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09.08.2024 , 07:46 Uhr
"Die große Lüge des Kapitalismus lautet: Es geht immer nur ums Geld. Das ist Quatsch. Sehen Sie sich um. Viel häufiger bewegen uns Anerkennung, Stolz, Liebe, Gehörtwerden, Mitreden, Mitfühlen, Bindung und Vertrauen." Absolute Zustimmung. Danke für den schönen Text!
zum Beitrag23.07.2024 , 08:41 Uhr
Danke für den Einblick in eine für mich fremde Welt. Ein exzellenter Text, der den Finger in die Wunde legt und die Balance zwischen Empathie, Kritik und Ironie findet. Mehr davon!
zum Beitrag08.12.2023 , 16:56 Uhr
Ich bin ganz Ihrer Meinung, Herr Rafiq: Jeder Mensch hat das Recht, als Individuum wahrgenommen und beurteilt zu werden. Schon wären wir einen großen Schritt weiter.
zum Beitrag28.11.2023 , 21:29 Uhr
Eines muss man sich vollkommen klar machen: Will man die Organisierte Kriminalität aus dem Markt drängen, muss man nicht nur den Konsum, sondern auch den Verkauf legalisieren. Ebenso, wenn Konsumenten kontrollierte Qualität ohne schädliche Beimischungen erhalten sollen. Es geht also nicht ohne "lizenzierte Fachgeschäfte"! Die geplanten Cannabis-Clubs werden beide Probleme nicht lösen. Und ich werde weiter in holländischen Kaffeeläden Kaffee kaufen. Obwohl es mich ankotzt, die OK zu unterstützen.
zum Beitrag12.11.2023 , 07:19 Uhr
Danke für diesen Kommentar! Meine volle Zustimmung. Wenn das linke Lager jetzt nicht umkehrt, und zwar sowohl theoretisch ("Postkolonialismus") als auch moralisch (Antisemitismus), laufen wir in eine Katastrophe. Was derzeit an den amerikanischen "Elite"-Unis passiert, ist ein äußerst schlechtes Zeichen.
zum Beitrag12.11.2023 , 07:02 Uhr
Ich unterstütze die Position von Serge Klarsfeld, sich gegen den Antisemitismus möglichst breit aufzustellen. Es ist wichtig, auch die Rechtspopulisten einzubinden, um sie auf Positionen festzulegen, hinter die es kein Zurück mehr gibt. Mein Argument: Wer sich einmal gegen Antisemitismus positioniert, kann kaum noch andere Formen des Rassismus vertreten. Denn die Argumente gegen Antisemitismus unterscheiden sich strukturell nicht von den Argumenten gegen den Rassismus überhaupt. Was Serge Klarsfeld sagt, kann man auch Habeck vorhalten, der in seiner viel beachteten Rede den Rechten in Deutschland vorgeworfen hat, sich dem Anti-antisemitischen Konsens aus rein taktischen Motiven anschließen zu wollen, "um gegen Muslime zu hetzen". Das aber halte ich aus dem o.g. Grund für kaum möglich. Deshalb wäre es besser taktisch klug, die Rechtspopulisten einzubinden. Wer einmal "Nein" zum Antisemitismus gesagt hat, kann später kaum noch "Ja" zu anderen Formen des Rassismus sagen. Das wäre unlogisch und unglaubwürdig. Ein Rechtspopulismus, der sich von allen Formen des Rassismus verabschiedet, wäre ein großer Fortschritt. Für Frankreich und für Deutschland.
zum Beitrag06.11.2023 , 15:45 Uhr
"Das Demonstrationsrecht ist ein Wert an sich. Auch Parolen, die die Mehrheit unerträglich findet, sind geschützt – gut so." Volle Zustimmung, Herr Rath! Ich bin sicher, dass Sie dieses wichtige liberale Prinzip genauso vehement vertreten werden, wenn es irgendwann wieder um Demos von Querdenker:innen, Verschwörungstheoretiker:innen, AfD-Anhänger:innen etc. geht. Dagegen steht natürlich die im linken Spektrum weit verbreitete Auffassung: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen". Ich habe keinen Zweifel, dass Leute, die ein "Kalifat" fordern oder die mörderische Hamas bejubeln, eine Form von Faschismus vertreten, auch wenn sie diesen als "Dekolonisierung" etc. bemänteln. Also, Herr Rath, was liegt hier vor: Meinung oder Verbrechen?
zum Beitrag06.11.2023 , 01:47 Uhr
"Die Häme über die gefangene alte Frau im Rollstuhl gefällt über 34.000 Menschen". Ich kann es kaum erwarten, von diesem Abschaum "befreit" zu werden. Wem das menschenverachtende Potenzial des so genannten "Postkolonialismus" immer noch nicht klar ist, dem ist nicht zu helfen. Wacht endlich auf, Leute!
zum Beitrag13.10.2023 , 13:18 Uhr
Persönlicher Fußabdruck hin, Strukturveränderung her: Entscheidend ist, dass Herr Grimalda vor den indigenen Menschen nicht als Lügner dastehen will. Respekt vor dieser Haltung! Dass Arbeitgeber dafür kein Verständnis hat, ist aber auch nachvollziehbar. Ich bin sicher, dass es auf dieser Welt NGOs gibt, die Herrn Grimalda einen adäquaten Arbeitsplatz anbieten werden. An seiner Stelle würde ich keine Energie mit einer Klage verschwenden. Der politische Impact ist bereits da. Lieber loslassen und neu anfangen.
zum Beitrag03.10.2023 , 18:37 Uhr
"Sehr [sic!] ihr, sagen die russischen Bots, wir haben’s euch schon immer gesagt, im Westen wimmelt es vor Nazis". Da ist sich die Taz aber mit den russischen Bots einig.
zum Beitrag03.10.2023 , 18:04 Uhr
"Am Ende profitieren vom populistischen Rechtsruck sogenannter mittiger Parteien dann stets die Rechte". Klares Gegenbeispiel ist die sozialdemokratische Partei Dänemarks, der es aufgrund einer 180 Grad Wende in der Migrationspolitik gelungen ist, die dortigen Rechtspopulisten von ursprünglich ca. 21% auf ca. 2% nach den letzten Wahlen zu drücken. Es gibt ein Menschenrecht auf Schutz vor Krieg und Verfolgung. Es gibt aber kein Menschenrecht auf Migration in ein Land meiner Wahl. Auch die Menschen in den Aufnahmeländern haben Rechte. Zum Beispiel auf sozio-kulturelle Stabilität. Ich habe keine Angst, dass mir Migrant:innen irgendetwas wegnehmen (Zahnarzttermine z. B.). Aber ich habe Angst vor sozialen Verhältnissen wie in Göteborg, Kopenhagen, Brüssel-Molenbeek oder den Pariser Banlieus. Wenn Sie mir realistische Wege zeigen, wie sich das verhindern lässt, bin ich sofort für "offene Grenzen für alle". Ansonsten sollte sich die Zahl der Zuwanderung an unserer Integrationsfähigkeit orientieren.
zum Beitrag02.10.2023 , 12:10 Uhr
Der oder die Forist:in schreibt: "... er oder sie hat dann einfach eine Klimaanlage". Das entscheidende Wort ist DANN! JETZT hat er oder sie noch keine. Deshalb die Hitzetoten. Es geht um die Frage, ob und inwieweit wir uns dem Klimawandel anpassen können, sodass aus der Klimakrise nicht die von Ihnen behauptete Klimaapokalypse wird.
zum Beitrag08.09.2023 , 07:52 Uhr
Sie zeichnen ein völlig unplausibles Bild von der geistigen Verfassung der Menschen in diesem Land. Ich habe das "Feindbild Nazis" nicht durch das "Feindbild 68" ersetzt, sondern versuche, ohne Feindbilder auszukommen. Allerdings kritisiere ich illiberale (autoritäre) Positionen nicht nur, wenn sie von rechts, sondern auch, wenn sie von links kommen.
zum Beitrag02.09.2023 , 14:07 Uhr
Schon auf den ersten Konzertaufnahmen der Beatles sieht man unzählige Frauen, die angesichts ihrer "Stars" ein quasi-religiöses Erweckungserlebnis haben. Was läuft da schief? Was soll diese Anbetung von Ruhm und Erfolg?Was veranlasst Frauen, in die Row Zero zu gehen, um sich ein Bändchen um den Arm binden zu lassen? Solange sich das nicht ändert, ist es eine Gemeinschaftsproduktion zwischen Herrn L., der Macht missbraucht, und den Frauen, die ihm diese Macht erst verleihen.
zum Beitrag29.08.2023 , 07:44 Uhr
"ich wusste das die Zeit kommen würde in der meine Generation an den Schaltzellen der Macht sitzt" - und unsere Zeit ist gekommen und wir haben die größte Kulturrevolution der deutschen Geschichte angestoßen: Migration, Ökologie, sexuelle Selbstbestimmung. Verglichen mit den 60er, 70er, 80er Jahren ist kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Es sollte klar sein, dass das einen Teil der Bevölkerung überfordert. In allen Alterskohorten.
zum Beitrag29.08.2023 , 07:27 Uhr
Auf welcher Erkenntnis beruht nochmal die Lehre der Wiedergeburt? Erkenntnis oder Glauben?
zum Beitrag20.08.2023 , 22:17 Uhr
Wer den Schwarzmarkt abschaffen und die OK aus dem Spiel nehmen will, muss nicht nur Anbau und Besitz, sondern auch den Verkauf legalisieren. Das EU Recht verhindert es, ich weiß. Trotzdem träume ich von einer Welt, in der die Bauern aus Nepal, Marokko, Indien usw. eine legale Exportmöglichkeit für ihre Produkte erhalten. Von einem Staat, der die Importe kontrolliert. Der Verunreinigungen ausschließt und den THC und CBD Gehalt für jedes Produkt - wie beim Alkohol - ausweist. Der sachlich über mehr oder weniger riskanten Konsum informiert. Und uns vielleicht sogar die 5000 Jahre alte Cannabiskultur näher bringt. Statt dessen typisch deutsche Vereinsmeierei. Keine Lust drauf. Ich werde weiter nach Holland fahren, um im Kaffeeladen Kaffee zu kaufen.
zum Beitrag14.08.2023 , 22:36 Uhr
Das von mir verlinkte Taz-Interview kreist vor allem um die Frage, ob die (westlich) feministische KRITIK am Kopftuch, an religiösen Praktiken, an Werten und Normen, an muslimischen Staaten, Institutionen und Communities, legitim und zulässig ist, oder ob wir es hier stets mit islamophoben, rassistischen und neokolonialen Übergriffen zu tun haben: "Aber es gibt an jeder Universität Menschen, die Kritik delegitimieren möchten, häufig mit der Begründung, sie sei rassistisch. Gerade im Bereich der postkolonialen Theorien hat sich eine identitäre Strömung durchgesetzt, die Positionen an äußere Merkmale wie Geschlecht, der Hautfarbe oder Alter koppelt und damit einen neuen Rassismus begründet." Deshalb meine rhetorische Frage, ob wir die Taliban überhaupt kritisieren dürfen? Plötzlich sollen universalistische Werte wieder gelten? Nachdem man sie kurz zuvor noch als rassistisch und eurozentrisch "dekonstruiert" hat? Ich kann gar nicht soviel Polemik aufbringen, wie ich möchte, um zu beschreiben, in welch geistiges Desaster uns die linksidentitäre Theorie führt!
Was die Kontextualisierung von Judith Butler angeht, hat Forist:in "Taugenichts" bereits einen exzellenten Input gegeben! Ich möchte Ihnen noch drei Aufsätze empfehlen:
1. Rezension zu J. Butler: Krieg und Affekt (Zürich 2009) www.querelles-net....ticle/view/768/787
2. Marco Eberts kompakte Kritik an Butler: www.faz.net/aktuel...ritt-16330489.html (leider hinter der Bezahlschranke).
3. Und hier Eberts Kritik als Langversion auf Papier: Die "Identifikation mit dem Leiden". Zur Apologie der Gewalt in Judith Butlers Agitation nach dem 11. September 2001, in: V.S. Vukadinovic (Hg.): Freiheit ist keine Metapher (Berlin 2018), 170-213, bes. 179ff.
zum Beitrag13.08.2023 , 11:43 Uhr
Es gab z.B. in der Taz ernst zu nehmende Stimmen, die davor warnten, die iranische Frauenbewegung vorbehaltlos zu unterstützen, weil der symbolische Kampf gegen den Kopftuchzwang die antimuslimischen Narrative rechter Kräfte in Deutschland bestätigen könne. Judith Butler sah im Tragen der Burka ein Bollwerk gegen die westliche Moderne usw. Wie kulturrelativistisch viele linke Debatten geführt werden, sehen Sie u.a. in diesem Taz-Interview mit Susanne Schröter vom Forschungszentrum Globaler Islam: taz.de/Forschung-z...en-Islam/!5608768/
Auch mir ist natürlich bewusst, dass es nicht "den" Islam gibt, sondern unterschiedlichste Strömungen. Darunter auch liberale Muslima und Moslems, die allerdings eine kleine Minderheit bilden und wie z.B. Hamel Abdel Samad, Mouhanad Khorchide, Ahmed Mansour und Seyran Ates seit Jahren unter Polizeischutz leben müssen. Dann stellt sich die Frage, wie glaubwürdig wir die Situation in Afghanistan kritisieren können, wenn wir es nicht mal schaffen, die Rechte liberaler Muslime in Deutschland zu schützen.
zum Beitrag12.08.2023 , 17:49 Uhr
Darf ich denn überhaupt als "Weisser" die Taliban ("PoC") fundamental kritisieren? Oder stülpe ich ihnen damit nicht in rassistischer, kolonialer und islamophober Weise mein eurozentrisches Weltbild über? Es ist schwierig, plötzlich wieder weltweit gleiche Freiheitsrechte für alle Frauen einzufordern, nachdem jahrelang ein schrankenloser Kulturrelativismus propagiert und jede Kritik am patriarchalen Islam als islamophob gebrandmarkt wurde. Wir (die Linke) sollten uns langsam mal entscheiden, wo die Reise hingehen soll.
zum Beitrag04.08.2023 , 10:58 Uhr
"Dies stehe im Widerspruch zum Volksbegriff des Grundgesetzes, wonach alle deutschen Staatsbürger unabhängig von sonstigen Merkmalen wie Hautfarbe oder Religion zusammen das deutsche Volk bilden. Das völkische Denken verletze die Menschenwürde und das Demokratieprinzip, weil es eingebürgerte Deutsche nicht als gleichwertig anerkennt." Damit hat das BVG die eigentliche "Brandmauer" gegen die AfD errichtet, die wir verteidigen müssen (und werden). Ich bin froh, in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben!
zum Beitrag24.06.2023 , 11:30 Uhr
Putindämmerung.
zum Beitrag06.06.2023 , 23:38 Uhr
Weiter unten fragt ein Forist, ob der Höhenflug der AfD mit einer europaweiten Krise der Linken zu tun hätte? Ich glaube eher, dass das Erstarken der AfD mit dem Siegeszug des linksliberalen Mileus zu tun hat, das in Deutschland ca. 80% der Bevölkerung umfasst und im Parteienspektrum von CDU bis Linkspartei reicht. Feminismus, Anti-Rassismus, Diversität und eine ultraliberale Einwanderungspolitik sind Konsens. Die Digitalisierung hat das Land und das Leben völlig umgekrempelt. Jetzt kommen noch Krieg, KI und Klimakrise hinzu. Ostdeutschland verdaut immer noch 1989 und die Massenarbeitslosigkeit. Wenn ich mir all das vor Augen führe, finde ich es eher erstaunlich, wie gut die 80% Mehrheit mit diesem extrem schnellen Wandel klar kommt! Dass eine 20% Minderheit mental und psychisch Probleme hat, den Anschluss zu halten, wundert mich nicht. Die suchen Halt und Orientierung in rechtspopulistischen Scheinlösungen. Ich halte es für völlig falsch, gegen diese Leute die Nazi-Keule herauszuholen. Auch den Neoliberalismus sollte man endlich in der Mottenkiste lassen: Ein Land, das Jahr für Jahr ca. 1 Billionen Euro für Sozialleistungen ausgibt, ist nicht "neoliberal". Politik beginnt mit einer plausiblen (unideologischen) Beschreibung der sozialen Realität. Daran mangelt es dem linksliberalen Lager! Und je weiter "links" sich seine Protagonisten verorten, desto stärker das Unvermögen. Als Gegenreaktion klopfen dann einige bei der AfD an. Das "linke Lager" muss aufpassen, dass es sich nicht zu Tode siegt. Es fehlt ihm an kritischer Selbstreflexion.
zum Beitrag14.04.2023 , 17:30 Uhr
Ich verstehe dich gut, Geertje. Wer Erfüllung sucht, muss an die Grenzen gehen. Schön, dass du deinen Traum lebst. Viel Glück!
zum Beitrag27.01.2023 , 12:27 Uhr
Nach einem Sturz Putins stehen u.a. bereit: Medwedew, Wolodin, Prigoschin, Kadyrow. Alle drohen mit einem Atomkrieg.
zum Beitrag27.01.2023 , 11:56 Uhr
Sorry, hier die Korrektur der Autokorrektur: (1) "Dass sie gemeinsame Ziele verfolgen ...". (2) "... sondern in deren Auflösung".
zum Beitrag27.01.2023 , 06:52 Uhr
Ich lasse mich vom TV gerne zwangsvertransen und -verpocen, weil dort eine gesellschaftliche Utopie inszeniert wird, die teile. Nämlich dass Cis, Trans und Poc nicht nebeneinander, sondern miteinander leben, reden, interagieren. Das sie gemeinsame Ziele verfolgen, z. B. "diesen Mord" aufzuklären. Zwanglos konstituiert sich so eine diverse Mittelschicht. Der nächste Schritt zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft besteht nämlich nicht - wie ständig behauptet wird - in einer Stärkung der verschiedenen "Communities", sondern in der Auflösung.
zum Beitrag26.01.2023 , 12:54 Uhr
Ich verstehe Sie immer noch nicht: Ist es Drehbuch oder besteht Endzeit-Gefahr? Und wenn es "Drehbuch" ist, warum hat Joe Biden daran mitgeschrieben ("Armageddon")? Ich verstehe, dass wir die Ukraine militärisch unterstützen müssen. Aber die Leichtfertigkeit, mit der hier zum Teil "diskutiert" wird, ist völlig unangemessen.
zum Beitrag26.01.2023 , 12:21 Uhr
Aus meiner Sicht stellt sich der Zusammenhang wie folgt dar: Migration bedeutet Stress. Flucht vor Krieg und Gewalt potenziert diesen Stress. Die meisten Migrant:innen sind in der Lage, den Stress zu bewältigen. Eine enorme Leistung, die wir alle zu selten würdigen. Leider gibt es einzelne Menschen, die an der Migrationserfahrung zerbrechen, so wie in diesem Fall. Die Gesellschaft - also wir alle - stehen vor zwei Aufgaben: Erstens müssen wir Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten, psychologisch besser unterstützen. Zweitens müssen wir uns vor schrecklichen Attacken wie dieser besser schützen. Ein fertiges Konzept dafür habe ich nicht anzubieten. Ich befürchte nur, dass es auch keine Lösung ist, die Migrationserfahrung als Mitursache dieser Tragödie auszublenden.
zum Beitrag26.01.2023 , 08:34 Uhr
Es liegt daran, dass die Linke in Deutschland kein differenziertes Bild der "kapitalistischen" Wirklichkeit hat. Hierzulande machen "die Konzerne" nicht einfach nur Profit, sondern erzeugen durch Steuern und Gehälter einen Wohlstand, der letztlich nicht bei allen gleich, aber eben doch bei fast allen ankommt. Einen Wohlstand, der bis weit in die Mittelschicht reicht. Das Geldvermögen der Deutschen beträgt aktuell fast 7,5 Billionen Euro. Wieder ist die ungleiche Verteilung hervorzuheben, die ungerecht ist und korrigiert werden muss. Trotzdem ist dieses Land durch einen historisch einzigartig Wohlstand geprägt! Die Deutschen könnten die horrenden Staatsschulden Italiens (ca. 2,5 Billionen Euro) also locker aus der Portokasse bezahlen. Diejenigen, die nicht an der wirtschaftlichen Wohlstandsmaschine hängen, bzw. an ihrem Randbereich leben müssen, profitieren von gesamtstaatlichen Sozialleistungen in Höhe von über 1,1 Billionen Euro jährlich, zzgl. "Doppelwumms" usw. Für mich als Mittelschichts Single-Haushalt mit einem monatlichen Netto von ca. 2.700 Euro bedeuten höhere Lebensmittel- und Energiepreise keine spürbare Einschränkung. Um "die Massen" zu mobilisieren, muss die Linke die Mittelschicht erreichen. Das gelingt besser mit Klimakrise plus kulturellen Themen ("Gegen Rassismus, Islamophobie und Queer-Feindlichkeit"). Damit erreicht man Resonanz bis weit in die Mittelschicht. Wobei sich dann natürlich die Frage stellt, ob man noch mobilisieren muss, wenn sowieso (fast) alle dafür (bzw. dagegen) sind.
zum Beitrag25.01.2023 , 17:43 Uhr
Bei allem Respekt, aber ich glaube, Sie haben den Ernst der Lage nicht ansatzweise verstanden. Dieser Krieg entwickelt sich schrittweise zu einer direkten Konfrontation zwischen NATO/ Ukraine und Russland. Die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Eskalation wächst. Es kann durchaus sein, dass es Sie und mich und dieses Forum hier in einem Jahr nicht mehr gibt. Wir befinden uns in akuter Lebensgefahr. Trotzdem halte ich die militärische Unterstützung der Ukraine, also auch die Lieferung von Kampfpanzern, für richtig. Es gibt Werte, für die man in letzter Konsequenz das eigene Leben einsetzen muss. Der Rückfall Russlands in den Imperialismus des späten 19. Jhdts. ist inakzeptabel. Russland muss den Krieg verlieren, auch auf die Gefahr hin, uns mit in den Abgrund zu reißen. Ihre Bemerkung, die "Phrasen der russischen Einpeitscher langweilen" Sie, machen mich fassungslos. Vielleicht stehen Ihnen ja noch ein paar aufregende Stunden im Atombunker bevor.
