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Ausschlussverfahren gegen Boris PalmerRassismus-Eklat auf Facebook

Der Tübinger OB verwendet in einem angeblich ironischen Facebookpost das N-Wort. Die Grünen in Baden-Württemberg leiten das Ausschlussverfahren ein.

Schwer engagiert: Boris Palmer kämpft mit Ironie gegen „Cancel Culture“ Foto: dpa

Stuttgart/Tübingen dpa | Die Grünen in Baden-Württemberg wollen den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer aus der Partei ausschließen. Beim Landesparteitag stimmten 161 Delegierte für ein Ausschlussverfahren, 44 dagegen und 8 enthielten sich. Palmer hatte zuvor auf Facebook mit Aussagen über den früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo für Empörung gesorgt.

Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand sagte in Stuttgart zum Ausschlussverfahren gegen Palmer: „Die Zeit ist reif dafür. Denn das Maß ist voll.“ Zuvor hatte er schon erklärt, die Äußerung Palmers über Aogo sei „rassistisch und abstoßend“. Der Tübinger OB sorge mit „inszenierten Tabubrüchen“ für eine Polarisierung der öffentlichen Debatte.

Der Tübinger OB ließ sich vor der Abstimmung für eine Gegenrede zum Parteitag schalten und erklärte, es handele sich um „haltlose und absurde Vorwürfe“. Hier gehe es darum, abweichende Stimmen zum Verstummen zu bringen. „Daher kann und will ich nicht widerrufen.“ Allerdings empfahl er dem Parteitag, dem Antrag für ein Ausschlussverfahren zuzustimmen. Dann habe er endlich die Gelegenheit, sich gegen die Anwürfe zu verteidigen.

Die Landespartei hatte Palmer schon im Mai 2020 den Austritt nahegelegt und ihm ein Ausschlussverfahren angedroht. Schon damals hatte Palmer mehrfach mit provokativen Äußerungen für Empörung gesorgt, unter anderem mit einem Satz zum Umgang mit Corona-Patienten. „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“, sagte er in einem Interview.

Facebookpost löste heftige Kritik aus

Der Oberbürgermeister Boris Palmer hat auf Facebook mit Aussagen über den früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo für Aufsehen gesorgt – nun muss der Grüne mit Konsequenzen seiner Partei rechnen. Im Zuge der Diskussion mit Facebook-Nutzern griff Palmer am Freitag ein Aogo zugeschriebenes Zitat auf und kommentierte, offensichtlich ironisch: „Der Aogo ist ein schlimmer Rassist.“ Zur Begründung verwies er auf einen nicht-verifizierten Facebook-Kommentar, in dem ohne jeden Beleg behauptet worden war, Aogo habe für sich selbst das N-Wort benutzt. Mit dem Begriff N-Wort wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.

Zahlreiche Nutzer warfen Palmer daraufhin Rassismus vor. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil twitterte am Freitagabend: „Ist das Palmer-Zitat echt? Wenn ja: Haben die Grünen sich schon geäußert dazu?“

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erklärte am Samstagvormittag: „Die Äußerung von Boris Palmer ist rassistisch und abstoßend. Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen. Das Ganze reiht sich ein in immer neue Provokationen, die Menschen ausgrenzen und verletzen. Boris Palmer hat deshalb unsere politische Unterstützung verloren. Nach dem erneuten Vorfall beraten unsere Landes- und Bundesgremien über die entsprechenden Konsequenzen, inklusive Ausschlussverfahren.“

Palmer selbst erklärte am Samstag in einem langen Facebook-Statement, er habe eine Debatte mit dem Stilmittel der Ironie ins Groteske überzeichnet. „Meine Kritik am Auftrittsverbot von Aogo und Lehmann mit Rassismus in Verbindung zu bringen, ist so absurd, wie Dennis Aogo zu einem „schlimmen Rassisten“ zu erklären, weil ihm im Internet rassistische Aussagen in den Mund gelegt werden.“

Palmer im Kampf gegen „Cancel Culture“

Unter der Überschrift „@Cancel Culture“ hatte Palmer bei Facebook zunächst bedauert, dass der frühere Nationalspieler Aogo vorerst nicht mehr als Experte beim Fernsehsender Sky auftreten wird. Aogo hatte am Dienstagabend im Rahmen einer Champions-League-Übertragung den Ausdruck „Trainieren bis zum Vergasen“ verwendet und sich anschließend für diesen verbalen Fehltritt entschuldigt.

Palmer schrieb dazu und zum Rauswurf von Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann bei Hertha BSC: „Lehmann weg. Aogo weg. Ist die Welt jetzt besser? Eine private Nachricht und eine unbedachte Formulierung, schon verschwinden zwei Sportler von der Bildfläche.“ Lehmann hatte in einer Kurznachricht gefragt, ob Dennis Aogo wohl ein „Quoten-Schwarzer“ sei.

Palmer fügte hinzu: „Nun schaue ich mir das nie an und vielleicht sind Sportler auch nicht immer die besten Kommentatoren. Aber der Furor, mit dem Stürme im Netz Existenzen vernichten können, wird immer schlimmer.“ Und weiter: „Cancel culture macht uns zu hörigen Sprechautomaten, mit jedem Wort am Abgrund.“

Auf dpa-Anfrage zu seiner Wortwahl teilte Palmer am Samstagvormittag mit: „Ich habe Aogo gegen einen unberechtigten Shitstorm in Schutz genommen. Daraus wird durch böswilliges Missverstehen ein Rassismusvorwurf. So wird ein repressives Meinungsklima geschaffen. Ich halte es geradezu für eine Bürgerpflicht, diesem selbstgerechten Sprachjakobinertum die Stirn zu bieten.“

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161 Kommentare

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  • Es wird ja nicht vollständig zitiert, was ein klarer Mangel des vorliegenden Artikels ist. Aber nach dem, was hier steht, würde ich den Spruch per se nicht als rassistisch einordnen.

    Trotzdem passt die Geschichte ins Bild:

    Man achte aber darauf, von wem so ein Spruch kommt: Natürlich gibt es aber eine Menge Politiker, die provozieren wollen und leicht missverständliche Dinge sagen, um Empörung und damit Aufmerksamkeit zu generieren, dann zurückzurudern und darauf pochen, dass sie missverstanden worden sind.

    Das gerade Palmer gerne provoziert, wissen wir alle. Er gibt gerne den Bürgerwehr-Badboy, um einen Kontrapunkt zu dem sonst eher linken Image seiner Partei zu setzen.

    Im konkreten Fall geht es ihm vermutlich darum, sich von einem Milieu abzugrenzen, das sehr, sehr sensibel ist im Hinblick auf das, was es für sagbar und was es für nicht sagbar hält. Bei Wählern, die diese Sensibilität nicht teilen oder gar ihrerseits sensibel auf diese Senibilität reagieren, kann Palmer damit vielleicht punkten. Da sind dann sicherlich einige Wähler dabei, die sonst andere Parteien, vielleicht die CDU oder gar die AfD, wählen würden.

    Trotzdem ist es natürlich fraglich, ob er seiner Partei nützt, wenn er Stammwählerschaft vergrault und innerparteilich Streit provoziert. Vielleicht hat er sich diesbezüglich in der Wirkung verschätzt.

  • Schade, dass die Rassismus-Messlatte beim derzeitigen Shootingstar Nawalny nicht so hoch gehängt ist.

    • @Khaled Chaabouté:

      Nawalny ist nunmal Putins schärfster Stachel im Fleisch. Und da Putins dunkle Seite schon von Amts wegen schlimmere Folgen haben kann als die dunkle Seite Nawalnys (jedenfalls momentan), wird über Nawalny umso positiver berichtet. Da geht es nicht um inhaltliche Befürwortung für Nawalnys Politik, sondern um Opposition gegen Putin, der offensichtlich schon eine Menge Schaden angerichtet hat.

  • "Selbstverständlich sind alle drei Äußerungen menschenverachtend und ohne Achtsamkeit (Awareness)."

    "Menschenverachtend" und "ohne Achtsamkeit" auf derselben Ebene zu verorten, gelingt auch nicht jedem. Respekt!

  • für die Rechten ist es kein Problem die neuen Bezeichnungen für Minderheiten genau so diskriminierend einzusetzen wie vorher die verbotenen Wörter



    Beispiel: Für Zugewanderte, Geflüchtete usw. sagen sie in ihren Foren manchmal "Kulturbereicherer" oder "Goldstücke". Jeder versteht, dass das Gegenteil gemeint ist. Sprachvorschriften verändern das Denken nicht. Es kommt hinzu, gegen rigide Vorschriften möchte man schon mal aus Prinzip verstoßen obwohl die löbliche Absicht dahinter unterstützt wird.

