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Questor
[Re]: Ist die Linke auch ausgeladen? Die hat mit ihren Putin-Freunden ja eine Offenheit gegenüber deutlich übleren Leuten :)
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[Re]: Das "westliche" müssen Sie mir erklären. Haben Sie den Eindruck dass in Russland und China das Selbstbestimmungsrecht der Menschen eine besonders gewichtige Rolle spielt? So liest sich das nämlich.
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[Re]: Die Kirche kann zivilen Widerstand leisten. Nichts anderes nehmen ja auch andere Gruppen für sich in Anspruch.
Und natürlich kann die Kirche Kirchenasyl gewähren - und der Staat kann schauen was er daraus macht und wie die Konsequenzen aussehen.
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[Re]: Aber ist die von Ihnen angesprochene Problematik nicht auch bei den Kategorien "frauenfeindlich" und "fremdenfeindlich"? Die Erfassung haben wir seit Jahren, warum fällt das erst jetzt auf?
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[Re]: Ich kann mich Ihnen fast komplett anschließen, sowohl was Nolan, also auch Villeneuve angeht.
Nolans Filme sind klug, aber sie neigen zum Perfektionismus, so dass manchmal der Eindruck entsteht "mehr sein zu wollen als sie sind" und dadurch entstehen mMn Eindrücke wie von Tanz in den Mai beschrieben.
Nur bei Prestige muss ich widersprechen - der Film ist und bleibt für mich sein Meisterwerk. Dafür ist das Setting zu perfekt, die Doppeldeutigkeiten und Taschenspielertricks arbeiten genauso im Film wie beim Zuschauer,... hinzu kommt ein perfektes Ende.
Ich erinnere mich gerne daran zurück wie mich der Film bei der ersten Sichtung sprachlos zurückgelassen hat und wie bei der zweiten Sichtung der Groschen fiel wieviele Anspielungen im Film einen neuen (bzw den korrekten) Kontext gewinnen, sobald der Zuschauer das nötige Vorwissen hat.
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[Re]: Ja, die Stadt muss wachsen. Wir wollen keine Autos in den Städten, wir wollen urban leben, wir wollen Wohnraum oberhalb der Mindestmaße der dt. Käfighaltung. Menschen strömen in die Städte und wollen Wohnraum. Den kann man bedienen oder das schlägt sich auf den Wohnungsmarkt durch - direkt oder indirekt.
Zur Erholung empfehle ich die Ratschläge der vielen Initiativen Autofreier Innenstädte an die Pendler: Nutzt den ÖPNV. Wenn man Pendlern wöchentlich 10 Fahrten mit dem ÖPNV zwischen Innenstadt und Speckgürtel zumuten kann, warum dann nicht auch den Städtern? Ich wage zu bezweifeln dass der Durchschnitt der Städter die Grünflächen 5 Tage die Woche nutzt (im Sommer sicherlich, aber in der kalten Jahreszeit?), von daher ist der Aufwand sogar geringer und damit offensichtlich zumutbar. Aber ich bin mir trotzdem sicher mit diesem Vorschlag für angemessen Schnappatmung zu sorgen ;-)
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[Re]: "Wenn sie denn alles reinvestierten, warum gibt es dann runtergewirtschaftete Wohnungen?"
Wenn ich raten müsste: Manche Wohnungen haben historisch bedingt derart niedrige Mieten, dass die Modernisierungskosten voraussichtlich in 3-5 Generationen wieder reingeholt werden. Da wird also nicht reininvestiert, solange es noch dt. Staatsanleihen zu kaufen gibt.
Das mag man ärgerlich finden, aber Dinge kosten Geld und wer erwartet etwas weit unter Marktwert zu bekommen hat es schwer jemanden zu finden der ihm zu diesen Konditionen etwas verkauft.
Oder anders formuliert: Die Entlohnung für ein Gut begrenzt auf lange Sicht den Wert. Ein bißchen wie mit dem Journalismus: Wer glaubt seit den Online-Medien seine Informationen für nen Appel und ein Ei zu bekommen wird irgendwann nur noch die Informationen erhalten, die sich für genau diesen Gegenwert ermitteln lassen. Ein kritischer und investigativer Journalismus ist uns auf Nachfrage allen furchtbar wichtig - er darf aber im Monat auf keinen Fall mehr als ein Mittagessen kosten. Und das finden wir logisch. Aus Gründen.
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[Re]: Sie nehmen irrigerweise an, dass ich den Mindestlohn nicht schätze. Das tue ich.
Aber nur weil ich den Mindestlohn für eine gesellschaftlich wertvolle Einrichtung halte, heißt das nicht, dass ich eine unseriöse Argumentation unterstütze wenn sie nur irgendwie meine Interessen unterstützt.
Darüber hinaus: Wir haben auf dem legalen Arbeitsmarkt keine sklavenähnlichen Beschäftigungsverhältnisse. Hatten wir zu unseren Lebzeiten auch nie. Unsere Arbeitsbedingungen in irgendeiner Form als "Sklaverei" zu bezeichnen ist nur eines: Eine Abwertung von Menschen die tatsächliche Sklaverei erfahren haben oder heute noch erfahren müssen. Das ist unanständig
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"Die Arbeitgeber haben durchgesetzt, dass er Anfang 2024 nur von 12 auf 12,41 Euro pro Stunde steigt – was ein Plus von 3,41 Prozent bedeutet. Die Geldentwertung liegt aktuell jedoch bei 6,4 Prozent."
Gemessen an Anfang 2022 (damals waren es noch 9,82) ist er jedoch binnen 2 Jahren um 26% gestiegen. Weit oberhalb der Inflation.
Man kann sich die Dinge immer so zurecht rechnen, dass man aussieht als würde man ungerecht behandelt werden. Vor Gericht ist das Standard, in der Debatte ist es an den Diskussionsteilnehmern derartiges zu hinterfragen, aber in Qualitätsmedien erwarte ich ein bißchen mehr Aufklärung und ein bißchen weniger Stimmungmache.
Fakt ist: Der Mindestlohn ist nicht auf einem Level gestiegen um das bisherige Niveau zu halten. Fakt ist aber auch: Der Mindestlohn hatte erst kurz zuvor eine drastische Steigerung hingelegt, so dass die Gesamtentwicklung durchaus positiv im Sinne der Empfänger ist.
Man das kann natürlich noch zurück bis zur Einführung untersuchen (und sollte es vllt. auch), da diese aber in eine "quasi-Null-Inflation"-Zeit fällt, dürfte sich da wenig tun
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[Re]: Der Schutz betrifft in erster Linie bedrohte Tierarten, das ist der Wolf sicherlich nicht, selbst bei einer moderaten Bejagung ist davon auszugehen, dass die Population weiter konsequent wächst.
Der besonders hohe Schutzstatus des Wolfes ist der politischen Polarisierung und nicht dem Sachverhalt geschuldet. Andere hier einst heimische Tierarten bekommen nicht den Bruchteil der Aufmerksamkeit und Mittel bereitgestellt um hier wieder heimisch zu werden (Man nehme mal den Wisent, dessen Auswilderung direkt von den Forstbetrieben torpediert wurde).
Darüber hinaus sei gesagt: Die mMn zu langsam reagierende Politik ist keine Rechtfertigung für Wilderei. Das ist nicht schön zu reden und gehört konsequent verfolgt und bestraft. Ich hoffe die Verantwortlichen werden ermittelt und zur Verantwortung gezogen
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[Re]: "nicht mehr"?
Früher wurde das "Leben mit dem Wolf" derart geregelt, dass er gejagt wurde wo immer man ihn fand.
Das war der damaligen Situation angemessen, wenn man bedenkt dass zu jener Zeit Wolfsrisse schnell die Existenzgrundlage der eigenen Familie bedroht haben. Heute ist das anders, aber bitte erschaffen Sie keine Mär vom Menschen der in Harmonie mit der Natur gelebt hat.
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Fassen wir mal zusammen: Wenn der Wolf ein Problem wird, dann sollen die Leute doch gefälligst in Schutzzäune investieren. Und wenn Rehwild, Hirsche etc. zum Problem werden, dann sollen die gefälligst abgeknallt werden? Ja, das ergibt Sinn.
Zum Streik der Jäger: Kann ich ehrlich gesagt verstehen. Ein Revier ist nicht nur "das Recht da rumzuballern", sondern beinhaltet auch Verantwortung und Pflege. Wenn jetzt der Verpächter sich und seinen Kumpels das Jagdrecht verleiht, dann heißt das im Grunde "Der Besitzer macht was er will und der Pächter darf aufräumen und für Ordnung sorgen".
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[Re]: Warum wird man als Geringverdiener in eine Ehe gezwungen? Das Splitting gleicht bestehende Nachteile aus, aber das lässt sich auch über eine eingetragene Partnerschaft regeln.
Der Grundsatz ist fair: Wer verbindlich Verantwortung füreinander übernimmt, der soll nicht schlechter gestellt werden
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[Re]: Warum sollten die Freier für die Abführung der Abgaben haften? Also mal völlig ab von der moralischen Komponente kaufen Freier eine Dienstleistung ein - Ich hafte auch nicht dafür dass mein Friseur Abgaben zahlt.
Eine Erfassung der Sexarbeit und Prostitution würde wohl bei denjenigen funktionieren, bei denen es bisher auch relativ unproblematisch läuft und bei den problematischen Fällen eher ein Schritt weiter in die Schatten.
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[Re]: Glauben Sie mir, Sie wollen nicht geschlossen mit allem stehen was sich "links" nennt. Und falls doch, dann gibt es genügend Linke die nicht mit Ihnen geschlossen stehen wollen.
"Links" ist kein Allheilmittel und auch keine Heiligsprechung. "Links" ist eine vereinfachende Schublade, die eine komplexe politische Positionierung in eine von zwei Schubladen steckt. Und noch schlimmer: Man entscheidet ungeachtet der eigenen Position selbst welche Schublade das ist.
Die gemäßigten Linken und Rechten haben viel mehr miteinander gemein, als mit ihren jeweiligen Rändern. Dies und noch wichtiger - diese Erkenntnis - ist der Grund aus dem unsere Demokratie noch nicht an die Wand gefahren wurde.
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[Re]: Sie machen es sich ein bisschen sehr einfach, wenn Sie das Narrativ bedienen Erdogan wäre heute ein aufrechter Demokrat, wenn man ihn nur ein bisschen hofiert hätte. Das ist eine Dolchstoßlegende, als ob man erklären würde dass die AfD heute nur deshalb zum rechten Rand strebt, weil die Linken ihr nie wirklich eine Chance gegeben haben.
Die Türkei war einmal auf einem Level auf dem sie entwicklungstechnisch nicht nur auf dem Level von Resteuropa war, sondern darüber. Aber diese Zeit war schon eine Weile vorbei als Erdogan geboren wurde. Seit die EU existiert gilt für die Türkei, dass sie nicht bereit für einen EU-Beitritt ist - vielleicht in Ankara und anderen Großstädten, aber bei Weitem nicht, wenn man die gesamte Türkei betrachtet. Und die Türkei ist zu groß und zu gewichtig um aufgenommen zu werden um "mitzulaufen bis sich die Dinge zurecht geruckelt haben"
Ansonsten stimme ich zwar mit Ihnen darin überein, dass Böhmermanns Provokation unwürdig ist, aber ein "Sorry Recep" ist unproblematisch - über ein "Sorry Angie" hätte sich auch niemand echauffiert. Von den despektierlichen Bezeichnungen für Beweisstücke der Marke Trump mal ganz zu schweigen.
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„Öffnet erst den Weg für den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, und dann öffnen wir den Weg für Schweden“
Die EU ist - trotz aller Rückschläge, Bürokratie und Kompetenzgerangel - eine Erfolgsgeschichte. Wir sind so eng mit unseren Nachbarn zusammengewachsen, dass Kriege die Jahrhunderte lang bittere Realität waren für die jüngeren Generationen nicht mehr vorstellbar sind. Und diese Leistung kann man kaum überbewerten - trotz aller Probleme.
Die Türkei in ihrem jetzigen Zustand in die EU oder auch nur in naher Zukunft aufzunehmen wäre das Ende des Projekts.
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[Re]: Denkbar schon, aber wie geht es dann weiter? Ein Angriff auf die Nato wird beantwortet, insbesondere ein Nuklearschlag. Belarus dürfte damit Geschichte sein.
Putin tauscht einen treuen Sateliten gegen was? Strahlende Landschaften (alternativ: Nato-besetztes Land) vor der eigenen Haustür, blanken Hass in Europa, die internationale Rolle des Pariahs, nur um möglicherweise eine Abkehr des Westens von der Ukraine zu bewirken?
Und das berücksichtigt die Möglichkeit von direkten Gegenschlägen der Nato oder einzelner Staaten gegen Russland noch gar nicht mit ein.
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[Re]: Die EU-Beitrittsperspektive wird durch Streumunition wohl kaum behindert werden, schließlich hat ein halbes Dutzend EU-Länder (u.a. Finnland und Griechenland) die Konvention auch nicht unterzeichnet.
Und wenn Deutschland mit einer Unterstützung der Ukraine dann gegen die Osloer Übereinkunft verstößt, machen wir das nicht bereits indem wir mit den nicht-unterzeichnenden Länder innerhalb der EU zusammenarbeiten? Müssen wir auf einen Rauswurf Griechenlands der EU drängen? Oder Polen sanktionieren?
Ich denke wir stimmen angesichts der Faktenlage darin überein, dass die dt. Verpflichtung zum "Hinwirken" eine (wohlgemerkt lobenswerte) Absichtserklärung ist und mehr nicht. Sie ist so bindend, wie ein Abrüstungsappell aus der EU-Vollversammlung
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Ich finde es immer wieder unterhaltsam wie die Füße-hochlegende Managergattin als Argument herhalten muss. Wieviele sind das in Deutschland? Und wieviele können kurzfristig einen gut bezahlten Posten erhalten, für den der Chef sogar sein eigenes Gehalt reduziert?
Wen trifft es sonst noch? Paar mit großen Gehaltsunterschieden. Also häufig nicht die Akademikerpaare, sondern häufig Paare mit einem heterogenen Bildungshintergrund.
Kann man machen, aber habe diese Art von Paaren immer für ausgesprochen wünschenswert gehalten, da sie mMn einen Beitrag gegen die gesellschaftliche Spaltung leisten.
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Hm, ein Aufruf zurück zur guten alten Zeit, in der Religion und Traditionen die Gesellschaft geprägt und geleitet haben?
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[Re]: Ich bin fraglos privilegiert. Wobei gerade Akademiker (und die dürften von dem Thema des Artikels primär betroffen sein) eine derartige Flexibilität relativ leicht erreichen können - häufig muss man dafür gewisse Gehaltseinbußen gegenüber dem Markt hinnehmen. Wobei auch das zunehmend seltener der Fall ist. Mein alter Arbeitgeber war ein US-Konzern und auch dort war Teilzeit Gang und Gäbe.
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[Re]: Nein, selbstgefällig-belehrend bin ich nur in meiner Freizeit ;-)
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[Re]: Sie werfen da zwei Sachen in einen Topf: Roundup und Glyphosat.
Roundup enthät Glyphosat, aber auch andere Stoffe wie etwa Tallowamin, das unbestritten ziemlich toxisch ist.
Wenn Bayer-Monsanto wegen Roundup an die juristische Wand gestellt wird, dann lässt sich daraus nicht automatisch einen Rückschluss auf Glyphosat zu. Man kann die Toxizität Bier und Limonade nicht aus einem mit Arsen vergifteten Alterwasser herleiten.
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[Re]: Und würde auch nur ein einziger Regierungsabgeordneter diesem Gesetz nach eingehender Prüfung das Gesetz ablehnen?
Wäre es nicht viel besser wenn die Fraktionsvorsitzenden Gesetze untereinander aushandeln und als Gesamtpaket verabschieden? Wenn Abgeordnete sich die zu verabschiedenden Gesetze durchlesen oder - Gott bewahre - gar prüfen und durchdenken, dann ist das nichts anderes als vergeudete Arbeitskraft, die vom Steuerzahler großzügig alimentiert wird.
Auch eine Perspektive auf die Demokratie
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Was mir in der Glyphosat-Debatte immer fehlt ist der Vergleich mit den Alternativen. Was würde stattdessen auf den Äckern (und viel höher konzentriert: in den Gärten) landen, wenn GLyphosat verboten wird.
Ich mag da ein bißchen misstrauisch sein, aber seit das Patent für Glyphosat ausgelaufen ist und damit nicht mehr viel Geld verdient werden kann scheint die Kritik zugenommen zu haben - ich will nur sichergehen, dass ich eine Verbesserung der Umweltbedingungen unterstütze und nicht den Wechsel auf ein neues lukrativeres (weil patent-geschütztes) Produkt
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Ich verstehe die Aufregung ehrlich gesagt nicht. Das ist eine Einkommensgrenze mit der man leben und arbeiten kann.
Wir sind eine Doppelakademiker-Familie und es ist ganz einfach: Wenn wir Gehaltsschwellen erreichen, ab denen Förderungen gestrichen werden, dann wird die Arbeit reduziert bis man wieder unter der Schwelle ist. Man schaut sich an was 5 Stunden die Woche am Ende in der Brieftasche bedeuten und wenn das sich nicht lohnt, dann gönne ich mir stattdessen lieber etwas Extra-Zeit mit den Kindern.
Also bitte lasst das Jammern sein und passt euch an. Wenn der Staat irgendwann wieder mehr Fachkräfte (bzw mehr Fachkraft-Stunden) braucht wird er die Förderungen schon wieder umbauen, bis dahin solltet ihr die Zeit mit der Familie genießen
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[Re]: Ich befürchte dass der Versuch Höcke die Absicht Konzentrationslager zu errichten, Massenmord zu begehen und Nachbarländer zu überfallen nachzuweisen ausgesprochen schwer fallen wird.
Man kann natürlich versuchen den Begriff sehr allgemein auszulegen, aber das wird schwer durchzubekommen sein. Und wenn wir es durchbekommen, wen können wir dann alles als Nazis bezeichnen? Putin und Erdogan? Bestimmt. Ihre Fürsprecher und Wähler? Dann wohl auch. Was bleibt am Ende? Die Nazis werden aufhören ein einzigartiger Zivilisationsbruch zu sein und "Nazi" wird zum Äquivalent von "irgendwas Rechtes" verwässert. Und irgendwann wird das möglicherweise auch unsere Perspektive auf die Vergangenheit prägen.
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[Re]: Ich gehe da noch weiter: Wer Protest wählt ist kein Demokrat.
Wer die Demokratie sabotiert um der eigenen Unzufriedenheit Luft zu machen, kann - aus welchen Motiven auch immer - kein Demokrat sein.
Man könnte sogar fragen ob die Wahlverweigerung bereits ein Angriff auf die Grundprinzipien der Demokratie ist. Aber "kein Demokrat zu sein" macht Wähler nicht zu Faschisten
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"Aber auch hier wird so getan, als wenn AfD-Wähler arme, verirrte Bürger sind. Aber das stimmt nicht: Wer Nazis wählt, ist ein Nazi."
Und was schließen wir dann aus 65% für Erdogan? Urteilen wir die auch so pauschal ab, oder differenzieren wir hier weiter, weil es sich schäbig anfühlt dieses Maß auch an andere anzulegen? Und wenn dem so ist, was sagt das über uns aus?
Eine Protestwahl ist Demokratieverachtung, aber sie ist eben genau keine Zustimmung zum Parteiprogramm. Ich hege einen sehr nachhaltigen Groll gegen Protestwähler und ich nehme an, dass ein Großteil des AfD Hochs genau darauf zurückzuführen ist. Aber ich kann sie kaum als Nazis/Neonazis/Rechtsextreme/... bezeichnen, denn diese Menschen würden die AfD nicht aus Protest wählen, sondern weil die AfD im Parteienspektrum die beste Wahl für sie ist.
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[Re]: Danke für die konstruktive Korrektur
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[Re]: Aufarbeitung, Schadenersatz, mal schauen was von der Stiftung am Ende noch übrig ist
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[Re]: Irrtum, die Studiengebühren nehmen wir mit in den öffentlichen Bereich - alles andere wäre ja grober Unfug.
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[Re]: Sie meinen also eine Schriftart die die Nazis abgeschafft haben ist problematischer als die Schrift die die Nazis eingeführt haben?
Und wenn die Frakturschrift ein Schritt in die Vergangenheit bedeutet, was bedeutet dann die Verwendung der Lateinischen Schrift? Frakturschrift stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Lateinische wird seit 700vC verwendet. Damit dürfte die Lateinische wesentlich mehr "Vergangenheit und autoritäre Systeme" verkörpern als die Frakturschrift.
Nichts für ungut, aber für die Verwendung der Lateinischen Schrift gibt es genau zwei Gründe: Vereinfachung und Globalisierung/Normierung. Beide Gründe sind gut, keiner von ihnen ist faschistisch oder antifaschistisch.
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"Der lacht sich kaputt und fordert ebenfalls die Ausrottung des Wolfes."
Nein, sicherlich nicht. Die Ausrottung des Wolfes ist keine realistische Option und wird außerhalb der populistischen Ecken (Internet, Stammtische) auch nicht ernsthaft diskutiert.
Der Wolf ist zurück und dessen sind sich die Jagdverbände auch bewußt. Diskutiert wird eine Aufnahme ins Jagdrecht zur Regulierung, nicht zur Ausrottung - Ab welchem Bestand Regulierungsbedarf besteht muss von Leuten diskutiert werden, die mehr Ahnung haben als wir, aber solange nicht reguliert wird, wächst die Population.
Der Wolf ist intelligent, hat keine ernsthaften natürlichen Feinde und ist hochgradig anpassbar. Ein Teil der Probleme lässt sich über den Umbau unserer Kulturlandschaft begegnen, aber irgendwann wird die Bestandsregulierung auf den Tisch kommen - weil die Kollateralschäden der Alternative zu hoch sind.
Insgesamt ist die Wolfsdebatte häufig hochemotional und unsachlich - auf beiden Seiten. Die Mär vom menschenfressenden Wolf ist mit wenigen Ausnahmen genau das: Ein Märchen. Aber der unregulierte Wolf hat in unserer Kulturlandschaft das Potential massive Schäden anzurichten. Und das sind nicht bei Landwirten, sondern auch in der Natur. Klar, man kann sagen, dass es keine Weidehaltung braucht und dass z.B. die Wildschafe (Mufflons, Heidschnucken,...),die dem Wolf nichts entgegenzusetzen haben, hier eigentlich gar nicht heimisch sind und deshalb verschwinden können, aber am Ende muss man sich die Frage stellen wie die Natur die wir hier erhalten wollen zukünftig ausschauen soll - denn wir leben bereits in einer regulierten Umwelt: Wir monitoren Flora und Fauna und greifen ein, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Bestandsregulierung beim Rehwild ist normal (und wird selbst in der taz gefodert), der Wolf polarisiert und dann wird es emotional
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[Re]: Wenn Berlin nichts hat könnte es den Stadtbesitz (aka "fast gar nichts") gegen die Wohnungen tauschen.
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[Re]: Gilt das auch für Bibelverbrennungen? Frage für ein paar Leute die das hierzulande ziemlich gefeiert haben
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"Nur Neubau könne den angespannten Wohnungsmarkt der Stadt entlasten."
Wenn das ein Scheinargument ist, wie sorgen Vergesellschaftungen dafür, dass mehr Wohnraum geschaffen wird? Das ist doch neben den steigenden Mieten eines der Hauptprobleme? Nimmt man an dass die Wohnungsgesellschaften nach der Vergesellschaftung ihrer Wohnungen unter Marktwert schnell neue Wohnungen bauen werden? Oder dass der durch die Vergesellschaftung sinkende Mietpreis verstärkt neue Investitionen in den Wohnungsmarkt bewirken werden?
Ansonsten: Glaubt irgendjemand dass die Vergesellschaftungen weit unter Marktwert tatsächlich vor Gericht Bestand haben werden? Oder eine eher eine weitere Folge von "Berlin ist nicht ganz helle, aber sexy"
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Es ist spannend wie alle Seiten in erster Linie ihr eigenes Narrativ bemühen wenn es um die Ursachen geht, frei nach: Egal was passiert - es bestätigt meine These.
Unangenehme Erklärungsansätze werden konsequent ausgeblendet. In diesem Fall vielleicht die immer wieder aufgestellte These der Nähe zwischen Union und AfD - Könnte dieses Narrativ vielleicht bei Wählern den Eindruck hinterlassen, dass es fast egal ist ob man Union oder AfD wählt? Nein, in unserem Rucksack haben wir zum Glück Erklärungen die besser zu der gewünschten Lektion passen.
Ich erinnere mich an die Zeit in der einer nach links rutschende Merkel-CDU unterstellt wurde der SPD Wähler abspenstig zu machen und gleichzeitig der AfD Räume zu öffnen. Jetzt rückt die Union nach rechts und da gilt plötzlich "das bringt gar nichts, die wählen das Original".
Ich sehe dieses Instrumentalisieren (so ärgerlich es auch ist) positiv. Solange Konsens darüber herrscht, dass man ein Ereignis ruhig zugunsten eigener Interessen instrumentalisieren kann, solange herrscht implizit auch der Konsens, dass das Ereignis gar nicht so schlimm ist
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[Re]: War das nicht Konsens: Die Energiewende gibt es nicht zum Nulltarif und ihn nicht anzugehen kostet viel mehr.
Fazit: Das was jetzt passiert war angekündigt und wurde durch eine breite Zustimmung mitgetragen.
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[Re]: Ich denke Sie verstehen mich falsch: Wenn die DB höhere Löhne zahlt, dann kann es sein, dass der Wechsel zu den Gehaltskonditionen (nicht den prozentualen Erhöhungen) von Transdev eine Nullrunde für die Beschäftigten der DB bedeuten.
