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Bei einer BLM Demo in berlin hält ein Kind ein Plakat hoch
Blacklivesmatter-Demonstration in Köln gegen Rassismus und Polizeigewalt Foto: Martin Schroeder/picture alliance

Podcast „Couchreport“ Antirassismus für Kinder

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Mit Kindern über Rassismus zu sprechen, kann herausfordernd sein. Wie kann ein gutes Gespräch darüber gelingen?

Berlin taz | Viel wurde in den vergangenen Jahren über rassistische Kinderliteratur diskutiert: Über Klassiker, in denen rassistische Bezeichnungen vorkommen, über Stereotype und fehlende Diversität in Bilderbüchern. Wie steht es aber um das Gegenteil davon – antirassistische Kinderliteratur? Davon gibt es im deutschsprachigen Raum bislang nur wenig.

Die taz-Redakteurin Saskia Hödl hat lange nach solchen Büchern gesucht und schließlich selbst eines geschrieben. „Steck mal in meiner Haut“ (Edition Michael Fischer) erklärt leicht verständlich all das, was sonst für Kinder so kompliziert erscheint: Was ist Rassismus? Was ist Raubkunst, der Holocaust?

Ihr Buch richtet sich an Kinder ab 5 Jahre, beinhaltet aber auch Hilfestellungen für Erwachsene. Zusammen mit taz-Redakteurin Fatma Aydemir redet Saskia Hödl in einer neuen Folge „Couchreport“ darüber, wie man am besten mit Kindern über Rassismus spricht: Wann ist das richtige Alter dafür? Auf welche Aspekte kommt es an? Und wie erzählt man von Rassismus, ohne Stereotype zu reproduzieren?

„Wichtig ist“, sagt Hödl, „dass Kinder verstehen, dass es die eine Normalität nicht gibt. Dass sie lernen, dass wir Menschen einerseits alle gleich sind, andererseits aber auch sehr unterschiedlich.“

Couchreport“, der taz-Podcast über Gesellschaft, Popkultur und Medien, immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.

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8 Kommentare

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  • Der Autorin unterläuft meiner Meinung nach ein Denkfehler, denn grundsätzlich muss man Kindern nicht beibringen, dass wir alle gleich sind.

    Nach meiner Beobachtung nehmen sie beispielsweise unterschiedliche Hautfarben bei Spielfiguren überhaupt nicht zur Kenntnis, solange man das nicht thematisiert. Rassismus ist demnach also weniger in unserer Natur angelegt als etwas, das von außen (primär über die Medien, das Elternhaus oder auch die Lebensumstände) auf uns einwirkt und uns prägt.

    Das darf aber nicht dazu führen, dem Kind aus ideologischen Gründen eine von der eigenen Lebenswirklichkeit geprägte Normalität zu verweigern oder aber eine traditionell geprägte Normalität geringzuschätzen.

    Dringend geboten erscheint es hingegen, pädagogisch bei jenen Kindern anzusetzen, wo sich bereits Auffälligkeiten zeigen, anstatt bei den einen offene Türen einzurennen und an den verschlossenen Türen anderer vorbeizulaufen!

    • @Klimanegativ:

      Seh ich auch so!!!

  • "Dass sie lernen, dass wir Menschen einerseits alle gleich sind, andererseits aber auch sehr unterschiedlich."

    Das stimmt, es gibt nicht die eine Normalität. Aber wann und wo sind wir nun gleich und wann unterschiedlich - und wann ist verschieden ok, wann sollte es überwunden werden, weil wir letztlich eine Menschheit sind. Sind das nicht die schwierigen Fragen?

    Vieles in der jetzigen Rassismusdebatte scheint den Schwerpunkt nicht darauf zu legen, dass es keine EINE Normalität gibt, sondern dass es eine NEUE Normalität gibt - in der es wichtig ist Täter und Opfer zu unterscheiden. Bzw. Menschen, die lernen müssen und solche, die eher dran sind zu sagen, was gelernt werden sollte.

    Bisher haben wir verschiedene Normalitäten durch verschiedene Nationen, Religionen oder andere Gruppierungen getrennt - was wir aber überwinden wollen.

    Ich denke, das wird ein schwieriges Thema bleiben. Wahrscheinlich bleibt es noch eine Weile ein Thema eher für Erwachsene, bis mehr Klarheit herrscht, was genau Kindern vermittelt werden sollte.

  • Die meisten Kinder sehen in ihrem Umfeld, im Kindergarten oder der Schule, vielleicht auch in der Familie, dass es Menschen aus allen möglichen Ländern und Kulturen gibt, dass es Patchwork- und Regenbogenfamilien und sonstwas gibt. Dass es die eine Normalität nicht gibt, sehen sie selbst, das müssen sie nicht lernen. Es darf ihnen nur nicht etwas anderes durch Erwachsene vermittelt werden. Aber dafür braucht man eigentlich keine überpädagogischen und politisch super korrekten Kinderbücher. Aber verkauft sich bestimmt gut.

    • @Ruediger:

      Wie recht Sie haben!!!

  • Polizeidarstellung in Kinderbüchern: Sollte denn die Polizei schon Kindern als etwas Bedrohliches dargestellt werden? Der Ganze Sinn von Polizeidarstellung in Kinderbüchern war doch, dass Kinder KEINE Angst vor der Polizei haben, auch, wenn die Eltern vielleicht manchmal sagen, Vorsicht, da ist die Polizei, fahr langsamer.



    Wenn wir schon Kindern vermitteln, dass Polizisten feindlich gesinnt sind, dürften wir ja eine immer größere Gruppe von Menschen haben, die auf Anzeigen und Hilfegesuche bei der Polizei verzichten und wahlweise Unrecht einfach hinnehmen, aus Angst vor der Polizei, oder Selbstjustiz üben.

  • Wer mit den Kindern nicht von Anfang an Englisch spricht, dürfte Schwierigkeiten haben, den Begriff "Kinder of Color", oder, gehört "Kinder Ofkalar" zu vermitteln. Was soll das Kind da verstehen? Wie würde man den Begriff erklären, übersetzen? Es käme ja fast wieder zu "farbige Kinder", was einerseits ein veralteter Begriff ist, andererseits den Kindern auch nichts erklärt ("ich bin bunt?").

    Schwierig finde ich auch, schon kleinen Kindern damit zu sagen, es gäbe nur zwei große Menschengruppen, die weißen und die nichtweißen oder die "bunten" ("of color"). Man sagt dem Kind einerseits, dass es, wenn es nicht weißt ist, zu einer riesigen Gruppe Menschen gehört und andererseits, dass es "uns und die anderen gibt". Bei der riesigen Gruppe Menschen könnte man etwas Positives bewirken - es gibt ganz viele wie mich, mit denen ich Gemeinsamkeiten habe - oder Negatives - ich gehe in einer riesigen Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen unter, wir sind nicht individuell, wir sind alle "of color".

  • Wer bei der Vermittlung von Informationen über Ungerechtigkeit Erfolg haben will, sollte bei Kindern darauf achten, Anschuldigung für die Vergangenheit zu vermeiden. Kinder zahlen oft genug für Verhältnisse, die sie nicht verursacht haben.