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Die pauschale Stigmatisierung der "Hausärzte", impfunwillig zu sein, deutet auf eine u.U. langfristige mediale und politische Absicht hin.
Natürlich gibt es regional, aus Kapazitätsgründen logistische und personelle Probleme in Hausarztpraxen.
Wie es Mediziner gibt, welche aus rational schwer nachvollziehbaren Gründen oder hart gesagt, intelektueller Verweigerung und Nichtwollen, der Minderheit der "Verweigerer" aller Schattierungen mediales Gewicht geben.
Der "Mensch" ist nun mal eine etwas schief gegangene Spezies der Evolution, dazu gehört auch die fachlich nicht nachvollziehbare Verweigerungshaltung von Medizinern, welche sich hinter allen möglichen Ausreden verschanzen.
Hier liegt die Verantwortung bei den Regierenden und der Gesetzgebung, welche aus Feigheit, Dummheit und teilweise Nichtwollen auf der ganzen Linie versagt haben.
Und leider keine "Mogendämmerung" in Sicht.
Mein derzeitiger Hausarzt führt eine geräumige Doppelpraxis mit seiner Frau. Er hat genug PErsonal und während er einen Tag in der Woche nix anderes macht als durch zu impfen im Minutentakt versorgt seine Frau die normalen Patienten. Wenn ich an meinen Hausarzt zuvor denke, der hatte weder die Räumlichkeiten noch die Personaldicke um so flächendeckend zu impfen.
Vllt. geht man in dem Artikel etwas zu pauschal mit den Hausärzten um.
Impfende Hausärzte tun das im Spahn-Universum auf eigene Rechnung. Noch immer erhält jeder Hausarzt pro Corona-Impfung 20 €, das ist nicht mal kostendeckend, denn der Personal- und Raumbedarf dank überbordender Coronabürokratie ist immens.
Während sich Apotheken mit Masken und digitalen Impfpässen goldene Nasen verdienen konnten und eine Impfung im Impfzentrum ca 120 € kostet.
Its the economy , stupid…
Dass Spahn sich vollkommen unbeleckt jeglicher Demut weiter in Amt und Würden hält und unlängst bei der JU derart markige Töne anschlug, als ob er völlig unschuldig am derzeitigen Dilemma der CDU wäre, ist m.E. einer der größten Skandale, die das Corona-Debakel flankierten.
Es wäre eine wunderbare Geste von Merkel, Spahn zum Abschluss ihrer Amtszeit noch vorzeitig in die Wüste zu schicken, bevor er noch mit dem großen Zapfenstreich für sein Versagen belohnt wird.
@Khaled Chaabouté „bevor er noch mit dem großen Zapfenstreich für sein Versagen belohnt wird.“
Bisher war der „Große Zapfenstreich“ nur für Bundespräsidenten, -Kanzler*innen und - Verteidigungsminister*innen vorgesehen. Für Spahn könnte eine Ausnahme gemacht werden, indem er zum „Selbst-Verteidigungsminister h.c.“ ernannt wird, dem dann auch diese zweifelhafte Ehre zuteilwerden könnte. Sein Serenaden-Wunsch würde mich interessieren. Mein Vorschlag: „Üb immer Treu und Redlichkeit“
de.wikipedia.org/w...teidigungsminister .
Überrascht mich wie der allmogendliche Sonnenaufgang. Ich kenne ja meinen Hausarzt. Und etwas noch schlechter organisiertes wie den gibt es kaum. Und es sind viele Ärzte so schlecht organisiert. Daher kommt ja auch der name "Patient": weil man endlos Geduld haben muss.
Ich hoffe, dass die Impfzentren zügig wieder aufmachen. Denn die Impfung dort war super organisiert. Es dürfte allerding gerne etwas weniger In Personal gesteckt werden. Bei mir standen ungelogen alle 20m Leute, die einen freundlich an die nächste 20m entfernte Station gewiesen haben. Das wäre echt nicht nötig gewesen. Und es hätte auch die Kosten gesenkt.
@Jalella Sie sehen das falsch, die Leute werden unbedingt gebraucht. Ich kam zur Zweitimpfung mehr oder weniger allein in die riesige, gähnend leere Messehalle, die natürlich für alle ohne Auto aus den Wohnvierteln der Stadt ausgesprochen schlecht erreichbar ist. Rein, Impfen, raus wäre in fünf Minuten möglich gewesen, aufgeklärt war ich ja von der Erstimpfung. Aber wie hätte das denn ausgesehen? Mit großem, wirklich gigantischem Personaleinsatz gelang es schließlich, meinen Besuch auf weit über eine Stunde in die Länge zu ziehen. Wie hätte das mit weniger Personal funktionieren sollen?
Übrigens ich habe umzugsbedingt und weil die ersten alle deutlich älter waren als ich etliche Hausärzte durch. Und für alle, wirklich ausnahmslos jeden einzelnen davon, kann ich nur die positiven Erfahrungen der anderen Kommentare bestätigen und die negativen kein bißchen nachvollziehen. Allerdings bemühe ich mich auch, anders aufzutreten als manche hier beschriebene Patienten.
Anlässlich der wenigen Besuche bei meinem Hausarzt, der seit Beginn sehr engagiert impft, kann ich nur den Kopf schütteln über die Anspruchshaltung der - meistenteils älteren - PatientInnen, die sich für den Nabel der Welt halten.