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[Re]: Meines Wissens nach sind die Löhne bei der DB höher, folglich kann man die Angebote nicht komplett vergleichen.
Die Frage wäre natürlich ob die DB bereit wäre exakt die (neuen) Gehaltskonditionen von Transdev zu bieten? Ich denke mal schon, aber ob die Gewerkschaften das auch wollen?
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[Re]: Es ist die Aufgabe der Opposition Oppositionsarbeit zu leisten - das Hinterfragen von angreifbaren Regierungsentscheidungen ist hier mit die Kernaufgabe. Und seien wir ehrlich: Wenn die Union an der Regierung gewesen wäre und COVID-Gelder für eigene Programme umgewidmet hätte, dann wäre da genauso der Teufel los gewesen. Und das mit Recht.
Und die Annahme, hier würde gegen Klimaschutz geklagt ist bereits die Übernahme der Regierungsinterpretation. Hier wird gegen die Umwidmung der Gelder geklagt, bei einem Erfolg der Klage wird das Geld nicht im Klimaschutz fehlen, sondern bei der Haushaltsposition bei der die Regierung einen Einschnitt beschließt.
Wenn dies der Klimaschutz ist, dann nur, weil der Klimaschutz der Teil des Haushalts ist, bei dem die Regierung am ehesten Abstriche zu machen bereit ist.
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[Re]: Ja, allerdings sollte - ähnlich wie beim Öffentlichen Rundfunk - jedem Bürger das gleiche Paket geboten werden. Also bitte keine 5-Minuten-Taktung in Berlin und ne 30-Minuten-Taktung auf den Dörfern.
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[Re]: Sie meinen wenn der COVID-Fond für das Militär umgewidmet wird, weil Militärausgaben die Rüstungswirtschaft stärken, damit bei der Bewältigung der COVID-Krise helfen und damit auf-gar-keinen-Fall-zweckentfremdet sind?
Ich denke schon, viel einfacher kann Oppositionsarbeit kaum sein.
Das Argument "Fördert die Wirtschaft, ist also eine Covid-Maßnahme" trifft auf quasi jede Ausgabe zu. Wenn sich Scholz von den 60 Mrd einen mittelschweren Palast bauen würde, dann würde das auch die Wirtschaft fördern.
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[Re]: Das ist tatsächlich ein relevanter Punkt. In Erhebungen* von Partnerbörsen war sogenanntes "Downdating" bei Frauen die Ausnahme. Der Facharzt der die Krankenschwester heiratet ist normal, heiratet die Fachärztin den Krankenpfleger wird gefragt wie das denn zustande gekommen ist. Die Konsequenz davon: Hochqualifizierte Frauen finden überproportional häufig keine (akzeptablen) Partner, da ihre männlichen Äquivalente über das gesamte Bildungsspektrum daten. Umgekehrt hat beruflicher Erfolg für Männer einen höheren Stellenwert, da er viel direkter das Privatleben beeinflusst.
Und auch den von Ihnen genannten Aspekt kann ich (nicht-repräsentativ) beobachten, wobei hier gesagt sei: Auch Männer sind nicht unbedingt besonders helle bei der Partnerwahl, bei uns werden Äußerlichkeiten unangemessen stark gewichtet. Das ist gesellschaftspolitisch vielleicht nicht ganz so unglücklich wie die Bevorzugung "harter Kerle" durch die Frauen, aber es trägt in nicht unerheblichen Maße dazu bei unter Frauen unrealistische und ungesunde Schönheitsideale zu fördern - auch das muss angegangen werden.
Und ein Disclaimer zum Schluss: Hier geht es darum, dass sich auch Frauen in dieser Hinsicht nicht hilfreich verhalten, es geht NICHT darum dass Frauen an dem Problem Schuld sind. Schuld an Frauenhass sind nicht die Frauen. Es sind auch nicht "die Männer", sondern die Männer, die Frauenhass pflegen und ausleben. Und wer daneben steht und drüber wegschaut - egal ob es die Partnerin ist oder der Kumpel - trägt dazu bei das Problem zu erhalten. Hier im Privatleben konsequenter Grenzen (und Konsequenzen) zu ziehen ist mMn maßgeblich für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel.
*Warnung: Die Erhebung ist eine Weile her. Mag sein, dass das inzwischen nachgelassen hat - mir fehlen aktuelle Daten
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[Re]: Im Artikel steht nicht dass die Ärmsten zahlen - und ich bin mir sicher, dass die Ärmsten nur einen relativ kleinen Teil zahlen werden - aber auch das belastet halt.
Weniger Wohlstand ist immer als Preis für den Umbau kommuniziert worden. Das klang damals vernünftig: Ein bisschen Wohlstand aufgeben um das Ganze zu retten. Und dieser Gedankengang ist heute nicht unvernünftiger als damals. Aber heute haben wir halt kein vages, undefiniertes "bisschen Wohlstand", sondern ziemlich konkrete Ideen worauf wir verzichten.
Und wenn es konkret wird, dann ist das Mobiltelefon irgendwie doch wichtiger als "unseren Beitrag zu leisten"
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[Re]: Sie haben völlig recht, ich habe mich vielleicht etwas zu tief in das Thema reingedacht und hielt den Gedanken für erwähnenswert.
Der Themenkomplex ist hochgradig spannend und bei vielen Ansätzen gibt es gute Für- und Wider-Positionen
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Wenn die Menschen wüssten wie viele Gene (und auch Atome!) in ihrer Nahrung sind würde ihnen der Appetit gründlich vergehen
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[Re]: Schonmal darüber nachgedacht dass diese Steigerung absehbar und geplant war? Wir verabschieden uns von der industriellen Landwirtschaft und schaffen immer neue Auflagen um Tiere und Umwelt zu schützen - das gibt es nicht zum Nulltarif. Teure(re) Lebensmittel waren stets Teil des Plans
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[Re]: Warum um alles in der Welt wollen Sie EU-Bürgerin bleiben? Die EU ist nicht nur rechts von unserer Regierung, die EU ist rechts von Seehofer
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"Deutschland, einig Arschloch-Land. Das zu akzeptieren, scheint vielen immer noch schwerzufallen."
Billige Provokation. Ihr lasst gewaltig nach, bald seid ihr nur noch die linke Bild-Kopie.
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Das Anliegen Gefängnisarbeit vernünftig zu entlohnen kann man durchaus diskutieren, aber dann sollte man gleichzeitig die Entschädigungszahlungen auf ein realistisches Niveau anheben. Die Entschädigungen sind gerade bei lebenslangen Folgeschäden ein wirklich schlechter Witz.
Von daher wäre ich in der Sache zwar durchaus bei Herrn Peter R, gerade bei Gewaltverbrechern sollte von dem zusätzlichen Geld in vielen Fällen eher gar nichts ankommen. Richtig wären keine Linke-Tasche-rechte-Tasche-Spielereien des Staates, sondern eine angemessene Entschädigung der Opfer.
Und wo wir gerade dabei sind könnte man auch die Entschädigungsleistungen bei Justizirrtümern ansehen, die Kleckerbeträge die dort gezahlt werden sind - gerade bei langen Haftstrafen - ein wirklich schlechter Witz und durchaus geeignet Menschen mit dem Rechtsstaat brechen zu lassen
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[Re]: Die CDU ist rechts, "rechts" ist die eine Hälfte des politischen Spektrums.
Rot-Grün kooperiert nicht nur mit Rechten, sie haben sie mit in die Regierung geholt.
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Wer glaubt dass wir den Klimaschutz ohne Abstriche bei allen Teilen der Gesellschaft hinbekommen, der belügt entweder sich oder andere. Natürlich werden auch die Ärmsten in unserer Gesellschaft die Lebensstandards zurückfahren müssen.
Das Wohlstandsniveau der 70er wurden als Ziel angegeben und für erträglich befunden (wobei die Frage nach der Alternative berechtigt sei: "Nee, dann lieber doch weiter wie bisher"=) - wir wissen ziemlich genau wie es den Menschen damals ging und um dahin zu kommen muss jeder auf Dinge verzichten die wir bisher für unverzichtbar gehalten haben.
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[Re]: Sie nennen das Unmenschlichkeit, die Regierung "feministische Außenpolitik".
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[Re]: Gender ist aber keine biologische, sondern soziale Einstufung. In der Biologie wird anders eingestuft und demzufolge kann dort auch eine Transfrau ein biologischer Mann sein.
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[Re]: Natürlich haben Sie Recht. Ich für meinen Teil lasse die "Studie" mal so stehen und vergleiche sie mit seriösen Statistiken die ähnliche Erhebungen über alle Männer in Deutschland machen. Und wenn ich feststelle, dass in dieser "Studie" (Männer bis 35) die Werte für Rassismus, Gewalt gegen Frauen und Homophobie signifikant höher sind als in der Studie über Männer aller Altersklassen, dann bleiben zwei mögliche Schlüsse:
1.) Die "Studie" ist irgendwie doch richtig und die junge Generation hat - gemessen an den Boomern, Generation X und Y - einen riesigen Backlash in Fragen der Toleranz und der Menschenwürde hingelegt.
2.) Die "Studie" ist unfug und Plan International hat entweder keine Ahnung von wissenschaftlicher Arbeit oder hat entschieden diese "Studie" trotzdem zu veröffentlichen um Aufmerksamkeit zu generieren. Habe ich die Wahl zwischen ersterer (Inkompetenz) und letzterer (Hetze) Erklärung zwingt mich Hanlons Rasiermesser zur Annahme von Inkompetenz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Plan International hat keinen Plan. Nicht mal ein bißchen.
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[Re]: Jeder der das aktive Wahlrecht besitzt ist ein "potentieller AfD-Wähler". Die Fraktion der Linkspartei hat 39 "potentielle AfD-Wähler" in den Bundestag gesetzt.
Ansonsten sollte man die Antifa als Gruppe und die Menge der Antifaschisten nicht gleichsetzen. Ich bin nach Definition des Wortes Antifaschist, aber ich halte nicht besonders viel von der Antifa als Gruppe. Mag daran liegen dass "kämpft gegen etwas schlechtes" bei Weitem nicht ausreicht um daraus "finde ich sympathisch/hilfreich/wünschenswert" abzuleiten. Der Zweck heiligt halt nicht die Mittel.
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[Re]: Ist das nicht erst der Anfang? Grüner Degrowth ist das Stichwort. Im Moment ist alles noch halbwegs entspannt weil man den Leuten erklärt dass "die da oben" einsparen müssen. Inzwischen heißt es auch dass der Mittelstand zurückstecken muss...
Über kurz oder lang senken wir den Lebensstandard und das wird sich dann auch bei den Armen niederschlagen. Experten haben die 70er als grobe Orientierung ins Spiel gebracht - Es ist nicht zu aufwendig festzustellen was in den 70ern für die Menschen erschwinglich war und was nicht. Ich bin gespannt wie gut das läuft, wenn bereits jetzt mit sozialem Unfrieden gedroht wird...
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[Re]: Ich denke My Sharona möchte darauf hinaus, dass man die Vermieter nicht braucht, nur ihre Wohnungen...
Ich denke das ist die gleiche Logik mit der manche Politiker feststellen, dass man die Bürger gar nicht braucht, nur deren Stimmen
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[Re]: Ok, schauen wir uns doch mal das Synonym der AfD an:
Die AfD erklärt, dass wenn es mit den Geflüchteten nicht bald gut ist, es gut sein kann dass sich besorgte Bürger finden die das Thema mit Fackeln und Heugabeln basisdemokratisch selbst in die Hand nehmen
Es gibt genau eine Stimme die daraufhin erklären würde, dass dies keineswegs eine Drohung, sondern eine gut gemeinte Warnung ist - die der AfD. Alle anderen (inklusive Ihnen und mir) würden darin eine unverholene Drohung sehen. Und ich denke völlig zu recht.
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Komisch dass "Redet doch einfach miteinander" als alleinige Lösung nur dann herhalten muss, wenn es politisch passt. Reden könnte so viele Probleme lösen.
Nehmen wir mal die Flüchtlingsproblematik: Wir brauchen keinen neuen Wohnraum für Geflüchtete, keine Betreuung oder Versorgung, das ist alles eine reine Geldverschwendung bei der Symptome bekämpft.
Redet doch einfach mit den Herkunftsländern. Überzeugt sie Menschenrechte zu wahren und niemand muss mehr fliehen.
Wer stattdessen Flüchtlinge aufnimmt verschwendet Ressourcen und nimmt inkauf dass Tausende auf der Flucht ums Leben kommen - nur um sich als Samariter aufzuspielen.
Klingt das zynisch? Was glauben Sie wie sich Menschen aus der Ukraine fühlen, wenn wöchentlich irgendjemand "Schickt keine Hilfe, redet miteinander" raushaut. Frieden und Gespräche hätte Putin zu jedem Zeitpunkt haben können - nur halt nicht zu seinen Bedingungen.
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[Re]: Wenn jemand aufrichtig glaubt, dass die AfD am besten geeignet ist um Regierungsverantwortung zu übernehmen, dann habe ich sicherlich eine schlechte Meinung über die Urteilskraft dieser Person - ich werde ihr aber nicht vorwerfen die Demokratie zu missbrauchen. So fehlgeleitet sie mMn auch ist, sie macht genau das was von ihr erwartet wird: gemäß ihrer Präferenzen abstimmen.
Jemand der Protest wählt, also eine Partei die diese Person vielleicht sogar als denkbar ungeeignet empfindet und aus exakt diesem Grund wählt, die missbraucht die Demokratie um Leuten vermeintliche Denkzettel zu verpassen. Solche Leute stellen für mich die Demokratie infrage, denn sie bewirken dass Mehrheiten entstehen, die keine Mehrheiten unter den Wählern haben. Die Demokratie ist ein hart erkämpftes Gut, sie so geringschätzig zu behandeln weckt Abscheu in mir.
Wer nicht wählt, verzichtet bewusst auf das Recht mitzuentscheiden. Ich verstehe zwar nicht warum diese Leute das tun, aber solange sie sich bewusst sind, dass sie ihr Stimmrecht auf alle anderen Wähler aufteilen und ihnen damit freie Hand lassen muss ich das akzeptieren. So wie die Nichtwähler es akzeptieren müssen, dass sie jedes Wahlergebnis defacto mitgetragen haben
Dieser Unfug dass Wahlen nichts ändern würden ist halt eine billige Methode um aufzufallen und anzuecken. Wer solche Sprüche ernst nimmt, der ist selbst Schuld. Wobei ich das Zitat seit dem Brexit irgendwie gar nicht mehr höre. Vielleicht ist der Spruch nach den Geschehnissen auf der Insel selbst Provokateuren zu peinlich - keine Ahnung :-)
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[Re]: Der RAF-Vergleich wurde von Tadzio Müller, also aus dem eigenen Spektrum, ins Gespräch gebracht falls die Politik nicht auf Forderungen eingeht. Das war natürlich unsagbar dämlich, aber wenn Klimaaktivisten mit einer RAF drohen, dann kann man niemanden einen Vorwurf machen diese Drohung aufzugreifen.
Es hätte einer knallharten Distanzierung gebraucht um den Begriff im Keim zu ersticken, aber die ist nicht (ausreichend) erfolgt.
Wenn der Vorsitzende des Unternehmerverbands vor "organisierter Steuerhinterziehung in noch nie dagewesenem Maße" gedroht hätte, falls die Regierung nicht endlich der Forderung nach Steuererleichterungen nachkommen würde, dann hätten wir es ihnen auch nie verziehen und bei jeder Gelegenheit auf's Brot geschmiert
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[Re]: "Schlimmer kann es nicht kommen"?
Halten wir erst einmal fest: Der Geschichtsunterricht scheint vor Ort eher so gar nicht stattzufinden. Erdkunde auch nicht.
Erinnert mich an die Leute die für den Brexit abgestimmt haben "um es denen da oben zu zeigen" und davon überzeugt waren "dass der eh nicht kommt".
Ich habe kein Verständnis für Menschen die die Wahlen als Toilettenwandschmiererei missbauchen, wahre Anti-Demokraten
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"Dort, wo die CDU die Botschaften der AfD übernimmt, erstarken am Ende die Rechten."
Den Schluss halte ich nicht für zulässig, schauen wir doch mal die Stimmverteilung an:
AfD: 46,7
CDU: 35,7
SPD: 13,3
Grüne: 4,4
(inkl. Rundungsdifferenzen)
Ich denke wir können uns über alle politischen Lager hinweg auf den Konsens einigen, dass SPD und insbesondere die Grünen deutlich unter dem Bundestrend laufen. Wie kann das daran liegen, dass die CDU tatsächlich oder vermeintlich AfD-Positionen übernimmt? Welche Grünen-Wähler denken sich "Mensch, die von der CDU klingen aber ganzschön rechts, da wähle ich lieber AfD als Grüne. Oder gehe gar nicht erst hin".
Das Wahlergebnis ist ein Problem, aber wer das zum Anlass nimmt einen Rechtsruck der Union zu thematisieren, der instrumentalisiert die Situation, denn die eigentliche Frage ist: Warum ist das linke Parteienspektrum so unglaublich schwach aufgestellt?
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Es gibt keine Mandate zweiter Klasse, ob Liste oder Direkt: Das Mandat ist frei. Wagenknecht war 21 gut genug um mit ihren Positionen auf der Vorschlagsliste zu landen und ich sehe keine besondere Richtungsänderung in ihrer (gesellschaftspolitischen) Positionierung: Sie war damals populistisch mit Abgrenzungsproblemen zu AfD-Positionen und ist das heute auch noch.
Und da kommen wir zum springenden Punkt: Der einzige Punkt der sich geändert hat ist die Loyalität zur Linkspartei und genau dieser Punkt ist nicht zulässig um irgendeine moralische (eine tatsächliche gibt es schlichtweg nicht) Verpflichtung zur Rückgabe des Mandats zu konstruieren. Hätte Wagenknecht Neoliberalismus, die Einrichtung eines Kalifats und die Abschaffung der KiTas gepredigt, dann hätte man ihr guten Gewissens den moralischen Verrat am Wähler vorwerfen können: Für welche Positionen man Wagenknecht auch immer gewählt hat - dafür sicherlich nicht. Aber das einzige das sich bei der Dame ändert ist die Loyalität zur aufstellenden Partei. Wagenknecht liefert immer noch was sie versprochen hat, macht die gruselige Politik die man von ihr erwarten durfte und fällt durch die erwartbaren Ausfälle auf. Es ist schwer einen Reklamationsgrund ausschließlich darauf zu begründen, dass auf dem Unfug nicht mehr das Label "Die Linke" klebt.
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Wurde nicht gerade in einem anderen Artikel (mMn berechtigt) positiv festgehalten dass die Kirche der AfD keine Bühne bietet? Ich finde es völlig berechtigt der AfD in ihrem derzeitigen ideologischen Amoklauf keine Bühne zu bieten, aber das Thema "freie Diskussion und offene Auseinandersetzung" ist damit schon tot, völlig egal ob man die Ausstellung dazu holt oder nicht.
Es liegt nahe dass der Verweis auf die vergangene Offenheit der Kirche nicht ein beschwören alter Ideale ist, sondern nur ein argumentatives Brecheisen, das man genau dann hervorholt wenn man es braucht.
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"Welche Vorwürfe sich erhärten und was davon strafrechtlich relevant ist, haben Staatsanwaltschaften und Gerichte zu klären. Doch als Gesellschaft sind wir es den mutmaßlich Betroffenen schuldig, verantwortungsvoll mit ihren Vorwürfen umzugehen."
Die Klärung des Sachverhalts durch Gerichte und die Staatsanwaltschaft IST ein verantwortungsvoller Umgang mit den Vorwürfen.
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[Re]: Hm, bei rund 2,5 Mio Stimmen für die CSU und nur gut 100.000 Landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern (über alle Konfessionen hinweg) würde ich diese Aussage mal ganz stark in den Bereich der Legenden einordnen ;-)
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[Re]: Nebeneinkünfte und Nebentätigkeiten sind zwei verschiedene Dinge, erstere lassen sich auch ohne letztere erzielen, z.B. indem der Politiker sich aus dem eigenen Betrieb zurückzieht und einen Geschäftsführer einstellt.
Darüber hinaus glaube ich nicht dass man jemanden verpflichten kann mehr als die gesetzlich zulässige Arbeitszeit in ein Abgeordnetenamt zu investieren und Normalbürgern wird ebenfalls zugestanden im gewissen Rahmen Nebentätigkeiten auszuüben. Die Zeitfrage sollte also kein Problem sein
Zumal die Ansage "per Definition keine Zeit übrig haben, egal wofür" grundsätzlich problematisch ist. Würde das nicht Eltern (evtl gar Alleinerziehende) mandatsuntauglich machen? Und falls nicht, müssen dann Kinderlose bei gleicher Vergütung mehr Zeit in ihr Amt investieren?
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[Re]: Warum sollte das Parlament ein Spiegelbild der Gesellschaft sein? Wer hat das festgelegt?
Ich für meinen Teil möchte dort Leute sitzen haben die klüger/kompetenter als ich sind. Und fragen Sie mal Akademiker in Ihrem Bekanntenkreis ob sie der Meinung sind dass ein Akademiker der AfD ihre Interessen vertritt.
Oder Fragen Sie Frauen ob sie dankbar sind, dass Frau Weidel und Frau von Storch den Frauenanteil im Bundestag erhöhen.
Demokratie funktioniert wenn die Vertreter nach guten Lösungen suchen und das ist mMn bei unseren Abgeordneten überwiegend der Fall. Natürlich hat jeder eine eigene Meinung wie diese "gute Lösung" aussehen soll und deshalb wird halt gestritten. Am Ende geht es aber um politische Überzeugungen und der grüne Juraprofessor wird in 99% mit der grünen Aktivistin auf einer Linie liegen, und nicht mit der AfD-Richterin
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[Re]: Herr Behrs Argument ist berechtigt. Wenn jemand mit seinem Betrieb 2mio Umsatz im Jahr macht, dann haben wir zwar im Falle der Getreidemühlen von Herrn Engelhard eine sehr genaue Vorstellung wessen Brot er isst (nämlich sein eigenes), aber wir haben keine Ahnung wieviel am Ende bei ihm ankommt.
Es kann gut sein, dass Platz Nr. 27 am Ende mehr hat. Und wenn Nummer 27 sein Geld ausschließlich durch monatliche Vorträge bei Veranstaltungen von Volkswagen erhält, dann muss man fragen welche Aussagekraft die Liste hat.
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Tja, was macht der flüchtlingsfreundliche Pro-Europäer, wenn sich Europa gegen Flüchtlinge stellt? Und macht dieser neue Kurs aus der AfD eine Pro-europäische Partei?
Nationale Alleingänge werden immer dann gefordert, wenn einem Europa nicht passt und dann verdammt, wenn die europäische Position zufällig mit der eigenen übereinstimmt. Der Wunsch einen Weg gemeinsam zu gehen ist dem eigentlich durchgehend untergeordnet. Trotz dieser ernüchternden Erkenntnis sollte man nicht vergessen dass die EU an vielen kleinen Stellschrauben unglaubliches leistet. Wir waren vor nicht allzu langer Zeit von Feinden und Erbfeinden umgeben. Heute sind wir eher wie Nachbarn in einem Schrebergarten und regen uns darüber auf wenn Frankreich den Rasenmäher nicht zurück gibt oder Ungarn komisches Zeug redet. Und das ist - bei allem berechtigten Ärger über den Rasenmäher - ein Zustand der fast zu schön ist um wahr zu sein. Zumindest wenn man sich die Alternative vor Augen führt.
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[Re]: Warum können die Jüngeren ihren Lebensstil nicht umstellen?
Was hindert die Jüngeren (zu denen ich mich irritierenderweise auch zählen muss, da ich in die definierte Altersklasse des Autors falle) auf dem Level zu leben auf dem die Boomer ihre Jugend verbracht haben? Die Zustände 1978 ("war damals auch nicht schlecht") werden als Ziel des grünen Degrowth beworben, aber warum geht dann niemand diesen Schritt und verzichtet auf Smartphone, Internet und Netflix?
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[Re]: Ich bitte um Entschuldigung, da hat sich ein Fehler eingeschlichen
"die Botschaft ist NICHT selten alles andere als faschistisch."
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[Re]: "Es ist sehr schwer vorstellbar, dass Rammstein ganz beiläufig eine Zeile wie "Through the Nazi lines - Primo Victoria!" in einen Song einbauen würden."
Das stimmt sicherlich, liegt aber eher daran dass das von Sabaton zelebrierte "Feiern von Helden" nicht Teil des Rammstein-Stils ist. Rammstein ist "dreckiger", Heldentum passt da nicht rein.
Mir liegt Sabaton mehr als Rammstein, aber wenn ich mir Rammsteins Werke so ansehe, dann finde ich vor allem Provokation. Häufig derbe, manchmal auch erstaunlich subtil. Eine Härte wird vermittelt, der Stil weckt Assoziationen mit als faschistisch empfundenen Stilmitteln, die Botschaft ist selten alles andere als faschistisch.
Würden beide Gruppen aus Deutschland stammen, dann wäre Sabaton wohl deutlich stärker in der Kritik, weniger aufgrund der schlechten Abgrenzung zum Faschismus, sondern wegen der allgemeinen Kriegsverherrlichung (ob tatsächlich oder empfunden sei dahingestellt)
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[Re]: Ich bitte um Entschuldigung, da hat sich ein Fehler eingeschlichen
"die Botschaft ist NICHT selten alles andere als faschistisch."
