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Subventionen für AgrardieselÜberflüssig und umweltschädlich

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Kaum ein Hof wird aufgeben, weil er mehr für den Agrardiesel bezahlen muss. Auch die subventionierte Landwirtschaft muss ihren Beitrag leisten.

Bauernprotest in Berlin, 18. Dezember 2023 Foto: Christian Mang/reuers

D as Mitleid mit den Bauern wegen der geplanten Streichung des Steuerrabatts für Agrardiesel sollte sich in Grenzen halten. Landwirtschaftliche Betriebe bekommen seit Jahrzehnten durchschnittlich die Hälfte ihres Einkommens in Form staatlicher Agrarsubventionen. Diese Branche mit nur rund 1 Prozent der Erwerbstätigen kassiert überproportional viel Geld der Gemeinschaft. Da ist es nur folgerichtig, dass auch sie jetzt von den Sparmaßnahmen des Bundes betroffen ist.

Die Kürzungen sind der Landwirtschaft zumutbar. Anders als die Agrarlobby behauptet, wird es wegen der Diesel-Causa nicht zu massivem Höfe­sterben kommen. Der durchschnittliche Haupterwerbs­betrieb in Deutschland erhält laut Landwirtschaftsministerium rund 2.900 Euro Agrardieselvergütung pro Jahr. Höfe dieser Kategorie nahmen aber 2022/23 insgesamt 480.000 Euro ein und verbuchten 115.000 Euro Gewinn. Die Subv­entionen fallen bei diesen Unternehmen also kaum ins Gewicht.

Es stimmt, dass die deutschen Bauern auch mit Landwirten in anderen EU-Staaten konkurrieren, die ebenfalls den Sprit für Traktoren subven­tio­nieren. Aber Betriebe beispielsweise in den Niederlanden und Polen müssen nach Angaben des Agrarministeriums eine höhere Steuerbelastung als die deutschen schultern. Und überhaupt: Wegen knapp 2.900 Euro pro Jahr und Betrieb weniger für den Agrardiesel wird wohl kaum ein Lebensmittel importiert statt hierzulande erzeugt.

Einen fossilen Kraftstoff zu subventionieren ist auch aus Klimaschutzsicht falsch. Wenn der Rabatt wegfällt, wachsen die Anreize, treibhausgasintensiven Sprit einzusparen. Es gibt erste Elektrotraktoren. Solche Alternativen zu entwickeln wird attraktiver, wenn Agrardiesel teurer wird. Daran sollte gerade ein grüner Landwirtschaftsminister wie Cem Özdemir erinnern. Aus Mangel an Rückgrat redet der jetzt der Agrarlobby nach dem Munde – nachdem seine Partei jahrelang gegen den Dieselrabatt argumentiert hatte.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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124 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Krass, was das für ein Aufregerthema ist. Eigentlich ist das doch nur ein Beispiel für eine unnötige Subvention, die jetzt weggefallen ist.



    Die klassische Landwirtschaft hat keine Zukunft. Der Klimawandel lässt die heutige Nahrungsproduktion nicht mehr zu.



    In Zukunft wird es vermehrt vertical farming geben also die Nahrungsproduktion vor Ort, umweltschonend und energiesparend.



    Die heutige Landwirtschaft zerstört seit Jahrzehnten unsere Umwelt. Von daher müssen wir davon so schnell wie möglich wegkommen.

  • "Auch die subventionierte Landwirtschaft muss ihren Beitrag leisten."

    Wozu?

    Eine unfähige Regierung, die es nicht gebacken bekommt eine solide Haushaltsplanung aufzustellen, darin zu unterstützen mehr Geld auszugeben?

  • Stimmt wahrscheinlich wird kein Hof aufgeben, weil die Kosten in Breier Front a die Verbraucher weitergegeben werden. Und diese kaufen einfach Gemüse aus Spanien EU subventioniert und die andere Hälfte hat ja kein Problem, das Bürgergeld wird schon rechtzeitig erhöht werden keine Sorge!

  • Man muss den Bauern die Zeit geben, dass sie von steuersubventioniertem Agrardiesel auf steuerfreien Biodiesel aus eigener Produktion umsteigen können.

  • Die Höfe arbeiten wenigstens für das Geld was sie vom Staat bekommen.



    Mich nervt die Umverteilung zu de nicht arbeitenden Bevölkerung.

    Davon abgesehen: Wenn man die Höfe (auch die Demeter/Biohöfe!) wegen des Dieselverbrauchs bestrafen will.... welche Alternative haben sie denn?

    • @F. Tee:

      "Mich nervt die Umverteilung zu de nicht arbeitenden Bevölkerung."

      Wenn Sie damit die unfähigen Politiker meinen, dann haben Sie natürlich vollkommen recht.

      • @Ricky-13:

        Die unfähigen Politiker wurden von noch unfähigeren Wählern gewählt.

        Ich glaube, F.TEE meint mit der "nicht arbeitenden Bevölkerung" die reichen Erben, die faulenzend "ihr Geld arbeiten" lassen.

  • In meinem Heimatdorf waren und sind die Bauern seit je her die wohlhabendsten Einwohner. Das wird sich durch den Wegfall der Subventionen auch nicht ändern.

  • Ein mir bekannter Landwirt aus dem Münsterland sprach davon, dass bei Wegfall der Subventionen Mehrkosten von ca. 100 € / ha auf ihn zukommen.



    Er sprach auch von einem Ertrag von ca. 7,5 t Weizen pro Hektar.



    Wenn er seine Mehrkosten also 1:1 an den Verbraucher weitergeben würde, um wie viel würde sich das kg Mehl dann verteuern?



    Irgendwas im unteren einstelligen Centbereich?

  • Der Artikel macht mich als Landwirtstochter einfach sprachlos. Wie kann ein Journalist den mit am wichtigsten Beruf derart in den Boden reden. Der Agrardiesel ist wichtig und muss bestehen. Das Argument mit E-Traktoren ist schwach, da hier die Landwirte keinen Einfluss darauf haben. Der Staat hätte die Forschung fördern sollen, nicht jetzt erst auf Kosten der Landwirte. Wenn die Landwirte nicht wettbewerbsfähig bleiben können wird eine Umverlagerung der Produktion ins Ausland stattfinden. Ist das Ihrer Meinung nach der Umweltschutz/Klimaschutz von dem Sie reden?

    • @Lea Hettler:

      Ich kenne wirklich sehr viele Bauern, davon geht es wirklich keinem schlecht. Die Diskussionen um Grüne und Agrardiesel kenne ich zur genüge und die gehören dazu. Aber niemand wird ernsthaft glauben, daß es die Bauern finanziell ruiniert. Das ist m. E. Getöse. Was auch völlig ok ist, aber eben nicht von Belang. Die Bauern sollten sich mal klarmachen wie gut sie es haben, alleine, das ganze Land was man vererbt bekommt und was dann oft teils zu Bauland wird, den Platz und die Sondergenehmigungen beim Bauen, die freie Zeiteinteilung, der überdurchschnittliche Verdienst, usw usf. Das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.

    • @Lea Hettler:

      Ich war tatsächlich in der Forschung daran beteiligt, mit Fendt John Deere und internationalen Bauern um über den Nutzen der Traktoren zu sprechen. Das Ergebnis war eindeutig negativ für E Traktoren, die Anforderungen konnten nie zu 80% erfüllt werden.

