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Barbara Falk
"Rund 270.000 Leute"
zum Beitrag...haben nicht studiert und ihr GESAMTES Erwachsenenleben ununterbrochen in abhängiger Beschäftigung gearbeitet. Das ist wahrlich der passende Anlass für eine Neiddebatte.
Barbara Falk
[Re]: Zu welcher Eskalation ist die russische Armee denn ihrer Ansicht nach noch fähig?
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Der Angriff spielt Putins Propaganda in die Hände."
zum BeitragDas sehe ich nicht so. Die Propaganda spielt das Ereignis extrem herunter, nach dem Motto "alles im Griff", damit die Frage, wieso die russische Armee das Land nicht schützen kann, gar nicht erst aufkommt. Kann sie nämlich nicht. Schon vor Monaten sind ja einzelne ukrainische Drohnen bis nach Kaluga und sogar Pskow geflogen. Die Luftabwehr ist zu lückenhaft, um alle Großstädte, militärischen Objekte, den militärisch industriellen Komplex, Brücken etc. zu schützen. Schon gar nicht, wenn man jetzt auch noch die Nobelviertel der Hauptstadt schützen muss.
"Was die Angreifer bezwecken wollten, bleibt unklar."
1) Testen der verfügbaren Systeme: An dem Angriff waren unterschiedliche Drohnentypen beteiligt. Alle Systeme haben die Grenze unbemerkt überflogen und haben es weit gebracht. Es wurde übrigens auch eine einzelne S-200 Rakete abgefeuert (Vorgängersystem der S300). Die haben die Ukrainer nach eigenen Angaben noch in großer Zahl im Arsenal, hatten aber keine Abschussvorrichtungen mehr, weil die irgendwann verschrottet wurden. Scheinbar haben sie da was improvisiert in den letzten 15 Monaten, und können diese Raketen nun wieder nutzen.
2) Nötigen die Angriffe dazu, die Luftabwehr von Moskau zu verbessern. Jedes System, das dorthin verlagert wird, fehlt woanders. Die Ukrainer finden mit den Drohnenflügen die Lücken, und nutzen sie für weitere Angriffe.
3) Psychologischer Effekt: Auch wenn die Propaganda wieder alles bagatellisiert: Diese Angriffe werden sich fortsetzen, bis irgendwann das Mantra "alles im Griff" nicht mehr zieht. Es handelt sich quasi um eine sehr handfeste Form, die Propaganda zu durchbrechen, und die russische Führung zu einem echten Diskurs mit der Bevölkerung zu zwingen. Nämlich ihr erklären zu müssen, dass und warum man gegen solche Angriffe keine Gegenmittel hat.
Barbara Falk
[Re]: "„Wir haben den Ukrainern sehr deutlich gemacht, dass wir keine Angriffe außerhalb der ukrainischen Grenzen ermöglichen oder fördern“, "
zum BeitragDas hat Miller sehr geschickt formuliert. Es wird ja immer wieder betont, dass die Lieferung von bestimmter NATO-Waffen an die Bedingung geknüpft ist, diese nicht gegen russisches Territorium anzuwenden. Angriffe auf russisches Territorium mit sonstigen Waffensystemen schließt das nicht aus.
Barbara Falk
[Re]: Teil 2
zum BeitragMit ein paar Soldaten besetzt man natürlich keinen 700 km langen Korridor - so lang ist die gemeinsame Grenze der Oblaste Brjansk, Belgorod und Kursk mit der Ukraine. Das führt zum eigentlichen militärischen Zweck der Aktion: In diesen Gebieten sind laut Ukrainern gerade mal 17.000 Soldaten stationiert, die zudem extrem unterversorgt sind, was schweres Gerät angeht. Das reicht nicht ansatzweise, um 700 km Grenze vor einem ernsthaften Angriff zu schützen.
Der russische Generalstab steht nun vor einem Dilemma: Entweder Soldaten aus den besetzten Gebieten in der Ukraine abzuziehen, um den Grenzschutz zu verbessern. Das ist kaum möglich, weil die aktive Front, insbesondere im Süden bereits jetzt schon „unterbesetzt“ ist. Oder man steckt den Kopf in den Sand, vertraut auf die eigene Propaganda und den Nimbus der Unverwundbarkeit. Dann riskiert man, dass die Ukrainer tatsächlich, sobald ihre Gegenoffensive angelaufen ist, in irgendwelchen grenznahen Orten einmarschieren und sich dort festsetzten. Die russische Armee wird dann keinerlei Mittel haben, sie zu vertreiben, ihre einzige Taktik ist ja, alles in Schutt und Asche zu legen. Mit anderen Worten: Die bislang 1200 km lange Front ist quasi über Nacht 2000 km lang geworden, und der russische Generalstab hat darauf keine Antwort.
Die psychologische Wirkung der Aktion auf die Bevölkerung in den russischen Grenzgebieten dürfte erheblich sein. Die betreffenden Oblaste haben in den vergangenen Monaten riesige Sonderbudgets zur Stärkung der Territorialverteidigung erhalten, die natürlich größtenteils unterschlagen wurden. Als Alibi wurde ein bisschen rumgebuddelt und massig Panzersperren von zweifelhafter Qualität aufgestellt. Das Ganze außerdem pikanterweise nicht an der Grenze, sondern 10-15 km zurückverlagert. In dem Streifen zwischen ukrainischer Grenze und dieser neu errichteten russischen Verteidigungslinie liegen Dutzende Dörfer und Kleinstädte.
Barbara Falk
Teil 1
zum Beitrag"Dieser Angriff zeigt auch: Die ukrainischen Kriegsziele haben sich geändert. Es geht um Angriff, Verteidigung war gestern."
Vielleicht sollte man erst mal klären, was tatsächlich passiert ist, bevor man so weitgehende Schlüsse zieht. Sicher ist nur: ein paar, oder auch ein paar Dutzend Soldaten/Kämpfer/Spezialeinheiten (Unzutreffendes bitte streichen) sind, in einer offenkundig vom ukrainischen Generalstab geplanten Aktion bis zu 10 km weit in russisches Territorium vorgedrungen, haben ein bisschen martialisch herumgeballert und sind (wahrscheinlich noch am selben Tag) zurückgefahren. Dieses Ereignis wurde durch eine (offenbar gezielte und vorbereitete) ukrainische Medienkampagne in den sozialen Netzwerken begleitet, die das Ganze zum beginnenden „Freiheitskampf der Russischen Legion“ hochstilisierte. Die Trollerei und Anspielungen auf die Krimannektion waren so offensichtlich, dass man IMO die Ukrainer kaum der Lüge bezichtigen kann. Eine weitere fiktive Aufblähung erfuhr das begrenzte Ereignis durch die Reaktion der russischen Seite: Bemüht, der Bevölkerung Sicherheit vorzugaukeln, wurde General Lapin (der „Befreier“ von Mariupol) persönlich zu einer Säuberungsaktion entsandt, Soldaten durchkämmten medienwirksam die Gegend auf der Suche nach Eindringlingen, die schon längst wieder weggefahren waren, es wurde die Evakuierung von Dörfern verkündet (aber nicht durchgeführt).
Und zu der Frage, ob das nun Angriff oder Verteidigung ist: Offiziell erklärtes Ziel der Angreifer war es u.a., einen Sicherheitskorridor entlang der ukrainischen Grenze zu schaffen. Seit 15 Monaten beschießt die russische Artillerie von russischem Territorium aus regelmäßig grenznahe ukrainische Orte, ein Sicherheitskorridor würde also der Verteidigung dienen und wäre damit ein legitimes Kriegsziel.
Barbara Falk
[Re]: Teil 2
zum BeitragMit ein paar Soldaten besetzt man natürlich keinen 700 km langen Korridor - so lang ist die gemeinsame Grenze der Oblaste Brjansk, Belgorod und Kursk mit der Ukraine. Das führt zum eigentlichen militärischen Zweck der Aktion: In diesen Gebieten sind laut Ukrainern gerade mal 17.000 Soldaten stationiert, die zudem extrem unterversorgt sind, was schweres Gerät angeht. Das reicht nicht ansatzweise, um 700 km Grenze vor einem ernsthaften Angriff zu schützen.
Der russische Generalstab steht nun vor einem Dilemma: Entweder Soldaten aus den besetzten Gebieten in der Ukraine abzuziehen, um den Grenzschutz zu verbessern. Das ist kaum möglich, weil die aktive Front, insbesondere im Süden bereits jetzt schon „unterbesetzt“ ist. Oder man steckt den Kopf in den Sand, vertraut auf die eigene Propaganda und den Nimbus der Unverwundbarkeit. Dann riskiert man, dass die Ukrainer tatsächlich, sobald ihre Gegenoffensive angelaufen ist, in irgendwelchen grenznahen Orten einmarschieren und sich dort festsetzten. Die russische Armee wird dann keinerlei Mittel haben, sie zu vertreiben, ihre einzige Taktik ist ja, alles in Schutt und Asche zu legen. Mit anderen Worten: Die bislang 1200 km lange Front ist quasi über Nacht 2000 km lang geworden, und der russische Generalstab hat darauf keine Antwort.
Die psychologische Wirkung der Aktion auf die Bevölkerung in den russischen Grenzgebieten dürfte erheblich sein. Die betreffenden Oblaste haben in den vergangenen Monaten riesige Sonderbudgets zur Stärkung der Territorialverteidigung erhalten, die natürlich größtenteils unterschlagen wurden. Als Alibi wurde ein bisschen rumgebuddelt und massig Panzersperren von zweifelhafter Qualität aufgestellt. Das Ganze außerdem pikanterweise nicht an der Grenze, sondern 10-15 km zurückverlagert. In dem Streifen zwischen ukrainischer Grenze und dieser neu errichteten russischen Verteidigungslinie liegen Dutzende Dörfer und Kleinstädte.
Barbara Falk
[Re]: "Warum gibt es dazu keine Informationen, Fragen oder Antworten?"
zum BeitragWenn die Entscheidung, F-16 zu liefern, gefallen ist, ist die Frage, wie sie gewartet werden, natürlich auch gelöst, bzw. sie wird gelöst sein, sobald die Flugzeuge in Einsatz gehen. Warum zum wer und wo keine detaillierten Informationen veröffentlicht werden, ist wohl selbsterklärend.
Barbara Falk
[Re]: "Was ist eigentlich das Ziel?"
zum BeitragDiese Frage müssen Sie an den richten, der diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen hat, Wladimir Putin.
Die strategische Ziele der Ukraine in Bezug auf Bachmut sind einfach zu benennen (und sie wurden allesamt erreicht): Den Angreifer aufhalten , möglichst viel seines Angriffspotentials zu binden und zu zerstören, und Zeit für die Vorbereitung der Gegenoffensive zu gewinnen.
Wenn die Ukrainer das nicht an dieser Stelle getan, sondern sich zurückgezogen hätten, hätte es eben dieselbe Situation, inklusive totaler Zerstörung, weiter westlich in Tschasiv Jar, oder Slovjansk gegeben.
Und der Ort Bachmut ist dafür vom ukrainischen Generalstab nicht zufällig gewählt. Das mit dem "Kessel" ist ja keine Meinungsfrage a la "die Ukrainer sagen so, die Russen sagen so". Man muss nur einen Blick auf eine topografische Karte werfen um zu sehen, dass Bachmut 100-120 Höhenmeter tiefer liegt als das von den Ukainer gehaltene Tschasiv Jar (westlich von Bachmut) und die Höhenzüge nordwestlich und südwestlich von Bachmut, auf die die Ukrainer in den letzten zwei Wochen vorgerückt sind.
"Wie viele Städte werden noch irreparabel in Schutt und Asche gelegt, bis sich mal jemand fragt, wie sinnvoll es wohl ist, etwas militärisch um den Preis seiner völligen Zerstörung zu verteidigen?"
Erstaunlich, dass Sie die seit fast anderthalb Jahren praktizierte Vorgehensweise des russischen Militärs zwar genau verstanden haben - ukrainische Städte und Dörfer systematisch und komplett zu zerstören - aber der ukrainischen Seite daran eine Mitschuld zuschreiben, weil sie sich wehrt.
Barbara Falk
[Re]: Bei ihrer detailfreudigen Beschreibung vermisse ich eine abschließende Bewertung:
zum BeitragWas haben denn die Wagner-Söldner in Bachmut davon, wenn sie noch 300 m Richtung Westen vorrücken, Oder 500 mm, oder auch 1000 m, wenn nördlich und südlich von Bachmut die ukrainische Armee vorrückt? Die Antwort lautet nichts, denn sie werden eingekesselt.
Das einzige Ziel, was Prigozhin damit verfolgt, ist, sich "reinzuwaschen", nicht er hat es verkackt, sondern der russische Generalstab und die regulären russischen Streitkräfte. Wenn für seine Imagepflege nochmal ein paar Tausend Söldner draufgehen, kümmert ihn das nicht.
Auf welche nichtwestlichen Medien beziehen Sie sich? Die russischen Militärblogger können es nicht sein, die lamentieren immer lauter.
Barbara Falk
„Aber was sollen dann die gelb-blauen Farben?“
zum BeitragEs handelt sich um einen Verweis auf das Land, das den ESC letztes Jahr gewonnen hat und deshalb dieses Jahr Veranstaltungsort sein müsste.
Barbara Falk
[Re]: "Aber schon interessant: Nawalny hat ähnliche Ansichten über Juden in der Vergangenheit geäußert...."
zum BeitragWären Sie so gut, diese IMO verleumderische Behauptung zu belegen?
Barbara Falk
[Re]: „Der NS hätte nicht so funktioniert wie er funktioniert hat wenn nicht eine breite Bevölkerungsmehrheit (Teil-)Aspekten des Systems ideologisch Zustimmung zugesprochen und/oder auf eine oder andere Art und Weise vom System profitiert hätte. Das ist historisch Fakt.“
zum BeitragJa, historisches Faktum, kein Naturgesetz (den Begriff führen Sie weiter oben ein, nicht ich). Ein (mehrheitlich) Täter- und Mitläufervolk, das nur durch massive Gewalt von außen gestoppt werden konnte.
Ich verstehe deshalb nicht, wieso Sie hier dafür plädieren, „sich das bewusst zu machen“, aber mir weiter oben so vehement widersprechen. Ich wüsste kein besseres Wort für das Bewusstwerden, und die Herstellung seiner Vorbedingungen (die militärische Niederlage), als Befreiung.
Barbara Falk
Den Rundumschlag von Frau Tikhomirova gegen die deutsche Erinnerungskultur finde ich ziemlich überzogen.
zum Beitrag"Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben, und sind glücklich dabei", hat Hitler 1938 gesagt. Über die deutsche Jugend, aber das gilt für das ganze deutsche Volk.
So verstehe ich das Wort "Befreiung", wenn man es auf die Täter bezieht. Die Täter, Mitläufer, Weggucker haben mit der Niederlage die Freiheit erhalten, zu verstehen, dass sie Täter, Mitläufer, Weggucker waren. Und zu verstehen: Niemals wäre das deutsche Volk in der Lage gewesen, dieses System allein, und von innen wieder abzuschütteln.
Deswegen ist, neben Trauer für die Opfer und Dankbarkeit für die Befreiung auch ein bißchen mehr Demut in der aktuellen Debatte angesagt.
"Mein Volk ist verhext" hat der russische Oppostionspolitiker Jewgeni Roismann einige Wochen nach Kriegsbeginn gesagt.
Ja, so was gibt's, wer wüsste das besser als wir.
Barbara Falk
[Re]: „Was sich da abzeichnet, ist ein Machtkampf, eine zerfallende Russische Föderation, rivalisierende Warlords, wie wan sie aus Libyen nach Gaddafi kennt.“
zum BeitragDas ist aber eine sehr weitreichende Interpretation.
Prigozhin hat bei Bachmut unendliche Ressourcen verheizt und kann keine Erfolge vorweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich seine Truppen in den nächsten Tagen oder Wochen, wenn die ukrainische Gegenoffensive anläuft, zurückziehen müssen, ist hoch. Sein ganzes Gejammer in den letzten Tagen zielt darauf ab, die Schuld daran auf den Generalstab zu schieben. Defacto ist an der angeblichen Unterversorgung der Wagnersöldner mit Munition wohl nichts dran (das sagt sowohl der ukrainische Generalstab als auch russische Militärblogger). Stattdessen gehen Prigozhin die Söldner aus. Der wahre Kern der Geschichte ist, dass Prigozhin zu 100 % vom Generalstab abhängig ist, er ist also, anders als Sie befürchten, kein Warlord mit eigenen Ressourcen.
Und Kadyrov? Sitzt in Grosny und schreibt Botschaften im Internet, um sich wichtig zu machen.
Barbara Falk
[Re]: Wenn man über die Dörfer zieht und bei Bauern eiserne Hacken, Pflüge, Spaten und Eimer konfisziert, ist das eine ökonomische Fehlentscheidung, oder ist das Gewalt?
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „Was heißt das nun in konkrete Politik übersetzt?“.
zum BeitragZ.B heißt das Grenzen dicht machen, sämtliche Zustände in anderen Ländern sind ja per Definitionen o.k. Es gibt also keine Fluchtgründe mehr.
Ich verstehe auch nicht, wieso der Autor das Verhältnis des Westens zu Saudi-Arabien moniert, das hat doch Beispielcharakter für die Welt, die er sich wünscht.
Barbara Falk
Prigozhin hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
zum BeitragDie Erklärung von letzter Nacht ist noch bizzarrer als die von heute morgen.
twitter.com/Bateri...654268174018260992
(mit englischen Untertiteln)
Barbara Falk
[Re]: Prigozhin hat heute in einer öffentlichen Videobotschaft angekündigt, dass sich die Wagnersöldner am 10. Mai wegen Munitionsmangels aus Bakhmut zurückziehen werden.
zum BeitragWie ordnen Sie diese Nachricht ein?
Fällt das jetzt, angesichts der bislang 100.000 russischen Toten/Verletzten an diesem Frontabschnitt unter "mit geringem Einsatz wurde das Maximale herausgeholt", oder unter "bisher klappt das auch sehr gut"? Denken Sie, dass Prigozhin seine öffentlichen, mit Mutterflüchen garnierten Angriffe auf den russischen Generalstab mit Putin abgesprochen hat? Welcher weise strategische Plan steckt hinter dem, wenn man ihren Ausführungen folgt, künstlich erzeugten Munitionsmangel bei einem Eroberungsversuch, der seit Monaten von der russischen Propaganda als kriegsentscheidend verkauft wird?
Barbara Falk
[Re]: „Mischustin würde sicherlich nicht der Nachfolger von Putin dafür hat er gar nicht die entsprechenden Seilschaften.“
zum BeitragDa Sie es scheinbar nicht verstanden haben: Wenn Putin plötzlich tot umfällt, IST Mischustin Kraft der Verfassung Präsident, er braucht dafür keine Seilschaften. Er ist die legitime Quelle der Machtausübung, u.a. ist er der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Kein Soldat und Offizier ist an irgendwelche Befehle gebunden, die jemand anders gibt. Was meinen Sie was in der aktuellen Situation, mitten in einem bereits verlorenen Krieg, passiert, wenn sich jemand gewaltsam an Mischustins Stelle setzt? Die Armee wird sich auflösen, und nicht nur die.
Oder aber niemand begeht die Dummheit eines Staatsstreichs, dann sind innerhalb von drei Monaten Präsidentschaftswahlen durchzuführen. Die sind zwar schon immer gefälscht, aber als Ritual unabdingbar (sogar Putin selbst braucht dieses Ritual). Und irgendwer wird Kandidat, oder sogar mehrere? Gibt es einen „Wahlkampf“? Auf welchen Falken einigt man sich, und wieso überhaupt auf einen Falken? (Jetzt kommt Ihr Einsatz, Sie wissen es ja scheinbar, sowohl das wer als auch das warum).
Und dann gibt es da noch das Volk, von dem auch in der russischen Verfassung „alle Macht“ ausgeht (Artikel 3). Wird Mischustin, der Präsident auf drei Monate, der keine informelle Macht besitzt, die Menschen auch, wie Putin, von der Straße prügeln lassen? Wird er es überhaupt versuchen? Wieso sollte er so einen eklatanten, offensichtlichen Verfassungsbruch (gegen Artikel 31, das Recht auf Versammlung) begehen? Er hat ja schließlich auch Eigeninteressen, z.B. sein Leben nicht in einer Gefängniszelle zu beenden. Verfassungswidrige Befehle, die er erteilt, werden nicht überall und nicht von allen befolgt werden.
Und so ganz „nebenbei“ muss er noch Krieg führen. Für die Entscheidung, ob er den weiterführt, hat er keine 3 Monate Zeit, allenfalls ein paar Tage, sonst wird er Putins Taten mit ausbaden müssen.
Barbara Falk
[Re]: "Ich finde das Thema viel zu Ernst um darüber Witze zu machen! "
zum BeitragUnd ich finde das Thema zu ernst, um, wie Sie, leere, raunende unheilheischende Phrasen zu dreschen, vor allem wenn es um Fragen geht, die reine Sachfragen sind, auf die es eine eindeutige, konkrete Antwort gibt.
Sie warnen nebulös vor einem Attentat auf Putin, weil seine "potentiellen Nachfolger" noch schlimmer sind. Der einzige (!) Nachfolger, den ich Ihnen nennen kann, ist der, der es in ihrem Attentatsszenario IST, das hat nichts mit meinem Wunschdenken zu tun.
Wenn Putin gestern Nacht eine Kamikazedrohne auf den Kopf gestürzt wäre, wäre heute morgen Michail Mischustin, der Ministerpräsident der Russischen Föderation, als kommissarischer Präsident mit allen Vollmachten aufgewacht, außer der Vollmacht, das Parlament aufzulösen. Das steht hier:
www.nomos-elibrary...2021-heft-1?page=1
Artikel 92, Absatz 2 und 3.
Und jetzt erläutern Sie mir bitte, warum Michail Mischustin schlimmer als Putin ist.
Barbara Falk
[Re]: "Selenski ist durchaus für emotionale Entscheidungen bekannt."
zum BeitragNennen Sie doch mal bitte beipielhaft emotionale Entscheidungen Selenskys.
Barbara Falk
[Re]: Wie gut dass es Putin gibt!
zum Beitrag"ein Nachfolger wäre weniger "moderat".
Wer sind denn aus ihrer Sicht Putins "potentielle Nachfolger"?
Barbara Falk
"Das hätte die EU der Ukraine sagen sollen, bevor sie großartige Versprechen macht. Nun kann sie sich eigentlich nur noch blamieren."
zum BeitragUnd welche, von dem, was geschieht, abweichende Versprechen hat die EU gemacht? Wäre schön gewesen, wenn Herr Bonse das erläutert hätte.
Dass das Hochfahren der Rüstungsproduktion Zeit braucht, ist Allgemeinwissen, auch in allen seriösen ukrainischen Medien, die zu dem Thema berichten. Es ist einfach ein objektives Problem, was gelöst wird. Die naive Erwartung der Ukrainer, die Herr Bonse nun enttäuscht sieht - sie bekämen übermorgen eine Mio Stk. Artilleriemunition aus Brüssel - existiert nicht.
Barbara Falk
"das wahre Wesen des politischen Regimes von Wladimir Putin"
zum BeitragDrum ist der adäquate Begriff auch Putinismus.
Barbara Falk
[Re]: "Beide Szenarien sind unwahrscheinlich, weil der Angriff weder der Ukraine noch Putin nützt."
zum BeitragDann war es wohl Matthias Rust.
Aber ernsthaft: Nicht erst seit Kriegsbeginn inszenieren Akteure im aufgeblähten russischen Polizei- und Sicherheitsapparat die Probleme und Gefahren, die sie dann erfolgreich und öffentlichkeitswirksam "bekämpfen", selbst. Irgendwie muss man seine Existenz ja rechtfertigen.
Barbara Falk
[Re]: "Daneben mal eine Frage: Haben Sie noch irgendein Argument zu den von mir erwähnten Punkten auf Lager, oder war die eher schlicht konstruierte Retourkutsche "Bääätsch, die Russen haben auch Probleme und keinen Plan B" für Sie das beste Teil im Angebot?"
zum BeitragVielleicht könnten Sie erstmal erläutern, wo sie das überhaupt hernehmen, dass die Republikaner gegen die Unterstützung der Ukraine sind und deshalb bereit sind, diese Unterstützung, ohne Rücksicht auf möglichen die praktischen Folgen für den Konflikt, zu instrumentalisieren, um innenpolitisch Punkt zu machen?
Bible-Belt-Republikaner und Präsidentschaftsaspirant Asa Hutchinson:
www.realclearpolit...ts_in_ukraine.html
House Speaker kevin McCarthy:
www.arkansasonline...ine-urges-russian/
www.msn.com/en-us/...ne-aid/ar-AA1aBPhO
Barbara Falk
[Re]: "Die medizinische Versorgung der russischen Armee ist aber nicht so gut wie bei den Amerikanern. "
zum BeitragEin glaubwürdiger russischer Fachmann (Dozent des russischen "Kalaschnikow-Zentrums für Militärmedizin") hat vor einigen Tagen erklärt, die Hälfte der russischen Toten würden durch unzureichende medizinische Versorgung an eigenlich nicht tödlchen Verletzungen sterben. Außerdem ginge etwa ein Drittel der Amputationen auf falsche/unzureichende Erstversorgung zurück. Als Hauptgründde nannte er fehlende/unzureichende Ersthelferschulung von Soldaten und schlechte Logistik bei der Bergung von Verletzten.
Barbara Falk
"Der russische Präsident Wladimir Putin sei alarmiert."
zum BeitragWieso? Ist es was Ansteckendes, Diktatorenschnupfen oder so?
Barbara Falk
"Putin-Legitimierer darf weiter lehren".
zum BeitragNein, darf er nicht.
Herr B. stand und steht in keinem Angestelltenverhältnis mit der Uni, er war Lehrbeauftragter, d.h. auf Werkvertragsbasis semesterweise beschäftigt und damit ist es vorbei.
Die Uni hatte auch das Recht, seine Veranstaltung letzten Herbst zu streichen, sofern Sie trotzdem das vereinbarte Honorar gezahlt haben (und das haben sie bestimmt, zumindest war das nicht Gegenstand der Klage). Nur gegen die veröffentlichte, aus seiner Sicht rufschädigende Begründung: "Die Lehrveranstaltung fällt aus, weil" - hat er erfolgreich geklagt. Die Begründung ist aber auch eh verschwunden, denn das Semester ist ist ja vorbei, wie auch seine Tätigkeit für die Uni.
Dafür kenne ich jetzt einen Journalisten mehr, der ins Verschwörungstheoretikerlager abgestiegen ist. Das nennt man den Streisand-Effekt.
Zapp-Reportage zu Patrick Baab (der Nachname ist kein Geheimins) vom letzten Jahr: www.ardmediathek.d...i01Mjk2NjVkNzBmODU
Dort werden auch Teile der Reportage gezeigt, die zur Aufkündigung der Lehrbeauftragung führten, und Baabs Zusammenarbeit mit putinistischen Bloggern thematisiert.
Kurze Einblicke in Baabs Gedankenwelt:
Alles hängt mit allem zusammen:
www.nachdenkseiten...p=40531#more-40531
Und, ganz frisch: Im Youtubekanal Drushba FM "entlarvt" Baab in der Sendung "NATO-Akte -Faktencheck" mit dem Putin-Propagandisten Thomas Röper (Anti-Spiegel) den Tübinger Osteuropahistoriker Prof. Klaus Gestwa als Agenten der Ampel-Koalition: www.youtube.com/watch?v=HU_1I8tX818im (ab 1:56):
Ich finde es richtig, dass so jemand zukünftig keine Journalisten an staatlich finanzierten Hochschulen mehr ausbildet.
Barbara Falk
[Re]: "Wie wäre es sonst zu erklären, dass sie einen Ihnen eigentlich völlig ungefährlichen Kritiker vernichten wollen!"
zum Beitrag"Kremlkritiker" klingt immer so nach Leuten, die auf dem Sofa sitzen und lamentieren, was alles schlecht ist. Kara-Murza ist kein "Kritiker" sondern, ganz ohne politisches Mandat, ein erfolgreicher politischer Praktiker (ein russischer Kommentator hat ihn gestern einen "Volksdiplomaten" genannt). Zusammen mit dem 2015 ermordeten Boris Nemtsow hat er das Instrument eines individuellen Sanktionsmechanismus für Menschenrechtsvergehen ersonnen und viele westliche Staaten überzeugt, es zum Gesetz zu machen (in den USA bekannt als Global Magnitsky Act).
Das war der Grund der Mordanschläge gegen ihn 2015 und 2017, und das ist der Grund für dieses Urteil. E ist auch eine Bestrafung dafür, dass er nach den Anschlägen Russland nicht verlassen hat, sondern geblieben ist und seine Arbeit fortgesetzt hat.
"Ich sehe das Urteil als Auszeichnung für meine Arbeit, ich habe die höchstmögliche Punktzahl gekriegt", hat Kara-Murza nach der Urteilsverkündung gesagt.
Barbara Falk
"Putin hat in Girkin, dem ehemaligen FSB-Mitarbeiter und Militärangehörigen, einen ernstzunehmenden Gegner, der ihn von rechts außen kritisiert und gleichzeitig lächerlich macht. "
zum BeitragIch halte Girkin, einen FSB-Mitarbeiter, nicht für einen "Putin-Gegner", sondern einfach für einen Propagandisten, der ein bestimmtes Minderheitenpublikum, - die fanatische Kriegspartei - bedient und bei Laune hält. Vieles seiner vermeintlichen Kritik läuft auf das Argument hinaus: Wenn wir Putin stürzen, kommt einer der korrupten Dilettanten aus seiner Umgebung, der noch schlimmer ist. Das ist eine sehr bekannte Propagandafigur, für deren "liberale" Varianten lange auch der Westen empfänglich war: "Putin ist gemäßigt; X. oder Y. oder Z. - das sind die wahren Falken". "Putin hält immerhin Russland zusammen und verhindert Chaos" etc.
Wenn der Krieg verloren ist, wird die Kriegspartei für Putin lästig und gefährlich, dann wird Girkin wieder sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden, oder exemplarisch über die Klinge springen.