zum Beitrag23.01.2023 , 07:34 Uhr
"Nein, ein alles verncichtender Atomkrieg würde allse vernichten. auch Russland." Erinnern Sie sich noch an den Copiloten, der vor einigen Jahren einen voll besetzten Airbus an einem Berg zerschellen ließ? Warum sollte die faschistoide Crew im Kreml nicht auch den verhassten Westen mit in den Untergang reißen? Und wären wir in letzter Konsequenz bereit, für einen Sieg der Ukraine zu sterben? Vermutlich ringt Olaf Scholz noch um eine Antwort auf diese Frage. Ich habe sie für mich bereits mit "Ja" beantwortet. Und Sie?
zum Beitrag22.01.2023 , 11:08 Uhr
Erst denkt man, klar, wer wäre nicht für mehr Klimaschutz, weniger Verkehrstote und rücksichtsvolleres Verhalten auf den Autobahnen? Auf den zweiten Blick verdampft das ökologische Argument: Sobald die Umstellung auf E-Mobilität abgeschlossen ist und der Strom aus grüner Energie kommt, wird sogar das Rasen klimaneutral. Auch das Argument für mehr Sicherheit relativiert sich, wenn ohnehin schon 70% aller Autobahnkilometer reguliert sind und 98% aller Autofahrer:innen bereits jetzt freiwillig nicht rasen. Ist es verhältnismäßig, die restlichen 2% durch ein allgemeines Verbot auszubremsen? Der Autor hat aber noch Größeres vor: "Wie wir gesehen haben, hat von einem ethisch-philosophischen Standpunkt aus ein Tempolimit aus vielerlei Gründen das Potenzial, Leid zu verringern und das Wohlbefinden der Gesellschaft zu vergrößern". Hier wird klar, dass die utilitaristische Argumentation des Autors weit über die Frage des Tempolimits hinausreicht. Sie ist die Blaupause für eine ökosoziale Politik, die es mit allen gut meint, indem sie jeden einzelnen entmündigt. Mit derselben Argumentation könnte man z.B. Alkohol, Nikotin, alle anderen Drogen sowie Zucker, Fett, alle tierischen Produkte, Sylvesterböller, Flugreisen etc. pp verbieten, die alle potenziell a) selbstschädigend, b) fremdschädigend und c) ökologisch problematisch sind. Am Ende wirft der Autor die Frage auf: "Warum sollten wir überhaupt die Möglichkeit schaffen, das Gesetz zu brechen, wenn die Gesellschaft es für unnötig hält, schneller als ein bestimmtes Limit zu fahren?". Vielleicht weil wir die Autonomie der Person respektieren? Weil wir individuelle Freiheitsrechte hochhalten? Weil die "Würde" der Person mehr ist als ihre sozial-ökologische Nützlichkeit (Kompatibilität)? Weil wir lieber in einer liberalen Gesellschaft leben wollen, die mit möglichst wenig Verboten auskommt, weil mündige Bürger:innen aus Einsicht das Richtige tun, also z.B. nicht rasen.7
zum Beitrag18.01.2023 , 06:30 Uhr
Vielen Dank für den Link! Die beiden Aktivist:innen mögen jung sein, aber ihre Denk- und Erklärungsmuster sind uralt. Streicht man das Wort "Klimakatastrophe", das genau einmal fällt, könnte der Text auch aus den 60er, 70er, 80er oder 90er Jahren stammen. Die holzschnittartigen "Analysen" des linksradikalen Milieus bleiben seit Jahrzehnten gleich. Es geht um Großkonzerne, Profit etc. und um das was in diesen Kreisen als "soziale Gerechtigkeit" verstanden wird. Der Kampf gegen den Klimawandel wird instrumentalisiert, um mehr Aufmerksmerkeit für die "antikapitalistische" Agenda zu generieren. Das ist ja auch gelungen. Hauptfeind scheint der liberale Rechtsstaat zu sein. Das finde ich gefährlich. Was kommt als nächstes? Vielleicht stürmen wir den Bundestag?
zum Beitrag20.12.2022 , 10:09 Uhr
Dann hätte man ausnahmslos alle Deutschen wegen Beihilfe zum Mord verurteilen müssen, die im Nazi-"Reich" gelebt haben, also weder emigriert sind noch Widerstand geleistet haben. Denn alle haben "es" gewusst oder hätten es wissen können! Frau F. ist aus meiner Sicht nicht juristisch, sondern moralisch schuldig, weil sie ihre Rolle als Mitläuferin eines verbrecherischen Regimes nie reflektiert hat, sondern bis heute an der Lüge festhält, nichts gewusst zu haben.
zum Beitrag18.12.2022 , 12:52 Uhr
Jede Sprache kodiert eine eigene Kultur (= Perspektive auf die Welt). Und das Ukrainische ist eine eigene Spache (weltweit gibt es übwr 6.000 Sprachen. Als Teil der slawischen Sprachfamilie ist die Ukraine Teil des slawischen (osteuropäischen) Kulturraums. Wenn sie das demokratische System übernimmt, wird sie das westliche Modell nicht eins zu eins übernehmen. Sie wird ihre eigene Variante einer "slawischen" Demokratie einführen. Und Russland hat das zu akzeptieren. Da hilft kein Verweis auf die Vergangenheit.
zum Beitrag18.12.2022 , 09:30 Uhr
Eine "slawische" Demokratie ist eine, in die kulturelle Besonderheiten Osteuropas einfließen. So wie es zwischen den demokratischen Systemen, z.B. Deutschlands, Frankreichs, Englands, USA, Schweden Brasilien, Südafrika usw. kulturell (historisch) bedingte Unterschiede gibt. Der Kern des Arguments stützt sich auf das Wort "Demokratie". Deren Strukturmerkmale sind immer gleich. Es gibt aber unterschiedliche Ausprägungsformen. Das hat mit einer "völkischen Herangehensweise" nichts zu tun. Ethnie ist egal. Kultur nicht.
zum Beitrag16.12.2022 , 17:25 Uhr
Ein Wunder ist geschehen. Ich stimme Mohamed Amjahid zu. Dass ich das noch erleben darf ...
zum Beitrag10.12.2022 , 07:20 Uhr
"Die Empörung gegen die Letzte Generation folgt polemischen Logiken." Ich bin ja so froh, dass es im linksliberalen Lager keine polemischen Logiken gibt! Jedenfalls nicht in der Taz und schon gar nicht im Forum. Die Kritik an FDP, CDU, AfD und überhaupt allem, was irgendwie "rechts" ist, wird hier stets ausgewogen und differenziert vorgetragen. Man revidiert die eigene Position auch mal, wenn die Argumentation der Gegenseite ein Körnchen Warheit enthält. Denn die Linke hat erkannt, dass die Bibel recht hat: "Siehst du denn den Splitter im Auge deines Nächsten, aber den Balken in deinem eigenen Auge siehst du nicht".
zum Beitrag10.12.2022 , 06:59 Uhr
Sie reden also nur noch mit Linken. Tellkamp nur noch mit Rechten. Und das ergibt dann Sinn?
zum Beitrag10.12.2022 , 06:30 Uhr
Ziel muss natürlich sein, dass 100% der Befragten ein geschlossen linkes Weltbild vertreten. Hier im Forum sind wir gefühlt schon bei 97%.
zum Beitrag06.12.2022 , 07:33 Uhr
Die Autorin hat es verstanden: Jeder Mensch hat das Recht als Individuum (Person) respektiert und gesehen zu werden. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, ein Individuum zu sein. Und jeder Mensch hat die Pflicht, den Anderen nicht nach äußerlichen Merkmalen zu beurteilen, sondern nach seinem*ihren individuellen Charakter und persönlichem Verhalten. Martin Luther King hat das auch gewusst, aber sein antirassistischer Impuls ist aus der Mode geraten. Modern sind jetzt kollektive Zuschreibungen (PoC, BIPoC, Weiß usw.), bei denen die Person mit ihren Rechten unter die Räder kommt. Schön, dass die Autorin dabei nicht mehr mitmachen will!
zum Beitrag04.12.2022 , 08:54 Uhr
Aus meiner Sicht stehen die deutschen Kulturinstitute vor folgendem Dilemma: Einerseits würden sie sich gerne eindeudeutig auf die Seite der iranischen Protestbewegung stellen. Andererseits beruft sich diese auf die "universellen Menschenrechte". Die wiederum sind eindeutig ein "westliches" Konzept, also eines, das ideengeschichtlich von privilegierten "alten weißen Männern" stammt, die alle nicht frei von Rasissmus waren. Und davon distanziert man sich lieber. Während sich "Menschenrechte" nur universalistisch deuten lassen, üben wir seit Jahren lieber kulturrelativistische Positionen ein. Das führt dazu, dass wir Kritik am konservativen Islam in Deutschland schnell als "islamophob" bezeichnen. Und beispielsweise akzeptieren, dass liberale Muslime im eigenen Land angefeindet werden. Unter diesen Voraussetzungen fällt es schwer, sich glaubwürdig und klar zur Situation im Iran zu äußern. Ist eben alles nicht so einfach mit der Solidarität.
zum Beitrag04.12.2022 , 08:22 Uhr
Einwanderung in die Sozialsysteme ist ein Mythos? Alles nur gefühlte Fakten? So richtig viele "echte Fakten", die die Position der Autorin untermauern würden, finden sich in ihrem Text aber auch nicht. Stattdessen wird die Polemik der Union mit Polemik aus dem eigenen Lager beantwortet. Laut Bundeszentrale für politische Bildung hatten im Jahr 2020 10,7% der Bevölkerung keinen deutschen Pass, stellten aber 38% der Hartz IV Empfänger:innen. Ein solcher Fakt stützt nicht das Klischee vom "dummen faulen Ausländer", sondern verweist auf den Doppelcharakter von Migration und Integration. Geht es gut, profitieren wir alle, wirtschaftlich, kulturell, sozial. Geht es schief, leiden wir unter negativen Effekte wie in Amsterdam, Göteborg, Molenbeek oder den Pariser Banlieus. Die Potenziale zu heben und negative Effekte zu vermeiden, DAS ist die Aufgabe moderner Migrationspolitik. Ob der deutsche Pass nach 5 oder 8 Jahren ausgehändigt wird, ist dabei unerheblich.
zum Beitrag03.12.2022 , 17:11 Uhr
"Die CSUlerin Andrea Lindholz sagt, dass die deutsche Staatsbürgerschaft am Ende einer „gelungenen Integration“ stehen solle. Die aktuell geltenden Hürden wolle sie gerne wie viele andere Politiker*innen beibehalten. Es ist klar, dass hinter dieser Haltung Missgunst und ein sehr altes, verstörendes Verständnis von Volk steht, das im Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz aus dem Jahr 1913 zu finden ist." Wer so gegen Integration polemisiert - und dieses Wort am Anfang des Textes sogar als "Unwort" bezeichnet - zeigt ein sehr verstörendes Verständnis von mehrheitsfähiger und erfolgversprechender Migrationspolitik.
zum Beitrag03.12.2022 , 10:34 Uhr
*IRONIE ON*: Warum nicht auch in diesem Fall Maskenpflicht, Abstandsgebot, Handhygiene, impfstoffforschung Impfpflicht und Lockdown? Nur so lässt sich eine Überlastung des Gesundheitssystems abwenden. RSV Leugner sind konsequent auszugrenzen. Es geht um das Leben der Schwächsten! *IRONIE OFF*. Ich komme bis heute nicht darüber hinweg, WIE über Corona (und insbesondere die Impfpflicht) diskutiert worden ist (auch und gerade hier in der Taz!). Seitdem ist mir klar, wie schnell der liberale Staat ins Autoritäre abgleiten kann. Im obigen Beitrag werden dagegen endlich die entscheidenden Probleme benannt: Personalmangel, Geldmangel und der Zwang zur wirtschaftlicher Effizienz im Gesundheitssystem. Das war bei Corona nicht anders: Nicht ein paar Prozent Ungeimpfte führten zu einer Überlastung des Gesundheitssystems, sondern exakt die oben beschriebenen Ursachen. So wurden mitten in der Pandemie ca. 6000 (!) Krankenhausbetten abgebaut, weil kein Personal da war! Aber diskutiert wurde natürlich über eine "Pandemie der Ungeimpften" ... wie gesagt, ich komme nicht darüber hinweg. Und wenn wir über die aktuelle RSV Welle sprechen, dürfen wir nicht verschweigen, dass diese auch eine unbeabsichtigte Nebenfolge der Corona Maßnahmen ist. Weil sich die Jüngsten nach deren Wegfall nun alle auf einen Schlag anstecken und leider krank werden. Das gehört genauso zur Wahrheit, wie die Corona Maßnahmen notwendig waren. Zum Glück dürfte sich das Problem nächstes Jahr nicht im selben Ausmaß wiederholen, weil die Kinder dann gegen RSV teilimmunisiert sind. Meine erneute Hochachtung gilt den Leistungen des medizinischen Personals. Dessen nächste Gehaltserhöhung kann gar nicht hoch genug ausfallen und ich bin gerne bereit, meinen finanziellen Beitrag dazu zu leisten.
zum Beitrag28.11.2022 , 14:54 Uhr
Da wir in der Adventszeit sind, möchte ich diesen Text mit einem Bibelzitat kommentieren: "Sie predigen Wasser und trinken Wein".
zum Beitrag26.11.2022 , 07:56 Uhr
Ich habe Probleme, mich zu LG, FFF und EG zu positionieren, weil mir wesentliche Aspekte der Klimadiskussion unklar sind. Braucht dieses Industrieland im Kern "lediglich" eine grüne Infrastruktur (technische Lösungen) oder brauchen wir zusätzlich eine radikale Änderung unseres Lebensstils? Reicht "Grünes Wachstum" oder ist Degrowth angesagt? Zweitens wird die Zukunft des Planeten nicht in Europa - und schon gar nicht in Deutschland - entschieden, sondern in Afrika, Lateinamerika und Asien. Angesichts eines Anstiegs der Weltbevölkerung von 3,5 Mrd. (1963) über 8 Mrd. (2022) auf prognostizierte 10,5 Mrd. (2080) dürften auch die Forderungen von LG zu kurz greifen. Denn diese zukünftigen Menschen haben nicht nur das Recht, in einem verträglichen Klima zu leben, sondern auch in einem verträglichen Wohlstand. Armut ist genauso tödlich wie der Klimawandel. Wie stehen LG & Co. zu dieser doppelten Herausforderung? Werden die von LG geforderten Einsparungen hier das notwendige Wachstum dort ausgleichen? Last not least gibt es einen Zielkonflikt zwischen Energiewende und Naturschutz. Wertvolle Flächen an Land und auf See werden zerstört. Bei 10,5 Mrd. Menschen steuern wir auf eine Welt zu, in der kein Platz mehr sein wird für frei lebende Schimpansen, Gorillas, Tiger usw. Zurück zur Gegenwart: Meine persönliche Verkehrswende (zu Fuß, Fahrrad) betreibe ich seit 30 Jahren. Mein Energieversorger bescheinigt mir ein vorbildliches Heizverhalten. Bei der Ernährung (Fleisch, Milchprodukte) habe ich Luft nach oben. Das wusste ich aber auch schon bevor LG angefangen hat, sich festzukleben. Insofern helfen mir die Aktionen nicht recht weiter.
zum Beitrag24.11.2022 , 17:53 Uhr
So sehr ich Frau Schnells Bedenken verstehen kann, möchte ich berichten, dass ich meine persönliche Verkehrswende seit über 30 Jahren lebe. Ich habe meinen Alltag so eingerichtet, dass ich sämtliche Wege in der Großstadt entweder zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen kann. Vor Corona bin ich 5 x die Woche mit dem Rad zum Büro und zurück gependelt (knapp 10 Km pro Strecke). Dank Homeoffice reduziert sich dieser Aufwand auf nur noch einen Tag pro Woche. Es gibt nur sehr wenige Wetterlagen (Gewitter, Glatteis), die mich vom Radfahren abhalten. Allerdings bin ich ein sportlicher Outdoor-Typ, der bei Wind und Wetter ca. 60 Km pro Woche läuft (und das dann sogar bei Glatteis). Ich bin also ausreichend abgehärtet, um mich dem lebensgefährlichen Großstadt-Verkehr per Rad auszusetzen. Hin und wieder leiste ich mir ein Taxi, um entlegene Ziele bequem zu erreichen. Ich hätte genügend Geld auf der Kante, um mir ein vernünftiges Auto zu kaufen. Aber ich käme nicht auf die Idee! Es würde nicht zu mir und meiner Lebensphilosophie passen. Den Wochenendeinkauf verstaue ich in einem großen Rucksack plus seitliche Packtaschen am Rad. Diese schleppe ich in den 5. Stock ohne Fahrstuhl - ideal zum Erhalt der Kraftausdauer. Kurz vor meinem 60. Geburtstag muss ich sehen, dass ich fit bleibe. Das Rad ist dabei ein wichtiger Baustein. Ansonsten stimme ich Fr. Schnell zu: Radinfrastruktur und Radverkehrspolitik sind auch in meiner Stadt eine Katastrophe. Ich riskiere ständig mein Leben, wobei ich selbst die meisten Regeln einhalte, mit Helm und Sichtweste fahre. Es ist unfassbar, welche vekehrspolitischen Potenziale wir hier verschenken. Es wird Zeit, z. B. von den Niederlanden zu lernen! E-Bikes bieten auch weniger sportlichen Menschen die Möglichkeit zur persönlichen Verkehrswende. Nur müssen Kommunen und Politik endlich aufwachen. Soweit der Bericht eines Angehörigen der Boomer-Generation, die angeblich am ökologischen Desaster schuld ist. 😀
zum Beitrag24.11.2022 , 08:54 Uhr
Für mich ist es ein Rätsel, warum konservative islamische Positionen im eigenen Land unbedingt zu respektieren sind, will man nicht in den Verdacht der Islamophobie geraten. Aber ein islamisches Land, das sich ausdrücklich als konservativ versteht, muss unbedingt im Stadion kritisiert werden? Vertreten wir nun kulturrelativistische Positionen oder gelten die Menschenrechte universell? Oder immer so, wie es uns am besten ins Konzept passt? Kürzlich stand in der Taz, alte weiße Männer sollten iranischen PoC Frauen keine Ratschläge geben, ob sie Kopftuch tragen sollen oder nicht. Aber die katarische Gesellschaft hat dringenden Beratungsbedarf seitens alter weißer DFB-Männer? Mein Vorschlag: Erst kommt das Denken, dann die Moral.
zum Beitrag23.11.2022 , 17:57 Uhr
Sorry, aber "aufgezwungen" wird hier niemandem etwas. Wir machen freiwillig mit. Zum Beispiel meine Kollegin, 20 Jahre alt, Abitur, intelligent, leistungsbereit. Sie sei kürzlich von Köln nach Berlin geflogen. Das sei ja günstiger als die Bahn. Da fasse ich mir an den Kopf. Oder sollte ich mich mal an ihren kleben?
zum Beitrag20.11.2022 , 08:53 Uhr
"Man kriegt sie über Respekt. Und über das ‚zusammen‘. Alle ein Team, gemeinsam. Und über die Identität." Er hat es verstanden. Es ist wie beim Fußball. Fehlt nur noch ein gemeinsames Ziel.
zum Beitrag27.10.2022 , 17:47 Uhr
Ich bin der Meinung, die Linke sollte sich ein paar selbstkritische Fragen stellen. Alle Westeuropäerinnen leben in einer Demokratie. "Die Faschisten" wurden allesamt gewählt! Warum? Für Frankreich und Schweden liegt die Antwort auf der Hand. Was in den Vororten Stockholms und Göteborgs oder in den Banlieus von Paris abgeht, möchte ich auch nicht hautnah erleben! Die Linke hatte viele Jahre Zeit, aber das Problem wurde nicht nur nicht gelöst, sondern partiell sogar unter den Teppich gekehrt. Da wundern sich einige wirklich, dass die Leute irgendwann anfangen, rechts zu wählen? Und zwar genau so lange, bis klar wird, dass sie auch keine Lösung haben (siehe z.B. FPÖ). Und in dieser Situation fällt dem Kommentator nichts Besseres ein als zu fordern "nicht mehr mit denen zu reden"? Ja, "den Faschismus" sollte man beim Namen nennen. Die realen Probleme, die ihn stark machen aber auch.
zum Beitrag25.10.2022 , 07:43 Uhr
"Außerdem ist Palmer innerparteilich eine wichtige Gegenstimme, wenn es um die antidemokratischen Tendenzen bei linken Sprechverboten und einengende identitätsideologische Diskurse geht, die in der Grünen Partei auf dem Vormarsch sind."
