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meine Kommentare
Ringsle
Der Titel trifft es auf den Punkt.
zum BeitragIch habe SW lange geschätzt. Seit ihrer Haltung zu den Coronaimpfstoffen, meine ich aber sie erkannt zu haben. Es geht gar nicht zuvorderst um den Inhalt. Es geht um sie selbst.
Ich unterschreibe gerne Petitionen, deren Inhalt ich teile. Aber Frau Wagenknecht als Politikerin und Mensch traue ich nicht.
Ihr Narzissmus ist der Totengräber für linke Inhalte.
Ringsle
Gut, dass diese klaren Worte hier gesprochen werden!
zum BeitragRingsle
[Re]: "Es kann ja nicht sein, dass sich die Vermögenden mit der Verdreckung der Umwelt die Taschen gefüllt haben und nun plötzlich, beim Auslöffeln der Suppe, alle in einem Boot sitzen."
Das Problem ist, dass viele Bauern nicht zu diesen Vermögenden zählen, aber sehr wohl jetzt die Suppe auslöffeln müssen.
Es reicht halt nicht strenge Umweltvorgaben zu erlassen, diese müssen Teil eines Konzepts sein, das die Menschen mitdenkt, die Teil des Problems sind.
Andersrum gesagt: primäre Fragestellung müsste sein, welche Form der Agrarwirtschaft gewünscht ist. Anschließend Konzeptentwicklung, wie ich dahin komme. Auch wenn das planwirtschaftlich klingt...
Die neoliberale Realität sieht aber so aus, dass Vorgaben erlassen werden, die die Auswirkungen nicht mitdenken. Die Einzigen, die mitdenken und lenken(!), sind die Lobbyisten der großen Agrarriesen, also o.g. Vermögenden.
Das Ergebnis ist eine Zerstörung der Lebensgrundlage eines großen Teils der Landbevölkerung, profitieren tun die großen Player. Umweltzerstörung wird exportiert, indem die landwirtschaftlichen Produkte einfach von außerhalb der EU eingeführt werden.
Erinnert irgendwie ans Gesundheitswesen - zu viele Partikularinteressen, zu wenige ganzheitlich durchblickende Politiker.. im Ergebnis stehen schlechte Kompromisse
zum BeitragRingsle
Guter Mann, gutes Interview!
zum BeitragWir dürfen gespannt sein!
Ringsle
[Re]: hmm. glauben Sie wirklich, dass der Urlaub Ihrer Bekannten geeignet war, die kubanische Seele zu ergründen?
Ich nicht.
Ich glaube übrigens auch nicht, dass die Autorin des Textes in ein paar Wochen (?) Recherche ergründen konnte, wie es den Leuten dort tatsächlich geht. Hilfreich wäre noch gewesen, zu erfahren, ob sie selbst Spanisch spricht.
Ich war 2010 4 Monate in Kuba und wenn ich in dieser Zeit eins gelernt habe, dann war es, dass es sehr schwierig ist allgemeingültige Aussagen zu Kuba zu treffen, bzw. Erkenntnisse zu gewinnen. Je nachdem mit wem man in welchem Setting spricht bekommt man sehr unterschiedliche, widersprüchliche Eindrücke.
Grundsätzlich ist es als Ausländer sehr schwierig "authentische" Gespräche zu führen.
Mein Resultat damals: um wirklich zu wissen, wie es um Kuba steht, muss man dauerhaft (Jahre!) dort leben.
Toll wäre es, wenn ein*e ständige*r Korrespondent*in aus Kuba berichten würde.
zum BeitragRingsle
Großartiger Artikel!
Danke, danke, danke!
"Nils Kumkar gibt dagegen zu bedenken, dass hinter dem Faktencheck verloren zu gehen drohe, dass mitunter so verschiedene Perspektiven auf eine Sache existierten, „dass diese gar nicht mehr direkt aufeinander beziehbar sind“. "
Das ist der Punkt!
Hierzu ein guter Videoausschnitt aus der letzten extra3-Sendung:
zum BeitragUnpopuläre Meinung: Die Wirklichtkeit
www.youtube.com/watch?v=VnY1l2tcsro
Ringsle
Es wäre schön, wenn im Journalismus darauf geachtet würde, dass Long-COVID nicht gleich Long-COVID ist.
Das beschriebene Krankheitsbild der Ärztin ist ein Post-COVID Syndrom und zwar konkret CFS. Es gibt auch noch andere Symptomkomplexe bei Post-COVID.
Das was aber als 10% von Long-COVID Betroffene beschrieben wird ist etwas anderes! Es geht um bis zu 12 Wochen anhaltende Symptome. Meines Erachtens nach dürfte diese Quote zumindest bei Erstinfektion sogar deutlich höher sein, eher 30%...
Zum Glück (!) sind aber nicht 10% aller ehemals Corona-Infizierten vom Post-Covid oder CFS betroffen. Wir hätten sonst aktuell knapp 8 Millionen Menschen mit CFS in Deutschland, und das ist nicht der Fall!
Das Problem an der undifferenzierten Verwendung der Begrifflichkeiten ist, dass nach wie vor viel Angst herrscht. Das Risiko durch die Angst vor CFS psychisch zu erkranken ist aber möglicherweise deutlich größer, als die tatsächliche Gefahr, CFS zu bekommen.
Das ändert nichts an der Problematik der tatsächlich Betroffenen, und es ist auch gut und wichtig, das Thema in den öffentlichen Fokus zu rücken.
zum BeitragRingsle
danke für diese detaillierteren Einblicke.
Was mich tatsächlich wundert: war die Staatenlosigkeit der russischen Minderheit nicht Thema im Rahmen der Aufnahme in der EU?
Mir ist unverständlich, wie es so etwas in der EU überhaupt geben kann...? Jetzt ist der Zug natürlich abgefahren, aber dieser Teil der Bevölkerung scheint geradezu in die Arme Russlands getrieben zu werden.
Eine Lösung, in der diesem Bevölkerungsteil unabänderlich in der Verfassung alle Staatsbürgerrechte gegeben worden wären PLUS das Verbot eine Nicht-EU-Staatsbürgerschaft (also die russische..) parallel zu haben schiene mir am besten.
So, wie es jetzt ist, und ja auch in der Ukraine ist/war, hat Russland immer das Argument "seine" Staatsbürger "heim ins Reich" zu holen.
Aber gut: hätte, hätte, Fahrradkette, das hilft jetzt auch keinem mehr.
Trotzdem: die postsowjetischen Staaten täten gut daran, ihren russischsprachigen Minderheiten gegen die unabänderliche Zusicherung der vollen Rechte eine klares Bekenntnis für deren Staat und gegen Russland abzuringen.
zum BeitragRingsle
[Re]: Entschuldigen Sie, wenn ich das so hart sage, aber Sie verbreiten hier entweder Ironie oder Sie haben das mit SARS CoV2 nicht verstanden.
Dieses Virus wird definitiv für Jahrzehnte, wahrscheinlich sogar für Jahrhunderte nicht verschwinden.
@Ajuga:
Zitat aus Ihrem Link: "Whether reinfection adds to risks incurred after first infection is unclear. " Der Artikel bezieht sich vorrangig auf die "Veteranenstudie", die definitiv nicht geeignet ist, auf die Allgemeinbevölkerung heute übertragen zu werden. Warum? a) das Alterskollektiv b) Situation vor Omikron c) die Studie beschreibt das kumulative Risiko von Folgeerscheinungen - es wird keine Aussage darüber getroffen, ob das Risiko bei 2., 3., n. Infektion höher oder niedriger ist, nur dass erneut ein Risiko besteht.
Ja, Post-Covid ist weiterhin ein Problem. Sicher aber nicht mehr in dem Ausmaß, wie es vorher war. Und: das Virus ist überall - auch die härtesten Maßnahmen"freaks" haben sich mittlerweile angesteckt.