Barbara Falk
[Re]: Wieso nennen Sie eine demokratisch gewählte Regierung "Regime"?
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Was Suryo etwas verkürzt formuliert: Die Menschen in den 2014 besetzten Gebieten sind aktuell keine zu Selbstbestimmung fähigen Subjekte, die über Fragen wie Autonomie, Sprachpolitik, oder gar einen Sezessionswunsch informiert und bewusst entscheiden könnten. (Sezession war sowieso immer nur Thema einer radikalen Minderheit). Die politischen Institutionen und Vorbedingungen, die für notwendig wären – Rede- und Versammlungsfreiheit, freie Wahlen, , freie Presse etc. sind komplett zerstört. An ihre Stelle sind Repression und Propaganda getreten. Und so wird es bleiben, solange Putinrussland dort das Sagen hat. Erst müssen die politischen Freiheiten wieder her, dann können die Menschen wieder Subjekt werden, herausfinden, was sie wollen, und diese Freiheiten gebrauchen. (Das gilt übrigens genauso für die Bevölkerung in Russland).
zum BeitragUnd wer ist überhaupt gemeint, wenn @Alexander Schulz über die „Bevölkerung“ spricht? Aus den 2014 besetzten Gebieten sind große Teile der Bevölkerung abgewandert, im Donbas wurde das, anders also auf der Krim, noch nicht mal durch Ansiedlung von Russen aus dem Mutterland kompensiert. Karl Schlögel hat das, was nach 2014 mit Donezk und Lughansk geschehen ist, sehr treffend „Urbizid“ genannt. Zu dieser Zerstörung der kulturellen und sozialen Lebenswelt des Donbas kommt nun die physische Zerstörung hinzu. Orte werden dem Erdboden gleichgemacht, die Männer seit dem ersten Kriegstag zwangsrekrutiert. So „bedankt“ sich Putin bei dem Teil der Bevölkerung, der geblieben ist.
Die „russische Welt“ des Donbas, wie sie bis 2013 existierte, gibt es bereits nicht mehr, Putin hat sie unwiderruflich zerstört. Kein Referendum wird sie wieder herbeischaffen.
Barbara Falk
[Re]: Antwort an @Alexander Schulz
zum BeitragBarbara Falk
"Ich denke, dass diese Tat nur nochmal deutlich macht wie wichtig es mittelfristig wäre einen Verhandlungsfrieden zu erreichen"
zum BeitragEcht? Die, wie sie es richtig beschreiben, grausame und demonstrative Ermordung eines ukrainischen Soldaten verstehen Sie als ein Signal Russlands, dass es an einer Verhandlunglösung interessiert ist?
Natürlich hat der Vorgang eine Bedeutung, aber sicher nicht diese. Es geht darum, ukrainischen und vor allem russischen (!) Soldaten Angst vor der Gefangennahme einzujagen. Damit die zunehmend desolaten russischen Truppen tun, was der an Verhandlungen Nullkommnull interessierte Putin will: Weiterkämpfen.
Barbara Falk
[Re]: Antwort an @Alexander Schulz
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Woher will man das wissen? "
zum BeitragDer Veröffentichung auf dieser obskuren Gamer-Plattform ist wohl eine User-Diskussion über den Krieg vorausgegangen, in deren Verlauf der Täter sich mit tiefem Wissen über die Materie brüstete und schließlich zum Beweis die von ihm in seiner Küche abfotografierten Papierdokumente/ Broschüren/Schaubilder hochlud.
Barbara Falk
Dass man im Text mitteilt, Russland sei "nach eigenen Angaben" in Bachmut vorgerückt, geht ja in Ordnung.
zum BeitragNur sollte man ausgerechnet daraus nicht die Überschrift basteln, und die Moskauer Behauptungen in einen irreführenden Aussagesatz verwandeln.
Wenn nur jede zehnte der diesbezüglichen tagtäglichen Erfolgsmeldungen der russischen Seite korrekt wäre, dann wäre die Stadt schon dreimal erobert.
Barbara Falk
[Re]: Danke. Zumal es in diesem Fall IMO auch nicht vorrangig um Journalismus und die Unterdrückung desselben geht. Putin sammelt Geiseln, das ist der Grund.
zum BeitragSo erfreulich der Gefangenenaustausch des letzten Jahres (Viktor But gegen Brittney Griner) für die betroffene US-Amerikanerin war, Putin hat daraus genau den Schluss gezogen, vor dem Kritiker schon damals gewarnt haben: Geiselnahmen lohnen sich.
Nicht ohne Grund haben die Amerikaner nun alle ihre Staatsbürger aufgerufen, Russland zu verlassen, egal, welcher Tätigkeit sie in Russland nachgehen.
Barbara Falk
Sehr informatives Interview in der Deutschen Welle dazu: www.dw.com/de/russ...bessern/a-65094512
zum BeitragBarbara Falk
Was in dem Artikel fehlt: Noch vor weniger als einer Woche haben Xi und Putin eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie sich gegen die Weitergabe von Atomwaffen aussprechen, dagegen, dass Atommächte solche Waffen außerhalb ihres Staatsgebiets stationieren, und alle Staaten, die solche Waffen in anderen Staaten stationiert haben, aufgerufen, diese zurückholen.
zum BeitragUnd keine Woche später so was. Entsprechend vergrätzt zeigen sich die Chinesen heute.
Überdies ist Putins Mitteilung, das geplante Atomwaffendepot in Belarus sei zum 1. Juli 2023 fertig gebaut und bezugsbereit, wohl eine reine Behauptung, die nicht den Tatsachen entspricht.
Barbara Falk
[Re]: "mal zu schauen wo es überhaupt mal einen "game changer" im Krieg gegeben hat, eine neue Technologie die alles von Grund auf verändert. "
zum BeitragBezogen auf diesen Krieg sehe ich zwei solche Game Changer: Die vom Westen ab Juli 2022 gelieferten HIMARS-Mehrfachraketenwerfer.Damit haben die Ukrainer die Logistik ihres numerisch überlegenen Gegners zerstört. Und als zweites der systematische und umfangreiche Einsatz von Kampf-, Aufklärungs- und Logistikdrohnen.
Barbara Falk
[Re]: "Meine Güte, haben Sie eine Ahnung davon wieviel Waffen und Munition in Russland lagern? Bevor das aufgebraucht ist, sind dem Westen Geld, Motivation und Waffen schon lange ausgegangen. "
zum BeitragVor einem Jahr hätte ich ihren Einwurf ja noch verstanden, mittlerweile stimmt das aber nicht mehr. Der russischen Armee gehen Munition und Gerät aus. Das sagen nicht nur westliche und ukrainische Experten, sondern auch eingebettet russische Kriegskorrespondenten und Kriegsbefürworter wie z.B. Igor Girkin, der mittlerweile ganz offen sagt, dass der Krieg für Russland militärisch verloren.
Dazu z.B. dieses sehr nüchterne Interview des Militärökonomen Marcus Keupp vom Februar diesen Jahres:
"Wenn das so weitergeht, dann werden sich die russischen Reserven so schnell abnutzen, dass wir im Sommer keine russischen Reserven mehr haben. Das gibt Ihnen ein Bild des militärischen Irrsinns, der da stattfindet. Diese riesigen Reserven, die sie ja noch aus der Sowjetunion herübergenommen haben, die werden zerstört in der Frist von wenigen Monaten, und die sind auch nicht in kurzer Zeit wieder aufzubauen. Also, es ist hart am militärischen Selbstmord, was da gemacht wird."
www.br.de/nachrich...selbstmord,TW7hge0
Barbara Falk
[Re]: "Warum denn genau wird kein strategisches Kriegsziel benannt?"
zum BeitragDa es sich um einen reinen Angriffskrieg handelt, ist das wohl eher eine Frage an den Aggressor. Der ist, nach der Clausewitzschen Logik, "verpflichtet", strategische Kriegsziele zu haben.
Wenn man dagegen auf die Opferseite schaut: "Die Ukraine verteidigt sich Tag für Tag mit den Mitteln die sie hat" wäre eine hinreichende Antwort auf die Frage nach ihrem strategischen Ziel.
Deshalb wäre: "Wir unterstützen die Ukraine solange es nötig ist" ebenfalls eine hinreichende Antwort.
Tatsächlich haben Ukraine und die westlichen Unterstützer natürlich strategische Ziele, die über "Wir verteidigen uns Tag um Tag" hinausgehen. Aus denen auch kein Geheimnis gemacht und an denen öffentlich sichtbar ständig diplomatisch gearbeitet wird:
-Die (exemplarische) Verteidigung der UN-Statuten/des Prinzips der territorialen Unversehrtheit. -Westintegration der Ukraine durch EU- und NATO-Beitritt
-dauerhafte Eindämmung des russischen Aggressionspotentials durch Militärhilfe, Sanktionen und diplomatische Isolation, und zwar solange, bis Russland zu echten Verhandlungen und verlässlichem Dialog wieder bereit/ bzw. fähig ist.
Die von mir zuerst genannte Frage, was sind eigentlich die strategischen Ziele des Aggressors, sind IMO viel schwerer zu beantworten. Weil es solche Ziele nicht gibt. Die Allmachtsphantasien Putins (der Ende Dezember 2021 ganz offiziell die Rückabwicklung der NATO-Osterweiterung forderte) kann man wohl schwerlich als strategisches Ziel bezeichnen. Denn ein strategisches Ziel muss realistisch sein. Stattdessen sehen wir seit über einem Jahr einen bunten Strauße ständig wechselnder, und sehr wirrer Kriegsgründe. Grigorij Judin nennt den russischen Angriff den "sinnlosesten Krieg der Weltgeschichte".
Die von Ihnen gelobte "hochgradig plausible" Logik des Clausewitz-Experten passt einfach nicht. Sein Text ist ein klassischer Fall von Maslows Hammer (Der Hammer-Experte hält alle Probleme für Nägel).
Barbara Falk
"Die russische Kinderbeauftragte ist 22 Jahre alt und ausgebildete Musikerin."
Verständnisfehler. Die "mom of 22" ist 38 Jahre alt, mit einem orthodoxen Prieter verheiratet und hat 4 leibliche und 18 (!) adoptierte Kinder. Mit dem 15-jährigen Jugendlichen aus dem Donbas, über dessen "Adoption" sie sich vor laufender Kamera mit Putin unterhalten hat, sind es nun 19. Eine Kindersammlerin.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "alles mit in den Untergang zu reißen, was sich ihnen in den Weg stellt, "
zum BeitragUnd womit? Und schreiben Sie jetzt bitte nicht, mit Atombomben.
Barbara Falk
[Re]: Ganz egal was Chinas Interessen in Russland sind: Putin fährt gerade krachend vor die Wand, was danach kommt, weiß keiner, und China hat keine Möglichkeit, das zu verhindern.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Wenn wir den Gerüchten glauben dürfen, soll Dimitri Patruschew als Nachfolger aufgebaut werden. "
zum BeitragEin anderes, aktuell kursierendes Gerücht besagt, dass demnächst Medwedjew als Putins Nachfolger aufgebaut werden soll.
Wenn sie solchen Gerüchten glauben schenken wollen, dann gibt es Dutzende Menschen, die "demnächst als Nachfolger aufgebaut werden sollen"., und das seit vielen Jahren. Diese Gerüchte sind Informationsrauschen, es gibt sie dauernd.
"Dikaturen können vererbt werden, siehe Nordkorea oder Syrien. In Russland dürfte die Vererbung mindestens genauso einfach funktionieren."
Gutes Stichwort. Kim absolviert seit einiger Zeit offizielle Termine zusammen mit seiner noch minderjährigen Tochter. Tut Putin irgendetwas in der Art? Er versteckt, ja verleugnet seine Familie regelrecht, seine volljährigen Töchter haben geänderte Familiennamen angenommen. Darauf einmal öffentlich angesprochen (von einem selten mutigen Journalisten) hat er sie als "diese Frauen" bezeichnet. Außerdem hat er drei oder vier weitere Kinder von zwei weiteren Frauen, deren Existenz offiziell geleugnet wird.
Es gibt keine Vererbung einer Diktatur ohne Repräsentanz.
"Putin hat gar keine andere Wahl als einen informellen Nachfolger aufzubauen, wenn er nicht Strafverfolgung von innen riskieren will."
Natürlich hat er eine Wahl, und zwar selbst an der Macht bleiben. Das wird er anstreben, die nächsten Präsidentschaftswahlen sind im Mai 2024. Nicht, dass das echte Wahlen wären, es ist reine Akklamation, die Ergebnisse werden gefälscht. Aber die Durchführung des Rituals ist aufwändig und komplex, die Weichenstellungen müssen deutlich vorher erfolgen - Sparringkandidaten auswählen, die dem ganzen Legitimität verleihen, etc., es gibt Formalia wie Fristen.
Das heißt nicht, dass nicht eine oder mehrere Gruppen in seiner Umgebung irgendwann versuchen werden, einen Ersatz zu finden, aber dass die Übertragung all der informellen Machtstrukturen auf diese Person gelingt, ist sehr unwahrscheinlich.
Barbara Falk
[Re]: "Merkwürdige Regelung. Stellen Sie sich mal vor, es gebe einen Haftbefehl gegen BARBARA FALK und es stellt sich heraus, die Beweise reichen nicht, um ihn aufrecht zu erhalten. Müssen Sie dann trotzdem einfahren?"
zum BeitragWenn ich ihn erfolgreich anfechte, nicht.
Völkermord verjährt nicht, und deswegen verfallen diese Haftbefehle nicht wegen Nichtvollstreckbarkeit, auch nicht nach 40 oder 50 Jahren.
Sie scheinen außerdem Haftbefehl und Urteil zu verwechseln, oder gleichzusetzen. Die Haftbefehle sollen die Gesuchten vor das Haager Gericht bringen. Physisch. Der Internationale Strafgerichtshof verhandelt grundsätzlich nur gegen Angeklagte, die anwesend sind.
"Russland erkennt den Gerichtshof auch nicht an."
Das kann sich ändern.
Barbara Falk
[Re]: Dass die russische Armee die Ukraine als Staat nicht erobern und nicht zerstören kann, ist seit April letzten Jahres klar; seit Oktober letzten Jahres lassen sich die Handlungen der russischen Armee am besten als sinnloses, kriegsverlängerndes Rückzugsgefecht beschreiben.
zum BeitragDer Fall, dass sich ein vollständiger militärischer Sieg nicht erringen lässt, ist denkbar, d.h. der Krieg wird nicht an den Grenzen der Ukraine von 1991 enden, sondern an einer anderen Demarkationslinie, und Teile des ukrainischen Staatsgebiets bleiben unter Kontrolle Russlands.
Der Plan für diesen Fall dürfte nicht viel anders sein, wie wenn die Ukraine die Grenzen von 1991 wieder erreicht. Solange Putin regiert, wird es keine Friedenslösung geben, d.h. die Ukraine braucht selbst dann, wenn eine Art Waffenruhe vereinbart werden sollte, dauerhaft militärische Unterstützung, um ihre Grenze, bzw. die Demarkationslinie zu schützen.
Barbara Falk
[Re]: "Um was für ein politisches System handelt es sich im Falle Russlands eigentlich. "
zum BeitragEs handelt sich um eine personalisierte autokratische Diktatur, in der der Herrscher selbst die Etablierung formeller und informeller Nachfolgeregelungen gezielt und systematisch unterbunden hat. Deswegen wird dieses System zusammen mit Putin untergehen.
Barbara Falk
[Re]: "Bzgl BPB; manchmal können auch einfach geschriebene Texte informativ sein...wenn man sich die Mühe macht diese zu lesen und zu verstehen."
zum BeitragDer Text ist ja auch informativ, aber Sie (!) haben ihn nicht verstanden.
Ich lese es Ihnen vor:
"Heute gebraucht man das Wort „Genozid“ allgemein für „Völkermord“ UND DIE GEZIELTE VERFOLGUNG von Bevölkerungsgruppen, die sich durch Sprache, Religion und Tradition von anderen unterscheiden. "
www.bpb.de/kurz-kn...on/320383/genozid/
Mit den Großbuchstaben habe ich gekennzeichnet, was Sie nicht verstanden haben.
Barbara Falk
[Re]: Diese konkreten Haftbefehle können nicht aufgehoben werden. Das ist keine Meinungsäußerung von mir, sondern eine Tatsache.
zum Beitrag„Es gibt genug Länder, denen Ein Haftbefehl aus Den Haag egal ist. Dort kann sie 100 werden.“
Noch egaler ist diesen Ländern im Zweifelsfalle irgendeine Maria Lwowa-Belowa. Und wenn Sie schon die Möglichkeit einräumen, das sich Frau Lwowa-Belowa irgendwann aus Russland in irgendein Drittland absetzen muss, ist nicht relevant, ob dieses Land den Haager Gerichtshof anerkennt oder nicht, sondern ob es ein Auslieferungsabkommen mit Russland unterhält.
Barbara Falk
[Re]: "Und was ist mit Verhandlungen wie denen hier"
zum BeitragJa, was ist damit? Eingekesselte Soldaten haben aufgegeben, und das Procedere wurde von Offizieren beider Seiten vereinbart. Und was haben solche Absprachen (wie auch der "Getreidedeal") mit Diplomatie für eine Friedenslösung zu tun?
Die Frage an die russische Elite, bzw. die russische Gesellschaft, ob sie Kriegverbrecher ausliefern will, wird sich sowieso erst stellen, wenn der Krieg vorbei ist.
Barbara Falk
[Re]: "Wenn man Haftbefehle ausstellt, die man höchstwahrscheinlich nicht vollstrecken kann, untergräbt man eine eigentlich gute Idee."
zum BeitragEin Gericht, das mit der sachfremden Begründung, "ist wahrscheinlich nicht vollstreckbar" auf die Ausstellung eines Haftbefehls verzichtet, untergräbt sich selbst.
Die Haftbefehle sind unwiderrufbar und gelten auf Lebenszeit der Gesuchten. Maria Lwowa-Belowa ist 39 Jahre alt. IMO liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie einmal in Den Haag vor Gericht stehen wird, bei nahezu 100%.
Barbara Falk
[Re]: "Putin wurde gerade nicht nur angeklagt, sondern *verurteilt*."
zum BeitragWeder noch. Er wurde zur Fahndung ausgeschrieben.
Barbara Falk
[Re]: Der Artikel ist sachlicher als ihr Beitrag und verwendet den Begriff "Deserteur" nicht. Ein Deserteur ist jemand, der sich von der Truppe entfernt.
zum BeitragMehrere Hunderttausend Männer sind im September letzten Jahres ausgereist, um vor der Mobilmachung wegzutauchen. Sie hatten in der Regel weder Einberufungsbescheide noch Musterungsbescheide bekommen (dann hätten sie nämlich wegen des entsprechenden Sperrvermerks gar nicht ausreisen können) und können den Beleg, dass konkret von einer Einberufung betroffen waren, nicht erbringen. Weil dies auch nicht der Fall war.
Den Behörden der Fluchtstaaten stellt sich die Argumentation so dar: "Ich beantrage Asyl, weil ich ein russischer Mann zwischen 20 und 45 bin und deshalb zu den 20 Mio. Männern gehöre, die einberufen werden könnten." Das reicht als Asylgrund schlicht nicht aus. Trotzdem machen es sich die Behörden, das geht auch aus dem Artikel hervor, mit der Abschiebung nicht leicht.
Barbara Falk
[Re]: "Ich habe Argumente und auch entsprechende Links gepostet. "
zum BeitragSie haben zwei mal auf einen Eintrag des Kinderlexikons der Bundeszentrale für politische Bildung verlinkt, den Sie scheinbar nicht verstanden haben.
Insbesondere scheint Ihnen der Unterschied zwischen "Definition" (die findet sich dort auch) und "Illustration" ("Ruanda") nicht klar zu sein.
Barbara Falk
[Re]: "Auslieferung Putins bedeutet nicht zwingend Regimewechsel in Russland. "
zum BeitragDoch. Sie scheinen Putin für eine austauschbare Marionette einer hinter den Kulissen regierenden Oligarchenherrschaft zu halten. Damit unterliegen Sie einem grundsätzlichen Missverständnis, was die Natur dieses Systems angeht.
Barbara Falk
[Re]: "Alle Pläne hängen von Russland ab, ein Plan B Verhandlungsfrieden ist nur möglich wenn ihn Russland auch will. "
zum BeitragDeshalb wird Xis Aktion "Putin retten" auch scheitern. Aber sicher werden sich auch dann Foristen finden, die erklären können, warum der Westen daran schuld ist.
Barbara Falk
[Re]: Interpol hat 190 Mitglieder.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „Nach Ihrer Argumentation kann man vieles als Genozid bezeichnen.“
zum BeitragDas ist nicht meine Argumentation, sondern die juristische Definition.
Der einzige, der ständig Assoziationen zu den Verbrechen des Nationalsozialismus herstellt, sind Sie.
Barbara Falk
[Re]: "Kuhhandel sind genau das, was das Völkerrecht braucht."
zum BeitragWenn es den Krieg und die Diktatur in Russland beendet, ist es richtig, Menschen in Putins direktem Umfeld, die jetzt seine Mittäter sind, zu belohnen, wenn dazu wesentlich beitragen.
Barbara Falk
[Re]: "Die Aussage ist falsch!"
zum BeitragDie UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 definiert Völkermord als „Handlungen, die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“:
a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe;
b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe;
c) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen;
d) Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind;
e) gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe.
Es reicht, wenn nur eine der Handlungen begangen wird, und wenn die Tat nur teilweise erfolgreich ist. Auch der Versuch ist strafbar, ihre Relativierungen greifen also nicht.
Quelle: Wikipedia
de.wikipedia.org/w..._V%C3%B6lkermordes
Barbara Falk
[Re]: Sein Amt bis zum Tod zu bekleiden, ist Putins Plan, aber das heißt ja nicht, dass das klappt.
zum BeitragWenn Putin stürzt, ist die Auslieferung die politisch lukrativste Variante für jeden Nachfolger, der aus der putinistischen Elite kommt. Für die Auslieferung gibt es im Gegenzug Straffreiheit, Aufhebung der persönlichen Sankionen und persönliche Garantien. Für einen politischen Mord, gibt es so eine Belohnung nicht.
Im Falle eines Demokratisierungsprozesses wird eine demokratisch legitimierte Regierung sowieso jeden ausliefern, gegen den ein Haftbefehl vorliegt. Das ist quasi integraler Teil dieses Demokratisierungsprozesses.
Barbara Falk
"Die Gewichtung bei den Oscars wirkt dann wie eine Fortsetzung dessen, was der Ukraine seit langem widerfährt: Sie wird übergangen."
zum BeitragDie Ukraine wird übergangen? Das ist aber eine ungewöhnliche Sichtweise. Über kein Land wird seit dem 24. Februar 2022 mehr geredet als über die Ukraine.
Nicht Nawalny oder seine Frau, sondern der Dokumentarfilmer Daniel Roher hat den Oskar gekriegt. Und Roher hat die Dankesrede gehalten und sich darin ausdrücklich auf Russlands Krieg gegen die Ukraine bezogen. Und dabei wörtlich zitiert, was Nawalny selbst über diesen Krieg gesagt hat. Frau Nawalny hat danach ein persönliches 30-Sekunden Statement abgeben können.
"Nawalnaja hätte die Bühne bei den Oscars nutzen müssen, um auf den Überlebenskampf der Ukraine hinzuweisen. Sie hätte verdeutlichen müssen, dass selbst politische Gegner Putins das imperiale Russland über lange Zeit mitgetragen haben. Sie hätte auf die Versäumnisse der russischen Opposition hinweisen müssen."
Wieso hätte sie das müssen? (mal abgesehen davon, dass all das zu sagen doch recht lange dauern und den Zeitplan einer Oskarverleihung sprengen dürfte). Sie ist keine Politikerin, und keine Sprecherin für "die russische Opposition."
Außerdem sind das Floskeln von Frau Zingher. Welche Versäumnisse der russischen Opposition sieht denn die Autorin, die Frau Nawalny hätte ansprechen müssen? Welche politischen Gegner Putins haben das imperiale Russland über lange Zeit mitgetragen, und was hat Frau Nawalny mit diesen Personen zu schaffen?
Die nachvollziehbarste Lesart für mich ist, dass die echte Aufregung (von echten Ukrainern) viel kleiner war, als es scheint. Kremlbots und ukrainische Bots haben in bezeichnender Einigkeit einen zu 80% virtuellen Shitstorm gegen Nawalny und den Film entfacht. Interessant wäre es darüber zu reden, warum.
Barbara Falk
[Re]: Das finde ich jetzt wirklich sehr lustig:
zum Beitrag"Sergej" hat nicht gemerkt, dass er aufgeflogen ist, und schreibt jetzt aus Russland nach einem Kriegsgefangenenaustausch. "
twitter.com/BAfMW/...636276596599291904
Bitte dranbleiben, BAfMW. Ein Briefroman in Fortsetzungen.
Schade, dass man via Western Union kein Falschgeld schicken kann...
Barbara Falk
[Re]: Doch gibt es, haben die Amerikaner veröffentlicht. Die amerikanische Drohne hat das sie rammende russische Kampfflugzeug gefilmt.
zum BeitragBarbara Falk
Danke für diesen Artikel, der mit einigen Mythen aufräumt.
zum BeitragErgänzend: Der russische Staat begrenzt nicht nur den Export des eigenen Getreides durch Ausfuhrsteuern, sondern hat bereits im Dezember 2021 (also keineswegs als Folge von Krieg und Sanktionen) und erneut im Juni 2022 Ausfuhrbeschränkungen für Düngemittel verfügt. Anfang Februar, noch vor (!) Kriegsbeginn, wurde ein zweimonatiger kompletter Ausfuhrstopp für Ammonium verfügt.
Zugleich haben die von Moskau seit 2021 hochgetriebenen Gaspreise dazugeführt, dass die Düngemittelproduktion in der EU sich stark verteuerte, und heruntergefahren wurde.
Russische Exporteure haben an diesem Preisanstieg gut verdient.
www.agrarheute.com...uer-duenger-588151
www.gtai.de/de/tra...31-dezember-834812
www.agrarheute.com...rt-ammonium-590099
www.spiegel.de/wir...-b482-2508a415cd99
Barbara Falk
[Re]: Nach Russland schicken. Wieso nicht?
zum BeitragDarauf gibt es mehrere Antworten.
Weil 900.000 EstInnen die Zwangsmittel nicht hatten, um 400.000 RussInnen zu vertreiben.
Weil sich unter den 900.000 EstInnen nicht genug Menschen gefunden hätten, die bereit gewesen wären, dabei konkret mitzumachen, selbst wenn die Mittel vorhanden gewesen wären. Es handelte sich ja um eine erfolgreiche ZIVILGesellschaft, die gerade mit völlig gewaltfreien Mitteln ihre Unabhängigkeit erkämpft hatte. Echte Revanchisten gab es sicher auch. Wenn die in der Mehrheit gewesen wären, wäre Estland damals ein zweites Transnistrien geworden.
Und, meiner Erinnerung nach, wurde erst das Bleiberecht geregelt, dann ist das Militär abgezogen.
Im Grunde sind wir uns einig, Estland hat das gut gelöst. Ich störe mich daran, dass sie so sehr darauf beharren, das es eine andere Lösung gegeben hätte (gab es nicht, s.o.) und vor allem, dass die gleich gut, und gerechtfertigt gewesen wäre. Sind Sie wirklich sicher? Wie viele Generationen zurück darf denn ein Unrecht liegen, dass man die Nachfahren dafür bestrafen darf?
Barbara Falk
[Re]: @OKTI
zum BeitragIch bin da technisch nicht so bewandert und weiß nicht genau, was ihnen vorschwebt. Von der Abschottung des RuNets träumt das Putinregime schon lange, und arbeitet technisch daran. Aber das russische Netz ist technisch auf westliche Server angewiesen (also nicht als Peer, sondern als Dienstleistungsnehmer) und aufgrund der Sanktionen wird das wohl erstmal so bleiben. Zum Glück. So können russische Internetnutzer direkt, oder bei blockierten Seiten via VPN, auf alles im WWW zugreifen, russische Oppositionsmedien, westliche Medien, soziale Netzwerke.
Eine Sanktionierung käme deshalb einer Stärkung des staatlichen Informationsmonopols des Putinregimes gleich, für die russische Opposition in Russland und im Exil, und den Rest an Meinungsvielfalt und politischem Diskussionsraum, wäre das der SuperGAU.
Mit der staatlich gesteuerten Desinformation aus Russland müssen wir als offene, demokratische Gesellschaft anders fertig werden.
Barbara Falk
Ich danke der @community für die Blumen, aber ich halte das nicht für Satire, sondern für eine echte, seit 2020 begangene Straftat, mit einem echten Opfer, dem besagten Verleger aus Norddeutschland. Und ich finde das ganze NICHT lustig.
zum BeitragAm besten sollte die TAZ den ganzen Artikel samt Kommentaren einstampfen. Oder zumindest den Namen des Verlegers anonymisieren.
Barbara Falk
[Re]: „vielleicht ist er ja wirklich ein love scammer, trotzdem verliebt und trotzdem vom militär zwangsrekrutiert und nun trotzdem verletzt in der unkraine..“
zum BeitragDas ist nicht völlig auszuschließen, aber hinter solchen Betrugsversuchen stehen in der Regel keine Einzelpersonen, sondern „Unternehmen“, ähnlich den Trollfabriken.
Barbara Falk
[Re]: Und um das abzuschließen:
zum BeitragDie Bilder zeigen den Fitnesstrainer Ruslan Minakow aus Barnaul.
duckduckgo.com/?q=...x=images&ia=images
Über ihn berichtete 2017 die Barnauler Regionalausgabe der Komsomolskaja Pravda, weil er zum Casting der Trash-Realityshow des Senders TNT "Das Haus 2. Insel der Liebe" eingeladen worden war:
www.alt.kp.ru/daily/26761.4/3791100/
Barbara Falk
[Re]: Und wo ich schon einmal im Bellingcat-Modus bin: "Sergej" in seiner Küche. Ich zähle 24 Profile, mit 24 Namen, verortet in Kasachstan, Russland und der Ukraine.
zum Beitragyandex.ru/images/s...1pONUZ6HzWFD7A8004
Es tut mir echt leid für Herrn Albers. Love-Scamming ist nicht nur Betrug, sondern auch menschlich hochgradig mies. Ich hoffe sehr, er und seine Mitstreiter setzen ihr Engagement fort. Es gibt genug echte Menschen in der Ukraine und in Russland, die Hilfe brauchen.
