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Schwere Waffen für die UkraineMilitarismus ist unfeministisch

Feministische Außenpolitik kümmert sich um die Sicherheit der Menschen, nicht der Staaten. Männlichkeitsnormen und Krieg gehen Hand in Hand.

Illustration: Katja Gendikova

N ach anfänglichen Bedenken spricht sich Bundeskanzler Olaf Scholz nun doch für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus. Bei einer 1.-Mai-Kundgebung in Düsseldorf bezeichnet er einen Pazifismus, der sich gegen Waffenlieferungen stellt, als „aus der Zeit gefallen“. Obschon er dafür auf der Kundgebung teils ausgepfiffen wird, beugt er sich damit auch dem vorherrschenden politischen und öffentlichen Diskurs.

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Wer ernsthaft gegen Waffenlieferungen ist, mache sich mitschuldig an Putins Töten, sei gar antifeministisch. Die Un­ter­zeich­ne­r*in­nen des offenen Briefes der feministischen Zeitschrift Emma, die Kanzler Scholz auffordern, keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern, werden als feige Sofa-Pazifist*innen bezeichnet, die nichts gegen die Gewalt gegen Frauen in der Ukraine täten. Doch es ist mehr als geboten, den rasanten Kurswechsel der Grünen und der So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen kritisch und offen zu diskutieren.

Vor dem Krieg in der Ukraine galt, dass die Bundesrepublik keine Waffen in Konfliktgebiete liefert. Erfordert die neue Situation eine Veränderung dieses Grundsatzes? Die feministische Forschung zu Sicherheit und Krieg und die Erkenntnisse feministischer Friedensbewegungen bieten hier zentrale Einsichten. Sie stellen die Sicherheit von Frauen in den Mittelpunkt und können genau damit eine kritische Haltung gegenüber der Lieferung schwerer Waffen begründen.

Eine feministische Außenpolitik und ein Bekenntnis zur Umsetzung der Agenda der Vereinten Nationen zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“ sind zum ersten Mal im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert. Andere Länder wie Schweden und Kanada praktizieren eine feministische Außenpolitik schon länger. Was eine Außenpolitik feministisch macht, ist dabei nicht immer klar.

Vorreiter Schweden und Kanada

Vor allem vermeiden die meisten Regierungen zu klären, welche Rolle das Militärische in ihrer feministischen Außenpolitik spielen sollte. Abgeleitet von einer feministischen Theorie der Internationalen Beziehungen ist eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik in einer Fürsorgeethik („ethics of care“) begründet, die die Sicherheit von Menschen in den Mittelpunkt stellt, nicht die Sicherheit von Staaten.

Bild: Marie Mauzy
Hanna L. Mühlenhoff

ist Assistant Professor für Europäische Studien an der Universität Amsterdam. Sie forscht zur Sicherheitspolitik der Europäischen Union, zur Agenda der Vereinten Nationen „Frauen, Frieden und Sicherheit“ sowie zu feministischer Außenpolitik.

Das bedeutet, dass es nicht nur um die einfache Abwesenheit von Gewalt geht, sondern um das Bekämpfen struktureller Gewalt, also jeglicher Formen der Diskriminierung vor allem von Frauen und anderer marginalisierter Gruppen. Sicherheitspolitik muss sich demnach auch um wirtschaftliche oder gesundheitliche Sicherheit kümmern. Feministische Forschung zeigt, dass Militarismus diesen Zielen im Weg steht.

Militarismus bezieht sich hier auf alle Strukturen und Institutionen, die die Anwendung organisierter politischer Gewalt vorbereiten oder ausüben. Erstens geht Militarismus fast immer mit Nationalismus und Rassismus einher. Es ist kein Zufall, dass die Bundeswehr – wie andere Armeen – ein Problem mit Rassismus hat, wie es der letzte Bericht der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags wieder deutlich zeigt.

Soldaten kämpfen für ihren Staat

Armeen sind eng mit der Idee des Nationalstaats verknüpft, dessen Territorium und Souveränität sie verteidigen sollen. Nirgends sieht man dies deutlicher als momentan in der Ukraine. Zweitens: Militärs und ihre Strukturen sind von hierarchischer Männlichkeit geprägt und halten patriarchale Strukturen in der internationalen Politik und in unseren Gesellschaften aufrecht. Ein patriarchales System belohnt eine aggressive Form von Männlichkeit und macht Frauen und Minderheiten auf diese Weise noch unsicherer.

Wie wir Männlichkeit im Privaten verstehen, ist auch entscheidend für die männlichen Normen, die in der internationalen Politik als legitim gelten und wertgeschätzt werden. Feministische Wissenschaft zeigt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen alltäglicher Gewalt gegen Frauen in einem Land und der Aggressivität von Staaten.

Die Wissenschaftlerin Cynthia Cockburn hat schon vor mehr als zehn Jahren beschrieben, wie Frauen in Friedensbewegungen weltweit diese Zusammenhänge zwischen Militarismus, Männlichkeitsnormen und Krieg aufzeigen und erleben. Vereinfacht gesagt, haben patriarchale und militarisierte Normen in unseren Gesellschaften und der internationalen Politik auch ihren Teil zu diesem Krieg beigetragen.

Es ist berechtigt zu fragen, wie eine antimilitaristische Position in dem Kontext eines Angriffskriegs auf einen Staat und angesichts des Leids in der Ukraine beizubehalten ist und was diese bedeuten kann. Zunächst untersucht eine feministische Perspektive, wessen Sicherheit die Lieferung schwerer Waffen eigentlich schützen soll. Die meisten öffentlichen Be­für­wor­te­r*in­nen der Waffenlieferungen vermischen die Sicherheit der Ukraine als Staat (oder sogar der Europas und des Westens) mit der der Menschen in der Ukraine. Doch diese sind nicht gleichzusetzen.

Patriarchale Strukturen gehen mit Gewalt einher

Geht es um die Aufrechterhaltung der nationalen Integrität der Ukraine oder um die Sicherheit der Menschen in der Ukraine? Auch wenn die Ukraine als Staat natürlich das Recht hat, ihre nationale Integrität zu verteidigen, ist dies kein Anliegen einer feministischen Position, die sich aus der feministischen Theorie der Internationalen Beziehungen ableitet.

Feministische Wis­sen­schaft­le­r*in­nen wie V. Spike Pe­ter­son haben schon in den 90er Jahren herausgearbeitet, dass der Nationalstaat „ge­gendert“ ist und mit patriarchalen Strukturen und Gewalt einhergeht. Eine feministische Perspektive konzentriert sich auf die Sicherheit von Menschen und vor allem die von Frauen und schwachen Teilen einer Bevölkerung. Werden die Waffenlieferungen diese also schützen?

Diese hypothetische Frage ist natürlich schwierig zu beantworten. Auf jeden Fall werden die Waffen russische Soldaten töten, was ja auch Robert Habeck in der Begründung seiner Position anerkannt hat. Aber es ist auch fraglich, dass sie das Leben der ukrainischen Bevölkerung und von Frauen im Spezifischen retten werden.

Die meisten Ana­lys­t*in­nen sind sich trotz der überraschenden Stärke des ukrainischen Widerstands einig, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann. Es ist sowieso unklar, wann eine Seite als Sie­ge­r*in hervorgeht. Kriege enden fast nie mit klaren Siegen und Niederlagen. Sie weiten sich aus, ziehen sich hin oder enden im besten Fall in einem mehr oder weniger stabilen Friedensabkommen.

Es ergibt aber nur „Sinn“, schwere Waffen zu liefern, wenn es Aussicht auf einen klaren und schnellen Sieg der Ukraine gibt. Doch leider ist es wahrscheinlicher, dass der Krieg lange andauern, zu einer direkten Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen führen oder doch zu einem Atomkrieg eskalieren wird. Die Waffenlieferungen machen diese drei Szenarien noch realistischer. Diese wiederum werden noch mehr Tote, mehr Trauma – auch für Männer – und noch mehr Gewalt an Frauen bedeuten.

Ein Sieg der Ukraine ist unrealistisch

Zum Beispiel weist auch der Norwegian Refugee Council, der vor Ort ist, darauf hin, dass Waffenlieferungen den Krieg verlängern und die Situation verschlimmern werden. Studien zeigen, dass Gewalt an Frauen sowohl während als auch nach Konflikten ansteigt. Es sind nicht nur die „Feinde“, die Frauen unsicherer machen, sondern auch die Männer und Söhne, die traumatisiert und militarisiert zurückkehren. Dies hatte sich auch schon nach 2014 in den von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten in der Ostukraine gezeigt.

Deutschland muss sich also fragen, was es eigentlich mit der Lieferung schwerer Waffen erreichen will. Was in den Aussagen von Scholz, Baer­bock und Habeck mitschwingt, ist, dass es um die Verteidigung des ukrainischen Staats geht. Die Regierung hofft, dass die Ukraine entweder den Krieg gewinnt oder eine bessere Verhandlungsposition durch ihre militärische Stärke erzielt. Zum Beispiel äußerte sich Außenministerin Annalena Baerbock so: „Ein Ende dieses Krieges wird es nur geben, wenn die Ukraine es erzwingt und erkämpft.“

Wie bereits erwähnt, ist dies aus mehreren Gründen nicht realistisch. Auch wenn sich Deutschland und andere Staaten nicht von Russland erpressen lassen wollen, müssen sie die atomare Bedrohung ernst nehmen, um die Sicherheit von Menschen zu schützen. Außerdem könnte auch gerade jetzt ein guter Zeitpunkt sein, auf Verhandlungen und einen Waffenstillstand zu drängen – da die Ukraine auch im Osten den russischen Angriff zum Stocken gebracht hat.

Wenn Deutschland schwere Waffen liefert, wird es auch immer mehr zur Kriegspartei. Dadurch wird es schwieriger für die Bundesregierung, auf einen Waffenstillstand und Verhandlungen zu drängen, was aber am wichtigsten wäre, um Menschenleben zu schützen und die Situation von Frauen zu verbessern. Dies bedeutet nicht, dass die Ukraine sich ergeben soll, sondern dass Deutschland weiter und stärker humanitär und diplomatisch die Menschen in der Ukraine unterstützen kann.

Im Sinne einer feministischen Außenpolitik wäre es dabei zentral, sich mit verschiedenen Teilen der Zivilgesellschaft in der Ukraine (und Russland) – vor allem mit Frie­dens­ak­ti­vis­t*in­nen und Frauenorganisationen – auszutauschen und darauf zu drängen, dass sie am Friedensprozess beteiligt werden. Bis heute waren Frauen nur in 13 Prozent von Friedensverhandlungen weltweit involviert.

Auch beim Minsker Abkommen saßen sie kaum am Verhandlungstisch, obwohl klar ist, dass Frauen spezifische Erfahrungen von Gewalt machen und eine ausgeglichene Repräsentation der Gesellschaft für einen nachhaltigen Frieden wichtig ist. In dieser Situation gibt es keine einfachen Lösungen.

Eine Perspektive, die sich aus einer feministischen Theorie der Internationalen Beziehungen ableitet, macht aber deutlich, dass die Sicherheit von Menschen, nicht die Sicherheit von Staaten, zentral für unsere Überlegungen sein sollte. Die neue feministische Außenpolitik der Bundesregierung sollte ihr Handeln in diesem Krieg nach diesem Maßstab ausrichten und überprüfen, ob die Lieferung schwerer Waffen dieses Ziel wirklich verfolgt.

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160 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Der aktuelle Spiegel hat zum Thema ein interessantes Interview mit Frau Baerbock.