Face it - es gefällt uns zwar nicht, aber es ist die Realität. Ein wenig Schicksalsergebenheit hält psychisch gesund
zum BeitragRingsle
[Re]: "Aber auch ein positiver PCR-Test böte nach WHO-Aussagen noch keine sichere Gewähr für eine Infektiosität des Betreffenden, denn nur bei deutlichen und differantialdiagnostisch gesicherten Symyptomen einer Atemwegsinfektion wäre von einer Covid-Erkrankung zu sprechen, nur dann. Bei der „gesunden“ Studentin dürfte daher die Gefahr, andere mit Sars-Cov-2 anzustecken, gegen Null gehen. "
Das ist leider vollkommen falsch! Sie haben den wesentlichen Aspekt der Übertragung von SARS -CoV2 nicht verstanden. Übertragung durch asymptomatische und präsymptomatische waren das Kernproblem der Pandemie.
Es ist nur die Immunität der Bevölkerung, die Corona relativ harmlos gemacht hat.
zum BeitragRingsle
Was sich jeder Mensch bewusst machen sollte:
Die 2./3./n. Infektion macht in den allermeisten Fällen keine größeren Probleme mehr.
Aufgrund der nicht mehr vorhandenen Testverordnungen wird kaum mehr getestet. Die tatsächliche Inzidenz ist aber extrem hoch, das Virus zirkuliert munter weiter, es hat nur kaum noch Auswirkungen.
Die Wahrscheinlichkeit bei normaler Teilhabe am Leben (Restaurant, Bar, Schule, Beruf, Konzert, Kuschelparty, etc. pp.) auf eine infizierte Person zu treffen ist extrem hoch. Man kann davon ausgehen, dass man, (in Abhängigkeit der Ausprägung des sozialen Lebens) wahrscheinlich wöchentlich auf infizierte Personen trifft.
Warum kommt es dabei nicht jedes Mal zur Ansteckung?
Weil die Immunität der allermeisten Menschen sehr gut ist. Sie lässt allerdings nach, das heißt irgendwann ist sie so schlecht, dass man sich wieder ansteckt.
Da das Virus aber überall ist, ist nicht der Kontakt zum Virus ausschlaggebend (außer man igelt sich ein), sondern schlicht die nachgelassene Immunität.
Aus diesem Grund macht es auch keinen Sinn mehr sich zu testen - AUßER vor einem Kontakt zu einer Person, die eine absehbar sehr schlechte Immunitätslage hat (z.B. die hochbetagte Oma im Heim, Personen mit ausgeprägter Immunschwäche, wie nach Organtransplantation).
Die Gedanken der Autorin sind sehr nachvollziehbar, 3 Jahre Pandemie haben und konditioniert, aber ihre Sorge ist aus medizinischer Sicht HEUTE unnötig.
zum BeitragDas Testen führt nur zu einer massiven psychischen Belastung, die der Text gut schildert.
Ringsle
[Re]: Danke für den "produktiven" Beitrag. Das Berlin-Bashing wird langsam unerträglich.
zum BeitragWissen Sie, was der eigentliche Grund für die im Artikel benannte Thematik ist?
Wir haben in Berlin keine dauerhaften Siegerparteien wie die CSU, wo Ergebnisse auch bei 1.000 Stimmen mehr oder weniger gleich bleiben.
Wir haben eben eine Parteienlandschaft in Berlin, in der mehrere Parteien fast gleich stark sind.
Das ist los in dieser Stadt. Und dafür braucht sich niemand zu schämen und auch niemand dafür Häme ausgießen..!
Ringsle
Was ist der Zweck dieses "Faktenchecks"?
Handelt es sich bei dem bewerteten Buch um ein Sachbuch oder um einen Roman?
Vielleicht kommt in Ergänzung noch ein "Faktencheck" für den Counterpart...? Ach so, nee, diese Rolle ist ja überzogen dargestellt.
zum BeitragRingsle
[Re]: Danke für die Ergänzungen. Dass die KV nicht der Weisheit letzter Schluss ist, ist klar. Wobei ich sie nicht als reine Standesvertretung begreifen würde, klagen doch viele KV-Ärzte über die starke Regulation.
zum BeitragIn meiner Sicht wäre auch eine echte öffentliche (also in öffentlichem Besitz befindliche und dem öffentlichen Interesse dienende) Gesundheitsversorgung am zielführendsten, der Privatisierung Einhalt zu gebieten.
Ringsle
[Re]: "Und auf einem Teil hiesiger Ackerflächen werden auch für Futtermittel und Energieerzeugung Pflanzen angebaut. Die Nutzung dieser Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln wäre viel effektiver."
Jain...
wäre klimatisch gesehen auf jeden Fall besser und effektiver!
In der deutschen Wohlstandsblase sieht es aber anders aus:
Da der Wohlstand im internationalen Vergleich so hoch ist, dass wir im Wettbewerb mit anderen Nationen am Ende immer den höchsten Preis zahlen werden, kommt auf den Markt was nachgefragt wird.
Das heißt eine künstliche Verknappung oder Anpassung der inländischen Produktion wird nicht die Nachfrage bei uns ändern, höchstens den Preis. Da aber in anderen Ländern ohne vernünftige Löhne und guten Umwelt- und Arbeitsschutz viel billiger produziert wird, wird sich vielleicht nicht mal der Preis bei uns ändern, lediglich irgendwo anders auf der Welt, für den, der das Produkt vor uns gekauft hatte.
Problem beim direkten Nahrungsmittelanbau bei uns:
nicht alle Böden hier sind perfekt. Deswegen beziehen wir auch unser Nahrungsmittelgetreide von den ukrainischen Lössböden, das hiesige Getreide "taugt" nur für Futter. (es würde natürlich auch als Lebensmittel taugen, aber da es auf dem Weltmarkt bessere Qualität gibt, wird am Ende die bessere Qualität gekauft werden.)
Die Verwendung von Agrarprodukten als Futtermittel (aber auch als Energiepflanze) hat halt den Vorteil, dass das Produkt "veredelt" wird, d.h. es kann trotz ungünstigerer Bedingungen am Ende hohe Qualität verkauft werden. Klassisches Beispiel Weidewirtschaft: wo der Boden nur für Gras reicht, kann man mit entsprechender Fläche über Tiere Fleisch und Milch herausziehen.
Es ist sehr kompliziert. Eingriffe sollten genau bedacht werden, um nicht das Gegenteil des Zwecks zu erzielen.
Der Ansatz, die hiesige Landwirtschaft möglichst klima- und umweltschonender auszurichten ABER mit wettbewerbsfähigen Produkten scheint mir sinnvoll.
Leider ersticken wir an unserem Wohlstand, das hindert uns...
zum BeitragRingsle
Der Artikel hält nicht, was er verspricht. Worin bestehen denn konkret die Indizien?
Durch den Verzicht, konkret die Indizien zu benennen, wird zum einen die Gutgläubigkeit der LeserInnen eingefordert, aber auch(viel gefährlicher) ein Misstrauen geweckt.
Heute im Deutschlandfunk wurde das deutlich detaillierter berichtet. Warum nicht in der taz?
zum BeitragRingsle
[Re]: Gerade der Kunstschnee taugt eigentlich nicht als Argument für die Klimschädlichkeit - außer Wasser braucht es nichts. Solange das Wasser vom Berg selbst kommt und nicht hochgepumpt wird, ist es sogar eher vorteilhaft, wenn (Sommer)Niederschläge statt die Flüsse runterzulaufen am Berg gespeichert werden und mit der Frühjahrsschmelze langsam abtauen.
Frieren tut der Kunstschnee von alleine (von Ausnahmen mit chemischen Zusätzen abgesehen).
Wenn nicht Skiinfrastruktur gebaut wird, dann wird halt woanders gebaut...
Ich bleibe bei meiner Aussage: Skifahren ist auch nicht klimaschädlicher als die anderen touristischen Aktivitäten fernab vom Wohnort.
Dafür aber eine gewaltige Naturzerstörung!