Da wird die aufgrund des Abstandsgebots mühsam organisierte Logistik immer wieder unterlaufen weil "man ja nur was fragen will" oder "einen Termin hat". Selbstverständlich erhebt man/frau sofort einen Anspruch auf den gewünschten Impfstoff und verlangt natürlich Comirnaty - sollen doch die Jüngeren und chronisch Kranken mit Astra geimpft werden, obwohl die Empfehlungen andere sind. Die Mitarbeitenden werden wie Fußabtreter behandelt und sind am Ende mit ihren Kräften. Ich würde das dort nicht eine Stunde aushalten!
Aus Rücksicht auf seine Mitarbeitenden hat mein Hausarzt dann irgendwann im Sommer um ein halbwegs zivilisiertes Verhalten seiner PatientInnen gebeten, sonst sähe er sich nicht in der Lage weiter zu Impfen. Dass sich danach wirklich etwas verbessert hat, kann ich nicht unbedingt feststellen. Aber er macht tapfer weiter und impft im Akkord gegen Grippe und lädt aktiv zum Boostern ein.
Ich finde schon, dass da ein wenig Demut und Dankbarkeit angebracht ist - aber dazu sind wohl immer weniger Menschen in der Lage.
Wie wäre es mit einer zutreffenderen Überschrift: Die Hauptschuld des Gesundheitsministers. Die Versäumnisliste ist lang. Nur zwei von sehr vielen Beispielen: Hoffnungslos überteuerte Masken und Tests, teilweise mit viel PR-Aufwand besorgte komplett minderwertige Ware. Leider gbt es keine Haft für fehlerhafte Ware. Kein normaler Händler kann sich Spahns Dilettantismus leisten. Im Übrigen: Es gibt einen einzigen Gesundheitsminister, aber sehr viele sehr unterschiedliche Hausärzte und Hausärztinnen. Eine Verallgemeinerung ist grundsätzlich falsch.
Ich, Ü50 mit Vorerkrankung habe im Frühjahr ewig auf einen Impftermin im Impzentrum warten müssen, was zusätzlich noch 1h Autofahrt bedeutet hätte. Als die Hausärzte endlich impfen durften, hat meiner mich angerufen und gefragt ob ich will- natürlich wollte ich. Das Gleiche gilt für meine Frau ohne Vorerkrankung. Auch sie wurde angerufen, sobald sie geimpft werden durfte. Wie das bei anderen Ärzten lief, kann ich nicht beurteilen aber die Impfzentren in der Lüneburger Heide bzw die Infrastruktur, dort einen Termin zu bekommen war katastrophal.
Meine Meinung zu Hausärzten ist schon seit Jahren eine üble: Einmal studiert und ab da die "Fortbildung" durch Pharmakonzerne genossen. Nur wirklich integre und kluge Menschen werden von diesem System nicht korrumpiert. Und man kann sich denken, dass die Ärzte im Schnitt nicht integrer oder klüger als alle Anderen sind.
Insofern wundert es mich überhaupt nicht, dass die Hausärzte nicht wirklich eine Hilfe sind.
Allerdings halte ich das Impfen bei den Hausärzten mittlerweile auch für unklug und würde die Impfzentren nicht nur beibehalten, sondern ihnen auch alle anderen Impfungen übertragen.
Der Grund ist vor allem, weil meine Frau als Arzthelferin die Covid-Impfungen in ihrer Praxis gemanaged hat und das wirklich ausgesprochen kompliziert ist. Die Kombination aus Zuteilung, Lagerfähigkeit und 6+ Dosen pro Ampulle macht es extrem schwierig, 6 Impflinge in ein enges Zeitfenster in der Praxis zu bekommen. In den meisten Arztpraxen hat man es ja mit älteren Menschen zu tun.
Deswegen haben die niedergelassenen Ärzte (sind ja nicht nur Hausärzte, sondern auch verschiedene Fachärzte wie Rheumatologen) so extrem wenig Lust auf die Covid-Impfung.
Da ist eine Logistik eines Impfzentrums, wo sich sich Impflinge im Idealfall die Klinke in die Hand geben, bei weitem effizienter und deswegen besser geeignet.
Und dann kann man daraus lernen und gleich alle Impfungen "zentralisieren" - in Impfzentren oder in Zukunft Impfärzten.
Die Impfungen werden auch nicht mehr weniger werden. Die Zoonosen werden uns in immer kürzeren Abständen heimsuchen...
@05989 (Profil gelöscht) Es gibt eine Fortbildungspflicht, die überprüft wird, die Fortbildung muß zertifiziert sein, sonst gibt es keine Punkte , wenn die Punktzahl nicht erreicht wird folgt eine Honorarkürzung. Monatliche Treffen im Qualitätszirkel sind die Regel, damit erreicht man aber nicht die Punktzahl. Die Teilnahme an Fortbildung ist nicht freiwillig, sondern verpflichtend . Und ja, wir haben keinen Kaiser mehr, fragen Sie ihre Frau
@97287 (Profil gelöscht) Das ändert ja aber nichts daran, dass 90% der Forschung privat/von den Konzernen finanziert wird. Natürlich sind die Fortbildungen zertifiziert - aber trotzdem von den Pharmakonzernen initiiert und selbstverständlich inhaltlich "inspiriert".
Der Kassenzwang zur Fortbildung ist eher ein Zwang, den Vertretern der Pharmakonzerne zuzuhören.