Barbara Falk
[Re]: Und um das abzuschließen:
zum BeitragDie Bilder zeigen den Fitnesstrainer Ruslan Minakow aus Barnaul.
duckduckgo.com/?q=...x=images&ia=images
Über ihn berichtete 2017 die Barnauler Regionalausgabe der Komsomolskaja Pravda, weil er zum Casting der Trash-Realityshow des Senders TNT "Das Haus 2. Insel der Liebe" eingeladen worden war:
www.alt.kp.ru/daily/26761.4/3791100/
Barbara Falk
[Re]: Ich habe Sergej K. gefunden! Ganz ohne zu telefonieren.
zum BeitragMithilfe der Bildergalerie des Buchladens "Bundesamt für magische Wesen" in Bonn und der Yandex-Bildersuche.
Sergej heißt Jegor, wohnt in Rahachow/Rogachev in Belarus. Er spricht nur Russisch, ist Gutverdiener und sucht auf mamba.ru nach Frauen, denn er ist heterosexuell.
www.mamba.ru/en/profile/1797175530
Das Foto mit der Torte, dieses hier:
bundesamt-magische...3602a373b09f6/1871
ist zwar gespiegelt (das sieht man an der Unterhose), aber trotzdem ein Volltreffer.
Jetzt haben wir die Auswahl:
Ruslan Minakow aus Barnaul
Sergej Kostow aus Omsk (BINGO!)
Denis Kostow aus Omsk
yandex.ru/images/s...UGt_-vi9kYo60Q4294
Vielleicht handelt es sich aber auch um diesen Herrn:
bigbookname.com/us...s-ivanov-378660847
Max Iwanow aus Omsk.
Barbara Falk
[Re]: Und wo ich schon einmal im Bellingcat-Modus bin: "Sergej" in seiner Küche. Ich zähle 24 Profile, mit 24 Namen, verortet in Kasachstan, Russland und der Ukraine.
zum Beitragyandex.ru/images/s...1pONUZ6HzWFD7A8004
Es tut mir echt leid für Herrn Albers. Love-Scamming ist nicht nur Betrug, sondern auch menschlich hochgradig mies. Ich hoffe sehr, er und seine Mitstreiter setzen ihr Engagement fort. Es gibt genug echte Menschen in der Ukraine und in Russland, die Hilfe brauchen.
Barbara Falk
[Re]: Und um das abzuschließen:
zum BeitragDie Bilder zeigen den Fitnesstrainer Ruslan Minakow aus Barnaul.
duckduckgo.com/?q=...x=images&ia=images
Über ihn berichtete 2017 die Barnauler Regionalausgabe der Komsomolskaja Pravda, weil er zum Casting der Trash-Realityshow des Senders TNT "Das Haus 2. Insel der Liebe" eingeladen worden war:
www.alt.kp.ru/daily/26761.4/3791100/
Barbara Falk
[Re]: Auf der Seite des Buchladens "Bundesamt für magische Wesen" lässt sich die Geschichte nachlesen:
zum Beitragbundesamt-magische...kt-in-der-ukraine/
bundesamt-magische...und-9-000-buecher/
bundesamt-magische...gste-und-wuensche/
Niemand hat "Sergei K." in Russland oder Kiew bislang mit eigenen Augen gesehen. Der Beleg für seine Anwesenheit in der besagten Klinik besteht aus dem Foto eines "blutigen T-Shirt und eines Porträtfotos", das "eine Mitarbeiterin der Klinik" von Sergejs E-Mailadresse versandt hat. Im Dezember wurde noch Geld gesammelt, weil Sergej K. angeblich 6000 Euro für eine Operation in einer privaten Kiewer Klinik brauchte.
Dann kam der Unterstützerkreis scheinbar auf die großartige Idee, ihm nicht das Geld zu schicken, sondern ihn nach Deutschland zu holen. Seitdem schreibt Sergej K. keine E-Mails mehr.
Außerdem seltsame Behauptungen - etwa, dass russischen Kriegsgefangenen notwendige medizinische Behandlungen vorenthalten würden. Und die Ausflucht: Wir können schließlich nicht einfach in der Ukraine anrufen und selbst nachfragen. Ja, warum eigentlich nicht?
Das, was mit den Bildern von Sergej K. hier öffentlich veranstaltet wird:
bundesamt-magische...gste-und-wuensche/
hat er IMO selbst dann nicht verdient, wenn er gar nicht exisitiert.
Barbara Falk
[Re]: Ich habe Sergej K. gefunden! Ganz ohne zu telefonieren.
zum BeitragMithilfe der Bildergalerie des Buchladens "Bundesamt für magische Wesen" in Bonn und der Yandex-Bildersuche.
Sergej heißt Jegor, wohnt in Rahachow/Rogachev in Belarus. Er spricht nur Russisch, ist Gutverdiener und sucht auf mamba.ru nach Frauen, denn er ist heterosexuell.
www.mamba.ru/en/profile/1797175530
Das Foto mit der Torte, dieses hier:
bundesamt-magische...3602a373b09f6/1871
ist zwar gespiegelt (das sieht man an der Unterhose), aber trotzdem ein Volltreffer.
Jetzt haben wir die Auswahl:
Ruslan Minakow aus Barnaul
Sergej Kostow aus Omsk (BINGO!)
Denis Kostow aus Omsk
yandex.ru/images/s...UGt_-vi9kYo60Q4294
Vielleicht handelt es sich aber auch um diesen Herrn:
bigbookname.com/us...s-ivanov-378660847
Max Iwanow aus Omsk.
Barbara Falk
[Re]: Und wo ich schon einmal im Bellingcat-Modus bin: "Sergej" in seiner Küche. Ich zähle 24 Profile, mit 24 Namen, verortet in Kasachstan, Russland und der Ukraine.
zum Beitragyandex.ru/images/s...1pONUZ6HzWFD7A8004
Es tut mir echt leid für Herrn Albers. Love-Scamming ist nicht nur Betrug, sondern auch menschlich hochgradig mies. Ich hoffe sehr, er und seine Mitstreiter setzen ihr Engagement fort. Es gibt genug echte Menschen in der Ukraine und in Russland, die Hilfe brauchen.
Barbara Falk
[Re]: Und um das abzuschließen:
zum BeitragDie Bilder zeigen den Fitnesstrainer Ruslan Minakow aus Barnaul.
duckduckgo.com/?q=...x=images&ia=images
Über ihn berichtete 2017 die Barnauler Regionalausgabe der Komsomolskaja Pravda, weil er zum Casting der Trash-Realityshow des Senders TNT "Das Haus 2. Insel der Liebe" eingeladen worden war:
www.alt.kp.ru/daily/26761.4/3791100/
Barbara Falk
Die ganze Geschichte klingt völlig obskur, eher nach einem Fall von Love-Scamming.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Auf der Seite des Buchladens "Bundesamt für magische Wesen" lässt sich die Geschichte nachlesen:
zum Beitragbundesamt-magische...kt-in-der-ukraine/
bundesamt-magische...und-9-000-buecher/
bundesamt-magische...gste-und-wuensche/
Niemand hat "Sergei K." in Russland oder Kiew bislang mit eigenen Augen gesehen. Der Beleg für seine Anwesenheit in der besagten Klinik besteht aus dem Foto eines "blutigen T-Shirt und eines Porträtfotos", das "eine Mitarbeiterin der Klinik" von Sergejs E-Mailadresse versandt hat. Im Dezember wurde noch Geld gesammelt, weil Sergej K. angeblich 6000 Euro für eine Operation in einer privaten Kiewer Klinik brauchte.
Dann kam der Unterstützerkreis scheinbar auf die großartige Idee, ihm nicht das Geld zu schicken, sondern ihn nach Deutschland zu holen. Seitdem schreibt Sergej K. keine E-Mails mehr.
Außerdem seltsame Behauptungen - etwa, dass russischen Kriegsgefangenen notwendige medizinische Behandlungen vorenthalten würden. Und die Ausflucht: Wir können schließlich nicht einfach in der Ukraine anrufen und selbst nachfragen. Ja, warum eigentlich nicht?
Das, was mit den Bildern von Sergej K. hier öffentlich veranstaltet wird:
bundesamt-magische...gste-und-wuensche/
hat er IMO selbst dann nicht verdient, wenn er gar nicht exisitiert.
Barbara Falk
[Re]: Ich habe Sergej K. gefunden! Ganz ohne zu telefonieren.
zum BeitragMithilfe der Bildergalerie des Buchladens "Bundesamt für magische Wesen" in Bonn und der Yandex-Bildersuche.
Sergej heißt Jegor, wohnt in Rahachow/Rogachev in Belarus. Er spricht nur Russisch, ist Gutverdiener und sucht auf mamba.ru nach Frauen, denn er ist heterosexuell.
www.mamba.ru/en/profile/1797175530
Das Foto mit der Torte, dieses hier:
bundesamt-magische...3602a373b09f6/1871
ist zwar gespiegelt (das sieht man an der Unterhose), aber trotzdem ein Volltreffer.
Jetzt haben wir die Auswahl:
Ruslan Minakow aus Barnaul
Sergej Kostow aus Omsk (BINGO!)
Denis Kostow aus Omsk
yandex.ru/images/s...UGt_-vi9kYo60Q4294
Vielleicht handelt es sich aber auch um diesen Herrn:
bigbookname.com/us...s-ivanov-378660847
Max Iwanow aus Omsk.
Barbara Falk
[Re]: Und wo ich schon einmal im Bellingcat-Modus bin: "Sergej" in seiner Küche. Ich zähle 24 Profile, mit 24 Namen, verortet in Kasachstan, Russland und der Ukraine.
zum Beitragyandex.ru/images/s...1pONUZ6HzWFD7A8004
Es tut mir echt leid für Herrn Albers. Love-Scamming ist nicht nur Betrug, sondern auch menschlich hochgradig mies. Ich hoffe sehr, er und seine Mitstreiter setzen ihr Engagement fort. Es gibt genug echte Menschen in der Ukraine und in Russland, die Hilfe brauchen.
Barbara Falk
[Re]: Und um das abzuschließen:
zum BeitragDie Bilder zeigen den Fitnesstrainer Ruslan Minakow aus Barnaul.
duckduckgo.com/?q=...x=images&ia=images
Über ihn berichtete 2017 die Barnauler Regionalausgabe der Komsomolskaja Pravda, weil er zum Casting der Trash-Realityshow des Senders TNT "Das Haus 2. Insel der Liebe" eingeladen worden war:
www.alt.kp.ru/daily/26761.4/3791100/
Barbara Falk
[Re]: „Aber Estland war nicht dazu verpflichtet.“
zum BeitragSondern hatte welche Alternative?
Barbara Falk
[Re]: „Über die Frage der Moral hingegen ließe sich diskutieren, ob es angemessen ist, mit Repression auf Kinder und Enkel zu reagieren.“
zum BeitragDas freut mich aber, zu lesen, dass sie es zumindest für moralisch fragwürdig halten, die Kinder und Enkel von russisch-sowjetischen Binnenmigranten dafür zu „repressieren“, dass ihre Vorfahren in den 60ern oder 70ern zum Arbeiten nach Tartu oder Tallinn gezogen sind.
Zum Glück sind die Esten entspannter und vernünftiger als Sie, @Machiavelli, oder @Suryo...
Barbara Falk
[Re]: 8-10 % der Bevölkerung sind für Sie „so gut wie keine“?
zum BeitragIch verstehe nicht, wieso Sie so ein häßliches Zerrbild der estnischen Nationalitätenpolitik zeichnen - Estland könnte alle ausweisen, wenn es wollte, und tut es aus reiner Güte nicht.
Würden Sie mal erläutern, wann so etwas nach 1991 stattgefunden hätte, bzw. auch nur, welche politisch relevante estnische Partei je solche Forderungen erhoben hätte?
Jeder Russe, der nach der Unabhängigkeit in Estland wohnen bleiben wollte, hat ein uneingeschränktes Bleiberecht bekommen, ohne Verpflichtung, ein Einbürgerungsverfahren zu durchlaufen. Etwa 80% der russischem Bevölkerung ist nach der Unabhängigkeit in Estland geblieben, und zwei Drittel von denen haben heute einen estnischen Pass.
Barbara Falk
[Re]: "Da die russische Bevölkerung mehrheitlich dort angesiedelt wurde nachdem Estland 1940 besetzt wurde, dies aber illegal ist könnte Estland diese Menschen jederzeit ausweisen."
zum BeitragNein, könnte es nicht, will es nicht und tut es nicht.
Barbara Falk
[Re]: Auf die Schnelle:
zum Beitragwww.parties-and-el...ns.eu/estonia.html
KOOS ist dann wohl in den 6,6% "Sonstige" zu finden.
(Russen als ethnische Minderheit machen etwa 25% der Bevölkerung aus. Von denen haben 2/3 einen estnischen Pass= Wahlrecht).
Barbara Falk
[Re]: "Soso, Selensky fordert Putins Bestrafung. Und wie geht das? "
zum BeitragJa, wie geht es weiter mit Putin.
1) Er stirbt irgendwann friedlich im Bett
2) Er bringt sich um
3) Er wird entmachtet und umgebracht
4) Er gibt seine Macht freiwillig an einen Nachfolger ab, der in schützt
5) Er wird entmachtet und ausgeliefert
Die Wahrscheinlichkeiten müssen Sie selbst angeben
Meiner Einschätzung sind die Szenarien 2) bis 4) sehr unwahrscheinlich.
Bleiben Szenario 1) und 5). Der verlorene Krieg und die wachsenden Wirtschaftsprobleme sprechen allerdings dagegen, das Putin friedlich und unangefochten weiterregieren kann bis an sein Lebensende.
Szenario 5) ist also das wahrscheinlichste.
Barbara Falk
[Re]: "Und immer wieder atemberaubend, wie viele Erzählungen und Versatzstücke der russischen Desinformationsaschine bis in diese kuschelige Kommentarkommune durchsickern"
zum BeitragEinfach auf Durchzug stellen. Das wird eher noch schlimmer werden. Da Russland die militärischen Mittel ausgehen, verlagert es das Geschehen an die "Informationsfront".
Barbara Falk
[Re]: Damit niemand suchen muss:
twitter.com/k_soni...631681166808940544
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Zu Beginn des Krieges hieß es noch von vielen westlichen Potlitikern Russland soll seine Offensive stoppen, damit verhandelt werden kann, dann hieß es, dass Russland sich auf die Grenzen vom 23.2 zurückziehen soll, jetzt heißt es, dass Russland sich auf die Grenzen von 91 zurückziehen soll. Sieht so erfolgreiche Diplomatie für sie aus? "
zum BeitragJa, das ist eine Diplomatie, die auf den erzielten militärischen Erfolgen aufbaut, und deren Ziele sich dementsprechend verändert haben.
Barbara Falk
[Re]: "Rückgabe der Krim ist weltfremd."
zum BeitragOhne die Rück*gabe* der Krim, d.h. den freiwilligen Rücktritt Russlands von seinen völkerrechtswidrigen territorialen Ansprüchen, ist eine echte Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine nicht denkbar. Das das zu Putins Lebzeiten nicht geschehen wird, werden wir wohl zwei getrennte Vorgänge sehen: Die Rückeroberung/Wiederherstellung des Status quo ante 2014, und irgendwann später, durch ein demokratisch gewähltes russisches Parlament, die formelle Aufhebung aller Rechtsakte, die die Annektion betreffen.
Blauhelme auf der Krim wären wünschenswert, aber das wird Russland im Sicherheitsrat leider blockieren, solange Putin regiert.
Sie hängen sich sehr weit raus, wenn sie zu wissen vorgeben, was der Wille der Krimbewohner 2014 war und heute ist. Hunderttausende sind nach 2014 in die Ukraine gegangen, es gab zahllose Enteignungen. Politische Repressionen, insbesondere gegen die Krimtataren. Hunderttausende Russen sind eingewandert, z.T. durch gezielte Ansiedlungsprogramme.
Das dringlichste scheint mir zu sein, dass die Menschen auf der Krim das repressive putinistische System loswerden, das nie nach ihrem Willen gefragt hat.
Barbara Falk
[Re]: " Stellungnahme des Russischen Außenministeriums vom 24.2.2022 zu Chinas 12-Punkte-Plan:"
zum BeitragKorrektur: Vom 24.2.2023 natürlich! Wobei, zum Verwechseln ähnlich, da kann das passieren.
Barbara Falk
[Re]: "Wir müssen wegkommen von irgendwelchen unrealistischen Forderungen, egal ob sie gerechtfertigt sein mögen oder nicht!"
zum BeitragOffizielle Stellungnahme des Russischen Außenministeriums vom 24.2.2022 zu Chinas 12-Punkte-Plan:
"Im Hinblick auf die Ukraine-Krise ist Russland offen dafür, die Ziele der Militärischen Spezialoperation mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen. Dies setzt die Einstellung der westlichen Waffenlieferungen und Söldnerunterstützung an die Ukraine voraus, sowie die Beendigung der der bewaffneten Auseinandersetzungen, die Rückkehr der Ukraine zu einem neutralen, blockfreien Status, die Anerkennung der neuen territorialen Gegebenheiten, die kraft Enfaltung des Selbstbestimmungsrechts der Völker geschaffen wurden, die Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine und die Beseitigung aller sonstigen von ihrem Territorium ausgehenden Bedrohungen."
www.mid.ru/ru/fore...licy/news/1855483/
Barbara Falk
[Re]: " Stellungnahme des Russischen Außenministeriums vom 24.2.2022 zu Chinas 12-Punkte-Plan:"
zum BeitragKorrektur: Vom 24.2.2023 natürlich! Wobei, zum Verwechseln ähnlich, da kann das passieren.
Barbara Falk
[Re]: Lassen Sie solche Unterstellungen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Oder alternativer link
zum Beitrag3dcftas.eu/library...reaty-organization
Barbara Falk
[Re]: Alternativer Link
zum Beitrag3dcftas.eu/library...reaty-organization
Barbara Falk
[Re]: „ohne Kenntnis dieser Ausgangslage lässt sich sachlich kaum diskutieren“
zum BeitragWie wahr, wie wahr.
Deshalb mache ich jetzt ihre Arbeit und helfe Ihnen.
mid.ru/ru/foreign_...717013e70ed51b158c
Barbara Falk
[Re]: Oder alternativer link
zum Beitrag3dcftas.eu/library...reaty-organization
Barbara Falk
[Re]: Alternativer Link
zum Beitrag3dcftas.eu/library...reaty-organization
Barbara Falk
[Re]: "Ein Teil der Einzeltäterthese ist das "Geständnis" des Ermordeten. Der gerichtsmedizinische Nachweis, dass er unter Drogen stand, wäre also schon hilfreich..."
zum BeitragWieso? Selbst wenn so ein Nachweis, nach 90 Jahren (!) gelingt, lässt sich die Frage, warum er unter Drogen gesetzt wurde, doch gar nicht beantworten. Vielleicht passte ja den Ermittlern einfach sein auf Selbstbezichtigung beschränktes Geständnis nicht, weil sie sich eine andere Wahrheit wünschten. Der Wunsch der Nazis, dass es mehrere "gewesen sein müssen", ist ja unbestritten. Die Mitangeklagten wurden aber nicht unter Drogen gesetzt, um Geständnisse zu erzwingen.
IMO ist diese pathologische Untersuchung reine Sensationssucht der Beteiligten, und ethisch fragwürdig, da eine grundlose Störung der Totenruhe.
Barbara Falk
[Re]: "Rehabilitierung".
zum BeitragWie rehabilitiert man eigentlich einen Widerstandskämpfer? Indem man seine Täterschaft nachweist, oder indem man sie widerlegt?
Barbara Falk
[Re]: "Wenn man bedenkt, dass die Einzeltäterthese immer noch rumspukt und mit allerlei Hokus-Hokus verbreitet wird, ist die Untersuchung schon wichtig."
zum BeitragSie haben scheinbar verstanden, inwiefern diese Untersuchung Relevanz für die Widerlegung der Einzeltäterhypothese haben könnte. Bitte erkären Sie es mir.
Barbara Falk
[Re]: [Ich habe das jetzt nur ausnahmsweise gelesen, weil Sie mich direkt ansprechen. Ich lese ihre Beiträge sonst nie. Der Grund ist, dass sie ausschließlich in Zitaten sprechen, und ihren Adressaten die Arbeit aufbürden, die Zitate aufzusuchen, quellenkritisch zu überprüfen, in ihren jeweiligen Kontext zu setzen, und darüber nachzudenken, was Sie mit den Zitaten wohl jeweils sagen wollen.
zum BeitragZitate sprechen NICHT aus sich selbst, sie sind allenfalls ein Zettelkasten und VORSTUFEN zu eigenen Gedanken.]
Deshalb mein Vorschlag, da ich mich gern mit Ihnen austauschen möchte: Gehen Sie in ihrem Zettelkasten zu ihrem ersten Zitat, dem aus der "Zeit". Das Dokument, dessen Paraphrasierung sie dort selektiv zitieren, lässt sich im Original auffinden, die Russen selbst haben es im Dezember 2021 veröffentlicht.
Fassen Sie den Inhalt dieses Dokuments zusammen.
Erklären Sie, inwieweit die Erfüllung dort vorgebrachten Forderungen geeignet gewesen wären, den Krieg abzuwenden.
Erläutern Sie, warum ihrer Meinung nach die dort vorgebrachten Forderungen im Dezember 2021 realistisch und legitim waren.
Erläutern Sie, warum ihrer Meinung nach die Erfüllung der dort vorgebrachten Forderungen ein Jahr später realistisch sind und helfen könnten, den Krieg zu beenden.
Tun sie das mit eigenen Worten.
Auf diese These, die sie selbst formulieren, gehe ich gern ein:
"Wenn das nicht abgelehnt, sondern ausführlich verhandelt worden wäre, hätte sich der Krieg mindestens verzögert."
1) Woran machen Sie angesichts des diplomatischen Marathons Ende 2021 ihren Vorwurf fest, es sei nicht genug verhandelt worden?
2) Vielleicht ist ihnen nicht bekannt, dass der Truppenaufmarsch im Herbst 2021 nicht der erste war? Im Frühjahr 2021 gab es dasselbe "Manöver"-Spielchen, damals hat Putin ein Gipfeltreffen mit Biden in Genf erpresst. Meine Interpretation der Ereignisse von Frühjahr 2021 ist, dass der Westen damals den Kriegsbeginn verzögert und der Ukraine wertvolle Zeit gekauft hat. Was halte Sie von meine These?
Barbara Falk
Wenn China auf Russland diplomatischen Druck ausübt, damit die russische Seite endlich mal verbindlich darlegt, was geschehen muss, damit die russische Armee ihre Aggression einstellt, ist das sehr begrüßenswert.
zum BeitragVerbindlich heißt, ein russischer Punkteplan, offiziell an die Gegenseite übermittelt, oder eingebracht in die UN.
Dafür braucht es keinen Waffenstillstand.
Barbara Falk
Schwarzers Friedensplan.
zum Beitrag„Die Vorgeschichte lassen wir jetzt mal weg, die ist ja kompliziert“.
twitter.com/wenig_...629463722115706880
Barbara Falk
„Das Wegsehen und die Untätigkeit des Westens hat Putin weder sanft gestimmt noch dazu gebracht, von seinen strategischen Zielen abzulassen. Es brauchte keine Drohgebärden. Russland begann seinen Angriffskrieg ganz ohne – das sollte man in Erinnerung rufen, wenn Putin nun wieder behauptet, der Westen habe den Krieg begonnen.“
zum BeitragKrieg ist für Putin nicht Ausnahmefall (oder gar Katastrophenfall) sondern Zustand, und nichts, was eine Lösung braucht. Das beleuchtet Grigori Judin in diesem Interview mit „Meduza“ sehr gut:
meduza.io/en/featu...s-nowhere-they-say
Barbara Falk
[Re]: „Stattdessen haben die beiden Selenskij beim letzten Treffen in Paris allen Ernstes zu Gebietsabtretungen an Russland aufgefordert. Unfassbar.“
zum BeitragWo haben Sie das denn her?
Barbara Falk
[Re]: „Medwedjew hat hoffentlich ausnahmsweise mal recht, und das russische Imperium zerfällt. Kaum jemand wird ihm nachtrauern. Ein Irrtum der Geschichte.“
zum BeitragDa interpretieren Sie Medwedjews Äußerung falsch. Das ist einfach nach innen, an die eigene Bevölkerung gerichtete Propaganda. „Ohne Putin kein Russland“ lautet der bekannte Spruch des Dumavorsitzenden Volodin. Sogar Putin selbst stößt jetzt in dasselbe Horn. Der Westen hat den Krieg gefesselt um Russland zu zerstückeln und das „russische Ethnos“ zu vernichten. Dieses Gerede soll die Loyalität zu Putin festigen.
Ein Staatszerfall ist weder in russischem, noch in westlichem Interesse. Und nicht im ukrainischen.
Barbara Falk
[Re]: „Das ist so schräg alles, das kann sich keiner ausdenken.
zum BeitragSchräger als jede Satire.„
Kommt noch besser:
„Erst dann, wenn sich die Russen anfangen, aus den am 24. Februar besetzten Gebieten zurückzuziehen, kann man sagen: Man liefert keine Waffen mehr.“
Alice Schwarzer heute in „Bild-Talk.“
www.bild.de/politi...Ft.co%2FZYQVsnWlyp
Man sollte diese wirre Blase nicht zu wichtig nehmen. Mein Arbeitstitel für diese Demo lautet: „Putins letzte Schlacht im hybriden Krieg“.
Barbara Falk
[Re]: „Ich fürchte, die Tragweite des Putinschen Coups vom September letzten Jahres ist im Westen - oder genauer: bei unseren Planspielen hierzulande zu allen möglichen Verhandlungslösungen - noch gar nicht komplett erfasst worden.“
zum BeitragHeute Mittag fanden Sie die Analyse von Herrn Däuble noch ganz toll...
Barbara Falk
[Re]: „Und was, wenn die Soldaten auf beiden Seiten nach Hause gehen?“
zum BeitragDie ukrainischen Soldaten sind ja schon zuhause.
Falls Sie meinen, dass es zu Massendesertationen in der Ukrainischen Armee kommen könnte: Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich.
Barbara Falk
[Re]: "Der Krieg wird auf eine ganz natürliche weise enden, wenn die Ukrainer weiter mit Waffen versorgt werden und die russischen Soldaten immer auf dem Schlachtfeld sterben, wird ähnlich wie im ersten WK der gemeine Soldat einfach nach hause gehen. Da machen die Führer dann gar nichts gegen. Nicht mal mehr die Wagnertruppe und die Tchechenen.
Und dann kann verhandelt werden."
So wird es kommen. So ist das übrigens schon seit den ersten Kriegstagen. Es ist nur (noch) keine Massenerscheinung.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Die Schwäche des Artikels (und die Hybris des Autors) besteht in der Annahme, die roten Linien ungefähr zu kennen."
zum Beitrag+++
z.B. die Annahme, die Demarkationslinie des Minsker Abkommens, sei eine "zentrale rote Linie", von der aus der Weg direkt ins Hinterstübchen führt. Warum das denn?
Russland hat 30. September 2022 formal mehr ukrainisches Land annektiert, als es überhaupt erobert hat. Seit fünf Monaten findet der Krieg (aus Sicht Putins) ausschließlich auf "russischem Boden" statt, und die russische Armee gibt ständig "russischen Boden" preis. Und verwüstet "russische Städte".
So was sollte man wissen, wenn man derartige Planspiele anstellt.
Barbara Falk
[Re]: "Von daher..."
zum BeitragVon daher was?
Sie scheinen das als Rechenaufgabe (miss)zuverstehen, die sich durch einen Blick in die Wikipedia lösen lässt..
Die Frage, wie sich die russische Bevölkerung, bzw jeder davon einzelne Betroffene, zur Zwangsmobilisierung stellt, ist doch völlig unbeeinflusst davon, wieviel Zwang der ukrainische Staat gegen die eigene Bevölkerung anwenden muss, um die Verteidigung des Landes zu organisieren.
Russland hat im Mai-August letzten Jahres versucht, Freiwillige zu werben, das ist krachend gescheitert, trotz lockender Geldgeschenke. Dann wurden 300K Männer zwangsmobilisiert - und genau so viele haben das Land verlassen. Das ist nur die Spitze des Eisbergs - die, die sich eine Flucht leisten konntenn. Die Mobilisierung hat eine echte Schockwelle in der russischen Gesellschaft ausgelöst, die natürlich bei Putin angekommen ist. Er hat, IMO zurecht, Angst davor, das zu wiederholen, und schiebt es deshalb auf "bis zum Letzten". Umso chaotischer und für das System destabilisierender wird die nächste Welle ablaufen.
Die Idee, einen Angriffskrieg zu beenden und nicht sterben zu müssen, ist einfach eine sehr gute Idee, die jeder versteht, man braucht dafür auch keinerlei politische Vorbildung.
Barbara Falk
[Re]: „Wäre wünschenswert Herrn Däuble im Bundestag zu hören, in der EU und auch gestern in Polen.“
zum BeitragSie loben den Beitrag, ob wohl Sie die Kernaussage nicht verstanden haben. Herr Däuble träumt von Völkerschach im Hinterzimmer, das ist seine „Lösung“.
Barbara Falk
[Re]: "Das Problem bei Navalny ist aber, dass er auf einen Machtwechsel warten will. "
zum Beitrag"Will" ist gut. Er (persönlich) muss. Er wird (wenn er überlebt) solange im Gefängnis sitzen, wie Putin Russland regiert.
Wie genau die Situation entstehen wird, in der die Menschen in Russland überhaupt eine Wahl treffen können, ist auch erstmal unwichtig. Wichtig ist, dass viele Menschen (Ich würde mal grob schätzen, 15-20 Mio) jetzt schon jetzt hinter dem stehen, was er da formuliert hat. Und je mehr Putin durch den Krieg ins Schleudern und die Wirtschaft in eine Schieflage gerät, um so attraktiver wird die Idee werden. Quer durchs politische Spektrum. Das ist ja kein Parteiprogramm, es geht um viel grundsätzliche Dinge, quasi die Wiederherstellung des politischen Raumes.