  • Die Autorin möge mal den heutigen taz-Artikel über die Feiern in Moskau lesen: taz.de/Feiern-zum-...n-Moskau/!5850678/ An den dort wiedergegebenen Äußerungen zahlreicher Frauen kann sie dann sehen, dass Militarismus und Nationalismus wahrlich keine auf Männer beschränkten Eigenschaften sind, was man übrigens schon aus dem Verhalten der weiblichen deutschen Mehrheitsbevölkerung im 2. Weltkrieg hätte lernen können.

  • "Eine Perspektive, die sich aus einer feministischen Theorie der Internationalen Beziehungen ableitet, macht aber deutlich, dass die Sicherheit von Menschen, nicht die Sicherheit von Staaten, zentral für unsere Überlegungen sein sollte."

    Die meisten Argumente gegen die Lieferung schwerer Waffen, Habermas inklusive, begründen sich nicht mit der Sicherheit von Menschen, sondern derjenigen von Deutschen. Die Ukraine soll einen Großteil ihrer Souveränität lieber jetzt opfern, um einen schnellen Frieden zu erlangen, womit eine Eskalation, die auf weitere Staaten übergreifen könnte, vermieden werden könnte. Dann kommt auch schnell wieder viel billiges Gas aus Russland and the winner is: Germany.



    Die Befürworter der Waffenlieferungen sind andererseits keineswegs reine Gesinnungsethiker, sondern folgen der durchaus gleichsam eigeninteressierten Logik, dass die Ukraine solange standhalten muss, bis Putin stirbt oder von restrationalen russischen Militärs beseitigt wird, weil es mit Putin keine wirklichen Verhandlungen geben wird. Das birgt, falls die russische Offensive gänzlich kollabiert, das Restrisiko eines Putinschen "Um-sich-Schlagens", welches aber sowieso nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Da die meisten Experten aber von einer grundsätzlichen Frontenverhärtung ausgehen (Isolation Russlands, NATO Beitritt Schweden und Finnland etc.) ist eine Position der Stärke in der Ukraine und anderswo notwendig. Nur aus der heraus, kann post-Putin dann auch adäquat diplomatisch verhandelt werden.

  • "So werden wir uns auf eine jahrzehntelangen Krieg einstellen müssen."

    Wir haben bereits seit 2014 Krieg. Ihr Jahrzehnt ist bald voll. Und die Politik vor dem 24. Februar hat nicht dazu geführt, dass die Nationalisten und Faschisten aus Russland von ihren brutalen Raubtouren ablassen.

    Welchen Kompromiss würden Sie also den Vergewaltigern und Mördern vorschlagen?

  • Eine Außenpolitk, die nicht radikal - also ohne Rücksicht auf Verluste - pazifistisch funktioniert, ist deshalb gleich militaristisch. Eine Außenpolitik wie die derzeitige Russlands ist es dagegen schon. Nur kann man der halt von außen nur mit militärischen Mitteln Einhalt gebieten. Von innen scheinen die Anhänger*_Innen einer feministischen Außenpolitik bei Putin nicht die beste Lobby zu haben.

    Was aber vor allem die Vertreter einer "feministischen Außenpolitik" mal fragen sollten - neben dem offensichtlichen "Wofür steh ich da eigentlich?" -, ist wer oder was denn ihre Freiheit schützt, diese Gedanken überhaupt zu äußern und wer sich darum bemüht, dass die Welt mal friedlicher wird. Können einzelne Menschen gegen militaristische Staatsgebilde an??

    Ich sehe in dem Artikel mal wieder ein Verschwimmen der Verantwortung und der Handlungsfähigkeit im vagen "MAN müsste...". Dann kommen die konkreten Defintionen WAS "man" müsste", aber wer "man" denn sein soll und wie "man" diese Aufgaben erfüllen soll, ohne sich vorher von den Putins dieser Welt überrollen zu lassen, bleibt das sahnige Geheimns dieser Ideologie.

  • Kriegsdienstverweigerung ist tatsächlich etwas sehr mutiges.



    Und dass einem Menschenleben wichtiger sind als die 'Nation' is völlig legitim.

    • @Eydeet14:

      @Gabriele Crone Sonntag 11:43

      • @Eydeet14:

        jo, schon richtig. Wenn ich dann - rein hypothetisch - morgen mit gezogener Waffe vor Deiner Haustür stehe, sei bitte schön mutig und wehr dich besser nicht. Könnte dann angenehmer ausfallen. also vielleicht zumindest

        • @tolleMeinung:

          nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...

  • "Feministische Außenpolitik kümmert sich um die Sicherheit der Menschen, nicht der Staaten." Allein dieser Satz schon ist zum Haareraufen. Natürlich haben Staaten mitunter andere Prioritäten als ihre Bürger, oft sind Staaten auch eher Instrumente mächtiger Minderheiten, trotzdem: die Kernaufgabe von Staaten ist die Sicherheit ihrer Bürger inklusive der Verteidigung der Rechte der Individuen. Was bitte denn soll ein Staat denn anderes sein, dass man ihn per se als weniger verteidigungswürdig abwertet? Gerade im Fall des Angriffs auf die Ukraine ist doch auch völlig offensichtlich, dass der Staat Ukraine nur deshalb angegriffen wird, weil er eben so erfolgreich den Rahmen für eine offende demokratische Kultur darstellt. Putin fühlt sich doch nicht vom Staat Ukraine gefährdet, sondern von der Freiheit, die dort gelebt werden kann. Allein schon die Tatsache, wie stark und geschlossen sich die ukrainischen Bürger gegen den Angriff auf ihren Staat stellen, ist doch Beweis genug, dass an dieser Stelle keine künstlichen Grenzen zwischen Staat, Gesellschaft und Menschen konstruiert werden müssen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Da ist was dran.

      Die Institution "Staat" ist übrigens auch für die Interessen der Autorin des Essays nicht ganz unwichtig, denn sie ist Assistant Professor an der Universiteit van Amsterdam, die vom niederländischen Staat finanziert und verwaltet wird ( de.wikipedia.org/w...teit_van_Amsterdam ). Dass sie ihre Thesen auch in einem Staat unter russischer Herrschaft verbreiten dürfte, wage ich zu bezweifeln.

  • Das wir zurück im kalten Krieg sind, kann man sehr schön an der diffamierenden Wortwahl vieler, die für und auch gegen die Lieferung schwerer Waffen sind sehen. Man fühlt sich in die Anfänge der Friedensbewegung zurückversetzt. Sachlicher Austausch von Argumenten Fehlanzeige, von gegenseitigem Respekt mal gar nicht zu reden. Peinlich für alle, die derart entgleisen.

    • @Kaboom:

      finde nicht dass hier in den Beiträgen Entgleisungen zu finden sind.



      Ja wir sind im kalten Krieg aber daran ist nunmal Herr Putin schuld, wir wollten das nicht, und für einen Empfang in Frieden ist dieser Herr leider nicht zu haben.

  • "Es geht darum, dass Putin nicht gewinnt, sprich die Ukraine besetzt ... Das heißt nicht, dass er verliert."



    Wieso nicht? Damit ist der Eroberungsfeldzug verloren.

  • Wer sich für eine feministische Außenpolitik stark macht der macht damit meist vor allem klar, dass er sich hoffnungslos in einer Identitätsdenke verrannt hat, die für die für eine deutliche Mehrheit einfach realitätsfremd ist. Wie die Autorin bereits zugibt, hat der Begriff zudem kaum Inhalt und dient damit wohl vor allem dazu die eigene, politische Position klarzumachen.

    Am referenzierten Paper kann man dann auf gleich erkennen was mit den aktivistischen Disziplinen in der Akademie nicht stimmt. Sie haben keinen echten Forschungsschwerpunkt, sondern betrachten losgelöst von jeder Fachlichkeit bestimmte Themengebiete unter bestimmten Vorannahmen.



    Basis des Papers ist eine feministische Diskursanalyse am Beispiel des Kriegs in Syrien, bei welcher der Fokus auf die Betrachtung von Geschlecht und Rasse gelegt wurde. Dadurch wird von Anfang an impliziert, dass diese Faktoren eine besondere Relevanz haben.



    Darüber hinaus muss man sich natürlich fragen inwiefern Ismen, wie der Feminismus, überhaupt Ausgangspunkt von Forschung sein können. Schließlich gibt es hier zahlreiche Dogmen, die einer wissenschaftlichen Prüfung, zumindest in Teilen, wohl kaum standhalten würden.

  • Sehr geehrte Frau Mühlendorf, überzeugen Sie Putin von Ihrer Idee dann bin ich dabei.



    Theoretisch alles super aber in der aktuellen Realitität leider sehr sehr unrealistisch.

  • Wisst ihr eigentlich, dass Putin ohne die EU oder die NATO zu erobern oder gar militärisch anzugreifen schon Teile unseres Wertekanons kaputt gemacht hat? Und der Feminismus wird dabei nicht zu kurz kommen. Noch ist es ein schleichender Prozess, doch wenn der Feminismus, für den nicht nur Frauen gekämpft haben, nach hinten rutscht in den Stellenwert weil wir die Demokratie verständlicherweise verteidigen wollen, dann wurde ein Abbau und eine Vernachlässigung in Gang gesetzt, den wir so nicht stehen lassen können.

  • Diese Art Politik kommt von der Ampel. Sie ist verständlich, setzt aber trotzdem falsche Prioritäten. Deutschland kann nicht überall auf der Welt, wo es Krieg gibt, Recht und Freiheit der Angegriffenen verteidigen! Das steht Deitschland nicht durch und steht Deutschland nicht an! Kriege sind schlimm. Aber eine Regierung hat auch eine Verantworting gegenüber den eigenen Bürgern. Und diese Verantwortung wird leider derzeit nicht wahrgenommen!

    • @Gerdi Franke:

      was wäre denn verantwortungsvoll?

  • Mal wieder ein Beitrag der Sorte „Only in Germany“. Tatsächlich werden Debatten wie in Deutschland in KEINEM Land Europas geführt. Nur in Deutschland muss wieder das ganz große Fass aufgemacht, alles rauf und runter und bis in die absurdesten Tiefen und Details besprochen werden.

    Was passiert, wenn die Ukraine verliert, sah man in Butscha. Systematische Morde und Vergewaltigungen. Nicht zuletzt deshalb kämpfen in den ukrainischen Streitkräften mehr Frauen als in jeder anderer europäischen Armee. Der Soldat, der der Moskwa per Funk mitteilte „Russisches Kriegsschiff, fick dich“, hat - so ist es auf dem Mitschnitt zu hören - erst seine Kameradin gefragt, ob er das sagen solle.

    • @Suryo:

      Das stimmt doch gar nicht manche anderen europäischen Ländern wollen keine schweren Waffen liefern oder sogar gar keine auch Diskussionen gibt es nicht nur hier. Mit dem Verhalten z.b. Ungarns oder der Türkei würden die meisten sich hier überhaupt nicht vergleichen.

      • @Blechgesicht:

        Türkei liefert massig Drohnen an die Ukraine, kaum ein Land hat eine so kriegswichtige Waffe geliefert und tut das auch weiterhin wie die Türkei.

        • @Machiavelli:

          Das ist richtig. Es ging mir auch eher um die gesamte Unterstützung die, die Türkei liefert. Ein Land was 1 Kriegspartei aus finanziellem Interesse Waffen liefert und weiterhin mit der andern Kriegspartei Geschäfte macht kann nicht wirklich als solidarisch gesehen werden.

  • Möglicherweise ist ja die böse Realität wieder mal nicht überzeugungstauglich genug, wäre ja nicht das erste Mal.

  • 1. MINACUNABAR kann ich nur voll zustimmen!



    2. Angela Merkel hat jahrelang die Beziehungen zu Russland bestimmt, war das nicht feministisch genug?



    3. Mir wäre eine humanistische Außenpolitik die liebste?



    4. Wann gibt es feministisches Nutella, feministische Wandfarbe etc ?

    • @Detlef Wend:

      4. die - und nur die - gibt es dann nach dem feministischem Krieg. Äh der feministischen Kriegin.

