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meine Kommentare
24.11.2017 , 06:58 Uhr
Auf den ersten Blick eine witzige und schon von daher begrüßenswerte Aktion.
Betrachtet man dann die Einzelheiten und die Berichterstattung, stellt sich die Frage, wem die Aktion - die ja nicht nur witzig-provokativ, sondern politisch sein will - letztendlich nützen wird.
zum Beitrag23.11.2017 , 01:09 Uhr
"Keine Ahnung", "Na und?"
Im Ernst?
zum Beitrag23.11.2017 , 00:36 Uhr
Bundeskanzler Helmut Kohl:
"Nach den vertraglichen Regelungen gibt es keine Haftung der Gemeinschaft für Verbindlichkeiten der Mitgliedstaaten und keine zusätzlichen Finanztransfers. (Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 13/230 vom 23.04.1998. Seite: 21054) ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/13/210/13230210.54 )
Was gibt es da zu relativieren? Bundesverfassungsgericht, EZB, Bundestagsredner, Gegner der AfD oder Leute hier im Forum machen das nicht ungesagt.
zum Beitrag22.11.2017 , 23:51 Uhr
Das Geschäftsmodell der Kaffeläden beruht darauf, Getränke an Leute zu verkaufen, für die gar keine Sitzplätze bereitgestellt werden bzw. die sich gar nicht setzen wollen.
Der Wegwerfbecher wird folglich erstmal bleiben, denn alles andere ist dem Durchschnittskunden - noch - zu teuer oder zu unbequem, leider. Einzige Lösung wären massive Preisaufschläge für Einwegbecher oder soziale Ächtung.
zum Beitrag22.11.2017 , 13:36 Uhr
Keine Neuwahlen! Das kann man mit Verweis auf das Grundgesetz fordern oder sich wünschen, man sollte aber eine humanitäre Frage bedenken:
Wird Katrin Göring-Eckhardt in diesem Fall weiterhin wie eine Hündin leiden müssen ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/katrin-goering-eckardt-ich-habe-gelitten-wie-eine-huendin-a-1179559.html ) oder wird sie endlich erlöst und wie?
zum Beitrag22.11.2017 , 10:13 Uhr
Vom abgehobenen BA-Chef mit seinem Riesengehalt über den beflissenen Sachbearbeiter, der einen Hartz IV Empfänger auf der Straße erkennt und meldet, bis zum willigen Vollstrecker, der vorlädt und die Leistung kürzt, nicht zu vergessen den Sprecher, der der Öffentlichkeit die Maßnahme als "rechtens" verkauft: Wer einem solchen Apparat und solchen Leuten - die in jedem System funktionieren und letztendlich alles machen würden - ausgeliefert ist, hat nichts mehr zu lachen.
zum Beitrag21.11.2017 , 23:46 Uhr
"Ein neuer Eröffnungstermin soll am 15. Dezember bekannt gegeben werden."
Der ursprüngliche Eröffnungstermin war 2011, der neueste wird demnächst gnädig mitgeteilt. Aber ganz gleich, wann der neue Termin sein wird, bis dahin werden wie bislang gute Geschäfte gemacht, insofern besteht keinerlei Eile.
Damit es dem breiten Publikum nicht langweilig wird, fabuliert eine Clique unfähiger Planer und Absahner nun schon munter von 2040: Eine ganz neue "Airport City" sieht der "Masterplan BER 2040" vor, mit Details zu Wertschöpfung, Arbeitsplätzen, öffentlichem Verkehr usw.; ja sogar eine Seilbahn ("oberirdisch verkehrend", man bemerkt die Fachkenntnis) ist möglich.
Billiger geht's wirklich nicht!
Empfehlung: Schnell mal ein Modell oder wenigstens ein paar nette Zeichnungen der Airport City anfertigen und natürlich auch Grünflächen mit Teich, Spielplatz, Radfahrern und Joggern einbauen; die Dächer sollten begrünt sein und der Betrachter würde sich bestimmt über Solarpanele freuen. Und vor allem das Glanzstück nicht vergessen: Die Seilbahn.
zum Beitrag19.11.2017 , 02:57 Uhr
Unverständlicher Kommentar!
Sollte der Gefangene ermordet worden sein, müssen die Mörder dingfest gemacht werden, das ist doch selbstverständlich. Es ist geradezu unglaublich, wie in dieser Sache seit 12 Jahren gemauert und vertuscht wird.
zum Beitrag18.11.2017 , 10:42 Uhr
Barbie trägt jetzt Hidschab!
Wieder mal eine geschickte Werbeaktion der Firma Mattel - dumm sind diese Leute bestimmt nicht; es stellt sich aber die Frage, ob das ein Grund zum Jubeln ist.
Ebenso könnte die Frage gestellt werden, ob es eigentlich eine entsprechende Änderung in der Erscheinung und im Leben von Ken oder einem anderen männlichen Begleiter Barbies gibt, und wenn nein, warum wohl nicht.
zum Beitrag18.11.2017 , 01:27 Uhr
Besten Dank für den Link, bitte auch an Jan Feddersen ("Kein Fall für Empörungstiraden" https://www.taz.de/!5458670/ ) weiterleiten!
zum Beitrag17.11.2017 , 09:59 Uhr
Arme Sibel Schick!
Alles richtig gemacht: zeitgemäßes Thema gefunden, unkomplizierten Artikel geschrieben, kritischen Grundgedanken eingeflochten, und jetzt hacken unerwartet alle auf ihr 'rum.
Rätselhaft! Warum das bei den übrigen Artikeln anders gelaufen ist, weiß wohl niemand zu sagen.
Interessant! Nachträglich wurde ein Verweis auf Kalifornien in den Artikel eingebaut (falls die Behauptung im Kommentar von Blondschopf richtig ist).
Witzig! Wer weiß denn eigentlich, ob Bowie-Fan Lori Mattix ihre Geschichte nicht erträumt hat?
zum Beitrag16.11.2017 , 16:45 Uhr
Was hier eine Erfolgsstory sein soll, wird aus dem Artikel nicht ganz klar, aber ich hoffe, dass das Konzept "Görlitzer Park" Schule macht:
In ein paar Jahren gibt es dann im Idealfall in allen Parks einen Parkmanager und mehrere Parkläufer, die den Drogenhändlern in deren Muttersprache auf kumpelhafte Art ein bisschen Manieren beibiegen.
Gab es für diese Jobs eigentlich eine Stellenausschreibung oder kommt man nur durch Beziehungen ran, und, nicht ganz unwichtig: Wie viel Kohle wird rübergeschoben? Für einen entsprechenden Link wäre ich außerordentlich dankbar.
Ich - dynamisch, teamplaygewohnt, zielorientiert und trotzdem locker, interkulturell versiert, kreativ und mehrsprachig in Wort und Schrift, arbeite gern mit Menschen - würde mich gern bewerben.
zum Beitrag16.11.2017 , 06:30 Uhr
Stephanie Kuhnen: "Die Frage ist, ob Du Dich nur auf einen Strafrechtsparagraphen kaprizierst, den 175. Dann, mal zynisch betrachtet, wäre der Rosa Winkel eine Art Auszeichnung."
Tatsache ist, dass es in Nazideutschland (und in der BRD) keine der Schwulenverfolgung vergleichbare Lesbenverfolgung gegeben hat. Ausweichende Antworten ändern daran nichts, ebensowenig wie der (richtige) Hinweis, dass auch Lesben diskriminiert wurden.
Der Hinweis, unter Umständen könnte der Rosa Winkel als "eine Art Auszeichnung" interpretiert werden, lässt vermuten, dass in manchen Kreisen die Nichtverfolgung durch die Nazis tatsächlich als Kränkung empfunden wird; dazu auch Monika Frommel in der taz http://www.taz.de/!385122/
zum Beitrag15.11.2017 , 07:19 Uhr
Der humanistische Verband Berlin-Brandenburg ist laut taz "quasi Stimme der Religionslosen der Stadt"
So stellt sich der Verband (ca 13.000 Mitglieder, ca 1.200 Beschäftigte) vermutlich selbst dar, das sollte aber nicht so einfach nachgeplappert werden. Meine Stimme ist er jedenfalls nicht.
zum Beitrag14.11.2017 , 16:28 Uhr
Offensichtlich ein Anlass für eine launige Glosse:
Der Berliner Karnevalsumzug 2018 fällt aus wegen gestiegener Kosten "vor allem deshalb, weil die Behörden nach dem Terroranschlag mit einem Lkw auf dem Breitscheidplatz im Dezember 2016 inzwischen schärfere Auflagen" machen.
Selten so gelacht, Anna Klöpper! Der Berliner Karnevalsumzug, "gerade mal 2000 Teilnehmer", ist nicht die einzige Veranstaltung, die der Sicherheitslage zum Opfer fallen wird, aber das ist noch lange kein Grund zur Sorge: Ein paar Festivitäten werden bestimmt stattfinden können, hinter Betonpollern zwar, aber ansonsten "fast wie früher".
zum Beitrag13.11.2017 , 15:13 Uhr
Wer gegen die AfD ist, sollte ihr nicht durch eine Lex AfD und irgendwelche Verfahrenstricksereien durch die Hintertür nützen.
Dem "Nein" von Simone Schnase ist daher zuzustimmen.
zum Beitrag12.11.2017 , 01:34 Uhr
Bei der Installation geht es - ob das legitim ist oder nicht, sei dahingestellt - nicht darum, woher die Schüsse kamen, sie will vielmehr ganz allgemein ein Bild für die Leiden der Zivilbevölkerung im Krieg sein. Das haben auch die Pegida-Demonstranten in Dresden nicht verstanden bzw. nicht verstehen wollen, obwohl es eigentlich Wasser auf ihre Mühlen sein könnte.
Nebenbei, und irrelevant für die Installation: Die in Deutschland ausgestellten Busse sind nicht die Originale aus Aleppo.
zum Beitrag11.11.2017 , 18:44 Uhr
Was sind eigentlich Synonyme, Konnotationen, Sprachebenen,
könnte man sich fragen, wenn man eine Zeitung liest, laut der Stolpersteine 'geklaut' und Synagogen 'abgefackelt' http://www.taz.de/!5458910/ wurden.
zum Beitrag11.11.2017 , 18:19 Uhr
Unglaublich, das ist ja noch geistreicher als die letzte Kolumne zum Thema Kartoffel!
Wirklich beneidenswert, diese überbordende Kreativität - zusammen mit allen Freunden des tiefschürfend-feinsinnigen Humors freue ich mich schon auf die dritte Folge! Kleiner Tip: In der Weihnachtszeit läge es doch nahe, etwas zur Marzipankartoffel zu machen; vielleicht könnte man auch Kartoffelstempel thematisieren und damit die Bürokratie ins Lächerliche ziehen oder einen kritischen Seitenhieb auf ihre kartoffelnasigen Protagonisten anbringen.
In diesem Sinne: Bitte mehr davon, und keine Angst - langweilig wird es bestimmt nicht!
zum Beitrag11.11.2017 , 09:45 Uhr
"Der Muslim als Bündnispartner von Juden und Christen."
Als solcher vermarktet sich sehr durchsichtig der SPD-Fraktionsvorsitzende, im Artikel treffend als "Ich-AG" charakterisiert, und ein dauerhafter Platz in den Talk-Shows ist ihm damit sicher.
Was wird nach dem Vorschlag - nein: Vorstoß - zum Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkel-Ufer kommen? Natürlich viel Interessantes, ja Unverzichtbares, z.B. Talkshows, interkonfessionelle Gesprächskreise, Jugendarbeit, Denk- und Mahnmalpflege, Besuche mit Fototermin und wohlwollender Begleitung durch die Presse in diversen christlichen Kirchen, in Synagogen, in Reform- und anderen Moscheen, natürlich auch in einem buddhistischen oder sonstigen Tempel, bei Flüchtlingen, Alten, Kindern, Frauen usw. usf., alles garniert mit tapferer Verteidigung gegen Angriffe irgendwelcher politischen Gegner und sehr mutigen Stellungnahmen für und gegen dieses und jenes.
Wäre es nicht besser, er schriebe noch ein Buch und ginge wieder auf Lesereise?
zum Beitrag10.11.2017 , 08:47 Uhr
Lesenswerte Zusammenfassung zum Thema im SPIEGEL:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/polizeiakademie-berlin-der-ueberblick-zur-angeblichen-unterwanderung-a-1177273.html
zum Beitrag09.11.2017 , 01:55 Uhr
Das Argument mit Wahl- und Schnapskaufalter ist natürlich richtig. Ich wundere mich nur darüber, wie viele vollkommen auf den offenbar sakrosankten "Termin" 2030 fixiert sind, und jetzt auf die Grünen eindreschen.
zum Beitrag09.11.2017 , 00:21 Uhr
Diese Auffassung mag vollkommen ausreichen, wenn man z.B. auf der Frankfurter Buchmesse vor irgendeinem Stand Parolen skandieren möchte. Das Hannah Arendt Center agiert auf einer vollkommen anderen Ebene.
zum Beitrag08.11.2017 , 23:21 Uhr
Wirklich ein sehr empfehlenswerter Text, zur richtigen Einordnung sollte aber folgende Schilderung nicht ausgelassen werden https://www.gutenberg.org/files/24899/24899-h/24899-h.htm :
(...) und der Name ist ein Schimpfwort. Weiter, die ganze Gestalt jedes Menschen war damals rund, und der Rücken und die Seiten bildeten eine Kugel. Der Mensch hatte also vier Hände und vier Füße, zwei Gesichter drehten sich am Halse, und zwischen beiden Gesichtern stak ein Kopf, aber der Kopf hatte vier Ohren. Der Mensch besaß die Schamteile doppelt, und denkt den Vergleich für euch selbst aus: auch alles andere war demgemäß doppelt! Der Mensch ging zwar aufrecht wie heute, aber nach vorwärts und nach rückwärts, ganz wie es ihm gefiel. Und wenn er [29] laufen wollte, dann machte er's wie die Gaukler, die kopfüber Räder schlagen: er lief dann mit allen acht Gliedern, und so im Rade auf Händen und Füßen kam er allerdings schneller vorwärts als wir heute. Noch einmal, es gab einst drei Geschlechter, und das männliche hatte seinen Ursprung in der Sonne, (...)
zum Beitrag08.11.2017 , 15:43 Uhr
Informant worüber? Natürlich über den politischen Gegner, nämlich die radikale Rechte.
Roger Berkowitz https://medium.com/@arendt_center/an-open-letter-on-the-hannah-arendt-centers-inclusion-of-a-talk-by-marc-jongen-as-part-of-the-46390f0ddb9d : "Ich denke, es lohnt sich zu erklären, warum es wichtig ist, dass es mit dem Hannah Arendt Center einen Ort gibt, an dem wir Leuten wie Herrn Jongen zuhören und auf sie reagieren können, Leuten, mit denen wir ganz und gar nicht nicht übereinstimmen."
Es lohnt sich, den ganzen Text von Berkowitz zu lesen sowie auf der gleichen Seite die pointiertere Stellungnahme von Leon Bostein.
Beide argumentieren ganz im Sinne von Hannah Ahrendt.
zum Beitrag08.11.2017 , 09:09 Uhr
Dann aber gleichzeitig auch Altersklassen, denn ältere Athleten sind ja generell weniger leistungsfähig. Beim Basketball unbedingt Größenklassen, um die Benachteiligung kleinerer Sportler auszugleichen. Im Schach müßte man eigentlich Intelligenzklassen einführen, wobei die Messung äußerst schwierig und naturgemäß manipulationsanfällig wäre. Meine persönliche Hoffnung war immer die Einführung von Klassen bei Schönheitswettbewerben; beim Nachdenken darüber habe ich mir aber irreversibel die Stirn zerfurcht und mich daher jeder Chance beraubt.
zum Beitrag08.11.2017 , 07:15 Uhr
Müssen wir "jenen, die die Nation als Volkskörper definieren … ein Podium geben, um die Krise der Demokratien … 'zu verstehen'"?
Das hat Roger Berkowitz weder behauptet, noch war es seine Intention, und die Tatsache, dass das Zitat nicht übersetzt ist, ändert daran nichts. Berkowitz will etwas verstehen, deshalb lädt er einen Informanten ein, und zwar "ausgerechnet" ins Hannah Arendt Center, nach Meinung der Autorin offenbar ein Sakrileg.
Hannah Arendt würde sich schieflachen!
zum Beitrag08.11.2017 , 05:44 Uhr
Eine arglistige Täuschung kann vorliegen, wenn der Mieter beim Mietvertragsabschluss nicht offenlegt, dass er - und damit die Mietsache - "Anziehungspunkt" für politisch motivierte Gewalt sein könnte?
Zustände, von denen der Ku Klux Klan nur träumen kann!
zum Beitrag08.11.2017 , 01:23 Uhr
"Enddatum 2030"
Gleichgültig, wie man zu Verbrennungsmotoren, Kohlekraftwerken usw. und deren Abschaffung steht: Das sog. "Enddatum 2030" ist doch eh nur ein aus dem Ärmel geschüttelter Slogan, der sich halt besser anhört als 2028 oder 2034. Besser hätte sich natürlich 2020 gemacht oder 2050, aber ersteres liegt zu nahe und letzteres zu fern, um damit punkten zu können.
Glaubt wirklich irgendwer, ausgerechnet 2030 sei das alles entscheidende Jahr der Menschheitsgeschichte? Weltfremder geht's wirklich nicht.
zum Beitrag07.11.2017 , 01:40 Uhr
Ein lehrreicher Artikel für Bombenbauer der beschränkten Art.
Gibt's sonst noch ein paar Tips, am besten in "einfacher Sprache"?
zum Beitrag06.11.2017 , 09:57 Uhr
"Kritisch nahm Orkan Özdemir die Beschuldigungen ins Visier."
So sprach er dann von "muslimisch markierten Polizeianwärtern", von "personeller Diversityoffensive", von "empowert werden".
Das scheint mir weniger kritisch, als auf geradezu verrückte Weise unverständlich zu sein, ebenso wie die implizite und eindeutig falsche Behauptung, die "alteingesessenen Polizisten" seien "weiß", was – so könnte man vermuten – wohl heißen soll: irgendwie nicht-muslimisch homogen.
Die im Raum stehenden Vorwürfe besagen, dass Kriminelle bzw. Personen mit Kontakten ins kriminelle Milieu auf dem Weg in den Polizeidienst sind. Dies ist entweder falsch oder richtig. Özdemirs Ausführungen tragen zur Klärung nichts bei.
zum Beitrag06.11.2017 , 05:39 Uhr
Die Verwendung des NSU-Symbols 'Paulchen Panther' in Bild und Text ist in diesem Zusammenhang eine Morddrohung.
Auf das Ergebnis der strafrechtlichen Ermittlungen darf man gespannt sein, bitte darüber berichten.
zum Beitrag05.11.2017 , 14:57 Uhr
"Wenn der öffentliche Raum erst einmal anfängt zu verwahrlosen, dann geht es schnell bergab."
Der öffentliche Raum fängt nicht erst an zu verwahrlosen und bergab geht es schon seit längerem.
Abgesackte Autobahn und Berliner Flughafen: Wer soll sich denn über diese Lappalien noch aufregen und wozu!
Was interessiert, ist, dass die Einschläge näher kommen: Straßenkriminalität, Einbruchdiebstähle, Vandalismus. In wessen Haus oder Nachbarhaus wurde noch nicht eingebrochen, wer kennt niemanden, der nicht irgendwie von Straßenkriminaliät betroffen wäre, wer fühlt sich noch wohl in bzw. fährt überhaupt noch mit der U-Bahn, wer vermeidet nicht sicherheitshalber - bewusst oder unbewusst - zumindest abends bestimmte Ecken in seiner Stadt und in seinem Viertel, wer hat noch nicht die Zunahme von Vermüllung, Verwahrlosung und Vandalismus bemerkt?
Ursache sollen laut Kolumne Sparzwänge und Schuldenbremse sein, d.h. im Umkehrschluss, mit mehr Geld - die Steuereinnahmen "sprudeln" ja - ließe sich die Entwicklung aufhalten. Schön wär's!
zum Beitrag05.11.2017 , 10:48 Uhr
"'Ältere Feministin' war ein abschätziges Wortpaar, gemünzt auf eine ideologisch Stehengebliebene."
Das habe ich so gar nicht in Erinnerung - es klingt eigentlich eher nach dem betulichen Sprachgebrauch im erwähnten Frühstücksraum - ich höre seit jeher vielmehr Komposita wie Altfeministin, Altachtundsechzigerin, Althippie, Altlinke usw.
Insgesamt ein erschütternder Artikel über das Frausein: den Alten zur Mahnung, den Jungen zur Warnung, den Humorbegabten aber zur Erbauung.
zum Beitrag05.11.2017 , 10:17 Uhr
Pocken- und Polio- und andere Krankheitserreger dürfen ausgerottet werden, ohne dass ihnen jemand nachtrauert, ebenso Filzläuse, Kakerlaken, Mäuse, Ratten.
Aber beim Wolf machen irgendwelche Naturromantiker ein Riesentheater, wobei gerissene Nutztiere und die mögliche Gefährdung auch von Menschen nicht die geringste Rolle spielen. Warum eigentlich?
Dieser Speziesismus, d.h. die Diskrimierung (oder, im Fall des Wolfs, Bevorzugung) aufgrund der Artzugehörigkeit ist problematisch. Wölfe haben außerhalb von Tierschutzgebieten, ebenso wie Pockenerreger außerhalb von Labors, nichts zu suchen. Schießt sie ab!
zum Beitrag04.11.2017 , 14:42 Uhr
Wahrscheinlich bin ich zu blöde, aber aus dem Artikel werde ich nicht schlau, davon abgesehen, dass ich keinen Link zur Petition finde.
Erwähnt werden:
13,30€ Personengebühr pro Jahr,
0,50€ pro Kilo Restmüll (was ist Restmüll, und was fällt nicht unter Restmüll?),
0.25€ pro Kilo Bioabfall,
212,5 kg durchschnittlicher Anfall von Verpackungsmüll pro Kopf und Jahr.
Welche Kosten entstehen denn jetzt für einen beliebigen Beispielhaushalt, und wie viel Mehrkosten durch Windeln?
zum Beitrag04.11.2017 , 03:39 Uhr
Empfehlung: Klicken und vergleichen:
Montags in Dresden, Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Kk69kteJdVY
Triumph des Willens: https://www.youtube.com/watch?v=GHs2coAzLJ8
zum Beitrag03.11.2017 , 15:49 Uhr
"Stimmen gegen Pegida kommen in ihrem Film, ... keine zu Wort."
Ein Dokumentarfilm ist nicht deshalb schlecht, weil keine Gegenstimmen zu Wort kommen, er ist auch nicht notwendigerweise, wie es unten im ersten Kommentar heißt, ein "Propagandafilm".
Glücklicherweise entspricht nicht jeder Dokumentarfilm dem Muster "Deutschunterricht sechste Klasse, bloß nicht zu viel verlangen". Die Stellungnahme der Festivalleitung http://www.dok-leipzig.de/festival/festival-news
kann man nur unterstützen. Dass sie sich überhaupt derart rechtfertigen muss, ist ein Armutszeugnis für das intellektuelle Klima in Deutschland.
zum Beitrag03.11.2017 , 15:11 Uhr
Da das Justizsystem "keine Heilung, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung bringen kann" würde Melanie Brazzell nicht bei der Polizei anrufen:
Fürwahr, eine sehr konsequente, unter Umständen aber höchst unkluge Entscheidung.
Vielleicht sollte ich, weil ich dem Gesundheitssystem an sich kritisch gegenüberstehe, auch nicht zu Arzt oder Apotheke gehen, dazu fehlt mir aber die ideologische Festigkeit.
zum Beitrag01.11.2017 , 00:21 Uhr
Lenin, Mao, Ho Chi Minh (sonst noch wer?) werden von 1000en in ihren Glaskästen beglotzt; bei Hugo Chavez war das geplant, hat aber - tropische Hitze, Schlamperei usw. - nicht geklappt.
Prognose: Lenin bleibt erstmal. Einflussreiche Interessengruppen sorgen dafür, und irgendwelche Umfragen werden daran nichts ändern. Die Kosten von 1,5 Mio USD sind doch vergleichsweise lächerlich.
Sollte "Lenin" (die Mumie besteht schätzungsweise zu einen großen Teil aus Wachs und Kunststoff, der Rest ist schon lange im Müll) eines Tages dann doch beerdigt werden, wäre das ein Indikator für eine Zeitenwende in Russland.
zum Beitrag31.10.2017 , 23:26 Uhr
"Anne Frank" als Zugname ausgerechnet der Deutschen Bahn, das war sicher gut gemeint, müsste aber bei näherem Hinsehen jedem als unangemessen und taktlos erscheinen.