Ja, ist denn schon Weihnachten? Jetzt schenkt mir taz-Kommentator Töne, die ich im Zentralorgan für Wokismus und Identitätspolitik schon lange vermisst habe. Nur das letzte Wort kann ich nicht stehen lassen: WÄRE Palmer ein Rassist oder WÄRE Palmer ein menschenverachtender Corona-Schwurbler (als welcher er hier noch vor 1 Jahr hingestellt wurde), DANN wäre er kein sympathischer und erfolgreicher Querkopf, wie er in diesem Kommentar erscheint, sondern müsste aus der Partei geworfen und öffentlich geächtet werden. Wahlergebnis hin, Wahlergebnis her: Würden 52,6 Prozent einen "Rassisten" wählen, würde das den Rassismus nicht besser, sondern gefährlicher machen. Palmer IST aber KEIN Rassist! Dieser Eindruck konnte nur entstehen, weil die Maßstäbe für Rassismus Vorwürfe seit Jahren völlig aus dem Ruder laufen.
zum Beitrag21.10.2022 , 09:42 Uhr
Alles, was Spaß macht, kann auch psychisch abhängig machen, z.B. Sex, Laufen, Kaffee, Süßes, Netflix, Gaming, Facebook usw. Alles kann gesundheitsschädlich sein, einiges davon auch die "Gehirnentwicklung" beeinträchtigen. Wenn ich aber weiß, was in meinem Cannabis drin ist (z.B. soundso viel Prozent THC bzw. CBD) oder nicht drin ist (z.B. Haarspray, Sand, künstliche Cannabinoide), dann ist das ein erheblicher Sicherheitsgewinn! Von den sozialen Vorteilen der Entkriminalisierung einmal abgesehen. Alles andere hängt dann vom persönlichen Konsumverhalten ab. Wie beim Alkohol, Tabak, Zucker usw. Es wird immer schädlichen und unschädlichen, verantwortlichen und unverantwortlichen Konsum geben. Unter legalen Bedingungen kann darüber viel besser diskutiert werden.
zum Beitrag09.10.2022 , 08:23 Uhr
Danke für dieses spannende Interview! Ich habe größten Respekt vor Frau von Oehsen als Kampfsportlerin, Philosophin und Feministin. Hört man ihr 10 Minuten zu, lernt man mehr als nach 10 Semestern feministischer Theorie. In praktischer Konsequenz verlasse ich jetzt die Komfortzone, um einen Tempodauerlauf zu machen (mein "Karate" sozusagen).
zum Beitrag09.10.2022 , 07:42 Uhr
Russland mobilisiert für die nukleare Eskalation. Ein Alptraum wird wahr.
zum Beitrag04.10.2022 , 06:45 Uhr
Biden warnt vor dem Atomkrieg. Scholz warnt vor dem Atomkrieg. Klingbeil warnt vor dem Atomkrieg. Der Papst warnt vor dem Atomkrieg. Medwedew warnt vor dem Atomkrieg. Lukaschenko warnt vor dem Atomkrieg. Lawrow warnt vor dem Atomkrieg. "Alles Bluff" denke ich, während die Druckwelle auf mich zu rast. Leider gibt es zur militärischen Unterstützung der Ukraine keine Alternative. Die Welt ist im Kern tragisch. Und am Ende sind wir alle tot.
zum Beitrag03.10.2022 , 07:40 Uhr
Meine Antwort auf Ihre schwierige Frage, wie sich Armut und Perspektivlosigkeit bekämpfen lässt, kann ich nur andeuten: Gerade mit Blick auf Lateinamerika plädiere ich für eine radikal andere internationale Drogenpolitik. Nicht nur der Konsum im Norden sollte entkriminalisiert werden, sondern die Länder des Südens sollten legale Exportmöglichkeiten für Cannabis, Kokain usw. erhalten. Das würde zu Arbeit und Wohlstand beitragen.
zum Beitrag03.10.2022 , 07:27 Uhr
Sie haben mir eine einfache und eine schwierige Frage gestellt. Zur einfachen Frage: Anders als "Integration" würde "Assimilation" das Über-Bord-Werfen der eigenen kulturellen Identität implizieren. Wir müssen aber von den Migrant:innen lediglich verlangen, dass sie die Grundwerte der liberalen Demokratie achten und mitgestalten. Da die liberale Demokratie von kultureller Offenheit geprägt ist, gewinnt sie sogar an Substanz, wenn sie kulturelle Differenz integriert. Um es plakativ zu formulieren gehört der Respekt vor dem Ramadan für mich inzwischen zur westlichen "Leitkultur". Das ist gut so und bereichert diese. Umgekehrt müssen wir von den Migrant:innen verlangen, dass sie Phänomene wie Antisemitismus, Sexismus, Homophobie usw. auch in den eigenen Milieus schonungslos reflektieren. Und insbesondere vom linken politischen Spektrum erwarte ich, dass es nicht aus Angst vor falschem Beifall mit Doppelstandards arbeitet. Einen fatalaren Fehler kann man kaum begehen, wenn man demokratische Mehrheiten für eine humane Migration organisieren will. Die politischen Auswirkungen gescheiterter Integration kann man derzeit u.a. in den USA, Schweden, Dänemark, Frankreich und Italien besichtigen.
zum Beitrag01.10.2022 , 18:34 Uhr
"Wir müssen uns eher mit den Bedingungen auseinandersetzen, die ständig Migrationsbewegungen in verschiedenen Regionen der Welt verursachen, und wir müssen dafür sorgen, dass es für sie legale Wege gibt, in entwickelteren und mutmaßlich stabileren Volkswirtschaften eingebürgert zu werden." Wir müssen die Ursachen von Armutsmigration in den betroffenen Ländern bekämpfen und dafür sorgen, dass die Menschen des globalen Südens in ihrer Heimat eine Perspektive finden. Migration ist nur die zweitbeste Lösung. Findet Migration aber statt, haben die Migrant;innen das Recht auf faire Integrationschancen. Das impliziert zugleich die Pflicht zur Integration seitens der Migrant:innen. Letztere ist aber nicht mit Assimilation gleichzusetzen.
zum Beitrag23.09.2022 , 10:08 Uhr
"Und die Klimagerechtigkeitsbewegung muss mehr von BIPoC- und MAPA-Aktivist*innen angeleitet werden. Es geht darum, uns zuzuhören [...]". Zuhören heißt Lösungen zu finden, die noch niemand kennt. Anleiten heißt, sich im Besitz der Wahrheit zu wähnen und zu behaupten: "Hier geht's lang". Leider wird die Klimabewegung zunehmend von der Antrassismus Bewegung instrumentalisiert. Nicht die Klimaerwärmung steht im Fokus. Denn die bedroht ALLE Menschen unabhängig von Kultur und Ethnie, was nach einer universalistischen Lösung verlangt. Statt dessen wird der "Rassismus" in den Fokus gerückt, der angeblich unseren gesamten Alltag durchzieht, unser Fühlen, Denken und Handeln bestimmt. Deshalb wird die Gesellschaft in Opfer- und Tätergruppen unterteilt und entlang ethnisch-kultureller Merkmale fein säuberlich einsortiert. Die Klimabewegung ist lediglich die Kulisse, um diese Agenda durchzusetzen. Ich halte das Denken, das in diesem Interview zum Ausdruck kommt ("Alle Weißen sind X"), selbst für rassistisch und und gefährlich. Statt die ethnisch-kulturellen Unterschiede zu betonen, sollten wir sie auflösen! Jeder Mensch hat das Recht, unabhängig von äußeren Merkmalen, als Individuum respektiert und beurteilt zu werden. Antirassismus ist wichtig. Die Frage ist nur, wie er theoretisch begründet wird und in welche Zukunft er führen soll.
zum Beitrag04.09.2022 , 07:08 Uhr
Das habe ich von Christian gelernt: Dass jeder Mensch das Recht hat, als Individuum wahrgenommen, respektiert und beurteilt zu werden. Und die Pflicht hat, ein Individuum zu sein, also selbstbestimmt zu denken und zu handeln. Christians Weg sehe ich als eine Alternative zur gegenwärtigen Tendenz, Gruppenidentitäten zu betonen. Was sind Menschenrechte wert, wenn es keine Individuen mehr gibt? Danke, Christian.
zum Beitrag26.08.2022 , 10:20 Uhr
Wenn ich der Meinung bin, dass ALLE Menschen, die die-und-die Hautfarbe haben oder der-und-der Religion angehören, grundsätzlich weniger Wert sind als Menschen, die dieses Merkmal nicht haben, dann bin ich rassistisch. Bin ich hingegen der Auffassung, alle Menschen seien zwar grundsätzlich gleich viel Wert, aber nur diejenigen mit einer bestimmten Staatsbürgerschaft hätten Anspruch auf bestimmte staatliche Leistungen, dann bin ich "ausländerfeindlich". Zumindest wenn ich diesen Grundsatz auf so unpassende, lautstarke und unsensible Weise vertrete wie in diesem Beispiel. Die Gesundheitsministerin ist für ihr Amt charakterlich ungeeignet, auch wenn sie nicht "rassistisch" argumentiert hat.
zum Beitrag24.08.2022 , 19:21 Uhr
Das einzig Positive an diesem Kommentar ist der lesenswerte (letzte) Link zum MDR. Auf die Frage, wie denn INDIGENE zu Karl May und dessen Romane stehen, antwortet die Expertin: "Ich kann es ganz schlecht sagen, weil die Debatte hier in Deutschland sehr oft von Leuten geführt wird, die gar nicht persönlich betroffen sind, sondern sich mit von Wissen losgelösten moralischen Ansprüchen in diese Debatte einmischen – was dann vielleicht wieder eine Form von Aneignung ist, wenn sie sich den Standpunkt von Indigenen zu eigen machen, um hier in Deutschland aus einer linksidentitären Sicht solche Debatten zu führen". Und weiter: "Die Indigenen, mit denen wir persönlich im Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal in irgendeiner Form zu tun hatten, sind meines Erachtens alle sehr tiefenentspannt. Sie freuen sich, dass sich hier Leute für sie und ihre Kultur interessieren. Da habe ich eigentlich nie irgendwelche Befindlichkeiten wahrgenommen". Mit der Figur des Winnetou hat Karl May die indigene Perspektive so gut berücksichtigt, wie es ihm zur damaligen Zeit möglich war. Es handelt sich nicht um eine historische Abhandlung, sondern um literarische Unterhaltung, die man kritisch reflektieren kann und muss. Aber diesen Text in eine linksidentitäre Moraldebatte hineinzuziehen, die selbst nur so vor Stereotypen strotzt, ist absurd. Traurig, dass der Verlag eingeknickt ist!
zum Beitrag15.08.2022 , 08:00 Uhr
Statt sich entspannt zurückzulehnen und einen zu rauchen, sollten wir nachlegen. Ich will "mein" Hasch nicht dröge in der Apotheke kaufen, zwischen Paracetamol und Hämorrhoidensalbe, und mich über die "Gefahren" zwangsaufklären lassen. Statt dessen will ich eine inspirierende Coffeeshop Kultur! Vor allem aber soll "mein" Cannabis aus den traditionellen Anbauländern (Marokko, Nepal usw.) legal importiert werden, damit die dortigen Bauern eine Existenzgrundlage erhalten. Auf eine ernegieintensive Hochleistungszucht aus Deutschland kann ich verzichten. Es kommt also nicht nur darauf an, dass endlich legalisiert wird, sondern auch wie.
zum Beitrag05.05.2022 , 14:09 Uhr
Nachbarschaftskonflikte der beschriebenen Art kommen ja jeden Tag tausendfach vor, unabhängig von der ethnischen Konstellation. Wie unterscheidet "Reach Out" die berechtigte Kritik am individuellen Fehlverhalten eines Nachbarn von "rassistischer Pöbelei"? Auch der zugrundeliegende Rassismus-Begriff würde mich interessieren. Laut Martin Luther King darf Hautfarbe etc. niemals zur Beurteilung eines Menschen herangezogen werden, sondern ausschließlich dessen Charakter. Das entspricht auch meinem Verständnis von "Antirassismus". Daraus folgt aber, daß ich das individuelle Verhalten meines Nachbarn auch dann kritisieren "darf", wenn dieser ein PoC ist. Und sollte das Fehlverhalten heftig sein, darf ich mich auch heftig wehren und z. B. einen Brief an die Hausverwaltung schreiben. Rassistisch wird es erst, wenn ich anfange zu pauschalisieren, nach dem Motto: "Ihr XY seid doch sowieso alle Z".
zum Beitrag04.04.2022 , 22:00 Uhr
"Die Impfungen verhindern zwar keine Ansteckungen, reduzieren aber die Gefahr von schweren Verläufen. Daher würde eine Impfpflicht ab 50 Jahren das Gesundheitssystem entlasten, argumentiert die Gruppe." Das ist korrekt, und deshalb ist eine hohe FREIWILLIGE Impfquote für alle Menschen Ü 50 sowie für alle Vulnerablen wünschenswert. Es ist gut, dass es die Coronaimpfstoffe gibt. Es ist jedoch Zeit, dass auch ihre Risiken offen und fair diskutiert werden. Es gibt Impfnebenwirkungen bzw. Impfkomplikationen, die der Long Covid Problematik in nichts nachstehen. Da ich selbst betroffen war, kann ich das verharmlosende Gerede vom "kleinen Piks" mit "ein paar grippeähnlichen Symptomen" nicht mehr hören. Das ist so, als würde ich zu Long Covid Betroffenen sagen, das sei alles nur psychisch und sie sollten sich mal ein bißchen zusammenreißen. Über radikale Impfgegner kann ich nur den Kopf schütteln. Aber radikale Impf(pflicht)befürworter sind mir ebenfalls suspekt. Die freiwillige Impfung ist zwar ein wichtiger Baustein, aber es gibt andere (Masken, Medikamente etc.). Omikron belastet das Gesundheitssystem weniger als gedacht. Die Impfung hingegen birgt höhere Risiken als Politik, Medizin und Gesellschaft zugeben wollen. Deshalb lehne ich eine Impfpflicht ab.
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zum Beitrag04.03.2022 , 09:48 Uhr
Dieser Artikel wirft zwei Fragen auf, nämlich erstens, ob Putin noch rational handelt und zweitens, ob (und wie) wir ihm entgegentreten sollten, ohne uns von unserer Angst vor nuklearen Eskalation lähmen zu lassen. Bezüglich der ersten Frage sollte man sich darüber klar sein, dass die Rationalität einer Handlung von der Qualität der Prämissen abhängt. Wenn ich der Überzeugung bin, der Mond bestehe aus Käse, dann ist es rational, eine Raumfahrtmission zu planen, die diese "gewaltigen Vorräte" abbauen soll. Wenn ich überzeugt bin, die NATO habe sich 30 Jahre an die russische Grenze herangerobbt, mit dem Ziel, Russland militärisch einzukreisen, um dessen Niedergang als europäische Großmacht zu zementieren und wenn ich außerdem noch davon überzeugt bin, die Ukraine sei nur der letzte Baustein in diesem "perfiden Plan", dann ist es (machtpolitisch) rational, die Ukraine anzugreifen und der NATO mit atomarer Eskalation zu drohen. Wenn ich umgekehrt davon überzeugt bin, dass die osteuropäischen Länder nur unter meinen Schirm geflüchtet sind, weil sie die russische Aggression fürchten, so dass nicht die NATO Russland, sondern Russland die NATO bedrohe, dann prallen offensichtlich zwei Prämissen aufeinander, die beide "Rationalität" beanspruchen, aber inkompatibel sind. (Und vermutlich stellt sich auch Putin die Frage, ob ihn die Angst vor atomarer Eskalation davon abbringen sollte, der "westlichen Aggression" endlich militärisch entgegenzutreten?) Insgesamt sieht es so aus als hätten sich sowohl Putin als auch die NATO entschieden, ihrer jeweils "eigenen" Rationalität bis zum bitteren Ende zu folgen. Deshalb brennt jetzt die Lunte für einen nuklearen Krieg in Europa. Bei mir persönlich ist das erst im Kopf angekommen. Ich spüre ich keine Angst, nur Leere. Aber die Angst wird noch kommen, wenn ich in einem völlig nutzlosen "Luftschutzkeller" hocke, während die mehrere tausend Grad heiße Druckwelle auf mich zurast.
zum Beitrag27.02.2022 , 08:59 Uhr
Was Sie zum Maidan etc. und generell zur Geopolitik der USA sagen, ist leider schlüssig. Daraus folgt eine klare politische Mitschuld des Westens an der aktuellen Katastrophe. Ich hoffe, Sie vertreten aber eine ebenso klare Haltung zum verbrecherischen Angriffskrieg, den die russische Führung angezettelt hat? Haben Sie Putins imperiale "Kriegserklärung" an die Ukraine und die NATO gelesen? Dagegen war der Maidan eine Friedensdemo!
zum Beitrag22.02.2022 , 08:23 Uhr
„Beachtung verdient hier auch Putins Märchenstunde, die der eigentlichen Anerkennung am Montagabend vorausging und im Gewand eines historischen Exkurses daherkam. Fazit: Die Ukraine gibt es gar nicht, sie ist ein Irrtum der Geschichte – ein Staat, der, wie Putin schon des Öfteren gesagt hat, keine Existenzberechtigung hat“. Der „Ton“ dieses Beitrags ist ein erneutes Beispiel für die kontraproduktive Berichterstattung zum NATO-Russland-Konflikt, der aus meiner Sicht ein USA-Russland Konflikt ist, mit der EU als Zaungast und der Ukraine als Spielball. Vokabeln wie „Schmierenkomödie“ oder „Märchenstunde“ sind dem Ernst der Lage nicht angemessen. Ich befürchte, dass die längerfristigen Absichten der russischen Führung auf fast schon groteske Weise unterschätzt werden! Putin hat auch gestern wieder klipp und klar gesagt, dass er die Ergebnisse von 30 Jahren NATO-Osterweiterung (bzw. „Eindämmung“ Russlands) zurückdrehen will. Was als eher groteske Randbemerkung Putins dargestellt wird (“Abzug aller US-Truppen aus Mittel-/Osteuropa“), könnte der eigentliche Kern des Konflikts sein. „Der Westen“ möchte das gerne ausblenden, weil die Diplomatie überfordert scheint, wenn sie innerhalb weniger Wochen das hinzubiegen versucht, was in den zurückliegenden 30 Jahren schief gelaufen ist. Möglicherweise geht es Moskau längst nicht mehr „nur“ um die Ukraine! Belarus ist jetzt ein Vasallenstaat, in dem russische Truppen stehen, die die schmale Landverbindung zwischen Kaliningrad, Polen und dem Baltikum jederzeit unterbrechen können. Was den NATO-Bündnisfall auslösen würde. Die Einsatzfähigkeit ihrer strategischen Nuklearwaffen haben die beiden Autokraten gerade getestet. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in wenigen Monaten alle tot sind, steigt rapide.
zum Beitrag21.02.2022 , 06:59 Uhr
Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Wenn die Wahrheit in Stein gemeißelt ist, stört jeder Zweifel nur.
zum Beitrag18.02.2022 , 17:27 Uhr
"Die Nato-Staaten und die EU haben kein langfristiges Ziel. Was wollen sie sicherheitspolitisch im Umgang mit Russland gemeinsam erreichen? Will der Westen durchsetzen, dass alle Staaten, auch die in Osteuropa, frei darüber entscheiden können, welche Bündnisse sie wählen und wohin sie sich orientieren? Oder ist das vorrangige Ziel, Russland sicherheitspolitisch zu integrieren, selbst wenn es bedeutet, dass man russische „Einflussphären“ anerkennt?" Das ist die zentrale Frage. Sie haben recht!
zum Beitrag18.02.2022 , 11:24 Uhr
Ich hoffe, Sie behalten recht. Es hängt davon ab, wie ernst es der russischen Seite mit der neuen Forderung nach einem Abzug sämtlicher US-Truppen aus Mittel-/Osteuropa ist. Wenn Moskau das "robust" durchsetzen will, haben wir schlechte Karten. Dann ist die Ukraine nur eine Zwischenetappe! Im Baltikum beispielsweise gibt es russische Minderheiten, die aus Moskauer Sicht dringend "geschützt" werden müssen. Und die baltischen Länder sind in der NATO. Lukaschenko sprach gestern von Überlegungen, russische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Die USA haben B 52 Bomber nach Großbritannien verlegt (vgl. Kuba Krise!). Das schwedische Heer sichert derweil Gotland usw. Vielleicht sollte ich die fragile Lage eher mit 1914 als mit 1962 vergleichen.
zum Beitrag18.02.2022 , 06:20 Uhr
Die Ukraine ist nur noch ein Spielball. Das Minsker Abkommen nur noch Verhandlungsmasse. Der sog. "Ukraine-Russland Konflikt" hat sich längst zu einer Konfrontation USA/Russland entwickelt. Aus einer Position der Zweitrangigkeit heraus erlebt das übrige Europa nun den GAU: Wenn Russland wirklich 25 Jahre "europäische Sicherheitspolitik" rückgängig machen will, stößt die Diplomatie an ihre Grenzen. Gut möglich, dass die beiden kalten Krieger Biden und Putin nun ausfechten werden, wer die frühere Blockkonfrontation wirklich gewonnen hat. Wäre dies eine Netflix-Serie, würde ich sie "Cuba Crisis Reloaded" nennen. Aber es ist keine Serie und kein Narrativ. Das hier nennt sich Realität. Dann lasst uns also alle mal einen tiefen Blick in den Abgrund werfen.
zum Beitrag31.01.2022 , 06:40 Uhr
Was für ein wunderbarer, berührender Text. Zu schön, um kommentiert zu werden.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:03 Uhr
"Wer meint, hier die Opfer-Täter:innenumkehr betreiben zu müssen darf sich glücklich schätzen dass wir nur auf Gleichberechtigung aus sind und nicht auf Rache." Und wer meint, unliebsamen Einschätzungen mittels latenter Drohungen begegnen zu können, hat keinerlei Solidarität verdient.
zum Beitrag26.01.2022 , 18:17 Uhr
"Diese Impfpflicht dient dem möglichst guten Schutz gefährdeter Gruppen". Ich gehe davon aus, dass die Bewohner:innen nahezu aller Pflegeheime inzwischen auch ohne Impfpflicht zu fast 100% geboostert sind (wenn nicht, dann müsste man dieses Versäumnis politisch thematisieren). Landauf landab wird verkündet, diese Booster-Impfung würde mit 90% Wahrscheinlichkeit vor schwerem Verlauf und Tod schützen (wobei man sich bezeichnenderweise bedeckt hält, wie lange der Schutz andauert). Nehmen wir nun weiter an, eine 3-fach geimpfte, hochbetagte Bewohnerin trifft auf eine ungeimpfte Pflegekraft, die sich ansonsten aber vorbildlich und verantwortungsbewusst verhält: Sie trägt stets eine FFP 2 Maske (mit korrektem Sitz), sie lässt sich täglich testen und bleibt bei den geringsten Erkältungssymptomen zu Hause. Dann ist die betagte Bewohner:in doch nach der Logik der Impfkampagne optimal geschützt! Auch ohne Impfpflicht, durch die Kombination von Booster auf der einen plus Maske usw. auf der anderen Seite. Aber könnte sich die Bewohner:in nicht trotzdem irgendwie infizieren? Klar. Aber wie wir seit Omikron wissen, sind jetzt alle potenziell ansteckend: Ungeimpfte, 2-fach Geimpfte und Geboosterte nach wenigen Wochen auch! Der Unterschied ist bestenfalls graduell, nicht qualitativ. Der einzige Schluss, den ich daraus für mich ziehe, lautet: impfen (boostern) ja, insbesondere für Alte und Vulnerable. HIER sollte man 100% anstreben! Und auch bei den Pflegekräften sollte man weiter für das Impfen werben. Aber Impfpflicht? Nein.