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Wenn jemand schöne Erinnerungen an die DDR hat, dann sind da schöne Erinnerungen. Ich bin nicht in der Position diese infrage zu stellen - wie sollte ich auch?
Genausowenig kann ich aber auch die Unterdrückung in der DDR infrage stellen - Da wurde staatlich verordnet auf Menschen geschossen die einfach nur weg wollten. Was gibt es da zu diskutieren?
Beides ist wahr: Manche Menschen haben schöne Erinnerungen an die DDR-Zeit und die DDR war ein fürchterlicher Staat. Das macht Menschen mit schönen Erinnerungen an die DDR-Zeit nicht zu fürchterlichen Menschen und das sollte sich jeder Wessi in Erinnerung rufen. Und im Grunde jeder Ossi auch, denn die DDR als fürchterlichen Staat zu bezeichnen ist kein Angriff auf Menschen die schöne Erinnerungen an die damalige Zeit haben.
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Wenn man ohne gültiges Urteil Schuldzuweisungen formulieren darf, warum darf man dann nicht auch der beschuldigenden Person nidere Motive unterstellen? Ohne Urteil ist "x hat y vergewaltigt" eine genauso legitime Behauptung wie "y beschuldigt x nur um sich wichtig zu machen"
Ich für meinen Teil halte beide Behauptungen für unangemessen sofern keine hinreichenden Kenntnisse vorliegen - als Zuschauer behaupte ich nicht einen Sachverhalt mit lediglich meinem Bauchgefühl als Quelle. Wenn man das aber ausklammert und sich das Recht rausnimmt trotzdem Urteile zu fällen, dann bewegen wir uns in einem schmutzigen Bereich des Diskurses in dem das Rufen nach Mäßigung eher selbstironisch anmutet
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[Re]: Kampf oder Passivität sind die einzigen Optionen die Sie kennen?
Und dann am Besten wundern, dass das Hufeisenschema in Mode gerät - genau mein Humor
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13 Mio Sachschaden, das wurde sicherlich gründlich durchdacht:
- Die eine Hälfte des politischen Spektrums kann darauf zeigen und "den Stopp der Appeasementpolitik gegenüber Linksextremisten" fordern
zum Beitrag- Die Schäden müssen repariert werden, das bedeutet Aufträge für die Wirtschaft.
- Die 13 Mio (vermutlich mehr) müssen irgendwie aufgebracht werden. Wer glaubt dass das Geld bei Justiz/Polizei/Wirtschaftsförderung/... eingespart wird möge bitte die Hand heben.
Questor
[Re]: Die Hufeisentheorie besagt nicht dass links genauso schlimm wie rechts ist. Sie besagt, dass Extremisten sich in bestimmten Merkmalen ähnlicher sind als der "Mitte".
Beispiele dafür sind ein klares Freund-Feind-Denken, Dogmatismus und die Selbstwahrnehmung sich im Kampf zu befinden.
Wer einwendet dass Linksextremisten nicht wie Rechtsextremisten sind, weil sich die Gewalt ersterer primär gegen Sachen und die letztere primär gegen Menschen richtet hat (für den gegenwärtigen Zustand) absolut recht. Damit wird aber nicht die Hufeisentheorie angegriffen sondern bestätigt, da beide Seiten in ihrer Gewaltbereitschaft beim Durchsetzen ihrer Ziele eine größere Nähe untereinander als zur "Mitte" haben.
Das Hufeisenschema ist (ähnlich wie insgesamt die links-rechts-Einordnung) ein Versuch komplexe vieldimensionale Strömungen auf wenige Dimensionen zu verdichten. Das funktioniert (ebenso wie das links-rechts-Schema) immer nur zu einem gewissen Punkt.
Auch wenn ich dem Hufeisenschema eine Berechtigung zugestehe verstehe ich natürlich warum es nicht besonders populär ist: Wenn man die Aussagekraft überstrapaziert kommt man zu blöden Schlüssen, frei nach "sind genauso schlimm"/"sind ganz dicht beieinander"/... aber dieser Unfug ist nicht dem Schema, sondern der Transferleistung der Interpretierenden zuzuschreiben
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[Re]: Das war auch mein erster Gedanke. Und das ist der Punkt: Diesen Einwand formulieren 9 von 10 Leuten, das Thema ist bekannt, die Position belegt. Ich kann ihm in nicht besonders vielen Positionen zustimmen, aber ich denke der Fokus des Interviews liegt darauf sich die Geschichte eines Menschen mit einer großen Lebenserfahrung anzuhören. Am Ende ist das besser als sich direkt an den ersten Inkonsistenzen aufzuhängen und zu versuchen ihn auf die letzten Jahre nochmal auf die richtige Spur zu bringen.
Ich finde die Entscheidung richtig ihm die freie Bühne für einen Rückblick zu geben und finde es spannend eine Perspektive aus einer anderen Zeit zu hören
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[Re]: Sind es alles militante Neonazis? War nicht mindesten Tobias N. nur wegen der falschen Kleidung Ziel eines Angriffs?
(ernst gemeinte Frage, ich habe da keinen extremistischen Hintergrund gefunden)
Ansonsten erlaubt "Militanz" nicht automatisch die Schlussfolgerung dass die Leute bedenkenlos töten würden. Ich nehme an dass Lina E (zumindest in ihrem eigenen Fall) diese Unterscheidung sehr wichtig wäre
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[Re]: Dieser Einwand kommt überraschend spät, schließlich war der Höhepunkt dieser Tendenz bereits 2017 erreicht als Trump die Wahlen gewonnen hat - dagegen ist doch das bisschen Rumgeätze gegen Erdogan ein Witz.
Stellen Sie sich vor in irgendeiner Stadt hätten 65% für die AfD gestimmt, die mediale Resonanz wäre um ein vielfaches größer.
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[Re]: Das ist schwere Kost?
"Die EU ist Schuld, die Kurden sind Schuld, die Flüchtlinge sind Schuld, die Liberalen sind Schuld, das Internet ist Schuld.... Der Feind ist da draußen und echte Türken müssen zusammenhalten und Stärke zeigen"
Das Drehbuch ist uralt und nicht besonders originell
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[Re]: Nicht wirklich. Der Richter mag politisch mit dem Angeklagten sympathisieren, aber er lehnt die Methoden ab. In der Verhandlung spielt die Politik keine Rolle, nur die Methode.
Einen Rabatt zu geben, weil es jemanden getroffen hat den der Richter nicht leiden kann ist vieles, aber kein "guter Wille"
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Kunstfreiheit gilt bekanntermaßen nur wenn uns die Kunst passt, anderenfalls ist sie - links wie rechts - ein Symptom des Sittenverfalls.
Und wenn "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" im Radio läuft singen wir den Refrain mit.
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Ich mag keine Zoos, aber das ist ein Bauchgefühl und nicht sachlich begründet.
Die Positionen von Herrn Encke sind für mich aber nachvollziehbar und präsentieren einen pragmatischen Blick auf das Thema - das gefällt mir. Häufiger in den Zoo gehen werde ich deshalb aber sehr wahrscheinlich nicht.
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Der Umzug aufs Land ist mit dem Flanieren in Berlin vereinbar, wenn die Menschenwürde dran hängt ist das Pendeln ein geringer Preis.
Falls das der Menschenwürde widerspricht und die Regierung Lösungen schafft bin ich gespannt wieviele Bürger das deutschlandweit in Anspruch nehmen werden. Und bin natürlich gespannt ob man einfach winzige Wohnungen schafft oder aber alles zubaut um dem Bedarf zu decken.
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[Re]: Vielleicht bräuchten wir eine gelenkte Demokratie...
Spaß beiseite. Das Problem ist tatsächlich eine Grundproblematik der Demokratie: Wie gehen wir mit Themen um die zu Komplex für große Teile der Bevölkerung sind?
Und der Klimaschutz ist ein solches Thema. Ich für meinen Teil verstehe das Thema nicht. Ich weiß nicht wie sich das System durch einzelne Einflüsse verändert, ich weiß nicht in welchem Maße unterschiedliche Maßnahmen greifen würden und an welchen Punkten sogenannte Points of no return überschritten werden (oder ob es solche überhaupt gibt). Ich bin damit Teil der >99,9% der Bürger denen es so geht (ja, auch bei der LG haben die meisten nur eine sehr grobe Idee von den Mechanismen) und deshalb höre ich mir an was die Experten (bzw Menschen die ich dafür halte) sagen und bilde mir dann eine Meinung aus dem was mir plausibel erscheint.
Und das machen fast alle so, manche gehen aufgrund dieser Überlegungen in den Protest, manche leben bewusster, manche erklären dass das alles Unfug ist und wehren sich gegen die Maßnahmen.
Was dagegen hilft? Vielleicht das Vertrauen in Naturwissenschaften stärken? Esoterik als Alternative zur Wissenschaft/Schulmedizin ist schon eine ganze Weile salonfähig
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[Re]: Ich denke nicht dass die LG da naiv rangegangen ist. Das Ziel war Medienpräsenz und die bekommt man über Grenzüberschreitungen und Einflussnahme auf möglichst viele Leute.
Das was hier passiert war absehbar und wurde inkauf genommen. Ob man zu weit gegangen ist, oder ob es die gewonnene Aufmerksamkeit am Ende wert war muss die Zeit zeigen.
Und bevor das jetzt aufkommt: Die LG gerät nicht wegen ihres Engagements für das Klima ins Visier der Staatsanwaltschaft. Wenn das irgendjemand glauben würde, dann würden wir nur noch heimlich Müll trennen. Die LG gerät wegen ihrer Methoden ins Visier. Wenn ich unsere Regionalbahn mit der Forderung nach Weltfrieden blockiere, dann werde ich auch nicht für meinen Pazifismus bestraft, sondern für meine Methoden
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Man muss das auch positiv sehen: Jede Mietwohnung die nicht gebaut wird bedeutet einen Mieter weniger, der unter Luxussanierung, Mietwucher und Gentrifizierung leiden muss.
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[Re]: Wenn Sie die Autofahrer dran bekommen wollen, warum dann auch RWE, Lufthansa & Co? Das ergibt keinen Sinn.
Wenn die Autofahrer Schuld sind, dann trifft die Schuld auch jeden der den Strom der RWE verbraucht und jeden der mit der Lufthansa fliegt - auch wenn das der letzte Flug des Lebens sein soll und man sich anschließend ganz dem Kampf gegen den Klimawandel verschreibt
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[Re]: Ich stimme mit Ihnen überein, die Grenze zur kriminellen Vereinigung ist noch nicht überschritten, aber sie sind dichter dran als mir lieb sein kann.
Die Absicht sich an kriminellen Taten finanziell zu bereichern ist keine Notwendigkeit um als kriminelle Vereinigung zu gelten. Politische und religiöse Extremisten stellen einige der gruseligsten kriminellen Vereinigungen ohne dass hier materielle/finanzielle Motive im Raum stehen
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Wie kann man nur so undankbar sein?
zum BeitragSo viele Wahlen laufen schlecht, von der Bremen bis hin zum Landkreis Oder-Spree. Dabei wissen wir Linken es doch besser. Solange das uns nützt.
Questor
[Re]: Jein. Den Kindern muss in der Grundschule das Lesen vermittelt werden, aber auch sehr viel mehr (und das meiste davon ist wohlgemerkt kein Unsinn). Eine Lehrkraft muss ca 25 Kinder beschäftigen, ihnen Wissen und Methoden vermitteln, sich da 100% auf ein Kind konzentrieren zu können ist eine absolute Ausnahme. Was würden Sie als Lehrer tun, wenn Sie fünf Schüler hätten bei denen es an jeder Grundlage (inklusive der dt. Sprache) fehlt? Und bedenken Sie stets dass Sie die übrigen Kinder nicht vernachlässigen dürfen.
Mein Ältester lernt gerade lesen und hat damit anfangs erstaunlich viele Probleme gehabt. Die Lehrerin ist engagiert, aber sich die Zeit zu nehmen die mein Sohn brauchte um vernünftig Lesen zu lernen kann sie nicht im Untericht abzweigen. Und das ist kein Manko des "kaputtgesparten Bildungssystems", das war schon immer so.
Wir lesen seit Jahresanfang jeden Abend mit ihm und seit zwei Monaten liest er wirklich gut - Aber das war ein langer Weg. Das ist eine Leistung die die Schule nicht erbringen kann und da sind die Eltern gefragt - und da rächt es es sich wenn die Eltern selbst keine Kenntnisse aufgebaut haben. Am Ende des Tages sind Sprachkenntnisse der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und auch wenn man diese Kenntnisse für sich selbst (aus was für Gründen auch immer) für unnötig hält, so erweist man seinen Kindern damit sicher einen Bärendienst
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Wäre der EU-Beitritt damals durchgekommen, dann wäre die EU heute tot oder sich wünschen tot zu sein.
Ein EU-Beitritt würde für mich nur bedeuten bei jeder türkischen Wahl abzuwarten ob die EU diesmal in die Binsen geht... in der EU läuft vielleicht nicht alles prima, aber das ist kein Grund sie an die Wand zu fahren.
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[Re]: War das denn je anders? Ich bin vor über 30 Jahren zur Schule gegangen und meine (nicht-akademiker) Eltern haben mir sehr nachhaltig eingeschärft wie wichtig die schulische Bildung ist. Die Frage ist also ob die Vermittlung von Bildung nicht schon immer ein Teil der elterlichen Erziehungsleistung war?
Ich habe aber auch grundsätzliche Probleme mit dem "andere Eltern vertrauen auf das Schulsystem, was ein großer Fehler ist", denn dann wäre das Problem kurzfristig lösbar: Die Linke müsste einfach nur zu den Menschen gehen und ihnen erklären dass Bildung nicht alleine vom Schulsystem erbracht wird, sondern dass sich die Eltern auch darum bemühen müssen. Die Betroffenen würden aus allen Wolken fallen und innerhalb weniger Jahre wäre das Problem vom Tisch.
Das Problem dabei: Grüße von den Elternabenden, die ich besuche. Dort heißt es "Lesen Sie mit Ihren Kindern" und "Lassen Sie sich von Ihren Kindern erzählen was diese derzeit in der Schule machen" und so weiter. Wenn die anderen Eltern alle auf das Schulsystem vertrauen würden, dann würden die aufmerksam mitschreiben und die Empfehlungen umsetzen. Das wird aber offenbar nicht gemacht. Warum?
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"Am stärksten war der Rückgang mit 57 Prozent bei den Arten, die in Agrarlandschaften leben. Vogelspezies, die vor allem in urbanen Gebieten vorkommen, seien lediglich um 28 Prozent zurückgegangen."
Hier wären absolute Zahlen hilfreich: Wie hoch ist die Dichte in Agrarlandschaften, wie hoch in urbanen Gebieten. Ansonsten würden die urbanen Gebiete davon profitieren schon viel länger die Lebensbedingungen von Vögeln zu bekämpfen und die Agrarlandschaften bekommen den Schwarzen Peter, weil die jetzt nachziehen
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[Re]: Stadtmenschen sind überproportional bereit sich für die Umwelt zu engagieren. Diese Leute zu vergrätzen würde auf lange Sicht viel mehr Schaden anrichten als die paar Tiere in den Stadtparks.
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Ein wunderbares Zeichen geht damit wieder um die Welt: Wir stehen zur Vielfalt*
*Disclaimer: Ausgenommen sind Fälle in denen jemand etwas dagegen haben der a) mächtig, b) reich, c) Turnierveranstalter, d) Sponsor oder e) mir unbekannt ist, der aber ausschaut als würde er mir das übel nehmen. In dem Fall lassen wir euch fallen und relativieren das so gut wir können.
Yeah, Vielfalt!
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[Re]: Jein. Ich bin kein Freund davon Vergehen unter Drogen/Alkoholeinfluss milder zu bestrafen. Das liegt aber darin begründet, dass ich eine Grundverantwortung VOR dem Konsum erwarte.
Unser Justizsystem hingegen geht da etwas freundlicher mit den Menschen um. Wir bestrafen es nicht sich in einen Zustand zu versetzen in dem man dumme Ideen hat. Und sobald man die dumme Idee hat ist man sich häufig dessen nicht bewußt und handelt entsprechend auch nur begrenzt vorsätzlich
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[Re]: Jein, Sie übergehen hier den Vorsatz: Wenn jemand vorsätzlich Menschen totfährt, dann dürfte die Strafe (nach deutschen Maßstäben) drakonisch ausfallen.
Umgekehrt dürfte ein Klimakleber der glaubhaft vermitteln kann dass es sich um ein Versehen gehandelt hat (wie auch immer das passieren kann) ziemlich sicher straffrei davon kommen.
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[Re]: "Gesetz ist Gesetz" mag es auch im Dritten Reich gegeben haben, viel dominanter war dort jedoch paradoxerweise die von Ihnen hier nachdrücklich eingeforderte Gesinnungsjustiz.
Daher: Grundsätzlich sind Vergleiche mit dem Dritten Reich schwierig, in diesem konkreten Fall ist er sogar ganz und gar nicht in Ihrem Interesse, da das 3. Reich sehr negativ zeigt wie Ihr Vorschlag schiefgehen kann
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Wie sähe denn so ein Frieden aus? Israel lässt die Hamas in Ruhe, die Hamas lässt Israel in Ruhe?
Einmal abgesehen davon dass das leicht (ok, extrem) im Widerspruch zur 2017er Positionspapier (Eliminierung Israels) der Hamas steht, kann die Hamas auch tatsächlich den Frieden gewährleisten und sicherstellen dass keine Raketen mehr fliegen? Ein Frieden hat nämlich keinen Mehrwert für Israel wenn die Hamas ihre Raketen an die nächste Terrororganisation weiterreicht, welche dann aus Hamas-kontrolliertem Gebiet die Angriffe fortsetzt.
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"Wer bereit ist, etwas zu leisten, der bekommt auch etwas"
Wer genau verbreitet das? Zunächst einmal dürfte nach diesem Prinzip die Bereitschaft etwas zu leisten nicht bezugsberechtigt machen, sondern die Leistung selbst.
Und weiter muss diese Leistung auch irgendeiner Form der gesellschaftlichen Wertschätzung unterliegen - sprich: Irgendwer muss einen Mehrwert darin sehen und dafür einen Gegenwert erbringen. Wenn ich seit 20 Jahren 16 Stunden täglich Selfies mache und in einer riesigen Videocollage verarbeite ist das eine absurd aufwendige Leistung. Sie berechtigt aber nicht zwangsläufig zu einer angemessenen finanziellen Entlohnung.
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Der Antrag ist ein schöner Gegenbeweis für das Ganze "Als Einzelperson kann man nicht viel bewirken"-Gerede.
Die Linkspartei muss Farbe bekennen, das kann die Partei zerreißen, es kann aber auch die Klare Linie bringen, die bei dem Thema lange vermisst wurde.
Mit Blick auf den aktuellen Zustand ist das Risiko gering
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Die Union soll sich nicht so anstellen, es ist ja nicht so als hätte Graichen sich mit einem Bobby Car für seine Kinder bestechen lassen.
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[Re]: Wahlen sind geheim, damit ist jedweder Interpretation Tür und Tor geöffnet: Grüne haben ihr Wahlergebnis zu 85% Palmer zu verdanken, die Linkspartei wird nur von Putinfans gewählt und die AfD-Wähler malen sich jeden Freitagabend mit Edding einen Schurrbart und marschieren das Wochenende über durch den Schrebergarten.
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[Re]: Weil das "Putins Krieg" ist, nicht der der Russen und man den Oppositionellen unter den Nachtwölfen nicht die Möglichkeit nehmen darf in den Westen zu kommen.
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Es ist immer wieder erschreckend wie wenige Menschen - links wie rechts - eine Ahnung davon haben was Asyl ist.
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[Re]: Ja, das wird alles furchtbar, nicht umsonst beginnen hier die meisten Fluchtbewegungen Europas.
Erzählen sie unbedingt russischen Oppositionellen von den untragbaren Zuständen hier im Lande, deren tiefes Beileid wird ihnen sicher sein.
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Hm, warum lassen Sie sich den von Ihnen erarbeiteten Reichtum von der taz klauen?
Es gibt einen Zwang zur Arbeit. Nicht weil irgendein böser Staat oder das Wirtschaftssystem es fordert, sondern weil Arbeit notwendig ist. Wenn ich essen will muss idR die dafür nötige Nahrung gesät, gepflegt, geerntet, verarbeitet und transportiert werden. Und bei allen anderen Dingen, die wir als Mindestmaß betrachten wird es nicht einfacher. Für das Leben muss gearbeitet werden, für ein gutes Leben muss noch mehr gearbeitet werden.
Wer Arbeit als optional betrachtet erwartet das andere die Arbeit machen.
Wer die Lohnarbeit ablehnt, dem steht die Selbstständigkeit immer offen - die meisten lehnen das allerdings ab. Nicht weil Selbstständige Ausbeuter sind, sondern weil der Status als vermeintlich ausgebeuteter Lohnarbeiter eine Menge Vorteile bietet, auf die man nicht verzichten will. Natürlich lasse ich mir gerne erzählen, dass ich eigentlich noch viiiiel mehr bekommen sollte, aber ich mache mir da nichts vor: Ich bin in der Lohnarbeit weil der Deal für mich ein sehr guter ist.
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[Re]: Natürlich gibt es derartige Traditionen. Der Ausschluss von Frauen hat auch eine sehr lange demokratische Tradition.
Ich für meinen Teil werde sicherlich nicht akzeptieren dass ein geloster Bürgerrat an dem ich selbst nicht beteiligt bin in meinem Namen Entscheidungen trifft.
Und selbst wenn ich drin sitze, erwarte ich sicherlich nicht dass andere mein Votum akzeptieren, denn demokratisch legitimiert ist da mal gar nichts.
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[Re]: Gut, aber jetzt hat man ja sichergestellt dass Hans und Franz jetzt nur noch einen Mittelfinger für die LG übrig hat. Möchte man weiter eskalieren, bis Hans und Franz der LG klar machen dass die Mitglieder der LG sich auch nicht mehr verstecken können?
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"Seit wann ist es die Aufgabe von Protestbewegungen, Mehrheiten zu organisieren?"
Wir leben in einer Demokratie, jeder der etwas ändern will muss Mehrheiten organisieren - Die Politiker sind nicht diejenigen die die Mehrheiten organisieren müssen, sondern sie sind in ihrer Besetzung das Resultat der Mehrheiten.
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[Re]: Es gibt keinen Fraktionszwang. Das Mandat ist frei, die Fraktion ist allerdings durchaus befugt Mitgliedern Ämter zu entziehen oder sie komplett auszuschließen. Was grundsätzlich auch völlig in Ordnung ist, man stelle sich vor jemand plädiert für Todesstrafe und der Abkehr von Erneuerbaren und repräsentiert weiterhin die Grünen. Selbstverständlich braucht eine Fraktion das Recht sagen zu können: "Du darfst deine Meinung vertreten, aber sicherlich nicht in unserem Namen (oder Teil unserer Fraktion)"
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[Re]: Jein, die Unterschiede sind fein: Als Mandatsträgerin ist sie nur ihrem Gewissen verpflichtet. Das heißt aber nicht, dass die Grünen-Fraktion sie in ihren Reihen dulden oder ihr Ämter zugestehen muss.
Die Aussage der Fraktion ist: "So wie sich Frau Block verhält ist sie ungeeignet unsere Fraktion nach außen zu vertreten" - und das ist ein Recht das der Fraktion fraglos zusteht, genauso wie wir als Wähler sagen können "Wenn xy für eine AKW-Laufzeitverlängerung stimmt wählen wir jemand anderen"
Ich habe die Grünen zwar nicht gewählt, aber bevor Sie der Partei die Liebe aufkündigen sollten Sie fairerweise einmal prüfen was es mit der "Wissenschaftlichen Aufarbeitung" auf sich hat die SPD & Grüne statt des PUA angestrebt haben. Ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen dass die Grünen irgendein Interesse haben Aufarbeitung zu behindern
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[Re]: Nach grober Recherche: Die Grünen und die SPD haben sich statt eines Untersuchungsausschusses für eine "wissenschaftliche Aufarbeitung" entschieden. Wo da die technischen Unterschiede sind weiß ich allerdings nicht.
Es wird allerdings darauf hingewiesen dass Block sich "in den letzten Wochen" mehrfach nicht an Absprachen gehalten hat - von daher kann es durchaus sein, dass dieses ziemlich brisante Thema nur der populärste Fall einer grundsätzlich anderen Auseinandersetzung ist.
Meine Einschätzung: Ich traue abseits der AFD eigentlich keiner Fraktion der Hamburger Bürgerschaft einen Wunsch zu die Verbrechen des NSU kleinzureden.
Es könnte um eine inhaltliche Auseinandersetzung über Mandat vs Fraktion gehen. Als Mandatsträgerin unterliegt Frau Block keinen Weisungen, allerdings kann eine Fraktion oder Partei sehr wohl Personen ausschließen, die "querschießen". Die Ungebundenheit einerseits und die Realitäten im Fraktionsalltag andererseits können durchaus ein Spannungsverhältnis erzeugen, dass zu einer solchen Machtprobe führen könnte. Durchaus denkbar dass Frau Block in dieser Frage ausgeschert ist um nach vorangegangenen Streitigkeiten die Fraktion bei einem heiklen Thema in die Bredouille zu bringen: Entweder sie toleriert Blocks individuelle Positionierung oder sie erntet den Shitstorm den wir hier gerade erleben.
Aber das ist alles nur Spekulation, schade dass ich die Hintergründe vermutlich nie erfahren werde
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[Re]: Hier wird doch niemand gegeneinander ausgespielt. Hier hat jemand einen zutiefst verstörenden Brief veröffentlicht und erfährt dafür massiven Widerspruch.