  • In dem Artikel wird von Betrieben in einer Größe von 100 Hektar Fläche gesprochen um 115000 Euro zu erreichen.Können sie mir auch Betriebe in NRW



    Nennen die 100 Hektar Fläche bewirtschaft?



    Viele werden es nicht sein.



    Der größte Teil der Betriebe ist viel kleiner und die betreibenden Bauern müssen noch einer Beschäftigung nachgehen um den Hof zu halten.



    Falscher Ansatz meiner Meinung nach



    Hinzu kommt das der Agrardiesel zu 90%auf privaten Flächen und Äckern verbraucht wird und nicht auf der Straße

  • Offenbar bekommen Journalisten bei der TAZ horrende Gehälter ausgezahlt. Wer meint 2.900 Euro netto wären für einen Landwirt leicht zu verkraften, hat jeden Bezug zur Realität verloren.

    • @Lars Sommer:

      2900,- auf 115.000,- Gewinn. Der Artikel ist doch sehr deutlich. Warum also dieser unsachliche Kommentar?

  • Die heimischen Bauern, die nicht in Konzernen organisiert sind, kriegen vom Kuchen ohnehin nur Brosamen ab. Für einen Zentner Äpfel etwa so viel, wie später im Supermarkt 2-3 Äpfel kosten. Das verdanken sie vor allem der Lobby des Handels.

    Klar versucht man dann, möglichst viel an Subventionen und Vergünstigungen abzugreifen. Nur sind die EU-Subventionen dank Lobbyarbeit eigentlich eher den Großbetrieben vorbehalten. Kleinere Betriebe kriegen nix oder wenig.

    Das allgemeine Gezeter über "Subventionen" von Diesel ist ohnehin lächerlich, denn es handelt sich nicht um Subventionen, sondern nur um den Wegfall von überhöhten Steuern. Mit denen die große Gemeinde der Verbrenner-Fahrer und -Nutzer gemolken werden soll, um das Haushaltsloch zu stopfen - schon seit vielen Jahren. Seinerzeit hatte man Diesel etwas weniger besteuert als Benzin, weil er als umweltfreundlich galt und zudem wichtig für mächtige Lobbys war (Handel, Logistik, Agrar).

  • Bin selber Landwirt, die vorgesehenen Streichungen tun mir auch weh, ein bißchen. Ich höre von meinen Berufskollegen immer: der Staat soll sich möglichst aus Allem raushalten! Aber wenn's ums Geld geht, schreien wir wieder nach dem Staat. Wer die Plakate auf der Demo in Berlin mal genau angeschaut hat: "die Ampel muß weg! die Grünen ruinieren uns! Habeck! muß weg" der sieht: es geht der Agrarlobby darum die Regierung sturmreif zu schießen und nicht um die Bauern. Und ob Herr Rukwied sich wirklich zum Kämpfer für bäuerliche Interessen aufspielen darf, möge jeder selbst entscheiden.( 350 ha eigen, die Fördergelder kann jeder selber nachlesen,Aufsichtsrat bei der BayWa und Südzucker und weitere Nebeneinkünfte. Bei jeder Gelegenheit spricht er vom Unternehmertum, am liebsten mit Gewinngarantie.

  • Die ganzen Kommentare (na ja fast alle) zeigen mir, dass die Kommentatoren überhaupt keine Ahnung von der Deutschen Landwirtschaft haben.

    • @Der Cleo Patra:

      Am meisten verwundert mich seit vielen Jahren die Funktionärsgläubigkeit der deutschen Bauern. Es waren doch deren Standesvertreter, die immer für die Interessen der Großbauern gekämpft haben.

    • @Der Cleo Patra:

      Ach ja? Da sollten Sie sich nicht zu sicher sein. Lebt nicht jeder im urbanen Milieu ohne familiäre bäuerliche Bindung.

  • Jetzt kommen Sie der Agrarlobby aber nicht mit Fakten. Das sind die Funktionäre nicht gewohnt.

  • Vollkommen richtiger Artikel.



    Die Subvention verschleiert nur.



    Und die paar Cent mehr machen die Kuh auch nicht fett.



    Die Bauern müssen sich endlich dem internationalen Vergleich stellen.



    Als Verbraucher hat man immer noch eine uneingeschränkte Wahl zwischen regional und international.

    • @Demokrat:

      Bin vollkommen Ihrer Meinung, dass sich die Landwirte in diesem Land dem internationalen Vergleich stellen sollten. Nur dann sollten wir auch akzeptieren, dass sämtlich europäische und nationalen Auflagen zum Tier- ,Umwelt-, Wasser- und Pflanzenschutz einmal auf das weltweite Niveau abgesenkt werden. Denn fragen Sie doch einmal ob es in Südamerika ein Düngeverordnung oder eine Nutztierhaltungsverordnung gibt. Oder in China eine Pflanzenschutzverordnung oder Mindestlohn. Ich weiß nicht ob wir das hier in Deutschland auch wollen! Das Problem ist doch, dass wir etwas bestellt haben (die sichersten und umweltverträglichsten Nahrungsmittel der Welt) und nicht dafür bezahlen wollen. Denn wir haben auch im Verhältnis zu den gesamten privaten Konsumausgaben die geringsten Ausgaben für Lebensmittel weil alle am Essen sparen. Und um diese Lücke zu schließen sind die Agrardirektzahlungen da!



      Denken Sie immer daran: "Jedes Land bekommt genau die Landwirtschaft für die es bereit ist zu zahlen"

      • @Mischl00:

        100%Zustimmung! Teuer fordern und billig kaufen kann man nur mit einer gespaltenen Persönlichkeit!

      • @Mischl00:

        Dann am besten in Zukunft bei Aldi oder lidle Bio kaufen.



        Dies ist gut überwacht und über das Lieferkettengesetzt sind dir grossen Händler in der Pflicht.



        In der Hinsicht stehen die für mich verlässlicher dar, las der undokumentierte Bauer aus der netten Nachbarschaft der die Rümänninnen ausbeuten.

    • @Demokrat:

      Das die deutschen Bauern mit den ausbeuterischen Bedingungen im Ausland nicht mithalten können weiß man doch schon seit langem.

      Sie können da nicht mithalten.



      Und da gibt es ohne Subvention nicht mehr die Wahl zwischen regional und international.

      Daher müssen SIE die Entscheidung treffen zwischen Nahrungsmittelabhängigkeit von Billigramsch aus dem Ausland oder subventionierter regionaler Landwirtschaft.

      • @Rudolf Fissner:

        Da ich leider die Situation im Ausland (kein Geld zum Fliegen) nicht persönlich kenne, wage ich kein Urteil über die Bedingungen in anderen Ländern. Ich war überrascht, daß Sri Lanka erfolgreich zu 100% auf Bio umgestellt hat.



        Ich lebe aufvdem Land und sehe die ganzen Sommermonate tausende Rumänen und Bulgaren in gebückter Haltung Spargel stechen und Zwiebeln ernten (meinen Respekt). Auch beim netten Bio Bäuerin.

        • @Demokrat:

          Da liegen Sie völlig falsch !!



          Das "Sri Lanka erfolgreich auf 100% Bio umgestellt" wurde schon 2021 wieder zurückgenommen weil es eine GROSSE HUNGERSNOT ausgelöst hat.



          www.nzz.ch/interna...stuerzt-ld.1695566



          Wenn Realitätsferne Politiker bewährte Methoden durch Ideologie ersetzen endet es wie bei Maos großem Sprung.

