schwerer hatten.
White girl tears - wenn weiße Frauen zu viel fordern.
Man schaut sich ja immer schön das Vorgehen von anderen ab - also erfinden dann diese weißen Frauen Begriffe dafür, dass Gruppen von PoC zu viel fordern.
Beide natürlich mit der gebührenden Häme in ihren Begriffen und Aussagen.
Am Ende stehen wir uns alle misstrauisch und feindlich gegenüber und jeder setzt sich nur noch für die "eigene" Gruppe ein.
Ist das das erklärte Ziel? Dann sollten wir einfach zielstrebiger und zügiger darauf hinarbeiten.
Ach so - es wäre auch ein Ziel, dass mal alle Menschen umsichtig und rücksichtsvoll miteinander umgehen und jeden als gleichwertig ansehen und sprechen lassen?
Dann müssen wir eine andere Strategie suchen.
Wann wurde es noch mal gesellschaftsfähig, unter gebildeten Erwachsenen hämische Begriffe für andere Erwachsene einzuführen und zu benutzen? Wann hat sich dieses Verhalten vom Kindergarten über Teenie-Mobber in den Elefenbeinturm eingeschlichen?
zum Beitrag18.07.2022 , 14:56 Uhr
Ich hoffe, die Aktivisten sind auch verständig, wenn sie mal einen dringenden Termin haben, bspw. zu jemandem ins Krankenhaus müssen und jemand anders wegen seinem politischen Anliegen auf der Straße klebt oder etwas Radikaleres macht.
Dann sind sie sicher sehr entspannt und verständig, dass ihr Anliegen warten kann, auch, wenn es danach vielleicht zu spät ist - Vorstellungsgespräch verpasst, Verwandter im Krankenhaus gestorben oder so.
zum Beitrag18.07.2022 , 14:54 Uhr
Heißt das jetzt, jede Art Protest ist gerechtfertigt und sollte in Ruhe gelassen werden? Jeder kann sich wegen allem auf die Straße kleben? Kollateralschaden in Kauf genommen, also wenn ich es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus schaffe, und meine Oma schon tot ist, meine Frau im Auto gebären muss oder der Arzt es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus schafft oder der Pfleger zu spät kommt und dann eine Schicht im Pflegeheim halt nicht angemessen versorgt wird, ist das okay? Es werden Forderungen an die Politik gestellt. Die sind aber kein Wunschzettel. Es läuft nicht so, dass sich zwingend etwas ändert, wenn genug Menschen Forderungen an die Politik stellen. Wenn doch, wäre Hartz-IV nicht mehr da, Sanktionen abgeschafft. Ist aber nicht passiert.
Das Signal an die NÄCHSTE Generation und die übernächste ist jetzt - sucht euch aus, was ihr möchtet, euch steht jede Möglichkeit offen. Wenn ihr keine Forderungen habt und nur Spaß daran, andere zu mobben, zu behindern - bitteschön, hier wird euch der Weg dazu geebnet.
Immer mehr Demonstrationen werden immer radikaler, in einigen Orten wurden Autos angezündet oder kleine Läden in Brand gesetzt, hier wird jetzt etabliert, dass man als Autofahrer nicht mehr damit rechnen darf, rechtzeitig am Ziel anzukommen.
Was folgt darauf?
Mehr Wut auf Klimaschützer oder mehr Gleichmut, okay, ich stehe im Stau, mein Geschäft wurde zerstört, ich nehme es in Kauf, man kann nichts dagegen machen.
Je mehr man in Kauf nimmt, desto weniger wird so ein Protest nutzen, man lernt nur, ihn zu ertragen und irgendwie weiterzumachen.
Und als Aktivist lernt man, unempathischer und radikaler zu werden, es wird ja toleriert.
zum Beitrag18.06.2022 , 20:02 Uhr
Habe ich das richtig verstanden: Die App sendet mir eine Benachrichtung, ich mache ein Foto - das aber noch freiwillig, immerhin wird nicht von außen die Kamera aktiviert - und meine Follower können nachverfolgen, wie ich aussehe und wo ich gerade bin? Also, wenn ich oft zu Hause bin nach und nach all meine Zimmer kennenlernen? Sehen, ob ich mich immer im gleichen Areal bewege oder viel unterwegs bin? Welches Auto ich fahre, ob ich öffentliche Verkehrsmittel verwendet, einen Hund habe, wer bei mir ist (je nachdem, ob derjenige gerade vor mir steht? Sehen, ob ich oft auswärts esse oder was ich in der Freizeit so mache, ob ich Geld habe oder nicht?
Das wäre mir zu viel Einmischung.
Und es ist dann eine App NUR für Selfies + Umgebung? Also wirklich nur "was mache ich gerade"? Es geht NUR um mich, NICHT ums Fotografieren?
Diese App muss dann aber eine sehr spezielle Zielgruppe haben und sollte wirklich ausschließlich ab 18 sein!
Nicht, dass Fakeness kein Problem wäre, aber "mein Leben, mein Gesicht, einmal alle 24 Stunden" klingt auch irgendwie gruselig und einigermaßen narzisstisch!
zum Beitrag14.06.2022 , 19:38 Uhr
Hm, wer legt die Standards fest? Hoffentlich doch Pädagogen, Menschen, die die entsprechenden Fächer studiert haben, sich mit Kinderentwicklung auskennen und über aktuelle Themen, auch in ihren Fächern, auf dem Laufenden bleiben. Ein homeschoolende Mutter kann doch, selbst wenn sie ein oder zwei Schulfächer studiert hätte, nicht für jedes Schulfach diese Bewertung leisten. Also muss ihre Auswahl und Gewichtung der Inhalte, zumindest abgesehen von hochgebildeten Einzelfällen, zwangsläufig sehr subjektiv sein.
Homeschooling kann bei motivierten, wissbegierigen Kindern und kompetenten, engagierten Eltern oder gerade bei benachteiligen Kindern (Lernbehinderung, Lernlockade, Prüfungsangst) und ebenfalls motivierten, engagierten, gebildeten Eltern ein großer Vorteil sein. Den Nachteil, gerade, wenn man mangelnde Regulierung für einen Pluspunkt hält, sehe ich bei den überforderten, nicht so gebildeten Eltern. Deren Kinder hätten dann das Nachsehen, weil sie viel weniger Lernmöglichkeiten gehabt hätten als die anderen.
Und nicht zu vergessen die Chancen, auf ein gutes College oder eine gute Uni zu kommen in den USA, die nach Noten und außerschulischem Engagemtn und SAT-Tests entschieden werden. Die Kinder aus der letztgenannten Gruppe hätten da fast keine Chancen.
zum Beitrag13.06.2022 , 21:16 Uhr
Mit er Pflicht ist das so eine Sache. Einige wollen, können aber nicht. Aber auf keinen Fall wären alle, die gezwungen würden, geeignet oder würden sich entsprechende Mühe geben.
Anekdote aus der ersten Klassenfahrt meines Bruders in der Förderschule. Mein Bruder hatte Downsyndrom, liebte alles, was mit Ärzten zu tun hatte, hatte großes Vertrauen in alle Erwachsenen. Und dann knickte er sich auf dem Weg vom Haus zum Strand den Fuß um und erzählte das vertrauensvoll dem (damals noch) Zivi. Danach verschwieg er es für den Rest der Klassenfahrt, humpelte sich so durch, schwieg auch die gesamte Rückfahrt mit uns von der Schule nach Hause (eine Stunde). Warum? Der Zivi hatte leichthin gesagt, "Wir gehe zum Onkel Doktor, der schneidet den Fuß mit der Schere ab!" Das kann er nur als Witz gemeint haben. Leider vergaß er wohl auch, die Verletzung einem Lehrer zu melden. Aus Angst vor Fußamputation hat mein Bruder dann den Rest der Klassenfahrt den Schmerz ertragen.
Der Zivi war bestimmt engagiert, aber wenn so etwas schon engagierten Menschen passieren kann, wie ginge es dann Menschen, die gezwungen würden, die eigentlich "nichts mit Menschen" machen möchten und sich nicht gern in anderen hineinversetzen? Die Ekel haben, Berührungsängste, andere Hindernisse im Umgang mit Schwächeren?
zum Beitrag11.06.2022 , 21:52 Uhr
Das ist aber ein ganz normaler Vorgang und Überlebensstrategie für die Psyche. Wir können nicht lange in Alarmbereitschaft bleiben. Das hat man doch direkt davor während der Coronakrise gesehen: Anfangs waren die meisten extrem auf Vorsichtsmaßnahmen bedacht, viele verließen das Haus nicht, wenn es sich vermeiden ließ oder gingen mit Maske und teilweise Gummihandschuhen raus, wuschen alle halbe Stunde ihre Hände, desinfizierten mehrfach täglich alle Oberflächen und Klinken.
Und nach einiger Zeit ließ man die Handschuhe weg, wusch sich nur noch zweinmal täglich die Hände, desinfizierte auch seltener, bei immer mehr Menschen rutschte die Maske mal die Nase runter...
Es ist kein Zeichen von Missachtung, sondern ein Ausgebranntsein, der Alarmzustand dauerte zu lange, man resigniert jetzt und versucht, MIT der Katastrophe zu leben, sich daran zu gewöhnen, sie zu verharmlosen, und Kapazität für andere Gefühle und Themen zu schaffen.
Würden wir alle alle wichtigen und bedrohlichen Themen ständig präsent im Kopf haben, wären wohl die Psychiatrien überfüllt, weil die meisten so einen Zustand nicht lange aushalten würden.
Und nicht zu vergessen: Selbst ganz persönliche Katastrophen, der Partner mit Krebs, das verstorbene Kind, der amputierte Fuß werden irgendwann normalisiert. Man ist nicht dauerhaft in diesem Schockzustand und wenn man es ist, nimmt man normalerweise eine Therapie in Anspruch oder wird dazu gedrängt!
zum Beitrag10.06.2022 , 08:19 Uhr
Das Problem ist doch, dass Putin die eigenen Landsleute, besonders die außerhalb des Militärs, offenbar völlig egal sind. Die Sanktionen mögen politisch gerechtfertigt sein, hier wird aber beschrieben, wie sie - oft völlig unpolitische - Russen außerhalb des Militärs treffen.
DIESE Menschen dürften sicher mehrheitlich auch großes Mitgefühl für das Leid der Ukrainer empfinden!
Trotzdem sind sie in einer schwierigen Lage. Nicht NUR sie, aber auch sie.
Jeder, der hier meint, Berichte über ihren Stress wären unangebracht, soll einfach mal überlegen, wie es ihm ginge, wenn sein Kind chronisch krank oder seine Mutter oder sein Opa ein Pflegefall wäre und lebenswichtige Medikamente nicht zuverlässig nachgekauft werden könnten!
zum Beitrag01.06.2022 , 02:33 Uhr
Um mal die Absurdität des Problemkreislaufes zu illustrieren: Wir hatten einen Verwandten, der immer viel getrunken hat. Auch beruflich (Essen bis spät in die Nacht mit viel Wein, es "musste" mitgetrunken werden). Am Ende stand eine Beinamputation. Um die zu verkraften, bat er uns dringend, während er im Pflegeheim auf den OP-Termin wartete, ihm eine Flasche Jägermeister zu besorgen. Das taten wir zähneknirschend mit Absegnung des Pflegepersonals.
Argumentation war: Jetzt ist es eh schon zu spät und er hat halt das Gefühl, besser mit der Situation zurecht zu kommen, wenn er sich noch mal einen zur Brust nimmt.
Also: Alkohol hatte das Problem (mit) verursacht und mit Alkohol wurde der Stress, mit dem Problem umzugehen, "verarbeitet".
zum Beitrag01.06.2022 , 02:29 Uhr
Als jemand, der gar keinen Alkohol trinkt, sage ich: Es muss einfach auch an den Ursachen gedreht werden! Warum trinken Menschen oder rauchen oder essen zu viel oder zu süß? Um Stress zu verarbeiten!
Für Stress gibt es nicht nur aktuell genug Quellen, seien es berufliche, politische, familiäre, Ängste, Geldsorgen usw.
Wir sollten als Gesellschaft daran arbeiten, diese Ursachen und Probleme zu minimieren und den Menschen alternative, gesunde, aber halt auch wirksame Erleichterungen ihres nicht abzustellenden Stresses anzubieten!
zum Beitrag29.05.2022 , 16:17 Uhr
Wird denn auch der erste Samenerguss gefeiert?
Offen damit umgehen, also dem Kind erklären, was Menstruation ist und dass es die auch mal bekommen wird und wie dann damit umzugehen ist, am besten schon vor der ersten Menstruation, finde ich richtig und wichtig. Aber feiern?
Ein gewisses "Tabu" halte ich persönlich schon für sinnvoll, Tabu in dem Sinne, dass man auch auf Toilette allein hinter verschlossener Tür sein möchte und normalerweise nicht am Abendbrottisch die Konsistenz und Farbe seiner Ausscheidungen diskutieren möchte.
Für mich gibt es da ehrlich gesagt nichts zu feiern, nur etwas zu erklären und zu organisieren (Hygieneeimer im Bad, Binden/ Tampons bereit legen). Man feiert ja auch nicht das Brustwachstum, den ersten Bartwuchs, den Stimmbruch. Man nimmt das zur Kenntnis, erklärt es, hilft als Eltern mit Anleitungen zum Rasieren etc. aus. Man kann auch der Tochter erklären, dass es mal zu Bauchschmerzen kommen kann und dass eine Wärmflasche dagegen hilft, dass einige lieber auf Sport verzichten, wie man mit Periode und Sportunterricht umgeht usw. Man kann darüber reden, wie es einem damit geht, wie man mit den Gefühlen umgeht. Aber eine normale körperliche Funktion zu feiern kam mir schon immer etwas seltsam vor. Ich kannte das aus amerikanischen Serien und wenn ich ein englisches Wort dafür finden sollte, wäre es immer "cringe" gewesen.
zum Beitrag27.05.2022 , 21:42 Uhr
Ich finde es auch irritieren und etwas rückständig, wenn Alkohol unhinterfragt zum Essen gehört. Wenn man in ein gehobenes Restaurant geht und automatisch Wein empfohlen wird, für jeden Gang ein anderer. Kürzlich war ich in einem Touristenort am Nachmittag. Außer meiner Begleitung und mir hat (am Sonntag) jeder Gast in der Außengastronomie ein alkoholisches Getränk getrunken. Mein Begleiter, der ebenfalls meist nichts trinkt, weil er keine Lust hat, nicht, um bewusst abstinent zu bleiben, meinte dann zu mir: "Die (Servicepersonal, andere Gäste) denken, wir wären trockene Alkoholiker!" Solche Ideen sollten in einer Welt der Veganer, Orthorexier, Food-Hipster doch der Vergangenheit angehören. Jeder ab 18 sollte Alkohol trinken dürfen, wenn er möchte und nicht schief angesehen werden, wenn er nicht möchte.
Es gibt Wasser-Sommeliers.
Schön wäre es, wenn analog dazu mehr nicht alkoholische, besondere Getränke angeboten werden. Auf einigen Karten geht es schon ein bisschen in die Richtung. Aber Cocktailkarten sind immer noch weit umfangreicher als Mocktailkarten.
Es sollte einfach völlig egal sein, ob Mann, Frau, divers Alkohol oder ein nichtalkoholsiches Getränk trinkt. Sowohl in der Tischgesellschaft als auch bei Außenstehenden. (Außer im Job ggf., bei Geschäftstreffen, Kundentreffen etc.)
zum Beitrag25.05.2022 , 13:07 Uhr
Polizeidarstellung in Kinderbüchern: Sollte denn die Polizei schon Kindern als etwas Bedrohliches dargestellt werden? Der Ganze Sinn von Polizeidarstellung in Kinderbüchern war doch, dass Kinder KEINE Angst vor der Polizei haben, auch, wenn die Eltern vielleicht manchmal sagen, Vorsicht, da ist die Polizei, fahr langsamer. Wenn wir schon Kindern vermitteln, dass Polizisten feindlich gesinnt sind, dürften wir ja eine immer größere Gruppe von Menschen haben, die auf Anzeigen und Hilfegesuche bei der Polizei verzichten und wahlweise Unrecht einfach hinnehmen, aus Angst vor der Polizei, oder Selbstjustiz üben.
zum Beitrag25.05.2022 , 12:57 Uhr
Wer mit den Kindern nicht von Anfang an Englisch spricht, dürfte Schwierigkeiten haben, den Begriff "Kinder of Color", oder, gehört "Kinder Ofkalar" zu vermitteln. Was soll das Kind da verstehen? Wie würde man den Begriff erklären, übersetzen? Es käme ja fast wieder zu "farbige Kinder", was einerseits ein veralteter Begriff ist, andererseits den Kindern auch nichts erklärt ("ich bin bunt?").
Schwierig finde ich auch, schon kleinen Kindern damit zu sagen, es gäbe nur zwei große Menschengruppen, die weißen und die nichtweißen oder die "bunten" ("of color"). Man sagt dem Kind einerseits, dass es, wenn es nicht weißt ist, zu einer riesigen Gruppe Menschen gehört und andererseits, dass es "uns und die anderen gibt". Bei der riesigen Gruppe Menschen könnte man etwas Positives bewirken - es gibt ganz viele wie mich, mit denen ich Gemeinsamkeiten habe - oder Negatives - ich gehe in einer riesigen Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen unter, wir sind nicht individuell, wir sind alle "of color".
zum Beitrag23.05.2022 , 16:05 Uhr
Vermutung: Könnte es nicht weniger Rechtsextreme und Hassverbrecher geben, wenn man versuchen würde, jedem von Anfang an ein gutes Gefühl über sich und die Welt, Optimismus, Menschenfreundlichkeit und Vertrauen zu vermitteln? Könnte es nicht sein, dass die Vermittlung "unseres Rassismus", also die These, dass jeder, vor allem Weiße, ein kleiner Rassist ist und sich ständig diesbezüglich bekämpfen müsse, eher noch Frust und damit das Reinrutschen in solche Gruppen fördern?
Wie wäre denn eine Gesellschaft, in der jeder sich gut, angenommen, anerkannt, geschätzt fühlen dürfte und das von Anfang an gefördert würde? In der man bei jedem Kind und Schüler und auch später Mitarbeiter nach Fähigkeiten, nach Schätzenswertem suchen und das auch immer wieder betonen würde? In der der Grund für Frust so klein wie möglich gehalten würde und Menschenwürde bei allem, was möglich ist, immer an erster Stelle stehen würde? Gäbe es dann nicht weniger Grund für Hass und Gewaltverbrechen?
Die Unterteilung der Menschen von klein auf in gute und schlechte Gruppen, Gruppen, die wertgeschätzt werden und andere, bei denen das weniger der Fall ist, Täter und Opfergruppe, Gruppen mit optimistischer und pessimistischer Zukunft usw. fördert doch nur Frust und Wut auf andere und damit auch im Extremfall Gewalt gegen andere, die es vermeintlich unbegründet besser haben oder bevorzugt werden.
Wenn es bspw. gute, gut bezahlte Arbeit für jeden gäbe, die auch die eigenen Fähigkeiten berücksichtigt und das auch auf dem Arbeitsamt gefördert würde, käme fast keiner auf die Idee zu befürchten, dass andere "ihm die Arbeit wegnähmen".
zum Beitrag23.05.2022 , 15:57 Uhr
@ Hoax: Erstaunlich viele Menschen scheinen in Rassen-Geburtenraten oder ähnlichen Kategorien zu denken. Schon mal das Wort "Swirl" von schwarzen Amerikanern gehört? Das bedeutet, das ein/e Schwarze/r mit jemandem von einer anderen Rasse ausgeht oder in einer Beziehung ist. Es gibt da eine Untergruppe, die meint, das sei so etwas wie Rassenverrat.
Aber ja, das gesamte Konzept ist Mist.
Wie wird denn dann auch das Kind von Eltern zweiter "Rassen" klassifiziert, wenn es um seine Kinder geht? Wie wird diese Geburtenrate dann eingerechnet?
Diese ganzen Kategorien führen mMn nur dazu, dass man sich immer weniger Menschen nahe fühlt, weil die ja "zu einer anderen Gruppe" gehören, einer anderen Rasse, Religion, Nation, Altersklasse, sozialen Schicht und dann wird einem eingeredet, man könne nur noch Menschen mit exakt gleichem Hintergrund überhaupt verstehen! Das halte ich für gefährlich!
Man sollte zur Zeit wirklich so oft wie möglich eher Gemeinsamkeiten verschiedener Gruppen betonen, die Gemeinsamkeiten aller Menschen betonen, statt in Gruppenkategorien zu denken und Angst und Distanz oder Misstrauen zu schüren.
zum Beitrag23.05.2022 , 15:50 Uhr
>Menschen werden in der Erzählung in fixe Kategorien eingeteilt und damit zu Zugehörigen beziehungsweise Nichtzugehörigen.<
Ist das nicht auf allen Seiten so? Vielleicht sollte, abgesehen von echten Taten, das Wort "Täter-Opfer-Umkehr" nicht auf ganze Gruppen angewandt werden.
Hinter Verschwörungstheorien stecken oft Ängste, nicht zwingend die dort geäußerten Ängste, oft diffuse.
Statt nun immer wieder den Verschwörern den Mund zu verbieten, wie etwa durch das Wort "Coronaleugner" und "Impfgegner", sollte man einfach die Ängste der Menschen konkret ansprechen.
Man hat also Angst vor "Austausch". Sollte man nicht fragen, wie diese Angst bei wem konkret zustande kommt? Nur durch Texte oder Videos, durch eigenes Erleben? Was liegt dem Erleben zugrunde? Was ist die konkrete Angst? Kann man der sachlich etwas entgegensetzen?
Kann man für die konkrete Angst Handlungsmöglichkeiten nennen?
Man muss sich dort erst mal fragen: WENN weiße durch People of Color ausgetauscht WÜRDEN, warum wäre das relevant oder wichtig? Für wen? Wie würde der Alltag dann aussehen, was wäre - in diesem Fall für Weiße - gefährlich, bedrückend, schwierig? Wie stellt man sich das vor? Gibt es konkrete aktuelle Situationen, die man dagegen halten kann?