  • So oft, wie dem Mann "die Maus abrutscht", ist der doch ohnehin viel besser in der AfD aufgehoben

    • @Kaboom:

      Afd ist übertrieben

      • @sachmah:

        Echt? Wer regt sich denn sonst noch (ein Beispiel unter vielen) drüber auf, dass PoC nicht die toitsche Gesellschaft abbilden?

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Zunächst teilt die akademische Lehre uns mit, daß es keine unterschiedlichen Menschenrassen gibt. Also gibt es auch keine Rassisten. Es gibt auch keine Menschenarten. Genauso gut könnte man Herrn Palmer deshalb auch einen Artisten nennen. Will man das?

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Sorry "RINGO", doch dies ist voll daneben!

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Vielleicht führen Sie sich einfach mal in einem Lexikon Ihrer Wahl die Bedeutung des Wortes Rassismus zu Gemüte.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Ok. Nehmen wir an, es gebe einen Kontinent, auf dem Millionen Menschen leben würden, die nur 1,20 Meter groß sind. Auf einem anderen Kontinent würden die Menschen zu der Rasse Mensch mit sehr flacher Stirn(evolutionsbedingt), dafür aber 2,18m Durchschnittsgröße gehören. Was wäre dann an dem Begtiff Rassismus negativ konnotiert?

        • @97760 (Profil gelöscht):

          Ok, nehmen wir mal an, Sie hätten Basiskenntnisse über das Thema. Oder über Evolution. Oder über den Status Quo der Forschung zum menschlichen Genom. Dann hätten Sie das nicht geschrieben.

        • @97760 (Profil gelöscht):

          Ich würde mich hier der Empfehlung von Kaboom anschließen und dazu raten die Frage des Rassismus auf Grundlage einer allgemein anerkannten Definition statt auf Basis eines freischwebenden Gedankenexperiments zu diskutieren.



          raa-berlin.de/wp-c...-ALLTAGSPRAXIS.pdf



          www.amnesty.ch/de/...-rasse-oder-ethnie

          • 9G
            97760 (Profil gelöscht)
            @Ingo Bernable:

            Ich finde halt sehr unfreundlich, wenn das " neue Drittel" der Bevölkerung in Deutschland, deren Eltern, Omas und Opas aus fernen Ländern kommen, nichteinmal auf der Etage fragen dürfen, " woher kommst Du". Denn eine nicht von Rassismus betroffene Clique stuft diese Frage schon als rassistisch ein.

            • @97760 (Profil gelöscht):

              Braucht es jetzt wirklich noch eine Erklärung wann und warum die Frage nach der Herkunft rassistisch? Und halten sie es wirklich für einen Ausdruck von Freundlichkeit Menschen mit rassistischen Fragen zu behelligen? Lassens sie es halt einfach bleiben und richten den Small-Talk auf der Etage auf unproblematische Themen, vielleicht erzählt ihnen ihr BIPoC-Nachbar dann ja sogar von sich aus, dass er aus Holstein kommt und eine Leidenschaft für Grünkohl hat.

        • @97760 (Profil gelöscht):

          Wenn mit flacher Stirn verbunden wird weniger Hirn, unterlegen und nicht für voll zu nehmen, und damit von Natur aus nicht mit gleichen Rechten versehen, haben Sie Rassismus. So einfach ist es. Und supereinfach ist es, wenn Sie sich dann noch eine Bezeichnung ausdenken, mit der Sie die Leute dann bezeichnen.



          Das ist aber nicht notwendig. Auch ohne extra Ausdenken einer Bezeichnung kann man Rassist sein, wenn man zB Religionen mit hinterlistig, durchtrieben und so weiter gleichsetzt.

          • 9G
            97760 (Profil gelöscht)
            @sachmah:

            In meinem Beispiel hat der Kleinwüchsige aber genau die gleiche Hirngrösse wie der Abgeflachte. Ausserdem braucht es nicht wirklich viel Hirnmasse zum Leben. Ein Betroffener kann man auch als schmächtiges, käseweisses Männchen in Mitteleuropa sein, ungeliebt und verstossen.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Boris Palmer ist selbstverständlich KEIN Rassist.



    Aber leider verwechselt der gute Mann sein Amt als OB mit einer Rolle als Kabarettist. Das sollte er tunlichst abstellen.

    Entsprechend souveräner sollte auch Frau Baerbock reagieren. Ihre Forderung nach Parteiausschluss von Palmer ist ein grosser Fehler. Stattdessen sollte sie sich vielmehr Herrn Kretschmann zum Vorbild nehmen und Palmer sanft an seine Rolle als OB erinnern. Damit würde sie Stärke und Souveränität beweisen und nicht in einem Jakobiner-Provokationssumpf versinken, aus dem sie nur als Verliererin hervorgehen kann. Sie ist schliesslich jetzt Kanzlerkandidatin...

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Doch "TAGTEST", dies ist B. Palmer leider doch!, vgl. oben.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Der Mann tätigt seit Jahren immer mal wieder Äußerungen die klar jenseits der Grenze zum Rassismus liegen und die sich beim besten Willen nicht als Kabarett oder Satire interpretieren lassen.



      de.wikipedia.org/w...3%84u%C3%9Ferungen

    • @6120 (Profil gelöscht):

      "Boris Palmer ist selbstverständlich KEIN Rassist."



      Wie kommen Sie darauf?



      Auf sowas kommt man nur, wenn man mit seiner bürgerlichen Verklemmtheit, seiner historisch-gesellschaftlich-kritischen Begriffstutzigkeit Rassismus und Rassist als Beleidigungswort auffasst.



      Statt sich der kulturell-sozial-ökonomisch-gesellschaftlichen Frage zu stellen, die uns allerlei Herabwürdigung, Chauvinismus und Eroberung der Welt als weisse Europäer in die Wiege legt.



      Offenbar ist der Sachverhalt ein anderer, den Palmer mit sehr vielen teilt: Er ist schlicht überfordert damit.



      Und arbeitet sich dann halt an denen ab, die auch damit überfordert sind. Und deshalb glauben es reiche gleichsam religiös den "Antirassismus" als Haltung und nicht als politisch-praktisch konkreten Prozess zu verstehen.



      Vielleicht einigen wir uns mal darauf, das man als Erbe der europäischen Kolonialgeschichte und des gutbürgerlich-wissenschaftlich legitimierten Rassismus nicht darauf bestehen sollte kein Rassist zu sein.

      Statt nämlich in Wahrheit den Bruch mit dieser Sozial- Kultur- Ökonomiegeschichte als Zumutung für die eigene biedermeierliche Selbstkonzeption zu verstehen.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @Martinxyz:

        Natürlich ist es richtig, die Änderung von Sprache (viele Ältere hier kennen sicher Ausdrücke, die sie selbst in ihrer Jugend ehrlich ohne jeglichen Rassismusgedanken benutzt haben - und die heute aus Rassismusgründen inakzeptabel sind) und Empfindsamkeit von Wertenormen zu achten.

        Im Idealfall gelingt einem das, zumal als OB! - ohne "rustikale Provokationen" (Kern der berechtigten Kritik von Kretschmann an Palmer...die Palmer inzwischen akzeptiert hat), aber eben auch ohne jakobinischen Eifer.



        Ihre "kulturell-sozial-ökonomisch-gesellschaftliche" Suada lässt mich jedenfalls völlig kalt - Souverän wäre es in Richtung Palmer gewesen, einfach zu rufen: "Ja, ja, schon gut Boris, komm' jetzt mal wieder runter.".



        Palmer'schen Eifer und Krawall begegnet man am besten mit Gelassenheit. Da können Sie von Kretschmann noch echt etwas lernen.

  • Ich geh mal meine Popcornvorräte aufstocken ...

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Herr Palmer möchte einfach nicht, daß die Millionen von Menschen, zu denen nicht vorgedrungen ist, daß man weder das N Wort sagt, noch von chemischen Substanzen, die Menschen umbringen redet, noch von gendern Ahnung haben oder sich ihre traditionellen Geschlechterrollen nicht verderben lassen wollen, jetzt nur noch von einen Fettnäpfchen ins andere treten.

  • "Er hat Jehova gesagt!"

    • @miri:

      Danke für diesen Klassiker.



      Leider befürchte ich, dass nur die Wenigsten hier, -den- verstehen.

    • @miri:

      Ja, das viel mir auch ein. :-)

  • Dass wir überhaupt debattieren, ob das Geäußerte (von allen dreien) legitim sein könne oder unkritisch hingenommen werden müsse ist imho Ausdruck der erfolgreichen Diskursverschiebungstrategie der neuen Rechten.