  • DANKE, Küsschen und Knicks für diesen Artikel.



    Es ist so wichtig, und passiert - meiner Auffassung nach - so selten dieser Tage, dass auch diese Perspektive mal dargestellt wird.



    Dieses ständige, ubiquitäre und ebenso unreflektierte und gefährliche Waffen- und Kriegsgejohle macht mich ganz fertig.

    • @Merlin von Fantasia:

      ja, die Welt ist ja echt doof. Lasst uns Putin mit Blumen und Küsschen bewerfen. Der braucht bestimmt nur eine Umarmung.



      sorry, dass die rosarote Brille kaputt gemacht wird. Aber jegliches Leben seit Anbeginn von allem Leben lebt in ständigem Kampf. Lein Lebewesen kommt ohne ihn aus. Ob Revier, Futter, Fressfeind, Nebenbuhler oder Krankheit. Und der Mensch - so sehr man es sich auch wünschen mag - ist nunmal Teil dessen und in der Masse betrachtet auch nicht viel schlauer als der Rest der ganzen Biomasse auf dem Planeten.



      Es können sich 99% aller Menschen ein Leben in Frieden wüschen (inkl. mir) aber wenn das andere 1% es eben anders möchte, wird es Konflikt geben. Und den gewinnen nunmal nicht immer die Schlauesten sondern manchmal auch einfach die Stärksten.



      Wer nicht untergehen will, sollte sich also rüsten.



      Da kann man Küsschen und Knicks verteilen wie man will. Manchen reicht das halt nicht.

  • An alle, die gegen die Lieferung von (schweren) Waffen an die Ukraine sind: Ist das wirklich die Antwort, die wir uns an ihrer Stelle wünschen würden? „Wir erkennen zwar an, dass ihr grundlos angegriffen und mit Gewalt und Zerstörung überzogen werdet, aber bei Eurer Verteidigung unterstützen wir Euch nicht. Was wir machen werden, ist reden – mit Putin über eine gesichtswahrende Beendigung des Krieges und Euren friedensorientierten NGOs lassen wir auch ein bisschen Hilfe zukommen.“ Ich sage nicht, dass letzteres nicht auch passieren soll! Aber warum sollen wir gleichzeitig zu allen diplomatischen Bemühungen von der Basis bis zur Spitze die Hilfe bei der Selbstverteidigung lassen? Bei allen Argumenten, die gegen eine Entsendung von Soldat*innen spricht – warum sollen wir nicht Material und Know-How liefern? Weil die Ukraine sowieso verliert?! Weil die Drohungen von Putin mit atomaren Angriffen genauso wirken wie schwarze Pädagogik? Das ist doch zynisch! Genauso gut könnten wir sagen, dass wir einzelnen nichts mehr gegen den Klimawandel tun müssten, weil es sowieso nur die Politiker*innen richten können. Alle Revolutionen hätten wir also auch besser gelassen, weil die Erfolgsaussichten sehr gering waren, dafür aber die Gefahr von Gewalt und Zerstörung sehr groß? Warum muss es denn immer ein „Entweder Oder“ sein? Warum können wir nicht beides machen? Diplomatisch agieren, die ukrainische demokratische Basis unterstützen und international alle Kanäle, ja auch direkt mit Russland und seinen Verbündeten, heißlaufen lassen. Und die Ukrainer*innen, über deren Kopf wir nun nicht so überheblich sein sollten zu bestimmen, wann und ob und wie sie kapitulieren oder sich verteidigen wollen, nicht nur mit warmen Worten, sondern so tatkräftig unterstützen, wie es nur eben geht. Egal, wofür sich die Ukrainer*innen entscheiden! Welche Diktatoren haben sich denn schon allein durch Diplomatie eines Besseren belehren lassen? Diplomatie und Hilfe zur Selbsthilfe sollten wir leisten!

    • @minacunabar:

      Die Frage lautet: Warum muss es denn immer ein „Entweder Oder“ sein? Warum können wir nicht beides machen?

      Die Antwort: Krieg ist das Ergebnis von gescheiterter Diplomatie. Oder wie Clausewitz sagte: die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln.

      Also daher ganz einfach. Wer Diplomatie betreiben will, der darf sich am Krieg nicht beteiligen. Und wer Krieg macht, der ist mit den Ergebnissen der Diplomatie unzufrieden und hat vorerst kein Vertrauen mehr in diese.

      Zu dem Thema Waffenlieferungen: mit der Lieferung ist Deutschland Kriegspartei. Wir haben hier einen Stellvertreterkrieg Russlands gegen die NATO direkt vor Russlands Haustüre. Das ist brandgefährlich, und kann massivst eskalieren.

      Dann ist die einfache Frage: was sind eigentlich die Sicherheitsinteressen Deutschlands? Und die sollten der ausschlaggebende Grund für Lieferungen oder auch nicht sein, und nicht irgendwelche wilden Forderungen von Melnyk. Wir sind der Ukraine absolut nichts schuldig.

      • @Herbert Eisenbeiß:

        @Hebert Eisenbeiss: Ihre Antwort, Krieg sei das Ergebnis von gescheiterter Diplomatie, greift hier nicht, denn Russland hat die Ukraine nicht wegen gescheiterter Diplomatie angegriffen, sondern weil Russland Geschichtsrevionismus betreiben will, um es mal sehr verkürzt und milde auszudrücken. Und, wenn Sie schreiben, wir wären der Ukraine absolut nichts schuldig, frage ich nochmals: würden Sie sich das als Antwort wünschen, wenn wir es wären, die ohne Provokation überfallen würden? Mir gefällt das auch nicht, aber ich glaube in diesem Falle tatsächlich, dass es für Putin null Grund zur Diplomatie gibt, wenn die Ukraine zu schnell verliert oder gar kapituliert. Und, nur, weil es ein Stellvertreterkrieg ist, sollen wir uns raushalten? Oder sollen wir uns eigentlich raushalten, weil wir nicht angegriffen werden und damit nicht betroffen sind? Das halte ich in unserer global so vernetzten Welt nicht mehr für verantwortbar. Auch ich ziehe die Grenze bei direkter Kriegsbeteiligung, also beim Schicken von Soldat*innen. Aber Hilfe zur Verteidigung, zur Selbsthilfe, solange die Ukrainer*innen das wollen, halte ich für genauso geboten wie im Gespräch zu bleiben. Glaubwürdig wären wir in beiden Fällen nicht: Uns nur in Diplomatie zu üben kann genauso die Botschaft vermitteln, dass es uns eigentlich nicht wirklich kümmert und Putin machen kann, was er will, auch wenn es gegen Menschen- und Völkerrecht verstößt. Ich könnte mitgehen, auch wenn es mich schmerzt, dass mensch Putin irgendwelche positiven Anreize anbietet, damit er diese Gewalt beendet. Trotzdem die Ukraine mit Waffen und Know-How auszustatten bestätigt auf der anderen Seite m.E. nur die Haltung, dass dieser Krieg zu verurteilen ist. Diese Haltung lässt sich auch durch alle Diplomatie mit dem Ziel eines möglichst schnellen Ende dieses Krieges nicht verbergen oder beschönigen. Diplomatie und Verteidigungsermöglichung vor diesen Grundprämissen machen gemeinsam Sinn.

      • @Herbert Eisenbeiß:

        Was wir hier REAL haben, ist ein Land, das ein anderes überfallen hat. Mit einem "Stellvertreterkrieg" hat das NULL zu tun. Aber spannend, wie viele Leute entweder Putin-Trolle sind, oder aber völlig unkritisch diesen Kreml-Desinformations-Term nachplappern

        • @Kaboom:

          Es ist ein Stellvertreterkrieg, da der Westen und viele NATO-Staaten die Ukraine mit Waffen, Munition, Geld und Ausbildung unterstützen.

          Sieht die Wikipedia übrigens mit ihrer Definition des Begriffs genau so.

          [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

  • 2 x 3 macht 4



    Widdewiddewitt



    und Drei macht Neune !!



    Ich mach' mir die Welt



    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Die Autorin macht Pseudowidersprüche auf:



    "Geht es um die Aufrechterhaltung der nationalen Integrität der Ukraine oder um die Sicherheit der Menschen in der Ukraine?" Spätestetens seit Butscha muss auch eine feministische Außenpolitik Beforschende wissen, dass nur die nationale Integrität der Ukraine die Sicherheit der Menschen garantiert. Die russische Besetzung hat die Menschen dort und gerade auch Frauen zu Freiwild gemacht.

  • Ich hoffe nur das wir uns in Deutschland niemals einem Angriffskrieg erwehren müssen. Von so viel feigem Pazifismus umgeben , wären wir als souveräner Staat verloren !

  • Für den Krieg braucht man nur einen, für den Frieden zwei. Putin will keinen Frieden. Selbst wenn die Ukraine kapituliert geht das Morden, der Terror weiter. Russlands Herrschaft ist Krieg gegen alle Andersdenkenden 24/7 365 Tage im Jahr.

    "Ein Sieg der Ukraine ist unrealistisch" nun die meisten Militäranalysten gehen vom Gegenteil aus, die gehen davon aus das Russland diesen Krieg verlieren wird. Aber gut darüber lässt sich streiten es jedoch ohne Argumente einfach hinzustellen ist ein bisschen argumentativ schwach.

    • @Machiavelli:

      Gerade erst hat der CIA-Chef davon gesprochen, dass Russland nicht nachlassen wird, nicht nachlassen kann. Auf der Wissensbasis seiner beratenden Militärstrategen spricht Joe Biden von einem langen Krieg (ebenso wie Johnson). Welche Experten gehen von einem ukrainischen Sieg aus? Anton Hofreiter?

      • @Rebecca1990:

        Es geht darum, dass Putin nicht gewinnt, sprich die Ukraine besetzt und nach feinster Nazi Manier ethnisch säubert bzw. "russifiziert". Das heißt nicht, dass er verliert. Die Ukraine hegt ja keine Absicht, sich russisches Staatsgebiet anzueignen. Dieser russischen Aggression muss mit Härte entgegen getreten werden. Hier muss ein Zeichen der Stärke gesetzt werden welches alle Tyrannen dieser Erde verstehen.

      • @Rebecca1990:

        Das eine schließt das andere nicht aus, in einem langen Krieg wird die Ukraine graduell auf westliche Ausrüstung wechseln während Russland sehr bald nur noch den Schrott hat den sie eingelagert haben. Hodges bspw. Ehemaliger US general, Spencer etc. Kofman, etc. Viele weitere Experten. Russland mussteja schon seine Ziele massiv runterschrauben.

  • Die Kriegsgewinner sind jetzt schon die NATO und der militärisch-industrielle Komplex. Ihnen, aber nicht der Ukraine nützt ein langer Abnutzungskrieg.

    Hört diese Sofa-pazifistische und Sofa-feministische Rede im EU-Parlament, das "Sofa" von Clare Daly aus Dublin: www.youtube.com/watch?v=4q-NAyiDIIY

    • @Rosmarin:

      "Die Kriegsgewinner sind jetzt schon die NATO..."



      Was genau hat die NATO bereits gewonnen?



      "...und der militärisch-industrielle Komplex."



      Wer immer das genau sein mag. Ist immer schön, wenn man Schlagwörter nicht mehr mit Inhalt füllen muss.



      Dass die Rüstungsindustrie im Krieg Gewinne macht, ist ne Binse. Aber um die geht's ja nicht, sondern um den Komplex.

    • @Rosmarin:

      Die NATO ist kein Kriegsgewinner.

      Die NATO ist doch gerade nur bedingt handlungsfähig.

      Hätte Putin die NATO ernstgenommen, wäre er nicht in der Ukraine einmarschiert.

    • @Rosmarin:

      Ja, und die Gewinnler der Pandemie waren die Lieferdienste und Amazon etc.