Wichtig wäre, dass der Westen wenn es soweit ist (die Ukraine kann das nicht) deutlich macht, dass dieser Weg nach Europa wirklich existiert.
Ihre Vorstellung, Putin durch eine wie auch immer breite diplomatische Initiative auch nur einen Quadratmeter Land zu "entziehen" lässt, halte ich (leider) für utopisch. Das wird erst realistisch, wenn seine militärischen Probleme größer werden. Dann wird es aber eventuell gar nicht mehr nötig sein, mit ihm zu verhandeln.
"ein nicht-autonomer Donbass könnte nach der langen Besatzung und Propagandabeschallung der Bevölkerung sogar zur Last für die Ukraine werden"
Und die Krim. Aber nicht vergessen, große Teile des Donbass waren bis 2022 nicht besetzt (und nicht "beschallt"). IMO gibt es keine Alternative zur Rückgabe aller Gebiete, mitsamt ihrer Probleme, an die Ukraine. Die Probleme wird sie dann selbst lösen (wenn sie will, mit Hilfe von außen).
Barbara Falk
[Re]: "China, Brasilien, Indien und Südafrika müssen Russland also aus eigenen ökonomischen Interesse zum Frieden drängen!"
zum BeitragDas stimmt. Ich bin absolut für so eine Initiative. Ich bin aber auch 100% sicher, dass Putin sich nicht darauf einlassen wird.
Mody hat das übrigens schon im September letzten Jahres versucht, inklusive öffentlicher Ansage: "Now is not the time for war".
edition.cnn.com/20...ntl-hnk/index.html
Den Satz "Ob Putin verhandeln will oder nicht, darauf kommt es nicht an" verstehe ich nicht.???
Barbara Falk
[Re]: "Wie wäre es z.B. mit einer Lösung, die den Interessen der Putin-Regierung zuwider liefe, aber denen des russischen Staatsvolks entgegenkäme?"
zum BeitragEin Lösungsvorschlag aus Russland:
twitter.com/navaln...627632098608644099
Barbara Falk
[Re]: "gelegentlich mal etwas gönnen können" darunter lassen sich geraubte Toiletten, entwendetes Kinderspielzeug und aus der menschenverachtenden russischen Perspektive auch Vergewaltigungen und entführte Kleinkinder subsumieren."
zum Beitrag99% der RussInnen kämpfen nicht in der Ukraine.
Die Mehrheit der in der Ukraine kämpfenden Soldaten sind mittlerweile keine Freiwilligen oder Berufssoldaten, sondern Zwangsmobilisierte.
Die Mehrheit der in der Ukraine kämpfenden russischen Soldaten begeht keine der von ihnen aufgelisteten Kriegsverbrechen.
Barbara Falk
[Re]: „Was hat Putin gesagt ? Das Übliche, wir Opfer, sie wollen uns vernichten, blablabla.“
zum BeitragJa, drum bezog sich meine Rückfrage auf die REDE.
Ihre umfangreicher Exkurs „warum es so gekommen ist“ geht deshalb am Thema vorbei (und ist auch inhaltlich fragwürdig, aber egal).
Ich bin ein pragmatischer, handlungsorientierter Mensch und möchte wissen, welche Ansatzpunkte für eine Beendigung des Krieges sich in Putins gestriger Rede finden lassen.
Barbara Falk
[Re]: "aber wer einen Krieg beenden will, muss die Position seines Gegners verstehen"
zum BeitragWas ist denn die Position, die Putin heute dargelegt hat?
Barbara Falk
[Re]: Seien sie mal nicht so ungeduldig. Putin hält morgen noch eine Rede.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Wenn die Chinesen ihm diesen Vorschlag unterbreiteten, würden wir es wahrscheinlich gar nicht mitkriegen"
zum BeitragDas ist eh klar.
Barbara Falk
[Re]: "Ist das jetzt eine offizielle Ankündigung der US Regierung oder nur Spekulation in den Tiefen des www? Und es wird geprüft. Gibt es schon ein Ergebnis?"
zum BeitragAlle Fragen, die Sie mir stellen, werden in dem Artikel, den ich verlinkt habe, beantwortet. Ihre erste Frage schon in der Überschrift.
Wenn es am Englischen legt: Ich empfehle DeepL für so was.
Barbara Falk
"Die meisten Menschen im Land glauben Putins Erzählung, sie haben sie längst zu ihrer gemacht und stehen hinter ihrem Präsidenten (...)
zum BeitragDie Menschen, spätestens seit Ausrufung der Mobilisierung in Alarmbereitschaft, würden durchaus gern wissen, wie dieser Krieg weitergehen und wie er beendet werden soll."
Frau Hartwich zeigt sehr anschaulich, dass es nicht so einfach ist, rauszukriegen, was die Menschen in Russland über Putin und den Krieg denken.
Barbara Falk
[Re]: "Kommt wahrscheinlich etwas früh..."
zum BeitragPutin ist niemand, der gute Ideen schnell begreift und umsetzt. Man kann also gar nicht gar nicht zu früh anfangen, ihm das anzutragen.
Barbara Falk
[Re]: "Wo ist also das Problem? "
zum BeitragEs gibt kein Problem. Die USA prüfen, Panzer alternativ aus dem Bestand (und dann auch schneller zu liefern) anstelle sie zu bestellen.
breakingdefense.co...0586915.1675428613
Barbara Falk
[Re]: Sie fragen jetzt tatsächlich in einem Satz, ob nicht ein mögliches Nachfolgeregime noch unberechenbarer wäre als Putin, und ob Putin nicht Atomwaffen einsetzen wird, wenn er den Krieg verliert - ich würde sagen, diese beiden Fragen beantworten Sie damit selbst.
zum BeitragWas den neuen Gorbatschow angeht . Falls Sie auf eine Art neue Perestrojka - einen evolutionären Weg heraus aus dem putinistischen System anspielen - den gibt es IMO nicht (mehr), also gibt es auch keinen Bedarf nach einem neuen Gorbatschow.
Falls es um die Beendigung des Krieges geht: "15 Thesen für jeden Russen, der das Beste für sein Land will"
twitter.com/navaln...627632098608644099
Barbara Falk
[Re]: Sie sind schlecht informiert. Die Amerikaner suchen gerade nach Wegen, Abrams schneller (aus dem Bestand zu liefern).
zum BeitragBarbara Falk
"Prorussische Neutralität" beschreibt es gut.
zum BeitragDie beste Friedensinitiative die sich daraus ergibt, wäre es, Putin Asyl und Sicherheit auf Lebenszeit zuzusagen. Und eine üppige Appanage natürlich.
(Das ist ernst gemeint).
Barbara Falk
[Re]: Munich Security Conference.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „Linke in Deutschland sollten mehr Theorie lesen. “
zum BeitragFrau Wagenknecht hat ihre Magisterarbeit über die Hegelrezeption des jungen Marx geschrieben.
(Ich unterschreibe Ihren Beitrag, aber diese Anmerkung könnte ich mir einfach nicht verkneifen).
Barbara Falk
[Re]: "Bringt natürlich nur was, wenn auch Habitate da sind, in denen die zurückgeholten Arten leben können."
zum BeitragEben. Sobald das erste Klonprojekt gelingt, ist Habitatverlust nicht mehr schlimm, man hat's ja archiviert, "für später".
Deshalb: Ins Senckenberg-Museum gehen, den unwiderbringlichen Verlust verstehen, und dann die Habitate der Arten schützen, de es (noch) gibt.
Barbara Falk
[Re]: Und um das weiter auszuführen. IMO verfolgen die Ukrainer militärisch das strategische Minimalziel, die Kampfhandlungen ohne (!) Verhandlungen mit Russland herunterzufahren und die Front unter Minimierung der eigenen Verluste einzufrieren, sobald sie eine Situation herbeigeführt haben, die Putin weder seinem Volk noch seinen Eliten als Sieg (bzw. Etappe auf dem Weg zum Sieg) verkaufen kann. Wenn der Punkt erreicht ist, ist Putin so angezählt, dass man ihn nur noch "aussitzen" muss.
zum BeitragWo dieser Punkt liegt, lässt sich nicht genau sagen, weil auch die Dynamiken in der russischen Gesellschaft und in den Eliten schwer vorauszusagen sind. Vorhanden sind diese Dynamiken aber, es ist definitiv nicht so, dass Putin sich alles erlauben kann. z.B. ist es jetzt schon so, dass er eine erneute Mobilmachungswelle scheut, obwohl die (nicht nur aus Sicht von westlichen Analysten) längst überfällig ist, und von der Kriegsfraktion im eigenen Land (z.B. Girkin) gefordert wird.
Militärisch ist für das Erreichen so eines „Kipppunktes“ deutlich weniger notwendig als die Rückeroberung aller Territorien. Um ein hypothetisches, vom ukrainischen Militär realisierbares Szenario zu nennen: Die Ukrainer zerschneiden durch eine räumlich eng begrenzte Gegenoffensive bei Berdjansk oder Melitopol den Landkorridor zur Krim, zerstören oder beschädigen die Krimbrücke und zerstören danach, ohne überhaupt den Versuch zu unternehmen, auf die Krim vorzurücken, systematisch Stück um Stück die militärische Infrastruktur auf der Krim und am linken Dnepr-Ufer. Die Waffen dazu (HIMARS-Munition bis 180 km Reichweite und Raketen bis 300 km Reichweite) werden sie spätestens ab Herbst erhalten. Der innenpolitische Druck auf Putin, der durch dieses Szenario entstehen würde, ist unermesslich. Es wäre der manifeste, auch für den letzten putintreuen Vatnik unübersehbare Ausblick auf die unabwendbare Niederlage.
Barbara Falk
"Auf der Sicherheitskonferenz diskutieren Politiker über Auswege aus dem Ukrainekrieg – ohne Vertreter Russlands. "
zum BeitragMeines Wissens gab es Podiumsdiskussionen nicht nur mit oppositionellen Exilrussen, die eher als politische Beobachter und Analysten anzusehen sind (Chodorkowski, Kasparow) sondern auch mit Oppositionspolitikern, die aktiv und konkret, und mit Rückbindung an ihre politische Anhängerschaft in Russland, an einem demokratischen Russland der Zukunft und an Szenarien für einen Systemwechsel arbeiten (Wladimir Milow, Leonid Wolkow). Schade, dass das in der Berichterstattung unterschlagen wird.
Barbara Falk
[Re]: Das mit dem Einfrieren ist ein gutes Stichwort. Wieso meinen Sie, dass die Ukrainer verhandeln müssen, um den Konflikt einzufrieren? De facto bewegt sich ja die Frontlinie seit Oktober letzten Jahres nicht mehr großartig.
zum BeitragSie haben ja richtig erkannt, dass eine echte Konfliktlösung nur "nach Putin" möglich ist.
Für die Menschen in den von Russland besetzten Gebieten ist es, solange Putin regiert, rein praktisch egal (heißt gleich schlimm), ob die Demarkationslinie, hinter der sie leben, eine verhandelte oder eine ohne Verhandlungen entstandene ist. Es gibt keine Rechtssicherheit, keine Sicherheit vor Gewalt, diese Gebiete und auch die frontnahe Zone unter ukrainischer Kontrolle werden sich entvölkern. Russland wird die verschleppten Menschen nicht freigeben, bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen nicht kooperieren etc.
Zugleich würde ein verhandelter Waffenstillstand automatisch alle Hebel schwächen, die der Westen und die Ukraine in der Hand haben, um "nach Putin" eine echte Friedenslösung zu erreichen. In der russischen Lesart ist ein Waffenstillstand nur zu erreichen, indem die Ukraine Russlands Territorialansprüche prinzipiell anerkennt. Daraus würde folgen: Die russische Forderung, die Sanktionen aufzuheben (gegen rechtmäßige Territorialansprüche gibt es keine rechtmäßigen Sanktionen). Russland wird Reparationsansprüche zurückweisen (es hat ja einen legitimen Krieg geführt) etc.
Ein verhandelter Waffenstillstand hat, solange sich die russische Position in bezug auf die Territorialansprüche nicht fundamental ändert, für die Ukrainer schlicht keine Vorteile gegenüber einem defacto-Waffenstillstand, nur deutliche Nachteile. Er würde auch zu einer massiven innenpolitischen Destabilisierung führen. Warum sollten die Ukrainer also daran Interesse haben?
Barbara Falk
[Re]: Und um das weiter auszuführen. IMO verfolgen die Ukrainer militärisch das strategische Minimalziel, die Kampfhandlungen ohne (!) Verhandlungen mit Russland herunterzufahren und die Front unter Minimierung der eigenen Verluste einzufrieren, sobald sie eine Situation herbeigeführt haben, die Putin weder seinem Volk noch seinen Eliten als Sieg (bzw. Etappe auf dem Weg zum Sieg) verkaufen kann. Wenn der Punkt erreicht ist, ist Putin so angezählt, dass man ihn nur noch "aussitzen" muss.
zum BeitragWo dieser Punkt liegt, lässt sich nicht genau sagen, weil auch die Dynamiken in der russischen Gesellschaft und in den Eliten schwer vorauszusagen sind. Vorhanden sind diese Dynamiken aber, es ist definitiv nicht so, dass Putin sich alles erlauben kann. z.B. ist es jetzt schon so, dass er eine erneute Mobilmachungswelle scheut, obwohl die (nicht nur aus Sicht von westlichen Analysten) längst überfällig ist, und von der Kriegsfraktion im eigenen Land (z.B. Girkin) gefordert wird.
Militärisch ist für das Erreichen so eines „Kipppunktes“ deutlich weniger notwendig als die Rückeroberung aller Territorien. Um ein hypothetisches, vom ukrainischen Militär realisierbares Szenario zu nennen: Die Ukrainer zerschneiden durch eine räumlich eng begrenzte Gegenoffensive bei Berdjansk oder Melitopol den Landkorridor zur Krim, zerstören oder beschädigen die Krimbrücke und zerstören danach, ohne überhaupt den Versuch zu unternehmen, auf die Krim vorzurücken, systematisch Stück um Stück die militärische Infrastruktur auf der Krim und am linken Dnepr-Ufer. Die Waffen dazu (HIMARS-Munition bis 180 km Reichweite und Raketen bis 300 km Reichweite) werden sie spätestens ab Herbst erhalten. Der innenpolitische Druck auf Putin, der durch dieses Szenario entstehen würde, ist unermesslich. Es wäre der manifeste, auch für den letzten putintreuen Vatnik unübersehbare Ausblick auf die unabwendbare Niederlage.
Barbara Falk
[Re]: "Er wird nur über Dinge verhandeln, die er NICHT glaubt, mit tragbarem Aufwand an Material und Menschenleben (bei Putin ein erkennbar weiter Begriff) auch kriegerisch und ohne Zugeständnisse erreichen zu können. Also ist es eine logische Vorbedingung für Verhandlungen, seinen Glauben (oder den des ihn stützenden Machtapparates) an den militärischen Sieg möglichst nachhaltig zu erschüttern."
zum BeitragDas bringen Sie sehr schön auf den Punkt. Putin ist in dieser ganze Diskussion der Elefant im Raum. Diejenigen, die eine Verhandlungslösung fordern, sehen es aus unerfindlichen Gründen als gesetzt an, dass er verhandeln wird, wenn man es nur "richtig angeht".
Morgen spricht Putin vor einer außerordentlich anberaumten Sitzung der Föderationsversammlung (Duma plus Senat). Laut seinem Pressesprecher Peskow wird er sich ausschließlich der "Spezialoperation" widmen. Am 22. Februar feiert Putin mit 200.000 Claqueuren im Luzhniki-Stadion den "Tag der Verteidiger des Vaterlandes". Eine gute Gelegenheit, das offenbar bei vielen bestehende Informationsdefizit bezüglich Putins Sicht der Dinge zu beheben. Ich kann nur jedem empfehlen, sich genau anzuhören, was er bei diesen Gelegenheiten sagen wird.
Ich gebe mal eine Prognose ab:
-"Alles läuft nach Plan"
-"Die Integration der neuen Gebiete schreitet voran"
-"Die neuen Gebiete werden blühen und gedeihen, sie sind Russland für immer"
-"Wir kämpfen gegen die ganze NATO"
-"Es ist ein Verteidigungskrieg"
-"Es ist ein Präventivkrieg"
-"alle sind Nazis und gegen uns"
-"Russland wird siegen, weil Russland nie verliert".
Barbara Falk
"Nutzloswesen"
zum BeitragSehr "lustige" Glosse.
Die wahnhafte Idee, mittels Gentechnik Heilungsversuche an der vom Menschen vernichteten Fauna und Flora unseres Planeten vorzunehmen - das sollte Thema dieser Glosse sein.
Im Senckenberg-Museum kann man sich übrigens einen nach erhaltenem Skelett und Balg rekonstruierten Dodo anschauen. Ein einzigartiges Tier, das nie mehr wiederkommen wird.
Barbara Falk
[Re]: "Der entscheidende Terror der derzeit verbreitet wird, ist m.E. die wechselseitige Drohung der Atomwaffenstaaten demnächst diese oder andere Massenvernichtungswaffen zu benutzen."
zum BeitragWechselseitig? Das ist mir neu. Belegen Sie das bitte.
Barbara Falk
[Re]: „Die russische Seite und ihre Aussagen werden im Westen meineserachtens selten korrekt dargestellt.“
zum BeitragDann schließen Sie doch bitte diese Wissenslücke:
Wie sieht Wladimir Putins Vorschlag für einen sofortigen Waffenstillstand aus?
Barbara Falk
[Re]: „den ukrainischen Kriegsfuror“
zum BeitragWas meinen Sie damit?
Barbara Falk
[Re]: Auch eine schöne Variante von "Mit der Demo habe ich nichts zu tun".
zum BeitragJohannes Varwicks Widerruf ist zwar länger als das Manifest, lässt sich aber kurz zusammenfassen: "Ich wurde überrumpelt".
twitter.com/Johann...626509452458315777
Barbara Falk
[Re]: "Die historische Verantwortung Deutschlands besteht gegenüber allen Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR, also auch gegenüber Russland ...Und es ist bei der Frage nach Waffenlieferungen mit zu bedenken bzw. darf nicht leichtfertig abgetan werden.… "
zum BeitragEs gibt schon jetzt viele Russen, die Deutschland und dem Westen zutiefst dankbar sind, dass sie die Ukraine militärisch unterstützen.
Diese Dankbarkeit wird fester Bestandteil der postputinistischen russischen politischen Kultur sein.
(Vor allem werden die Russen natürlich den Ukrainern dankbar sein. Der Selenskyj-Berater Podoljak hat das, ziemlich zu Beginn des Krieges, gut ausgedrückt: "Nicht nur die Europäer, auch das russische Volk hat großes Glück, dass Putin auf die Ukraine gestoßen ist. Dass ihm die Ukraine den Weg verstellt.").
Barbara Falk
Ich lach mich kaputt. "Mit der Demo habe ich nichts zu tun". So einfach ist das also.
zum BeitragDenn Satz werden wir jetzt noch öfters hören.
Barbara Falk
[Re]: Auch eine schöne Variante von "Mit der Demo habe ich nichts zu tun".
zum BeitragJohannes Varwicks Widerruf ist zwar länger als das Manifest, lässt sich aber kurz zusammenfassen: "Ich wurde überrumpelt".
twitter.com/Johann...626509452458315777
Barbara Falk
[Re]: "und Russland muss die territoriale Unversehrtheit und Souveränität der Ukraine garantieren." was jetzt ehrlich gesagt eine ziemlich klare Position dazu ist, wie Sicherheitsgarantien aussehen sollten".
zum BeitragNein, das ist keine klare Position. Die Gebiete Donetsk, Lughansk, Cherson und Zaporizhzhja sind, in der russischen Rechtsfiktion, seit September rechtskräftig und unwiderruflich Subjekte der Russischen Föderation, ohne Sezessionsrecht (welches die russische Verfassung nicht vorsieht). Die Krim ist das seit 2014. Das ist der Hintergrund der von den Russen zur Zeit allüberall gestreuten "Friedensformel": "Waffenstillstand unter Berücksichtigung der territorialen Realitäten."
Frau Schwarzer ist vielleicht wirklich so blöd, dass sie das nicht weiß. Frau Wagenknecht halte ich nicht für so dumm.
Barbara Falk
[Re]: "Da wir alle wissen, dass es keine Zukunft geben kann, in der Ukraine und Russland als Staaten koexistieren können."
zum BeitragNatürlich müssen und können und werden sie das. Russland wird ja nicht verschwinden, nur weil es diesen Krieg verliert. IMO wird es noch nicht mal zerfallen.
Barbara Falk
[Re]: "Die Logik des "Manifests" ist exakt die: hört auf, euch zu wehren, sonst seid ihr selbst schuld."
zum BeitragDie Logik aller, die Verhandlungen fordern, geht ja noch weiter: Hört auf euch zu wehren, sonst seid ihr schuld am Tod all der russischen Soldaten, die, unzureichend bewaffnet, von ihren Kommandeuren frontal gegen ukrainische Stellungen gejagt werden.
Barbara Falk
[Re]: "Übrigens erfährt man ja so rein gar nichts über die Einstellungen der Menschen dort in den unterschiedlichen Regionen. "
zum Beitragwww.tagesspiegel.d...kQBE0v4f0qSnTU11Sk
Barbara Falk
[Re]: Für den Zeitraum 2014-22 stimme ich ihrer Analyse zu, aber nicht für die Situation nach Februar 2022.
zum BeitragIMO hat die russische Propaganda die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht, gerade deshalb kommt sie so schrill und zunehmend hysterisch daher. Die Gegnerschaft zu Putin ist seit Februar 2022 der kleinste gemeinsame Nenner, der die westlichen Regierungen, quer durchs politische Spektrum, einigt, daran wird sich nichts mehr ändern. Und auch wenn eine Minderheit, wie immer, besonders laut ist: Die Mehrheit der Öffentlichkeit fällt auf die Propaganda nicht mehr herein. Außerdem hängen all die guten Ideen, wie man Putin, sein „Gesicht“ und sein Regime retten könnten, im luftleeren Raum, die notwendige Bedingung wäre ja, dass Putin mitmacht.
Das aktuelle Mantra vom sofortigen Waffenstillstand bei de facto Anerkennung der aktuellen Territorialgewinne Russlands z.B. ist, wenn man sich in Putin hineinversetzt, eine so gute Idee, dass es den Anhängern dieser Idee gar nicht in den Sinn kommt, dass Putin daran kein Interesse haben könnte. Hätte er das, würde er einen einseitigen dauerhaften Waffenstillstand verkünden, und hätte sofort einen starken Hebel, die militärische Unterstützung für die Ukraine, insbesondere mit Waffen zur Rückeroberung, unterminieren. Dafür müsste er aber persönlich (!) explizit werden. Er müsste etwas tun, was er seit fast einem Jahr vermeidet, er müsste sich erklären. Putin hat bisher jede Gelegenheit, die sich dafür bot, ungenutzt gelassen, ich sehe nicht, das sich dass in Zukunft ändern wird. Am 21. Februar will er vor Senat und Duma sprechen, und am 22. Februar werden wieder 200.000 Beifallklatscher im Luzhniki-Stadion zusammengekarrt. Wofür genau sich Putin sich diesmal feiern lassen will, ist unklar, ein selbst erklärter Waffenstillstand wird es sicher nicht sein. Es ist also vielleicht zum Fremdschämen, aber in der Sache völlig irrelevant, wie viele Menschen am 25.2. in Berlin demonstrieren gehen.
Barbara Falk
[Re]: Emmerich hat seit 1947 einen norwegischen Pass. Wussten Sie das nicht?
zum BeitragBarbara Falk
Was in den Mainstream-Medien verschwiegen wird: Unmittelbar nach John Le Carres Tod 2020 ist Seymour Hersh zusammen mit zwei norwegischen Komplizen in dessen Landhaus in Truro/Cornwall eingebrochen und hat dort das unvollendete Manuskript von Carres letztem Roman "Die Pipeline" entwendet. Hierfür habe ich einen Zeugen, der an der Planung des Einbruchs unmittelbar beteiligt war.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Die Krim wurde - ohne die Bevölkerung zu fragen - von einem Diktator innerhalb eines Staatsverbundes verschenkt. "
Mein Kalenderspruch des Tages für Sie:
zum Beitrag"Wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit verstehen."
Barbara Falk
[Re]: "Warum erzählt Bennett das jetzt eigentlich? "
zum BeitragDa gibt es verschiedene mögliche Antworten: Er kriegt es bezahlt, er ist einer von Putins nützlichen Idioten, er will sich wichtig tun. Ich tippe auf "wichtig tun".
Dass Putin seit Jahren rechte Parteien im Westen hofiert und rechte Politiker kauft, ist aber auch nichts Neues.
Zum Nachlesen: Honorare für AFD-Politiker für Reisen auf die Krim, Honorare für FPÖ-Politiker für Gesetzesvorlagen und Interviews, die die Aufhebung der Russlandsanktionen fordern:
www.occrp.org/en/i...nexation-of-crimea
40 Mio Euro für die Front national:
www.faz.net/aktuel...skau-13289425.html
Barbara Falk
Das jahrhundertealte Erbe von Byzanz und der mongolischen „Goldenen Horde“ prägen bis heute eine politische Kultur, die dem westlichen Verständnis von Demokratie ferner nicht sein könnte."
zum BeitragWie hat es eigentlich die Mongolei auf Platz 66 im weltweiten Demokratieindex geschafft?
Barbara Falk
[Re]: "mehr Bothsiderism wagen, um objektiv zu bleiben"
zum BeitragGanz objektiv betrachtet, ist die Art der russischen Kriegsführung ein Verbrechen gegen die eigenen Soldaten. Wie sehr Sie darauf beharren, dass die legitime Notwehr der Ukrainer die Ursache, oder auch nur Teil dieses Verbrechens ist, finde ich schon krass.
Barbara Falk
Die dpa-Meldung auf der der Artikel beruht, war irreführend, das sollte unbedingt korrigiert werden.
zum BeitragGerade weil der Sachverhalt auch so sehr aufschlussreich ist.
Putin hat jahrelang (das gestern veröffentlichte Telefonat ist von November 2016) persönlich mit Führern der "Separatistenbewegung" telefoniert, sich über die militärische und ökonomische Lage informieren lassen, und bei Bedarf direkt Hilfen veranlasst, d.h. das per Telefon zugesagt. So wohl auch im Sommer 2014 die Freigabe von schweren Waffen für die "Freiheitskämpfer", die gegenüber der ukrainischen Armee zunehmend ins Hintertreffen gerieten.
Der Präsident der Russischen Föderation ist somit nicht nur abstrakt für die Geschehnisse im Donbass seit 2014 verantwortlich (das ist er sowieso), sonder ganz konkret und nachweisbar als Mittäter eines bestimmten Verbrechens.
Die Fiktion vom "Bürgerkrieg im Nachbarland" und dem "Normandieformat", in dem Russland auf seinem Staus als neutraler Vermittler bestanden hat, ist endgültig widerlegt.
Die Ermittler haben sinngemäß erklärt, dass sie die Ermittlungen vorläufig einstellen (müssen), weil Putin aufgrund seines Amtes Immunität genießt. D.h. da kommt noch was, bzw. alle Diskussionen über eine "Nachfolgeregelung" haben sich endgültig erledigt. Putin wird sich an die Macht krallen, bis er gewaltsam entfernt wird oder stirbt.
Und schließlich diese Telefonate an sich. Wie blöd kann man sein, sich derart zu exponieren? Putin scheint die Kriegstreiberei sehr wichtig gewesen zu sein.
Interessant ist auch die Frage, wo überhaupt das Telefon stand, das abgehört wurde. In Donezk? Oder im Kreml? Ich bin sicher, Putin denkt gerade auch darüber nach. Er weiß am besten, was er in den letzten 20 Jahren sonst noch so alles per Telefon erledigt hat. Oder was er aktuell fernmündlich erledigt (nicht nur in Bezug auf den Krieg). Er hat sich ja extrem zurückgezogen und regiert "auf Distanz".
Barbara Falk
[Re]: "vermutlich nach Absprache mit Beiden"
Mit welchen beiden?
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Die Militärhilfe kommt ja zusammen. Der Autorist einfach Opfer seines Wunschdenkens geworden und hat darüber einen Kommentar geschrieben.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Und natürlich kann man die Wirkung von Sanktionen generell schlecht evaluieren, es liegt in der Natur der Sache, dass diese vom sanktionierten Land verborgen wird."
zum BeitragDie Wirkungen des Ölembargos auf den russischen Staatshaushalt lassen sich nicht verbergen und werden natürlich gemessen. Die staatliche Öl- und Gas-Einkünfte sind im letzten Quartal 2022 so stark gesunken, dass die Finanzierungslücke im Haushalt durch eine adhoc beschlossene Einmal-Sondersteuer für Gazprom und Entnahmen aus der Staatsreserve (dem Nationalen Wohlfahrtsfonds) gestopft wurde. Im Januar ist die Finnzierungslücke noch größer geworden. Und das, obwohl der Weltmarktpreis für Öl derselbe ist wie vor einem Jahr. Das meint der im Artikel zitierte Kommissionsmitarbeiter mit: "unser System ist sehr effizient".
Barbara Falk
Schon elf Tage sind vergangen, und noch kein Panzer hat die Front erreicht! Kann es sein, dass der Kommentator ein bißchen ungeduldig ist?
zum BeitragDie jetzt anstehenden Panzerlieferungen verlaufen IMO kein bißchen anders als die Lieferung der mindestens 360 Panzer, die die Ukraine zwischen April und Dezember 2022 aus westlichen Ländern bekommen hat. Oder all die sonstigen Waffenlieferungen. Die Lieferungen werden beschlossen, organisiert und durchgeführt. Aktuell befinden wir uns bei: "organisiert". Dass der Öffentlichkeit der Sachstand nicht in Echtzeit und eins zu eins auf den Tisch gelegt wird, ist auch nichts Neues, die Gründe sind selbsterklärend. Neu ist nur die diesmal extrem aufgeheizte Diskussion in der deutschen Öffentlichkeit. An der Sache, und an irgendwelchen "roten Linien" kann es nicht liegen. Schon bei der allerersten Panzerlieferung im April 2022 hat Deutschland mitgemacht und sie erst ermöglicht (durch einen "Ringtausch" mit Tschechien).