Pharmakonzerne geben ein Drittel ihres Umsatzes für Marketing aus - mindestens ein weiteres Drittel fließt in die zielgerichtete Forschung. Da werden ja nicht Universitäten mit der Gießkanne beglückt, sondern genau die Teams oder Studien finanziert, die im Idealfall Medikationen für die Kassenschlager ergeben.
Die Ärzte sind das entscheidene Scharnier, die aus all diesen finanziellen Bemühungen letztendlich den Umsatz generieren.
Es gibt wenige Bereiche, die so sehr die Bezeichnung strukturelle Korruption verdienen, wie diesen.
Und den Verweis auf den Kaiser und was der mit meiner Frau zu tun hat, verstehe ich einfach gar nicht...
@05989 (Profil gelöscht) Was qualifiziert eigentlich einenExperten für Weltwirtschaft einen Artikel über die Mitschuld der Hausärzte an der 4. Corona Welle zu schreiben. Aus welcher Quelle hat er die Information, dass 50% der Ärzte aus der Impfkampagne ausgestiegen sind? Wer ist Viele? 100- 1000- 10000? Woher weiß der Autor was die Hausärzte dachten. Dieser Artikel erinnert mich an die Schülerzeitung meiner Neffen, die ich zugegebenermaßen, mit Spaß lese. Von der Taz erwarte ich mehr Substanz und nicht persönliche Befindlichkeitsergüsse ohne substantiellen Inhalt. Der Artikel oder Kommentar ist doch zu sehr mit flotter Feder geschrieben
@05989 (Profil gelöscht) Weil sich in den letzten 30 Jahren eine Menge getan hat hinsichtlich der Fortbildung der Ärzte. Mir ist keine andere Berufsgruppe bekannt die eine ähnlich verpflichtende Fortbildung initiiert hat, insbesondere hinsichtlich der Honorarkürzung bei nicht erfolgter Fortbildung. Sie können nicht die Haus-Ärzte dafür verantwortlich machen wenn die Pharmakonzerne 1/3 des Umsatzes für Werbung und Beeinflussung ausgeben um die Ärzteschaft zu korrumpieren. Ein Qualitätszirkel wird mitnichten von der Pharmaindustrie gesponsert, sondern ist mehrheitlich selbst organisiert, bei der KV gemeldet und zertifiziert. Und ja bei Medikamenten brauchen sie die Expertise der Pharmafirmen und müssen sich auf deren Aussagen verlassen( aktuell Impfstoff von Biontec). Der Verweis auf den Kaiser und Ihre Frau ergab sich daraus, dass Sie ihre Frau als Zeugin aufriefen und deren Erkenntnisse schienen mir( durchaus berechtigt) aus dem letzten Jahrhundert. Dafür entschuldige ich mich.
@05989 (Profil gelöscht) Na, Sie wissen es ja ganz genau. Woher eigentlich? Es gibt inzwischen Antikorruptionsgesetze! Wo früher zu Weihnachten kistenweise Wein in die Praxen gebracht wurde, gibt es heute maximal noch Kugelschreiber. Und im übrigen ständen wir ohne die innovative Arbeit von Pharmaunternehmen ziemlich schlecht da. Natürlich will jede Firma Geld verdienen, aber das funktioniert auf Dauer nur, wenn die Produkte auch gut sind. Spannend, wie Sie quasi der ganzen Ärzteschaft unterstellen, sich von Pharmafirmen kaufen oder zumindest beeinflussen zu lassen.
Das Hausärzte-Bashing ist momentan wieder schwer in Mode. Die Pfleger/innen und Ärzte/innen in den Krankenhäusern sind die einsamen Helden/innen. Keinen Menschen interessiert es, dass gerade die Hausarztpraxen sind die die Grippewelle oder 4.Covid Welle voll abbekommen. Die Patienten laufen- hustend, verschnupft , fiebrig, mit Gliederschmerzen in der Praxis auf. Hat der Patient Grippe oder ist es COVID, offene Tuberkulose oder eine Pneumonie, schlichte Erkältung oder will er nur einen Gelben. Im November sieht es in den Hausarzt- Praxen meist so aus : Der Teppichboden oder Fußboden vor der Eingangstür ist mit Hundescheiße verschmiert, die von der Straße mit rein geschleppt wird, das Wartezimmer müffelt da die Patienten in Regenklamotten warten, am Tresen bricht Streit aus weil der Patient nicht einsieht dass er für die Reiseimpfung und das Attest für das Medikament( das er in das Land seiner Träume mitnehmen will) bezahlen muss. Ich kenne in meinen Bekanntenkreis keinen Hausarzt, der nicht impft. Aber der Anspruch der Patienten: Morgen möchte ich meinen Enkel, oder die Mutter im Altenheim besuchen und brauche jetzt sofort unangemeldet die Impfung( In Amerika funktioniert das auf dem Parkplatz) , dies funktioniert eben nicht.
Spahn hat recht, jeder der sich um eine Impfung bemüht , bekommt auch einen Termin.
Ich verstehe es nicht und mag es fast nicht glauben. Ärzte sind doch hochgebildete Menschen, die ein Abi mit Einserschnitt hingelegt haben. Die dachten einfach, die Pandemie sei vorbei, weil die ersten Impfzentren schlossen? Und haben danach auch die Nachrichten nicht mehr verfolgt? Das fällt sehr schwer zu glauben!
Das gesamte Pandemie-Management in Deutschland war einfach zu jeder Zeit und auf allen Ebenen grottenschlecht.