Aber gut: am Ende ist es eine akademische Diskussion.
Wintersport auf die "sanfte" Art, jenseits der Pistengaudi, mit mehr Langlauf, Wandern, Rodeln und weniger Eingriffen in die Natur wäre schön.
zum BeitragRingsle
[Re]: Lesen Sie sich mal zum Einstieg Wikipedia zu Glyphosat durch.
zum BeitragRingsle
Die Warnglocken schrillen immer lauter!!
Das Gesundheitssystem in Deutschland hat die Entwicklung massiv verschlafen. Ärzte wollen heutzutage gerne angestellt arbeiten, der selbstständig tätige Hausarzt ist (leider) ein Auslaufmodell.
Wenn nicht schleunigst gegengesteuert wird und massiv öffentliche Polikliniken/MVZs geöffnet werden, steht dem Niedergang in Richtung USA nichts mehr entgegen.
Voraussetzung wäre eine gesetzliche Regelung, die die Eröffnung von MVZs ausschließlich den KVen erlaubt, oder wenigstens zum allergrößten Teil.
Problem: Ärztevertreter*innen haben kein Interesse daran, weil immer noch der selbstständige tätige niedergelassene Arzt favorisiert wird. Die KVs sind als Gängelinstitution verrufen.
Im öffentlichen Interesse ist aber die galoppierende Privatisierung der ambulanten Medizin auf gar keinen Fall!
In der deutschen Politik wird aber nicht nach öffentlichem Interesse entschieden, sondern nach dem Einfluss von Lobbygruppen. Für die öffentliche Gesundheit gibt es aber keine explizite Lobbygruppe, nur für die einzelnen Akteuere - im Ergebnis kommt leider nur Mist raus...
zum BeitragRingsle
Sehr interessanter Beitrag.
zum BeitragWas man der Vollständigkeit halber erwähnen sollte, hier leider keine Erwähnung findet:
Das vielgeschasste Glyphosat ist als Totalherbizid genau für diese regenerative Landwirtschaft sehr gut geeignet. Anstatt den Boden durch Pflügen bearbeiten zu müssen, können Unkräuter gezielt abgetötet werden und im gleichen Schritt direkt in den unbearbeiteten Boden gesät werden.
Bei dieser Anwendungsmethode bleiben auch keine Glyphosatrückstände in Lebensmitteln, da das Glyphosat im Boden direkt abgebaut wird. Anders ist dies beim Einsatz von Glyphosat zur beschleunigten Abreife, also auf das zu erntete Getreide, das sollte verboten werden.
Ringsle
Was genau ist am Skifahren jetzt so wahnsinnig klimaschädlich?
Umweltzerstörend ist es, keine Frage! Und das ist auch ein guter Grund sich zurückzuhalten.
Aber so rein von der CO2-Bilanz? Also klar, verglichen mit zu Hause bleiben und spazieren gehen natürlich... Aber ich denke der Fragende bringt da etwas durcheinander. Eher macht der Klimawandel das Skifahren schwer als umgedreht.
zum BeitragRingsle
Spanien zeigt zur Zeit was es wirklich heißt, arbeitnehmerorientierte Politik zu machen.
zum BeitragDa kann sich unsere Regierung mal eine dicke Scheibe abschneiden!
Ringsle
"Antifeminismus ist an sich ja nicht als Strafbarkeitsbestand fassbar."
Das Problem ist vielleicht, dass der Begriff gar nicht klar definiert ist, selbst Ans Hartmann definiert den Begriff nicht abschließend.
Der Zweck des Meldeportals wird sehr transparent angegeben und ist sicher gerechtfertigt. Eine Datengrundlage schaffen um das Thema ins Gespräch zu bringen.
Bei der schwammigen Definition wird es aber vermutlich schwierig wirklich aussagekräftige Daten herauszubringen. Heißt, es wird gesellschaftliche Gruppen geben, die die Informationen ernst nehmen, diejenigen, die aber zuvorderst damit konfrontiert werden sollten (z.B. die Täter*innen...) werden die Daten erwartbar zurückweisen (und zwar nicht ganz unberechtigt).
Das Problem "Antifeminismus" existiert aber natürlich trotzdem. Wie also damit umgehen? Vielleicht eher konzentriert auf konkrete Themen? Also z.B. wie erwähnt Anti-Abtreibungsaktionen thematisieren und aufdecken?
Über Queerfeindlichkeit wird ja schon viel berichtet.
Zum Thema Väterrechtslobby: Ja, das ist schon eine gruselige Truppe mit viel antifeministischem Potential. Interessant ist allerdings wie manch einer dort hineingerät. Ich halte es für eine Mär, dass die Rechtsprechung bzgl. Kindern antifeministisch ist. Unverheiratete Väter ohne Sorgerecht sind vollkommen dem Wohlwollen der Mutter ausgeliefert, das ist real. Wäre auch ein Aspekt von Prävention. Es hilft halt auch nicht nur auf die "Nicht-Frauen" zu kloppen.
zum BeitragRingsle
hahahaha, das ist wirklich zu lustig - in den Szenekiezen wird wirklich alles vermarktet und gebrandet was nur geht. "Silent Cut", da muss man erstmal drauf kommen. Kostet dann wahrscheinlich gleich noch nen Zehner mehr. Naja, den Sozialphobiker freuts.
zum BeitragAn alle Neu-Berliner: Friseure, wo man nicht quatschen muss, gibt es hier schon lange. Nach meinem Gefühl sogar eher mehr als andere; Und am wenigsten wird da auch schon immer in den Szenekiezen gelabert.
Ringsle
[Re]: naja, es war natürlich eine rhetorische Frage... es ist die Fahne der OUN, näheres hier:
de.m.wikipedia.org...cher_Nationalisten
Bandera als deren Vertreter wurde auch in der taz schon thematisiert.
Sagen wir es so: ein Demokratiesymbol ist die Fahne mit Sicherheit nicht.
Auch wenn die Verwendung dieser Symbole, bzw. das Erstarken des Nationalismus in der Ukraine im Kontext des russischen Angriffs differenziert betrachtet werden muss - mir stößt es schon auf, dass (ausgerechnet in einem Artikel über Symbolik) es unkommentiert abgebildet wird.
zum BeitragRingsle
Es wäre wünschenswert, dass diese Dinge nicht in Vergessenheit geraten, um sich nicht zu wiederholen.
Leider bin ich da noch wenig optimistisch.
Lauterbach hat mit seinem Kommentar zu Kitas und Schulschließungen einen guten Auftakt gemacht. Die Zeit hat eine Ausgabe mit "unseren Fehlern" gemacht.
Vielleicht wären wir alle gut beraten uns zu bekennen. Uns nachdenklich zu geben. Und auch zu verstehen, dass es 100% richtig oder falsch nicht gibt, nie gab.
Es gibt viele Menschen mit tiefen Wunden aus der Pandemie - Angehörige der im Artikel angesprochenen, Schülerinnen und Schüler, "Ungeimpfte"... Lasst uns die Hand reichen, und Entschuldigung sagen!
zum BeitragRingsle
[Re]: Danke. Genau mein Gedanke. Der Artikel riecht stark nach messen mit zweierlei Maß.
Auch wenn man zugeben muss, dass Luisa Neubauer nicht auf demselben Machtlevel wie Frau Quandt spielt.
Es geht auch nicht um Bettgeschichten - eine Beziehung ist doch zumeist etwas mehr..! Wobei ich jetzt auch nicht finde, dass das Herrn Klammroths Glaubwürdigkeit einschränkt. Es geht nur darum, dass so etwas bekannt sein sollte, was es ja auch ist.
zum BeitragRingsle
was ist das für eine schwarzrote Fahne auf dem Foto?
zum BeitragRingsle
Danke für eine kompetente Stimme der Vernunft!
zum BeitragRingsle
[Re]: Danke. Mir war dieser Begriff nicht im Detail bekannt.
