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Wolfram Weimers Gender-VerbotWarum ich mich aus meiner Nationalsprache verabschiede

Kommentar von Robin Detje

Kulturstaatsminister und Feuilletonisten laufen Sturm gegen das Gendern und erklären die Gemeinheit zur Staatsräson. Unser Autor sagt: Es reicht.

Kultorstaaaaaaatsminister* Wolfram Weimer: unästhetisch, auf die Existenz von Frauen hinzuweisen Foto: IMAGO

W utt sse fugging fukk? Wer glauben Fazfaxenmänner, dass sie sind? Was erlauben Kulturstaatsminister sich? Kulturstaatsminister und Fazfaxenmänner haben in Schtaaaaat untt Gesöllschaffft ein glasklar definiertes Loch zum Männermachtausüben. Jeder eins. Wenn sie kleinlich genug sind, passen auch beide in ein Loch rein. Und ich bin mir eigentlich ganz sicher, dass diese beiden kleinlich genug für ein Loch sind. Jetzt wollen sie mehr.

Der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat für sein Amt das berühmte „Genderverbot“ ausgesprochen, weil das berüchtigte Gendersternchen die Schönheit der Sprache verletze. Der FAZ-Feuilleton-Herausgeber Jürgen Kaube hat ihm applaudiert, weil es ihn stört, beim Lesen immer wieder auf die Existenz von Frauen hingewiesen zu werden. Er findet das unästhetisch.

Zu behaupten, Frauen seien mitgemeint, wenn sie nicht angesprochen werden, ist grundsätzlich dumm und gemein, aber noch im gesellschaftlich akzeptierten Rahmen. Aber die Gemeinheit zur Schtaaaatsräsonk zu erklären und mit „Schönheit“ zu begründen – wutt sse fugging fukk? Das ist Sprachinbesitznahme von oben. Staatlicher Sprachraub. Anschmiegsame feuilletonistische Schönheitskaperung in staatlichem Interesse. Ein Angriff auf die offene Gesellschaft. Also das neue Normal.

Früher war mir Deutschland egal, und jetzt glaube ich plötzlich, dass ich mein Land vor Kulturstaatsministern und Fazfaxenmännern schützen muss, vor Katzbuckelkanzlern und Glockenrockklöcknerinnen, weil sie einfach zu peinlo sind. Die beiden haben ein Nationalgefühl aus mir herausgekitzelt, weshalb ich mich jetzt vor mir selbst ekle, iiiiih!

Mein Land hat das Peinlichsein gewählt

Aber ich werde mein Land nicht verteidigen. Es hat das Peinlichsein frei gewählt und erfindet sich gerade neu, als Nation aus Cringe und Gewalt gegen Schwächere. Auf kulturstaatssinistere Weise müssen Begriffe wie Seele und Schönheit in Blut und Boden gepflanzt werden, man muss vor alten Ölschinken posieren und strahlend zu ihnen aufblicken. Was als deutsche Kultur gelten will, muss einen Goldrahmen aus Muff nachweisen.

Auf kulturstaatssinistere Weise müssen Begriffe wie Seele und Schönheit in Blut und Boden gepflanzt werden, man muss vor alten Ölschinken posieren und strahlend zu ihnen aufblicken

Deutsche Sprache und ihre Schönheit, wie Fazfaxenmänner und Kulturstaatsminister sie konstruieren, ist Arbeit an der Restauration einer uralten Ekelwelt. Männer, denen es nie um eine andere Menschenwürde ging als die eigene, wollen endlich ihre Allmachtsfantasien wahr werden lassen. Und überall reiten irr juchzende Großfeuilletonisten auf dem Vibe-Shift rund um den Thingplatz.

Ihr könnt mich bayerisch-schulkreuzweise. Ich mache nicht mehr mit! Hiermit trete ich offiziell aus meiner Nationalsprache aus. Ab jetzt bin ich sprachlich staatenlos und spreche und schreibe nur noch meine eigene Sprache – alles meins, alle Worte, alle Regeln, Zutritt für Staatsräson verboten. Ich bin Sprachregierung, Sprachpolizei und höchstes Sprachgericht.

Meine Sprache gehört allen

So höret nun also mein Gesetz: Meine Sprache gehört allen und darf nie dafür verwendet werden, andere Menschen auszuschließen oder zu erniedrigen. Sie ist ein Spiel, das in Freiheit gespielt wird, mit so vielen Gendersternchen oder -doppelpunkten, wie ihr wollt. In meiner Sprache gibt es keine Sprachschönheit, die nicht aus dieser Freiheit entsteht, und ich schenke sie der überstaatlichen Gemeinschaft.

