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Nachrichten zum Angriff auf die UkraineKiew meldet Explosionen

Die EU stimmt neuen Russland-Sanktionen zu. Aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden deutlich hörbare Explosionen gemeldet.

Nach einem Angriff russischer inspizieren Polizisten ein Gebiet in Kiew

Zwei laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar

Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Freitagmorgen nach Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Der ukrainische Vize-Innenminister Anton Gerachtschenko schrieb auf seinem Telegram-Account: „Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen haben wieder begonnen. Ich habe zwei starke Explosionen gehört.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache einen Angriff auf die Ukraine angekündigt. Kurz darauf hatte es Explosionen in Kiew und anderen Städten gegeben. Russland hatte die Zerstörung dutzender militärische Einrichtungen in der Ukraine verkündet.

Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Generalmobilmachung aller Reservisten und Wehrdienstpflichtigen verkündet und vor russischen „Sabotagegruppen“ in der Hauptstadt gewarnt. Am ersten Tag der Kämpfe waren seinen Angaben nach 137 Menschen getötet und hunderte verletzt worden – darunter zahlreiche Zivilisten. (afp)

Selenskyj befehligt Widerstand der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj organisiert nach eigenen Worten aus Kiew heraus den Widerstand gegen den Angriff russischer Truppen. „Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk“, sagte er in der Nacht auf Freitag in einer Videobotschaft. Der 44-jährige Staatschef und frühere Fernsehkomiker trug ein braunes T-Shirt; gefilmt wurde er an einem nicht identifizierbaren Ort. Bewohner von Kiew berichteten nachts von Explosionsgeräuschen.

Die ukrainische Armee habe am ersten Tag der russischen Invasion 137 Soldaten verloren, sagte Selenskyj. Er nannte sie Helden. 316 Soldaten seien verletzt worden. Die russischen Angriffe aus mehreren Richtungen hatten am Donnerstagmorgen begonnen. „Heute hat Russland das gesamte Gebiet der Ukraine angegriffen. Und heute haben unsere Verteidiger sehr viel geleistet“, sagte Selenskyj. Angaben über zivile Opfer blieben spärlich. Im Gebiet Charkiw an der Ostgrenze seien 23 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden, teilte Verwaltungschef Oleg Sinegubow nach Angaben der Agentur Unian mit.

Selenskjy mutmaßte, dass der russische Angriff ihn stürzen solle. „Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2“, sagte er. Er beklagte, dass keiner seiner internationalen Gesprächspartner eine Aufnahme der Ukraine in die Nato befürwortet habe. So sei die Ukraine auf sich allein gestellt. Auch die US-Regierung sah Selenskyj als ein „Hauptziel für russische Aggressionen“. Er verkörpere „in vielerlei Hinsicht die demokratischen Bestrebungen und Ambitionen der Ukraine und des ukrainischen Volkes“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price dem Sender CNN.

Der ukrainische Präsident ordnete am späten Donnerstagabend eine allgemeine Mobilmachung an, die für 90 Tage gelten soll und die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vorsieht. Schon vorher hatte er eine Teilmobilmachung von Reservisten befohlen. „Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen“, begründete er seine Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Keine verlässlichen Angaben zur militärischen Lage

Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen männliche Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, sagte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

Verlässliche Angaben zur militärischen Lage gab es nicht. Der Gegner konzentriere seine Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten sowie im Süden, sagte ein Sprecher des ukrainischen Generalstabs. Hauptziel scheine zu sein, Kiew zu blockieren. Nachts rückten russische Kolonnen auf die Hauptstadt vor. In etwa 200 Kilometer Entfernung kreisten sie die Kleinstadt Konotop ein, wie die örtliche Verwaltung meldete.

In der strategisch wichtigen ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer wurden nach Angaben der Stadtverwaltung 17 große Hochhäuser durch Beschuss beschädigt. Die Stromversorgung sei teilweise ausgefallen, die Wasserversorgung funktioniere hingegen. 23 verletzte Einwohner der Stadt sowie 23 verletzte Soldaten seien in Kliniken aufgenommen worden. (dpa)

EU stimmt neuen Russland-Sanktionen zu – Differenzen bei Swift

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben bei einem Krisengipfel nach dem Einmarsch des russischen MiIlitärs in die Ukraine einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

Scholz hält Sanktionen zurück

Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Kolleginnen und Kollegen beschlossen das Paket am Donnerstagabend bei einem Sondergipfels in Brüssel. Doch forderten mehrere Staats- und Regierungschef schon vor Beginn des Treffens weitreichendere Maßnahmen. Dabei steht unter anderem das Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift im Zentrum. Ein Swift-Ausschluss hätte zur Folge, dass russische Finanzinstitute quasi vom globalen Finanzsystem ausgeschlossen würden.

Zu den Ländern, die dieses Sanktionsinstrument zum derzeitigen Zeitpunkt ablehnen, gehört auch Deutschland. Scholz begründete diese Haltung in Brüssel mit strategischen Erwägungen. Man solle zunächst bei dem über die vergangenen Wochen vorbereiteten Sanktionspaket bleiben, sagte er. Alles andere müsse man sich „aufbehalten für eine Situation, wo das notwendig ist, auch noch andere Dinge zu tun“. Was das für eine Situation sein könnte, sagte Scholz allerdings nicht.

Ebenso sprach sich Österreichs Kanzler Karl Nehammer dagegen aus, Swift in das aktuelle Paket aufzunehmen. „Swift ist derzeit auch in den Vorschlägen kein Thema“, sagte er. „Hintergrund des Ganzen ist, dass die Aussetzung von Swift weniger die Russische Föderation treffen würde als die Europäische Union.“ Denn erstens habe Russland ein eigenes Zahlungssystem und zweitens würde Russland sofort auf das chinesische Zahlungssysteme umsteigen.

Olaf Scholz im Gespräch mit EU-Ratspräsident Charles Michel: Noch sollen nicht alle Sanktionen gezogen werden

Einem EU-Diplomaten zufolge stimmten Italien, Zypern und Ungarn mit Deutschland darüber ein, dass für den Swift-Ausschluss nicht der richtige Zeitpunkt sei.

Im Gegensatz dazu sprachen sich mehrere Staats- und Regierungschefs für möglichst scharfe Strafmaßnahmen aus und nannten zum Teil auch Swift. So betonte der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa, es müsse das schärfst mögliche Sanktionspaket beschlossen werden – inklusive Swift-Ausschluss. Und der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte: „Wir müssen uns für massive Sanktionen einsetzen, für strenge Sanktionen gegen Putin, gegen Russland. Wir können nicht zulassen, dass ein weiterer Rubikon von Putin überschritten wird.“

Ministerrad bekommt EU-Sanktionen vorgelegt

In EU-Kreisen wurde es am Donnerstag für möglich gehalten, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem Ausschluss Russlands aus Swift kommt. Die Staats- und Regierungschefs forderten die zuständigen Institutionen dazu auf, umgehend mit Arbeiten an einem neuen, dritten Sanktionspaket zu beginnen. Es soll auch die Möglichkeit schaffen, die Vermögen von russischen Oligarchen in der EU einzufrieren.

Bei den nun beschlossenen Sanktionen gegen den Finanzsektor geht es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor allem darum, Banken von den EU-Finanzmärkten abzuschneiden. Sie sollen sich in der EU künftig kein Geld mehr ausleihen und auch kein Geld mehr verleihen können. Zudem soll die Refinanzierung von russischen Staatsunternehmen in der EU verhindert werden. Ihre Aktien sollen nicht mehr in der EU gehandelt werden. Ähnliches ist für den Energiesektor geplant.

Bei den Sanktionen gegen den Transportsektor geht es vor allem darum, die russische Luftverkehrsbranche von der Versorgung mit Ersatzteilen und anderer Technik abzuschneiden. Damit könne man mit relativ kleinem Aufwand riesige Wirkung erzielen und sogar ganze Flotten stilllegen, hieß es am Donnerstag in Brüssel. Die Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software sollen es auch anderen russischen Schlüsselindustrien schwer machen, sich weiterzuentwickeln. Dabei könne das Land mittel- und langfristig schwer getroffen werden, hieß es in Brüssel.

Die Einschränkungen bei der Visapolitik sollen sich gegen Russen richten, die bislang privilegierte Einreisemöglichkeiten in die EU hatten. Dazu zählen neben Diplomaten beispielsweise auch Geschäftsleute.

Eine förmliche Entscheidung über das von der EU-Kommission und dem Auswärtigen Dienst vorbereitete Sanktionspaket soll umgehend vom Ministerrat getroffen werden. (dpa)

Geheimdienstvertreter: Russland hat vollständige Lufthoheit

Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“

Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die Hauptstadt zusammenzuziehen.“

Bei ihrem Großangriff auf die Ukraine waren die russischen Streitkräfte am Donnerstag binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgerückt. Russische Truppen eroberten laut ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe der Hauptstadt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erließ eine nächtliche Ausgangssperre.

Das US-Verteidigungsministerium sprach vom größten Einmarsch konventioneller Truppen in einen anderen Staat seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Ziel des russischen Präsidenten Putin sei es, eine prorussische Regierung in Kiew zu installieren, sagte ein Pentagon-Vertreter. (afp)

Biden kündigt „verheerende“ Sanktionen an

US-Präsident Joe Biden hat Russland nach dem Angriff auf die Ukraine „verheerende“ Sanktionen der führenden Industrienationen angekündigt. Bei einem Gespräch mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Staatengruppe sei vereinbart worden, bei „verheerenden Sanktionspaketen und weiteren wirtschaftlichen Maßnahmen“ voranzuschreiten, „um Russland zur Rechenschaft zu ziehen“, erklärte Biden am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Wir stehen an der Seite des mutigen ukrainischen Volkes.“

Biden wollte sich im Verlauf des Donnerstag in einer Fernsehansprache ausführlich zum Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine äußern. Die G7-Staats- und Regierungschefs hatten das russische Vorgehen zuvor als „ernste Bedrohung“ für die internationale Ordnung verurteilt. „Als G7 werden wir harte und koordinierte wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen auf den Weg bringen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. (afp)

Russland hat ehemaliges AKW erobert

Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl erobert. „Leider muss ich mitteilen, dass die Zone um Tschernobyl, die sogenannte Sperrzone, und alle Anlagen des Atomkraftwerks Tschernobyl unter der Kontrolle bewaffneter russischer Gruppen sind“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Donnerstag mach Angaben der Agentur Unian. Die ukrainische Hauptstadt Kiew liegt nur knapp 70 Kilometer entfernt.

„Nach schwerem Kampf wurde die Kontrolle über Tschernobyl verloren“, sagte ein ukrainischer Präsidentenberater. Es sei unklar, in welchem Zustand die Anlage sei. „Dies stellt heute eine der ernsthaftesten Bedrohungen für Europa dar.“ Er warnt vor Provokationen der russischen Seite. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet, es gebe Gefechte in der Region. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte davor gewarnt, dass in der Ukraine angeblich Atomwaffen hergestellt werden könnten. „Wir wissen, dass es bereits Berichte gab, die Ukraine wolle ihre eigenen Atomwaffen herstellen. Das ist keine leere Prahlerei“, sagte der Kremlchef etwa am vergangenen Montag in einer Fernsehansprache. „Die Ukraine verfügt tatsächlich immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und Trägersysteme für solche Waffen.“

Das Unglück von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als die größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Hunderttausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Damals gehörte die Ukraine noch zur Sowjetunion. Im vergangenen Sommer war ein neues Atommüllzwischenlager in der radioaktiv verseuchten Sperrzone um Tschernobyl eingeweiht worden. Mit dem Lager wollte Kiew seine Abhängigkeit von Russland im Atommüllbereich beenden. Im Zuge des 2017 begonnenen Baus wurden etwa 43 Kilometer Eisenbahnstrecke im radioaktiv belasteten 30-Kilometer-Sperrgebiet instand gesetzt. (dpa)

Scholz verurteilt russische Invasion erneut

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die russischen Angriffe auf die Ukraine erneut verurteilt, sich aber selbstbewusst über den Ausgang gezeigt. „Putin wird nicht gewinnen“, sagt er in einer TV-Ansprache. Die Ukrainer wollten Freiheit und Demokratie. Scholz macht den russischen Präsidenten allein verantwortlich für die Angriffe. „Er und nicht das russische Volk hat sich für diesen Krieg entschieden. Er allein trägt dafür die Verantwortung. Dieser Krieg ist Putins Krieg.“

Scholz bekräftigt den Beistand Deutschlands für alle Nato-Partner im Falle eines Angriffs Russlands. Man müsse dafür sorgen, dass der Konflikt nicht auf weitere Länder Europas übergreife. Er sei sich mit den amerikanischen und europäischen Partnern einig, dass man dies „mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften“ verhindern müsse. „Putin sollte die Entschlossenheit der Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen“, betont Scholz. Das gelte sowohl für das Baltikum, Polen, die Slowakei oder Rumänien. (rtr)

Staus an ukrainischer Grenze zur Slowakei

Die Slowakei hat am Donnerstagnachmittag einen zunehmenden Andrang von Reisenden aus der Ukraine festgestellt. Am Grenzübergang Vysne Nemecke sei mit bis zu achtstündigen Wartezeiten zu rechnen, teilte die slowakische Zollverwaltung am Abend mit. Konkretere Angaben über die Zahl der Einreisenden wollten Polizei und Innenministerium am Freitag veröffentlichen. Noch zum Mittag hatten sie die Lage an den Grenzübergängen zur Ukraine als ruhig bezeichnet.

Die slowakischen Gesundheitsbehörden gaben bekannt, dass Kriegsflüchtlinge von allen coronabedingten Einreisebeschränkungen ausgenommen seien, die für andere Einreisende gelten. Sie müssten sich weder wie alle anderen in- und ausländischen Staatsbürger vor der Einreise online registrieren noch irgendwelche Impf- oder Testbestätigungen nachweisen. An mehreren Orten der Slowakei fanden am Donnerstag Solidaritätskundgebungen für die Ukraine statt. Schon am Mittwochabend hatte es vor der russischen Botschaft in Bratislava eine Demonstration gegen den russischen Angriff auf das Nachbarland gegeben. (dpa)

Russische Armee nahe Kiew

Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Regierung einen Militärflugplatz nahe Kiew eingenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Donnerstag, es handele sich um den wenige Kilometer von der nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Flughafen Hostomel. Er habe die ukrainische Armee angewiesen, den Flughafen zurückzuerobern.