zum Beitrag23.01.2022 , 09:37 Uhr
"Nächsten Herbst wird er [der Coviderreger] in neuer Verpackung zurückkehren, und es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Pi, Sigma oder was noch vom griechischen Alphabet übrig ist, abermals schwächer sein wird als sein Vorgänger. Das Gegenteil kann der Fall sein." Die Beschneidung von Grundrechten soll jetzt also präventiv erfolgen? Ich plädiere für eine Impfpflicht gegen Influenza, denn da kann auch eine Virusvariante entstehen, die viel gefährlicher und tödlicher ist als die aktuell zirkulierenden Varianten (vgl. Spanische Grippe) ... "Eine Durchseuchung mit Omikron kann so eine Grundimmunität aber nicht bewerkstelligen, wie aktuelle Studien zeigen. Wer Omikron durchgestanden hat, ist vor anderen Varianten nicht ausreichend geschützt. Allein die Impfung schafft, was dringend nötig ist." Hier bitte den Link zu den entsprechenden Studien nachreichen! Meines Wissens nach verhält es sich genau anders herum (Omikron schafft genau so gut, was die Impfung schafft) Und wir wollen ja beide nicht schwurbeln. "Tatsache ist, dass die Impflücke in Deutschland gerade nicht kleiner, sondern wieder größer wird, weil ausschließlich dreifach Geimpfte noch als vollständig immunisiert gelten können." Tatsache ist meines Wissens nach folgendes: (1) Eine Grundimmunisierung (zwei Impfungen) schützt gut vor schweren Verkäufen, aber kaum vor Infektion. (2) Eine Booster-Impfung schützt nicht nur sehr gut vor schwerem Verlauf, sondern auch mäßig gegen Infektion. Dies aber nur für wenige Wochen! (3) Eine weitere Booster-Impfung (vierte Impfung) bringt neuesten Daten aus Israel zufolge kaum nochetwas (sondern könnte evtl. sogar gesundheitsschädlich sein!). Daraus folgt für mich, dass die Impfkampagne mit den derzeit verfügbaren Impfstoffen an ihre Grenze stößt. Befürworter*innen einer allgemeinen Impfpflicht können nicht zeigen, dass diese verhältnismäßig und geeignet ist, den schweren Grundrechtseingriff zu rechtfertigen.
zum Beitrag14.01.2022 , 10:31 Uhr
Ich will auch, dass Politik und Gesellschaft gegen gewaltbereite Coronakritiker*innen, Nazis, Reichsbürger usw. vorgehen. Ich will ja auch, dass alle genug zu essen, zu trinken und Luft zum Atmen haben. Um die entscheidende Frage mogelt sich Frau Schulze herum:"Aber auch linke Demonstrationen können eskalieren, weil beispielsweise ein gewaltbereiter Kern die Aufmerksamkeit auf sich zieht, der nicht für die Mehrheit der Demonstrierenden spricht ...". Ihr Schweigen an dieser Stelle ist ungefähr so glaubwürdig wie amerikanische Raketen gut und russische böse zu finden. Oder umgekehrt. Noch ein Einwand: Wenn mir jemand mit Judenstern, Spritze und dem Wort "ungeimpft" entgegentritt, dann empfinde ich das als Provokation. Aber ist es auch eine antisemitische Handlung? Immerhin identifiziert sich der/die Betreffende nicht mit der Naziherrschaft, sondern mit den Opfern der Nazis und sagt ungefähr: "Wenn wir nicht aufpassen, werden Ungeimpfte bald genauso diskriminiert wie die Juden im 3. Reich". Nun wurden die Juden nicht nur diskriminiert, sondern auf industrielle Weise millionenfach brutal ermordet. Deshalb ist der Vergleich grotesk. Trotzdem sind sich beide Seiten einig, a) dass es die Nazis waren, die brutal diskriminiert, bzw. gemordet haben, b) dass sich dies nicht wiederholen darf und c) dass wir den Anfängen wehren müssen. Also ein abwegiger Vergleich, aber keine antisemitische Position! Oder darf man (vermeintliche) politische Fehlentwicklungen niemals mit der Nazizeit vergleichen? Vor der Antwort bitte erneut nach links schauen! Erinnert sich noch jemand an die Parole "USA - SA/SS" aus den 70/80er Jahren? An die schamhaft ausgeblendeten Al Kuds Demos ("Hamas, Hamas ...")? An Nazi-Vergleiche gegen missliebige Parteien und Personen, die vom linksliberalen Mainstream abweichen? Wir zeigen gern mit dem Finger auf die Nazi-Vergleiche der anderen, während 4 Finger auf uns selbst zurück zeigen.
zum Beitrag10.01.2022 , 08:35 Uhr
Einerseits finde ich diesen Artikel wertvoll, weil er den Unterschied zwischen Impfung und natürlicher Infektion (unnd den damit verbundenen Risiken) klar und plausibel herausarbeitet. Andererseits finde ich ihn irreführend, weil er suggeriert, eine Covid-Erkrankung sei für Kinder und Jugendliche ähnlich gefährlich wie eine Masern Infektion. Davon kann aber keine Rede sein! So gab es in 2 Jahren Pandemie laut RKI deutschlandweit auch ohne Impfung exakt 47 Todesfälle "im Zusammenhang" mit Covid 19. Die gefährlichste Nebenwirkung bei Kindern ist das sog. PIMS-Syndrom, von dem seit 2020 549 Fälle verzeichnet wurden. Das sind 47 Todesfälle und 549 PIMS Fälle zu viel. Trotzdem kann von einer katastrophalen Gefährdung der Kinder analog zu den Masern keine Rede sein! Wenn also die Öffentlichkeit (auch dieser Artikel) Druck auf Eltern ausübt, ihre Kinder gegen Covid impfen zu lassen, dann hat das weniger mit dem Schutz der Kinder zu tun, sondern mit dem Wunsch, Infektionsketten ganz allgemein zu unterbrechen. Darin liegt eine (utilitaristische) Instrumentalisierung, die ich problematisch finde. Vielleicht ist eine natürliche Corona-Infektion FÜR KINDER ganz einfach erheblich weniger gefährlich als eine Maserninfektion? Dann sollte man nicht das Gegenteil suggerieren nach dem Motto: Gefährlich wie eine kleine Lüge.
Quelle: 47 Todesfälle (0-19 Jahre) de.statista.com/st...d-nach-geschlecht/
Quelle: 549 Fälle von PIMS (seit 27.05.2020) dgpi.de/pims-survey-update/
zum Beitrag09.01.2022 , 10:27 Uhr
Ich gehe davon aus, dass die Impfpflicht einen signifikanten Beitrag dazu leisten kann, diese Pandemie zu überwinden." Was heißt denn "überwinden"? Dass das Virus verschwindet? Also No-Covid? Das glaubt kaum jemand! Also werden wir leider lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Freiwillige Impfungen sind aus meiner Sicht ein wesentlicher Baustein. Wer aber für eine allgemeine Impfpflicht plädiert, müsste zeigen, dass ein endemisches Mit-dem-Virus-leben durch mildere Maßnahmen nicht erreichbar ist. Bisher wurden von der Politik drei mögliche Begründungen einer allgemeinen Impfpflicht genannt: 1. Schutz der Alten und Vulnerablen. 2. Schutz der Intensivstationen vor Überlastung. 3. Schutz der kritischen Infrastruktur. Es ließe sich für alle drei Fälle zeigen, dass auch die Kombination von freiwilliger Impfung plus anderer Maßnahmen zum Ziel führt. So ist z. B. die Überlastung der Intensivstationen auch ohne Impfpflicht unter der gefährlicheren Delta-Variante nicht eingetreten. Deshalb ist eine allgemeine Impfpflicht aus meiner Sicht unverhältnismäßig. Ich verstehe aber, dass es für die Politik verlockend scheint, die Pandemie einfach "wegzuspritzen" und "wegzuboostern", wie Karl Lauterbach vor einigen Wochen sinngemäß zitiert worden ist. Wahrscheinlich kommt man dann kostengünstiger davon, z. B. ohne Lockdown. Nur die Bürger*innen zahlen einen Preis, weil sie unter Strafandrohung den Arm hinhalten müssen.
zum Beitrag09.01.2022 , 09:10 Uhr
Wie spätestens in der vierten Welle gesehen werden konnte, geht es bei der Impfung nicht nur um eine Reduzierung der Infektiösität von Personen sondern um die Risikoreduzierung von schweren Erkrankungen und somit auch von medizinischen Behandlungen und damit um eine Vorbeugung der Überlastung des Gesundheitssystems und andererseits um die Gewährleistung einer allgemeinen, angemessenen medizinischen Versorgung ... " Um schwere Erkrankungen und Todesfälle in großer Zahl zu verhindern, würde es reichen, die klar abgrenzbaren Risikogruppen möglichst vollständig zu impfen. Also ließe sich evtl. eine Impfpflicht für alle +60 (oder +50 wie in Italien) rechtfertigen, aber keine allgemeine Impfplicht. Und auch gegen die Überlastung des Gesundheitssystems gäbe es noch andere Mittel. So könnten wir die Pflegekräfte angemessen bezahlen und für menschenwürdige Arbeitsbedingungen sorgen. Dann müssten auch nicht mitten in der Pandemie 6.000 Intensivbetten stillgelegt werden. Ich wäre bereit, einen monatlichen steuerlichen "Pflege-Soli" zu zahlen, lehne eine allgemeine Covid Impfpflicht aber entschieden ab! Zumal sich die Begründungen ständig ändern: Erst war es der Schutz der Alten. Dann der Schutz der Intensivstationen. Jetzt ist es der Schutz der öffentlichen Infrastruktur. Und das EINZIGE Mittel, diesen zu gewährleisten ist, dass alle ab 18 unabsehbar oft den Arm hinhalten müssen? Wie war das noch bei Kant: Der Staat muss jeden Menschen auch als Zweck an sich selbst sehen und niemals als bloßes Mittel. D.h. auch nicht als bloßes Mittel, um die kritische Infrastruktur offen zu halten! Long Covid wiederum sollte alle motivieren, sich freiwillig impfen zu lassen. Es ist gut, dass wir Impstoffe haben. Impfung schützt. Sie rettet Leben. Punkt.
zum Beitrag07.01.2022 , 21:00 Uhr
"Warum sollte der Staat nun ausgerechnet beim Impfen dem Einzelnen die Entscheidung nehmen? Vereinfacht gesagt: Weil die Nicht-Impfung nicht nur Einzelnen, sondern der Allgemeinheit schadet." Das hängt sehr stark vom sonstigen Verhalten der betreffenden Person im Alltag ab. Ich kann doppelt geimpft und geboostert sein und trotzdem meine Eltern im Seniorenheim infizieren, selbst wenn diese auch doppelt geimpft und geboostert sind. Umgekehrt kann ich mich als ungeimpfte Person extrem vorsichtig verhalten, mich ins Homeoffice begeben, soziale Kontakte herunterfahren, penibel die Maskenpflicht einhalten usw. Was Staat und Gesellschaft vom Einzelnen verlangen können, ist Rücksichtnahme. Außerdem kann der Staat Vorgaben machen wie Maskenpflicht, 2G+ usw. Wer das als Ungeimpfter akzeptiert und darüber hinaus, verglichen mit Geimpften, stets besondere Vorsicht walten lässt, erfüllt seine moralische Pflicht ebenfalls. Covid 19 bedroht zu 85% das Leben klar eingrenzbarer Risikogruppen. Der Staat hat die Pflicht, diese Gruppen zu schützen. Zum Beispiel mit einer berufsbezogenen Impfpflicht. Eine allgemeine Impfpflicht ist dagegen unverhältnismäßig. Noch vor wenigen Wochen wurde gesagt, man wolle die Corona Maßnahmen über die Hospitalisierungsrate steuern. Diese liegt heute (07.01.) bei 3,29. Vor wenigen Wochen, als die gesamte politische Elite eine 180° Wende pro Impfpflicht einleitete, lag der Wert bei 5,9, während er vor einem Jahr bei ca. 15 (!) lag. Damals wurde gesagt: Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen. Und das ist ein weiteres Argument gegen die Impfpflicht: Weil man sie explizit ausgeschlossen hatte!
zum Beitrag27.11.2021 , 10:31 Uhr
Alle Bürger*innen sollten (unabhängig vom Alter) ein einheitliches, persönliches CO2 Budget erhalten. Und dann darf ich wählen: Ein Jahr Auto fahren, nach Frankreich düsen oder die Bude muckelig auf 23 Grad heizen. Alles zusammen geht in Zukunft halt nicht mehr. Ich bin übrigens 58, habe noch nie ein Auto besessen, der letzte Flug war 2018 und ich schreibe diesen Kommentar bei einer Raumtemperatur von 17 Grad. Nicht weil der Gaspreis steigt, sondern weil ich ausprobieren will, was geht. Den Oktober und November habe ich ohne Heizen, aber einer dünnen Daunenjacke, gut überstanden. Gab mal so einen Sponti-Spruch: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es ...
zum Beitrag26.11.2021 , 08:26 Uhr
Der rationale Kern dieser unerträglichen Polemik ist folgender: Die Legalisierung von Cannabis ist erst dann vollständig, wenn nicht nur die Konsumenten im globalen Norden, sondern auch die Konsumenten im globalen Süden entkriminalisiert werden. Diese müssen durch Anbau und Vermarktung ein gutes Einkommen erzielen können. Das kann aber kein "Stefan" und keine deutsche Ampel-Koalition erreichen, weil der Cannabis-Handel seit 100 Jahren auf völkerrechtlicher Ebene verboten ist. Das kann und muss man scharf kritisieren. Das muss sich ändern! Ansonsten stört mich der polemische Stil dieses Autors zum wiederholten Male erheblich. Wem nichts Besseres einfällt, als auf diskriminierende Strukturen mit diskriminierenden Äußerungen gegen all die "Stefans" zu hetzen, wird diese Gesellschaft nicht voranbringen. Und die Bauern in Marokko, Nepal, Afghanistan, Pakistan und anderen Ländern des Südens auch nicht.
zum Beitrag23.11.2021 , 07:27 Uhr
Danke für Ihre freundliche Antwort! Es war eine bakterielle Infektion. Die Frage ist, wo sie herkam. Von drei Ärzten habe ich vier Vermutungen gehört: Insektenstich, Thrombophlebitis, mangelhafte Sterilisation der Impfnadel, eine versteckte Infektion, die durch die Impfung "geboostert" wurde, weil mein Immunsystem mit der Impfung beschäftigt war, so dass sich die Bakterien ausbreiten könnten. Ich lasse das so stehen. Was ich eigentlich sagen will, ist folgendes: Wer den "Corona Booster" verweigert, muss kein Vollidiot, Esoteriker, AfD Anhänger, Ignorant, Egoist usw. sein, sondern kann schlicht und ergreifend schlechte Erfahrungen gemacht haben. Entscheidend ist, dass alle ihr Bestes tun, um die Infektionsketten zu unterbrechen.
zum Beitrag22.11.2021 , 08:32 Uhr
Als Impfskeptiker", der nicht ins Raster passt, weil ich weder was mit der AfD am Hut habe, noch in "sozialen" Netzwerken unterwegs bin, noch in die Kategorie "arm, ungebildet oder des Deutschen nicht mächtig" falle, muss ich leider auch "anekdotisch" argumentieren. Nachdem ich vor der Erst- und Zweitimpfung mein ungutes Gefühl durch rationale Argumente (ich schütze mich, ich schütze andere, ich kann am sozialen Leben teilnehmen) erfolgreich unterdrückt hatte, ließ ich mir Mitte Juli die zweite Spritze Biontec geben. Drei Stunden später hatte ich so heftige Schmerzen im Ellenbogenknochen, wie noch nie. Am nächsten Morgen war mein linker Unterarm über ca. 40% der Fläche: rot, dick, geschwollen, heiß, schmerzhaft. Auch das hatte ich vorher noch nie erlebt! Zum Glück bekam ich diese Impfkomplikation (also keine Impfnebenwirkung) durch Einnahme Antibiotika in den Griff. Ansonsten hätte eine Sepsis gedroht. Aber auch Antibiotika haben Langzeitwirkungen, z. B. im Bereich Magen/Darm. Diesbezüglich hatte ich ca. 6 Wochen Spaß. Mein Fazit: Die Coronaimpfung war die übelste Impfeerfahrung meines Lebens. Und nun also boostern?! Es tut mir leid, aber bei diesem Thema gehöre ich schon wieder zu "diesen Idioten", die sich mit der Entscheidung schwer tun. Was ist, wenn nach der Booster-Spritze nicht nur mein Unterarm, sondern der ganze Körper dick, rot, geschwollen, heiß und schmerzhaft ist? Dann habe ich halt Pech gehabt? In der Pandemie müssen wir alle Opfer bringen? Momentan vertrete ich folgende Position: Die Grundimmunisierung schützt mich vermutlich vor einem schweren Verlauf. Ich werde also niemandem das Intensivbett wegnehmen! Darüber hinaus halte ich mich streng an Maske, Aha und hin und wieder testen, um möglichst niemanden zu infizieren. Risikokontakte vermeide ich bestmöglich. So hoffe ich, auch ohne Booster niemandem zu schaden. Obwohl ich ein "Vollidiot" und Impfskeptiker bin.
zum Beitrag22.11.2021 , 07:57 Uhr
Als medizinischer Laie, der aber die Corona Diskussion von Beginn an intensiv verfolgt hat, vermute ich Folgendes: Schweden hat deshalb keine 4. Welle, weil sich in Welle 1-3 aufgrund geringerer Schutzmaßnahmen mehr Menschen infiziert hatten als in Deutschland, so dass das (mutierte) Virus in Schweden jetzt weniger Angriffsfläche findet. Um das zu verifizieren, müsste man in beiden Ländern einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung auf Sars CoV 2 Antikörper testen. Würde die These stimmen, liefe sie auf ein Nullsummenspiel hinaus: Was Deutschland durch die Lockdowns der früheren Wellen an Infizierten und Toten im Vergleich mit Schweden "gespart" hat, gleicht die Delta Variante nun in der 4. Welle aus.
zum Beitrag09.11.2021 , 07:05 Uhr
Ich habe nochmal nachgeschlagen: Stonewall war 1969. Seitdem hat sich in der Gesellschaft einiges getan. Mittlerweile stellt sich mit Blick auf die Universitäten ja eher die Frage, wer hier wen ausschließt. Aber ich gebe ihnen erneut Recht. Wir sollten die Wattebäuschchen einpacken und unsere Positionen klipp und klar formulieren. Eine liberale Gesellschaft muss Menschen Raum geben, eine Geschlechtsidentität zu leben, die von ihrem biologischen Geschlecht abweicht. Diese Menschen verdienen Respekt und dürfen nicht diskriminiert werden. 70% aller Bürger:innen würden dem vermutlich zustimmen. Ebenso alle Parteien, mit Ausnahme der AfD. Es gibt heute also keinen Anlass für ein permanentes Stonewall. Im Gegenteil: Wer behauptet, das Konzept des biologischen Geschlechts müsse über Bord geworfen werden und alle, die daran festhalten, müssten weggemobt, also ihrerseits diskriminiert werden, provoziert meinen Widerstand (mein Stonewall sozusagen). Wie soll ich berechtigte Forderungen unterstützen, die auf derart abstoßende Weise ideologisch unterfüttert werden? Und dasselbe gilt für zahllose andere Diskussionen rund um Gender, Rassismus, Sexismus usw.
zum Beitrag07.11.2021 , 18:30 Uhr
Sie haben Recht, dieses Bild einer "Stimmung, die kippt", ist unglücklich. Das kommt dabei raus, wenn man vor einem 10 Km Laufwettkampf noch schnell einen Forumsbeitrag verfassen will. Positiv finde ich den Wunsch (die politische Forderung) nach Emanzipation. Negativ finde ich die Ideologie, mit der diese an sich berechtigte Forderung unterfüttert wird. Kommen dann noch Shitstorms und Mobbing wie gegen Frau Rowlins und Frau Stock ins Spiel, "kippt" wirklich etwas, insofern sich der emanzipatorische Impuls ins Gegenteil verkehrt. So werden wir die Gesellschaft nicht voran bringen, sondern spalten! Doch am Ende werden wir die Folgen wieder gemeinsam tragen müssen, ob lesbisch, schwul, trans oder hetero ist dann völlig egal.
zum Beitrag07.11.2021 , 06:59 Uhr
Transmenschen müssen ohne jede Diskriminierung unter uns leben können. Ihnen müssen alle gesellschaftlichen Positionen offen stehen. Sie verdienen denselben Respekt vor ihrer Autonomie wie jede andere Person. Und vielleicht noch ein wenig mehr, weil es schwierig ist, die Spannung zwischen Geschlecht und Gender auszuhalten. Es ist ein Gebot der Höflichkeit, Menschen mit dem gewünschten Personalpronomen anzusprechen. Doch diese positive Grundhaltung gegenüber Transmenschen kippt bei mir, sobald es um die aktivistische Durchsetzung ideologischer Positionen geht. Das man aus einer theoretischen Perspektive die Kategorie "Geschlecht" einfach streichen kann, erscheint mir ausgesprochen unplausibel zu sein. Die ganze Problematik erwächst doch aus der Spannung von "Geschlecht" und "Gender". Den Konflikt dadurch zu lösen, dass ich sage, dann streiche ich einfach "Geschlecht" und alles wird gut, halte ich für eine Scheinlösung. Wenn ich mich selbst für ein bekanntes Genie halte, obwohl ich nur einen IQ von 105 habe, ist es sicher "sehr schmerzhaft und erniedrigend" ständig auf meine Mittelmäßigkeit hingewiesen zu werden. Aber kann ich diesen Komflikt dadurch lösen, dass ich von allen erwarte, gefälligst das Konzept "IQ" aufzugeben?
zum Beitrag31.10.2021 , 08:34 Uhr
Mit Rechten reden? Auf keinen Fall! Vielmehr sollten wir alle Varianten von Falschdenk radikal ausmerzen. Ziel allen Denkens ist geistige Harmonie. Die Wahrheit ist immer schon in Stein gemeißelt. Wir müssen sie nur annehmen (und ihre Feinde ausschließen). Nur das macht uns frei. Nur das macht uns glücklich. Ich liebe den großen Bruder - und seine Schwester natürlich auch!