    Selbstverständlich sind alle drei Äußerungen menschenverachtend und ohne Achtsamkeit (Awareness).

    Na klar sind JL und DA in den abzulegenden Funktionen nicht mehr tragbar. Bei beiden möchte ich auch stakr bezweifeln, ob sie dadurch in existenzielle Nöte geraten.







    BP zündelt doch die ganze Zeit rechtsgerichtet herum, wird so zum Steigbügelhalter der o.g. Strategie.

    Soll er in der Afd glücklich werden...

    Das die Ächtung menshenverachtender Äußerungen zur "Cancel Culture" diffamiert werden ist ekelhaft. Das ist ebenfalls der rechten sahe dienlich.

    Wollen wir wirklich wieder in tumbe Rassismen und Ausgrenzungskultur gesamtgesellschaftlich eintauchen?

    WEHRET DEN ANFÄNGEN!

    • @Horstl Fambacher:

      "..Wollen wir wirklich wieder in tumbe Rassismen und Ausgrenzungskultur gesamtgesellschaftlich eintauchen?..

      Und was machen Sie gerade???

      • @lulu schlawiner:

        Weder noch....

        Mit Verlaub, ich schließe die lockerflockig rechten Müll herumposaunenden VIPPEL nicht aus dem gesellschatlichen Leben aus.

        Nur als öffentliches Sprachrohr taugen se halt nix mehr. So wie der Alkoholiker der Führerschein abzugeben hat, wenn er betrunken Auto fährt, können die feinen Herren von mir aus schwurbeln was sie wollen, haben aber halt als "Meinungsbilder" ausgedient.

  • Palmer gehört zu jenem heruntergekommenen, wohlstandsverwahrlosten Mittelstand, der seine Interessen und Befindlichkeiten, seine teils Wahnvorstellungen, Verklemmtheiten und Komplexe in den Mittelpunkt stellt. Das hat mit seiner Parteizugehörigkeit, dem Kern des Problems nichts zu tun. Solche finden sich mehr oder minder in allen Parteien. Für manche Partei ist es geradezu das konstituierende, programmatische Moment und Agenda.



    Palmer ist damit einer der Vertreter im politischen Personal, in Parteien, dem gesellschaftlichen Diskurs, die über keinerlei historisch-kritisches Grundgerüst verfügen, um zu erkennen und zu wollen, was Demokraten über Parteigrenzen und den Stream der social-media-stammtisch-inkontinenten Entleerungen jetzt erkennen müssen:



    Es ist der Extremismus dieser "Mitte" ihre bräsige Ignoranz, bis hin das sie ihn zur ihrer Agenda macht, der die Demokratie zerstört und zerstören wird. Nicht angeblich "verengter Meinungskorridor" ist das Problem. Es ist der Extremismus, mit dem Haltungen, sogenannte Meinungen und die Spiegelfechtereien, ob man sie denn äussern darf vor die eigentlichen Themen geschoben werden. Um genau diese Themen nicht redlich zu diskutieren. Also die Sachverhalte nicht ändern zu müssen.



    Selbstverständlich bekriegen sich hier zwei Seiten in der politisch-praktischen Folge im Gleichen: Die Einen möchten der Friedrich Ebert bleiben, der während der Besetzung des Ruhrgebiets mal übelste rassistische und chauvinistische Tiraden, mal ernst mal ironisch über ihre Accounts verbreiten können wollen, die Anderen glauben es reiche im verbal, selbstbildnerisch Richtigen zu sein. Gleich einer Kirche.



    An den tatsächlich existierenden Verwerfungen, den sozialen, ökonomischen Spaltungen, der strukturell-kolonial- rassistischen Wirklichkeit ändert es nichts. Sonst redete man über Einbürgerungs- und Wahlrecht. Bezahlbares wohnen. Faire Entlohnung. Und das die displaced-persons Lager der EU, die Geflüchtetenpolitik ein Menschheitsverbrechen sind.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Martinxyz:

      Verraten Sie mir wo Ihr Paradies ist, Ihr Arkadien?

  • Die schlimmste Form des Populismus ist die Anbiederung an den vermeintlichen Zeitgeist. Hier bei den Kommentaren wird von "Kopf ab Mentalität" gesprochen. Das setzt erst einmal Blockwartmentalität voraus. Und die scheint sich ja in gewissen Kreisen zu etablieren.

    Ich hoffe, dass es genug Menschen in Deutschland gibt, die dieser Entwicklung nich folgen. Sonst droht uns die Wiederholug der Geschichte als Farce.

  • Der Ton macht die Musik. Bin immer sehr f ü r Provokationen. "Aogo ist ein Rassist" mag spöttisch gemeint gewesen sein.

    "Wir retten in D. möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären" ist hingegen ein menschenfeindlicher, technokratischer Satz.



    Wir haben nicht über das Lebensgefühl, Lebenserwartungen etc anderer zu verfügen, sondern sie zu respektieren. Menschen mit Pflegebedürftigen, die an starker Demenz leiden, kennen die Erfahrung, dass ihre Angehörigen und Freunde auch auf einem sehr einfachen Niveau das Leben dem Tod vorziehen.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach:

    “Medienkompetenz

    taz.de/Ausschlussv...s-Palmer/!5770669/



    Einer muss noch. Für all jene, die nicht mal erkennen, dass hier ein Original-dpa-Bericht vorliegt. Wenn eine Agenturmeldung ergänzt wird, steht im Header dpa/taz.



    Da gibt es welche, die nennen das verschwurbelt und unverständlich, andere loben den dpa-Text als besonders ausführlich und hilfreich.



    Es ist zwar noch nicht Pfingsten, aber ick amüsier mir wie Bolle. www.youtube.com/watch?v=lvRRaA6fSH0

    • @Lowandorder:

      & Däh - Mailtütenfrisch - schweift!



      Gekonnt ab! - 😱 - 🤣 -

      “ Hab den Bolle-Text kurz wieder durchgeblättert. Jetzt tausche ich im Geiste "Bolle" gegen "Boris" aus und stelle mir vor, seine Olle hieße '"Annalena". “



      (Liggers. Für die Enkel mal wieder by heart draufschaffen. Aber immer mit 🤠

      • @Lowandorder:

        Nich im Geiste, mit die Buchstaben..

        Boris reiste jüngst zu Pfingsten,



        Nach Pankow war sein Ziel;



        Da verlor er seinen Jüngsten



        Janz plötzlich im Jewühl;



        ’Ne volle halbe Stunde



        Hat er nach ihm jespürt.



        Aber dennoch hat sich Boris



        Janz köstlich amüsiert.



        In Pankow jab’s keen Essen,



        In Pankow jab’s keen Bier,



        War allet uffjefressen



        Von fremden Leuten hier.



        Nich’ ma’ ’ne Butterstulle



        Hat man ihm reserviert!



        Aber dennoch hat sich Boris



        Janz köstlich amüsiert.



        Als er nach Haus jekommen,



        Da ging’s ihm aber schlecht,



        Da hat ihn seine Annalena



        janz mörderisch verdrescht!



        ’Ne volle halbe Stunde



        Hat sie auf ihm poliert.



        Aber dennoch hat sich Boris



        Janz köstlich amüsiert.







        (Frei variert;-) von R1)

        • @Ringelnatz1:

          Die Variation ist ja gelungen -



          Aber -



          BOLLE



          tönt einfach besser, wirklicher, ehrlicher AUTHENTISCH!



          Also ECHT!

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Doppelsinnige, leicht mißverständliche, in jedem Fall aber provokative und populistische Äußerungen des Herrn Palmer. Wir sind daran gewöhnt. Es ist seine Strategie, um im Gespräch zu bleiben. Dafür hört er sich sehr gerne sehr viel Scheiß an. Und so schließt sich der Kreis: er ist ein A...

  • Eine Frage noch ins Forum: Ist es journalistisch, dass in dem Artikel Palmers Post nicht im Wortlaut zitiert wird?

  • "durch böswilliges Missverstehen"



    *gähn*

  • Palmer provoziert und stichelt immer wieder gezielt. wenn er das am rechten Rand muss er die Konsequenzen daraus ziehen und die Grünen verlassen.

  • Kommentar entfernt, bitte verzichten Sie auf Relativierungen. Danke, die Moderation/dg

    • @Karim Abidi:

      Weiß nicht, wenn "das N-Wort" nicht rassistisch ist (insbesondere natürlich von einem Menschen ohne Rassismus-Erfahrung), dann können wir eigentlich auch gleich zurück in die Steinzeit, mir egal.