Auf der Website der Deutschen Bahn heißt es: "Jury wählte die Top-25-Namen für die anstehenden Zugtaufen aus. ... Bei der Namensgebung wird der Name der historischen Persönlichkeit zusammen mit einem Konterfei der jeweiligen Person beidseitig an den Enden des Zuges angebracht."
Man mag sich die "Zugtaufe" mit dem "Top Namen" Anne Frank gar nicht vorstellen (gibt's da Würstchen, Sekt und Musik?), den Zug mit dem ikonischen Foto auch nicht (vor der Urlaubsreise noch schnell ein Selfie mit dem Mordopfer gefällig, das dann problemlos bei Facebook und Instagramm gepostet werden kann, wir haben nämlich Wifi im ICE "Anne Frank").
Deutsche Bahn, wenn Du noch zu retten bist, ein dringender Appell: Finger weg!
zum Beitrag31.10.2017 , 15:20 Uhr
Sehr bedauerlich, wie auch das Verschwinden von Buchläden.
Eine Lösung sehe ich nicht und bin gleichzeitig selbst Teil des Problems: Auch ich kaufe weniger in kleinen Bio- oder Buchläden ein als früher.
zum Beitrag31.10.2017 , 12:37 Uhr
"Franz, Aigner und Martenstein sind selbstverständlich keine Nazis (...), aber sie spielen sich gern als Verteidiger der vermeintlich bedrängten Männer auf."
... sind keine Nazis, aber ...
Es ist ziemlich klar, was mit dieser ausgelutschten rhetorischen Figur bezweckt wird, und es wirft ein bezeichnendes Licht auf jeden, der sich dieses Argumentationsersatzes bedient.
zum Beitrag30.10.2017 , 23:58 Uhr
"Die Unterstellung aber, in schwulen Kreisen passiere ebenso viel von dem, wofür in Hollywood Harvey Weinstein am giftigsten steht, ist falsch."
Super, Jan Feddersen erklärt die schöne schwule Welt! Gut, dass Belege überflüssig sind, Behauptungen vollkommen ausreichen und das Anlegen von zweierlei Maß selbstverständlich ist.
zum Beitrag30.10.2017 , 14:25 Uhr
Flüster, flüster: Ein geheimnisvolles Blog, das geheim bleiben soll und deshalb hier "aus Anonymitätsgründen 'die Struwwelpetras'" genannt wird, verbreitet irgendetwas über Mithu Sanyal.
Geht's noch? Entweder klipp und klar schreiben, worum es geht, d.h. wer wo aus welchem Grund worüber bloggt und was daran gut / schlecht / falsch / richtig etc. ist, oder die Klappe halten.
Pst, pst: Dieses tolle Blog ist wirklich un-er-hört ...
zum Beitrag30.10.2017 , 05:33 Uhr
Ich griff über den Körper meiner schlafenden Begleiterin hinweg nach einer Wasserflasche, trank, stellte die Flasche zurück und schlief weiter.
Ein ganzes Drama in nur zwanzig Wörtern und jede Menge Raum für Interpretationen. Wer könnte bezweifeln, dass die Welt ein Irrenhaus ist?
zum Beitrag29.10.2017 , 07:24 Uhr
Möglich ist im Prinzip alles, wenn nicht jetzt, dann in der Zukunft.
Die genannten Faktoren wie Brachliegen von Kreativität, Ungleichheit, Perspektivlosigkeit, Altersmelancholie, historisches Wissen über Leichenberge etc., dazu Dinge wie politische Entscheidungen, Kriege, Wanderungsbewegungen etc., Einflüsse wie Klimawandel, Seuchen, Umweltkatastrophen etc., usw. usf. spielen natürlich eine Rolle, vorhersagen oder quantifizieren lassen sie sich nicht.
Fazit: Niemand kann in die Zukunft sehen. Ein rundes Jubiläum wie das der Oktoberrevolution ändert daran nichts.
zum Beitrag29.10.2017 , 01:59 Uhr
"Die AfD ist keine demokratische Partei."
Die AfD ist eine Partei, die demokratisch gewählt wurde.
Sie wird, wenn überhaupt, nur nach demokratischen Wahlen wieder in der Versenkung verschwinden. Wer das möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, warum die AfD gewählt wird; Hindenburg-Vergleiche, Trump-Bashing und anderes Schlaumeiertum helfen - wie man deutlich gesehen hat - nicht weiter.
zum Beitrag28.10.2017 , 15:32 Uhr
"Trotzdem diskutieren sie selbstkritisch, warum man in der Partei Arbeitern immer mehr traue."
Unverständlich: Hat man in der MPLD früher den Arbeitern etwa weniger oder gar nicht getraut?
zum Beitrag28.10.2017 , 15:13 Uhr
Tenor: Nach Jahren ohne ausreichende Betreuung fallen jetzt einzelne Obdachlose als aggressiv auf. Leute, die nur von der Globalisierung profitieren möchten, ohne sich mit den Nachteilen zu befassen, rufen nun nach Abschiebung.
Das ist alles nicht falsch, aber ein Detail - das, weswegen der Tiergarten und die dort lebenden Obdachlosen überhaupt in der Presse sind - wird nicht erwähnt:
Im Tiergarten wurde kürzlich eine Frau ermordet; der mutmaßliche Raubmörder war ein als gewalttätig bekannter Krimineller aus Tschetschenien, der - ebenso wie der Attentäter vom Weihnachtsmarkt - schon längst hätte abgeschoben sein sollen und können.
zum Beitrag27.10.2017 , 04:56 Uhr
Empfehlenswerter FAZ-Artikel zum Thema Antisemitismus an der Gemeinschaftsschule Berlin-Friedenau mit eingebettetem Arte-Video:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-arte-reportage-weil-du-jude-bist-15263065.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
zum Beitrag27.10.2017 , 03:26 Uhr
"Ehrenmorde, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung gehören in Deutschland leider immer noch zum Alltag vieler Frauen."
Was heißt hier eigentlich "immer noch"? Es handelt sich doch um relativ neue Phänomene, insofern wäre etwas wie "seit einiger Zeit" der richtige Ausdruck. Dieses "leider immer noch" klingt auch ein wenig danach, als ob ein Ende der bedauerlichen Situation in Sicht sei, wofür es aber keinerlei Anzeichen gibt.
zum Beitrag26.10.2017 , 07:42 Uhr
"Insbesondere bei Antisemitismus, der durch den Nahostkonflikt motiviert sei, fehle es in den Lehrerkollegien aber an Wissen – und damit auch an Mut, kompetent zu reagieren."
Eine ebenso beliebte wie unzureichende Erklärung, schlimmer: eine Ausrede für Feigheit. Es müsste doch auch in einen Lehrerkopf gehen, dass der Nahostkonflikt nicht als Entschuldigung für Gewalt herhalten kann, vielmehr braucht man über den Nahen Osten gar nichts zu wissen, um an der Schule "kompetent zu reagieren", d.h. sich vor die Opfer von antisemitischer Gewalt zu stellen.
zum Beitrag26.10.2017 , 04:26 Uhr
"Persiflage auf Tübkes Bauernkriegspanorama"
Was ist damit gemeint?
Danke!
zum Beitrag25.10.2017 , 17:35 Uhr
"zwei dezidiert linke Kolumnen, geschrieben von Frauen", schon bei der Formulierung kommt Freude auf!
Im Fall von Sibylle Berg ist mit etwas gutem Willen nachvollziehbar, warum der Autor den erwartbar öden Text als "links" ansieht. Was an dem deutlich unterhaltsameren Elaborat von Kryptokartoffel Hengameh Yaghoobifarah "dezidiert links" (oder meinetwegen rechts oder sonstwas) sein soll, ist erklärungsbedürftig: Vielleicht die ungeheuer mutige Rede von Bremsspuren in der Unterhose oder die entschiedene Distanzierung von der Dreckskultur?
zum Beitrag25.10.2017 , 10:14 Uhr
"Da sagte ein interessierter Mann zu mir: 'Warum trägst du denn eine Perlenkette? Eine Perlenkette macht dich alt.'"
Echt mal jetzt, ein Mann war interessiert, trotz oder wegen der Perlenkette? Und was passierte dann? Das will ich wissen, nicht irgendetwas über Schulterschmerzen, abzuwischende Kinderhintern, Schönheit von Hunden!
zum Beitrag25.10.2017 , 05:44 Uhr
"Nun heulen also alle so vermeintlich Libertären wieder doppelt laut auf: Ja, was soll das denn, werden sie fragen. Darf man denn noch nichtmal mehr zeigen, was man wählt?"
Habe ich etwas verpasst, heult irgendwer irgendwo "doppelt laut" auf? Und dann werden die "vermeintlich Libertären" auch noch blöde Fragen stellen, ach du meine Güte, ich mache mich auf Schlimmes gefasst!
Von rund 46 Millionen Wählern haben 42 Schwachköpfe u.U. gegen das Wahlgeheimnis verstoßen, schätzungsweise aus reiner Dummheit. Wenn sich die Strafbarkeit und die entsprechende Begründung vor der nächsten Wahl herumsprechen, werden es hoffentlich auch wieder weniger.
zum Beitrag24.10.2017 , 18:09 Uhr
Selten einen derart billianten Vorschlag gelesen! Die einfachsten Lösungen sind eben meistens die besten!
zum Beitrag24.10.2017 , 17:40 Uhr
"Ausführungen dazu, warum der Prophet Mohammed (auch) in den Krieg zog und warum der Islam dennoch eine Religion des Friedens und der Liebe ist, will keiner lesen."
Keiner will etwas über die "Religion des Friedens und der Liebe" lesen, das ist allerdings ebenso unverständlich wie empörend! Vielleicht könnte man diese Ausführungen zur Pflichtlektüre in Schulen machen (beispielsweise im Religions- oder Ethikunterricht) oder irgendwie im Fernsehen unterbringen; unter Umständen ließe sich über die Einkaufszentrale der öffentlichen Bibliotheken wenn nicht für Leser, dann wenigstens für Umsatz sorgen. Etwas aufgepeppt würde das Thema auch gut ankommen in "einfacher Sprache" als Fortsetzungsbuch in der taz, vielleicht mit netten Illustrationen in der Art von Kinderbibeln garniert, eine Überlegung wert wären auch die kinderleicht zu programmierenden und sehr ansprechenden Smartphone-Apps!
Kopf hoch, Hilal Sezgin, es gibt so viele Möglichkeiten, das wird schon werden, immerhin haben Sie "die Philosophin Iris Murdoch" auf Ihrer Seite.
zum Beitrag24.10.2017 , 11:34 Uhr
Besten Dank für den Hinweis auf indizierte Plattencover!
zum Beitrag24.10.2017 , 07:12 Uhr
"Nach dem Urteil malte Wegat eine Zeit lang Menschen ohne Kopf – aus Protest, dann hat sie auch damit aufgehört."
Es ist verständlich, dass die Eltern der Dargestellten vor Gericht gegangen sind, und es ist auch verständlich, dass die Malerin gegen das Urteil angeht und sich dabei als Kämpferin für die Kunstfreiheit sieht.
Was nervt, ist die endlos lange und wirre Rührstory, die in der taz daraus gemacht wird, das sich gerieren als Außenseiterin mit schlimmen Feinden in irgendeinem Schloß neben irgendeinem ostdeutschen Dorf, das Getue, jetzt nur noch Menschen ohne Kopf oder schließlich überhaupt nicht mehr zu malen, die Rede davon, die Malerin müsse sich mit ihrem Bild verstecken, um nur ein paar Details herauszugreifen.
Freundlicher Rat Nr. 1: Irgendwann ist auch mal gut, Frau Kohlhaas, Bild verkaufen und den schwarzen Peter weitergeben, und Ruhe ist. Freundlicher Rat Nr. 2: Einen sachlichen Artikel zu dem interessanten Thema würde gern gelesen, aber mit diesem unerträglichen Artikel bringt man niemanden dazu, eine Petition zu unterzeichenen.
zum Beitrag24.10.2017 , 01:28 Uhr
"Jedes Schulkind soll ab der dritten Klasse programmieren lernen, geht es nach der gemeinnützigen Calliope gGmbH."
Mit oder ohne Einflussnahme oder gar Federführung der Industrie, die Frage sollte zunächst doch sein: Was ist mit "programmieren lernen" eigentlich gemeint, und ist dieses Ziel überhaupt sinnvoll und wünschenswert?
zum Beitrag24.10.2017 , 01:13 Uhr
Mit dem Artikel stellt der Autor den von ihm geduzten - offensichtlich möchte er Verbundenheit zeigen - Adressaten, d.h. allen Parteien außer der AfD, ein niederschmetterndes Armutszeugnis aus.
Um im Stil des Artikels zu bleiben:
Gut gemacht, aber hör jetzt nicht auf! Sei fleißig, schreib eine Fortsetzung!
zum Beitrag23.10.2017 , 01:45 Uhr
"Das Gerät soll in allen Schulfächern einsetzbar sein, zum Beispiel, um einen Schrittzähler für den Sportunterricht zu programmieren."
Schrittzähler für den Sportunterricht, darauf muss man erstmal kommen. Ein weiteres Beispiel, das immer zum Thema "in allen Schulfächern einsetzbar" genannt wird (kein Witz): Ein Farbsensor, mit dem im Kunstunterricht die Farben in einem Kunstwerk gezählt werden können - so kreativ können Technokraten beim Marketing sein!
Calliope ist eine geniale Geschäftsidee, selbstverständlich unverzichtbar und uneigennützig, vorangetrieben von "Ehrenamtlichen" und irgendwelchen Seilschaften in Politik und Wirtschaft, in sog. Pilotprojekten implementiert von Leuten, die bestenfalls naiv sind.
zum Beitrag22.10.2017 , 14:29 Uhr
"Lieber Bremsspuren in der Unterhose und ein erhöhtes Risiko für Geschlechtskrankheiten verteidigen als ein islamisches Klo im Kölner Bürgerhaus zulassen." Dieser Satz ist in jeder Beziehung genial!
"Islamisches Klo", har, har! Religion kann wirklich Spaß machen, aber die Toilettenstory ist ein klein wenig zu kurz gegriffen:
Um ländliche Teile Chinas kulturell einzubeziehen (Bevölkerung immerhin ein Vielfaches der deutschen), könnte man - so mein Vorschlag - zusätzlich noch eine Reihe Hockklos ohne Zwischenwände installieren.
Bloß: Kein in Deutschland lebender Chinese würde sich für diesen Schwachsinn interessieren, ebensowenig wie für chinesische Feiertage, chinesische Kantinenkost, chinesische Tempel usw. Genauso, wie er sich nicht über anderer Leute Bremsspuren in der Unterhose ereifern und irgendeinen Schwachsinn über Geschlechtskrankheiten glauben würde. Chinesen kratzt übrigens auch nicht, was andere Leute essen oder wie ihr eigenes Essen in deutschen Chinarestaurants zubereitet wird. Kurz gesagt: Es handelt sich um unverbiesterte und unkomplizierte Leute und nette Nachbarn.
zum Beitrag21.10.2017 , 13:38 Uhr
Ihre, d.h. der AfD, "Kernklientel besteht aus Angestellten und kleinen Selbstständigen, sagt die Forschung."
Auf welche Studie bezieht sich das (falls mit "Forschung" nicht das Über-den-Daumen-Peilen von ARD/Schönenborn o.ä. gemeint ist)?
Herzlichen Dank im Voraus!
zum Beitrag21.10.2017 , 11:20 Uhr
"Wir verneigen uns vor Thomas Winkelmann, dem Vorkämpfer für die Befreiung aus der Knechtschaft der Lohnarbeit!"
Noch ist nicht alles verloren, denn es gibt sie noch, die wahren Helden. Ehre wem Ehre gebührt - auch ich verneige mich! Thomas Winkelmann, du bist ein großer Deutscher, ein vorbildlicher Europäer, ein überzeugter Transatlantiker und nicht zuletzt ein kämpferischer Arbeitsloser und Vorbild für Millionen Leidensgenossen! Segne uns und bitte für uns, Thomas, zeig uns den Weg zum Grundeinkommen, erlaub uns, Dir zu folgen und zu Dir aufzuschauen!
zum Beitrag21.10.2017 , 10:55 Uhr
Genau so ist es!
zum Beitrag20.10.2017 , 10:45 Uhr
"Wozu Maschinen vielleicht in zehn Jahren fähig sind, lässt sich ohnehin schwer voraussagen."
Hätte ich jetzt nicht gedacht! Bei neun Jahren ist die Vorhersage aber vermutlich leichter, richtig?
zum Beitrag20.10.2017 , 03:00 Uhr
"Legen Sie die Taten in allen Einzelheiten offen!" (Bundesspräsident Steinmeier an die RAF-Mitglieder)
Gleiches fordern aus verschiedenen Gründen alle möglichen Leute, jetzt auch Frank-Walter "Worthülse" Steinmeier, und das ausgerechnet mit Verweis auf Rückgrat und NSU.
Wenn Sie das Rückgrat besitzen, Herr Steinmeier, das Sie bei anderen Leuten vermissen, dann reden Sie, und zwar über Dinge, die weniger als 40 Jahre zurückliegen, beispielsweise über die Vertuschungen im Zusammenhang mit dem NSU und so weiter!
zum Beitrag18.10.2017 , 09:34 Uhr
Hier wird versucht, Empathie und Rassismus in Twitter-Einheiten, vielleicht auch in Facebook-likes und Ähnlichem zu quantifizieren. Eine sehr interessante Idee, aber man müsste doch genauer hinschauen, als der einzelne Twitter-Benutzer das vermag.
Mal ganz abgesehen von Problemen der Messbarkeit: Dass mit größerer Entfernung (geographisch, sozial, national) die persönliche Betroffenheit abnimmt, gilt wahrscheinlich überall auf der Welt. Das mag man bedauern, es kann aber gar nicht anders sein.
zum Beitrag17.10.2017 , 06:52 Uhr
"Die Frankfurter Buchmesse des Jahres 2017 lieferte nicht gerade überzeugende Argumente für die These, die Linken seien die Klügeren."
Hat in letzter Zeit irgendwer diese These über "die Linken" ernsthaft - das heißt anders als im eigenen Oberstübchen - vertreten? Und klüger als wer wären diese "Klügeren"? Klüger als "die Rechten", klüger als die Nicht"linken", klüger als die durchschnittlichen Focus-Leser, … ?
zum Beitrag16.10.2017 , 14:39 Uhr
"Die Erzählung wird zunehmend kursorisch und manchmal sogar banal, weil die Ereignisse keinen unmittelbaren Bezug mehr zu ihr selbst", d.h. zur Autorin haben.
Das dürfte bei einigen autobiographischen Texten so sein. Je näher das Erzählte an der Gegenwart ist, umso zerfaserter und banaler kommt die Erzählung vergleichsweise daher, weil die interpretierende Rückschau fehlt. Vielleicht hätte das Buch gewonnen, wenn die Schilderung nur bis ca. 1992 gegangen wäre, wobei das zunehmend Kursorische für manche Leser unter Umständen als zur Authentiziät beitragend gewürdigt wird.
Sehr treffend und amüsant ist der Hinweis auf die wirklich grauenhaften Goldmann-Umschläge.
zum Beitrag16.10.2017 , 11:52 Uhr
"Nach dem Grundgesetz sind Doppelbestrafungen aber verboten. Wenn im Nachhinein weitere Beweise auftauchen, ist das Pech."
Pech für uns und die potentiellen Opfer des Islamischen Staats, Glück für IS-Mitglied Harry Sarfo, der – anders als die vom Islamischen Staat gequälten und ermordeten Menschen - von formalen Gründen profitiert.
zum Beitrag16.10.2017 , 09:30 Uhr
Es gab und gibt in Deutschland keine muslimischen Feiertage, ebensowenig wie es jüdische, buddhistische, hinduistische, christlich-orthodoxe und sonstige religiöse Feiertage gibt. Der Ruf nach zusätzlichen – in der Regel muslimischen - Feiertagen, ob er jetzt als Aufforderung, Denkanstoß, Diskussionsbeitrag, Anregung, Kommentar oder was auch immer daherkommt, ist durchsichtige Wichtigtuerei.
Es dürfte jedem klar sein, dass Feiertage nicht beliebig vermehrt werden können, weshalb es in dieser Frage auch keine wie auch immer definierte "Gerechtigkeit" geben kann, es sei denn durch die generelle Abschaffung aller christlichen Feiertage bzw. ersatzweise – wie das gelegentlich gefordert wird - durch deren Umbenennung (z.B. Winterfest und Lichterfest für Weihnachten und Sankt-Martins-Tag).
(Aus Paritätsgründen dürfte man im Fall zusätzlich festgelegter religiöser Feiertage keinesfalls die des Pastafarianismus https://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster#Feiertage_und_Feste
vergessen)
zum Beitrag15.10.2017 , 12:24 Uhr
Sexuelle Übergriffe und Gewalt treffen also auf "augenzwinkerndes Verständnis (...) - es sei denn, sie werden von Migranten verübt".
Das hat zwar mit Weinstein nichts zu tun, ist aber eine interessante Beobachtung!
Könnten Sie zum besseren Verständnis vielleicht ein paar Beispiele für Sexualstraftaten geben, die nur deshalb nicht auf Verständnis gestoßen sind, weil sie von Migranten verübt wurden? Besten Dank im Voraus!
zum Beitrag15.10.2017 , 11:50 Uhr
Interessante These: Durch bewusst unrealistische Forderungen Aufmerksamkeit erzielen, auf diesem Umweg auch Erfolge und daher unter Umständen Positionierung für Höreres, das alles um den Preis, bei manchen als Populist dazustehen.
Von Dassel ist sicher nicht der einzige (Grüne) Politiker, der auf dieser Schiene fährt.
Vielleicht ist das verwerflich, vielleicht funktioniert Politik so.
zum Beitrag15.10.2017 , 02:35 Uhr
Die Rechtschreibung ist absurd, antiquiert und überkompliziert, macht den Sprachwandel nicht mit, dient als Distinkionsmerkmal und Unterdrückungsinstrument der herrschenden Klasse über die Ungebildeten, ...
Das sind Argumente, die immer wieder auftauchen. Zugrundeliegender Wunsch: Es müsste ein Schriftsystem geben, das problemlos fehlerfrei handhabbar ist, das von allen leicht zu erlernen und insofern gerechter wäre. Für das Deutsche wäre dafür dieses und jenes zu reformieren, in anderen Sprachen halt auch.
Ein solches "einfaches", von "allen" "leicht" erlernbares und daher "gerechtes" Schriftsystem kann und wird es nie geben.
Blick über den Tellerrand: Warum funktioniert eigentlich die im Vergleich zum Deutschen relativ komplizierte englische Orthographie ohne staatliche Eingriffe so gut, auch wenn sie von manchen nur mit Schwierigkeiten erlernt wird?
zum Beitrag15.10.2017 , 02:25 Uhr
"Das hat sich Achim Bergmann sicherlich anders vorgestellt."
Das ist bestimmt richtig, trotzdem verstehe ich die unangemessen flapsige Einleitung nicht.
Die UBahntreppe heruntergetreten, belästigt, überfallen, zusammengeschlagen, ... : Den Heimweg hatte sich das Opfer "sicherlich anders vorgestellt". Nun ja!
zum Beitrag14.10.2017 , 10:00 Uhr
"Müssen die Grünen ehrlicher sein?" Das ist eine einfache ja/nein-Frage, die dann so ausgeführt wird, dass die Parteiführung der Grünen in Wirklichkeit "auch nicht möchte, das hunderttausende arme und schlecht qualifizierte Menschen aus Afrika nach Deutschland kommen", dies aber nicht ehrlich sage.
Hat Jamila Schäfer auf diese Frage mit JA oder NEIN plus anschließender Begründung geantwortet? Ich denke nicht, oder bringe ich da wirklich "alles völlig durcheinander"?
zum Beitrag14.10.2017 , 09:31 Uhr
"Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind erheblich."