Russische Hubschrauber und Flugzeuge setzen nach ukrainischen Angaben dort Fallschirmjäger ab. An der Operation seien 20 Maschinen beteiligt. Der Flughafen befindet sich rund 25 Kilometer von der Stadt entfernt.(afp)

USA: Russland will Marionettenregierung in Kiew

Die russische Militäroffensive in der Ukraine zielt nach Einschätzung der USA auf den Sturz der pro-westlichen Regierung in Kiew ab. Moskau wolle eine Russland-freundliche Regierung installieren, sagte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

Russland hatte am Morgen einen großangelegten Angriff aus mehreren Richtungen auf die Ukraine begonnen. Bis zum Nachmittag stießen russische Bodentruppen bereits in den Großraum von Kiew vor. Nach Einschätzung des Pentagon-Mitarbeiters zielt die Invasion in der ersten Phase auf die Einnahme der Hauptstadt Kiew und anderer wichtiger Städte ab.

Die russische Armee habe am Donnerstagmorgen zur Einleitung der Invasion rund hundert ballistische Raketen auf militärische Anlagen des Nachbarlandes abgefeuert, sagte der Pentagon-Mitarbeiter. Zugleich hätten die russischen Streitkräfte 75 schwere und mittelschwere Bomber in den Kampfeinsatz geschickt.

Zur Größe der Bodentruppen, die in das ukrainische Territorium vorstießen, machte der Vertreter des US-Verteidigungsministeriums keine konkreten Angaben. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es keinen Einmarsch konventioneller Truppen in einen anderen Staat von „diesem Umfang und Ausmaß“ gegeben, sagte er aber. Bislang seien die russischen Truppen allerdings nicht bis in die Westukraine vorgerückt.

Russland wolle die ukrainische Regierung „enthaupten“ und in dem Nachbarland „sein eigenes Regierungssystem errichten“, führte der Pentagon-Vertreter aus.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj strebt einen Beitritt seines Landes zur Nato an, ohne dass die Allianz seinem Land dafür in den vergangenen Jahren eine konkrete Perspektive eröffnet hätte. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte eine schriftliche Zusage des Westens gefordert, wonach eine Nato-Aufnahme der Ukraine ausgeschlossen ist. Dies wurde ihm verweigert. (afp)

Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demo in Russland

Bei Demonstrationen gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 160 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info zählte bis zum frühen Donnerstagabend 167 Festnahmen in mehr als 20 russischen Städten. Die Organisation veröffentlichte im sozialen Netzwerk Telegram Fotos von Menschen, die alleine oder in kleineren Gruppen Plakate mit Solidaritätsbekundungen für die Ukraine in die Höhe hielten. Bei den Festnahmen sollen demnach auch Demonstranten geschlagen worden sein.

Russische Behörden hatten zuvor eindringlich vor Protestaktionen gewarnt und mit Festnahmen gedroht. Russische Sicherheitskräfte sind bekannt dafür, oft mit Härte vor allem gegen oppositionelle Demonstranten vorzugehen. (dpa)

Russland droht mir harter Reaktion auf EU-Sanktionen

Russland hat mit einer „harten“ Reaktion auf die wegen des Einmarschs in die Ukraine geplanten EU-Sanktionen gedroht. Die „unfreundlichen“ Maßnahmen der EU würden Moskau „nicht daran hindern“, die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag mit. Gemäß dem „Prinzip der Gegenseitigkeit“ des Völkerrechts werde Russland „harte Vergeltungsmaßnahmen ergreifen“.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor angekündigt, sie werde den Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer wegen des russischen Großangriffs auf die Ukraine ein weiteres Paket „massiver und gezielter Sanktionen“ vorschlagen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von den „härtesten“ Sanktionen, welche die EU jemals verhängt habe. Sie sollen sowohl bestimmte Sektoren als auch Einzelpersonen treffen und mit den Partnern der EU abgesprochen werden, allen voran mit den Vereinigten Staaten. (afp)

Russische Truppen vor Tschernobyl

Russische Truppen versuchen im Rahmen ihres Angriffs auf die Ukraine, das Atomkraftwerk Tschernobyl einzunehmen. Dies teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag über Twitter mit. „Unsere Verteidiger geben ihr Leben, damit die Tragödie von 1986 nicht wiederholt wird“, schrieb er weiter. „Dies ist eine Kriegserklärung an ganz Europa.

Selenskyj verwies damit auf das bisher schlimmste Atomdesaster der Welt, bei dem im April 1986 ein Reaktorblock des Kernkraftwerks von Tschernobyl explodierte. Radioaktives Material wurde damals in die Luft gespien, das sich in Europa ausbreitete. Die Anlage liegt rund 130 Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Den explodierten Reaktorblock umgibt ein Schutzmantel, um radioaktive Lecks zu verhindern. Die gesamte Anlage ist stillgelegt worden. (ap)

Schröder kritsiert Russland und spricht von Fehlern auf beiden Seiten

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat ein schnellstmögliches Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. „Das ist die Verantwortung der russischen Regierung“, schreibt Schröder auf der Internetplattform LinkedIn. Viel sei in den vergangenen Jahren über Fehler und Versäumnisse im Verhältnis zwischen dem Westen und Russland gesprochen worden. „Und es gab viele Fehler – auf beiden Seiten.“ Aber auch Sicherheitsinteressen Russlands rechtfertigten nicht den Einsatz militärischer Mittel.

Bei „den jetzt notwendigen Sanktionen“ solle mit Blick auf die Zukunft auch darauf geachtet werden, „die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Europa und Russland bestehen, nicht gänzlich zu kappen“, so Schröder weiter. Denn diese seien die Basis für die Hoffnung, „dass ein Dialog über Frieden und Sicherheit auf unserem Kontinent wieder möglich ist.“

Zu seinem Posten als Aufsichtsratchef des russischen Ölkonzerns Rosneft äußerte sich Schröder nicht. Der finnische Ex-Regierungschef Esko Aho und Österreichs Exkanzler Christian Kern hatten am Donnerstag ihre Posten bei russischen Staatsunternehmen niedergelegt (siehe unten). (rtr/taz)

Pro Asyl fordert erleichterte Einreise für Ukraine-Flüchtlinge

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Bundesregierung aufgefordert, die Einreise für ukrainische Bürger nach Deutschland sofort zu erleichtern. Die seit 2017 bestehende Möglichkeit für ukrainische Bürger, ohne Visum in die EU einzureisen, sei gerade jetzt überlebenswichtig, schreibt Pro Asyl in einem Positionspapier, aus dem das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ zitierte. Allerdings besäßen nur die wenigsten Ukrainer den dafür geforderten biometrischen Pass. „Daher sollte diese formale Hürde umgehend ausgesetzt werden.“

Auch der Aufenthalt für ukrainische Staatsangehörige, die sich bereits in Deutschland aufhielten, müsse unbürokratisch verlängert werden. „Das schließt selbstverständlich auch einen Abschiebestopp ein“, betonten die Verfasser. (epd)

Luftalarm über Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. (dpa)

Kölner Rosenmontagsfest abgesagt

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit Persiflagewagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt organisieren, sagte am Donnerstag ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine verstärkt die Nato den Schutz ihrer östlichen Mitglieder. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Donnerstag nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in Brüssel, auf Antrag der Militärführung seien die Verteidigungspläne aktiviert worden. Im Notfall könnte demnach auch die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) mit bis zu 40.000 Soldaten eingesetzt werden, um Alliierte zu schützen.

Die Nato-Militärführung unter US-General Tod Wolters kann nun zusätzliche Truppen und andere Einheiten anfordern. Die Verteidigungspläne waren nach der Annexion der Krim 2014 erstellt worden und wurden bisher noch nie öffentlich aktiviert. Besonders östliche Mitgliedsländer wie Polen, Rumänien oder die Baltenstaaten fürchten, nach der Ukraine zum Ziel russischer Expansionspläne zu werden.

Am Freitag beraten die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses auf einem virtuellen Krisengipfel über die Lage, wie Stoltenberg bestätigte. Eine Entsendung von Bündnistruppen in die Ukraine schloss der Generalsekretär aus: „Wir haben keine Nato-Truppen in der Ukraine und wir haben auch keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu entsenden“, betonte der Norweger. (afp)

Über 100 Nato-Flugzeuge in höchster Alarmbereitschaft

Die Nato will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zusätzliche Maßnahmen für eine stärkere Abschreckung ergreifen. Mehr als 100 Kampfflugzeuge seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. „Wir müssen mit neuer Entschlossenheit und noch stärkerer Einheit reagieren“, kündigte der Norweger auf einer Pressekonferenz nach einem Krisentreffen der Nato-Botschafter an.

Die Truppen an der Ostflanke des Bündnisses sollen zudem verstärkt werden. „In den kommenden Tagen und Wochen werden noch mehr (Soldaten) kommen“, sagte er zu Reportern. In die Ukraine, das dem Militärbündnis nicht angehört, sollen dagegen keine Truppen entsandt werden. „Wir haben keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken“, so Stoltenberg. „Wir tun etwas Defensives.“ Die Nato aktivierte auch ihre Verteidigungspläne, um schnellere Truppenbewegungen zu ermöglichen.

Für diesen Freitag wurde zudem einen Dringlichkeitsgipfel der 30 Mitgliedsstaaten einberufen. Die Staats- und Regierungschefs sollen virtuell zusammengeschaltet werden, darunter auch die der Nichtmitglieder von Schweden und Finnland sowie Vertreter der EU-Institutionen. „Der Frieden auf unserem Kontinent ist erschüttert“, sagte Stoltenberg. „Russland versucht, mit Gewalt die Geschichte umzuschreiben und der Ukraine ihren freien und unabhängigen Weg zu verwehren.“ (rtr)

Kiews Chefrabbiner: Angst vor antisemitischen Angriffen

Kiews Chefrabbiner, Jonathan Markovitch, hat angesichts der Situation in der Ukraine Sorge vor antisemitischen Angriffen auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde geäußert. „Wir haben Angst vor Antisemitismus, weil wir nicht wissen, was passieren wird“, sagte der Rabbiner am Donnerstag in Kiew. Sie hätten Sorge, dass es zu Unruhen und Plünderungen kommen könne. Sie hätten 50 Matratzen, Essen und Treibstoff in der Synagoge, um die Mitglieder der 2.500-köpfigen Gemeinde zu versorgen, die nicht weg könnten.

Seine Frau Inna verwies darauf, wie in der Geschichte immer wieder Juden verantwortlich gemacht worden seien, wenn es irgendwo Probleme gegeben habe. „Geschichte wiederholt sich“, sagte sie. Von ihnen engagierte Sicherheitskräfte seien am Morgen nicht aufgetaucht, die Firma habe den vereinbarten Preis verdoppelt, sagte sie. Jetzt müssten sie überlegen, was sie machen wollten. Sie bräuchten dringend bewaffneten Schutz.

Sie stünden im Kontakt mit der israelischen Botschaft. „Doch die können nichts machen“, sagte der Rabbi. Die seien weit weg in Lwiw im Westen der Ukraine. Er und seine Frau hätten versucht, Mini-Busse zu organisieren, um Menschen aus der Stadt und dem Land zu helfen. Aber wer am Morgen nach 6.30 Uhr versucht habe, Kiew zu verlassen, sei schlicht im Verkehr steckengeblieben. (dpa)

Kreml will „Demilitarisierung und Denazifzierung“ der Ukraine

Der Kreml hat den Vorwurf zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu wollen. „Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses Wort hier nicht anwendbar“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.

Ziel sei eine „Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine“, so der Kremlsprecher. „Das bedeutet die Neutralisierung des Militärpotenzials, das in letzter Zeit auch dank der energischen Aktivität des Auslands erheblich gewachsen ist.“ (dpa)

Faeser trifft Vorbereitung für Flüchtlingsbewegungen

Angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Vorbereitungen für eine Reaktion auf mögliche Flüchtlingsbewegungen und Cyberangriffe verstärkt. „Wir werden die betroffenen Staaten – vor allem unser Nachbarland Polen – massiv unterstützen, sollte es zu großen Fluchtbewegungen kommen“, erklärte Faeser am Donnerstag nach Beratungen mit den Landesinnenministern. Die Sicherheitsbehörden hätten zudem „die Schutzmaßnahmen zur Abwehr etwaiger Cyberattacken hochgefahren“. (afp)

Nato will Truppen im Osten verstärken

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Nato für Freitag einen virtuellen Krisengipfel einberufen. Das teilten Diplomaten am Donnerstag nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in Brüssel mit. In einer offiziellen Erklärung hieß es, das Militärbündnis werde „zusätzliche Schritte“ vornehmen, um die Verbündeten zu schützen.

Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Bündniskreisen. Geplant sei, die Luft-, Land-, und Seestreitkräfte im Osten zu verstärken.

„Wir haben beschlossen (…) zusätzliche Schritte zu unternehmen, um die Abschreckung und Verteidigung im gesamten Bündnis weiter zu verstärken“, heißt es in einer am Donnerstag verabschiedeten Erklärung der 30 Bündnisstaaten. Alle Maßnahmen seien und blieben aber „präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend“. (afp/dpa)

Scholz kündigt „harte Sanktionen noch heute“ an

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat noch für den heutigen Tag „harte Sanktionen“ gegen Russland angekündigt. Ziel sei, der russischen Führung klar zu machen: „Für diese Aggression zahlt sie einen bitteren Preis“, sagte Scholz am Donnerstag nach Beratungen des deutschen Sicherheitskabinetts in Berlin. „Putin hat mit diesem Krieg einen schweren Fehler begangen“, betonte er mit Blick auf den russischen Überfall auf die Ukraine. (afp)

Rotes Kreuz fordert Schutz von Zivilisten

Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, fordert alle Konfliktparteien zum Schutz von Zivilisten und zentralen Einrichtungen auf. Rot-Kreuz-Teams in der Ukraine müssten weiter ihre lebensrettenden Einsätze ermöglicht werden, schreibt Maurer auf Twitter.

Die Krankenhäuser in Polen bereiten sich darauf vor, mögliche Verletzte aus der Ukraine aufzunehmen. Es würden Betten bereitgestellt, teilt das Gesundheitsministerium in Warschau mit. (rtr)

Ukraine meldet zweite Welle von Raketen

Eine zweite Welle von Raketenangriffen trifft die Ukraine, wie ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilt.