    • @Karim Abidi:

      Weil er als Kartoffel und provinzieller Bauernsohn meint anderen erzählen zu können, was schlimm ist und was nicht. (Das war jetzt die reply an Palmer.)



      Sogar falls Sie jetzt PoC sind, und es nicht schlimm fänden weil Sie anderes gewohnt sind, müssen andere PoC dies nicht so sehen.



      Ich finde: Weg mit allen Bezeichnungen an denen das Gegenüber nichts ändern können, Hautfarbe, Abstammung USW.. Man kann Leute nur für das bezeichnen, was sie in der Hand haben: Klugschwätzer, Ignorant, darüber kann man noch reden auch wenn es Beleidigungen sind.



      Meine reply oben zum Beispiel hätte im öffentlichen Diskurs deswegen auch nichts, garnichts, zu suchen.

      • @sachmah:

        Also weg mit der Bezeichnung "POC"?

        • @XBurger:

          Privat sage ich auch dunkelhäutig um jemanden rein äußerlich zu unterscheiden. Ich sagt aber auch alles mögliche, was andere direkt angesprochen als Diskriminierung empfinden würden, nicht unbedingt wegen mir bzw was ich sagen will, sondern weil anderweitig diskriminierend eingesetzt. Und darum geht es: welche Formulierung in Ordnung ist müssen *die Betroffenen* entscheiden. Nicht ich. Das ist wichtig. Und danach habe ich mich zu richten.

    • @Karim Abidi:

      Ganz einfach: Die Verwendung des N-Wortes ist schwer diskriminierend und rassistisch. Das hat Palmer getan, auch wenn es nur ein Re-Posting auf Facebook sein soll. Im Übrigen äußert er sich seit Jahren regelmäßig rassistisch. Die Grünen können nur durch eine raschen Parteiausschluss dieses Typen glaubwürdig bleiben.

    • @Karim Abidi:

      Genau, mir bitte auch, verstehe auch nicht, was an Palmers Aussage rassistisch ist. Stilistisch problematisch ist sie zwar aber rassistisch eher nicht, ganz im Gegensatz zur Aussage von Jens Lehmann in dieser Angelegenheit.

      • @drct:

        Beiden der - “Nicht verzagen.



        Kobold Annalena fragen!“



        Afrika Kongo - Wiege der Menschheít!



        Kobold blau👁 Annalena: Gib Bescheid!

        kurz - Dank im Voraus - 🙀 -

  • Die identitätspolitischen Sprachregelungen sind oft eher elitär als gerecht oder hilfreich. Das muss man auch kritisieren können. Aber wenn man weiß, das die Verwendung bestimmter Begriffe Menschen verletzt, ist es eine Frage des Anstands, diese nicht zu verwenden.



    Die Debatte um die Identitätsideologie ist leider gerade durch ihre linken Vertreter oft nicht sehr sachlich. Das sollte aber nicht dazu führen, dass ihre Kritiker unsachlich werden, Palmers Äußerung nutzt nur den Identitätsideologen, weil sie die Kritik diskreditiert.



    Ich unterstelle, dass es Boris Palmer auch gar nicht an der dringend notwendigen Versachlichung einer Debatte interessiert war, es geht nur um Provokation, Krawall und Selbstdarstellung. Auch nicht um Satire. Satire sollte nicht das Stilmittel der Mächtigen sein, auch nicht wenn sie nur etwas zu geltungsbedürftige Kleinstadtbürgermeister sind.



    Gut, aber überfällig, dass die Grünen ihn jetzt absägen wollen. Jetzt sollten die Menschen in Tübingen dafür sorgen, dass er auch als Bürgermeister gehen muss.

  • Palmer kann von mir aus gerne OB von Tübingen bleiben. Vermutlich ist er ein sehr beliebter und cleverer Politiker. Und auch wenn ich die aktuelle Aufregung um die neuesten Aussagen von ihm nicht so ganz verstehe, er hat den Bogen schon sehr lange überspannt und gehört für mich schon sehr lange nicht mehr zu den Grünen. Seine gemeinen und ausgrenzen den Äußerungen in der Vergangenheit schreien zum Himmel. Deshalb finde ich es richtig und überfällig, dass sich die Grünen endlich von ihm trennen. Das hat auch nichts mit "Kopf ab Mentalität" zu tun. Eine Partei muss sich selbst davor schützen, von so einem Menschen permanent provoziert und in den Dreck gezogen zu werden. Irgendwann muss es Konsequenzen geben. Ich finde die Ansage von Frau Baerbock professionell und richtig. Soll Herr Palmer doch als parteiloser OB kandidieren oder seine eigene Partei gründen.

  • In diesem konkreten Fall, springen die Grünen über das Stöckchen, das Palma der Öffentlichkeit hinhält. Es gab in der Vergangenheit andere Provokationen von Palmer, bei denen die Grünen die Reissleine hätten ziehen müssen. Dieser konkrete Fall bietet sich dafür nicht an.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Kopf ab oder was?



    Als ob wir nicht andere Probleme haben.



    Palmer ist kein Rassist, er ist halt Palmer, ein wenig spinnig, ein wenig irre aber er bringt gute Ideen ein.

  • Mit ihrer Reaktion hat sich Baerbock unwählbar gemacht für mich, denn sie hat eine unerträgliche und zutiefst deutsche „Kopf ab“-Mentalität offenbart. Die Forderung nach Berufsverboten war mal rechts verortet, inzwischen ist die Königsdisziplin der Linken.

  • Die "Berichterstattung" in diesem Artikel ist derart tendenziös, verschwurbelt und unklar, dass man auf andere Quellen (hier: den Tagesspiegel) zurückgreifen muss, um den Kontext der Vorwürfe gegen BP überhaupt zu verstehen: Herr L. verwendet den Begriff "Quotenschwarzer". Herr A. wehrt sich. Die Öffentlichkeit empört sich gegen Herrn L. BP ärgert sich über die öffentliche Reaktion. Bei Facebook findet BP die Aussage einer Frau, Herr A. habe eine andere Frau sexistisch beleidigt, dabei selbst das "N-Wort" verwendet, und zwar im Zusammenhang mit dem Wort "Schwanz". Also postet BP: "Herr A. ist selbst ein böser Rassist usw. usf.". Im Ergebnis ist Herr L. nun seinen Job los, Herr A. ebenfalls und BP wird aus seiner Partei ausgeschlossen. Ein großer Sieg im antirassistischen Kampf? Viel Lärm um Nichts? Oder schöne Grüße von Orwell?

    • @Running Man:

      Erinnert an die Steinigungsszene bei Monthy Python.

      "Ihr sollt nicht Jehova sagen"

      "Er hat Jehova gesagt!"

    • @Running Man:

      zitieren Sie Inhalte nicht selektiv: "Für die mutmaßliche Aussage Aogos gibt es keine Beweise."

  • Die Debatte zu verschiedenen Themen wie Rassismus, Gendern & Gendersprech, Klimapolitik wird in Deutschland immer enger. Meinungen werden zu Fakten und Tatsachen gemacht, Widerspruch führt in stalinistischer Manier auf mediale Schafott, Framing sichert den kleiner werdenden Meinungskorridor ab.

    Wohin führt das? Vermutlich zur Politikverdrossenheit 2.0. Für die anstehenden wirtschaftlichen Krisen in der Post-Corona-Zeit bedeutet das nichts Gutes.

  • Die taz stellt das hier vollständiger im Zusammenhang dar als viele Zeitungen oder die tagesschau. Das finde ich gut.

  • Mensch diese ganze Intoleranz die sich langsam breit macht ist Kaum noch zu ertragen sowohl im Fall Lehmann, wie Aogo und jetzt Palmer die cancel culture ist definitiv die Größte Bedrohung für die Freiheit.

  • Spannende Nummer!

    Die Nachricht von Lehmann und seine (nicht-)Endschuldigung waren (neben der rassistischen Attitüde) rotzdämlich. Die Äußerung Aogos war zumindest unbedacht. Trotzdem darf man, wie Palmer, durchaus der Meinung sein, dass beides allein kein legitimer Grund zur Existenzvernichtung sein kann.



    Und auch wenn gerade Palmer ein Provokateur ersten Ranges ist - er hat seine Einstellung vorher ganz ohne Ironie beim Fratzenbuch eingestellt. Das Argument mit der faulen Ausrede seitens seiner (bald ehemaligen?) Partei hat somit zumindest Schwierigkeiten zu bestehen.

    Ich schaue gespannt zu, wer hier wen in Zukunft dringender braucht. Werden die Grünen mit dieser Hypothek bis zur Wahl fertig? Sieht man Palmer in Tübingen vorrangig als Repräsentanten der Grünen?