So ist es. Umso erstaunlicher, dass Spitzenreiter Bayern im ganzen Artikel nicht vorkommt.
zum Beitrag13.10.2017 , 13:43 Uhr
"Die Erkenntnisse, die unsere Sicherheitsbehörden bisher gewonnen haben, deuten nicht auf einen terroristischen Hintergrund, sondern auf ein kriminelles Milieu, aber die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, so dass ich eine abschließende Beurteilung dieser Ereignisse jetzt nicht vornehmen kann." Tagesschau vom 10.06.2004, 20:00 Uhr (zitiert nach Stefan Aust/Dirk Laabs: Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU, 2014)
Was die Presse aus dieser Äußerung, die teilweise wie bei Aust als EIN Satz zitiert wird, teilweise als ZWEI Sätze (dann mit einem Punkt vor "Aber"), gemacht hat, ist gut dokumentiert – die zweite Hälfte fiel gelegentlich unter den Tisch - (vgl. Bundestagsdrucksache 17/14600), steht aber hier nicht zur Debatte
Dass die taz Schilys Verlautbarung nicht als Einheit zitiert, sondern durchsichtigerweise mit der Konstruktion "Nachsatz:" trennt, ist ebenso überflüssig wie billig, ganz im Gegensatz zu Daimagülers geschickter Argumentation mit der "Scheinobjektivität" der von Schily nachgeschobenen Einschränkung.
zum Beitrag13.10.2017 , 08:46 Uhr
taz: "Müssen die Grünen ehrlicher sein? Die Wahrheit ist doch, dass Ihre Parteiführung auch nicht möchte, das hunderttausende arme und schlecht qualifizierte Menschen aus Afrika nach Deutschland kommen."
Bezeichnenderweise antwortet Jamila Schäfer nicht wirklich, sondern schwadroniert routiniert über "menschenrechtsorientierte Flüchtlingspolitik". Vielleicht haben sie und ihre Freunde bei der Grünen Jugend wenigstens im Stillen eine Antwort, vielleicht glauben sie aber schon selbst, dass alles, was in einem Interview durchgeht, vollkommen ausreicht.
zum Beitrag13.10.2017 , 02:18 Uhr
Dass Houellebecq "mit keinem Wort auf den Vorwurf einging, 'Unterwerfung' sei ein 'Geschenk für Marine Le Pen' gewesen (...) ist ein Versäumnis."
Es ist kein Versäumnis, sondern ein Zeichen von Intelligenz, nicht auf billige "Vorwürfe" (Muster: "blabla, aber nützt das nicht der falschen Seite, blabla") einzugehen.
zum Beitrag13.10.2017 , 02:00 Uhr
"Wer behauptet, der Anschlag auf dem Breitscheidplatz hätte verhindert werden können, macht es sich zu leicht – und bahnt den Weg für eine Law-and-Order-Politik."
Es ist umgekehrt: Wer - wie der Autor - behauptet, der Anschlag auf dem Breitscheidplatz hätte nicht verhindert werden können, oder "nur durch beinharte Law-and-Order-Politik", macht es sich zu leicht.
Es braucht keine "grundsätzliche Einschränkung der Freiheitsrechte", um einen bei Polizei und Behörden bekannten vorbestraften tunesischen Kriminellen daran zu hindern, sich unter 14 Identitäten in Deutschland aufzuhalten. Und auch die Aufstellung von Betonpollern rund um den Weihnachtsmarkt hätte sich machen lassen und wäre in der damaligen Bedrohungslage angemessen gewesen.
Empfehlenswerter Artikel zu Anis Amri hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Anis_Amri
zum Beitrag11.10.2017 , 07:24 Uhr
Die Mutter des Angeklagten ist "eine Frau mit kurzen blondierten Haaren und hohen Lederstiefeln".
Was kann ich daraus schließen? Verprollte Verhältnisse und bildungsfernes Milieu? Bessere Kreise, in denen man Wert auf modisches Aussehen legt?
Für den hausflurpinkelnden Sohn gilt wohl ersteres, aber aus welchen Sphären kommt die weinende Mutter ins Gericht gestiefelt? Die Lage ist rätselhaft.
Der Leser ist enttäuscht und schlägt betroffen / die tageszeitung zu und alle Fragen offen.
zum Beitrag09.10.2017 , 18:10 Uhr
"Aufgeregte Debatte nach dem Mord"
Vollkommen unverständlich! Als bisheriger Höhepunkt zunehmender Verwahrlosung und sichtbaren Kontrollverlusts - deutlich für jeden, der den Umkreis des Schleusenkrugs passiert - geschieht ein Mord im Tiergarten, in dessen Folge die Debatte merkwürdigerweis"aufgeregt" wird.
Empfehlung: Schnauze halten, keinesfalls eine "aufgeregte Debatte" befördern, und weitermachen wie bisher.
Denn Mordopfer Susanne F. (60) ist nur ein bedauerlicher Kollateralschaden, wenn nicht gar reiner Zufallstreffer, besser Schwamm drüber; zu vermeiden sind in jedem Fall "populistische Töne, die eher rassistische Ressentiments am rechten Rand schüren".
zum Beitrag09.10.2017 , 10:54 Uhr
Eine 50 Jahre alte Eloge von Fidel Castro als Beleg für die Größe Che Guevaras zu zitieren, ist einigermaßen mitleiderregend.
Einen realistischeren Blick auf Guevara und Kuba bieten die Schriften von Jacobo Machover, auf Deutsch erschienen z.B.: Che Guevara – Die andere Seite. Aus dem Französischen von Hainer Kober. Wolbern-Verlag, Potsdam 2008. Dazu gibt es einen Artikel in Jungle World:
https://jungle.world/artikel/2008/35/22537.html
zum Beitrag08.10.2017 , 14:29 Uhr
Zu einem verwandten Thema in der FAZ: "Drohende Folter: Ehemalige Taliban könnten Schutz in Deutschland bekommen"
http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/bamf-ex-taliban-koennten-schutz-in-deutschland-erhalten-14989777.html
zum Beitrag07.10.2017 , 13:05 Uhr
Das Verstehenwollen und -können ist so eine Sache, gut erkannt. Vergleichen Sie doch mal die Ausführungen von Karin Göring-Eckardt mit dem Text von Anatol Stefanowitsch zum gleichen Thema:
http://www.taz.de/Kommentar-Gruener-Heimatbegriff/!5450730/
Unabhängig davon, ob man die Meinung des Autors teilt, erkennt man - im Gegensatz zum Geplapper von Göring-Eckardt - eine Argumentation, wird nicht von sinnlosen Phrasen genervt und liest den Text mit Gewinn.
zum Beitrag06.10.2017 , 03:45 Uhr
"Gerade für eine offene Gesellschaft ist es wichtig, dass sie Halt bietet."
Schon der erste Satz ist ein sinnfreier Gemeinplatz, und so geht es dann weiter bis zum Schluss:
"... für ein Land, das europäisch bleibt, das ökologischer, sozialer und noch weltoffener wird."
Routinierter Redenstil, Applaus vom Parteivolk wäre sicher. In fünf Minuten aus dem Ärmel geschüttelt, nach fünf Minuten vergessen. Wer will diesen Stuss lesen?
zum Beitrag05.10.2017 , 16:25 Uhr
"Wird Heimat zu einem politischen Begriff, wird es gefährlich, denn dann wird Heimat etwas, das durch die bedroht ist, die ein Zuhause suchen."
Nach dem gleichen Muster lassen sich beliebig viele Sätze bilden. Mit anderen Worten: Jeder Begriff kann politisch umgedeutet werden.
Bertold Brecht: "Wer in unserer Zeit statt 'Volk' Bevölkerung ... sagt, unterstützt schon viele Lügen nicht. Er nimmt den Wörtern ihre faule Mystik." Was hätte wohl Sprachberater Brecht den Grünen anstelle von "Heimat" angeraten, und was empfiehlt unser Kommentator, um der "faulen Mystik" des Wortes zu entgehen?
zum Beitrag05.10.2017 , 07:24 Uhr
"Daraufhin lieferten sich Grüne Heimatskeptiker und -fans auf Twitter einen Schaukampf"
Schaukampf ist die richtige Bezeichnung für diese anspruchslose "Debatte".
Warum in einem Text über Heimat unvermittelt von "Vaterlandsliebe und Patriotismus" die Rede ist erschließt sich mir nicht.
zum Beitrag04.10.2017 , 08:53 Uhr
"Schulz verdient Respekt"
Wofür denn, oder habe ich etwas überlesen?
zum Beitrag04.10.2017 , 05:45 Uhr
"Die Autorin skandalisiert etwas …". Hä?
Die Autorin macht auf weitere dubiose Vorgänge im an dubiosen Vorgängen nicht gerade armen Wollepark aufmerksam, unverständlich, was es daran auszusetzen gibt.
zum Beitrag30.09.2017 , 13:41 Uhr
Es wäre angemessen, sprachlich zu unterscheiden zwischen "die Linke" und "die Linkspartei"; es handelt sich hier nicht um Synonyme.
Vielleicht in Zukunft? Danke!
zum Beitrag30.09.2017 , 05:34 Uhr
"Wirklich regieren soll die AfD nicht, sagen viele in der Lausitz. Die Partei müsse aber mitreden und anderen 'auf die Finger kloppen'."
Die Frage ist, wie viele sind "viele" von 42,4% Zweitstimmen für die AfD in Großdubrau (Wahlbeteiligung dort mit 67,8% relativ gering), d.h. wie viele AfD-Wähler wählen die Partei quasi als Hecht im Karpfenteich. (Im gesamten Wahlkreis 156, Bautzen I, erzielt die AfD 32,8% bei einer Wahlbeteiligung von 75,4%.)
zum Beitrag30.09.2017 , 03:43 Uhr
"Punk ist alt geworden, obwohl seine Protagonisten nie alt werden wollten."
Festgestellt sei: KUNST - also auch Punk - ALTERT NICHT!
(Alfi Steinau schon, sonst würde er sich nicht in einem Zeitungsartikel verwursten lassen, aber vielleicht wollte er nur jemandem einen Gefallen tun.)
zum Beitrag30.09.2017 , 03:14 Uhr
Es ging Hugh Hefner "um ein liberales Lebensgefühl"
Danke für den Hinweis auf dieses wahrhaft edle Motiv, auch wenn die Formulierung direkt aus der PR-Abteilung des "Playboy" kommen könnte.
Die taz - bislang zwei Artikel zum Tod Hefners - ist mit ihrer bahnbrechenden Einsicht übrigens nicht allein: "'Playboy' was liberal in the classical sense" (so in der nicht uninteressanten Eloge bei "Breitbart News")
zum Beitrag29.09.2017 , 12:33 Uhr
Thanks for the link!
zum Beitrag29.09.2017 , 05:44 Uhr
Wirklich dumm gelaufen, Andrea Nahles!
Das beifallheischend aufgesagte Sprüchlein hat sich unerwartet als Bumerang erwiesen. Schwer zu sagen, warum. An anderer Stelle, zu anderer Zeit oder von einer anderen Figur abgesondert wäre es bestenfalls der Knaller gewesen oder schlimmstenfalls unbeachtet verpufft.
Anbiederung ist manchmal halt ein schwieriges Geschäft. Aber keine Sorge wegen dieser unwichtigen und schnell vergessenen Kleinigkeit, Frau Nahles, das wird schon wieder!
zum Beitrag28.09.2017 , 18:26 Uhr
"Angeblich schulden die Deutschen den Polen gigantische Summen für die Zerstörungen und Morde im Zweiten Weltkrieg."
Will der Artikel das Gegenteil beweisen? Warum sind die in "Polens rechte(n) Medien" gehandelten Zahlen "phantastisch"? Worüber ereifern sich die Schreiber im Forum? Ist mit den Reparationen aus der SBZ, dem Londoner Abkommen, der Vertagung der Reparationsfrage auf den Zeitpunkt eines nie geschlossenen Friedensvertrags alles zur allseitigen Zufriedenheit erledigt? Ist es wirklich so verwunderlich, dass immer mal wieder jemand Entschädigungen vom NS-Nachfolgestaat verlangt bzw. mit der NS-Geschichte sein eigenes Süppchen kochen will?
Natürlich ist die derzeitige Kampagne ein leicht durchschaubares Manöver. Darüber könnte man aber sachlich berichten und im Forum sachlich diskutieren.
zum Beitrag28.09.2017 , 09:50 Uhr
Grenzkontrollen sind "ein Zeichen des Misstrauens" zwischen europäischen Staaten?
Ein bisschen sehr weit hergeholt. Sie sind eine Polizeimaßnahme, mit der vielleicht das eine oder andere Terror- oder Kriminalitätsopfer verhindert werden kann bzw. in der Vergangenheit hätte verhindert werden können. Ob die Kontrollen "ein Zugeständnis an die Rechtspopulisten" und "ein Geschenk für ihre zukünftigen Kampagnen" sind, sei dahingestellt, sollte aber gleichgültig sein.
zum Beitrag27.09.2017 , 00:21 Uhr
Bis zu 108.000 Briefwähler, d.h. bis zu 17% stecken ihren Wahlzettel zum Volksentscheid Tegel in den falschen Umschlag; genaueres weiß man nicht, denn in manchen Wahllokalen werden diese Wahlzettel als ungültig, in anderen gar nicht gezählt.
Wenn das so stimmt, ist doch wirklich Hopfen und Malz verloren.
zum Beitrag26.09.2017 , 17:07 Uhr
Trittin ist laut Artikel "linksgrün", "wichtiger Player", "Profi mit viel Erfahrung". Das ist doch ganz offensichtlich peinliches und sinnloses Geschwätz, ebenso wie die Rede von irgendwelchen "klugen, toughen und jungen Frauen" im "Sondierungsteam".
Wer ein paar Gründe für das schlechte Abschneiden der Grünen bei den Bundestagswahlen erfahren will, sollte sich den Artikel und seine Sprache genauer ansehen: Es ist genau diese abschreckende Art von Gelabere, diese stromlinienförmige Weltsicht, die selbst ehemalige Grünenwähler nicht mehr hinzunehmen bereit sind.
zum Beitrag26.09.2017 , 01:31 Uhr
"Möglicherweise hätte die AfD im Osten nicht so gut abgeschnitten, wären die Ostdeutschen ernster genommen worden, hätte man ihnen mehr Respekt entgegengebracht."
Ernst genommen wird niemand, ebensowenig, wie irgendwem Respekt entgegengebracht wird. Ernstnehmen und Respekt kann man aber heucheln, man kann es sich auch einbilden. Warum das - beispielsweise für die großen Parteien, beispielsweise für die AfD, beispielsweise für die Linkspartei samt Vorgängerparteien, beispielsweise für das politische System insgesamt - im Westen anders funktioniert als im Osten, ist eine interessante Frage.
zum Beitrag25.09.2017 , 15:36 Uhr
"Die AfD wird nichts ändern können, ihr gemeinsamer Hass ist solitär und einer von Verzweifelten."
Das sagt sich so, mag für manchen sogar geistreich klingen, ist aber nur ein schwacher Trost für das nächste Opfer irgendwelcher hasserfüllter Schläger, die nach der Bundestagswahl meinen, jetzt endlich oben zu schwimmen.
Kein gutes Leben für Rechte, sondern "ein anstrengendes-gesinnungsethisches"? Ist dieser Satz ein komplizierterer Druckfehler, ein Witz oder die ernst gemeinte Pointe des Artikels? Wie dem auch sei, auch ein lässiges "fuck them all" trägt wie der Rest der Ausführungen wenig zur Klärung des Phänomens AfD bei.
zum Beitrag24.09.2017 , 15:40 Uhr
Etwa zehn Prozent der Stimmen für rechts "bedeuten nämlich zugleich, dass etwa 90 Prozent der Wählerinnen und Wähler den Rechten ihre Stimme eben nicht gegeben haben."
Ich weiß nicht, wie oft ich diesen tiefschürfenden Gedanken schon in verschiedenen Varianten gelesen habe. Trotzdem besten Dank für die immer wieder instruktive Nachhilfe in Prozentrechnung, die mir auch diesmal wieder einen vollkommen neuen Blick auf die Wahlergebnisse eröffnet.
zum Beitrag16.09.2017 , 13:21 Uhr
"Die Angst der jungen Frau ernst zu nehmen, ist richtig und wichtig, ihre Gleichsetzung von lebenden Menschen mit Behinderung und Föten ist falsch."
Das ist doch sinnlose Wortklauberei: Selbstverständlich weiß Frau Dedreux, dass sie nicht mehr abgetrieben werden kann. Was sie meinte, war ganz offensichtlich, dass sie im Fetalstadium nicht hätte abgetrieben werden wollen und froh ist, zu leben. Ihre "missverständliche" Formulierung wörtlich zu nehmen, nur weil es in den Artikel passt, ist schlicht unredlich.
zum Beitrag16.09.2017 , 09:00 Uhr
"Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern kann man in Deutschland zu jeder Tageszeit Alkohol kaufen."
Eine mir unverständliche Formulierung, denn das kann man doch in den meisten EU-Ländern auch.
Absurde Ausnahmeregelungen haben z.B. Irland und noch-EU-Mitglied Vereinigtes Königreich, wo man grob gesagt (die genauen Regelungen sind ziemlich ausführlich und beziehen sich auf Wochen- und Feiertage) von Mitternacht bis 10:00 keinen Alkohol kaufen kann - gibt es dort weniger alkoholbedingte Todesfälle und Krankheiten?
Worauf will der Artikel eigentlich hinaus?
zum Beitrag16.09.2017 , 02:04 Uhr
"Derlei Vorwürfe sind ungerecht und platt."
Geistreiche Argumentation, schönen Dank. So macht Staatsbürgerkunde Spaß!
zum Beitrag16.09.2017 , 00:58 Uhr
"Das ist ihr Ideal: vorbereiten und einfädeln, absichern und abhaken."
Gut beobachtet, nicht nur bei Katrin Göring-Eckardt. So schlängelt man sich durch und mit etwas Glück sitzt man demnächst sogar 6 Jahre im Parlament.
Die launigen Einlagen von Whiskey, Twingo usw., mit denen der Artikel aufwartet, machen solche Leute auch nicht sympathischer.
zum Beitrag15.09.2017 , 11:14 Uhr
Das darf doch nicht wahr sein!
Soll das heißen, dass halb Deutschland die ganze Nacht umsonst wachgelegen hat, um mental an Leserbriefen gegen das unverantwortliche demokratieverachtende Schwein Jochen Rödder zu feilen, und jetzt ist sogar sein Pseudonym Martin Kaul falsch?
Es ist langsam an der Zeit, sämtliche vom Bundestag alimentierten Spaßparteien zu verbieten!
zum Beitrag15.09.2017 , 03:42 Uhr
Nach Verlängerung der Legislaturperioden der meisten deutschen Landtage von 4 auf 5 Jahre ab den 90er-Jahren ist nun mit ähnlichen "Argumenten" selbiges für den Bundestag geplant.
Eine feine Sache für die Abgeordneten, aber wirklich ausschließlich für diese.
Die einzig sinnvolle Veränderung wäre eine Begrenzung der Amtszeit des Bundeskanzlers auf zwei Legislaturperioden, also auf 8 Jahre.
zum Beitrag13.09.2017 , 09:59 Uhr
Interessante Argumentation, besten Dank!
Verständnisfrage: Gehen sowohl die Erst- als auch die Zweitstimme an Die Partei?
zum Beitrag12.09.2017 , 00:57 Uhr
http://www.taz.de/Studie-zu-kuenstlicher-Intelligenz/!5443292/
"Eine Studie sagt, ein Computer könne die sexuelle Orientierung eines Menschen an seinem Gesicht erkennen. Ist das wirklich so einfach?"
Einfach ist nichts, und das wird in der Studie, in der ausführlich und kritisch auf Methodologie, Aussagekraft, Grenzen etc. eingegangen wird, auch nicht behauptet.
Preprint hier: https://psyarxiv.com/hv28a/
Die Lektüre lohnt sich auch im Hinblick darauf, wie bento, taz usw. ihre Artikel stricken.
zum Beitrag08.09.2017 , 15:24 Uhr
Heuchler, welche die von ihnen (mit)verantworteten Probleme der staatlichen Schulen leugnen oder beschönigen, aber gleichzeitig ihre eigenen Kinder lieber auf Privatschulen schicken, gab und gibt es überall; SPD-Ministerpräsidentin Schwesigs Doppelmoral ist insofern nichts Besonderes.
Die lächerliche Begründung mit dem kürzeren Schulweg, das Geschwafel, es sei eine persönliche Entscheidung, das primitive Ablenkungsmanöver, man solle Privatschulen und staatliche Schulen nicht gegeneinander ausspielen, sprechen für sich selbst, ebenso wie die Tatsache, dass Frau Schwesig die Anfrage der taz unbeantwortet ließ.
zum Beitrag08.09.2017 , 10:38 Uhr
Der einzige Artikel zu "Finis Germania", der wirklich etwas Neues bringt; besten Dank dafür.
zum Beitrag07.09.2017 , 10:23 Uhr
Warum wird das geplante Verfahren eigentlich als "Umverteilung" und nicht passenderweise als "Deportation" bezeichnet?
Oder impliziert die "postulierte" "Pflicht zur Solidarität" auch, dass die Deportierten Ungarn und die Slowakei klaglos als Deportationsziele akzeptieren?
zum Beitrag02.09.2017 , 11:28 Uhr
"Wie nachhaltig sind die Pedelecs?"
Elektrofahrräder sind in der Regel überflüssiger Schnickschnack und als solcher per se nicht "nachhaltig", für diese Erkenntnis braucht man keine "Experten". Ebenso offensichtlich und zum Teil Fahrrädern mit Elektroantrieb geschuldet ist die Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf den meist unterdimensionierten Radwegen.
zum Beitrag02.09.2017 , 01:28 Uhr
Wer die Propagandafotos und -plakate aus der sogenannten Kulturrevolution im Original sehen möchte, mag vielleicht auf seine Kosten kommen, ansonsten ist die Ausstellung, wie im Artikel beschrieben, größtenteils sehr schwach und reine Zeitverschwendung.
zum Beitrag21.07.2017 , 17:37 Uhr
Kamerad! Danke!
Sie haben ihn sofort bemerkt, den linksversifften Splitter in meinem Schreiben! Ja, es ist leider wahr, unsere gute deutsche Muttersprache verludert, und, so viel ich mich auch dagegen stemme, gelegentlich dringt diese Verwahrlosung auch in meine eigene Ausdrucksweise ein.
Als Erklärung, nicht als Entschuldigung, kann ich nur mitteilen, dass ich diesem sprachlichen und geistigen Gift, das unser aller Denken unmerklich zersetzt, ständig ausgesetzt bin, gehört es doch leider zu meinen dienstlichen Obliegenheiten, die sog. "taz" zu lesen.
Es ist wahrlich nicht leicht, rein zu bleiben und auch die reine, edle Sprache unserer Ahnen zu bewahren, wenn man täglich diesem ungeheuren Dreck ausgesetzt ist.
zum Beitrag21.07.2017 , 14:37 Uhr
Sehr geehrte Reservatsleitung, sehr geehrte Damen und Herren!
Durch Reinrassigkeit qualifiziert (Arierpass vorhanden) und demnächst brünstig, bitte ich um Zusendung einer topographischen Karte (1:25.000) des Heinrich-Himmler-Reservats als pdf-Datei mit eingezeichnetem Sektor 18.
Gleichzeitig möchte ich eine Meldung erstatten: Es gibt Gerüchte, dass bestimmte arierfeindliche Kreise planen, die Arier-Fütterungsstellen zu vergiften. Sicherheitshalber würde ich mir daher lieber eigene Konserven mitbringen, natürlich nur, falls das genehmigt ist.
Abschließend noch eine Frage: Wird im Gelände ausschließlich Wagner gespielt? Darauf hätte ich nämlich überhaupt keinen Bock, und das würde erfahrungsgemäß auch meine Paarungsfreudigkeit erheblich einschränken.
Hochachtungsvoll und in Erwartung einer baldigen Antwort
verbleibe ich mit arischem Gruß
M. Schneider
zum Beitrag21.07.2017 , 09:29 Uhr
"Der russische Verbraucherschutz … behauptet …, die Kreisel … hätten 'einen negativen Effekt auf die Psyche'."
Das ist nicht nur eine Behauptung, ich habe es bei meinen Mitbürgern auch schon in erschreckendem Ausmaß verifizieren können. Glücklicherweise scheine ich selbst trotz intensivem Dauerspinning vollkommen immun zu sein.
zum Beitrag21.07.2017 , 07:57 Uhr
"Jetzt ist erst einmal Sommerpause in London."