zum Beitrag28.10.2021 , 07:22 Uhr
Hey, das klingt super! Das wird mein Altersheim. Und die Kumpels aus dem Schrebergarten bringe ich gleich mit. :-)
zum Beitrag23.10.2021 , 13:12 Uhr
" [...] Denn auch ein übergriffiger Chef verdient es, in der Öffentlichkeit fair behandelt zu werden. [...] Außerdem gehört es zur Aufgabe von Journalismus, die Rolle der Frauen in ihrer Komplexität zu beschreiben. [...]". Hallo Frau Morasch, ich finde die Grundhaltung, die Sie in diesen beiden Sätzen zum Ausdruck bringen, journalistisch (wie menschlich) vorbildlich!
zum Beitrag15.10.2021 , 08:38 Uhr
Ein gelungener journalistischer Beitrag zielt aus meiner Sicht nicht auf "Neutralität" (die gibt es tatsächlich nicht), aber auf eine differenzierte Darstellung des Themas oder Ereignisses, über das berichtet wird. Was mich (nicht nur) an der Taz zunehmend stört ist ein "aktivistischer" Journalismus, wie er vor allem in identitätspolitischen Kontexten betrieben wird. Da gibt es Beiträge, in denen von der ersten bis zur letzten Zeile einseitig das Bild einer "zutiefst rassistischen, sexistischen, homophoben usw." Gesellschaft gezeichnet wird, wo ich mich frage, in welcher Realität diese Autor:innen eigentlich leben? Und wenn dies dann noch in Form eines Shitstorns gegen missliebige Personen verbreitet wird, hört der Spaß auf. Mit der "objektiven Wahrheit" ist es auch so eine Sache. So weit ich weiß, gibt es in Mathematik, Logik und Naturwissenschaften durchaus "Wahrheiten", die man nicht vernünftig bestreiten kann. Sonst könnte die Erde ja auch eine Scheibe sein. Im politischen Kontext gibt es sie natürlich nicht! Ich kann nicht "beweisen", dass es besser ist, z.B. Hartz IV in seiner jetzigen Form abzuschaffen. Aber ich kann zeigen, dass es relativ zu bestimmten Wertvorstellungen plausibel ist, eine Grundsicherung anders aufzubauen. Im politischen Raum geht es nicht um Wahrheit, sondern um Plausibilität. Ein Grund mehr, ein differenziertes Bild der Wirklichkeit zu zeichnen. Das ist meine Forderung an guten Journalismus! Nicht: "Neutralität". Bei Ihren Berichten und Kommentaren, Frau Herrmann, fühle ich mich diesbezüglich immer gut aufgehoben. Man merkt, dass Sie "links" und "grün" sind, aber ja, Sie haben die Grünen nie geschont. Sie konfrontieren mich mit ihrer Meinung, geben mir aber die Chance, davon abzuweichen. So soll es sein.
zum Beitrag14.10.2021 , 07:05 Uhr
Frau Frank hat nicht gesagt, dass Muslim:innen ihre Religion nicht frei ausüben sollen, inkl. Gebetsruf. Sie hat lediglich ihre Verwunderung darüber ausgedrückt, dass ausgerechnet große Teile der politischen Linken, die angeblich stets gegen Unterdrückung, Diskriminierung und "Rechts" eintreten, sich mit großer Begeisterung für "den" Islam einsetzen. Eine Religion, die in ihren dominierenden konservativen Formen (von den politischen mal ganz abgesehen) durchaus Probleme mit Homophobie, Antisemitismus, patriarchalischen Strukturen usw. hat. Freie Religionsausübung - na klar! Dann muss aber auch scharfe Kritik von Links möglich sein, ohne als "islamophob" abgestempelt zu werden. Das steht nämlich auch in unserer Verfassung und in der UN-Menschenrechtscharta.
zum Beitrag11.10.2021 , 19:01 Uhr
Herzlichen Dank - auch von mir.
zum Beitrag27.09.2021 , 06:59 Uhr
Wie gut, dass ich die Kommentare hier bis zu Ende gelesen habe. Es bewahrheitet sich der Satz: Das Beste kommt zum Schluss.
zum Beitrag22.08.2021 , 08:55 Uhr
"Halt einfach deine Fresse, du hässliches, ekelhaftes, völkisches Deutschland!" Diese Polemik ist selbst ein Deasaster, passt also gut zur Situation in Afghanistan. Hetzen, spalten, pauschalisieren - wie mit diesem Arsenal der Unmenschlichkeit eine bessere Welt entstehen soll, erschließt sich mir nicht. Man zeigt mit dem Finger auf andere, während vier Finger auf einen selbst zurückzeigen.
zum Beitrag14.07.2021 , 07:06 Uhr
"Allerdings bin ich eines nicht mehr, obwohl ich das vor drei Jahren noch war: links. Eine Liberalistin? Ja! Aber woke? No fucking way!"
Dann sind wir schon mal zwei!
zum Beitrag11.07.2021 , 08:48 Uhr
Könnte es sein, dass die Trans-Bewegung ihre Ziele einfach zu hoch steckt? Wollen Sie Akzeptanz oder wollen Sie Anerkennung? Sollen alle den Satz unterschreiben: "Trans-Frauen sind Trans-Frauen (und das ist auch gut so)"? Oder sollen alle sagen:"Trans-Frauen sind Frauen". Letzteres würden Sie nur dann erreichen, wenn Leute, die eine andere Wahrnehmung haben als Sie, über diesen Unterschied hinwegreden, um Ihre strategisch-politischen Zielvorstellungen zu unterstützen. Dazu bin ich nicht bereit. Eine Trans-Frau als Chefin oder Bundeskanzlerin könnte ich mir dagegen sehr gut vorstellen. Akzeptanz geht also auch ohne Anerkennung.
zum Beitrag19.06.2021 , 08:00 Uhr
Die Frage lautet für mich: Gibt es ein Menschenrecht auf Migration? Auf "offene Grenzen" für alle"? Vom moralischen Standpunkt neige ich zu dieser Meinung (egal, ob die Mehrheit in Umfragen dafür oder dagegen ist). Doch vom Standpunkt einer nachhaltigen Politik trete ich für eine begrenzte, gesteuerte, regulierte Zuwanderung ein. Unbegrenzt sollte meiner Meinung nach nur die humanitäre Nothilfe (z. B. Seenotrettung) sein. Migration hat viele positive Effekte und ist so alt wie die Menschheit. In modernen Gesellschaften führt sie aber auch zur Ausbildung von Parallelstrukturen, die ich äußerst kritisch sehe (siehe z. B. die aktuelle Lage in Frankreich). Außerdem stelle ich fest, dass die Freund*innen der Offenen Grenzen nicht bereit sind, AUCH diese negativen Erscheinungen zu thematisieren. Weist man darauf hin, steht man schnell unter dem Verdacht "rassistisch" bzw. "rechts" zu sein. Das macht mich besonders misstrauisch! Und es diskreditiert in meinen Augen die Moral, die man sich auf die Fahne geschrieben hat. Man darf sich dann nicht wundern, wenn die Mehrheit in Umfragen skeptisch ist.
zum Beitrag19.06.2021 , 06:15 Uhr
Danke. Volle Zustimmung.
zum Beitrag13.06.2021 , 09:50 Uhr
Gute Idee! Ich trink einen mit.
zum Beitrag25.05.2021 , 07:14 Uhr
Es soll psycholinguistische Studien geben, die zeigen, dass sich Frauen und Mädchen nicht mitgemeint fühlen, wenn z.B. von "allen Ärzten" die Rede ist. Da dem weiblichen Teil der Bevölkerung aber "die Hälfte des Himmels" zusteht, halte ich dieses Gefühl des sprachlichen nicht-gemeint-seins für inakzeptabel. Deshalb gendere ich. Leider zeigt die taz Autorin dann aber in ihrem Schlussatz, dass mit der Argumentation etwas nicht stimmt: "Es gibt kein Gesetz, das vorschreibt, wie Sie zu sprechen haben. Sie könnten aber auch versuchen, die Neuerungen anzunehmen und damit zeigen, dass Sie gerecht und inklusiv sind." Aha. Also gab es vor 30 Jahren, als das Gendern noch nicht erfunden war, keine gerechten und inklusiven Menschen auf der Welt? Und es wird nie wieder Theater Intendant*innen geben, die nach außen brav gendern, aber trotzdem ihre Mitarbeiter*innen belästigen? Wie war nochmal der Buchtitel von Sarah Wagenknecht? Ach ja, die Selbstgerechten. Interessanter als diese Absurdität ist ein Tagesspiegel-Artikel der Schriftstellerin Nele Pollatschek. Darin argumentiert sie, dass durch das permanente sprachliche Hervorheben des Weiblichen Differenz und Ungleichheit eher verstärkt als überwunden werden. Also eine neue Perspektive auf Dinge, zu denen scheinbar schon alles gesagt ist: www.tagesspiegel.d...mmer/26140402.html
zum Beitrag22.05.2021 , 09:47 Uhr
Die meisten Kommentaren bleibt ein entscheidender Akteur unerwähnt. Und das ist Iran! Hamas in Gaza und Hisbollah im Libanon sind der verlängerte Arm des Iran. Das Land hat aber ein Interesse daran, die wirtschaftliche und politische Isolation zu überwinden, die aus der Sanktionspolitik des Westens folgt. Der Westen führt derzeit Gespräche über die Wiederbelebung des Nukleardeal mit Iran. Die USA sitzen indirekt mit am Tisch. Daraus könnte sich folgender politischer Kompromiss ergeben: Iran erkennt endlich das Existenzrecht (!) Israels an, verzichtet glaubhaft auf Kernwaffen und hält Hamas von weiteren Angriffen ab. Dafür hebt der Westen die Sanktionen gegen den Iran auf und akzeptiert das Land als gleichberechtigte Regionalmacht. Israel verzichtet auf weitere Cyber Attacken gegen iranische Nuklearanlagen. Außerdem verpflichtet sich Tel Aviv mit Blick auf Ost-Jerusalem und das Westjordanland usw. usf. Wenn alle Seiten ihr INTERESSE an einer solchen Entwicklung erkennen würden, wäre Frieden möglich. Und die drangsalierten Palästinenser*innen bekämen endlich eine Perspektive! www.nzz.ch/meinung...aufruhr-ld.1626077
zum Beitrag18.05.2021 , 07:10 Uhr
Der Schein bestimmt das Bewußtsein ...
zum Beitrag17.05.2021 , 06:41 Uhr
"Es kommt aber darauf an, den Judenhass überall zu bekämpfen, wo er auftritt. Auch wenn er Menschen betrifft, die eher am unteren Ende der Sozialpyramide stehen. Aber ebenso, wenn er vom Biertisch oder der Yoga-Gruppe herüberweht." Hätten Sie mal ein Beispiel für ein Yoga Gruppe, in der antisemitischer Hass verbreitet wird? Oder besser noch wissenschaftlich fundierte Zahlen, in welchen Milieus antisemitische Einstellungen wie weit verbreitet sind? So bleibt als Tenor des Artikels: "Also nun habt euch mal nicht so mit eurer Verurteilung der antisemitischen Ausschreitungen auf den aktuellen Demos. Judenhass gibts doch überall". Die aktuellen, antisemitischen Grenzüberschreitungen werden relativiert, indem die Kritik daran als "rassistisch" gebrandmarkt wird. Auch wenn dieses Wort ausnahmsweise nicht fällt, sondern "nur" insinuiert wird. Allerdings stimme ich dem Autor auch ausdrücklich zu: Judenhass ist immer zu verurteilen. Egal aus welcher Ecke er kommt.
zum Beitrag16.05.2021 , 07:24 Uhr
"Journalist*innen werden regelmäßig bedroht, „Lügenpresse“ schreit es ihnen entgegen, einige werden gar zum Kampf aufgefordert." Ja, ja die "Lügenpresse". Wie war das noch: Lechts und Rinks kann man nicht verwechslen ... danke auch an alle Journalist*innen (insebesondere den Autor dieses informativen Artikels), die sich in Gefahr bringen, damit wir auf dem Laufenden bleiben.
zum Beitrag16.05.2021 , 07:04 Uhr
Danke Ayman Mazyek für diese klaren Worte: "Wer Rassismus beklagt, selbst aber antisemitischen Hass verbreitet, verliert alle Glaubwürdigkeit und muss mit meinem entschiedenen Widerstand rechnen“.
zum Beitrag11.05.2021 , 08:27 Uhr
Da im Forum der Wunsch aufgekommen ist, zu verstehen, was BP "wirklich" gesagt hat, möchte ich versuchen, einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Meine Quellen sind Artikel aus taz und Tagesspiegel. Ich bitte um Nachsicht, dass ich die Links nicht mitliefere, denn dazu fehlt mir die Zeit: Kontext der Äußerungen von BP ist die Entgleisung von Herrn Lehmann, der Herrn Aogo als "Quotenschwarzer" beleidigt hatte, allerdings mit Smiley. Herr Aogo hat sich dagegen gewehrt. Die Öffentlichkeit warf Herrn L. daraufhin Rassismus vor. BP ärgerte sich über diese öffentliche Reaktion. Bei seinen Facebook Recherchen stieß er auf den Post einer Frau, die behauptet, Herr Aogo habe eine Freundin sexistisch bedrängt, und zwar mit den Worten, sie solle sich ruhig mal einen "N****schwanz" gönnen. Wichtig: Es ist nicht zu beweisen, dass sich Herr Aogo mündlich so geäußert hat! Es gibt lediglich die Behauptung dieser Frau auf Facebook, den BP seinem eigenen Post als Screenshot angehängt hat. Darin schreibt BP: "Der Aogo ist selbst ein schlimmer Rassist, bietet Frauen seinen N****schwanz an". Er hat die Behauptung dieser Frau zitiert und übernommen, möchte dies aber als Ironie verstanden wissen. Soweit die Rekonstruktion des Sachverhalts. Der gesamte Vorgang wirft aus meiner Sicht viele Fragen auf. Zum Beispiel: Ist "Quotenschwarzer" eine rassistische oder doch eher eine persönliche Beleidigung? Sollte man auch im vorliegenden Fall einer Frau vorbehaltlos glauben, wenn sie von einem sexistischen Übergriff berichtet? Oder machen wir in diesem Fall eine Ausnahme? Und wenn wenn ja, warum? Wird man automatisch selbst zum Rassisten, wenn man eine rassistische Äußerung zitiert? Auf alle Fälle sollten all diejenigen, die Herrn Lehmann und Herrn Palmer als "Rassisten" brandmarken, ihre Worte genauso sorgfältig abwägen und begründen, wie man das von einem OB in Tübingen ebenfalls erwarten kann.
zum Beitrag09.05.2021 , 07:27 Uhr
Die "Berichterstattung" in diesem Artikel ist derart tendenziös, verschwurbelt und unklar, dass man auf andere Quellen (hier: den Tagesspiegel) zurückgreifen muss, um den Kontext der Vorwürfe gegen BP überhaupt zu verstehen: Herr L. verwendet den Begriff "Quotenschwarzer". Herr A. wehrt sich. Die Öffentlichkeit empört sich gegen Herrn L. BP ärgert sich über die öffentliche Reaktion. Bei Facebook findet BP die Aussage einer Frau, Herr A. habe eine andere Frau sexistisch beleidigt, dabei selbst das "N-Wort" verwendet, und zwar im Zusammenhang mit dem Wort "Schwanz". Also postet BP: "Herr A. ist selbst ein böser Rassist usw. usf.". Im Ergebnis ist Herr L. nun seinen Job los, Herr A. ebenfalls und BP wird aus seiner Partei ausgeschlossen. Ein großer Sieg im antirassistischen Kampf? Viel Lärm um Nichts? Oder schöne Grüße von Orwell?
zum Beitrag18.04.2021 , 07:27 Uhr
Der soziale (und monetäre) Aufstieg sei Frau Lunz gegönnt. Schließlich zahlt sie dafür einen hohen Preis, der für mich völlig inakzeptabel wäre: Niemals Ruhe, kein Für-sich-sein, keine Entschleunigung. Statt dessen düst sie ständig von Oxford über New York nach Harvard, um "Leute zu connecten". Grauenvoll. Sie gibt sich der Illusion hin, für alle Frauen zu sprechen. Dabei steigt sie gerade zum Sprachrohr einer winzigen Elite auf. Sie kritisiert "patriarchalische Hierarchien" und schlägt als Alternative "feministische Hierarchien" vor. Sie entfernt sich um Lichtjahre, nicht nur von ihrer eigenen Herkunft, sondern auch von der Lebensrealität von 99% aller Frauen. "Ich habe zum ersten Mal kapiert, woher mein Unwohlsein kommt, wie die Objektifizierung von Frauen mit Gewalt gegen sie zusammenhängt, welche Funktion Hierarchien dabei haben." Wo auch immer ihr Unwohlsein herkommt, bezweifle ich, dass sie es auf dem eingeschlagenen Weg los wird. Gut möglich, dass wir in der Taz des Jahres 2031 von ihrem Burnout lesen. Aber sie wird natürlich ein Buch darüber schreiben. Und dieses wird in den Bestsellerlisten ganz weit oben stehen.
zum Beitrag17.04.2021 , 09:04 Uhr
Dieser Hintergrundbericht zeigt aus meiner Sicht, dass die USA viele Probleme haben, es sich in diesem Fall aber nicht um Rassismus handelt. Warum läuft ein 13-jähriges "Kind" nachts um halb Drei mit einem 21-jährigen Kumpel plus Knarre durch die Gegend? Das ist der eigentliche Grund für das tragische Geschehen! Dem Polizisten ist mEn kaum ein Vorwurf machen. Aus 20, 30 m Entfernung kann ich nachts das Alter meines Gegenübers kaum einschätzen. Ich weiß aber, der Bursche hat eine Knarre. Wir rennen los. Ich brülle ihn an, sehe aber nicht, dass er die Waffe wegwirft. Er dreht sich um, ich schieße ... und versuche dann, den Jungen zu retten. Aus der korrekten Beschreibung: "Weißer Polizist erschießt Latino-Jungen" lässt sich also nicht auf eine rassistische Motivation seitens des Polizisten schließen. Das Geschehen zeigt vielmehr, dass es in den USA zu viele Knarren und zu viele vernachlässigte Jugendliche gibt.
zum Beitrag17.04.2021 , 08:27 Uhr
Die "Nazi" Passage ist mir auch sofort aufgefallen. Wem also ungerechtfertigt ein ererbtes Vermögen in den Schoß fällt, steht auf einer Stufe mit Leuten, die andere Menschen ins Gas schicken? Wenn ich das lese denke ich: Geht's noch?
zum Beitrag05.04.2021 , 09:52 Uhr
"Die weiße Vorherrschaft basiert darauf, dass das Leben von People of Color und Schwarzen Menschen (BIPoC) weniger wert ist, dass sie abgewertet werden." Immerhin ist die Quote der Menschen, die weltweit in absoluter Armut leben müssen, trotz White Supremacy von 42,2% (1981) auf ca. 10% (2015) gesunken (Quelle: Wikipedia). Was die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten angeht, habe ich eine klare Haltung: Sie haben das Recht, z. B. aus dem Mittelmeer geholt zu werden. Sie haben das Recht, menschenwürdig untergebracht und versorgt zu werden. Sie haben das Recht auf ein faires Asylverfahren. Sie haben das Recht auf persönlichen Respekt und Anerkennung. Sie haben aber kein Recht auf die Haltung: "Ich gehe nach UK, und zwar um jeden Preis! Ich blockiere dafür Straßen, beteilige mich an Massenschlägereien, lehne alternative Unterkünfte des französischen Staates ab und mache mit Hilfe meiner aktivistischen Freund*innen die White Supremacy für alles Elend auf der Welt verantwortlich" (Quelle: Wikipedia). Was ich wiederum akzeptiere, ist der Vorwurf einer zu geringen medialen Präsenz der Klimabewegung des globalen Südens. Wenn die einzige Schwarze FFF Aktivistin aus einem Foto herausgeschnitten wird, das anschließend weltweite Verbreitung findet (wie vor einiger Zeit geschehen), ist das ein Unding! Wir leben in einer Welt der Grautöne. Deshalb hilft Schwarz/Weiß Malerei nicht weiter.
zum Beitrag04.04.2021 , 10:56 Uhr
Nein, das ist ein Mißverständnis: Ich habe nicht auf Patsy L'Amour LaLove verlinkt, weil ich sie für einen Teil des Problems halte. Vielmehr sehe ich ihre Position als Teil der Lösung! Wenn man wissen will, wo die Grenze zwischen Aktivismus und selbstzerstörerischer Ideologie verläuft, sollte man das Interview lesen. Zwar muss man sich bis zum mittleren Abschnitt gedulden, aber auch die Anfangspassage zu ihrer Person und ihren Erfahrungen ist interessant: taz.de/Patsy-lAmou...805&s=Patsy+Amour/
zum Beitrag03.04.2021 , 09:05 Uhr
Mit dem irrelevanten Gegensatz von "normal" und "unnormal" wird ein Pappkamerad aufgebaut, um der entscheidenden Diskussion auszuweichen: Die Frage ist nicht, ob "normale Menschen" für Woke-Politics empfänglich sind oder nicht, sondern ob emanzipatorische politische Ziele mit freiheitlichen oder mit totalitären Mitteln durchgesetzt werden sollen? Meine Haltung ist klar: Keinen Fußbreit den Totalitären! Wer wissen will, was wirklich auf dem Spiel steht, sollte sich mal mit diesen beiden Links genauer beschäftigen. Ich kann nur hoffen, dass die schöne neue Woke-Welt nicht zur "Normalität" wird: jungle.world/artik...in-schnauze-halten
taz.de/Patsy-lAmour-laLove- ueber-Hass-in-Berlin/!5512805&s=Patsy+Amour/
zum Beitrag01.04.2021 , 09:52 Uhr
Hallo Jim Hawkins, dann ist also das, was Sie in Ihrem ersten Kommentar geschrieben haben, falsch? Ich fand das eigentlich ziemlich überzeugend:
"Traurige Zeiten, in denen es nicht darum geht, was jemand zu sagen hat, sondern wer es sagt. So kommt jede Debatte auf den Hund und alle passen hysterisch darauf auf, bloß nichts Falsches über den Falschen zu sagen."