          • @Günter Witte:

            O.k. Aber ich konnte auch aus Sri Lanka 100 % Bio bekommen. Also war zu der Zeit das grüne Ziel erfolgreich erreicht.



            Ich bin mir nicht sicher ob eine 100 % Umstellung hier auch zur Hungersnot käme. Da sind doch bestimmt andere Faktoren dran Schuld und nicht die Zielsetzung.



            Meiner Erinnerung nach wurde dieses Projekt sogar von der UN mit betreut.

            • @Demokrat:

              Sicher haben Sie recht das es bei einer Umstellung auf Bio bei uns nicht zu Hungersnöten kommt, weil wir dann, was Sri Lanka nicht konnte, einfach den ärmeren Ländern das Essen wegkaufen.



              Die Weltbevölkerung ist immer noch stark steigend, ein enormer Prozentsatz davon hungert schon heute, jetzt reduzieren wir den Ertrag um 50% weil wir alle BIO machen und dann ?? Aus einer Wohlstandsblase heraus lässt sich das leicht verlangen !!

              • @Günter Witte:

                Ihre Argumente bringen mich zum Nachdenken.



                In der Tat sah ich das aus der Wohlstandsblase. Aber sind das wirklich 50 % weniger Ertrag? Dann müßte man ja die Fläche des Anbaus verdoppeln, was dann ja auch Raubbau an der Natur wäre.

                • @Demokrat:

                  Es ist ja nicht nur der weniger Ertrag, auch die CO2 Belastung wird höher wenn man die doppelte Fläche bearbeiten muss für den selben Ertrag, mehr Kühe halten muss für die selbe Menge Milch, in der Mast erzeugen die Tiere mehr Gülle ( Mist ) weil sie langsamer wachsen. Deutschland hat eine der effektivsten Landwirtschaften der Welt, bei mit den höchsten Auflagen, und ist trotzdem der Buhmann der Nation.

    • @Demokrat:

      Richtig. Lieber importieren wir in Zukunft Lebensmittel aus fernen Ländern und auf die jetztigen Felder sollen Photovoltaik Anlagen und Mais für Biomasse bereit gestellt werden. So haben die Bauern wahrscheinlich mehr davon.

  • Fleisch- und Milchpreise rauf! Massentierhaltung runter!



    Landwirte unterstützen beim Wandel zu nachhaltiger, ökologischer Wirtschaftlichkeit. Wer da mitmacht, muss belohnt werden, wer weiterhin am alten System der Futtermittelproduktion für Billigfleisch und Billigmilch anhängt, nicht. Das ist wohl kaum allein über den Steuersatz für Diesel zu lösen.

    • @Prayn:

      Ramschpreise gibt es auch bei Obst und Gemüse. Das meiste kommt dabei aus den Ländern der EU

      Ramschpreise, das war auch das Thema mit dem Özdemir als Landwirtschaftsminister vollmundig war ins Rennen ging. Bis heute hat sich da aber an der Ramschpreisfront geändert. Teurer werden nun die in DE angebauten Produkte; oder einfach auch nur billiger und schlechter produziert um konkurrenzfähig bleiben zu können

  • Wenn der letzte Bio Hof geschlossen ist, wenn wir Weihnachten mit einer Chlorganz feiern und genmanipuliertes Gemüse auf dem Teller haben das aus aus allen Teilen der Welt mit E Fliegern herbeigeschafft wird - dann wünsche ich Ihnen Herr Maurin Frohe Weihnachten!

  • 6G
    699128 (Profil gelöscht)

    Verehrter Herr Maurin, sie schreiben "Das Mitleid mit den Bauern wegen der geplanten Streichung des Steuerrabatts für Agrardiesel sollte sich in Grenzen halten."

    Ich finde 2.900 Euro sind eine Menge Geld. Wenn mein Nachbar plötzlich 2.900 Euro weniger in der Tasche hat, dann werde ich traurig.

    Denn heute ist er dran und morgen andere. Es braucht meiner Meinung nach nach Corona und Inflation endlich weniger Steuern und weniger Staat.

    Mein Mitgefühl hält sich eher in Grenzen für einen Staat der trotz Rekordeinnahmen immer noch mehr und mehr will ohne dass die Bürger zu einem Netto Mehr kommen.

    Nichts für ungut

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @699128 (Profil gelöscht):

      Für eine Privatperson sind 2900 Euro viel, für ein Unternehmen kann das ganz anders aussehen. Haupterwerbsbetriebe in der Landwirtschaft machen ja fast eine halbe Million Euro Umsatz im Jahr.

      • @Jost Maurin:

        achso, weil man eine halbe Million Umsatz macht sind 2900 Euro nicht viel...der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Wahrscheinlich haben sie noch nie selbständig eine Firma geleitet. Dann wüssten sie dass man wirklich jeden Cent 2 mal umdrehen muss, besonders seit der aktuellen chaotischen Regierung...

    • @699128 (Profil gelöscht):

      Der Staat nimmt keine Rekordeinnahmen ein. Damit ein Staat überhaupt wirtschaftlich erfolgreich bleibt, muss er Schulden machen, statt Gewinne einfahren.

      Es sind jedoch Konzerne, die Rekordeinnahmen machen und deswegen der Bürger weniger vom Teller abbekommt.

      Hier sollte der Staat selbstverständlich eingreifen. Mit Enteignungen und sehr viel höheren Löhnen. Doch würde er das tun, schreit jeder nur "Scheiß Sozialismus!"

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Mit Enteignungen und sehr viel höheren Löhnen."

        Jawoll.

        Und: "Damit ein Staat überhaupt wirtschaftlich erfolgreich bleibt, muss er Schulden machen, statt Gewinne einfahren."

        Genial.

        Troll hat die Lösungen parat. Vor allem die Schulden sind ja grade wieder groß en vogue, das hat ja auch schon in der "Schuldenkrise" so gut geklappt, mit den vielen Staatsschulden der wirtschaftlich ach so erfolgreichen Schuldenländer.

        Vielleicht noch mal zur Erinnerung: Alle, ausnahmslos alle sozialistischen Experimente mit Staatsunternehmen sind gescheitert. Es gab, gibt und wird es nie geben, dass ein Staatsunternehmen wirtschaftlich erfolgreich ist. Warum? Weil "der Staat" dazu zu blöde ist. Siehe unsere derzeitige unfähige Regierung, welche nicht einmal in der Lage ist, einen rechtssicheren Haushalt aufzustellen und als Folge dieser desaströsen Politik die Bürger dieses Landes noch mehr schröpfen muss, diesmal unter anderen eben auch die Landwirte noch ein bisschen mehr.

        Was haben denn unsere Regierungen mit den in den letzten 50 Jahren ausgegebenen Billionen alles so Segensreiches geschaffen?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Sie denken also wirklich dass der Staat ein guter Kaufmann ist? Schauen sie sich doch die sozialistischen Systeme der letzten 100 Jahre an. Wer will denn sowas?

        • @Markus Binder:

          Tschuldigung, aber das Lieblingsargument der Kapitalisten zieht nicht. Kaufmännische Fähigkeiten basieren nicht darauf, WER den Manager bezahlt.



          Die Alternative zu einer schlecht gesteuerten Wirtschaft ist auch nicht eine kommunistische Planwirtschaft, sondern eine gut gesteuerte.

          • @Stechpalme:

            Ja, und unsere derzeitige Regierung steuert gut, wa?