In Deutschland ist, was feuergefährliche Wärmedämmung angeht, ganzjährig Sommerpause, und das seit Jahren.
zum Beitrag21.07.2017 , 04:21 Uhr
"der diplomierte Historiker Helmut Kohl", eine subtile Doppelbeleidigung des Kanzlers, sehr gut!
zum Beitrag20.07.2017 , 17:15 Uhr
Es geschieht meistens in Fußgängerzonen und öffentlichen Verkehrsmitteln:
Jemand pöbelt irgendwen rassistisch an, jemand schreit seine(n) Partner(in) an und schlägt auf ihn/sie ein etc.
Aber, so stellt sich dann heraus, falls man lange genug anwesend ist und wenn die Akteure diese Information für nötig halten: Es war alles nur gespielt, um herauszufinden, ob und wie die Mitbürger reagieren, um auf selbige aufklärerisch einzuwirken oder um einen schockierenden Clip zu drehen, der sich dann auf Youtube unter dem Genre "Social Experiment" findet.
Es nervt nicht nur, es ist letztendlich eine unethische und gefährliche Spielerei von Wichtigtuern.
zum Beitrag20.07.2017 , 12:21 Uhr
"Warum schafft es eine kleine Gruppe, eine solche Drohkulisse aufzubauen?"
Die Antwort ist:
Weil Angst, Feigheit und Konformismus auf Seiten derer herrschen, deren Pflicht es wäre, sich schützend vor die übrigen Schüler zu stellen.
zum Beitrag20.07.2017 , 09:37 Uhr
Zur Abschreckung (oder zur Einstimmung, jeder nach seinem Geschmack) klickst du hier: https://www.youtube.com/watch?v=g3jvPnIAmFE
zum Beitrag20.07.2017 , 06:32 Uhr
"Um die linke Szene zu befrieden und auch besser kontrollieren zu können", richtig erkannt im Artikel, leistet sich der Staat Zentren wie die Rote Flora.
Das gilt abgewandelt für alle möglichen Szenen, Projekte, Fördertöpfe. Wenn das Verhältnis von Kosten und Nutzen, von Vorteilen und Nachteilen staatlicherseits nicht mehr als angemessen betrachtet wird, ist Schluss mit lustig.
Ob man das im Einzelfall begrüßt oder bedauert, spielt überhaupt keine Rolle: Es kann gar nicht anders sein.
zum Beitrag19.07.2017 , 11:29 Uhr
"Angebote der Autoindustrie zur Nachrüstung älterer Dieselfahrzeuge"
Darüber, wie diese Nachrüstung genau aussehen soll, erfährt man nichts Konkretes, weil es sich hierbei um Verzögerungstaktik und Augenwischerei handelt.
zum Beitrag19.07.2017 , 10:41 Uhr
"Wer … nach 2030, …Fahrverbote wegen Klimaschutz vermeiden möchte, muss vor allem für die Bedingungen einer schnellen Elektrifizierung sorgen."
Alles kann weitergehen wie bisher, bloß elektrisch. So macht Ökologie auch dem Nespresso-Benutzer Spaß, der seine leeren Kaffeekapseln stolz im Elektromobil zum Recylen bringt.
Notfalls werden für Elektroautos "Quoten wie in China" eingeführt. China ist ja bekanntlich für viele und vieles ein Vorbild; insbesondere Planwirtschaft und Ökologie haben dort eine ruhmreiche Tradition. Auch Papier wurde dort erfunden, und das ist geduldig.
So weit, so naiv. Bliebe nur noch zu klären, wie die "Bedingungen einer schnellen Elektrifizierung" genau aussehen und woher der angeblich umweltfreundliche Strom letztendlich kommt.
Auf kontinuierliches "Staatsversagen in Sachen Vollzug und Kontrolle" auch beim ökologisch ach so unbedenklichen Fahrvergnügen kann man sich schon gefasst machen.
zum Beitrag19.07.2017 , 01:35 Uhr
"Was hat er den Militanten von heute zu sagen?" fragt die taz am13. Juli und druckt einen länglichen Artikel des Mescaleros.
Meine Antwort: Er hat nicht besonders viel zu sagen, deshalb erzählt er auch langatmig von Marcuse, den er vor 50 Jahren gelesen hat, und von Karl-Heinz Dellwo, von dem er gerade etwas gelesen hat.
Zwei Tage später die verärgerte Replik Dellwos.
RAFler und RAF-Sympathisant (oder Ex-RAFler und Ex-RAF-Sympathisant, wie's beliebt) geraten ein halbes Jahrhundert nach ihrer "großen Zeit" aneinander; gibt es etwas Verstaubteres?
Hat einer der beiden recht oder beide, und wer von beiden mehr? Sollte man jetzt die verlinkten Texte von Dellwo und Willi Winkler lesen, dazu nochmal den des Mescaleros, vielleicht noch der Vollständigkeit halber dessen Marcuse-Zitate prüfen?
Enkel, Stammtischwirte, Altenpfleger, eigentlich alle, die mit älteren Leute zu tun haben, kennen solche Sitationen und winken ab: Es lohnt sich wirklich nicht. Aber es ist gut, dass die beiden ihren Spaß haben.
zum Beitrag18.07.2017 , 07:04 Uhr
"Es gibt nur ein Versammlungsrecht, und wer anderen die Versammlungsfreiheit nicht gönnt, schneidet sich am Ende meist ins eigene Fleisch."
So ist es. Endlich eine Stimme der Vernunft. Und wer der Argumentation nicht folgen kann oder will, sollte wenigstens ans eigene Fleisch denken.
zum Beitrag17.07.2017 , 17:29 Uhr
Stimmt, wobei das mittelalterliche Europa in manchen Bereichen wirklich vergleichsweise rückständig war. Im Falle des arabisch besetzten Andalusiens werden einige Reiseführerklischees zurechtgerückt von Darío Fernández-Morera: The Myth of the Andalusian Paradise. Muslims, Christians, and Jews under Islamic Rule in Medieval Spain (2016).
zum Beitrag17.07.2017 , 15:50 Uhr
Natürlich ist letztendlich alles im Sinne des Schöpfers aller Dinge, und in jedem Fall war - 300 Jahre nach der peinlichen Pleite mit Galileo - Lemaître ein Glücksfall für die katholische Kirche.
zum Beitrag17.07.2017 , 11:02 Uhr
"Treffen sich 6000 Neonazis und dürfen ungehindert feiern."
So ist es. Krawall in Hamburg, "beispiellose Hetze gegen Linksradikale"; 6000 Neozazis in Themar, "kein Aufschrei". Woran liegt's? Darüber gehen die Meinungen auseinander.
Einer von mehreren Gründen dürfte die vergleichsweise hohe Intelligenz und Disziplin der Festivalteilnehmer in Themar gewesen sein. Wer angesichts des massiven Polizeiaufgebots keine Vorwände liefert, nicht provoziert und keine Straftaten begeht, ja sogar verbotene Symbole auf seinen Tätowierungen abklebt, kann nicht ganz blöd sein.
Die Autorin des Kommentars ist entsetzt, die Bilder zeigen, warum. Es lohnt sich, genau hinzusehen: https://www.flickr.com/photos/97583384@N08/albums/72157683640276843/page1
zum Beitrag17.07.2017 , 02:02 Uhr
"Evolutionstheorie ist islamisch"
Im islamischen Kulturraum wurde "früher" Bemerkenswertes geleistet, hier aufgezeigt am Beispiel der Evolutionstheorie, aber, kann man hinzufügen, auch in vielen anderen Bereichen. Warum das so war und heute anders ist, ist ein interessantes Thema.
Allerdings ist die Evolutionstheorie nicht islamisch oder sonstwas. Ebensowenig, wie die moderne Physik und Mathematik - die Nazis propagierten das - "jüdisch" sind.
Wissenschaft ist Wissenschaft, Religion ist Religion. Letztere sollte erstere in Ruhe lassen.
zum Beitrag16.07.2017 , 01:56 Uhr
"Marxisten kämpfen für Gleichheit."
Danke für die Information. Und der einzige "richtige" Marxist auf der Welt ist wahrscheinlich Reinhold Schramm.
zum Beitrag15.07.2017 , 05:08 Uhr
Besten Dank für diese interessante Facette, die wieder einmal zeigt, dass die Interpretationen sowohl in Artikeln als auch in Leserzuschriften häufig eine Nummer zu großspurig sind.
Der oft mühsame und manchmal auch ergebnislose Abstieg zu den Fakten ist nunmal unverzichtbar, denn das Material der Zeitgeschichte ist das Kleinklein.
zum Beitrag15.07.2017 , 04:44 Uhr
Der Tote hat den Eindruck erweckt, 1500 Euro zu besitzen. Dies könnte möglicherweise ein Tatmotiv sein, oder nicht? Schlecht recherchiert finde ich den Artikel gar nicht, im Gegenteil.
zum Beitrag14.07.2017 , 12:32 Uhr
"Für Fernsehphilosophen werden Themen desto dringlicher, je weniger sie davon verstehen."
Besser kann man das Schaffen des Großdenkers Sloterdijk, der sich neuerdings auch als Chefetymologe einen Namen gemacht hat, nicht charakterisieren.
zum Beitrag14.07.2017 , 06:51 Uhr
"Die Polizei sagt, es liegen keine Hinweise auf eine Straftat vor."
Allerdings: Das Handy und, falls je vorhanden, 1500 Euro sind verschwunden. Dazu die Vorgeschichte (Fesselung im Supermarkt, "Bürgerwehr", Hetze, Prozess usw): Grund genug, misstrauisch zu sein.
zum Beitrag14.07.2017 , 03:52 Uhr
Guter Artikel, und danke auch für den Abdruck des Gedichts!
Weitere Informationen zu Liu Xiaobo (1955-2017) sowie zahlreiche Links zum Thema hier:
http://www.scmp.com/news/china/policies-politics/article/2101699/liu-xiaobo-quiet-determined-teller-chinas-inconvenient
zum Beitrag14.07.2017 , 03:08 Uhr
"Ein älterer Mann ... muss weit ausholen, bevor er auf den Punkt kommt."
Wie wahr.
Wenn der alte Mescalero denn überhaupt auf den Punkt kommt, der, wenn ich ausnahmsweise mal etwas richtig verstehe, ein Beratungs- oder Entscheidungsfindungssystem nach dem Schema 3-3-4 sein soll.
Liegt das schon gemeinschaftskundebuchkompatibel als Infografik vor, mit bunten Flächen und Pfeilen, im Hintergrund viele stilisierte Köpfe? Haben sich schon App-Entwickler gemeldet? Gibt's schon Pilotprojekte?
Dumm gelaufen, die Weltgeschichte, richtig schade, was hätte aus uns werden können, wenn wir einfach immer 3-3-4 beherzigt hätten!
zum Beitrag14.07.2017 , 02:34 Uhr
"Essen vieler Europäer steckt zu viel Glutamat."
Mag sein.
Was ist mit Asiaten, die Glutamat oft löffelweise ins Essen mischen, leben die deshalb ungesünder oder sterben früher? Oder sind sie immun? Rühren sie etwa gleichzeitig Aspirin in die Suppe und haben deshalb keine Kopfschmerzen?
zum Beitrag13.07.2017 , 06:53 Uhr
"Wieviele V-Leute gibt es im schwarzen Block?"
Eine interessante Frage, die niemand beantworten kann, die aber mit der Aussage des Artikels wenig zu tun hat. Angenommen, die V-Leute-Quote läge zwischen 0.1% und 5%, welche Schlussfolgerung wäre dann zu ziehen?
zum Beitrag13.07.2017 , 06:52 Uhr
"Knapp 70 Jahre nach Gandhi und 50 Jahre nach Martin Luther King muss Widerstand endlich gewaltfrei sein."
Das gilt natürlich nicht für alle historischen Situationen und für Freunde des Adrenalins mag es Lebensfreude und –sinn erheblich einschränken, aber beim G20 wäre mit dieser Maxime viel zu gewinnen gewesen.
zum Beitrag13.07.2017 , 01:53 Uhr
"Zielfernrohr der Staatsmacht"?
Man kann die Vorfälle natürlich so kommentieren, ein paar Glanzlichter wie "Anteil der Anteillosen" (gähn), "die Unvernehmlichen" (gähn), "freiwillige Knechtschaft" (gähn) über den Text verteilen und nachträglich zwecks Anpassung noch ein paar Gendersternchen (gähn) einfügen.
Aber dass sich alle, "die nur Marodeur*innen sehen wollen" (?) , gleich "hinters Zielfernrohr der Staatsgewalt imaginieren" (gähn, geht's nicht 'ne Nummer kleiner?), ist doch offensichtlich vollkommener Blödsinn.
zum Beitrag11.07.2017 , 12:44 Uhr
"Die fehlerhafte Taktik der Polizei" beim G20, ein beliebtes Thema.
Der Autor macht drei "Fehler" aus, und der Artikel liest sich, wie wenn der Urgroßvater vom Krieg brabbelt, also: hätte, hätte, Fahrradkette.
Uropas Standpunkt und Kriegsziel ist allerdings klar, insofern hat er gut schwadronieren und es ist nachvollziehbar, was er meint mit: "Also unser größter Fehler war ja damals, …"
Was das Ziel des Polizeieinsatzes war - vielleicht gab es auch mehr als eins, vielleicht, und das ist gar nicht unwahrscheinlich, gab es auch konkurrierende Ziele verschiedener Akteure – wird im Artikel überhaupt nicht erwähnt, insofern ist es auch vollkommen sinnlos, über sogenannte Fehler zu spekulieren.
zum Beitrag11.07.2017 , 08:07 Uhr
"Dies ist ein Deutungsvorschlag."
Nämlich:
Ein "Mann, eigentlich eher Jüngelchen" mit französischem Akzent hält 2014 in Hamburg einen Vortrag über den "Kommenden Aufstand".
Blabla, das Buch zum Thema "Der kommende Aufstand" ist erschienen drei Kilometer entfernt von der Roten Flora, blabla, im Text heißt es xyz, blabla, blabla.
2017 sendet der N24 einen Livestream: Links die Randale, rechts Beethoven. Babla, Text von Schiller, blablabla, Angela Merkel läßt die Neunte, "eine der pathetischsten Kompositionen der europäischen Hochkultur", spielen als "symbolische und kulturelle Erziehungsmaßnahme".
"Das ist der Antagonismus. Das ist das Bild einer Gegensätzlichkeit, auf das die militante Szene Europas seit Monaten hingearbeitet hat."
Wirklich? So einfach machen es sich ja nichtmal die Situationisten! Ist das nun die List der Vernunft, die der Geschichte oder gar die der Ästhetik, kulminierend in einen N24-Livestream?
Übrigens: In der Neunten wird – auch für Merkel und Konsorten - "Alle Menschen werden Brüder" gesungen; "Bettler werden Fürstenbrüder" war Schillers erste Version. Das posthume "Alle werden Merkelbrüder" wird von Breitkopf und Härtel weiterhin unterdrückt.
Noch zum Thema Musik: Was die verdienten Punker von Eskorbuto mit einem wie auch immer definierten "baskischen Befreiungskampf" zu tun haben sollen, bleibt ein Rätsel, ebenso, wie man "MALP, muerte a la policía" für Baskisch halten kann. Immerhin kann man mit Eskorbuto gut Spanisch lernen (Mucha policía, poca diversión), und es ist der bleibende Verdienst dieses Artikels, auf die Band hingewiesen zu haben – eine "kulturelle Erziehungsmaßnahme", die sich lohnt: https://www.youtube.com/watch?v=Rkw70Xu6PzY
zum Beitrag10.07.2017 , 16:34 Uhr
"Der rot-rot-grüne Senat zu Gast in der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, das wäre ein angemessenes Zeichen."
Kommt noch, keine Sorge; solche Gelegentheiten "zum Zeichen setzen" (vulgo: zur Anbiederung) hat sich noch kein Politiker entgehen lassen!
zum Beitrag10.07.2017 , 11:50 Uhr
"… die fatale Folge ist, dass der Showcharakter der demokratischen Politik als gegeben hingenommen wird."
Genau so ist es.
Statt sich Interviews zu stellen, in denen sie mit unangenehmen Fragen und gegebenenfalls penetrantem Nachfragen konfrontiert werden, können Politiker medial präsent sein und beim Showpublikum punkten in Talkshows, in denen Debatte nur gespielt wird.
zum Beitrag09.07.2017 , 16:19 Uhr
"Die feministische Zeitschrift 'Emma' kritisiert Denkverbote in den Genderstudies, sucht aber nicht den Dialog. Hat sie damit recht?"
Ist Kritik nur dann gerechtfertigt, wenn der Kritisierende den Dialog mit dem Kritisierten sucht? Die gleiche Frage in ähnlicher Form: Muss Kritik "konstruktiv" sein?
In jedem Fall ist es bequem, nicht mit Inhalten, sondern mit Personalien und Formfragen zu befassen.
zum Beitrag09.07.2017 , 14:43 Uhr
"' Die Bundeswehr zieht nicht durch die Schulen und sagt: Hier, Leute, kommt, wir haben noch eine Flinte frei und wir brauchen euch als Soldaten.'"
Natürlich nicht, die Bundeswehr ist nämlich nicht blöde.
Sie sagt unter anderem auch nicht: "Wir haben noch eine Prothese / einen Rollstuhl / einen Leichensack frei." Andernfalls würde vielleicht sogar Gemeinschaftskundelehrerin Annett Klimmek etwas auffallen bei diesem "positiven Beitrag zu ihrem Unterricht".
zum Beitrag08.07.2017 , 04:23 Uhr
Nichts zu danken, immer gerne! Und schön, dass das Identifizieren von Nichtliteratur so leicht ist.
Ergänzend Michael Kleeberg in der FAZ: "Der dritte Teil meiner Vorlesung hieß „Leben und Lesen“, und es ging darum, wie das täglich an einem vorbeitreibende Leben und das Lesen nebenbei – also nicht nur das für die Arbeit am Buch zu Lesende, sondern etwa auch die alltägliche Zeitungslektüre – seinen Weg in die konkrete Schreibarbeit findet.
Im Rahmen dieser Denkbewegung habe ich beschrieben, wie der Hauptteil der Arbeit am Roman von den Personen, den Ereignissen und den historischen Begebenheiten, die ich erlebt habe, gebildet wird. In diesem Roman erzähle ich vom Zusammenwachsen, der Interkulturalität, dem geistigen Ankommen des „Orients“, lange bevor er physisch hier in Europa ankommt – es wird eine Feier der Verknüpfung und der gegenseitigen Befruchtung. Doch in dieses Projekt hinein spielen die Nachrichten aus der dortigen Region, die nicht ausgeblendet werden können, als da sind der dschihadistische Terror oder die Flüchtlingskrise. Ich habe in der Vorlesung beschrieben, wie der Künstler in mir und der Staatsbürger darüber in einen produktiven Konflikt geraten. (...)"
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/michael-kleeberg-spricht-ueber-die-poetikvorlesung-in-frankfurt-15091015.html
zum Beitrag08.07.2017 , 03:45 Uhr
"Der WaWe ist ein kantiger Kraftprotz, seinen älteren Bruder überragt er deutlich. Er sieht aus wie ein gepanzertes Monster, das aus einem Science-Fiction-Film herausgerollt ist."
Super, danke für die geile Beschreibung, besser als in der Auto-BILD! Ich krieg direkt Lust, mal schnell nach Hamburg zu düsen, um den 408PS-Kraftprotz in voller Aktion aus der Nähe zu erleben, man gönnt sich ja sonst nichts.
"Aber die Folgen seiner Tätigkeit können ziemlich heftig sein", Gehirnerschütterung, Erblindung usw.? Scheiße, danke für die Info, gut, dass man das auch mal erfährt.
zum Beitrag07.07.2017 , 15:21 Uhr
Hat Michael Kleeberg irgendetwas Schlechtes getan oder gesagt? Meines Wissens nicht.
Er hat eine Vorlesung über den Entstehungsprozess seines Romans gehalten, wobei er offensichtlich mehrere literarische und Bewusstseinsebenen miteinander verweben wollte. Ob ihm das gelungen ist oder nicht, ist vollkommen gleichgültig und sei dahingestellt, ebenso, ob er sich nach den Angriffen auf ihn geschickt oder ungeschickt verhalten hat.
Die naive Herangehensweise an Literatur, wie sie in Bezug auf Kleeberg teilweise geübt wird, ist schlicht unzulässig. Und die künstliche Skandalisierung, die peinliche Wortklauberei und Rechthaberei kann doch eh niemand wirklich ernstnehmen.
Empfehlung: Die Kirche im Dorf lassen. Denn so leicht kann man es sich mit Literatur nicht machen.
zum Beitrag06.07.2017 , 05:49 Uhr
"Vor wem muss ich mich rechtfertigen, wenn in Hamburg irgendwer eine Scheibe einwirft?"
Natürlich vor niemandem.
Das Rechtfertigen erledigen der Irgendwer und gegebenenfalls seine Freunde schon selbst. Manchmal auch nicht.
zum Beitrag05.07.2017 , 17:28 Uhr
"Kindertheaterstück unter Boykott", wirklich?
Das hatte sich die Intendantin aber anders vorgestellt: Da sexuelle Vielfalt im Bildungsplan von Baden-Württemberg steht, müßte doch die Kasse klingeln, wenn man ein entsprechendes Stück spielt. Familien mit Kindern, Pfadfindergruppen, Kindertagesstätten und ganze Schulklassen würden geschlossen anrücken.
Vollkommen unverständlich, dass es anders kam, gibt es doch für Jung und Alt nichts Schöneres als pädagogisch wertvolles Kindertheater! Und die mitreißende Story (schwules boxendes Känguru, das aber zunächst als Hetero eingeschätzt wird + lediger, parfümtragender, hererosexueller, aber für schwul gehalterner Dompteur + zwei homophobe Raubkatzen + lustige Missverständnisse + köstliche Überraschungen + geschickt eingewobenes Lehrreiches) wurde auch in der Presse gelobt.
Vielleicht könnte man das grandiose Werk doch noch durch einen kleinen Kunstgriff retten: Eine gutmeinende Intendantin einbauen, die am Ende Wikipedia anklickt und den Unterschied zwischen ausbleibendem Erfolg und Boykott versteht, während der scheinschwule Dompteur sie mit Parfüm besprüht und sich alle Figuren zu einem rührend-schönen Schlussbild gruppieren. Als Sponsor ließe sich sicherlich ein Parfümfabrikant gewinnen.
zum Beitrag05.07.2017 , 07:02 Uhr
"Wir haben eine pluralistische Justiz, in der Richter als Menschen erkennbar sind. Ein paar strenggläubige Musliminnen könnten auch dazu gehören."
Es geht hier nicht darum, ob jemand "strenggläubige Muslimin" ist, es geht um das Kopftuch, das bekanntlicherweise auch abgelegt werden kann.
Sollte sich jemand nicht in der Lage sehen, sein Äußeres bei der Berufsausübung geltenden Vorschriften anzupassen, ist diese Person für den jeweiligen Beruf nicht geeignet. Das ist in anderen Berufen auch selbstverständlich, wenn beispielsweise lange Fingernägel, bestimmte Ringe und Reifen, Haartrachten usw. nicht akzeptabel sind.
Im Artikel fallen übrigens abschwächende Formulierungen auf: Statt "strenggläubige Musliminnen können auch dazu gehören" heißt es: "Ein paar strenggläubige Musliminnen könnten auch dazu gehören".
Wer weiß: Vielleicht gehören schon "strenggläubige Musliminnen" dazu, von denen der Autor nur nichts ahnt. Oder tragen die in jedem Fall Kopftuch?
zum Beitrag04.07.2017 , 16:49 Uhr
Nicht so schwer zu verstehen, richtig.
Mir geht es unter anderem um die Verlogenheit der Versammlung, in der Leute, die keineswegs nur ihrem Gewissen folgen und die deshalb ohne "Freigabe" der Kanzlerin ganz anders abgestimmt hätten, Lammerts "dazu bedarf es keiner Freigabe" beklatschen.
zum Beitrag04.07.2017 , 16:15 Uhr
Wieder einer, der es nicht lassen kann, obwohl er zu blöde zum Twittern ist.
Aber kein Problem, es gibt ja die Social Media Teams und die Berater, sie im sog. Shitstorm den Schaden minimieren oder sogar in sein Gegenteil verkehren. Beim handzahmen Tauber offensichtlich - man muss sich nur beiden letzten Absätze durchlesen - auch in der taz mit gutem Erfolg, bei unkontrollierbareren Figuren mag die Lage schwieriger sein.
Aber auch, wenn's mit der Schadensbegrenzung mal nicht so gut klappen sollte, in einem Minijob wird Tauber sicherlich nicht landen.
zum Beitrag04.07.2017 , 10:19 Uhr
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (…)"
Und wenn jemand mal an diesem Recht gehindert worden sein sollte "könnte der Nutzer zu einem staatlichen Gericht gehen und klagen."