Das würde doch viel mehr helfen, als einfach Verschwörungstheorien unterdrücken oder lächerlich machen zu wollen, so dass sie schön im Verborgenen immer größere Blüten treiben können.
zum Beitrag23.05.2022 , 15:40 Uhr
Jedes Mal, wenn ich das Wort "weiß" kursiv geschrieben sehe, lese ich es in Gedanken unabsichtlich in besonders starker Betonung, was dem Text oft einen kuriosen Anstrich gibt.
zum Beitrag19.05.2022 , 10:19 Uhr
Geil! Ein Gegenartikel zu dem komischen Satire-oder-nicht-Satire Artikel in der TAZ, der erklärt, warum man die armen Sylter als finanziell nicht so gut gestellter Mensch mit dem 9-€-Ticket in Ruhe lassen sollte!
Man sollte auch bedenken: Viele Menschen haben durch Armut oder Hartz-IV schon ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, sehen sich nicht als gleichwertig zu anderen. Wenn denen jetzt noch eingeredet wird, dass sie Touristenorte quasi ausbeuten, wenn sie hinfahren, nicht übernachten, wenig oder nicht konsumieren und "nur mal gucken", werden einige einfach verzichten, statt ihren Kindern mal ein paar Tagesausflüge zu gönnen, die sonst in der Form und Fülle nicht möglich wäre. Keiner muss von einem Ende Deutschlands zum anderen in der Regionalbahn zuckeln!
Aber wenn man, als Norddeutscher, mal Sylt sehen möchte oder, egal, wo man wohnt, einfach mal die nähere Umgebung erkunden möchte, was sonst mangels Auto und Geld nicht möglich ist, dann soll man diese Chance doch bitte nutzen! Als Geringverdiener, Rentner mit kleiner Rente, Familie, die sich sonst solche Ausflüge nicht leisten kann.
Alle anderen, die sonst problemlos Tagesausflüge oder kurze Reisen unternehmen können oder regelmäßig Urlaub machen können, müssen das Angebot ja nicht nutzen.
Und fast jeder "Arme", der jetzt mal ein paar Touristenorte besucht, wird auch ein bisschen Geld da lassen, ein Eis essen, ein Getränk kaufen, ein kleines Souvenir. Also ganz ohne Nutzen ist das für den Ort auch nicht.
Auf der anderen Seite sind Touristenorte im Sommer auch ohne 9-€-Ticket überfüllt und keiner meckert deswegen, dass die Touristen aus Rücksicht zu Hause bleiben sollen!
zum Beitrag12.05.2022 , 09:02 Uhr
Mal eine Frage: Was würde es denn bringen, wenn sich jetzt jeder Deutsche als Teil eines Tätervolks betrachten würde und das auch an seine Kinder weitergeben würde? Wir sind im Kern böse, wir haben Böses getan, zwar nicht persönlich, aber es klebt noch an uns?
Man würde wahlweise lernen, damit zu leben, man hat halt keine guten Wurzeln, man ist Deutscher, da ist nichts, worauf man stolz sein oder das man genießen dürfte. Oder man würde in ewiger Scham versinken. Das mag dann auf politischer Ebene dazu führen, dass man immer wieder Einsatz zeigen würde, um seine ewige Schuld zu begleichen. Dadurch mag einiges Gutes entstehen.
Aber was soll es dem einzelnen Menschen bringen, sich als grundböse zu sehen? "Die Nazis wurden besiegt" bedeutet natürlich "die damalige Regierung und die Ausführenden (Soldaten, Arbeiterinnen in der Kriegsindustrie, KZ-Mitarbeiter etc.) wurden besiegt. Unter denen haben einige sehr bewusst mitgemacht und denen war auch klar, dass sie etwas Unmenschliches tun, andere haben unbedacht mitgemacht, andere widerwillig oder verängstigt, einige haben sich geweigert. Die sind jetzt aber halt alle Teil vom Tätervolk, für immer, unauslöschlich. Wir halt auch, als Nachfahren. Eure Oma ist irgendwann nach Deutschland eingewandert? Pech gehabt, sie ist jetzt Teil des Tätervolks, wie ihr auch.
Also was soll das Produktives für die Zukunft bringen?
Weiten wir das aus, fordern wir auch von anderen Ländern, sich mit dem Schlechtesten aus ihrer Geschichte zu identifizieren, für immer?
Wer bliebe da noch als zukunftsorientiertes Volk, das sein Leben produktiv und mit Freunde auf individueller Ebene gestalten dürfte?
zum Beitrag12.05.2022 , 01:30 Uhr
Da wäre es doch mal schön Artikel zu veröffentlichen mit Kisten günstiger Lebensmittel und Rezeptideen dazu!
zum Beitrag10.05.2022 , 00:46 Uhr
Wird es denn wirklich so einen Ansturm geben? Immerhin müssten das "arme Tagestouristen" sein, die auch bereit wären, so viel Zeit in überfüllten Zügen zu verbringen. Mit Kindern ist die Wahrscheinlichkeit schon mal geringer. Ich denke eher, dass viele sich mal ihre nähere Umgebung etwas intensiver anschauen werden. Und wenn die Bewohner von Touristenort A Touristenort B besuchen, sind deren Bewohner vielleicht gerade in A unterwegs. Und selbst arme Tagestouristen essen Eis, trinken Limonade oder Kaffee, kaufen vielleicht ein kleines Souvenir. Irgendjemand wird da schon mehr verdienen als vorher. Frage: Wollen die wirklich alle nach Sylt? Ich glaube ja nicht.
Aber warum gönnt man denn nicht den gebeutelten Ex-Homeschoolern mal ein bisschen Spaß, den einige Familien sich wirklich aufgrund der Bahn- oder teilweise Buspreise sonst nicht leisten würden/ könnten?
Möglicherweise ist das Ganze auch ein Anreiz für diejenigen, die sich in der Coronazeit so sehr angewöhnt haben, zu Hause zu bleiben, dass sie jetzt von alleine erst mal nichts außerhalb ihres Ortes unternehmen würden.
Und wie gesagt - was wäre schlimm daran, wenn im Sommer viele mal "nur zum Gucken" (und Eisessen, Kaffeetrinken, Fischbrötchenessen, Souvenirkaufen) kommen? Überfüllte Strände gibt es im Sommer überall. Überfüllte Parks und Campingplätze auch. Damit muss man als Touristenort halt leben.
zum Beitrag28.04.2022 , 12:57 Uhr
Was für ein Quatsch!
Wie viele Frauen und Mädchen MÖCHTEN denn oben ohne schwimmen? Zumal noch in der Schule im Schwimmunterricht? Wenn männliche Oberkörper so stören, erfindet so eine Art Schwimm-T-Shirt, das Jungen dann im Schwimmunterricht anziehen müssen!
Männeroberkörper sind in der Regel nicht schambehaftet, Busen schon. Man möchte als Frau/ Mädchen meist nicht, dass jeder den eigenen Busen sehen kann. Deshalb bindet man sich nach dem Duschen ein Handtuch darum, wenn man ohne Kleidung irgendwo vorbei gehen möchte.
Ich könnte mir vorstellen, dass oben ohne für Mädchen im Schwimmunterricht zu fiesen Sprüchen von Jungen UND Mädchen führt. Die da hat zu kleine Brüste, die zu große, bei der hängen sie usw. Wer will sich dem aussetzen?
Natürlich KÖNNTEN wir eine FKK-Kultur etablieren, bei der jeder nur noch in knapper Badehose schwimmen geht (außer Musliminnen, die Burkinis tragen möchten - das wäre dann ein extremer Kontrast!).
Aber das würde Zeit brauchen, vermutlich ein paar Jahre und dann hätten wir "Gleichberechtigung".
Wie gesagt - mich würde interessieren, wie viele Frauen sich wirklich durch Badekleidungsvorschriften benachteiligt fühlen. Besonders Frauen ü20, die damit aufgewachsen sind, dass nicht jeder ihren nackten Busen sehen sollte/ darf.
zum Beitrag28.04.2022 , 12:48 Uhr
Ernsthafte Frage: Für wie viele Menschen sind Berufe wie Dachdecker oder Maurer denn Traumberufe? Ich denke, für eher wenige. Und naturgemäß haben Männer ja etwas mehr Muskeln als Frauen. Daher werden sich vermutlich schon von Haus aus weniger Menschen für diese Berufe bewerben als für andere, weniger fordernde Berufe und dann vielleicht auch eher Menschen, die schon vorher irgendwie Muskelsport betrieben haben oder deren Eltern in diesen Berufen arbeiten und die vielleicht irgendwann deren Firma übernehmen wollen.
Und welche Lehrerin fragt nach "starken Händen" oder "starken Jungs"? Da heißt es, "du, du und du kommt mal mit und helft mir" oder "kann jemand helfen, die Tische reinzutragen?" Die Situation ist eher unrealistisch und die Antwort dürfte nicht vom Geschlecht abhängen sondern von Motivation und evtl. der Idee, sich einzuschmeicheln.
Warum nicht statt Girl's und Boy's Day einen Berufs-Schnuppertag für alle machen und vorher die Berufe attraktiv (aber ehrlich) vorstellen und dabei Frauen und Männer als Vorbild nehmen? Erzieherinnen und Erzieher, Dachdeckerinnen und Dachdecker. Wobei Dachdecken schon wirklich spezielle Voraussetzungen hat, mangelnde Höhenangst, gute körperliche Fitness, Bereitschaft, in Hitze und ggf. Regen oder leichtem Wind zu arbeiten, unter der Sicht aller. Für den Erzieherberuf kann man viel mehr lernen und muss viel weniger mitbringen, außer der Freude am Arbeiten mit Kindern, Geduld und keiner Angst vorm ggf. Windelnwechseln.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:10 Uhr
@FAIRCHILD670
Schlafen müssen Sie wohl nie? Oder wie sonst soll man rund um die Uhr verfügbar sein?
zum Beitrag18.04.2022 , 01:08 Uhr
Das Ganze klingt nach dem Wunsch nach möglichst ehrlich klingender Heuchelei. Die beste Entschuldigung, die beste Lüge. Andere wären einfach "krank" geworden. Welches Signal wird nun and die Kinder gegeben? Mama ist in der Politik, da steht euch keine gemeinsame Erholung zu? Wie würde das die Sicht der Kinder auf Politik oder Beruf später im Leben beeinflussen? Muss genau die Ministerin immer vor Ort sein oder darf sie auch mal delegieren?
Den Schaden trägt immer derjenige, der erwischt wurde und von Social Media und Journalisten als Sündenbock auserkoren wurde. Nicht jeder, der sich den gleichen "Fehltritt" erlaubt.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:05 Uhr
Es ist doch ganz einfach: Jemand erzählt dir immer wieder vom gleichen, schwerwiegenden Problem. Chronischen Schmerzen. Kein Geld mehr für Lebensmittel am Monatsende. Der gewalttätigen Beziehung.
Und dich belastet das irgendwann so, dass du wahlweise
eine Lösung präsentierst. Anlaufstellen nennst, recherchierst, was man tun kann.
Direkt hilfst (Arzttermin vereinbarst, Geld gibst, Methoden vorschlägst und begleitest, wie man die Schmerzen loswerden kann, eine Anlaufstelle für Gewaltopfer suchst oder anbietest, mit dem Betroffenen zur Polizei zu gehen.
Zustimmst, Mitgefühl ausdrückst, nichts weiter tust - "ja, das ist traurig, das tut mir leid für dich!"
Denjenigen bittest, dich nicht mehr mit seinen Problemen zu belästigen.
Die letzte Lösung wird meist von Menschen gewählt, mit denen man nicht viel zu tun haben möchte.
Wie entgeht man dem nun?
Man sagt, dass man mit der derzeitigen Situation zufrieden ist. "Meine Tochter und ich sind erst mal auf eine halbjährige Bettlägerigkeit eingestellt, dann sehen wir weiter!" Selbst, wenn das nicht stimmen mag. Was vermittelt man sonst der Tochter? "Keiner weiß Rat, lebe mit der Ungewissheit!"?
Also ist das Anbieten von Hilfe menschlich. Die Alternative wäre Themawechsel oder langsamer Rückzug aller Bekannten.
Übrigens: Es kommt vor, dass Ärzte erst etwas vorschlagen oder diskutieren, wenn man konkret danach fragt. Es kommt vor, dass erst eine Zweit- oder Drittmeinung einen Lösungsvorschlag bringt, weil Kollege A nach Schema F berät und ihm die Patienten recht egal sind. In dem Fall hilft ein Arztwechsel und/ oder konkrete Fragen zum Coping und zu alternativen Therapien.
zum Beitrag08.04.2022 , 10:10 Uhr
Zum Thema Eigenverantwortung frage ich mich immer, wenn ich so etwas lese - wie empfindet man als Autor*in die Eigenverantwortung, wenn man impliziert, man könnte Menschen ohne Maske die Faust ins Gesicht schlagen und jemand das dann als Anregung nimmt und umsetzt? Vielleicht sogar bei älteren Mitbürgern oder Kindern?
Man weiß doch gar nicht, wer den Text liest, wie es dem gerade geht und wie der einzelne Passagen versteht!
Sollte man sich dann nicht mit Aussagen, die als Gewaltaufruf von einigen verstanden werden können, etwas zurückhalten?
Es hätte doch diverse alternative Möglichkeiten gegeben, das entsprechende Gefühl ohne Gewaltaufruf auszudrücken?
zum Beitrag01.04.2022 , 21:18 Uhr
Verstehe ich nicht so ganz. Warum kauft man denn solche Zeitschriften? Damit man im Bus, auf dem Klo oder sonstwo etwas Ablenkung hat. Man möchte da keine lebensverändernden, tierschürfenden Themen bearbeiten, sondern sich einfach ablenken und ggf. etwas inspirieren lassen (Mode, Kochen, Reiseberichte). Ich finde, die Ansprüche im Artikel an die Zeitschrift sind für eine normale Frauenzeitschrift etwas hochgegriffen.
Wenn ich Empowerment brauche, suche ich bewusst danach, ich hoffe dann nicht, dass es mir irgendwo in einem Medium zur reinen Unterhaltung entgegen kommt, oder?
zum Beitrag29.03.2022 , 16:41 Uhr
Es wäre schön, wenn die Mittagstischinitiativen und Kinder-Tafen überflüssig würden, aber trotzdem noch einen Treffpunkt für Kinder aus Familien bieten könnten, deren Eltern etwas überfordert mit Freizeitgestaltung sind.
Eine GRUNDsicherung ist ja auch dringend nötig, wenn man hört, dass einige Kinder an einigen Schultagen gar nichts zu essen bekommen, bis sie wieder zu Hause oder eben bei der Kindertafel sind. So lernt es sich natürlich schlecht!
@DIMA Wenn die Eltern ihre Grundbedürfnisse gesichert haben, selbst wenn das welche sind, denen nicht jeder zustimmen würde, haben sie Geld und Kapazitäten, die der Kinder zu sichern. Einige Eltern werden das in umgekehrter Folge machen und sich jetzt schon vieles für die Kinder vom Munde absparen. Aber die Chance, dass die Kinder dann angemessenes Essen, Kleidung, Lernmittel, Spielzeuge bekommen ist höher als vorher. Ich kenne aus meiner Schulzeit und auch von späteren Generationen noch Geschichten, dass wochenlang das Reclamheft nicht gekauft wurde, weil kein Geld dafür übrig war. Und der Schüler sich in jeder Stunde neue Vorwürfe anhören musste, weil er nicht sagen wollte, "Mama hat das Geld gerade nicht". So ein Reclamheft ist wirklich günstig und ja, Mama hat manchmal wirklich das Geld gerade nicht, weil sie Essen und Waschmittel kaufen muss.
zum Beitrag29.03.2022 , 16:33 Uhr
So viele Fragen? Wie viele Deutsche sind aktiv "wir" in dem Satz "wir verwalten es"? Wie viele haben aktiv Einfluss darauf? Immer wieder liest man hier, dass die Deutschen, vor allem die weißen, und auch (weiße) Einwohner vieler anderer Staaten sich für ihren Staat, ihre Kultur, ihre Werte und Vergangenheit schämen sollte. Hass auf den eigenen Staat, sogar die eigene Identität, ist cool, wenn man weiß ist und seine Wokeness zeigen möchte. Nur was bringt das?
Selbsthass und Schämen führen in die Inaktivität. Das wollen wir ja gerade nicht. Frieren für den Frieden oder das Klima - wen wird es treffen? Vor allem die Ärmsten, die dann wirklich frieren.
Stattdessen, wenn man möchte, dass Menschen in Machtpositionen und solche, die weniger Macht haben, aktiver werden, vor allem auch solche, die sich als machtlos erleben: Baut sie auf! Motiviert sie! Lasst ihnen ihre Identität, beschämt sie nicht, zeigt ihnen einen Weg auf, wie jeder, im Kleinen und großen, Helfen und Leid mindern kann. Oder an einer besseren Welt arbeiten. Mit Scham und verordnetem Selbsthass wird das aber nüschte!
zum Beitrag27.03.2022 , 20:18 Uhr
Mich wundert immer, dass man nie oder selten auf die Ängste der Verschwörungstheoretiker eingeht.
Als die Pandemie anfing, bevor es Verschwörungstheorien gab, habe ich mit Freunden lange geredet: Was machen wir, wenn diese Grundrechtseinschränkungen nicht wieder aufgehoben werden? Antwort: WIR machen dann gar nichts, wir sind keine Revolutionäre. Ich hatte am Anfang der Pandemie einen richtigen Schock, weil alles, was ich in der Schule gelernt hatte - moderner Staat, Grundrechte, die nicht beschnitten werden dürfen, ganz wichtig: Versammlungs- und Demonstrationsrecht, s. Nazizeit - plötzlich ohne große Erklärung und ohne Versicherung, dass sich das wieder ändern würde, aufgehoben wurde. Plötzlich demonstrierten Menschen dagegen, dass Menschen demonstrierten. Einer meiner Freunde sagte dann: Merkel darf gar nicht versichern, dass die Grundrechte später zurück gegeben werden, sonst würde sie unglaubwürdig wirken, man würde erst recht an eine Verschwörung glauben!
Erst wurden unsere Grundrecht so hochgehalten (Schule etc.), dann wurden sie durch die Verwendung des Wortes "Freiheitsrechte" lächerlich gemacht.
Ist es wirklich ein Wunder, dass man da Angst bekommen könnte, wie die Welt nach der Pandemie aussehen würde?
Man bedenke: Grundrechtseinschränkungen kennen wir bisher aus der Geschichte nur von totalitären Staaten, die wir teilweise in der Schule intensiv behandelt haben.
Sehr viele Ängste wurden halt erst sehr spät von den Medien aufgegriffen, seien es Ängste vor Corona, vor permanenten Einschränkungen, vor Impfnebenwirkungen etc. Wäre das passiert, hätte es vermutlich viel weniger Verschwörungstheoretiker gegeben!
zum Beitrag28.02.2022 , 14:44 Uhr
Wenn man nur mit jemandem befreundet ist, weil man den wochentags 5 Stunden in der Schule sieht und der Kontakt in den Ferien oder im Distanzunterricht verloren geht, dann war das eine Bekanntschaft und keine Freundschaft. Eine echte Freundschaft hätte sich durch Videocalls, Textnachrichten oder Telefonate erhalten. Und vielleicht auch mal das eine oder andere Carepaket.
zum Beitrag26.02.2022 , 08:57 Uhr
Unsere Gefühle sind natürlich immer etwas wert - für uns selbst. Und Social Media ist auch nichts anderes als der Stammtisch im Internet. Man spricht etwas aus oder schreibt es, das man fühlt, um es mit anderen zu teilen, nicht, weil es deren Leben bereichert, sondern um mit seinen eigenen Gefühlen besser klarzukommen. Man teilt sein Entsetzen, seine Angst, seine Sorge usw.
Als Kind habe ich mal aufgrund von Nachrichten über einen Krieg einen Bogen Papier mit Peace-Zeichen vollgemalt. Das hat natürlich überhaupt keinem außer mir geholfen und mir auch nur, diese Nachrichten irgendwie zu verarbeiten.
Man kann nicht von jedem Hilfe erwarten, es kann gar nicht jeder Hilfe in irgendeiner Form geben. Einige können es, einige davon machen es, andere möchten einfach nur online ihre Gefühle verarbeiten, die sie haben, die legitim sind - und das ist doch teilweise auch der Sinn von Social Media. Möglicherweise stoßen sie dann im weiteren Verlauf auf Ideen, wie sie doch ihre Gefühle auch in Taten umsetzen könnten, wie sie finanziell, aktivistisch oder vor Ort (Flüchtlingsbetreuung etc.) helfen könnten.
Aber man sollte den Menschen kein schlechtes Gewissen einreden, weil sie erst mal ihre Gefühle sortieren und verarbeiten möchten, was halt viele durchs Gespräch tun und nicht jeder durch Gespräche vor Ort/ offline tun kann, weil er z.B. keine Familie oder Freunde hat oder diese für diese Themen auch gerade nicht empfänglich sind. Es werden also wieder die Schwächsten getroffen, die sowieso allein mit ihren Ängsten sind!
zum Beitrag09.02.2022 , 23:01 Uhr
Mich wundert die Berichterstattung in der TAZ in mehreren Artikeln zu diesem Fall. Natürlich ist NICHTS, auch keine Überarbeitung, Grund für einen Mord (und Totschlag nur in Notwehrsituationen nachvollziehbar). Natürlich ist ebenso nichts, auch kein Stress bei der Arbeit, Grund für Körperverletzung oder verbale Gewalt, gerade in Situationen mit Abhängigen (Pflegebedürftigen, Bewohnern, die auf Betreuer angewiesen sind).
ABER: Warum wird in den meisten Artikeln zu diesem Fall darüber hinweggegangen, dass alle Pflegekräfte, die im Prozess aussagten, von Überlastungen in diesem Haus sprachen?