            Dieser unfähige Haufen bekommt noch nicht einmal einen rechtssicheren stabilen Haushaltsplan hin. Statt dessen wird der Finanzier (arbeitender Staatsbürger) immer weiter geschröpft, wie schon von den Vorgängerregierungen.

          • @Stechpalme:

            ja und, warum hats dann bis zum heutigen Tage nicht geklappt?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ich weiß ja nicht was Sie unter Rekordeinnahmen verstehen, aber 2022 (letzte verlässliche Zahlen) waren es 896 Milliarden Euro, ein plus von 7,5% zu 2021.

        Steuerschätzung von Ende Oktober sagte eine Steuersteigerung von ~5,2 für 2023 voraus.

        Die Einnahmen sprudeln also schon, hier im Hochsteuer & Abgabenland Deutschland.

        --



        www.destatis.de/DE...rn/Steuereinnahmen



        /_inhalt.html

        www.bundesfinanzmi...-oktober-2023.html

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Der Staat nimmt keine Rekordeinnahmen ein. "

        Das Steueraufkommen dürfte dieses Jahr die 900 Mrd. Euro Marke durchbrechen, das ist schon rekordverdächtig.

        "Staat überhaupt wirtschaftlich erfolgreich bleibt, muss er Schulden machen, statt Gewinne einfahren."

        Von Gewinne einfahren ist D immer noch weit entfernt, das Steueraufkommen reicht nach wie vor nicht um den Haushalt zu decken. Und nein, er muss keine Schulden machen um als Staat erfolgreich zu sein.

        "Mit Enteignungen und sehr viel höheren Löhnen. Doch würde er das tun, schreit jeder nur "Scheiß Sozialismus!""

        Freifeldversuche dieser Art gab es in der Vergangenheit ja schon genug. Jetzt fragen Sie sich mal, warum diese auf Dauer nicht funktioniert haben.

  • Es zeigt von der enormen Effektivität unserer Landwirtschaft wenn 1% der Bevölkerung die anderen 99% + Haustiere ernährt. Es gibt sicherlich unzählige Länder auf diesen Planeten die gerne solche Probleme hätten !!!

    • @Günter Witte:

      Sie gehen davon aus, dass die Landwirtschaft in Deutschland dafür ausreicht, die Bevölkerung vollständig mit Nahrungsmitteln zu versorgen? Ernsthaft?

      • @Der dreckich Katz:

        Ja, davon gehe ich aus !!



        Nimmt man alle Produkte die unsere Landwirte erzeugen, auch die welche es wegen Form, Größe, Aussehen nicht in die Geschäfte schaffen, bei Fleisch nicht nur die wertvollen Teile sondern das ganze Tier und die Unmengen von Lebensmittel die im Hausmüll landen, kann man davon ausgehen.

  • "Es gibt erste Elektrotraktoren. Solche Alternativen zu entwickeln wird attraktiver, wenn Agrardiesel teurer wird."



    Genial. Dann werden die Landmaschinen NOCH schwerer und die sowieso schon kritische Bodenverdichtung nimmt zu. Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Pflugsohle

    • @sollndas:

      Na ja. Bodenverdichtung entsteht durch Bodendruck. Wie man bei steigendem Gewicht den Bodendruck konstant hält, sollte jeder Ingenieur wissen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Sieh hierzu Wikipedia "Druckzwiebel" und [1] Abschnitt 2.4 Radlast: Mit steigendem Gewicht geht die Druckzwiebel tiefer, auch bei konstantem Bodendruck.



        Den Erfolg sehe ich hier zur Zeit auf den Feldern, das sind Seen. Und bis jetzt sind das noch Dieselmaschinen...



        [1] www.dlg.org/filead...-merkblatt_344.pdf

        • @sollndas:

          Wir sprechen von verschiedenen Dingen. Ich bin bei einfachen physikalischen Grundlagen.

          Wenn man sich die Einheit kg/cm² anschaut, kommt die Lösung von allein. Sie liegt über der Erde.

    • @sollndas:

      Das passiert, wenn Theoretiker die parktische Welt planen und erklären wollen

  • Jede Subvention, die irgendjemand in diesem Land erhält, wird von allen Steuerzahlern in diesem Land getragen.

    Neben dem Wegfall des subventionierten Agrardiesels wäre auch noch ein Wegfall der Dieselsubvention generell angebracht. Denn der Steuerzahler kann kein Interesse an klimaschädlichen Subventionen haben.

    Komplett absurd wird das im Vergleich zum Wegfall der E-Auto Prämie.

    • @insLot:

      Die Dieselsteuer ist eine eigene Steuer. Da es nur diese eine Dieselsteuer gibt, geht auch kein Vergleich mit der Benzinsteuer und daher keine Subvention. Der Autofahrer bekommt kein Geld zurück , im Gegensatz zum Bauern.

    • @insLot:

      "Denn der Steuerzahler kann kein Interesse an klimaschädlichen Subventionen haben."

      Ich denke das ist "dem" Steuerzahler vollkommen egal. Aber wenn Lebensmittel dank fehlender Subventionen deutlich teurer werden, ist Schluss mit lustig.

      • @Tom Tailor:

        Wenn die Lebensmittel aufgrund immer schwierigerer Klimabedingungen immer teurer werden, lacht der Verbraucher auch nicht mehr.

        • @Herma Huhn:

          Genau - und wenn wir die Subventionen für unsere Landwirtschaft zusammen streichen wird der von Ihnen skizzierte Effekt noch viel schnell eintreten, da dann das Fleisch und Gemüse nach D billig und nicht gerade klimafreundlich importiert wird.

  • Herr Maurin, danke, dass Sie sich als Landwirtschaftsredakteur endlich mal richtig bekennen.



    Ich dachte immer, Ihnen liegt zumindest die Bio-Landwirtschaft am Herzen. By the way: wer kein Glyphosat einsetzen soll, muss zwangsläufig öfter mit dem Trecker über den Acker. Aber das geht ja bestimmt auch elektrisch, und die Produkte werden dadurch bestimmt nicht teurer...

  • Der gesamte Artikel und sein schönes Gerüst brechen zusammen, wenn man einen einzigen Blick in die öffentlich zugänglichen Statistiken zu Umsätzen und Gewinnen deutscher Landwirtschaftsbetriebe wirft. Nix mit reichen Bäuerinnen und Bauern. Nix mit „nur ein paar Euro“ Verlusten. Wer die Subventionen für die Agrarbetriebe nicht mehr will, soll wenigstens dazu stehen, dass regionale Erzeugnisse für Bezieher:innen kleiner Gehälter nicht mehr erschwinglich sind und dafür die stärker subventionierten, unökologisch produzierten und mit viel Schweröl transportierten Produkte über die deutschen Ladentheken gehen. Aber Hauptsache, wir haben es den reichen Bauern im Land mal wieder so richtig gezeigt. Geht's noch?

    • @Markus Wendt:

      Die Bauern werden sowieso ausgequetscht wie die Zitronen. Weil alles durch die EU reguliert wird - und das immer zu Nutzen von Konzernen und Handel und fast nie zum Nutzen kleinerer Agrarbetriebe.