Danke, Herr Fechner, tolle Regelung, so muss Meinungsfreiheit aussehen. Merkwürdig, dass das nicht gleich im Grundgesetz steht.
zum Beitrag03.07.2017 , 17:45 Uhr
"Abgeordnete müssen gelegentlich gegen die eigenen Überzeugungen stimmen",
so die taz und viele andere zum Thema Fraktionszwang.
Demgegenüber bemerkt am 30. Juni 2017 Bundestagspräsident Norbert Lammert in seiner vielzitierten "Rüge" von Erika Steinbach:
"Nach unserer Verfassung entscheidet jeder einzelne Abgeordnete, (...) wie er sich zu welchem beliebigen Tagesordnungspunkt auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages verhält. Dazu bedarf es keiner Freigabe, weder durch Fraktionen noch durch Parteien.
Auch für die vielstrapazierte Frage, was denn eine Gewissensentscheidung sei, gibt es eine einzige zuständige Instanz: Das ist der jeweils einzelne Abgeordnete. Es wäre schön, wenn das für die Zukunft unmissverständlich deutlich bliebe."
Ja was denn nun?
Hatte Erika Steinbach recht oder nicht mit ihrer Behauptung, Angela Merkel hätte generös die Abstimmung freigegeben?
Wie steht es denn um die Gewissensfreiheit der Abgeordneten?
Ist Fraktionszwang verfassungswidrig, auch wenn er als Fraktionsdisziplin verkauft wird?
Ist eine "Öffnung des Fraktionszwangs", wie es im Artikel heißt, deshalb anzustreben, weil dies "(...) das Vertrauen der Bürger in die parlamentarische Demokratie (stärkt)", sozusagen als konsensfördernde Maßnahme?
Die ganze Debatte zur "Ehe für alle" hier: https://www.bundestag.de/dokumente/protokolle/vorlaeufig/18244/513896
zum Beitrag02.07.2017 , 09:25 Uhr
persönliche Lebensweise & klare Kante
Sven Lehmann meinte wortgleich schon vor fünf Wochen, es " müsse die Partei darauf verzichten, in die persönliche Lebensweise der Menschen eingreifen zu wollen, und stattdessen mehr klare Kante gegenüber der Industrie zeigen." Westdeutsche Zeitung, 21.05.2017 ( http://www.wz.de/home/politik/nrw/gruene-selbstkritik-kommt-ohne-selbstzerfleischung-aus-1.2440126 )
Wenn die gleichen Worthülsen nur oft genug wiederholt, im Plenum beklatscht und in der Presse referiert werden, kann bei der Bundestagswahl nichts mehr schiefgehen.
Nebenbei: Ist dieses blödsinnige "klare Kante" nicht langsam so abgelutscht, dass man es Martin Schulz und der SPD zur alleinigen Verwendung überlassen kann?
zum Beitrag02.07.2017 , 08:56 Uhr
Danke der Nachfrage!
Ja, melde gehorsamst: Text gelesen und auch auf Anhieb den Unterschied begriffen zwischen Bild (in Ordnung, sogar mit Nasenbohren (?)) und Ton ("Skandal", "Lauschangriff", "gehört sich nicht", außerdem "unklug").
War übrigens auch nicht schwieriger zu verstehen als Kretschmanns Trivialitäten zur E-Tankstelle.
zum Beitrag02.07.2017 , 01:34 Uhr
"Doch wie lässt sich mit Pfandbechern Geld verdienen?"
Genau das scheint zu interessieren, genau deshalb der Hype um irgendwelche vermeintlich ökologischen Projekte.
Normale Kaffeebecher und Thermosgefäße halten nicht 500 Mal, sondern praktisch ewig. Zur Benutzung braucht man kein Pfandsystem, keine App, kein Smartphone, keine Wichtigtuerei sogenannter Startups, keine Pilotprojekte und Studien, keine stupiden Rechenbeispiele, keinen anderen Scheißdreck. Dazu hat man bekanntlich die freie Wahl zwischen allen möglichen Designs, Materialien, Größen etc., ganz wie im richtigen Leben.
Selbstverständlich bekommt man das eigene Gefäß auch überall befüllt, falls nicht: anderen Laden aufsuchen.
zum Beitrag01.07.2017 , 01:26 Uhr
"Lauschangriff" und "schmierige Aktionen" gegen Winfried Kretschmann?
Ein Politiker produziert sich vor der Kamera und spielt mit einem Parteifreund die Farce "Vertrauliches Gespräch"; nach Veröffentlichung wird dann ein bisschen empört rumgemosert.
Erinnert an die Situation: Promi spielt vor Paparrazi das Stück "Unbeschwerter Badeurlaub mit Partner / Partnerin"; nach Abdruck der Fotos wird dann halbherzig die verletzte Privatsphäre beklagt.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat "angekündigt", er wolle in Zukunft "für Gespräche in den berühmten Hinterzimmern verschwinden"? Für wirklich vertrauliche Gespräche hat er das doch schon immer gemacht.
zum Beitrag30.06.2017 , 16:04 Uhr
So ist es!
Im Windschatten des allgemeinen Jubels über die EHE FÜR ALLE wurde heute das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) beschlossen und damit die Zensur in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt.
zum Beitrag30.06.2017 , 15:46 Uhr
Ein schwarzer Tag für die Meinungsfreiheit in Deutschland!
Ein Grundrecht wird eingeschränkt, und die Grünen im Bundestag enthalten sich der Stimme. Noch mögen sich viele aus Naivität oder verschiedenen anderen Gründen etwas vormachen oder den Kopf in den Sand stecken, aber der Tag der Reue wird kommen.
zum Beitrag30.06.2017 , 11:54 Uhr
Angela Merkel stimmt mit Nein:
Als Machtpolitikerin allen anderen haushoch überlegen.
zum Beitrag30.06.2017 , 08:51 Uhr
"Oggersheim, 21. Juni: Walter Kohl versucht vergeblich, sich von seinem Vater zu verabschieden."
Der arme Walter Kohl, will nur ein bisschen im Rampenlicht stehen und wird im SPIEGEL runtergemacht.
Und jetzt der arme Jakob Augstein, will nur ein bisschen rumsülzen und wird in der taz runtergemacht.
Schluchz!
Zur Aufmunterung etwas zur Organspendenaffäre gefällig? Klickst du hier: http://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/organspendenaffaere-um-exkanzler-wie-tot-ist-kohl-wirklich-072017-27755/
zum Beitrag30.06.2017 , 07:18 Uhr
Was zeigt der Armutsbericht?
Dass der Armutsbericht in der Vergangenheit mehrfach "geschönt" werden sollte oder tatsächlich geschönt wurde, sagt schon einiges; und selbstverständlich sind die Ergebnisse abhängig von Definition, Datenauswahl und Interpretation.
Die taz täte besser daran, den Armutsbericht nicht nachzubeten, sondern kritisch zu hinterfragen, auch wenn er im Augenblick gut ins politische Konzept zu passen scheint.
Zur Verdeutlichung:
Armut ist im Armutsbericht definiert als Einkommen, das weniger als 60% des Medianeinkommens beträgt; darunter fallen zur Zeit ca 16% der Bevölkerung. Gleich, ob man diese 16% für erschreckend viel, für normal, für angemessen oder für zu wenig hält: Wenn alle Menschen plötzlich nur noch das halbe Einkommen hätten, wären nach Definition nach wie vor ca 16% betroffen und die Presse könnte und würde berichten: Trotz schwieriger Zeiten glücklicherweise kein Anstieg der Armut.
Das heißt nicht, dass der Bericht "falsch" oder uninteressant wäre, es bringt nur relativ wenig, irgendwelche Prozentwerte wiederzukäuen, dafür gab's schon die Bundestags"debatte".
zum Beitrag30.06.2017 , 06:12 Uhr
"Der Gesetzgeber sieht endlich nicht mehr tatenlos zu, (…) und zwar unabhängig davon, ob die Täter einen Migrations- oder einen biodeutschen Hintergrund haben."
Unabhängig vom "Hintergrund", das will ich doch hoffen – oder war das bisher anders?
zum Beitrag29.06.2017 , 15:51 Uhr
"Und tatsächlich hat die Politik einige Fehler gemacht."
Einige Fehler?
Die Gefahr durch brennbares Dämmmaterial liegt auf der Hand und ist überdies seit langem dokumentiert:
//http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/waermedaemmung-an-haeusern-erhoehte-brandgefahr-durch-styropor-a-1001121.html
zum Beitrag28.06.2017 , 18:08 Uhr
1. Niemand will irgendwem etwas erzählen. Es wird eine simple Frage zu einem Kommentar zu den Al Quds Demonstrationen in Deutschland gestellt.
2. Hier geht es um den Al Quds Tag in Deutschland. Von dort sind Parolen dokumentiert wie "Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", "Hamas, Hamas, Juden ins Gas". Falls dort auch "Araber ins Gas" gerufen worden sein sollte, bitte Link mitteilen. Danke.
3. Ob mir irgendwelche Organisationen und Parolen bekannt sind, ist für das hier behandelte Thema unerheblich. Aber: Danke der freundlichen Nachfrage.
zum Beitrag27.06.2017 , 16:58 Uhr
Dreist ist Stefan Aust, dreist ist auch der Rowohlt-Verlag.
Besten Dank für die Warnung!
zum Beitrag27.06.2017 , 16:35 Uhr
Saufen, Sex, Wildpinkeln: Empörendes im Sommerloch, selten so schockiert gewesen! Mit Sicherheit der größte Polizeiskandal der letzten 100 Jahre! Eine unglaubliche Entgleisung! Einzelfälle oder Partynetzwerk?
Und in dieser kritischen Situation gibt es immer noch keinen Tweet aus dem Rechtsausschuss! Hier ein paar Formulierungshilfen:
"Wieso konnten sich die Beamten nicht mit Fanta begnügen???? Fragen!"
"Wieso konnten die nicht normal im Bett Sex haben???? Fragen!"
"Wieso konnte das Wasser nicht auf der Toilette abgeschlagen werden???? Fragen!"
"Wieso konnte niemand den hilflosen Zaun schützen???? Fragen!
zum Beitrag27.06.2017 , 10:17 Uhr
Auf http://www.change.org:
Petition und lesenswerter Offener Brief zum Verfahren gegen den ehem. SS-Angehörigen Hubert Zafke in Neubrandenburg.
https://www.change.org/p/offener-brief-zum-auschwitz-prozess-in-neubrandenburg
zum Beitrag27.06.2017 , 09:21 Uhr
Umfangreiche Infos zum Prozess und zu historischen sowie juristischen Hintergründen auf dieser empfehlenswerten Website:
http://www.auschwitz-prozess-nb.de/
zum Beitrag27.06.2017 , 01:21 Uhr
"asozial" ist demnach - wg. Nazis, man könnte hinzufügen: DDR - ein zu vermeidender Begriff. Welches umgangssprachliche Wort wäre denn genehmer, vielleicht "deviant"? Oder besser gar nichts sagen?
zum Beitrag26.06.2017 , 06:41 Uhr
"Kann man das wirklich noch als Rechtsprechung bezeichnen?"
Ja, kann man: Der Angeklagte steht als SS-Angehöriger wg. Beihilfe zum Mord vor Gericht. Verurteilt ist er übrigens noch nicht.
zum Beitrag25.06.2017 , 02:03 Uhr
"'Leonardo wusste nicht, dass Mona Lisa am Ende lächeln würde', (...) soll heißen" und dann löst die taz netterweise das geistreiche Rätsel auf.
Da hat der Lucas Beckmann wirklich ein schönes Bild gefunden, das muss ihm der Neid lassen! Die Gefahr, dass ich es auch ohne Erklärung verstanden hätte, besteht nicht.
Die - freundlich ausgedrückt - Altersweisheit ältlicher Figuren gleich welcher Partei, verpackt in unzeitgemäße Sprache, lockt niemanden hinter dem Ofen vor.
"Zukunft wird aus Neuem gemacht": Wer hat eigentlich Lust, sich mit solchen Sätzen zu befassen?
zum Beitrag23.06.2017 , 17:13 Uhr
"Die Gegenseite ist da auch nicht gerade zimperlich."
Kurze Verständnisfrage: Wer ist denn die Gegenseite, und inwiefern ist sie "auch nicht gerade zimperlich"?
zum Beitrag23.06.2017 , 14:27 Uhr
"Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat mit seinem Leitkulturvorstoß einen Volltreffer gelandet."
Genauso ist es wohl, denn sonst könnte man diesen sog. "Leitkulturvorstoß" nicht zum "Volltreffer" hochjazzen.
"Wir sind nicht Burka" gibt es für die BILD-Leser, ein bisschen gebildeteres Blabla für die anderen, und schon hat der Innenminister eine gute Presse und kann den Eindruck erwecken, nicht nur eine interessante Debatte angestoßen, sondern auch etwas an den "Rändern des politischen Spektrums" erreicht zu haben, wo "das Kind (...) noch nicht in den Brunnen gefallen ist."
Ehre wem Ehre gebührt: Ein dreifaches Hoch auf den besten oder schlechtesten Texter im Innenministerium, der es endlich allen mal so richtig gezeigt hat!
PS: Ich bin Leitkultur, nicht Burka!
zum Beitrag23.06.2017 , 11:07 Uhr
"Nahe an den 5%"
Die AfD ist - natürlich nur, falls die Vorhersagen taugen - im Sinkflug, wobei 6,5% (Forsa) noch etwas anderes sind als 5%. Immerhin: An die Landtagswahlergebnisse reichen die Umfrageergebnisse nicht im Entferntesten heran.
Um nicht die Perspektive zu verlieren, hier die aktuellsten Ergebnisse der kleineren Parteien bei der Sonntagsfrage ( http://www.wahlrecht.de/umfragen/ ):
AfD: 6,5-9%
Grüne: 6.5-7%
F.D.P.: 7-10.5%
LINKE: 8-11%
Man sieht: Es gibt durchaus noch andere Parteien, die am unteren Rand herumdümpeln und in der Bandbreite der AfD liegen.
zum Beitrag23.06.2017 , 06:59 Uhr
"Der Verleger Siedler weiß, was beim Publikum ankommt, der Autor Fest, wie man es schreibt."
Der Siedler Verlag wußte damals und weiß auch heute, was beim Publikum ankommt:
Speer geht immer, früher halt unkritisch, heute kritisch.
Folgerichtig und verdienstvoll ist, dass bei Brechtken auch Siedler und Fest ihr Fett abbekommen.
zum Beitrag22.06.2017 , 16:39 Uhr
"Bizarr schlechter Film"?
Der Film ist mittelmäßig und fällt damit nicht aus dem Rahmen des übrigen Programms.
Daran ändert die zugegebenermaßen überraschend akribische Website des WDR überhaupt nichts, daran ändern auch die verschiedenen Kommentare, Rezensionen, Talkshows nichts.
Nach den tatsächlichen, eingebildeten oder aufgebauschten "Mängeln", die jetzt fleißig zusammengetragen werden, hätte doch bei anderen Dokumentationen kein Hahn gekräht.
zum Beitrag22.06.2017 , 14:52 Uhr
"Es ist: ein Trauerspiel. So wie es aussieht, bleibt es das auch."
Ganz im Gegenteil: Es handelt sich um ein Lustspiel. Und so, wie es aussieht, wird die Komödie noch eine Weile weitergehen.
Mal im Ernst: Das hätte man doch nicht besser erfinden können!
zum Beitrag21.06.2017 , 18:04 Uhr
Dass die Familienbilder der Kohls "absichtsvoll inszeniert" waren, ist offensichtlich und mittlerweile auch allgemein bekannt.
Dass er mit "sexual otherness nichts anfangen wollte", hätte wohl niemand anders vermutet.
Was die Kaffeesatzleserei des restlichen Artikels sein soll (informativ?, geistreich?, witzig?, ...) verstehe, wer will.
zum Beitrag21.06.2017 , 17:48 Uhr
Warum so viele Worte machen, man kann das mit Renate Künast (Grüne), Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag, auch prägnanter formulieren:
"Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!"
zum Beitrag21.06.2017 , 17:23 Uhr
"Handwerkliche Mängel"
Es geht nicht um die Frage, ob der Film handwerkliche Mängel hat.
Es geht darum, dass der Film mit der Begründung, er habe handwerkliche Mängel, nicht gesendet wurde, ohne dass diese (tatsächlichen oder angeblichen) handwerklichen Mängel detailliert benannt wurden. Dafür wäre reichlich Zeit und Gelegenheit gewesen. Man hätte natürlich die omniösen "handwerklichen Mängel" auch beheben können, was ein ganz normaler Vorgang gewesen wäre.
Impliziert wird mit der Rede von "handwerklichen Mängeln" übrigens auch, dass die übrigen - nämlich die gesendeten - Dokumentationen dank einer über jeden Zweifel erhabenen Qualitätskontrolle keine "handwerklichen Mängel" hätten, was doch vollkommen lächerlich ist.
zum Beitrag21.06.2017 , 12:02 Uhr
PS:
Es muss natürlich heißen: hohe Trefferquoten, nicht Trefferwahrscheinlichkeiten
zum Beitrag21.06.2017 , 11:58 Uhr
Wahrscheinlichkeit 99,99% !!!
Mit Wahrscheinlichkeit x kann die "biogeographische Herkunft" prognostiziert werden, allerdings nur – und das ist ebenso selbstverständlich wie wichtig - die "ursprüngliche Herkunft" von einem der Kontinente.
Hohe Trefferwahrscheinlichkeiten sind bei allen Mischformen von Haut- und Augenfarbe, biogeographischer Herkunft etc. in der forensischen Genetik naturgemäß eher selten, bei "reinen" Ausprägungen demnach häufiger, auch das ist eine Binsenweisheit.
Das Problem bei der Anwendung der neuen Methoden ist m.E. eine naive Technikgläubigkeit und die Schwierigkeit, mit Wahrscheinlichkeiten umzugehen. Gepaart mit Nachlässigkeit bzw. Unfähigkeit oder der Abwesenheit von gesundem Menschenverstand (Stichwort: Phantom von Heilbronn) sind die Folgen u.U. tragisch.
zum Beitrag20.06.2017 , 16:23 Uhr
"Humanitäre Gründe?"
Die Fakten:
Otto Warmbier war bis zu seiner Verhaftung gesund. Sein "Geständnis" in einem Schauprozess im März 2016 war, ersichtlich für jeden, der es gelesen hat, erpresst. In nordkoreanischer Gefangenschaft fiel er nordkoreanischen Angaben zufolge kurz nach seiner Verurteilung ins Koma, worüber die USA aber erst Anfang Juni 2017 informiert wurden. Offensichtlich hat Nordkkorea den todkranken Studenten jetzt in die USA abgeschoben aus Sorge, er könne in Nordkorea sterben.
zum Beitrag20.06.2017 , 14:55 Uhr
"Präsentation eines Buches über Merkel"
Zu erfahren ist:
- Bei der Buchpräsentation sind fast ausschließlich Männer anwesend, der Raum ist halb leer.
- Im Buch gibt's Beiträge von 19 Autoren und "gerade mal" drei Autorinnen.
- Die mitschreibende Journalistin auf dem Nebenplatz gähnt zum zweiten und dann zum dritten Mal.
- Es gibt "derart viele Statistiken, dass einem beim Zuhören ganz schwummerig wird."
- Der Applaus ist matt.
- Wer etwas über den Inhalt des Buchs erfahren will, kann es sich kaufen.
Besten Dank für die eindrückliche Schilderung, mehr wollte ich lieber nicht wissen, sonst wäre mir vielleicht auch noch "schwummerig" geworden.
zum Beitrag20.06.2017 , 09:38 Uhr
Der Mensch ist gar nicht gut
Der Mensch war noch nie "umweltfreundlich", die Zivilisation auch nicht, und die industrialisierte Gesellschaft erst recht nicht. Alle anderen Behauptungen beruhen auf Romantizismus oder Fehlschlüssen, oder sie sind reine Lügen.
Die plötzliche Aufregung um Elektroautos (sei es wg. Klimabilanz oder anderer Umweltaspekte) ist nicht nachvollziehbar.
Mit gutem Gewissen im Elektroauto durch die Gegend fahren: Ist nicht, Leute!
zum Beitrag19.06.2017 , 10:39 Uhr
"Auch sei es Kohls Wunsch gewesen, hieß es in Brüssel."
Na, dann sollte dem doch umgehend entsprochen werden. Sind vielleicht sonst noch irgendwelche Wünsche überliefert?
zum Beitrag18.06.2017 , 15:38 Uhr
Nach der Dokumentation "soll die Gesprächsrunde bei Sandra Maischberger darüber diskutieren."
Bei der Heilsarmee gab es früher zuerst die Predigt, erst danach, wenn man brav zugehört hatte, wurde die Suppe verteilt. Am Mittwoch kommt wenigstens zuerst der Film, dann kann man das vorhersehbare Pro und Kontra der üblichen Figuren abschalten, wenn man will. Eine deutliche Verbesserung, vielen herzlichen Dank, liebe ARD.
Davon abgesehen: Mittlerweile kann jeder den Film im Internet sehen, und die meisten Interessierten dürften das bereits getan haben. Die ARD rennt also - eine ganz neue Erfahrung für uns alle, richtig? - der Realität hinterher.
zum Beitrag18.06.2017 , 15:01 Uhr
"Letzte Woche haben sie das auch schon geschrieben. Vorletzte Woche ebenfalls."
Man könnte ergänzen: Vor der Wahl wurde auch schon Ähnliches geschrieben, denn nach Meinung vieler Journalisten hätte der Schwachkopf gar nicht gewählt werden dürfen, weshalb anderslautende Prognosen stillschweigend unter den Teppich gekehrt wurden.
Wunschdenken hat mit Analyse und gutem Journalismus halt wenig zu tun, ist aber weit verbreitet:
Caesar: Gerne glauben die Menschen das, was sie wünschen.
Shakespeare: Der Wunsch war Vater des Gedankens.
Und selbst Hochbegabte sind nicht vor Wunschdenken gefeit:
Donald Trump: Mexico will pay for the wall.
zum Beitrag18.06.2017 , 10:52 Uhr
"NichtMitUns - Muslime & Freunde gegen Gewalt und Terror"
(1) Unter diesem Motto hat jemand zu einer Demonstration aufgerufen, zu der weniger Teilnehmer erschienen sind, als irgendwelche Leute erwartet haben. Au weh! Große Aufregung allenthalben!
(2) Und, grausames, ungerechtes und unbegreifliches Schicksal: Unter diesem taz-Artikel stehen weniger Kommentare als unter dem Artikel zu Helmut Kohls Tod (Turok, unten, hat nachgezählt). Schrecklich! Zum Haareraufen, wenn nicht sogar zum Kotzen!
Aber glücklicherweise stehen die Schuldigen fest, allesamt schlimme Finger: Erstens die Muslime samt Freunde und zweitens die taz-Leser - oder, man kann nie ganz sicher sein, vielleicht doch Helmut Kohl?
zum Beitrag18.06.2017 , 01:26 Uhr
"Wir sahen nur die Hülle, die Birne, das Dümmliche, Tumbe, Arrogante und hielten das Bekenntnis zu Europa für Tünche. Dabei war es biographische Gravur."
Natürlich, und der ganze Artikel und sämtliche Biographien handeln davon, war Helmut Kohl, wie alle Menschen, auch ein Mensch, hatte einen biographisch geprägten Kern und bestand nicht nur aus Tünche. Na und? Muss man jetzt unbedingt menscheln, nur weil er gestorben ist?
Davon abgesehen: Über bzw. von Helmut, Hannelore, Walter und Peter Kohl gibt es jede Menge interessanten Lesestoff, aus dem man viel über Deutschland und deutsche Befindlichkeiten erfährt, Amüsantes und - schließlich geht es um Deutschland - vor allem weniger Amüsantes.
zum Beitrag18.06.2017 , 00:40 Uhr
"Die taz-Leserschaft entlarvt sich, ohne es zu wollen."
Als was entlarvt sich denn die taz-Leserschaft?
zum Beitrag17.06.2017 , 13:13 Uhr
"Inzwischen laufen überall in Großbritannien Risikoprüfungen in Hochbauten."
Richtig so, wenn auch zu spät. Warum spricht eigentlich niemand über die Styropordämmungen an Hausfassaden in Deutschland?
zum Beitrag16.06.2017 , 07:56 Uhr
PS
Der Autor war als "Anhörer" tätig, nicht als Entscheider.
zum Beitrag16.06.2017 , 07:51 Uhr
Der Autor war sechs Monate beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als "Entscheider" tätig.