Was ist das Signal an diejenigen, die dort weiterarbeiten? Einfach alles aushalten?
Wenn jetzt einige, die überarbeitet sind, Krankentage nehmen, um wieder fit zu werden, müssen die anderen mehr arbeiten und sind dann ihrerseits überarbeitet. Das bekommen natürlich die Bewohner irgendwann mit, man hat keine Zeit mehr für Gespräche, beeilt sich, es fallen vielleicht Leistungen weg, die es vorher gab. Es gibt Pflegeheime, in denen Bewohner sich Grundbedürfnisse verkneifen, um das Personal nicht noch mehr zu belasten.
Die Angeklagte wurde als jahrzehntelang engagierte Pflegerin beschrieben. Das sind Menschen, die sich selbst Stress machen, wenn sie merken, dass sie nicht leisten können, was sie leisten sollten. Dass sie keine Zeit haben, jeden rechtzeitig zur Toilette zu bringen, jeden gründlich zu waschen, mal ein Gespräch zu führen außerhalb von Pflegetätigkeiten.
Wäre dieser Fall nicht gerade ein guter Anlass gewesen, noch mal darzulegen, was Pflegenotstand bedeutet und wozu er führen kann?
Es heißt immer, stimmt mit den Füßen ab, aber dann bleiben einige Heime unterbesetzt oder mit unmotivierten Mitarbeitern zurück und Bewohner finden oft nicht so schnell oder überhaupt einen neuen Heimplatz!
zum Beitrag09.02.2022 , 22:48 Uhr
"Es wäre für alle einfacher, wenn sie alle die Regeln akzeptieren würden."
Das scheint seit Beginn der Pandemie das Motto vieler zu sein.
Ich frage mich nur: Wenn sich diese Haltung wirklich verbreitet, wird das dann in der Zukunft nicht ausgenutzt? Keiner diskutiert oder protestiert mehr, alle akzeptieren schön alles, was ihnen vorgeschrieben wird, noch nicht mal am Stamm- oder Abendbrottisch traut man sich, aufzumucken, weil man ja gelernt hat, dass das allg. nicht mehr akzeptiert wird.
Früher mal war Diskutieren und kritisches Nachfragen eine Tugend, die auch in der Schule gelehrt wurde. Heute scheint es vor allem online immer normaler zu werden, nur noch das zu wiederholen, was im jeweiligen Space an Glaubenssätzen verbreitet ist, oft wörtlich.
Und seit der Pandemie scheint es immer mehr Menschen immer unangenehmer zu sein, wenn andere auch nur ihre Gefühle äußern, sagen, dass sie sich eingeengt fühlen, genervt sind, überfordert sind usw.
Sollten wir nicht dagegen angehen? Freundlichkeit und Respekt - JA! Aber: Unmut darf man trotzdem äußern?
zum Beitrag03.02.2022 , 14:42 Uhr
Bei jeder Impfdiskussion, auch Diskussion von Impfgegnern, fehlt mir das Verständnis für die Ursache der Impfskepsis: Die Menschen haben Angst. Es haben sich Gerüchte verbreitet, was passiert ein paar Jahre oder Jahrzehnte nach der Impfung?
Auf diese Ängste müsste man mMn eingehen. Einfach die Leute nur zu beschämen und mit Neonazis gleichzusetzen wird denen ja kein Vertrauen in die Impfung geben. Und sie erleben eher Druck als Überzeugung und Verständnis. Das fördert natürlich die Skepsis noch - ich habe schon Angst, und statt mir diese zu nehmen, darf ich nicht mehr ins Restaurant und es droht eine Impfpflicht.
Das ist mMn so, als würde man den Bürgern raten, nachts die Haustür offen zu lassen, damit man schneller raus kann, falls es brennt. Und wenn dann einige sich kategorisch weigern aus Angst vor Einbrechern, wird mit einer Kontrolle gedroht.
Fürs Protokoll: Ich bin geimpft und geboostert. Zu meiner ersten Impfung trat ich allerdings voller Angst vor Nebenwirkungen an, weil da auf seriösen Seiten auch etwas von "Lähmungserscheinungen" stand. Ich dachte, vielleicht wache ich nachts auf und kann den Arm nicht bewegen. So richtig genommen wurde mir diese Angst von Medienseite eher nicht, da ging es wahlweise um Verlockungen - lass dich impfen, dann gibt's wieder geöffnete Biergärten - oder Schmähungen - schau dir diese Coronaleugner an, pfui.
Stattdessen wäre es schöner gewesen, man hätte bei der Impfung Zweitgeimpfte nach den Nebenwirkungen der Erstimpfung gefragt und diese Interviews irgendwo gesammelt.
zum Beitrag03.02.2022 , 14:31 Uhr
Das ist mMn so ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite muss man wirklich Angst oder Sorge haben, dass Kinder bloggender Mütter überfordert werden,etwas darzustellen, das sie nicht sind (oder gar so lange zu wiederholen, bis es der Mami passt). Dafür gibt es einige erschreckende Beispiele.
Auf der anderen Seite ist Muttersein oft nur Stress und es kann sich lohnen, dann durch schöne Blog-Bilder (auch Symbolbilder ohne Kinder!) und liebevolle, inspirierende Texte mal wieder daran erinnert zu werden, Spaß mit den Kindern zu haben. Gemeinsam zu malen, Quatsch zu machen, zu backen, im Wald Tannenzapfen zu sammeln im Herbst oder im Frühling mal einen Strauß von der Wiese zu pflücken, mit Fingerfarben zu malen, Trampolin zu springen. Oft ist man ja so in seinen Alltagsroutinen gefangen, dass man eine Weile nur noch Pflichtaufgaben erfüllt und den gemeinsamen Spaß, den mit den Kindern und den, die Kinder beim Entdecken der Welt und ihrer eigenen Fähigkeiten zu begleiten, vergisst. Dafür sind Mamiblogger mMn ganz gut.
Schön wäre es, wenn die auch wirklich nur die Tage mit fotografieren, an denen ihr Kind wirklich Spaß hatte und, wenn sie das Kind zeigen, dies vorwiegend von hinten oder aus der Ferne tun, damit die Klassenkameraden später niemanden mit diesen Bildern mobben können.
Und ja, Instagrammen machen Werbung. Es ist nicht verboten, unter dem Windelpost zu schreiben, "interessante Windel, ich kaufe aber immer die von XY, die ist viel billiger und ebenfalls auslaufsicher!"
zum Beitrag30.01.2022 , 17:36 Uhr
Ich bin auch geimpft und geboostert (und empfinde es als unangenehm, dass jetzt hier überhaupt angeben zu müssen).
An der Imfpsituation stört mich, dass offenbar Ängste gar nicht wahrgenommen werden, sondern nur "Impfgegner" registriert werden.
Warum kann man nicht die Ängste derjenigen verstehen, die irgendetwas gehört haben, und nun Angst vor genannten oder noch nicht im Raum stehenden Spät-Nebenwirkungen haben?
Da wurde bspw. verbreitet, Impfen würde unfruchtbar machen. Wer sich dringend Kinder wünscht und noch keine hat, dürfte diese Angst als sehr bremsend bei der Impfentscheidung empfinden. So richtige Gegenkampagnen, die bspw. erklären, warum das abwegig ist, gab es auch nicht. Also wurden die Leute mit ihren Ängsten alleine gelassen, einige haben sich mit angehaltenem Atem entgegen ihrer Ängste impfen lassen, um ihren normalen Alltag weiterleben zu können.
Sollte das wirklich die annehmbare Basis einer Entscheidung sein?
Nicht ganz trivial finde ich auch auch "Video-löschen"-Thema. Nicht wegen des Medikaments, sondern grundsätzlich. Einige Meinungen werden der Allgemeinheit zugemutet, vor anderen muss man sie schützen. Das klingt irgendwie sehr bevormundend. Wollen wir uns als Gesellschaft wirklich so sehen? Das Video wurde gelöscht, das wird seine Gründe haben, einfach nicht mehr groß drüber nachdenken, war vermutlich schädlich für mich?
Über solche Themen nachzudenken, sollte nicht in die Ecke von Schwurbelei gestellt werden, sondern offen diskutiert werden dürfen.
Wirklich schlimm ist mMn die Haltung, "mit Menschen, die Meinung X vertreten, rede ich grundsätzlich nicht". Das ist das Gegenteil von offenem Diskurs und Respekt gegenüber allen anderen!
zum Beitrag30.01.2022 , 17:19 Uhr
In anderen Artikeln in der TAZ wird sich darüber mokiert, dass Menschen die Coronamaßnahmen als psychisch belastend empfinden. Die Situation ist für JEDEN in anderer Form schwierig. Für Betreiber, Gastronomen, Fitnesstrainer, Lehrer, Gäste, Schüler, Patienten usw.
Vielleicht sollte man das einfach anerkennen. Keiner ist "Schuld". Man darf trotzdem sagen, dass einen die Situation belastet, dass man mit bestimmten Maßnahmen nicht oder schwer klarkommt und dass es auch erleichternd ist, darüber zu meckern.
Der Kreislauf - "arme Arbeitnehmer, hohe Mieten, Geringverdienerjobs, Gäste, die sich keine Restaurantbesuche oder großen Trinkgelder mehr leisten können, arme Arbeitnehmer" ist in mehreren Branchen ein Thema und sollte unbedingt immer wieder zum Thema in Medien gemacht werden!
Aber nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer! Natürlich braucht der Gastronom Mitarbeiter, die er sich leisten kann, die bereit sind, zu dem Gehalt zu arbeiten, das er sich leisten kann. Aber wenn die dann auch nur knapp überleben oder stundenlange Anfahrten haben, sollte man deren Position auch bedenken und gemeinsam überlegen, wie das insgesamt besser werden könnte!
zum Beitrag30.01.2022 , 16:51 Uhr
Ich frage mich immer bei solchen Artikeln, wie die Autoren oder Zustimmenden nach der Pandemie über diese Themen reden oder denken. Wird man nach der Pandemie auf Menschen hinabsehen, die gern Freizeitaktivitäten außer Haus, kostenpflichtig (oder) mit anderen zusammen betreiben?
Wird man sagen, hey, in der Pandemie fanden wir das alles überflüssig, jetzt geht ja nicht wieder raus, sonst müssen wir euch als Ex-Coronaleugner einstufen? Wird es Menschen geben, die ihren Kindern oder Enkeln erzählen werden "wir mussten früher nicht zum Fußballschauen, ins Restaurant, ins Fitnessstudio, auf den Crosstrail mit anderen gehen, wir haben gelernt, uns alleine zu Hause zu beschäftigen und glücklich zu sein?"
Ich gehe wirklich selten raus zu kostenpflichtigen Aktivitäten. Von mir aus fast gar nicht, meist nur, wenn mich jemand auffordert. Trotzdem habe ich am Samstag gern meine Runde gedreht, Wochenmarkt, einkaufen, Bücherei, Kaffee mit Freunden. Und im ersten Lockdown habe ich, die Stubenhockerin, die fast nur Hobbys im Haus oder alleine draußen hat, wirklich eine depressive Phase bemerkt, habe fast nur geschlafen, konnte mich zu nichts aufraffen.
Von daher finde ich es zynisch, Menschen vorzuwerfen, dass sie sich durch Coronamaßnahmen eingeschränkt fühlen.
Warum kann man das nicht einfach anerkennen, auch wenn man vielleicht selbst wenig oder nicht Betroffen ist? Warum nicht einfach das Gefühl, "ich bin jetzt eingeschränkt, ich kann jetzt nicht mehr alles machen wie früher", das einige haben, anerkennen, auch wenn man selbst der Meinung ist, mit den Einschränkungen problemlos zurechtzukommen?
zum Beitrag28.01.2022 , 09:34 Uhr
Vor allem: Was ist denn, wenn die Depression an nicht mehr zu ändernden, äußeren Umständen liegt? Wenn man depressiv ist, weil man immobil und von ständigen Schmerzen geplagt ist, wenn man depressiv ist, weil man in allem vollständig von Fremden (Pflege, Essen usw.) abhängig ist und durch seine schiere gesundheitliche Situation auch keine Freude mehr im Leben hat, nur noch wartet, dass es zu Ende geht?
Warum wird immer wieder vorausgesetzt, dass der Mensch erst eine Weile, je nach Situation Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre, leiden müsse, bevor er stirbt?
Selbst im Krankenhaus, wenn jeder weiß, dass der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit dort sterben wird und nur noch leidet (Schmerzen, Angst), wird oft noch gewartet, bis man endlich Morphium bekommt. Bei meiner Oma war das, nach 10 Tagen mit Dauerschmerzen, Wasser in der Lunge, nicht mehr heilbarem Bruch, erst am späten Nachmittag vor ihrer letzten Nacht der Fall. Davor lag sie 8 Tage mit ziemlich starken Schmerzen, aber Hoffnung, und zwei Tage mit unerträglichen Schmerzen und dem Wunsch, es möge jetzt zu Ende gehen, im Krankenhaus.
Wie zynisch ist es denn, jemandem, für den es wirklich aufgrund von Alter und Krankheit keinen Ausweg, keine Aussicht auf Besserung und nur noch Qualen gibt und der daraufhin natürlich psychisch leidet, zu erklären, aufgrund dieses psychischen Leidens müsse er seine Situation halt weiter ertragen?
Übrigens Aussage einer Physiotherapeutin zu jemandem, der unerwartet mit einer Beinamputation und Bettlägerigkeit konfrontiert wurde: "Manchmal muss man Depression auch einfach akzeptieren." Also: Es wurde noch nicht mal Therapie in Betracht gezogen!
zum Beitrag28.01.2022 , 09:08 Uhr
Auch hier wird wieder sehr vage etwas gefordert, was am Ende von vielen "Durchschnittsbürgern" ohne direkten politischen oder sonstigen Einfluss nur als Aufruf zu Schuldgefühlen interpretiert werden könnte.
So weit mir bekannt ist, waren "die Deutschen" doch nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich vorbildlich im öffentlichen Aufarbeiten "ihrer" Schuld. Wobei Heinz Müller ja nicht zwingend persönlich Schuld hatte, weil ihm wenige Handlungsoptionen blieben. Ich weiß von einem Vorfahr, der (wenige) Juden versteckte (die er von der Arbeit persönlich kannte). Offenbar ist ihm das auch gelungen, vielleicht, weil er eine relativ hohe berufliche Position hatte (Leiter von Bergwerg - damit wäre er heute wieder in der Schusslinie von FFF).
Was aber bringt mir das? Was, wenn er überzeugter Nazi gewesen wäre?
Mich stört dieses schwammige "schämt euch für eure Vergangenheit, Identität, Hautfarbe, Nationalität" extrem, weil es oft den Falschen, die sich im Alltag schon um die beste Mitmenschlichkeit bemühen, einfach nur Schuldgefühle aufdrückt. "Ich bin schlecht, selbst meine Nachfahren werden sich immer schämen müssen" hilft niemandem.
Konkrete Handlungsanstöße - engagiert euch da, zeigt Zivilcourage, helft Menschen in Not - wären viel sinnvoller, da sie positive Handlungsoptionen böten.
ABER: Doch nicht basierend auf der Identität oder den Vorfahren Einzelner, sondern schlicht als normale Form des Umgangs miteinander!
Aus meiner Sicht kann die Welt nur dann besser werden, wenn man Menschen erlaubt, sich bei dem, was für die Zukunft sinnvoll ist, auch gut zu fühlen. Nicht durch das Einreden von Schuldgefühlen, schon gar nicht für etwas, an dem keiner persönlich teilgenommen hat.
zum Beitrag12.01.2022 , 10:37 Uhr
Mir ist als Erwachsene bewusst geworden, was ich als Kind alles NICHT gesagt oder gefragt habe. Nicht aus Angst oder weil es verboten war, sondern weil mir nicht bewusst war, dass ich es hätte sagen oder fragen können (dabei sagte und fragte ich schon viel).
So ist es auch hier: Der Autorin war nicht bewusst, dass sie einfach hätte sagen können, „Mama, könntest du mich im Winter abends mal abholen?“ und der Mutter fiel nicht ein, das mal zu fragen.
Andere Kinder schämten sich übrigens, wenn sie als einzige aus der Gruppe abgeholt wurden, das hatte etwas von Unselbstständigkeit, war peinlich vor den Freunden.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Eltern mehr mit ihren Kindern reden sollten, auch über Alltägliches und Selbstverständliches.
Ich wollte bspw. Geige lernen. Ich fand nie heraus, ob meine Eltern das finanziert hätten, weil ich einfach nicht fragte, weil ich annahm, das wäre nichts für Kinder wie mich. Weil einfach nie die Frage gestellt wurde, ob ich ein anderes Instrument als Blockflöte lernen wollte. Daran hat keiner Schuld, das sind einfach die Annahmen und Gesprächsthemen, die in jeder Familie anders sind.
zum Beitrag09.01.2022 , 22:34 Uhr
Ist das eigentliche Problem der Gastronomen nicht die Umsatzeinbuße durch die Gäste, die wegbleiben, weil sie nicht geboostert sind?
zum Beitrag30.12.2021 , 00:48 Uhr
Meines Wissens spricht die Bibel immer vom „Vater“, der Jesus verlassen hat oder etwa auch vom „Vaterunser“. Wenn nun Gott zu Gott würde, würde da un Frage gestellt und etwa ein „Mutterunser“ gebetet oder ein Gott*unser? Und was ist mit Jesus? Ist der immer noch Mariensohn oder wird er Marientochter oder nur noch Kind von Maria?
Und wie spricht man eigentlich Gott und Gott* aus? Gleich oder unterschiedlich? Gott *hörbar einatmen* oder „Gott Sternchen“? Wenn ja, wird dann Gottvater durch Gott Sternchen ersetzt?
zum Beitrag27.12.2021 , 12:12 Uhr
Jetzt mal ehrlich: Möchten wir Filme sehen mit Lockdowns, Masken, Vereinsamung der Verwandten im Pflegeheim, einsamem Tod des Opas im Krankenhaus, minimalistischer Beerdigung?
Möchten wir Serien sehen, die uns in Aussicht stellen, dass irgendwann, nach der Pandemie die große Depression kommt, dass wir mit den neuen Freiheiten überfordert sind und uns weiter freiwillig abkapseln?
Möchten wir nicht irgendwann mal abschalten und uns eine relativ sorgenfreie Welt vorstellen?
Selbst in Krimis und Thrillern fiebern wir zu Problemen mit, die uns im Film Grusel bereiten, für uns aber normalerweise nicht real sind oder weit entfernt vom Alltag. Keiner will dauernd Filme über Geldsorgen, hohe Stromrechnungen, Probleme beim Finden der richtigen Kleidergröße oder Überstunden sehen. Davon hat man genug im eigenen Alltag.
Hätten die Menschen im Bunker im 2. Weltkrieg lieber Filme über posttraumatische Belastungsstörungen und Entnazifizierung nach dem Krieg gesehen oder Fantasien über die „goldenen 20er Jahre“?
zum Beitrag16.12.2021 , 18:02 Uhr
Der letzte Absatz liest sich ein bisschen so wie „ich will ewig Teenie bleiben“.
zum Beitrag29.11.2021 , 00:37 Uhr
Gibt es für Herrn Bau keine Genießer, die keinen Alkohol mögen? Und keine Vorstellung eines hervorragenden Menüs ohne Fleisch und Fisch?
Das klingt irgendwie traurig und arrogant Gästen gegenüber, die weder Alkohol noch Fleisch oder Fisch mögen.
Wer ein Restaurant besucht, möchte doch essen und genießen. Herr Bau scheint aber zu glauben, dass Vegetarier, Veganer, Menschen, die keinen Alkohol mögen oder vielleicht trockene Alkoholiker sind dort in erster Linie mit ihren Vorlieben und Abneigungen angeben wollen?!
zum Beitrag29.11.2021 , 00:37 Uhr
Gibt es für Herrn Bau keine Genießer, die keinen Alkohol mögen? Und keine Vorstellung eines hervorragenden Menüs ohne Fleisch und Fisch?
Das klingt irgendwie traurig und arrogant Gästen gegenüber, die weder Alkohol noch Fleisch oder Fisch mögen.
Wer ein Restaurant besucht, möchte doch essen und genießen. Herr Bau scheint aber zu glauben, dass Vegetarier, Veganer, Menschen, die keinen Alkohol mögen oder vielleicht trockene Alkoholiker sind dort in erster Linie mit ihren Vorlieben und Abneigungen angeben wollen?!
zum Beitrag23.11.2021 , 20:14 Uhr
Vielleicht sollte man erst mal definieren, was unterschiedliche Menschen unter Spaltung der Gesellschaft verstehen.
In den letzten Jahren wird immer wieder behauptet, dass es etwas nicht gäbe, ohne es genau zu definieren.
Wenn es keinen Sexismus gegen Männer gibt, könnten einige Frauen glauben, dass anzügliche Kommentare oder Begrabschen von Männern okay sei. Wenn es keinen Rassismus gegen Weiße gibt, darf man die ja ausschließen oder durch herabsetzende Bemerkungen über ihre Haut, Kultur, Geschichte mobben.
Unter Spaltung der Gesellschaft verstehe ich die Ermutigung, bestimmte Gruppen als negativ zu betrachten. Typisch: Das Bild des faulen, dummen, bildungsfernen, verantwortungslosen Langzeitarbeitslosen, das seit Jahren in verschiedenen Medien immer wieder vermittelt wird und bei einigen Menschen zu Empathielosigkeit Langzeitarbeislosen gegenüber führen könnte. Und solche Bilder werden ja durchaus von diversen Medien über verschiedene Gruppen vermittelt. Statt Menschen sieht man eine Reihe Stereotype oder komplizierte Tabus vor sich, so dass einige vorsichtshalber den Kontakt zu anderen minimieren. Das könnte man schon als spalterisch empfinden.
zum Beitrag22.11.2021 , 23:52 Uhr
"Es wird suggeriert: Ich treffe doch nur eine individuelle Entscheidung."
Ja.