    • @Samvim:

      Lehman und Aogo sind sicherlich vielfache (Fußball-) Millionäre. Da von Existenzvernichtung zu sprechen belustigt mich.

      • @Senza Parole:

        Für manch einen besteht die eigene Existenz nicht aus Geld...

  • Jetzt hat er sich wohl endgültig vergaloppiert.

    Egotronic - Der Bürgermeister:



    www.youtube.com/watch?v=UjIWgivz0Oc

  • Im Strafrecht werden Strafrahmen definiert und es wird in der Verhandlung angestrebt, sich ein möglichst objektives Bild von dem Vergehen zu machen und dementsprechend eine angemessene Strafe auszusprechen. Entlastende Umstände sollen dabei berücksichtigt werden.



    Auch im Ordnungsrecht werden Ordnungswidrigkeiten abgestuft geahndet mit angemessenen Ordnungsstrafen/Bußgeldern.

    Nur bei den Sprachwächtern und selbsternannten Diskriminierungshütern gibt es immer sofort die Höchststrafe, und nicht erst bei erwiesenen und schweren "Verstößen", sondern immer und sofort, ohne Abwägung, Abstufungen, ohne Anhörung. Ja, selbst schon bei einem bloßen Verdacht eines Verstoßes oder auch nur bei einer subjektiven Empfindung eines Verstoßes.

    Das finde ich höchst bedenklich und macht mir Sorge.

    B. Palmer weiß gut, selber auszuteilen und dürfte sich nicht wundern über den aktuell so heftigen Gegenwind.



    Ich fand auch schon so manche Äußerung von ihm abstoßend, ja mitunter boshaft, und oft einfach nur arrogant.

    Aber diesmal gebe ich ihm in der Sache recht.



    Mit Lehmann, Aogo und Palmer wurden nichtsdestotrotz schon drei Höchststrafen ausgesprochen, eine "Verhandlung" ist nicht vorgesehen.

    Mal sehen, wie das Ausschlussverfahren bei den Grünen so ablaufen wird. Ob jetzt auch schon die "Höchststrafe" feststeht, und nur noch ein "Schauprozess" abgehalten wird?



    Bin gespannt!

    • @jlMG:

      Bin ich total dabei. Die Täuschen ein Aktionismus vor, anstatt sich auf wichtigee politische Themen zu fokussieren.



      Wie soll es weitergehen im Jahre 1 nach Merkel.



      Die Pandemie hat viele Probleme hinterlassen, da ist Aktionismus gefragt.



      So eine Schau abzuziehen gleicht schon fast einem Kasperletheater, so etwas kann man eleganter lösen.

    • @jlMG:

      Was jetzt eigentlich genau für eine Höchststrafe?



      Was hier passiert, ist, dass es denen, die offenbar nicht in der Lage sind, an einer öffentlichen Stelle auch nur halbwegs anständig daherzureden, von nun an schwerer gemacht wird, sich selbst immer und immer wieder ins Fettnäpfchen zu verirren.



      Im Grunde sollten die "Betroffenen" froh sein, dass jemand anderes den Riegel vorschiebt, den Sie selbst nicht haben.



      Ein Höchststrafe kann ich hier nicht erkennen.



      Grüße

      • @largemlargem:

        Die Höchststrafe ist, dass man sofort seinen Arbeitsplatz verliert und öffentlich geächtet wird. Ich persönlich kann gegen die Wortwahls Lehmann und Aogo nicht einwenden und gestehe, dass ich diese Wörter ebenfalls schon oft verwendet habe.



        Wo endet für Sie lieber Largemlargem die Grenze zu dem, was noch gesagt werden darf? Und wer bestimmt diese Grenze?

    • @jlMG:

      Sorry, versehentlicher Doppelpost (technisches Problem).

  • Die Grünen haben die skandalösen Äußerungen des Herrn P. lange genug stillschweigend geduldet. Gut, dass jetzt endlich das Fass übergelaufen ist.

  • Boris Palmer hat das unaussprechliche gesagt.

    Gut dass es die Gedankenpolizei gibt.

    Bald können wir wieder ruhig schlafen.

  • Die Grünen haben doch nur auf einen Furz von Palmer gewartet, bei dem er auf der falschen Backe sitzt. Aber auch sonst finde ich, dass die sprachlichen "Goldwaagen" inzwischen nicht mehr geeicht sind. Die AFD wird sich freuen.

  • Palmer ist jüdischer Abstammung und damit vermutlich Opfer antisemitischer Verschwörungen ... oder so ähnlich.

    Und Frau Baerbock? Sie hat ihre Unfähigkeit zum Kanzleramt recht schnell bewiesen. Fähig wäre gewesen, sie hätte den Shitstorm einfach jemand anderen initiieren lassen. Wer am Abzug scharfer Waffen einen so zittrigen Finger hat, sollte nicht an echte Macht kommen.

  • Es ist wirklich erstaunlich, aber ist noch Niemand auf die Idee gekommen, daß Boris Palmer der Till Eulenspiegel des 21. Jahrhunderts ist. Und wie damals, fallen die angeblich so intelligenten Menschen auf ihn herein. Denkt auch mal nach....

  • Ich bin entsetzt über den zunehmenden sprachlichen FSK-Journalismus. Wenn ich über mutmaßlichen Rassismus berichte, erwarte ich, dass der Kasus Knacktus 1:1 wiedergegeben und nicht wie die Katze um den heißen Brei herumgeredet wird. Ich weiß nicht, womit genau Palmer "rassisrisch" aufgefallen ist.

    • @Jossi Blum:

      Es hat nichts mit Jugendschutz zu tun Rassismus nicht zu reproduzieren...

      • @Andreas Maschler:

        Sachliche Berichterstattung hat nichts mit "Reproduzieren von Rassismus" zu tun, sie ermöglichst es jedem, sich ein Bild zu machen.

        Ich für meinen Teil will genau wissen, was jemand gesagt oder geschrieben hat, nicht was andere hineininterpretieren.

        Ich teile Jossi's Entsetzen.

  • Kann nur diese Diskussion und dabei BP gut zuzuhören empfehlen:



    www.welt.de/mediat...hema-Freiheit.html



    Die Partei der Grünen entwickelt sich zu einer live style Partei, die gemächlich ihre eigenen Schnörkel bewundert. Wenn eine blitzgescheite Figur wie BP herausragt, na...da kommt's an denTag, all unsere Tugend hat dieser Unruhestifter aus den Focus verloren. Welch ein Mangel an Ordnung, Disziplin und Bewusstsein (alte preußische Begriffe grün getüncht) sich da doch offenbart, und da kann uns offensichtlich nur die Anklage weiterbringen.....

  • Nachdem sogar die Bundestagsvizepräsidentin sich über Palmers menschenverachtende Entgleisung empört hat, sollte er möglichst schnell aus der Partei ausgeschlossen werden. Die Grünen fahren einen diversen und inklusiven Kurs, da ist kein Platz für Abweichler.

  • Wird erst von den Grünen rausgeschmissen, dann von seinem Amt als Bürgermeister. Würde ich nur zu gerne sehen. :)

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - faßt nach:

    “ Grüne oben - Grüne toben.



    Soll ich jetzt Frau Baerbock loben?“

    kurz - Aus dem Off tönt‘s von oben:



    “Den Tag erst nach der Spätausgabe der Tagesschau loben! denn ich möcht mein:



    Ein Kobold - Kommt selten allein!“ - 🙀 -

  • EINFACH MAL DEN PLAMER IGNORIEREN UND SICH NICHT IMMER VON IHM AUF DIE PLAME BRINGEN LASSEN: SUCHT DOCH NUR DIE NÄCHSTE MÖGLICHKEIT SELBSTVERLIEBT NACH PUBLICITY: EINFACH RAUSSCHMEI?EN GEHT OK

    • @juri deutsch:

      Mit der selben komprimierten Ratlosigkeit habe auch ich zu tun. Der ganze Ober und Unterbau der Grünen schwebt derzeit auf Wolke 7. Habe die doch nach Hans Jürgen Bäumler und Marika Kilius endlich wieder ein Traumpaar in‘s deutsche Luftschloss einziehen lassen. Tut sich da der Begabteste von allen hervor gerät man leicht in Panik..

    • @juri deutsch:

      Nicht mal ignorieren!

      • 2G
        20226 (Profil gelöscht)
        @Christoph Buck:

        & Juri Deutsch



        Also ihr beide ignoriert ihn nicht gerade.

        Also ich finde auch, dass BP übers Ziel schießt, immer wieder.

        Ich finde die von euch geforderte Cancelkultur weitaus problematischer.