Zuvor waren nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums bereits in mehreren Städten militärische Kommandozentralen angegriffen worden. Betroffen davon sei auch Kiew, sagt ein Beamter des Ministeriums. Ein Reuters-Korrespondent hatte zuvor von einer Explosion in der Hauptstadt berichtet. (rtr)

Ukrainischer Präsident kappt Beziehungen zu Moskau und ruft Bürger zu den Waffen

Die Ukraine hat als Reaktion auf den russischen Großangriff die diplomatischen Beziehungen zu Moskau gekappt. „Wir haben die diplomatischen Beziehungen zu Russland abgebrochen“, sagte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in einer Videobotschaft.

Zugleich rief er seine Landsleute zur Verteidigung der Ukraine gegen die russischen Streitkräfte auf. Alle Bürger, die dazu bereit seien, sollten sich melden, sagte Selenskyj am Donnerstag in Kiew. Wer dazu bereit sei, „unseren Staat mit Waffen in den Händen zu verteidigen“, solle auch welche erhalten. (rtr)

Rücktritte aus russischen Firmen

Der finnische Ex-Regierungschef Esko Aho zieht sich wegen der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine aus dem Verwaltungsrat von Russlands größtem Geldhaus, Sberbank, zurück. Das sagt Aho der finnischen Zeitung Turun Sanomat.

Zuvor hatte bereits Österreichs früherer Bundeskanzler Christian Kern seinen Posten als Aufsichtsrat bei der russischen Staatsbahn niederlegt. „Ich habe heute in den Morgenstunden die Organe der Joint Stock Company Russian Railways RDZ darüber informiert, dass ich mein Mandat im Direktorium mit sofortiger Wirkung zurücklege“, sagt Kern der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“. Angesichts der aktuellen Ereignisse sei der Schritt alternativlos, sagt der Sozialdemokrat.

Vom deutschen Exkanzler Gerhard Schröder, der seit 2017 Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Ölkonzerns Rosneft ist, war noch nichts in dieser Richtunng zu hören. (rtr/taz)

Ukraine meldet Tötung von dutzenden „russischen Besatzern“

Die ukrainische Armee hat im Osten des Landes nach eigenen Angaben dutzende feindliche Kämpfer getötet. Die Regierungstruppen hätten einen Angriff auf die Stadt Schtschastja in der Region Luhansk abgewehrt und rund „50 russische Besatzer“ getötet, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Donnerstag mit.

Zudem sei ein weiteres Flugzeug der russischen Luftwaffe im Bezirk Kramatorsk abgeschossen worden. Es ist das sechste Militärflugzeug, das die ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Großangriffs in der Nacht zum Donnerstag zerstört hat.

Auf ukrainischer Seite wurden seit dem Start der Offensive bislang fünf Soldaten getötet, unter ihnen vier Grenzschützer, wie das Innenministerium mitteilte. (afp)

Russischer Aktienmarkt bricht ein

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Allein am Mittwoch verloren die Aktien des Energieriesen Gazprom gut ein Viertel ihres Werts.

Auch in Deutschland reagiertn die Anleger. Der Dax fällt vorbörslich um 4,5 Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 13.976 Punkten und steuert auf den größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu.

Westliche Rüstungswerten waren allerdings im Auftrieb. Die Aktien von Rheinmetall und BAE Systems steigen um jeweils vier Prozent auf Zwei-Jahres-Hochs von 100,65 Euro beziehungsweise 624,6 Pence. In Paris legen die Titel des Rivalen Thales 2,5 Prozent zu. (dpa/rtr)

Baerbock kündigt „massivste Sanktionen“ an

Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine harte zusätzliche Sanktionen gegen Russland angekündigt. „Wir werden das volle Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg bringen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. Dazu werde sich Deutschland international mit der Europäischen Union, der Nato sowie den stärksten Wirtschaftsmächten im G7-Format abstimmen. (dpa)

Lukaschenko bietet Vermittlung an

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko schlägt ein Treffen russischer und ukrainischer Vertreter in Minsk vor, wie die Nachrichtenagentur RIA meldet. (rtr)

Russische Opposition ruft zu Anti-Kriegs-Protesten auf

Aus der russischen Opposition werden Aufrufe zu Antikriegsprotesten laut. „Heute um 19 Uhr in die Zentren unserer Städte. Russen sind gegen Krieg!“, heißt es etwa in einem Facebook-Eintrag der in Moskau lebenden Aktivistin Marina Litwinowitsch. „Wir werden dieses Chaos in den kommenden Jahren beseitigen“, schreibt sie. „Nicht nur wir. Sondern auch unsere Kinder und Enkelkinder.“ (rtr)

Ukrainische Bahn setzt Evakuierungszüge für Flüchtlinge ein

Die ukrainische Bahn kündigt an, Evakuierungszüge aus der Ost-Ukraine und aus der Region Odessa im Süden des Landes einzusetzen. (rtr)

Die Ukraine ruft alle zu den Waffen

Die ukrainische Regierung ruft alle einsatzfähigen Landsleute zu den Waffen. Wer bereit und in der Lage sei, eine Waffe zu halten, könne sich den Streitkräften anschließen, erklärt Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. Die Polizei teilt mit, es würden Waffen an die Veteranen ausgegeben. (rtr)

Belarus bestreitet Beteiligung am Angriff

Nach Angaben des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ist die Armee seines Landes nicht an dem russischen Einmarsch in die Ukraine beteiligt. „Unsere Truppen nehmen an dieser Operation in keiner Weise teil“, sagte Lukaschenko am Donnerstag bei einem Treffen mit den Befehlshabern seiner Armee, wie ihn die staatliche Nachrichtenagentur Belta zitierte. Zuvor war von ukrainischer Seite gemeldet worden, dass russische Streitkräfte die Ukraine von mehreren Seiten angriffen, unter anderem von Belarus aus. (afp)

Die Ukraine fordert militärische Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat andere Staaten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zur Verteidigungshilfe aufgerufen. Er forderte Hilfe bei dem Schutz des ukrainischen Luftraums. (ap)

Moldau will Flüchtlinge aufnehmen

Moldau plant die Ausrufung des Notstandes. Man sei zudem bereit, Zehntausende Menschen aus dem Nachbarland Ukraine aufzunehmen, teilt Präsidentin Maia Sandu mit. „Wir werden den Menschen helfen, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen.“ Moldauischen Medien zufolge bilden sich an der Grenze bereits Autoschlangen. Moldau grenzt im Osten und Süden an die Ukraine und im Westen an das Nato-Land Rumänien. (rtr)

Ukraine meldet russische Panzer im Land

Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hat derweil angekündigt, dass es keine langen Kämpfe geben werde. Denis Puschilin sagte am Donnerstagmorgen im russischen Staatsfernsehen: „Die Befreiungsbewegung wird ziemlich schnell enden.“ Die Militäroperation sei im vollen Gang. „Ich kann sagen, dass dies sehr bald enden wird.“ Die Städte und Dörfer der Region würden „in naher Zukunft befreit werden“, behauptete er. (dpa)

Ukrainisches Innenministerium: Sieben Soldaten getötet

Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am Donnerstagmorgen mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden. (dpa)

UN-Generalsekretär richtet Friedensappell an Russland

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich zum Frieden aufgerufen. Im Namen der Menschlichkeit solle der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen aus dem Nachbarland wieder zurückziehen, verlangte Guterres am Mittwochabend (Ortszeit) in New York.

Nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu der Ukraine-Krise erklärte Guterres, ein Krieg in Europa drohe zum schlimmsten Konflikt des Jahrhunderts zu werden. Er befürchte Verheerungen in der Ukraine, tragische Konsequenzen für Russland und unabsehbare Folgen für die Weltwirtschaft. Guterres sprach von dem traurigsten Tag seiner mehr als fünf Jahre dauernden Amtszeit als UN-Generalsekretär.

Die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, verurteilte den russischen Angriff scharf und forderte den Sicherheitsrat auf, zu handeln. Zuvor hatte sie vor großen Fluchtbewegungen im Zuge einer russischen Aggression in der Ukraine gewarnt. Bis zu fünf Millionen Menschen könnten vertrieben werden. (epd)

Habeck kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an

Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt. Dazu werde es ein konzertiertes Vorgehen der USA und der europäischen Staaten geben, sagte Habeck am Donnerstag im ZDF-“Morgenmagazin“. „Wir werden sehr schnell sehen, dass wir Wirtschaftssanktionen gemeinsam verhängen.“

Mit den bisherigen Maßnahmen sei es nicht gelungen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Krieg abzuhalten, räumte Habeck ein. Mit den neuen Sanktionen solle der Rückhalt der russischen Bevölkerung für Putin geschmälert werden. Ziel sei es, „eine Rückkehr an den diplomatischen Tisch“ zu erzwingen, sagte Habeck weiter

Der Konflikt werde nun kurzfristig zu ansteigenden Preisen an den Rohstoffmärkten führen, sagte der Wirtschaftsminister weiter. Russland habe die Preise durch Verknappung des Angebots nach oben getrieben. Die deutsche Energieversorgung sei aber auch ohne russisches Gas gesichert, betonte Habeck, Dafür seien in den vergangenen Wochen Vorkehrungen getroffen worden. Allerdings würden verstärkt Gas und wohl auch Kohle aus anderen Ländern eingeführt werden müssen.

Ziel der Bundesregierung sei es nun, die Energieversorgung weiter zu diversifizieren, „weil wir nicht von einem Land so stark abhängig sein können, das offensichtlich Völkerrecht nicht mehr achtet“, kündigte Habeck weiter an. Mittel- und langfristig bestünde eine „gute Chance“, dass sich die Preise auf den Energiemärkten auf „einem tragbaren Niveau“ stabilisierten, sagte Habeck weiter. Mit Blick auf die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 sagte der Wirtschaftsminister, er sehe nicht, dass diese „mittel- und kurzfristig“ ans Netz gehen könne. (afp)

EU-Spitzen kündigen hartes Sanktionspaket gegen Russland an

Die Spitzen der EU haben ein scharfes Sanktionspaket gegen Russland angekündigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Donnerstag, dass man russisches Vermögen in der EU einfrieren und russischen Banken den Zugang zu Finanzmärkten abschneiden werde. „Die EU wird das härtestes Sanktionspaket beschließen, dass sie je beschlossen hat“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Beide betonten, dass die EU zudem die Ukraine weiter unterstützen werde. „Wir stehen an der Seite der Ukraine“, sagte Borrell. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs treffen noch am Abend zu einem Sondergipfel zusammen. (rtr)

Die Ukraine meldet russische Bodentruppen im Land

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. (afp)

Polen bittet um Nato-Schutz an der Ostgrenze

Polen fordert die Nato auf, ihre Ost-Flanke zu verstärken. Dafür sei es jetzt Zeit, sagt ein Regierungssprecher. „Wir erwarten, dass solche Entscheidungen getroffen werden.“ Polen grenzt im Osten an Russland, Belarus und die Ukraine.

US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor bereits die Bedeutung des Artikel 5 im Nato-Vertrag betont, also der Verteidigungszusage für alle Nato-Mitglieder im Falle eines Angriffs. Er und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hätten mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesprochen, teilt er mit. Sie hätten über zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der östlichen Grenzen der Nato gesprochen.

Lettland fordert derweil Nato-Beratungen nach Artikel 4 des Bündnisses. Das geht aus einem Tweet des lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins hervor. Der Artikel besagt laut der Nato, dass sich die Parteien konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist. (rtr)

Bundesbürger sollen die Ukraine umgehend verlassen

Das Auswärtige Amt fordert deutsche Staatsangehörige in der Ukraine auf, das Land dringend zu verlassen. „Falls Sie das Land nicht auf einem sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten Ort“, twittert das Außenministerium. (rtr)

Widersprüchliche Erfolgsmeldungen der Militärs

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber in der Region Luhansk abgeschossen. Russland wies die Angaben umgehend zurück.

Umgekehrt behauptet Russland, die militärische Infrastruktur der ukrainischen Luftwaffenstützpunkte zerstört zu haben. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. (rtr)

Grenzschutz meldet Angriff auch aus Belarus

Die Ukraine wird nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sowohl an der Grenze zu Russland als auch zu Belarus angegriffen. Mit „Artillerie“ werde die Ukraine „von russischen Truppen aus Russland und Belarus“ beschossen, erklärte der Grenzschutz am Donnerstag. Die ukrainischen Streitkräfte würden das Feuer erwidern.

Russische Truppen waren für Militärübungen zu dem russischen Bündnispartner Belarus entsandt worden. Westliche Staaten hatten dies als Vorbote einer russischen Invasion der Ukraine gewertet. Die ukrainische Hauptstadt Kiew liegt etwa 75 Kilometer südlich der ukrainischen Grenze mit Belarus.

Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus. In der Region Kiew stehe ein Munitionsdepot in Flammen.

Der ukrainische Katastrophenschutz berichtet zudem von Beschuss in der Region Lwiw im Westen des Landes. (afp/rtr)

Baerbock spricht von Tag der Schande

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt. „Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung“, teilt sie mit. „Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen.“ Man werde gemeinsam mit den Partnern reagieren. „Unsere ganze Solidarität gilt der Ukraine.“ (rtr)

Generalstab meldet Beschuss im Osten des Landes

Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee hat es einen Beschuss im Osten des Landes durch russisches Militär gegeben. Es gebe Angriffe von Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehreren Flugplätzen, teilte der Generalstab am Donnerstagmorgen in Kiew mit. Landungsoperationen des russischen Militärs in der südostukrainischen Stadt Odessa habe es nicht gegeben. (dpa)

Scholz, Johnson und Biden verurteilen den Angriff

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einem „eklatanten Bruch des Völkerrechts“. Der russische Angriff sei „durch nichts zu rechtfertigen“, erklärt er in Berlin. „Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa.“

Auch die Regierungschefs der USA, von Großbritannien und Frankreich verurteilten den Angriff. (rtr)

Putin genehmigt Militäroperation, Explosionen an vielen Orten

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in der Nacht zu Donnerstags eine Militäroperation in der Ost-Ukraine genehmigt. „Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen“, sagte Putin am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache. Russische Nachrichtenagenturen zitierten Putin mit den Worten, Russland könne Drohungen der Ukraine nicht tolerieren und warnte vor ausländischer Einmischung. Putin warnte andere Staaten davor, sich Russland in den Weg zu stellen. Das würde Konsequenzen nach sich ziehen, wie sie sie noch nicht erlebt hätten, sagte Putin am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Der Einsatz sei nötig, um Zivilisten in der Ostukraine zu schützen, sagte er – eine falsche Behauptung, die die USA als Vorwand für eine Invasion vorausgeahnt hatten.