Aber wir leben nun mal in einem bestimmten System. KEINER von uns kann komplett OHNE fragwürdige Entscheidungen leben, es sei denn, er wird kompletter Aussteiger.
Man könnte soziale Netzwerke oder generell Internetseiten kostenpflichtig machen. Das würden sich dann einige leisten können, andere nicht. Alternativ zahlen wir mit Daten und Werbeeinblendungen. Wir sind aber nun mal jetzt alle im Internet, haben alle ein Smartphone, nutzen bestimmte Dienste, um Kontakt mit Verwandten zu halten oder mit Mitschülern und Kollegen oder um unser Hobby zu teilen. Das könnten wir alles auch lassen. Aber dann würden wir wieder wie unsere Eltern oder Großeltern in den 90ern leben. Es muss da doch auch einen Mittelweg geben. Wir sind die erste "Generation", der sich ständig die Frage stellt: "Meinen Alltag erhalten oder ein guter Mensch sein und auf das meiste Gewohnte verzichten?" Und die sich dann gut fühlt, wenn sie sich einschränkt oder Schuldgefühle hat, wenn sie ihren normalen Alltag weiterlebt. Das muss doch auch anders gehen?!
zum Beitrag22.11.2021 , 23:42 Uhr
Aber wird uns nicht immer nahegelegt, saisonal und lokal zu kochen? Ich gebe zu - im Winter fällt mir das extrem schwer und ich mache es nicht. Bananen esse ich das ganze Jahr über. Avocados auch.
Aber: Vielleicht wäre es besser, wenn man den Trend so weit es geht verfolgen würde und auf teure, importierte Lebensmittel immer mal wieder verzichtet und schaut, wie man lecker mit günstigen, lokalen LM kochen kann. Gemüsesuppe statt Weltkriegssuppe. Beim Obst müsste man Kompromisse machen, wenn man sich nicht wie seine Urgroßeltern ernähren möchte, aber man könnte wenigstens darauf achten, eingeflogenes Obst nur hin und wieder zu essen oder zu strecken.
Trotzdem: Hier meine Liste günstiger Discounter-Lebensmittel zum Sparen: Frisch: Tomaten, Äpfel, Zwiebeln, Gurken, Zucchini, Kartoffeln, teilweise Süßkartoffeln, Möhren, Kürbis, grüne Bohnen, manchmal Paprika, Äpfel, Birnen, Bananen. Dosen: Mais, Thunfisch, stückige Tomaten, Kichererbsen, Kidneybohnen, Rotkohl (Glas), Grünkohl (Glas). teilweise Obst. TK: Erbsen, Erbsen/Mais/Möhren, Spinat.
Trocken: Reis, Gries, Milchreis, Haferflocken (auch für Milch und "Frikadellen").
Die List eist nicht vollständig, dient aber zur Orientierung, was man bei wenig Geld kaufen könnte, um länger satt zu bleiben.
Jeder kann sich so eine erweiterte Liste erstellen und erst mal schauen, ob er mit den günstigen LM und entsprechenden Rezepten - Internet, Bücherei, eigene Sammlung - nicht doch lecker und günstig, aber auch vielfältig kochen kann. Nicht extrem vielfältig, aber auch nicht monoton.
zum Beitrag22.11.2021 , 23:25 Uhr
Der Wochenmarkt ist aber meiner Erfahrung nach, außer im Sommer samstags kurz vor Schluss, eher teurer als der Supermarkt. Samstags kurz vor Schluss gibt es im Sommer meist Obst, das sich bis Montag nicht mehr hält oder Salat etc. Das bekommt man dann günstig und kann es ggf. über WE verwenden oder einfrieren oder einkochen. Aber sonst: Ich war schon auf dem Wochenmarkt und habe 20 € für eine viertel Tüte Obst und Gemüse ausgegeben vs. 10 € bei Aldi für eine ganze Tüte Gemüse.
zum Beitrag22.11.2021 , 23:19 Uhr
Die erste Kochshow, die ich im TV sah, war "Kochduell". Da hat der Kandidat für 15 € eingekauft und der Koch ihm gezeigt, wie man aus diesen Lebensmitteln ein Drei-Gänge-Menü kochen konnte. Natürlich möchte kein Geringverdiener oder Rentner täglich für 15 € essen, aber ein ähnliches Konzept wäre vielleicht nicht schlecht. Wie verwendet ich Reste, Vorräte, Angebote, um ein vollwertiges Essen zuzubereiten, das mir auch schmeckt? Welche Gewürze sollte ich kaufen, welche brauche ich nicht? Wie mache ich Lebensmittel haltbar? Selbsttest: Man bekommt für 10 € eine ganze Tüte Gemüse von Aldi (heute vielleicht minimal weniger). Davon kann man als Single, wenn man Gewürze zu Hause hat, eine Woche Mittagessen kochen. Vielleicht sollte man sich mehr an der älteren Generation von früher orientieren, die mit wenig Rente lokal und saisonal vorausschauend kochte (Wochenplan, einkochen, einfrieren, vorkochen, Resteverwertung). Oft ist dieses Wissen verloren gegangen.
Jeder kann sich eine fortlaufende Liste günstiger Lebensmittel erstellen und immer wieder mal Rezepte dazu recherchieren, ausprobieren, seinem Geschmack anpassen.
Menschen künstlich durch Hartz-IV und geringe Renten in Armut zu halten, sollte nicht gefördert werden, aber wer in dieser Lage ist, sollte ermutigt werden, sich auch gesund und lecker zu ernähren und nicht zu glauben, dass er fade Fertiggerichte oder immer das gleiche essen müsste.
zum Beitrag22.11.2021 , 23:07 Uhr
Vielleicht wäre es ja mal ein erster Schritt, ÖPVN für Kinder und Jugendliche unter einem bestimmten Alter, z.B. 14, und für Menschen unter einem bestimmten Einkommen kostenlos zu machen. Man reicht seinen Einkommensnachweis bei der Gemeinde ein und bekommt dann ein Ticket, etwa so wie Menschen mit Behinderungen und deren Begleitpersonen. Denn oft sind Kinder Jugendliche auf Busse und machmal Bahnen angewiesen und wie oft vergisst man da sein Ticket und wird dann manchmal mitten an der Landstraße stehen gelassen (schon mehrfach erlebt). Oder man kann sich im Alter kein Auto mehr leisten oder fährt unsicher und kommt dann aus seiner Straße auch nicht mehr raus, weil man nicht gut laufen kann. Einige Menschen können sich problemlos ein Jahresticket leisten, andere überlegen, ob sie einkaufen oder in die nächste Ortschaft fahren können oder ob das Geld dafür nicht mehr reicht. In einer Solidargemeinschaft wäre das doch diejenigen, die man unterstützen und nicht ausschließen sollte, oder nicht?
Auf der anderen Seite redet man von Städten, in denen alle 5 min ein S-Bahn kommt oder alle 10 min ein Bus und Döfern oder Kleinstädten, in denen alle halbe Stunde oder nur einmal in der Stunde ein Bus kommt und das auch nicht 24 Stunden am Tag, oft nicht mal 12 Stunden am Tag, so dass Ausflüge von Menschen ohne Auto sehr gut geplant werden müssen. Selbst in der Stadt kürzlich erlebt: Samstagabend, Fahrgast steigt mit Fahrrad ein - das wird ja immer schön beworben! - zahlt 2 € für vier Stationen, muss nach einer Station aussteigen, weil jemand mit Kinderwagen einsteigt. Der wird also nächstes Mal das Auto nehmen, wenn er eins hat!
zum Beitrag17.11.2021 , 00:13 Uhr
Also, nachdem man die 20.000 für seine Ausbildung ausgegeben hat und gut verdient, kann man das Geld dann verprassen, damit die Erben nicht mit zu vielen Steuern belastet werden? Also fängt jede Generation wieder von vorne an? Das heißt, je älter man wird, desto eher lebt man von Monat zu Monat und konsumiert hemmungslos? Oder verschenkt man zu Lebzeiten alles an den Nachwuchs und lebt dann freiwillig im Rentenalter sehr minimalistisch?
zum Beitrag08.11.2021 , 15:45 Uhr
Warum wird das so schlecht geredet? Was am Ende des Tages noch da ist, kommt in die Tonne. Oder was nach einer Woche noch da ist. Es gibt aber doch tatsächlich Menschen, die sich vielleicht über etwas freuen, mit dem man nichts mehr anfangen kann. Mein Wohnraum ist begrenzt, ich spende regelmäßig ausrangierte Bücher fürs Sozialkaufhaus. Ich selbst gehe auch gern auf Bücherfflohmärkte.
Alternative wäre, alles, was man nicht mehr will, wegzuwerfen.
Ich sehe in meiner Gegend oft Menschen in diesen Kästen stöbern und finde das sehr positiv.
Allen ist klar, dass das keine Geschenke im Sinne der Großzügigkeit sind, sondern die Frage, ob jemand noch das braucht, was ich gerade nicht mehr brauche.
Wohnraumteilung würde dagegen eine Einschränkung meiner Privatsphäre bedeuten, daher würde ich das nicht gern machen.
Man SCHENKT übrigens oft sehr großzügig neue Dinge an Menschen, die man kennt oder gibt Unbekannten Geld, wenn sie danach fragen.
Überflüssiges Fremden anzubieten, in der Hoffnung, dass jemand noch das benutzen möchte, was ich nicht mehr unterbringen möchte, ist etwas ganz anderes. Hätten diese Unbekannten diese schöne Salatschüssel lieber wegwerfen sollen?
zum Beitrag08.11.2021 , 09:52 Uhr
>>Ich muss mich nicht in eine rassistisch strukturierte Gesellschaft einfügen, sie akzeptieren und reproduzieren. Uns ging und geht es nicht darum, „integrierte“, gut ausgebildete, brauchbare Jugendliche zu werden, sondern darum, dass alle Menschen, die hier leben, ein Bleiberecht bekommen – egal, ob sie für diese kapitalistische Gesellschaft brauchbar oder ob sie alt oder krank sind oder kein Deutsch können, weil sie jahrelang in Lagern gelebt haben.
zum Beitrag07.11.2021 , 19:21 Uhr
>>Gleiches mit Gleichem vergelten, ist in keinem Fall ein guter Ansatz für eine soziale Bewegung...
zum Beitrag07.11.2021 , 19:20 Uhr
Man kann an der modernen Gastronomie jede Menge bemängeln, besonders an der gehobenen Gastronomie, die oft Menschen ohne Erfahrungen mit dieser Gastronomie verunsichert oder sogar diskriminiert. Ich bezweifele, dass es zielführend ist, jetzt die - oft überarbeiteten und wie beschrieben ja sogar oft ungelernten und unterbezahlten - Servicekräfte in ihrem anstrengenden Job noch weiter zu verunsichern.
Und - "Sexismus"? Fühlen sich die GÄSTE denn wirklich diskriminiert, wenn ihnen mal das falsche Getränk oder Essen vorgesetzt wird? Meist klärt man dann schnell das Missverständnis und stört sich nicht weiter daran.
Ich habe auch mal "Mr" und "Mrs" Rumpsteak gegessen und das nur als Name verstanden, nicht so, dass ich bitte das Mrs-Steak und mein männlicher Begleiter das Mr-Steak bestellen sollte. Genauso darf ja auch nicht nur der Deutsche das "deutsche Beefsteak" (Frikadelle) und der Amerikaner den "amerikanischen Salat" bestellen.
Wer kommt auf solche Ideen?
zum Beitrag07.11.2021 , 19:16 Uhr
"DAMENKARTEN" gab es mal, damit die "Dame", die eingeladen wurde, entweder als Ehefrau oder als Date, das man beeindrucken wollte, sich ungeniert ihr Lieblingsgericht aussuchen konnte, ohne aus Rücksicht das günstigere Gericht zu nehmen. Man könnte, wenn man wollte, so eine Karte heute "Gästekarte" nennen, für jemanden, der halt eingeladen werden soll, ohne sich Gedanken um die Preise zu machen. Das setzt natürlich voraus, dass der Gastgeber das nötige Kleingeld hat, wirklich jedes Gericht zu bezahlen.
zum Beitrag07.11.2021 , 19:15 Uhr
"DAMENKARTEN" gab es mal, damit die "Dame", die eingeladen wurde, entweder als Ehefrau oder als Date, das man beeindrucken wollte, sich ungeniert ihr Lieblingsgericht aussuchen konnte, ohne aus Rücksicht das günstigere Gericht zu nehmen. Man könnte, wenn man wollte, so eine Karte heute "Gästekarte" nennen, für jemanden, der halt eingeladen werden soll, ohne sich Gedanken um die Preise zu machen. Das setzt natürlich voraus, dass der Gastgeber das nötige Kleingeld hat, wirklich jedes Gericht zu bezahlen.
zum Beitrag07.11.2021 , 19:04 Uhr
"Wertvolle Wissenschaft" und "mutige Übungen der freien Meinungsäußerung" klingt so, als ob es auch "wertlose Wissenshaft" und "feige Übungen der freien Meinungsäußerungen" gäbe.
Wer bestimmt, worum es sich jeweils handelt?
zum Beitrag02.11.2021 , 23:44 Uhr
Ich lebe also mental als Geimpfte wie in Sachsen. Und das gar nicht mal so schlecht. Kürzlich stand ein Restaurantbesuch an, aber ich war emotional wirklich noch nicht wieder bereit dafür.
zum Beitrag02.11.2021 , 10:14 Uhr
Impfen als Akt der Solidarität hinzustellen, verstärkt aber doch nur die Impfskepsis, oder? Ich tue es gar nicht für mich, für meinen Schutz, sondern ich tue es nur für die Gemeinschaft? Da stellt sich sofort die Frage, ob ich für die Gemeinschaft auch ein gewisses Risiko tragen muss oder soll. Wäre es nicht besser, man würde vermitteln, dass man sich für sich selbst impfen lässt, um nicht mal mit Atemnot im Krankenhaus zu liegen? Das war doch bei den ersten Impfungen noch der Fall!
zum Beitrag02.11.2021 , 10:09 Uhr
Ich verstehe es nicht und mag es fast nicht glauben. Ärzte sind doch hochgebildete Menschen, die ein Abi mit Einserschnitt hingelegt haben. Die dachten einfach, die Pandemie sei vorbei, weil die ersten Impfzentren schlossen? Und haben danach auch die Nachrichten nicht mehr verfolgt? Das fällt sehr schwer zu glauben!
zum Beitrag29.10.2021 , 23:21 Uhr
Wer entscheidet denn in Zukunft, wen man ausgrenzt? Auf welcher Basis? Was, wenn das mal die eigenen Leute, die eigene Partei, die eigene Gruppe, die eigene Familie trifft?
zum Beitrag29.10.2021 , 23:12 Uhr
Es sollte wirklich ein Konzept geben, durch das Museumsbestände an die Ursprungsvölker zurückgegeben werden können, ohne, dass die Museen schließen können. Es kann ja nicht nur jedes Museum die eigene Landeskunst/ -geschichte aussstellen. Natürlich KÖNNTE es das, nur das würde für einige kleine Länder sehr wenige Museen bedeuten. Es gäbe aber sicher Alternativen wie Filme oder Fotos ausländischer Kunst und Berichte über deren Bezug zum eigenen Land.
Allerdings möchte ich widersprechen, dass Deutsche nicht mehr stark von ihren Traditionen geprägt sind. Das sind doch viele noch. Überregional feiern wir Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Konfirmation oder Kommunion in ähnlicher Weise und regional gibt es rund ums Jahr viele Feste und Märkte, die eine gewisse Tradition haben und von den Menschen der Region sehr geschätzt werden. Nur sind das vielleicht andere Arten von Traditionen, als die, die Frau Njobati im Kopf hat.
Vielleicht sollte es eine Diskussion unter Experten geben, wie man Museen verändern kann, so dass sie bestehen bleiben, aber gerechter werden bzw. ohne ausländische, früher geraubte Exponate auskommen. Man müsste diskutieren, ob Leihen okay ist oder ob jedes Land sich nur auf Ausstellungsstücke aus der eigenen Geschichte konzentriert. Dann wäre aber z.B. das British Museum in London sehr leer. Hierfür müsste es neue Konzepte geben, z.B. zeitgenössische Kunstausstellungen in diesen Räumen etc.
zum Beitrag12.10.2021 , 17:04 Uhr
Viel interessanter wäre die Folgefrage gewesen: "Unsere Kinder lernen in der Schule kulturell angeeignete Zahlen, die größtenteils gar nicht aus ihrer Kultur stammen. Sollte man diesen Frevel wieder rückgängig machen, was meinen Sie?!"
zum Beitrag12.10.2021 , 14:02 Uhr
Woher weiß ich denn, ob die Schwarzen, weiblichen oder beim Militär Beschäftigten Shopbetreiber auch meine Meinung vertreten? Was, wenn die weiblichen Shopbetreiber Antifeministen sind oder irgendeine Macht haben (einflussreiche Familie, Politiker, Chefin über Geringverdiener etc.)? Warum sollte ich jemanden nur aufgrund eines einzigen Aspektes seiner Identität unterstützen?
Kann man demnächst auch wählen, ob man bei Vegetariern, Veganern oder Frutariern einkaufen möchte, um Tierleid zu minimieren?
zum Beitrag12.10.2021 , 13:54 Uhr
Man muss noch nicht mal aufs Land. Ich wollte mich mal als Hilfskraft in einer Bäckerei bewerben. Da hätte ich um 5 Uhr vor Ort sein müssen. Leider fuhren die Busse so, dass ich wahlweise um 4 Uhr oder erst wieder um 6 dort angekommen wäre. Ich hätte also eine Stunde draußen warten müssen. Das war in einer Stadt mit recht gutem ÖPVN, nur nicht mitten in der Nacht raus ins Industriegebiet. Es muss also gar nicht mal auf dem platten Land sein, um mit ÖPVN stellenweise schwierig zu werden.
zum Beitrag12.10.2021 , 13:51 Uhr
Ich sehe zwei mögliche Entwicklungen voraus:
Erstens: Wir werden in 20 Jahren viel gelassener mit so etwas umgehen, weil fast jeder in den sozialen Netzwerken fast das gleiche wie am Stammtisch oder Küchentisch schreibt oder vlogt.
Zweitens: Wir trauen uns nichts mehr, online zu äußern, weil alles, was wir sagen, in 5 oder 10 Jahren rassistisch, sexistisch, moralisch oder ethisch verwerflich, kurz gesagt: angreifbar sein könnte.
Kürzlich sprach ich mit jemandem über Doxxing, darüber, wie man dagegen vorgehen kann, dass eine große Gruppe Druck auf den Chef ausübt, jemanden zu entlassen, weil einem Influencer nicht gefiel, was man bei Twitter postete. Ergebnis (wir sind beide juristische Laien) - da kann man nicht viel machen, wenn man den Urheber nicht kennt und der AG ist, wenn er z.B. auf das Telefon angewiesen ist, quasi dem Mob ausgeliefert. Folge: Wir überlegen uns, besser nichts mehr bei Twitter zu schreiben, wenn wir angestellt sind und kein großes Following haben.
Alternative Folge: Chefs reagieren nicht mehr auf solche Mobs und ändern ihre Telefonnummer (schwierig, wenn die Kunden die Firma telefonisch erreichen müssen).
Wer weiß denn, welche harmlose, allg. akzeptierte Aussage in 10 Jahren verwerflich wird?
Wer weiß, wer das entscheidet, wo derjenige politisch steht, welche Position er zu heute wichtigen oder nebensächlichen Themen vertritt?
Wird die Aussage "ich habe eine Ölheizung", "meine Brotdose ist aus Plastik" oder "ich fahre Auto" in 10 oder 15 Jahren ein Grund sein, mich zu verurteilen?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht sollte ich besser nichts darüber online äußern...
zum Beitrag11.10.2021 , 07:53 Uhr
Interessant. Vor einem Jahr erschienen hier und an anderer Stelle noch Artikel, die hämisch über Menschen herzogen, die mit dem Lockdown nicht zurecht kamen, so nach dem Motto, heult mal nicht, ihr könnt auch allein in eurer Wohnung gut leben. Und jetzt, wo die Regeln gelockert werden, "dürfen" wir plötzlich über Probleme mit dem Lockdown und dem Social Distancing reden. Viele Menschen hätten sich das früher schon gewünscht, hätten sich gewünscht, nicht in die Reihen der Querdenker gestellt worden zu sein, wenn sie von Depressionen und Vereinsamung und Verunsicherung durch die Coronaregeln gesprochen hätten.
Irgendwann hatte man gelernt, dass man zumindest öffentlich lieber nicht über seine Probleme damit reden sollte.
Jetzt darf man also wieder.
Sollte uns das nicht zu denken geben?
Hätten wir nicht viel öfter über Coronaregeln sprechen/ schreiben können, deren Wichtigkeit anerkennen können, aber auch erwähnen, wie viele Menschen aus welchen Gründen Probleme damit hätten und wie man diese Probleme hätte angehen können?
Das geschah meines Wissens vor allem im Privaten und in Social Media durch Privatpersonen, so dass viele das Gefühl hatten, sie seien mit ihren Problemen allein, da man so ein Social Distancing ja mal ganz locker durchstehen könne. Besonders Betroffene, Kinder, einsame Senioren, Alleinwohnende mit wenigen Freunden, die vor allem auf der Arbeit Kontakte hatten, haben entweder keinen Halt gefunden oder gelernt, dass ihre Gefühle unwichtig sind und besser nicht geäußert werden sollten.
zum Beitrag11.10.2021 , 07:43 Uhr
So schlimm fände ich jetzt nicht.
Sicherlich könnte man über Werbezonen und werbefreie Zonen nachdenken. Z.B. Werbung direkt an großen Einkaufszentren erlaubt, auf der Straße nicht. Stattdessen könnte man viel mehr aktuelle Nachrichten, interessante Fakten, warum nicht auch Schulstoff (qausi riesige Spicker für schwer zu merkenden, wichtigen Schulstoff als Nudging zum Nachschlagen/ Lernen) im öffentlichen Raum zeigen. Einige ÖPVN-Unternehmen zeigen ja schon Schlagzeilen der Lokalpresse an. Statt Werbung erfährt man, wer sich zur Bürgermeisterwahl stellt, wie die heimische Handballmannschaft gespielt hat, wo mehr Bäume gepflanzt werden sollen. Man hat also gleich Gesprächsstoff fürs Büro oder den Feierabend.