Barbara Falk
[Re]: Soso. Anton Hofreiter droht der Dritten Welt mit Aushungerung. Da haben Sie aber was ausgegraben.
zum BeitragHier mal ein paar sachliche Artikel zum Thema:
www.n-tv.de/politi...ticle23714373.html
www.spiegel.de/wir...-b482-2508a415cd99
Wie man sieht, bemühen sich westliche Staaten durchaus, diese Frage zu lösen, und der Düngemittelmarkt dürfte sich 2023 entspannen. Und das Thema hat natürlich zwei Seiten, Russland versucht über die Diskussion um Getreide- und Düngemittel, die Sanktionen gegen russische Banken auszuhebeln.
Was in ihrem Pamphlet und den von mir verlinkten Artikeln fehlt: Für die Knappheit auf dem Weltdüngemittel-Markt, unter der vor allem ärmere Länder leiden, trägt Russland selbst bei, durch bereits im Dezember 2021 erlassene Ausfuhrbeschränkungen:
www.agrarheute.com...uer-duenger-588151
Diese wurde im Juni 2022 verlängert:
www.gtai.de/de/tra...31-dezember-834812
Russland selbst hat damit im letzten Jahr gut verdient.
Barbara Falk
[Re]: „Die westliche Politik bzgl russischem Gas und Öl sollte druchaus kritisch gesehen werden. So ist eine Folge z.B., dass sich Länder wie zb Pakistan kaum noch LNG Gas leisten können“.
zum BeitragUnd was hat das mit den EU-Sanktionen zu tun? Es gibt keine Sanktionen auf russisches Gas.
Barbara Falk
[Re]: Auf der Krim sind keine Nuklearwaffen stationiert.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Herrn Bonses Argumentation schert sich aber nicht um „arme unbeteiligte Drittstaaten“, sondern befasst sich ausschließlich mit den Auswirkungen der EU-Sanktionen auf EU-Bürger und Russland.
zum Beitrag„Solange der Hauptteil der Bürger im Westen Sanktionen gutheißt, finde ich sie legitim, aber sie sollten zumindestens so angepasst werden, dass unbeteiligte arme Drittstaaten nicht davon betroffen sind.“
Genau dafür sorgt doch der Ölpreisdeckel.
Barbara Falk
[Re]: „Viele arme Länder leiden unter den Sanktionen.“
zum BeitragKönnten Sie da mal konkrete Beispiele nennen?
Für Indien z.B. ist das billige russische Öl, plus steigender Export anderer Güter Richtung Russland, ein regelrechtes Konjunkturprogramm.
Barbara Falk
Im Grunde beklagt der Autor das Fehlen einer Diskussion zum Thema "Schaden uns die Sanktionen mehr als Russland"? Und implizit scheint bei ihm die Ansicht durch (nicht zum ersten Mal), dass er den Schaden für die EU-Bürger zu groß findet. Die Ansicht finde ich grundsätzlich völlig legitim, auch wenn ich Sie nicht teile.
zum BeitragAber finde die (ebenfalls nicht zum ersten Mal) vorgebrachte Klage des Autors, die Auswirkungen der EU-Sanktionen auf Russland sowie auf die EU würden "nicht evaluiert" völlig absurd. So nach dem Motto, was ich nicht kenne, gibt es nicht?
Was meint Herr Bonse denn z.B., woher der auch von ihm ständig beklagte Hickhack um jedes neue EU-Sanktionspaket kommt? Nicht nur die EU-Kommission, jeder EU-Staat bewertet ständig (potentielle) Sanktionsfolgen. Die Österreicher schützen ihr Bankensystem, Deutschland hat sich mit Händen und Füßen gegen ein Gasembargo gewehrt, Ungarn gegen das Ölembargo, etc. Als Ergebnis kommen Kompromisse raus, die die größte Unbill für einzelne Länder abfedern, und was bleibt, ist der Preis, den man für die Sanktionseinwirkung auf Russland zahlen muss. Sanktionen ohne jede "Selbstschädigung" sind nicht möglich, das sollte doch klar sein. Und ganz global: Die Volkswirtschaften im Euroraum sind 2022 gewachsen, außer Deutschland, mit moderater Rezession, was bei der sträflich hohen Abhängigkeit von russischem Gas nicht verwunderlich ist. Einfach mal ein Dreivierteljahr zurückgehen, was da für Schreckensprognosen getroffen wurden.
Was die Wirkung der Sanktionen auf Russland, konkret des Ölembargos auf "Putins Kriegskasse" betrifft: Natürlich gibt es dazu reichlich Monitoringtools und Analysen von Fachleuten. Die so vielversprechend sind, dass die zweite Stufe des Embargos nun so angegangen wird wie die erste: Embargo plus Preisdeckel und Versicherungsverbot. Die Analysen, die es dazu gibt, kann man ja hinterfragen, oder von mir aus zu widerlegen versuchen, aber einfach zu schreiben: "Es wird nicht untersucht", das ist doch Käse.
Barbara Falk
[Re]: "Siehe Tschetschenienkriege."
zum BeitragDa kann ich nicht folgen. Was sehen sie da?
Was wäre an einem Einfrieren des Konfliktes entlang der ukrainisch-russischen Grenze eigentlich schlimm?
Barbara Falk
"Das Staatsfernsehen zeigt ordenbehängte alte Männer, Veteranen von damals, die von ihrem eigenen Heldentum zu erzählen wissen, von ihrer Lust, „alle Deutschen abzuknallen“, und sich darüber freuen, dass ihre Urenkel nun „die Nazis in der Ukraine töten“. „Unseren Sieg“, sagen sie in die Kamera, „werden wir generationsübergreifend feiern“.
zum BeitragAn dieser Stelle fehlt der Satz: "Ob es sich tatsächlich um "Veteranen von damals" handelt, kann nicht unabhängig überprüft werden."
Ich habe da arge Zweifel.
Barbara Falk
[Re]: "Es ist verständlich, dass die Urkaine nach Butcha die Istanbuler Verhandlungen abgebrochen hat. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass Russland damals der terrotialen Integrität der Ukraine vorläufig zugestimmt hat. Da wäre es vermutlich vernünftig gewesen auf die Ukraine einzuwirken anstatt das Gegenteil zu tun. "
zum BeitragDas ist für mich, auf der Metaebene, einer der interessantesten Aspekte am westlichen Diskurs über diesen Krieg: Man kann der Entstehung politischer Legenden in Echtzeit zuschauen.
In diesem Sinne: Danke für ihren Beitrag!
Barbara Falk
Hat irgendwer verstanden, was Lula an Selensky kritisiert und kann es mir erklären?
zum BeitragDie Idee, bei Putin anzurufen (oder mal vorbeifahren) und abzuklären, was die Ukraine aus Putins Sicht tun müsste, damit die russische Armee ihre Angriffe einstellt, finde ich ganz hervorragend. Das sollte Lula unbedingt machen, so rasch wie möglich.
Barbara Falk
[Re]: "Genau das ist der Zweck. Dem sinnlosen Sterben soll ein Sinn untergeschoben werden. Und das ist in meinen Augen zynisch."
zum BeitragWie müsste denn mit den Leichen ukrainischer Soldaten, von der Front bis zur Bestattung (und danach), umgegangen werden, damit sie es nicht zynisch fänden?
Barbara Falk
[Re]: "Sie sind ja immer sehr gut informiert, können sie auch beschreiben wieviel kampffähige Soldaten die Ukraine überhaupt noch zur Verfügung hat? Die sind ja auch nicht unverwundbar."
zum BeitragKurze Antwort: Nein, keine der beiden Seiten veröffentlicht dazu (logischweise) genaue Zahlen.
Lange Antwort: Die ukrainische Armee wurde mit Kriegsbeginn (da hatte sie einen Personalstand von insgesamt 200.000) laufend vergrößert.
Im September wurde der Personalstand (von Selensky) mit 700.000 angegeben. Die eigentlichen Kampftruppen machen nur einen Teil der Armee aus, bei 700.000 etwa 200.000. Selensky nannte dazu die Perspekive die Armee weiter auf 1. Mio aufzustocken (also Kampftruppen = 300.000) Diese Zahl wurde auch von diversen ukrainischen Analysten genannt, als Sollstärke, um Offensivoperationen starten zu können. Dabei stünden diese Truppen nicht komplett für die aktive Front zur Verfügung, da die Ukrainer auch die Grenzen zu Russland, Belarus und Transnistrien sichern müssen.
Neben der Armee kämpfen auch Einheiten der Teroborona (Regionalverteidung/Bürgerwehr). Dazu findet sich die Zahl Armee + Terroborona = 1 Mio.
Die Zahl der russischen Kampftruppen auf ukrainischem Boden wird (von den Ukrainern) mit 300.000 angegeben, davon ca. zwei Drittel Mobilisierte und Wagnersöldner.
Die Ukrainer mobilisieren weiter nach (und es gibt auch weiterhin Freiwillige) und greifen dabei nach eigenen Angaben weiterhin vorrangig auf Männer mit militärischer Vorbildung zurück (die Ukraine hat nach 2014 die Wehrpflicht eingeführt, Reservistenzahl zu Kriegsbeginn betrug ca 900.000).
Ob die genannten Sollstärken erreicht wurden, noch aufgebaut werden, oder die Mobilisierungen Verluste ausgleichen (oder nicht ausgleichen), solche Zahlen sind es (meines Wissens) nicht zugänglich.
Was man IMO sagen kann, ist das die Mobilisierung in der Ukraine ein fuktionierender Prozess ist, der, anders als in Russland im September/Oktober `22, bislang zu keiner Erschütterung des politischen Raumes geführt hat.
Barbara Falk
[Re]: "die Zahlen machen mich stutzig" ... "300 Leopard-Kampfpanzer aus westlichen Armeebeständen ab März"
Lesen Sie doch bitte genauer was ich schreibe:
"Insgesamt sind übrigens über 300 Panzer zugesagt, der Großteil davon sind T-72 und Modifikationen des T-72 aus verschiedenen Ländern, die zumindest zum Teil direkt einsatzfähig bzw. bereits in den letzten Monaten (in Tschechien) generalüberholt wurden. Also schnell lieferbar."
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Es ist ja nicht so, dass die Ukraine keine Panzer haben. Sie haben immer noch eigene Panzer, sie haben mindestens 600 russische Panzer erbeutet. Jetzt bekommen sie 300 weitere (!) Panzer.
zum BeitragDie Ukrainer wissen, wie viele einsatzfähige Panzer sie haben, die NATO-Partner wissen, wie viele Panzer sie haben. Der ukrainische Armeechef Zaluzhnyj hat den NATO-Partnern seine Pläne und den Bedarf von 300 weiteren Panzern dargelegt und hat sie bekommen.
Barbara Falk
[Re]: "Die jüngsten Rücktritte und Entlassungen sind kein Zeichen für Korruptionsbekämpfung, sondern ein Zeichen dafür, dass sich nichts Positives in dem Bereich entwickelt."
zum BeitragIhre Argumentation ist zwar hermetisch, aber vielleicht interessiert es Sie ja trotzdem.
Selensky hat gestern Mustafa Nayyem zum Leiter der neugegründeten "Agentur für Wiederaufbau und Infrastrukturentwicklung" ernannt. Einer der Initiatoren des Euromaidan ist nun Leiter der zentralen Behörde, die für die Planung und, nach dem Krieg, Koordination des Wiederaufbaus der Ukraine zuständig sein wird.
Barbara Falk
"Mit der Zusage haben die Nato-Länder erstmals das ukrainische Kriegsziel akzeptiert und letztlich übernommen, die russischen Truppen aus dem ukrainischen Territorium in Gänze herauszuwerfen."
zum BeitragDas wird wohl daran liegen, dass man im NATO-Hauptquartier zu dem Schluss gekommen ist, dass die ukrainischen Kriegsziele realistisch sind.
"Es darf getrost bezweifelt werden, darauf haben trotz des ukrainischen Jubels über die Entscheidung viele Militärexpert*innen hingewiesen, dass die Entsendung von insgesamt rund 120 Panzern durch die USA, Deutschland und andere europäische Länder, die ebenfalls über den Leopard 2 verfügen, den Kriegsverlauf während vermuteter Frühjahrsoffensiven wesentlich beeinflussen kann – der Großteil der Panzer wird zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht angekommen und die ukrainischen Soldaten werden noch nicht ausreichend geschult sein. Die US-amerikanischen Abrams werden sogar überhaupt erst noch gebaut."
Es gibt also Militärexperten, die Frühjahrsoffensiven der Ukrainer prognostizieren, welche zum Scheitern verurteilt sind, weil die Ukrainer die Panzer, die sie für die Frühjahrsoffensiven brauchen, zum Zeitpunkt ihrer Frühjahrsoffensiven noch nicht haben werden? Und deshalb machen die Panzerlieferungen keinen Sinn?
Ich würde an dieser Stelle prognostizieren, die Ukrainer warten mit ihren geplanten Offensiven, bis sie die Panzer haben, die sie dafür brauchen. Oder sie beginnen ihre geplanten Offensiven mit den (Hunderten) Panzern, die sie haben und nun getrost verplanen, verwenden und riskieren können, weil sie feste Zusagen und Liefertermine für neue Panzer haben. Aber ich kann mich natürlich irren, ich bin keine Militärexpertin.
Insgesamt sind übrigens über 300 Panzer zugesagt, der Großteil davon sind T-72 und Modifikationen des T-72 aus verschiedenen Ländern, die zumindest zum Teil direkt einsatzfähig bzw. bereits in den letzten Monaten (in Tschechien) generalüberholt wurden. Also schnell lieferbar.
Barbara Falk
"Das Szenario für einen kalten Frieden lautet Land gegen Sicherheit. Die Krim und der Donbass bleiben russisch besetzt. Die Nato wird dafür Kyjiw verlässliche Sicherheitsgarantien geben müssen, die de facto einer Nato-Mitgliedschaft gleichkommen. Das wäre kein Friede, nur ein Waffenstillstand, den beide Seiten für Aufrüstung nutzen. Ein eingefrorener Krieg, so wie in Abchasien, Transnistrien und Südossetien."
zum BeitragAlso Minsk 2.0.
Niemand, der die Ausweitung dieses Konflikts vermeiden möchte, kann so ein Szenario gutheißen. Übersetzt bedeutet das, dass beim nächsten Vertragsbruch Russlands ein militärischer Konflikt NATO-Russland unausweichlich wäre. Und der Vertragsbruch ist vorprogrammiert, das gesteht ja auch der Autor ein.
Es gibt bereits Garantien für die territoriale Unversehrtheit der Ukraine (Budapester Memorandum), die von den Garantiemächten USA und Großbritannien seit Februar 2022 so konsequent ausgeübt werden, wie es verantwortbar ist (über die 8 Jahre vorher schweigen wir mal besser). „Neue Garantien“ für weniger als das nutzen nur dem, der unter Beweis gestellt hat, dass er Verträge nicht einhält.
Putin wünscht sich nichts mehr, als medienwirksam mit den USA bilateral über eine am Verhandlungstisch nicht anwesende Ukraine zu verhandeln (schon vor Kriegsausbruch war das so). So ein Angebot würde ihn nicht unter Druck setzen, sondern innenpolitisch stärken. Es gibt keinen vernünftigen Grund für den Westen, Putin zu stärken.
Barbara Falk
[Re]: Sie haben IMO eine stark vereinfachte Vorstellung der russischen Innenpolitik.
zum BeitragIrgendwer "ergreift die Macht" und schwupps gehen Putins formelle und informelle Befugnisse (und am besten auch gleich noch die Vermögenswerte?) eins zu eins auf ihn über. Die Diadochen kämpfen es aus (wie?), und nicht nur das Volk nimmt das Ergebnis hin, sondern auch die Oligarchen, die Polizei, die Gouverneure, das Militär. Erscheint ihnen das plausibel?
Die zentrale Figur für jedes Umsturzszenario fehlt in ihrer Aufzählung: Ministerpräsident Michail Mischustin. Er übt laut Verfassung alle präsidialen Vollmachen kommissarisch aus, sobald der Präsident seine Amtsgeschäfte nicht mehr führen kann.
Die Vorstellung, irgend jemand im Staatsapparat, Polizei oder gar Generalstab wird Anweisungen z.B. von Prigozhin befolgen, weil der im Kreml aufmarschiert und verkündet, die Macht ergriffen zu haben, ist absurd. Sobald Putin "ausfällt" werden all die feigen Apparatschiks entdecken, was für eine tolle Sache doch die Verfassung ist, und sich hinter den legitimen amtierenden Präsidenten stellen.
Die Frage lautet also, was tut Mischustin, wenn Putin ausfällt? IMO wird er bei Biden, Scholz, Macron und Selenskyi anrufen, um rauszukriegen, was er tun muss, um den Krieg zu beenden und den Rest seines Lebens in Freiheit zu verbringen. Und das ziemlich rasch. Denn laut Verfassung müssen bei "Ausfall" des Präsidenten innerhalb von drei Monaten Neuwahlen stattfinden, d.h. Mischustin müsste den gesamten Staatsapparat dazu bringen, die Wahlen zu seinen Gunsten zu fälschen. Das ist 1) riskant und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit misslingen und 2) legt er vermutlich keinen Wert darauf, Putins Schlamassel auszubaden.
Barbara Falk
[Re]: „Ein Sturz des neuen Zaren im Kreml, dürfte wenig ändern - ein Ende Putins würde beileibe kein Ende des Krieges bedeuten.“
zum BeitragJemand könnte Putin stürzen, um dann den Krieg weiterzuführen? Das ist aber eine ungewöhnliche These.
Barbara Falk
[Re]: „Nennen Sie uns aber bitte noch die Ansprechpartner...“
zum BeitragGutes Stichwort. Das war vor einigen Tagen Thema der Pressekonferenz von Peskow. Nach dessen Darstellung, die Journalisten mittlerweile überprüft haben, hat Putin Selenskyj einmal, im November 2019, persönlich getroffen, (Treffen im Normandieformat in Paris). Und danach zweimal mit ihm telefoniert, und zwar im Mai und im August 2020. Das wars.
Barbara Falk
[Re]: Wir wissen ja, anders als die ukrainische Armeeführung, und die Regierungen der Unterstützerländer, nicht, wie viele Panzer die Ukraine insgesamt aktuell besitzt. Nach den unvollständigen öffentlich zugänglichen Informationen hat sie knapp 600 Panzer verloren, und etwa genauso viele von der russischen Seite erbeutet. Gut 200 T-72-Panzer hat sie bereits von verschiedenen osteuropäischen Staaten bekommen, weite 50 T-72 ( von Marokko und aus der Slowakei), sind angekündigt.
zum BeitragDer ukrainische Oberbefehlshaber Saluzhnyj hat erklärt, die Armee benötige weitere 300 Panzer, um die geplanten Gegenoffensiven umzusetzen. Dann sind die nun zugesagten knapp 100 Leopard 2 nicht wenig (plus Abrams und Challenger). Und, wie im Artikel ja auch dargestellt, ist das erst der Anfang der Lieferungen.
Barbara Falk
„Genie oder Getriebener“.
zum BeitragIch tippe auf „guter Bulle, böser Bulle“. So eine undankbare Rolle (guter Bulle) auszufüllen, passt gut zu Scholzˋ Naturell. Wie man sieht.
Barbara Falk
[Re]: „Mich würde mal interessieren, wie das mit dem Abwägen ganz praktisch vor sich geht.“.
zum BeitragSehen Sie doch. Man trifft eine Entscheidung, erklärt öffentlich, man wäge ab, und setzt dann zwei Tage später die Entscheidung um.
Barbara Falk
[Re]: Das klare Bekenntnis werden Sie auch nicht bekommen, da Deutschland, und andere Unterstützerstaaten der Ukraine, diese Panzer an die Ukraine übergeben werden.
zum BeitragFlugzeuge und Hubschrauber sollen, das wurde schon unmittelbar nach dem letzten Treffen gesagt, das Thema der nächsten Ramstein-Konferenz Mitte Februar sein.
Barbara Falk
[Re]: "Der jetzt schon das autokratische Regime in Russland in einer Weise verfestigt hat, die vor einem Jahr kaum denkbar war."
zum BeitragWoran machen Sie diese Verfestigung fest?
Und wie passt die von Ihnen behauptete "Verfestigung" mit dem von Ihnen ebenfalls prognostizierten Staatszerfall zusammen?
Barbara Falk
[Re]: Wenn man der NZZ folgt, dann würde Frau Strack- Zimmermann deutschen Panzerherdtellern mit dem Lobbyismus, den Sie ihr unterstellen, wohl eher einen Bärendienst erweisen:
zum Beitrag„Vertreter von Rüstungsfirmen, die anonym bleiben wollen, berichten, die Amerikaner böten Ländern, die Leopard 2 an die Ukraine liefern könnten, gebrauchte Panzer als Ersatz aus dem eigenen Bestand und eine langfristige Industriepartnerschaft an. Jedes Land, das auf das amerikanische Angebot eingehe, sei für die deutsche Panzerindustrie kaum zurückzugewinnen. Darüber hinaus sinke auch der rüstungspolitische Einfluss Berlins.“
www.nzz.ch/interna...zoegern-ld.1722377
Mal ganz davon abgesehen, wird der Leopard von Krauss-Maffei gebaut (Sitz München).
Barbara Falk
[Re]: „ Oder Russland holt sich diese vier Oblaste und erklärt den Krieg für beendet. „
zum BeitragMich würde interessieren, wo Sie sich informieren. Ich frage ganz ohne Ironie, vielleicht könnten Sie das mal auflisten. Danke!
Barbara Falk
[Re]: Passive Tolerierung ist aber eine komische Definition für eine „mobilisierte Masse“.
zum BeitragWas soll „aktive Tolerierung“ sein?
Zu einer mobilisierten Masse gehören ihre Manifestationen. Die fehlen im vorliegenden Falle so auffällig, das dies einer Erklärung bedarf.
Aus den Umfragen (auf welche genau beziehen Sie sich?) sollte man nicht so weitreichende Schlüsse ziehen, die Fragen sind manipulativ und zielen auf Bestätigung dessen ab, was von oben vorgegeben wird. Und über 90 % der Befragten weigert sich mittlerweile, Fragen zum Krieg zu beantworten. In den wenigen (unabhängigen) Tiefeninterviews, die es gibt, wo nicht nur ja und nein gefragt wird, sondern nach den Motiven für die jeweilige Antwort, ist auch bei Kriegsbefürwortern von Hass auf Ukrainer wenig zu sehen.
Ich gebe Ihnen absolut recht, dass die russische Führung es gern so hätte, wie Sie es beschreiben. Die hat sich mit Kriegsbeginn zweifellos noch einmal schubartig radikalisiert. Die Frage ist aber, ob sie es schaffen werden, das Volk mitzunehmen. Der bekannte Politologe Grigori Judin, der unmittelbar nach Kriegsbeginn vor einer Radikalisierung und Mobilisierung der atomisierten Gesellschaft gewarnt hat, sagt mittlerweile: Nein, das wird nicht gelingen.
Der Faschismus der russischen Führung wirkt auf mich wie ein schlecht gemachtes polittechnologisches Konstrukt, und auch ein ziemlich improvisiertes - der Krieg war schließlich anders geplant, und hat (als einsame Entscheidung Putins) auch die Eliten überrascht. Der imitierte Faschismus hat die imitierte Demokratie abgelöst.
Barbara Falk
"Zuerst konnte ich diese Reaktion auf den Tod eines Menschen gar nicht begreifen. Bis ich feststellte, dass die allermeisten Kommentatoren das, was sie da sahen, eher wie eine Art Computerspiel wahrnahmen."
zum BeitragOder es handelt sich um Bots oder bezahlte Trolle. Der Eindruck drängt sich mir regelmäßig auf, wenn ich mir die Kommentare in russischen Netzwerken zu Angriffen auf Zivilisten/zivile Infrastruktur durchlese.
Die vorherrschende Haltung in der Bevölkerung ist ja eher Verdrängung und Verleugnung, kein begeistertes Feiern von Kriegsverbrechen.
Barbara Falk
[Re]: "Die russische Gemengelage aus Nationalismus, Massenbewegung, Diktatur, Imperialismus und Vernichtungswille gegenüber anderen Völkern ist aber sehr wohl als neue Form des Faschismus zu bezeichnen."
zum BeitragIch bin sicher, dass der Putinismus im Handbuch der totalitären -ismen sein eigenes Kapitel kriegen wird. Aber: Wo sehen sie die Massenbewegung?
Barbara Falk
[Re]: "aber wirkliche Insiderinformationen hat er nicht."
zum BeitragDrum wird er (medial) auch weitermachen wie bisher.
Arestovych ist ziemlich extrovertiert und ein bunter Vogel, aber er vertritt (als russischsprachiger Ukrainer), schon vor dem Krieg, und weiterhin, seine sehr eigene Vision einer mehrsprachigen und multikulturellen Ukraine, und geht keinem Konflikt mit den Freunden der Cancelculture aus dem Weg. Gut so, und: weiter so.
Barbara Falk
[Re]: Wagner hat zum Rücktransport von Gefallenen private Speditionsunternehmen in Russland beauftragt und per öffentlich gesucht. So und so viele Tonnen „Fracht 200“ (offizieller russischer Militärausdruck für Gefallene) seien von Soledar und Bachmut nach Krasnodar oder Rostow zu transportieren. Mit „ungeheuer verkommen“ ist Prigozhin gut charakterisiert.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Dann betrachten wir es doch realistisch.
zum BeitragRussische Flugzeuge befliegen den ukrainischen Luftraum nicht, der Abwurf von Schwerkraftbomben auf ukrainische Städte fällt also aus.
Abseits des Frontgebiets, wo russische Artillerie mit kurzer Reichweite zum Einsatz kommt, können deshalb Zerstörungen nur durch Beschuss mit Raketen mit hoher Reichweite angerichtet werden.
Mal ganz davon abgesehen, dass der Vorrat dieser Raketen endlich ist, weil Russland solche Raketen nicht in ausreichender Zahl nachproduzieren kann, fängt die ukrainische Luftabwehr mittlerweile die meisten dieser Raketen ab. Bei den massierten Angriffen der letzten Monate, mit an die 100 Raketen innerhalb ein- bis zwei Stunden, lag die Abfangquote bei 80-90%. Bei den 10-20 Raketen, die nicht abgefangen wurden, gab es außerdem eine Fehlerquote, d.h. die Sprengsätze der Raketen explodierten nicht, oder die Raketen gingen irgendwo in der Botanik nieder, wo sie einen Trichter im Boden hinterließen.
Die Abfangquote wird sich mit den zukünftig noch gelieferten zusätzlichen westlichen Flugabwehrsystemen weiter verbessern.
Bei ihrer Prognose, die Russen seien in der Lage, den kompletten riesigen Flächenstaat Ukraine in Schutt und Asche zu legen, handelt es sich also um eine eklatante Überschätzung der militärischen Möglichkeiten der russischen Seite.
Sie übersehen außerem, dass die Bombardierungen von Zivilgebäuden und Infrastruktur die Aktivitäten der ukrainische Armee nicht beeinträchtigt, die Bombardierungen also das größte Problem der Russischen Armee nicht lösen.
Barbara Falk
„Was machen die Ukrainer mit den ganzen Waffen?“.
zum BeitragIch bin ja absolut gegen Denkverbote, nur kann ich, auch nach dreimaligem Lesen, in diesem Kommentar keinerlei Gedanken und Argumente entdecken, die in irgendeiner Weise substantiieren würden, welche Risiken denn nun mit der Lieferung von Kampfhubschraubern und Panzern verbunden wären. Nur seltsame Suggestivfragen.
Die Ukrainer verwenden ihre Waffen, um die russischen Truppen aus ihrem Land und vertreiben, Frau Junge.
Den Rest der „kritischen Fragen“ könnte die Autorin vielleicht einfach selber beantworten, dann hätte man wenigsten etwas, worüber man diskutieren kann. In etwa so:
Putin könnte bei Lieferung schwerer Waffen eskalieren, indem er ...
Dem ukrainischen Generalstab kann nicht vertraut werden, weil...
Ansonsten bleibt das alles absichtlich vage Bedenkenträgerei, nach dem Motto, man wird ja wohl noch fragen dürfen.
Barbara Falk
[Re]: "Wie sie sicherlich wissen, liegt die Ukraine bei Pressefreiheit zwischen Tschad und Burundi. "
zum BeitragDamit das besser einzuordnen ist und den rassistischen Touch verliert: Ein paar Plätze hinter Albanien, ein paar Plätze vor Griechenland.
Schön, wie Sie die tatsächlichen und vermeintlichen Fehler eines anderen Landes verinnerlicht haben und aufzählen können. Ein ganzes Volk ist gesprungen, weil es muss, und weil es will, aber Sie wissen schon, wo es landen wird - auf der Fresse. Ihr Lieblingsdichter würde an dieser Stelle: Erbleichen.
Barbara Falk
[Re]: Für die Behauptung, " wieder Gas aus Russland" gibt es keinerlei Beleg im Artikel.“
zum BeitragDie Beispiele werden doch genannt.
„Der wird betankt und fährt zu seinem Zielort, wo die Ladung gelöscht wird. “
Ein erklecklicher Teil der LNG Frachter verlässt die russischen Häfen ohne Zielhafen, „for order“. Dh. Ein Händler hat die Ladung gekauft und sucht sich einen Käufer, während das Schiff unterwegs ist, manchmal wird die Fracht sogar mehr als einmal verkauft.
Ein Aufreger ist das trotzdem nicht, es gibt ja kein Gasenbargo.
Barbara Falk
[Re]: Als großer Brechtkenner kennen sie sicher die Hymne, die Brecht zu Haydns Musik geschrieben hat:
zum BeitragUnd weil wir dies Land verbessern/ Lieben und beschirmen wir's/ Und am Liebsten mag's uns scheinen/ So wie andern Völkern ihrs.
Selbstverteidigung ist ja keine Weltanschauung. Welche Weltanschauung hat denn Selenskyj?