Bei uns im Kreis (360.000 Einwohner) hat man ein einziges Impfzentrum eingerichtet. Und dabei hat man zielsicher die Stadt ausgewählt mit der schlechtesten Verkehrsanbindung, mit dem ÖPNV hätten wir 2,5 Stunden gebraucht statt 25 Minuten mit dem Auto.
Mitten in der Pampa wurde für viel Geld eine Zeltstadt errichtet, gleichzeitig standen über 100 Bürgerhäuser und Turnhallen leer.
@Don Geraldo "Das gesamte Pandemie-Management in Deutschland war einfach zu jeder Zeit und auf allen Ebenen grottenschlecht."
Kein Widerspruch von mir!
"wollen sich mehr als 20 Millionen der Impfberechtigten auch weiter nicht schützen lassen"
So viele ungeimpfte Berechtigtige gibts doch gar nicht mehr: laut Impfdashboard haben min. 57,7 Mio eine oder mehrere Impfungen. Dazu 9,2 Mill. Kinder unter 12 ergibt 66,9.
Plus 20 wären 86,9?!
@IjonTichy Zum 30. Juni 2021 lebten 83,1 Millionen Menschen in Deutschland
Versagen der Politik.
Totales Versagen.
Absolutes Versagen.
Es fängt damit an, dass Ärzte reihenweise iGeL-Leistungen erbringen und natürlich auch zum Privatsatz abrechnen ohne den Patienten aufzuklären.
Es setzt sich darin fort, dass Ärzte bei Covit-Impfungen oft genug die Patienten zusätzlich über die Kasse abrechnen.
Und das Chaos bezüglich der Impfzentren in der ersten Jahreshälfte ist lange noch nicht der Gipfel.
Die "Geschichten" um die Masken und die Testzentren lass ich mal ganz außer Acht.
Ob die Spritzen beim Hausarzt, im Impfzentrum, in der Apotheke oder meinetwegen auch von einem Tierarzt gesetzt werden, ist ja eigentlich egal. Wenn es allerdings stimmt, dass ein so signifikanter Teil der Hausärzte Stimmung gegen die Impfung machen, das auch darauf die hohe Anzahl an Ungeimpften zurückzuführen ist, dann ist das ein Skandal, der mich ziemlich ratlos macht
Wem haben wir denn noch nicht die Schuld gegeben? Den Hausärzten? Na, dann auf sie mit Gebrüll. Dass der allgemeine Wunsch nach einer Booster- Impfung erst ganz frisch ist, dass auch jeder Impfwunsch noch sehr zeitnah bedient wird, dass die Impfquote niedrig ist, weil so viele sich einfach weigern, dass daran auch keine Niederschwelligkeit mehr viel ändert, dass die Politik nur sehr zögerlich Druck macht, das alles ignorieren wir heute mal. Wir tun lieber so, als ob mehr Angebot auch mehr Nachfrage erzeugen würde. Das ist aber einfach Unsinn. Steigt die Nachfrage wieder werden auch wieder viele Praxen wieder impfen. Die Praxen, die Impfen, haben in aller Regel einen Impfnachmittag eingerichtet um die Voraussetzungen zu bündeln, das hat sich zuletzt teilweise nicht mehr gelohnt. Es geht ja auch um die Bereitstellung von Räumen und Personal, es geht um Logistik und Dokumentation, das ist einfach Tatsache und kann nicht als Jammern über Bürokratie abgetan werden.
@Benedikt Bräutigam Also ganz ehrlich, die taz ist soweit ich das sehe die einzige Zeitung mit einem Artikel, nur einem wohl gemerkt, der die Hausärzte daran erinnert wie sie am Anfang des Jahres Stimmung gemacht haben und laut propagiert haben, mit Ihnen würde das Impfen schnell gehen und man wäre ja viel besser als Impfzentren und was nicht alles. Das es in vielen Gegenden schon so zu wenig Ärzte gibt, davon einige schlicht unfähig sind und nicht an COVID glauben bzw. nicht impfen, wurde im öffentlichen Diskurs außer hier nicht besprochen.
Also, erst haben sie laut getönt und dann nicht geliefert. Das ist kein Schuld geben, sondern lediglich haftbar machen für getroffene Aussagen.
Das ist eine etwas undifferenzierte Schelte, die KollegInnen sind auch als FachärztInnen tätig gewesen, GynäkologInnen beispielsweise, die auch gegen HPV impfen, boten ihre Dienste und Logistik an. Die handelnden Personen sind teilweise identisch, denn in den Impfzentren war die Bezahlung gut, das war an Wochenenden lukrativ für Niedergelassene. Was ich wiederholt gehört habe: Impflinge führten lange Diskussionen um den Impfstoff (es sollte nur BIONTECH sein) und manche verließen die Arzt-Praxen dann ohne Impfung, weil ja die Versicherten alle, mit viel Halbwissen ausgestattet, irgendwie zumindest peripher im Thema waren. Frustration machte sich breit, sogar Angebote über das Internet und sog. Soziale Medien wurden versucht, um die Vernichtung von überschüssigem Impfstoff zu vermeiden. Eine weitere Recherche zu der Faktenlage wäre journalistisch geboten, pauschal ist die Wertung m.E. an dieser Stelle unterkomplex. Über komplexere Probleme in den Impfzentren selbst gäbe es auch viel zu berichten, mit eigenen Erfahrungen unterlegt.
@Martin Rees Komisch.