Vielleicht ist nicht jede Halse eine Wende zum Besseren.
zum Beitrag01.04.2021 , 09:30 Uhr
April, April - mir fällt ein Stein vom Herzen. Das Schlimme ist, dass man anfangs glaubt, es könnte wirklich wahr sein. Mein armer Blutdruck. Jetzt kann ich mich entspannen ... :-)
zum Beitrag01.04.2021 , 09:21 Uhr
Erst wenn das Spitzenpersonal der Grünen diesen Aufruf unterstützt, bekommen sie meine Stimme. Für mich ist das ein Lackmustest, bei dem es um mehr geht als "Pegida vs. Gendersternchen". Nämlich um Phänomene wie diese hier: jungle.world/artik...in-schnauze-halten
zum Beitrag01.04.2021 , 09:05 Uhr
Ein wirklich kluger Gedankengang, den ich voll und ganz teile. Vielen Dank!
zum Beitrag19.03.2021 , 09:17 Uhr
Danke für Ihren ausgezeichneten Kommentar! So sehe ich das auch. Eine Entwicklung wie in den französischen Banlieus wäre der GAU für die Migrationspolitik, ob in Dänemark, Deutschland oder wo auch immer in Europa. Es ist nicht automatisch rassistisch, Regeln zu formulieren, mit denen Migration gesteuert und Integration erreicht werden soll.
zum Beitrag19.03.2021 , 08:50 Uhr
Was ich an der aktuellen Rassismusdiskussion nicht verstehe, ist folgender Punkt: die Bezugnahme auf phänotypische Unterschiede wird doch erst dann "rassistisch", wenn damit eine Abwertung verbunden ist? (1) "Du hast krause Haare" wäre eine neutrale Beschreibung. (2) "Du hast schöne krause Haare" wäre eine positive Wertung, also nicht rassistisch. (3) "Geh doch mit deinen krausen Haaren da hin, wo du herkommst" u.ä. - DAS ist aus meiner Sicht abwertend, also rassistisch gemeint! Meine These lautet, dass sich viele Alltagssituationen eher im Bereich (1) und (2) abspielen als in (3). Wo liegt mein Denkfehler?
zum Beitrag14.03.2021 , 09:08 Uhr
Sowas kommt bei mir selten vor, aber die Argumentation von Frau Hubert leuchtet mir komplett ein. Da kann man ihr und der Beratungsstelle Themis nur eine weiterhin erfolgreiche Arbeit wünschen! Interessant finde ich folgende Beobachtung: "In einigen Häusern oder Unternehmen läuft es trotz althergebrachter Strukturen und eher konservativer Besetzung von wichtigen Posten gut, wogegen es in anderen, vermeintlich progressiven Häusern mit hoher Mitbestimmung durchaus zu Fällen kommt, mit denen wir uns dann auseinandersetzen." Auch eine "richtige" Haltung kann zu falschem Handeln führen. Könnte man auch mal selbstkritisch drüber nachdenken!
zum Beitrag14.03.2021 , 08:43 Uhr
"Der Fortschritt in Baden-Württemberg besteht deshalb nicht darin, die alte Kultur und Macht vollends ersetzt zu haben, sondern eine bessere Position für das notwendige Ausbalancieren einer fairen, gesellschaftlichen Koexistenz zu haben, sodass die liberale Gesellschaft beim brutal schwierigen Wandel zum postfossilen Wirtschaften nicht auseinanderbricht." Vor dieser Aufgabe stehen wir überall in Deutschland und Europa, nicht nur in BW! Und "ausbalancieren" trifft den Kern der Sache viel besser als die "antikapitalistischen", "antirassistischen", "antisexistischen" usw. Parolen, die vor allem in Berlin auf große Begeisterung stoßen.
zum Beitrag12.03.2021 , 11:02 Uhr
"Es gibt Bürgerliche und Akademiker, die sind geschockt, dass Afrikaner/innen nicht mehr klein und Kind sind, sondern alles mögliche rational formulieren und das auf deutsch." Also ich bin lediglich geschockt, dass (akademische) PoC und ihre (akademischen) Unterstützer*innen auf kollektive Identität statt auf Individualität setzen. Dass es plötzlich heißt, eine Weiße dürfe nicht die Lyrik einer schwarzen Schriftstellerin übersetzen. Diese Irrationalität macht mich fertig! Ansonsten: Teilhabe - ja. Geteilte Privilegien - ja. Reichtum umverteilen - ja.
zum Beitrag12.03.2021 , 07:18 Uhr
Ich kann Ihnen keinen Tipp geben, sondern nur sagen, welche Überlegungen ich anstellen würde, wenn es mir so ginge wie Ihnen. Ich würde mir sagen: Beruhige dich und lass dich impfen! Ich würde mir vor Augen führen, dass die Wahrscheinlichkeit, zu sterben oder schwer verletzt zu werden, jeden Tag sowieso schon größer ist als Null: Sie nehmen manchmal ganz banale Kopfschmerztabletten? Schauen Sie doch mal in die Packungsbeilage! Sie putzen manchmal Ihre Fenster? Wissen Sie denn nicht, dass in Deutschland jedes Jahr ca. 12.000 Menschen (!) an Haushaltsunfällen sterben? Nach der Impfung mit Astra Z. ist jetzt einer/e (!) gestorben, wobei die Kausalität unklar ist. Sie fahren manchmal Auto? Haben Sie denn nichts vom letzten Horrorcrash auf der Autobahn gehört? Usw. usf. Ständig gilt es Risiken abzuwägen. Und da glaube ich in den vergangenen 12 Monaten gelernt zu haben, dass das Risiko einer schweren Covid Erkrankung das Impfrisiko deutlich überwiegt. Auch treten Nebenwirkungen nach Impfung mit Astra Z. eher bei jüngeren Personen auf, weil deren Immunreaktion stärker ist. Davon abgesehen, kommen wir gesamtgesellschaftlich nur weiter, wenn wir endlich eine hohe Impfquote erreichen. So sähe meine Abwägung aus. Ich würde die Chance nutzen, individuell aus der Pandemie herauszukommen. Leider wird es noch dauern, bis ich (Ende 50) an der Reihe bin.
zum Beitrag11.03.2021 , 06:40 Uhr
"Die Wut der Jugend ist eine tickende Zeitbombe. Die Wütendsten sind nicht auf Twitter. Die Wütendsten sind jene, die denken: „Hanau, das hätte meine Schwester, mein Bruder sein können.“ Ihnen reicht es mit dekorativem Antirassismus." Gut, dass Sie das erwähnen! Denn wenn das so ist, folgt daraus eine doppelte Verantwortung. Die Vertreter*innen identitätspolitischer Ansätze müssen sich klar machen, dass sie mit ihrem teils maßlos überzogenen und unfairen Diskurs die Wut dieser jungen Migrant*innen noch triggern. Und die Mehrheitsgesellschaft muss sich klar machen, dass es nicht reicht, sich von diesen Verbrechen auf das Schärfste zu distanzieren. Teilhabe muss her, da gebe ich Ihnen recht!
zum Beitrag08.03.2021 , 12:04 Uhr
"Identitätsinszenierungen sind ein politischer Kommunikationsmodus in einer individualisierten, kulturell pluralen Gesellschaft. Dazu gehört die plausible Selbstdarstellung als Opfer, das aus diesem Status Rechte ableitet." Opfer-Inszenierungen, so sehe ich das auch. Ob diese immer plausibel sind, wage ich zu bezweifeln. Doch davon abgesehen bringt es der Autor auf den Punkt. Guter Kommentar!
zum Beitrag08.03.2021 , 08:03 Uhr
Tja, mich macht speziell diese Diskussion ratlos: "Nicht alle Frauen haben einen Uterus, nicht alle Personen mit Uterus können schwanger werden, nicht alle Personen, die schwanger werden können, werden es auch, nicht alle Personen, die schwanger werden, führen die Schwangerschaft auch zu Ende." Richtig. Trotzdem gilt auch: Alle Personen, die schwanger werden können, haben einen Uterus. Und diese biologische Tatsache ist wiederum unmittelbar an das Vorhandensein eines zweiten X-Chromosoms gebunden. Trotzdem ist es ja sinnvoll das biologisches Geschlecht von Gender zu unterscheiden! Das verstehe sogar ich, obwohl ich nur ein alter weißer cis Mann bin. Was ich nicht verstehe, ist der heilige Furor und die Verbissenheit, mit der diese Debatte geführt wird. Wir leben doch längst in einer Welt des "anything goes". Begegnet mir eine Schwangere, will ich, dass ihre Rechte gewahrt werden. Begegnet mir eine Person, die sich nicht in die binäre Form pressen lassen will, spreche ich ihn, sie, * so an, wie er, sie, * es will. Ich habe damit null Problem. Rennt man bei mir aber ständig offene Türen ein, fühle mich an Shakespeare erinnert: Viel Lärm um Nichts.
zum Beitrag07.03.2021 , 09:18 Uhr
Interessante Initiative! Aber was nützt es nochmal dem/der einzelnen Wohnungssuchenden, wenn das Eigentum in öffentlicher Hand liegt? Das viel zu knappe Angebot an Wohnraum wird durch diesen drastischen Schritt allein nicht beseitigt. Also muss ich, um die schnucklige Wohnung zu bekommen, künftig mit dem/der Genoss*in vom Wohnungsamt kungeln, statt mit dem/der Makler*in?
zum Beitrag06.03.2021 , 08:38 Uhr
"Und doch: Trotz dieser Schwächen ist „Why we matter“ lesenswert, vor allem wegen seiner klaren, eindringlichen Sprache." Ein erstaunliches Fazit, nachdem die Inhaltsbeschreibung des Buches eher das Gegenteil nahelegt: Als persönlicher Beleg für den strukturellen, kapitalistischen, patriarchalischen Rassismus werden die Vorurteile der Großeltern genannt. Nun leben viele Großeltern in der Gedankenwelt von gestern. In 30 Jahren dürfte kaum noch ein Enkelkind diese Erfahrung machen. Dann wird die Shoa relativiert, die Hexenverfolgung bemüht und Voodoo statt Wissenschaft empfohlen. Klingt alles sehr "woke". Und das ist total angesagt. Mehr aber auch nicht.
zum Beitrag06.03.2021 , 07:51 Uhr
Jede*r Geimpfte genießt einen fast 100% Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Auch das Risiko, sich als Geimpfter anzustecken, ist erheblich reduziert. Damit ist auch das Risiko, das Virus weiterzugeben, erheblich reduziert. Wer es in seltenen Fällen doch an andere Geimpfte weitergibt, verursacht dadurch keine schweren Krankheitsverläufe (siehe Satz 1). Damit ist die Kette geschlossen: www.swr.de/wissen/...nsteckend-100.html
Wer jetzt die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, sich aber verweigert, sollte die Konsquenzen tragen. Zumindest am Anfang des Impfprozesses ist die angebliche "Zweiklassengesellschaft" zweifellos in Ordnung! Sollten irgendwann 90% der Bevölkerung geimpft sein, müssen auch die Einschränkungen für Nichtgeimpfte fallen, denn diese tragen dann nur noch ein persönliches, freiwilliges Risiko, gefährden aber die Geimpften, noch die Stabilität des Gesundheitswesens. Und letzteres war ja immer die Begründung für die Einschränkung der Grundrechte. Ich halte Impfverweigerer trotzdem für irrational und unsolidarisch, weil sie im Windschatten der anderen segeln.
zum Beitrag06.03.2021 , 07:14 Uhr
Sehr guter Kommentar - stilistisch und inhaltlich!
zum Beitrag05.03.2021 , 08:59 Uhr
@YUL www.vox.com/2018/9...rump-jason-stanley Danke für diesen interessanten Link! Das ist seit langem das Beste, was ich zum Thema "Faschismus" gelesen habe. Allerdings ziehen Sie offensichtlich andere gedankliche Konsequenzen als ich. In dem Interview geht es ja nicht um "den" Faschismus als Ideologie und Herrschaftsform, sondern um diskursive und propagandistische Techniken des Machterwerbs, die prinzipiell von ALLEN politischen Strömungen (ob links oder rechts), angewendet werden können: "I don’t really think of a fascist as someone who holds a set of beliefs. They’re using a certain technique to acquire and retain power". Es geht also NICHT um ein "rechtes Weltbild", sondern um Techniken, Macht zu erlangen und zu erhalten. "The key thing is that fascist politics is about identifying enemies, appealing to the in-group (usually the majority group), and smashing truth and replacing it with power." Dieses Muster ist mir leider aus identitätspolitischen Diskussionen vertraut: Man identifiziert Feinde (z. B. alte weiße Männer). Man appelliert an die eigene In-Group. Man biegt sich die gesellschaftliche Realität zurecht (z. B. dass Minderheiten ständig diskriminiert würden) und leitet daraus einen Machtanspruch ab. Natürlich gibt es dieses Muster auch (und insbesondere) von Rechts! Und natürlich setze ich Identitätspolitik NICHT mit Faschismus gleich! Denn weitere Merkmale faschistischer Rhetorik, die im Interview thematisiert werden (z. B. Personenkult) finden sich auf identitätspolitischer Seite NICHT. Trotzdem sollte wir lernen, dass sich Elemente einer faschistischen Einstellung nicht nur darin zeigen, WAS wir glauben, sondern schon darin, WIE wir diskutieren. Und das schließt manche linken Diskurse mit ein.
zum Beitrag28.02.2021 , 09:25 Uhr
"Gewisse Akademiker – sicherlich eine Minderheit – benutzen ihren Titel und ihre Aura, um radikale und militante Ideen des Islamo-Gauchisme zu fördern, indem sie alles so betrachten, wie es ihrem Wunsch entspricht: um zu spalten, zu fragmentieren und zur Benennung von Feinden.“
Es tut mir leid, aber ich habe eine ähnliche Wahrnehmung von der akademischen und politischen Diskussion, auch in Deutschland, den USA und anderswo. Und ich habe in der nachfolgenden Kritik an dieser Äußerung der Ministerin kein einziges Argument zur Entkräftung entdecken können. Das Traurige ist ja, dass das gemeinsame Ziel, nämlich Rasissmus, Diskriminierung usw. zu überwinden, völlig in den Hintergrund tritt. Es geht nur noch im die Frage, ob man, um dieses Ziel zu erreichen, einen aggressiven, kleinteiligen Opferdiskurs führen sollte? Ich habe da meine Zweifel. Und ich blicke mit Sorge auf Frankreich: die Situation in den Banlieus, die schrecklichen Attentate von Charlie Hebdo bis Samuel Paty, Marine Le Pen und eine Linke, die offen ist für totalitäre Zuspitzung.
zum Beitrag26.02.2021 , 09:07 Uhr
Endlich mal wieder ein Beitrag in der Taz, in dem unterschiedliche Perspektiven differenziert dargestellt und abgewogen werden. Habe lange darauf gewartet. Besten Dank! Inhaltlich am besten gefallen hat mir die Position von Herrn Kokoschko vom Mobilen Beratungsteam wenn er sagt, dass man die Wähler*innen der AfD nicht pauschal als Rechtsextreme abqualifizieren sollte, sie aber sehr wohl mit rechtsextremistischen Äußerungen prominenter AfD Mitglieder konfrontieren müsse. Daraus würde für mich als beste Löung im Konflikt folgen: Die AfD tagen lassen, nicht auf den Wirt eindreschen, aber Protestkundgebung organisieren, Erklärung der Vielfalt veröffentlichen und mit meinem AfD wählenden Nachbarn reden, reden, reden. Aber nicht vom hohen moralischen Ross herunter, sondern auf Augenhöhe.
zum Beitrag25.02.2021 , 07:35 Uhr
Hier ein Alternativvorschlag für die Headline des Artikels: "Armut und Korruption - tödlicher als Corona".
zum Beitrag24.02.2021 , 19:55 Uhr
Sie haben Recht. Hier kann jede*r einsetzen, was ihm oder ihr beliebt. Ersetzen Sie mal "Bullen" wahlweise durch "Rassisten" oder "Migranten". Schon haben Sie einen Algorithmus der Entmenschlichung, wie geschaffen für einen Bürgerkrieg, z. B. zwischen Linken und Rechten. Der Kern des Problems liegt aus meiner Sicht in dem Teilsatz: "und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden".
zum Beitrag24.02.2021 , 08:10 Uhr
"Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen, der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen. Das heißt wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden." (Ulrike Meinhof) Was halten Sie denn von diesem Zitat?
zum Beitrag23.02.2021 , 09:07 Uhr
So ist es.
zum Beitrag23.02.2021 , 07:45 Uhr
"Oder, ganz crazy, wie wäre es einfach mit Journalismus, der sich in gebotener Distanz zu seinem Gegenstand kritisch mit diesem auseinandersetzt und nicht in Aktivismus umschlägt?“ Obwohl ich mit Herrn Lambsdorf und der FDP nichts am Hut habe und selbstverständlich der Meinung bin, dass die Klimakrise in allen Medien ein erstrangiges Thema sein muss, kann ich mich diesem Stoßseufzer von Herrn Lambsdorf nur anschließen. Leider.
zum Beitrag19.02.2021 , 06:53 Uhr
"Wir Schwulen und Lesben leben nämlich in Wirklichkeit gar nicht komplett anders als Heteros, haben im wesentlichen die gleichen Wünsche, Bedürfnisse, haben Freunde, Familie, manchmal Partner, manchmal Kinder." Da kann ich Ihnen als "alter weißer cis-Mann" und Single nur zustimmen! Es ist an der Zeit, wieder die Gemeinsamkeiten zu betonen. In erster Linie sind wir alle Menschen mit ähnlichen Sorgen, Problemen und Bedürfnissen. Ich halte Identitätspolitik deshalb für einen Irrweg, der zu künstlich aufgebauschten Gegensätzen und manchmal leider sogar zu neuen Formen des Rasissmus führt. Danke für Ihren Beitrag!
zum Beitrag17.02.2021 , 09:23 Uhr
Vielen Dank, Frau Mück-Raab für diesen ausgezeichneten Artikel, der endlich mal mehr zu bieten hat als ein banales: "Das wird man doch wohl nicht sagen dürfen". Statt dessen zitieren Sie ausführlich Herrn Heuss vom Zentralrat der Sinti und Roma:
„Die Figur des ‚Zigeuners‘ war schon immer faszinierend, mit ihr träumt man sich beim Karneval in ein anderes Leben.“ In ein lustiges „Zigeunerleben, ein Leben ohne Zwänge und Arbeit, ein Leben, in dem die gewohnte Ordnung und Hierarchie umgekehrt werden, für ein paar Tage. Zugleich bleibe die gesellschaftliche Ächtung und Stigmatisierung von Sinti und Roma bestehen. Das – und ihre Rolle dabei – müsse den Karnevalsvereinen klar sein."
Ein Leben ohne Zwänge und Arbeit ... in dem die gewohnte Ordnung sich umdreht ... Offensichtlich sind mit dem Z-Wort auch positive Bedeutungskomponenten verbunden, die an die frühmarxistische Utopie erinnern. Diese sympathischen Aspekte des "Unworts" schneidet man auch ab. Das muss den Befürworter*innen einer strengen Verbotspolitik klar sein.
Ein Gedankenexperiment zum Schluss. Nehmen wir an, ein rassistischer Karnevalist oder durchgeknallter Wurbürger würde seinem geballten Lebensfrust mit der Behauptung Ausdruck verleihen, "dass diese gesamte Sinti und Roma Bande immer nur Dreck und Müll hinterlässt". Wäre hier irgend etwas gewonnen, weil das Z-Wort nicht fällt? Liegt die Diskriminierung im Kern nicht in der unzulässigen Verallgemeinerung : "Alle X sind Y" sowie in den Worten "Bande", "Dreck" und "Müll"? Natürlich bedingen sich Sprache und Denken wechselseitig. Doch Diskriminierung dadurch überwinden zu wollen, dass man einzelne Wörter zu "unaussprechlichen" erklärt, scheint mir eine Form magischer Beschwörung zu sein. Besser man informiert sich über den Hintergrund kritischer Begriffe, so wie Herr Heuss es vorschlägt.
zum Beitrag16.02.2021 , 07:28 Uhr
"Gegen jede Tanzgruppe, die sich „Zigeuner“ nennt, einzuschreiten, hält er dagegen nicht für sinnvoll. Angezeigt wäre es, dass die Karnevalsvereine sich bewusst machten, was sie da eigentlich tun." Das empfinde ich als eine ausgesprochen kluge und tragfähige Position von Herrn Heuss, die mir aus der Seele spricht.
zum Beitrag12.02.2021 , 13:50 Uhr
Es ist zwar nicht so gemeint, wie Sie es interpretieren, aber man kann es auch umformulieren: "Niemand darf aufgrund ethnischer Merkmale (z. B. Hautfarbe) benachteiligt oder bevorzugt werden". Das Wort "Hautfarbe" würde ich ausdrücklich nennen, weil dieses Merkmal ein häufiger Auslöser von Diskriminierung war und ist.
zum Beitrag12.02.2021 , 07:54 Uhr
Wie wäre es mit: "... Hautfarbe und anderer ethnischer Merkmale ..."?
zum Beitrag10.02.2021 , 08:02 Uhr
Die Mehrheitsgesellschaft sieht obdachlose Menschen als Plage. Politisch links stehende Menschen sehen sie als Opfer. Beides hat mit einem würdevollen Umgang "auf Augenhöhe" nichts zu tun. Die "Würde" eines Menschen wurzelt in seiner/ihrer Selbstbestimmung. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" bedeutet: Der Staat hat die Selbstbestimmung seiner Bürger*innen zu respektieren. Bestimmt sollten bestehende Hilfsangebote verbessert werden. Vermutlich ist auch das Angebot einer Hotelunterbringung bei diesen Temperaturen sinnvoll. Aber im Artikel steht es schwarz auf weiß, wie es läuft: Das Camp wurde aufgelöst. Eine Unterbringung im Hostel wurde angeboten. Die eine Hälfte nahm das Angeot an. Die andere nicht. Das ist Hilfe "auf Augenhöhe", die die Würde (Selbstbestimmung) des Menschen respektiert. Die Würde zu achten heißt nicht, jeden zu retten. Das kann letztlich jeder Mensch nur selbst tun.
zum Beitrag10.02.2021 , 07:27 Uhr
Darf ich bitte bald wieder zum Friseur? Wenn die strengen Hygienekonzepte wieder gelten würden, wenn also alle Kund*innen und Mitarbeiter*innen FFP 2 Masken tragen würden, wenn in einem großen Raum nur wenige Leute gleichzeitig anwesend wären, wenn zwischendurch gelüftet und ein Kontaktbogen ausgefüllt würde und vielleicht sogar ein Schnelltest zum Einsatz käme - wo wäre da das Risiko? In jedem Supermarkt bin ich aktuell mehr gefährdet.