Wolfram Weimer, Jürgen Kaube und allen anderen Staatssprach-Allmachtsmännern aber sage ich: Husch zurück in euer Loch! Euch verbiete ich alle Worte meiner Sprache, bis ans Ende aller Tage.

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204 Kommentare

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  • Hetzende, mit der AfD an einem Strang ziehende Bischöfe.



    Eine Union die die Vorgängerregierung für das was sie jetzt selbst tut wie die Sau durchs Dorf getrieben hat.



    Eine Regierung der das Leben der Menschen im Gaza Streifen völlig egal zu sein scheint.



    Eine Regierung die den Kriegstreiber Netanjahu im Nahen Osten schalten und walten lässt.



    Eine Regierung die die Klimaziele aufzugeben scheint.



    Eine Regierung die Bürgergeldempfänger und Menschen die Sozialleistungen erhalten abstempelt, es aber ablehnt eine Vermögenssteuer, eine Erbschaftssteuer und eine gerechtere Unternehmensbesteuerung einzuführen.

    Müssen wir uns von solchen Leuten eigentlich noch vorschreiben lassen wie wir zu sprechen haben? Wer gendern will soll das tun.

    • @Tom Lehner:

      Das schreibt Ihnen doch niemand vor.

      Außer Sie arbeiten in Weimers Ministerium.

  • was neues für die Sprache:

    wenn jemand über 20 Jahre monatlich weit mehr als 10k netto hat, und dann (illegal) nach Millionen greift...das nennt man

    SPAHNEN....

  • Auch ich hatte mich lange um vermeintlich "korrektes" Sprechen bemüht. Wie genau, da gab es schon die verschiedensten Moden in den letzten Jahrzehnten. War früher "man" zu sagen absolutes No-Go, geht das heute bei Sternchenkrampf-Bemühten in fast jedem Satz problemlos durch. Gendersprech ist nicht emanzipatorisch, sondern identitär (nämlich gendersensibel statt genderneutral), wirkt nicht antidiskriminierend und funktioniert rein von der linguistischen Logik her von vorn bis hinten nicht. Das Schlimmste aber: die selbstgefällige Sternchenblase interessiert sich offensichtlich null für die Auswirkungen ihres Sprachkrampfs, interessiert sich null dafür, dass 80% der Bevölkerung nie so sprechen werden, womit das Projekt ja schon hinfällig wäre, denn sie können nicht ernsthaft wollen, sich als eine Art Korrektheitsadel qua Sprache vom Restpöbel abheben zu wollen. Und sie interessieren sich nicht dafür, und da wird's richtig ernst, dass ein nicht kleiner Teil dieser 80% bockig bis faschistisch darauf reagiert.

    • @dites-mois:

      Ich habe das Problem für mich so gelöst, dass ich nach dem dritten Bus fünften Genderstern zu nächsten Artikel oder Sender wechsle. Dann erreicht mich die Massage halt nicht. Schade für den Autor.



      Im Ernst: wem ist mit Wortungerümen wie Oberbürger*Innenminister:innen Kandidatin geholfen?



      Ärzte*innen ist auch falsch, weil der Plural von Arzt nicht Ärzten sondern Ärzte ist.



      Muss man die Sprache durch sexualisierten? Muss eine GmbH unbedingt eine Arbeitgeberin sein? Sieht nicht jeder, dass eine GmbH biologisch gesehen geschlechtslos ist?



      Muss man immer berücksichtigen, dass anscheinend eine immer grösser werdende Anzahl von Mensch*innen über kein Abstraktionvermögen mehr verfügt?

  • Ich dachte die Grünen sind eine Verbot-Partei!

  • Mega Artikel!

    Es geht doch darum, dass non binäre oder Trans* Personen mit dem Gendersternchen oder dem Doppelpunkt angesprochen werden und dies sichtbar ist - wie bei Damen und Herren auch.



    Die Forderung eines Genderverbotes ist absurd, weil es nie eine Genderpflicht gab.

    Es sind Männer, die über Frauenrechte diskutieren.



    Es sind Weiße, die Stammtischsprüche à la "das N-Wort bedeutet für mich ja nichts Schlimmes... haben wir ja immer schon gesagt" bringen.



    Es sind nicht Altenpfleger*innen, Maurer*innen, Fliesenleger*innen... die eine Rente mit 70 für akzeptabel halten.