Sie berichten von vielen Versuchen auf allen möglichen Wegen, um die Vernichtung von Impfstoff zu vermeiden. Habe ich auch immer in den Medien gehört - während ich (sofort registriert, als ich durfte) über Monate auf meine Impfung warten musste: zu jung, zu gesund. Erst kurz vor der allgemeinen Freigabe habe ich dann meine erste Impfung bekommen.
Warum musste ich so lange warten, während Impfstoff vernichtet wurde?
Kann ja wohl nicht sein, dass "alles" versucht wurde, um das zu verhindern...
Wie wäre es gewesen mit Kontaktaufnahme mit Leuten auf der Warteliste?
Unverschämte Frage, ich weiß.
"Es wäre Aufgabe der Gesundheitsminister gewesen, "
wie? die Gesundheitsminister sollen sich aktiv eingreifend in Angelegenheiten der unteren Ebene einmischen? Nicht ernsthaft, aktives Handeln gehört doch gar nicht zur Stellenbeschreibung....wie man weiß, ist D ein enges Uhrwerk in dem jedes Rädchen seinen Platz hat und weiß was es zu tun hat, dafür braucht es doch keine Koordination.....
Oh man ich kann nicht mehr...
Die (Haus-)ärzte machen einen guten Job, der Fisch stinkt vom Kopf.
Wer hat sich diesen Irrsinn ausgedacht, dass 80 Millionen Menschen 150000 Arztpraxen solange anrufen müssen, bis irgendwo ein Termin frei ist? Das treibt die Menschen zum Wahnsinn, die MitarbeiterInnEn der Praxen ebenfalls.
Wie wäre es, wenn die Regierung - wie im vergangenen Winter - Prioritäten festlegt. Wie wäre es, wenn die Regierung irgendwenn beauftragte, ein Terminportal ein zu richten, indem Impfwillige sich anmelden und Ärzte freie Kapazitäten melden können. Wer als 30jähriger im September geimpft wurde, kann sich jetzt für eine Booster-Impfung anmelden, und bekommt im März automatisch einen Terminvorschlag für eine Impfung.
Die Booster-Impfungen in Pflegeheimen könnten übrigens - wenn das gewollt wäre - wie im Januar mobile Impfteams durchführen, die Termine mit den Heimen vereinbaren. Aber das wäre zu einfach: Stattdessen wurden vielerorts MitarbeiterInnEn wie BewohnerInnEn aufgefordert, sich selber um Impfungen zu kümmern. Die rufen dann Arztpraxen an, die Impfstoffe bestellen, welche nach zwei Wochen Wartezeit geliefert werden. Ein Riesenaufwand für alle Beteiligten - der völlig überflüssig wäre, wenn irgendjemand bei Bund oder Ländern ein paar Minuten Zeit investiert hätte, um die Pläne vom Winter aus der Schublade zu holen.
Auch mein Hausarzt meinte, es sei einfach unglaublich unwahrscheinlich, daß man sich anstecke. Das kam mir reichlich seltsam vor, aber was soll man als Laie schon dagegen sagen?
Impfung dann via Betriebsarzt dank einsichtigem Arbeitgeber.
Ich möchte auch erinnern an die unglaublich schlechte Internetseite der Impflotterie, bei der viele Ältere gar nicht zum Zuge kamen, weil Jüngere sich besser mit der Technik auskannten und frech einfach 50 Browserfenster aufmachten, um ihre Chancen zu verbessern. Da konnte Oma nicht gegenanstinken. Das war grottenschlecht und liegt im deutschen IT-Versagen begründet, ebenso wie die Pandemie-Software SORMAS sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden ist, ebenfalls ein skandalöser Vorgang.
Wahrscheinlich werden die Unterlagen immer noch als improvisierte Excel-Tabellen geführt.
Ich finde übrigens, es müßte wieder viel mehr getestet werden, auch zwangsweise am Arbeitsplatz und in der Schule. Sonst weiß man doch gar nicht, wer überhaupt alles infiziert ist. Oder hat man die Nachverfolgung jetzt total aufgegeben?
Die Dunkelziffer muß riesig sein.
@kditd Also wir haben einfach die Termine für unsere Großeltern gemacht. Überhaupt kein Problem! Und es gab auch Telefonnummern da konnten Menschen anrufen, deren Familie entweder sich der Verantwortung entzieht/ die keine Familie haben/ kein Computer etc. haben/ usw.
Leider ist es ja anscheinend nicht mehr normal in unserer Gesellschaft dass sich die Familie gegenseitig hilft, sei es bei der Kinderbetreuung oder eben bei sowas. Kritik an Impfzentren ist angemessen, ich habe selber Beschwerden ans Landesministerium geschickt, aber das ist nicht das Thema des Artikels. Dafür bräuchte es vielleicht einfach einen anderen Artikel der das beleuchtet
@kditd Auch Mediziner haben oft keine Ahnung von Mathematik - noch ist es unwahrscheinlich, sich anzustecken, aber das kann sich sehr schnell ändern:
aktuelle Inzidenz: 150 pro hunderttausend = 0.15%.
D.h., Sie müssen 460 Leute treffen, damit Sie eine 50% Wahrscheinlichkeit haben, jemanden Infizierten zu treffen.
Verdopplungsrate liegt bei unter 2 Wochen.
Bis zum Jahresende sind wir dann bei mehr als 2400 = 2.4% (14 Tage) bis 9600 = 9.6% (10 Tage) - wenn sich nicht durch Maßnahmen wie "Wir eröffnen Weihnachtsmärkte" die Verdopplung beschleunigt.