Kurz nach Putins Worten hörte ein Reuters-Reporter in der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernte Explosionen, die sich wie Artillerie anhörten.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski verhängte umgehend das Kriegsrecht über alle Teile des Landes. Russland habe die Infrastruktur und die Grenzen mit Raketen angegriffen.

US-Präsident Joe Biden erklärte, die USA und ihre Verbündeten würden gemeinsam und entschieden reagieren.

Am Mittwochabend hatten laut Kreml die Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk in Briefen um Beistand gebeten, um Angriffe der ukrainischen Armee abzuwehren. Putin hatte ein militärisches Eingreifen in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden.

Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge hat Russland mittlerweile Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine begonnen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht von einem „großangelegten Krieg gegen die Ukraine“.

Im Land selbst ist die Lage am frühen Morgen unübersichtlich. Es gab Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und Dnipro; zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstagmorgen in Kiew meldete. Die Ukraine hat ihren Luftraum komplett geschlossen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk meldete.

Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete, dass auch in Kiew Donnerschläge zu hören waren. Es war unklar, woher die Geräusche kamen. „Jetzt hören wir einige Explosionen“, schrieb auch eine Anwohnerin aus Kiew in einem privaten Chat, der dpa vorlag.

Kiews stellvertretender Bürgermeister Andrij Kryschtschenko berichtete im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Einschläge seien im Kiewer Gebiet. „Das war nicht in Kiew, das war im Gebiet Kiew – in Browary und Boryspil. In Kiew gab es bisher keine Handlungen. Es versammelt sich der Stab für Notsituationen.“

Ukrainischen Medienberichten zufolge sind unter anderem Munitionslager angegriffen worden. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb bei Twitter: „Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg“, teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Konflikt mit der Ukraine einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. (ap/rtr/dpa/ap)

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167 Kommentare

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  • Moderation , Moderator
    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.     
  • Es ist zu hoffen, dass der aktuelle Waffengang rasch beendet ist und man dann - nach einer angemessener Schamfrist - allseits an den Verhandlungstisch zurückkehrt.

    Für das abgesetzte Kabinett Selenski sollte sich ein symbolischer Exilposten in Wien oder Genf finden. Für Anti-Putin-Protestierer könnte in ausgewählten Stadtparks jeweils eine Speakers' Corner eingerichtet werden.

    Die Sanktionen sollten - je nach Verhandlungsstand - verlängert, modifiziert oder mit Verfallsdatum versehen werden.

    Alle Beteiligten tun gut daran, Herbert Wehners Diktum ("Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen") zu beherzigen.

  • es wird nicht mehr lange dauern können, ich befürchte schon heute abend oder morgen wird Kiew angegriffen und erobert werden. Schafft es die EU die Sanktionen, die für uns selbst schädlich sind (vorne weg SWIFT) über dieses Datum zu verzögern, können sie später still und heimlich abgeräumt werden, mit der Argumentation, dass sie nichts mehr bewirken können und wir uns nur selbst schaden würden...



    Das wird uns auf die Füsse fallen. Nicht heute nicht morgen, aber langfristig.

    • @nutzer:

      Kein Politiker der Länder der EU oder der NATO wird das laut sagen, aber die Forderung Putins nach Einfluss-Sphären wie zu Sowjet-Zeiten war doch längst umgesetzt. Der "Westen" wird die Ukraine nicht verteidigen, somit kann Russland mit der Ukraine nach Gutdünken verfahren.

    • @nutzer:

      Der Punkt ist einfach, der Westen ist berechenbar, geht es an die Finanzen wird klein bei gegeben, so nachvollziehbar das ist und so schädlich für jeden einzelnen von uns das wäre, das macht den Westen berechenbar und ist mitbedacht in Russlands Kalkulation.



      Wirtschaftsanktionen machen einen Angriff nicht rückgängig, das sind eher Schmollreaktionen, der entscheidende Faktor ist jedoch, wie stark dieses Schmollen ausfällt und wie schnell. Sanktionen hindern nur wenn man in wirtschaftl. Interessen denkt und handelt, spielt Wirtschaft in den Planspielen keine Rolle, sind es stumpf Schwerter. Sind sie aber entschieden genug und schnell genug, können sie die Kalkulation des Gegenübers stören. Diese Wirkung kann nur bei gleichzeitigen oder gar bei vorausschauenden Sanktionen erreicht werden.



      Russland nimmt wirtschaftlichen Schaden in Kauf, es wäre naiv zu glauben, das wäre nicht mit bedacht.



      Ein Überraschungsmoment kann etwas bewirken, alles spätere lässt sich aussitzen. Und das was uns dann noch bleibt, ist militärische Aufrüstung ein eiserner Vorhang und Abschreckung auf Jahre hinaus. Das wird uns alle den Rest unseres Lebens noch beschäftigen.

  • Manchmal fällt es einem wie Schuppen von den Augen, von was für Nulpen Deutschland regiert wird.



    Russland macht ohne Kriegserklärung einen Angriffskrieg gegen einen uns freundlich gesinnten Staat auf europäischem Boden, welcher sich weder provozierend ggü. Russland verhalten hat noch eine Gefahr für dieses Land bzw. die Schutzgebiete der unter russischem Schutz stehenden Separatisten darstellt, was dazu führen wird, dass die Ukraine für Jahrzehnte unter russischer Vorherschaft stehen wird.



    Und wir unterstützen dieses Land nicht gegen diesen Feind. Es geht hier doch nicht darum selbst das Feuer gegen Russland zu eröffnen, nur darum den Ukrainern zu ermöglichen ihr Land effektiv zu verteidigen.



    Stattdessen hoffen wir auf einen schnellen Sieg Russlands, um des Friedens willen. Es geht hier aber nicht um Krieg und Frieden, weil dieser Friede keiner wäre, sondern um Freiheit oder Knechtschaft.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Die 5000 Helme waren ein Zeichen der Bundesregierung an Putin - wir machen nichts, wenn du einmarschierst.



    Und genau so wird es kommen.



    Lächerliche Sanktionen sind das.

  • Nato-Osterweiterung. der Wille die Ukraine mit Atomwaffen auszurüsten. Boykott der russischen Wirtschaft (Nordstream2), das alles fand doch schon VOR dem Einmarsch der Russen statt.



    Die haben nur das gemacht was der Westen immer macht. Die Monroe-Doktrin ist ziemlich genau 200 Jahre alt sagt Wikipedia. Von Kleinigkeiten wie Kosovo, türkische Besatzung von Zypern, Libyen, Irak, Afghanistan mal nicht zu reden.

    • @el presidente:

      Es gibt - außer in der Desinformation der russischen Medien und Trolle - keinerlei Bestrebungen, die Ukraine mit Atomwaffen auszurüsten. Und die Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes, die der NATO beigetreten sind, taten das aus leidvoller Erfahrung der Unterdrückung durch Russland nach dem 2. Weltkrieg. Und über den Inhalt der Monroe-Doktrin haben Sie offenkundig nicht mal Basiskenntnisse.

    • @el presidente:

      Angesichts der Raubzüge Russlands hätte die Nato-Osterweiterung nicht an der polnischen Grenze enden dürfen.

    • @el presidente:

      Noch nicht mal Polen hat nukleare Teilhabe.

    • @el presidente:

      Kurzer Faktencheck:



      Die NATO-Osterweiterung fand in enger Abstimmung und mit Zustimmung Russlands statt.



      Die Idee die Ukraine mit Atomwaffen auszurüsten halte ich für ein Gerücht und es würde wohl auch gegen den Atomwaffensperrvertrag verstoßen.



      Für Nordstream2 wurde erst heute, also nach dem russischen Einmarsch, die Zertifizierung ausgesetzt. Tot ist das Projekt damit immer noch nicht. Ein Boykott sieht mE anders aus.



      russlandverstehen....ung-russland-nato/

      • @Ingo Bernable:

        "Die NATO-Osterweiterung fand in enger Abstimmung und mit Zustimmung Russlands statt."

        Und deshalb hat Russland auch immer dagegen protestiert?

    • @el presidente:

      PS: das Baltikum und Finnland war vor der Monroe-Doktrin....Halb Polen auch.



      Genauso wie Jugoslawien



      Prag, Ungarn und die Niederschlagung in der damaligen SBZ war dann wohl auch die Reaktion auf Monroe...

    • @el presidente:

      Stimmt..



      Mal früher im Baltikum, in Afgahnistan (als Erste, bitte nicht vergessen) in Tscheschenien, Georgien und nun der Ukraine...



      Vielleicht wollte diese Staaten in die NATO, weil sie genau wussten, was passieren kann ?



      Und noch ne kurze Frage: wer wollte auf Kuba Atomraketen stationieren ?

  • ich war mir damals sicher das mit der krim wird russland nicht durchziehen wiel es ist zu dumm...



    ich hab nich geglaubt das russland ganz ukraine angreift...



    jetzt erinnere ich mich an ne doku über momente wo der atomwaffenkrieg ausgebrochen wäre... waren 5-7 momente die nur stunden bis minuten davon entfernt waren die milliarden menschen zu töten.



    jetzt empfinde ich hauptsächlich trauer und etwas angst

  • Die Zeit arbeitet gegen Putin. Er ist alt und wird innerhalb eines überschaubaren Zeitraums sterben.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Wir werden seine Klugheit oder Dummheit daran messen, ob es ihm gelingt eine Nachfolge zu organisieren.

  • Im anderen Artikel wird gesagt:

    "Deutschland hat Putin falsch eingeschätzt."

    dann stelle ich Scholzi's "Putin wird nicht gewinnen" dagegen,

    und korrigiere zu "Deutschland schätzt Putin weiterhin falsch ein"

    Prognose: am Ende des Freitages wird es den Staat Ukraine nicht mehr geben.

  • Nun darf man Putin wohl auf einer Stufe mit Xi Jinping sehen. Man kann nur beten und hoffen, der Wahnsinn macht vor Nato-Anrainerstaaten halt.

    Stellt sich die Frage, was Sanktionen jetzt noch bewirken sollen? Putin lacht sich schlapp. Im Zweifelsfrei schweißt das China und Russland enger zusammen, als es dem Westen lieb sein dürfte ...

  • Mit „Marionettenregierungen“ kennt sich der CIA ja bestens aus - wundere mich etwas über die Empörung.

  • Aussage eines Vertreters des US-Verteidungsministeriums:

    "Zur Größe der Bodentruppen, die in das ukrainische Territorium vorstießen, machte der Vertreter des US-Verteidigungsministeriums keine konkreten Angaben. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es keinen Einmarsch konventioneller Truppen in einen anderen Staat von „diesem Umfang und Ausmaß“ gegeben, sagte er aber. Bislang seien die russischen Truppen allerdings nicht bis in die Westukraine vorgerückt."

    Zitat aus Wikipedia (3. Golfkrieg, Irakkrieg)



    "300.000 reguläre Truppen der „Koalition der Willigen“ "

    da kann sich jeder seinen Teil denken. Krieg ist immer Scheiße und obwohl ich diesen etwas nachvollziehen kann, tun mir die Menschen leid, die jetzt von beiden Seiten aufgrund dämlicher Sturheit verheizt werden.

    Mit etwas nachvollziehen meine ich, dass es hier immerhin um Sicherheitsinteressen direkt neben Russland geht während die USA damals ihre Sicherheitsinteressen auf der anderen Seite des Globus gesehen haben.

    • @LD3000 B21:

      Ja, ja, wenn die USA in den Irak einmarschiert sind, dann ist es ja auch ok wenn sich Putin nun die Ukraine einverleibt. Inzwischen sind russische Truppen übrigens auch in der Westukraine.



      Es ist schon recht bemerkenswert, dass sich dieser Account exclusiv der Relativierung und Rechtfertigung von Putins Aggressionen widmet, das aber mit um so größerem Eifer.



      taz.de/!ku95036/

      • @Ingo Bernable:

        Du würdest McCarthy alle Ehre machen. Überall Kommunisten äh Trolle...



        Ich bin interessiert und ehrlich gesagt verbittert. Seit ich mich für Politik interessiere, erlebe ich, wie der Westen, auch das Land, in dem ich lebe, auf das Völkerrecht scheisst, auf Menschenrechte scheisst, solange es dem Westen nützt. Jetzt sind mal die anderen am Drücker und das verlogene Gerede errreicht immer neue Stufen... Dein Vorwurf der Relativierung ist vielleicht nicht einmal falsch: Relativieren bedeutet nichts anderes als in Relation stellen - auf gut deutsch: Vergleichen. Nichts anderes tue ich. Ich vergleiche das, was geschieht, wo viele andere etwas von Unterschieden reden, weil man selbst ja auf Seite der Guten sein möchte. Wir sind innenpolitisch freier als in Russland, das ist sicher wahr, außenpolitisch benimmt sich der Westen aber genauso mies - mit dem Unterschied, dass der Westen einige Schurkereien erst vorgeführt hat.

        PS.: Ich habe deinen Beitrag mit dem Trollvorwurf gemeldet und mich auch bereiterklärt, gegenüber der taz zu identifizieren - dir bin ich das aber wirklich nicht schuldig.

  • Merkel muss als Sondervermittlerin aktiviert werden. Ich glaube, sie könnte ganz gut mit Putin.

    • @Der Cleo Patra:

      Merkel? Die Dame mit dem höchsten Grad an Naivität gegenüber Putin? LOL!

    • @Der Cleo Patra:

      ...wenn Putin seinen Hund mal an der Leine lässt.

  • Ich habe das an derer Stelle schonmal gepostet, aber auch hier passt es sehr gut:



    "Als die NATO-Osterweiterung unter Clinton eingeleitet wurde haben 40 US-Politiker, Militärexperten, Diplomaten... einen offenen Brief verfasst. Der Inhalt:

    In Russland werde die NATO-Osterweiterung, die von allen politischen Kräften abgelehnt wird, die undemokratische Opposition stärken und die Reformkräfte schwächen.