    Vielleicht fragt Herr Weimer ja mal Trans* oder non binäre Personen, wie sie die Sache sehen. Oder wir schreiben alle ab sofort nur noch die weibliche Form mit * Damit sind dann alle mitgemeint.

    Ich bin übrigens männlich, auch so geboren und heterosexuell - nicht, dass es jemanden etwas anginge...

  • 142 Kommentare, das könnte Rekord sein - gibt allerdings indirekt Weimer recht, dass das Thema so umstritten ist, dass Gendern nicht in offizielle Schreiben gehört.

  • Erstaunlich, in welche Rage man geraten kann, wenn man grammatikalisches und natürliches Geschlecht verwechselt. Über generische Feminina regt sich ja auch niemand auf („die Personen“ ist weiblich, aber regelmässig sind Männer „mitgemeint“. Vom Pluralpronomen „sie“ mal ganz abgesehen). Das kommt davon, wenn man in den Focault´schen Zaubertrank gefallen ist, dann wittert man überall Realität, die erst durch die Sprache geschaffen wurde. Und glaubt dann dass Frauen nur „mitgemeint“ (statt gleichermassen gemeint) sind und das Geschlecht nach der Geburt „zugewiesen“ wird…

    • @Markus M:

      Und plötzlich ist das ein Thema für euch? Seit Jahrzehnten Usus: Bürgerinnen und Bürger, Studenten und Studentinnen, Wählerinnen und Wähler, Ignoranten und Ignorantinnen. Gleichermaßen gemeint sind Frauen übrigens - in der dt. Sprache - zwar per Grammatik, aber nicht de facto. Im Kopf entsteht ein anderes Bild, wenn ausschließlich die grammatische männl. Form verwendet wird. Und gar so grässlich anstrengend ist es jetzt auch nicht, zu "gendern" (wobei man ja eh immer gendert, die einen so, die anderen anders, auch wenn man behauptet, Sprache meine ja per se alle - als ob sie nicht kulturell geformt sei).



      Der Mensch und die Person sind übrigens schlechte Beispiele, aber das wissen Sie sicher, genauso wie der Baum oder die Tür es wären - apropos grammatisches Geschlecht, aber wem sag ich das, allet Experten hier.

      • @hierbamala:

        "Der Mensch und die Person sind übrigens schlechte Beispiele" - Warum? Wenn die Sprache wirklich die Gesellschaft formen soll, dann sollten diese fundamentalen Kategorien "Mensch" und "Person" ganz besonders großen Einfluss auf unser Denken und Zusammenleben haben.

        Haben Frauen eigentlich Menschenrechte und Männer Persönlichkeitsrechte?

    • @Markus M:

      kann ich zustimmen. wobei es nicht bedeutet das ein anderes geschlecht mit gemeint ist, es bezieht sich auf gar kein geschlecht. wenn ich schreibe: alle mieter des hauses ...bekommen eine mieterhöhung, sind alle in dem haus gemeint. da brauche ich nicht mit _innen und sternchen alle alle geschlechter auflisten. oder gibt es unterschiede in der miete bei frauen, männern und diversen? wenn ich nur die frauen im haus meine, schreibe ich alle weiblichen mieter oder mieterinnen, meine ich alle männer, schreibe ich alle männlichen mieter. ein mieter kann jedes geschlecht haben, religion, hautfarbe, gesinnung, soziale stellung, kultur... mieter*in dagegen suggeriert das "mieter" im wort nur männliche mieter meint und "mieten" irgendwas mit dem geschlecht zu tun hätte.

    • @Markus M:

      Die BefürworterInnen des Genderns möchten das grammatische Geschlecht nicht in den Focus nehmen, sondern bei der Endung auf -er die Diversität stellenweise sichtbar und hörbar machen.



      Sie stören sich sicher nicht daran, dass es



      die Personen, die Menschen, die Frauen, die Mädchen oder die Männer sind.



      Sie müssen fürs Gendern keine Foucault-Versteher*innen sein und nichtmals Ahnung von Grammatik haben. (Genitiv ins Wasser! Warum, ist es Dativ?)

    • @Markus M:

      Exzellent! Sie haben den Unfug der Einführung des Genderns in wenigen, argumentativ sehr klaren Sätzen sehr treffend beschrieben. Danke für die sehr sachliche Argumentation!

    • @Markus M:

      Danke für diesen treffenden Kommentar. 😃

  • Eigentlich ist das unglaublich!



    Haben diese Herren die unerträgliche Anglisierung unserer Sprache nicht mitbekommen? Das läuft seit Jahren ...