Werbung müsste nicht ganz verschwinden, wer aktuelle Plakate für erhaltenswert hält, könnte sicher Bildbände damit füllen, die dann von den Interessierten gekauft würden.
Statt Werbung könnte man so viel Sinnvolles auf Plakate drucken. Vehrkehrsregeln, Sportübungen als Nudging zur Gesundherhaltung, Bilder vom gesunden, selbst gemachten Essen, Ideen für kostenlose Aktivitäten in der Umgebung, für Familienausflüge, Werbung für Museen oder Musikunterricht oder Sportvereine. Etwas, das den Menschen tatsächlich zugute kommt und zu einem besseren Leben führen könnte.
zum Beitrag25.09.2021 , 09:56 Uhr
Was in der Pandemie recht schnell auffiel: Der Ruf aus der Bevölkerung nach immer strengeren Maßnahmen, immer härteren Strafen. Warum fragt man nicht erst mal, warum sich Menschen nicht impfen lassen wollen und geht dann gezielt auf diese Ängste ein, vermittelt den Menschen Sicherheit? Druck führt doch nur dazu, dass man sich zähneknirschend entgegen seiner Ängste impfen lassen lässt. Gründe können neben Sorgen vor Nebenwirkungen auch Angst vor Nadeln oder Depressionen sein (man würde sich impfen lassen, schafft es aber nicht, sich dazu aufzuraffen). Da hilft Druck dann sehr wenig.
Man muss auch bedenken: Diskussionen zu Impfschäden traten vor allem während der Pandemie hervor, vorher waren die nicht so prominent und führten eher weniger zu Impfverweigerung meines Wissens. Ich erinnere mich nicht, bei vorherigen Impfungen irgendwelche Ängste gehabt zu haben, bei der Coronaimpfung habe ich dann aber schon mit starken Schmerzen gerechnet und hatte Angst vor "Lähmungserscheinungen". Wäre so etwas bei der Tetanusimpfung im Gespräch gewesen, hätte ich vermutlich auch LANGE darüber nachgedacht.
zum Beitrag22.09.2021 , 21:52 Uhr
Radikale Idee: Ein Jahr lang Aktionen betreiben gegen Gruppenkonkurrenz. Ziel: Akzeptanz und Toleranz gegenüber allen Gruppen, die friedlich leben wollen, statt sie gegeneinander aufzubringen. Akzeptanz von alt gegen jung, arm gegen reich, einflussreich gegen relativ machtlos, gebildet gegen ungebildet, Toleranz gegenüber allen Religionen, allen politischen Haltungen, allen Ethnien usw. Aber das schafft keiner. Dafür glauben zu viele, dass es legitim wäre, bestimmte Gruppen hämisch und herablassend zu behandeln und Stimmung gegen sie zu machen sowie niederträchtiges Reden und teils Verhalten gegen sie zu legitimieren.
zum Beitrag22.09.2021 , 21:48 Uhr
Sollten Aktivist:innen nicht auch Menschen sein, die für alle eine bessere Welt wollen und damit Kommunikation unterstützen? "Eine Zukunft, die es nicht mehr gibt, Migration, die nicht mehr zurückgedreht werden kann" klingt so wie "ICH habe meine Vision und die wird auch so umgesetzt, alle anderen haben den Mund zu halten!" Wäre es nicht besser, man würde versuchen, jeden Standpunkt zu verstehen und nach Kompromissen zu streben, statt in eine Gewinner-Verlierer-Haltung zu gehen?
Und noch etwas - ernstgemeinte Frage: Was ist denn eine Welt ohne Kapitalismus? Eine Welt ohne eigenen Besitz? Wem gehören dann die Sachen, die man nutzt? Lebt dann jeder am Existenzminimum, weil es möglichst wenig Konsum geben soll? Gibt es dann keine Auswahl mehr, wer eine Hose braucht, bekommt eine "Hose", Einheitsfarbe, Einheitsfabrikat? Wie sieht es dann mit Hobbys aus, die Ausrüstung verlangen, wie mit Spielzeug für Kinder, wird das als überflüssiger Luxus gestrichen?
zum Beitrag31.08.2021 , 18:46 Uhr
Das klingt jetzt so, als müsste man das Konzept Kultur zu den Akten legen. Dann wären alle Menschen gleich, hätten die gleichen Werte, Traditionen, Normen. Dann gäbe es aber ja auch keine Probleme, wenn Menschen unterschiedlicher Kulturen mit unterschiedlichen Vorstellungen von einem "normalen" Zusammenleben plötzlich an einem Ort leben, und es gäbe keine Missverständnisse aufgrund unterschiedliche kultureller Prägungen Das ist aber doch der Fall, oder nicht?
Biologisch sind die Menschen alle gleich, aber in ihrer Kultur wurden sie unterschiedlich "erzogen", geprägt und haben nun teilweise unterschiedliche Vorstellungen davon, was "normal" ist und was "sich gehört". Warum sonst informiert man sich vor dem Urlaub, in welche kulturellen Fettnäpfchen man nicht treten sollte?
zum Beitrag24.08.2021 , 01:07 Uhr
"Vertreibung von Dealer*innen rund um den Hauptbahnhof. Diese Menschen werden nicht verschwinden." Ist Dealen nicht eine Straftat? Wird also ganz klar gesagt, dass hier Straftaten nicht verfolgt werden (sollen?) und man bitte als Anwohner oder Reisender damit zu leben habe? Gilt das auch in anderen Bereichen?
Ich vermisse in dem Artikel ein bisschen die Sicht der Anwohner. Die haben doch auch begründete Wünsche nach einer sauberen, sicheren Nachbarschaft, sicher vor allem auch für Kinder. Sicher vor Dreck (Kot etc.) und Angst (vor Übergriffen Betrunkener etc.). Müsste deren Anliegen nicht mit eingearbeitet werden und überlegt werden, wenn die Suchtkranken und Obdachlosen dort bleiben sollen, wie dann für alle ein sicheres Leben möglich ist? Es gibt ja nun sehr freundliche Obdachlose, vor denen man auch keine Angst haben muss; Suchtkranke können friedlich, aber durch die Sucht und fehlende Drogen manchmal eben auch aggressiv sein. Sollen die Anwohner einfach lernen, damit zu leben?
zum Beitrag10.08.2021 , 01:15 Uhr
Vielleicht sind solche Artikel mal ein Anstoß für Schulen oder Lehrer, eine Spendenkasse unter Kollegen für Gemeinschaftsutensilien anzulegen. Statt dass jeder Schüler seine Stifte etc. (die Pastellkreiden, Wachsmalstifte, Buntstifte, Tusche, Malblöcke etc.) selbst kauft, werden die für die Klasse bereit gestellt - da braucht dann jeder Tisch nur ein bis zwei Stift- oder Tuschkästen - und man kann überlegen, was für den Schüler sinnvoll ist, zu Hause zu haben und wie günstig man das kaufen sollte, damit es noch gut funktioniert (Billigstifte helfen oft nicht). Es ist doch sinnlos, Dinge zu kaufen, die man nach einem Jahr noch hat, aber nicht mehr braucht, gerade für weniger wohlhabende Haushalte.
Dann bleibt vielleicht etwas mehr Geld für Paw-Patrol-Radiergummi, durch die das Kind dann Lust bekommt, in die Schule zu gehen!
zum Beitrag06.08.2021 , 14:07 Uhr
Ich möchte gern mal eine Umfrage sehen: Wie viele Deutsche fühlen sich denn mitgemeint durch den *? Speziell, wie viele non-binary Menschen, wie viele Transmenschen, wie viele Homosexuelle fühlen sich NUR für Wörter wie "Wähler*innen", aber nicht durch Wähler oder Wählerinnen und Wähler gemeint? Und bei wie vielen war das vor Einführung des Sternchens schon so, also wie viele fühlten sich vorher explizit ausgeschlossen?
zum Beitrag05.08.2021 , 20:49 Uhr
Was passiert denn, wenn man Bildbearbeitung verbessert? Die "Hässlichen" fühlen sich noch hässlicher, weil es auch Menschen mit relativ makelloser Haut, vollem Haar, ohne Falten und mit flachem Bauch gibt. Die posten dann Selfies. Und wer sich wegen seiner Pickel, Falten, Orangenhaut, Bauchansatz etc. schämt, postet nichts oder lebt mit dem Spott.
Ich selbst interessiere mich nicht für Selfies, würde aber garantiert als Teenie mit retuschieren wollen, um nicht auch noch online die Makel zu zeigen, für die ich mich offline schon schäme.
zum Beitrag05.08.2021 , 20:43 Uhr
Wie wäre es mal mit der Vorgabe, dass Entscheidungsträger vor einer Entscheidung selbst Bahn fahren müssen - als nichtbehinderter Passagier mit wenig Gepäack, mit viel Gepäck, mit Kinderwagen, im Rollstuhl, mit Rollator (der auch als solcher benutzt werden muss), mit Brille, die das Sehvermögen einschränkt usw. - bis sie selbst erfahren haben, was eventuell benötigt wird und das was sie behindern könnte?
zum Beitrag04.08.2021 , 22:24 Uhr
Tja, oft genug von Aktivisten und ähnlichen Menschen - privaten Bloggern, denen, die am lautesten schrien - gefordert und jetzt umgesetzt. Wer vorher gemeckert hat, dass ein Schauspieler trotz seiner Rolle nicht trans, nicht homosexuell, nicht einer bestimmten Ethnie zugehörig war, der darf jetzt nicht meckern. Irgendwann darf jeder nur noch sich selbst ziehen. Oder Amazon Studios steht halt alleine da. Das sehe ich aber im aktuellen Debattenklima eher nicht.
zum Beitrag02.08.2021 , 02:06 Uhr
"Zwei Schwarze Kinder, die für eine Gruppe alter weißer Menschen Musik machen: Das mag aus heutiger Sicht wie eine exotisierende Zurschaustellung wirken."
Was würde man denn heute machen? Die Senioren lieber allein lassen oder noch weiße Kinder dazu holen? Oder nur in Seniorenheimen spielen, in denen überwiegend PoC leben?
Ich meine, Senioren in Heimen sind doch auch eine oft ausgegrenzte, einsame Gruppe, gerade keine Machtinhaber. Viele freuen sich, wenn überhaupt mal jemand kommt. Es wäre schade, wenn das noch reduziert wird, weil Interessierte sich exotisiert fühlen, weil sie eine andere "Rasse" oder Hautfarbe als die meisten Bewohner haben.
zum Beitrag01.08.2021 , 16:57 Uhr
Wie sollen denn Menschen mit geistiger Behinderung und mit ähnlichen Problemen damit umgehen, die jetzt schon Probleme haben, Konstrukte wie "Bürgerinnen und Bürger" zu verstehen oder gar zu sprechen? Wie sollten die nach dieser Vorstellung z.B. ein Publikum auf einer Bühne ansprechen oder in einer anderen Situation, in der sie eine Gruppe ansprechen? Sprache funktioniert im Alltag gedankenlos, sonst würde sie nicht funktionieren. Aktivisten und teilweise Wissenschaftler sind stolz auf neue Wortschöpfungen, schön. Aber warum muss man diese gerade für Begriffe wie Artikel suchen, die man gedankenlos im Alltag verwendet - so dass sich einige nicht mehr zu sprechen trauen, aus Angst vor Fehlern? Veränderte Fachgebriffe wie Beutegreifer statt Räuber fallen einigen schon schwer zu lernen.
Bürgens und Lesens klingt für mich wie ein Genitiv: Das Problem des Bürgens oder Lesens. Wer also kein Muttersprachler ist oder anderweitig Probleme mit der Sprache oder dem Sprachverständnis hat, z.B. aufgrund einer Behinderung, wird da große Verständnisprobleme haben. Wäre das gewollt?
zum Beitrag29.07.2021 , 19:25 Uhr
Es sollen also all jene, die gern ihre Mitmenschen verklagen, demnächst als Transpersonen all jene verklagen können, die sie 20 Jahre Lars genannt haben, das jetzt nicht immer spontan ändern oder im Stress bedenken können (Arbeit) und versehentlich nicht Sophie sagen? Das wird dann lustig. Wie stellt das Gericht fest, ob es ein Versehen oder Mobbing war oder ob der Kläger es einfach nur behauptet? Damit hätte ein potenzieller Kläger ein super Mobbinginstrunent an der Hand!
zum Beitrag29.07.2021 , 19:14 Uhr
Kinder müssen heute nach dem Sportunterricht nackt duschen?! Und was, wenn das einem unangenehm ist?
zum Beitrag29.07.2021 , 00:38 Uhr
@BUNTE KUH Würden Sie das auch Lehrern, Ärzten, Pflegern, Polizisten, Rettungskräften, Therapeuten usw. sagen: auf keinen Fall einen Handschlag zu viel tun? Würden Sie das vom Lehrer Ihrer Kinder oder den Pflegern Ihres Elternteils im Pflegeheim auch erhoffen?
zum Beitrag27.07.2021 , 13:00 Uhr
Eine Bekannte von mir hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach der OP hatte sie trotz Enzymen oft Durchfälle. Der Weg zur Toilette durfte nicht zu lang sein. Ein Behindertenausweis hätte Autoverbot bedeutet (also ohneTaxi wäre sie dann gar nicht mehr raus gekommen) und mit Behindertenausweis wäre sie nicht behindert genug für den Euroschlüssel gewesen. Sie besuchte dann nur noch ein EKZ, in dem es zwei Einzeltoiletten gab, eine für Behinderte, beider es als Stammgast aber reichte, dies mündlich anzugeben.
Als ich damals Blogs und Leserbriefe von vornehmlich Rollstuhlfahrern las, die sich echauffierten, dass keinerdas Recht haben sollte, „ihre“ Toilette zu nutzen und dass dafür ja der Euroschlüssel gut sei, den man fast nur mit Rollstuhl bekam, wurde ich richtig wütend. Da wird die Einschränkung der einen gegen die der anderen ausgespielt und als „Berechtigter“ fühlt man sich anderen gegenüber im Recht, die keinen Euroschlüssel haben und dann halt nichtmehr das Haus verlassen.
zum Beitrag18.07.2021 , 19:01 Uhr
Jetzt frage ich aber mal ganz ernsthaft: Wenn das alles so bewusst ist, warum wird dann wohl oft - jedenfalls nehme ich das so wahr - in Artikeln, Blogposts und offenbar Antirassismuskursen Weißen genau das eingeredet? DAss sie sich als weiß identifizieren "müssen", dass aber Weißsein null positiven Aspekt hat, dass sie Unterdrücker sind, ihre reine Anwesenheit oder Existenz sich negativ auf andere auswirkt, dass - in bestimmten privaten Blogs oder "satirischen" Texten, social Media etc. - sie hässlich sind, unfähig, störend, automatisch quasi böse, stinkend etc. (trope "white people smell like wet dog" etc.)? Also: Warum wird denn dann darauf hingearbeitet, dass eine Gruppe, die möglicherweise dieses Phänomen momentan noch nicht in dieser Intensität erlebt, aber teilweise auf persönlichen Erfahrungen basierend (Mobbing, Misshandlung usw.) auch schon Teile davon, genau diesen Prozess jetzt bewusst durchmacht, also Selbstkasteiung, Scham, Rückzug aus sozialen Interaktionen, negative Selbstbewertung, geringes Selbstwertgefühl usw. - wenn man weiß, dass diese Gefühle dann irgendwann genau zu dem führen werden, was man NICHT will, dass einige Weiße sagen, "hey, ich identifiziere mich jetzt mit Nazis, die erlauben mir, mich auch als Weißer wohl zu fühlen"?
Warum zielt man auf diese extreme Teilung ab, auf dieses "Weiße können nie empfinden, was PoC fühlen", auf "du musst als Weißer ("Ally") IMMER machen, was PoC verlangen" auf "du darfst NIE einen Rassismusvorwurf in Frage stellen, und wenn er sich noch so sehr wie ein Mobbingversuch anfühlt"?
Warum versucht man zu erreichen, dass wir "Menschen" nicht als eine verbindende Gruppe auf Augenhöhe ansehen, sondern als Rassen, die sich untereinander im Wortsinne nie verstehen können?
zum Beitrag03.07.2021 , 15:23 Uhr
Das Problem scheinen mir allg. "Communities" zu sein, also Räume, in denen man sich selbst oft als Laie, also jemand, der nicht beruflich mit einem Bereich zu tun hat, immer weiter differenziert und spezialisiert und damit an andere und (nicht immer) sich selbst immer höhere Anforderungen stellt. Mit anderen Worten: Gehört man einer Community an, begibt man sich freiwillig in einen Elfenbeinturm. Menschen außerhalb der Community können einen immer weniger oder gar nicht mehr verstehen und innerhalb der Community kommt es zu immer mehr Aufspaltungen, immer höheren Anforderungen an Konformität und Spezialisierung. Oft werden da Debatten geführt, die Außenstehenden bizarr erscheinen.
Warum also nicht einen Schritt zurücktreten und versuchen, sich AUCH wieder mehr mit Verbindungen zu Themen außerhalb der eigenen Bubble, äh, Community zu befassen? Wie entsteht da überhaupt so ein starkes "Wir"-Gefühl, so ein Gefühl, "man" müsste in allem allen anderen Mitgliedern zustimmen oder "man" wäre draußen? Wie im Artikel geschrieben, gäbe es die Schaulustigen weitgehend nicht, wenn die moralische (oder fachliche) Überlegenheit nicht so sehr rausgekehrt würde.
Könnte es uns nicht allen, egal in welcher Bubble, äh, Community, nicht gut tun, diese Überlegenheit immer wieder anzuzweifeln, immer wieder bewusst Kontakt mit Außenstehenden und deren Ansichten zu suchen, das immer wieder bewusst abzugleichen und auch mit Menschen innerhalb der Community zu diskutieren?
Wir sind alle erwachsen, aber trotzdem hat jede Community herablassende Bezeichnungen für "die da draußen".
Sollte uns das nicht zu denken geben, und sollten wir nicht wieder eine sachliche, freundliche Diskussion mit ALLEN Menschen anstreben?
zum Beitrag30.06.2021 , 16:42 Uhr
Da werden wieder zwei schwache Gruppen gegeneinander ausgespielt: Entweder, die Pfleger erhalten Mindestlohn oder die Pflegebedürftigen können sich häusliche Pflege leisten (besonders die untere Mittel- bis Unterschicht). Die Pfelgebedürftigen sollen bitte den Mindestlohn unterstützen oder ins Pflegeheim gehen, wenn denn ein Platz frei ist, und ihr häusliches Umfeld halt aufgeben. Das meiste Geld haben sie sowieso schon aufgegeben, für mehr als Essen und Fernsehen bleibt selten Geld übrig. Was macht man da als Betroffener, besonders als Alleinstehender? Kauft man sich Windeln, also Inkontinenzhöschen, die auch teuer sind und verzichtet halt bis auf den morgendlichen Toilettengang auf alle weiteren am Tag? Schämt man sich seiner Bedürfnisse, weil man damit andere ausbeutet? Pflegedienst mit höchster Pflegestufe = zweimalige Betreuung für eine halbe Stunde am Tag. Jeder möge das Experiment über eine Woche selbst machen: Toilettengang auf eine festgelegte halbe Stunde morgens und abends beschränken, dazwischen bitte verzichten oder Windel anziehen, die aber nicht gewechselt werden darf, weil man das ggf. als Pflegebedürftiger nicht alleine kann.
Es sollte NICHT dazu kommen, dass man Menschen dazu verführt, sich für ihre Pflegebedürftigkeit zu schämen und mit dieser andere auszubeuten. Es sollte ebenfalls NICHT dazu kommen, dass ausländische Kräfte weniger bezahlt bekommen als inländische.