Gerade selbst nochmal nachrecherchiert:
Der verlängerte Kündigungsschutz für Mieter*innen gilt nur bei erstmaligem Verkauf nach Umwidmung in Eigentumswohnung.
zum BeitragRingsle
Gibt es nicht eine Schonfrist für Eigenbedarfskündigung nach Erwerb einer Eigentumswohnung? In Berlin meines Wissens nach 10 Jahre.
Und warum wurden 30000 Euro gezahlt? Hört sich für mich nach Einigung an...? Sonst hätte doch gar kein Geld fließen müssen.
Bitte erhellen Sie uns! Oder habe ich hier falsche Informationen?
Das moralische Thema bzgl FFF oder Grünen - geschenkt... oder überrascht das wirklich jemanden?
zum BeitragRingsle
"Ganze Dörfer wurden zerstört. Bis heute leben mehrere Hunderttausend Êzîd:innen in Flüchtlingslagerrn und können nicht zurück."
Liegt das an den zerstörten Dörfern oder gibt es andere Gründe? Der IS dürfte aus den betroffenen Gebieten vertrieben worden sein. Wie verhält sich das Assad-Regime zu ihnen? In welchen Teilen des Landes halten sich die vertriebenen Jesiden auf, warum können Sie nicht zurück?
Würde mich über Hintergrundinformationen freuen - eigentlich eine Stärke der taz
zum BeitragRingsle
zumindest in Berlin ist die Linke die deutlich bessere Alternative zu den Grünen.
Klimapolitik wird vor allem auf Bundesebene und in den Flächenländern gemacht. Abgesehen davon wird die Linke die grüne Klimapolitik auf Bundesebene nicht blockieren
In Berlin ist zumindest mein Eindruck:
SPD: Filz
Grüne: Traumtänzertruppe, die den Bodenkontakt verloren hat
CDU: wirtschaftsnahe populistische Opportunisten
FDP: Traumtänzertruppe von rechts
AfD: Nazis
es bleibt, als am wenigsten schlechte nur die Linke... zumindest scheinen sie erstaunlicherweise am wenigsten ideologisch verbohrt - und sie haben den Kontakt zu den einfachen Leute noch nicht verloren
Leider gibt es aber grundsätzlich fast keine fähigen Politiker*innen in der Berliner Landespolitik
interessant, aber aussichtslos: Volt
zum BeitragRingsle
[Re]: das /e os hat einen Playstore, das ist ja gerade der Witz. Man hat vollen Zugriff auf den kompletten Google-Playstore, aber mit einem anonymen Account.
zum BeitragRingsle
Das ist schon ein recht abenteuerlicher Bogen der hier gespannt wird.
Sind die Grünen doch von strikten Pazifisten zu Waffenfans mutiert. Das ist ein Wandel hin zur Realpolitik.
Klimaschützer waren sie hingegen schon immer. Dass sie in Regierungsverantwortung Deals machen müssen, um ihre Interessen voranzubringen, wird sich nicht vermeiden lassen. Das ist übrigens auch ein Hinwenden zur Realpolitik.
Realpolitik ist auch, wenn man entscheidet, russisches Gas nicht zu beziehen und stattdessen Gas von woanders zu beziehen oder eben Kohle zu verstromen - siehe heutige Aussagen unseres Vizekanzlers.
Es ist am Ende eben eine Frage der Prioritäten.
Realpolitisch gesagt: wenn der Russe uns platt macht, bringt uns sein Gas und die Kohle noch in der Erde auch nichts mehr. Kann man auch anders sehen, aber das ist m.E. nach die Logik.
Was aber nicht geht ist die Zusammenhänge zu ignorieren. Zumindest nicht in der real(en) Politik
zum BeitragRingsle
Danke für die großartige Recherche aus einer Region, über die völlig zu unrecht sonst nur wenig berichtet wird!
zum BeitragRingsle
[Re]: Ja, das ist für mich als Nicht-Jurist schwer verständlich, wenn auch in diesem Fall die Konsequenzen sehr erfreulich sind.
zum BeitragEigentümer ist also eine nicht rechtsfähige juristische Person. Wie konnte sie aber zum
Eigentümer werden, wenn sie gar nicht rechtsfähig ist?
Jurist*innen vor zum Erklären bitte!
Ringsle
Es ist in vielen arabischen Kulturen wohl üblich, dass Männer Händchen halten. Dieses Verhalten ist dort nicht sexuell konnotiert, bzw. hat einen komplett anderen Kontext als bei uns.
zum BeitragIst mir erstmals Anfang der 2000er bei libanesischen Kleinunternehmern in Gambia aufgefallen. In den arabischen Ländern selbst war ich noch nicht. Vielleicht haben andere Foristen noch nähere Kenntnisse?
Ringsle
[Re]: Sie ziehen leider falsche Schlüsse. Allein die Tatsache, dass Kleinkinder nie Maske tragen mussten ist nicht ausschlaggebend. Die Maske ist nur ein relativ kleiner Faktor.
Viel ausschlaggebender war die (noch lange nachhaltende) Auswirkung durch die Kontaktbeschränkungen. Die betrifft auch gar nicht nur Personen, die ihre Kontakte tatsächlich beschränkt haben, sondern auch diejenigen die sich nicht beschränkt haben, einfach, weil insgesamt die Zahl der zwischenmenschlichen Kontakte reduziert war, gerade im öffentlichen Raum.
Hinzu kommt, dass - allen Versprechungen zum Trotz - , keinerlei Anstrengungen unternommen wurden, die Arbeitssituation an den Kliniken zu verbessern. Durch COVID-Überlastung ausgebranntes Personal, was anschließend noch durch (immer noch anhaltende!) Testpflichten konsequent in die Überlastung getrieben wird.
zum BeitragEs ist also eine Kombination aus COVID-Rebound und kaputtgespartem Gesundheitswesen. Desinteresse an der Arbeitsrealität in deutschen Kliniken.
Ringsle
[Re]: Die gesuchten Daten finden sich hier:
influenza.rki.de/W...2_2023/2022-46.pdf
Es ist ungeschickt formuliert im TSP.
zum BeitragRingsle
[Re]: Ich bin bzgl. Corona wahrlich kein Tagesspiegel Fan, aber was Sie hier sagen stimmt nicht. Im TSP Dashboard sind die Zahlen der Atemwegserkrankungen, die Corona haben aufgeführt. Quasi als Indikator, wie der Corona-Trend ist, dafür auch geeignet. Die Atemwegserkrankungen ohne Corona sind nicht inkludiert.
Aus Public Health Sicht ist aber zunehmend interessanter, wie die anderen Erkrankungen im Vergleich dazu dastehen, und zwar vor allem bei SARI/schweren Atemwegserkrankungen. Dort ist Covid momentan gleichauf mit Influenza, nur dass Influenza stark ansteigt und Covid stark abfällt.
zum BeitragRingsle
Streiten ist immer gut. Wir müssen trotzdem von der Dominanz des Coronathemas loskommen. Zu tief sitzen die einstudierten Schemata.
Reine Inzidenzzahlen zu bewerten ist jetzt nutzlos - siehe geringe Zahl der Testungen.
Die Todeszahlen alleine helfen uns aber auch nicht weiter, entscheidend sind die Details:
- interessant ist nicht die absolute Zahl, sondern der Anteil der Todesfälle mit Corona an der Gesamtzahl der Todesfälle pro Woche
- um diese Zahl dann genauer zu interpretieren, müssen wir sie mit anderen Zahlen korrelieren, v.a. mit den Inzidenzen in komplett getesteten Kollektiven, also z.B. die sog. Hospitalisierungsinzidenz, oder auch die Positivenrate unter Ärzt*innen in Kliniken.
Wenn die Inzidenz der "Coronatodesfälle" bezogen auf alle Todesfälle gleich, oder nur wenig höher ist, als die Inzidenz von Coronainfektionen im komplett getesteten Kollektiv, dann wäre die Schlussfolgerung, dass es eigentlich gar keine Coronatodesfälle mehr gäbe, bzw. einfach ein gewisser Anteil derjenigen, die gerade sterben halt auch Corona hat.