Bei 2.4% sind es nur noch 30 Personen, die Sie treffen müssen, bei 9.6% noch 7.
@R R Wie haben Sie denn da berücksichtigt, wie lange die Menschen infektiös sind?
Die Bezeichnung „Hausarzt“ steht für den Versuch, den Stand der Allgemeinmediziner, die in Zeiten von Google keiner mehr braucht (!), künstlich aufzuwerten. Das hat sich auch beim Impfen gezeigt. Ich bekam mein Impfangebot vom Impfzentrum Wochen schneller als vom „Hausarzt“, dem ganze Thema Impfen wohl eher lästig war und ist.
@Phineas " Ich bekam mein Impfangebot vom Impfzentrum Wochen schneller als vom „Hausarzt“,"
Und ich bekam etwa fünf Wochen nach meiner zweiten Impfung beim Hausarzt ein Impfangebot vom Impfzentrum.
Und nun ?
@Dschou Tja - lassens dem Herrn 🤥 mit turbel Wirransatz - seine ranzigen Vorurteile.
(& wie grad passend =>
Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:
“ Moin.
"ja so isse - (Frau Oberärztin mit Assi-Bezahlung)" (entre nous ming Daughter)
=>
Wo soll es hingehen, wenn Hochqualifizierte nicht mehr angemessen bezahlt werden?
In der Diskussion um "Die Mitschuld der Hausärzte" gibt es Kommentare dieser Art:
taz.de/Debatte-ueb...bb_message_4212755
Erbärmlich“
kurz - anschließe mich.
Stammtisch - unterste Kajüte - wo die ausgelutschten Kaugummis kleben - 🤬 -
@Lowandorder Lag mir fern, der Tochter zu nahe zu treten :-) Gemeint sind nicht Oberärzte, die in kaputtgesparten Klinikbetrieben verheizt werden!
Ich halte jedoch den „Hausarzt“ als „Gatekeeper“ für fragwürdig, da hier ohne Not eine „fachliche“ Instanz geschaffen wird.
@Phineas „Ich halte jedoch den ‚Hausarzt‘ als ‚Gatekeeper‘ für fragwürdig,..“
Klar. In absehbarer Zukunft wird eine Smartwatch Pflicht sein, die alle Vitalfunktionen ständig aufzeichnet. Die sendet dann über Blauzahn-Technologie das Logbuch via PC an Dr. Google, und der schickt Ihnen eine Einweisung auf’s Smartphone, bevor Sie überhaupt wissen, dass Sie (gesundheitliche) Probleme haben.
@95820 (Profil gelöscht) Im heutigen Gesundheitssystem ist noch nicht mal ein „Logbuch“ vorhanden, geschweige denn einheitlicher und strukturierter Datenaustausch zwischen behandelnden Ärzten. Oder sollte ich die elektronische Gesundheitsakte nach gefühlt 30 Jahren Diskussion verschlafen haben?
@Phineas Btw only - da ich gerade spät aber dennoch - (was de Ohl alles so hinterlassen hat;)) - “Das Logbuch“ von Otto Flake lese - vermiß ich ehrs nicht so arg. (Zumal - dess ja wohl nicht so rein zufällig auf sich warten läßt - wenn ich so an die Verwerfungen im Justizbereich via e-Akte denke!;(
@Phineas Ok. Ok. Dann.
Dann. Für ich mal ihren “Opi“ an.
Eigentlich Chirurg - aber “verfrorene Hände“ & trotz Toderklärung sodann im Odenwald ne Landpraxis - 2000 Scheine:
immer ab 7 auf den Beinen - nie vor eins in der Falle - ein mir selten nachdenklich kompetenter Arzt.
Die Allgemeinmediziner Fachärzte kamen später.
Fehlende Kompetenz? Nicht weniger als anderwo.
Ok. Meine Hausärzte waren/sind auch beide noch Internisten(vulgo “stochern mit ner Stange im Nebel!“;)( & topp!
& auch wenn ich ihn nicht abkonnte:
Mein Groß/Patenonkel - Riesenpraxis in HH - als sei Perle - er gut über 80 - meinte - er solle doch wenigstens die Kassenpatienten lassen!“ - “Büst verrückt!“?! Die - zuletzt! Da komm ich ja schon in der dritten Generation!“
(Alter Bauernlümmel - drob sei lebelang gehänselt=>für den 3. war kein Hof da!;)
So: “Dokter warrn?? Nee Nee - dor lech ik fiv Mark oppen Disch - un dann möt hei mi inn Mors kiiken?! Nee Nee! Lot mi an Lann!“ ;))
Tja - So kann’s gehn
www.intensivregist...age/altersstruktur
Hier sieht man, dass die ungeimpften 60+ das wesentliche Problem sind.
Die haben eigentlich regelmäßigen Kontakt zu ihren Ärzten, bzw. dürften die Ärzte wissen, wer ihrer Patienten indiesem Alter noch nicht geimpft sind.
Aber natürlich ist es den Praxen nicht zumutbar, dem nachzugehen. Kostet Zeit und Geld...
Solidarität ist wenn es andere machen.
@J_CGN Sehr richtig analysiert.
Es gibt offensichtlich keine hinreichenden Anreize für Hausärzte, die Aufklärungsarbeit zu leisten. Wenn der Arzt nicht dafür bezahlt wird, die 20 Minuten aufzuwenden, um einem älteren Menschen die Vorzüge der Impfung und die Gefahren der Krankheit verständlich aufzuzeigen, dann tut der das auch nicht. Klingt hart, ist aber so.