        • @20226 (Profil gelöscht):

          Nichtmal-ignorier-culture, bitte. Und Arthur - don't panic!

  • "Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen." sagt jemand der das Kanzleramt anstrebt.



    NEIN, es ist anders - Ironie hat etwas mit Intelligenz zu tun, engstirnige Menschen verstehen keine Ironie.



    Da hat Herr Palmer seine Partei mal wieder überfordert.



    Ob sich im Betroffenheismodus genug Wahlkampf machen läßt lasse ich mal offen, jedenfalls geht es mir so langsam auf den Keks.



    Lschlawiner (Dipl.Psych)

    • RS
      Ria Sauter
      @lulu schlawiner:

      Zustimmung! Das trifft es genau!

    • @lulu schlawiner:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:





      "Da hat Herr Palmer seine Partei mal wieder überfordert. " (Lulu Sch.) -



      Das Winnie the Who? fix bestätigt.



      "Ironie funktioniert in der Politik nie." hat er zum Thema rausgekretscht. Pooh! Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, wo Boris Palmer seine Ironie ab gesondert hat.“

    • @lulu schlawiner:

      Mal ab von diesem aus ganz anderen Gründen - Berufswiderling aus TÜ -



      Bald strull ich im Necker - bald strull ich daheim!;(( Nein! Da hamse recht!

      “Das Ganze schlägt - mann glaubt es kaum - im eignen Sack - nen Purzelbaum.!“ tut Volkers 👄 - die



      Wahheit kund.



      & Ja! Ja! - da könnt ihr noch so heulen:



      Dessen Früchte:Sind bekanntlich Beulen

    • @lulu schlawiner:

      Schließe mich an.

  • Welches "N-Wort" wurde denn nun (vermeintlich) wie verwendet? Und ist "Schwarze" nicht auch schon durch die Euphemismus-Tretmühle durch? Ist das jetzt ein"S-Wort"?

    Tut mir leid, aber dieses infantile Harry-Potter-Sprech nervt ungemein und gehört nicht in ein Medium mit journalistischem Anspruch. Bitte berichtet doch bitte neutral und mit entsprechenden Zitaten, sodass man sich selbst eine Meinung bilden kann, was nun wie geschrieben und gemeint wurde.

    • @Trollator:

      Exakt das hatte ich bei einem anderen Artikel zum "N-Wort" auch kommentiert. Wurde aber nicht freigeschaltet. Vielleicht weil ich "Lord Voldemort" ausgeschrieben habe? :)

  • Danke, liebe Tazler, dass ihr immer ein bisschen später dran seid, dafür aber etwas sachlicher, umfassender und ohne den nervigen Empörungston der Konkurrenz.

  • "Der Tübinger OB verwendet in einem angeblich ironischen Facebookpost das N-Wort."



    Laut dem Artikel hier und anderen Zeitungen war dem nicht so. Warum wird diese Zeile dann hier als Unterüberschrift verwendet?

    • @craxihuber:

      Halt, hat er doch. Schlampige Recherche meinerseits.

  • Also, immer mal locker bleiben. Wirklich intelligente Leute bleiben locker:



    www.youtube.com/watch?v=1XKUfNsu1qo



    Nix verstanden?? Dann lieber auch freitegs zur Schule gehen....gelle....

  • „Meine Kritik am Auftrittsverbot von Aogo und Lehmann mit Rassismus in Verbindung zu bringen, ist so absurd, wie Dennis Aogo zu einem „schlimmen Rassisten“ zu erklären, weil ihm im Internet rassistische Aussagen in den Mund gelegt werden.“

    Was für ein Auftrittsverbot? Palmer fantasiert sich was zusammen, um gegen etwas zu kämpfen, dass es gar nicht gibt.

    • 2G
      20226 (Profil gelöscht)
      @Schöneberg:

      Dennis Aogo und Jens Lehmann wurden von ihren Instituten abgesägt. Das ist mit Auftrittsverbot gemeint.

      • @20226 (Profil gelöscht):

        Lehmanns Wortwahl war rassistisch, Aogos Wortwahl war dumm. Den Lehmann hätte ich als Verantwortlicher auch rausgeworfen, bei solch geschäftsschädigenden Verhalten.

      • @20226 (Profil gelöscht):

        Es ist eine bewusste Übersteigerung der Realität durch Palmer, um sich über "Cancel Culture" beschweren zu können.



        Das verschiebt den Diskurs.

  • Der Tübinger Oberbürgermeister ist also ein Rassist? Ach so - .

    Die Grünen gehen da, ein erhebliches Risiko



    der Bigotterie ein.



    Der Rassismus ist eine Erfindung die vermeintlich überlegenen Menschen als "Rasse" über die andere vermeintlich unterlegenen Menschen als "Rasse" stellt.



    Wer die Zuweisung in einer so einfachen Art und Weise wie gegenüber Palmer vornimmt, der erweist dem Kampf gegen den Rassismus einen schlechten Dienst und stellt sich letztlich auf die gleiche Ebene wie jener der rassistisches Verhalten ironisiert.

    Verbrechen des Rassismus als politisches Spiel zu mißbrauchen wird durch die einfache Zuweisung den Verdacht nicht los, die gravierende Nachhaltigkeit des Verbrechens nicht erkannt zu haben. Wie anders kann die lockere Zuweisung sonst verstanden werden?

    Es hat was wie die berechtigten Vorhaltungen an jene Salonlinken, die sich über das Tierwohl und den Kauf von billig Produkten aus der Dritten Welt empören dabei aber nicht prekäre Situation jener bedenken die genau auf diese billig und Massenprodukte angewiesen sind.

    Ist das alles ein Spiel um von wirklichen Problemen abzulenken? Die Grünen könnte damit ein Eigentor geschossen haben. Wer leidet denn unter wirklichem Rassismus? Wer reich ist der kann herkommen woher er will, letztlich sind es immer nur die Armen die unter rassistischen Angriffen leiden und das bringt uns doch letztlich zu verschiedenen Formen von Rassismus: Institutioneller Rassismus, kultureller und biologischer Rassismus etc.

    Was meinen den die Grünen nun mit ihren Vorhaltungen: meinen sie den biologischen Rassismus um letztlich einen Rassismus zu überdecken den sie auch nicht so gerne angehen wollen : die geborene Ungleichheit aufgrund der sozialen Schicht?



    Warenst nicht die Grünen die wesentlich an der Enteignung der Unterschicht der Regierung Schröder mit der Einführung von Harz IV beteiligt waren? Der Wähler hätte gerne von der Kanzlerkandidatin dazu etwas gehört.

    Möchte man sagen: sowas kommt von sowas -.

    • @Thomas Rausch:

      Es gibt keinen "institutionellen Rassismus" und auch keinen "kulturellen Rassismus". Das sind eigentlich Formen von *Diskriminierung* (z.B. aufgrund von kulturellen Wurzeln, etc.). Rassismus ist ebenfalls eine Form von Diskriminierung, und zwar aufgrund von äußerlichen Merkmalen.

      Ich finde es wichtig, hier zu differenzieren, weil die Tendenz, alles mögliche gleich als "Rassismus" zu werten, diese unsägliche Shitstorm-Kultur noch befeuert. Immerhin ist Rassismus die dämlichste wie auch niederträchtigste Art der Diskriminierung, weil sie sich komplett grundlos direkt gegen eine Person richtet - nicht gegen das, was die Person denkt oder tut. Nicht, dass andere Formen von Diskriminierung harmlos wären, aber man muss nicht immer noch mehr Öl ins Feuer gießen.

    • @Thomas Rausch:

      Richtig. Danke

    • @Thomas Rausch:

      Sehr gut geschrieben..



      Also sind die Grüne/B90 auch nicht so glänzend wie es meist in vieler "Orte" dargestellt ist...

  • Palmer hat Recht...

    Ich möchte nicht von einem Kult (Konservatismus) zum anderen Kult (Cancel Culture) gezwangt werden

  • Man hat ihm natürlich das Wort im Munde umgedreht, wie Seehofer mit seiner Mutter aller (politischen!) Probleme. Palmer hat mit dem Begriff lediglich Herrn Aogo selbst zitiert (ich glaub der Frau jedenfalls).

    Aber der Post war natürlich unglaublich dumm. Genau darauf haben alle gewartet. Er war gewarnt, jetzt ist er geliefert. Schade, war grundsätzlich ein Guter. Hat den Finger immer wieder in den grünen blinden Fleck gelegt, was die Wähler honoriert haben.

    • @Wonneproppen:

      Sie glauben einen mit einem Fake-Account erhobenen Belästigungsvorwurf? Ich hoffe, Sie werden niemals zum Schöffen bei Gericht berufen.