      Wahrscheinlich haben sie die Pandemie herbeigeführt, oder?



      Wollen Sie das in der Art insinuieren?

  • danke @ Neu-Mann für den guten Kommentar zu einem guten Artikel!

    „Die feministische Kritik an der aggressiven Kriegsrethorik hierzulande und den ohne direkte Bedrohung vollzogenen Kriegseintritt der Nato an der Seite der Ukraine macht Hoffnung.



    Nachdem Emma und Alice Schwarzer (uA mit Ihrem Essay über Helden, die niemand braucht) ja hier bereits vorgelegt haben haben, ist der Beitrag im Sinne einer feministischen Außenpolitik folgerichtig und begrüßenswert.



    Den Grünen wird es indes wohl kaum etwas ausmachen, auch noch auf diesem Feld der Lüge überführt zu werden.

    Auch ihr Desinteresse und ihr Versagen in der Klima-, Umwelt-, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik wird ja professionell ignoriert.“

  • zwei Dinge, die mir dazu einfallen: warum übernimmt die feministische Perspektive so einfach das Opfernarrativ, dass die Ukraine sowieso nicht gewinnen kann? Und welche Rolle spielt die Rolle Frauen auf der Angreiferseite, die im Hintergrund das Ganze anstacheln. Alle haben geglaubt, dass die Soldatenmütter eine mäßigende Rolle spielen könnten, das Gegenteil ist der Fall. Interessante Aspekte für weitere Forschung, Frau Mühlenhoff

  • Was geschieht, wenn russische Soldaten schalten und walten können, wie sie wollen, haben wir in den letzten Wochen gesehen. Wenn das Zentrum feministischer Außenpolitik der Schutz der Menschen ist, ist das Liefern von Waffen zur Verteidigung absolut notwendig.



    Abgesehen davon dass das Orientieren des Seins an einem Geschlecht problematisch ist.

  • Widersprüchlich, unklar, sonderbar…

  • Moinmoin - Seine Mirrniss - 🙀🥳 -



    Hab noch in der Nacht gelacht:



    Feministisch svenska bolletikken -Liebend Eingemacht - Nej tak.



    Jung - wat höbt wi lacht.



    Liggers ☕️☕️☕️ un 🍳 -



    Na dann - Sündach liegt zu 👣



    🌞 a balconia tut‘s - Grüßen



    & Gelle=>



    kurz - Fürn Zitat - krumm oder grad



    Isses uns ahl Hessebub - ja nie zu spat.



    - 😎 -

    • @Lowandorder:

      Huch - he techné - war für uns aller Svennieboy - Gelle.

  • Hallo,

    angesichts der Perspektive, daß die Ukraine nicht das letzte Opfer einer russischen Invasion sein könnte und angesichts der Schilderung, die hier [ 1 ] zu lesen ist, frage ich mich, ob das wohl



    untadelig feministische Titelblatt der EMMA 3/22 (Mai/Juni) [ 2 ] nicht doch zumindest peinlich ist.

    [ 1 ] www.nzz.ch/meinung...ription-ld.1682150



    [ 2 ] www.emma.de/shop

    Man kläre mich bitte auf.



    Thomas Dräger, D-67098

  • Danke für die Erläuterung was unter feministischer Außenpolitik zu verstehen ist. Ich bin mir jetzt sicher dass ich diese nicht wünsche

  • "Patriarchale Strukturen gehen mit Gewalt einher"



    Das ist wohl so und vielfach bewiesen.

    Gewalt durch Frauen in hohen Ämtern gab es auch, z.B. Maggie Thatcher mit ihrem Falkland-Krieg.

  • Der unfeministische Militarismus breitet sich gerade gen Westen aus. Dieses widerstandslos zu akzeptieren wird die Lebenssituation vieler Menschen sicherlich nicht verbessern. Wie schon ein altes russisches Sprichwort sagt: Was kümmern uns Verluste im Krieg? Die russischen Frauen werden schon genug neue Soldaten gebären.

    • @Holger_0311:

      Russlands Geburtenrate ist im Keller, die meisten Kinder kriegen die Minderheiten die werden sich schon sehr bald überlegen ob sie Moskau noch brauchen. Das russische Imperium wird das 22te Jahrhundert schon aufgrund schlichter demographie nicht erleben.

  • "Abgeleitet von einer feministischen Theorie der Internationalen Beziehungen ist eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik in einer Fürsorgeethik („ethics of care“) begründet, die die Sicherheit von Menschen in den Mittelpunkt stellt, nicht die Sicherheit von Staaten. (...) Auch wenn die Ukraine als Staat natürlich das Recht hat, ihre nationale Integrität zu verteidigen, ist dies kein Anliegen einer feministischen Position, ..."

    Blöd nur, dass allem Anschein nach den Menschen in der Ukraine - Männer wie Frauen - die nationale Souveränität ihres Staates und allem, was sie damit verbinden, mehr bedeutet als die reine Lehre einer "feministischen Außen- und Sicherheitspolitik". Was bei Mühlenhoff nämlich überhaupt nicht vorkommt, ist, dass "der Staat" in diesem Fall eben nicht nur irgendein patriarchales Gebilde darstellt, sondern dass damit auch Demokratie und persönliche Freiheit verbunden ist, die die Ukrainerinnen offenbar der Unterwerfung unter Putins Herrschaft vorziehen, die ihnen hier Mühlenhoff mehr oder weniger nahelegt. Doch wie die auch von der übrigen Betonfraktion des deutschen Pazifismus mantrahaft eingeforderten Verhandlungen nun konkret zu erreichen sind, wenn die andere Seite partout nicht will, das weiß auch Frau Mühlenhoff nicht. Für sie letztlich aber auch egal, vermag ihr doktrinärer Feminismus doch zwischen einer Demokratie und einer Dikatur letztlich nicht zu unterscheiden.

    Das ist, meiner Erinnerung nach, nun der zweit taz-Artikel zum Thema "feministische Außenpolitik", den ich gelesen habe. Außer dem mittlerweile abgelutschten Stereotyp von Frauen als den besseren Menschen scheint diese aber nicht mehr zu bieten zu haben als sehr, sehr viel heiße Luft.

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @Schalamow:

      Lassen Sie mich raten: Artikel über die PR-Kampange dieser schwangeren Sängerin sind Ihrer Meinung nach wohl auch "sehr, sehr viel heiße Luft", was?

    • @Schalamow:

      Danke für deinen Kommentar! Dieser bringt genau das Problem des Mühlenhoffschen Verständnisses von feministischer Außenpolitik auf den Punkt. Staaten sind eben keine rein paternalistischen Gebilde, sondern sind im Idealfall in der Lage, Freiheits- und Menschenrechte zu garantieren. Annalena Baerbock ist da intellektuell deutlich weiter.

  • „… ist eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik in einer Fürsorgeethik („ethics of care“) begründet, die die Sicherheit von Menschen in den Mittelpunkt stellt, nicht die Sicherheit von Staaten.“



    „… Was in den Aussagen von Scholz, Baer­bock und Habeck mitschwingt, ist, dass es um die Verteidigung des ukrainischen Staats geht.“

    Hier wurde analytisch klar argumentiert.



    Eine gute Beschreibung eines feministischen Ansatzes, der Hoffnung macht.

    • @neu_mann:

      nach der Analyse kommt die Synthese: ohne ukrainischen Staat keine Sicherheit von Menschen in der Ukraine, gibt es noch jemanden dem das nicht einleuchtet?

  • Die feministische Kritik an der aggressiven Kriegsrethorik hierzulande und den ohne direkte Bedrohung vollzogenen Kriegseintritt der Nato an der Seite der Ukraine macht Hoffnung.

    Nachdem Emma und Alice Schwarzer (uA mit Ihrem Essay über Helden, die niemand braucht) ja hier bereits vorgelegt haben haben, ist der Beitrag im Sinne einer feministischen Außenpolitik folgerichtig und begrüßenswert.

    Den Grünen wird es indes wohl kaum etwas ausmachen, auch noch auf diesem Feld der Lüge überführt zu werden.



    Auch ihr Desinteresse und ihr Versagen in der Klima-, Umwelt-, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik wird ja professionell ignoriert.



    Und die WählerInnen scheinen es einfach nicht wahrhaben zu wollen, wenn man den Umfragen zur anstehenden LTW in SH glaubt,



    Aber vielleicht geschieht ja heute noch ein Wunder, das Forsa nicht vorhersagen konnte …

  • "Außerdem könnte auch gerade jetzt ein guter Zeitpunkt sein, auf Verhandlungen und einen Waffenstillstand zu drängen – da die Ukraine auch im Osten den russischen Angriff zum Stocken gebracht hat."

    Wer sollte bei wem zu einem Zeitpunkt, der "auch gerade jetzt ein guter" sein k ö n n t e, auf Verhandlungen u. Waffenstillstand drängen? Die ein wenig unfeministische ukrainische Seite? Die russische Frauenbewegung? Alle Menschen guten Willens?

  • Ziel jeder Außenpolitik sollte es sein, sich nicht an imperialistischen Stellvertreterkriegen zu beteiligen.

    • @Phineas:

      Es gibt nur ein Land, dass sich an einem imperialisten Krieg (und zwar einen imperialistischen Angriffs- und Vernichtungskrieg) beteiligt. Und das ist Russland. Und das Nachplappern der russischer Lügen von einem Stellvertreterkrieg ist IMHO - gelinde gesagt - unterkomplex

    • @Phineas:

      Und damit den Imperialismus gewinnen lassen?

      • @Ingo Bernable:

        Überleben

        • @Phineas:

          Meinen Sie mit "imperialistischen Stellvertreterkrieg" den unprovozierten Überfall des russischen Regimes auf die Ukraine und ihrem jüdischen Präsidenten, der sowohl in den russischsprachigen, als auch in den ukrainischsprachigen Landesteilen mit einer Mehrheit gewählt wurde und dessen Politik der Erneuerung und der Korruptionsbekämpfung bereits erste Erfolge feierte?

        • @Phineas:

          Gut das wir es hier mit einem anti-imperalistischen Befreiungskrieg zutun haben. Da sollte die Außenpoitik mit beiden Händen und schweren Waffen unterstützen.

  • Servus Frau Mühlenhoff!

    Sie bauen einen großen Teil Ihrer Argumentation auf Aussagen wie

    "Zum Beispiel weist auch der Norwegian Refugee Council, der vor Ort ist, darauf hin, dass Waffenlieferungen den Krieg verlängern und die Situation verschlimmern werden."

    auf.

    Diese Aussagen ist nicht per se falsch, aber auch nicht richtig. Sie sind unvollständig.

    Denn die gegenteilige Aussage "Wenn wir keine Waffen liefern wird alles trotzdem genauso schlimm oder schlimmer" ist damit nicht vom Tisch.

    Und ex falso quod libet.

    Ich bin völlig bei Ihnen, dass Verhandlungen immer die bessere Wahl sind, bevor man schießt.

    Aber was glauben Sie denn, was passieren wird, wenn die Ukraine sich ergibt? Alles Friede Freude Apfelkuchen.

    100-Tausende Frauen, Kinder, Männer werden vergewaltigt werden. Und/Oder getötet/deportiert.

    Ich bin ein Pazifist. Ich habe den Kriegsdienst verweigert, als es noch schwer war dies zu tun.

    Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass die BürgerInnen der Ukraine unserer Unterstützung bedürfen. Wir müssen Sie unterstützen damit Sie selbst entscheiden können ob sie aus feministischen- oder demokratischen- oder überlebens-Motiven die Knarre, die wir ihnen geliefert haben erheben um sich zu schützen.

    Ich bin dabei nicht selbstlos. Denn ich melde mich nicht freiwillig um deren Land (für meine Prinzipien von Freiheit oder Femimismus) zu verteidigen.