Im Artikel berichtet er dankenswerterweise über diese Zeit und vermittelt damit ziemlich einzigartige Einblicke. Insofern liegt hier ein wertvolles zeitgeschichtliches Dokument vor.
Was ist das Resultat: Man fällt im Kommentarbereich wegen diesem und jenem über ihn her, zum Beispiel, weil er angeblich nicht den Unterschied zwischen glaubhaft und glaubwürdig kennt.
Geht es noch lächerlicher? Hat Wichtigtuerei keine Grenzen?
(1) Ob der Autor den Unterschied zwischen den genannten Konzepten nicht kennt, nicht begreift oder in seiner Schilderung einfach auf juristisch exakte Sprache verzichtet hat, weiß von den Lesern niemand,
und es ist, wie manches andere im Kommentarbereich angeführte,
(2) für die Validität des Artikels, und allein darum sollte es gehen, auch vollkommen unerheblich.
zum Beitrag16.06.2017 , 01:14 Uhr
Was jemand (nicht) kann und was er darüber verbreitet, das sind zwei verschiedene Dinge.
zum Beitrag15.06.2017 , 08:06 Uhr
"Doch die Geschichte des Platzes zeigt auch, wie Zusammenleben klappen kann."
Von Sozialarbeitern, Kirche, Ordnungsamt, Runden Tischen und Polizei misstrauisch beäugt, eingehegt, in Schach oder bei Laune gehalten, von manchen Orten verdrängt und in unauffälligere Ecken manöviert, an anderen Stellen aus verschiedenen Gründen geduldet, so lebt der marginalisierte Teil der Gesellschaft.
Das ist nichts Neues, das wurde schon immer beobachtet, daran wurde schon immer mit jeweils menschlicheren oder unmenschlicheren Methoden herumlaboriert. In Berlin nimmt die Zahl der Marginalisierten, gleich welche Definition oder Zählweise man zugrunde legt, stetig zu.
Insofern sind die berichteten Erfolge am Leopoldplatz nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und was die Benutzer, Anrainer und Engagierten des Leopoldplatzes an Verbesserung erfahren, schlägt sich – Stichwort Verdrängung, Wanderung, Umschichtung - für beispielsweise die Besucher und Anrainer des kleinen Tiergartens als Negativum nieder.
zum Beitrag15.06.2017 , 00:54 Uhr
Wer will diese Frau als Ministerin sehen?
Wir haben (blablabla, hier ein beliebiges Sammelsurium einsetzen) gemacht, "Nur ist das leider nicht bei allen angekommen."
Kommt mir bekannt vor, diese verschnarchte Aussage.
Davon abgesehen: Was Katrin Göring-Eckardt so tut und sagt, ist bei ziemlich vielen angekommen, und genau das ist ein Problem der Grünen.
zum Beitrag14.06.2017 , 17:50 Uhr
"Vorsteher der Gebietskörperschaften", hä?
Was Adnan Abu Hasna (nicht) sagt, läßt sich leicht klären; das Interview, auf das ich mich beziehe, ist, abhängig von der Version, bei ca 46:00, plus/minus 01:00.
Adnan Abu Hasna redet viel, sagt jedoch auf bewunderswerte Weise letztlich gar nichts, er weicht geschickt aus, lobt die EU, dankt Deutschland, erzählt in freundlichem Ton irgendwelche freundlichen Allgemeinplätze - unten mit (...) gekennzeichnet. Von "Vorstehern der Gebietskörperschaften" o.ä. sagt er nichts.
Reporter: (...) Where is the money. Wer steckt das Geld ein (...)
Adnan Abu Hasna: (...) Es erreicht die Menschen wirklich. (...) Wir haben Controller, wir haben auch Buchprüfer (...)
Reporter: Wir wissen immer noch nicht, wo das Geld hingeht.
Adnan Abu Hasna lacht, Reporter lacht auch.
Danach bringt David Bedein, Direktor des Centre for Near East Policy Research, Jerusalem, seine Version darüber, wie die Milliarden verschwinden.
zum Beitrag13.06.2017 , 23:52 Uhr
Es handelt sich um eine Fernsehdokumentation durchschnittlichen Niveaus, die den Programmverantwortlichen politisch nicht in den Kram passt und die deshalb, flankiert von einem Sammelsurium ganz offensichtlich vorgeschobener Gründe, nicht ausgestrahlt wird.
Schon aus diesem Grund lohnt sich das Anschauen.
Highlights, die man nicht versäumen sollte, gibt es auch, beispielsweise die gelungene Realsatire mit der menschenrechtspolitischen Sprecherin der Linkspartei, Annette Groth MdB, die vor der Kamera, sichtbar stolz auf ihre überragenden Kenntnisse, darüber schwadroniert, was Israel so mit dem Wasser anstellt:
"ganz gezielt wurde die Wasserversorgung in Gaza kaputtgemacht, und da muss ich sagen, das ist auch gegen das Völkerrecht, das darf man nicht machen, also ich meine, die Lebensgrundlage in Gaza ist fast ... ist eigentlich nicht mehr da, letztendlich schadet sich im übrigen Israel selber, weil die ganze ..., sagen wir mal, die Chemikalien, Tonnen, Tonnen, über tausende von Tonnen, kommen jetzt allmählich ins Meer, das ist das Mittelmeer, das geht weiter, und da ist toxisches Material drin, das weiß man auch, ja, also, es ist hochgefährlich für alle, im übrigen, ja."
Ein Glanzlicht ist auch Adnan Abu Hasna, Sprecher der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza, der selbst auf mehrmalige Nachfrage zum Verbleib von Geldern nicht ins Schleudern kommt und routiniert seine vollkommen nichtssagenden Aussagen abspult.
zum Beitrag12.06.2017 , 15:31 Uhr
"LGBTI*QA ist breitgetretener Quark"
Als breitgetretener Quark sollte das Kürzel nicht herabgesetzt werden, eher als trotz besten Willens immer noch ein wenig zu unpräzise und daher letztlich nicht wirklich inklusive.
Um möglichen Leerstellen und Abstufungen/Intensitäten Rechnung zu tragen, könnte "_+-" angehängt werden, was erstens unmittelbar verständlich wäre und sich zweitens auch problemlos aussprechen ließe:
LGBTI*QA_+-
zum Beitrag12.06.2017 , 13:21 Uhr
"Gregor Gysi über Europapolitik"
- "Der europäische Integrationsprozess ist ursprünglich eine linke Idee."
Für - und das war das Thema der taz-Frage - die EU hat das wohl eher weniger gegolten, ebensowenig für Vorgängerorganisationen wie Montanunion und EWG, das ist doch auch G. klar. Was meint er also mit "europäischem Integrationsprozess", was mit "linker Idee"?
- Gysis Partei will die EU "im Interesse der europäischen Jugend retten."
Was will der selbstlose Freund der Jugend wohl mit dieser pathetischen Aussage sagen, was ist das "Interesse der europäischen Jugend", was ist "retten"?
- "Ich bin nicht in die Politik gegangen, um es leicht zu haben."
Ist G 1967 etwa nicht wie viele andere in die SED eingetreten, "um es leicht zu haben", und was war angeblich so schwer daran, wie viele seiner Parteigenossen einfach in allen SED-Nachfolgeorganisationen organisiert zu bleiben?
- "Der Jurist gehörte ab 1967 der SED an und trieb die Reform der DDR-Staatspartei voran."
So schreibt die taz. Ab wann und mit welchem Interesse war der unerschrockene Reformator G. denn in dieser Richtung aktiv?
zum Beitrag12.06.2017 , 01:13 Uhr
Hier das Ereignis nochmal aus einer anderen Perspektive:
https://www.youtube.com/watch?v=cTdqZnu6Gao
zum Beitrag11.06.2017 , 17:06 Uhr
"Zwei Hähne. Ein blauer, aus dem kaltes, ein roter, aus dem warmes Wasser fließt."
Warum so primitiv, wenn's auch ein bisschen anspruchsvoller geht; diese elende Spielverderberei allenthalben kann einem wirklich sogar den Spaß am Duschen verleiden!
Ich habe lieber eine möglichst moderne Mischbatterie mit elektronischer Temperaturanzeige, damit ich auch gleich ablesen kann, wie stark ich mich verbrannt habe, dazu einen regenschirmgroßen und fest installierten Duschkopf, um sicherzustellen, dass ich mindestens fünfzehnmal mehr heißes Wasser verbrauche als zu Hause, nicht zu vergessen die praktischen Duschgel-, Shampoo-, Conditioner- und Lotionsspender, in stets wechselnder Reihenfolge und mit möglichst absurden Duftnoten und -kombinationen und wenn möglich in scharfkantigen Containern. Natürlich alles schön dekorativ gestaltet mit vielen Rohren, die gerne auch brühend heiß sein dürfen, mit Hähnen und Hebeln, selbstredend alle blitzend verchromt und sich in der Spiegelwand reflektierend, denn sonst hätte das stinkfaule Personal ja nichts zu tun und würde sich das Trockenwienern, Polieren und Kalkflecken entfernen sparen.
zum Beitrag11.06.2017 , 02:15 Uhr
"Weil: wenn schon Rekonstruktion, dann richtig."
So ist es, auch wenn es sich letztendlich nur um eine Disneyland-Rekonstruktion handelt. Dazu kommt, dass es einfach unaufrichtig ist, mit der Diskussion erst jetzt anzufangen, nachdem alle Spenden eingesammelt sind.
Rückblickend wäre es am besten gewesen, den Palast der Republik stehen zu lassen und für was auch immer zu nutzen, wenigstens hätte es sich um ein Original gehandelt.
zum Beitrag10.06.2017 , 14:29 Uhr
"Kann man als europäischer Politiker gleichzeitig rechtsextrem und proisraelisch sein?"
Warum nicht, man kann als europäischer Politiker auch gleichzeitig linksextrem und antiisraelisch und/oder antisemitisch sein: Als Politiker kann man grundsätzlich alles.
Und, ich bin jetzt zu faul, alle möglichen Kombinationen aus europäisch, israelisch, linksextrem, rechtsextrem, proisraelisch, anitisraelisch, jüdisch, antisemitisch .... aufzulisten, es scheint in der Welt der Politik wirklich alles zu geben.
Die Frage ist, (a) wie und ob die Begriffe definiert sind und (b), ob die Protagonisten ihre Positionen nur vortäuschen.
zum Beitrag10.06.2017 , 02:04 Uhr
Irgendwelche Leute, die irgendetwas mit der RAF zu tun haben, werden für die Sprengung irgendeines Masts verurteilt; so könnte man eine Zeitungsmeldung aus den Achtzigerjahren in Erinnerung haben.
Die der Zeitungsmeldung zugrundeliegende und bis heute andauernde Geschichte, in die Florian Dedek hineingeworfen wurde, ist komplex und auf vielen Ebenen lehrreich: Es geht um nichts Geringeres als um die Tragödie des Einzelnen in der Gesellschaft.
Wer den Film nicht sehen kann oder einfach mehr erfahren möchte, findet weiteres dazu in einen Hörfeature (auch das Skript kann man 'runterladen) des swr: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/swr2-tandem-warum-habt-ihr-nichts-gesagt/-/id=8986864/did=16992184/nid=8986864/1krce6z/index.html
zum Beitrag09.06.2017 , 14:23 Uhr
"Psychotherapeutischer Betriebsunfall"
Aus einem Merkblatt für helfende Berufe: Bestimmte Betriebsunfälle (Klient führt Messer oder andere Waffe mit und tötet Helfer) dürfen nicht in einen Topf mit Kriminalität geworfen werden und kommen ausgesprochen selten vor. Die Wahrscheinlichkeit für den Helfer, bei einem Verkehrsunfall auf dem Arbeitsweg umzukommen, ist wesentlich größer, als am Arbeitsplatz durch Klientengewalt tödliche Verletzungen zu erleiden.
zum Beitrag08.06.2017 , 09:52 Uhr
Besten Dank für die Antwort und das wirklich nette Angebot, aber mir geht es ausschließlich um die Schlagzeile, die ich in dieser Form nirgends finden kann.
zum Beitrag07.06.2017 , 09:33 Uhr
Falls die erwähnte Schlagzeile: "Moshe Dayan – Unser Rommel" so oder ähnlich irgendwo belegt sein sollte, wäre ich für eine Quellenangabe außerordentlich dankbar, wobei, worauf es aber nicht ankommt, m.E. die deutsche Schreibweise in den 60er-Jahren "Mosche Dajan" war. Besten Dank im Voraus!
zum Beitrag06.06.2017 , 16:09 Uhr
"Nicht nachgeben"
Die Überschrift des Artikels (ein Sammelsurium aus Stimmungsbildern und O-Tönen nach dem - wenn ich es richtig verstehe - Motto: das Leben geht nach den Morden einerseits normal weiter, aber andererseits doch nicht ganz), ist unverständlich.
Was wäre denn angesichts der sich häufenden Morde "nachgeben", und was ist mit "nicht nachgeben" gemeint; und schließlich, falls es sich um einen Imperativ handeln sollte, wer wird hier aufgefordert, jemandem (wem eigentlich?) nicht nachzugeben und warum?
zum Beitrag06.06.2017 , 14:28 Uhr
"gelungen"?
" ... in diesem Fall ging es darum, der Welt zu zeigen, dass nicht alle Muslime IS sind, und das ist gelungen, ob fake Aktion oder nicht ist egal."
Das sehen viele Leute so, aber es gilt: "Lügen haben kurze Beine" und: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht." CNN hat sich damit keinen Gefallen getan und "gelungen" ist hier gar nichts, ganz im Gegenteil.
zum Beitrag06.06.2017 , 06:46 Uhr
"So verbreitet man halt eine Botschaft. Das ist nicht verboten."
Auf Youtube ist die CNN-Sendung mit Becky Anderson so zu sehen, wie sie gesendet wurde, ebenso findet sich die Aufnahme eines Außenstehenden, die aus einer anderen Perspektive zeigt, wie das CNN-Segment mit der "Muslim-Demonstration" zustande kam.
Verboten ist eine derartige Inszenierung nicht, da hat die taz recht, sie ist aber derart grotesk und lehrreich, dass sie ihren festen Platz in der Medienerziehung finden wird.
zum Beitrag05.06.2017 , 18:01 Uhr
"Seit Jahren fantasiert die EU-Kommission von sonnigen Aussichten für die griechische Wirtschaft. Stets sind die Prognosen falsch."
Die "Prognosen" sind nicht falsch, die "Prognosen" sind überhaupt keine Prognosen, wenn man 'Prognose' als den redlichen Versuch definiert, eine zukünftige Entwicklung abzuschätzen, wobei auch eine solche echte Prognose selbstverständlich nie ganz akkurat ist.
Was EU-Kommission, Europäische Zentralbank und andere interessierte Kreise zum Thema Griechenland veröffentlichen, hat mit Prognostik überhaupt nichts zu tun, es ist relativ plumpe Progaganda.
In die Enge getrieben oder von der Realität eingeholt, versuchen sich die Urheber derartiger Augenwischerei meist mit der schönen Erklärung, es habe sich "teilweise" "sicher auch" um "Zweckoptimismus" gehandelt, aus der Affäre zu ziehen.
zum Beitrag05.06.2017 , 01:24 Uhr
"Noch nie hat Deutschland so viele Lebensmittel ausgeführt wie im vergangenen Jahr. Entwicklungsorganisationen ärgern sich."
Man könnte über vieles kritisch berichten, z.B. über den suventionierten Export von Nahrungsmitteln in sog. Entwicklungsländer, mit denen dort lokale Lebensmittelerzeuger zugrunde gerichtet werden.
Den Artikel ausgerechnet am Export von Wasabischokolade (in Deutschland lohnt sich mangels Nachfrage der Verkauf nicht) nach Japan aufzuhängen, ist schon ein wenig merkwürdig.
Überhaupt Schokolade (wie gesagt, nicht das Hauptproblem beim Lebensmittelexport):
Die Erzeugerländer der Kakakobohnen haben einfach nicht das Know-how, weltweit vermarktbare Schokolade herzustellen (gelegentlich findet man mexikanische (Chili)schokolade beispielsweise in Dritte-Welt-Läden u.ä. Marktnischen, schmeckt interessant, hat aber ansonsten nicht die hier erwartete Qualität), sie haben nicht die nötige Infrastruktur (Kühlkette, Transport usw.) und außer Kakaobohnen auch keine einwandfreien Rohstoffe (Milch usw.). Der Vorsprung beispielsweise der Schokoladenindustrie in der Schweiz (bekanntermaßen kein Anbau von Kakao möglich, keine Kolonien, ...) ist praktisch uneinholbar.
zum Beitrag04.06.2017 , 16:08 Uhr
Im Interview geht es um Datenschutzfragen bei der Weitergabe von Gesundheitsdaten von ungeimpften Kindern, weniger um Grundsätzliches zur Impfpflicht, in den Kommentaren ist es umgekehrt. Also zum interessanten Thema Impfpflicht:
Eine Mehrheit ist für Impfpflicht, eine Minderheit dagegen. Die Befürworter wägen die Risiken von Impfung und Erkrankung sowie ethische Argumente anders ab als die Gegner. Die Minderheit der Impfgegner profitiert davon, dass die Mehrheit geimpft ist.
Wie wäre es beim Rauchen in geschlossenen Räumen? Eine Mehrheit ist gegen das Rauchen in geschlossenen Räumen, eine Minderheit möchte dort rauchen. Diese Minderheit der Raucher profitiert in gewisser Weise davon, dass die Mehrheit nicht raucht, weil sonst die Luft unerträglich dick und auch für die Raucher noch gesundheitsschädlicher und unangenehmer wäre. Konsequenz: Die Raucher müssen draußen bleiben.
In Kitas/Schulen/... sollte Analoges gelten, individuelle Ausnahmefälle wie Unverträglichkeiten usw. lassen sich regeln.
Gedankenspiel: Eine Minderheit wird geimpft, eine Mehrheit nicht. Resultat: Die Geimpften sind, nachdem sie sich dem Impfrisiko ausgesetzt haben, geschützt, die Ungeimpften haben, da in der Mehrheit, ein wesentlich höheres Erkrankungsrisko als heute. Das war übrigens die Situation zur Zeit der Einführung von Schutzimpfungen, und aus diesem Grund haben sich Impfungen schnell durchgesetzt.
zum Beitrag04.06.2017 , 14:49 Uhr
Ausführlicher und mit interessanten Beispielen und Links behandelt dieser Artikel in der ZEIT das Thema:
http://www.zeit.de/2016/38/sprachen-aussterben-erhaltung-linguistik-new-york/komplettansicht
zum Beitrag04.06.2017 , 01:37 Uhr
"Die Linken müssen sich die ihnen entrissene Sprache zurückerobern."
Eine ebenso interessante wie schwer verständliche Forderung, die im Artikel letztendlich nicht konkretisiert wird.
Wann, wie und wo wurde "den Linken" "die Sprache" "entrissen"? Wer sind oder waren "die Linken", von denen die Rede ist? Was ist das überhaupt für eine Sprache, die man "entreißen" und "zurückerobern" kann, ja zurückerobern "muss"? Nach Erklärungen und Beispielen sucht man im Artikel vergebens.
Natürlich kann man sich seine eigenen Gedanken machen, siehe Kommentarbereich, aber bei der Frage "Was will uns der Autor sagen" lässt uns selbiger im Stich.
zum Beitrag03.06.2017 , 04:18 Uhr
"Audi erklärte, man habe die Auffälligkeiten bei eigenen Untersuchungen gefunden."
Technologiestandort Deutschland: Zuerst eine Lenkwinkelerkennung einbauen, um diese kleine Auffälligkeit dann bei eigenen Untersuchungen zu finden.
Audi-Vorstand Rupert Stadler hat sich seinen Titel als CEO des Jahres redlich verdient.
zum Beitrag03.06.2017 , 02:04 Uhr
"Seitenweise Texte lesen müssen StudentInnen auch im Jahr 2017."
Wirklich seitenweise? Eine grauenhafte Vorstellung!
Hier sollte sich Herr Maas in altbewährter Manier nicht nur nützlich, sondern erstmalig auch allseits beliebt machen.
In zehn Jahren könnte die taz dann melden:
Mehrere Absätze müssen auch 2027 wieder an deutschen Universitäten gelesen werden, aber dank einer länger zurückliegenden Initiative des ansonsten glücklosen Justizministers Heiko Maas ist das kein Problem: Bis zu 10 Absätze können pro Buch unbürokratisch und ohne Lizenzgebühren in digitale Semesterapparate eingestellt werden.
zum Beitrag01.06.2017 , 01:48 Uhr
"Ich verstehe nicht genau, was der Autor erwartet hat und ich kann auch nicht erkennen, dass er angemessen geholfen hätte."
Ein unverständlicher Kommentar.
Der Autor hat vor einem Jahr Karim, 21, bei sich zu Hause aufgenommen und kümmert sich seitdem um ihn, so gut er kann. Was ist angemessene Hilfe, wenn nicht das?
Erwartet hat der Autor unter anderem, dass Karim sich ein wenig an der Hausarbeit beteiligt, seinen Deutschkurs besucht, ihn nicht anlügt, ... . Was sind angemessene Erwartungen, wenn nicht das?
Ist Karim psychisch krank / traumatisiert, überfordert, unreif, faul, asozial, ... ? Warum schlagen Hilfe und guter Wille bei ihm nicht an? Das weiß der Autor ebensowenig wie seine Leser, das weiß wahrscheinlich niemand, und solche Fälle gibt es gar nicht so selten.
zum Beitrag31.05.2017 , 03:14 Uhr
"'Ausgeräuchert' gehören für Stefan Evers (CDU) "jene Angreifer, die in der Nacht auf Samstag Polizisten in der Rigaer Straße durch einen Brand angelockt und dann aus einem Hauseingang mit Steinen beworfen haben".
Eskalation allenthalben:
Szene 1: Unbekannte Täter legen einen Brand und greifen die daraufhin angerückte Polizei mit Steinen an.
Szene 2: CDU-Mann fordert, "Linksfaschisten ausräuchern", und wendet damit, unschwer zu erkennen, "ausräuchern" auf Menschen an, wie vor ihm unter anderem die Nazis.
Beide Vorfälle sind natürlich willkommene Steilvorlagen für Politiker und Kommentatoren aller Couleur.
Oma würde fragen: "Muss das sein?", "Wohin soll das führen?" und dann kopfschüttelnd raten: "Kinder, hört auf, bevor es Tränen gibt!"
zum Beitrag30.05.2017 , 17:01 Uhr
Information ist schnell, Wahrheit braucht Zeit" (Peter Glaser), wie wahr!
Tip für Info-Junkies: Bei aktuellen Ereignissen wie einem Terroranschlag die als Unterhaltungsberieselung angebotene und konsumierte "Information" in all ihren Mogelpackungen ignorieren, gehaltlose Sondersendungen und Live-Ticker nicht anschauen, höchstens mal das einzig erträgliche Format "Was wir wissen – und was nicht" lesen, und schon ist der mediale Leerlauf auf ein gesünderes Maß zurückgeschraubt.
zum Beitrag30.05.2017 , 13:40 Uhr
"Schaun wir doch mal, ob die tapferen Hetzer, Verleumder, Lügner und Bedroher sich ohne den Schutz der Anonymität auch noch trauen, ihr vermeintliches Grundrecht auf allzu freie Meinungsäußerung so überzustrapazieren."
Da haben wir es schon: was ist denn im Zweifelsfall Hetze, Verleumdung, Lüge, Bedrohung, wann ist ein Grundrecht ein "vermeintliches Grundrecht", wann ist freie Meinungsäußerung eine "allzu freie Meinungsäußerung", und wann wird ein Grundrecht wahrgenommen oder wann wird es "überstrapaziert"?
Das NetzDG würde m.E. notwendigerweise zur Einschränkung der Meinungsfreiheit führen, zur Löschung "sicherheitshalber" durch den Netzwerkbetreiber (auch bei "geprüften Klarnamen"), zum vorauseilenden Gehorsam, zum Einhalten von Sprachregeln, zur Schere im Kopf.
zum Beitrag30.05.2017 , 13:16 Uhr
"Wenn man sich ... die Verfassung der Vereinigten Staaten ansieht, wird klar, welche Kraft eine 20-Seiten-Verfassung haben kann." Yanis Varoufakis
Und das aus dem Mund eines Dummschwätzers und Wichtigtuers, der sich vor allem durch die Produktion von Worthülsen hervortut. Wenn Varoufakis seine Finger beim Schreiben der Verfassung der USA im Spiel gehabt hätte, wäre sie zehn Mal länger und dazu vollkommen aussagelos und wirr.