Genauso wie sich der Notstand in den Krankenhäusern durch katastrophales Missmanagement mittlerweile absehbar zum Dauerzustand entwickelt, der auch ohne Corona auf Jahre hinweg absehbar weiterbesteht. Momentan würde uns eine normale Grippewelle auch komplett überlasten. Vergleichsweise schlechte Bezahlung für harte Arbeit mit unangenehmen Arbeitszeiten gab es da schon immer und seit der Privatisierung vor über 10 Jahren wird es Jahr für Jahr schlimmer. Daher auch zu wenig dafür ausgebildete Arbeitskräfte, weil es für das Geld einfach keiner machen will. Je weniger es machen, um so schlechter die Bedingungen für die, die es machen.
Dann wurden zu Beginn der Pandemie für Monate aufschiebbare OPs verschoben, obwohl die Taktik von ursprünglich "Flatten-the Curve" (was so viel heißt wie, wir verlangsamen die Verbreitung nur so weit, um eine Überlastung der Kliniken zu verhindern, quasi Modell Schweden) spätestens mit den Schulschließungen sehr schnell zu einer No-Covid(nicht Zero)-Strategie geändert wurde.
Die Krankenhäuser blieben aber noch bis Mitte des Jahres im kompletten Notfallbereitsschaftsmodus, wodurch sich ein Riesenstau bei den OPs gebildet hat, der zu keinem Zeitpunkt wieder annähernd abgearbeitet werden konnte.
Das ist ein Teufelskreis, der dringend durchbrochen werden muss. Hier muss deutlich Geld in die Hand genommen werden, um den noch da arbeitenden eine Perspektive für ihren Beruf aufzuzeigen und durch mehr Personal über die nächsten Jahre für Entlastung zu sorgen.
Wie wäre es, hier mal etwas weiter zu denken, als einfach die Hausärzt_innen pauschal für "mitschuldig" zu bezeichnen?
Mein Eindruck ist, dass zumindest Kassen-Hausärzt_innen in den meisten Fällen völlig überlaufen sind, und wenn sie noch versuchen, ernsthaft auf die einzelnen Patient_innen einzugehen, das keinesfalls von den Kassen honiert bekommen.
Sicher wäre es gut, wenn zum Beispiel alle Patient_innen Informationsmaterial und eine Einladung zu einem Aufklärungsgespräch über die Impfung von ihren Hausärzt_innen zugesendet bekommen würden. Aber könnten letztere das auch abrechnen? Das Aufklärungsgespräch vielleicht gerade noch mit einer kleinen Pauschale, aber den Aufwand, jede_n einzeln anzuschreiben? Vermutlich nicht.
@kritikderkritikderkritik "Mein Eindruck ist, dass zumindest Kassen-Hausärzt_innen in den meisten Fällen völlig überlaufen sind,"
Der letzte Termin des Überlaufens einer Hausarztpraxis, den ich erinnere, ist schon 13 Jahre her.
Und da lag es daran, dass ein unangemeldeter Privatpatient kam und dieser 2 Stunden beim Arzt blieb.
Das kommt, wenn Lobbyisten gerade im Gesundheitswesen zu viel Einfluss haben. Die Impfzentren waren die effektivste Möglichkeit zu impfen. Auch aufgrund der zu erfassenden Daten und der Ausstellung der Zertifikate. Das funktioniert über die Hausärzte ja nicht. Gar nicht zu reden von den Apothekern. Aber ein staatliches Gesundheitswesen ist ja Sozialismus. Es muss ja Privilegierte geben, die ihren Reibach machen. Angefangen von Maskenverkäufern, Apothekern, die überteuerte Medikamente verkaufen. Krankenhausbetreiber, die auf Kosten der Mitarbeiter und Patienten Profit machen und Fachärzte, die Unsinnige Behandlungen abrechnen. Aber klar Private können das alles besser!
@Surfbosi wobei doch anzumerken ist das es auch Privilegierte gab die in den Impfzentren ihren Reibach gemacht haben.... das war jetzt keine sozialistische Wohltätigkeitsveranstaltung.
@Surfbosi Tja, wenn wir demAlter nach runter in den Impzentren geimpft hätten wüssten wir jetzt wer und wie viele.
Aber dann hätten die Ärzte nicht daran verdient und Jens Spahn wäre nicht kurzfristig der Held und jetzt der Kasper.
DANKE, DANKE, DANKE!!!
1A Artikel! Das nenne ich Journalismus! Ich bin überrascht und begeistert!
Ich kenne leider größtenteils nur Hausärzte, die selber entweder nicht an die Impfung "glauben", COVID selber nicht ernst nehmen und selbst bei direktem Verdacht und Risikogruppen keine Tests anordnen, weil "sie das sehen kann".
Schön, dass es jemand Mal ausspricht und bereit ist dieses Verhalten und Rumgemeckere der Ärzte nicht beiseite fallen lässt!
@curiouscat Meine Hausärztin hatte mir auch abgeraten, mich gebeten, zum Impfzentrum zu gehen. Sie selbst hat nur wenig geimpft. Sie hätte es mir nicht gesagt. Ich hatte aber das Gefühl, dass sie nichts von der Impfung hält.
Da hat der Autor aber so gar keine Ahnung von den Realitäten in einer Praxis!
Warum impfen viele Hausärzte nicht mehr?