    Ich bin ein Feigling. Ich habe Angst, das die Ukraine erst der Anfang ist. Bin aber nicht bereit wirklich aufzustehen und zu kämpfen.

    Diese meine Feigheit hat mich zumindest etwas Demut gelehrt.

    Beste Grüße



    Dr. Volker Jaenisch

    • @Volker Jaenisch:

      Erfrischend ehrlich. :-)

      Vielen Dank Herr Jaenisch für Ihren Kommentar, der zeigt dass die Problematik vielschichtiger ist als viele denken.

      Wenn ich an mein Pseudonym denke, dann sehe ich , dass in der Diskussion ein Schwarz-/Weiss-Denken vorherrscht. Zwischentöne kommen nicht häufig vor, ein "entweder/oder" ist dominant, z.B.:

      Waffenlieferungen bedeutet nicht automatisch Kriegstreiber zu sein.

      Für Verhandlungen zu sein bedeutet nicht Unterwerfungen zu akzeptieren.

      Pazifist zu sein bedeutet nicht, feige und verbrecherisch zu sein.

      Gerade in diesen Zeiten ist eine respektvolle Diskussionskultur notwendig. Auch das ist ein Zeichen für eine gewachsene Demokratie.

  • Diese regelmäßige aufploppende Frauen=total.toll und Männer=dumm.blöd Misandrie in der taz hat mal wieder so richtig zugeschlagen.

    Frei nach den Ärzten: "Worte haben Kraft", muss ich meine männliche Macht wohl ausüben, und das Abo mal wieder für eine Zeit stilllegen.

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @F. Tee:

      Habe meinen Beitrag wegen diesem Quatsch auch schon gekürzt.



      Die gründlichen Recherchen über Rechtsextreme halten mich, allerdings scheinen mir das zwei Gruppen von Journalisten zu sein.

  • Baerbock ist in Sachen feministischer Außenpolitik längst einen Schritt weiter als die Autorin: Die Verteidigung des Lebens und der Lebensweise ist Primat.

    Militarismus, Bellizismus, sind Kampfbegriffe, die ideologisches Denke entlarven und mit dem Ideologinnen schnell bei der Hand sind.

    Allein - und was geht es? Versuchen seine Ideologie angesichts veränderter Prämissen der Weltpolitik zu retten, wie Sarah Wagenknecht - oder eine Zeitenwende im Denken zu erlauben, weil es nicht der Krieg so verlangt, sondern die Menschen, die überleben wollen?

    Der Begriff feministische Außenpolitik ist für sich genommen falsch, weil ausgrenzend. Aber egal, wenn er weitergeleitet ist, sich am Leben, der Freiheit, unserem Lebensmodell orientiert und dieser Begriff weniger arrogant Außenpolitik als bisher definiert, indem zum Beispiel osteuropäische Erkenntnisse und Empfindungen nicht als Außenpolitik zweiter Ordnung wahrgenommen werden, sondern kooperativer und integrativer im Sinne der EU-Idee, so soll es mir recht sein.

  • @Nansens Antwort an Jim Hawkins:



    +1!

  • Vielen Dank für Ihr Essay, Frau Mühlenhoff!



    Jetzt weiß ich vieles mehr einzuordnen; ich kann jeder Position, also sowohl Lieferung als auch Nicht-Lieferung, etwas abgewinnen!



    Ich glaube nicht daran, dass Putin und seine Regierung Atomwaffen einsetzen werden, denn das würde auf eine nukleare Katastrophe hinauslaufen!

    Soweit ich weiß, nimmt tatsächlich keine einzige Frau an den Friedensverhandlungen teil.

    Achtung Spekulation:



    Das wäre bei Putins zur Schau gestellten toxischen Männlichkeit doch mal einen Versuch wert: Manche Männer machen ja deshalb auf dicke Hose, weil sie mit Frauen nicht klarkommen und evtl. sogar Angst vor Ihnen haben. Nur mal ein Vorschlag an die ukrainische Seite für die Zukunft, imho...



    Frauen in reinen Männergruppen haben oft einen positiven Effekt! Die Herren der Schöpfung halten sich dann (oft) mit blöden Sprüchen zurück und hoffieren evtl. die Dame - letzteres würde ich dann aber auch direkt abstellen wollen, wenn ich eine Frau wäre, denn damit würden sie meine Autorität untergraben - aber evtl. würde das ja auch nutzen?



    Ich weiß es einfach nicht...

  • Wenn Fürsorgeethik das Ziel ist und nicht der Erhalt oder die Etablierung einer Eigenstaatlichkeit, dann um so mehr:



    die Massaker in Srebrenica verhindern!



    Massenmord stoppen!



    Das heißt am 8. März „Nieder mit den Taliban!“ Genau diese Parole wollte aber keine in Deutschland rufen.



    Diese Argumentation „Feministische Forschung zeigt, dass Militarismus diesen Zielen im Weg steht“ erfolgt rein von innen heraus – also als inneres soziales Verhältnis. Dies auf den aktuellen Fall korrekt angewendet würde lauten: Militärstaat Putin gegen Zivilgesellschaft Ukraine. Genau das ist die Konfliktlinie, die Front. Und da pervertiert sie ihren eigenen Ansatz. Also nur Militär als Institution innerhalb eines Staates sei moralisch falsch. Es wäre also richtig zu folgern: Putins Militärstaat darf nicht weiter unterstützt werden, und die ukrainischen Frauen sollen den Sieg über die russländische Armee davon tragen!



    Ihre Anwendung ist genau das Gegenteil und deshalb unlogisch.



    Genau die gleichen Ableitungsfehler finden sich seit 2 Jahren bei den Lockdowngegnern = defacto Coronaleugnern: „Nein ich beuge mich nicht dem autoritären Staat, ich ziehe keine Maske auf und treffe wen ich will“



    Ich folgere aus ihrem Ansatz: die Taliban zu besiegen, sie folgert aus ihrem Ansatz, gut dass die ISAF abgezogen seien.

  • "Außerdem könnte auch gerade jetzt ein guter Zeitpunkt sein, auf Verhandlungen und einen Waffenstillstand zu drängen – da die Ukraine auch im Osten den russischen Angriff zum Stocken gebracht hat."

    Dabei wäre zu bedenken daß ohne die Waffen die bereits geliefert wurden und die Ausbildung der SoldatInnen der russische Angriff eben gar nicht erst ins Stocken geraten wäre.

    Wie dann das Leben für die UkrainerInnen unter russischer Besatzung aussieht, das können wir ja in den zurückeroberten Gebieten der Ukraine, wo immer neue Massengräber entdeckt werden und die Überlebenden von massenhaft Deportationen, Folter und Vergewaltigungen berichten, eindeutig sehen.

    Wie kann man noch in den Spiegel schauen wenn man ernsthaft fordert die Menschen dort sollen das einfach mal über sich ergehen lassen weil das ansonsten diejenigen die ihnen das antun nur noch weiter reizen könnte - damit wir uns fein raushalten können und weiter billig Gas einkaufen können?

  • Herzlichen Dank für Ihr Essay, Frau Mühlenhoff!



    Jetzt weiß ich vieles mehr einzuordnen -

  • sogar Krieg ist ganz unfeministisch, und noch gefährlicher als Waffen. wenn sie gar zum Einsatz kommen.



    Ich finde Regen sogar nass.

  • Der offene Brief von EMMA ist nicht die Lösung aller Tage. Für beachtenswert halte ich es dennoch, indem außerhalb des um sich greifenden Militarismus weitere Überlegungen ins Spiel gebracht werden. Ich erinnere an die fanatische Konstruktion der Impfkampagne mit halbgaren Impfmitteln im Zuge der Pandemie, kann sich durchaus mit einem Angriffskrieg der Russen in der Ukraine vergleichen. Deshalb sollten wir schnell für folgendes sorgen. Neue Ideen, neue Leute und neue Möglichkeiten braucht das Land. Die alten Zöpfe, bitte weg.

  • MÜHLENHOFF: Die meisten Ana­lys­t*in­nen sind sich trotz der überraschenden Stärke des ukrainischen Widerstands einig, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann.

    Warum wird so eine Behauptung nicht weiter begründet oder Quellen genannt?

    Im Tagesspiegel war am 11.03. zu lesen:

    Anfangs ließen sich die Prognosen der Fachleute so zusammenfassen: Die Ukrainer leisten einen entschlossenen und bewundernswerten Widerstand. Am Ende aber werde sich die russische Übermacht durchsetzen.

    Inzwischen mehren sich die Stimmen, die den Ausgang des Krieges als offen einschätzen. Von der „Kunst der operativen Kriegführung,“ der sich russische Generäle stets rühmen, sei bei der Invasion nicht viel zu erkennen gewesen, fasst das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) zusammen.

  • Die Ukraine wurde angegriffen, es wurden Gräueltaten verübt (auch an Männern), die Ukrainer haben sich anscheinend mehrheitlich entschlossen zu kämpfen. Deutschland kann sich dann immer noch raushalten oder nicht und die Gefahr eines Atomkriegs oder einer sonstigen Ausweitung abzuwägen ist wichtig.

    Eine Auseinandersetzung wie diese aber duch die eigene Begriffsmühle zu drehen und nur danach zu beurteilen finde ich einseitig, an den Menschen vorbei, für mich abstoßend. Man darf gerne seine Weltsicht haben, an jeder Weltsicht sind auch Punkte, die ihre Berechtigung haben. Aber so einen gerade laufenden Konflikt auf die eigenen Standards von Feminismus, Gewalt gegen Frauen, Rassismus, strukturelle Gewalt jeder Art etc. zu reduzieren, es nur durch diese Brille zu betrachten, zeugt von wenig Interesse an anderen Menschen. Aus meiner Sicht.

  • Militarismus ist unfeministisch.



    So wahr.



    Alles, außer Feminismus, ist unfeministisch.



    Eine universelle Methode, nichts mit nichts zu erklären.

  • Weil einige Leute ein Problem haben mit Nationalstaaten sollen andere den ihren nicht verteidigen dürfen? Ich sage Ihnen gerne mal was die Ukrainerinnen von solchen Ansichten halten, mit denen ich immer noch täglich chatten kann.

    • @sandoftime:

      Und deshalb soll ich vor der Fahne niederknien und habe alles zu goutieren, was im Namen der Nation passiert. Minderheiten auszutreiben, Umsiedlungen vorzunehmen usw.. Das hat nichts mit der Ukraine zu tun, aber es sind genug Menschen gestorben, die hinter der falschen hergelaufen sind. Natürlich müssen die Ukrainer und Russen auf der Nation bestehen, sonst fiele ja ein akzeptierter Kriegsgrund weg. Für Macht, Geld der Oligarchen, lässt sich keiner tot schießen.

      • @Pepi:

        "Für Macht, Geld der Oligarchen, lässt sich keiner tot schießen."



        Millionen von bezahlten Söldnern im Lauf der Geschichte beweisen das Gegenteil.

        • @Encantado:

          Sie stimmen mir zu, danke. Die Söldner werde fürstlich entlohnt. Kostet natürlich die Führer und Staatenlenker. Besser man führt die Wehrpflicht ein und bezahlt mit Gott, Führer und Vaterland bzw. Heilige Nation.

  • PazifistInnen sind das neue Feindbild in Deutschland.



    Eine Bertha von Suttner würde man heute als dumm, naiv oder Putins Schergin verhöhnen..



    Oder wie Sascha Lobo in seiner Spiegel - Kolumne alle PazifistInnen als "Lumpen - Pazifisten" denunzierte!



    www.spiegel.de/net...-838f-591843da8356

    Aber wie meinte schon Erich Maria Remarque;



    „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Andy Krisst:

      Ja, Leute wie Sascha Lobo oder Denis Yücel finden halt, dass sie im Moment mit ein bisschen Schaum vorm Mund am vorteilhaftesten aussehen. Warum auch immer...