Fazit kann aber auch nicht sein, dass man auf einen Grundbedarf an Pflege aus Solidarität dann verzichtet. Dies liegt für einige Pflegebedürftige nun evtl. nahe!
zum Beitrag29.06.2021 , 23:49 Uhr
Cancel Culture heißt für mich: Im Netz werden vor allem Fremde beeinflusst, etwas nicht mehr zu tun, meist nicht mehr Produkte von jemandem zu kaufen oder ihn sonstwie zu unterstützen oder möglichst negative Gerüchte über jemanden weiterzutratschen. Parallel wird verbreitet, dass man sich schämen müsse oder Angst um seine Reputation in dieser Gruppe haben müsse, wenn man weiterhin dazu steht, bestimmte Produkte zu kaufen/ benutzen oder bestimmte Menschen zu unterstüzen und positiv über sie zu reden. In der Folge erleben Firmen Umsatzeinbrüche und Personen wahlweise auch geringe Einnahmen oder regelrechten Hass, wenn sie gedoxxt werden und Drohnachrichten bekommen oder Menschenmengen skandierend vor ihrem Haus erscheinen. So etwas passiert, es lassen sich auch an sich unbeteiligte Dritte aus Angst vor eigener Ausgrenzung ("ich darf jetzt nicht mehr x kaufen oder unterstützen oder sagen, dass ich x mag, sonst bin ich Nazi, rassistisch, oder nur bei dieser Gruppe, die ich emotional gerade brauche, unten durch oder auch bei meinen Kollegen, Freunden etc.") auf so etwas ein. Warum also soll man sagen, dass dies nicht passiert, dass keine Menschen oder Produkte "gecanceled" werden bzw. dass keine Einzelpersonen oder Gruppen andere beeinflussen, nicht mehr öffentlich zu bestimmten Personen oder Käufen zu stehen aus Angst vor Imageschaden? Warum soll man dies nicht als Cancel Culture bezeichnen, wenn die Personen selbst online sagen "Xyz ist gecancelled", also "darf" nicht mehr unterstüzt oder gekauft werden?
zum Beitrag29.06.2021 , 22:02 Uhr
Wo sind denn Pflegeheime sichere Orte für Frauen? Also, nicht, dass sie besonders gefährlich für Frauen sind, aber die Wohnbereiche sind ja gemischtgeschlechtlich und normalerweise gibt es heute Einzelzimmer oder sogenannte Ehegattenzimmer (die ein Zimmer oder zwei verbundene Zimmer darstellen können). Meines Wissens gibt es außer das eigene Einzelzimmer, das meist NICHT abschließbar ist, und ggf. noch das dazugehörige Bad (aber auch nicht immer!) KEINEN Raum im Pflegeheim, zu dem ausschließlich Frauen Zutritt haben. Es kommt sogar vor, dass sich zwei Zimmer ein Bad teilen, und jeweils ein Mann und eine Frau, die sich vorher nicht kannten, in diesen Zimmern wohnen. Ist eine Person davon dement, kann auch schon mal eine fremde Frau oder ein fremder Mann im Zimmer stehen, weil man die falsche Badezimmertür gewählt hat. Und Privatsphäre ist dort auch sehr begrenzt, Pflegekräfte oder theoretisch Bewohner und Besucher können jederzeit ins Zimmer kommen, man kann sich also nicht mal eben kurz im Zimmer umziehen. Selbstbefriedigung und Ähnliches sollte man auch in die tiefe Nacht legen, wenn die Nachtschicht gerade das Zimmer verlassen hat. "Sichere Räume für Frauen" sehe ich nicht besonders.
zum Beitrag20.06.2021 , 12:11 Uhr
Anstatt erst mal zu schauen, ob einige Frauen das Produkt gekauft hätten, weil sie vielleicht wirklich dieses Problem haben, besonders auf öffentlichen Toiletten, gibt es in der modernen Welt einen Shitstorm. Früher hätte man gesagt, der Markt regelt das und wir schauen mal, ob und wie viele Kundinnen es gibt. Heute wird im Vorfeld Rabatz gemacht! Wirklich traurig. Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Frau mit psychischen Problemen, extremem Ekel, COD oder Ähnlichem so ein Produkt willkommen geheißen hätte!
zum Beitrag09.06.2021 , 15:14 Uhr
Wenn de weiße, schlanke Körper als Norm genommen wurde, sind dann PoC, die schlank sind, abweichend von der Norm? Und die vielen übergewichtigen bis adipösen Weißen auch? Sind die dann besonders extrem abweichend von der Norm, weil der weiße, schlanke Körper ja die Norm wäre? Also: Wäre es für PoC oder bestimmte PoC normal, übergewichtig zu sein und für Weiße nicht?
Und so weit mir bekannt ist, wurden VIELE laterale Probleme des Lockdowns in Artikeln diskutiert, zum Beispiel häusliche Gewalt, Überforderung, Langeweile, Depression, Alkoholkonsum.
Und noch mal zur Ausgangsfrage: Ist ein dicker schwarzer Mensch also normal, ein dicker Weißer aber nicht? Ist Übergewicht dann bei Weißen deutlich schlimmer als bei anderen, weil bei ihnen Schlanksein die Norm ist? Gibt es nicht in jeder Bevölkerungsgruppe schlank, leicht übergewichtige, übergewichtige und adipöse Menschen und ist nicht der Grund - abgsehen von Kulturen, die Übergewicht als attraktiv betrachten - oft der gleiche: zu leichter Zugang zu Fett- und Zuckerhaltigem und Rückgriff darauf bei Stress?
zum Beitrag31.05.2021 , 12:41 Uhr
Mit dem Wegfall der "LK20" könnten nun einige einsame Kunden auf die Idee kommen, dass sie die Kosten senken, indem sie einfach nicht mehr mit den Pfleger*innen sprechen, weil sie das jetzt nicht mehr bezahlen...
zum Beitrag30.05.2021 , 00:13 Uhr
Februar 2020: Abstandhalten zu asiatisch aussehenden Menschen und Angst vor absichtlichem Anhusten ist rassisstisch, Leute, hustet doch mal andere absichtlich an! April 2020: Bitte alle Maske tragen und Abstand halten, der verringert die Ansteckungsgefahr!
Also im Februar war Vorsicht rassistisch, im April infektonsverringernd.
Hätte man nicht schon im Februar sagen können: Ja, einige Leute haben Angst und verallgemeinern sie unzulässig, aber wenn potentiell jeder infiziert sein könnte, kann Abstandhalten und Vermeiden, angehustet zu werden, nicht schaden?
zum Beitrag26.05.2021 , 20:44 Uhr
Was man auch nicht vergessen sollte: Viele Menschen mit drägenden Problemen müssen Monate auf eine Therapie warten, bis sie vielleicht schon eigenständig Bewältigungsstrategien gelernt haben, aber in der Zeit immer noch massiv gelitten haben. Fallen die UNNÖTIGEN Langzeitpatienten weg, bleiben vielleicht mehr Plätze für diese Menschen mit akuten Sorgen. Therapie nach Vergewaltigung, häuslicher Gewalt etc.
zum Beitrag26.05.2021 , 20:41 Uhr
Kann das nicht auch positiv sein, vor allem für die Patienten? Ich habe mal in einem Psychotherapieforum gelesen, in dem viele User jahrelang, in einem Fall 8 Jahre lang, "in Therapie" waren. Vermutlich eher wöchentlich zum Quatschen mit dem Therapeuten kamen, der sie einfach nie auf ein Leben ohne Therapie vorbereitete. Ich selbst habe Ähnliches erlebt - keine Diagnose, kein Therapieplan, jede Stunde kam man an und wurde gefragt, wie die Woche so war. Und man fühlte sich zunehmend nicht ernst genommen. Ich war damals so jung und autoritätsgläubig, dass ich mich nicht traute zu fragen, wo wir eigentlich stünden, wie es jetzt weiterginge, wie ich mal an meinen Problemen arbeiten sollte. Und irgendwann hörte die Therapie dann auf - von mir ausgehend - mit Abschiedsgeschenk, aber ohne irgendein Fazit, einen Ausblick, nur mit den Worten "bleib so, wie du bist". Ja, okay, aber dann bleibt doch das Problem auch, wie es ist, ich habe ja keine Bewältigungsstrategien dagegen gelernt? Insofern, ja gebt den Leuten einen Ausblick, sagt ihnen genau, was ihr macht, welche Methoden angewendet werden, was sie bewirken, gebt ihnen Aufgaben, zeigt ihnen, wo sie stehen, was sich verbessert hat, dass sie in einem Zeitraum von x Stunden eine Verbesserung sehen werden. Der Arzt schreibt einen ja auch nicht krank und sagt dann, "mal schauen, wie lange es dauert, bis Sie gesund werden", sondern der hat einen Ausblick und wenn man dann noch nicht gesund ist, kommt man für eine Verlängerung wieder.
zum Beitrag26.05.2021 , 20:24 Uhr
Interessanter, "zahmer" Artikel für die TAZ. Ich finde auch, man sollte nicht immer alles schlecht reden, sondern Serien und Filme auch als Zeitzeugen sehen, in denen noch andere Standards galten und Toleranz anders definiert wurde, andere Lebensmodelle und bestimmte Diskriminierungen normal waren. Die Serien und Filme, die wir heute hypen, könnten in 17 Jahren auch als hoffnungslos rückständig im Bereich Toleranz und Vielfalt angesehen werden, weil man dann diese Begriffe vielleicht wieder ganz anderes definiert, Gruppen einschließt oder Aspekte, die heute noch keiner oder noch nicht jeder auf dem Schirm hat.
Und schließlich sollte man mMn gerade jetzt, während der Pandemie, aber auch später Fans ihre Jugendserien nicht verderben, mit denen sie schöne Erinnerungen aus ihrem realen Leben verbinden. Denn wie gesagt - die Musik, die Serien, die Filme, die Games, die wir vielleicht heute mit dieser Zeit untrennbar verknüpfen und später aus Nostalgie immer wieder konsumieren, könnten mit Abstand der Jahre auch sehr kritisch gesehen werden. Trotzdem bleiben sie für viele Anker der Erinnerung. Das sollte man auch honorieren, bei aller berechtigten Kritik, die vielleicht mal aufkommt.
zum Beitrag25.04.2021 , 16:37 Uhr
"Hurra, wir leben noch" könnte auch die Hymne der Überlebenden der Jahre 2020 und 2021 sein.
zum Beitrag24.04.2021 , 17:46 Uhr
Hatte wir nicht vor ein paar Monaten etabliert, dass eine satirische Kolumne alles darf und dass die Idee, sämtliche Polizisten seinen potenziell gewaltbereit und ungeeignet als Staatsdiener, völlig harmlos sei? Und ist die Äußerung der Ängste vieler Menschen, ebenfalls in überspitzer, satirischer Form, die Angst, dass der Lockdown immer weiter verlängert wird, dass man gefühlt "nie wieder", jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, ein "Leben wie früher" führen kann, die Sorge um Depression, Überforderung oder gar häusliche Gewalt ein Aufruf zu Gewalt? Ausgerechnet in der TAZ, wo diese Polizeikolumne so intensiv besprochen wurde und alle sich mehr oder weniger einig waren, dass dieser Text nicht zur Gewalt aufruft und man das Unwohlsein damit als Polizist aushalten müsse?
Was ist denn jetzt mit den restlichen Menschen, die mit dem Lockdown überfordert sind, Angst haben, Gewalt erleben, in die Depression rutschen?
Könnte es denn nicht sein, dass viele jetzt aufgrund der Reaktionen zu diesen Videos den Schluss ziehen, sie dürften ihre Gefühle besser nicht äußern, keine Kritik üben, nicht sagen, dass die Situation sie überfordert und sie das Gefühl haben, diese nicht mehr lange auszuhalten?
Dass viele Menschen sich jetzt nicht mehr trauen werden zu thematisieren, dass diese ständige Unsicherheit, das Einstellen auf immer weitere Verlängerungen, immer härtere Maßnahmen, das stetige Entrücken der Hoffnung auf ein einigermaßen normales Leben sie stark überfordert? Dass sie nicht mehr können?
Es wurde ja schon verschiedentlich betont, dass "Jammern" über den Lockdown ein belächelnswertes "Luxusproblem" sei. Also behaltet eure psychischen Probleme bitte für euch, sonst setzt es was!
zum Beitrag23.04.2021 , 07:48 Uhr
Es ist doch ganz einfach: Jeder (besonders, wenn er weiß und cis ist oder hetersosexuell, ihr wisst schon - irgendeiner "Mehrheit" angehört), sollte lernen, sich selbst zu hassen. Dafür gibt es viele Gründe und immer mehr Menschen entdecken als einfachsten Grund ihre Nationalität. Das ist nicht nur in Deutschland so, das weitet sich immer mehr aus. Wenn man Deutscher ist (oder von anderer Staatsangehörigkeit eines Landes ist, in dem man lebt) und seine Regierung hasst, warum sollte man das nicht einfach auf sich selbst ausweiten und dann auch seinen Kindern und ggf. Freunden beibringen? Es würde alles so viel einfacher machen. Wir müssten uns nicht mehr verteidigen. Wir müssten nicht mehr dafür kämpfen, dass alle Menschen Respekt und Höflichkeit bzw. Freundlichkeit verdient haben. Wir müssten nicht mehr darauf hoffen, dass sich irgendwann alle Menschen respektvoll gegenüber anderen verhalten würden und man das als normal einfordern könnte. Wir könnten einfach ausruhen in dem Wissen, das wir einfach Hass verdient haben und damit beispielhaft schon mal bei uns selbst anfangen. Damit würde auch die trügerische Hoffnung auf ein besseres Zusammenleben endgültig vom Tisch sein. Hoffnungslosigkeit ist insofern positiv, als dass man nicht ständig vergebens auf etwas wartet. Selbsthass ist insofern positiv, als dass einen keiner, von dem man freundliches und respektvolles Verhalten erwartet hat, enttäuschen kann. Ich glaube, wir haben die Lösung unserer Probleme gefunden!!!
zum Beitrag22.04.2021 , 08:54 Uhr
Wertstoffhöfe sin toll für Menschen mit Auto. Wer "umweltfreundlich" oder schlicht arm ist und kein Auto hat, muss sich überlegen: Fahre ich meinen Elektroschrott im Bus oder in der S-Bahn zum Werstoffhof, inklusive längerem Fußweg, oder muss ich mir ein Taxi leisten? Wenn der Wertstoffhof, was ja meist der Fall ist, nicht um die Ecke liegt, kann das schon mal pro Weg 40 € kosten. Lagere ich lieber alles im Keller, bis..., öhm, ich es es doch mal heimlich unten in der Tonne verstecke oder bis meine Erben das Problem haben?
Ich sehe das öfter beim Sperrmüll: Alles rausgestellt, die Hälfte wurde mitgenommen, die andere Hälfte... wird wieder in den Keller, oft auch die Garage (Weg ist kürzer) gestellt, bis zum nächsten Sperrmüll.
Warum also keine Abholmöglichkeit für Elektroschrott einmal im Jahr oder alle zwei Jahre, zumindest für alle, die kein Auto haben und es nicht allein zum Wertstoffhof schaffen? Auch Senioren oder Geringverdiener kaufen hin und wieder Elektrogeräte, die auch mal kaputt gehen.
zum Beitrag18.04.2021 , 22:24 Uhr
Das Ganze hat doch weder Hand noch Fuß. Wenn Querdenker demonstrieren, dann übertreiben sie, vereinnahmen die Probleme der Coronazeit für sich, sollten lieber schweigen. Auf der anderen Seite ist eine Trauerfeier natürlich Grund für Forderungen an die Politik. Was denn nun genau? Wäre es nicht besser, ein Forum zu finden oder zu schaffen, in dem man darüber diskutieren kann, wie in Zukunft Situationen für Betroffene und Angehörige, sowohl Pflegeheimbewohnern als auch Patienten oder vereinsamende Senioren, die in der eigenen Wohnung wohnen, verbessert werden können? Wie Menschen trotz Corona Besuch von nahen Angehörigen haben können und andere ihre Angehörige beim Sterben begleiten können? Wie Patienten nicht im Krankenhaus vereinsamen und Demente nicht durch Maßnahmen vergessen, wer ihre Angehörigen sind?
Die Wut ist ganz sicher berechtigt, weil jeder Einzelne, der einen Angehörigen hinter Absperrungen verloren hat, natürlich diesen einen Moment, in dem er nicht dasein DURFTE, vielleicht bis ans Lebensende bedauern wird. Aber dafür braucht es keinen Mob, der Politiker an den Pranger stellt, sondern Überlegungen, was man in Zukunft in gleichen oder ähnlichen Situationen ändern könnte.
Es ist schon mal gut, dass nicht nur der rein körperliche Gesundheitsschutz, sondern auch das psychische Leiden unter Maßnahmen inzwischen diskutiert werden DARF. Jetzt wäre es schön, dafür auch einen angemessenen Rahmen zu finden, in dem das produktiv und zukunftsorientiert passieren kann.
zum Beitrag14.04.2021 , 17:03 Uhr
Verbote sind vielleicht auch deshalb nicht unpopulär, weil man dann nicht mehr selbst entscheiden muss. Gibt es keine energiefressenden Waschmaschinen mehr zu kaufen, sondern nur noch die energieeffizienten, und auch zu einem für alle erschwinglichen Preis, kauft man die. Muss man sich bewusst dafür entscheiden, ist das eine weitere Kategorie, an die man denken muss, oder, zu Anfang der Einführung, sind sie noch teurer und nicht jeder kann oder will sie sich leisten.
Natürlich ist es einfacher, "das Richtige" zu tun, wenn es gar keine Alternative mehr gibt! Daher sind Verbote nicht unpopulär. Schlechter wäre es, keine Verbote zu setzen, aber trotzdem moralischen Druck auszuüben - der sich vor allem online ja schnell verbreitet - und dann Menschen auch gegen eigene Interessen wie vorhandenes Einkommen etc. zu zwingen, sich für die klimafreundliche, persönlich aber teilweise schädigende Alternative zu entscheiden. Also jetzt neue Heizung kaufen, aber 10 Jahre keinen Urlaub mehr machen zu können.
zum Beitrag14.04.2021 , 16:46 Uhr
Hm, ich lese immer wieder vom Recht auf Provokation. Wurde nicht gerade in der TAZ im Zuge der Diskussion über die "Poizeikolumne" betont, dass es okay und teilweise wohl wünschenswert sei, Menschen vor den Kopf zu stoße, um seine Argumente rüberzubringen? Dass es wünschenswert sei, bestimmte Menschen zu beleidigen, damit die ihre Meinung überdenken?
Dann kann man hier aber nicht damit argumentieren, dass bestimmte Betrachter der Plakate "traurig" sind.
Entweder man argumentiert dafür, dass jeder möglichst höflich mit anderen umgeht und das auch selbst einfordern darf, dann müsste man aber auch Provokationen in solchen Kolumnen und auf Twitter etc. zumindest sachlich anprangern dürfen (ohne dafür wieder von einem Onlinemob belästigt zu werden), oder man argumentiert dafür, dass sich möglichst keiner verletzt fühlen sollte, dann müsste das aber für alle Seiten gelten und man müsste entsprechende Provokationen, die heute wohl von allen Seiten vor allem online extrem verbreitet und teilweise für einige schon Standard sind, auch immer wieder scharf kritisieren.
Irgendjemand wird immer "traurig" sein. Das ist schade. Es gibt aber in jedem Leben immer wieder Momente, in denen man sich ausgeschlossen, verletzt, übergangen fühlt.
Man kann dann Gleichgesinnte suchen.
Man muss das nicht immer anprangern.
Und man kann, leider oder glücklicherweise, nicht verlangen, dass man selbst nie verletzt wird. Man kann diese Plakate sicher diskutieren, aber ob das Argument "einige fühlen sich dadurch traurig und ausgeschlossen" beachtet werden sollte, ist zweifelhaft.
zum Beitrag08.04.2021 , 22:38 Uhr
Die Frage stellt sich ja hier: Vertritt sie diese Denkschule oder tut sie nur so, Stichwort "Satire"?
zum Beitrag08.04.2021 , 22:36 Uhr
Ich weiß ehrlich gesagt nie, was ich von dieser Kolumne halte soll. Ob sie ernst gemeint ist oder völlig ironisch. Ich kann mir beim besten Willen nicht (oder zumindest nur sehr, sehr schwer) vorstellen, dass jemand ein Studium abschließt, Bücher schreibt, beruflich mit Sprache zu tun hat, aber fast keine Empathie für Menschen hat, die nicht in allem dem eigenen Hintergrund entsprechen bzw. auch nicht versteht, wie ihre Kolumne teilweise bei unsicheren Menschen ankommen könnte. Man weiß doch als durchschnittlicher Erwachsener, gerade mit höherer Bildung, etwas über Psychologie, weiß, dass es Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen gibt und dass einige das, was man selbst als Satire empfindet, als persönlichen Angriff verstehen könnten. Oder dass man auch Menschen tief verletzen kann, auch unbeabsichtigt, die nach außen hin "tough" oder arrogant oder einfach "cringe" aussehen. Besonders, wenn man sich mit intersektionellem Feminismus befasst, in dem es ja darum geht, wie vielfältig Menschen nicht nur von Diskriminierung betroffen, sondern schlicht auch emotional getroffen sein können. Gerade, wenn man selbst verletzlich ist, kann man sich doch eigentlich in anderen hineinversetzen.
Deswegen weiß ich nicht, wie ich diese Kolumne auffassen soll, ob da mit der Naivität der Leser gespielt wird oder ernsthaft die eigene Naivität oder mangelnde Empathie zur Diskussion gestellt wird.
Also alle Menschen haben Gefühle, auch diejenigen, die ein anderes Modebewusstsein haben oder die man nicht mag. Und einige engagieren sich mehr, als man auf den ersten Blick glauben könnte. Und das sind bahnbrechende Erkenntnisse?
zum Beitrag08.04.2021 , 11:53 Uhr
Das ist aber schon sehr interessant. Vor allem, da derzeit Selbstidentifikation in vielen Bereichen ja durchaus erwünscht ist.
Ich bin sehr dankbar für meinen doch sehr neutralen Geschichtsunterricht. Wir haben intensiv vieles über die Gräueltaten der Nazis gelernt, aber niemals hat unser Lehrer uns vermittelt, dass unsere Vorfahren Nazis waren und wir als Nachfahre vielleicht noch dazu in der Lage wären, einfach, weil wir Deutsche sind und keine Juden und damit diese Monster in der Ahnanlinie hätten. Soll das heute anders sein?
Wenn die meisten sagen, ihre Vorfahren wären keine Nazis gewesen, dann ist das doch einerseits ein gutes Zeichen, dass sich die meisten damit nicht mehr identifizieren, und andererseits insofern richtig, als dass vermutlich nur wenige freiwillig aktiv in der Partei waren oder in Positionen, in denen sie sich aussuchen konnten, ob sie Monster waren oder Fluchthelfer oder Mitläufer. Und selbst unter den Monstern gab es sicherlich psychologische Faktoren, die eher zum Mitlaufen oder zu Mittäterschaft bewegten, sei es Angst um das eigene Schicksal bei Widerstand oder die Dynamik einer Situation, in der das Grauen plötzlich normal wird und man damit Anerkennung bekommt.
Fast jeder Mensch wird in seiner Ahnenlinie irgendjemanden haben, der an irgendwelchen Gräultaten oder Menschenrechtsverletzungen beteiligt war ODER nichts dagegen getan hat. Wie viele haben sich gegen die Hexenverfolgung oder Inquisition aufgelehnt? Sollen deren Nachfahren auch ewige Schuld tragen?
Werden wir in 100 Jahren alle ehemaligen SPD-Wähler verurteilen, weil wir Hartz-IV als Menschenrechtsverletzung einstufen werden?