    Russland werde dazu gebracht, die Vereinbarungen nach dem Ende des Kalten Krieges infrage zu stellen und Widerstand gegen die Abrüstungsverträge zu mobilisieren.

    Es werde eine neue Grenze zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern gezogen. Dies verstärke die Instabilität und führe zu einem geschwächten Sicherheitsempfinden bei den Nicht-Mitgliedern.

    Die Osterweiterung vermindere das Potential der NATO, indem sie Garantien an Länder mit ernsthaften Grenz- und Minderheitsproblemen sowie uneinheitlich entwickelten demokratischen Systemen gebe.

    In den USA werde eine Kostendebatte ausgelöst, die das Engagement der USA für die NATO infrage stellen werde.

    Ist alles eingetreten."

    • @Sandor Krasna:

      Man kann ja argumentieren, dass die NATO-Osterweiterung ein Fehler war. Allerdings muss man in dem Falle auch klar sagen, dass es in dem Fall heute weder selbstständige baltische Staaten noch Demokratien in Osteuropa gäbe. Und wiederum würde Russland klagen, dass es von der NATO bedroht würde. Nur mit einer um mehr als 1000 km nach Westen verschobenen Einfluss-Sphäre. Es liegt nun Mal in der Natur der Sache, dass Imperialisten danach trachten, ihren Einflussbereich auszuweiten.

    • @Sandor Krasna:

      Sie haben Recht - im Grunde logisch - weil man den ideologischen Fehler gedacht hat Demokratie würde sich durchsetzen.

      Die zarte Pflanze Demokratie ist noch sehr sensibel - und "wir Demokraten" sollten den Hauptfeind immer in den Diktaturen suchen - anstatt sich sich selbst zu behaken.

  • Ich schiebe zu meiner Idee noch unterstützende Literatur nach:



    www.ag-friedensfor...raine1/osten4.html



    "...Im Gegenzug entwickelt der Autor ("Maksim Stricha") aber auch Vorteile, die sich aus einer Trennung vom Donbass für die West- bzw. Restukraine ergäben: als wichtigsten nennt er, daß das Land jenen Pfahl im Fleische, den die sowjetisch sozialisierte Bevölkerung des Donbass darstelle, verliere und sich ohne ihn schneller als ukrainischer Nationalstaat konsolidieren könne. Damit spricht der Mann einen wirklichen Widerspruch an: mit ihrem Beharren auf einer Ukraine in den Grenzen der früheren Sowjetrepublik haben sich die Nationalisten tatsächlich in eine strategische Sackgasse manövriert. ..."

    • @RotEiche:

      Nachdem Putin gerade dabei ist, sich die gesamte Ukraine einzuverleiben, ist der Artikel nur noch eines: vollkommen lächerlich.

    • @RotEiche:

      Dieser Widerspruch in der ukrainischen Politik ist mir sein Beginn des Maidans aufgestoßen. Es wundert mich, dass er hier kaum diskutiert wird.

  • Eine Idee: Damit die Ukraine in die NATO passt, darf sie gemäss NATO-Statut nicht in einen gewaltsamen Konflikt wie mit den Rebellengebieten verwickelt sein. Die Ukraine konnte aber die Rebellen nicht besiegen. Leider (oder zum Glück für Rußland) haben die überambitionierten Nationalisten in der Ukraine versäumt, die *kompletten* Donbass Republiken (nicht nur die enthaltenen Rebellengebiete) wie einen kulturellen Fremdkörper an Russland abzustossen. Durch diese territoriale Amputation (15% der Fläche) wäre die Restukraine (85% der Fläche) NATO-fähig gewesen.



    Seit der Anerkennung der Donbass-Republiken durch Russland bestehen keine politischen Hemmungen mehr für die Ukraine, den Donbass zu entlassen um damit die NATO-Mitgliedschaft zu ermöglichen. Ein solches politisches Manöver hätte jederzeit schnell erfolgen können.



    Somit ist es aus der Sicht Russlands logisch, über Nacht die Eroberung vom Donbass auf die gesamte Ostukraine auszudehnen um weitere nachhaltige Konfliktherde zu schaffen, die die Ukraine nicht mehr so einfach abstossen kann um in die NATO zu gelangen.

  • 8G
    82928 (Profil gelöscht)

    Einfach widerlich, wie viele Putin Fanboys hier immer noch schreiben.No gag reflex

    • @82928 (Profil gelöscht):

      Zumindest bei einigen dürfte es ganz schlicht jobbedingtes Engagement sein

    • @82928 (Profil gelöscht):

      Um einen Konflikt zu verstehen, muss man sich in die Perspektive des anderen hineinversetzen. Sonst ist man bei der nächsten Invasion wieder fassungslos, "über das irre, nicht voraussagbare Verhalten" des Feindes.

  • Zivilisten werden erschossen. Angriffskrieg. Und hier sind Kommentatoren, die tatsächlich der NATO und der Ukraine die Schuld zuschieben. Russische Trolle outen sich mal wieder.

  • Irgendwie fehlen mir im Moment die Statements gewisser Personen, z.B. die von Herrn Schröder, Fr. Schwesig, der Parteifüherung der "Linken" bis hin zu Frau Merkel und Herrn Macron, die fast alles für die Wirtschaft (in Verbindung mit Russland) und nichts für die Ukraine getan haben...



    Wie sagt man ? "Beredtes Schweigen"!



    PS:



    die russischen Trolle, die vor nem Jahr auch hier noch behauptet haben, Russland habe noch nie ein anderes Land überfallen werden sicher noch kommen...

    • @Falkner2010:

      Die Parteiführung der Linken hat sich bereits vor Tagen, vor Beginn der Invasion, klar gegen Putin positioniert. Endlich.

      Was "die Selbstgerechte" zu sagen hat, interessiert mich aber nun auch.

    • @Falkner2010:

      Schröder hätte schon in den letzten Wochen seiner Amtszeit als Verräter im Auftrag Russlands gesehen werden müssen. Seine Stimme sollte in Deutschland dementsprechend ebenso viel Bedeutung haben, wie die Propaganda von RT.

    • @Falkner2010:

      Es gibt gute Nachrichten zu Ihrer Frage!



      Herr Schröder kommt in DIESEM Beitrag zu Wort, siehe Zwischenüberschrift „Schröder kritisiert Russland und spricht von Fehlern auf beiden Seiten“ (Das ist wohl das Äußerste, was er sich leisten konnte, ohne arbeitsrechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen)



      Frau Schwesig äußert sich durchaus eindeutig in RTL-News: „Putin muss die Gewalt sofort stoppen“ www.rtl.de/cms/sch...oppen-4924879.html



      Im Zentralorgan der Linkspartei, dem „nd“, ist heute ein Beitrag: „Grenzenlose Anmaßung“ zu finden, der mit den Worten beginnt: „Passiert das jetzt wirklich? Viele Menschen werden sich das ungläubig gefragt haben, als sie die ersten Nachrichten über den Angriff Russlands gegen die Ukraine gehört haben“. Klar, dass sich die Genossen erst mal neu zurechtfinden müssen, nachdem eine jahrzehntelange Lebenslüge zerplatzt ist! www.nd-aktuell.de/...ose-anmassung.html

    • @Falkner2010:

      Zumindest Schröder hat sich ja auf LinkedIn geäußert. Und gleichzeitig beschwichtigt.

      Auf der Karte sehe ich übrigens, dass Saporischschja angegriffen wurde, genauer der Flughafen.

      Ob die Russen es auch wagen, das dortige Kernkraftwerk anzugreifen? Ne weitere Atomruine neben Chernobyl wäre für Putin verkraftbar.

    • @Falkner2010:

      Dagdelen fehlt noch.

    • @Falkner2010:

      schröder hat noch dringende Termine, er wir morgen in den Aufsichtsrat von Gasprom gewählt. Vorher steht bestimmt noch ein Einkaufsbummel im Gum und ein Besuch im Leninmausoleum, wo er für seine Frau und sich die Gesichtscreme von Lenin erwirbt und noch ein Probepäckchen für sein Freund Wladimir. Danach bin ich auch gespannt wie ein Flitzebogen auf sein Statement. Es gibt übrigens noch ein paar andere namhafte europ. Expolitiker, die in russischen Aufsichtsräten sitzen. Wird Zeit zur Entkoppelung.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Russland ist kein einfaches Geschäftsfeld und Putin einer der erfahrensten Regierungschefs weltweit. Ihm einfach Aggression und Herrschsucht zu unterstellen, sagt mehr über den Untersteller als über Putin.

    Wir sehen das erste mal, dass Russland eine sehr amerikanische Strategie anwendet: Demilitarisierung mit einem Minimum an Risiko. Und er konnte natürlich auch nicht darauf warten, dass sich die NATO endlich dazu durchringt, die Ukraine aufzurüsten.

    Das verändert alle Verhandlungsposition - deswegen glaube ich auch nicht, dass Putin eine Besetzung der Ukraine ins Auge gefasst hat. Das muss er gar nicht - er schlägt die Ostukraine für die russische Seele aus der Ukraine - und schafft gerade die Fakten für eine demilitarisierte Ukraine als neutrale Pufferzone.

    Das Ergebnis ist nicht schön für die Ukraine und natürlich ein Exempel für alle anderen Anrainer - aber ich sehe nicht, dass Putin aus der Perspektive Russlands einen Fehler gemacht hat.

    Wir - und die Ukraine selbst - haben den Fehler gemacht, dass wir die Ukraine in den letzten 20 Jahren zur Geisel gemacht haben - und die Ukraine zahlt jetzt den Preis.

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Naja, von Putin her wurden ja Delegitimations(Ukraine sei quasi kein eigenständiger Staat mit eigener Geschichte)- und Rechtfertigungsstrategien (Genozidvorwürfe, Anerkennung von Provinzen als eigenständig und vorgebliche Verteidigung dieser oder mit anderen Worten Spaltung des Nachbarstaates, um ihn dann angreifen zu können) gegenüber Ukraine gefahren, um den Angriff zu rechtfertigen. Was spricht dafür, er wolle "bloß" "demilitarisieren" und nicht mehr?

    • @05989 (Profil gelöscht):

      an alle die hierrauf antworten wollen.



      der mensch sagt das russland jetzt menschen in der ukraine tötet is nicht falsch aber "wir" haben fehler begangen und die ukraine ist selbst schuld das ihre bürger nun getötet werden.



      wie sinnvoll kann ne konversation mit so jemanden sein der das töten von menschen gut findet.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Es war Putin, der die Ukraine immer wieder als Geisel genommen hat, wenn ihre Führung nicht moskau-freundlich genug besetzt war. Erst wollte er ihr das Gas abdrehen, dann kamen die Panzer.

      Und er klargemacht, dass die Ukraine wennschon nicht an Russland anschließen dann zumindest unter voller russischer Kontrolle haben will. Das bedeutet im Zweifel zunindest, ein moskau-freundliches Regime zu installieren und es mit putinesker Kontrolle über zukünftige Wahlen auszustatten, damit sich antihegemoniale Aktionen wie die Wahl Juschtschenkos oder der Majdan-Aufstand nicht wiederholen...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Es ist Ihnen bestimmt nicht bewusst, aber Ihr letzter Satz fällt mir unangenehm auf: Die Amerikaner welche sich die Hände reiben…sozusagen mit klammheimlicher Freude, der lachende Dritte der im Hintergrund die Fäden zieht…es gibt viele widerliche antisemitische Karikaturen aus der NS-Zeit die genau so etwas abbilden…

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Ich hingegen denke, Putin folgt einem langfristigen Plan. Zunächst mussten die russischen Streitkräfte wieder auf Vordermann gebracht werden. Das war die Zeit, wo er beispielsweise im Bundestag über das "Haus Europa" schwadronierte, und in Russland selbst begann, die Opposition auszuschalten. Während dieser Zeit agierte Russland in Osteuropa in "guter alter" Geheimdienst-Manier. Stichworte Georgien, Transnistrien etc. Diese Phase war etwa 2014 abgeschlossen. Es folgten Krim und Ost-Ukraine- Und nun folgt eben Phase 3 der Restauration der UdSSR. Ich vermute, die nächsten Ziele dürften Georgien, Moldau etc. sein. Ob der Mann einen großen Krieg gegen die NATO (Stichwort Baltikum) anstrebt darf man nun IMHO nicht mehr ausschließen. Aber für wahrscheinlich halte ich das eher nicht

      • @Kaboom:

        "Ich hingegen denke, Putin folgt einem langfristigen Plan."



        Die Zerstörung Russlands?



        Sorry wegen des Sarkasmus, aber darauf läuft es hinaus.



        Putins einziger langfristiger, seit 20 Jahren verfolgter Plan ist es, um jeden (wie man sieht wirklich JEDEN) Preis der Macht zu bleiben.



        Ich staune, wie sehr hier viele Kommentatoren in ihren geopolitischen Fixierungen gefangen sind und die russische Innenpolitik komplett ausblenden.

      • @Kaboom:

        Ich denke nicht, dass das hier seit Jahren geplant ist. Wäre nur ein Angriff geplant gewesen, dann hätten die Truppen deutlich schneller in Stellung gehen können. Ich gehe schon davon aus, dass die Möglichkeit zu Verhandlungen über eine Sicherheitsordnung möglich gewesen wäre.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      die selbe analyse können sie auch für hitlerdeutschland oder jedes andere beliebige Land anstellen, das ein anderes überfallen hat. aus der innenperspektive hat es fast immer sinn gemacht, ob der plan aufging weiß man erst hinterher.



      ist das aus ihrer sicht jetzt die gerechte strafe für die EU und die Ukraine? Klingt irgendwie so...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Putin - vielleicht erfahrenster, auf



      Jeden Fall einer der skrupellosesten



      Regierungschef, die Zivilgesellschaft



      u. Opposition mundtot gemacht, die



      Presse gleich- und Gegner ausgeschaltet,



      NGOs vertrieben, dh. zusammen mit



      den kriminellen Wirtschaftsoligarchen u. Parteischranzen ein totalitäres System aufgebaut, dass brutal u.



      besorgnisergreifend ist.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @05989 (Profil gelöscht):

      Russland hat genug Atombomben, auf deustch gesagt, Russland ist bombensicher. Was Putin und seine Mitdespoten fürchten, ist eine erfolgreiche demokratische Entwicklung in der Nachbarschaft. Denn die ist ansteckend.