Zu Beginn der Pandemie wurde von Querdenkerseite immer das Argument gebracht - an oder mit Corona gestorben? Was damals eine Verhöhnung der Opfer war, ist heute eine sehr angebrachte Frage!
Menschen, die schwerkrank sind, sterben z.B. auch an vermeintlich harmlosen Erkältungsviren - es ist der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Da diese Menschen mittlerweile alle geimpft/genesen sind, ist die Auswirkung von COVID nicht mehr so dramatisch und es ist fraglich, in wie vielen Fällen tatsächlich COVID selbst noch eine schwere todbringende Erkrankung ist.
Schauen wir uns die Sentinelpraxen an (RKI Grippeweb): Welche Erkrankung wird wie häufig festgestellt, wenn Menschen wegen Atemwegserkrankungen den Arzt konsultieren?
1. Platz Influenza,
2. Platz Rhinoviren
Corona: unter ferner liefen...
Meine Message: lasst euch gegen Grippe impfen und vergesst Corona (erstmal)!
zum BeitragRingsle
Das ist keine stringente Argumentation. Die Analyse der aktuellen Situation ist korrekt, demnach ist die Aufhebung sämtlicher öffentlicher Maßnahmen JETZT angezeigt. Eine Fortsetzung der Maßnahmen ohne Grund, bzw aus Spekulation ohne überhaupt Anhaltspunkte für eine Änderung der Situation zu haben ist schlicht unzulässig.
Sollte, wider Erwarten, sich die Situation ändern, müssen eben wieder Maßnahmen in Kraft gesetzt werden.
zum BeitragRingsle
Wenn ich das richtig verstehe (aus dem Gesetzestext):
"Bereits zugeteilte überlebenswichtige intensivmedizinische Behandlungs-
kapazitäten sind von der Zuteilungsentscheidung ausgenommen."
ist damit die Ex-Post-Triage nicht (mehr?) möglich. Oder nur von der Art der Zuteilungsentscheidung auf Basis des Gesetzes? JuristInnen vor!
Der Artikel informiert zwar gut über die Entscheidungsfindung zwischen den Fraktionen, mir fehlt aber eine klare Analyse, was das denn am Ende konkret im Einzelnen bedeutet. Immerhin gut, dass der beschlossene Gesetzestext verlinkt ist!
Die Diskussion um eine mögliche Benachteilung von alten Menschen oder Behinderten halte ich aber für etwas irreführend. Schlussendlich legt das Gesetz ja klar fest, dass Kriterien, die sich nicht auf die aktuelle Überlebenswahrscheinlichkeit auswirken, keine Rolle spielen dürfen. Das ist gut, das das festgelegt ist, aber ich gehe auch davon aus, dass es ohnehin keine Rolle spielen darf in einer individuellen Rechtsgüterabwägung.
Wobei damit auch klar ist, dass die alleinerziehende Mutter von 2 kleinen Kindern, die schlechtere Überlebenschancen hat als ein 80-jähriger Mensch mit besseren Überlebenschancen, keine Behandlung bekommen wird.
Das entspricht wohl auch den Forderungen des Verfassungsgerichts und der Gleichwertigkeit jeden Lebens, trotz allem steckt dahinter immer ein Dilemma.
Die Kritik an der mangelnden Beteiligung von Verbänden finde ich schwierig. Entscheidend ist doch das Ergebnis. Und das verbietet klar jegliche Diskriminierung!
zum BeitragRingsle
[Re]: "wer zuerst da ist, der wird zuerst behandelt."
Sehe ich als Arzt fundamental anders. Ich bringe Ihnen mal ein Beispiel:
Sie haben auf Ihrer Intensivstation alle Betten belegt. Die Erfolgsaussichten der Behandlung unterscheiden sich naturgemäß zwischen Ihren Patienten. Somit sind auch Patienten darunter, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Kürze versterben werden. Dies liegt zuvorderst an der Schwere ihres Krankheitsbildes, was zwar mit Alter und Behinderungen korrelieren kann, aber nicht muss, ausschlaggebend ist die Schwere des Krankheitsbildes.
Jetzt bekommen Sie einen neuen Patienten, der Zustand hat sich im Haus so schnell so stark verschlechtert, dass eine Verlegung nicht mehr möglich ist. Dieser Patient stirbt, wenn er nicht intensivmedizinisch behandelt wird.
Das normale Prozedere wird in 99% der Fälle sein: sie machen ein Bett frei, indem Sie den Patienten, dem es am besten geht, der am ehesten auf die Intensiv-Behandlung verzichten kann auf die Normalstation (oder Intermediärstation, IMC) verlegen.
Wenn jetzt aber der unwahrscheinliche Fall einträte, dass JEDER der in Intensiv-Behandlung befindlichen Patienten ohne diese Behandlung sofort sterben würde, müssten Sie tatsächlich triagieren, das heißt einen Patienten sterben lassen.
Das wäre dann:
- der neue Patient oder
- ein zufälliger Patient auf ITS oder
- der Patient auf ITS, der am Wahrscheinlichsten auch trotz Behandlung zeitnah stirbt.
Ich finde, wenn man sich so eine Situation vor Augen führt, ist klar, wer sterben muss - nämlich der, der am ehesten sowieso stirbt. Wenn Sie nicht so vorgehen, haben Sie nämlich nicht nur 1 Toten, sondern 2. (vereinfacht gesagt).
Daher darf niemals gelten: wer zuerst da ist, mahlt zuerst, denn das wäre zutiefst unmenschlich! Sie würden Menschenleben einem Prinzip opfern.
Zum Thema Todgeweihte: ja, da stimme ich Ihnen vollkommen zu! Kostendeckung und Wirtschaftlichkeit lassen jedoch grüßen...
zum BeitragRingsle
[Re]: In den Fleischersatzprodukten ist für mich der ganze Irrsinn gut zusammengefasst:
Wenn man ernsthaft denkt, dass mit hochkomplex, industriell hergestellten veganen Fleischersatzprodukten eine Ernährungswende in Gang setzen könnte, ist man weit weg von der Realität.
Ich wünsche mir eine Ernährungswelt ohne hochverarbeitete Lebensmittel mit zig Zusatzstoffen, aka Slow Food. Wir brauch eine andere Esskultur! Die gibt es nur, wenn wieder selbst gekocht wird mit den unverarbeiteten Rohprodukten.
Deutschland ist ein Fleischfresserland. Das zu ändern kann nur gelingen, wenn Fleisch zu teuer wird, gleichzeitig aber gesunde, unverarbeitete Lebensmittel (Gemüse!) günstig in hoher Qualität verfügbar sind.
Es aber ausgerechnet über industriell verarbeitete Ersatzprodukte anzupacken wird nicht funktionieren - es ist zu teuer und letztlich auch nicht wirklich gesund und es entfremdet die Menschen weiter vom Ursprung ihres Essens.
Daher: ja bitte, reguliert den Fleischmarkt und zwar massiv!
zum BeitragAber hört mir auf mit den veganen Ersatzprodukten...
Ringsle
[Re]: Der Vergleich von Blei (nicht abbaubares Element) mit Glyphosat (eine organische Substanz, die auf Ackerland eine Halbwertszeit von ca. 14 Tagen besitzt und mikrobiell abgebaut wird) hinkt schon arg, finden Sie nicht?
Das Blei aus dem Benzin ist immer noch in den Böden, Gewässern.. 30 Jahre nach dem Verbot von Glyphosat wird sich NICHTS mehr davon in den Ökosystemen finden lassen.
Oder nehmen Sie es nicht so genau?
Schlagwörter statt Fachwissen?
Apropos Schlagwörter: wie heißen denn die Pestizide, die dann statt Glyphosat verwendet werden, wenn es verboten sein wird?