Oder darf jeder bar der Schuld seiner Vorfahren sein eigenes Leben mit seinen eigenen Wertmaßstäben leben?
zum Beitrag07.04.2021 , 14:23 Uhr
Der letzte Absatz lässt ja tief blicken. Da gibt es also eine Gruppe, deren Anliegen man komplett ignorieren kann, da man sie zu Verrückten erklärt hat, wer aber trotzdem noch Bedenken hat, nicht grundsätzliche, differenzierte natürlich, der muss diese vorsichtig äußern, um nicht in den gleichen Topf geworfen zu werden. Möglicherweise sind die sogenannte Coronaleugner (der Begriff ist schon extrem abwertend, jeder, der mit Einschränkungen irgendeiner Art Probleme hat, wird heute schnell zum "Leugner") ja wirklich vornehmlich Menschen, die von den Coronaregeln und dem Lockdown psychisch am meisten getroffen sind. Solche Betroffene haben ja auch erst so im letzten halben Jahr langsam mal Rückhalt erfahren, vorher war das ja überhaupt kein Thema.
Und wer weiß, ob diejenigen, die keine Maske tragen nicht vornehmlich auch diejenigen sind, die damit am schlechtesten zurecht kommen?
Ich kenne Menschen, die ihre Wege zu Fuß so planen, dass sie etwas Zeit übrig haben, um in eine Seitengasse zu gehen, die Maske abzusetzen und mal durchzuatmen. Vielleicht schaffen andere es gar nicht, so lange durchzuhalten?
zum Beitrag04.04.2021 , 16:07 Uhr
Immer, wenn ich so etwas lesen, wie auch "Disability too white", lese ich "Weiße, zieht euch doch etwas zurück, lasst den anderen mehr Raum". Und wenn man das machen würde, würde wieder kritisiert, dass Weiße sich in dieser Sache nicht engagieren. Kann man nicht andere Formulierungen dafür finden, die konstruktiver sind, z.B. warum sind POC in der Klimabewegung weniger medial präsent oder weniger bekannt und was kann man dagegen tun?
Sonst werden sich jetzt wohlmeinende Klimakativisten vielleicht zurückziehen, weil sie das Gefühl haben, in der Klimabewegung eher andere zu behindern. Das sollte ja nicht Sinn der Sache sein, oder?
zum Beitrag31.03.2021 , 17:47 Uhr
Ach, jetzt plötzlich? Vorher war es aber nie ein Problem und wurde nie diskutiert, dass der Satz "you cannot be racist against white people" oder seine deutsche Entsprechung immer weiter verbreitet und zementiert wurde.
Diese gesamte Diskurs erscheint von vielen Seiten derart schematisch geführt zu werden, dass es oft vordergründig nur noch um Diskussionen geht und nicht mehr um individuelles Leid.
Vielleicht sollten wir aufhören, von Rassismus in der Weise zu reden, dass sich immer einer verteidigen muss oder sich herabgesetzt fühlt ob seiner Identität als Mehrheitsangehöriger bla, bla, bla und mal darüber reden, wie wir als Gesellschaft friedvollen, freundlichen, rücksichtsvollen Umgang miteinander fördern können. Also mit ALLEN Menschen. Das geht weder, indem herabsetzende, also rassistische Aussagen und Haltungen toleriert oder verbreitet werden, noch, indem man mit gleicher Munition zurückschießt und behauptet, herabsetzende Kommentare gegen die Mehrheitsgesellschaft oder "Weiße" wären aber nicht so schlimm, da "nicht rassisisch". Wie der Artikel sehr schon demonstriert, wird dann eben doch immer wieder das ein oder andere Indivuduum oder sogar eine ganze Gruppe getroffen, die doch darunter leidet, trotz, in diesem Fall "Weißsein".
Wenn einfach mal Menschlichkeit Thema wäre, der Umgang mit Menschen, nicht der Umgang mit bestimmten Menschengruppen, sondern grundsätzlicher Respekt und Höflichkeit gegenüber ALLEN, dann würden wir uns vielleicht nicht in oft sinnlosen Grabenkämpfen verlieren und einige hätten vielleicht weniger Grund für Aggressionen.
zum Beitrag29.03.2021 , 10:38 Uhr
Muslime werden doch auch erzogen, wachsen doch auch in der Gesellschaft, in dem Fall in England, auf. Wie kann es denn sein, dass zufällig diese 50 Eltern als so gewaltbereit angesehen werden, dass der Lehrer Schutz braucht? Und wie kann ein Erwachsener Mensch glauben, dass eine einzelne Unterrichtsstunde eine ganze Religion gefährden kann?
Ich würde vielleicht mal in der Schule thematisieren, wie man angemessen seinen Unmut äußert und was strafrechtlich verfolgt werden kann. Wie fühlen sich wohl Schüler, die erkennen, dass ihre Eltern eventuell derart gewaltbereit sind, dass ein Lehrer Schutz benötigt? Und wie fühlen sich die restlichen Lehrer, die diese Schüler weiter unterrichten müssen? Da kann man doch fast schon Sorge bekommen, dass es auch Drohungen gibt, wenn ein Schüler schlecht in der Schule ist etc.
Jeder einzelne Involvierte hat es doch hier in der Hand, das Image des Islams und von Muslimen zu formen. Möchte man, dass das Image lautet "Muslime sind bei Provokationen schnell gewaltbereit" oder möchte man, dass das Image lautet "Muslime sind ganz normale, gesetzestreue Menschen, die sachlich über ihren Unmut diskutieren können?" Und was möchte man als Eltern und Lehrern den betroffenen Jugendlichen an der Schule vermitteln?
Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass Eltern, die ich kenne, egal welcher Religion sie angehören, jemanden bedrohen würden, weil sich ihre Kinder im Unterricht unwohl gefühlt haben.
zum Beitrag27.03.2021 , 09:08 Uhr
Wird damit nicht gesagt, dass die Hautfarbe bei schwarzen Menschen das wichtigste sei? Jedenfalls in meiner Kindheit war das Besondere an denPuppen doch, dass sie gerade KEINE menschliche Hautfarbe hatten, sondern grün, rot, blau oder gelb waren.
zum Beitrag23.03.2021 , 09:19 Uhr
Dann sind also alle Ostersamstag im Supermarkt!
zum Beitrag22.03.2021 , 20:38 Uhr
Ich glaube, wir brauchen mehr Artikel über Dinge, die man zu Hause machen kann, außer Putzen, Ausmisten und sich berieseln Lassen. Eine fortlaufende Liste wäre mal schön. Statt durchzudrehen oder vor Langeweile depressiv zu werden, könnte man eine Challenge ins Leben rufen, um möglichst vielfältige, echte, interessante Beschäftigungen zu finden, die im Lockdown möglich sind, so dass jeder etwas für sich findet. Das meiste, das wir vermissen, kostet Geld. Die meisten zur Zeit schwierigen bis unmöglichen Dinge haben im weitesten Sinne mit Konsum zu tun. Vielleicht sollten uns die Minimalisten mal den Weg aus dem Boreout weisen?
zum Beitrag22.03.2021 , 20:31 Uhr
Da muss ich jetzt aber wirklich mal fragen: Bedeutet für Sie Sachbuch wirklich nur ein Buch eines einzigen Genres, der Marginalisierungserfahrungen?
Das fände ich für eine ehemalige Germanistikstudentin sehr traurig. Sachbücher sollen uns an für uns fremde Fachbegiebe führen, sicher sind auch Sachbücher mit biografischen Bezügen interessant, aber liest man nicht vornehmlich, um Neues zu erfahren, also viel verschiedenes Neues, Astronomie, Biologie, Chemie der Putzmittel, Dinosaurier, Elternsein heute etc.? Ich hätte ein bisschen Sorge, wenn ich nur Sachbücher über Diskrimierungserfahrungen lese, dass dies auch meine Weltsicht prägt, dass ich also im Alltag nur noch Diskriminierung wahrnehme. Dies könnte auch für einen selbst belastend sein.
Und wer ist denn bitte eine "Person ohne Diskriminierungserfahrung"? Ist das wieder ein Code für weißer Deutscher? Der könnte ja immerhin auch einer anderen diskriminierten Minderheit angehören, könnte alt - nicht "alter weißer Mann", sondern armer Pflegeheimbewohner - sein, könnte eine Behinderung oder chronische Krankheit haben, arm sein, trans sein etc. - oder einfach Mobbingopfer, was ja auch zu Diskriminerung, z.B. am Arbeitsplatz, führen könnte.
Wenn man genau hinschaut und das gesamte Leben betrachtet, dürfte es fast keine Menschen ohne Diskriminierungserfahrung geben.
Ich würde tatsächlich empfehlen, jetzt, wo die Tür geöffnet ist, auch Bücher zu lesen, die NICHT aufeinander aufbauen und NICHT einander zitieren, Themen und Fachbereiche, die ich NOCH NIE studiert habe, um wirklich den Horizont zu erweitern. Das sollte eigentlich jeder regelmäßig machen!
zum Beitrag21.03.2021 , 19:26 Uhr
Wie im Artikel schon angeklungen, ist Reisen keine Gewohnheit für die vielenMenschen, auch in Deutschland, die sich das nicht leisten können. Sollte msn nicht gerade in der TAZ auch an die denken? Der Artikel kommt etwas elitär daher. Wer nicht genug Geld hat, braucht auch keine Abwechslung, nech?
zum Beitrag18.03.2021 , 15:52 Uhr
Ich habe die Sendung auch gesehen, es wurde mehrfach die Frage aufgeworfen, warum es nötig sei, für die Rechte der einen mit (Legitimierung der) Beschämung der anderen zu kämpfen. Und jetzt wird sich hier gerechtfertigt, indem eine offenbar inzwischen verbreitete Methode des Teenagermobbings verwendet wird, die persönliche Herabsetzung durch Namen wie "Call-in-Andreasse". Also lernen wir jetzt, entweder nie wieder live in einer Sendung anzurufen oder besser nicht unseren echten Namen zu verwenden, wenn der nicht lächerlich gemacht werden soll. Warum ist das eigentlich so akzeptiert? Immer mehr Vornamen werden durch so eine Schmähung quasi verbrannt, man würde seinem Kind nicht mehr diverse Namen geben, die inzwischen schon traditionell lächerlich gemacht wurden (z.B. Jürgen, Karen, Becky).
Und es stimmt doch, dass im Diskurs immer und immer wieder betont wird, (vor allem) PoC hätten ein Recht darauf, ihre Wut zu äußern, also laut, drohend, beleidigend zu sein, weil sie sonst nicht gehört würden. Was nebenbei den Anschein erwecken kann, man müsse diese Gruppe bedauern, weil sie sich wirklich anders nicht äußern könne.
Jetzt sagt ein Anrufer, dass es früher auch anders ging - und wird geschmäht.
Am Ende bleibt oft die Frage, ob wir wirklich als Gesellschaft innerhalb unserer Lebenszeit niemals gleichberechtigt und friedlich miteinander auskommen und/ oder diskutieren können. So wie es aussieht, wohl eher nicht. Dafür scheinen wir "zu verschieden" zu sein und diese Unterschiede scheinen zu oft zu Aggressionen und Machtkämpfen zu führen. Schade!
Vor allem, wenn Aggressionen noch gefördert werden, indem man sachliche Diskussion als eine Art Unterwürfigkeit versteht.
zum Beitrag18.03.2021 , 15:40 Uhr
Viele Menschen mit geistigen Behinderungen verstehenn und folgen Regeln sehr starr. Denen kann man z.B. schwer erklären, dass man gerade umzieht und deshalb eine Weile nicht am Esstisch, sondern am Küchentisch isst. Das gibt dann Geschrei und das Kind läuft ins leere Esszimmer und versteht nicht, wo es jetzt essen soll.
Nach der Pandemie haben diese Kinder und Jugendlichen also gelernt, dass man Abstand zu Menschen halten und Masken tragen muss, dass es gefährlich ist, wenn ein Raum zu voll ist, dass zu viel Kontakt krank machen kann. Es wird eine sehr große Herausforderung für viele werden, das wieder zu verlernen.
Insbesondere für Kinder, die es vorher gewohnt waren, andere oft zu umarmen oder gar zu küssen. Die haben jetzt mühsam gelernt, sich zusammenzureißen und Abstand zu halten, um nicht krank zu werden und werden vermutlich auch einige Zeit nach der Pandemie noch einen großen Bogen um jeden machen. Freundschaften sind dann erst mal schwierig.
zum Beitrag18.03.2021 , 00:36 Uhr
@ CAZZIMMA Aber wurden wir nicht mehrheitlich (!) so sozialisiert? Haben wir nicht in der Schule immer wieder und auch meist im Elternhaus gelernt, dass man sich als Erwachsener sachlich auseinandersetzt, dass Schreien und Beleidigungen ein Mittel von unreifen Jugendlichen, Kindern oder sehr unreifen Erwachsenen ist und eher den Diskutierenden diskreditiert? Und jetzt wird immer wieder gesagt, bestimmte Erwachsene hätten aber das Recht zu schreien und zu beleidigen, weil sie ihre angestauten Gefühle ausdrücken oder (manchmal) sich gar nicht anders äußern könnten. Wohlgemerkt, es ist da nicht von Menschen mit intellektuellen Einschränkungen die Rede. Wie wird eine Gruppe (Mehrheit? Minderheit?), die so erzogen wurde, dass Erwachsene sachlich diskutieren und nur Kinder, Pubertierende, Alkoholisierte oder komplett Ungebildete Schreien, Drohen und Beleidigen als Mittel der Argumentation ansehen Gruppen oder Individuen ansehen, von denen gesagt wird, dass sie mehrheitlich oder teilweise nur so kommunizieren können? Möglicherweise wird man das akzeptieren, aber man wird diese Menschen immer als defizitär betrachten, als unfähig, auch als Erwachsene sachlich zu bleiben.
ODER man wird den Schluss ziehen, dass man falsch erzogen wurde und Schreien, Provozieren, Beleidigen, vielleicht sogar handgreiflich zu werden heutzutage ein angemessenes Mittel ist, seine Wünsche durchzusetzen oder sich Gehör zu verschaffen. Ich will ehrlich sein: In dieser Welt hätte ich dann Angst vor sehr vielen Menschen.
zum Beitrag11.03.2021 , 17:32 Uhr
Ist das aber nicht genau das Ziel dieser White Privilege-Kurse? Es wird einem gesagt und man wird darin geschult, einzusehen, dass man zu einer Gruppe Menschen gehört, ohne die die ganze Welt besser dran wäre und die vielfaches Leid durch Benachteiligung anderer verursacht. Und dann wird gesagt, "fragt nicht, was ihr ändern könnt, bürdet diese Antwort nicht People of Color auf!!" Dann wird noch gesagt, man sollte in Anwesenheit jener besser schweigen, weil man ihnen sonst die Stimme nimmt. Also geht man nach Hause, wird kleinlauter, zieht sich mehr zurück - aber hey, es wurde ja gesagt, man solle sich nicht selbst zentrieren!
Also was macht man? Man gibt: Man lässt Leuten den Vortritt, verzichtet, wenn People of Color das gleiche wollen wie man selbst, lächelt mehr (versucht zu sagen, dass man sich für seine Privilegien entschuldigt), wird großzügiger, verzichtet mehr - und immer noch wird einem gesagt, dass man "immer weiß bleiben würde", also nie aus der Rolle des ungewollten Täters entkommen könne. Und wenn man das einige Monate/ Jahre/ Jahrzehnte, je nachdem, mit sich rumschleppt kommt einer und sagt: "Aber du kannst ZAHLEN!!"
So geschehen auf Instagram nach dem Tod von G. Floyd: Zahlreiche Stories: Weiße, postet jetzt bloß keinen Content, hier ist aber eine Spendenseite!" Und dann - posteten zahlreiche Weiße nach Aufforderung sogar ihre Spendenquittung...
Wer das im großen Stile als Geschäftsmodell aufzieht, hat doch jetzt seinen Reibach gemacht!
Und wer sich dann, wie in der Absolution, von Schuldgefühlen freikauft, hat auch noch etwas davon...
zum Beitrag11.03.2021 , 17:16 Uhr
@ RUEDIGER
Der Onlinehandel und der Lieferdienst haben im Lockdown zu überquellenden Mülltonnen und Pappentsorgung in öffentlichen Mülleimern oder irgendwo in der Stadt und zu einem nicht zu bändigenden Ansturm auf Recyclinghöfe geführt. Weitere Förderung des Onlinehandels würde mit weiteren Müllbergen einhergehen und vermutlich bald darin enden, dass jedem Bundesbürger vergünstigt eine zweite Papiertonne zur Verfügung gestellt wird und der gelbe Sack öfter abgeholt würde.
zum Beitrag08.03.2021 , 01:27 Uhr
Ich wurde jetzt mehrfach getestet. Für den Nasenabstrich muss sich mich immer extra an einer Stuhllehne abstützen, und es klappt meist auch erst im zweiten oder dritten Anlauf, weil ich unwillkürlich sonst zurückzucke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Selbsttest, auch noch unter Zeitdruck, weil derjenige, der mir zuschaut, ja auch wieder an die Arbeit möchte, möglich ist.
zum Beitrag07.03.2021 , 00:04 Uhr
Wer braucht denn nur eine Möhre? Vielleicht ein Kleintierhalter. 1 kg Möhren wären schon mal recht knapp für eine Möhrensuppe für die fünfköpfige Familie. Bei 5 kg Möhren kann man über zu große Mengen reden, aber dann könnte man halt auch einfrieren, einkochen, alternative Gerichte planen usw. Man isst dann ja nicht eine Woche lang täglich Möhrensuppe.
zum Beitrag07.03.2021 , 00:02 Uhr
Man könnte einfach Hauswirtschaft wieder in den Schulunterricht integrieren, mit Themen wie Haltbarmachen von Lebensmitteln, Wochenplan fürs Kochen und Einkaufen, Resteverwertung, Fallen beim Einkaufen (Werbung, Packungsgröße, ungeplante Käufe, Marketingpsychologie etc.). Die meisten Menschen kaufen nicht die Großpackung und werfen den Rest nach der ersten Mahlzeit weg, die meisten Menschen kaufen die Großpackung und wollen am dritten Tag nicht schon wieder Möhren essne und werfen DANN den Rest weg, statt einzufrieren, einzukochen, verschiedene Rezepte zu nutzen (Möhrensmoothie, Möhrensuppe, Möhrensalat, Möhrenstampf, Möhrenkuchen etc.).
zum Beitrag06.03.2021 , 23:55 Uhr
Wenn die Bevölkerung, also die potenziellen Kunden, wirklich kein Ende des Lockdowns wollten, wird man das ja sehen. Ich bin gespannt, ob es einen Run auf die offenen Geschäfte gibt oder ob alle aus Angst und Vorsicht lieber zu Hause bleiben. Vielen Menschen geht mMn auch ohne eigenes Geschäft gerade die Puste aus, reißt der Geduldsfaden, weil es kein absehbares Ende des Lockdowns gab. Immer eine kurze Phase, Hoffnung, Verlängerung. Und wenn der Geduldsfaden reißt, trifft das am Ende die Schwächeren in der nahen Umgebung - Kinder, pflegebedürftige Angehörige, ggf. auch Partner*innen. Hier besonders -innen.
Ich finde, jetzt eine kurze Phase der Öffnung, durch die wir vorsichtig alle mal wieder einen Hauch Normalität prä-Covid spüren können, gar nicht schlecht. Wer weiß, wie lange sie hält. Ich habe mich im Dezember zurückgehalten, wollte erst noch warten mit Einkaufen - und dann kam die kurzfristige Ankündigung des Lockdowns am 16. 12. Und alle stürmten die Läden. In meiner Umgebung haben sich VIELE Menschen auf die Friseuröffnungen gefreut und das sobald wie möglich in Anspruch genommen. Vielleicht sollte man auch an diese Menschen denken und mal überlegen, wie man Lockerungen UND Schutz vereinbaren kann, z.B. durch stufenweise Öffnung diverser Branchen oder gebietsweise Öffnung oder kurze ANGEKÜNDIGTE Öffnungs- und Lockdownphasen. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass am Montag viele Menschen die Geschäfte stürmen, weil sie Angst haben, dass vielleicht Dienstag oder Ende der Woche schon wieder geschlossen wird...
zum Beitrag28.02.2021 , 14:48 Uhr
Interessanterweise gehört es offenbar zum Berufsbild einiger Menschen wie Zahnärzte, Friseure und dem Artikel nach auch Physiotherapeuten, die Kunden zu verunsichern, teilweise fast zu beschimpfen ob ihres Aussehens und Kollegen damit schlecht zu machen ("Wer hat Ihnen denn DIESE Frisur geschnitten?!").
Das ist schade.
Das führt nicht dazu, dass Kunden vertrauen fassen und gerne wiederkommen, sondern oft eher dazu, dass Kunden diese Dienste in Zukunft vermeiden oder so weit wie möglich hinauszögern.
Auf der einen Seite reden wir immer von Bodyposititvity, auf der anderen Seite finden wir es völlig normal, uns bei Dienstleistern für unser Aussehen entschuldigen zu müssen.
zum Beitrag28.02.2021 , 14:43 Uhr
Aussicht auf mehr Freiheiten gibt und gab es ja: Ende des Novemberlockdowns, 10. Januar, 14. Februar, 15. März. Nur wurde diese Aussicht immer wieder enttäuscht. Wie wäre mal mit einem geplanten, unterbrochenen Lockdown branchenweise für verschiedene Gebiete: Ein Kreis eröffnet am 1. März die Frisuerläden, der andere die Bekleidungsläden, der dritte die Sportartikelläden etc. und dann werden diese kreisweise am 1. April wieder geschlossen und andere geöffnet oder auch mal 14 Tage alles geschlossen? Mit der Bitte, nur einen Besuch in so einem Laden während der Öffnungsphase zu unternehmen und den auch möglichst kurz zu halten? Und nur innerhalb seines Kreises einzukaufen? So könnte aber vielleicht der Frust etwas gemildert werden.
zum Beitrag28.02.2021 , 14:36 Uhr
Der Begriff "alter weißer Mann" wurde sehr unglücklich geprägt. Gemeint sind ältere, weiße Machtinhaber wie hochrangige Politiker, Milliardäre, Firmenchefs. Vergessen wird aber, dass die meisten alten weißen (heterosexuellen und cis) Männer in Deutschland Rentner sind, oft mit knapper Rente, oft mit altersbedingten Krankheiten, Einschränkungen, Behinderungen, mit zunehmendem Alter im Pflegeheim. Wenn solche Männer solche und ähnliche Texte lesen, könnten diejenigen unter ihnen, die schon lebensmüde oder suizidgefährdet sind auf die Idee kommen, dass alles besser wird, wenn sie diese Welt verlassen. Altersdiskriminierung ist ein Begriff, aber offenbar nicht, wenn es sich um weiße, heterosexuelle Cismänner handelt. Sind diejenigen, die sich von solchen Begriffen getroffen fühlen, stiller werden, weniger fordern, aus dem Weg gehen, sich leise für ihre Existenz schämen, in solchen Diskussionen hinnehmbare Kollateralschäden?