Barbara Falk
[Re]: Das „Argument“ „Das habt ihr jetzt von euren Sanktionen“ hört man ja in Bezug auf die Gaskrise öfter. Manche Menschen haben echt ein kurzes Gedächtnis.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Sie liegen falsch. Russland hat vor dem Krieg 85 % seines Gases per Pipeline exportiert, 90 % davon ging nach Europa (dieser Markt ist nun nahezu weg, und durch nichts zu ersetzen) und 10 % nach China. Nur 15% des Exportes erfolgte als LNG.
zum BeitragAußerdem, so erläutert es ja auch der Artikel, wird den Russen das LNG mitnichten aus den Händen gerissen, insbesondere seit November (seit die europäischen Gasspeicher voll sind) wird russische LNG zunehmend nicht mehr an Endabnehmer verkauft, sondern an Händler, die ihre Marge und eine Risikoprämie einrechnen, was natürlich den Verkaufserlös der Russen schmälert.
Barbara Falk
[Re]: Die Ukrainer wissen schon eine ganze Weile, dass sie den Krieg gewonnen haben. Genauer gesagt, seit dem 23. Juni 2022. Dem Tag, als die Ukraine EU-Beitrittskandidat wurde.
zum BeitragUnd alle Russen, die nicht völlig von der Propaganda verblödet sind, einschließlich weiter Teile der putinistischen Eliten, wissen das auch, sogar schon seit dem 24. Februar 2022.
Barbara Falk
[Re]: Selenskyj ist Jurist.
zum Beitragde.wikipedia.org/w...olodymyr_Selenskyj
Barbara Falk
[Re]: Und was wollen Sie mit ihrem Zitat sagen?
zum BeitragKissinger ist nicht sehr originell. Er referiert im Kern den Vorschlag der Ukrainer, seit Kriegsbeginn: Rückzug auf die Linien vom 23. Februar. Waffenstillstand, dann verhandeln.
Putin will davon bekanntermaßen nichts wissen. Er hat mittlerweile sogar den Osten und Süden der Ukraine (einschließlich von Gebieten, die gar nicht erobert sind) formal annektiert und zu russischem Staatsgebiet erklärt.
Von der Situation, dass die russischen Truppen auf die Grenzen vom 23.2. zurückgedrängt sind, sind wir ja nicht mehr weit entfernt. Vielleicht ändert Putin dann ja seine Meinung. Ich gehe nicht davon aus, aber das wird man sehen.
Barbara Falk
[Re]: "Es war keine Inszenierung, oder, wenn doch, dann ist alles Inszenierung."
zum BeitragDas dachte ich beim Lesen auch. Man könnte ja auch einfach schreiben: Hat eine gute Rede gehalten und die richtige Dinge gesagt.
Und dazu: "Mit der ganzen Kraft des persönlichen Charismas des ausgebildeten Schauspielers" (der ganze Kommentar ist ja um dieses Motiv des begabten Rollenspielers herumgestrickt):
Selenskyi ist ein AUSGEBILDETER Jurist mit abgeschlossenem Studium, der sein Studentenhobby autodidaktisch zu einer erfolgreichen Karriere als Schauspieler und Unternehmer in der Unterhaltungsbranche ausgebaut hat. Für den Politikerberuf bringt er somit dieselbe Formalqualifikation mit wie gefühlt 80 % seiner Kollegen weltweit. Nur dass er keine Inkognito- Rhetorikkurse in den Hinterzimmern irgendwelcher Bildungsinstitute nötig hat...
Barbara Falk
Eine aktuelle Zusammenfassung, was aus öffentlich zugängigen Quellen über russische Verluste bekannt ist:
zum Beitrag"The BBC, Mediazona [independent Russian media outlet], and a team of volunteers maintain a list of names of Russians killed in Ukraine based on open-source data. As of December 9, it contains more than 10 thousand names. The list is incomplete and, according to correspondents, contains 40-60 percent of the actual number of those killed. Consequently, the losses of the Russian army and the Rosgvardia [the National Guard of Russia] in Ukraine can be more than 20 thousand KIAs, and the total irreplaceable losses (KIAs, missing in action, and seriously wounded) – at least 90 thousand people. We agree with these assessments.
There are 430 mobilized soldiers among the KIAs. This estimate is also incomplete, because since October, death reports from Ukraine usually have not specified a soldier’s status, so it is impossible to tell if he was mobilized, contracted or volunteered for military service.
Volunteers also managed to find out the names of at least 95 killed convicts. According to the Rus’ Sidyashchaya [Russia Behind Bars] Foundation, the number of convicts recruited for the war is more than 20 thousand people.
As of December 2, the “DPR” authorities acknowledged the death of 4001 servicemen. The "LPR" does not report losses, but from open sources we know of more than 1000 killed. If we take into account these data, the total losses of those who fight on the side of Russia will exceed 25 thousand KIAs. Considering the wounded, the total losses of the pro-Russian forces may exceed 110 thousand people.
notes.citeam.org/dispatch-dec-9-10
(Conflict Intelligence Team ist eine seit 2014 in Russland, und mittlerweile im Exil tätige Gruppe russischer Militärexperten und OSINT-Aktivisten)
Die von Michail Podolyak genannte Zahl von 13.000 gefallenen ukrainischen Soldaten erscheint da durchaus plausibel.
Barbara Falk
[Re]: "und diese Einschätzung aus den Verlautbarungsorganen der Oberkommandos einer der Kriegsparteien, sowie in der Tradition (west)europäischer Bourgeoisien stütz sich bitte auf sonst noch was?"
zum BeitragDas stützt sich praktisch ausschließlich auf Aussagen russischer Soldaten, die man in großer Zahl in russischen Quellen finden kann.
Beispiele für Quellen:
-Anwälte in Russland, die desertierte Soldaten vertreten, oder Soldaten, die versuchen von der Front wegzukommen, und in Absprache mit ihren Mandanten die Fälle öffentlich machen.
-Soldaten, die offene Briefe an das Verteidigungsministerium schreiben, Inspektionen einfordern etc.
-Angehörige von Soldaten, die sich direkt, via soziale Medien, an die Öffentlichkeit wenden
-Soldaten in der Etappe, die ihre Vorgesetzten mit dem Handy filmen oder Gespräche mitschneiden.
-Journalisten, an die sich Angehörige von Soldaten, oder Frontrückkehrer wenden
-putinistische Kriegskorrespondenten, die "Missstände" aufdecken
-Menschenrechtsorganisationen wie Gulagu.net oder "Rus' Sidyashchaja", die die illegalen Praktiken bei der Zwangsrekrutierung von Strafgefangenen öffentlich machen
-mittlerweile Hunderte im Netz veröffentlichte Telefonate zwischen Frontsoldaten und -offizieren und ihren Angehörigen. Diese werden zugegebenermaßen vom Feind abgehört und natürlich selektiv veröffentlicht. Aber die Gespräche sind echt.
Wenn sie wollen, können sie sich im Netz anschauen, wie ein Offizier Mobilisierte in einer Kaserne, die sich wegen verrosteter Gewehre beschweren, mit den Worten zusammenscheißt: "Was wollt ihr mit Gewehren, ihr seid eh Kanonenfutter". Oder wie Wagnersöldner anderen Wagnersöldnern wegen irgendwelcher Verstöße vor laufender Kamera mit dem Vorschlaghammer den Schädel einschlagen, und wie Prigozhin das mit den Worten kommentiert, immerhin würden bei den Aufnahmen "keine Tiere zu Schaden kommen".
Barbara Falk
[Re]: "Noch mehr Druck in dieser Thematik würde dazu führen, dass ein Beschuss vollkommen ausbleiben wird."
zum BeitragUnd dann wäre das AKW sicher?
Das AKW ist dann sicher, wenn die russischen Truppen es räumen. Wenn sie aufhören, das Personal zu terrorisieren und aus dem Schutz des AKW heraus die Siedlungen am gegenüberliegenden Ufer des Stausees zu beschießen, mit auf dem Gelände gelagerter Munition.
Und zurückziehen werden sich die Russen nur, wenn die Ukrainer militärisch und die unterstützenden Staaten diplomatisch und mithilfe von Sanktionen maximalen Druck auf die russische Seite ausüben.
Ich halte den militärischen Druck für das wichtigste. Das Interview zeigt ja schön, dass die Russen erfolgreich die Arbeit der IAE ausbremsen und torpedieren.
Militärischer Druck heißt natürlich nicht, das AKW zu beschießen. Die Ukrainer werden Melitopol zurückerobern, und dann werden die Russen ihre Truppen aus Energodar abziehen (müssen).
Barbara Falk
Ich stimme den kritischen Stimmen in den Kommentaren größtenteils zu.
zum BeitragHerrn Bosbachs Argumentation geht aber auch in die Richtung, dass es auf eine Aktienzusatzrente im Versicherungsmantel zulasten der GRV hinauslaufen wird. Und das ist schlecht, da hat er völlig recht. All die fondsgebundenen (Riester-, Rürup-)Versicherungen, zuletzt die Betriebsrentenreform, die zulasten der GVR- Absprüche geht, sind unglaublich schlechte, renditefressende Konstruktionen, von denen nur die Versicherungswirtschaft profitiert.
Was IMO Not tut: GRV stärken (z.B. durch Erweiterung der Zusatzeinzahlmöglichkeiten, auch für Arbeitgeber und Arbeitnehmer), Erweiterung des Versichtertenkreises. Herr Bosbach führt das ja schön aus.
Die nach dem Kapitaldeckunsprinzip funktionierenden Betriebsrenten abschaffen (Die Arbeitgeber können stattdessen zusätzlich in die GRV einzahlen).
Und ein anständiger Freibetrag für Kapitalerträge (natürlich auch Zinsen), von ca. 6.000 Euro/Jahr, der jählich an die Inflation angepasst wrd. Kombiniert mit einer Spekulationsfrist, die Langfristsparer belohnt (in Frankreich z.B. gibt es gestaffelte Freibeträge nach Haltedauer).
Die aktuellen Regeln in Deutschland sind maximalst Kleinsparerfeindlich und bremsen die Vermögensbildung von Normalverdienern systematisch aus. Und es geht ja nicht nur um Aktien oder ETF. Es kann doch nicht sein, dass Menschen den Eigenanteil für eine Immobilienfinanzierung ansparen und von den Zinsen Steuern abdrücken müssen, sobald die lächerliche Summe von 20.000 oder 30.000 Euro erreicht sind (das wird bald so sein, die Nullzinszeit geht zuende).
Barbara Falk
[Re]: "die Russen beschissen, dass von ihnen eingenomme und besetze AKW".
zum BeitragMittlerweile nicht mehr. Nachdem im Sommer internationale Inspektoren da waren und es reichlich diplomatischen Druck gab, haben sie damit aufgehört.
"Letztendlich müsste auch auf die Ukraine in dieser Thematik mehr Druck ausgeübt werden. "
Und was sollte dieser Druck, den sie fordern, bezwecken? Was sollen die Ukrainer ihrer Ansicht nach tun, was sie momentan nicht tun?
Barbara Falk
[Re]: Die Ukrainer beschießen das AKW nicht.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Der (russische) Autor macht sich diesen Begriff nicht zueigen - er selbst bezeichnet die Ukraine ja als " freies, lebendiges, demokratisches Land". Herr Gogun benutzt eine putinistische Formulierung, um Putins Motivation zu erklären.
zum BeitragDie "slawische Welt" in Putins Ideologie besteht aus Russland als im Gegensatz zum Westen stehender imperialer Macht und Hochkultur, sowie "Weißrussland" (Belarus) und "Kleinrussland" (Ukraine), denen keine Fähigkeit und Anspruch auf Eigenständigkeit zugestanden wird, weshalb ihre historische Schicksal die (freiwillige und dankbare) politische Unterordnung und kulturelle Assimilation ist.
Wenn ein Subjekt aus dieser Ordnung ausbricht, ist die ganze Ordnung bedroht; wenn die Ukraine, mit Millionen RussischsprecherInnen eine europäische Demokratie werden kann, kann Russland das auch. Deswegen bekämpft Putin, was aus seiner Sicht nicht sein kann, und was letztendlich seine eigene Herrschaft bedroht: Eine Demokratie innerhalb seiner "slawischen Welt". Häufig wird deshalb die Ukraine seit 2014 auch in ideologischen Texten als "Anti-Ukraine" bezeichnet (vor der man die Ukrainer retten muss). Das heißt es wird in Abrede gestellt, dass die gesellschaftlichen Prozesse dort "echt" sind. Alles nur vom Westen bezahlt und inszeniert etc.
Barbara Falk
[Re]: „Dazu kommt der, auch in diesem Artikel, blühende Nationalismus.“
zum BeitragNur, das der Autor dieses Artikels, der Historiker Alexander Gogun, russischer Staatsbürger ist...
Was stört Sie genau an seiner Analyse?Dass sie, unübersehbar, eine Zielvorstellung enthält, nämlich das die Ukrainer den Krieg gewinnen möge, bzw. „muss“? Mit dieser Haltung ist Herr Gogun nicht allein. Viele Menschen in Russland, die gegen Putin sind, denken genauso wie er, vom ersten Kriegstag an.
Barbara Falk
"Unter anderem hatte Kohl die Tischsitten der damaligen Kanzlerin Angela Merkel kritisiert."
zum BeitragIch finde, der Verzehr eines Pfälzer Saumagens stellt per se einen Verstoß gegen alle guten Sitten dar, auch wenn er mit Silberbesteck erfolgt.
Ich hoffe, ich werde jetzt nicht verklagt (oder die TAZ).
Barbara Falk
[Re]: Das Missverhältnis zwischen dem Beitrag von @MICHAELFRF und ihrer "Antwort" finde ich so grotesk, dass es schon fast wieder lustig ist. Wird das nicht irgendwann langweilig, ständig gegen ein imaginiertes Publikum auszuteilen?
zum BeitragPutin ist 70 Jahre alt und optisch in den letzten zehn Monaten um 10 Jahre gealtert, er ist sterblich, und er verliert gerade einen Krieg, ein Umstand, der ihn wohlmöglich bereits vor seinem absehbaren körperlichen Ableben aus dem Sattel heben wird.
Die Frage, was nach Putin kommt, ist also völlig konkret, aktuell, wichtig, und außerdem hochinteressant. Was ich von ihrem Beitrag nicht sagen kann.
"solche Fehlwahrnehmungen sind zum Teil einer Unfähigkeit geschuldet, eine Wirklichkeit zu analysieren, die komplexer als ein durchschnittlicher Spielfilm ist".
Ihre messerscharfe Analyse liefern Sie ja weiter unten: Für Sie ist Putin der BiBaButzemann. Der tut nix. Oder ein Sündenbock, also ein Opfer. Ob und was sich ändert, wenn Putin als politischer Akteur wegfällt, ist damit noch nicht beantwortet. Was fangen die Russen an, ohne ihren BiBaButzemann? Vielleicht liefern Sie ja dazu noch eine Hypothese ab (die Hoffung stirbt zuletzt).
Barbara Falk
"Schutzlos hinter Gittern"
zum BeitragWieso die reißerische Überschrift? Kriegsgefangene sind durch die Genfer Konvention geschützt, und nichts in dem Artikel gibt her, dass gegen deren Bestimmungen verstoßen würde.
Barbara Falk
Gar nichts bröckelt. Der Autor bemüht sich lediglich, die üblichen Entscheidungsfindungsprozesse in der EU, mit den üblichen Konfliktlinien, zu einer Krise hochzuschreiben.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Wen in Putins Umfeld konkret (!) finden sie denn noch beängstigender als Putin? Wenn Putin heute am Tag tot unfallen würde, wäre der Krieg vorbei, und, mit etwas Zeitversatz, das aktuelle politische System in Russland. Weil es eine personalisierte Herrschaft ist, in der sämtliche staatliche Institutionen entweder dysfunktional sind, oder zur Stabilisierung der persönlichen Herrschaft instrumentalisiert werden. In der Regel ein Mischung aus beidem. Ersetzt werden sie durch formelle und informelle Strukturen und Beziehungen, die von der Person Putin abhängen. Und die lassen sich nicht auf andere Personen übertragen. Schon gar nicht durch irgendeine "Machtergreifung". Die Gouverneure, Siliviki, Richter, Oligarchen, Parlamentarier, Militärs etc. von Putins Gnaden werden nicht nach Prigozhins Pfeife tanzen. Wozu sollten sie? Das Prigozhin oder Kadyrow "noch schlimmer sind als Putin" ist ja eines der aktuellen Schreckgespenster. (Würde mich nicht wundern, wenn das direkt vom Kreml forciert wird). Das ist falsch. Beide sind nichts ohne Putin.
zum BeitragFalls Sie die Dysfunktionalität des Systems und die Personalisierung der Machtausübung anzweifeln: Allein das Putin diesen Krieg begonnen hat, beweist das. In einem funktionalen Staat, damit meine ich nicht nur Demokratien, sondern auch z.B. Einparteiendiktaturen wie China oder, historisch, die UdSSR nach Stalins Tod, wäre so eine krasse Fehlentscheidung nicht denkbar.
Und wenn dieses System zusammenbricht, ist Demokratisierung nicht nur für die Bevölkerung die attraktivste Variante (Frau Hartwichs notorisch pessimistische Sicht auf die "russische Volksseele" teile ich nicht) sondern auch für große Teile der putinistischen Eliten (für alle, die ihren Kopf retten und ihr gemütliches Vorkriegsleben wieder haben wollen).
Barbara Falk
[Re]: "den großen Buhmann im Kreml"
zum BeitragDieser Euphemismus impliziert den Vorwurf der Projektion an alle, die einen Kriegsverbrecher einen Kriegsverbrecher nennen, und bagatellisiert zugleich dessen Taten. Erstaunlich, zu welchen rhetorischen Gymnastikübungen sie sich regelmäßig verbiegen, um Putins Angriffskrieg zu relativieren.
Barbara Falk
[Re]: "Ich will hier nichts verharmlosen".
zum BeitragDas tun sie aber.
Barbara Falk
[Re]: Aber die rechtlichen Auflagen, Meldepflichten, Herkunftsnachweise etc. sind extrem hoch (wie z.B. bei einheimischen Vögeln auch). So strenge Regeln müssen wohl leider sein. Die Widfangproblematik ist nicht auf "exotische" Länder beschränkt.
zum BeitragBeispiel:
www.lacerta.de/AS/...el.php?Article=177
Schön darin der Satz: "Ein Terrarium für Eidechsen kann nie zu groß sein". Ich halte deshalb meine Zauneidechsen, Waldeidechsen, Blindschleichen, Molche, Feuersalamander und Erdkröten auf einer 2500 qm großen, extensiv gepflegten Streuobstwiese. Kaufen musste ich sie auch nicht. ;-)
Barbara Falk
Ansonsten ein kleiner Tipp zur Vereinbarkeit von Familie und Tierleidenschaft: Versuchen Sie es doch mal mit Salamandern! Die mögen es kalt und dunkel, und mit ihrer Pflege kann man sogar aktiv zum Artenschutz beitragen, denn ihnen geht es in der Natur zunehmend an den schleimigen Kragen."
zum Beitrag1) auch Amphibien brauchen UV-Licht und externe Wärmequellen
2) sind Salamander nicht schleimig
3) Ist Terrarienhaltung einfach ein Hobby und in 99,9% Fällen kein Beitrag zum Artenschutz. Sobald gefährdete (seltene) Arten gehalten werden, sogar das Gegenteil, leider.
4) Ist die Haltung einheimischer Arten (der Autor spielt wohl auf die Salamanderpest an) richtigerweise verboten.
Die Stromkosten vorzuschieben, scheint mir eine faule Ausrede zu sein. Da werden wohl eher "Corona-Hobbys" entsorgt. Vor Hunden und sonstigen Heimtieren, die 2020 angeschafft und jetzt entsorgt werden, können sich die Tierheime ja z.Z. kaum retten.
Barbara Falk
[Re]: "Denn der Kanal von Doschd wird auch auf Youtube gesperrt."
zum BeitragDa hat sich irgendein cancelfreudiger lettischer Abgeordneter ohne Ahnung von der technischen Seite sehr weit vorgewagt.
Es ist rein technisch nicht möglich, in eine Land einen einzelnen Youtubekanal zu "sperren". Da müsste in Lettland Youtube komplett (!) gesperrt werden. Oder die Letten müssten Google dazu bringen, den Youtubekanal von Dozhd zu sperren. Beides ist extrem unrealistisch. Von einer Ausweisung der Redaktion ist auch nicht ansatzweise die Rede. Dozhd wird also aus Lettland weitersenden, für jeden verfügbar, der einen Internetzugang hat (auch in Lettland).
Es scheint, dass die lettische Medienaufsichtsbehörde sich ins eigene Knie geschossen hat. Russische (und lettische) Journalisten haben in den letzten Tage sehr kuriose Aussagen vom Vorsitzenden dieser Behörde aus früheren Jahren ausgegraben, russophobe, ukrainophobe und einen Lobgesang auf Putin, der "was immer man ihm auch vorwerfen mag, Russland zusammenhält und Chaos verhindert". Mal sehen, wie lange der noch auf seinem Stuhl sitzt...
Barbara Falk
TVRain auf Englisch
zum Beitragwww.youtube.com/@tvrainnewsroom
TVRain unterstützen:
tvrain.tv/en/
Über die Sendelizenz ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dozhd wird wohl klagen, mit IMO guten Aussichten.
"Über Kabel erreicht Doschd einige Millionen Zuschauer*innen und über Youtube wöchentlich noch mal an die 10 Millionen, davon 40 Prozent im Ausland und 60 Prozent in Russland."
Die Zahlen zum Kabel scheinen mir etwas seltsam. Über Kabel kann der Sender nicht mehr RussischsprecherInnen erreichen, als in den baltischen Ländern leben, also weniger als eine Mio.
Das Hauptpublikum sitzt weiterhin in Russland, deswegen ist Youtube auch der wichtigste Verbreitungsweg. Und auch jeder Lette kann weiter Youtube nutzen. Die Kabellizenz zurück zu erstreiten wäre trotzdem wichtig, allein schon aus Prinzip.
Barbara Falk
Echt jetzt, es gibt in und außerhalb der EU-Behörden kein wissenschaftliches Monitoring und keine Folgenabschätzungen für die Sanktionsmaßnahmen?
zum BeitragUnd das Ölembargo ist "kein durchschlagender Erfolg", das sieht der Autor nach vier Tage? Woran eigentlich?
Was für ein polemischer Kommentar.
Barbara Falk
[Re]: Slowkei muss es heißen, nicht Slowenien.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Und wir selbst beziehen russisches Öl, wenn ich mich nicht täusche, größtenteils per Pipeline, oder?"
zum BeitragFalls sie Deutschland meinen: Sie täuschen sich, Deutschland, bezieht kein russisches Öl mehr. Und auch der Rest von Europa und den G7 nicht. Ausnahmen, weil sie komplett vom Pipelineöl abhängig sind, haben Ungarn, Bulgarien und Slowenien erhalten. Diese Ausnahmen belaufen sich auf etwa 0,2 Mio Barrel pro Tag. Ca. 4,3 Mio Barrel Exporte nach Europa (Rohöl und ab Februar Derivate) fallen durch das Embargo weg.
Barbara Falk
[Re]: Slowkei muss es heißen, nicht Slowenien.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Jeder Staat, der mehr bezahlt, wird als "Sanktionsbrecher" gelten und es wird mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht".
Das stimmt doch überhaupt nicht. Die mit dem Preisdeckel verbundenen Verbotsmaßnahmen betreffen europäische Reeder und Versicherer, und keine Drittstaaten oder irgendwelche dort ansässigen Händler, Reedereien oder Versicherer. Die können tun und lassen, was sie wollen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Sie brauchen sich doch nur mal informieren zu gehen, wer überhaupt die "westliche" Sanktionen gegen Russland, auch nur ansatzweise mitträgt. "
zum Beitrag" Und auch dort zeigt sich das die "Einigkeit" gegen Russland, ähm Ölpreisreduzierung gar nicht so vorherrscht wie man es immer gerne publiziert."
Jetzt sind Sie aber naiv. Preiswertes Öl nehmen alle gern. In Indien liest sich das so:
" The average discounts remain as high as 40 per cent on Urals, compared to the benchmark Brent crude prices, international media reported last week from Moscow.
After shrinking for a few months from May, the level of discount has remained fairly high in recent months, an official at a state refiner said.
India’s largest historical oil supplier — Iraq — had undercut Russia beginning late June, by supplying a range of crudes that on average cost $9 per barrel less than Russian oil.
The extremely price-sensitive market had, therefore, shifted heavily in favour of Iraq.
“But Russia began offering more discounts immediately afterwards,” he added."
www.business-stand...22120501022_1.html
Barbara Falk
[Re]: "Und es ist ja schön gut das für russisches Öl nun es einen "Preisdeckel" gibt, wenn dort aber weder bei Angebot als auch auf der Nachfrageseite sich niemand trifft, dann muss man schauen wo dann Angebot und Nachfrage sich treffen."
zum BeitragJa dann schauen wir doch mal. Im gleitenden Fünf-Tages-Durchschnitt kostet Urals aktuell 56,96 Dollar, die Referenzsorte Brent kostet 83,20, der Abschlag beträgt also 26,24 Dollar, oder 31,5 %:
www.neste.com/inve...a/crude-oil-prices
Der Abschlag resultiert im Wesentlich aus den hohen Verschiffungskosten nach Asien und der starken Käuferposition, weil Russland unbedingt alternative Abnehmer für sein bis lang nach Europa verkauftes Öl braucht. Je mehr Öl Russland nach Asien umlenkt, desto höher werden die Verschiffungskosten pro Barrel, weil die Transportkapazitäten begrenzt sind. Der Preisdeckel und die damit verbundenen Auflagen an europäische Versicherer, Händler und Reeder limitiert die Verschiffungskapazitäten zusätzlich, d.h. die Transportkosten werden steigen und den Verkaufspreis weiter drücken.
Was meinen sie denn, warum Indien bislang fast kein russisches Öl gekauft hat? Weil der Transport viel zu weit und zu teuer ist. Das funktioniert nur, weil Russland große Nachlässe gewährt.
" Wir wissen doch solange genug dabei "verdienen"
Aktuell verdienen russische Ölkonzerne etwa 26 Dollar weniger pro Barrel, wie es in der schönen Vorkriegswelt der Fall wäre. Im nächsten Jahr, insbesondere ab Februar (dann tritt das G7-Embargo auf Raffinerieprodukte in Kraft), kommt zum Preisabschlag noch der Mengenabschlag, d.h. Russland wird, darüber sind sich die meisten Fachleute einig, seine Produktion drosseln müssen, weil es nicht alles Öl am Markt unterbringt. Die Akzeptanz des Preisdeckels (der eine Abmilderung des Embargos darstellt) wäre ein Weg, die Drosselung zu vemeiden, aber wie es aussieht, wird Russland das nicht tun, obwohl es, wie man sieht, aktuell schon weniger verdient.
Barbara Falk
[Re]: „Na, da müssen Sie erst einmal einschätzen können, welche militärische Bedeutung diese Drohnenangriffe auf russischem Gebiet überhaupt haben, denn mehr als Nadelstiche sind es nicht … die psychologische Bedeutung ist da wahrscheinlich höher anzusetzen. “
zum BeitragMal abgesehen davon, dass die psychologische Wirkung dieser Angriffe militärische Bedeutung hat: Zwei der vier Angriffe der letzten zwei Tage, die in Bryansk und Kursk, haben militärische Treibstoffdepots getroffen und in Brand gesetzt. Für eine verheerende Flächenwirkung reichen 75 kg Sprengstoff nicht, aber dafür allemal. Sämtliche Treibstoff- und Munitionslager, die sich innerhalb der vermuteten Reichweite von 1000 km (!) von der Grenze befinden, sind also von nun an gefährdet. Und es ist für die Russen weder möglich, diese Lager so weit ins Hinterland zu verlagern, dass sie außerhalb dieser Reichweite liegen, noch alle Lager mit Luftabwehrsystemen auszustatten. Treibstofflager sind Lagerbehälter auf freiem Feld oder in irgendwelchen Industriegebieten, mit einem Zaun drumherum und einem Wachdienst, das wars.
Barbara Falk
[Re]: "Aber Soldaten, die sich weit weg vom Schuss wähnen, neigen zur Schlampigkeit. Jetzt dürften sie wach sein..."
zum BeitragSo ein Militärstützpunkt wird nicht durch Soldaten überwacht, die mit Feldstecher oder Nachtsichtgeräten den Himmel beobachten, sondern durch automatisierte Flugabwehrsysteme.
Diese Systeme sind bei dem Angriff der Ukrainer überwunden worden. Nich erst am Stützpunkt übrigens. Vorher sind die ukrainischen Drohnen unbemerkt in den russischen Luftraum eingedrungen und danach ebenfalls unbemerkt mindestens 650 km weit, also vermutlich mehrere Stunden lang, über russisches Territorium geflogen.
Barbara Falk
[Re]: Kurze Korrektur ihrer Korrektur: Die Adelsprivilegien wurden bereits in der Weimarer Republik abgeschafft. Adelstitel darf man weiter führen, die sind einfach Teil des bürgerlichen Namens, wie Schulze oder Meier.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Die Sanktionen wirken und treiben die Preise, bei uns."
zum BeitragGas aus Russland fällt aber doch gar nicht unter die Sanktionen.
Barbara Falk
[Re]: Jetzt weichen Sie wieder ins Allgemeine aus. Meine konkreten Rückfragen zu ihrer interessanten Idee waren:
zum Beitrag-Wie bei einer Pipeline nach Indien die Trassenführung aussieht und wie man das technisch bewerkstelligt.
-was das kostet, und warum sich das aus ihrer Sicht "rechnet". Scheinbar haben Sie ja dazu irgendwo Informationen gefunden, oder haben es selber gerechnet.
-Wie Russland seine Staatsausgaben finanziert und seinen Ölverkauf ab nächstes Jahr organisiert, bzw. bis diese Pipelines fertig sind.
Barbara Falk
[Re]: "Nichts funktioniert dort, außer Korruption."
zum BeitragUnd wie erklären Sie sich, dass die Ukraine, die ihrer Ansicht "nicht funktioniert", diesem massiven Angriff standhält, und sich erfolgreich dagegen behauptet?