Viele Menschen wünschen sich ein ausführliches Gespräch vor der Impfung. Dieses wird mit 20 € vergütet- aber nur, wenn danach keine!!!!! Impfung erfolgt. Lässt der Patient sich impfen, wird das Honorar mit dem Impfhonorar von ebenfalls 20 € verrechnet. Sprich: Beratung "pro Impfung " macht der Arzt für 0 €! Mehr Schwachsinn geht wohl kaum! Zweitens müssen Berge von Aufklärungsunterlagen gedruckt, ausgegeben, vom Patienten gelesen und unterschrieben werden- unglaubliche Bürokratie! Drittens befinden sich in einer Ampulle biontech immer 6 Dosen, die innerhalb weniger Stunden aufgebraucht werden müssen. D.h. Impfung mal eben zwischendurch, wenn der Patient wegen etwas anderem kommt, geht nicht. Immer nur mit Termin. Viertens: die Impfstoffe müssen zwei Wochen vorher bestellt werden. Mal eben nachbestellen geht auch nicht. Fünftens sollen die Patienten nach der Impfung 15 Minuten überwacht werden- dafür benötigt man Platz. Sechstens zeigt es von massivem Unwissen, wenn man die Impfung in der Apotheke empfiehlt. Dort gibt es nämlich keine fachliche Aufklärung und schon gar keine adäquate ärztliche Hilfe bei z.B. allergischen Reaktionen.
Ärzte würden sich einfach verminderte Bürokratie und Vorschriften wünschen und vielleicht auch eine adäquate Vergütung! Es ist eben nicht nur der kleine Pieks, der mal eben gegeben wird, sondern ganz viel drum herum.
Lieber Autor, bitte urteilen Sie nicht über Dinge, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben.
Ganz sicher nicht Schuld der Hausärzte, die mit riesigen Aufwand, weil immer mehrere Patienten bestellt werden müssen, sehr viel geimpft haben. Erst wurden Sie überrannt und beschimpft von Impfwilligen, dann kam nur noch die Hälfte der Bestellten. Die Menschen kann man wohl nicht zu Ihrem Glück zwingen.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Debatte über vierte Coronawelle: Die Mitschuld der Hausärzte
Die Impfquote dümpelt in Deutschland vor sich hin. Jetzt sollen wieder die Impfzentren öffnen – nachdem sie voreilig geschlossen wurden.
Geschlossen: Impfzentrum in Frankenthal am 30. September Foto: Uwe Anspach/dpa
Noch im Frühjahr empörte sich der Hausärzteverband über die Impfzentren. Zu teuer seien sie und ineffizient. Der Verband forderte eine zügige Freigabe des Impfstoffs für Praxen. Denn seine Mitglieder, die niedergelassenen Ärzte, hätten viel besseren Kontakt zur Bevölkerung. Sie könnten sehr viel besser beurteilen, wer zuerst geimpft werden müsse.
Seit dem Spätsommer gibt es Impfstoff im Überfluss. Die niedergelassenen Ärzte könnten also impfen, was das Zeug hält. Trotzdem dümpelt die Impfquote vor sich hin. Und obwohl die Infektionszahlen seit Wochen auf atemberaubende Weise in die Höhe schießen und sich die Krankenhäuser wieder mit schweren Covid-19-Fällen füllen, wollen sich mehr als 20 Millionen der Impfberechtigten auch weiter nicht schützen lassen.
Was das mit den Hausärzten zu tun hat? Sie und ihre Verbände tragen eine Mitschuld am schleppenden Verlauf der Impfkampagne. Das fing mit ihren Versprechen im Frühsommer an. Der Hausärzteverband hatte vorgerechnet, dass bundesweit rund 150.000 Praxen impfen könnten. Tatsächlich aber beteiligte sich nur ein Drittel davon. Viele gaben an, das Prozedere mit dem Impfen sei ihnen zu umständlich, der bürokratische Aufwand zu groß. Hinzu käme die viele Aufklärungsarbeit, die sie zu leisten hätten.
Genau daran mangelte es offenbar aber auch unter ihnen. Tatsächlich gab und gibt es bis heute nicht wenige, die aktuelle Forschungsergebnisse nicht mitverfolgen, Impfungen gar ablehnen und das ihren Patient:innen gegenüber auch zum Ausdruck bringen. Als Ende August die ersten Impfzentren schlossen, stiegen prompt auch viele der Hausärzte aus der Impfkampagne aus – mehr als die Hälfte allein in Thüringen und Sachsen. Sie dachten, die Pandemie sei vorüber.
Impfen in Apotheken
Doch es wäre falsch, die Schuld für die miserable Impfquote allein ihnen zu geben. Es wäre Aufgabe der Gesundheitsminister gewesen, Impfungen – wie im Frühjahr einmal angeregt wurde – auch in Apotheken zu ermöglichen. So wie es zwischenzeitlich an jeder Ecke Möglichkeiten zum Testen gab, hätte es ab dem Zeitpunkt mit ausreichend viel Vakzinen ähnlich viele Orte fürs Impfen geben sollen.
Wieder zeigt sich, was an dieser Pandemie inzwischen typisch ist: Maßnahmen werden zerredet, Zweifel gesät. Und der verantwortlichen Politik gelingt es nicht, die wirklich relevanten Schritte zu vermitteln, nicht mal unter Hausärzten. Leidtragende sind all jene Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern, die nun zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren vor ihrer Belastungsgrenze stehen. Solidarität unter der Ärzteschaft? Fehlanzeige.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
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