zum Beitrag09.02.2021 , 08:15 Uhr
Dieses Interview enthält zwar einige interessante Gedanken, bleibt aber doch oberflächlich. Die aus meiner Sicht entscheidende Dimension wird zwar benannt, aber nicht thematisiert. Für mich ist der (Lauf) Sport (plus Yoga) tatsächlich eine "spirituelle" Erfahrung, auch wenn dieses schillernde Wort mit Vorsicht zu genießen ist. Aus meiner Sicht steht es für die Einheit von Körper, Psyche und Geist, die sich so nur nach einer intensiven Trainingseinheit einstellt. Diese beglückende Erfahrung kann ich nur mit intensivem Sex vergleichen. Ich habe gelernt, dass mein persönliches Glücksempfinden immer körperlich vermittelt ist, was aber nicht rein körperlich bleibt, sondern sich auch positiv auf Geist und Psyche auswirkt. Deshalb laufe ich als Endfünfziger wöchentlich ca. 50 Km. In der Marathonvorbereitung sind es dann auch mal 70 - 80 Km. Meine Wettkampfergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Aber das ist sekundär. Völlig kalt lässt mich die politische Frage nach der Selbstoptimierung als Vehikel zu sozialem Erfolg, Macht usw. Aus dieser Nummer bin ich weitgehend ausgestiegen, auch um mehr Zeit für mein Training zu haben.
zum Beitrag03.02.2021 , 12:44 Uhr
Ich finde die Rede von "Sonderrechten für Coronageimpfte" hochgradig irreführend. Dann können Sie gleich von "Sonderrechten für Nicht-Mörder" sprechen. Vom Verbrecher geht eine gesellschaftliche Gefahr aus. Deshalb werden seine/ihre Grundrechte (temporär) eingeschränkt. Vom Nicht-Geimpften gehen gesundheitliche Gefahren aus. Also werden seine/ihre Grundrechte (temporär) eingeschränkt. Man darf Gleiches nicht ungleich behandeln. Richtig. Aber man darf auch Ungleiches nicht gleich behandeln. Und hinsichtlich der Gesundheitsgefahr für andere ist der Nicht-Geimpfte gegenüber dem Geimpften ungleich. Verschwindet die Ungleichheit (durch Impfen) muss wieder gleich behandelt werden. Ich stimme der Bundesjustizministerin deshalb ausdrücklich zu.
zum Beitrag29.01.2021 , 08:35 Uhr
Ihre Forschungsergebnisse retten gerade unzählige Menschenleben. Respekt.
zum Beitrag29.01.2021 , 08:22 Uhr
Eine absolut überzeugende Analyse, wie dieses Land tickt! Der Mainstream ist linksliberal, ökologisch, antirassistisch und divers. Bis weit in die Union und die Wirtschaft hinein. Und das ist gut so, auch wenn längst nicht alles gut ist. Stichwort Konsumgesellschaft als "offene Flanke". Auch dafür meine volle Zustimmung. Nur ein Szenario könnte verhindern, dass es so kommt, wie der Autor es ausmalt. Und das wäre eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise. Auch nicht so unwahrscheinlich.
zum Beitrag27.01.2021 , 07:27 Uhr
Sie glauben also, dass es keinerlei persönliche Verantwortung gibt, weil immer "das System schuld" ist? Das nannte man mal Vulgärmarxismus.
zum Beitrag16.01.2021 , 09:05 Uhr
Sie bringen berechtigte Einwände gegen den Artikel auf den Punkt: Geht es um andere geographische Räume und Kulturen, unterliegen wir Projektionen. So ist es. Und es ist auch okay. Wir müssen uns dessen lediglich bewusst sein. Vielen Dank!
zum Beitrag15.01.2021 , 09:44 Uhr
Hey Maus! Hier mal ein Erfahrungsbericht aus der kapitalistischen Vor-Hölle: Schon vor dem ersten Lockdown hat die Geschäftsführung meiner Firma (ca. 200 Kolleg*innen) Home Office für fast alle angeordnet. Ich hielt das damals für völlig übertrieben. Im Sommer, als die Fallzahlen unten waren, galt die Regelung: Die Hälfte der Beschäftigten im HO, die andere Hälfte im Büro, jeweils im wöchentlichen Wechsel. Ich hielt das damals für völlig übertrieben. Als ab Herbst die Zahlen stark ansteigen, würden wir alle sofort zurück ins HO beordert. Ich halte dieses Vorgehen heute für völlig richtig. Übrigens hat meine Firma den Umsatz im Jahr 2020 deutlich steigern können. Sie wird deutlich höhere Steuern zahlen. Geld, das hoffentlich auch bei den (prekär) Beschäftigten im Gesundheitswesen ankommt. Und die Moral von der Geschicht'? (1) Vielleicht sollte frau, bevor sie "den Kapitalismus" abschafft, doch eher "die Kapitalisten" davon überzeugen, sich solidarisch zu verhalten. Solidarisches Handeln ist gut für's Image und damit gut für's Geschäft. (2) Wenn frau immer schon weiß, dass Kapitalismus scheiße ist, wird sie alle Phänomene ausblenden, die diese Ausgangsthese relativieren (s.o.) und sich stattdessen die Welt so zurechtbiegen, dass sie zur Ausgangsthese passt. So wie z.B. die Rechten die enormen materiellen und kulturellen Vorteile der Migration ausblenden, weil sie zu dem Thema ebenfalls immer schon eine andere Ausgangsthese haben. Wir sollten klüger sein.
zum Beitrag08.01.2021 , 09:17 Uhr
Es ist die strategische Rivalität mit China, die die US-Außenpolitik in den nächsten Jahrzehnten dominieren wird. Egal, welcher US-Präsident im Weißen Haus regiert. Zu glauben, unter Joe Biden würde mit "dem Westen" alles wieder so, wie es mal war, wäre naiv. Macron hat also recht, wenn er die strategische Autonomie Europas fordert. Dazu gehört leider auch der Aufbau einer einsatzfähigen europäische Armee (und als Teil dessen eine einsatzfähige Bundeswehr). Das Kriterium der "Einsatzfähigkeit" ist dabei viel wichtiger als das 2% Ziel. Vermutlich müsste man die vorhandenen Mittel lediglich effizienter einsetzen. Oberste Maxime bliebe weiter, eine solche einsatzfähige Armee möglichst nicht einzusetzen.
zum Beitrag28.12.2020 , 08:49 Uhr
"Und ich sitze in einer Eigentumswohnung, die mit seinem Blutgeld gekauft wurde. Ich habe einen Doktorgrad, bin verheiratet und habe einen Job in einer Stiftung. Jetzt werde ich BDSM-Hure für Klimagerechtigkeit. Von den gesellschaftlichen Rändern kann man die härtesten politischen Angriffe starten, weil man von da aus den Normalwahnsinn am besten entlarven kann."
Bei allem Respekt, Herr Müller, aber Sie leben nicht am gesellschaftlichen Rand. Sie tun nur so.
zum Beitrag21.12.2020 , 10:05 Uhr
Wo bitte sehen Sie hier einen "Angriff" vom Foristen Axel Berger? Ich halte seinen Beitrag für einen wichtigen Hinweis, für eine (fehlgeleitete) Kritik, für den Versuch einer Differenzierung. Warum in aller Welt fühlen Sie sich statt dessen "angegriffen"? Weil sich hier ein Missklang in der Meinungsharmonie abzeichnet? Indem Sie das Wort "Angriff" verwenden, zeigt sich im Kleinen, was im Großen schief läuft. Und zwar bei Linken wie bei Rechten, bei Coronaverstehern wie bei Covidioten: Kein Respekt, keine "Diskursethik". Dabei völlig unnötig, denn in der Sache gebe ich Ihnen recht: Ich fand die Stelle zu "Prof. Höckertz" in diesem Kontext auch in Ordnung. Da hat sich der Forist Axel Berger das falsche Beispiel ausgesucht. Sein Unbehagen an der Art und Weise, WIE wir ALLE debattieren, ist aber völlig berechtigt.
zum Beitrag11.12.2020 , 08:20 Uhr
Ich habs begriffen. Danke.
zum Beitrag11.12.2020 , 07:51 Uhr
"Die Auseinandersetzung auch mit hart konservativen oder rechts-libertären Positionen sollte grundsätzlich inhaltlich und argumentativ geführt werden. Das sollte sich die politische Linke schon zumuten, nicht zuletzt auch um die eigenen Positionen zu prüfen und schärfen." Es wird höchste Zeit, dass das linksliberale Lager diese Kurve kriegt, denn andernfalls mutiert es nur zu einer weiteren (wenn auch größten) Echokammer. Dieser Prozess ist schon viel zu weit fortgeschritten. Also volle Zustimmung! Ich finde es erfreulich, dass sich Michael Blume "als Konservativer" gegen Verschwörungstheorien ausspricht. Sachargumente bringen uns voran. Linke "Lager"-Feuer-Romantik nicht.
zum Beitrag09.12.2020 , 07:05 Uhr
Ich bin auch ein Cis-Mann, sogar ein "alter Weißer" und halte Frau Thunberg keineswegs für verrückt (das müsste jetzt ein Lichtblick für Sie sein). Im Gegenteil, Frau Thunberg weiß, dass sie nur als PR "Cover Girl" zu Wort kommt. Und sie nutzt diesen Status, um genau dieses Phänomen anzuprangern und eine inhaltliche Diskussion einzufordern. Wir könnten ihr helfen, indem wir alle von dieser Held*innen Verehrung wegkommen.
zum Beitrag08.12.2020 , 07:42 Uhr
"Ihr sagt, ihr berichtet über die Klimakrise, aber das tut ihr nicht. Ihr berichtet über Klimaaktivisten mit Zöpfen und gelber Regenjacke, die ein paar unbequeme Sachen sagen, die Zitate bringen, die sich gut klicken. Aber das hat nichts mit der Klimakrise zu tun.“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
zum Beitrag06.12.2020 , 09:08 Uhr
Vielen Dank allen taz-Forist*innen, die kritisch auf meinen Beitrag (s. unten) reagiert haben. Leider fehlt mir die Zeit, euch einzeln zu antworten. Ihr könnt aber sicher sein, dass ihr mir zu denken gegeben habt. Hier noch ein schöner Link für alle, die heute noch Zeit zum Lesen haben: taz.de/Archiv-Such...5&s=Patsy%2BAmour/
zum Beitrag06.12.2020 , 08:29 Uhr
Genau! In der Sowjetunion wäre dies, unter Berücksichtigung der großen Leistungen der Arbeiterklasse, unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei, nie passiert! :-)
zum Beitrag05.12.2020 , 08:58 Uhr
Persönlich habe ich kein Problem mit Trans-Menschen. Ich finde es völlig richtig, Empathie anzumahnen, gesundheitspolitische Forderungen stellen und das Deadnaming anzuprangern. Energisch widersprechen möchte ich dagegen dem Bild, das die Autorin vom Zustand der "Mehrheitsgesellschaft" zeichnet: "Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die die Existenz von trans Personen immer wieder infrage stellt". Diese und weit schlimmere Passagen im Text, führen m. E. zu einer grotesken Verzerrung der sozialen Realität! Dagegen behaupte ich, dass der (Cis) Mainstream, Menschen im Alltag längst nicht mehr nach Herkunft, Geschlecht, Gender usw. beurteilt, sondern nach Charakter und individuellem Verhalten. Also so, wie M.L. King es einst gefordert hat. Dass es eine teils gewalttätige Minderheit gibt, die mit dem Tempo des gesellschaftlichen Wandels nicht klar kommt, gehört leider auch zur Realität. Andererseits hat sich die "Mehrheitsgesellschaft" bereits mit einem schwulen Gesundheitsminister, eine Ministerin für Verteidigung (!) und sogar - man höre und staune - sogar einer lesbischen Co-Vorsitzenden der AfD arrangiert, wobei ich von Letzterer inständig hoffe, dass sie bald wieder in der politischen Versenkung verschwindet. Und es spricht m. E. grundsätzlich nichts dagegen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft eine schwarze Trans-Frau, die sich aus einfachen Verhältnissen nach oben gearbeitet hat, in führender Rolle sehen werden. Nun könnte man sagen: die Autorin ist halt Aktivistin. Sie muss übertreiben, damit ihr Anliegen gehört wird. Ich halte es aber für klüger, die (Cis) Mehrheit politisch mitzunehmen, als ständig den Holzhammer zu schwingen. Es ist auch eine ethische Frage, denn "alternative Fakten" sind immer schlecht, egal ob sie von rechts oder links, von hetero, trans oder queer kommen.
zum Beitrag05.12.2020 , 08:03 Uhr
"Er ist kein Neuer Rechter, eher ein schrulliger Monarchist, dem die bürgerliche Idee des freien Individuums nicht deshalb fremd ist, weil er die Macht von Strukturen obsiegen sähe, sondern weil sie an die Stelle der Wahrheit den Konsens gesetzt hat." Dass das Streben nach Wahrheit durch den Konsens abgelöst wurde, bedauere ich auch. Trotzdem bin ich für das freie Individuum. Ich schätze H., weil er mich immer wieder dazu zwingt, meine linksliberalen Haltungen und Überzeugungen zu hinterfragen. Entscheidend ist nicht der Konsens, sondern die Begründung.
zum Beitrag29.11.2020 , 10:20 Uhr
Ich hoffe, dass sich die Riege um Meuthen im Machtkampf durchsetzt. Bürgerliche, konservative und rechtsliberale Positionen gehören in den Bundestag. Rechtsradikale nicht. Wobei ich mich noch mehr freuen würde, wenn die AfD bei der nächsten Wahl unter 5% bliebe.
zum Beitrag29.11.2020 , 09:55 Uhr
Amed möchte in einem Leben ankommen, das für die Mehrheit hier selbstverständlich ist. Wir müssen ihn dabei bestmöglich unterstützen! Islamisten, Rechtsradikale - es macht mich krank zu lesen, welchen Anfeindungen er ausgesetzt ist. Wir müssen ihn bestmöglich davor schützen!
zum Beitrag29.11.2020 , 09:15 Uhr
Die Autorin plädiert für eine europäisch-humanistische "Leitkultur", denn nur wer positive Werte teilt, kann auch die Zukunft human gestalten. Eine sympathische Position! Doch auf welche Werte sollen wir uns inhaltlich stützen? Sind die "richtigen" Werte evident? Oder müssen, können sie begründet werden? Gibt es eindeutige Kriterien für "human"? Wenn ich z. B. "offene Grenzen für alle" ablehne, bin ich dann "inhuman"? Ich fürchte, die Autorin entkommt dem Zirkelschluss nicht, den sie selbst sehr treffend formuliert: "Aber nur eine Meinung zu haben, die sich aus sich selbst heraus begründet, ist eine gefährliche Verkürzung". Das gilt m. E. leider nicht nur für die Rechten, die Populisten, die Verschwörungstheoretiker usw., sondern auch für den links-liberalen Mainstream.
zum Beitrag28.11.2020 , 07:57 Uhr
Diese "gottgleiche" Heldenverehrung werde ich nie verstehen. Je lauter die Massen jubeln, desto kälter wird mein Herz. Denn die psychische Energie, die heute einem Maradonna oder Trump zugute kommt, kommt schon morgen einem Despoten zugute. Auch Hitler, Stalin, Mao wurden schon zu Göttern erklärt! Und wenn hier im Text steht, Maradonna allein habe die WM gewonnen, die Mannschaft habe ihm ein wenig geholfen, wird mir schlecht. Denn dann geht die Überhöhung des einen zu Lasten der Anerkennung anderer. Und "Hand Gottes" war einfach Betrug: Die rote Karte hätte er verdient gehabt.
zum Beitrag27.11.2020 , 08:48 Uhr
Auch nach Lektüre dieses PR-Artikels kann ich nicht sehen, dass Herr Lauterbach gesundheitspolitische Positionen vertritt, die sich vom politischen Mainstream signifikant unterscheiden. Was Lauterbach zu Corona sagt und will, kann man auch beim RKI und anderen Institutionen nachlesen. Insofern ist seine mediale Präsenz umgekehrt proportional zur Originalität seiner gesundheitspolitischen Auffassungen. Oder anders gesagt: Mir sind Leute lieber, die ihr Ego nicht ganz so stark aufblasen.
zum Beitrag20.11.2020 , 08:47 Uhr
Korrekt!
zum Beitrag19.11.2020 , 07:43 Uhr
Wenn ich die Forumsbeiträge hier lese, habe ich das Gefühl, nicht die Maßnahmen gegen die Corona-Krise (oder sonst ein kontroverses Thema) sei unser größtes Problem, sondern die Art und Weise unseres politischen Diskurses. Gut und Böse, Schwarz und Weiß, Wir und die Anderen. Und die Anderen sind selbstverständlich "ordinär, dumm und unzivilisiert" (vgl. O-Ton ZMX 52). Genau so stelle ich mir die "Diskussion" (genauer: das Schulterklopfen) auf einem rechten Blog vor, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Wie war das nochmal in der Bibel: Du siehst den Splitter im Augen deines Nächsten, aber erkennst den Balken in deinem eigenen Auge nicht?
zum Beitrag13.11.2020 , 10:21 Uhr
"Andererseits kann man sich solche inhaltlichen Diskussion auch ganz sparen, denn die Studie sagt eigentlich fast nichts aus." Selbst wenn diese Studie methodisch so schlecht sein sollte, wie hier behauptet, sollten sich alle, die sich dem linken oder linksliberalen Spektrum zugehörig fühlen, intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Ich halte Cancel Culture für einen gefährlichen Irrweg und dieser Text bestätigt in meinen Augen genau das Phänomen, dessen Existenz er bestreitet. Die Studie bleibt auch dann traurig, wenn das Ergebnis nicht repräsentativ ist. Ein Teil der befragten Studierenden ist nämlich offenbar der Meinung, dass ich, wenn ich z. B. "den Islam" kritisiere oder "gegen Einwanderung" bin, als Redner nicht zu Wort kommen sollte. Zweitens sollten dann meine Bücher aus der Biblothek entfernt werden. Aber nicht, um Zensur zu üben! Nein, nein - man hat nur "keine Lust" sich mit "menschenfeindlichen Positionen" zu beschäftigen. Wobei man natürlich große Lust darauf hat, die Definitionshoheit von "menschenfeindlich" für sich zu beanspruchen! Was soll man dazu sagen? Kehret um, das Ende ist nah?
zum Beitrag13.11.2020 , 08:36 Uhr
"Und einem fünfzigjährigen Mann, der in seiner Meinung gefestigt ist, beizubringen, dass er noch was zu lernen hat, ist schwierig.“ Obwohl ich auch ein Alter Weißer Sack über 50 bin, habe ich in den letzten Jahren noch viel gelernt: Dass ich mich an meine gesellschaftlichen Privilegien (?) klammere, dass ich nicht bereit bin, meine Machtpositionen (?) zu räumen, dass ich unfähig bin, Frauen (bzw. "Menschen, die als Frauen gelesen werden"), POC und andere Minderheiten zu verstehen - so Sachen halt. Da fällt der Vorwurf, williges Opfer von Corona-Leugnern und anderen Verschwörungstheoretikern zu sein auch nicht mehr ins Gewicht ... :-)
zum Beitrag10.11.2020 , 07:31 Uhr
100% Zustimmung. Dabei ist es noch leicht, sich von islamistischen Gewalttätern zu distanzieren. Eine Selbstverständlichkeit! Aber wie sollen wir z. B. mit Berliner Schüler*innen umgehen, die die Enthauptung von Samuel Paty voll in Ordnung finden? Das finde ich extrem frustrierend und bedrohlich: www.tagesspiegel.d...ssen/26591388.html
zum Beitrag27.10.2020 , 07:49 Uhr
"Meinem Gefühl nach müsste man dazu irgendwie die Menschen, die heute Leben, erstmal austauschen. Die hängen zu sehr an tief sitzenden Werten, die oft nicht miteinander kompatibel sind. Was machen wir?"
Sie haben Recht: Das ist die entscheidende Frage! Wobei ich Ihre Rede vom "Austauschen der Menschen" natürlich rein metaphorisch verstehe und mich selbst einschliesse. Auf jeden Fall lohnt es sich darüber nachzudenken, wie man den Wunsch nach einer Pluralität der Werte mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Wertefundament besser unter einen Hut bekommt als es heute der Fall ist. Danke für den Impuls!
zum Beitrag27.10.2020 , 07:32 Uhr
"Es lässt in der Tat Zweifel aufkommen, ob er die Tragweite seiner Erklärungen wirklich versteht..."