Kennen Sie deren Eigenschaften, deren Verhalten in Ökosystemen?
Das mit Blei war einfach - das ist es bei Glyphosat leider nicht. Falsche Analogien schaden der Sache!
zum BeitragRingsle
Man wird das Gefühl nicht los, dass das politische Versagen (Lösung des Dauernotstands des Gesundheitssystems, Förderung neuer, besserer Impfstoffe, etc.) durch eine fortwährende Propagandashow überdeckt werden soll.
Bei aller Tragödie, die solcherlei Fälle massiver Betroffenheit an Long-COVID beinhaltet - was soll denn die Lösung sein, um das zu verhindern?
Wieder alles dichtmachen? Das fordert ja selbst Lauterbach nicht mehr..
Mehr Maske tragen? Ja, gut, macht ja auch Sinn, aber es kann das Auftreten dieser Fälle auch nicht verhindern. Und es hat durch ausbleibende Durchseuchung auch bzgl. anderer Erkrankungen(Rhino-, RSV, Influenzaviren, etc.) auch negative Effekte. (Rebound...)
Das ständige Appellieren, das Angstmachen - es fruchtet nicht mehr.
Zu behaupten Long-COVID wäre grundsätzlich so, wie bei Frau Stokowski, ist gelogen, und das weiß die große Mehrheit der Bevölkerung aus eigener Erfahrung mittlerweile auch. Denn tatsächlich sind die meisten Long-COVID-Fälle (zumindest die, die gezählt werden, um auf die 30% zu kommen) geringgradig bis mittelstark vorübergehende Leistungs-/Riech-/Fitness-Minderungen.
@ Politik: bitte mal ernsthaft analysieren, was jetzt getan werden muss, um dauerhaft mit Corona klar zu kommen!
Forschung zu Long-COVID brauchen wir natürlich auch - also Gelder dafür!
Und Schluss mit dem ewig moralinsauren Appellieren!
zum BeitragRingsle
Es ist zum heulen.
Leider nimmt der Artikel in keinem Ton Bezug auf das, was in den Ländern geschieht, in die dieses Fleisch importiert wird.
Ich ergänze es mal kurz: lokale Landwirtschaft, die dasselbe Produkt herstellt geht Pleite, da sie nicht konkurrenzfähig produzieren kann.
Dieses Fleisch ist für uns Europäer Abfall! Was billigst "entsorgt" wird.
Die Doppelmoral ist unglaublich und zeigt in welchen Sphären wir uns eigentlich bewegen. Das "Leid" der geschredderten Küken ist für uns greifbarer als das Leid unserer Mitmenschen in den Ländern des globalen Südens.
Wenn schon, dann konsequent: also gleich vegan leben.
Wer Fleisch ist, muss damit leben, dass er Tiere auf dem Gewissen hat. Bitte nicht auch noch Menschen...
zum BeitragRingsle
[Re]: Ja, aber wie denn?
Wie wollen Sie denn den Rassismus bekämpfen, ohne die massive ökonomische Ungleichheit anzugehen?
Es braucht nicht weniger als eine soziale Revolution - und die kann nur mit allen funktionieren, auch den abgehängten Weißen, selbst wenn deren Vorfahren Sklavenhalter waren.
zum BeitragDer Intersektionalismus jedoch trennt die benachteiligten Gruppen, anstatt sie in ihrem gemeinsamen Interesse zusammenzuführen. Perfide...
Ringsle
„Wir müssen damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen, wenn wir das Klima stabilisieren und eine weitere Verschlimmerung dieser Dürreereignisse vermeiden wollen“
Ja.
Aber das reicht nicht.
Der Artikel spricht die offenkundige Wahrheit aus, aber er klammert sich nur an das, was theoretisch getan werden sollte, um die Erwärmung zu bremsen.
Aber das reicht eben nicht!
Wir müssen DRINGEND Maßnahmen entwickeln, um mit den FOLGEN des Klimawandels zurechtzukommen.
Das betrifft zu einem Großteil die Landwirtschaft, das betrifft aber auch den Städtebau, das betrifft die Organisation unseres alltäglichen Lebens.
Das zwar berechtigte, aber hehre Ziel, Treibhausgasausstoß zu reduzieren um vielleicht, eventuell ein paar Zehntelgrad weniger zu erreichen ist psychologisch schwer vermittelbar.
Massiver Aufwand, unsicheres Ergebnis in Jahrzehnten.
Wir müssen endlich anfangen, die Reduzierung von Treibhausgasausstoß ZUSAMMEN mit der Vorbereitung auf das Unvermeidliche, die Klimaerwärmung, zu propagieren und vor allem umzusetzen.
Denn in der Anpassung an sich verändernde Lebenswelten sind wir Menschen psychologisch stark. Hoher Aufwand, aber direkt zu spürende Wirkung.
Die Ergebenheit gegenüber des Armageddons seitens der Klimaschutzbewegung macht depressiv und schließlich suizidal.
Wir brauchen Leute, die anpacken, nicht nur anmahnen. Wir brauchen eine Politik, die uns fit macht, die Herausforderungen anzunehmen. Wir brauchen Wissenschaftler*innen, die tragfähige Konzepte entwickeln.
Und wir brauchen ein Bewusstsein in der Gesellschaft dafür, was wir realistischerweise erreichen können.
Wohlgemerkt: die Reduzierung der Treibhausgase ist wesentlicher Bestandteil davon. Aber eben nicht alleine.
zum BeitragRingsle
Wow, danke für diesen Artikel! Und Respekt an Frau Marshall!
Gerade erst im Freundeskreis darüber diskutiert.
Sklaverei und jahrhundertelange Ausbeutung als wesentliche Ursache für den nicht beizukommenden Rassismus in den USA.
Eine wirkliche Lösung wäre wohl nur zum Zeitpunkt der Abschaffung der Sklaverei möglich gewesen. Eine soziale Revolution in den USA wird es aber wohl nie geben...
Schön, dass es Menschen wie Frau Marshall gibt, die versuchen eine individuelle Lösung zu finden. Auch wenn es das eigentliche Problem nicht lösen wird. Aber es wird darüber geredet!
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - aber der eine hat akkumuliertes Kapital von unzählbaren über Jahrhunderte versklavten Menschen zur Verfügung und der andere nur sein nacktes Leben!
Bitte gerne weiter berichten, welche Ansätze und Diskussionen in den USA dazu stattfinden! Das Thema ist es wert breit diskutiert zu werden und beinhaltet im Gegensatz zu den ewigen importierten Identitätsdebatten die wesentliche Wurzel für das Übel des Rassismus - die soziale Frage!
P.S. Die soziale Frage ist natürlich nicht die einzige Ursache für Rassismus - aber solange Hautfarbe mit einem sozialen Status fest assoziiert wird, ist der Zugang zu den anderen Ursachen versperrt
zum BeitragRingsle
[Re]: Sie können mich dafür gerne als dialektischen Spaßvogel titulieren, aber was bitte ist Trump, was ist Orban, was ist QAnon, was ist Querdenken?
Verstehen Sie mich nicht falsch - ich bin klarer Befürworter der Freiheitsrechte, aber es kommt eben auch Murks dabei raus. Gut, wenn die Gesellschaft so stabil ist, dass sie diesen Murks aushält, manchmal kippt es aber auch. So ehrlich muss man sein.
zum Beitrag(Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass das Vorenthalten von Presse- und Meinungsfreiheit oft deutlich mehr Murks produziert..!)
Ringsle
[Re]: Ich glaube, Sie haben Guido F. Gebauer nicht richtig verstanden.
Es geht nicht darum jemandem etwas anzuhängen, sondern darum, Informationen über die aktuelle Oppositionsstruktur in Kuba zu bekommen. Mir war beispielsweise die Präsenz evangelikaler Gruppen dort überhaupt nicht bekannt. Es überrascht mich auch sehr, dass solche Gruppen dort offenbar existieren.