    • @Markus Wendt:

      Den Bauern geht´s ja auch nicht nur um den Agrardiesel und die Steuervergünstigungen bei der KFZ-Steuer (die im Artikel völlig unter den Tisch gekehrt wurde). Die Streichung dieser Vergünstigungen sind ja nur die Maßnahmen die das Fass der jahrelangen Gängelungen gegen den Berufsstand zum überlaufen gebracht haben. Angefangen bei der willkürlich über die Landwirtschaft gestülpen roten und gelben Gebiete, die es nicht mehr zulassen, nachhaltig auskömmliche Erträge zu erzielen. Nein, es geht weiter mit der neuen GAP ab 2023 mit dem Bürokratiemonster namens GLÖZ 1-8. Kein Landwirt aufgrund dieser Auflagen mehr nach guter Fachlicher Praxis seinen Betrieb führen, wir steuern auf eine Planwirtschaft zu wie seinerzeit in der DDR. Aber die Natur hält sich bekannterweise nicht an strenge Datumvorgaben.



      Die Deutsche Politik muss ihren Politikstil ändern, anders geht es nicht mehr. Dafür gehen die deutschen Bauern auf die Straße.



      Nochmals deutlich: Die Streichung der Agrardieselbeihilfe sowie der KFZ-Steuerbefreiung haben das Fass zum überlaufen, wenn nicht sogar zum bersten gebracht!!

    • 4G
      48798 (Profil gelöscht)
      @Markus Wendt:

      Haben Sie sich eigentlich mal die Mühe gemacht, die von Hrn Maurin zitierten Ergebnisse aus dem „ Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung 2023“ nachzuvollziehen?

      Wie lange wollen sie und ihresgleichen eigentlich noch auf diesem Weg bleiben, den Steuerzahlern und unfreiwilligen Unterstützern ihrer Höfe Sand in die Augen zu streuen?



      Wir können, genau wie sie (wenn sie wollten) die Fakten doch einfach nachlesen…

      • @48798 (Profil gelöscht):

        Sagt ihnen Durschnitteinkommen was ??



        Wenn man jetzt die Bruttogehälter + Gratifikationen aller in Deutschland angestellten, Lehrlinge, Arbeiter, Beamte , Fußballprofis, usw. addiert und diese Summe durch die Anzahl der Personen teilt, hat man dann das Gehalt z.B. einer Putzfrau ?? Und genau so ist es mit dem Durschnitteinkommen der Landwirte !!

  • So reden Leute, die nie in der Landwirtschaft gearbeitet haben (bin kein Landwirt), der Arbeitseinsatz in diesem Berufsfeld ist so extrem hoch, im Gegensatz zu anderen Arbeitsplätzen in Deutschland, dass zurecht gefördert wird! V.a. in kleineren Familienbetrieben. Ungerecht ist, dass hier WiederEinMal! die kleineren Höfe die Mehrkosten nicht tragen können werden und aufgeben müssen, was dazu führt, das die großen Agrarkonzerne noch größer werden, da diese ihre Mehrausgaben durch noch mehr bewirtschaftete Fläche ausgleichen!



    Ich bin auch gegen die subvention von Diesel, aber es ist nunmal so, dass E-Traktoren weitab von "Fertig entwickelt" sind. Und gerade solche schweren Maschinen vllt. auch niemals voll mit Batterien betrieben werden können.



    eine Schrittweise reduzierung wäre hier genauso, wei bei der E-Autoförderung sinnvoller gewesen.



    BTW . .. Warum nicht einfach einen kleinen Freibetrag an Diesel, ab dem die Förderung dann nicht mehr greift, dann würden nur die Großen Betriebe zahlen?



    Naja, solange Firmenwagen Steuervergünstigt fahren dürfen ist ja alles in Ordnung, oder? ? ?

    • @Chris K:

      im Gegensatz zu anderen Arbeitsplätzen in Deutschland, dass zurecht gefördert wird! V.a. in kleineren Familienbetrieben....



      ---



      Wir haben in DE ca 250tsd "Höfe"! Da sind Familenbetriebe & Nebenerwerb mit drin.



      Dafür werden p.A. 7 Milliarden Euro aufgewendet!



      Dieser Branche mit Industrie dazu bringen 1.4% des BIP!



      937.900 Haupt- & Teilzeitbeschäftigte arbeiten in diesem Bereich.



      Es ist schon seht durchsichtig wie jetzt der "Familien- & Kleinbetrieb" in den Vordergrund gedrängt wird!



      Und die Flächen werden "Subventioniert" & Damit wird massiv spekuliert! Mach dich mal Kundig wie das mit "Pacht" auf dem Land so geht! :-((

      • @Sikasuu:

        Natürlich hört sich 7 Milliarden nach viel an, aber bei 85 Millionen Bürgern sind das 22 Cent am Tag, dafür das Sie mit die billigsten Lebensmittel in Europa kaufen können.

      • @Sikasuu:

        Wie Sie richtig erwähnen haben wir in Deutschland rund 250tsd Betriebe ABER 315tsd Stellen bekommen Subventionen, und wenn Sie sich die Liste der Spitzenverdiener anschauen wissen Sie auch warum das so ist, weil da kein einziger Landwirtschaftlicher Betrieb darunter ist. www.proplanta.de/a...cle1684854435.html

        • @Günter Witte:

          Die Bauern fahren damit nicht spazieren,.....



          ---



          Spediteure fahren auch nicht mit dem 40t zur Kirche & zahlen Trotzdem KFZ-Steuer.



          Erkläre doch mal den Unterschied zw. den verschiedenen Werkzeugen "Trecker & LKW"!

          • @Sikasuu:

            Die KFZ-Steuer wird ( oder sollte ) zum erhalt der Straßen und Brücken genutzt werden und da Landwirte zu 90% mit ihre Traktoren auf ihren Feldern und Wiesen fahren ist es nur eine populistische Überbelastung eines Berufstandes !!

        • @Günter Witte:

          wenn Sie sich die Liste der Spitzenverdiener anschauen wissen Sie auch warum das so ist,...



          ----



          Wie denn auch! Bei 1,4% Beitrag zum BIP ist es nicht einfach, "reich" zu werden! :-)



          Btw. Kenne einen "Teileigentümer" eines Hofes in Westfalen ganz gut, der damit nicht reich wurde, aber ganz gut davon leben kann!



          Und der hat das o.a. nur "geerbt"! :-)

  • Bei differenzierter Betrachtung nach bisherigen Geldflüssen wird es einige Betriebe schwer, andere kaum und sicher nicht existenziell treffen. Die Subventionen verteilen sich statistisch nicht nach Gerechtigkeitsprinzipien zur Stärkung der kleinen regionalen Erzeuger im Wettbewerb mit Konzernen. Vielleicht wäre auch zu bedenken, dass die eigenen (!)WählerInnen-Gruppen der Ampel hier voraussichtlich primär weniger betroffen sind.



    /



    "Vor allem fällt auf: Auf die untere Hälfte der Empfänger entfallen in Mitteldeutschland nur zwei Prozent aller Förderungen. Auf ganz Deutschland gerechnet sind es immerhin fünf Prozent. Und zum Vergleich: Auf ganz Europa gerechnet fallen die Unterschiede noch deutlicher aus, wie "Der Standard" berechnet hat. Hier bekommen die oberen 50 Prozent rund 99 Prozent aller Subventionen."



    www.mdr.de/nachric...ochwasser-100.html

  • Können sich ja bei der CDU bedanken, die hat ihnen die Kürzung mit ihrer Klage eingebrockt.

    • @Eulenauge:

      Der Haushalt ist verfassungswidrig! Es war geradezu eine Verpflichtung der Opposition, dagegen vorzugehen!