Und in dieser Sache können auch nicht beide Seiten recht haben, da sich die beiden Seiten vehement widersprechen - zumindest in der ersten Runde. Recht geben kann man beiden Seiten nach Abbotts Entschuldigung, aber ganz im Ernst: Selbst wenn das nur eine Rohfassung war, kann man doch ganz klar annehmen dass die Reinfassung inhaltlich die gleiche Schlagrichtung gehabt hätte und nur besser formuliert gewesen wäre. Die Kritik an dem Brief geht aber direkt an den Kern, nicht an einzelne Formulierungen.
Ich persönlich finde die hier genannten Positionen des Briefs verstörend, aber man muss sich vor Augen führen dass es auch nur das ist: Ein verstörender Brief von einer Einzelperson. Frau Abbott hat mit ihrem Schritt in die Politik wichtige Geschichte geschrieben, aber das macht sie nicht zu einer Heiligen und wer dergleichen von ihr erwartet tut ihr unrecht. Die Welt ist voller Grauzonen und Frau Abbott findet sich - wie jeder andere Mensch auch - irgendwo darin wieder: Manche Sachen macht sie prima, andere sind irritierend und nicht hilfreich und manches ist daneben. Dieser Brief fällt in die letzte Kategorie, aber auch wenn er das Ende der politischen Karriere bedeuten kann, so ist er sicherlich ungeeignet um als repräsentativ für ihr Wirken zu stehen.
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[Re]: Das ist der Unterschied zwischen Abgeordnete und Partei/Fraktion. Als Abgeordnete hat Frau Block absolute Freiheit. Als Sprecherin repräsentiert sie die Gruppe und dafür ist in einer idealen Welt jemand am besten geeignet, wenn die Person möglichst den Konsens der Gruppe vertritt.
Wenn jemand für mich spricht und dabei Positionen bezieht, die nicht nur ich nicht teile, sondern auch der Rest der Gruppe nicht, dann ist die Person vielleicht weniger geeignet für mich zu sprechen.
Man muss hier ganz klar zwischen Mandat und Partei differenzieren: Das Mandat ist frei, aber die Partei ist ein Verein der nach eigenem Ermessen entscheidet und da auch jederzeit Leute rauskegeln kann. Das mag im akuellen Fall unverständlich wirken, es wird nachvollziehbarer wenn die Sprecherin als einzige der Fraktion gegen einen Untersuchungsausschuss votiert hätte.
Am Ende des Tages bleibt das Fazit: Hört auf zu glauben dass Parteien Mandate haben - Die haben sie nicht. Parteien sind unterstützende Vereine denen es sehr recht ist dass die Bürger glauben sie würden Abgeordnete stellen.
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Ich denke auch, Interesse an Mitmenschen ist ok, das Interesse zu äußern ist übergriffig. Ist es wirklich wichtig wie der Name geschrieben wird? Im Zweifel trägt man einfach irgendwas ein das so ähnlich klingt.
Umgekehrt gilt das natürlich auch. Wenn jemandem hier etwas fremd vorkommt und Interesse zeigt dann ist es durchaus angemessen diesbezügliche Nachfragen mit einem "googeln Sie es doch" zu beantworten. Ortsunkundige Personen sollen eine Navigstionssoftware nutzen und mich bloß nicht ansprechen.
Es zeugt von der gewaltigen Integrationsleistung in Deutschland, dass wir diese urdeutsche Art so erfolgreich vermitteln konnten. Dieser Artikel macht Mut - Wir schaffen das
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[Re]: Fatal? Das worst-case-Szenario wäre aufs Land zu ziehen wo Wohnraum günstig en masse vorhanden ist. In diesem "worst-case-Szenario" leben eine Menge Leute, über deren Situation aber fast nie berichtet wird.
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[Re]: Ich träume auch manchmal von einem Land in dem Gewalt gegen den politischen Gegner von staatlicher Stelle nicht bekämpft, sondern gefördert und gefordert wurde.
Zum Glück sind diese Albträume selten, es ist ein Segen dass ich diese dunkle Zeit nicht miterleben musste. Auch damals war man der Meinung dass Gewalt gegen Andersdenkende nicht pauschal schlecht sein muss, solange man sich nur die richtigen aussucht.
Bemerkenswert dass Sie offenbar zweifelsfrei von der Urheberschaft Linas überzeugt sind. Was meinen Sie: Hat der Anwalt das noch nicht begriffen oder lügt er?
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[Re]: Tatsächlich? Beamten und angestellten Staatsdienern werden Einkommen aus weiteren Quellen auf das Gehalt angerechnet? Wow, das ist allerdings hart. Ich glaube einer meiner Lehrer hat dann damals buchstäblich für lau gearbeitet... Mindestlohn einführen und dann die eigenen Leute mit 0€/Stunde "bezahlen". Genau mein Humor
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[Re]: Das ist der relevante Punkt: Es wird nicht das Motiv verurteilt, sondern die Tat.
zum BeitragNatürlich weiß das jeder Beteiligte, aber das Publikum bekommt was das Publikum will. Und wenn das Publikum sich wie die Rebellenallianz fühlen will, dann wird das passende Narrativ geliefert - wie unsinnig es auch sein mag
Questor
[Re]: Gibt es irgendeinen Punkt an dem Sie ein politisches oder nachrichtendienstliches Motiv ausschließen würden? Wäre nicht ein Fall der ganz klar keine Merkmale davon aufweist ein fast schon zwingendes Indiz dass da manipuliert wurde, weil man bei hochpolitischen Fällen genau so vorgehen würde?
Das Problem mit dem "das würden die vertuschen, also würde davon nie etwas in der Presse stehen"-Argument ist, dass es auch auf eine Intervention von Aliens, Engeln, KIs und der in der Zeit zurück gereisten Crew der Enterprise zutrifft
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[Re]: Im Falle einer Schuld sehe ich keine Gründe für Solidarität - die Brutalität mit der vorgegangen wurde kann man im Rahmen einer Selbstverteidigung vielleicht rechtfertigen, aber danach wird die Luft extrem dünn.
Die Frage ist natürlich ob diese Schuld als erwiesen angesehen werden kann - da fehlt mir (wie vermutlich allen hier) die nötige Akteneinsicht
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[Re]: Wie soll denn ein echtes diplomatisches Angebot aussehen? Rückzug Russlands aus der gesamten Ukraine, Reparationen und eventuell auch die Auslieferung einiger Kriegsverbrecher dürften notwendig sein damit man sich an einen Tisch setzen und auf Augenhöhe verhandeln kann.
Wenn Russland ab diesem Punkt eine Neutralität der Ukraine erwartet muss seitens Russlands natürlich irgendeine Gegenleistung für die Einschränkung der ukrainischen Außenpolitik erfolgen - die Frage ist wie die aussehen kann. Russische Sicherheitsgarantien können es kaum sein, die hat die Ukraine schon seit ein paar Dekaden und die sind (offenkundig) wertlos
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[Re]: Der besagte Radfahrer ist vor allem eines: Lebensmüde.
"Meldehelden"-Portale haben ein Geschmäckle, wenn die Meldung nicht eine akute Gefahrenlage betrifft.
Wie würden Sie auf ein großflächig beworbenes Portal zur Meldung von Verstößen gegen das Aufenthaltsrechts reagieren?
Zum Fall selbst: Mich betrifft es nicht, es trifft die Cafes, Restaurants und Imbisse... üblicherweise die kleinen. Ich für meinen Teil halte die Aktion für selten blöde, weil sie kontraproduktiv ist. Ein wie auch immer gearteter Anranzer bewirkt wenig, führt aber dazu dass ggf an einem Ort mit viel sozialem Austausch über die "grüne Verbotspolitk und ihre IM-Spitzel" hergezogen wird. Hat das einen Mehrwert?
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Tja, wenn man die Türkei damals in die EU aufgenommen hätte, dann wäre sie (die EU, nicht die Türkei) inzwischen wohl abgewickelt worden.
Bündnisse haben den Nachteil extrem unflexibel zu sein. Dieser Nachteil ist beabsichtigt, denn niemand will das Risiko eingehen plötzlich im Regen zu stehen wenn die Not am größten ist. Aber es bedeutet halt auch dass man einen Soziopathen nicht einfach in die Wüste schicken kann.
War es falsch die Türkei in die Nato aufzunehmen? Hätte man '52 absehen können wohin die Reise geht? Ich denke nicht.
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[Re]: Das Problem der sozialen Probleme von Klimaschutzmaßnahmen ist, dass wir nicht "soziale Verwerfungen jetzt" gegen "drastische soziale Verwerfungen später" tauschen. Den Deal könnte man guten Gewissens eingehen.
Die Gefahr aktueller sozialer Probleme beinhaltet aber die realistische Möglichkeit, dass diese Verwerfungen zu einem Kurswechsel in der Klimapolitik führen, der alle gemachten Fortschritte in die Tonne tritt.
Unkontrollierte "soziale Verwerfungen jetzt" vermeiden dann keine "drastischen sozialen Verwerfungen später", sondern führen zu "richtig drastischen sozialen Verwerfungen später".
Da haben wir ein Kernelement der Demokratie: Die Bürger entscheiden wo die Reise hingeht, nicht der Gesunde Menschenverstand.
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[Re]: Wir kommen auch nicht auf einen grünen Zweig wenn wir immer nur auf andere zeigen. "reich" im globalen Sinne sind nicht nur unsere Reichen, sondern auch die Durchschnittsbürgerinnen und -bürger. Einschränkungen werden wir alle hinnehmen müssen, das zu leugnen und auf die Reicheren zu zeigen ist nichts als die Schönrederei von empfindlichen Einschnitten die kommen müssen.
Das verkauft sich natürlich nicht so gut wie zu erklären dass wir nur die oberen 10% angehen. Aber das ist Bauernfängerei und unangebracht.
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"Wir sind in der Bildenden Kunst alle gewöhnt, kostenlos zu arbeiten, auszustellen, auf Podien zu sitzen."
Das ist das Problem der "Leistungserbringung ohne Nachfrage". Die gleiche Situation kennen die Mitglieder des örtlichen Sportvereins (2x die Woche Training, am Wochenende ein Spiel), die Garagen-Deathmetal-Band des Nachbarsohns und auch der Typ, der Reaction-Videos zu Bundestagsreden macht und dafür angesichts nicht vorhandener Reichweite leider wöchentlich nur mit dem Gegenwert von zwei Briefmarken entschädigt wird.
Alle oben genannten bereichern die Gesellschaft (teils ungefragt) mit ihrem Tun, die Frage ist: Sollten wir ihnen dafür Geld geben und falls ja: wieviel?
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Das Problem ist, dass Journalismus eine ziemlich ambivalente Rolle einnimmt. Ja, wir haben auf der einen Seite mutige Journalistinnen und Journalisten, die eigenständig ermitteln und den einen oder anderen Skandal aufdecken - das sind nicht selten Helden. Aber auf der anderen Seite haben wir die Witwenschüttler von der BILD - das sind auch Journalistinnen und Journalisten. Einerseits haben. Einerseits haben wir die Presse als vierte Gewalt und Kontrollorgan, andererseits lässt sich diese Vierte Macht über sogenannte "Pressekonditionen" von allen Seiten mit Vergünstigungen bedenken, die wir bei jeder anderen Institution klar als "Bestechung" bezeichnen würden.
Das alles sind Widersprüche die ich nicht unproblematisch finde. Wie oft schauen Journalistinnen und Journalisten weg, wenn Fehlverhalten von den eigenen Kollegen kommen? Die Bildzeitung täglich genügend Stoff für Skandale und wenn die Aussagen nicht von der BILD, sondern von der FDP, einem Konzernchef oder einem Kirchenvertreter kommen würden, dann würden wir diese hier in der TAZ sehr sorgfältig zerlegt sehen. Warum nicht bei der BILD?
Wir brauchen eine freie und unabhängige Presse, aber genauso wie die Bürger diese Presse irgendwie angemessen bezahlen sollten, sollten die Journalistinnen und Jounalisten den hohen Ansprüchen auch genügen. Das alles ändert natürlich nichts daran, dass Journalismus seit einer ganzen Weile zu einem Billiggeschäft verkommen ist und das wird der Wichtigkeit der Branche nicht gerecht - völlig unabhängig davon ob die Journalistinnen und Journalisten es tun
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[Re]: Sie nehmen ein Gericht das beinahe vegetarisch ist um daraus abzuleiten dass eine vegane Ernährung als Feldversorgung unproblematisch umzusetzen ist? Das ist argumentativ ein sehr verwegener Schritt. Aber ich finde es sehr progressiv dass die Bundeswehr schon seit Dekaden quasi vegetarisch verköstigt - warum erfahren wir in den Medien nichts davon? Und warum gab es während meiner Bundeswehrzeit eigentlich regelmäßig Fleisch? Egal, wird schon stimmen :D
Ansonsten ist die Diskussion um Mangelerscheinungen bei veganer Ernährung sicherlich kein Argument für Fleischkonsum, da eine vegetarische Ernährung dieses Problem nicht zugeschrieben wird und damit eine Alternative darstellt. Im Übrigen glaube ich nicht dass besonders viele Fleischfresser ein schlechtes Gewissen beim Fleischkonsum haben - ich für meinen Teil konsumiere schlichtweg kein Fleisch das bei mir ein schlechtes Gewissen erzeugen würde.
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"Hier sind aber die Schützenvereine in der Bringschuld, eine sichere Lösung zu finden.
Es gibt Schwierigkeiten? Bürden wir sie jemand anderem auf - Fertig.
Entschuldigen Sie, aber so einfach kann es nicht sein und wenn es um eine Gruppe ginge die Ihnen am Herzen läge, dann wären Sie sicherlich über ein derartiges "Seht zu wie ihr zurecht kommt" mit Sicherheit empört.
Bzgl. der Munition: Eine Waffenkontrolle über die Munition ist keine Option. Muntion ist leicht zu beschaffen, lange haltbar und kann in großen Mengen bezogen werden - es gibt durchaus Jäger die beim passenden Sonderangebot den Kugelverbrauch für die nächsten 20 Jahre einkaufen.
Restmunition ist genügend vorhanden, im Gegensatz zu Waffen ist Munition nicht gesondert markiert und kann daher nur höchst eingeschränkt nachverfolgt werden und am Ende kommen noch die diversen Wiederlader, die ihre Munition selbst herstellen... eine strenge Reglementierung und Beschränkung von Munition hätte aufgrund der derzeitigen Situation bestenfalls erst in Dekaden den gewünschten Effekt der Reduzierung des Gewaltpotentials. Und selbst das halte ich für hochgradig fragwürdig: Ich bezweifle dass ein Amokläufer mehr als 20 Schuss braucht und die kann sich jeder Munitionsbezugsberechtigte über kurze Zeit entspannt zusammensparen.
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[Re]: Was spricht dagegen ein Mehr an Direkter Demokratie schlecht zu finden? Direkte Demokratie gewichtet anders als die Indirekte Demokratie und führt dabei zu anderen Entscheidungen - das kann man gut oder schlecht finden. Zu RAF-Zeiten gab es eine Mehrheit für die Todesstrafe und ob der Brexit als Triumph der Direkten Demokratie gewertet werden kann halte ich ebenfalls für fraglich. Indirekte Demokratie hat ihre Schwächen, die direkte aber auch - ich für meinen Teil bevorzuge die indirekte, da ich sie als langsamer aber durchdachter empfinde. Aber das ist meine persönliche Meinung.
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Ich glaube nicht dass irgendwer einen Vorteil in der Ersatzfreiheitsstrafe sieht - sie hat für niemanden Vorteile - auch nicht für "die da oben", denn "die da oben" zahlen dafür. Und das nicht zu knapp. Die Frage ist ob es wirklich Alternativen gibt
Geldstrafen die man nicht bezahlen kann sind aus offensichtlichen Gründen keine Option, Sozialstunden müssen erstmal angetreten und abgeleistet werden (und wenn diese das einzige Sanktionswerkzeug darstellen, wie will man das nicht-Antreten bestrafen? Mit weiteren Sozialstunden?)
Straffreiheit würde natürlich eine Gerechtigkeitsfrage aufwerfen - warum kann man mir eine erzieherische Strafe aufbrummen, während andere da einen Freibrief bekommen? Sich eine Strafe nicht leisten zu können bedeutet bei Weitem nicht, dass man sich auch das Ticket nicht leisten konnte, dessen Fehlen zum Prozess geführt hat
Spannend ist auch ob die Ersatzfreiheitsstrafe nicht grundsätzlich problematisch ist, da sie bei Weitem nicht jedem offensteht. Ich hatte mal einen Lehrer der sie aus Protest antreten wollte, aber nicht durfte.
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Sollte man bei einem Anonymen Brief tatsächlich zukünftig das Umfeld und den Arbeitgeber informieren? Was wohl vom Sozialen Leben eines Menschen übrig ist, nachdem die Polizei einmal alle Kontakte durchtelefoniert und auf einen möglichen Kindesmißbrauch o.ä. hingewiesen hat.
Auch dass das Buch bei der Kontrolle nicht angesprochen wurde erscheint mir vernünftig. Ein anlassloser Kontrollbesuch ist unverdächtig, eine Thematisierung des Buches hätte klar gemacht, dass da gar nichts anlasslos ist und die Karten wären aufgedeckt.
Um zu beurteilen in welchem Maße nach anonymen Briefen ermittelt werden sollte bräuchte es mehr Daten: Wieviele derartige Briefe (oder Mails) gehen ein und wieviele davon erweisen sich als anlasslos?
Die Frage ob derartige Warnungen anonym oder unterzeichnet erfolgen sollten ist hingegen eine spannende. Anonyme Warnungen mögen wenig wert sein, aber sobald der eigene Name erstmal im Spiel ist verliert man die Kontrolle. Können Behörden sicherstellen dass der Name unter absolut keinen Umständen (Akteneinsicht,...) offengelegt wird? Gerade wenn dem Beschuldigten nichts nachzuweisen ist würde ich mich ungerne darauf verlassen, dass das Gericht in meinem Sinne urteilt
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[Re]: Die AfD bringt ihre Leute über die Zweitstimme ins Parlament, das juckt die mal gar nicht. Und gleichzeitig sorgt es für Stunk bei den anderen - Ich kann verstehen dass die damit zufrieden wären
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Wir hatten leider bei allen drei Kindern Kaiserschnitte.
Es läuft nicht immer wie man es sich wünscht, aber das ist ein gewisses Lebensrisiko. Das Krankenhauspersonal hat meiner damaligen und auch heutigen Einschätzung nach gute Arbeit geleistet, ohne in der Sache vorschnell auf einen Kaiserschnitt zu drängen. Nüchtern betrachtet kann ich davon ausgehen, dass die Existenz des Kaiserschnitts einem guten Teil meiner Familie das Leben gerettet hat, also kann man darauf auch nicht wirklich wütend sein.
Am Ende des Tages ist eine Geburt ein Erfolg wenn Mutter und Kind(er) sie gesund überstehen. Selbst wenn meine Kinder durch den Kaiserschnitt vermehrt zu Allergien neigen sollten, dann haben Sie dennoch einen viel besseren Start ins Leben als die meisten anderen. Der Start ist ein guter, der Rest ist das was wir und die Kinder daraus machen
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[Re]: Es geht tatsächlich nicht um ein Berufsverbot, sondern um eine Kündigung weil der AG die politischen Ansichten des AN nicht mag. Der AN äußert diese Ansichten nicht während der Arbeitszeit.
Man kann definitiv dafür sein, dass der AG das als legitimen Kündigungsgrund betrachtet. Aber man muss sich im Klaren sein, dass mit einer solchen Rechtslage auch jeder AG einen AN kündigen kann der ihm zu "weit Links", "zu öko" oder ähnliches ist. Das wird noch problematischer wenn man überlegt, dass unbequeme MA (z.B. solche die einen Betriebsrat gründen wollen) häufig irgendwie politisch aktiv/engagiert sind...
... Ich glaube mit einer solchen Lösung würde sich die Gesellschaft ins Knie schießen, dann einmal nachladen und auch noch einmal ins andere Knie schießen.
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[Re]: Also mein Verständnis für die "Aktivistis" ist bemerkenswert klein wenn man bedenkt wieviel Freizeit sie anderen Leuten klauen gegen die es ihrer Aussage nach gar nicht geht.
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War es in der Vergangenheit nicht so dass ausgerechnet die FDP für ein gleichberechtigtes Wechselmodell als default-Lösung war?
taz.de/Wechselmode...skindern/!5569270/
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[Re]: Sie argumentieren völlig ab vom Artikel. Der Artikel nennt Gründe aus denen das Ganze straffrei sein sollte und ist in der Argumentation geschlossen. Wenn die im Artikel genannten Gründe hinreichend sein sollen und diese hinreichenden Gründe auch auf andere Proteste zutreffen, dann sollten diese ebenfalls straffrei sein.
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Die Argumentation ist dünn. Wenn ich jeden Tag von 7-11 die Regionalbahn in die nächstgelegene Metropole blockiere um für eine familien- und bildungsfreundlichere Politik zu demonstrieren, dann dürfte aus identischen Gründen keine gerichtliche Handhabe gegen mich vorliegen...
Wieviele von der Art bräuchte es wohl um den ÖPNV als Option den Garaus zu machen? Natürlich völlig straffrei
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[Re]: Ackerland in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 37,5T€/ha. Der Durchschnittshof ist dort 80,6ha groß. Das macht eine Erblast beim Vererben von einer Millionen Euro. Zuzüglich Betriebsvermögen und Gebäude,...
Ich weiß nicht inwieweit Sie die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft verfolgen, aber zusammenfassend sei gesagt: Das haben die nicht über. Sie können natürlich die Preise anpassen und dann darauf vertrauen dass die Deutschen so sehr hinter dem "Erbe für alle" stehen dass sie auch die Konsequenzen mittragen und nicht das gleichwertige aber günstigere Produkt aus dem europäischen Ausland beziehen. Aber ich glaube nicht daran.
Und natürlich bleibt die Frage ob angehende Jungbäuerinnen und -bauern bei so einem Preisschild bereit sind überhaupt einen Hof weiterzuführen. Zum Vergleich: Bei der akademischen Bildung halten wir bereits Kosten von ein paar Zehntausend Euro für hinreichend um junge Menschen nachhaltig zu demotivieren damit sie sich doch etwas anderes suchen
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[Re]: Hat aber auch Probleme. Was passiert wenn ich mich eindeutig und dauerhaft als Frau definiere und nach zwei Legislaturperioden dann wieder eindeutig und dauerhaft als Mann erkläre?
Oder mit weniger Boshaftigkeit: Was ist mit genderfluiden Menschen? Sowas wie "ich bin im Moment eine Frau" gibt es dann nicht mehr.
Die Frauenplätze bei den Grünen sind ehrlich gesagt auch nicht mehr auf der Höhe der Zeit, wenn man schon Repräsentanz schaffen will, sollte man sich die Frage stellen warum Frauen (und nur Frauen) einen besonderen Schutz genießen.
Aber das ist das Problem der Grünen, nicht meines oder Ihres :)
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[Re]: Meinung: Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, wenn hier bei jedem Generationswechsel ein Drittel abgedrückt werden muss dürfte in vielen Fällen der Betrieb bereits beim ersten Wechsel vor dem Aus stehen.
Keine Ahnung wie es bei anderen mittelständischen Betrieben ist (Landwirtschaft ist bei der Kapitalbindung nicht ganz ohne), aber da geht einiges über den Jordan und die Betriebe die das nicht tun brauchen einen Grund um weiter zu machen - und den sehe ich in vielen Fällen ehrlich gesagt nicht.
Spannend werden auch Immobilien - fällt es jetzt schon schwer eine Lösung für das Elternhaus zu finden, dann ist mit den 33% da in vielen schönen Gegenden das Thema wohl schnell gegessen.
Und das für 1500€ im Jahr? Das dürfte grandios schief gehen. Zumal ich die 1500 doch sehr infrage stellen würde - Die Superreichen die immer als Begründung herhalten müssen und die einen guten Teil der 400Mrd ausmachen dürften werden hier nicht mehr vererben, sondern halt in irgendeinem anderen Land. Würde ich an ihrer Stelle auch machen.
Mein Fazit: Die Lösung würde einen großen Haufen Mittelstandsbetriebe zerschießen, viele Leute ihr Elternhaus kosten und am Ende nicht einmal die erhofften 1500 bringen, weil jeder Reiche der kann diese Erbschaftssteuer vermeidet.
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[Re]: Damit wäre sowas wie ein Koalitionsvertrag verfassungswidrig, oder?
Die Verpflichtung ggü. dem Gewissen ist da schon etwas flexibler. "Kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren für die Straßenbahn zu stimmen, wenn die anderen im Gegenzug für meine Kita-Reform stimmen?" ist eine Gewissensfrage und wenn das in Ordnung geht kann ich guten Gewissens für eine Straßenbahn stimmen, die ich für nicht sinnvoll erachte.
Ansonsten gibt es keinen Fraktionszwang. Aber es gibt halt Parteien oder Wählergemeinschaften dahinter, die einen nicht auf die Liste nehmen müssen wenn Sie sich von der gemeinsamen Linie entfernen. Das mag ein bisschen unfair klingen, aber stellen Sie sich mal den komischen Typen bei den Grünen vor, der ständig gegen Migranten und Umweltprojekte Stimmung macht. Der Typ folgt nur seinem Gewissen, darf der Ortsverband hier diese Gewissensentscheidungen damit sanktionieren dass er den nicht mehr auf seine Liste nimmt? Ich finde schon.
Im Übrigen ist auch eine "Fraktionsdisziplin" nicht Standard, gerade bei Wählergemeinschaften kommt es durchaus öfter vor dass nicht geschlossen und teils gegeneinander abgestimmt wird.