Außerdem geht es um unsere moralische Integrität - Opposition um der Opposition willen? Oder geht es doch (auch) um Inhalte?
Zur kubanischen Opposition im Allgemeinen: Ein großes Problem der Opposition dürfte sein, dass sie IMMER sofort von (hauptsächlich) US-amerikanischen Gruppen/Interessen vereinnahmt wird. Damit wird sie korrumpiert.
Gleichzeitig ist sie aber auch aufgeschmissen, wenn sie sich nicht korrumpieren lässt, da die Möglichkeiten finanzielle Mittel zu finden, um Kampagnen zu fahren innerhalb Kubas kaum existent sind.
Dem Regime gefällts... es konnte gefahrlos Demokratie spielen und hat gleichzeitig dafür gesorgt, dass die korrumpierte Opposition in eine Minderheitenposition gedrückt wird. Die nicht korrumpierte Opposition (sofern sie existiert) konnte nicht punkten, da sie für den Entwurf war.
Vielleicht... ganz vielleicht... aber auch ein kleiner Lichtblick, wirklich mehr Demokratie auf nationaler Ebene zu etablieren.
Trotzdem: solange die "Revolution", also das Regime, existiert, wird es keine geduldete Opposition außerhalb der Revolution geben. Nur innerhalb. Man kann Kuba nur wünschen, dass es diesen Rahmen etwas weiter definiert.
zum BeitragRingsle
[Re]: Naja, wieso soll in Kuba nicht offen über Beziehungen diskutiert werden können?
Ehrlich gesagt, gibt es wenig Dinge, die in Kuba offener diskutiert werden, als Beziehungen. (wobei ich vor 12 Jahren dort noch viel homophobe Stimmung erlebt habe..)
Aber es stimmt schon: das Meinungsbild wäre in Europa sicher nicht überall gleich ausgegangen..
Was wir uns ohne Scheuklappen, und ohne die Nachteile des kubanischen Systems auszublenden, klar machen müssen, ist, dass Meinungs- und Pressefreiheit nicht zwangsläufig nur zum Guten führen.
Mangels Pressefreiheit ist die Basis für Kampagnen gegen die Modernisierung des Familienrechts eben gering.
Das passt in diesem Fall in den linksliberalen europäischen Wertekanon, in einem anderen Fall wieder nicht.
Mariela Castro hat wirklich gute Arbeit geleistet!
zum BeitragRingsle
Ist das dann identitarian appropriation?
Merkts eigentlich noch irgendjemand?
Man darf jeden blöd finden, aber man sollte nicht aus jeder individuellen Empfindung allgemeingültige Regeln ableiten...
zum BeitragRingsle
"für immungesunde Menschen unter 60, die dreimal geimpft sind, gebe es „keinen Bedarf“ für eine vierte Impfung. Vor schweren Verläufen mit einer Covidinfektion sei man trotzdem geschützt. Viele Menschen, die Interesse am bestmöglichen Schutz gegen eine Infektion und vor allem gegen Long Covid haben, hätten sich wohl eine klarere Botschaft gewünscht.
War doch die Ansage zuvor so oft, dass eine Impfung gegen die kursierende Varianten gut durch den Herbst bringe."
Ja, eine klarere Botschaft wäre wünschenswert. So ähnlich könnte sie aussehen:
1. Der Boostereffekt für Omikron ist auf Basis der vorherigen Impfung gegen den Wildtyp nur beschränkt spezifisch gegen Omikron wirksam (vermutlich..)
2. Selbst bei optimalem Impfschutz gegen Omikroninfektion nach dem Omikron-Booster hält dieser im besten Fall 6 Monate. (ziemlich sicher)
Folge: Da die Impfung nur ein "Aufgeschoben" und kein "Aufgehoben" bedeutet, verzichtet man auf eine Impfempfehlung für die Nicht-Risikogruppen. Wer trotzdem mag, darf. Ähnlich wie bei Influenza, da gibt es auch nur für Risikogruppen eine Empfehlung, trotzdem lassen sich viele andere auch impfen.
zum BeitragRingsle
[Re]: Äh, doch:
zenodo.org/record/6968574
Problem ist nur: Antikörper heißt nicht Immunität. Daher auch keine Herdenimmunität.
Zum Glück heißt das aber: COVID als schwere Erkrankung gibt es kaum noch.
Deswegen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern wie Tedros sagt: wachsam bleiben und vor allem die Message an die Politik: Forschung und Entwicklung besserer Impfstoffe vorantreiben!
Die Zeit für Isolation und Lockdowns, die ist aber vorbei!
zum BeitragRingsle
Schön, dass es solche Geschichten auch an die Öffentlichkeit schaffen!
zum BeitragDas lässt doch an das Gute im Menschen glauben.
Höchste Anerkennung für Schulleitung, Lehrer und Eltern!
Ringsle
"Nicht alle können es sich aussuchen, sichtbar zu werden, denn ihre Körper werden schon per se als „anders“ gelesen."
Und damit ist das Dilemma klar benannt:
Die menschliche Wahrnehmung sucht unwillkürlich ständig nach Mustern. Erkennt man (unbewusst) Muster, stößt einem jede Abweichung des Musters ins Bewusstsein.
Das betrifft die Hautfarbe, zugeschriebene sexuelle Identitäten, aber auch die Haarlänge, sichtbare Brüste, aber auch Kleidung, einfach alles.
Was hilft also? Sichtbar sein! Je mehr die ursprünglich als vom Muster abweichende Wahrnehmung präsent ist, umso mehr wird sie dem Muster zugeordnet und plötzlich "unsichtbar".
Ein langer Weg. Und auf diesem Weg wird das Dilemma, das der Artikel beschreibt, leider nicht verschwinden. Nur zu gut, wenn man dann von Menschen begleitet wird, die voll zu einem stehen, wie man ist.
P.S.
zum Beitrag"Gender-Ideologie ist wenn dann das, was mich mit elf zum Tragen eines Badeanzugs gezwungen hat."
Danke. Das trifft es auf den Punkt.
Ringsle
Danke für diesen Text.
Ich würde ihn noch um etwas ergänzen: auch die nicht selbst Betroffenen sollten darüber reden. Wenn es einem Menschen in meinem Umfeld schlecht geht, oder ich mir Sorgen mache, darf ich das Thema Suizidgedanken ansprechen.
Viele haben Angst davor es anzusprechen, weil sie denken, sie könnten damit einen Suizid auslösen. Das ist nicht der Fall, wie oben sehr schön bildlich beschrieben.
zum BeitragRingsle
[Re]: Jain...Wollte mich auch zu diesen zwei Punkten äußern.
zu 6) das Entscheidende ist die hybride Immunität, also Kombination aus Impfung + Genesung. Die beste Immunität entsteht NUR durch diese Kombi.
Dabei ist es von großem Vorteil vor Infektion geimpft zu sein. Einmal wegen des deutlich geringeren Risikos eines schweren Verlaufs, aber auch wegen dem sogenannten "antigenic imprinting". Das Immunsystem schießt sich bei Erstinfektion ohne vorherige Impfung so auf die infizierende Variante ein, dass weitere Infektionen, (aber auch Impfungen) die Diversität der Immunantwort nicht mehr so stark erhöhen.
z.B:
Menschen mit Erstinfektion Wuhan-Variante bekommen durch eine später erfolgte Omikron-Infektion kaum Immunität gegen Omikron, sondern nur geboosterte Wuhan-Immunität. Das sind dann die Fälle, die sich kurz nach Infektion schon wieder mit der gleichen Omikronvariante anstecken.
Daher ist es weder korrekt wie die Autor*in zu behaupten, dass nur die Impfung die beste Immunität macht, noch Ihre Aussage mehrere Infektionen machten bessere Immunität. Es ist die Kombination!
zu 7.) fast volle Zustimmung. Die Aussage der Autor*in ist Quatsch. Dafür reicht ein Blick nach Portugal. Wir kommen nur mit Impfung einfach nicht gegen das Virus an. Die Autor*in sagt ja selbst korrekt, dass bei höherer Impfquote die Belastung des Gesundheitswesens (durch Patienten!) geringer wäre. Aber nur weil das Gesundheitswesen nicht durch Patienten überlastet ist, fällt trotzdem massenweise (geimpftes...) Personal aus.