      Russland de-demokratisiert die Ukraine, darum geht es.

      Ohne die Amerikaner würden seine Panzer bald durch Berlin rollen...



      Peinlich, dass wir Europäer bisher keine eigene Verteidigung hinbekommen haben.

  • Man sollte einen Gegner nie zu sehr in die Ecke treiben

    - hier: die NATO-Osterweiterung -

    sonst denkt er, er hätte eh nichts mehr zu verlieren, und schlägt zu.

    Die USA, Frankreich und der Rest der NATO hätte Putin die verlangten Sicherheitsgarantien geben sollen.

    Der Krieg ist natürlich völkerrechtswidrig.

    • @Diogeno:

      also in dem russland ein land erobert das nachbar zur nato ist und bisher eher neutral war geht es dagegen vor vor das die nato an seiner grenze ist?



      aber nach der eroberung ist sie doch direkt an seiner grenze und hey.. die leute haben nu ne menge hass

    • @Diogeno:

      Putin greift jetzt aus Panik die Ukraine an, weil ihm die "verlangten Sicherheitgarantien" nicht gegeben wurden?! Entweder sind Sie unglaublich naiv oder aber unglaublich zynisch...

    • @Diogeno:

      Blödsinn! Eine Atommacht mit 3000!!! Sprengköpfen auf Interkontinentalraketen ist sicher nicht von 50 Panzern an einer weit entfernten Grenze "bedroht"

    • @Diogeno:

      Die Osterweiterung war vor 23 Jahren! Nicht gestern. Das wäre so als würde D in Polen einfallen weil das ja quasi ehemals deutsche Gebiete waren.

    • @Diogeno:

      Putin hat sich selbst in diese Ecke begeben und sein von ihm am stärksten bekämpfter Gegner heißt Demokratisierung. Dazu kommen immense weitere innerrussische Problemfelder, die ich mir erspare hier aufzuzählen. Die NATO hat Putin nicht bedroht. Sie können sein Narrativ übernehmen, indes wird es dadurch nicht wahrer. Putin war aus westlicher Sicht auch kein Gegner, er hat sich selbst dazu gemacht. Die einzige Möglichkeit aus einer (besonders einer wirtschaftlichen) Entwicklung wie bei der DDR herauszukommen, bzw davon abzulenken, war, eine geschichtliche Abrisskante zu schaffen mit dem Trick, etwas zu behaupten, was nicht widerlegbar ist, da ein subjektives Bedrohungsgefühl, erst recht ein erfundenes, weder objektiv bewiesen noch objektiv widerlegt werden kann.

    • @Diogeno:

      Putin hat seine territorialen Ansprüche (nicht nur) auf die Ukraine bereits im letzten Sommer in einem Aufsatz recht umfangreich ausgeführt und genau um diese Ansprüche geht es auch bei der Invasion, nicht um die NATO. Wer Glaube an letzteres dürfte wohl vor Allem westlicher Eitelkeit und der Hoffnung geschuldet man könne da irgendwas verhandeln. Tatsächlich aber liefen die Kriegsvorbereitungen seit Wochen und Monaten ungebremst und planmäßig währen der Weste sich um Diplomatie bemühte. Natürlich würde Putin auch Zugeständnisse der NATO mitnehmen, aber ich denke schon länger nicht mehr, dass zu irgendeinem Zeitpunkt sein tatsächliches Kerninteresse war.

      • @Ingo Bernable:

        Wäre es nur um Angriff gegangen dann wäre das zum einen 2014 leichter gewesen und zum anderen hätte man nicht fast ein Jahr gebraucht, bis alle Truppen am Ort waren.



        Es ging um Verhandlungen, nur leider glaubte hier niemand, auch mal etwas anbieten zu müssen. Geht ja auch nicht um die eigene Haut, auf Kosten der einfachen Menschen in der Ukraine kann man wirklich prinzipienfest die Bündnissouveränität propagieren.



        Hätte es Zugeständnisse der NATO gegeben, wären diese ja mit dem Angriff sofort Geschichte gewesen, da isst nichts mit mitnehmen.

        • @LD3000 B21:

          Ja, ja, der Westen ist Schuld daran, dass Putin einen Drittstaat überfällt, hätte ja "Zugeständnisse" gegenüber völlig abwegigen Maximalforderungen bei diesen "Verhandlungen" die faktische die Geiselnahme eines kompletten Landes waren machen können.

  • Natürlich ist das alles unfassbar und zutiefst bestürzend.

    Aber niemand sollte jetzt (vor lauter Wut) in Rachereflexe verfallen.

    Wenn ich hier lese, dass jemand fordert man solle russische Staatsbürger inhaftieren, dann macht mir das ehrlich gesagt sogar noch mehr Sorgen als die eigentliche Russische Aggression.

    Jetzt bloß keine Kriegslogik...jede überzogene Antwort würde nur Putin nützen.!

    Bleiben wir doch bitte cool...zeigen der Ukraine im Rahmen unserer friedlichen Möglichkeiten unsere Solidarität und Unterstützung.

    Denn nur so können wir Putin moralisch den Boden entziehen...und wer weiß vielleicht ist dieser Sündenfall dann auch der Anfang vom Ende Putins..

    ...hoffen wir beharrlich das Beste.

    • @Wunderwelt:

      Genau, einfach cool bleiben.

      Das war schon immer der beste Umgang mit durchgeknallten Diktatoren.

      • @Jim Hawkins:

        Ja Definitiv: COOL BLEIBEN.!!!

        ...oder glauben Sie man trifft die besten Entscheidungen, wenn man REAGIERT wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen und noch Öl ins Feuer gießt mit der Idee man solle jetzt russische Staatsbürger verhaften..??

        Wenn alle Seiten (Über-) Reagieren nennt man das Eskalation. Wollen Sie das.??

        (was würde Gandhi uns wohl raten.??)

        • @Wunderwelt:

          Gandhi war kein grundsätzlicher Pazifist! Ihm erschien sein Weg des gewaltlosen Widerstandes angesichts der zahlenmäßig überlegenen Inder gegenüber vergleichsweise wenigen einigermaßen zivilisierten britischen Kolonialtruppen als am erfolgversprechendsten, ansonsten hätte er durchaus auch den bewaffneten Kampf in Erwägung gezogen.

        • @Wunderwelt:

          Gandhi am Arsch.

          Es wird wohl nicht viel passieren. Swift bleibt und ohne Energie geht es auch im Westen den Bach runter.

          Putin wird eine Marionette installieren und das war es dann.

          Ich sehe kein Öl, ich sehe nur Feuer und Putin macht, was er will. Wie gehabt.

        • @Wunderwelt:

          Gandhi würde uns wohl raten, mit nackten minderjährigen Mädchen im selben Bett zu schlafen, um unsere "Willenskraft" zu testen. Aber zurück zum Thema...



          Wenn eine Seite immer weiter eskaliert und seit Jahrzehnten ruhige Gegenreaktionen keinen Effekt erzielen, sollte man also einfach weiter ruhig bleiben? Bitten reisen Sie in die Ukraine und sagen das den Hinterbliebenen der zivilen Opfer ins Gesicht. Bleiben Sie bei deren erwartbarer Eskalation aber bitte ruhig. Geht dann ja nur um Ihr Leben, gell?

      • @Jim Hawkins:

        Wild drauflos ballern, ist aber auch nicht gut.

        • @Sandor Krasna:

          Ich sehe nicht, dass auch nur irgend einer dies irgendwie in Erwägung ziehen würde.

          Wie gesagt, Putin kriegt die Ukraine, Deutschland ist die größte Friedensbewegung der Welt und die Geschäfte gehen weiter.

          Der einzige, der darauf los ballert ist Putin.



          Die anderen schreien Zeter und Mordio und das war es dann.

    • @Wunderwelt:

      "zeigen der Ukraine im Rahmen unserer friedlichen Möglichkeiten unsere Solidarität und Unterstützung."



      Ein paar warme Worte und hohle Gesten sind bestimmt genau das was die Menschen in der Ukraine am Meisten brauchen während ihre Städte unter russischem Beschuss liegen.

      • @Ingo Bernable:

        Solidarität ist immer gut. Passt zu jeder Gelegenheit, kostet nichts und hat keine Konsequenzen, aber immerhin sind die Nachrichten gefüllt... In meiner Kindheit habe ich soviel Solidarität geübt, das war eigentlich tagesausfüllend. Nur wußte ich nie was das eigentlich konkret ist, außer Wandzeitungen gestalten und Fahnenappelle abhalten und abzappeln auf solidarischen Sportveranstaltungen...



        Mir gruselt richtig, wenn mir vorstelle, dass wir jetzt bald alle Solidarität mit der Ukraine üben, man ich hab sonnabends was vor und will keine Wandzeitung basteln, ach ne das macht man jetzt ja auf Insta..... na egal auch doof

        • @nutzer:

          Wenn D-Land jetzt Nordstream 2 auf Eis legt, dann kostet das sehr wohl etwas..ebenso wie eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen.

          Ansonsten: was schlagen Sie vor.??. Truppen in die Ukraine entsenden.?? (Einen Weltkrieg riskieren.?) Das hätten Sie früher vorschlagen sollen.

          Ansonsten: viel Spaß in ihrer Bastelgruppe.

          • @Wunderwelt:

            Nordstream2 ist, wenn die Ukraine russisch sein sollte obsolet, dann ist es für Russland egal, wo das Gas entlangfließt. Sinn und Zweck war die Umquerung der Ukraine, um ein Druckmittel zu haben. Das braucht Russland dann nicht mehr.



            Niemand redet von Truppenentsendung, aber wenn wir jetzt weiter Gas in Russland kaufen und es bei Solidaritätsbekundungen belassen, braucht sich niemand mehr wundern wenn das erst der Anfang eines langen fortschreitenden Konflikts war.



            Und klar kostet uns das was, nicht wenig sogar. Die Kosten werden nur ungleich höher, je langsamer wir reagieren.

            • @nutzer:

              eins noch je rascher und entschiedener die Reaktion des Westens wird, desto wahrscheinlicher, das eine militärische Reaktion in Zukunft vermieden werden kann. Weitermachen und Gas kaufen, ist eine Einladung an Putin uns nicht ernst zu nehmen, mit unkalkulierbaren Folgen.



              Ganz klar es geht um die Vermeidung einer militärischen Eskalation, aber ohne Abschreckung wird das nichts. So besch... das auch ist.

      • RS
        Ria Sauter
        @Ingo Bernable:

        Was sollen wir tun? Einmarschieren?



        Hat ja schon mal sehr gut funktioniert!



        Hlrt auf den Schrecken noch zu vergrössern!

        • @Ria Sauter:

          Sicher nicht einmarschieren, aber wirklich harte und konsequente Sanktionen die eben kein Kompromiss mit den eigenen Bequemlichkeiten und ökonomischen Interessen sind wären ja schon mal ein Anfang. Das wird zwar die akute Not der Ukraine nicht ändern weil es dauert bis die ihre Wirkung entfalten aber perspektivisch dürfte es durchaus Aussicht haben Putins Regime zu beenden, zumindest wenn man mal unterstellt, dass die Russ*innen mehrheitlich nicht wollen, dass ihr Land zum Nordkorea Europas wird.

  • Ich war mir sicher, dass die russischen Interessen mit der Krim, der Wiederaufnahme von Minsk 2 und einer dauerhaften, von beiden Seiten garantierten Neutralität der Ukraine bei gleichzeitiger Freiheit für die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung zu befrieden gewesen wären.

    Für mich war, auch bei der Auseinandersetzung mit der argumentativen Gegenseite hier im Forum, gar nichts anderes logisch und denkbar.

    Wenn es so ist, wie es sich seit heute Morgen darstellt, lag ich mit meiner Einschätzung komplett daneben.

    • @Waage69:

      Das selbe habe ich auch gedacht, aber dazu kam es ja nie.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      Lagen Sie nicht - allerdings hätte all das mindestens for 5 Jahren passieren müssen...

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Hat Ihnen das Putin ins Ohr geflüstert?

        Man hätte bereits nach der Krim-Annexion die komplette wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit Russland einstellen müssen, dann hätte er heute weder die Mittel noch die Unterstützung die Ukraine zu besetzen.



        Aber dazu war Europa nicht bereit, die eigenen Werte hochhalten aber es soll bitte nichts Kosten und die eigene Bequemlichkeit nicht beeinträchtigen.

        Wenn ich jetzt lese, das SWIFT und der Energiesektor nicht Teil der Sanktionen werden, dann mach wir genauso weiter. Das nächste Ziel Putins sind dann die baltischen Staaten, denn auf die kann er seine Argumentation gegenüber der Ukraine 1:1 wiederholen.

        Genauso wenig wie Stalin und Hitler mit Worten zu beeindrucken waren ist es Putin und seine Entourage, da braucht es schon Taten.

        Putin hat sich Stalin als Idol erkoren, das sollte man bei allem bedenken. Den GULAG hat er ja schon vor 10 Jahren reaktiviert.

    • @Waage69:

      Ich war mir ebenso sicher wie du, im Gegensatz zu dir denke ich aber nicht, dass ich da falsch lag. Man hat diese Rezepte ja gar nicht probiert, die ich im Vorfeld hier vertreten habe. Man hat nie den nötigen Druck auf Kiew ausgeübt, ernsthaft an den Minsker Vereinbarungen zu arbeiten und ebenso nie schriftlich eine Neutralisierung der Ukraine angeboten. Es gab weiß Gott genügend Wissenschaftler, Diplomaten und Ex-Militärs, die genau das empfohlen haben. Mein Eindruck ist, dass das Fenster für Verhandlungen erst mit dem vollständigen Truppenaufbau wirklich zu war. Leider ist es müßig zu spekulieren, was besser gewesen wäre, weil jetzt sitzen wir alle in der Tinte. Die Ereignisse zeigen nur, dass die Diplomatie nicht ernsthaft genug gewesen ist. Repetetives Wiederholen der eigenen Positionen auf beiden Seiten würde ich jedenfalls nicht als Diplomatie sehen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      Die meisten Menschen können sich Gott sei Dank nicht in Gehirne wie das von Putin hineinversetzen.