  • Aber das "die Oma eine alte Nazisau" war, darf gesagt und verteidgt werden und das sogar noch vom WDR. Oder man denke an Jan Böhmermanns sogenannte Satire gegen Erdogan - absolut abgrundtief daneben, ekelhaft. Aber das wurde sogar noch von der Regierung verteidigt.

    • @ottonorma:

      Der eine macht ne Unterhaltungssendung, der andere repräsentiert das Volk als gewählter Vertreter. Ich sehe da einen kleinen Unterschied.



      Bei dem Einen sollte die künstlerische Freiheit bewahrt werden (völlig korrekt), und der Andere glaubt offenbar, das Volk habe Ihn gewählt, damit er irgendwelche Witze macht. Manchmal ist zum besseren Verständnis eben auch mal ein Partei-Ausschluss nötig – er kann doch gerne privat weiterhin Blödsinn reden, aber eben nicht mehr in unserem Namen.



      Alles völlig ok.



      Grüße.

      • @largemlargem:

        Wieviele gibt's, die sich in einer Unterhalts- oder Sportsendung oder in privaten Chat vermeindlich rassistisch geäußert haben und jetzt gar keine Sendung mehr machen? Das ist halt diese Doppelmoral.

        Es ist "Künstlerische Freiheit", Menschen als Pädophile Ziegenficker zu bezeichnen? Würde des Menschen und so? Respekt?

        In meiner Welt hat jeder das Recht von diesem Dreck verschont zu werden.

  • Ach Leute,



    können wir dieses verkrampfte Streben nach "Ironie" und das Durchblickergehabe vermittelst Nazivergleichen und N- Wörtern nicht einfach mal bleiben lassen? Kann doch nicht so schwer sein.

  • Aber der Furor, mit dem Stürme im Netz Existenzen vernichten können, wird immer schlimmer.“ Und weiter: „Cancel culture macht uns zu hörigen Sprechautomaten, mit jedem Wort am Abgrund.“

    Palmer hat Recht.

    Jetzt ist Palmer Rassist, weil er Aogo verteidigt hat. Aogo sagt ein unbedachtes Wort! Eins! Bei dem Maßstab, der gerade angelegt wird, ist jeder ein Rassist.

    • @Strolch:

      Paler hat Recht, stimme Ihnen zu. Boris Palmer: „Ich habe mich mit Aogo gegen seine Verbannung vom Bildschirm wegen eines unbedachten Satzes solidarisiert. Nun wollen einige mich wegen Rassismus durch Parteiausschluss maßregeln. Das ist geradezu ein Lehrstück für die Entstehung eines repressiven Meinungsklimas in unserem Land.“

      • @D-h. Beckmann:

        Aogo wird sich sicher dafür bedanken, dass Palmer ganz solidarisch den unbelegten Vorwurf weiterverbreitet hat, Aogo habe Frauen verbal sexuell belästigt.

      • @D-h. Beckmann:

        "Entstehung"? - Wie bitte?



        Wir sind mitten drin, und das nicht erst seit gestern.

      • RS
        Ria Sauter
        @D-h. Beckmann:

        Kann Ihnen leider nur zustimmen!

  • Frau Baerbock macht sich mit ihrer schnellen Reaktion lächerlich. Wenn sie den Vorgang genau geprüft hätte, wäre der Schluss unausweichlich gewesen, dass Palmer - zwar auf recht krude und geschmacklose Weise - ironisiert hat und keinesfalls dem Rassismus das Wort geredet hat. Wo bleibt hier ihre vielgelobte Rationalität und akribische Arbeitsweise?

  • Selbst wenn es so wäre, was ja offensichtlich nicht so ist, dass Aogo das N-Wort verwendet hätte, dann ginge das Palmer nichts an.

    Man kann wissen, dass Minderheiten sich gelegentlich beleidigende Zuschreibungen zu eigen machen und diese ironisierend verwenden. Man denke nur an den Gangsta-Rap.

    Palmer hingegen könnte für sich das D-Wort in Anspruch nehmen. Da würde nicht einmal jemand widersprechen.

    • @Jim Hawkins:

      Doch, der grüne Bundesparteitag.

  • „Rassismus ist eine Ideologie, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden.....Dabei betrachten Rassisten Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, meist als höherwertig, während alle anderen (oftmals abgestuft) als geringerwertig diskriminiert werden.“ (Wikipedia)

    Wenn das auf Boris Palmer genau so zutreffen sollte, kann und muss man ihn zu Recht kritisieren. Die Frage, die es vorher zu beantworten gilt, ist die: Wird jemand schon dadurch ein Rassist, weil er ein bestimmtes - historisch einschlägig vorbelastetes - Wort benutzt? Wenn das so einfach wäre, könnte man in der Tat Rassismus bekämpfen, indem man bestimmte Worte verbietet. Das greift aber doch deutlich zu kurz. Die Grünen müssen aufpassen, dass sie mit solchem Unfug nicht ungewollt zu einem inflationären Rassismusbegriff beitragen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Rainer B.:

      Inflationär! Das trifft es genau. Der eigentlichen Sache, dem Kampf gegen Rassismus , wird damit nichts Gutes angetan.



      Dieser Parteiausschluß hat ein sehr merkwürdiges "Geschmäckle".



      Bringt mich noch weiter auf Abstand zu dieser Kanzlerinanwärterin.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""................... nun muss der Grüne mit Konsequenzen seiner Partei rechnen.""



    ==



    Schon passiert.

    Die Grünen in Baden-Württemberg wollen den Tübinger OB Boris Palmer aus der Partei ausschließen.

    Das bedeutet das man den Grünen künftig eines nicht vorwerfen kann: fehlende Konsequenz - besonders dann, wenn jemand die roten Linien nach rechts außen übertritt.........

  • Errare humanum est - Wir sollten uns sowohl den mittlerweile zur Normalität gewordenen Einsatz des Scharfrichterbeils abgewöhnen, als auch der Schere im Kopf entsagen.



    Dies dient dem gesellschaftlichen Frieden. Moralisches Verhalten ist löblich, Verfehlungen jedoch sind menschlich. Verzeihen können ist großartig.

    • RS
      Ria Sauter
      @Nikolai Nikitin:

      Wunderbar, merci!

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Boris Palmer bezieht Stellung, während Annalena Baerbock nur sagt, was die anderen denken und was sie glaubt, denken zu dürfen.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Er macht (gefällt mir oder nicht) klare Stellungnahme...

      Sie macht geniales Marketing, kurzfristig funktioniert super, langfristig.....



      Wir werden in nächsten 4 Jahre sehen...

  • 2G
    23673 (Profil gelöscht)

    Quasi eine Kettenüberreaktion, die der Lehmann da losgetreten hat. Faszinierend.

    Mal sehen, ob Frau Baerbock auch noch zurück rudern muss. Parteiausschlussverfahren waren schließlich selten der Weg zur Glückseligkeit.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die Debatten um die Grünen in Sachen Deutschland und Palmer könnten die AfD stärken.

  • Will Boris Palmer ein neues Buch herausbringen?



    Das" Aufmerksamkeitslevel" anzuheben ist geglückt.



    Lenkt auch ein bischen v.d. Tübinger Modell ab.



    Das die Grünen jetzt mit dem Glätthobel vor den Wahlen unterwegs sind, ist auch nachvollziehbar.

    • @Ringelnatz1:

      btw - Glätthobel ist’s der alte Putzhobel?



      (der Firma Reblek Konold Nachf. & Co.;))

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Ein Glätthobel ersetzt die Absturzkante



      nach Übertreten der roten Linie nicht unbedingt ------

      • @06438 (Profil gelöscht):

        In ihrem Sinne?



        ;-)

        Das ist der Ast in deinem Holz



        Christian Morgenstern

        Das ist der Ast in deinem Holz,



        an dem der Hobel hängt und hängt:



        dein Stolz,



        der immer wieder dich



        in seine steifen Stiefel zwängt.

        Du möchtest auf den Flügelschuhn



        tiefinnerlichster Freiheit fliehn,



        doch ihn



        verdrießt so bitterlich



        kein ander unabhängig Tun.

        Er hält dich fest: da stehst du starr:



        dürrknisternd-widerspenstig Holz:



        ein Stolz-



        verstotzter Stock, ein sich



        selbst widriger Hanswurst und Narr.

  • Was Palmer mit manch glühenden Anti-Rassismuskreisen eint, ist die fortlaufende Enteignung, der im Grunde nach kolonialistische Habitus, mit dem man sich die Perspektive (und die Leistungen) anderer aneignet.