Und habt ihr keine Angst, dass eure Väter, Brüder, Söhne später mal im Pflegeheim von Lesern und Aktivisten gepflegt werden, die von diesem BEgriff geprägt wurden und verinnerlicht haben, dass alte, weiße Männer, vor allem wenn sie heterosexuell und nicht trans sind, vielleicht eine ruppigere Behandlung verdient haben oder etwas vernachlässigt werden können, weil sie ja "eine gesellschaftliche Machtposition" innehaben, auch wenn sie körperlich und ggf. geistig sehr einschränkt und komplett auf Pflege angewiesen sind? Wäre das dann auch ein hinnehmbarer Kollateralschaden?
zum Beitrag28.02.2021 , 09:57 Uhr
Wie immer würde mich brennend interessieren, wie viele der sogenannten FLINT-Personen denn tatsächlich Wert auf das Gendern legen, wie viele von ihnen sich in nicht gegenderten Texten oder nur Standardanreden wie "Lieber Kunde" ernsthaft diskriminiert, nicht gesehen oder auch nur schlecht bzw. nicht angesprochen fühlen? Ich bin schon eine Frau und würde mich schlecht fühlen, wenn mich jemand, der mich kennt, penetrant mit "Herr" anreden würde, das würde ich als Ärgern oder Provokation empfinden. In einem Standardtext sehe ich mich aber nicht betroffen ("Lieber Kunde").
Also würde mich brennend interessieren, für wen genau wir denn gendern sollen, wie viele das sind, ob man nur gendert, damit man gut angesehen wird oder ob es tatsächlich Menschen gibt - und wie viele! - die sich von einem gegenderten Text angesprochen fühlen, von einem nicht gegenderten aber nicht und wie stark dieses Gefühl des Nichtangesprochensein ist. Ob es in einer Kategorie mit versehentlichen Versprechern ist oder in einer Kategorie mit provokantem Falschansprechen, also Mobbing.
zum Beitrag16.02.2021 , 09:50 Uhr
Hier wäre es jetzt vielleicht gut gewesen, mal genau darzustellen, wie palliativ gearbeitet wird und wie man in solche Programme kommt. Das steht halt dann doch nicht jedem zu, dazu muss es einem "schlecht genug" gehen. Und Gründe für einen Todeswunsch sind sehr oft schlechte Lebensbedingungen oder Angst davor, Angst vor Gewalt oder Vernachlässigung durch Pflegende, Angst vor Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein - und immer wieder gibt es ja auch solche Fälle. Das Schlimmste ist: Wenn man wirklich einen begründeten Todeswunsch hat, ist man oft abhängig von anderen (Angehörigen, Ärzten, Pflegern im Pflegeheim), die nicht immer sofort Beratung ermöglichen, sondern erst mal abwarten oder einen davon abbringen wollen. Warum kann jemand nicht entscheiden, dass er nicht den Rest seines Lebens bettlägrig im Pflegeheim verbringen möchte und nur jemanden sieht, wenn Essen kommt oder er gewaschen wird? Der eine kommt damit gut zurecht, weil er noch Interessen hat, der andere wartet nur in der Einsamkeit und möchte diesen Zustand vielleicht beenden. Das ist ihm dann meist nicht vergönnt und er wartet dann wörtlich auf den natürlichen Tod.
zum Beitrag16.02.2021 , 09:35 Uhr
Ist es denn nicht Pflicht der Polizei, die Eltern zu informieren, bevor sie ein Kind mit auf die Wache nehmen? Ich meine, was für Ängste würde man als Elternteil ausstehen, wenn man das Kind draußen sucht, nicht finden kann und es eventuell kein Handy mithatte, weil es nur kurz vor dem Haus spielen wollte? Sollte so etwas nicht auch der Beamte bedenken, der das Kind mit auf die Wache nahm - egal, in welcher Form? Und je nachdem, wo die Wache lag, könnte es auch fahrlässig sein, einen Elfjährigen einfach allein nach Hause gehen zu lassen, ohne sicher zu sein, dass er den Weg kennt und bewältigen kann (Wetterlage etc.).
zum Beitrag16.02.2021 , 09:28 Uhr
Witzig finde ich an solchen Artikeln immer das Wort "Deutsche". Alle jeweils genannten Minderheiten sind also keine Deutschen? Und Menschen empören sich sehr oft, wenn gewohnte SPRACHE plötzlich geändert werden soll. Da geht es nicht um Sauce oder um Minderheiten, sondern um den unbewussten, gewohnten Sprachgebraucht, der schwer spontan zu ändern ist. Hätte man z.B. im vorliegenden Falle gesagt, in einem Jahr soll der Begriff nicht mehr verwendet werden, hätten sich vermutlich viel weniger Menschen empört.
Vielleicht sollte man das Thema Sprachänderung mit aufnehmen in das Thema Sprachsensibilität und einfach sensibler damit umgehen. Also überlegen, was Menschen empören könnte (Forderung, von heute auf Morgen Sprachgewohnheiten zu ändern) und wie man dies berücksichtigen könnte (z.B. Zeit geben, bis diese Sprachänderung erwartet wird und in dieser Zeit viele Artikel veröffentlichen, die auf das Thema hinweisen, ohne die Moralkeule zu schwingen). Hätte man z.B. die erwähnte Sauce zuerst umbenannt, indem man sich z.B. an einzelne Hersteller gewandt und für eine Umbenennung geworben hätte und dann diesen neuen Namen oft positiv in der Werbung gesehen, hätte es sicher viel weniger Diskussion darum gegeben, weil man schon positive Assoziationen zum neuen Namen gehabt hätte und kein "Verlustgefühl". Ich nehme an, die meisten Menschen hätten ein Verlustgefühl, wenn etwas, das Teil ihres Alltags ist, plötzlich umbenannt würde. Das geht ja schon bei Berufsbezeichnungen los. Da war man lange Krankenschwester, wurde dann Gesundheits- und Krankenpflegerin und muss sich jetzt an Pflegefachfrau gewöhnen. Das ist auch für Einzelne schwierig und man trauert dem gewohnten Begriff nach!
zum Beitrag13.02.2021 , 23:42 Uhr
@ Pia Mansfeld Ernsthafte Journalisten berichten über Fakten, die sie recherchiert haben, Schreiberlinge nehmen einen kleinen Fakt oder auch nur ein Gerücht und heizen die Stimmung dazu mit Spekulationen an, ohne recherchierte Fakten zu präsentieren. Oder sie nehmen Fakten und interpretieren so lange daran herum, bis Leser zu Emotionen wie Wut, Empörung, Häme oder Hass getrieben werden, die heutzutage dann einige auch öffentlich ausleben.
zum Beitrag13.02.2021 , 22:36 Uhr
Eigentlich eine schöne Idee, die vielen Menschen früherer Generationen, die schon einen Fotoapparat besaßen, nicht bewusst war: Immer mal wieder das Alltägliche aufnehmen, das irgendwann nicht mehr da sein wird. Wir werden jetzt, vermutlich, viele Bilder von Menschen haben, die einmal sterben. Noch vor 20 Jahren war das nicht so selbstverständlich. Da hatte man nur wenige, oft nur von besonderen Gelegenheiten wie Feiern oder Urlauben. Es mag banal erscheinen, Menschen, Verwandte, Freunde, andere nahestehende Menschen mit deren Erlaubnis immer mal wieder beim Alltäglichen zu fotografieren, beim Frühstücken, Heimkommen, Schuhebinden, oder Winken, aber irgendwann können diese Fotos sehr wertvoll werden, weil man sich oft gerade an diese oft wiederholen Momente nicht detailliert erinnert. Vor allem, wenn man jemanden in einer bestimmten Situation über mehrere Jahre fotografiert, kann man in der Rückschau vieles nachverfolgen, kleine Veränderungen, die einem im Alltag nicht aufgefallen sind.
zum Beitrag13.02.2021 , 22:15 Uhr
Ein Friseurtermin ist sicher nicht lebenswichtig, aber ich finde es schade, dass ähnlichen Texten wie dieser Kolumne immer die psychischen Folgen des Lockdowns für einige so lächerlich gemacht werden. Als ob man sich schämen müsste, wenn es einem im Lockdown schlecht geht, man vielleicht sogar depressive Tendenzen hat oder diverse andere denkbare Einschränkungen wie starkem Frust, Reizbarkeit, Rastlosigkeit, Traurigkeit, Verzweiflung, Einsamkeit usw. Der Wegfall der vorher üblichen Routinen wie Treffen mit Verwandten und Freunden, Shoppingbummel, Fitnessstudio, Sportkurs, Musikschule, Freizeitpark, Restaurantbesuch oder eben auch Friseurbesuch für einige schränkt einige von uns eben stark ein und führt zu emotionalen Problemen, andere schränkt er gering ein und wenige vielleicht gar nicht. Ich gehe selbst nie zum Friseur, trotzdem verstehe ich, warum diejenigen, die sonst jede Woche oder jeden Monat gingen das jetzt vielleicht intensiv herbeisehnen.
Ich bin wirklich neugierig, ob jeder, der diese Menschen jetzt kritisiert, nach der Pandemie oder nach dem Lockdown auch freiwillig weiter auf diese als überflüssig und dekadent bezeichneten Aktivitäten verzichtet. Ob es reicht, online einzukaufen und nur gelegentlich das Haus zu verlassen. Aus meiner Sicht müsste jeder, der jetzt über Lockdownmüdigkeit anderer meckert, nach dem Lockdown freiwillig weiter einen Monat oder ein Jahr auf alles verzichten, das jetzt nicht möglich ist, weil er ja anderen unterstellt, dass das gar kein Problem sein!
zum Beitrag09.02.2021 , 08:39 Uhr
Warum sollte man denn jetzt seine Stoffmasken entsorgen?! Man weiß doch noch gar nicht, ob man die noch mal braucht und wenn nicht, könnte man sie im Winter als Wärmeschutz für den Mund verwenden oder freiwillig, wenn man eine Erkältung hat. Die waren doch teuer und sind waschbar, die wirft man doch jetzt nicht einfach weg?! Und ja, es ist schlimm, dass einige Menschen jetzt rechnen müssen, ob sie den Rest des Monats nur noch Haferflocken essen und sich dafür mit Masken eindecken. Dadurch wird ja regelrecht nahegelegt, dass Reichere die Masken täglich wechseln und Ärmere vielleicht eine Maske sieben Tagen hintereinander tragen!
zum Beitrag02.02.2021 , 08:37 Uhr
Was ist eigentlich mit Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde? Für die ist das kein so großes Problem mehr, oder?
zum Beitrag02.02.2021 , 08:35 Uhr
PS "Satte Wohlstandsgestellschaft": Das Gegenteil haben wir auch bei den ärmsten Arbeitnehmern und den Langzeitarbeitslosen und Kindern armer Deutscher: Hungrige Mangelgesellschaft. Soll das ein Ziel für die Zukunft sein, eine Perspektive? Wer satt ist, ist nur kurz träge, danach hat er Kapazität, kreativ zu werden oder sich zu bilden. Wer hungrig ist, hat wenig Kapazität für anderes als der Suche nach Essen oder Trägheit und Passivität, wenn es kein Essen gibt. ja, das ist nur eine Metapher, aber "satte Wohlstandsgesellschaft" sollte nicht als etwas Negatives dargestellt werden, sonst kommen die falschen Menschen, die in Machtpositionen sind, auf die Idee, etwas mehr Mangel zu schaffen wäre gut fürs Volk...
zum Beitrag02.02.2021 , 08:31 Uhr
"So groß ist die Konsumlust dann doch". Interessant finde ich, dass auch in der TAZ tendenziell immer mehr Druck auf die Menschen ausgeübt wird, einfach die Füße still zu halten und alles stumm hinzunehmen. Ja, wir sitzen zu Hause mit Kram, den wir uns vorher schon gekauft haben. Aber wir verzichten auch auf eine Menge Aktivitäten, die vorher für uns normal waren. Es war nicht normal, so viel Zeit mit den gleichen Menenschen auf engem Raum zu verbringen oder alleine in der Wohnung. Es sind doch jetzt schon "milde" psychische Folgen des Lockdowns bekannt: Größere Reizbarkeit, stärkere Müdigkeit, leichte Depression bzw. Antriebslosigkeit, teilweise leichte bis mittelschwere Hoffnugnslosigkeit, Angst (konkret um Angehörige oder um den Arbeitsplatz oder einfach diffus), Überforderung beim Homeschooling, Vereinsamung durch Homeoffice etc.
Und jetzt soll man noch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil, wer kann, sich online ein paar Ablenkungen kauft, um besser mit der Situation zurecht zu kommen. Es wird online bestellt und die Papiertonnen sind überfüllt und es wird geraten, die Pappe doch im Wohnzimmer zu stapeln. Es wird ausgemistet und die Wertstoffhöfe sind überfüllt und Sperrmüll kann teilweise nicht mehr abgeholt werden und es wird geraten, doch jetzt nicht auszumisten. Es wird renoviert und Bauschutt abgegeben und auch davon wird abgeraten. Es wird also von allem abgeraten, das man tut, um noch ein bisschen Lebensqualität zu haben, um mehr zu tun, als zu Hause die Bücher zu lesen, die man schon hat, die Spiele zu spielen, die man schon hat und Brot zu backen.
Lasst doch den Leuten einen Rest Selbstbestimmung und Freude am Leben und gebt lieber konstruktive Ratschläge, wie man meinetwegen auch ökonomisch und klimafreundlich, aber mit geringem Frust und ohne Depression durch diese Zeit kommt!
zum Beitrag16.12.2020 , 12:10 Uhr
Das ist mMn eine einseitige Betrachtung.
Wir bestellen dieses Jahr größtenteils aus Sorge, andere Menschen sonst zu enttäuschen. Unsere Großeltern, älteren Eltern, Kinder, oder alleinlebende Nachbarn, von denen wir wissen, dass sie wenige Geschenke bekommen. Wie erklärt man seinem Sohn, dass die Schwester das gewünschte Geschenk bekommen hat, er aber nicht, weil man es nicht vor dem 15 kaufen/ finden konnte? Oder wie erklärt man der Oma/ älteren Mutter, dass dieses Jahr kein Paket kommt, nachdem sie schon mit der Tatsache umgehen musste, zum ersten Mal ganz alleine zu feiern? Wie erklärt man weit entfernt lebenden Menschen im Pflegeheim, dass sie dieses Jahr komplett alleine sind, man aber mit der Geschenkejagd für die Kinder beschäftigt war und dann am 15. Dezember keine Zeit mehr hatte und nicht online bestellen wollte?
Es geht ja gerade beim Weihnachtsshopping meist NICHT um einen selbst, sondern darum, andere nicht zu enttäuschen, besonders dieses Jahr andere, die allein leben oder sich allein gelassen fühlen oder nicht verstehen könnten, wenn sie keine (guten) Geschenke bekommen. "Mia, hier ist die gewünschte Puppe zu Weihnachten! Paul, für dich habe ich einen schönen Blumenkohl gefunden! Spielzeug konnte ich leider nicht mehr vor dem Lockdown kaufen?"
zum Beitrag19.11.2020 , 23:52 Uhr
Also Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, sind auf öffentlichen Toiletten weniger gefährdet?
zum Beitrag09.10.2020 , 20:57 Uhr
Vielleicht erfüllt sich der Wunsch ja. Es streben ja zur Zeit mehrere Gruppen nach Segregation unterschiedlicher Art. Vielleicht werden wir in Zukunft irgendwann nicht mehr als "Menschen" funktionieren, sondern nur noch getrennt nach Rasse, Geschlecht, Gender, Alter, sozialer Schicht, politischer Ansicht, Berufsgruppe oder noch anderen Faktoren. Jeder würde sich dann weitgehend nur noch mit Menschen umgeben, die den größten Teil des Hintergrunds/ des Lebensumfeldes mit einem teilen. Und man könnte ungestört über all die Deppen in den anderen Gruppen lästern, Gerüchte würden sich schneller verbreiten und besser halten und jeder könnte entspannt in seiner Blase leben und seinen Vorurteilen frönen. Am besten noch mit Annäherungsalarm, wenn sich Menschen fremder Gruppen nähern. Und dann müsste man überlegen, wen man überhaupt noch Mensch nennt, ob es nicht für "feindliche" Gruppen anerkannte abwertende Begriffe als Standardbezeichung geben sollte....
zum Beitrag10.09.2020 , 11:15 Uhr
Es ist kompliziert: Werden dann Filme nominiert und gekürt, die gut sind und zufällig auch Diversität der genannten Art zeigen, oder werden dann Filme produziert, bei deren Produktion eine Liste abgearbeitet wurde, dies und jenes einzuschließen? Sicher ist es sinnvoll, vor allem auch Menschen Arbeit und Sichtbarkeit zu geben, die gute Arbeit leisten und bestimmten Gruppen angehören, die selten gezeigt oder prämiert werden. Aber wäre es umgekehrt auch sinnvoll, Menschen zu Arbeit zu geben oder sie zu küren, nur weil sie bestimmten Gruppen gehören?
Und dann gibt es ja auch von einer Seite die Forderung, nur Schauspieler mit entsprechenden Erfahrungen sollten Figuren mit diesen Erfahrungen spielen. Spielen dann also LGBTQ-Schauspieler immer LGBTQ-Rollen? Und wenn es anders läuft, und z.B. Cis-Schauspieler Transfiguren spielen, wäre das dann Diversität oder Aneignung?
zum Beitrag10.09.2020 , 10:59 Uhr
Genau die im ersten Absatz beschriebene Problematik bringt ja vielleicht jetzt schon einige Menschen dazu, ihre Meinung selbst vor Freunden zu verbergen oder anzupassen. Das sollte zu denken geben. Wollen wir eine offene Diskussionskultur oder wollen wir eine Atmosphäre, in der man erst mal erfühlt, welche Meinung genehm sein könnte und welche "gefährlich", welche zum Ende von Freundschaften, Funnkstille, Ausgeschlossenwerden oder "Ächtung" führen könnte, um diese dann zu unterdrücken? Und führt das nicht dazu, dass man die unterdrückte Meinung dann in Kreisen äußert, die diese akzeptieren, also ggf. in Kreisen, die NUR diese akzeptieren und wieder andere Meinungen ausschließen? Ich finde es nicht nur schade, sondern bedenklich, dass immer öfter die Idee, sachlich zu diskutieren, erst mal jede Meinung zu hören, darüber nachdenken, Standpunkte auszutuschen, zu versuchen, den anderen zu verstehen, sachliche Gegenargumente oder wenigstens emotional begründete Gegenargumente zu finden, die wir doch eigentlich in der Schule gelernt habe, abgelehnt oder sogar als "ideologisch" angesehen wird. Am Ende haben wir einfach eine Liste mit Dingen, die man öffentlich und zu anderen, selbst guten Freunde oder Verwandten, gefahrlos sagen kann und eine Liste mit Dingen, die man tunlichst nicht erwähnt, wenn man weiter Kontakt halten möchte oder öffentlich gut angesehen werden möchte oder vielleicht sogar seinen Job behalten möchte. Die Idee, bspw. mit Trumpanhängern oder AFD-Anhängern gar nicht mehr zu diskutieren, diese aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis auszuschließen, treibt sie doch wahlweise in rechte Kreise oder führt dazu, dass sie halt ihre Meinung nicht laut äußern. Zu einer Meinungsänderung ehrlichen Herzens führt das doch eher nicht. Das sollte mMn zu denken geben!
zum Beitrag22.07.2019 , 15:32 Uhr
Ich frage mich immer, ob es auch noch Menschen wie mich gibt, die nicht so sehr in der Szene sind und ggf. aus solchen Texten den Schluss ziehen, lieber nicht mehr zu entsprechenden Veranstaltungen zu kommen.
Mir kam schon oft der Gedanke, dass ich als Weiße offenbar viel Gutes bewirken könnte, indem ich einfach Veranstaltungen fern bleibe, damit nicht so viele Weiße dort sind. Immer wieder liest man es, zuletzt ganz groß beim letzten Women's March: "too many white people". Das sagt dem Naiven doch, Weiße, bleibt fern, ihr stört.
Stattdessen möchte man doch wohl eher sagen, "warum kommen nicht mehr POC?" Warum konzentriert man sich nicht darauf, man müsste dann ergründen, ob sie sich nicht angesprochen fühlen, Angst oder andere Gründe haben und wie man diese ausräumen kann.
Humor und Satire kann man nur verstehen, wenn man etwas als Selbstverständlich voraussetzt. Vielleicht setzen nicht alle weißen Leser voraus, dass man sie NICHT beleidigen möchte, dass es KEINE Forderung geben könnte, dass sie bestimmten Veranstaltungen fernbleiben? Gerade in Zeiten von Safe Spaces wäre diese Annahme doch gar nicht so weit hergeholt. Und in Zeiten, in denen immer mehr Menschen ernsthaft aggressiv auf ihre Mitmenschen zugehen, online schriftlich und vor Ort verbal und teils körperlich, klingt die Annahme eines ernsthaft frustriert-aggressiv geschriebenen Textes auch nicht absurd.
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