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[Re]: Geht es nicht darum dass wir an einem Punkt sind an dem wir massiv umsteuern müssen um irgendwas zu retten? Warum endet das an der Landesgrenze und ab da wird gesagt "Jupp, kann man nichts machen, die dürfen noch 50 Jahre weitermachen"
Und wenn so aufgerechnet wird und Fairness gelten muss, warum muss ich mich als Individuum überhaupt für das Klima einschränken? Die Generation vor mir hat es auch nicht gemacht und es muss ja fair bleiben...
Entschuldigen Sie, aber die ganze Argumentationsschiene ist für die Tonne. Der Klimawandel endet nicht an der Staatsgrenze und wenn das Umsteuern so dringend ist, dann müssen die großen Länder mit an Bord oder all der Aktivismus ist nicht mehr als ein Zeitvertreib.
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[Re]: Die Aktivisten kämpfen aber nicht gegen die 2,8 Grad. Würden sie das tun, dann wäre der Protest international ausgerichtet. Hier geht es nicht ums Weltklima, sondern um ein grünes Deutschland - das ist wünschenswert, aber nicht der Überlebenskampf, der hier gerne beschworen wird. Wenn Deutschland nächstes Jahr komplett deindustrialisiert, autofrei und vegan is(s)t, dann ändert das für sich genommen quasi gar nichts. Und die Hoffnung, dass sich die großen Staaten daran ein Vorbild nehmen anstatt ihre Wirtschaft hochzufahren um die Lücke zu schließen ist so naiv dass ich noch nie jemanden getroffen habe der diese Position ernsthaft in einer Debatte vertreten würde
Der momentane Protest ist wie ein Protest gegen Pestizideinsatz vor einem Schrebergarten, während drumherum lustig die industrielle Landwirtschaft brummt. Ja, es ist richtig dass in Schrebergärten zuviel Chemie zum Einsatz kommt, aber wenn es ums Ganze geht, dann muss man an die Großen ran - auch wenn die pro Quadratmeter deutlich weniger raushauen.
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Ich bin beeindruckt wie viele Argumentationen mit "Die Regierung beschmutzt das GG doch schon lange", jeweils in verschiedenen Varianten, laufen. Das spannende ist, dass dieses Argument allgemeingültig ist, es ist also völlig egal ob Umweltaktivisten oder die Bundestagsfraktion der AFD da gerade das GG besudelt.
Nennt mich einen misstrauischen Mistkerl, aber ich vermute dass nach einer derartigen Aktion der AFD keines dieser Argumente auftauchen wird - und das obwohl sie genauso (oder genauso wenig) berechtigt wären. Im Gegenteil, der Tenor wäre eindeutig: "Die zeigen ihre Verachtung für das Grundgesetz."
Ich glaube nicht dass die Aktivisten das Grundgesetz verachten, die machen einfach nur alles was Schlagzeilen bringt. Mich verlieren sie mit solchen Aktionen, aber ich bin mir sicher, dass mein Wegfall direkt kompensiert wird.
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Naja, sich für das Klima einzsetzen macht einen nicht automatisch zu einem netten Menschen. Gibt ja auch genügend Thematisierung des Umweltschutzes aus der völkischen Ecke.
Nicht dass ich FFF da eine Nähe zum Völkischen unterstellen will, es gilt Hanlons Rasiermesser.
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[Re]: Die Privilegien einer Ehe/Eingetragenen Partnerschaft kann man gerne zugunsten einer stärkeren Familienförderung streichen, aber dann auch bitte alle anderen damit einhergehenden Verpflichtungen.
Keine Unterhaltspflicht, keine Pflege, kein gar nichts. Wenn ein Partner hilfsbedürftig wird, dann ist der andere fein raus und der Staat springt sofort ein.
Nicht falsch verstehen, ich habe selbst drei Kinder und weiß was die kosten. Aber auch kinderlose Paare übernehmen füreinander Sorgfaltspflichten die den Staat deutlich entlasten - das sollte Berücksichtigung finden.
"Dabei verwirklichen sie sich mit ihrer Entscheidung pro Kind ja ebenfalls oft nur selbst, haben fehlerhaft verhütet, oder wussten schlicht nichts besseres mit sich anzufangen."
Ist das nicht bei fast allen so (vielleicht mal ab von der Verhütung)? Aber schreiben Sie sowas mal über Klimaaktivisten :D
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[Re]: Tja, dann haben wir derzeit ein kleines Problem: Entweder wir belügen die Wähler und erklären ihnen dass wohlstandssichernder Klimaschutz möglich ist, damit sie Klimaschutz wählen, oder wir erklären ihnen dass es wohlstandssichernden Klimaschutz nicht gibt und dann wählen halt viele eine Partei die bereit ist zu erklären dass dieser durchaus möglich ist (und dabei den Klimaschutz hintenüber fallen lässt).
Spannendes Dilemma: Wähler belügen und die Demokratie verraten oder ehrgeizige Klimaziele beerdigen bis sich die Stimmung ändert.
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[Re]: Also ich weiß nicht wie es den anderen Pendlern geht, aber wenn ich dann mal in die Stadt muss (Homeoffice sei dank eher selten) und dann ein oder zwei Stündchen auf Klimakleber warte, dann bringt mich das kein bisschen dazu mein Verhalten zu überdenken.
Außer dass es natürlich den Wunsch weckt auf dem Heimweg an einer Bahnstation anzuhalten und ein paar Fahrrädern die Reifen zu schlitzen und mit ein paar Belehrungen über die Emission einer Regionalbahn zu versehen.
Solche Wünsche lagen mir bisher fern, so dass ich dann irgendwie doch zugeben muss dass die Kleber etwas bewirken.
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Wenn man nicht über die Kackhaufen im Garten diskutieren will ist der Weg doch denkbar einfach: Hinterlasst da keine Haufen - das ist gar nicht so schwer wie manch einer denken mag. Oder man geht als Organisatoren da grundsätzlich proaktiv mit um und sieht zu dass die Probleme der Anwohner ernst genommen und behoben werden.
Ein "Wir haben eine wichtigere Mission als eure Sorgen, kommt mal klar" kann man natürlich auch durchziehen, aber dann muss man halt damit klar kommen als Problem wahrgenommen zu werden
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[Re]: Öhm, nein. "Die wurden alle aufgehetzt" ist a) zu billig und stellt b) die Sinnhaftigkeit der Demokratie grundsätzlich in Frage. In den USA wurden ^
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[Re]: Ob das reicht?
Also die "Freiheitlich-demokratische Grundordnung" wird Ihnen die AfD jederzeit unterschreiben. Vermutlich würde sie sogar vorschlagen jeden Morgen vor der Deutschlandflagge einen Eid darauf abzulegen (und jeden der nicht mitmacht zum Verdachtsfall erklären) - Der Begriff ist interpretierbar.
Das Kriterium der Beobachtung durch den Verfassungsschutz ist hingegen spannender. Es kann natürlich gut greifen, aber es beeinflusst auch die übrigen Parteien. Die Linkspartei wird sicherlich etwas mehr Abstand zu radikaleren Kreisen halten, wenn steht die Drohung im Raum steht dass die Rosa-Luxemburg-Stiftung dicht gemacht wird. Und ob die Grünen das Risiko eingehen sich irgendwann über sich radikalisierende Klimaproteste in die Schusslinie zu stellen? Vielleicht hält man dann doch etwas mehr Abstand
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[Re]: Das sehe ich nicht, der Dollar als Leitwährung ist nicht vom Himmel gefallen, sondern Folge des Vertrauens in die hinter dem Dollar stehende Geldpolitik.
Der Dollar ist nicht stabiler weil die Weltwirtschaft ihn nutzt, sondern die Weltwirtschaft nutzt ihn, weil er stabiler ist.
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Hm, ich sehe jetzt in Deutschland keine großen Bemühungen, aber man arbeitet halt in Teilen ganz massiv Putin zu. Gegen den sind die meisten AfD-Größen sehr gemäßigte Mitte
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"Trotzdem wird in Deutschland permanent ihr Abschuss gefordert – während wir gleichzeitig wollen, dass die Menschen in Afrika oder Südasien bitte schön ihre Tiger und Löwen schützen, wofür wir fleißig Spenden sammeln."
Jein, hier gibt es signifikante Unterschiede:
Die Forderung nach einer Bejagung des Wolfes erwächst in den allermeisten Fällen nicht aus einer persönlichen Angst vor dem Wolf. Argumente für individuelle Entnahmen sind atypisches Verhalten, das eine Übergriffsgefahr nahelegt (Scheu vor dem Menschen verloren,...) - hier würde ich auch bei einem Tiger oder Löwen nicht anders urteilen.
Das zweite Argument ist die gesamtheitliche Wirkung der Art. Sei es als Bedrohung für die Freilandhaltung (dürfte mit einer zu hohen Wolfspopulation zuende gehen) oder für die Wildtierpopulation in der Kulturlandschaft Deutschland, bei der schwer abzusehen ist wie gut und in welcher Menge sich der Wolf reintegrieren kann ohne dabei einen Kahlschlag zu veranstalten.
Beiden Punkten geht die Annahme voraus dass die Wolfspopulation nicht in einem bedrohten Zustand ist. Eine erneute Ausrottung des Wolfes ist selbst in Kreisen die seine Bejagung fordern eine absolute Außenseitermeinung. Und auch das ist ein relevanter Unterschied: Die Population des Wolfes ist nicht bedroht, sondern wachsend - das ist eine Grundvoraussetzung für eine (stärkere) Regulierung (Wie die taz selbst sie im Falle des Rehwilds gefordert hat btw). Hätten Tiger und Löwen eine hohe Population und würden weiter wachsen, dann würde hier sicherlich kaum jemand für den Erhalt dieser Arten spenden - Das Spendenaufkommen für den Waschbären ist doch sehr überschaubar
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[Re]: Ein unbewaffneter Ladendetektiv kann auch zwei Runden Russisch Roulette spielen ohne dabei zu Schaden zu kommen, ich würde niemandem (auch keinem professionellen Glücksspieler) empfehlen den Stunt nachzumachen. Nur weil eine Handlung gut ausgeht muss sie nicht richtig und/oder klug gewesen sein
Fakt ist: Ein Messerangriff endet schnell tödlich. Schneller als sich die meisten Menschen (und auch viele Menschen die ein Messer bei sich tragen) bewußt sind. Wenn ich mit einem Messer in eine Konfrontation gehe, dann steht für den anderen das Leben auf dem Spiel - völlig egal ob das mir, dem Gegenüber oder überhaupt irgendwem bewußt ist.
Polizisten wissen sehr genau wie gefährlich ein Messer ist und wie unkontrollierbar dies in einer direkten Konfrontation ist. Und deshalb handeln sie bei einem Messer entsprechend drastisch.
Wichtig ist hier die Frage ob eine Bedrohungslage vorlag und ob der Schuss im Rahmen dieser abgegeben wurde. Ich gehe erstmal davon aus, aber wenn es da Zweifel gibt muss das ermittelt werden.
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[Re]: Ja, angehende Studenten "aus gutem Haus" können den NC gehen indem sie für die Bildung bezahlen (lassen) - und ganz ehrlich: Ich halte Bildung für eine der besten Investitionen mit gesellschaftlichen Mehrwert, von daher kann ich da jetzt grundsätzlich nichts verwerfliches dran finden.
Die Verteilungsquote der Grundschulabgänger ist ein Geheimnis? Ernsthaft? In den allermeisten Bundesländern ist die Schulempfehlung genau das: Eine Empfehlung - Die Eltern entscheiden darüber auf welche weiterführende Schule ihr Kind geht und nicht irgendwelche "konspirativen Akademikerlogen mit Regalwänden voller Ahnentafeln".
Wenn die Verteilung eines der bestgehütetsten Geheimnisse in unserem Land ist, dann brauche ich mir an de Front keine Sorgen mehr machen.
Wie Goodfella schon ausführt: Bildungsnahe Elternhäuser zu haben hat einen Vorteil, weil die Eltern ihren Kindern besser helfen können: Sie kennen im Mittel das System besser, die ganz praktischen Probleme des Studiums und wissen eher worauf zu achten ist. Das hilft sicherlich und wäre auch mir sehr willkommen gewesen.
Meine Eltern sind keine Akademiker gewesen und konnten mich bei Problemen im Studium nicht derart begleiten wie es vielleicht Akademiker-Eltern hätten können. Ich hätte es sicherlich leichter haben können. Allerdings sitze ich mit meinem Studium schon ein Stückweit im Elfenbeinturm und ich mag mir gar nicht ausmalen wie mein Leben aussähe wenn meine Eltern da auch wohnen würden. Statt Akademiker-Eltern-Unterstützung im Studium haben sie mir eine sehr praxisnahe, pragmatische und lösungsorientierte Perspektive mitgegeben. Und die bereichert mein Leben deutlich mehr als es ein etwas einfacheres Studium getan hätte.
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[Re]: "Ist das Blockieren von Verkehrswegen eine Anwendung von Gewalt? Ist das die Androhung eines Übels? Ist der angestrebte Zweck als verwerflich anzusehen?"
Das ist eine spannende Überlegung. Wenn ich hier jeden Dienstag und Donnerstag von 7 bis 11 die Regionalbahn blockiere um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fordern, kann man mich dann tatsächlich rechtlich belangen? Der Zweck ist ja kaum verwerflich und die Pendler müssen halt hinnehmen, dass hier gelebte Demokratie am Werk ist.
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[Re]: Die Richter sollen geltendes Recht umsetzen und es nicht machen. Das Blockieren des Straßenverkehrs wendet keine akute Bedrohung ab, es ist ein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Das wird von den Gruppen ja auch ganz offen erklärt - es geht um mediale Reichweite und gegen geltendes Recht zu verstoßen schafft mehr Reichweite als mit nem Plakat vorm Rathaus zu stehen. Die Leute fallen nicht aus allen Wolken wenn sie angeklagt werden, sondern das ist einkalkuliert und Interviews wie dieses sind das angestrebte Ziel - das mal vorweg, wohlgemerkt ohne da eine Wertung reinzubringen.
Sie unterstellen da den Richtern ohne guten Grund eine Menge Boshaftigkeit, wenn Sie von den "Auto-über-alles-RichteriInnen" schreiben. Sind Sie sich wirklich sicher dass eine Blockade anderer (auch klimafreundlicherer) Verkehrsmittel nicht auch entsprechend geahndet wird? Ich für meinen Teil bin mir ziemlich sicher, dass ich für das Blockieren einer Bahnstrecke keinesfalls mit mehr Milde rechnen dürfte...
Zu guter Letzt: Eskalieren Sie weniger. Ihre letzten beiden Sätze klingen stark nach jemandem der Zuhause sitzt und Listen von Leuten anfertigt "die fällig sind sobald die Revolution kommt" - Das wird ihnen sicherlich nicht gerecht. Die Richter tun das wozu sie sich ihres Eides gemäß verpflichtet haben - nach bestem Wissen und Gewissen das geltende Recht umzusetzen. Wenn Sie einen Schuldigen für die geltende Rechtslage suchen, dann lautet die einfache Antwort "die Legislative" und die ehrliche Antwort "die Bürgerinnen und Bürger". Zu letzteren gehören natürlich auch die Leute aus Politik und Justiz, aber halt auch Sie und ich.
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[Re]: Es ist ganz einfach: Gefordert wird eine Verhandlungslösung. Und wie die aussehen soll weiß keiner. Leider weiß auch keiner wie sie theoretisch aussehen könnte, zumindest nicht wenn man nicht bereit ist die Autonomie und die Grenzen der Ukraine infrage zu stellen. Glaubt irgendwer Putin wäre bereit sich aus der Ukraine zurückzuziehen, wenn diese sich im Gegenzug bei den Reparationen und Auslieferungen von Kriegsverbrechern kompromissbereit zeigt? Ich denke nicht. Und das ist ein Problem, denn viel mehr kann man Putin nicht ernsthaft anbieten.
Die Verhandlungslösung ist ein netter Euphemismus für "gebt dem Putin sein Stück Ukraine" - aber weil das genauso eklig klingt wie es ist sagt man das nicht offen, sondern fordert die "Verhandlungslösung". Das bedeutet das gleiche, aber es klingt als sei man ein umsichtiger Pazifist der sich gegen Militarismus stellt - und nicht wie der Typ der gerne bereit ist fremdes Land für billiges Gas an nen Warlord zu verschenken.
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[Re]: Das halte ich für ein übles Gerücht, vergleichbar mit der These, dass die hamburger Polizei und Justiz von linken Globalisierungsgegnern unterwandert wurde, was erklärt warum so viele Taten während des G20-Gipfels unaufgeklärt bleiben...
Also ja, man kann solche Thesen pflegen, aber das ist eine Mischung aus Romantik, Abenteuerroman und jede Menge Verschwörungstheorie - und das ist weit weniger harmlos als man gemeinhin denken mag
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[Re]: Zur Frage der Gerechtigkeit trifft der Verfassungsschutz keine Aussagen, sie machen sich lediglich angreifbar wenn sie gegen geltendes Recht verstoßen.
Ob das Gerecht oder Ungerecht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
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[Re]: Jein. Die Kirche stellt nicht SICH über geltendes Recht, sondern die von ihr gepflegten Ideale. Wenn sich die Kirche über geltendes Recht stellen würde, dann wäre die Aussage "Wir sind die Kirche, Eure Regeln gelten für uns nicht" - das sehe ich aber nicht. Die Position ist eher "Es tut uns Leid, aber hier können wir leider den Regeln nicht folgen". Und letzterer Fall stellt sich nicht über geltendes Recht, er verstößt gegen geltendes Recht und nimmt die Konsequenzen hin.
Ich befürworte das Kirchenasyl, wenn dieses tatsächlich fallbezogen gewährt wird (und ich sehe keine Indizien die auf etwas anderes hindeuten) - das ist gelebte Nächstenliebe.
Falls Sie sich beklagen, dass der Staat tatenlos zusieht muss ich Ihnen allerdings Recht geben. Das ist ein Privileg das der Kirche nicht zusteht und der Staat sollte angehalten sein geltendes Recht durchzusetzen.
Solange alles zivilisiert abläuft (und davon ist in unserem Fall auszugehen), muss die Gesellschaft derartige Widersprüche und Konflikte hinnehmen, am Ende ist dieser Widerspruch zwischen Nächstenliebe und geltendem Recht ja auch quer durch die Gesellschaft ein Thema.
Sowas kann die Gesellschaft (und auch Staat und Kirche) aushalten und es tut auch vielleicht ganz gut wenn nicht alles alternativlos und eindeutig ist
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[Re]: Sie haben eine merkwürdige Perspektive. Ja, Deutsche Panzer werden dort eingesetzt wo die Wehrmacht einst gewütet hat. Aber jeder weiß, dass die Parallelen dort enden und mehr Details jeden Vergleich zerstören
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Diese Panzer sind nicht auf einem Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug, sondern sollen den Feind von damals gegen eine Invasion verteidigen. Das ist nicht beklemmend - das ist fraglos eine massive Verbesserung. Vielleicht sogar eine (moralische) Pflicht?
Questor
[Re]: In der Theorie sicherlich, aber in der Praxis? Ich glaube jeder Mensch vertritt Meinungen und Positionen, die im technischen Sinne verfassungswidrig sind - ohne deshalb automatisch Extremist oder auch nur radikal zu sein.
Sollten alle Politikerinnen und Politiker die den Mietendeckel in Berlin beschlossen haben geschlossen zurücktreten? Und sind Menschen die den Mietendeckel für eine tolle Idee gehalten (oder gar genutzt) haben allesamt ungeeignet ein politisches Amt zu bekleiden?
Ich denke nicht. Das Label "verfassungswidrig" wird gerne für die gesellschaftspolitischen Phantasien von Neonazis verwendet (und das idR völlig zu Recht), aber es trifft auch auf einen Haufen anderer Ideen zu, die deutlich gemäßigter sind.
Von daher: Nein, ich erwarte nicht, dass Politiker automatisch den Rücktritt einreichen, nur weil ihre Gesetzesvorhaben als verfassungswidrig eingestuft werden. Das würde uns eine Menge qualifizierter und engagierter Politiker kosten. Und darüber hinaus dazu führen, dass auf jedes Gesetzgebungsverfahren noch ein paar Jahre für Rechtsgutachten draufgeschlagen werden... kann das irgendwer wollen?
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Es bestätigt sich die Lektion von Katar:
Der Profisport vermittelt keine Werte und er vertritt keine Werte - Er vermarktet das eigene Image und die von ihm beworbenen Sponsoren
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Herrscht nicht Konsens darüber, dass es durchaus möglich ist neuen Wohnraum mit einem angemessenen Anteil Sozialwohnungen zu schaffen und gleichzeitig bezahlbare Mieten zu verlangen?
Wenn die Vonovia offenbar nicht will, dann ist das doch die Gelegenheit für Mieterverbände und -aktivisten den Konzernen zu zeigen wie es wirklich geht und sie endlich belegbar der Lüge zu überführen.
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[Re]: Das Problem bei "Land gegen Frieden" ist, dass beim Ende des Friedens auch das Land wieder zurückgenommen wird. Und wer kann bitte den Frieden seitens der Palästinenser garantieren?
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Warum lese ich hier nie auch nur den Hauch einer Idee wie im gegenwärtigen Zustand eine Verhandlungslösung aussehen könnte?
Es gibt derzeit keine gesichtswahrende Verhandlungslösung, die die Rechte der Ukraine wahrt. Das weiß hier jeder und deshalb wird niemand konkret, sondern fordert stumpf die Utopie einer "Verhandlungslösung", so wie die Automobil-Lobby nicht die Einschränkung zur Rettung des Klimas, sondern eine "Technologische Lösung" fordert - ihr wisst schon: Voller Konsum und die Wissenschaft soll sich mal anstrengen und austüfteln wie sie das klimaneutral schaffen will
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[Re]: Warum sollte RWE dafür zahlen, dass die Polizei ihre Arbeit macht?
Es gab ein Aufenthalts- und Betretungsverbot, die Polizei hat das durchgesetzt.
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[Re]: Diplomatie ist definitiv besser. Aber wie bringen Sie Putin dazu seine Truppen aus der (gesamten) Ukraine abzuziehen? Die einzigen Zugeständnisse die man ihm machen könnte wäre der Verzicht auf Reparationen und Strafrechtliche Verfolgung.
Nennen Sie mich einen pessimistischen Mistkerl, aber ich glaube nicht dass Putin darauf eingehen wird.
Zur Symbolik: Erben der Nazis (Deutschland) stellen Erben der Sowjetunion (Ukraine) den Erben des Tigers (Leo2) zur Verfügung um sich gegen eine Invasion zu wehren - Das klingt jetzt nicht so völlig verwerflich
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[Re]: "Deutschland hat schon bezahlt, und zwar mit der (unfreiwilligen) Abtretung eines Drittels seines Staatsgebietes an Polen."
Es wurde festgestellt dass diese Abtretung ebenso wie der polnische Verzicht auf Reparationen auf Betreiben der Sowjetunion zustande kam, es ist also zu erwarten dass sich Deutschland und Polen schnell einigen und Polen die Reparationen und Deutschland das Land zurück bekommt...
Aber mal Spaß beiseite. Wir haben hier eine polische Regierung die zündelt um Stimmung zu machen - wer sich jetzt in Aufrechnungen ergeht, der spielt dieses Spiel mit.
Ich habe die polnische Bevölkerung als herzlich und freundlich erlebt. Polen hat in seiner Geschichte beachtliches erreicht und das in einer geographischen Lage, die bisweilen buchstäblich mörderisch war.
Ich freue mich die Polen in der EU zu haben und werde mir meine Sympathie für den Nachbarn sicherlich nicht deshalb nehmen lassen, weil da gerade Populisten mit Streichholz und Benzinkanister an der Macht sind.
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[...] es sei eine Zeit, „in der es kriminalisiert wird, wenn man seine Meinung sagt und aktiv wird“
Das war schon immer die Zeit. Zumindest solange man mit "aktiv wird" so wunderbar beliebig bleibt, dass man da vom Bäumepflanzen bis hin zu RAF-Morden alles drin unterbringen kann.
Im Grunde ist es ziemlich einfach: Meinungen dürfen in einem weiten Spektrum gesagt werden - dieses Spektrum ist mMn kaum geschrumpft. Es darf demonstriert werden, es darf protestiert werden - innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Man vergisst nur gerne, dass es hier um eine Meinungsäußerung geht, nicht um die Meinungsumsetzung. Wenn mich Motorräder stören, dann darf ich das sagen, denn das ist Meinungsfreiheit. Meinungsfreiheit berechtigt mich aber nicht mit nem Hammer abgestellte Motorräder zu zertrümmern "weil sich ja sonst nichts ändert". Wir leben in einer Demokratie und bei uns werden Dinge über die Parlamente und nicht über die Straße (oder den Hammer) geändert.
Es kann absolut frustrierend sein wenn die breite Masse nicht will wie man selbst, aber rückblickend war das System bisher sehr erfolgreich und ich habe keinen Wunsch es wieder gegen eines zu tauschen in dem jemand "der es besser weiß" die Entscheidungen trifft
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[Re]: Ich stimme Ihnen zu, muss aber auch feststellen, dass diese Form der passiv-aggressiven Provokation von uns als legitimes Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung betrachtet wird.
Sprich: Wir haben die klare Erwartungshaltung, dass die provozierte Partei das hinnimmt ohne gewalttätig zu werden. Wenn wir die Palästinenser ernst nehmen (was selbstverständlich sein sollte), dann sollte dies auch hier gelten
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[Re]: Es gibt immer irgendwen, der im Nachhinein liebend gerne erklärt "hinter's Licht geführt worden zu sein". Das ist ein einfacher Ausweg aus der sonst drohenden Erkenntnis, dass man das Thema früher nicht ernst genug genommen hat und damit selbst zum Problem beigetragen haben.