Und noch ein Wörtchen zu den Toten. Es gibt leider Gruppen (schwerst Kranke, stark Immunsupprimierte, etc.) für die dieses Virus einfach ein Killer-Virus ist. Diese Leute sind auch geimpft. Aber was es denen bringen soll, wenn 100% geimpft wären und sich trotzdem infizieren..?
Was natürlich trotzdem stimmt: es sterben auch an Omikron ungeimpfte Risikopatienten. Die wären vermeidbar. Gibts aber kaum noch, da alle genesen, geimpft, gestorben..
Fazit: lasst uns bitte ehrlich sein!
zum BeitragRingsle
Mit dieser Empfehlung hat er sich wirklich weit aus der Vernunft heraus katapultiert... wobei es bei weitem nicht das erste Mal ist.
Grund für die bisher (noch?) zurückhaltende Position der STIKO ist die Tatsache, dass ein weiterer Booster eine nur wenige Wochen anhaltende Steigerung der Antikörper verursacht. Diese ist sehr wichtig für Menschen, deren Immunsystem schlecht auf die Impfung reagiert (Alte, Immunsupprimierte), daher auch die 4. Impfempfehlung für diese Gruppe.
Für die jüngeren Gesunden sieht die Situation etwas anders aus.
Dem oben geschilderten kurzfristigen Nutzen steht leider auch ein Nachteil gegenüber: die fortwährende Stimulierung des Immunsystems mit demselben Impfstoff führt zu einer Fokussierung des Immunsystems auf diesen (also die Ursprungsvariante). Angepasste Impfstoffe an andere Varianten wirken anschließend kaum noch, bzw. stimulieren auch nur den schon bekannten Part des Virus. (also die Gemeinsamkeit des angepassten und ursprünglichen Virus/Impfstoff)
Fraglich ist allerdings ob das Verzichten auf eine 4. Impfung (also das Vermeiden des beschriebenen Nachteils) einen Nutzen hat.
Wenn wir aber in einer Situation sind, in der eine medizinische Maßnahme nur wenig Nutzen bringt, fällt die Abwägung Nutzen-Risiko anders aus.
Um das klar zu stellen: für Ungeimpfte macht es nach wie vor Sinn (auch nach Infektionen) sich noch zu impfen; für die Risikogruppen, die von der STIKO-Empfehlung erfasst sind, natürlich auch!
Alle anderen müssen sich wohl oder übel der Durchseuchung aussetzen - zumindest solange, bis evtl. doch noch ein Pan-Corona-Impfstoff entwickelt wird...(hört man auch nichts mehr davon)
Gefordert sind Aufbau und Erhalt des Gesundheitswesens, Förderung von Post-Covid-Reha - und nicht zusätzliche Belastung der Arbeitnehmer durch einseitige Erhöhung der GKV-Beitrage, Herr Lauterbach!
Die Impfstoffe waren teuer und wichtig, aber sie sind (leider) nicht das Allheilmittel.
zum BeitragRingsle
[Re]: Danke Alfonso Albertus. Das ist genau der Punkt. Die soziale Frage darf nie aus den Augen verloren werden, weil sie immer eine Rolle spielt.
Viel von den Debatten hierzulande wird aus den USA übernommen. Dass Rassismus gerade in den USA untrennbar mit Sklaverei und daraus erfolgter sozialer Deklassierung verbunden ist darf man in der Debatte nie vergessen.
Die Probleme sind immer vielschichtig, eine soziale Debatte, die Rassismus ignoriert ist genauso erfolglos wie eine Rassismus-Debatte, die die soziale Frage ignoriert.
Eigentlich sind wir doch außerhalb der USA schon viel weiter gewesen, um solche Begrifflichkeiten wie "Klassismus" aus den USA zu importieren. Dass man im Kernland des Antikommunismus einen etwas anderen Zugang zur sozialen Frage hat ist verständlich. Es wäre schön, wenn die "Debattenströmung" nicht immer nur von den USA ausgeht, sondern auch mal dorthin fließt.
"woke" ist für mich tatsächlich ein Begriff, den ich mit Besserwisserei und dem Anspruch "die Wahrheit" gefunden zu haben assoziiere. Damit mag ich falsch liegen - vielleicht ist mir die US-amerikanisch geprägte Debattenkultur auch einfach zu fremd.
zum BeitragRingsle
[Re]: Das Affenpockenvirus ist ein sehr komplexes Virus, hat ca. 200 Proteine, (im Vergleich dazu SARS-CoV-2 nur 29 Proteine). Mutationen sind nicht so leicht wie bei COVID-19 möglich.
zum BeitragRingsle
Erstaunlicher Bericht mit sehr seltsamer Schlussfolgerung. Hier mal die Fakten:
Es gibt einen wirksamen Impfstoff, Pockenimpfstoff, gut verträglich.
Es wurde sofort Impfstoff bestellt und zwar so viel wie möglich.
Es gibt eine Impfempfehlung seitens STIKO und zwar gerichtet an die Gruppe, die bisher die einzige Gruppe mit Infektionen in Deutschland ist: Männer die häufig wechselnden Sex mit Männern haben.
Der Impfstoff dürfte in wenigen Tagen vor Ort verfügbar sein.
In der Community läuft eine intensive Aufklärungskampagne (z.B. schwule Datingportale), sowohl was Impfung als auch Schutz vor Infektion betrifft.
Das Affenpockenvirus ist durch intensiven längeren Haut-Haut-Kontakt übertragbar, nicht durch die Luft. Maßnahmen wie bei COVID sind vollkommen aus der Luft gegriffen.
zum BeitragRingsle
[Re]: Sie haben vollkommen recht. Das habe ich auch nicht bezweifelt. Im Gegenteil. Gerade im Zusammenhang mit der (ohnehin) stattfindenen Durchseuchung ist es ausgesprochen wichtig, dass diese durch Impfungen flankiert wird.
zum BeitragNur mit der Impfung haben wir es geschafft das Hauptproblem von COVID (die schweren Verläufe) auf ein Minimum zu reduzieren!
Ringsle
Grundsätzlich fast alles richtig. Unter den Teppich gekehrt wird hier allerdings, dass es durchaus verschiedene Schlussfolgerungen aus denselben Fakten geben kann.
Damit ist z.B. folgendes gemeint:
Es ist (zumindest rückblickend) tatsächlich sehr wahrscheinlich, dass Schulschließungen einen Beitrag zur Eindämmung beigetragen haben.
Ob das die richtige politische Entscheidung war ist allerdings nicht schlicht faktenbasiert zu beantworten. Hier handelt es sich um eine Bewertung, die sehr viele Fakten zur Grundlage hat. Und je nach Gewichtung gibt es dann eben schon unterschiedliche Meinungen, ob die Schulschließungen richtig waren oder nicht.
Wissenschaftsjournalist*innen haben nämlich auch eine Meinung, die über reine Fakten hinausgehen und es ist schon etwas überheblich, diese "Zunft" hier als die einzigen faktenbasierte darzustellen.
Schauen wir uns doch mal an, was die Autor*in z.B. in letzter Zeit zu Corona geschrieben hat. Da wird z.B. auch an einem Narrativ weiter gestrickt, dass mangelnde Impflust Hauptgrund der nicht enden wollenden Pandemie, da mangelhafte Immunitätslage, wäre. Das entspricht nicht den Fakten, denn genesen zu sein (insbesondere in Kombination mit Impfung - hybride Immunität) verbessert sogar die Immunitätslage.
Also: wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Und Fakten gezielt weglassen ist nicht viel besser als falsche Fakten zu verbreiten.
zum Beitrag