  • Warum soll denn weniger ukrainisches Militär zu weniger Militarismus und Sicherheit führen, wenn russisches Militär angreift ? Diese ganzen Überlegungen verschwinden ja nicht in der Kontrafaktizität. Sie werden in guten Staatsformen und Gesellschaften vlt beherrschbar.

  • "Zum Beispiel weist auch der Norwegian Refugee Council, der vor Ort ist, darauf hin, dass Waffenlieferungen den Krieg verlängern und die Situation verschlimmern werden."

    Teil der Strategie ist natürlich auch, dass Russland, falls es siegen sollte, den Krieg nicht kampflos gewinnt, sondern mit enormen Verlusten (Stichwort Pyrrhussieg). Wenn du nichts zu verlieren hast und jemand deine Heimat erobern und dein Leben zerstören willst, dann sorgst du bestenfalls dafür, dass dieser Krieg für ihn ein Afghanistan oder Vietnam wird. Und wer glaubt, dass mit einer offiziellen Niederlage der Ukraine der Krieg vorbei sein wird, der hat noch nie etwas von Guerillakrieg gehört.

  • Sehr gut dargelegt.

    Daß unsere Waffen den Krieg verlängern und mehr Menschen töten ist schon jetzt ein Fakt. Daß sich der Krieg ohne unsere Waffen verlängert und verschlimmert ist rein spekulativ.

  • Selten so etwas Realitätsfernes gelesen. Dazu führt Frau Mühlenhoff lauter Prämissen ein, die mitnichten von der Mehrheit der Fachleute geteilt werden. Meint sie allen Ernstes, eine militärisch unterlegene Ukraine könnte über mehr verhandeln als ihre eigene Kapitulation? Und eine Fortsetzung des Krieges bedeute nur mehr Tote? Sicher, aber nach dieser Logik hätte die Sowjetunion 1941 am besten schon ein, zwei Wochen nach dem deutschen Überfall kapitulieren müssen.

    Wer dagegen eine wirklich hervorragende Analyse auch des abstrusen "Emma".Briefes lesen möchte www.zeit.de/kultur...-zweiter-weltkrieg

  • Das ist gequirrlter Quark. Bereits ein Blick ins engste Umfeld zeigt, dass Ihre Grundannahmen falsch sind: In meiner Familie war mein Vater der Pazifist, dem jede Uniform ein Greul war, während meine Mutter nationalistisch dachte, Bismarck verehrte und eine glühende NATO-Anhängerin war. Jeder Leser kann sicher ähnliche Beispiele beitragen. Getretener Quark wird breit und nicht stark (Goethe).

  • Emma Brief auf feministisch, ernsthaft?

    Waffenlieferungen von Kanada und Schweden, over and out

  • HANNA L. MÜHLENHOFF



    Analytisch perfekt. Was anderes als all dieser ganze gesammelte Quark für Waffenlieferungen. Ihre zutreffende Analyse wird in dem deutschen Waffengeschrei zwar auf gut Deutsch nieder gebrüllt werden; aber immerhin man verliert durch solche Menschen doch noch nicht den Glauben an die gesamte Menschheit.

    • @Lästige Latte:

      Ich schließe mich an, bei den Bewaffnern mag man sich nicht mit Analysen und Argumenten befassen, deren substanzloses Gebelle ist selbstentlarvend, etwa auf dem Stand der National-Rifle-Organisation: Niveau? - Weshalb, warum?

    • @Lästige Latte:

      Welche Analyse ?

      • @Shaftoe:

        Ach, da haben wir ja schon den Ersten, der vermutlich "gut Deutsch" kann. Willkommen als Vorhersagen-Erfüller.



        Aber nicht doch so verdruckst- der Gesamtheit der Gefühle keinen Zwang antun: Zieh blank!

        • @Lästige Latte:

          Meine Analyse von GUZMANs und Ihren bisherigen Beitraegen ergibt, dass Sie sich auf Putins Sieg hoffen.

          • @Volker Scheunert:

            Dann analysieren Sie halt nicht richtig. Möglicherweise berechtigte, innerliche Ablehnung gegen meine Person verunmöglichen Ihnen vermutlich das nüchterne Analysieren?

  • "Ich denk and Dich, Lysistrata



    und an deinen Streik war auch,



    was geschah wenig Lady-like Du hast gezeigt, die starken Männer werden friedlich wenn wir auf sie pfeifen"

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @Lästige Latte:

      Pfeifen wir auf alle bewaffneten Imperialisten und die die noch kommen werden. Religiöse Fanatiker gibt's keine mehr.

      • @92489 (Profil gelöscht):

        Pfeifen wir auf alle Pfeifen- wo auch immer sie sich melden.



        Dieses, offensichtlich massiv von außerhalb befeuerte, mörderische Kriegsgetümmel dürfte für die friedliebig bleiben wollenden Ukrainer:innen die Hölle auf Erden sein. Welche "Internationale Wertegemeinschaft" auch immer, dabei ihre Finger im Spiel hat.

        • 9G
          92489 (Profil gelöscht)
          @Lästige Latte:

          Und warum genau sollten die Aggressoren dieser Welt aufhören aggressiv zu sein, weil man sie ignoriert?

          • @92489 (Profil gelöscht):

            Ah- jetzt hab ich es kapiert! Sie kennen wohl dieses Lied nicht?- Macht ja nix. Es geht um die Verweigerung des Sexualverkehrs gegenüber ALLEN Männer, die sich an Kriegshandlungen beteiligen. Kann man doch nachschlagen! Ist keine großartige Bildungssache.

          • @92489 (Profil gelöscht):

            Versteh ich nicht?-



            Ich hatte Ihnen auf Ihre Aufforderung "pfeifen wir auf alle" geantwortet?-



            Kommen Sie nun nicht mehr mit Ihrer eigenen Fragestellung klar? Oder Sie sich müssten sich mal etwas genauer bei mir erklären.(?) Es sei denn, Sie wollten lieber im Nebulösen bleiben. Das Recht dazu haben Sie natürlich.

            • 9G
              92489 (Profil gelöscht)
              @Lästige Latte:

              Ich habe mich auf folgendes bezogen "Du hast gezeigt, die starken Männer werden friedlich wenn wir auf sie pfeifen". Ich habe "starke Männer" als Umschreibung für 'die Aggressoren dieser Welt' aufgefasst. Ich glaube einfach nicht dass es stimmt.

              • @92489 (Profil gelöscht):

                Wie gesagt, in dem Lied wird der behaupteten- im Großen u Ganzen- genuin männlichen Kriegslust, eine Sexualtrieb-Ablehnung erteilt.

  • endlich mal ein guter Artikel !!! Danke! Ich freu mich mal etwas differenziertes zu dem Thema in der Taz lesen zu können, nicht nur diese pseudo geopolitischen Strategiespiele von Domonic Johnson..

  • Was für ein bodenloses defätistisches Geschwurbel! Wieso wird hier von der apodiktischen Hypothese ausgegangen, dass die Ukraine diesen Krieg verlieren wird? Seit ca. 75 Tagen berennt Putins Soldateska erfolglos seinen Nachbarn. Im Augenblick spricht nichts für Putin. Warum bindet man jetzt der Ukraine die Hände hinter dem Rücken zusammen?



    Das kann doch nicht im Sinne der Frauen in diesem Land sein?



    Ich bin verzweifelt ob dieser dümmlichen Thesen...

    • @Karlmann:

      Kapitulation ist eine völlig unterschätzte Kulturtechnik und kein Defätismus.

      „Es handelt vom Aufhören im Kriege, von der Dialektik zwischen soldatischer Ehre und Überlebenstrieb und von der Wechselwirkung zwischen den Bedingungen, die der Sieger stellt, und der Bereitschaft des Verlierers, sie zu akzeptieren.“

      Und hier finden sie eine Reihe von Beispielen wie ‚hervorragend‘ Unnachgiebigkeit funktioniert. Immer und immer wieder… Es haben selbstverständlich immer die Guten gewonnen 😅….zig100 Millionen Tote schauen glückselig 🥹auf das Geleistete.



      de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen

      • @guzman:

        Schon richtig. Man kapituliert allerdings gerne mal in einer Situation, in der ein Weiterkämpfen völlig sinnlos wäre. Ansonsten vereinbart man vielleicht eher einen Waffenstillstand. Im Fall der Kapitulation liefert man sich der Gnade des Siegers aus. Wenn der nicht mitmacht, was dann?

  • Der Artikel wirkt in seiner Argumentation sehr konstruiert. Die Autorin hat sich die Mühe gegeben, eine Argumentationslinie zwischen „feministischer Außenpolitik“ und Waffenlieferungen zu finden. Sie geht dabei über ihre Interpretation, was „feministische Außenpolitik“ sei, hin zu „patriarchalen Strukturen“ von Staaten im Allgemeinen, über Waffenlieferungen, die das Leiden angeblich verlängern, der Feststellung, dass „dies (aber nicht) bedeutet, dass die Ukraine sich ergeben soll“, bis hin zur Aufforderung an die Bundesregierung , dass „die Sicherheit von Menschen, nicht die Sicherheit von Staaten, zentral für unsere Überlegungen sein sollte“. Dass dieser Meinung das Völkerrecht entgegen steht, scheint die Dozentin in Sachen feministischer Außenpolitik nicht zu interessieren. Ihre hier vorgetragenen weltfremde und widersprüchliche Argumentation ist wohl vor allem als „wissenschaftliche Nachhilfe“ für Frau Baerbock gemeint, ist aber in keiner Weise überzeugend.

  • Liebe taz,



    mich interessiert, was die ganz normalen Frauen in der Ukraine zur feministischen Außenpolitik und allgemein zu dem Thema Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sagen. Bittet doch eine ukrainische Journalistin um einen Bericht.

  • "Was eine Außenpolitik feministisch macht, ist dabei nicht immer klar."



    Das ist mir nach diesem Artikel immer noch total unklar?

  • Und mal wieder erzählt uns jemand man müsse die Ukrainer zu Verhandlungen bewegen, die ukrainische Gesellschaft mobilisieren usw. usw. um



    Liebe Mühlenhoff, fahren Sie bitte nach Moskau und erzählen ihre Märchen dort. Bewegen Sie doch bitte die russischen Frauen zu feministscher Haltung damit ihre Männer nicht mehr kämpfen.

    Wenn Sie Putin zum Rückzug der Truppen bewegen können reden wir weiter über feminischtische Außenpolitik.

  • Was die Grünen als 'neue, grüne, wertebasierte und feministische Außenpolitik' labeln, hat sich schon im Umgang mit den Geflüchteten an der Grenze von Belarus zu Polen als im Grunde rechtspopulistisch, sozusagen PiS-konform, erwiesen: ihr heutiger Vorsitzender Nouripour erklärte laut Taz vom 16.11., also schon erheblich vor dem Krieg: „Die paar Leute, die jetzt in der Kälte stehen, die sind nicht das Problem. Das Problem ist der Erpressungsversuch.“ taz.de/Krise-an-be...r-Grenze/!5815401/

    Die Menschen, eben doch Geflüchtete zweiter Klasse, bis heute, sind aber zugrunde gegangen www.spiegel.de/int...-9826-9f2774a540ee ,unter ihnen um Weihnachten eine Schwangere, an der Ostgrenze Polens erfroren im Wald gefunden: >>Nyligen hittades en förfrusen och uttorkad gravid kvinna död i skogen

    • @ke1ner:

      [Forts.]unter ihnen um Weihnachten eine Schwangere, an der Ostgrenze Polens erfroren im Wald gefunden: 》Nyligen hittades en förfrusen och uttorkad gravid kvinna död i skogen《 www.dn.se/kultur/g...livsforhoppningar/ (23.12.21)

      Dieses Zitat von Baerbock - „Ein Ende dieses Krieges wird es nur geben, wenn die Ukraine es erzwingt und erkämpft“ plus der Umstand, dass in der Ukraine Nationalisten den Ton angeben, ist faktisch, auf die Menschen dort bezogen, ein 'um jeden Preis', lässt vor den Erfahrungen an der Grenze Belarus (Schäuble hatte etwa zeitgleich die Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland gefordert, diese erfrorene, schwangere Frau hätte vielleicht ihr Kind hier zur Welt bringen können) diese Hoffnung oben - "dass die Sicherheit von Menschen, nicht die Sicherheit von Staaten, zentral für unsere Überlegungen sein sollte" - ziemlich unrealistisch erscheinen, jedenfalls was die Außenministerin angeht.