Es hat aber auch eine Tragweite, wenn Sie die Kritik an der Ermordung Samuel Patys als "Islam-Hass" abqualifizieren wollen. Das nützt nämlich ebenfalls den Rechten, die sich nun als "Verteidiger des Abendlandes" usw. aufspielen können. Und den Islamisten nützt es selbstverständlich auch! Die Frage lautet doch: Wer äußert Kritik wie und mit welchem Ziel?
zum Beitrag22.10.2020 , 07:26 Uhr
Aus der Berichterstattung zum Hintergrund der Ermordung Samuel Patys wird doch deutlich, dass er nicht einfach die Karrikaturen herumgezeigt hat, um religiöse Gefühle zu verletzen. Dieser Lehrer hat eine Unterrichtseinheit zum Thema "Meinungsfreiheit in Frankreich" am BEISPIEL der Karikaturen thematisiert, und zwar nicht nur abstrakt, sondern auch indem das zur Diskussion stehende Beispiel konkret zu sehen ist. Dabei hat er - aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle einiger Schüler:innen - angeboten, dass diese den Raum verlassen können und hat extra eine Hilfskraft damit beauftragt, diese Schüler:innen zu betreuen. Damit bricht Ihre haltlose "Argumentation" zusammen. Darüber hinaus gilt: Wenn wir erst mal anfangen, all das aus dem Diskurs auszuschließen, was irgendwelche Gefühle verletzen könnte, seien es religiöse oder sonstige, dann herrscht bald nur noch eins: Schweigen.
zum Beitrag21.10.2020 , 05:18 Uhr
Was Sie über den Kulturrelativismus und die antiwestliche Grundhaltung eines überwiegenden Teils der Linken sagen, finde ich richtig. Die Linke hat also ein Problem. Während jede rechtsradikale Gewalttat völlig zu Recht Abscheu und Empörung auslöst und zum Ruf nach gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen führt, ist der Ton im Falle islamistischen Terrors gedämpft. Dabei ist Letzterer auch eine Variante faschistischen Denkens. Aber man hat Angst vor falschem Beifall, man fürchtet den Vorwurf der Islamfeindlichkeit, man scheut die Erkenntnis, dass Integration, bei allen materiellen und kulturellen Vorteilen, die Migration in aller Regel mit sich bringt, auch schief gehen kann, wie die Situation in den Banlieus eindrucksvoll zeigt. Also eiert man rum, duckt sich weg, schweigt. So entsteht eine Diskrepanz zwischen der teils großmäuligen linken Kritik an den westlichen Gesellschaften einerseits, bei zugleich unklarer Zukunftsvision andererseits. Wer auf dem islamistischen Auge blind ist, macht sich unglaubwürdig. Jede brauchbare Zukunftsvision muss aber m.E. von der Annahme ausgehen, dass alle Kulturen gleichwertig sind und unseren Respekt verdienen. In diesem Sinne bin ich auch "Kulturrelativist".
zum Beitrag19.10.2020 , 07:20 Uhr
Was in Frankreich passiert, ist eine Tragödie. Menschlich und politisch. Und es ist der Lackmustest für eine Linke, die gern mit zweierlei Maß misst. Wer ANTIFA gut findet, muss auch für ANTISALAFI eintreten.
zum Beitrag17.10.2020 , 08:31 Uhr
Wer hat auf solche taz-Artikel schon Bock? Dieser Beitrag ist ein Paradebeispiel für Nicht-Journalismus. Ich fasse zusammen: Clan Kriminalität? Die gibts doch gar nicht. Sind alles nur rassistische Vorurteile. Außer ein paar Ordnungswidrigkeiten ist da nix. Sagt doch sogar die Polizei ... Letzteres kann der Autor sicher belegen, oder? Muss ich seinen Job machen? Ein paar Quellen findet man hier: de.m.wikipedia.org...-Kriminalit%C3%A4t Was passiert, wenn man diese Form der organisierten Kriminalität dauerhaft unterschätzt, kann man hier nachlesen: www.fr.de/panorama...smus-90051482.html
zum Beitrag16.10.2020 , 08:47 Uhr
Schöne Kolumne, Frau Richter, macht Spaß zu lesen. Ich hätte hier auch gerne zwei Spitzenkandidatinnen wie J & J, anstelle von L(aschet) & S(cholz) ...
zum Beitrag14.10.2020 , 07:41 Uhr
Danke Herr Rath, Sie haben mir gerade das Frühstück gerettet. Wie jeden Morgen scrolle ich lustlos durch die Tagespresse und denke mir: "Aha, ein taz-Artikel zum Verbot der Reichs(kriegs)-Flagge? Was soll da schon drin stehen? Nur die AfD ist dagegen? Na, dann sind wir doch alle dafür. Langweilig ...". Und dann lese ich Ihren reflektierten Artikel, dem ich voll und ganz zustimme. Da schmeckt der Kaffee doch gleich besser. Bitte mehr davon! Ich würde z. B. Ihre hier entwickelte Position gerne auf die Frage anwenden, ob man mit echten oder vermeintlichen Nazis diskutieren soll? Also ob etwa Herr Lucke eine Vorlesung halten und ein Herr Sarazin öffentlich auftreten darf usw. Ihre Meinung dazu würde mich sehr interessieren.
zum Beitrag14.10.2020 , 06:57 Uhr
"Ich kenne die Polizisten alle schon, die tun nur ihren Job. Man muss sie respektieren und versuchen zu inspirieren“, sagt die Jugendliche wenige Minuten später. Diese junge Frau ist nicht nur außergewöhnlich mutig, sondern auch sehr, sehr klug. Respekt!
zum Beitrag12.10.2020 , 07:33 Uhr
Vor Frau Racketes persönlicher Haltung habe ich Respekt. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich für oder gegen den Bau der A 49 bin, weil ich mich mit dem Für und Wider nicht beschäftigt habe. Es mag angesichts des Klimawandels Wahnsinn sein, eine Autobahn zu bauen (obwohl die Emissionen im Zuge der Wende zur E-Mobilität deutlich abnehmen dürften). Es ist aber genauso wahnsinnig, eine Planungszeit von 40 (!) Jahren zu akzeptieren! Möglicherweise muss man dieses Projekt stoppen, weil es ökologisch falsch ist. Aber "richtige" Infrastrukturprojekte müssen deutlich schneller durchgezogen werden. Ansonsten verspielt man nämlich auch Zukunft.
zum Beitrag02.10.2020 , 08:41 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte diskutieren Sie sachlich und halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation
zum Beitrag01.10.2020 , 07:26 Uhr
Vielleicht solltet ihr beide mal mit einem Fläschchen Chateauneuf-du-Pape anstoßen: Was waren das für Zeiten! Was waren wir für Kerle! Hach, ist das schön ...
zum Beitrag29.09.2020 , 07:43 Uhr
Ich muss gestehen, dass ich die Lobhudelei über Frau Amani, deren Namen ich vorher noch nicht kannte, nur halb gelesen habe. Ich ertrage das nicht. Er ist auch nur eines von vielen Beispielen, die mich ratlos zurücklassen. Also nichts gegen Frau Amani persönlich. Immer wieder frage ich mich, warum Menschen hinter dem sozialen Erfolg anderer Menschen herhecheln wie Straßenköter hinter der Wurst? Ob Fußballer, Popstar, Politiker, Virologe, Comedian (Gendersternchen bitte mitdenken) oder was auch immer. Ich verstehe es nicht. Habe ich ein schwaches Ego, muss ich doch daran arbeiten es zu stärken, statt mich hinter vermeintlicher "Stars" oder "Vorbilder" zu verstecken. Für meine Überzeugungen stehe ich doch selbst ein, anstatt irgendwelche "wichtigen" Leute "für mich sprechen" zu lassen. Frau Amani (und alle anderen) sollten zugeben, was sie wirklich sind. Nämlich einfach erfolgreiche Unternehmer*innen, die - im Falle von Frau Amani und zahllosen anderen - eine Nachfrage im links-alternativen Segment dieser Gesellschaft bedienen. Es sei ihnen gegönnt: Sie arbeiten hart, sie haben Talent, sie hatten Glück. Jetzt werden sie vom Markt mit Kohle und Aufmerksamkeit belohnt. Alles im grünen Bereich. Aber bitte, bitte erzählt uns Normalsterblichen nicht, dass diese Leute für irgendetwas anderes stehen als für ihr Big Ego.
zum Beitrag27.09.2020 , 08:16 Uhr
"Wenn die vermeintlich verlogenen Linken also kapitalistisch sind, weil sie Werbung machen oder teure Uhren tragen, wo sind dann die aufrichtigen Linken? "
Aufrichtige Linke werfen nicht nur anderen ständig vor, privilegiert zu sein, sonder reflektieren ihr eigenen Privilegien mit. Im Gegensatz zu unserer Werbeikone zeigen sie nicht nur mit dem Finger auf andere, sondern wissen, dass 4 Finger auf sie zurückzeigen.
Das macht aufrichtige Linke zurückhaltend im Ton und nachsichtig, wenn es um die Schwächen anderer geht. Meinen Eindruck der Kolumnen des Gucci Starletts möchte ich dagegen wie folgt zusammenfassen: Alles Wixxer, außer mir und meiner Peer Group.
Aufrichtige Linke sehen den Balken vor den eigenen Augen. Sie bemühen sich um Differenzierung. Sie schreien auch mal leise.
zum Beitrag20.09.2020 , 08:45 Uhr
Und was wollen Sie? Open Borders? Haben Sie das schon mal zu Ende gedacht? Gut gemeint, ist nicht gut gemacht. Und wer externe Asylverfahren mit organisiertem Massenmord vergleicht, verhöhnt die Opfer des Faschismus.
zum Beitrag20.09.2020 , 08:14 Uhr
Vielleicht sollte man sogar sagen: Erst wenn alle Ihrer Meinung sind, ist die liberale Demokratie erreicht. Erst wenn es nichts mehr gibt, wogen sich demonstrieren ließe, vollendet sich die wahre Freiheit ... :-)
zum Beitrag18.09.2020 , 09:33 Uhr
Glückwunsch an die Autorin für einen Artikel, den vor allem stilistisch sehr kreativ und gelungen finde (ich nenne nur "Schlafschaf"), auch wenn ich persönlich nie auf die Idee käme, jemandem ein "Fick dich" zuzurufen.
Inhaltlich bin ich nicht ganz so begeistert. Zwar bieten Sie einen interessanten Einblick in die linke Seele, und wenn man selbst aus der Ecke kommt, erkennt man einiges wieder.
Doch dann wird wieder nur die übliche binäre Konstellation von guten (vernünftigen) und bösen (bekloppten) Linken (Bürgern) in Anschlag gebracht. Entweder du bist solidarisch oder ein Covidiot. Könnte man nicht mal das Kontinuum dazwischen ausleuchten? Leute, die kritische Fragen stellen, aber die Maßnahmen mittragen, weil sie wissen, dass sie sich auch irren können? Wir alle meinen viel und wissen wenig.
Aber ich kenne das ja schon: Entweder Open Border oder Rassist. Entweder PoC oder Alter Weißer Mann. Entweder Links oder Nazi. Entweder vernünftig oder bekloppt ...
Wirklich schade.
zum Beitrag17.09.2020 , 07:53 Uhr
Dann könnten Sie auch die Bevölkerung und am besten gleich die ganze Menschheit abschaffen. Denn da gibt es bekanntlich auch jede Menge Rassismus. Und Machtstrukturen entstehen bereits dann, wenn sich zwei Leute über das Wetter unterhalten. Es ist unsinnig, was Sie da erzählen.
Die Reaktion von NRW Innenminister Reul und der Polzeiführung finde ich tadellos. Es macht Mut, weil es zeigt, dass der demokratische Konsens keineswegs auf das linke Lager beschränkt ist. Er ist vielmehr Mainstream und das ist gut so. Klar ist aber auch, dass den Worten jetzt Taten folgen müssen!
zum Beitrag01.08.2020 , 08:48 Uhr
Ich denke nicht, dass das so ist, Fly, denn auch ein Gefühl kann unangemessen sein. Zum Beispiel wenn ich die Botschaft des Sprechenden missverstehe oder gar missverstehen will, weil ich mir gar nicht die Mühe mache, die Absicht des Sprechenden zu entschlüsseln.
Wenn ich spreche, kann man von mir erwarten, dass ich auf die Gefühle meiner Gesprächspartner*innen Rücksicht nehme. Das ist aber keine Einbahnstraße. Ich erwarte umgekehrt, dass meine Gesprächspartner sich die Mühe geben, meine Absichten zu verstehen. Und dazu gehört, dass sie nicht gleich dicht machen un "Diskriminierung" und "Rassismus" schreien, weil sie das Gefühl haben, ich hätte gerade ein schräges Wort benutzt.
zum Beitrag25.07.2020 , 09:29 Uhr
Darin liegt der Fehler: Der Mensch ist Ihnen egal. Es geht nur ums Prinzip. Ähnlich der Angeklagte: Ihm waren die Menschen egal. Es ging nur ums persönliche Überleben.
Dieses Desinterresse am Anderen ist m.E. die Wurzel der Unmenschlichkeit. Immer wieder. Zu allen Zeiten. In allen Systemen.
In einem Rechtsstaat haben Gerichte u.a. die Aufgabe, sich für den Menschen im Angeklagten zu interessieren. Mir scheint, dass das Gericht in diesem Fall der Aufgabe gewachsen war: Schuld ja, Strafe nein. Ein salomonisches Urteil.
zum Beitrag22.07.2020 , 07:11 Uhr
Hey Susanne, das wird Menschen, "die sich als Männer einordnen", aber schwer zu denken geben: Die Formel 1 könnte ausfallen! Wegen Überflutung! Wünsche trotzdem schönes Yoga, egal wie du dich "einordnest" ...
zum Beitrag22.07.2020 , 06:47 Uhr
And some are putting out the story that the color of skin matters more than truth ...
zum Beitrag18.07.2020 , 10:09 Uhr
Danke, dass Sie eingegriffen haben! Und schön, dass Sie dank Krav Maga eingreifen konnten. Was Sie zum tödlichen Potenzial von Messern sagen, glaube ich Ihnen sofort.
zum Beitrag18.07.2020 , 10:03 Uhr
Keiner interessiert sich für die Fakten, aber alle haben eine Meinung. Danke für diese Hinweise! (Quellen?)
zum Beitrag10.07.2020 , 08:32 Uhr
Wutkundgebung ... mich macht eher das wütend: www.rbb-online.d/a...e-34-anwohner.html
zum Beitrag25.05.2020 , 08:00 Uhr
Andererseits soll man ja nicht das Leben mit Jahren, sondern die Jahre mit Leben füllen.
Ich bewundere den Mut und die Ausdauer von Athletinnen und Athleten im Amateurbereich, die OHNE Doping Topleistungen bringen und dabei körperliche, psychische und mentale Erfahrungen machen, die anderen verborgen bleiben.
Beim kommerziellen Leistungssport sieht es leider anders aus. Da gebe ich dem Bericht recht.
zum Beitrag06.04.2020 , 07:41 Uhr
Der beste Labour-Chef aller Zeiten. Aha. Eine Artikel weiter oben liest man dann folgendes:
"Wer unbequeme Fragen stellte, wurde als Verräter abgestempelt, fertiggemacht, verleumdet, bedroht. An die Stelle einer pluralistischen Debatte traten krude Weltverschwörungstheorien über das jüdische Finanzkapital. Corbyn-Kritiker fielen schneller in Ungnade als Holocaust-Leugner."
Klingt eher nach Stalin 1953 als nach einer Perspektive für das 21. Jahrhundert. Sind aber bestimmt alles nur Verleumdungen des internationalen Finanzkapitals ...
zum Beitrag06.04.2020 , 07:15 Uhr
Da haben sie den sehr guten Artikel, auf den Sie verlinken, aber nicht bis zu Ende gelesen. Dort wird ausdrücklich gesagt, dass das Modell, die Risikogruppen zu isolieren, funktionieren kann, wenn die Ausbreitungsdynamik verringert gert worden ist.
Und das sagt Boris Palmer:
"Sie wollen die Kontaktverbote beenden? Nein, es ist jetzt nicht die Zeit, die Maßnahmen infrage zu stellen, oder sie aufzuheben. Aber jetzt können wir schon einmal Wege finden, um möglichst bald wieder rauszukommen."
Lesen Sie genau und bleiben Sie fair.
zum Beitrag13.02.2020 , 07:24 Uhr
"Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 30 Jahren einmal vom Regen durchnässt worden zu sein, dass mir die Füße und Hände kalt und fühllos von der Kälte waren. Ich lebe nun im Komfort."
Das tut mir aufrichtig leid zu hören, Frau Seddig, aber Sie haben es in der Hand. Beginnen Sie doch einmal mit einem Lauftraining. Oder setzen Sie sich aufs Rad und radeln gegen den Wind ins Büro. Es könnte sein, dass diese Erfahrungen Ihr Leben verändern. Nach meiner Erfahrung sprudelt in uns eine Glücksquelle. Sie wird nur von allerlei Ballast aus Bequemlichkeit, Netflix, Facebook, Insta usw. verdeckt. Befreien Sie sich aus der Komfortzone und entdecken Sie die Wurzeln des Menschseins neu!
Ich komme momentan 5x pro Woche schwitzend und ausgekühlt zugleich vom Laufen zurück. Mit meinen klammen Fingern bekomme ich kaum die Haustür auf. Das anschließende Gefühl unter der heißen Dusche ist unbeschreiblich! Ich bin schon bei minus 17 Grad mit Eiskristallen auf der Stirn unterwegs gewesen, vergangenen Sommer bei plus 40 Grad 18 Km gelaufen und das letzte Mal durchnässt bis auf die Haut war ich vorletzten Samstag auf einer zügigen 30 Km Runde mit einem Laufkumpel.
Lassen Sie die Quelle sprudeln!
zum Beitrag10.02.2020 , 08:33 Uhr
"Eine Gefahr darstellen" ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Reifen wurden zerstochen, mit einem Messer hantiert, Todesdrohungen ausgestoßen. Mensche wie ich fühlen sich dadurch bedroht (in Gefahr). Aber vielleicht haben Sie ja eine robustere Psyche. Lassen wir also offen, ob eine Gefahr für Leib und Leben besteht! Was man aber kaum bestreiten kann ist, dass Frau Z. bei der Ausübung ihres Rechts auf Selbstbestummung das Selbstbestimmungsrecht ihrer Nachbarn massiv verletzt hat. Und das ist nicht akzeptabel. Frau Z. darf ihre psychotische Persönlichkeit frei entfalten, aber nur in dem Maße, in dem sie die Rechte ihrer Mitmenschen nicht selbst massiv beeinträchtigt. Wenn wir psychisch kranke Menschen integrieren wollen, dann müsste im hier beschriebenen Fall eine qualitativ und quantitativ ganz ander Form der Unterstützung greifen. Da müsste es im sozialpsychiatrischen Dienst einen Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin geben, der oder die sich wirklich KÜMMERT, statt am Telefon Paragraphen zu zitieren. Jemanden, der drei mal täglich vorbei schaut. Mit den Nachbarn genauso redet wie mit der Kranken. Der im ständigen Kontakt steht mit Polizei, Klinik, Betreuer und sehr gerne auch mit antipsychiatrischen Initiativen! Aber nur einseitig auf das Selbestimmungsrecht der einen Seite zu verweisen, selbiges Recht der andern Seite unter den Tusch fallen zu lassen und konkrete Hilfe zu verweigern finde ich inakzeptabel: "Anrufe beim Sozialpsychiatrischen Dienst schlugen fehl. Da Helga Zeller den Bezirk gewechselt hatte, war nun die Niederlassung in Neukölln für sie zuständig. Als die Familie sich dort meldete, erfuhr sie, dass Helga Zellers Akte nicht weitergeleitet worden sei. „Die Frau hat doch noch gar nichts gemacht“, habe eine Mitarbeiterin am Telefon gesagt, Ursula und Alexander Kirchenmayer waren sprachlos." Geht mir genauso wie Ursula und Alexander.
zum Beitrag09.02.2020 , 08:09 Uhr
Ich bin der Meinung, die psychisch kranke Frau gehört zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen. Man muss sie nicht gegen ihren Willen behandeln (Selbstbestimmungrecht), aber doch verwahren, um sie davon abzuhalten, anderen zu schaden. Auf längere Sicht könnte Betreutes Wohnen eine Perspektive sein. Das setzt funktionierende Kliniken ebenso voraus, wie eine funktionierende Verwaltung.
Was in dem Bericht über den Sozialpsychiatrischen Dienst zu lesen steht, macht mich fassungslos.
zum Beitrag09.02.2020 , 07:51 Uhr
Was wollen Sie selbst in die Hand nehmen? Jemanden zusammenschlagen?
zum Beitrag19.01.2020 , 08:45 Uhr
Sehr guter Kommentar. Besten Dank!
zum Beitrag21.12.2019 , 07:48 Uhr
Ach Leute. Es ist alles so ernst. Und schrecklich wichtig. Bestimmt sind wir der schönen neuen Genderwelt schon ganz, ganz nah. Wie befreit und solidarisch es dort zugehen wird, könnt ihr hier lesen. Lassen wir doch mal einen Trans-Menschen zu Wort kommen: taz.de/Patsy-lAmou...805&s=Patsy+Amour/
zum Beitrag21.10.2019 , 07:54 Uhr
Also liebe Leute, nachdem ich die Kommentare hier gelesen habe, bin ich der Meinung, wir sollten die Methoden der Aktivist*innen in Hamburg unbedingt ausweiten. So sagt eine neue Jugendstudie (SPIEGEL 43/19.10.2019, S. 6), jeder zweite Jugendliche glaube, der Staat kümmere sich mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche. Um dem entgegenzutreten, sollten wir uns vor die Schultore stellen, "Jungnazis raus" brüllen und die Schüler*innen am Betreten des Schulgebäudes hindern. Kann ja wohl nicht sein, dass Nazis einfach so die Schulbank drücken dürfen ... kapiert?
zum Beitrag21.10.2019 , 07:15 Uhr
"Demokratie bedeutet mitnichten, dass jeder - unwidersprochen - einfach alles sagen und behaupten kann." Aber natürlich nicht! Demokratie bedeutet, dass jeder ungestraft meiner Meinung sein darf. :-)
zum Beitrag18.10.2019 , 07:24 Uhr
Damit er sich mit seinem Nazischeiß auseinandersetzen kann, muss man ihn zu Wort kommen lassen, oder?
Ich kenne übrigens Linke, die sich nie mit dem Stalinscheiß, dem Maoscheiß, dem Pol Potscheiß usw. auseinandergesetzt haben. Trotzdem rede ich mit ihnen.
zum Beitrag18.10.2019 , 07:16 Uhr
Um mich auf grundlegende Werte zu einigen, muss ich ja auch schon einen Dialog führen, oder?
zum Beitrag30.03.2019 , 08:47 Uhr
Lieber Herr "Jafrese", ich beteilige mich sonst nie an Forendiskussionen, aber Ihnen möchte ich spontan danken. Großartig, wie Sie allgemeine Reflexion mit persönlicher Erfahrung verbinden. Eine Perle in einem Meer voller Sand!
Rassismus lässt sich ganz einfach überwinden, wenn man begreift, dass jeder Mensch das Recht hat, als Individuum wahrgenommen und beurteilt zu werden. Das ist alles.
Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Tag!
zum Beitrag09.01.2016 , 08:17 Uhr
"Aber wir haben ohne Frage Probleme mit manchen Einwanderergruppen, es gibt eine in Migrantencommunities situierte Bandenkriminalität und eine Clankriminalität. Es gibt patriarchale Netzwerke und Parallelordnungen. Das wissen wir, und darüber haben wir in der Öffentlichkeit vielleicht zu wenig geredet."
Dann lasst uns endlich damit anfangen. Jetzt.
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