      • @tcb262:

        Wo kein Kläger, da kein Richter. Zum Wohle des Landes und des Klimaschutzes war die Klage sicher nicht, denn sehr oft und auf vielen Ebenen würde eine Handlungsunfähigkeit entstehen, wenn Recht zu 100 Prozent sklavisch eingehalten würde. Jeder der verantwortlich arbeitet, weiß das. Insofern war es eine politische Entscheidung, um die Regierung zu beschädigen, die sich für die gesamte Zukunft negativ auswirken wird.

  • Bei dem Bild frage ich mich doch jetzt ernsthaft, wie da ein Rettungswagen durchkommt, wenn irgendwo mal wieder ein Radfahrer unter einen Laster geraten ist?

    • @Herma Huhn:

      Falsche Frage. Die darf man nur stellen wenn die letzte Generation sich festgeklebt hat.

      • @The Calif:

        Nein, die darf man nur stellen bei nicht angemeldeten Aktionen.

  • // Wenn der Rabatt wegfällt, wachsen die Anreize, treibhausgasintensiven Sprit einzusparen //

    Blödsinn, sorry.



    Landwirte fahren nicht aus Spaß auf dem Acker. Ziemlich weltfremd.

    • @Der Cleo Patra:

      Nun ja, vielleich kauft man sich dann keinen Traktor mir 837 PS sondern begnügt sich mit 483 PS.

      • @0 Substanz:

        Beim Kauf eines Traktors zählt nur welche Arbeit damit verrichtet werden soll. D.h. die PS richten sich danach wofür der Traktor gebraucht wird und nicht nach der Steuer. Der Name sagt schon, dass es eine Zugmaschine ist. Die Bauern fahren damit nicht spazieren wie die Autofahrer mit Ihren SUVs. Für die sollte sich die Ampel bei der KFZ Steuer das Geld holen. Die braucht niemand.

  • Entweder der Autor des Artikels versteht die Zahlen nicht, die er hier nennt oder er lässt bewusst Fakten weg. Der Artikel liest sich zumindest so, als würden die Betriebe exorbitante Gewinne erzielen, was das Unternehmensergebnis aber gar nicht aussagt. Auch hätte man erwähnen können, dass im Vorjahr durch den Ukraineeffekt das Unternehmensergebnis um über 40 Prozent gewachsen ist. Das war dem Autor wohl auch nicht erwähnenswert damit seine Argumentation standhaft bleibt.

    Wieso spricht der Artikel von Bauern, was heute eher negativ angehaucht ist und wieso scheint es nur männliche Bauern zu geben, wenn man bei der Taz doch sonst alles gendert ?

    • @stefschu:

      Ziehen wir also 40% ab.



      Ups, da haben wir die Steuern ganz vergessen. Dann kommt noch die KFZ-Steuer neu dazu und eine 50%ige CO2-Preissteigerung.

      Bleibt nicht mehr viel uebrigt fuer den neuen E-Traktor, der kostet leider ne halbe Millionen Euro.

  • Etwas zu kurz gesprungen, Herr Maurin. 115.00,-- Euro für einen Betrieb mit Maschinenpark? Ein Witz. - Und neben den Diselsubventionen sollen jetzt auch Kfz-Steuer für Mähdrescher, Anhänger pp. anfallen. Da werden aus 2.900,-- Euro schnell knapp 10.000,-- Euro. Schauen sie sich die wissenschaftlichen Berechnungen gern an. - Außerdem: ich zahle gern für Betriebe, die mich ortsnah mit notwendigen Lebensmitteln versorgen. Das mag mancher in der Großstadtblase anders sehen, das macht aber die Argumentation nicht besser.

  • Fragen:



    1. Womit sollen die Landmaschinen angetrieben werden?



    2. Warum wird das Dienstwagenprivileg nicht abgeschafft?



    3. Warum gibt es immer noch kein Tempolimit?



    4. Warum können sich Reiche und Superreiche mittelos rechnen?



    5. Warum wird Luxus nicht besteuert?

  • Danke für diese Meinungsäußerung,



    der ich voll und ganz zustimme.

  • Die Frage nach Kraftstoffsubventionierung für die Landwirtschaft hat mit Klimapolitik nun wirklich nichts zu tun. Elektrotraktoren haben in der Landwirtschaft keinerlei Relevanz. Wer hier spart, spart an der Eindämmung der weltweiten Lebensmittelknappheit. In Zeiten des Krieges in Europa und einer damit verbundenen enormen Knappheit von Agrarprodukten kann ein Sparen bei denen, die Getreide anbauen, weitere katastrophalere Folgen für weltweite Hungerbekämpfung und Frieden haben. Es ist in höchstem Maße amoralisch. Das Gegenteil ist aktuell geboten. Nämlich die massive Förderung der Lebensmittelproduktion, um die Nahrungsmittelknappheit auf dem Weltmarkt zu entschärfen. Das zigfach widerlegte Argument der klimaneutralen Emobilität (jetzt auch noch im Ackerbau) ist inzwischen so ausgenudelt, dass man es langsam nicht mehr hören kann. Der Autor offenbart einen vollständigen Mangel an Sachverstand in der von ihm kommentierten Thematik.

  • Ich hab auch noch ein paar Zahlen zum Thema.



    3 Mrd an Klimaschädlichen Subventionen sollen eingespart werden in ganz DE davon 1 Mrd nur bei den Landwirten.



    Wobei es eben keine Subvention ist beim Diesel. Die Steuer ist eine zweckgebundene Abgabe die zum Ausbau von Straßen und zugehöriger Infrastruktur gedacht ist. Bei Autos meist eine klare Sache aber Schlepper in der Landwirtschaft verbrauchen 90% des Diesels eben nicht auf der Straße und werden deswegen bei der Steuer um 40% entlastet… nur der Steuer. Die Wege auf dem Land die auch Autofahrer gerne nutzen werden direkt von den Landeigentümern finanziert..

    • @Edzard Dralle:

      Es sei denn, sie fahren mit den Trekkern zu Grossdemos. Das macht eine bessere Drohkulisse als der dickste Privatpanzer(SUV).

  • Wieso wird das eigentlich Subvention genannt, wenn beim Agrardiesel einfach eine Steuer Rückerstattet wird, die da auch nicht hingehört. Mit der Kraftstoffsteuer sollen Straßen und Brücken gebaut werden, die Landwirtschaftlichen Fahrzeuge fahren zu über 90% auf dem Acker, warum sollten die diese Steuern bezahlen.

  • Am Ende dürften es wohl nicht einmal 2.900 Euro weniger Gewinn sein. Denn wenn die Dieselsubvention weg fällt, sind die Ausgaben höher, was sich wiederum steuermindernd auswirkt.

  • Ich glaube die meisten haben die Sache mit den " Subvention " nicht richtig verstanden. Ich nenne es lieber agrar Ausgleichszahlungen. Die sind NICHT für die Landwirtschaft. Die sind dafür das Lebensmittel sehr günstig bleiben (zu deutsch: unter Wert bleiben). Auf die Landwirtschaft kommen da schon enorme Kosten zu die erwirtschaftet werden müssen. Für unseren 40ha Betrieb. Ca. 5000l diesel= ca. 1000 Euro. 3 Schlepper kfz steuer. Belastung durch Erhöhung co2 steuer. Diesel, Betriebsstoffe und vor allen düngerpreise werden enorm steigen. Da kommt schätzungsweise für unseren relativ kleinen Betrieb 3 bis 4000 Euro zusammen. Dies ist einkommensverringerung/ Ausgaben Erhöhung und muss kompensiert werden.