    Siehe Wikipedia -> Denglisch.

    Bei Benennung und Ansprache von Personen im Text ist es schon immer üblich die Geschlechter anzusprechen. Es war/ist auch international üblich das weibliche Geschlecht zuerst anzusprechen.



    Was bilden sich diese "Herren" eigentlich ein.



    Gruß aus Berlin



    ps Ich bin männlich.

  • Unsere Sprache wird immer verächtlicher und gewaltiger. Egal ob mit oder ohne Genderei. In Worthülsen gegossene, fast absolute, soziale Kälte, die möglichst einfach in sozialen Netzwerken verwendbar sein muss. Das finde ich viel störender und die verordnete Stern- und Doppelpunktlosigkeit ist nur die äußere Form davon.

  • Inwiefern löst das Genderverbot im Kanzleramt unsere tatsächlichen Probleme?

    • @sedeum:

      Unter der derzeitigen Kanzlerin (Männer sind mitgemeint) im Kanzleramt wird kein einziges unserer tatsächlichen Probleme gelöst, im Gegenteil, unsere tatsächlichen Probleme werden dort seit der Bundestagswahl erheblich vergrößert.

    • @sedeum:

      "Inwiefern löst das Genderverbot im Kanzleramt unsere tatsächlichen Probleme?"



      Vermutlich auf dieselbe Art und Weise, wie es eine Umsetzung der Forderungen nach Gendern tut: gar nicht.



      Aber es lenkt prima von tatsächlichen Problemen ab, nicht wahr?

  • Was genau verbessert sich für Frauen und Queers durch das Gendern, verbessert sich überhaupt etwas, gibt es dazu irgendwelche Studien?



    Wie sieht es in Ländern aus in denen Genderfreie Sprache gesprochen wird bzw. in denen schon gegendert wird, steht es dort besser oder schlechter für Frauen und Queers?



    Warum wird hier nicht auf diese wichtigen Fragen eingegangen?



    Oder ist es etwa doch eine Scheindebatte die im Endeffekt zu keiner Veränderung führt?

    • @PartyChampignons:

      Steter Tropfen höhlt den Stein.



      Vollständige Gleichberechtigung wird nicht von jetzt auf gleich erreicht, es ist leider ein sehr langsamer Prozess, der heute immer massiver vom rechten Spektrum torpediert wird

    • @PartyChampignons:

      In China und der Türkei gibt ist die Sprache weitgehend (grammatikalisch) geschlechtsneutral. Offenbar ohne postiive Wirkung auf die Gleichberechtigung oder die Anerkennung sexuelle Diversität.

      • @jan ü.:

        Man kann sich kaum einen besseren Vergleich ausdenken.

  • Beim Sternchen geht es auch um nichtbinäre Personen. Wenn es um Männer und Frauen geht kann man über "Autor und Autorinnen" versus "Autor*innen" streiten. Aber der Stern meint eben mehr, das fehlt mir im Text. Ansonsten teile ich die Kritik an Weimer.



    de.wikipedia.org/wiki/Gendersternchen

    • @André Wunstorf:

      Das sympathische am generischen Maskulinum ist gerade, dass bei dieser Form schon alle Personan mitgemeint sind. Außerdem vereinfacht es das Schreiben und Lesen ungemein. Es war also eine kluge Entscheidung unserer Vorfahren, diese Form zu wählen.

    • @André Wunstorf:

      Richtig. Genau das vergessen viele wenn sie Unsinn wie z.B. "Ministerpräsident*innen" schreiben. In dieser abgeschlossenen Gruppe Personen gibt es keine (bekannten) nichtbinären Menschen, deshalb verbieten sich Sternchen und ähnliche Schreibweisen.

      • @Chris McZott:

        Und genau ihr Wort in Klammern führt ihre Aussage ad absurdum. Wir können es nicht wissen, weil wir nicht wissen, ob es welche gegeben hat, die aus Gründen der Diskriminierung, ... darauf verzichtet haben, das öffentlich zu machen. Wenn wir die gesamte Geschichte der Menschheit betrachten, ist ihre Aussage nahezu unmöglich. Natürlich nur wenn das z. B. auch mächtige Prister:innen, König:innen, ... umfasst. Aber das hatten sie sicher damit gemeint.

      • @Chris McZott:

        Wie sollte es denn korrekt lauten. Ministerpräsidentende?