Barbara Falk
[Re]: " Die Ersparnis, durch das preiswertere Öl, gibt das her. "
zum BeitragDie Vorräte an leicht förderbarem Öl sind in Russland aber spätestens um 2045 erschöpft (also gerade dann, wenn ihre Pipelines fertig sind) danach bleiben dort nur die "schwierigen" Lagerstätten, deren Ausbeutung mit hohem technischen Aufwand und hohen Kosten verbunden ist.
Was kostet eigentlich der Bau einer Pipeline nach Indien, und was sagen die Anrainer dazu, z.B. der Iran, oder Pakistan? Oder baut man die via China und die Mongolei, mit Pumpwerken über den Himalaya?
Und wie verkauft Russland sein Öl, bis die Pipelines fertig sind? Auch wenn Sie das nicht wichtig finden, diese Frage interessiert mich am meisten.
Barbara Falk
[Re]: Der negative Aspekt von Schrottankern:
zum Beitrag1) Nicht jeder mag die versichern, bzw. es ist teurer.
2) Sind das keine Tanker, die momentan sinnlos in irgendwelchen Häfen liegen, die sind in Gebrauch, durch andere Staaten, die Öl auf dem Graumarkt verkaufen, insbesondere Venezuela und der Iran. Russland wird es nicht schaffen, auf dem begrenzten Graumarkt eine Flotte zusammenzukaufen, die groß genug ist, um das nun nicht mehr in Europa verkaufte Öl in Eigenregie zu verschiffen. Es ist also weiterhin auf Reedereien und Broker angewiesen und kann denen nicht vorschreiben, wo die ihre Schiffe und Frachten versichern.
republic.ru/posts/106209
"Naja lieber einen stabilen Abnehmer als gar keinen Abnehmer. "
Sie haben die Zwangslage, unter der Russland sein Öl bereits jetzt mit Abschlag verkauft, verstanden. Und nun? Nun geht es darum, das zu institutionalisieren, bis dahin, dass man die Höhe des Abschlags steuern kann. Ob Staaten wie Indien dabei formal mitmachen oder nur davon profitieren, ist doch völlig unerheblich für das intendierte Ergebnis (Beschneidung der Einkünfte des russischen Ölsektors).
Indien sieht keinen Grund beim Ölpreisdeckel "mitzumachen", geht aber auch für die Zukunft von bis zu 40% Abschlag auf den jeweiligen Weltmarktpreis beim Kauf von russischem Öl aus:
www.business-stand...22120501022_1.html
" Schön das Sie da mitmachen, zeugt aber nicht viel von unabhängiger Betrachtung des politisch Ausmaßes...und insbesondere nicht viel Kenntnisse darüber wer alles da mitmacht und wieviele eigentlich nicht. "
Danke für das Argument ad hominem. Dann beschränken Sie doch bitte ihre Beiträge nicht auf Rückfragen, sondern erweitern Sie meinen beschränkten Horizont. Und skizzieren thesenartig, wie und wo Russland im nächsten Jahr seinen wegfallenden Europaexport von Rohöl und Vorprodukten unterbringen wird, und zwar ohne Einbußen für seinen Staatshaushalt.
Barbara Falk
[Re]: "Soll heißen, in 10 oder 20 Jahren können sich China und Indien dauerhaft über preiswertes russisches Öl freuen, und Russland über langfristig gesicherte stabile Einnahmen."
zum BeitragWer bezahlt bei ihrer genialen Geschäftsidee eigentlich die Pipelines?
Barbara Falk
Diese Idee verkennt die Macht der Russen. Sie können jederzeit beschließen, ihr Öl gar nicht mehr zu liefern, was sofort zu enormen Preissprüngen auf den Energiemärkten führen würde.
zum BeitragEinfach mal was behaupten.
Wenn die "Macht der Russen" so groß ist, wieso verkaufen sie dann seit Monaten ihr Öl mit 30% Abschlag nach China und Indien? Weil sie es toll finden, weniger Geld zu verdienen?
Und nein, natürlich kann Russland seine Öllieferungen nicht einfach einstellen. Viele Ölförderstellen in Russland sind, wenn sie einmal runtergefahren sind, technisch nicht, bzw. nicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand, reaktivierbar. Speicherkapazitäten für Öl und Derivate (die etwa mit der strategischen Ölreserve der USA vergleichbar wären) sind so gut wie nicht vorhanden.
Das ist die technische Seite. Davon, dass der Staatshaushalt auf die Öleinnahmen angewiesen ist, fange ich gar nicht an.
Vielleicht mein Frau Herrmann aber, dass Putin um den Westen zu "bestrafen", die russische Ölindustrie dauerhaft schädigen könnte, so wie er Gazprom zerstört hat. Das ist in der Tat nicht auszuschließen.
Barbara Falk
[Re]: Nochmal: Russland kauft haufenweise abgeschriebene Schrott-Tanker, lässt die in Indien zertifizieren, und in Indien versichern, und im Gegenzug verpflichten sich dann die Inder, die aktuell russisches Öl 25-30% unterm Weltmarktpreis kaufen, beim Ölpreisdeckel nicht mitzumachen und zukünftig den Weltmarktpreis zu zahlen? Natürlich werden sie das nicht tun, sie werden für ihre Hilfe eine Gegenleistung aushandeln. Die Abschläge werden also bleiben, ob man das jetzt Ölpreisdeckel nennt oder nicht.
zum BeitragDie langen Verschiffungswege sind nicht vernachlässigbar, sie erhöhen die Transportkosten genau um den Faktor, den sie länger dauern. Was das für die Gewinnmarge und den russischen Haushalt bedeutet, hatte ich ja erläutert.
Barbara Falk
"Russland würde seine Waffen und Soldaten aus dem AKW abziehen, wenn es im Gegenzug Garantien erhielte, auch weiterhin Öl und Gas über ukrainisches Gebiet exportieren zu können, hatte Meduza berichtet."
zum BeitragWenn es irgend etwas gibt, was zwischen Russland und der Ukraine auch nach Kriegsbeginn reibungslos läuft, dann ist ist das der Transport von russischem Öl und Gas über ukrainisches Gebiet. Die Russen leiten durch, die Ukrainer warten die Anlagen und kassieren Durchleitungsgebühren. Die Ukrainer werden somit garantieren, dass sie die Verträge einhalten, die sie eh einhalten.
Es handelt sich also wohl eher um die höfliche Kaschierung der anstehenden nächsten "Geste des guten Willens" der russischen Armee. Diese hat in den letzten Tagen entlang der Zaporozhzhajer Front an verschiedenen frontnahen Orten beginnen müssen, die Truppen abzuziehen, weil der Beschuss zu stark wurde und vor allem, weil die Truppen nicht mehr ausreichend versorgt werden können. (Der Materialdurchsatz der beschädigten Krimbrücke ist zu gering, und die Ukrainer haben zwei Eisenbahnbrücken bei Melitopol zerstört).
Größter Respekt an Mato Grossi und alle, die im Hintergrund mitverhandeln, dass sie sich das ausgedacht haben. Auf so was muss man erst Mal kommen. Die Chancen stehen gut, dass das AKW bis Jahresende wieder unter ukrainischer Kontrolle ist. (Auch wenn auf dem ganzen IAEA draufsteht, ist es defacto die Rückgabe an die Ukrainer).
Barbara Falk
"Die EU will sich davon nicht beeindrucken lassen, verfügt aber nur über vergleichsweise schwache Hebel. Der Preisdeckel gilt nämlich nur für russische Öllieferungen per Schiff. "
zum BeitragUnd wieso ist das ein schwacher Hebel? Jetzt, wo durch die Druzhba-Pipeline so gut wie nichts mehr fließt (außer nach Ungarn, Bulgarien und die Slowakei), sind das über 90% der Exporte.
Klar gibt es Schlupflöcher. Es scheint ja, dass Russland über Schattenfirmen seit Monaten Schrott-Tanker in aller Welt aufkauft, um seine eigene, sehr überschaubare Tankerflotte aufzustocken. Die Schiffe will es dann in Indien zertifizieren lassen und bei indischen Schiffsversicherern versichern, und bei einer neugegründeten Petersburger Rückversicherung rückversichern. Bzw. der russische Staat tritt als Garant (anstelle eines Rückversicherers) auf. Oder Russland verlegt sich auf eine großangelegten Ölschmuggel, mit Umpumpen auf hoher See und dergleichen. Aber natürlich ist auch das nicht umsonst. Ein Tanker braucht nach Indien fünfmal so lange wie nach Europa, egal, ob er einem griechischen Reeder oder dem russischen Staat gehört. Und auch die Abnehmerseite hält natürlich unter dem Tisch die Hand auf und lässt sich dafür bezahlen, dass sie so komplexe Manöver mitmacht anstatt sich einfach am Preisdeckel zu beteiligen und auf den bewährten Versicherern zu bestehen.
Schlupflöcher gibt es also und die sind ärgerlich, aber die Frage, in Bezug auf die Fähigkeit des russischen Staates, Krieg zu führen, ist ja, wie viel Geld vom Ölgeschäft im STAATSHAUSHALT ankommen, nicht, ob sich Igor Sechin, die Wirtschaftsexperten vom FSB und deren Gegenpart in Abnehmerländern mit irgendwelchen grauen Schemata die Taschen füllen.
Barbara Falk
"Wer den Preisdeckel umsetze, werde gar kein Öl mehr bekommen, droht die Führung in Moskau."
zum BeitragDie Drohung ist lustig. Ende November lag der Preis für (vorrangig nach Indien und China verschifftes) Öl bei etwa 53 Dollar. Mittlerweile wieder gestiegen. Das war eine Marktreaktion auf die beginnenden Konsultationen über die konkrete Höhe des Preisdeckels. Was sagt uns das? Es ist völlig egal, ob Indien oder China beim Preisdeckel "offiziell" mitmachen oder nicht, der Discount auf russisches Öl wird bleiben, d.h. Indien und China werden Russlands Zwangslage ausnutzen.
markets.businessin...talks-2022-11?op=1
Die Verschiffungskosten für Öl nach Asien sind signifikant höher als nach Europa und liegen bei 20 Dollar/Barrel (Indien) bzw. 25 Dollar/Barrel (China). Das reduziert die Verkaufserlöse pro Barrel, selbst wenn die Verkaufspreise der letzten Monate (65-70 Dollar) wieder erreicht werden, auf 40-45 Dollar.
www.reuters.com/ma...euters-2022-12-02/
Um diese Zahl einzuordnen: 45 Dollar war, bis Kriegsbeginn, in etwa der Ölpreis, den Russland für einen ausgeglichenen Staatshaushalt gebraucht hat. Diese Zahl taugt aber nicht mehr als Benchmark, denn
1) Ist der nicht auf dem Öl-und-Gas-Sektor beruhende Teil der Staatseinnahmen (=die übrigen Wirtschaftssektoren) in den letzten Monaten eingebrochen, so dass der Mindestpreis für einen ausgeglichenen Staatshaushalt bei 70-75 Dollar liegen müssten.
2) Bezieht sich das auf die Vorkriegzahlen der Haushaltsplanung. Die sind hinfällig, weil Russland Krieg führt und dafür viel Geld verbrennt. Die russischen Staatsfinanzen unterliegen seit Kriegsbeginn der Geheimhaltung, aber es liegt auf der Hand, dass der aktuelle Haushalt mehr Geld frisst als ein Friedenshaushalt. D.h. selbst ein erzielter Preis von 70-75 Dollar würde nicht für einen ausgeglichenen Haushalt reichen.
Barbara Falk
[Re]: Arbeiten Sie mal an ihrer eigenen Geschichtsschreibung. Die dystopischen, gewalttätigen Marionettenregime in den "Volksrepubliken" Donetsk und Lughansk, aus denen die Einwohner nach 2014 massenhaft abgewandert sind, haben die Russen dort installiert. Und mehr als die Hälfte der Flüchtlinge ist von dort in andere ukrainische Regionen abgewandert.
zum BeitragBarbara Falk
Während hier:
zum Beitragtaz.de/Buecherents...-Ukraine/!5897280/
in den Kommentaren die "Ausmerzung" des Russischen in der Ukraine behauptet und beklagt wird, schreibt ein russischsprachiger Ukrainer aus Mykolaiv, der einen russischen Namen trägt, für die TAZ auf Russisch einen Text darüber, wie in Kiew junge Leute zu russischer Musik chillen und die Befreiung des (überwiegend russischsprachigen) Cherson durch die ukrainische Armee feiern. Und beschreibt die russische Sprache als eine Gewohnheit, die er ablegen möchte. Vielleicht. Später einmal.
Hoffentlich findet dieser Text viele Leser.
Barbara Falk
[Re]: Das Interview mit Frau Koval wollte ich nachlesen, geht nicht, weil die Suchfunktion von Interfax-Ukraine spinnt. Vielleicht haben sie einen funktionierenden Link für mich?
zum BeitragHier gibt es aber Auszüge:
meta.ua/uk/news/so...ok-institut-knigi/
Demnach geht es bei den "100 Mio Büchern" darum, den Buchbestand IN RUSSISCHER UND UKRAINSCHER SPRACHE aus der Sowjetzeit zu entrümpeln, unter inhaltlichen, ideologischen Kriterien, und dies vornehmlich in Schul- und öffentlichen Leihbüchereien.
Ihre Behauptung, dass "in toto einzig die Sprache" Kriterium für die Entfernung von Büchern sei, ist also falsch.
Alles, was Frau Koval sonst so vorschwebt, sind ihre persönlichen Ideen und nichts, was beschlossene Sache wäre. Also warten Sie doch mal besser ab, was tatsächlich passiert, bevor Sie sich aufregen.
Und was sagt Frau Koval über die "Klassiker" (sie schießt natürlich übers Ziel hinaus, aber die Begründung ist interessant):
"Wir alle haben diese Bücher gelesen, in meiner Schulzeit gab es ständig russische Klassiker, die als Gipfel der Weltliteratur galten. Da wir die Weltklassiker eher mittelmäßig kannten, blieben viele bei der Überzeugung, dass dies tatsächlich die Literatur ist, ohne die es unmöglich ist, Intellekt und ästhetische Empfindungen zu entwickeln, ein gebildeter Mensch zu sein. In Wirklichkeit ist es nicht so... Das ist eine sehr schädliche Literatur, die die Ansichten der Menschen wirklich beeinflussen kann. Ich persönlich [sic!] bin daher der Meinung, dass diese Bücher auch aus öffentlichen und Schulbibliotheken entfernt werden sollten. Sie sollten wahrscheinlich in Universitäts- und wissenschaftlichen Bibliotheken verbleiben, damit Spezialisten die Wurzeln des Bösen und des Totalitarismus studieren können."
Dazu den von @Suryo verlinkten Artikel lesen, über die ständige Marginalisierung und Negierung der ukrainischen, "kleinrussischen" Kultur durch die "vollwertige" russische.
Barbara Falk
[Re]: Und was wollen Sie mit dem zitat sagen? Stecken etwa ukrainische Soldaten Bibliotheken in Russland in Brand, oder ermorden russische Kinder?
zum BeitragEhrenburg hat noch ganz andere Appelle an russische Frontsoldaten geschrieben:
"Die Deutschen sind keine Menschen. Von nun an ist das Wort „Deutscher“ für uns wie ein entsetzlicher Fluch. Von jetzt an lässt das Wort „Deutscher“ das Gewehr von allein losgehen. Wir werden nichts sagen. Wir werden uns nicht empören. Wir werden töten. Wenn du nicht pro Tag wenigstens einen Deutschen getötet hast, war es ein verlorener Tag. […] Wenn du den Deutschen nicht tötest, tötet er dich. Er nimmt deine Nächsten mit und quält sie in seinem verfluchten Deutschland. […] Wenn du den Deutschen leben lässt, hängt er den russischen Mann auf und schändet die russische Frau. Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte einen zweiten – nichts stimmt fröhlicher als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage, zähle nicht die Werste. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! bittet dich die Babuschka. Töte den Deutschen! fleht dich das Kind an. Töte den Deutschen! schreit die Heimaterde. Ziel nicht vorbei. Triff nicht daneben. Töte!"
(Töte! [Ubej!], 1942
militera.lib.ru/pr...nburg_ig3/091.html
In seinen Memoiren redet sich Ehrenburg Einiges schön, aber bei den russischen Soldaten ist seine Propaganda als Freibrief für alles angekommen. So erzählt es z.B. Lew Kopelew in seinen Memoiren.
Ich finde den von mir zitierten Text übrigens nicht verwerflich, er fasst das Ausmaß des "gerechten Hasses" sehr gut. Auch dieser Hass gehört zu dem, was die Deutschen mit ihrem Angriffskrieg 1941 angerichtet haben. Wenn man ein paar Worte austauscht, eigentlich ein sehr aktueller Text. Aber IMO keine Literatur, die in eine Reihe mit den von Ihnen aufgezählten Autoren gehört.
Barbara Falk
[Re]: "Was macht Sie da so sicher? "
zum BeitragDas verstehende Lesen des Artikels.
Barbara Falk
[Re]: Nichts von dem, was in dem Artikel geschildert wird, gibt her, was Sie behaupten.
Was der Ilja Ehrenburg in ihrer Aufzählung verloren hat, ist mir ein Rätsel. Oder wollen Sie damit ausdrücken, dass man mitten im Verteidigungskrieg schon mal über die Stränge schlagen darf? Dann sollten Sie das den Ukrainern aber auch zugestehen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Es ist nicht nachvollziehbar, alle Russ*innen pauschal in die Terror-Bezeichnung mit einzubeziehen."
zum BeitragDas macht die Resolution des EU-Parlamentes doch gar nicht. Dort ist, völlig korrekt, von einem "Terrorstaat" die Rede, nicht von einem "Terrorvolk"
Barbara Falk
" Wer seinen Gegner als Terrorist bezeichnet, kann sich mit ihm nicht mehr an einen Verhandlungstisch setzen. "
zum BeitragWieso nicht? Miteinander telefonieren ist außerdem etwas anderes als verhandeln. mit Russland verhandeln können und werden zudem nur die Ukrainer, sollte sich doch langsam mal rumgesprochen haben.
Barbara Falk
[Re]: "Keine der Kriegsparteien befindet sich einer Situation, in der ein einfaches "Aufhören zu Schießen" sie in einem erträglichen Zustand zurücklassen würde.
zum BeitragDas sehe ich anders. Wenn Putin seine Truppen abzieht, ist der Krieg sofort vorbei. Was wäre daran für Russland nicht erträglich?
Die Ukrainer können in der Tat nicht aufhören, den Angriff abzuwehren.
Barbara Falk
[Re]: "Im Bali hätte man reden können."
zum BeitragUnd mit wem? Putin ist ja bekanntlich nicht hingefahren.
Barbara Falk
Und wieder eine Runde Cruise Missiles. So geht Verhandlungsbereitschaft auf Russisch. Jetzt braucht es wohl einen neuen Kommentar.
zum BeitragArgumentationslinie: Die militärische Übermacht der Russen ist einfach zu groß, die Ukrainer müssen sofort Verhandlungen zustimmen und Zugeständnisse machen, bevor das Land ganz zerstört ist.
Arbeitstitel: "Die letzte Chance ergreifen"
Barbara Falk
[Re]: "Haben Sie denn nicht mitbekommen, daß die Bevölkerung der Ukraine zu einem grossen Teil russisch-stämmig ist?"
zum BeitragJa und? Erstmal: Nicht russisch-stämmig, sondern russischsprachig. Und darüber gab es seit der Auflösung der Ukraine nicht "sehr viele Konflikte". Und schon gar keine Konflikte, die militärische Angriffe rechtfertigen würden. Mit schöner Regelmäßigkeit definieren sich bei Umfragen 90% der Bewohner bei der Frage nach ihrer Nationalität selbst als Ukrainer, und zugleich gibt ein Drittel von denen, also etwa 30% der Bevölkerung, an, im Alltag und in der Familie nur Russisch zu sprechen.
Also hören Sie bitte auf, die Mär zu verbreiten, das russischsprachige Ukrainer unterdrückt wurden und werden und Tag und Nacht davon träumen, von Putin gerettet zu werden. Es sind Menschen ukrainischer Nationalität, die Russisch sprechen.
Wenn Russland die "Sprachfrage" nicht seit Jahren instrumentalisieren würde, um seine Einmischungen und Aggressionen zu rechtfertigen, wäre die Ukraine eine komplett entspannte zweisprachige Nation.
Barbara Falk
"Unter Bezug auf kremlnahe Stimmen berichten unabhängige russische Medien, dass der Rückzug aus Cherson dem Wunsch nach Verhandlungen geschuldet sei. "
zum BeitragDamit es in der Masse der Beiträge nicht untergeht: Meine Bitte an die Autorin, die "unabhängigen russischen Medien" zu nennen, die laut ihrer Aussage die Verhandlungsbereitschaft des Kreml bestätigt haben, war ernst gemeint. Zwei, drei Links auf die Artikel, ist doch keine Arbeit. Ganz herzlichen Dank im voraus!
Barbara Falk
[Re]: „wäre es doch wohl eher so, dass die Russen die ukrainischen Truppen in einen brutalen, fanatischen Häuserkampf um Cherson hineingezogen hätten.“
zum BeitragUnd woher sollten die brutalen, fanatischen Häuserkämpfer dafür kommen?
Sie haben eine klischeehaft falsche Vorstellung über russische Soldaten.
Und auch von der ukrainischen Seite. Triumphgeheul, fehlendes Triumphgeheul, was ist das überhaupt für ein Sprachgebrauch, und was für ein Menschenbild steht dahinter?
Aber wenn sie den Begriff durchaus verwenden wollen. Mehr Triumph als Selenskyjs unspektakuläre Visite in Cherson geht wohl kaum. Außerdem halten die Ukrainer, anders als die Russen Informationsdisziplin, und berichten von militärischen Operationen erst dann umfänglich, wenn sie abgeschlossen sind. Und das ist hier noch nicht der Fall, denn Ukrainer versuchen scheinbar, über den Fluss zu kommen.
Barbara Falk
[Re]: „Dann stellt sich die Frage welche Seite die Initiative ergreifen wird.„
zum BeitragWie es aussieht, haben die Ukrainer gestern bei Oleschki und Novaya Kakhovka den Fluss überschritten.
Barbara Falk
[Re]: "Außerdem sieht es ganz so aus, als wäre Russland geschlagen."
zum BeitragSie benennen den Kern des Problems: Russland ist militärisch geschlagen. Aber Putin ist nicht bereit, seine Truppen zurückzuziehen. Er tut das regelmäßig erst dann (gesehen bei Kyiv, Charkiv, Cherson), wenn ein Frontabschnitt buchstäblich zusammenbricht. Andernorts werden Tag um Tag Soldaten (und zunehmend schlecht bewaffnete und ausgebildete Mobilisierte) in sinnlose Eroberungsversuche von irgendwelchen strategisch unbedeutenden Dörfern und Kleinstädte geschickt. Weil Putin "den ganzen Donbas" haben will.
Im Donbas (Donetzker und Lughansker Gebiet) sollen laut ukrainischer Aufklärung aktuell etwa 160.000 Soldaten zusammengezogen sein, die allermeisten Mobilisierte. Das sind so viel Bodentruppen, wie an der ursprünglichen Invasion beteiligt waren. Nichtsdestotrotz haben die russischen Truppen (laut Ukrainern) heute begonnen, die verbliebene Zivilbevölkerung in Swavtowe und Severodonetsk zu "evakuieren". Weil der nächste Zusammenbruch sich ankündigt. Nichts könnte den desaströsen Zustand der russischen Armee besser charakterisieren als das. Tausende dieser Mobilisierten werden an dieser Front, zwischen Charkiwer und Lughansker Gebiet, verheizt, um den Vormarsch der ukrainischen Truppen zu verlangsamen. Um jeden Preis. Einen tieferen Sinn als das haben die militärischen Aktionen der russischen Seite nicht mehr. Sinnlose, extrem grausam (für die eigenen Soldaten!) geführte Rückzugsgefechte. Putin scheint egal zu sein, wie viele Soldaten dabei sterben.
Der ukrainische Präsidentenberater Podolyak umreißt das Problem beim "Verhandeln" in etwa so, dass Putin zu einsichtsunfähig oder -willig sei, um aus unbestreitbaren Tatsachen (etwa militärischen Niederlagen) adäquate Schlüsse zu ziehen und realistische Lösungen anzubieten. Wenn es nicht so schrecklich wäre, könnte man sagen: Putin benimmt sich wie Monthy Pythons Schwarzer Ritter. Und jetzt suchen wir: Eine „durchsetzbare Idee“, um das zu beenden.
Barbara Falk
[Re]: "Das muss auch den Russen klar sein."
zum BeitragIst es aber nicht. Und nun?
Barbara Falk
[Re]: "Und was soll das bringen?"
zum BeitragDas soll Putin Zeit bringen, seine eigene Rüstungsindustrie zu reorganisieren, Waffen zu importieren, den geschrumpften Vorrat an Cruise Missiles aufzufüllen und ein bis zwei Mio. neue Soldaten auszuheben und auszubilden.
Und währenddessen durch penetrante Einmischung in deren innere Angelegenheiten jegliche ökonomische und politische Entwicklungsmöglichkeit der Rest-Ukraine zu unterbinden.
Barbara Falk
[Re]: Wenn Sie wissen, dass das nicht so beabsichtigt ist, warum schreiben sie dann sowas?
zum BeitragViele ukrainischen Soldaten tragen gespendete Kleidung aus den Beständen verschiedener NATO-Mitgliedsländer, den Aufwand, die Landeslogos abzutrennen, bevor man die ukrainischen draufnäht, hat man sich scheinbar gespart. Es gibt ja auch wirklich Wichtigeres als das.
Barbara Falk
[Re]: Wo haben sie denn diese Zahlen her? Ein amerikanischer General sprach zuletzt von je 100.000 Toten und Verletzten Soldaten auf beiden Seiten. "Verluste" im militärischen Sinne des Wortes, also Soldaten, die nicht mehr kämpfen können. Dabei ist davon auszugehen, dass die Zahl der Verletzen etwa drei- bis viermal so hoch ist wie der Gefallenen.
zum BeitragBezüglich der ukrainischen Seite drückte er sich auch sehr vage aus. Mit seiner Meinung steht er auch ziemlich allein da. Praktisch alle Analysten, auch die unabhängigen russischen, gehen davon aus, dass die russische Seite deutlich höhere Verluste hat, als die ukrainische. Und das betrifft nur die reguläre Armee. Über die Größe anderer Opfergruppen auf der russischen Seite - Zwangsmobilisierte aus den Gebieten der "Volksrepubliken, zwangsmobiliserte russische Strafgefangene, weiß man so gut wie nichts, außer das es "viele" sein müssen. Ich schreibe das nicht, um etwas zu bagatellisieren. Dieser Krieg ist völlig monströs, um ihn so zu benennen, braucht es keine Zahlen. Wenn man aber mit Zahlen operiert, sollte man redlich mit ihnen umgehen.
"Und wie lange soll das so weitergehen, Ihrer Meinung nach? Bis die Ukraine sich tot gesiegt hat?"
Weder die Meinung von @Waage69, mir, oder Ihnen, und auch nicht die Meinung der Ukrainer oder des Westens spielt bei der Beantwortung dieser Frage irgendeine Rolle. Wladimir Putin wird diesen Krieg fortführen, bis er selbst darüber stolpert oder seine Armee nicht mehr kämpfen kann/will, je nachdem was eher eintritt.
Wer "Verhandlungen" fordert, fordert de facto die Ukrainer auf, endlich aufzuhören, sich zu wehren, und die Zerstörung ihres Staates und ihrer Zukunft hinzunehmen.
Barbara Falk
[Re]: Noch ihm helfen, wenn er stürzt, muss es natürlich heißen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Das habe ich schon richtig verstanden. Aus Putins Sicht ist es aber egal, von welcher Seite ihm Bestrafung für all seine Straftaten (nicht nur dieser Krieg) droht, sobald er den Krieg verliert und nicht mehr unangreifbar ist.
zum BeitragUnd der zweite Teil des „Deals“, Machterhalt: Man kann nichts garantieren worauf man keinen Einfluss hat. Die westlichen Staaten können Putin weder stürzen, noch ihm nicht helfen, wenn er stürzt.
Das einzige denkbare Szenario wäre, dass Putin sich in ein Exilland absetzt, dass ihn vor Auslieferung schützt. Das einzige Land, das das für Putin glaubwürdig garantieren kann, wäre China. Aber das erscheint mir unwahrscheinlich, und mit dem Machterhalt wäre es dann auch vorbei.
Barbara Falk
[Re]: Noch ihm helfen, wenn er stürzt, muss es natürlich heißen.
zum BeitragBarbara Falk
„bizarre Idee,“
In der Tat. Ein Diktator, der einen Krieg so krachend und in jeder Hinsicht - militärisch, diplomatisch, ökonomisch - verliert, ist kein Diktator mehr, sondern ein personifiziertes Machtvaakum. Die Vorstellung, der Westen könnte als Garant für Putins Straflosigkeit und seinen Machterhalt eintreten, ist deshalb völlig absurd (von der moralischen Fragwürdigkeit mal abgesehen). Wie soll der Westen Putin vor seinen eigenen Eliten und vor dem russischen Volk schützen? Putin weiß das genau, und wird deshalb sein perspektivloses Rückzugsgefecht, in der Ukraine wie im Innern, fortsetzen. Frei nach dem Motto „Jeder Tag an der Macht ist ein gewonnener Tag“.
zum BeitragBarbara Falk
"Der Rückzug aus Cherson und sich daraus ergebenen Möglichkeiten sollten nicht verpasst werden."
zum BeitragUnd welche Möglichkeiten ergeben sich? Wieso erläutert Frau Terilla das nicht, wenn sie "Möglichkeiten" sieht?
"Nun mit Cherson als militärischem Wendepunkt ist zu erwarten, dass Joe Biden graduell den Druck auf Selenski erhöht."
Warum ist das zu erwarten?
Wenn die Einnahme von Cherson ein "militärischer Wendepunkt" ist, in welche Richtung wenden sich denn nach Meinung der Autorin die Ereignisse?
Und was will Biden von Selenskyj, wofür er Druck auf diesen ausüben müsste?
Fragen über Fragen.