  • Äh, Moment es geht hier auch um die Kfz-Steuer für Trecker, das mal eben wegzulassen, ich weiß nicht.



    Der Gewinn den sie hier ausweisen haben ist der Gewinn pro Unternehmen NICHT pro Arbeitskraft....



    Keine besonders gute Recherche....

  • Lieber Herr Maurin, als Bio-Gemüseerzeuger mit über 10 Spezialtraktoren (Hacktechnik, Bewässerungstechnik, Pflanztechnik etc.) +anderen größeren Traktoren zur Bodenbearbeitung sind wir überproportional von diesen Einsparungen betroffen. Mit ca. -20.000 Euro und das trifft uns tatsächlich hart. Unser Betrieb bewirtschaftet 120 ha, davon ca. 30 ha Gemüse integriert in die Ackerbaufruchtfolge. Wir drehen also ein relativ großes Rad, können aber grade so als Familie noch davon leben, denn Umsatz ist ja nicht gleich Gewinn. Von dem gab es seit 2021 stetig fallend immer weniger durch gestiegene Lohnkosten. Daher mussten wir auch 8 von 21 Stellen abbauen. Einige handarbeitsintensive Kulturen haben wir aus dem Anbau genommen. Versuchen Sie z.B. mal Grüne Soße mit Verbandslogo zu kaufen... Sie werden es sehr schwer haben. Auszubildende zieht es auch nicht mehr in unsere Branche. Ganze 16 gibt es aktuell verteilt auf 6 Berufsschulen in unserem Bundesland in Hessen. Wir finden die Subventionen auch Klimaschädlich, aber die alternativen Maschinen gibt es einfach noch nicht ausreichend. Bitte recherchieren Sie für uns Bauern im nächsten Artikel umweltfreundliche Landmaschinen, die effektiv Arbeiten und bezahlbar sind. Dann, wenn es die gibt und wir die subventioniert bekämen, könnten wir über den Verzicht auf die Agrardieselförderung und KFZ-Vergünstigungen reden. Die Ökobetriebe wären die Ersten die das machen würden. Aber so ist es ein Dolchstoß in den Rücken der Bauern.

    • @FleissigeBiene:

      Danke für Ihren konstruktiven Beitrag! Damit kann ich etwas anfangen. Ich hätte es wesentlich sinnvoller gefunden, wenn die Ampel nicht den Agrardiesel ins Visier genommen hätte, sondern eine Kerosinbesteuerung von Privatjets. Aber wir wissen ja, mit welchem der drei „maßgeblich Beteiligten“ so etwas auf keinen Fall zu machen ist. Und so kommen wir der Lösung unserer Probleme wegen der gefährlichen Boykottaktionen von FDP und CDU leider keinen Schritt weiter.

      • @Birgit Deter:

        Treibstoffe für privat genutzte Flugzeuge sind nicht von Steuern befreit. Das gilt nur für gewerbliche.



        Da ist in dem Sinne, wie Sie es meinen, nichts zu holen.

        • @The Calif:

          Sorry, aber da verbreiten Sie eine Fehlinformation. Auf Flugbenzin wird generell keine Kerosinsteuer erhoben. Außerdem darf jeder, der sein Flugzeug privat oder für die eigene Firma nutzt, bis zu 1.000 Tonnen Kohlendioxid ausstoßen, ohne dafür Zertifikate erwerben zu müssen.

          deutsche-wirtschaf...ur-fuer-die-eliten

          • @Birgit Deter:

            … sorry, Sie scheinen Recht zu haben, im von mir geteilten Link ist es in der Überschrift falsch und im Text unsauber formuliert. Kerosinsteuer scheint auch für Privatjets anzufallen. Aber sie sind vom Zertifikatehandel und von der Luftverkehrsabgabe ausgenommen. Zu holen wäre also durchaus etwas.

            Worauf ich eigentlich hinauswill, ist das Thema Gerechtigkeit. Bei den Bauern anzufangen, und die Reichen weiterhin ungeschoren zu lassen, birgt sozialen Sprengstoff.

  • Die Landwirt*innen haben eigentlich einen Bonus bei mir, weil es grundsätzlich erstmal ein sehr wichtiger Beruf ist.



    Seit ich weiß, das circa 65% aller deutschen Anbauflächen für Tierfutter (also Fleisch- und Milch-"Produktion") genutzt werden und obendrein auch noch mit Pestiziden, Fungiziden Herbiziden



    besprüht werden, die das Grundwasser Krebs-erregender machen, bin ich mir noch sicherer, dass da etwas gewaltig schräg läuft.



    Statt Geld für Auto und (Fern-)Reisen "zusammenzukratzen" sollten Konsument*innen Bio- und vegane Produkte kaufen und der Politik klar signalisieren, dass industrielle Landwirtsschaft abgebaut werden muss und bäuerliche biologische Landwirtschaft vermehrt werden muss.

    Ich denke, dass die Landwirt*innen schwer übertreiben mit ihrem Protest und der Protest eher eine Strategie ist.

    • @tsitra:

      Haben Sie verstanden das Bio-Betriebe überproportional von diesen Entscheidungen betroffen sind? Letztendlich ist es eine weitere Verzerrung (zu Lasten aller) aber weniger zu Lasten der konventionellen Landwirtschaft.

  • Danke für den erleuchtenden Beitrag, so klar wie einfach wie richtig.

  • Danke für die Fakten. Da werden sie gut subventioniert und wollen ein paar Euro nicht wieder hergeben.

    Vielleicht demonstrieren sie irgendwann mal gegen die Förderung von Großbetrieben zulasten kleiner Höfe, das wäre nachvollziehbar.

    • @Ciro:

      Das ganze vielleicht doch nochmal vernünftig nachlesen ;)

    • @Ciro:

      nach den vielen Tiefschlägen wie Veränderung der Agrarreform (-40% Einkommen) und Stop der Investitionshilfe für umweltfreundliche Produktion (-750 Mio) der sehr teuren Düngereform (wirt. Schaden min 1,5 Mrd) und gesunkenen Getreidepreisen (-40% seit 2022) ist doch mal genug jetzt. wer soll das aushalten? und nur soviel dazu: Intel bekommt für 3000 Arbeitsplätzte 10 Mrd geschenkt, ist doch mehr als die so vielen 2900 Euro pro Landwirt - oder? einfach mal nachdenken!!

    • @Ciro:

      Der Diesel wird ja nicht subventioniert, er wird nur nicht so hoch besteuert. Mit der Erhöhung der CO2 - Abgabe wird es nochmals zusätzlich teurer. Elektrotraktoren mag es zwar geben, aber das wird sich nicht jeder Landwirt leisten können. Dazu kommt das Aufladen, in ländlichen Gegenden ist das Netz eher knapp ausgelegt, wenn der Strom noch von Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist das auch nicht sehr umweltfreundlich.

      • @Nico-1:

        Und es ist ja offensichtlich nicht das einzige, wo sie unterstützt werden.

      • @Nico-1:

        Günstiger bekommen = subventioniert bekommen

      • @Nico-1:

        Gerade landwirtschaftliche Betriebe sind mittlerweile alle mit eigenem Solarkraftwerk ausgestattet.