  • Möglicherweise könnte Deutschland in ganz kurzer Zeit mit Fachkräften und Technik für eine nukleare Katastrophe aushelfen.



    In der Ukraine stehen mehr als ein Dutzend aktive Atomkraftwerke.



    Keines ist gegen kriegerische Einwirkungen geschützt.

    • RS
      Ria Sauter
      @Wagenbär:

      Davor gibt es keinen Schutz!



      Wenn jetzt noch die USA eingreifen von Ramstein aus, sind wir in D auch unmittelbar betroffen.



      Von Ramstein aus werden alle Einsätze ausgeführt.



      Dei USA selbst ist wie entfernt und kann sich entspannt zurücklehnen.

    • @Wagenbär:

      Für eine Reaktorkatastrophe gibt es keine Technik. Weder in Tschernobyl, noch in Fukushima ist bis heute eine Bergung des Coremelt gelungen oder auch nur versucht worden. Man kann also nur darauf hoffen, dass das Risiko den Fallout selbst abzubekommen für alle Seiten ausreichende Motivation ist weit genug an den AKWs vorbei zu zielen.

  • Russland hat heute mit starker Übermacht die lang erwartete umfangreiche Militäroperation gegen die Ukraine eröffnet. Ukrainer, ich bin bei Euch. Hoffentlich ist alles in ein paar Tagen vorüber damit nicht soviel Blut fliesst und damit sich die Zerstörungen der hoffentlich nicht betroffenen zivilen Infrastruktur in Grenzen halten.

  • Nun braucht es Sanktionen in der vollen möglichen Breite, statt sektorales Beschränkungen und Sanktionen gegen ein paar Oligarchen aus Putins Umfeld, muss nun jegliche Geschäftsbeziehung nach Russland sanktioniert werden. Der Ausschluss aus SWIFT muss nun ebenso auf den Tisch wie die Ausweisung oder Internierung russischer Staatsbürger*innen.

    • @Ingo Bernable:

      Ich bin mit Ihnen öfters einer Meinung, aber hier: Nein, keine Internierung russischer Staatsbuerger! Damit waeren wir wirklich nicht besser als der Hauptverantwortliche fuer diesen Krieg!

    • @Ingo Bernable:

      Sollen wir mit aus Russland geflohenen LSBTIQ-Aktivist*innen anfangen?

      Merkste selbst, oder?

    • @Ingo Bernable:

      Internierung??



      Na klar! Und um die Rechtsgrundlage nach Genfer Konvention zu schaffen, vorher Russland den Krieg erklären.

      Ganz schön gruselig so manche Vorschläge hier!

      • @h4nsel:

        Hat Russland denn der Ukraine den Krieg nach Genfer Konvention erklärt? Offiziell nennen sie es "Friedensmission".

    • @Ingo Bernable:

      "...Internierung russischer Staatsbürger*innen..."

      Geht's noch?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, denn damit zeigen wir, dass wir echte Demokraten sind und das Völkerrecht achten!

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich hielte in der Tat auch das für eine angemessene Reaktion. Russland hat gerade die Ukraine mit einem Angriffskrieg überfallen und Putin hat mehrfach dargelegt welche weiteren Gebiete er als "historische Territorien" als russisch beantsprucht. Das muss Konsequenzen haben.

        • @Ingo Bernable:

          Nee sorry, bie den Menschenrechten ist aber mal ganz klar eine Rote Linie. Wenn wir die mit Füßen träten, wer wären wir noch, uns über Putin aufzuregen?

          Um Jemanden einzusperren, braucht es einen Grund, der im Verhalten dieses Menschen verwirklicht ist. Als Russe geboren zu sein, fällt da nicht drunter.

        • @Ingo Bernable:

          Und deshalb greifen wir uns irgendwelche Russen und sperren sie ein? Ich verstehe ja, wenn jemand wütend ist. Aber alle Maßstäbe verlieren?

        • @Ingo Bernable:

          Der bekannte Schriftsteller, Publizist und Journalist Sebastian Haffner hat als Hitler-Gegner und verheirat mit einer halbjüdischen Frau ja einige Jahre im englischen Exil verbracht ... mit Beginn der deutschen Luftangriffe auf englische Städte hatte man begonnen, sämtliche in GB lebende deutsche Staatsbürger in Internierungslager unterzubringen, da man befürchtete, diese würden sich als "fünfte Kolonne" Berlins erweisen ... Haffner schildert, dass dort jüdische Exilanten kurioserweise gemeinsam mit überzeugten Nazis interniert worden und deren permanenten Schikanen ausgesetzt gewesen seien. Die britischen Behörden habe dies nicht interessiert, nach dem Motto: "deutsch bleibt deutsch" und "mitgegangen, mitgefangen".



          Denken Sie über Ihre Forderung nach Internierung russischer Staatsangehöriger vor diesem Hintergrund bitte noch einmal nach.

          • @Abdurchdiemitte:

            [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

            • @Ingo Bernable:

              Und Sie meinen, ausgerechnet die Leute, die im Auftrag des Kremls solche Anschläge verüben, würden heute offen mit einem russischen Pass durch die Gegend rennen??

    • @Ingo Bernable:

      Zumindest sollten Ultimaten zur Ausreise gestellt werden. Langfristig müssen wir auch Wehrpflicht wieder einsetzen etc. und international an der Störung russischer Aktivitäten arbeiten.

      • @FancyBeard:

        Internierung, Wehrpflicht - hallo? Wollen wir unbedingt in einen weiteren Weltkrieg schlittern und gleich schon mal Sippenhaft und Zurückschießen üben? Das hatten wir doch alles schon... ein beängstigendes Szenario.

        • @NoMeansNo:

          Es herrscht bereits Krieg in Europa und wir wissen nicht, ob Russland, nicht noch weitreichendere Pläne hat. Einiges spricht dafür, zumindest soviel, das wir vorbereitet sein müssen. Russland ist mit wirtschaftlichen Sanktionen zwar zu schaden, aber richtig weh tut dem Land nur eine Exkludierung aus Europa.

    • @Ingo Bernable:

      Ihre Logik kann ich nachvollziehen. Ich werde mich vorher noch schnell von meinen russischen FreundInnen hier in meiner Stadt verabschieden, falls die interniert werden. Hoffentlich wird bei uns der örtliche Mix-Markt nicht geschlossen, ich kaufe dort gleich nochmal ein für den Fall aller Fälle.

      • @RotEiche:

        Die Mix-Märkte sind doch eher so generell osteuropäisch…für alle slawischen Staaten plus Rumänien, Ungarn usw…

  • Ich nehme an, Frau Wagenknecht wird demnächst behaupten, dass Russland aus reiner Notwehr angegriffen hat und die eigentliche Schuld natürlich bei den USA liegt. Kannste dir nicht ausdenken den Scheiß…

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Tja, Kann mich erinnern, dass damals unsere Politiker auch der Meinung waren, dass die Serben selbst schuld seien - Sie hätten in Rambuillet ja nachgeben können. Karma is a bitch.

      Disclaimer: Mir tut es um die Zivilisten leid, die darunter leiden müssen! Gerade wenn Sie Putin für wahnsinnig halten, so hätte die Diplomatie geschickter und intelligenter handeln müssen.

      • @LD3000 B21:

        Serbien hat in einem gemeinsamen Staat die Kontrolle an sich gerissen und militant versucht, diese zu erhalten. Russland führt einen reinen Angriffskrieg gegen seinen Nachbarn.

        Menschen sterben, also lassen Sie den Whataboutism endlich sein. Jugoslawien und die Ukraine sind nicht vergleichbar. In keiner Weise.

        • @Devil's Advocate:

          Das konnte es tun, weil Kroatien und Slowenien das Land zerlegen wollten. Hätten diese auf die Einhaltung der Verfassung statt auf die Zertörung des Bundesstaats gedrängt, wäre das nich so einfach gegangen.

  • Offenbar waren leider die Vergleiche mit der Appeasement-Politik im Vorfeld des 2. Weltkrieges doch nicht so weit hergeholt, wie die meisten bis gestern dachten.

    • @Kaboom:

      Konnte allerdings niemand ahnen, dass Putin wirklich so dämlich ist, Hitlers Strategie 1:1 zu kopieren.

      • @Ajuga:

        Ansprüche auf die Weltherrschaft für russische Herrenmenschen hat Putin bis jetzt noch nicht angemeldet.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Herr Dugin, einer der engsten Berater Putins stellt sich ein Eurasien unter russischer Führung (ob das wohl die Chinesen wissen?) als Ziel vor. Also "nur" die halbe Welt, und nicht die Ganze.

          • @Kaboom:

            Die wissen das bestimmt. Falls es stimmt. Und sie wissen auch, genau wie die Europäer, dass das Unfug ist.

            Übrigens betont Putin immer wieder, dass es keine Führungsmacht der Welt geben kann. Ein Punkt, der in an der USA stört.

      • @Ajuga:

        wirklich?

      • @Ajuga:

        Konnte niemand ahnen?

        Es gab nicht wenige Stimmen, die genau das prognostiziert haben.

        Man konnte es also ahnen.

      • @Ajuga:

        Im Moment sehe ich eher die Irak Strategie - Per Luftschlag alles plattmachen und dann einmarschieren. Ich finde es dumm, den Bush Junior zu kopieren - Wie Bush reagiert er auf ein Sicherheitsinteresse, wie auch bei Bush hätte es andere Möglichkeiten gegeben. Der einzige Unterschied, den es noch gibt ist eher der, dass Bush die Sicherheitsinteressen der USA global gesehen hat, Russland (noch) eher lokal. Ich hoffe, es bleibt dabei.

        • @LD3000 B21:

          Welche Sicherheitsinteressen der USA steckten denn hinter dem Einmarsch in den Irak? Klären Sie mich bitte auf.

          • @resto:

            Na Sicherheitsinteressen via Wirtschaft. Einmal wollte der Irak sich vom Dollar als Währung für den Ölhandel verabschieden, was für die USA extientiell gefährlich ist, wenn da ein paar Länder mehr mit machen würden. Und die Ölquellen selbstverständlich .

  • Der Westen muss sich einmischen - zugunsten der Ukraine - auch wenn Putin droht. Ich glaube schon, wenn man das Land komplett isoliert, es aushungern und an den Ruin, politisch und wirtschaftlich, bringen kann.

    • @maestroblanco:

      "...es aushungern..."

      Raten Sie mal, wem zuletzt das Essen ausgeht...

      Und mit dem Isolieren ist das auch so eine Sache. Die Welt ist wesentlich größer als die USA und ihre Verbündeten. Wenn Biden also verkündet, dass "die Welt" Russland zur Verantwortung ziehen wird, überschätzt er sich gewaltig.

    • @maestroblanco:

      Aushungern - so wie Leningrad damals? Ich kapiers nicht. Was können die einfachen Bürger dort denn dafür?

    • @maestroblanco:

      Mit derlei Vergeltungsgedanken kommen Sie nirgends an. Aushungern und an den Ruin lese ich? Wissen Sie wie die Russen ticken auf dem Land? Solange Putin glaubhaft macht, dass das alles für ein starkes Russland ist.... wird der sogar wiedergewählt! Der Typ hat nur vor einem Angst: UNter demokratisch rechtsstaatlichen Umständen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und als überführet korrupter Kleptokrat im Knast zu landen. Das will er verhindern, das was wir sehen ist seine Methode.

  • Warum kaufen wir deren Gas? Warum schicken wir denen modernste Drill-Techniken. Warum bekommen die modernste Chips verkauft? Warum überhaupt macht man mit derlei Figuren Geschäfte, damit die immer stärker werden und uns per Internet attackieren, Wahlen manipulieren (wollen), usw. ? "!Das unvorstellbare ist geschehen" lese ich von Habeck. Ja, bis es eben passiert. Vorstellen kann man sich das vorher auch. Aber nur wenn man es zulässt und nicht jahrelang ignoriert wegen der dummen Geschäftemacherei die einem dann auf die Füße fällt. Mit China wirds genauso laufen...unvorstellbar?

    • @Tom Farmer:

      Warum wir deren Gas kaufen? Weil mir kalte Suppe nicht schmeckt und ich nicht frieren will.

    • @Tom Farmer:

      das was D noch kann, wäre alles russisches Vermögen in D einzufrieren. gehören nicht die Gasspeicher in D zu Gasprom? Da gibt es noch mehr. Aber das wäre Vertragsbruch, schon klar.



      Aber wie regiert man auf einen Aggressor, der sich nicht an Spielregeln hält? Leider nur in dem man selbst sich nicht dran hält. Erst dann gäbe es eine Motivation für Russland zu verhandeln. Solange die westl. Spielregeln einsehbar sind, sind sie auch vorhersehbar.



      Wenn militärische Optionen ausgeschlossen sind (und das befürworte ich absolut) gerade dann muß man alles andere ausnutzen, was man hat. Zur Not auch in dem man Regeln bricht.



      Nehmen wir Putins Aussagen ernst, dann will er auch das Baltikum, nicht morgen, nicht übermorgen, aber es steht auf der Liste. Und mit der selben Ausdauer mit der dieser Krieg vorbereitet wurde, wird es weitergehen. Langsam, auch mal mit freundlichem Gesicht, aber es geht weiter, wenn der Westen nicht präventiv Grenzen setzt. Nochmal, um nicht gezwungen zu sein irgendwann miltitärisch reagieren zu müssen, muß jetzt ein Gegenszenario aufgebaut werden. Und noch kann das ein wirtschaftliches Szenario sein, wie lange noch, das weiß keiner. Krieg zwingt zu schwarz/weiß, Deshalb muß der Westen weg von der Zweckpolitik, von der rein reaktiven Politik, hin zu strategischer Politik. Jetzt lässt sich das noch unmilitärisch versuchen, bei Passivität wird irgendwann der innere Druck im Westen aber auch zu groß und die Gefahr besteht aus innenpolitichen Erwägungen auch in die militärische Logik zu verfallen. Stoppschilder, solange die noch möglich sind und nicht warten bis wir einen Soldaten neben dem Stoppschild brauchen.

      • @nutzer:

        "das was D noch kann, wäre alles russisches Vermögen in D einzufrieren."

        Die deutsche Wirtschaft hat fleißig in Russland investiert. Da gibt es auch einen Menge einzufrieren.