Davon abgesehen, ist die Lage aber auch wie verhext: Makroökonomie wird nur verstanden von Varoufakis und Macron (von dem aber nur halb), alle anderen, Schreckgespenst Schäuble an erster Stelle, sind zu blöd dafür, das gleiche gilt selbstredend für Wettbewerb, Produktivität, Neoliberalismus "auf skandinavische Art" und, natürlich, das Projekt der Demokratisierung Europas (kommt immer gut und ist noch weniger (an)greifbar als Aussagen zur Wirtschaftspolitik).
Man kann wirklich einiges gegen Schäuble sagen, aber wenigstens labert er nicht so diffuses Zeugs und man kann ihn auf Aussagen festnageln.
Ansonsten ein interessantes Interview, in dem sich Varoufakis päsentiert als das, was er wirklich ist: ein wahrer Polyhistor, der nebenbei als Zugabe lässig die Konstruktion der deutschen Identität im 19. Jh einfließen lässt.
zum Beitrag30.05.2017 , 13:13 Uhr
"Ganz ohne Druck scheint doch nicht genug zu passieren."
"In den Kommentaren unter seiner Rede vom Fraktionsabend ist Maas – mal wieder – der „miese kleine Hitler“, „zum Kotzen widerlich“, „ein Bastard“ und „Hurensohn“. Noch Meinung oder schon strafbar?"
Noch Meinung oder schon strafbar?, diese Frage stellt sich Journalist Daniel Bouhs immerhin, "meldet" die Einträge dann aber vorsorglich bei Youtube.
Nachdem auf seine "Meldung" nichts passiert, entwickelt er "eine gewisse Sympathie für das Gesetz".
Was soll man dazu sagen, wenn selbst Journalisten, die u.a. in der taz veröffentlichen, eben mal "Meldung machen" und nach ausbleibenden Erfolg, d.h. nach nichterfolgter Löschung (wäre es mit der Löschung eigentlich getan oder hätte es weitere Folgen gegeben oder nach Meinung von Daniel Bouhs geben sollen?), eine gewisse Sympathie für das Netzwerkdurchsetzungsgesetz entwickeln?
Mir fehlen die Worte.
zum Beitrag29.05.2017 , 17:44 Uhr
"Natürlich, es gibt Ausnahmen, die kein Fast Food sind, sondern Gourmet."
Das sind selbstverständlich die Serien, die dem Autor gut gefallen: The Wire, The Leftovers, ...
Kommt mir bekannt vor: Alles Neue (Musik/Literatur/Film/...) ist Dreck/Schund/Primitiv/..., nur was Opa/Lehrerin/Adorno/... gutheißen, ist gut.
Eine Begründung wird vorgetäuscht, fehlt aber. Sie muss auch fehlen, weil es keine objektiven Kriterien gibt, weil man über Geschmack zwar gern streitet, es aber letztlich nur darum geht: Das finde ich (nicht) gut, und das findest du (nicht) gut.
zum Beitrag29.05.2017 , 17:19 Uhr
Zwei ein wenig wichtigtuerische Artikel (der erste in der ZEIT von Sußebach, die Replik in der taz von Aydemir), beide mit ein paar Stärken und Schwächen, beide auf ihre Art peinlich und zum Fremdschämen, aber, wie jeder Einblick in andere Gedankenwelten auch lehrreich, daher mein aufrichtiger Dank an beide Autoren.
Mein Dank vor allem deshalb, weil sie ihre Geschichte aufgeschrieben haben und ich beide Artikel mangels gescheiterer Beschäftigung freiwillig lesen konnte, erleichtert durch einen lobenswerterweise eingefügten Link.
Wären die beiden mir persönlich damit zuleibe gerückt, hätte vielleicht mein Fluchtreflex eingesetzt, ähnlich, wie wenn beim Essen plötzlich Leute wortreich erklären, dass und warum sie dieses und jenes nicht essen oder eben dies und das selten/ manchmal/ häufig/ immer/ mit schlechtem Gewissen/ usw./ usf./ ... verspeisen.
zum Beitrag29.05.2017 , 02:07 Uhr
Zensur ist Zensur, da kann man noch so herumeiern, und vorgeblich differenzierte Einschätzungen wie "ein gut gemeintes, aber trotzdem schlecht gemachtes Gesetz" ändern daran nichts.
zum Beitrag28.05.2017 , 09:33 Uhr
"Beethovens Name bleibt wohl auf absehbare Zeit unangreifbar."
Das ist keineswegs sicher; irgendwann findet irgendwer bestimmt auch irgendwas gegen Ludwig van Beethoven.
Es gibt nunmal, es zeigt sich auch an diesem kleinen Beispiel sehr deutlich, keine Alternative zu Martin Sonneborn, und prophylaktisch sollte man auch die Beethovenstraße baldmöglichst in Martin-Sonneborn-Straße umbenennen.
Dekan Leonhardt, zeigen Sie, dass Sie ein Mann der Tat sind, nehmen Sie sich dieser Sache an und handeln Sie jetzt, schonungslos und zügig! Sie können Ihrer leidgeprüften Fakultät viel Ungemach ersparen!
zum Beitrag27.05.2017 , 02:12 Uhr
"Heuchlerische Frage", bitte unterlassen?
Über "linke Spitzenpolitikerinnen" (gemeint ist wohl "Spitzenpolitikerinnen der Linkspartei") sollte man gefälligst keine kritischen Kommentare schreiben?
Sonst noch Vorschläge, damit "die Linke (...) sicher eine Chance (hat)"?
Die Liste könnte lang werden!
zum Beitrag26.05.2017 , 16:57 Uhr
"So sind sie, die Kids von heute!"
Notfallhämmer und Rettungsringe verschwinden ständig, es scheint dem Artikel zufolge ein offenes Geheimnis zu sein, in die Zimmer origineller Kids oder WGs.
Geile Sache, finde ich, einen Rettungsring fürs Badezimmer und einen Satz Notfallhämmer im Werkzeugkasten hab ich schon, ich hol mir noch einen Feuerlöscher für die Küche, einen oder zwei Warnblitzer für den Flur und nen Verkehrsleitkegel fürs Schlafzimmer (oder vier als Untergestell für ein Sofatischchen, mit Glasplatte oder so?); was soll der Geiz, der Plunder ist ja eh bloß überflüssige Stadtbildverschandelung, wahrscheinlich von irgendeiner Sicherheitslobby verdealt, die sich eine goldene Nase damit verdienen will.
Als Klokettenendstück suche ich einen Telefonhörer, wo kann man sowas eigentlich noch abreißen?
zum Beitrag26.05.2017 , 07:47 Uhr
Die ARD berichtete der Studie zufolge zu 98% negativ und zu 2% positiv über Trump, wobei die Bewertung ausdrücklich "aus der Perspektive Trumps" vorgenommen wird. Da "ungefähr 33% der Berichte in neutralem Ton gehalten waren", und das offenbar in allen 10 untersuchten Medien (man wüsste gern, was hier 'ungefähr' genau heißt und ob es nicht doch Unterschiede zwischen den Medien gibt), sähe eine bessere Darstellung so aus (Zahlen gerundet):
ARD
66% negativ, 33% neutral, 1% positiv
BBC
50% negativ, 33% neutral, 17% positiv
CNN
62% negativ, 33% neutral, 5% positiv
Fox
35% negativ, 33% neutral, 32% positiv
Ohne auf die Kritik der ARD an der Studie, eventuelle methodologische Schwächen der Studie, die falsche Darstellung in der "Welt" und anderen Medien etc. etc. einzugehen:
Wenn man sich die Zahlen ansieht, wirken sie im Trend erstmal nicht unplausibel, und die ARD scheint auch nicht ganz allein auf weiter Flur zu sein (66% negative Berichterstattung vs. 62% bei CNN, alles natürlich nach den Parametern der Studie).
zum Beitrag25.05.2017 , 05:26 Uhr
Au weh, Deutschland liegt zwischen Burundi und Namibia! Eine echte Sensation, aber die Quellenangabe fehlt leider.
Laut "Global Gender Gap Report": http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2016/rankings/
liegt Deutschland wirklich zwischen Burundi und Namibia, es lohnt sich allerdings, mal genauer hinzusehen:
Beim Global Gender Gap Index (das ist nicht der Lohngleichheitsindex) hat:
Rang 1, d.h. völlige Gleichheit von Männern und Frauen, Island, … Rang 11 die Schweiz, Rang 12 Burundi, Rang 13 Deutschland, Rang 14 Namibia, … Rang 16 die Niederlande, Rang 17 Frankreich, Rang 18 Lettland, Rang 19 Dänemark, Rang 20 Großbritannien, etc., etc., Schusslichter sind Syrien, Pakistan, Yemen.
Interessantes Ranking, aber meines Erachtens nicht für die Argumentation im Artikel geeignet.
Wer Freude an Statistiken hat, kann sich mal in Anhang C die Rangfolgen nach Indikator ansehen:
http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2016/appendix-c/
Hier liegt, was nicht weiter erstaunt, bei der Lohngleichheit Ruanda auf Rang 1, d.h. Männer und Frauen haben das gleiche Einkommen.
Was das alles mit dem Recht auf befristete Teilzeit in Deutschland zu tun? Relativ wenig, denke ich.
zum Beitrag24.05.2017 , 09:14 Uhr
Religionssenator?
Klaus Lederer ist Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa. In Berlin mag vieles im Argen liegen, aber einen Religionssenator wird es hoffentlich auch in Zukuft nicht geben.
Als Kirchentagsbesucher und Jugendweiheteilnehmer, dem Sätze einfallen wie "Ich bin in der Tat kein gläubiger Mensch im religiösen Sinn", könnte der Senator natürlich auch einen Posten im religiösen Bereich sehr gut ausfüllen.
zum Beitrag17.05.2017 , 17:51 Uhr
"Anis Amri hätte verhaftet werden können" - ach wirklich?
Anis Amri wurde schon in Tunesien in Abwesenheit wegen Raub zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, seine kriminelle Karriere setzte er dann in Italien fort, wo er wegen Körperverletzung und Brandstiftung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, bevor er schließlich über die Schweiz ungehindert nach Deutschland einreiste.
Selbstverständlich hätte er in Deutschland verhaftet werden können und müssen, auch ohne das jetzt "aufgetauchte" Dokument.
Und ebenso selbstverständlich hätte er sich von vorneherein gar nicht mit 14 verschiedenen Identitäten in Deutschland aufhalten dürfen und, wenn die zuständigen Behörden ihre Arbeit machen würden, hätte er das auch nicht gekonnt.
Eine gute Zusammenfassung des ganzen Skandals findet sich auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Anis_Amri
zum Beitrag17.05.2017 , 09:28 Uhr
Besten Dank für den interessanten Link!
Weiß irgendwer, ob die Google-Street-View-Aufnahmen von Google beauftragt wurden oder ob sie jemand gemacht und dann Google angeboten hat?
zum Beitrag16.05.2017 , 12:42 Uhr
Im Kapitalismus wird jedes Wachstum, jeder wirtschaftliche Erfolg auf Kosten anderer erzielt: Auf Kosten anderer Betriebe und der von ihnen abhängigen Menschen, auf Kosten anderer Regionen (vom Landkreis bis zum Kontinent), und natürlich auch auf Kosten anderer Länder etc.
Das ist nun wirklich nichts Neues.
EIN Parameter, um den sogenannten "wirtschaftlichen Erfolg" zu messen, sind Handelsdefizite und –überschüsse, um die es im Artikel geht.
Frankreich hat HandelsDEFIZITE nicht nur mit Deutschland, sondern auch mit den Niederlanden, Italien, Belgien usw. (ganz zu schweigen von China).
Frankreich hat aber auch HandelsÜBERSCHÜSSE, z.B. mit England und Griechenland (und natürlich auch mit seiner früheren Kolonie Algerien) etc.
Was würde Macron sagen, wenn beispielsweise England oder Griechenland (oder gar Algerien) ähnliche Forderungen an Frankreich stellen würden, wie Frankreich jetzt an Deutschland?
Der letzte Satz heißt: "Merkel sollte diesen Ratschlag ernst nehmen, sonst muss sie demnächst Marine Le Pen in Berlin begrüßen."
Das mag witzig klingen.
Auf England, Griechenland (und Algerien) gemünzt hieße es: Macron sollte xxx (man setze eine – vermeintlich berechtigte - Forderung ein) ernst nehmen, sonst muss er demnächst yyy (man setze eine – unerwünschte - Person ein) in Paris begrüßen. Die Sache mit England hat sich bekanntermaßen erledigt.
zum Beitrag16.05.2017 , 02:59 Uhr
Zusammengefasst: Roja ist 33 Jahre alt; zusammen mit ihrer zehnköpfigen Familie (ein Mann mit drei Ehefrauen und 6 Kindern) hat sie sich auf den Weg von Afghanistan nach Deutschland gemacht, wobei ihre drei Töchter noch in einem Flüchtlingscamp in Italien sind. Jetzt hat sie einen Ablehnungsbescheid vom BAMF erhalten und sich einen Anwalt genommen.
Zu alldem stellen sich zahlreiche Fragen, würde man sich gern ein Bild machen.
Stattdessen erfährt man, dass Roja schüchtern, der Sessel ausladend, die Bäckerei, in der das Interview (?) offenbar stattfindet, am Leipziger Augustusplatz ist und noch einige Nebensächlichkeiten mehr.
Wirklich schade!
zum Beitrag13.05.2017 , 08:26 Uhr
CHIRLU setzt sich auf intelligente Art sprachkritisch mit dem Artikel auseinander und schlägt vor, als Zeichen eines distanzierten Gebrauchs bestimmte Wörter in Anführungszeichen zu setzen. Einen Beißreflex kann ich CHIRLUs Beitrag nicht erkennen.
zum Beitrag12.05.2017 , 01:24 Uhr
Bemerkenswert ist an dem Beitrag über Volker Beck, Meister der Distanzierung, dass an mehreren Stellen Links erwähnt werden, aber gleichzeitig nicht auf die entsprechenden Dokumente und Artikel verlinkt wird.
Glücklicherweise gibt es Suchmaschinen.
Hier der Link auf den Text mit Becks nachträglichem Aufdruck, in dem er eine "Verfälschung des Texts" behauptet: http://www.volkerbeck.de/wp-content/uploads/2014/11/Hohmann_Paedophilie_Buch.pdf
Hier Becks Artikel im Original: https://de.wikimannia.org/images/Volker_Beck_-_Entkriminalisierung_der_Paedosexualitaet_-_Buch.pdf
"Das Urheberrecht ist nicht für die postfaktische Selbstdarstellung von Politikern da", besser als der SPIEGEL-Anwalt kann man es nicht ausdrücken.
zum Beitrag11.05.2017 , 07:07 Uhr
"Schwere Geschütze" auf "minderjährige Flüchtlinge"?
Ist es sicher, dass es sich nicht um volljährige Bundeswehrangehörige und Freunde von "Franco A." handelt?
Von denen könnte man schließlich auch annehmen, dass sie sich "in der Weihnachtsnacht gelangweilt hätten", von wo der Schritt zum Kokeln und Anschlagplanen bekanntermaßen nicht weit ist.
"Jung und offen sehen sie aus und ziemlich verstört." Schade eigentlich, ältlich und verkniffen hätte besser in mein Weltbild gepasst, jetzt weiß ich gar nicht mehr, wie ich die Lage einschätzen soll.
zum Beitrag11.05.2017 , 04:02 Uhr
"Er hat auch Positives bewirkt", heißt es über Innenminister Ralf Jäger, und dann werden drei außerordentlich beeindruckende Beispiele genannt:
(1) Überschuldete Städte "wurden unterstützt", (2) mehr Polizei ist "auf der Straße", (3) ein Projekt zur "Salafismus-Prävention" wurde "auf den Weg gebracht".
Die Autorin hat wirklich Humor der feinsinnigen Art, besten Dank!
zum Beitrag09.05.2017 , 03:52 Uhr
"Die Netzszene verspricht sich nicht weniger als eine Revolution im Klassenzimmer",
das verstehe, wer will, und in dem Stil geht es dann weiter mit niedlichen Grundschülern, engagierten Erwachsenen, und ein ziegenbärtiger Quertreiber fehlt natürlich auch nicht.
Ob und in welchem Umfang der Einsatz von Mikrokontrollern und ähnlichen Geräten in der Grundschule sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert.
Natürlich geht es nicht nur um Bildung, sondern auch um ein Milliardengeschäft, bei dem von der Elektronik- und Softwareindustrie bis zum Schulbuchverlag alle von Anfang an dabeisein wollen.
Meine Empfehlung: Bei youtube und auf heise.de gibt's jede Menge (auch Werbung) zu Calliope Mini,
https://www.heise.de/make/artikel/Calliope-mini-3676938.html
Einfach mal ein Video anschauen und überlegen: Wäre das etwas für mich selbst gewesen oder für Kinder, die ich kenne, wäre das eine sinnvolle Sache für die Grundschule oder eher eine Freizeitaktivität, ist das eher kreativ oder stumpfsinnig, langweilig oder unterhaltsam, sinnvoll oder sinnlos, Geldschneiderei oder Pädagogik oder einfach nur eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird, wie viele Stunden sollte / könnte / müsste man damit zubringen, ... ?
Auf solche Gedanken kommt es an, nicht darauf, was sich "die Netszene verspricht".
zum Beitrag03.05.2017 , 06:52 Uhr
"Gestus der Widerstandskämpferin" ist schön ausgedrückt,
und es wäre zu wünschen, dass der Verteidigungsministerin ihre abstruse Show nichts nützt.
Die Erfahrung zeigt aber leider, dass im politischen Geschäft oft auch die billigsten Manöver gut genug sind.
zum Beitrag02.05.2017 , 17:31 Uhr
Bei den zehn sogenannten "Thesen" handelt es sich um eine Wahlkampfvorlage auf BILD-Schlagzeilenniveau, die ganz nach Bedarf aus dem Hut gezaubert und hingebogen werden kann, à la:
- Ich habe schon im Mai 2017 gesagt ...
- Das war selbstverständlich so und so gemeint ...
- Ich war es schließlich, der darauf hingewiesen hat ...
- Sie interpretieren das doch bewusst falsch, wenn Sie ...
- etc., etc.
Bemerkenswert ist die Niveaulosigkeit und Arroganz, mit der sich der Innenminister anbiedern möchte:
"Wir sind nicht Burka", das sagt im Grunde alles.
zum Beitrag29.04.2017 , 10:20 Uhr
"irgendwo auch selbst Schuld";
herzlichen Glückwunsch zu dieser tiefschürfenden Analyse, die Sie bestimmt auch unverändert unter andere Artikel setzen könnten.
zum Beitrag29.04.2017 , 05:40 Uhr
Es handelt sich um Kinder, die nicht altersgemäß laufen, rennen, Treppensteigen, problemlos drei Schritte rückwärtsgehen usw. (Grobmotorik), ein Malbuch ausmalen, eine Form - z.B. einen Buchstaben -, nachzeichnen, eine Schleife binden, drei Bauklötzchen aufeinanderstellen usw. (Feinmotorik) können.
zum Beitrag29.04.2017 , 05:30 Uhr
"Es scheint nicht zu überraschen, dass Männer kriminell und gewaltbereit sind."
Der hohe Anteil von Männern an der Gesamtzahl der Straftäter ist allgemein bekannt und wird in der relevanten Literatur natürlich auch diskutiert, ebenso bekannt ist der hohe Prozentsatz männlicher Strafgefangener (ca 90-95 %), der sich natürlich auch in der allgemein bekannten niedrigen Zahl von Frauengefängnissen niederschlägt.
Das Thema ist zu interessant, um Zeit damit zu verschwenden, sich zu überlegen, was die Autorin mit dem geheimnisvollen geraunten "P-Wort" meint.
Die Schwierigkeiten bei der Interpretation der Polizeilichen Kriminalstatistik sind bekannt, ebenso die Versuche (nicht nur) de Maizières, mal wieder Schönfärberei zu betreiben.
Aufschlussreicher sind in diesem Zusammenhang die Veröffentlichungen von http://www.bundesjustizamt.de, z.B. die Broschüre "Strafvollzug - Demographische und kriminologische Merkmale der Strafgefangenen" (Fachserie 10, Reihe 4.1 - 2016), das Heft hat nur 32 Seiten und ist schnell durchgeblättert.
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Rechtspflege/StrafverfolgungVollzug/Strafvollzug2100410167004.pdf;jsessionid=76E37410FE538D7C9D344DE7706DEC0D.cae3?__blob=publicationFile
zum Beitrag25.04.2017 , 06:01 Uhr
"Der Einwurf von rechts kam wie erwartet."
Der Kommentar der taz auch. Leider bringt er nichts Neues oder Erhellendes und geht weder auf Details der Statistik selbst, noch auf Feinheiten möglicher (Fehl)interpretationen ein. Schade.
Ein bisschen mehr Stoff zum Nachdenken hier:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/straffaellige-fluechtlinge-fuenf-punkte-in-denen-die-kriminalstatistik-oft-missverstanden-wird-1.3476608
zum Beitrag09.04.2017 , 12:29 Uhr
Die Frage ist doch nicht, ob die Rezensentin, die genannten "KommentatorInnen bei Amazon", der Autor oder irgendwer sonst die Regierungspolitik für gut oder schlecht hält oder ob das Buch "der Vorgeschichte des Zuzugs, der Historie und politischen Rolle Deutschlands zu wenig Beachtung schenkt".
Interessant ist ausschließlich, ob die mitgeteilten Fakten richtig oder falsch sind und ob durch Auslassungen ein verzerrtes Bild gezeichnet wird. Darüber finden sich im Artikel - leider - keine Belege.
zum Beitrag08.04.2017 , 16:54 Uhr
"Polizeiarbeit und große Hilfsbereitschaft werden gelobt." "Vorbildlich reagierten ... auch die StockholmerInnen."
Vorbildlich reagierte auch Berlin und sollte dafür angemessen gelobt werden.
Denn nach der russischen wurde jetzt auch die schwedische Flagge nicht aufs Brandenburger Tor projiziert, und das mit sehr geistreichen Begründungen. Die unschöne Tradition, Solidarität mit Terroropfern zu zeigen, ist damit glücklicherweise beendet und der reibungslose Übergang zur Tagesordnung kann rasch und ohne störende Bilder geschehen.
Ist ja eh alles halb so wild: Die Wahrscheinlichkeit von x (hier beliebigen Schwachsinn beliebiger "Risikoexperten" einsetzen) ist bekanntermaßen viel größer als diejenige, bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen.
zum Beitrag18.03.2017 , 05:04 Uhr
Fünf Stockwerke, aber nur zwei Korridore: super Idee, könnte man denken, merkwürdig, dass da sonst niemand drauf gekommen ist.
Der Preis für diese "Einsparung" ist natürlich, dass in jedem der 1 1/2 Stockwerke hohen Apartments eine Treppe sein muss, die dort den Platz wegnimmt. Darüberhinaus erfordert das Gebäude eine relativ aufwendige Konstruktion, was bei offensichtlich schlechter Bauqualität natürlich bald zu Schäden führt. Wie es bei den ineinander verschachtelten Wohnungen mit der Schalldämmung aussieht, wie die Fallrohre für die Toiletten geführt werden (durch das Schlafzimmer des Mieters darunter?), das wüßte ich gerne mal.
Die zahlreichen Modifikationen, die von Bewohnern vorgenommen wurden, geben jedenfalls einen Hinweis darauf, dass Menschen keine Lust haben, ihren Lebensstil irgendwelchen Modellwohnungen anzupassen.
Fazit: Jeder, der in seiner stinknormalen Wohnung ein Hochbett oder eine andere Plattform einbaut, hat etwas Ähnliches, nur wesentlich besser, komfortabler und nachhaltiger.
zum Beitrag20.02.2017 , 07:38 Uhr
Reinhard Naumann (SPD), Bezirksbürgermeister, und das Bezirksamt machen sich Gedanken.
Einerseits löblich. Andererseits hätten sie sich mal rechtzeitig Gedanken machen sollen, statt am Weihnachtsmarkt erst nach dem Attentat Betonsperren aufstellen zu lassen.
Vielleicht klappts ja beim Weihnachtsmarkt 2017: Was in anderen Städten selbstverständlich ist, sollte auch in Berlin möglich sein.
zum Beitrag10.02.2017 , 14:34 Uhr
Ich stimme zu: Natürlich darf und muss man auch über Suizide berichten, gerade auch über solche mit politischem Hintergrund.