        Tut mir leid. Ich bin nur ein dummer Handwerker. Auf jeder Baustelle wäre diese Debatte eine Garantie für einen lustigen Arbeitstag. Und nein: auf Baustellen laufen nicht nur heteronormative cis-Männer rum. Das ist auch ein dummes Klischee.

        • @Hungerboomer:

          Einfach "Ministerpräsidenten" oder für den komplizierten Behördensprech "Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten". Früher war auch "Ministerpräsident/-innen" möglich.

          "heteronormative cis-Männer" - Für einen "dummen Handwerker" haben Sie den politisch korrekten Slang der Akademiker aber gut drauf aber gut drauf.

          • @Chris McZott:

            Na ja, lesen kann ich halt schon. 😉



            Ist in unserer Gesellschaft nur nix wert, sich zu bilden, ohne sich das durch entsprechende Titel bestätigen zu lassen.

            „Oben“ und „unten“ definieren sich heute nur anders. Durchlässiger oder gerechter ist die Gesellschaft deshalb nicht geworden. Nur komplizierter. Und alte Tugenden wie z.B. Fleiß wurden entwertet, bzw. werden nur noch bei denjenigen honoriert, die einen akademischen Abschluss vorweisen können.



            Ich bin ein Anachronismus. Ich habe es einfach noch durch Engagement geschafft. Eine derartige Karriere wäre heute nicht mehr möglich.

            Derartige Wertschätzungs- und Gerechtigkeitsthemen halte ich für deutlich sinnvoller, diskutiert zu werden, als die eifersüchtige Verkrampfung um „Sichtbarkeit“ in Sprache.

            Leistung und Engagement sollte sichtbar gemacht und anerkannt werden, statt die sexuelle Selbstdefinition derartig zu überhöhen.

            Meine selbstverständlich unmaßgebliche Meinung.

  • Während die Merz-Regierung fleißig nach oben umverteilt – Steuergeschenke für Konzerne, Kürzungen im Sozialstaat, Angriff auf das Streikrecht – erfüllt jemand wie Wolfram Weimer eine einzige Mission: Er liefert dem rechten Kulturkampf die intellektuelle Verpackung, mit der soziale Spaltung als bürgerliche „Vernunft“ verkauft wird.

    Weimer war nie an der Versachlichung von Debatten interessiert. Er hat in dieser Regierung eine Aufgabe: Den berechtigten Klassenkonflikt – etwa zwischen Lohnabhängigen und Vermögenden – durch identitätspolitische Scheingefechte zu ersetzen. Statt über zu geringe Löhne, zu hohe Mieten oder Vermögensungleichheit zu sprechen, sollen wir lieber über Pronomen und Toiletten streiten. So lässt sich wunderbar die Arbeiterklasse spalten: in angeblich „woke“ Städter und scheinbar „normale Leute“ auf dem Land – während oben weiterhin fröhlich kassiert wird.

    Wer also glaubt, bei Weimer’s Kulturkampf gehe es um Grammatik, ist schon auf ein konservativ-rechtes Ablenkungsmanöver hereingefallen. Es geht hier doch nur um Macht. Und um die Frage: Wer profitiert davon, wenn wir nicht mehr gemeinsam für unsere Interessen kämpfen?

    • @Dima77140:

      Und genau dafür sind Irrlichter ja da, oder?



      Statt sich mit sinnvollen Themen auseinanderzusetzten geht es jetzt wieder mit Schaum vor dem Mund für nichts in den Sumpf.



      Wahlweise johlend, falls man arm ist und denkt, dass das hauptsächlich an gendernden Soziologiestudenten liegt.

    • @Dima77140:

      Danke für diesen reflektierten Kommentar!

    • @Dima77140:

      "Er hat in dieser Regierung eine Aufgabe: Den berechtigten Klassenkonflikt – etwa zwischen Lohnabhängigen und Vermögenden – durch identitätspolitische Scheingefechte zu ersetzen. (...) Wer also glaubt, bei Weimer’s Kulturkampf gehe es um Grammatik, ist schon auf ein konservativ-rechtes Ablenkungsmanöver hereingefallen."



      Aha! Mal ganz davon abgesehen, dass Weimar nicht wirklich für "zu geringe Löhne, zu hohe Mieten oder Vermögensungleichheit" zuständig ist: ich dachte immer, das Gendern wäre überhaupt erst von eher llinker Seite her zu einem Thema gemacht worden.

      • @Schalamow:

        "Mal ganz davon abgesehen, dass Weimar nicht wirklich für "zu geringe Löhne, zu hohe Mieten oder Vermögensungleichheit" zuständig ist:"

        Der Punkt vom vorangegangenen Kommentar ist doch, dass Weimer von diesen Themen ablenken soll, indem er die Debatte auf das Thema Gendern ablenkt. Da muss er selbst nix mit den anderen Themen am Hut haben.