"Unter Bezug auf kremlnahe Stimmen berichten unabhängige russische Medien, dass der Rückzug aus Cherson dem Wunsch nach Verhandlungen geschuldet sei. "
Der Rückzug aus Cherson ist erfolgt, weil die russischen Einheiten dort in einer mehrere Monate andauernden Operation der Ukrainer militärisch geschlagen worden sind und evakuiert werden mussten, bevor sie komplett aufgerieben wurden. Von einer Journalistin, die in ihrer Biografie angibt, dass sie auf Osteuropa und Russland spezialisiert ist, sollte man eigentlich erwarten dürfen, dass sie über den Verlauf dieses Krieges orientiert ist und ihr dieses Faktum bekannt ist. Stattdessen wird kritiklos das Kreml-Narrativ von der erneuten "Geste des guten Willens" wiedergegeben.
Sich auf "unabhängige russischen Medien" zu berufen, um diesem Narrativ Glaubwürdigkeit zu verleihen, finde ich reichlich billig. Russische Medien und Analysten, die die Bezeichnung "unabhängig" wirklich verdienen, bedienen keine Kreml-Narrative. Um welche Medien handelt es sich denn? Quellenangaben wären schön. AutorInnen können in der Kommentarspalte ja antworten. Danke im voraus!
Barbara Falk
[Re]: „Und was die "Gerechtigkeit" an geht. Ab X Einzahlungsjahren gibt es volle Rente.“
zum BeitragUnd was setzen Sie bei dem X ein?
Die Variante gibt es ja bereits, 45 Beitragsjahre, abschlagsfreie Rente.
D.h. sie würden dafür plädieren, die vorgezogene Rente mit Abschlag abzuschaffen. Das kann man machen, ob es gerecht wäre, ist eine andere Frage. Ich fände es ungerecht, weil es die Möglichkeiten gerade von Normalverdienern stark einschränken würde. Wer studiert und/oder ein paar biografische Schleifen dreht, schafft keine 45 Beitragsjahre. Vorzeitig mit dem Arbeiten aufhören kann dann nur noch, wer Vermögen hat.
Ihre Argumentation mit den lebensverlängernde Entscheidungen lasse ich nicht gelten. Wenn überhaupt, wäre tendenziell zu vermuten, dass jemand, der früher in Rente geht, dadurch einen gesünderen, stressfreien und längeren Lebensabend hat.
Solche Fragen sind aber keine, die die GRV als Versicherung zu lösen hat, oder überhaupt lösen kann. Statistisch hat jemand, der den Rentenbezug früher beginnt, eine längere Rentenbezugszeit, und deshalb gibt es zurecht Abschläge.
Die Rente mit 60 für Frauen war IMO ungerecht gegenüber den Männer. Ich finde es richtig, dass das abgeschafft wurde.
Barbara Falk
[Re]: Der Todestag eines Menschen steht nicht fest, aber dass jemand an seinem Todestag vier Jahre länger Rente erhalten haben wird, weil er/sie mit 63 und nicht mit 67 in Rente gegangen ist, das steht schon bei Rentenantritt fest.
zum BeitragWie wäre denn das Privileg eines vorzeitigen Rentenbezugs zu gestalten, so dass es aus ihrer Sicht „unbürokratisch“ und trotzdem gerecht wäre?
Barbara Falk
„Wer es nur auf 35 Einzahlungsjahre bringt, darf zwar auch schon mit 63 Jahren aus dem Job ausscheiden, muss dafür aber mit empfindlichen Abschlägen bei der Rente rechnen. Die machen bei manchen 40 Prozent aus. „
zum BeitragDa geht aber einiges durcheinander.
Bis zu vier Jahre vorzeitig in Rente gehen kann man bei 420 Anrechnungsmonaten, nicht nur Beitragsmonate zählen, sondern auch z. B. Studium, Wehrdienst u.a.
Der Rentenabschlag beträgt 0,3% pro Kalendermonat des vorzeitigen Rentenbezugs, also 3,6 % pro Jahr, und 14,4 % maximal (da die Rente maximal vier Jahre vorgezogen werden kann). Woher die Autorin die 40% Kürzung nimmt, wüsste ich gern.
Rein mathematisch handelt es sich auch nicht um eine Rentenkürzung, sondern um die Verteilung der erworbenen Auszahlungsansprüche auf einen (um bis zu vier Jahre) verlängerten Auszahlungszeitraum. Und das ist ja nur gerecht und im Interesse der Versichertengemeinschaft. Wer das weiß und sich darauf einstellt (das Projekt Rente mit 63 entsteht keineswegs für alle plötzlich und wegen kaputtem Rücken) der hat verschiedene Möglichkeiten, sich darauf einzustellen, z.B. kann man bis zum Alter von 45 Zahlungen leisten, um fehlende Beitragsmonate aufzufüllen, und ab 50 Zusatzzahlungen, um zukünftige Abschläge auszugleichen.
Es ist echt Schade, und auch erschütternd, wie viel Unwissenheit über die GRV und ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten herrscht.
Barbara Falk
[Re]: was, wenn der russische Rückzug dort nur ein taktischer war?
zum BeitragUnd welche Taktik ist das, die dahinter stehen könnte?
„Denn auch mit der vorhandenen Ortskenntnis der ukrainischen Streitkräfte muss der Dnipro als natürliche Barriere erst einmal überwunden werden, um weiter in den Süden - möglicherweise in Richtung Krim? - vorzurücken.„
Das ist falsch, die Ukrainer müssen dafür den Dnepr nicht überwinden, sie müssen ihre Truppen dort einfach nur, via Straße und Eisenbahn, 250 km bis 350 km an die Front im Gebiet Zaporizhzhja verlegen.
Zugleich können sie mit ihren Artilleriesystemen mit hoher Reichweite nun vom rechten Dneprufer aus sämtliche Straßen und Eisenbahnverbindungen erreichen, die von der Krim in den besetzten Süden führen. Russische Stellungen, Quartiere und Depots am linken Dneprufer können Sie natürlich auch erreichen, weshalb absehbar ist, das dort dasselbe passieren wird wie am rechten: Der geordnete Nachschub bleibt aus, die Truppen werden durch ständigen Beschuss zermürbt und dezimiert, und spätestens sobald, in einigen Wochen vielleicht, die Ukrainer an der Zaporozher Front einen Vorstoß Richtung Süden, Aowsches Meer, beginnen, wird es Zeit für die nächste „taktische Maßnahme“ der russischen Armee, den Rückzug auf die Krim.
Barbara Falk
[Re]: "Hier könnte Russland diese KAUFEN. "
zum BeitragSoll das ein schlechter Scherz sein?
Die Ukraine soll einen Teil ihres souveränen Territoriums samt Bevölkerung (!) an den Aggressor VERKAUFEN? In etwa so wie man in Russland bis 1863 Leibeigene zusammen mit Land ge- und verkauft hat?
Die Russen haben die Krim geraubt, werden sie zurückgeben oder mit militärischen Mitteln vertrieben werden und für alles, was sie angerichtet haben, obendrein Entschädigungen zahlen, so sieht es aus. Und den "Mietvertrag" für Sewastopol werden die Ukrainer sicher auch kündigen.
"Nun, die Krim wird Russland nicht aufgeben".
Das ist, angesichts der zunehmend aussichtslosen militärischen Lage der russischen Bodentruppen, eine sehr kühne Prognose. Wollen heißt nicht können. Oder meinen Sie, die Russen "wollten" aus Cherson fliehen?
Barbara Falk
[Re]: Wenn Kaczyński sich nicht in unangemessern und abfälliger Weise in die Lebensplanung und Lebensweise seiner Mitmenschen einmischen würde, nicht nur verbal, sondern auch durch frauenfeindliche Gesetze, hätte ich das ganz sicher nicht geschrieben.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Dann können sie die Krim nicht mehr mit Wasser versorgen,"
zum BeitragDas wäre nicht unbedingt ein Argument.
Nach aktuellen Luftbildern graben die russischen Truppen in der nördlichen Krim schon Schützengräben. Und die Immobilienpreise dort gehen schon seit Monaten runter. Nicht nur das Militär, auch die zivilen Zuwanderer aus Russland seit 2014 haben verstanden, dass sie dort nicht bleiben werden.
Barbara Falk
[Re]: Das Argument mit der drohenden Überschwemmung durch die bösen Ukrainer ist einfach eine der üblichen Lügen, um die Niederlage und den Rückzug zu rechtfertigen.
zum BeitragDas rechte Dneprufer ist höher gelegen als das linke, Cherson selbst wäre von einer Überschwemmung fast nicht betroffen, während die kleineren Orte am linken Ufer komplett überschwemmt würden. Da die Russen ausgerechnet in diesen Orten nun ihre neuen Verteidigungstellungen ausbauen, würden sie sich quasi selbst überschwemmen. Also werden sie nichts sprengen. Und die Ukrainer sowieso nicht.
Die Russen ziehen sich zurück, weil sie müssen.
Es ist auch völlig offen, wie sie das machen werden, die Transportkapazitäten sind ja sehr eingeschränkt. Da das kein mit den Ukrainern ausgehandelter Rückzug ist, können sie nicht erwarten, dass die Ukrainer däumchendrehend zusehen, wie die russischen Soldaten mit ihrem schweren Gerät Zug um Zug über den Fluss übersetzen, um dann am anderen Ufer weiterzukämpfen.
Barbara Falk
The Security Service (SB) files described Kaczyński as "...being very uncertain about his fate. His appearance is careless. He claimed that he was not interested in material matters, women, e.g. he does not care about having a family in the future. He has a phlegmatic disposition, the appearance of a bookworm."
zum BeitragKaczyński lived with his ailing mother until her hospitalization. He owns no computer and is said to have opened his first bank account only in 2009. He has no spouse, partner or children, and he is a practicing Roman Catholic. Being a feline enthusiast, Kaczyński owns a cat.
en.wikipedia.org/w...4ski#Personal_life
Barbara Falk
[Re]: "Die EU und somit auch Deutschland sind keine Marionetten, der Ukraine, Russlands oder der USA."
zum BeitragUnd wer behauptet das?
Es ist unser ureigenstes Interesse als Europäer (auch unter finanziellen Gesichtspunkten), dass die Ukraine ein funktonierender Staat bleibt.
Deshalb reicht humanitäre Hilfe nicht aus, sondern es braucht laufende Militär- und Finanzhilfe solange der Krieg andauert, und nach Kriegsende Wiederaufbauhilfe, sowie Militärhilfe zur Sicherung der ukrainischen Grenzen und des Luftraums.
Barbara Falk
[Re]: Nich nur wegen des warmen Oktobers, sondern auch wenn man diese Temperaturanomalie herausrechnet (die temperaturabhängigen Durchschnittsverbräuche der Vorjahre sind ja bekannt):
zum Beitragwww.t-online.de/fi...ich-reduziert.html
Barbara Falk
[Re]: Scheinbar verstehen die Quellen nicht, die Sie verlinken. Was bedeutet denn „UNMITTELBAR an Kampfhandlungen teilnehmen“? Ein Zivilist, der auf Soldaten der gegnerischen Seite schießt, wird zum legitimen Ziel. Und war das in Butscha der Fall? Bei der häufigsten Todesursache der rund 500 Toten, Genickschuss, ist von Tod im Gefecht wohl nicht auszugehen, bei Ermordeten mit Folterspuren auch nicht, oder bei verbrannten Vergewaltigungsopfern. Wenn die Überwachungskamera eines Supermarktes neun Zivilisten zeigt, die von russischen Soldaten abgeführt werden, und später liegen diese Zivilisten ermordet in einem Hinterhof, dann liegt ein Kriegsverbrechen vor. Wenn Zivilisten in Folterkeller verschleppt und dann erschossen werden, ebenfalls. Das ist selbstevident und es ist kein unlauterer Vorgriff auf eine internationale Untersuchung, das so zu benennen und politische Konsequenzen daraus zu ziehen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „Und das gilt auch für "gefesselt" - es kommt darauf an, ob diese Menschen vor oder nach ihrem Tod gefesselt wurden.„
zum BeitragAlso echt jetzt, darauf kommt es an? Weil, Zivilisten erst erschießen und dann die Leichen fesseln, das wäre erlaubt? Oder wie? Ich glaube in der Tat, sie haben sich etwas verheddert...
Barbara Falk
[Re]: Es ist mir, ehrlich gesagt, völlig egal, was Sie über diese Gesetzesnovelle denken, solange Sie Ihren überbordenden Unmut darüber nicht an mir auslassen.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „die Forderungen Russlands an die Nato zusammengefasst: “
zum BeitragDieser Forderungskatalog vom Dezember ist mir bekannt. Ich sehe nicht, wie der meine Rückfrage nach Belegen für die von Herrn von Schulenburg behauptete Bereitschaft Putins zu Rückzug und Waffenstillstand belegt, welche durch Intervention der NATO unterlaufen worden sein soll.
Von dem Punkt „keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine“ mal abgesehen, wo Putin ja die entsprechende Zusicherung vor Kriegsbeginn und auch danach erhalten hat, waren die Forderungen vom Dezember auch unerfüllbar, um nicht zu sagen irreal. Die NATO-Osterweiterung rückabwickeln? Die NATO soll dafür sorgen, das die zentralasiatischen Staaten wieder brave Satelliten Russlands werden? Und wenn die das nicht wollen? Rachmons Rede auf dem Russland-Zentralasien-Treffen vor einigen Wochen müssen Sie sich mal zu Gemüte führen. Putins außenpolitische Probleme in Zentralasien (und nicht nur da) sind hausgemacht, keine NATO und kein Selensky ist in der Lage, die lösen.
m.youtube.com/watc...E&feature=emb_logo
www.rferl.org/a/ta...pect/32084773.html
Barbara Falk
[Re]: „bleibe ich auf freiem Fuss, wenn ich es wiederhole u. nicht "Mehr Waffen!" (übrigens auch indirekt die Antw. auf "wie hätte das dann von der NATO verhindert werden können?") schreie?“
zum BeitragIch bin sicher, sie können das alles so oft wiederholen wie Sie wollen, sie werden auf freiem Fuß bleiben.
Barbara Falk
[Re]: Danke für die Zusammenfassung.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: " einen der größten Weltmächte mit den genau richtigen Freunden mit den weltweit stärksten Militärs an der Seite,"
zum BeitragUnd zwar? Sie meinen jetzt hoffentlich nicht Indien oder China.
Von Modi wurde Putin ja schon vor zwei Monaten öffentlich regelrecht abgewatscht, das haben sie vielleicht nicht mitgekriegt.
www.cbc.ca/news/wo...di-putin-1.6585433
Wenn er bis zum G-20 Gipfel sein selbsterzeugtes Kriegsproblem nicht gelöst hat, braucht er dort gar nicht aufzutauchen, ich glaube kaum dass Modi oder Xi wild sind darauf sind, mit ihm vor der Kamera zu posieren.
Davon dass sie ihm militärisch beistehen werden, weil er den Krieg verliert, gar nicht zu reden. Eine ziemlich hanebüchene These.
Barbara Falk
[Re]: Den verhandlungsbereiten Selensky verlinken Sie ja dankenswerter Weise gleich zweimal. Ihre Verschwörungstheorie, bzw. die von Herrn von Schulenburg lautet also, Putin wollte genau das, einen Monat nach Kriegsbeginn, auch: Sich freiwillig wieder zurückziehen. Nur zu Ihrer Erinnerung: zu diesem Zeitpunkt standen die russischen Truppen in den Vororten von Kyiv, im Chernigiwer und Charkiwer Gebiet und kurz vor Mykolaiw. Aber Putin wollte sich zurückziehen. Doch die Amerikaner haben Selensky die Umsetzung seines Friedensplans verboten und ihm stattdessen befohlen, weiter zu kämpfen. Belege für Putins Kompromissbereitschaft wären schön, die bleibt Herr von Schulenburg schuldig (was nicht verwundert).
zum BeitragBarbara Falk
Ich finde den Bericht sehr gut und wichtig, weil einer einen kleinen Teil der schier unendlichen Zahl der Geschichten davon erzählt, wie die Russen mit dem Krieg umgehen. Den eher pessimistischen und fatalistischen Duktus teile ich nicht. Weil genau das eben nicht gelungen ist:
zum Beitrag"Putins Obsession wurde mit dem Dekret zu ihrer gemacht."
Trotz eines Propaganadapparates, für den der Staat mehr ausgibt als für die Gesundheitsvorsorge: Es gibt keine Massenbewegung für den Krieg, gerade mal 13.000 Freiwillige konnten zwischen Mai und August angeworben werden. Deshalb die Zwangsmobilisierung, deren Rückkopplung in die Gesellschaft gerade mal angefangen hat. Obstruktion, Weglaufen, Wegducken sind der Widerstand der atomisierten, entpolitisierten Gesellschaft. Wegen der Leute, die so handeln (selbst wenn sie nicht die Mehrheit sind, was schwer zu beurteilen ist) wird Putin den Krieg verlieren.
Barbara Falk
[Re]: „… da könnte man gemäß Ihrer Logik zu dem Schluss kommen, öffentlich-rechtliche Medien verbreiteten hierzulande ungefiltert Putins Fake-Propaganda. „
zum BeitragNicht bewusst, aber False balancing in Agenturmeldungen, welches sich dann in solche Presseberichte umsetzt, sind ein großes Problem. Um Ihnen ein konkretes Beispiel zu geben: Mittlerweile haben sich Agenturen, meiner Wahrnehmung nach, von den Lageberichten des Russischen Verteidigungsministeriums stillschweigend verabschiedet. Davor wurde der Lagebericht regelmäßig z.B. bei der dpa wiedergegeben, und zwar selektiv. Das heißt, die haarsträubenden 90% (a la „1000 polnische Söldner in Kaserne bei Chmelnytzki vernichtet“) wurden unterschlagen, und gezielt einzelne Details wiedergegeben die glaubwürdig bzw.. plausibel erschienen. „Ausgewogenheit“ gewahrt? Mitnichten. Weil die unterschlagenen 90% das wirklich Interessante sind, was man wissen muss, um die verbleibenden 10% zu bewerten.
Barbara Falk
[Re]: Antwort an @Kartöffelchen.
zum BeitragBarbara Falk
„Putin steigt nach Verhandlungen mit Erdogan wieder ins Getreideabkommen ein.“
zum BeitragWieso Verhandlungen? Was hat Putin denn als Preis für seinen Wiedereinstieg „ausgehandelt“? Erdogan hat Putin was gesagt, nur das steht fest. (Ukrainische Quellen sagen, er hätte ihm mitgeteilt, ukrainische Getreidefrachter würden zukünftig unter türkischer Flagge fahren. Ob das durch neutrale Quellen verifiziert ist, weiß ich nicht).
Was Sie da mit Verweis auf Foreign Affairs skizzieren, ist der vielfach, auch von Selenskyj persönlich, öffentlich gemachte Vorschlag der Ukrainer. Mit dem ist die russische Delegation zurück nach Moskau gereist, und Putin hat abgelehnt.
IMO könnten die Russen immer noch ihre zunehmend schwache diplomatische Position schlagartig stärken, indem sie einfach diesem Vorschlag folgen. Eine große „Geste des guten Willens.“ Sie könnten so insbesondere absichern, dass die Krim vorläufig unter ihrer Kontrolle bleibt. Das Zeitfenster dafür schwindet aber rapide, weil die Rückeroberungen der Ukrainer fortdauern.
Putin ist ein Meister darin, sich Auswege zu verbauen.
Barbara Falk
[Re]: Antwort an @Kartöffelchen.
zum BeitragBarbara Falk
"Aufgrund der Schweizer Neutralität und der geltenden Gesetze sei es nicht möglich, dem deutschen Antrag auf Export dieser Munition in die Ukraine stattzugeben, erklärte Wirtschaftsminister Guy Parmelin".
zum Beitrag"Der Import von Kapital aus Russland und seine sichere Aufbewahrung ist, aufgrund der Schweizer Neutralität und der geltenden Gesetze, selbstverständlich weiterhin möglich", ergänzte er.
Mein Filmtipp: "Tschajka"
www.youtube.com/watch?v=3eO8ZHfV4fk
Barbara Falk
[Re]: „Putin ist konkret aus dem Abkommen ausgestiegen, weil...“
zum BeitragUnd warum ist er wieder eingestiegen?
Barbara Falk
[Re]: «Aber warum war es dann notwendig, dass die Ukraine überhaupt erklärte, den Seekorridor nicht für militärische Aktionen/Angriffe nutzen zu wollen?»
zum BeitragWieso sind sie so sicher, dass Sie das erklärt haben? Die einzigen, die behaupten, Sie hätten entsprechende „schriftliche Garantien“ der Ukrainer bekommen, sind die Russen. Vielleicht lügen sie einfach? Erdogan hat sich überhaupt nicht geäußert, und das ukrainische Außenministerium hat heute offiziell erklärt, man habe keinerlei zusätzlichen Vereinbarungen zum ursprünglichen Abkommen getroffen. Putin hat sich gestern persönliche äußert, hat erzählt, er habe schriftliche Garantien für die Sicherheit der russischen Schwarzmeerflotte (!) erhalten, und wenn sich die Ukrainer nicht an ihre Verpflichtungen halten, dann werde er ihnen ihr Getreide wegnehmen und es kostenlos an arme Länder verschenken. Wie plausibel erscheint Ihnen das?
Barbara Falk
[Re]: "Na bitte, "Herr Johnson, zuweilen nützt es doch, miteinander zu reden."
zum BeitragEs kommt halt darauf an, was man redet. In diesem Falle wurde Tacheles geredet (u.a. von der Türkei und Indonesien), und vor allem wurde, mit der Fortführung der Fahrten, gehandelt.
"Das bedeutet u.U., dass die Ukraine darauf verzichten muss, militärische Infrastruktur der Russen in Sewastopol und der Krim von Seeseite aus anzugreifen."
Ihnen ist schon bekannt, dass die Ukrainer gar keine Flotte haben? Die Ukrainer brauchen die Seekorridore nicht, um militärische Ziele auf der Krim anzugreifen. Und natürlich werden sie diese Angriffe fortsetzen. Defacto ändert sich gar nichts, außer dass Putin gezeigt hat, dass er zwar droht, aber sich nicht traut, seine Flotte für eine Blockade einzusetzen. Alles in allem eine schwere diplomatische Niederlage für Putin, und auch eine strategische Niederlage, weil seine wichtigsten Waffen, Drohen und Angstmachen, sich zusehends abnutzen.
Barbara Falk
"Wer in den USA und Europa will, dass die Getreidelieferungen weitergehen, darf deshalb nicht nur „Erpressung“ rufen, sondern muss Putin ein Angebot machen, so schmerzlich das auch sein mag."
zum BeitragUnd nun keine drei Tage später, ist Putin, nachdem er Kontra gekriegt hat, zurückgerudert, so schmerzlich das für ihn auch sein mag.
Eine sehr lehrreiche Episode.
Barbara Falk
[Re]: Ich schätze Putin wird nicht anreisen, ganz ohne dass er von Indonesien ausgeladen wird.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Neptun" ist das Antischiffsraketensystem der Ukraine, mit dem im Frühjahr, per Abschuss von Land, das Flaggschiff der Schwarzmeerfotte, die "Moskva", versenkt wurde. Seitdem halten sich russische Kriegsschiffe von der ukrainischen Küste fern.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: „Er nutzt die Zeit und den Hebel.“
zum BeitragDas kann man auch anders sehen:Die Zeit läuft ihm weg, und der Hebel wird schwächer. Die Schwarzmeerflotte ist durch die Angriffe bereits arg gerupft. Die Schiffe halten sich, aus Angst vor ukrainischen Angriffen, von der ukrainischen Küste fern, der jüngste Angriff zeigt, dass selbst der Hafen von Sewastopol nicht sicher ist. „Hebel“ bedeutet ja, eine Blockade tatsächlich durchführen zu können.
IMO werden die Russen nichts dagegen unternehmen, wenn die anderen Beteiligten jetzt, wie angekündigt, das Abkommen weiter umsetzen. Außer laut zu lamentieren und zu drohen. Putin hat sich mal wieder ins eigene Knie geschossen.
Barbara Falk
Das Getreideabkommen war ja nur notwendig, weil die Russen gedroht haben, friedliche Handelsschiffe zu beschießen, mit der Begründung, in ukrainischen Getreidefrachtern würden Waffen geschmuggelt.
zum BeitragAußerdem trauten sich die Ukrainer nicht, die von ihnen selbst verminten eigenen Häfen freizumachen, aus Angst vor einem russischen Landungsversuch. Dieses Risiko besteht mittlerweile nicht mehr.
Bleibt der „Waffenschmuggel“. Im Rahmen des Getreideabkommens durchsuchten seit Juli Russen, Ukrainer, Türken und UN-Vertreter gemeinsam ukrainische (und Handelsschiffe, die durch den Bosporus fahren. Waffen wurden keine gefunden. Nun, drei Monate später, haben die Russen keine Lust mehr, sinnlos nach nicht vorhandenen Waffen zu suchen, sondern möchten, um ukrainische Handelsschiffe wieder blockieren zu können, lieber wieder einfach behaupten, die Ukrainer würden Waffen schmuggeln, weshalb ihre Handelsschiffe ein legitimes militärisches Ziel seien. Drum haben sie das Abkommen einseitig aufgekündigt, mit einer völlig bizarren Begründung.
Die einfachste Lösung scheint mir, dass die übrigen Parteien, die dem Abkommen verpflichtet sind, die vereinbarten Kontrollen jetzt ohne die Russen durchführen, und den Russen die Ergebnisse der Kontrollen mitteilen.
Wenn die Russen tatsächlich kontrollierte Schiffe blockieren oder gar beschießen sollten, wäre es an der Zeit, über eine UN-Mission für militärischen Geleitschutz für ukrainische Getreidefrachter nachzudenken.
Barbara Falk
[Re]: "Diese selektive Empfindlichkeit schadet letztlich uns allen"
zum BeitragIch finde, dass es nicht irgend jemandes "selektive Empfindlichkeit" ist, die Schaden anrichtet, sondern Margarita Simonjan.
Aber mal ganz davon abgesehen: Ich staune. Gehört Armenien jetzt plötzlich zu "uns"? Wir beide hatten ja vor einiger Zeit mal eine sehr ausführliche Diskussion darüber, wo Europa anfängt und aufhört, da klangen Sie ganz anders und haben intensiv darauf bestanden, dass Europa an den EU-Außengrenzen endet, und das "in solchen Ländern" nunmal andere Sitten herrschen, die zu respektieren sind. Also bitte. Die Armenier haben einer Russin die Einreise verweigert, leben Sie damit, was geht es Sie an.
Ganz und abhängig davon hat @Konfusius völlig recht damit, dass Simonjan keine Journalistin ist, sondern eine Propagandistin und eine treibende Kraft dieses Krieges. Deswegen steht sie ja auch auf der EU-Sanktionsliste, und darf zu "uns" ebenfalls nicht einreisen.
Barbara Falk
[Re]: "ein Sieg schien nur noch eine Frage der Zeit."
zum BeitragSo ist es ja auch weiterhin. Nur wird leider immer deutlicher, dass Putin das nicht verstehen kann, oder will, oder vor sich selber wegleugnet. Es wäre ja nicht der erste Fall der Weltgeschichte, dass ein Diktator mit Tunnelblick einen verlorenen Krieg weiterführt, solange es geht. Von Parlament, Generalstab, Gouverneuren, Ministern, Medien oder Oligarchen, alle von Putin gefügig und abhängig gemacht in 22 Jahren Herrschaft, wird kein "Nun reicht es aber" kommen. "Solange es geht" bedeutet deshalb: Bis die russischen Bodentruppen so starke Auflösungserscheinungen zeigen, dass sie nicht mehr kämpfen können. Und wenn Putin seine Truppen dann nicht abzieht, werden sie von selbst gehen, in die Gefangenschaft, oder nach Hause.
Barbara Falk
[Re]: "Wer rettet besagte Russ*innen und wie?"
zum BeitragDie RussInnen retten sich selbst, vorausgesetzt, sie kriegen nicht aus dem Westen einen Dolch in den Rücken.
taz.de/Nach-dem-Krieg/!5849319/
Barbara Falk
[Re]: Welche"ihm "eigenen, ganz und gar nicht neuen Ressentiments" gegen Russland hat Karl Schlögel denn im Laufe seines 50-jährigen Forscherlebens so vorgetragen?
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Die Frage ist aber doch, ob das Risiko von Raketenbeschüssen dem Beginn von bestimmten Wiederaufbaumaßnahmen im Wege steht. Und das tut es nicht. Zumal mittlerweile an die 80 % der Raketen und Drohnen abgefangen werden, und die meisten Schäden nicht durch Raketen, sondern durch die Artillerie der Bodentruppen verursacht wurden und werden.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: "Diese Gegenden gibt es in der Ukraine nicht. Da hat jemand eine sehr romantische Vorstellung vom Krieg.
Natürlich gibt es die. Aus dem Kiewer und Chernigower Gebiet wurden die russischen Truppen im April, vor fast einem halbem Jahr vetrieben, die Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückkehren, liegt bei Null Prozent, und dort finden genausowenig Kriegshandlungen statt wie irgendwo in der West- oder Zentralukraine.
zum BeitragBarbara Falk
[Re]: Die Spezialkräfte ans linke Ufer, die frisch Mobilisierten ans rechte. Den Kommandostab ans linke Ufer, aber die Unteroffiziere und Soldaten müssen in ihren Stellungen bleiben. Den tieferen Sinn (und vor allem das pragmatische Ziel) dieser Entscheidungen kennt nur Schrödingers Putin.
zum BeitragWenn sich die Russen tatsächlich komplett zurückziehen sollten, wäre das den Ukrainern natürlich mehr als recht. Ein kompletter Rückzug ist aber auch logistisch nicht einfach, wegen der schieren Menge von Soldaten und Material.
Barbara Falk
[Re]: Über eine entsprechende Verwendung der eingefrorenen 300 Mrd Staatsreserve Russlands wird ja bereits gesprochen. Aber bei allem, was darüber hinaus geht, kann man jetzt alle möglichen Forderungen stellen, zahlen wird Russland natürlich nichts, solange es von Putin regiert wird. Die Reparationsfrage wird sich also erst später klären lassen.
zum Beitrag