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[Re]: Das passt nicht, denn die Journalistin hat diese Geste initiiert und der Kontext ist offensichtlich gewesen.
Das ist als ob wir bei unserer Firmenweihnachtsfeier alle muslimischen Mitarbeitenden "aus Respekt vor ihrer Religion" gar nicht erst einladen
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[Re]: "Anders als eine unverbindliche Absichtserklärung, sollte die Einhaltung eines Gesetztes, auch ohne explizit ausformulierte Strafen einklagbar sein."
Würden Sie das auch in Bezug auf den §218 StGB so sehen? Oder glauben Sie dass die taz eine Blockade durch radikale Lebensschützer ebenso Verteidigen würde? Ich denke wir können hier für beide Fälle ein klares "Nein" annehmen - das Gesetz interessiert uns nur deshalb weil es uns gerade zupass kommt.
Der LG ist das Gesetz egal, die wollen mehr Klimaschutz. Wenn die demokratisch legitimierte Regierung das Gesetz demokratisch legitimiert streicht wird kein einziger der LG deshalb den Protest aufgeben und das weiß auch jeder hier.
Die Argumentationslinie über die Gesetzesebene ist schlichtweg Unfug (was wohlgemerkt nichts über die LG sagt - man kann auch richtig schlecht für den Weltfrieden argumentieren :-) ).
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[Re]: " Wir stehen mit der Wohnfläche pro Person mit an der Spitze in der Welt."
Das halte ich für ein Gerücht. Freundlich formuliert. Schauen Sie sich mal Zahlen aus den USA an :)
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[Re]: Die qm/Person festzulegen ist in der Theorie eine gute Sache, in der Praxis... es ist kompliziert. Würden Sie einem Ehepaar das seit 20 Jahren in einer Wohnung ihr Zuhause hat kündigen, weil das Kind jetzt studieren geht? Oder noch etwas sportlicher: Wie lange hat meine 90jährige Oma Zeit die Wohnung zu verlassen nachdem Opa gestorben ist?
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Wie korrekt festgestellt wurde: Der Begriff wurde im Spektrum der Klimaaktivisten gebildet und fällt damit weniger in die Kategorie "Üble Nachrede", sondern eher "Dumm gelaufen".
Wenn ich meine Forderungen mit der Warnung vermarkte, dass Verweigerung zu Terrorismus führen kann, dann habe ich mir diesen Backlash sicherlich wohlverdient. Die Klimaaktivisten als Ganzes, sicherlich nicht - wobei man diskutieren kann inwiefern da eine sehr klare Distanzierung gefehlt hat.
Ich für meinen Teil bin kein Freund von Konfrontationsstrategien, da die daraus entstehenden Konflikte ebenso ins eine wie ins andere Extrem führen können. Wir leben in einer Demokratie und Kurswechsel finden auf lange Sicht nur statt, wenn man die breite Masse nachhaltig überzeugt.
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[Re]: "Allein schon der Modus das eine gegen das andere auszuspielen und so zu tun als ob ein Engagement gegen Diskriminierung auf Kosten sozial Benachteiligter gehen müsste"
Defacto ist es aber so - wenn man sich ein Thema auf die Fahnen schreibt fallen die anderen ein Stück zurück. Und es gibt die Bestrebungen die Linkspartei in diese Richtung zu schieben - und auch davon weg - es wird halt immer um den Weg gestritten. Das liegt ein bißchen daran, dass wir das Politische Spektrum in zwei Schachteln aufteilen und der Trugschluss naheliegt, dass alles was linke Politik macht auch alle linken politischen Positionen vertreten muss.
Ich stimme aber mit Ihnen darin überein, dass LGBTQ+-Rechte derzeit kein besonderes Kernthema der Linken sind und die Kritik damit etwas ins Leere läuft, aber grundsätzlich ist die Frage berechtigt wofür die Linke steht. Und wenn da nicht sofort etwas wie "Soziale Gerechtigkeit" oder ähnliches in den Sinn kommt, dann hat die Partei etwas grundlegend falsch gemacht. Im Gegensatz zu Herrn Schulz glaube ich allerdings nicht dass Frau Wagenknecht die Lösung ist. Wagenknechts Weg kappt die Anschlussfähigkeit zu SPD und Grünen und macht die Partei stattdessen AfD-kompatibel - Frau Wagenknecht ist nicht die Lösung, sondern die Totengräberin der Partei.
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[Re]: Wenn man sich anschaut wo wir stehen (Soziale Folgen der COVID-Pandemie, Flüchtlingsbewegungen, Krieg in Europa,...), dann sollte die Linkspartei eigentlich einen Höhenflug wie die Grünen eine Dekade zuvor hinlegen. Machen sie aber nicht. Im Gegenteil: Sie gammeln am Rande der 5%-Bedeutungslosigkeit und schaffen es noch nichtmal zum Krieg klar Stellung zu beziehen, weil man glaubt dass die Putin-Fans in der eigenen Wählerschaft systemrelevant sind.
Ich habe nie viel von der Linkspartei gehalten (zuviel Populismus, zuviel Sektiererei) und nehme die Entwicklung eher belustigt zur Kenntnis.
zum BeitragWenn ich mich hingegen in die Position eines Menschen versetze, der tatsächlich darauf gehofft hat die Linkspartei könnte die politische Kraft sein, die das Land zum Besseren verändert, dann würde ich das anders sehen und als Medienschaffender würde ich dann genau solche Beiträge verfassen.
Questor
[Re]: Auf Kommunaler Ebene ist die Positionierung sehr viel stärker abhängig von den persönlichen Ansichten und auch der grundsätzlichen Stimmung im Ortsverband als von irgendwelchen bundespolitischen Ausrichtungen.
Hier in der Gegend hat der FDP-Ortsverband den Vorschlag gebracht im großen Stil Ackerflächen zu kaufen und dort einen "Zukunftswald" zu pflanzen. Auch eher untypisch für die Gelben
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"Lieferverkehr, Ver- und Entsorger sowie Busse dürften aber weiterhin den Bereich innerhalb des Wallrings befahren"
Heißt: Das was ich brauche darf gerne weiterfahren, von Pendlern habe ich keinen Nutzen, also können die weg.
Vor ein paar Jahren wäre ich an diesem Punkt grantig geworden, inzwischen genieße ich das Privileg weitesgehend aus dem Homeoffice zu arbeiten und da ich abseits der Arbeit absolut kein Interesse an der Stadt habe, kann ich mir die Feststellung erlauben, dass das nicht mein Problem ist - Privilegien halt.
Klar, nicht jeder Pendler hat dieses Glück. Für einen Teil ist Homeoffice keine Option und die geraten dann unter die Räder. Bildlich gesprochen. Je nach Wohnort ist man dann halt jeden Tag gerne mal ne Stunde länger auf dem Arbeitsweg - Manche müssen eben Opfer bringen.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Vielleicht sind die ganzen Unterschreiber der Petitionen nach Einführung auch bereit ihre Wohnungen mit den Pendlern zu tauschen, damit klar wird, dass es hier nicht um "Schöner Wohnen für Stadtmenschen", sondern um den Klimaschutz geht. Ich bin mir nämlich absolut sicher, dass die Leute dort auch unterschreiben würden, wenn sie im Speckgürtel wohnen würden, wo zur Prime-Time alle halbe Stunde ein Bus grob in die richtige Richtung fährt. Ehrlich!
Ich werde mir das aus der Ferne anschauen und erwarte gut unterhalten zu werden :-)
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[Re]: Dann helfen Sie doch diese Irritationen abzubauen. Ich gehöre zu den Leuten die keine Verhandlungen fordern, weil ich in Verhandlungen keine Lösung sehe.
Konkret: Wenn man sich unverhandelbare Aspekte (Ende der Kampfhandlungen, Rückzug aus dem [gesamten] Ukrainischen Territorium, Politische Unabhängigkeit der Ukraine) anschaut und dann noch die berechtigten Forderungen (Reparationen, Auslieferung von Kriegsverbrechern,...) dazu nimmt, dann summiert sich das zu einem Berg auf, den Putins Ego kaum verkraften kann ohne politischen Suizid zu begehen. Die möglichen Angebote (Aufhebung der Sanktionen) werden das in seinen Augen im Leben nicht aufwiegen.
Jetzt kommt der Punkt an dem Sie mir (und den anderen Leuten auf den vielen deutschen Sofas) helfen können: Ergebnislose Verhandlungen sind wertlos, wie bekommen Sie Putin dazu die obigen Bedingungen zu schlucken?
Ich bin ganz ehrlich: Ich würde mir einen Verhandlungsfrieden wünschen. Gerne schon vor einem halben Jahr. Oder einem ganzen. Ich sehe nur keine Chance für einen Verhandlungsfrieden und da mir bisher noch kein Verhandlungsbefürworter eine Chance aufzeigen konnte, erwächst bei mir (und vermutlich auf vielen deutschen Sofas auch) der Verdacht, dass "Verhandlungen" einfach nur besser klingt als "Na, gebt den Russen einfach die Hälfte und dann haben wir wieder Frieden und billiges Gas"
Von daher könnten Sie mir mit dem Aufzeigen einer echten Chance für einen Verhandlungsfrieden nicht nur einen Perspektivwechsel ermöglichen, Sie würden auch diesen zugegebenermaßen etwas unfairen Verdacht im Keim ersticken
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[Re]: Es gibt keinen Wechsel vom Verteidigungs- zum Angriffskrieg. Wenn Sie in einer Notwehrsituation Ihren Angreifer niederschlagen, dann sind Sie nicht zum Angreifer geworden, sondern haben sich erfolgreich verteidigt.
Solange Russland den Angriffskrieg nicht einstellt ist es zur langfristigen Verteidigung der Ukraine notwendig ab einem bestimmten Punkt auch Russlands Fähigkeit Krieg zu führen anzugreifen - und dafür geht es dann in den meisten Fällen auf russisches Territorium.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass die Ukraine auf absehbare Zeit in der Lage sein wird die Kampfhandlungen auf russisches* Territorium zu verlagern, aber sollte ich mich da irren (und ich habe mich in meinen Annahmen über den Kriegsverlauf schon ein paar Mal geirrt), dann werde ich das der Ukraine ganz gewiss nicht vorwerfen.
*also tatsächlich russisches, nicht das zusammengeklaute
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[Re]: Ich wehre mich ehrlich gesagt gegen das gerne hervorgeholte Narrativ, dass Hetze "irgendwie wie Kokain ist": Kaum bekommst Du sie zu hören, schon setzt der Verstand aus und es gibt nichts schöneres mehr als diesen Kick und Du stellst plötzlich den größten Unfug an weil das irgendwie dazu gehört?
Das passt ehrlich gesagt nicht zu meinem Menschenbild. Und wenn mein Menschenbild da falsch liegt, warum sollte irgendjemand die Demokratie für eine gute Idee halten, wenn da so ein Mob die Macht hat? Und zu guter Letzt muss dann die Frage gestellt werden dürfen, warum all die sehr positiven Äußerungen von Politikern (die entspannt 80-90% sein dürften) so wirkungslos sind, währen die Hetze so unglaublich wirkunksvoll ist.
Wie ist das denn bei Ihnen persönlich, haben die Apelle und Einschätzungen der Politiker wirklich Einfluss auf Ihre Meinung zum Thema? Bei mir ändert sowas höchstens die Meinung über den Politiker, insbesondere wenn das Thema bereits persönlich durchdacht ist und der Apell (positiv wie negativ) keine weiteren Perspektiven transportiert, sondern nur die Emotionen ansprechen soll
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[Re]: Was Sie von Ihren eigenen Werten halten, ist natürlich Ihen überlassen - wenn Sie die nicht mehr ernst nehmen, dann werden Sie als Experte für Ihre Werte sicherlich wissen warum.
Meine Werte werden ganz bestimmt nicht von der Außenpolitik irgendwelcher Länder entschieden. Auch nicht von Nationalmannschaften, Politiker, Medien oder (Gott bewahre) den sogenannten "Sozialen Medien".
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"Ohne in ein Flugzeug zu steigen, kommt man nur sehr schwer nach Südamerika. Ich finde es aber wichtig – gerade für den Klimaschutz – ein Bewusstsein für andere Kulturen zu entwickeln."
Öhm, ja. Aber dann kann der ja kaum erwarten, dass ich für den Klimaschutz ein derartiges Bewußtsein entwickle ohne vorher in Südamerika gewesen zu sein. Und Australien. Und Kuba. Und Südafrika. Die Karibik wäre wohl auch wichtig, Madagaskar wohl ebenfalls.
Ich muss viel mehr fliegen bevor man von mir erwarten kann die Wichtigkeit des Klimaschutzes zu erkennen. Wir alle müssen das!
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[Re]: Ich habe eher den Eindruck dass man sich da von einem Monster befreit, das erst die ukrainische Kultur klein gemacht und dann diese bestmöglich zu verdrängen versucht hat. Wobei die russischen Autoren da wohl überwiegend keine Täter sondern Werkzeuge waren.
Und wenn Krieg herrscht ist die Motivation sich von diesem "Monster" zu befreien sicherlich etwas stärker als wenn man halbwegs vernünftige diplomatische Beziehungen und wirtschaftliche Verpflechtungen pflegt.
Ob am Ende ein anderes Monster den Platz einnimmt weiß ich nicht. Ich habe den Eindruck, dass der aufkeimende "Nationalismus" in der Ukraine eine scharfe Abgrenzung zur russischen Vereinnahmung darstellt, weniger das Zelebrieren eines nationalistischen Größenwahns - zumal die Ukraine sich ja ansonsten international zunehmend stärker vernetzt.
Insofern sehe ich in der Altpapieraktion ein explizites Zurückstufen der Autoren von "das ist unsere Literatur" hin zu "das ist die Literatur die uns aufgezwungen wurde" - perspektivisch wird da sicherlich irgendwann einmal "internationale Literatur" draus - dafür wäre es aber hilfreich wenn Russland aufhört Ukrainer umzubringen und ihr Land zu besetzen.
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"Wer bis zu vier Fünftel seines Mehrverdienstes abgeben muss, bekommt nur eins gesagt: Lass es! Deine Anstrengungen sind ökonomisch gesehen Quatsch."
Wow, und wo genau unterscheidet sich diese Aussage von der neoliberaler Politiker die behaupten, dass ein zu großzügiges Bürgergeld dazu führt dass die Leute lieber gar nichts machen als sich Arbeit zu suchen?
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Ich sehe bei sowas immer das Problem, dass es auch rechtsradikale Künstler geben kann. Und wenn man als Künstler größere Freiheiten beim Übertreten von Grenzen erhält, dann könnte das zu einem verstärkten Aufkommen von rechtsrandigen Künstlern kommen, die dann mit allerlei fragwürdig anmutenden historischen Symbolen unterwegs sind. Und wenn die dann nicht als "Denkanstoß" oder "satirische Überspitzung" wahrgenommen werden, dann ist das "offensichtlich der Fehler des Betrachters". Ehrlich gesagt brauche ich das nicht
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Respekt, selbst das maximal weichgespülte Signal hat man sich abnehmen lassen - völlig zu Recht, man kann ja keine Gelbe Karte riskieren. Geht es erbärmlicher?
Aber immerhin hat diese Nationalelf geschafft, was die Antifa 2006 vergeblich mit dem Abreißen von Autofahnen zu erreichen versucht hat: Nachhaltiges Desinteresse am Nationalteam - Vielleicht mit Ausnahme von etwas Neugier für welche Peinlichkeiten die sich auch nicht zu schade sind
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[Re]: Cool, wie bringen Sie Russland am Verhandlungstisch dazu sich aus der kompletten Ukraine zurückzuziehen und Reparationen zu zahlen?
Nennen Sie mich einen argwöhnischen Mistkerl, aber ich glaube nicht dass Putin darauf eingeht.
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[Re]: Ich sehe eigentlich nur gemäßigte Reaktionen. Gerade die USA haben sich hier klar auf ein deeskalierendes Narrativ festgelegt anstatt mit einem "Möglich ist natürlich alles", das immer geht, den Druck auf Moskau zu erhöhen.
Aber mal raus mit der Sprache, wie wollen Sie den Krieg schnellstmöglich beenden? Leo 2 für die Ukrainer? Oder doch lieber Gebiete der Ukraine verschenken?
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[Re]: Sie können sich vorstellen dass die Ukraine massiv Gebiete abtreten muss und dafür eine eigene Außenpolitik zugestanden bekommt? Klingt das nur in meinen Ohren so als ob die Ukraine kein souveräner Staat mit völkerrechtlich verbrieften Rechten und Grenzen ist?
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[Re]: Ich wage zu bezweifeln dass es legitim ist in zwei Wahlbezirken eine Stimme bei der gleichen Wahl abzugeben und damit insbesondere das doppelte Gewicht bei der Zweitstimmenauszählung zu erhalten.
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Wäre das nicht eine schöne Gelegenheit Berlin und Brandenburg zu fusionieren? Berlin bringt die Weltoffenheit mit und Brandenburg die Kompetenz. Sieht für mich als Außenstehenden wie ein perfekter Treffer aus
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[Re]: Das überrascht mich jetzt schon. Ich war mal Pendler und muss jetzt dank Homeoffice kaum noch in die Stadt, aber die Situation für Autofahrer hat sich seit COVID doch spürbar verschlechtert.
Wie unfähig kann so eine Verkehrspolitik eigentlich sein, wenn das Resultat eine Verschlechterungen für die einen und keine Änderung für die anderen bedeutet? Mir soll's egal sein, mit ein bisschen Glück kommt bald 100% Homeoffice und dann kann mir die Stadt gestohlen bleiben :-)
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[Re]: Demnach wäre die Ukraine also nicht entsetzt über den russischen Überfall, sondern ist lediglich durch Russenhass getrieben... Woher kommt diese These, vielleicht von Frau Wagenknecht?
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[Re]: Vielleicht weil nicht jeder Fahnenflüchtige ein überzeugter Pazifist und Gegner Putins ist. Putin führt schon eine ganze Weile Kriege und stand damit bis vor Kurzem ziemlich gut in der Gunst der russischen Bevölkerung da.
Vielleicht wird gemutmaßt dass unter den Fahnenflüchtlingen nicht wenige sind, die mit Putins Außenpolitik sehr gut leben konnten, solange dafür andere Leute in den Krieg gezogen sind.
Ob Putin durch die Aufnahme der Fahnenflüchtigen geschwächt wird sei auch mal dahingestellt. Einerseits ist die Debatte ohnehin witzlos, weil das Asylrecht kein Werkzeug ist um bestimmte politische Interessen durchzusetzen - ob Asyl gewährt wird hat der Sachverhalt zu entscheiden und nicht die Frage ob uns das nützt oder genehm ist. Andererseits aber auch, weil ich mir vorstellen kann dass es Putins Rückhalt in der Bevölkerung nachhaltig schaden kann wenn er den Druck auf Kriegsunwillige drastisch erhöht um sie an die Waffe zu pressen. Ich kann mir ohnehin nicht vorstellen dass eine Einheit derartig "an die Front gepresster Soldaten" irgendeinen militärischen Wert hat.
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[Re]: Das sehe ich allerdings auch so. Wobei... in Notsituationen sorgen die Patienten dann ja über die Nichtbehandlung dafür, dass sich der Engpass von selbst erledigt sobald hinreichend viele von ihnen keine Behandlung mehr benötigen.
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[Re]: Sie haben Recht, wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten.
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[Re]: Tja, aber wenn die Protestierenden nicht den Rechtsweg nehmen brauchen und in Selbstjustiz abdriften, dürfen das dann nicht auch diejenigen die sie blockieren? Oder müssen die auf die Polizei warten, "weil wir hier einen Rechsstaat haben"?
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[Re]: Die "westlichen Werte", so es sie denn mal so einheitlich gab, sind völlig in Ordnung. Schauen Sie ins Internet, da darf man selbst den blödesten Mist rausplärren und kaum einer interessiert sich dafür.
Lustigerweise sind es immer diejenigen die die "westlichen Werte" totsagen oder "schlimmer als 1984"-Diagnosen stellen, gleichzeitig diejenigen diese Rechte in vollem Maße auskosten. Die AfD hat das sogar zur Kernkompetenz erhoben.
Also nein, Sie irren. Falls Sie den Post tatsächlich ernst gemeint haben. Was ich insbesondere für Ihr persönliches Weltbild nicht hoffe.
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"Berichte über Menschenrechtsverletzungen etwa vonNato-Verbündetenkönnten dann strafbar sein, fürchten Journalistenverbände"
Besorgte Bürger gibt es wohl überall. Solange da nichts konkretes hinter steht landen sie wohl auch alle in der gleichen Schublade...
So wie es da steht könnte auch die Bekanntgabe der Verurteilung von Journalisten wg Berichten über Menschenrechtsverletzungen strafbar sein, denn das würde die Beziehungen zB zu Deutschland stören. Dann "ist zu befürchten" dass der Gerichtssprecher juristisch belangt wird.
Sry, wenn etwas konkretes auf dem Tisch liegt diskutiere ich das gerne, bis dahin ist es nur ein Versuch Dinge im eigenen Interesse maximal falsch zu verstehen
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Dann machen sie halt halt beim nächsten Mal den Unterschied. Ist ja kein Klimakuscheln
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Ich sehe das eigentlich ganz anders: Durch die Blockaden wird kein Dialog nötig, sondern er verschließt sich. Blockaden um Maßnahmen zu erzwingen für die es auf dem argumentativen oder demokratischen Weg nicht gereicht hat sind eine Abkehr von der Demokratie und nicht geeignet für die nötige Streitkultur.
Klima- und Umweltschutz muss thematisiert, diskutiert und verhandelt werden. Aber bitte nicht mit diesen Leuten, sondern mit denen, die die Lösung innerhalb der demokratischen Prozesse und Regeln suchen.
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Ist der "Strom" und die "Welle" wirklich klar auf das Katastrophenszenario abgestimmt?
Wir sprechen doch auch von der "Urlaubswelle", ebenso von der "Rentenwelle" - gemeint ist damit weniger eine Katastrophe, sondern ein nicht zu stoppendes Ereignis mit dem wir konfrontiert werden. Und die Flüchtlinge sind nicht zu stoppen, solange der Krieg anhält.
Ebenso der Strom. Wir verwenden das Wort bei Warenströmen und bei Menschenmassen (Besucherstrom).
Beide Begriffe (und auch die seltener verwendete "Flut") haben gemein, dass sie auf die Unaufhaltsamkeit und Flexibilität der Bewegung von Wasser anspielen. Legt man etwas in den Weg, dann staut es nicht, sondern fließt um das Hindernis herum. Grenzen dicht zu machen ist ein sinnloses Unterfangen, denn dann passiert das Gleiche: Die Flüchtenden bleiben nicht stehen, sondern umwandern das Hindernis über die "Grüne Grenze". Aufhalten kann die Welle oder den Strom nur ein Damm: Harte, lückenlose Grenzen. Sowas hatten wir in Europa lange nicht mehr und keiner (zumindest keiner den man ernst nimmt) will sie zurück.
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[Re]: Nein, denen wird nicht der Unfall und auch nicht die Folgen in die Schuhe geschoben. Denen wird der verzögerte Einsatz von Spezialwerkzeug in die Schuhe geschoben. Weil sie genau diesen durch fahrlässiges Handeln versursacht haben.
Fahrlässig, weil genau diese Szenarien seit der Blockaden immer wieder diskutiert werden.
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"Und weil es extrem heikel ist, wenn Nichtschwarze (wie ich) eine Schwarze Person kritisieren."
Ist es heikel? Ich dachte bisher (und tue es weiterhin) dass dem nicht so sei. Und umgekehrt würde ich es "extrem heikel" nennen wenn man bei Kritik auf die Verhältnisse der Hautfarben achten muss. Entweder ist die Kritik gut begründet - dann ist es völlig egal wen ich kritisiere - oder eben nicht. Und wenn Kritik nicht gut begründet ist, sollte ich sie mir dann nicht ohnehin verkneifen - völlig egal wer das Ziel der Kritik ist?
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[Re]: Wie stellen Sie sich das vor? Rückabwicklung der Gebietsübergaben für Reparationen? Ich glaube das würde sich weder rechnen, noch irgendwen glücklich machen.
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Ein spannendes Thema, solange die AfD als "unbedenkliche" Partei gilt hat sie mMn gute Karten und die dürften sich mit den kommenden Jahren zunehmend verbessern. Da muss strukturell eine Anpassung erfolgen, ggf. auch mit Abstrichen seitens der bisher geförderten Stiftungen.
Das Fördern von Parteistiftungen wurde lange Zeit positiv gesehen, jetzt trübt die AfD auch diesen Bereich ein und dann muss man neu bewerten ob diese Förderung auch jetzt noch wünschenswert ist.
Das Argument „Geld des Staates darf nicht gegen den Staat verwendet werden.“ ist ein schwaches - ist damit jeder der staatliches Geld erhält zum staatstragenden Verhalten verpflichtet? Beamte? Sicherlich. Vereine? Das wird schon schwieriger. Empfänger von Transferleistungen? Ich glaube nicht.
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Nicht jede Aversion ist zwangsläufig strukturell bedingt. Ich stamme aus einer ziemlich großen Familie und habe inzwischen (zumindest im dt. Durchschnitt) selbst eine. Mir sind sowohl als Kind als auch als Vater schon eine Menge genervter Kommentare in Erinnerung geblieben, aber ich habe diese eigentlich nie als Kinder-spezifisch empfunden.