      Und Habecks Unterstellung an Schwarzer - "...dass ein bisschen Landbesetzung, Vergewaltigung und Hinrichtung einfach hinzunehmen sind und die Ukraine schnell kapitulieren solle" auch.

      • @ke1ner:

        Habecks "Unterstellung" gebe ich umstandslos an Sie weiter...

  • Für mich ist dieser Text abgehoben und realitätsfern. Und auch zu wenig konkret, um hilfreich zu sein.

    Ausserdem vermischt die Autorin "Militarismus" mit "militärischen Angelegenheiten".

    Militarismus: Probleme bevorzugt unter Einsatz von Kriegswaffen und Militär lösen - das was Russland gerade macht.

    Die Lieferung schwerer Waffen schützt Zivilisten direkt. Konkretes Beispiel: angenommen, D und NL liefern wirklich die Panzerhaubitzen 2000. 10 Stück sind nicht gerade viel, aber wenn die richtig eingesetzt und bedient werden, kann man damit zielsicher auf 30-40 km Entfernung russische Artillerie und Raketenstellungen ausschalten.



    Die Russen verwenden Streubomben und anderes, um zivile Ziele zu bekämpfen. Dieser militärische Einsatz würde direkt Zivilisten schützen, indem der Beschuss verringert wird.



    Übrigens nicht nur durch direktes Ausschalten, die schiere Existenz von Präzisionswaffen zwingt die Russen zu häufigerem Stellungswechsel, aufwendiger Tarnung etc.

    Und wenn es dann einen Waffenstillstand gibt, was passiert dann mit den ukrainischen Intellektuellen, Verwaltungsspitzen etc. in den besetzten Gebieten? Das hat Russland schon erklärt, Hinrichtung oder Lager sind ihre bevorzugten Entnazifizierungsmethoden.

    Ja, man muss über die Lieferungen diskutieren. Aber nicht mit abgehobenem Geschwurbel, sondern ganz konkreten Vorschlägen und Szenarien.

  • Da kann man Afghanistan nur nachträglich zur feministischen Befreiung gratulieren. Ehrlich?

  • Fügt die Autorin dem Feminismus und dem Pazifismus u.U. schweren Schaden zu? Der russische Angriff ist nicht nur ein Angriff von Männern sondern ein Angriff eines Staates, nämlich Russland, auf einen anderen Staat, nämlich die Ukraine. Der Angriff führt täglich zur Ermordung von Männern und Frauen, zu Vergewaltigungen, zur Vernichtung von Existenzen. Unsere Antwort muss natürlich die Unterstützung der Ukraine sein, politisch, finanziell und militärisch. Was denn sonst? Und wie kommt die Autorin den Bitte darauf, dass die Ukraine den ihr aufgezwungenen Krieg nicht gewinnen kann? Weil Russland gröser ist als die Ukraine? Dann hätte sich vermutlich auch Finnland 1940 nicht gegen die SU wehren dürften, und Vietnam nicht gegen die USA? Will sich hier eine "Feministin" bankrott erklären?

  • Ich staune ja immer, dass intelligente Menschen diplomatische Übereinkünfte herbeifantasieren, obwohl Putin deutlich macht, dass ihn diese Option nicht interessiert.

    Als bräuchte man Putin nicht wirklich für einen Friedensschluss.

  • Sicher ist Militarismus unfeministisch.

    Nur haben weder Deutschland noch die Ukraine eine militaristische Gesellschaft.

    Es gab keine Dominanz militärischer Wertvorstellungen und Interessen weder in der Politik noch im gesellschaftlichen Leben, kein prägendes auf Befehl und Gehorsam beruhendes Denken, keine Betonung des Rechtes der Stärkeren.

    In der Ukraine herrscht gerade Krieg.

    Das ist was anderes.

    Den haben sich weder die Ukrainer_innen noch die Deutschen ausgesucht.

    Wenn Frau Mühlenhoff vom Zusammenhang zwischen der alltäglichen Gewalt gegen Frauen und der Aggressivität des Staates spricht, mag das für Russland gelten.

    Definitiv jedoch nicht für die Ukraine, die noch weitgehend tatenlos blieb, als sich Putin das erste Stück Ukraine holte, und nun komplett überfallen wurde.

    Hier klingt eine Opfer-Täter_in-Umkehr an

    Welche patriarchalen Normen in den Gesellschaften Deutschlands, Belgiens, Österreichs, der Niederlande oder Dänemarks dazu beigetragen haben, dass Putin seine imperialistische Ader ausleben möchte, erschloss sich mir nicht mal ansatzweise.

    Die Opfer-Täter_in-Umkehr ist an dieser Stelle nicht mehr zu übersehen.

    Sicher sind die Sicherheit eines Staates und die seiner Menschen nicht deckungsgleich.

    In diesem Krieg geht es aber gerade um die Sicherheit der Menschen.

    Darum, nicht von einem faschistischen Regime unterworfen zu werden.

    Nicht erschossen zu werden, nicht entführt und ermordet zu werden, nicht ins Zwangsarbeitslager zu kommen.

    Nicht gefoltert oder vergewaltigt zu werden.

    Was halt Faschismus so ausmacht.

    Was schlägt die feministische Außenpolitik gegen imperialistische und faschistische Regime vor?

  • Wer etwas gegen die hierarchische Männlichkeit tun wollte, die die Militärs und ihre Strukturen prägen, hätte es einfach.

    Die Lösung wäre: mehr Frauen zum Militär.

    Israel und andere Länder machen es vor.

  • ... und Araber laufen alle mit einem Messer rum, Frauen mit Kopftüchern werden unterdrückt, Linke (nur die Männer ?) sind Putinversteher ...

    Was für blöde Klischees; genau wie in diesem Artikel.

  • "Andere Länder wie Schweden und Kanada praktizieren eine feministische Außenpolitik schon länger."

    Ich liebe das Beispiel Schweden einfach.

    Was macht Schweden denn unter den Sozialdemokraten und ihrer "feministischen Außenpolitik" so.

    Ich nenne nur Beispiele, nach den schwedischen Reichtagswahlen 2014, nachdem die Sozialdemokraten unter Stefan Löfven den Ministerpräsident stellen.

    2015



    Schweden kauft neue U-Boote von Saab für mehr als 1 Milliarde Euro.

    www.naval-technolo...ums-a26-submarine/

    2016



    Schweden beschließt die Wehrpflicht wiedereinzuführen, auch für Frauen, lustigerweise hatten die Konservativen die 2010 ausgesetzt.

    www.welt.de/politi...h-fuer-Frauen.html

    2020



    Die sozialdemokratische Regierung will Militärausgaben um 40 Prozent steigern. Damit will sich das Land auf einen möglichen Angriff Russlands vorbereiten.

    www.fr.de/politik/...-auf-90076396.html

    2022



    Schweden wird sich sehr wahrscheinlich freiwillig der NATO anschließen.

    www.theguardian.co...-nato-applications

    Schweden liefert der Ukraine 5000 schwedische AT4s (anti-tank weapons) auch von Saab, tausende Helme, Körperpanzer und Tonnen an Nachschub.

    euobserver.com/world/154526

    Und nicht falsch verstehen, ich finde die Politik der Schweden gut, es hat aber kaum etwas damit zutun, was Frau Mühlenhoff eigentlich schreibt.

    • @Sven Günther:

      Naja naja naja.



      Die ganzen Beispiele widersprechen dem Artikel m.M. überhaupt nicht.

      • @Nansen:

        Naja naja naja - auch seine Mame würde sich bekanntlich glücklich schätzen. Gelle!



        Hätte ehr ahl Hessebub - was ordentliches gelernt - 🙀🥳 - •

        kurz - “ … schloß er messerscharf …



        Das nicht sein kann - was nicht sein darf“ - 👺 - 💫 -

        • @Lowandorder:

          Ich wiederhole mich ungern.

          "Vor dem Krieg in der Ukraine galt, dass die Bundesrepublik keine Waffen in Konfliktgebiete liefert."

          Der Part ist schon Stuß. Sie haben mir da neulich zugestimmt.

          "Bislang war die Vorgabe: Keine Waffenlieferungen in Krisengebiete."

          Das war nie eine harte Linie, Rüstungsexporte sind immer Einzelfallentscheidungen.

          Die BRD lieferte zum Beispiel Flugabwehrraketen vom Typ Patriot während des Irakkrieges 1991 an Israel und tut das auch beim 3. Krieg. 2002.

          www.spiegel.de/pol...eten-a-224482.html

          Auch hat die BRD gegen den IS die nordirakischischen Peschmerga mit Panzerabwehrraketen, Handfeuerwaffen und Munition unterstützt.

          augengeradeaus.net...en-fuer-kurdistan/

          Das macht die BRD also seit Jahrzehnten, jetzt so zu tun, als sei das alles ganz neu, ist etwas merkwürdig."

          Dann Sie



          "Liggers. Deswegen ist - AUSNAHME -

          In Überschrift & Text - eine -

          SCHRIFTLICHE LÜGE •

          kurz - Thnx a lot for assist & 💤😴 💤"

          taz.de/Panzerliefe...-Ukraine/!5847213/

          • @Sven Günther:

            Bevor Ihnen noch vom eigenen Kurvendrehen schwindelig wird.



            Low "liggerst" nichts anderes, als daß dieses regierungsfromm-schwülstige: das Alles sei eine Ausnahme, eine hundsgemeine Lüge ist.- Recht hat er.

          • @Sven Günther:

            Man muß nicht bis Saddam zurück gehen, (ganz aktuell liefert man all you can baller an die Golfstaaten, die im Jemen Krieg führen), um diese "nix ins Krisengebiet"-Phrase als situativ wohlfeilen Wunschdenken zu erkennen. Der Rest ist dann darauf aufbauend was-ware-wenn, das man gut finden kann, wenn einem der Sound gefällt. Auf der intellektuellen Ebene verstanden nachvollziehen habe ich es nicht können, was bestimmt an mir liegt, denn die Autorin betont ja imm der r wieder, daß die von ihr herangezogen Personen Wissenschaftlerinnen sind, die Wissenschaft, Forschung und International machen, und so.

    • @Sven Günther:

      Und nicht zu vergessen Annalena Baerbock, unsere das praktizierende Außeministerin, die aktuell in erster Linie überall betont, wieviel Waffen Deutschland in die Ukraine liefern will und warum sie das total dufte findet.

      Ja, unsere feministische Außenpolitik ist Dank Frau Baerbock doch sehr feministisch.

      • @Herbert Eisenbeiß:

        & unser aller ahl 0/1Svennieboy - liest nicht sorgfältig. Gelle,



        &



        Sei Mame hett recht => unter Juristen tödlich!



        Als btw das OVG MS - rote Roben!! - 🙀🥳 - den zugegebenermaßen etwas komplexen § 80 VwGO !! - falsch gelesen hatte - na das gab ein Hallo im Blätterwald & einen beliebten Runninggag auf “Fortbildungs“Tagungen - gern mit Lovando als Grüßaugust!



        & ENTRE NOUS ONLY!! Gelle.