        Ja ursprünglich haben linke das Thema aufgebracht, mittlerweile höre ich aber fast nur noch Rechte die anfangen darüber zu reden

        • @esgibtnureinengott:

          Sie haben in einem Punkt recht: Progressive Bewegungen haben gendergerechte Sprache eingeführt, um auf reale Ungleichheiten aufmerksam zu machen.



          Aber: Ein Thema in den Diskurs einzuführen ist nicht dasselbe wie es zum Untergang des Abendlandes zu erklären und es somit politisch zu dämonisieren.

          Rechte Kräfte haben das Thema erst politisiert, aufgeblasen und emotionalisiert – und zwar ganz bewusst völlig entkoppelt von der Realität (z. B. mit einem angeblichen „Genderzwang“ in Schulen o.ä. den es nie gab).

          Die Rolle Weimers besteht darin, ganz im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie viel Wirbel zu erzeugen, um von entscheidenden Verteilungsfragen (Löhne, Mieten, Vermögen, soziale Ungleichheit) abzulenken.

  • Wäre es nicht besser, es würde sich in der außersprachlichen Realität etwas ändern? Was ist mit Gegenden und Sprachen, in denen es kein Geschlecht gibt - wie sind die Geschlechterverhältnisse da?

    • @Alex59:

      Richtig, ich verlange seit langem "Ändern statt Gendern!". In China und der Türkei ist die Sprache übrigens weitgehend (grammatikalisch) geschlechtsneutral. Offenbar ohne positive Wirkung auf die Gleichberechtigung oder die Anerkennung sexueller Diversität.

    • @Alex59:

      Mein Gedanke schon lange: Wenn die Wirklichkeit besser wäre (z.B. entspannter in Bezug auf die Frage des Geschlechts - sei es bei Karrierechancen oder dem Besuch öffentlicher Toiletten), müssten wir uns über sprachliche Ausdrucksformen nicht so viele Gedanken machen.

    • @Alex59:

      Persisch zum Beispiel. Meine Frau ist begeistert über die Geschlechtergerechtgkeit in ihrem Land.

      • @Lurchator:

        Echt jetzt? Sie meinen diesen Iran, wo die Staatsgewalt unverschleierte Frauen für den Anfang vom Ende hält und entsprechend vorgeht?

        • @Django:

          Da sind sie dann wohl in die Sarkasmus Falle getappt....

  • Ich würde mich schon freuen, wenn lauter Frauen zu sehen, dass man dann nicht von Sportlern/Spielern/Demonstranten …. reden würde sondern von Sportlerinnen/Spielerinnen/Demonstrantinnen …



    Im übrigen kann man bei gemischten Gruppen das Sternchen auch durch beide Nennungen vermeiden, z.B. Zuhörer und Zuhörerinnen usw.



    Meine Briefe (an offizielle Stellen) begannen immer „Sehr geehrte Damen, Herren“ während ich (trotz meiner Unterschrift mit Vornamen) meist mit der männlichen Anrede bedacht wurde (bis heute).

    • @snowgoose:

      Ich bekomme Post mit weiblichen Anreden, weil selbst KI Dagmar und Hjalmar nicht auseinander halten kann; geht mir am Arm vorbei.



      Ach ja, ich fahre ein Damenrad, bis jetzt ohne negative Auswirkungen.

  • Kulturkampfminister.

  • Ich sach mal so: Gendern kam doch irgendwie von oben, irgendwas wurde hier verwechselt.



    Ich finde auch, Gendern zerhackt die Sprache, es klingt aufgesetzt und konstruiert. Ich darf doch trotzdem weiter links sein oder?

    • @Frank Klostius:

      > Ich finde auch, Gendern zerhackt die Sprache,



      > es klingt aufgesetzt und konstruiert. Ich darf



      > doch trotzdem weiter links sein oder?

      Sie dürfen, was Sie wollen.

      Wenn Sie aber wirklich weiter links sein (und nicht aus Versehen rechts unterstützten) wollen, muss man in dieser Diskussion arg aufpassen, sich nicht instrumentalisieren zu lassen.

      Denn nichts ist naiver, als die Vorstellung, den selbsternannten Sprachwächtern - deren Segel sie dann mit Wind füllen - ginge es darum, über die Schönheit der Sprache zu wachen.