Die Leute regen sich über die Kinder genauso auf wie sie sich über einen Hund aufregen der ihren Weg schneidet oder ein Müllauto das sie auf der Straße zum Bremsen zwingt. Da steht kein struktureller Hass auf Kinder, Hunde oder Müllautos hinter, da steht eine strukturelle Überlastung/Überforderung mit sich und der Welt dahinter.
Es gilt Hanlons Rasiermesser: Nimm niemals Boshaftigkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist :-)
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„Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“
Das klingt jetzt nicht soooo weit hergeholt. "Kultur und Geschichte" lässt sich entspannt mit der Aberkennung des Existenzrechts der Ukraine abdecken und die Propaganda kann man durchaus auf Angriff auf die Bildung betrachten
Und nein, es ist nicht Putin der gekommen ist um das zu tun - Putin sitzt gemütlich in Moskau. Die russische Bevölkerung ist genauso "gegen Putin" wie unsere Großeltern "im Widerstand" waren. Der Blick auf Putin mag in Russland kritischer geworden sein, aber das ist keine Abscheu über den Angriffskrieg, sondern Unzufriedenheit mit dessen Verlauf und den daraus resultierenden Einschränkungen. Wäre der Überfall wie bei der Krim gelaufen säße Putin heute geliebter im Amt als je zuvor (außer sicherlich bei den frisch eingebürgerten Russen die früher glaubten sie wären Ukrainer).
Das kommt halt dabei heraus wenn man die Bürger rund um die Uhr mit Propaganda beschallt und ihnen erklärt dass die ganze Welt gegen einen ist und man Anspruch auf viel mehr vom Kuchen hat. Das klappt nicht nur bei Russen, sondern höchstwahrscheinlich auch überall anders - bei uns hat es das definitiv.
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"Außerdem ist Palmer innerparteilich eine wichtige Gegenstimme, wenn es um die antidemokratischen Tendenzen bei linken Sprechverboten und einengende identitätsideologische Diskurse geht, die in der Grünen Partei auf dem Vormarsch sind."
Wow, für so einem Satz wäre Bully Herbig vermutlich in eine Schublade mit Höcke oder von Storch gelandet. Ich hätte es nicht derart drastisch formuliert, stimme Ihnen aber in der Sache zu: Palmer ist ein Gegengewicht das die Grünen brauchen um in der Wahrnehmung nicht völlig im Elfenbeinturm zu verschwinden
Spannend daran ist: Hätte es diesen Kommentar auch gegeben wenn Palmer mit 10% baden gegangen wäre?
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Hm, die Indexmieten sind so eine Sache: Lange Jahre ist man dadurch prima gefahren weil man auf die kaum vorhandene Inflation verweisen konnte und nun wo die Kehrseite greift will man plötzlich nichts mehr davon wissen?
Das hat Geschmäckle
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Hm, passt doch alles. Die Agentur will unpolitisch agieren, die Fotografen problematische Medien ausschließen, die Zusammenarbeit wird beendet.
Wie sollte die Alternative aussehen? Das ginge doch nur dadurch dass eine Seite die andere auf ihre Linie zwingt.
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Öhm, ich kenne eine Menge Konservativer und den meisten geht das Geschlecht von Fischen ziemlich sicher am Allerwertesten vorbei (mit einer Ausnahme: ein Biologe).
Das Thema ist auch in der Debatte um Trans-Menschen nicht besonders hilfreich, weil es direkt die Vorlage zu "Wenn Du wirklich Trans wärst würde Dein Körper selbstständig das Geschlecht wechseln, sieh doch mal den Fisch hier" liefern.
Die Debatte läuft dann quasi vorprogrammiert ab: "Ja bei Fischen ist das etwas anderes" - "Das sehe ich auch so, was soll also das Fischbeispiel?" - Ende
Davon mal ab dass der Verweis auf die Natur und die daraus abzuleitende "Natürlichkeit" ohnehin schon schräg ist. Man kann für einen ganzen Haufen menschlicher Entgleisungen (Disclaimer, da wir in komischen Zeiten leben: Trans-sein ist für mich keine Entgleisung) ein Beispiel in der Natur finden in der dieses Verhalten natürlich ist. Das hilft kein bißchen beim Versuch das Verhalten beim Menschen irgendwie positiv darzustellen.
Die beste Verteidigungslinie ist nicht belehrend, sondern empathisch (und nein, Empathie fehlt den wenigsten Menschen und die Gruppe der Konservativen ist da keine Ausnahme). Den Leuten klar machen dass das kein Modetrend ist, sondern ein ganz persönlicher Leidensdruck. Oder man macht es wie der (vermutlich) Homosexuelle der ein Schild mit der Aufschrift "Wenn ich meinen Freund nicht heiraten kann, dann heirate ich Deine Tochter" hochgehalten hat. Empathie kann auch mit der Brechstange vermittelt werden ;-)
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[Re]: "Nichts ist Yin oder Yang. Alles ist beides."
Mal eine Zwischenfrage aus der mathematischen Ecke: Wenn alles beides ist, dann ist Yin ja auch Yang. Kann man das Konzept dann nicht auch von "Yin und Yang" auf nur "Yin" reduzieren, weil Yang darin enthalten ist?
Falls ich gerade ein wichtige Problem gelöst habe möchte ich am Umsatz beteiligt werden. Falls ich hingegen gerade eine neue Sekte begründet habe möchte ich zumindest den Posten des Oberpropheten.
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[Re]: Man kann Homöopathie wissenschaftlich einsetzen - Indem man den Placebo-Effekt anpeilt.
Da spricht gar nicht viel gegen, einzig das schlechtere Preis-Leistungs-Verhältnis in Relation zu Smarties. Problematisch wird es wenn man da noch Zusatzwirkungen reindichtet die so nicht zu halten sind, denn dann verlassen wir die wissenschaftliche Grundlage.
Es spricht natürlich grundsätzlich auch nichts dagegen an eine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus zu glauben, aber das ist dann genau das: Ein Glaube. Wenn man das so differenziert für sich annimmt ist das kein Problem - es gibt viele Wissenschaftler die parallel zu ihrer Arbeit auch tiefreligiös sind.
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[Re]: Hm, gilt das dann auch für jeden der den Glauben daran ablehnt dass Jesus der Sohn Gottes ist und für unsere Sünden starb?
Müsste ja eigentlich so sein, schließlich stammt der Glaube ja auch aus einer asiatischen Kolonie.
Und unter uns: Ich kenne sehr viele Leute die das Christentum nicht für eine Form des medizinischen Fortschritts halten. Ich gehöre selbst dazu und das obwohl ich überzeugter Christ bin
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Sport ist genau dann politisch, wenn es sich lohnt politisch zu sein. Gegen Rassismus und Diskriminierung ist er genau dann, wenn von allen relevanten Seiten Jubel zu erwarten ist.
Anderenfalls betont man dass der Sport unpolitisch ist und man selbst mit den übelsten Diktaturen zusammenarbeitet "weil der Sport Brücken dort wichtige Brücken bauen kann wo der Staat versagt". Zumindest sofern es sich lohnt.
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[Re]: Natürlich können wir verhandeln. Wir glauben nur nicht dass "Verhandeln" zu irgendetwas führt. Was kann man Putin bieten? Nachsichtigkeit mit den Reparationsforderungen, sobald sich Putin vom ukrainischen Staatsgebiet (inkl Krim) zurückgezogen hat?
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[Re]: Aber haben wir dann wirklich Pazifisten in Deutschland? Wo ist der aktive Widerstand? Die Leute sitzen doch in den Talkshows und stehen nicht vor den russischen Kasernen um Panzer zu blockieren.
Ich kann es ja verstehen, ich glaube auch nicht dass Putins Panzer für Pazifisten bremsen, aber wo ist da irgendeine aktive Handlung?
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[Re]: Ich merke dass Sie sich innerlich darauf einstellen der demokratisch gewählten Regierung die Legitimation abzuerkennen um auf dieser Grundlage den dann folgenden Mist zu rechtfertigen.
Ich verzichte aus Gründen des guten Geschmacks darauf Ihr Beispiel mit bezug auf die "Letzte Generation" zu erwidern, sondern verweise lediglich darauf dass das Arbeiten gegen die Gesellschaft (und derartige Notrufe sind nichts anderes), nicht in mehr Zuspruch, sondern in Abwehrreaktionen resultiert. Sie mögen sich hinterher besser fühlen (denn Sie "kämpfen ja mit allen Mitteln für die gute Sache"), aber im Grunde erweisen Sie Ihrer Sache einen Bärendienst
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[Re]: Als Demokrat? Definitiv sollte man da nicht zu derartigen Mitteln greifen.
Für jemanden für den die Demokratie nur Mittel zum Zweck ist und der bei Bedarf auch jederzeit dem "Starken Mann(tm)" oder ggf auch "der "Starken Frau" zujubelt, der könnte mit solchen Maßnahmen gut leben.
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[Re]: Die Unterstellung der gesamte globale Süden habe einen Hang zum Antisemitismus halte ich für maßlos übertrieben. Damit wird mMn eine ziemliche Verachtung ggf. dem globalen Süden ausgedrückt.
Ich habe keine Probleme damit funktionierende deutsche Panzer in die Ukraine zu schicken um damit Menschen zu verteidigen deren Vorfahren von meinen Vorfahren mit deutschen Panzern überfallen wurden. Eine gute Gelegenheit einen weiteren kleinen Schritt der Wiedergutmachung zu leisten.
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[Re]: Ich stimme Ihnen in vielen Punkten zu, aber ich denke Sie erweisen Wagenknecht zuviel der Ehre wenn Sie ihr die Verantwortung für die letzten 25 Jahre mitgeben.
Die Linkspartei/PDS hat von Beginn an eine gewisse Gespaltenheit mit sich getragen. Im Osten war die Partei dominiert von pragmatischen (da machterfahrenen) Ex-SED-Leuten (und deren Wählern) die den "real existierenden Sozialismus" erlebt hatten, im Westen häufig von höchst individualistischen Menschen, teilweise mit hohen (teils utopischen) Idealvorstellungen des Sozialismus, andere mit kruderen Ideen.
In Ostdeutschland hätte die PDS eine gemäßigte SED aufziehen können, in Westdeutschland hingegen eine Partei die den Grünen die Themen abgräbt und dabei Jungwähler mit dem Traum des Sozialismus anspricht. Beides zusammen hingegen... ergibt die widersprüchliche Gemengelage die die Linkspartei heute darstellt.
Der Kurs der Linkspartei war insgesamt nicht so falsch wie er heute dargestellt wird. Anfangs war die PDS eine "Ost-Partei", die Ostverbände haben die Partei dominiert und ein Bruch wäre immer zu ungunsten der Idealisten ausgegangen. Mit der Zeit glich sich das aus, die "Alte Garde" im Osten rotierte langsam raus und auch dort rückte eine Jugend nach, die im Grunde das Weltbild ihrer westdeutschen Genossen vertrat - ich denke 25 Jahre weiter wäre die Partei ein ganzes Stück homogener aufgestellt und Wagenknecht hätte dort keinen Rückhalt
Jetzt kam aber der Ukrainekrieg und das schlichtweg zu früh (insgesamt sowieso immer, aber speziell für die Linke). Die "Freunde Moskaus" waren noch zu stark vertreten um den Krieg zu verurteilen, und so mussten die idealistischen Teile der Partei hilflos zusehen, wie die Linke es neben der AfD als einzige nicht gebacken bekommt klar Position zu beziehen
Wagenknecht hat das nicht angeleiert, Wagenknecht ist nur das aktuell bekannteste Gesicht einer Grundgespaltenheit der Partei. Sie mag mit ihrem Auftreten das Benzin sein, aber das Feuer ist schon immer da gewesen
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[Re]: So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. In meinem Freundeskreis verdient bei den cis-Paaren nur 2x der Mann mehr als die Frau. Wobei wir ziemlich viele Akademiker dabei haben und das Splitting uns damit eh nicht in dem Maße betrifft.
Relevant ist das Splitting bei Paaren mit gänzlich unterschiedlicher Einnahmensituation. Auch wenn es bei mir anders gekommen ist halte ich diese "Durchmischung" für ausgesprochen positiv.
Sie sehen das Ehegattensplitting als Vorteil, weil Sie Äpfel mit Birnen vergleichen. Nehmen Sie Paare in der gleichen Situation (Ehe oder eingetragene Partnerschaft), dann ist die Vergleichbarkeit hergestellt. Und dann muss man durchaus erklären warum ein Paar mit 2 x 3.000 mehr Geld haben soll als eines mit 2.500 und 3.500.
zum BeitragDer Vergleich mit Menschen ohne Trauschein/Eingetragene Partnerschaft ist das Ausblenden der erbrachten Zusatzleistungen. Ehepaare und eingetragene Partnerschaften übernehmen juristisch verbindliche Verantwortung füreinander und entlasten damit die Gesellschaft - das wird umgekehrt damit honoriert dass das Paar auch steuerlich als Einheit betrachtet wird.
Questor
Spannend. Immer war die Rede davon dass "die Wagenknecht bald mit der Partei bricht und ihren eigenen Laden aufmacht", jetzt ist es genau umgekehrt.
Der Schritt wäre radikal. Linkskonservative waren immer Teil der "Partei-DNA", insbesondere im Osten. Gut vorstellbar also, dass der Bruch die Partei reihenweise den Rückhalt im Osten kostet.
Andererseits: Schauen wir uns den Status Quo der Linkspartei an, dann ist ein Bruch nicht unvermeidlich, sondern schon lange vorhanden. Lange Zeit hat die Linkspartei es gemeistert ein breites, sich als "links" definierendes, Wählerspektrum anzusprechen, spätestens seit dem Ukrainekrieg tritt aber ein offener Bruch zutage und es ist der einen Hälfte der Wählerschaft nicht mehr vermittelbar dass man nicht Stellung beziehen kann weil man sonst die andere Hälfte verschrecken würde. Das ist der Parteitod auf Raten, sofern die Situation in der Ukraine nicht schleunigst aufgelöst wird (und danach sieht es nicht aus)
Um es mit George Zaal zu sagen: Mut ist manchmal die Erkenntnis, dass einem Feigheit nun auch nicht mehr weiterhilft.
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[Re]: Ich stimme mit Ihnen überein. Viele Spielregeln die der Staat aufstellt gelten nicht uneingeschränkt, sondern nur solange das "Große Ganze" dabei nicht über den Jordan geschossen wird. Das gilt für die Konzerne, ebenso wie für die Gewerkschaften.
Natürlich gibt es immer Grauzonen. Manche Konzerne nutzen ihre Marktmacht so indirekt, dass sie nicht angreifbar sind, ebenso ist aber auch die Bezahlung in Branchen mit einem gewissen Lockdown-Potential tendenziell höher...
Die Situation in Frankreich betrachte ich mit etwas Sorge. Natürlich haben die starken Gewerkschaften klare Vorteile für uns Arbeitnehmer erstreikt - ob ich dafür aber das Gesamtpaket mitsamt dem Konflikt nehmen würde? Ich glaube nicht.
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[Re]: Das Streikrecht hat mit der Demokratie erstmal nichts zu tun. Und die Regierung hält es sich offen einzugreifen. Systemrelevante Konzerne werden unter staatliche Kontrolle gestellt, es wird falls nötig enteignet und wenn die freiwillige Feuerwehr bei uns im Ort keine Leute findet kann ich zwangsverpflichtet werden. Was. Für. Ein. Skandal.
Kann man zumindest so sehen. Ich für meinen Teil mag den Gedanken, dass dem Versuch die eigene Machtposition zu nutzen um der Gesellschaft Bedingungen zu diktieren im Zweifelsfall Grenzen gesetzt werden.
Ob die Angestellten von Ölkonzernen einer Lohnstruktur unterworfen sind von der man nicht leben kann möchte ich gerne bezweifeln, ich habe Bekannte die in der Branche arbeiten und die Konditionen sind... beeindruckend.
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[Re]: Sie meinen eine Fachärztin braucht schon ein ziemlich hohes Gehalt um sich mit einem Krankenpfleger oder gar einem Erzieher einzulassen? Das kann man so sehen. Ich für meinen Teil finde das eigentlich grundsätzlich besser als wenn man sich den Partner unter den Kommilitonen sucht.
zum BeitragDass der Erzieher bzw der Krankenpfleger sich zunächst ein gutes Studium durch die Gesellschaft haben bezahlen lassen ist auch eine eher eigenwillige Pauschalannahme.
Questor
[Re]: Wie genau sollen die Gespräche denn aussehen auf die hingewirkt wird? Was kann man Putin bieten? Das Angebot sich bei Reparationsforderungen zurückzuhalten sobald sich Putin aus der Ukraine (incl Krim) zurückgezogen hat? Glauben Sie ein solches Angebot würde in irgendeiner Hinsicht als deeskalierend wahrgenommen werden?
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Es ist löblich den Namen hier abzukürzen, im verlinkten Artikel ist der Name aber voll zu lesen (Da damals noch als Opfer betrachtet), wäre es nicht sinnvoll den Namen dort auch nachträglich zu kürzen?
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[Re]: Das könnte man machen. Innerhalb von 10 Minuten hätten wir unter der entsprechenden Ankündigung drei Dutzend Kommentare, die feststellen dass davon ja insbesondere die Gutverdiener profitieren die sich eine energetische Sanierung leisten konnten.
Es gibt zwei Dinge die in dieser Sache unbedingt vermieden werden müssen:
zum Beitrag1.) Lösungen die nicht haargenau auf die individuelle Situation der Bürger eingehen
2.) Der gläserne Bürger
Questor
[Re]: Das wäre doch jetzt die Gelegenheit einer von den Spekulanten zu werden, deren Kasse demnächst mit Steuergeldern gefüllt werden: Spekulieren Sie mit Ihren Ersparnissen und Rücklagen in regenerative Energien und Speichertechnologie.
Damit tun Sie etwas für das Klima und bekommen eventuell als Spekulant noch die Taschen vollgeschaufelt. Das können Sie dann entweder für sich nutzen oder aber wieder in zukunftsweisende Technologie investieren
zum BeitragQuestor
[Re]: Das Problem ist einfach: Entweder wir lassen uns durch Atombomben erpressen oder eben nicht.
Falls wir uns nicht erpressen lassen sind wir im Status Quo
Falls wir uns erpressen lassen macht dieser Umstand eigene Atomwaffen zu einer notwendigen Bedingung für Freiheit. Also den Atomwaffensperrvertrag kündigen und eigene entwickeln. Besser noch umgekehrt.
Ich für meinen Teil mag Option 1 lieber
zum BeitragQuestor
Es ist doch ganz einfach: Wenn eine Regierung gerne Gebietsaufgaben seitens der Ukraine hätte kann diese der Ukraine im Gegenzug eigene Gebiete zur Kompensation anbieten.
Vielleicht kommen ja genügend Gebiete zusammen um Putin seine Expansion zu spendieren und wir haben Frieden
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[Re]: Ich wünsche uns allen dass Sie Recht behalten und ich Unrecht
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[Re]: Das ist ein guter Punkt.
Ich sehe hier auch immer den Punkt der Schönfärberei: Putin wird vom Volk getragen und das auch nachdem er die Krim besetzt hat. Man kann natürlich immer einwenden, dass die russische Gesellschaft bei Widerstand von ernsthaften Repressionen bedroht wird und Putin ein Despot ist, aber ganz im Ernst: Das haben wir in der Vergangenheit nie als Argument zugelassen - auch nicht in unserer eigenen Geschichte. Und ich denke auch nicht dass es gut wäre diese Perspektive zu übernehmen.
Oder glaubt irgendjemand dass irgendeine zukünftige russische Regierung feststellt dass das ja alles ein furchtbarer Fehler war und sich friedlich wieder von annektierten Gebieten (inklusive der Krim) trennt?
Der Artikel hat im Grundsatz Recht: Man darf und kann nicht alle Russen über einen Kamm scheren. Das verbietet bereits der gesunde Menschenverstand. Aber es gehört ebenso dazu wahrzunehmen und anzuerkennen dass die russische Gesellschaft in ihrem Kern ein ernsthaftes Problem hat unter dem deren Nachbarn massiv leiden
Eine letzte Anmerkung: Orks werden heute sehr viel vielfältiger interpretiert als noch bei Tolkien. Je nach Setting besitzen sie Ehre, sind naturverbunden und ebenso individuell gut oder böse wie auch die Menschen.
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[Re]: "Ist es das wert?"
Für mich schon. Aber jeder setzt das Preisschild für seine Werte selbst, von daher müssen Sie das für sich selbst entscheiden. Ich gebe aber zu bedenken: Menschen die Werte hatten solange es sie nichts kostet waren selten die Lösung unserer Probleme
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Die Mär dass Erdogan nur deshalb zu einem Despoten geworden ist, weil der EU-Beitritt nicht schnell genug vollzogen wurde fällt eher in den Bereich der Dolchstoßlegenden.
Die Türkei war damals nicht bereit für einen formalen EU-Beitritt, die Bestrebungen für diesen waren stets politisch motiviert mit beiden Augen zugedrückt. Die politische Motivation soll hier nicht pauschal negativ sehen werden, am Ende geht es hier schließlich genau um das: Politik.
Aber die Behauptung der EU-Beitritt der Türkei wäre behindert worden ist falsch - es sind lediglich Leute an die Macht gekommen die nicht mehr bereit waren beide Augen zuzudrücken. Es gab keine Benachteilung, lediglich die Bevorzugung ist weggefallen.
Ob die Türkei heute eine blühende Demokratie wäre wenn man sie einfach dazugeholt hätte? Ich vermute eher dass die EU heute Geschichte wäre. Aber es bleibt Spekulation.
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[Re]: Putin hat klar gemacht dass selbst große Abstriche für ihn bedeuten dass er mit Landgewinn aus der Sache herausgeht. Sprich: "Große Abstriche" bedeuten für Putin dass er sich nicht alles auf einmal holt, sondern nur Stückchenweise. Was hindert ihn daran das Spiel erneut zu spielen? Jede Maßnahme die Wirksam genug ist um Putin die Grundlage für eine Wiederholung des Ganzen zu nehmen kann er wiederum als "Versuch Russland zu zerstören" deuten und wieder mit Nuklearwaffen winken.
Ihr Wunsch nach Frieden in allen Ehren, aber ihr Vorschlag schafft keinen Frieden, sondern kauft etwas Zeit für einen teuren Preis und schafft die Grundlage für neue Kriege - denn die Lektion für Putin ist: Drohe mit Atombomben und die Gegenseitige knickt ein
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Gut, dann wird verhandelt, Russland bekommt Gebiete zugeschlagen die der Ukraine gehören und wir haben Frieden.
Was genau hindert Putin daran in 6 Monaten zu erklären dass Kiev selbstverständlich Teil des zu befreienden Russischen Kerngebiets ist und erneut Truppen ins Feld zu schicken. Selbstverständlich als innerrussische Angelegenheit mit Atomwaffendrohung bei Einmischung. Also Kiev und Umland aufgeben, denn nichts ist so schlimm wie ein Atomkrieg. Und dann haben wir 6 Monate Frieden. Bis Putin uns mitteilt was noch alles zu Russland gehört. Was wir ihm dann auch geben. Denn nichts ist so schlimm wie ein Atomkrieg...
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[Re]: Juristisch wäre das vielleicht sogar angemessen, da die Ukraine ihre Nuklearwaffen damals gegen umfangreiche Sicherheitszusagen abgegeben hat.
Da diese Vereinbarung einseitig gekündigt wurde wäre die Rückabwicklung und damit die Rückkehr zum Atom-Macht-Status tatsächlich nicht unbedingt abwegig
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[Re]: Naja, eine Blockierung ist eine Form der Nötigung, das ist kein gezieltes Gesetz um unliebsame Zeitgenossen in die kriminelle Ecke zu schieben. Es gibt in dieser Sache also weniger eine Bestrebung irgendwen zu kriminalisieren, sondern umgekehrt die Bestrebung die Nötigung straffrei zu gestalten wenn sie nur Für Die Gute Sache (TM) geschieht.
Ich bin bei solchen Bestrebungen oft skeptisch, weil ich mich dann Frage was etwas gruseligere Regierungen (die in Europa ja durchaus präsent sind oder drohen) mit Verweis auf uns ihre eigene Gute Sache (TM) straffrei gestalten. Sie mögen das vielleicht ohnehin tun, aber wenn sie mir den Spiegel vorhalten können, kann ich sie kaum effektiv kritisieren. Einmal ganz abgesehen davon dass Justizia blind sein sollte und aus diesem Anspruch einen beträchtlichen Teil ihrer Akzeptanz zieht.
Die Protestierenden fordern dass die Gesellschaft und nicht die Konzerne entscheiden was gegessen und wie dieses Essen produziert wird. Ich sage es mal so: Herr Tönnies schlachtet nicht weil es ihm Spaß macht (zumindest ist das nicht der Hauptgrund, ich kenne ihn nicht), sondern weil signifikante Teile der Gesellschaft das Fleisch kaufen und konsumieren. Wenn die Gesellschaft kein Fleisch essen will, dann kauft sie kein Fleisch und Tönnies kann einpacken ohne dass da irgendwer zur Nötigung greifen muss. Wenn die Gesellschaft höhere Standards für die Fleischindustrie will, dann führt auch da der Weg über die Verbraucher: Konsumverzicht/-wandel ist das effektivste Schwert das die Bürger der Wirtschaft gegenüber haben. In diesem Fall bräuchte es natürlich (idealerweise staatlich gewährleistete) Transparenz, beispielsweise über entsprechende Siegel
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"Es ist ein Treppenwitz. 50 Prozent der Italiener*innen stimmen für ein offenes Land, offen für Minderheiten, offen gegenüber Europa und der Welt."