        So einfach ist das also nicht.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Dann sind die Investitionen halt verloren.



          Das Einstehen für die eigenen Werte hat einen Preis und da ist der Verlust von Investitionen wirklich das kleinste Übel.

      • @nutzer:

        Genau das Argument, was sie hier bringen: "Spielregeln brechen", weil der andere sie bricht ist aber doch das, was mir hier die ganze Zeit als falsch um die Ohren gehauen wird. Auch Putin bricht nur die Spielregeln, weil der Westen sie schon mehrfach gebrochen hat. Auf der Basis immer weiter Regeln zu brechen folgt am Ende der Weltkrieg.

        Eine Lösung müsste auf eine allseits garantierte Neutralität der Ukraine hinauslaufen. Wir können natürlich auch weiterhin auf unserer Position beharren, aber das wird den Menschen dort nicht helfen.

        • @LD3000 B21:

          Putin bricht m. E. die Spielregeln, weil er ein alter Geheimdienstler ist. Sie müssen nicht glauben, dass er eigentlich ein ganz anständiger Kerl ist, den der boese, boese Westen so desillusioniert hat, dass er jetzt gar nicht mehr anders kann, als vor lauter Verzweiflung sein Nachbarland zu ueberfallen...

      • @nutzer:

        Wenn wir nicht willens sind Nachteile für uns selbts in Kauf zu nehmen wird das nichts!! Kein Gas mehr abkaufen, keine Maschinen und Equipement mehr liefern... also auf irgendwie gescätzt 2-5% Wirtschaftsleistung bei uns verzichten bei geichzeitig höheren Ebergiepreisen. Dann wird das was. Sonst nicht!



        Zu glauben wir keine Nachteile, er volle Bestrafung? Wie naiv!

        • @Tom Farmer:

          woher nehmen sie die Gewissheit, dass ich glaube das das uns nichts kosten würde?



          Aber es ist mir lieber, es kostet wirtschaftlich und nicht militärisch.

        • @Tom Farmer:

          Gestern meinte Baerbock, dass wir bereit sind, einen Preis für den Einsatz für Demokratie (in der Ukraine) zu bezahlen. Meine Reaktion war: "Wir"? Wieso redet sie von "wir"? Es sind doch - wie immer - die kleinen Leute, die den Preis dafür bezahlen müssen. Und sie sollte dann auch mutig genug sein, das so zu sagen. Oder allenfalls mit andere Maßnahmen reagieren.

  • Oh man, der Krieg ist unter allen gesprächsbasierten Umständen zu beenden. Sind den alle so...geschichtsvergessen? Krieg lässt das grausamste Verhalten des Menschen ungehindert frei. Ich habe Angst!

  • Nicht nur die Ukraine spricht von Angriffskrieg. Das ist ein Angriffskrieg, und es gibt keine Rechtfertigung dafür, denn die Separatistengebiete waren sicher, seit den dort stationierten russischen Truppen sowieso.

  • Das wars. Die Ukraine ist bald russisch, aber das wird wohl auch noch ein paar Tage lang in den Medien geleugnet werden, genauso, wie vorher der bevorstehende Angriff geleugnet wurde. Noch gestern allenthalben Erleichterung, der Donbass, das wird`s gewesen sein, jetzt ist endlich wieder Ruhe. Es hört einfach niemand hin und es merkt auch niemand, das Putin nicht nach den Denkweisen der westlichen Diplomatie tickt.



    Russland will den Krieg, also kommt der Krieg, diese Blauäugigkeit westlicher Politiker, besonders der deutschen....(außer Habeck gestern) vielleicht ist es aber einfach Zweckoptimismus. Egal.



    Die Sanktionen werden nichts ändern, der Markt wird es nicht richten, und Sanktionen sind nun mal Marktinstrumente. Russland wird sich nicht mehr zurückziehen. Man kann nur hoffen, dass es nicht noch weiter eskaliert. Wann , wenn nicht jetzt ist es Zeit die Grenze der EU per Abschreckung zu schützen? Wirtschaft ist Russland egal, Russland spielt die militärische Karte wir die wirtschaftliche. Und da bleibt festzuhalten sitzt Russland am längeren Hebel, spätestens nächsten Winter haben wir ein Problem mit dem Gas, dann enden auch die Sanktionen.



    Hat denn niemand gemerkt, dass Nordstream2 längst kein Druckmittel mehr ist? Hat Russland die Ukraine, dann braucht es kein Nordstream2 mehr, um die Ukraine zu umgehen.... Die Sanktionen werden wehtun, keine Frage, aber wenn Putin das egal ist, ist es ein stumpfes Schwert.

    • @nutzer:

      Nordstream 2 wäre ein Druckmittel gewesen, wenn die Röhre in Betrieb gegangen wäre. Man hätte zuerst 2 sperren können und dann Nordstream 1. Jetzt bleibt noch N1 , aber es fließt immer noch Gas. Was soll immer das Gerede von Erpressung und Abhängigkeit , wenn nicht einmal die vorhandenen Röhren geschlossen werden?

      • @Pepi:

        der Drops ist nun auch schon gelutscht. Nordstream2 und wahrscheinlich auch 1 ist kein Druckmittel mehr, sobald die Ukraine russisch sein sollte. Momentan ist diese Frage nicht mehr für Russland relevant. Wenn er uns nicht verärgern wöllte, hätte er die Ukraine nicht angegriffen. Momentan ist das eine Phantomdiskussion.



        Ich glaube allerdings, dass es in unserem Interesse liegt, die Gasversorgung schnellstmöglich von Russland zu entkoppeln. Spätestens nächsten Winter sind wir dann von Russland erpressbar, wenn es nicht vorher gelingt uns zu entkoppeln.

  • Hoffentlich haben nun die letzen Naiven gelernt dass man Putin nur mit Härte entgegnen kann. Alles andere versteht der nicht. Jetzt muss Europa aufrüsten und die Ostgrenzen verstärken. Und Putin und damit Russland vollständig von der Weltgemeinschaft isolieren und mit allen Mitteln, ausser militärischen, Ihn und Russland wirtschaftlich und politisch in die Knie zwingen. Ich hoffe Putin hat mit dieser Aggression sein eigenes Ende eingeläutet.

    • 4G
      47601 (Profil gelöscht)
      @maestroblanco:

      Ihre Forderungen versucht der "Westen" bereits seit Jahrzehnten umzusetzen und das Deutsche Reich bekanntlich zweimal auch mit militärischen Mitteln, die sich zu Weltkriegen auswuchsen. Würden Sie solche Forderungen auch gegen Staaten des "Westens" oder der NATO erheben, die in den vergangenen Jahrzehnten ebensolche Angriffskriege gegen z.B. Vietnam, Serbien, Irak, Afghanisten geführt haben, hätten Sie zumimdest moralische Legitimität. Da sich Ihre Forderungen einseitig gegen Russland richten haben sie diese Legitimität nicht und zeigen nur das typisch-westliche Denken und Handeln in Doppelstandards.



      Sicher sehr wenige haben Putin für einen Friedensfürst gehalten, aber so wird leider auch Weltpolitik gemacht und der "Westen" geht häufig mit schlechtem Beispiel voran und überschätzt sich in seiner Selbstgefälligkeit ebenso oft.



      Man kann davon ausgehen, daß Putin realistischer kalkuliert und seine Politik eine Antwort auf die des "Westens" ist, mit deren Konsequenz dieser wohl nicht gerechnet hat.

      • @47601 (Profil gelöscht):

        Rulland und seimem sigenannten präsidenten muss klar gemacht werden, dass wenn es NATO Länder angreift oder sich einmischt es eine Reaktion geben wird, Russland noch nie erlebt hat. Um mal sseine eigenen Worte von heute zu bemühen. Sonst wird der Agressor Europa zerlegen.

        • 4G
          47601 (Profil gelöscht)
          @maestroblanco:

          Nun, Rußland hat kein NATO-Mitglied angegriffen.

  • Was für eine Scheiße!

    • @Strolch:

      Ja, das Einzige, was auch mir dazu einfällt.

  • Hatten die Alten (post 1945 natürlich!) doch recht, als sie sagten, NATO, BW Pershings und der ganze Kram sind notwendig. Isoliert Russland wie noch kein Land isoliert worden ist! Räumt endlich mal auf. Am besten auch gleich mit dem Land weiter östlich!



    Und wie? Ganz einfach: schont endlich Klima und Ressourcen, spart Gas und Konsorten, kauft keine Artikel aus China. Gebt den verwanzten Lebensstil auf Kosten anderer endlich auf! Deutsche, Europäer und Amis

  • Könnten die Russland-Versteher, z. B. Rolf B., mir bitte mitteilen, inwiefern das die Schuld der Transatlantiker und NATO ist? Mir fehlt die Phantasie.

    • @Devil's Advocate:

      Erklären kann ich nichts, aber Parallelen sehen. Ethnische Minderheit, Druck von der Mehrheitsgesellschaft, Hilferuf, Einmarsch: Das war Zypern für 48 Jahren. Nicht Rußland, ein Natomitglied. Es gab bis heute keinerlei Sanktionen und der Aggressor wirde lange als EU-Beitrittskandidat geführt.



      Was jetzt passiert wurde, da haben alle Kommentatoren u.a. der BBC recht, von langer Hand vorbereitet. Im März 2014 schrieb ich zwei Blogartikel: "Offene Kriegshetze 100 a nach 1914" und "Was geschieht in der Ukraine? Ein kleiner Rückblick"



      Beim Wiederaufsuchen fand ich aus derselben Woche zu einem völlig anderen Thema: "So far nothing substantial is known about [...] and all a sensible blogger can do is shut up and wait. Of course that’s quite the opposite of what our mainstream media are doing." Genau dasselbe sage ich heute auch wieder und warte ab, bis ich klarer sehe.



      Zugeben muß ich aber, mit meinen Prognosen der letzten Wochen und Monate falsch gelegen zu haben.

    • @Devil's Advocate:

      Gerade der Advokat des Teufels sollte darauf eine Antwort wissen. Die Schuld, dass das Völkerrecht nichts mehr wert ist, tragen beide Seiten gleichermaßen. Russland hat 2014 gezeigt, dass es die Blaupause Kosovo nutzt, heute zeigt es, dass es den Irak Krieg kopiert. Ich sehe - ja leider - aus außenpolitischer Sicht nur noch große und weniger große Arschlöcher auf diesem Planeten.



      Ich glaube aber weiterhin, dass man das ganze mit einer ehrlichen Neutralisierung der Ukraine hätte verhindern können. Wenn Putin von 2014 an beginnend die Ukraine hätte besetzen wollen, wäre aus militärischer Sicht damals ein besserer Zeitpunkt gewesen. Also gehe ich von Verhandlungswillen aus, der vom Westen ignoriert wurde.

      • @LD3000 B21:

        Tschuldigung: Die Ukraine WAR bei zur "Heim-Ins-Reich"-Aktion Putins mit der Krim neutral. Was das gebracht hat, wissen wir. Und Putin hat dutzendfach betont, dass es keinerlei Verhandlungen über den Status der Krim geben werde.

        • @Kaboom:

          War sie eben nach dem Putsch nicht mehr.

          • @Frank Fischer:

            Es gab keine Putsch.

        • @Kaboom:

          Also bitte, was ist an dem Verhalten der ukrainischen Regierung seit dem Maidan neutral?

          • @LD3000 B21:

            NATÜRLICH ist ein Land gegenüber einem feindlichen Aggressor nicht neutral. NATÜRLICH ist ein Land gegenüber einem Feind, der auf seinem Territorium Truppen stationiert, sich sich Teile des Landes einverleibt und Terroristen finanziert und ausrüstet nicht neutral.

  • Am Ende haben der Wahnsinnige und sein Regime vor die UdSSR in den Grenzen von 1988 und davor wieder erstehen zu lassen .....

    • @marsim:

      Erinnern Sie sich doch nur, dass Putin bereits vor vielen Jahren den Untergang der Sowjetunion als "Unglück" bezeichnete. Keine Frage, dass er diese Unglück "wiedergutmachen" will!

  • Wer den Realitäten entfliehen möchte, braucht nur den Beitrag „Donbass unter Beschuss“ in der „Jungen Welt“ www.jungewelt.de/a...nter-beschuss.html lesen. Darin wird gemeldet, dass die ukrainische Armee die „Volksrepubliken“ beschießt.



    Dagegen wird von Putin berichtet, „…wie die Situation geklärt werden könne: mit der Entmilitarisierung der Ukraine und der Ablehnung eines NATO-Beitritts“.



    Selbstverständlich erhält Putin Unterstützung, z. B. aus Kuba: „Die Zeitung der Kommunistischen Partei, Granma, kritisierte, dass Europa die Flammen anfache und das Feuer schüre, obwohl der Kreml »sehr zurückhaltend agiert« und »zu einer friedlichen Lösung aufruft«.“



    Und:



    „Auch der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sicherte Russland die »volle Unterstützung bei der Verteidigung des Friedens« zu.“



    Schlaf, Kindlein, schlaf . . .

    • @Pfanni:

      Hach. die Kommentare in der JW sind sogar noch niedlicher als die Artikel

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    "Die Ukraine spricht von Angriffskrieg".

    Was soll dieser Satz?

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Ich verstehe Ihre Frage nicht. Bitte erklären Sie mir diese doch.

  • Ich bin mit meinem Latein am Ende! Irgendwie habe ich vorher noch irgendwelche Erklärungen finden können......jetzt irgendwie nicht mehr.

  • Genau das ist die Pax Russia, vormals Pax Sovjetica, die die Länder Süd-, Mittel- und Osteuropas, sowie des Kaukasus hervorragend gut kennen.



    Ich frage mich, wann der Teil Europas, der sie noch nicht kennt mal von seiner hübschen, puscheligen, rosa Wolke herunterkommt.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Es muß erst einmal die Pendlerpauschale erhöht werden und ein wenig am Sozialstaat geschraubt werden... und dann sehen wir mal.

      Was mich triggert ist unter anderem, daß von allen Putins westlichen Kostgängern allein Gerhard Schröder nicht einmal jetzt ein Einsehen hat. Meine Güte.

  • Russland beginnt einen imperialistischen Krieg im 21. Jahrhundert ...

    Wann endet dieser Albtraum?