      In Ermangelung einer passenden deutschen Redewendung (wahrscheinlich weil's zu unserem Naturell gehört, reflexhaft über jede Kleinigkeit zu zanken):

      Pick your fight !

  • Also ich benutze beim Schreiben hauptsächlich das :innen Suffix, einfach weil es sich dann schneller schreibt als jew männliche und weibliche Form. Sternchen mag ich nicht, ist mir ehrlich gesagt zu kompliziert. Und wenn es darum geht, zu sprechen, situationsbedingt eben jew die männliche und weibliche Form.

  • Naja, Sprecher sind eher faul und suchen nach kurzen Formen.

    Da sich da -er vielerorts inzwischen zu -a verschliffen hat, wäre das eine Variante, es für beide Geschlechter zu verwenden und auch so konsequent zu schreiben. Als Mehrzahl passt dann das -s wie angegossen.

    Eine andere Variante, die mir auch schon über den Weg gelaufen ist, ist prinzipell ein -y als Grundform zu verwenden, zb. Schüly statt Schüler. Ja, und die Mehrzahl dann ebenfalls mit -s.

    Beide Varianten klingen zwar noch etwas ungewöhnlich für die meisten Zuhörer, aber schauen wir mal, wie es sich entwickelt.

    Im Englischen wird das -er (teacher, driver, player, drummer, etc.) für alle verwendet. Die sind da schon weiter, seit langem.

    • @hechtmaus:

      'Im Englischen wird das -er (teacher, driver, player, drummer, etc.) für alle verwendet. Die sind da schon weiter, seit langem'

      Hm, nicht so glückliches Beispiel. Im Englischen gab es früher teacher und teacheress, das feminine suffix -ess wurde dann irgendwann weggelassen und bei teacher denkt man jetzt auch die weiblichen Lehrer mit. Sounds familiar?

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Die teacheress ist aber schon einige Jährchen vorbei.



        Es heißt teacher, doctor oder manager.



        Der MBA heißt auch immer noch Master of Business Administration. Auch wurde der Master eingedeutscht und ich habe bisher nicht gehört, dass daraus ein Mistress wird. Aber vielleicht habe ich es auch nur nicht mitbekommen

        • @Ahnungsloser:

          Ja, alles richtig. Aber es spricht doch nicht gegen meinen Punkt, dass teacher damit sowas wie ein generisches Maskulin ist, und allgemein akzeptiert wird.

    • @hechtmaus:

      Als kleiner Hinweis: Dass "die im Englischen schon lange weiter sind", verdankt sich allerdings einer über Jahrhunderte verlaufenden natürlichen Entwicklung des Sprachsystems und keiner aus einer lautstarken Ecke heraus ideologiegetriebenen Sprachrevolution innerhalb einer Generation.

  • Ich habe neulich einen Kinofilm mit anschliessender Diskussion besucht. Die Diskutant*innen auf der Bühne waren alle zwischen Mitte 20 und Mitte 30 und haben ganz selbstverständlich jeden Satz gegendert… mit Glottisschlag und allem. Und die Teilys aus dem Publikum ebenfalls.



    Wer gendergerechte Sprache in Behörden und Verwaltungen verbietet macht den Staat zu einem unattraktiven Arbeitgeber für weltoffene, kluge, junge Menschys.



    Tja, kann man machen. Aber dann bitte nicht mehr über Fachkräftemangel, Überlastung und braune Gesinnung in den Amtsstubenn jammern.

    • @B. Iotox:

      Wäre es möglich, dass der Kinofilm eine spezifische Gruppe angesprochen hat? Ich habe beruflich mit vielen unterschiedlichen Jugendlichen zu tun aus verschiedenen Schichten und mir ist bis jetzt nur einer begegnet.

      • @Hitchhiker:

        Ich würde Menschen ab Mitte 20 ja nicht mehr als "Jugendliche" bezeichnen. Deshalb scheint mir, Ihre Beobachtung hat wenig mit meiner zu tun.



        Und es war kein Popcorn-Kino aus dem MCU o.ä. - was will man da diskutieren.

        • @B. Iotox:

          Genau ihre Beobachtung ist entgegengesetzt von meiner. Es wäre natürlich möglich, dass mit dem 20 werden all die jugendlichen Anfangen Geschlechtersensible Sprache zu nutzen.

          Eigentlich ging es mir auch nur, um Ihre Schlußfolgerung aufgrund ihrer subjektiven Erfahrung. Meine subjektive Erfahrung sagt, es wird sich nicht auf den Fachkräftemangel auswirken.