        Noch höheren Orts - KA - der gerade so dramatisch verstorbene Freund & Weggfährte - gemütlich-bescheiden - aber in jus von tödlicher Präzision (Irak!) “Ihr habt den - GG-Artikel schlicht nicht richtig gelesen - hier lies ma! - ??? - Und dann - haute er sich mit beiden Händen vor den Kopp „ was waren wir blöd - nein was waren wir blöd!!!“ & dess einer von den big guns!

  • Frauen sind Soldaten, befehligen Truppen und schicken Soldaten in den Krieg. Frauen haben immer Macht ausgeübt, und zu diesem Zweck auch Kriege geführt. Schließlich sind Frauen auch ganz zentral an der Aufrechterhaltung der angesprochenen militaristischen, nationalistischen, rassistischen und patriarchalischen Strukturen in der Gesellschaft beteiligt. Sie sind es, die in verschiedenen Funktionen ganz maßgeblich die zentralen Werte einer Gesellschaft weitergeben. Wer Frieden und eine "feministische (Außen)politik" möchte, muss von daher auch diese Rolle der Frauen in einer Gesellschaft thematisieren und verändern.

  • In Gebieten, die Russland kontrolliert, werden tausende Frauen misshandelt/vergewaltigt/getötet - in von ukrainischen Truppen gehaltenen Gebieten nicht (in gleichem Maße).

    Es ist also vorzuziehen, russische Truppen am Vorrücken zu hindern. Denn es ist unrealistisch anzunehmen, dass sich russische Soldaten bei einer Kapitulation der Ukraine plötzlich menschlich verhalten und Zivilisten verschonen.

    Nicht zuletzt dank westlicher Unterstützung ist der Vormarsch der Russen in den meisten Gebieten zumindest bis jetzt zum Erliegen gekommen und keine weiteren Frauen werden in großer Zahl Opfer.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    Dumme Argumente einfach zu wiederholen, macht diese nicht richtig. Die passende Replik gab es anderswo schon. Selber nachlesen.

  • Also schlagen wir vor, die Ukraine möge ganz feministisch kapitulieren.

    Wird schon gut gehen. Und den Frauen wird sicher nichts passieren.

    • @Jim Hawkins:

      Neinneinnein.

      Wir rollen in Moskau ein und stürzen das Regime des führenden Patriarchen der Welt. Oder etwa nicht?

      Wenn es ernsthaft um Sicherheit für verfolgte Frauen und Minderheiten gehen soll, um eine Bezwingung des Militarismus, dann steht der russische Autokrat auf Platz 1 der Abschussliste - aber nicht alleine, sondern zusammen mit der GOP. Platz 2 dann Modi und Daesh.

      Butter bei die Fische: wie geht "feministische Politik" mit Mackertypen um, die ihr Mackertum mit Hilfe von Mord und Vergewaltigung weltweit zu exportieren trachten? Zu den konkreten harten Nüssen (pun intended) des Hier und Jetzt sagt der Artikel erwartungsgemäß sehr wenig.

      In der GOP wird mittlerweile sogar das Verbot "gemischtrassiger" Ehen als reale Option für die Zukunft diskutiert. Und die Netzwerke, die dahinterstehen, hatten sogar mal direkten Zugang zur Bundesregierung, in Person der evangelikalen Eschatonimmanentisierer Schäuble und Schröder. Frau Schröder, wohlgemerkt; nicht der Gas-Gerd.

      Da sind also Leute, die es als ihre Lebensaugabe betrachten, im Namen ihres ideologischen Wahns zahllose Frauen und unterprivilegierte Minderheiten zu knechten und um ihr Lebensglück zu bringen, womöglich sogar um ihr Leben.



      Wie geht man damit um, außer indem man sie mit salbungsvollen aber folgenlosen Floskeln bewirft?

    • @Jim Hawkins:

      Mich würden erst einmal die Meinungen ukrainischer Frauen dazu interessieren.

      Auch denke ich darüber nach:

      "Ein patriarchales System belohnt eine aggressive Form von Männlichkeit und macht Frauen und Minderheiten auf diese Weise noch unsicherer."

      Was ist mit Männern? Für die wird's sicherer?"

      Verstehe ich nicht. Ich dachte immer dass wir versuchen sollten, humanistisch zu denken. Hier zwischen Frauen und Männern zu unterscheiden und ihnen die ollsten Stereotype zuzuordnen - naja, kann man machen, ist aber auch nicht progressiv.

    • @Jim Hawkins:

      Männer richten das Unheil an. Frauen leiden darunter.



      Kein Grund Feministinnen anzugehen.



      Der Artikel müsste trotzdem lauten *Militarismus ist inhuman"

      • @Nansen:

        Kann sein, aber sie will nunmal einen speziellen Aspekt hervorheben:

        " die männlichen Normen, die in der internationalen Politik als legitim gelten und wertgeschätzt werden..



        Frauen in Friedensbewegungen weltweit diese Zusammenhänge zwischen Militarismus, Männlichkeitsnormen und Krieg aufzeigen und erleben. Vereinfacht gesagt, haben patriarchale und militarisierte Normen in unseren Gesellschaften und der internationalen Politik auch ihren Teil zu diesem Krieg beigetragen.."

      • @Nansen:

        Zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert, aber eine wichtige Frage: zu welchen Verteidigungsmittel darf der Feminismus greifen, um nicht sang- und klanglos unterzugehen?

        • @Holger_0311:

          Militarismus und Verteidigung sind nicht das selbe, oder?

      • @Nansen:

        Männer richten das Unheil an. Frauen leiden darunter.

        Echt? So einfach ist die Welt?

        Das meinen Sie doch nicht ernst, oder?



        Das kann nur Satire sein.

        Als Frau darf ich Ihnen versichern, dass ich durchaus das Zeug zur Täterin habe - egal, um was es geht

        • @Romilia:

          Ja und? Ausnahmen bestätigen die Regel. Dass auch Frauen Lustmörder sein können, entkräftet keineswegs Nansens allgemeine Feststellung, welche ja auch von der Autorin hervor gehoben wird.

    • @Jim Hawkins:

      Hihi, wie witzig! Kicher kicher, wie entlarvend! Hoho, schwatzt doch die Verfasserin viel zu lange! Und echt klasse: Diese subtile Ironie von Ihnen!

      • @Eduard Kiendl:

        Haben Sie auch irgendwelche inhaltlichen Argumente?

    • @Jim Hawkins:

      Und danach Moldau, danach Estland, danach Lettland, danach Litauen...

      Bezeichnend ist auch, dass die Autorin natürlich nicht zwischen taktischen und strategischen Atomwaffen unterscheidet. Hauptsache mal wieder den drohenden Atomkrieg aufgeführt.



      Differenzieren wollen wir nicht...

      • @MeineMeinungX:

        "Bezeichnend ist auch, dass die Autorin natürlich nicht zwischen taktischen und strategischen Atomwaffen unterscheidet." (Meinemeinungx)

        Ich bin mir eigentlich relativ sicher, dass es für die Betroffenen keinen Unterschied macht ob sie nun von einer taktischen oder einer strategischen Atomwaffe das Lebenslicht ausgeblasen erhalten. Zu differenzieren gibt es für jene da nichts mehr.



        Vielleicht sollten Sie sich mal bemühen sich aus dieser vermeintlich objektiv-distanzierten PC-Gambler-Perspektive zu lösen. Das reale Ableben findet nicht im Laptop statt.

    • @Jim Hawkins:

      Gut argumentiert. Leider zu hoch für den gemeinen Forenbellizisten, - die Stevenson-Figur ist da ein verlässlicher Maßstab.

    • @Jim Hawkins:

      Könnte auch von Julian Reichelt stammen dein Kommentar - etwas differenzierter wäre schon fast wie BILD der Frau..... ich selber teile NICHT alles ,was sie schreibt , die Einbindung der Frauen in den Prozess schon . bislang geht es um das Narrative Good Guy stoppt bad guy - frau wäscht ab .... das hatte schon die AfD in der Kölner Nacht Silvester ....

    • @Jim Hawkins:

      Wie wäre es mit Verhandlungen und Kompromissvorschlägen, die für Russland interessant wären. Wenn die USA natürlich die Ukraine beim Thema Neutralität sofort zurückrufen, dann wird das nichts! Und wenn das Ziel ausgegeben wird die Krim zurückzuerobern erst recht nicht!

      • @Hannah Remark:

        Ihr Kompromiss ist der Stand vor den Überfällen seit 2014 und der Sicherheitsgarantie Russlands gegenüber der Ukraine.

        Ich glaube, dass hat ganz und gar nicht funktioniert.



        Verträge sind für Putin bedeutungslos und Mittel zum Zweck bei seinen nationalistischen großrussischem Imperialismus.

        Wenn Putin den Stand vor dem Überfall halten will, dann muss er sich erst aus der Ukraine verpissen. Sonst sind das keine Verhandlungen sondern Erpressungen.

        • @Rudolf Fissner:

          Okay, Sie wissen es also auch nicht. Das ist ein Nachteil bzw. eine Schwäche, dass das nicht transparent ist. Dadurch ist der Westen ebenso schnell unglaubwürdig! Und die Krim zurückerobern zu wollen scheint doch etwas sehr ambitioniert. So werden wir uns auf eine jahrzehntelangen Krieg einstellen müssen.



          Ich glaube auch kaum, dass sich Putin aus den überwiegend russischsprachigen Gebieten zurückziehen bzw. "verpissen" wird.



          Ohne Kompromisse wird es nicht funktionieren. Völlig realitätsfremd hier von "verpissen" zu reden!

  • Letzlich nur ein elegant formulierte Plädoyer für die Kapitulation gegenüber der russichen Aggression. Zudem bleibt die Einschätzung, dass eine Verweigerung von militärischer Unterstützung für die Ukraine tatsächlich dazu führen würde, dass die 'Sicherheit der Menschen' garantiert wird oder ob das nicht viel eher noch schlimmeren Kriegsverbrechen Raum geben würden. Die Opfer von Butscha verfügten schließlich ebenfalls über keine Mittel sich verteidigen zu können. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben bei dieser feministischen Politik die Interessen der konkret betroffenen Ukrainerinnen. Dass sie die "Sicherherheit für die Menschen" unter russischer Fremdherrschaft bevorzugen würden hat man bislang eher nicht vernommen, nicht wenige von ihnen ziehen gar selbst in den Kampf um Freiheit und politische Souveränität, die Sicherheit des Staates also, die eben nicht nur im Abstrakten existiert, sondern sehr konkret das Leben der Menschen prägt und sich deshalb von der Sicherheit der Menschen kaum trennen lässt.



    "Dadurch wird es schwieriger für die Bundesregierung, auf einen Waffenstillstand und Verhandlungen zu drängen,[...]. Dies bedeutet nicht, dass die Ukraine sich ergeben soll"



    Wenn man ehrlich ist bedeutet es genau das. Wenn die Ukraine nicht die nötigen Mittel bekommt um sich verteidigen zu können, führt das eben nicht zu Friedensverhandlungen, sondern zu einem russischen Durchmarsch, der zunächst noch mehr zivile Opfer fordern wird und dann mit einer Annexion oder einem russischen Marionettenregime in Kiev enden würde.



    "sich mit verschiedenen Teilen der Zivilgesellschaft in der Ukraine (und Russland) – vor allem mit Friedensaktivist*innen und Frauenorganisationen – auszutauschen und darauf zu drängen, dass sie am Friedensprozess beteiligt werden"



    Was spricht denn für die Annahme, dass sich Putin nach einer Kapitulation oder einem russischen Sieg dazu veranlasst sehen sollte mit ukrainischen Feministinnen über die Bedingungen der Nachkriegsordnung zu verhandeln?

  • Dass Frauen per se die besseren Menschen seien, halte ich für ein Gerücht.