    • @Ciro:

      Sie sollte vor dem Bedanken mal ein wenig nachdenken.

      Ich glaube das hier ganz und gar nicht.

      Die angegebene Statistik stinkt.

      Ein Vollerwerbsbetrieb im Allgäu macht doch keine 20% vom Umsatz Gewinn.



      Dann wollte hier jeder Bauer werden und es gäbe kein Höfesterben.

      Ich kenne die Zahlen nicht genauer, aber das widerspricht allen Aussagen der letzen Jahren und der schieren Logik.

      • @Sonntagssegler:

        Die Landwirtschaft wird anscheinend immer noch über einen Kamm geschoren, und gesunde Ernährung hat bei weitem nicht den Stellenwert von übergroßen Blechkisten und Billig-Urlaubsflügen. Und warum sollte ein Landwirt ein akzeptables Einkommen haben, mit seinen Erzeugnissen kann man nicht so protzen wie mit denen der KFZ-Industrie. Ich habe noch keine Beschwerde über die Preise einer Arbeitsstunde bei der Firma mit dem Stern oder der mit den fünf Nullen bemerkt.



        Und Herr Rukwied - ob er die richtigen Landwirte vertritt, zweifle ich auch stark an.

        • @Erfahrungssammler:

          Ja, vor Jahrzehnten hat man einen größeren Teil des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben, heute sind Statussymbole wichtiger (nicht, dass sie es früher nicht auch waren).

  • Kann man so sehen. Indessen zeigt sich hier sehr gut, dass man keine erratische Klimapolitik machen kann und gleichzeitig die Menschen mitnehmen. Eine schlüssige Klimapolitik würde die Steuersubvention schrittweise abbauen (über, sagen wir, 3 Jahre) und die Bauern durch degressive Abschreibungen oder Subventionen dabei unterstützen, auf elektrische Landmaschinen (gerne von der Solaranlage auf dem Stall geladen) umzustellen.



    So ist das eher ein "Wir mussten halt irgendwo kürzen, warum nicht bei euch?".

  • www.praxis-agrar.d...rte-in-deutschland



    Ich würde mal nicht mit großen Durchschnittszahlen argumentieren sondern mir Gedanken machen wo diese Branche sich im grundsätzlichen Gehaltsniveau bewegt. Regionale Unterschiede sind ebenfalls stark ausgeprägt. Zudem bedenken, ob denn der Job, oft im Nebenerwerb, vor dem Hintergrund der sonstigen Branchen eher anspruchsvoll und mit ausgesprochener Verantwortung für Tier, Wasser, Boden und Luft einzusortieren ist bei Wind und Wetter oder man das mal so nebenher im warmen Büro machen kann.



    Wenn uns das alles was wert ist sollten wir derlei Unterstützung nicht aufgeben. Respektgehalt könnte man das genauso nennen wie das bei anderen Branchen auch. Hier auf den eher Schwächeren so rumzuhacken mit 'nur 1%' der Arbeitnehmer und im Unterton'nicht so wichtig' halte ich für nicht angemessen.

  • Schade das der Artikel nur die halbe Wahrheit sagt. Denke das kann mann besser machen.



    Die Bauern Protestieren weil die KFZ Steuerbefreiung und der Dieselrückvergütung wegfällt somit reden wir von einer deutlich höheren Summe.



    Und es werden damit auch noch Bio Betriebe bestraft da sie einen höheren Aufwand bei der Unkrautbekämpfung haben.

    Dazu kommen noch die anderen Beschlossenen sachen wie:



    - 4% Flächenstillegung ab nächsten Jahr



    - Reduzierung der Flächenpremie um ca. 20%



    - Zuschüsse für Unfallversicherung und Soziallkasse



    - Abschaffung der Gewinnglättung



    - Pauschalisierungsgrenze, gerde für Kleinbetriebe schlecht



    - Und verschärfung einiger Gesetze wie zb. Geruchsschutzimmisionsrichlinie/



    Antibiotikadatenbank und vieles mehr.

    Wäre es nur die Agrardiesel Vergünstigung wäre der Aufschrei vielleicht garnicht so groß.



    Und Elektrotraktoren machen vielleicht noch im Grünlandbereich derzeit Sin, aber Ackerbau wird schon deutlich mehr Leistung benötigt was unglaublich große Batterien zur Folge hätte, was noch schlechter für denn Boden wäre.

    Aber das ist nur meine Meinung.

  • Wenn es finanziell so attraktiv sein soll, Landwirt zu sein, warum finden dann so viele Landwirte keinen Nachfolger für ihren Betrieb?



    Die Steuervergünstigung für Agrardiesel ist sinnvoll, weil sie der Lebensmittelversorgung aller Menschen dient und ein großer Teil des Dieselverbrauches landwirtschaftlicher Maschinen nicht auf öffentlich finanzierten Straßen, sondern auf den privaten Anbauflächen der Landwirte stattfindet.



    Auch zur Instandhaltung der Wirtschaftswege müssen viele Landwirte einen erheblichen eigenen Beitrag leisten.



    Solange es keine fertig entwickelten, praxistauglichen und bezahlbaren Elektrotraktoren auf dem Markt gibt, entsteht durch einen hohen Preis für Agrardiesel auch keine Lenkungswirkung.

  • Die Koalition tut halt was sie kann.



    Und ganz davon abgesehen, dass das nicht sonderlich viel ist, ist es auch nicht immer das Richtige.

    Ich erinnere nur an das Dienstwagenprivileg.



    Bei einigen Lesern wird es jetzt klingeln ...

  • Der Autor macht hier zwei Fehler:



    a) er geht bei der Rendite von Durchschnittswerten aus.



    Der reale Hof lebt aber nicht von einer statistisch erfassten Durchschnittsrendite sondern von seiner realen Ertragssituation - und die kann von Hof zu Hof sehr unterschiedlich sein.



    Von 2012 bis 2020 sind in Deutschland 12 Prozent aller Bauernhöfe verschwunden. In der deutschen Landwirtschaft wurden im Jahr 2020 rund 263.500 Betriebe gezählt, 2012, waren es noch 288.000.



    Dies bildet die Realität ab. Mit der nun beschlossenen Veränderung wird sich das Höfestrerben damit auf jeden Fall beschleunigen. Die Veränderung wird den Trend weg von kleinen lokalen Höfen hin zu großen zentralen Betrieben verstärken.

    b) im Artikel wird von einer Agrarsubvention geschrieben.



    Dies ist eine Verdrehung der Tatsachen. Beim Agrardiesel handelt es sich beileibe NICHT um eine Subvention sondern lediglich um einen reduzierten Steuersatz!

    • @Andere Meinung:

      Aha, Steuervorteile und Subventionen sind also zwei Paar Schuhe?

  • Jetzt muss ich mal dumm fragen, wegen 0,5 Prozent des Umsatzes machen die Bauern so einen Aufstand und drohen mit nie da gewesenen Demonstration?

    How come?

  • Das Problem ist, die Preise für Lebensmittel werden weiter steigen. Auch die LKW Abgabe steigt und wird an die Endverbraucher weitergegeben.



    Die Tafel ist heute schon am Ende ihrer Leistungsfähigkeit.



    Vielen Menschen wird es noch schlechter gehen. Interessiert das nicht?

    • @Ria Hummelhain:

      Natürlich interessiert das. Denn aus diesem Leid kann man wieder politisches Kapital schlagen.