Aber ich denke, man sollte es mit Bedacht tun, worauf GEREON_HOFFMANN m.E. zurecht aufmerksam gemacht hat, ein Hinweis, der von HANNIBAL_CORPSE, wie ich meine, etwas vorschnell als "so lächerlich" abqualifiziert wurde.
"Bedacht" könnte sich dadurch zeigen, dass unter entsprechenden Artikeln, wie in anderen Zeitungen auch, ein Hinweis stünde, wie, um ein Beispiel herauszugreifen, im "Spiegel" mit Link zu Beratungsstellen:
"Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber.
Hier finden Sie - auch anonyme - Hilfsangebote in vermeintlich ausweglosen Lebenslagen.
Per Telefon, Chat, E-Mail oder im persönlichen Gespräch."
Das würde niemandem schaden, aber vielleicht dem einen oder anderen helfen.
zum Beitrag10.02.2017 , 06:07 Uhr
"So lächerlich" ist das nicht (Stichwort 'Werther-Effekt'); ich empfehle, die umfangreiche Literatur zum Thema 'Medien und Berichterstattung über Suizide' und die entsprechenden Presseleitfäden zur Kenntnis zu nehmen.
zum Beitrag10.02.2017 , 02:58 Uhr
"'Schlecht überprüfte Fakten'": Ein Esel schilt den andern Langohr.
Dazu nur der Hinweis, dass Wikipedia selbst, neben allen Vorteilen, eine höchst unzuverlässige und nicht zitierfähige Quelle ist, was übrigens auch in Wikipedia selbst thematisiert wird.
Ein berüchtigtes Beispiel zum Verbot an einem College, Wikipedia als Sekundärquelle zu zitieren (NYT: A History Department Bans Citing Wikipedia as a Research Source) hier: http://www.nytimes.com/2007/02/21/education/21wikipedia.html
zum Beitrag05.02.2017 , 12:01 Uhr
Einerseits ist es natürlich beschämend und erschreckend, die sich in aller Öffentlichkeit und vor den Angehörigen der Mordopfer brüstende rechte Szene in Gerichtssaal und Umfeld des Prozesses zu erleben, andererseits mag diese im Grunde erstaunliche Offenheit zu einem angemessenen Strafmaß beitragen.
Zum Hintergrund des "Volkstod"-Schwachsinns im Wohlleben-Prozess gibt es einen aufschlussreichen Artikel in der FR: http://www.fr-online.de/politik/rechtsradikalismus-die-maer-vom--volkstod-,1472596,35117358.html
zum Beitrag03.02.2017 , 02:04 Uhr
Wer schreit, hat keine Argumente, und wer Gewalt anwendet, setzt sich ins Unrecht.
Wie primitiv oder hilflos muss man sein, um Böller zu werfen oder jemandem ein Gehirnmodell aus der Hand zu schlagen, wie dumm ist das Verhindern von Veranstaltungen oder Verbieten von Hochschulgruppen mit irgendwelchen Tricks, wie blöde ist jemand, der nicht merkt, dass mit all diesen Mätzchen nur dem politischen Gegner in die Hände gespielt wird.
"Dilemma der Meinungsfreiheit" heißt die Überschrift. Meinungsfreiheit hat kein Dilemma. Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.
zum Beitrag01.02.2017 , 04:17 Uhr
Besten Dank für diese sehr gute Idee, insbesondere auch für den Absatz mit den Fake News!
zum Beitrag01.02.2017 , 02:48 Uhr
Angenommen, man würde die Schriftzüge "ROTHSCHILDBANK" aus der Abbildung entfernen, es bliebe eine vollkommen sinnfreie sogenannte "Infografik", à la Pacman verschlingt Europa. Das Foto auf der nun vom Ernst-Klett-Verlag zur Verfügung gestellten Austauschseite des Oberstufenlehrwerks zeigt Euroscheine und -münzen. Will sagen: Abbildungen sind hier wirklich nur Dekoration, nichts sonst, deswegen schaut wahrscheinlich niemand so genau hin.
Dass die ursprüngliche Illustration eines bekannten Antisemiten und Verschwörungstheoretikers jahrelang unbeanstandet in einem Schulbuch verbreitet werden konnte, ist ein Armutszeugnis nicht nur für den Verlag, der jetzt immerhin schnell und ohne Ausflüchte reagiert hat, sondern auch für die beteiligten Kultusministerien und insbesondere für die Lehrer: Für die taz-Leser unter euch Lehrern, da hätte ich mehr erwartet!
zum Beitrag31.01.2017 , 16:28 Uhr
Zwei Dinge Dinge sollte man unterscheiden:
1. Technisches, das man selbst nicht beurteilen kann. Enthält das Olivenöl beispielsweise Chemikalien, die nicht hineingehören? Oder ist das Olivenöl gepantscht (Italien produziert beispielsweise weniger Olivenöl als es exportiert. Italienische Firmen importieren Olivenöle aus Spanien, Nordafrika usw., verschneiden es und verkaufen es dann unter eigenen Markennamen)?, wobei verschnittenes Öl nicht notwendigerweise schlecht sein muss, es ist nur nicht jedermanns Sache.
2. Geschmackliches, das man mit etwas Erfahrung selbst beurteilen kann und natürlich auch beurteilen muss. Hier hilft nur Übung; hilfreich ist insbesondere auch der Kommentar von Leuten, die erfahrener sind, weil sie beispielsweise aus dem Mittelmeerraum kommen.
Es gibt Öle mit sehr eigenartigem Geschmack und sogar Nachgeschmack, bei dem Kenner aus Olivenölgegenden ins Schwärmen geraten, unsereins, der außer ein paar großen Marken nichts kennt, aber erstmal unsicher ist. Ich frage mich immer, wie solche Öle bei deutschen Tests abschneiden würden.
"Ihr Deutschen mit euren schwachsinnigen Tests, ihr würdet sogar ranziges Öl benutzen, wenn es 'sehr gut' getestet worden wäre, sowas gibt's wirklich nur in Deutschland." Wer mit Olivenöl aufgewachsen ist, hat natürlich leicht reden ...
zum Beitrag30.01.2017 , 15:31 Uhr
"Manche mögen diese Episode für banal oder nebensächlich halten."
Richtig! Banal, nebensächlich und möglicherweise auch schlecht erfunden: Regelmäßig stinkt Hausmüll tagelang im Treppenhaus, weil jemand den Schlüssel zum Hinterhof, wo der Mülleimer steht, verloren hat? Und das Problem wird nicht etwa durch Neuanfertigung eines Schlüssels gelöst, sondern indem man einen vorhandenen Schlüssel gemeinsam benutzt? Kommt mir vor wie ein "modernes Gleichnis" aus der Predigtdatenbank für Pfarrer.
Wenn ich nicht aufpasse, werde ich noch zum "Otherer" gegenüber sämtlichen Schlüsselbenutzern in dieser Story und hoffe händereibend, dass der vorhandene Schlüssel endlich auch verschlampt wird. Was dann? Ach natürlich, kein Problem für die gebeutelte Hausgemeinschaft; irgendwann, nachdem es wieder schön müffelt im Treppenhaus, wird ein freundlicher dritter Nachbar seinen Schlüssel zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
zum Beitrag29.01.2017 , 16:52 Uhr
Warum denn einen Untersuchungsauschuss?
Es gab doch nur soundsoviel Tote, Verletzte und Traumatisierte als Folge massiven Versagens aller Verantwortlichen.
Es ist doch viel bequemer, alles wie gewohnt unter den Teppich zu kehren, und eine Krähe hackt der anderen bekanntermaßen kein Auge aus.
zum Beitrag29.01.2017 , 16:24 Uhr
Hier bei Unicode kann man die interessante Schrift sehen: http://www.unicode.org/charts/PDF/U1E900.pdf
Fulfulde (Fula) kann man auch mit dem lateinischen Alphabet schreiben. Einfaches Beispiel: Das Deutsche wird mit dem lateinischen Alphabet geschrieben, obwohl dieses nicht alle deutschen Laute wiedergeben kann. Daher gibt es Buchstabenkombinationen wie "sch" oder diakritische Zeichen wie in "ä". Desgleichen bei den verschiedenen länderspezifischen Varianten (Fulfulde wird nicht nur in Guinea gesprochen), in denen Fulfulde mit dem lateinischen Alphabet geschrieben wird, wobei man, wie in vielen anderen Sprachen, Buchstabenverdopplungen oder -kombinationen bzw. diakritische Zeichen benutzt.
Eine tolle Initiative und ein wirklich schönes Alphabet. Allerdings ist es schon ein Wagnis, ein neues Alphabet einzuführen, für das es keine Tastaturen, Druckertreiber usw. usw. gibt. Wie gesagt: Das lateinische Alphabet wird (wie früher das arabische) auch erfolgreich für Fulfulde benutzt. Bleibt abzuwarten, welches System sich durchsetzen wird.
zum Beitrag28.01.2017 , 06:47 Uhr
"Gerade (?) das spanische Königshaus ... verdankt seine Macht der Vertreibung der Mauren. Vielen Muslimen und Juden gilt das Kreuz daher (!) als Unterdrückungssymbol."
Alles schön und gut mit dem Kreuz im Wappen von Real Madrid, hier zwei Ergänzungen zum Artikel.
Zum Herrscherhaus:
Die "Vertreibung der Mauren" (Reconquista, ein ca 700jähriger Prozess) wurde vollendet von Isabella von Kastilien und Ferdinand dem Katholischen (1492, Eroberung von Granada).
Dann kamen in Spanien erstmal die die Habsburger an die Macht, und danach erst das Königshaus der Bourbonen, dem der jetzige spanische König - der Besuch von Fußballspielen wird diesem Real-Madrid-Fan gelegentlich durch Buhrufe verleidet - angehört.
Zur "Vertreibung der Mauren"
Die muslimische Armee begann, von Afrika kommend, 711 in Gibraltar die Invasion und Kolonisierung der Iberischen Halbinsel und ihrer christlichen Bevölkerung; der letzte König der Westgoten, Roderich (Rodrigo) fiel in der Schlacht. Verschiedene Kalifate wurden gegründet und vergingen wieder, bis 1492 die muslimische Herrschaft in Spanien zu Ende ging.
Glücklicherweise, sage ich, und dass irgendwelche Muslime das heutzutage immer noch bedauern, geschenkt: In Deutschland gibt es auch Leute, die das Deutsche Reich in den Grenzen von irgendwann wiederherstellen möchten. Im Internet findet man übrigens spanischsprachige Aufrufe von islamistischer Seite, die Iberische Halbinsel, "rückzuerobern". In diesem Zusammenhang sei auch erinnert an die islamistischen Anschläge vom 11. März 2004 (M 11) in Madrid mit ca. 200 Toten.
Buchempfehlung für alle, die das maurische Spanien in Reiseführermanier im Wesentlichen nur positiv, als multikulturelles Paradies sehen und nicht als das apartheitähnliche System, das es auch war:
Darío Fernández-Morera (2016): The Myth of the Andalusian Paradise. Muslims, Christians, and Jews under Islamic Rule in Medieval Spain.
zum Beitrag22.01.2017 , 18:18 Uhr
"Dass am Bahnhof Hunderte unbescholtene Menschen nur aufgrund ihrer Hautfarbe festgehalten und kontrolliert wurden, war eine Machtprobe der Polizei, die hier sichtbar jene Stärke demonstrieren wollte, die sie im Jahr zuvor so schmerzlich vermissen ließ."
Die Lage ist unübersichtlich. Vielleicht wäre es hilfreich, sich zwei Fragen zu stellen:
(1) Die Polizei wollte und konnte zu Silverster 2016, anders als im Vorjahr, Stärke demonstrieren. Was wäre geschehen bzw. hätte geschehen können, wenn die Polizei keine Stärke demonstriert hätte?
(2) Wie hätte die Öffentlichkeit reagiert und was hätte Daniel Bax geschrieben, wenn die Polizei bereits zu Silvester 2015 "Stärke demonstriert" hätte und daraufhin am Kölner Hauptbahnhof gar keine Verbrechen geschehen wären?
zum Beitrag21.01.2017 , 11:07 Uhr
Björn Höcke hält das Stöckchen hin, und alle, von der Bundesregierung über Parteien und Politiker bis zur Presse springen drüber.
Da freuen sich Höcke und die AfD über ihre gelungene Provokation, da freut sich auch Jakob Augstein über die unerwartete und gar nicht so leichte Aufgabe.
Für jeden, der lesen kann, ist deutlich, dass Björn Höcke und Rudolf Augstein das gleiche gesagt und, selbst wenn das manchem nicht gefällt, auch gemeint haben. Neben den beiden Hauptdarstellern gibt es andere, die nichts sagen oder schreiben, aber die Meinung der Björn Höckes und Rudolf Augsteins über das sogenannte "Schandmal" teilen.
Und auch das trägt zum Reiz dieses in jeder Hinsicht großartigen Denkmals und Kunstwerks bei.
zum Beitrag20.01.2017 , 15:30 Uhr
Der Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge wird nicht der letzte Anschlag in Deutschland gewesen sein, den Palästinenser auf eine Synagoge verüben, insbesondere nach diesem Urteil.
Gefasste Täter werden "Israelkritik" o.ä. als Motiv anführen und Antisemitismus wird man nicht nachweisen, es sei denn, die Täter stellten sich wirklich dumm an. Sicherheitshalber sollten sie ihre Heldentat sinnlos besoffen am Ende des Ramadans begehen. Einen Grund, à la "irgendwas mit Israel", werden sie immer aus dem Ärmel zaubern können.
Gedankenspiel: Was könnte man in Deutschland anzünden, wenn man die Behandlung der muslimischen Minderheit in Myanmar kritisch sieht? Und wäre ein lohnendes Attentatsziel, wenn man gegen das mörderische Regime des Islamischen Staats protestieren möchte? Keine allzu schwierigen Entscheidungen, insbesondere für Besoffene, und das Risiko wäre maximal eine Bewährungsstrafe.
zum Beitrag18.01.2017 , 06:50 Uhr
In Berlin gibt es einige Tausend Obdachlose und entsprechende Ressentiments: Sie sind nicht überall gern gesehen, manche von ihnen riechen auch ungepflegt, betrinken sich und benehmen sich daneben.
Dass nun SPD-Mann Thomas Isenberg, statt den Obdachlosen zu helfen oder gar die Obdachlosigkeit an sich zu bekämpfen, auf primitivpopulistische Art und Weise gegen Obdachlose und ihre bewundernswert engagierten Helfer vorgeht, nur um im Hansaviertel Wählerstimmen einzusammeln, ist unerträglich und sagt viel über SPD-Mann Isenberg, über die SPD, und letztlich auch über die SPD-Wähler.
Die Vorgänge sind darüber hinaus auch symptomatisch für die gesamte Parteienlandschaft. Inhalte sind sekundär, aber für Wählerstimmen wird mit hemmungslosem Opportunismus ALLES getan: Im Hansaviertel hetzt man hemmungslos gegen die Schwächsten, um Stimmen von Wohnungseigentümern einzusammeln, in einem anderen Bezirk hält man eine ganz andere Selbstdarstellung für opportun. Bei der einen Wahl empfehlen die Parteistrategen dies zum Stimmenfang, bei einer anderen Wahl jenes und notfalls das Gegenteil.
Aber: Gegen "Populismus" sind angeblich alle.
zum Beitrag14.01.2017 , 14:30 Uhr
Ha, ha, der war gut! Mal sehen, was am Ende, wenn überhaupt, 'rauskommt.
zum Beitrag13.01.2017 , 16:09 Uhr
Fünf ebenfalls angeklagte VW-Kollegen hatten sich schon längst ins sichere und industriefreundliche Deutschland abgesetzt, wo ihnen nichts passieren wird und wo sie weitermachen können, als sei nichts gewesen, aber der jetzt in Haft Genommene (sein Name wird von BILD bis zu FAZ und ZEIT fast in der gesamten deutschen Presse genannt, in der US-amerikanischen sowieso) hat sich aus welchen Gründen auch immer Zeit gelassen und wurde erst jetzt kurz vor seinem Flug nach Deutschland verhaftet.
Dumm gelaufen, und der ganze Ärger nur wegen ein bisschen "Schummelsoftware", wie dieser Spezialfall der Kriminalität gern beschönigend genannt wird.
Und dann wurde auch noch die Kaution abgelehnt: "Faschismus halt" (Andreas Säger), "ein Strafmaß wirklich jenseits jeder Vernunftgrenze" (Nachtvogel), "Unglaublich drakonisch, und unglaublich ungerecht" (Heimatverbundener).
Abwarten und AUTO-BILD lesen, liebe Freunde, und vielleicht mal hier informieren:
https://www.nytimes.com/2017/01/11/business/volkswagen-diesel-vw-settlement-charges-criminal.html?_r=0
zum Beitrag11.01.2017 , 09:59 Uhr
Der moralische Aspekt ist klar: "racial profiling" im Sinne von willkürlicher polizeilicher Kontrolle Unschuldiger aufgrund beispielsweise der Hautfarbe darf es nicht geben. Genau dieses "racial profiling" existiert aber: Schwarze Deutsche können ein Lied davon singen.
Nicht so klar ist der praktische Aspekt: Was hätte die Polizei an Silvester 2016 in Köln besser machen können (außer vielleicht auf den Ausdruck "Nafri" zu verzichten)? Was hätte denn jeder von uns getan bzw. nicht getan, wenn er auf irgendeiner Ebene in die zweifellos notwendigen Sicherungsmaßnahmen involviert gewesen wäre? Was hätte ich als Einsatzleiter oder einfacher Polizist in dieser Situation anders gemacht ohne zu riskieren, dass sich die Ereignisse von Silvester 2015 auch nur ansatzweise wiederholen?
Ich denke, man muss akzeptieren, dass es an Silvester 2016 schlicht und einfach keine Ideallösung gab, die jeden einzelnen zufriedengestellt hätte.
zum Beitrag30.12.2016 , 13:59 Uhr
Entschuldigung, gemeint war: Beschränkung der Amtszeit auf zwei Legislaturperioden, also maximal 8 Jahre.
zum Beitrag30.12.2016 , 04:56 Uhr
Ein deutlich herausragender Beitrag, besten Dank!
Die Wähler wenden sich ab von den Parteien (nicht nur von der SPD), weil deren Politik (und nicht nur die Wirtschaftspolitik) auf allen Ebenen schlecht IST, und nicht nur, wie es ständig behauptet wird, lediglich "schlecht vermittelt."
Die sogenannten Rechtspopulisten, die von der Unzufriedenheit mit den herrschenden Zuständen und den etablierten Parteien profitieren, sind natürlich keinen Deut besser, im Gegenteil. Protestwählern, die schlicht mit der gegenwärtigen Stagnation unzufrieden sind, ist das wahrscheinlich klar.
Eine bessere Möglichkeit, automatisch mehr Bewegung ins politische System einzubauen, wäre beispielsweise die Beschränkung der Amtszeit für das Bundeskanzleramt auf zwei Jahre.
zum Beitrag29.12.2016 , 07:32 Uhr
Ohne Videoüberwachung würde nicht nur der sogenannte U-Bahn-Treter heute noch frei herumlaufen, und mit Videoüberwachung hätte vielleicht nicht nur der Täter vom Weihnachtsmarkt (schneller) identifiziert und gefasst werden können.
Wer das leugnet und nicht versteht, dass eine veränderte Lage auch veränderte Maßnahmen verlangt, ist weltfremd, und zwar aus ideologischen Gründen.
Zum Argument Datenschutz: Natürlich birgt Videoüberwachung auch Risiken, und darüber, wie groß diese Risiken im Vergleich zum Nutzen sind, muss man nachdenken. Mir ist es wichtig, dass Leute wie der U-Bahn-Treter aus dem Verkehr gezogen werden, bevor es weitere Opfer gibt, dafür nehme ich wohl oder übel Videoüberwachung in Kauf.
Zu dem billigen Argument, dass Videoüberwachung keine Verbrechen verhindert: Videoüberwachung kann bei der Aufklärung von Verbrechen und bei der Beweisführung vor Gericht hilfreich sein, und natürlich kann Videoüberwachung unter bestimmten Umständen auch Verbrechen verhindern: Wie oft hätte der U-Bahn-Treter noch zugetreten, wäre er nicht gefasst worden?
zum Beitrag28.12.2016 , 16:37 Uhr
"Keine Frage, dass 2016 für Homosexuelle in Orlando, Sioux in Dakota, Flaneure in Nizza oder Journalisten in Istanbul tatsächlich ein entsetzliches Jahr gewesen ist."
So lässt es sich vortrefflich schwadronieren, " irgendwo in Mitteleuropa ..., wo alle Informationen – medial abgefedert – zusammenlaufen" und, was immer das heißen soll, "Blasen werfen".
Was der Autor auslässt im "optimistischen Jahresrückblick" - natürlich tut er das ganz bewusst, hat wahrscheinlich längere Zeit über dieses Stilmittel nachgedacht und es schließlich für adäquat befunden, sind die uns allen gegenwärtigen Ereignisse in Deutschland, die zwischen Neujahr in Köln und Weihnachten in Berlin stattgefunden haben. Ereignisse, die es in dieser Form und Häufung, mit dieser Zahl von Tätern und Opfern und mit diesen Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht gegeben hat. Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber zu Silvester wird die Polizei in Köln sicherlich wie gehabt berichten können: "Ausgelassene Stimmung - Feiern weitgehend friedlich"; unter dem Schutz von 1600 Polizisten und irgendwelchen Sicherheitskonzepten wäre alles andere ja undenkbar.
Man kann das natürlich alles so sehen und so schreiben. Die Opfer und nicht nur ihre Angehörigen und Freunde sehen es anders, und dass "sich die Zahl der Plastiktüten an englischen Stränden halbiert (hat)", sollte für uns alle in diesen Tagen zweitrangig sein.
zum Beitrag19.12.2016 , 03:19 Uhr
Alte Stasikamellen!Frage: Ist Andrej Holm für das Amt fachlich qualifiziert?Antwort: Ja, aber darum geht es hier nicht.Frage: Sollte man seine in jungen Jahren ausgeübte Tätigkeit für die Stasi als geringfügig und als Jugendsünde einordnen?Antwort: Vielleicht, das wäre zu prüfen, aber darum geht es hier nicht!Worum geht es also?Es geht um Unehrlichkeit, falsche Angaben, vorgebliche Erinnerungslücken, das übliche Programm also. Es geht darum, dass sich manche Leute in allen Systemen einrichten: Ohne die Wiedervereinigung wäre Andrej Holm heute dank seiner politischen und familiären Verbindungen in der DDR vielleicht ein Funktionsträger in der Stasi. Heute ist er Staatssekretär in der BRD.Es gibt viele Berufe, die Andrej Holm ausüben könnte, aber in einem politischen Amt ist er untragbar.Zum Schluss:Es gibt natürlich andere Personen, die als Staatssekretär für Wohnen in Frage kämen, die Position könnte doch längst ohne Aufheben besetzt sein. Die wirklich interessante Frage ist, warum ausgerechnet an Andrej Holm festgehalten wird. [...]
Kommentar gekürzt. Hinweise, Lob und Kritik an der Moderation können Sie gerne an kommune@taz.de richten. Danke, die Redaktion
zum Beitrag16.12.2016 , 23:26 Uhr
Das Geschäft von Werbern ist Manipulation. In diesem Fall sollte unter anderem das Blog "Die Achse des Guten" in die ultrarechte Ecke gestellt und damit um Werbeeinnahmen gebracht werden: Hexenjäger McCarthy lässt grüßen.
Der Manipulationsversuch ist nun leider fehlgeschlagen, und jetzt jammert der verhinderte Manipulator Gerald Hensel nicht nur, jetzt verwischt er auch Spuren. Seine eigene Webseite davaidavai.com versteckt er neuerdings hinter einem Passwort, sein Facebookprofil ist verändert usw.
Nicht genug damit, er versucht ausgerechnet über die taz, seine schiefe Version der schmutzigen Geschichte zu verbreiten, um zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Werbung und Manipulation wollen halt auch gelernt sein. Hensels früherer Arbeitgeber, die Großagentur "Scholz & Friends", kann ein Lied davon singen. Von dort kam nämlich der peinliche Slogan "Tofu ist schwules Fleisch" und löste einen kleineren Shitstorm aus (bei "Strategy-Director" Hensel ist es natürlich schon ein veritabler "Hatestorm", klappern gehört eben zum Handwerk).
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