    Die "Verbannung" des N-Wortes ist keine Leistung einer weissen Antirassismus-Community. Weder einer europäisch grundierten der wohlmeinenden Weißen in den USA, noch die von Europäern die noch heute, oder schon immer auch geografisch die weiße europäische Mehrheitsbevölkerung stellen.



    Ich benutze "das N-Wort" seit Mitte der siebziger Jahre, seit ich 14 Jahre alt bin nicht, weil dies eine Errungenschaft der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung ist. Nicht die der aktuell 20-Jährigen und nicht meine. Und nicht weil ich mir was drauf einbilde im Richtigen zu sein und andere damit übertrumpfe der Richtigere zu sein. Mir steht aus und mit meiner Perspektive weder zu diese antikolonialistische und antirassistische Forderung und Entscheidung zu negieren, noch macht es mich selbst zum guten Indianer oder People of Color. Der doch auch mal ironisierend darüber sprechen darf, was jeder wissen könnte: Winnetou war der vollgute ehrenhafte Indianer. Aber sein Bruder war halt ein Arsch. Zudem erwischen Figuren wie Palmer den gleichsam religiös-reflexhaften Antirassismus gutmeinender Aktivistinnen und Aktivisten übersetzt auf aktuelle Konfliktlinien an ihrer dünnen Stelle: „Black Lives Matter“ ist so richtig, wie für den europäischen Kontinent nicht das eigentliche Thema. Wird es wieder einmal nur ange- also enteignet. Deutschland, Europa hat sich seiner Geschichte als Einwanderungsregion und der fortlaufenden Entrechtung dieser Einwanderer zu stellen. Statt koloniale, soziale, ökonomische Entrechtung und Ausbeutung(s)geschichte an Hautfarben und Worten festzumachen. Der Schwarze heißt in Deutschland Türke.

    • @Martinxyz:

      Ich stimme Ihnen zu aber habe mehr als dreimal so lange gebraucht.

      Ich empfehle eigentlich fast allen hier, mal das Buch "exit racism" von Tupoka Ogette zu lesen. Keine Sorge, Tupoka Ogette ist Deutsche und schreibt auf deutsch.

    • @Martinxyz:

      "Mir steht aus und mit meiner Perspektive weder zu diese antikolonialistische und antirassistische Forderung und Entscheidung zu negieren,"

      Perspektive oder Hautfarbe? Wenn letzteres, ist das diese Gleichberechtigung und "es gibt keine Rassen"?

    • @Martinxyz:

      "der fortlaufenden Entrechtung dieser Einwanderer"

      Woran machen sie diese Entrechtung denn fest? Gibt es da entsprechende Paragraphen die sie beanstanden?

      "Der Schwarze heißt in Deutschland Türke"

      Wäre mir neu dass "Türken" als Sklaven nach Deutschland gebracht wurden. Haben sie vielleicht historische Quellen an denen sie dies belegen können?

      • @UNKE:

        Naja, die ersten Türken sind als Gastarbeiter nach Deutschland gebracht worden. Für einen Sozialisten, der sein Geld wert ist, sind das auch (Lohn-)Sklaven...

  • Schön, wie Palmer die Jakobiner vorführt: Die können nur auf eine Art reagieren. Übrigens schätze ich bei Palmer, was er als OB tut.

  • Ob das nun ekelhaft oder rassistisch ist, was BP von sich gegeben hat, kann man aus der Sachverhaltsschilderung m.E. nicht erkennen. Eines weiß ich. Borris Palmer gehört nicht zu denen, die sich mit Lifestyle schickimicki mit Hallodria Attuitüden bei den Wähler:Innen anbiedern wollen. Der macht sein eigenes Ding. Deshalb hben alle Angst vor ihm und bewerfen ihn mit Unrat, wo sie nur können.

  • Ohne Ironie sind die Vorgänge um Dennis Aogo ja tatsächlich. Er wird rassistisch beleidigt, macht das öffentlich und tritt Tage später selbst ins Fettnäpfchen. Kann man schon mal ansprechen.

    Ob Palmers Kommentar da so hilfreich ist, weiß ich nicht. Er provoziert die von ihm gescholtene Cancel Culture ja geradezu bewusst.

    • @phalanx:

      Ohne Ironie sind die Vorgänge um Dennis Aogo ja tatsächlich nicht, sollte es heißen.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Wenn eine in vielen Kreisen übliche, umgangssprachliche Formulierung („bis zur Vergasung“) ein entlassungsgrund darstellen, sehe ich darin eine deutliche Einschränkung unserer Freiheit.

    Demnächst auch nicht mehr möglich:



    „einen kurzen bestellen“ (bodyshaming)



    „ins Solarium gehen“ (kulturelle Enteignung)



    Sagen jmd würde „sich zu Tode arbeiten“ o.ä. (holocaust, zwangsarbeiter aller Länder)

    Was wird jetzt Hr. Palmer vorgeworfen? Das er ein ungeprüftes Zitat verwendet oder erfunden hat, um die absurdität des Ganzen zu unterstreichen? Da müssen sich die Oberen der Grünen wohl doch bemühen nicht alle Erwartungen an sie zu erfüllen

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @83191 (Profil gelöscht):

      "Wenn eine in vielen Kreisen übliche, umgangssprachliche Formulierung („bis zur Vergasung“) ein entlassungsgrund darstellen, sehe ich darin eine deutliche Einschränkung unserer Freiheit."



      😄 & 😄. Werden diese Kreise von den Grenzen von 1942 umschlossen?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @92489 (Profil gelöscht):

        Tatsächlich habe ich diese Formulierung in meiner Schulzeit regelmäßig von anderen Schülern gehört. Und danach auch noch weiter im allgemeinen Jargon. Zu keinem Zeitpunkt in Verbindung mit Rechtem Gedankengut, Antisemitismus o.ä. .. aber das nur so nebenbei.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Eine Formulierung wird nicht dadurch besser, weil sie womöglich in vielen Kreisen üblich ist.



      Ein Krieg auch nicht, nur weil ihn viele bejubeln.



      Und Sie wollen ernsthaft Ihre Fake-Vorwürfe in Relation zu "Vergasung" setzen?



      Bodyshaming vs Leichenberge?



      Mal was Neues.



      Ich hoffe nur, Sie haben keine verantwortliche Position inne, sonst würde ich auch für Sie eine Auszeit davon befürworten.

  • Manche Menschen werden nie erwachsen. Dazu gehört Palmer offensichtlich.

    • @tomás zerolo:

      ganz genau. spass dabei hat er offensichtlich...und er gefällt sich in dem vermeintlichen bad boy image.



      hätte er wirklich nur gewollt was er behauptet, hätte er es anders geschrieben. aber das n-wort nicht auszuschreiben und das possesivpronomen nicht anzupassen, dazu konnte er sich halt nicht durchringen. er "verbiegt" sich nit...also in seiner welt.



      ist schwach von ihm, vor allem, weil die lust an der provokation so durchscheint, dass es peinlich wird. nicht erwachsen halt.

    • @tomás zerolo:

      Doch, der ist schon erwachsen. Er bedient halt die Fans am "rechten Rand". Wie Maaßen bei der CxU. Wahlstimme non olet.

    • @tomás zerolo:

      Oder Aogo

  • Palmer ist längst der Grünen, was Sarrazin für die SPD, S. Wagenknecht für die Linke oder Maaß für die CDU sind. Braungrün, rotgrün ... Die auferstandene Schäden sind eher vom Ausmaß des ersten Falls, ziemlich unbedeutend, der Mann hat keine Parteibasis. Also kein Grund, sich übertriebene Sorgen zu machen. Trotzdem wundere ich, dass Parteien so schwer von Querdenkern loswerden.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Palmer ist selbstgerecht aber hat Recht.



    Den Lehmann rauszunehmen habe ich ja noch verstanden. Einen Kollegen beleidigen macht man nicht.



    Allerdings sind das Fußballer. Wollen die Cancel Krieger jetzt auch bei den Darts Spielern aufräumen. Oder bei den Boxern?

  • Ehrlich gesagt ermüded es mich nur noch. Jeden Tag Einer, der sich im Ton vergreift, jeden Tag ein neuer "Eklat", jeden Tag ein neuer Shitstorm. Jetzt haben sich in Reaktion auf Lehmanns Dummbatz Post 3 Leute ins Aus gekegelt, der nächste steht bestimmt in den Startlöchern.

    Manchmal glaub ich, Twitter und Co wurden nur erfunden, damit sich Menschen aufrichtig entblöden und dann über einander herfallen können. Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was ich schlimmer finde.

    • @Deep South:

      Das haben Sie schön zusammengefasst.