Der Artikel liest sich aber eher danach als hätten 50% für einen zerstrittenen Haufen gestimmt, dem es wichtiger ist sich gegenseitig vor den Bus zu schubsen als die oben genannten Ziele zu erreichen.
Bei aller Kritik am Wahlrecht (das in der Vergangenheit sicherlich auch ein paar mal stillschweigend wohlwollend hingenommen wurde weil es den Einfluss der Rechtsradikalen unter ihren tatsächlichen Stimmanteil gedrückt hat) - wenn es einvernehmlich um die eingangs aufgelisteten Ziele gegangen wäre, dann wäre man nicht gespalten angetreten.
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[Re]: Wo sehen Sie Chancen für die Diplomatie? Bereits die absoluten Minimalforderungen der Ukraine (Unabhängigkeit und Anerkennung der Grenzen) gehen weit über alles hinaus was Putin zu akzeptieren bereit ist.
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[Re]: Für mich heißt es, dass Russland derzeit nur noch mehr Mist in die Welt setzt den man später unrühmlich zurücknehmen muss, bevor man wieder normal miteinander umgehen kann. Das hoffe ich zumindest, Albträume bereitet mir die Vorstellung eines Konsens der Marke "Man muss Putin eine gesichtswahrende Lösung anbieten", bei der Putin für den Dreck den er verzapft am Ende auch noch mit einen Plus rausgeht.
Wenn Grenzen überschritten werden müssen diese Überschreitungen mindestens rückgängig gemacht werden bevor man wieder über das normale Miteinander reden kann. Diese Konsequenz traue ich dem Bundeskanzler leider nicht zu, allerdings habe ich meine Hoffnung bei den Koalitionspartnern
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[Re]: "Geht es auch nicht, Andrej Kartapolow, der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Duma hat dazu folgendes gesagt, die neu aufzustellenden Einheiten dienen der Verteidigung der russischen Außengrenze."
Das Problem ist dass Putin gerade sehr komische Vorstellungen entwickelt wo diese Grenze genau verlaufen könnte
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[Re]: Das liegt daran dass die Stimmen bereits ausgezählt sind - der formale Eingliederungsprozess ist also bereits in vollem Gange. Das angesprochene Referendum ist nur ein "repräsentatives Referendum" von reinsymbolischer Natur
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Wow, ich hätte nicht gedacht dass Wagenknecht sich die Reise entgehen lässt
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[Re]: 1978 hatten wir aber auch kein Internet - etwas das uns hier aber explizit versprochen wird. Wir müssen also an anderen Stellen massiv streichen um uns post-1978-Errungenschaften zu erhalten.
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Ok, aber wenn der Kapitalismus enden muss, dann ist die nationale Abschaffung keine Lösung - wir müssen ihn global abschaffen. Wie also nötigen wir den Rest der Welt diesem alternativlosen Weg zu folgen? Hat überhaupt jemand eine Idee wie man Staaten wie China und Russland die auch auf die öffentliche Meinung pfeifen zu irgendetwas nötigen kann? Denn wenn wir jetzt den Agrarstaat Deutschland aufziehen ist nicht nur unser co2-Ausstoß, sondern auch unser weltpolitischer Einfluss auf dem Level von Malawi. Andere werden die Lücke dankbar füllen, der Kapitalismus wird unverändert weitergehen und uns bleibt einzig der Trost dass "nicht wir, sondern die anderen Schuld sind dass die Welt untergeht"
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[Re]: Adidas wird hier nicht verteidigt, die Bild wird angegriffen - das ist ein himmelweiter Unterschied.
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[Re]: Es ist bösartige Polemik zu unterstellen dass die Bevölkerung den Profit sucht. Die Wirtschaft sucht den Profit und offenbart damit die Fratze des Kapitalismus, die Menschen haben die Zeichen der Zeit erkannt.
Selbst wenn die Menschen bei PV kräftig draufzahlen, so bin ich mir sicher dass keine einzige PV-Anlage weniger installiert wird. Mehr Rendite als die Rettung unseres Planeten gibt es nicht
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[Re]: Ich denke auch, die Enteignungen der Kirchen waren ein Fehler der rückabgewickelt werden muss. Das kostet uns erstmal eine Menge Geld, Land und Kulturschätze, aber auf lange Sicht ist es der richtige Weg
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"Viele WählerInnen im Osten haben Sympathien für eine putinfreundliche Haltung. Manche glauben, dass im Osten die Hälfte der Partei und auch der Landtagsfraktionen auf Wagenknechts Seite steht – wenn es hart auf hart kommt."
Wow, ich glaube ich habe in den seriösen Medien noch keine hoffnungslosere Einschätzung zur Linkspartei und ihrer Perspektive gelesen.
Man stelle sich vor die Wahl zwischen dem Versinken in politischer Bedeutungslosigkeit und dem Bedienen dieser Wählergruppe zu haben...
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[Re]: Wenn ein Drittel der Leute auf Seiten Russlands steht fehlt mir die Phantasie wie sich die Bewegung in irgendeine Richtung abgrenzen könnte.
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[Re]: Wenn es keinen Zwang braucht, warum ist die Steuererhebung nicht optional? Jeder bekommt einmal im Jahr einen Schrieb in dem aufgelistet wird was wir an tollen Sachen mit den Steuern des letzten Jahres finanziert haben und dann einen Überblick über die vielen guten Dinge die der Staat im nächsten Jahr finanzieren will.
Die Menschen werden ihre Steuern freiwillig zahlen, denn das Bild von Menschen die nur über Zwang zu motivieren sind ist falsch und schädlich.
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[Re]: Aber gibt der Artikel Bully nicht indirekt recht? "Heute verbitten sich Minderheiten so etwas [Reduzierung auf Lieferanten für einfache Lacher]" - in einem Film der ebenso wie die damalige Show fast ausschließlich auf (teil sehr intelligent gemachten) einfachen Lachern beruhte ist das schon eine Form von "General-Veto"
Wäre Herbig nicht damals, sondern heute mit dem Drehbuch für den Schuh bei den Studios aufgeschlagen, dann hätten wir den Film mit ziemlicher Sicherheit nicht zu Gesicht bekommen. Das dürfte aber weniger auf die humorlose Teilmenge der im Film vorkommenden Minderheiten, sondern bwreits im Vorfeld auf die Risiko-Abwägungen der Studios zurückzuführen sein. Heute kann auch aus harmlosen Fehltritten ein veritabler Shitstorm werden und Bullys Humor ist mitunter derbe. Und dieser Umstand kann durchaus als "Humor-Polizei" begriffen werden. Regulierend sind hier zumeist nicht Minderheiten aktiv, sondern wir - also die "sozialen" Medien.
Ich empfehle mal die "Best of"-Sammlungen der Bullyparade. Zum Einen weil die wirklich lustig sind, zum anderen aber auch weil es mich überraschen würde wenn Sie nicht immer wieder bei einzelnenen Szenen feststellen würden dass es "sowas heute auf keinen Fall mehr ins Fernsehen schaffen würde"
Nichtsdestotrotz, die Tage der Bullyparade sind gezählt, Herbig macht jetzt ernsthaft(er)es Kino und das - soweit ich es beurteilen kann - hochwertig. Diesen Wandel hat er wohl selbst schon eine ganze Weile angestrebt, von daher wünsch ich ihm dabei viel Spaß und Erfolg.
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[Re]: Sie sind nicht auf dem neuesten Stand. Gleichberechtigung, Frieden, Toleranz und teilweise auch soziale Gerechtigkeit finden sich inzwischen ebenfalls in modernen Märchen.
Also auch alles Themen die wir in der Realität nicht mehr brauchen ;-)
Soweit ich das beurteilen kann hat die Queen in ihrer Amtszeit einen sehr positiven Einfluss auf das Leben vieler Menschen gehabt. Solche Menschen sind nicht selbstverständlich und ich für meinen Teil finde dass man davon gar nicht genug haben kann.
Dabei ist es mir absolut egal ob sie sich dabei einen lustigen Titel gönnen oder nicht - die Welt hat mit dem Tod der Queen mehr verloren als gewonnen
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[Re]: Und bei uns geht alle Macht vom Volk aus. Daraus lässt sich Ihre persönliche Verantwortung für alles was die Regierung falsch macht ableiten... Schämen. Sie. Sich.
Der Treppenwitz ist natürlich nicht nur der Konsens dass die Queen absolut keine Macht über die Armee hat, sondern es außerdem der mit Abstand größte Kritikpunkt an ihr wäre wenn es sich anders verhalten würde.
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[Re]: Ja, das erinnert mich ein bißchen an "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber..."
Was auch immer dann kommen mag - man sollte immer berücksichtigen dass der Sprecher nichts gegen Ausländer hat - egal wie wirr und hetzend das Folgende erscheinen mag. Er hat nichts gegen Ausländer - das hat er sogar explizit betont.
Häufig wird der explizite Verweis in der Berichtserstattung weggelassen, da ein allgemeiner Konsens darüber besteht, dass der Satz ein Stilelement darstellt das von der Wahrheit ungefähr soweit entfernt ist wie Dieter Bohlen vom Amt des Bundespräsidenten
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[Re]: Es ist ganz simpel: Die Leute müssen irgendwie zur Arbeit kommen - Für die Rund ein Drittel Pendler ist der ÖPNV häufig keine praktikable Alternative.
Die Lösung? Jedem der in der Stadt arbeitet auch eine Wohnung dort anbieten. Dafür müsste natürlich massiv innenverdichtet werden, aber das wäre dann tatsächlich eine Lösung.
Die Frage ist: Wird der Autoverkehr in der Stadt wirklich als großes Problem gesehen für dessen Lösung man auch persönliche Einschnitte hinnehmen würde, oder ist es nur ein Problem solange sichergestellt ist dass die gesellschaftlichen Kosten der Lösung irgendwer anderes trägt?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht :-)
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[Re]: Das staatliche Gewaltmonopol wollen die nicht nur den Migranten, sondern auch den Einheimischen aufzwingen.
Finde ich übrigens prima
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[Re]: Putin genießt nach allem was wir wissen eine breite Zustimmung in der Bevölkerung. Wenn der Kanzler und andere von "Putins Krieg" sprechen, dann ist das eine Realitätsverleugnung in Reinform und eine Vorlage um die deutsche Kriegsgeschichte auf mMn zweifelhafte Art neu zu interpretieren.
Die russische Bevölkerung hat den Krieg nicht begonnen, aber sie trägt ihn und bestätigt ihn. Die Position "mich geht das gar nichts an, ich will hier nur Urlaub machen" weckt bei mir wenig Mitgefühl
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[Re]: Spannende Randbemerkung: Afrikaner und Senegalesen sind genauso pauschal schwarz, wie Deutsche pauschal weiß sind.
Ansonsten ist die Hautfarbe ziemlich sicher egal wenn man mit einem Messer auf Polizisten losgeht. Wenn es jemand auf das eigene Leben eigene Leben abgesehen hat ist plötzlich sehr viel egal und sehr weniges wird sehr wichtig.
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[Re]: Wenn der Angreifer mit seinem Messer nur noch eine Armlänge entfernt ist, dann kann man davon ausgehen in Kürze tot zu sein.
Eine Messerabwehr gegen einen entschlossenen Angreifer ist selbst für Experten extrem schwer und tödliche Treffer können in Sekundenbruchteilen gesetzt werden. Es dauert ein bisschen bis die Wirkung einsetzt, aber tot ist man trotzdem.
Ein Angriff mit einem Messer ist ein Tötungsversuch. Und deshalb auch ein kleiner Tipp für's eigene Leben: Menschen mit einem Messer gibt man die Brieftasche wenn diese sie fordern. Nichts darin ist die Konfrontation wert.
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[Re]: Ich kann Ihre Position nicht nachvollziehen und halte sie für zynisch.
Bitte lesen Sie sich noch einmal durch was Sie da schreiben und denken Sie gründlich darüber nach.
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[Re]: Ich komme nach dem Artikel auch eher zu dem Eindruck, dass hier der Konflikt aktiv gesucht und schließlich auch gefunden wurde.
Das heißt wohlgemerkt nicht zwangsläufig dass bei der Bahn alles spitze läuft.
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[Re]: Das ist eine sehr mutige Behauptung, sie reduziert die Ursachen für Empörung auf eine einzige.
Nur aus Neugier: Wenn Merz morgen erklärt dass Frauen eigentlich an den Herd gehören und auf dem Arbeitsmarkt nichts zu suchen haben, würden Sie das Ausmaß der wütenden Reaktionen als Gradmesser für die Richtigkeit seiner Aussage nehmen?
Oder vielleicht doch lieber als (wie mMn hier vorliegend) Fassungslosigkeit?
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[Re]: Wie sähe denn Ihre Alternative aus? Kein Futter mehr für Tiere? Gut, die werden dann alle geschlachtet. Die Nachfrage nach Fleischprodukten bleibt. Das erhöht die Nachfrage auf den Weltmarkt, der Preis für Fleisch steigt ggf und entsprechende Kapazitäten werden aufgebaut. Resultat: Alles beim Alten, nur das Fleisch kommt nicht mehr aus der Region.
Weggeworfene Lebensmittel sind so eine Sache. Im Gewerblichen kann man darüber streiten ob das Containern einen nennenswerten Einfluss hätte. Direkt bezweifle ich es, indirekt vielleicht schon. Im Privaten bräuchte man einen grundlegenden Sinneswandel der auch praktikabel wäre. Mal ganz aus meiner Praxis gefragt: Was tun mit dem Käsebrot der Kinder das verlangt und bei dem nur ein Bissen gegessen wurde? Zum Aufessen zwingen? Selber essen obwohl man satt ist?
Unsere Einstellung zu Lebensmitteln muss sich ändern, aber das ist ein langfristiger Prozess. Und um auf die Bauern zu sprechen zu kommen: Die Industrialisierung der Landwirtschaft ist ein politisch gewollter Prozess gewesen, die Devise war immer "Hauptsache billige Lebensmittel". Lange Zeit (und inzwischen wohl wieder) wäre es wirtschaftlicher gewesen Getreide zum Heizen zu verwenden anstatt es zu Lebensmitteln zu verarbeiten - Was sagt das über unsere gesellschaftliche Wertschätzung von Lebensmitteln aus?
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[Re]: Würden Sie diese Messlatte auch bei Biontech anlegen? Kaum jemand hat so sehr von Krisen profitiert wie diese Firma.
Und müsste es dann nicht auch eine Untergewinn-Prämie geben? Wäre doch logisch: Wenn mein Unternehmen von der Krise profitiert muss ich einen guten Teil des Mehrgewinns abgeben, wenn ich krisenbedingt unterhalb meiner gewohnten Gewinne lande füllt der Staat auf bis ich grob in meinen gewohnten Gewinnregionen bin - nicht bloß die paar Corona-Hilfen.
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[Re]: Das Internationale Recht ist nicht vom Himmel gefallen, sondern eine Vereinbarung unter Staaten - mehr Allgemeinanspruch hat es nicht.
Die Perspektive der USA ist simpel: Wir werden von einem fremden Territorium aus angegriffen. Normalerweise ist es dem dort angesiedelten Staat überlassen das Problem zu lösen. Wenn der festellt dass er das Problem nicht lösen kann und man zu der Einschätzung kommt dass in diesem Fall "kann ich nicht" nicht nur der Bruder von "will ich nicht" ist, dann gibt es zwei Optionen:
1.) Den untätigen Staat verantwortlich machen
2.) Am Staat vorbei dem Angriff begegnen.
Die USA haben eine Weile 1.) praktiziert und sind dabei nur so mäßig gut gefahren, jetzt wenden sie Strategie 2.) an - Wie gut das funktioniert wird sich zeigen.
Die spannende Frage ist: Wie sähe eine (wirksame) dritte Lösung aus?
Zur Frage ob man sich darüber freuen sollte dass der Mann tot ist muss man zunächst klären ob man sich überhaupt über den Tod eines Menschen freuen dürfen sollte. Wer das verneint kann logischerweise auch hier keine Freude empfinden. Ich für meinen Teil denke dass es genügend Monster auf der Welt gibt und kann nicht behaupten traurig darüber zu sein dass al-Sawahiri einen gehäuften Löffel seiner eigenen Medizin bekommen hat - Immer unter der Voraussetzung dass die Berichte über ihn halbwegs stimmen. Ob ich Freude empfinde? Vielleicht mittelbar über den Umstand dass er jetzt nicht mehr aktiv ist - wäre der Mann im Ruhestand gewesen hätte ich die Tötung tatsächlich als unangemessen empfunden
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[Re]: Diesen "unschönen Frieden" haben wir bekommen weil wir die Agressoren waren und unsere Nachbarn überfallen haben - das ist für die Einordnung der Ereignisse und ihrer Folgen nicht ganz unwichtig.
Daraus abzuleiten dass die Überfallenen lieber den unschönen Frieden hinnehmen sollten ist auf so viele Arten unangebracht dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
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[Re]: Warum sollte man Fußballprofis die Millionen verweigern wenn man sie anderen "selbstverwaltenden" Künstlern wie Musikern, Schauspielern etc. zugesteht?
Fußballer bekommen die Millionen nicht einfach so, sie vermarkten sich als Teil der Entertainment-Branche und erhalten einen Anteil an dem mit ihnen generierten Umsatz.
Muss ein Fußballprofi Millionen verdienen? Nein.
Ist es angemessen? Meiner Meinung nach nicht.
Würde ich ein Problem damit haben wenn mir irgendwelche Verrückten jährlich einen 7-8stelligen Betrag auf's Konto spülen weil ich irgendeinen Unfug kann den alle total super finden...? Auch nicht. Ich würde mein Glück kaum fassen und hoffen dass niemand zur Besinnung kommt.
Es gibt einen ganz einfachen Weg den Fußballprofis weniger Gehalt zuzuschanzen: Macht den Hype nicht mehr mit - das ist der einzige gangbare Weg dem Irrsinn ein Ende zu setzen: Selbst damit aufhören irre zu sein.
Im Übrigen sehe ich das etwas radikaler als Sie: Ich denke nicht dass jemand vom Sport leben können muss. Der gesellschaftliche Mehrwert ist überschaubar, von Vorbildfunktion ist keine Spur zu sehen. Sportverbände sind mehr ein Synonym für Korruption und Mitnahmementalität und vom sytematischen Doping will ich gar nicht anfangen... also von meiner Seite aus kann das gerne alles weg.
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"Stattdessen müssen sie sich so genannten Jagdgenossenschaften anschließen, die das Jagdrecht anschließend verpachten. Diesen Jagdpächtern aber geht es meist nicht so sehr um den Wald und den Waldumbau, sondern vielmehr darum, möglichst viele Trophäen zu schießen."
Ok, fassen wir mal zusammen: Die Waldbesitzer werden in die Jagdgenossenschaften gezwungen und dort werden sie verpflichtet das Jagdrecht an Leute zu verpachten die möglichst viele Trophäen wollen... Die Leute würden ja gerne die Rehe bejagen, aber sie können einfach nicht. Warum? Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ein Mitglied der Jagdgenossenschaft kann das Jagdrecht ebenfalls pachten. Oder ggf. auch zusammen mit anderen jagdwilligen Waldbesitzern.
Ansonsten bin ich ausgesprochen amüsiert, dass hier die Lösung klar "totschießen" lautet. Während beim Wolf Ansprechstellen bei Behörden geschaffen, Wolfsexperten beschäftigt und Zäune errichtet werden - heißt es beim Rehild einfach nur "totschießen". Zäune gegen den Verbiß? Sind wir Krösus?
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[Re]: Das liegt daran, dass man nicht einfach jeden Arbeitslosen an jeden Arbeitsplatz setzen kann.
Mit der passenden Ausbildung findet man innerhalb kürzester Zeit Arbeit
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Bin ich der einzige der nicht besonders viel Wertschätzung am Studium festmacht?
Wenn ich mir das Spektrum an sozialwissenschaftlichen Studiengängen ansehe würde ich mindestens der Hälfte weniger Wertschätzung entgegen bringen als manch einer Ausbildung.
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[Re]: In Schleswig Holstein ist tatsächlich das Rehwild ebenfalls vom Abschussplan ausgenommen.
Grundsätzlich haben Sie allerdings Recht: Die Jagdbehörde legt fest in welcher Menge erlegt wird und die Abschusspläne sind Mindestmengen mit Toleranzen bei Überschreitungen.
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[Re]: Harte Strafen sind Merkmale eines als veraltet angesehenen Law&Order-Systems aus der Mode gekommen, es geht um Resozialisierung.
Ich für meinen Teil wünsche mir auch immer mal wieder härtere Strafen, aber andererseits fehlt es mit an allem außer dem Bauchgefühl: Ich bin kein Soziologe, kein Psychologe, kein Ethiker und auch kein Jurist - meine Bewertung kommt aus dem Bauch heraus.
In dem Bereich in dem ich Experte bin verzweifelt ich gelegentlich an Leuten die ihrem Bauchgefühl einen höheren Stellenwert als wissenschaftlichen Erkenntissen geben, von daher kann es schlichtweg sein dass ich mich mit meinem Gefühle einfach irre. Und das wäre irgendwie auch gut.
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"Kampf gegen Rechts" ist tatsächlich ein schlechter Begriff. Er wirft das halbe politische Spektrum in einen Topf. Gegen die Rechtsaußen gehe ich immer gerne auf die Straße, gegen Merkel wäre ich es sicher nicht. "Kampf gegen Rechts" wäre beides - hier visiert man also eine riesige Gruppe an während man nur einen kleinen Teil meint. Ein bisschen verwischt wird das Ganze weil es eine Weile üblich war "Konservativ" mit "gemäßigt rechts" zu übersetzen und damit "rechts" für die nicht-gemäßigten Rest zu reservieren. Leider (oder glücklicherweise) beschreiben "konservativ" und "gemäßigt rechts" zwei ziemlich unterschiedliche Gruppen
Eine 'cancel culture' haben wir sicherlich nicht, das erfordert eine stärkere Etablierung als die Einzelfälle die immer mal wieder hochkommen. Aber es gibt von vielen gesellschaftlichen Rändern Bestrebungen das zu ändern und hier sehe ich die Gesellschaft in der Pflicht dem entgegenzutreten - ganz frei nach Evelyn Beatrice Hall
Was bleibt? Merz poltert und macht Stimmung. Das dürfte der Aufgabenbeschreibung eines Oppositionsführers entsprechen, aber ich hoffe die Unionsparteien bedenken das ein Kanzlerkandidat ein anderes Jobprofil hat und dem auch Rechnung tragen
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[Re]: Die Frage ist: Wann ist die 'klare Kante' sinnvoll?
Wir fangen da plötzlich an sehr konkret nach Eigeninteressen zu differenzieren. Dinge die uns im Grunde nicht wichtig sind werden gerne geopfert um Ruhe zu haben, bei Dingen die uns wichtig sind kann es gar nicht laut genug sein.
Ich behaupte nicht dass mir Taiwan egal ist, aber wenn ich ganz ehrlich bin: Ein bißchen schon. Klar mag ich die Vorstellung der kleinen Insel die sich behauptet, aber am Ende des Tages verhält es sich genauso wie mit dem vielen anderen Mist den China verzapft: Es ist zu weit weg um mich wirklich zu berühren.
Für Frau Pelosi scheint das nicht zu gelten, der Artikel legt nahe dass sie sich mit der Situation vor Ort schon eine ganze Weile beschäftigt und dabei auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Das muss ich respektieren - zumal mein Mangel an Interesse sachlich nicht vernünftig zu halten ist.
Und wenn China wegen der Reise eskaliert, dann stand die Eskalation ohnehin auf der Speisekarte. Vielleicht fahren die USA in Taiwan mit einem klaren Zeichen der Solidarität besser als Europa mit Beschwichtigungsversuchen an Moskau
Biden tut mir allerdings Leid, es ist ja nicht so als hätte er nicht schon genug Krisen auf dem Tisch
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„Auch ist es nicht hilfreich, wenn ein wichtiger Ärztefunktionär betont, er werde sich im Herbst nicht impfen lassen. Das schafft kein Vertrauen.“
Vielleicht ist es gar nicht seine Intention Vertrauen in eine Maßnahme zu schaffen die er für bestenfalls sinnlos hält.
Insgesamt wäre es auch mal eine tolle Idee wenn sich die KV und der Gesundheitsminister zu solchen Themen treffen und sie gründlich durchdiskutieren anstatt sich das per Twitter um die Ohren zu hauen. Dafür müsste man natürlich erstmal miteinander reden wollen
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[Re]: Hm, damit würden Sie Waffenbesitzer grundlos von der demokratischen Mitbestimmung ausschließen. Das könnte ein Unrechtsregime sein gegen das uns aufzulehnen unsere Pflicht ist.
Ich sehe da ein Eskalationspotential :-)
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Hier muss ich der FDP (überwiegend) Recht geben, das Waffenrecht ist in Deutschland (berechtigterweise) streng und die angesprochenen Mängel scheinen weniger auf das Gesetz, sondern dessen Durchsetzung zu beruhen.
Das Problem bei den psychischen Erkrankungen hatten wir bereits 2015, als nach dem erweiterten Suizid eines Piloten ebenfalls der Zugriff auf die Krankenakten gefordert wurde: Am Ende gehen die Leute (oder ein signifikanter Teil davon) nicht mehr zum Arzt, wenn die den Eindruck haben ihre Probleme könnten sie auf schwarze Listen bringen. Und dann hat man Piloten (oder in diesem Fall Schützen) die ihre psychischen Probleme "schon irgendwie selbst in den Griff bekommen" - das finde ich eher suboptimal.
Das Waffenrecht bietet einen Haufen Möglichkeiten und die sollten ausgeschöpft werden - Das kostet natürlich Geld, weil es eine personelle Aufstockung erfordert
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