  • Gab es schon eine Evaluierung darüber, was "gendern" so bringt?



    Entspannt es die sexistische Wetterlage? Können Frauen jetzt besser durchatmen?



    Was ist mit den Sprachen, die keine grammatikalischen Geschlechter kennen: Sind Frauen in diesen Sprachräumen weniger benachteiligt?



    In meine Fragestellung sind auch Autoren miteinbezogen, sogar die kindischen.

    • @realnessuno:

      Da ich mich mit der Studienlage auseinander gesetzt habe, kann ich sagen ein Teil der Studien ist so schlecht gemacht, bzw. selbst Studien, bei denen die Autoren ihre Mängel im Fazit erwähnen, gelten als Beweis für die Befürworter.

      Hab auch Finnland gelebt, kein gender, aber gemessen an Berufs und Studienwunsch plus Freizeitgestaltung, würde ich sagen, die leben die Stereotypen, welche man hier zu negieren versucht.

      Vllt wäre gerechtersensible Sprache dazu geeignet wieder mehr Pflegerinnnen zu bekommen und Kindergärtnerinnen, dann würden die Frauen den Männern auch nicht mehr die Männerjobs abnehmen ;)

    • @realnessuno:

      Wie soll dieses "bringt" gemessen werden? In Prozentpunkten BIP?

      Sie haben sicherlich ein Geschlecht, vermutlich eines der beiden Normgeschlechter, und sind daran gewöhnt, dem Geschlecht entsprechend "richtig" angesprochen zu werden, also sowas wie "Herr Realnessuno". Wenn sich das jetzt ändern würde, und Sie nur noch als "Fräulein Realnessuno, andere sind mitgemeint" angesprochen würden… würde das Ihre Atmung vielleicht beeinträchtigen?

      Übrigens, wir sprechen hier über die deutsche Sprache. Spekulationen über andere Sprachen erscheinen mit wie Ablenkung mangels Argumenten.

      • @B. Iotox:

        "wir sprechen hier über die deutsche Sprache. Spekulationen über andere Sprachen erscheinen mit wie Ablenkung mangels Argumenten."



        Kann man so sehen. Oder, man betrachtet die Ablehnung des Vergleichs mit Gegebenheiten als Gefahr für die eigene Argumentation. Wenn man z. B. auf die Frage, inwieweit Iran und Türkei ohne generatives Maskulinum weiter in der Gleichberechtigung sind, keine Antwort hat.

  • Eine faktenbasierte tiefgründige und weitsichtige Analyse zur Geschichte und Motivation von Gendern und seine Bedeutung innerhalb einer Demokratie würde bemerkenswerte Erkenntnisse liefer. Sie ist an dieser Stelle aber unerwünscht.

  • Der erste Schritt in Richtung Trump: In USA ist es mittlerweile verboten, in Behördenbriefen das Wort „women“ zu benutzen. Congrats!!!

  • Oh mein/e Gott*öin haben wir Probleme! Woanders werden Menschen ausgehungert, sind Millionen Flüchtlinge unterwegs, werden ganze Landstriche und Städte mit Bewohnern, sorry, Bewohner*innen wegbombardiert, Meere leergefischt und mit Plastikmüll überfüllt etc...Ok, ich kann wählen. Ich muss das ja nicht lesen!

    • @Struppo:

      Und all diese weltweiten Missstände müssen erst beseitigt werden, damit Menschen in Deutschland in offiziellen Dokumenten korrekt angesprochen werden?

      • @B. Iotox:

        Nein, die Misstände müssen nicht erst beseitigt werden, aber man könnte das als Hinweis sehen, dass es wichtigere Dinge auf dieser Welt gibt.

        Und wenn sich die Behörden an die geltende Rechtschreibung und Grammatik halten, findet eine "korrekte Ansprache" statt.

        Ich habe nichts dagegen, wenn mich jemand privat mit "Ei Guude, wie?" anspricht. Aber in einem offiziellen Schreiben von Banken, Behörden, Krankenkassen will ich das nicht haben.

        Gut, würde mein Vermieter Vonovia die Schreiben mit "Sehr geehrtes notwendiges Übel" beginnen, wäre das zwar ehrlich, aber formal nicht korrekt.

        Und in einem Schreiben des Kulturstaatsministeriums möchte ich nichts über "Teilys" lesen, wenn die Besucherinnen und Besucher einer Veranstaltung gemeint sind. Das würde auch gelten, wenn Frau Roth noch im Amt wäre.

        • @ PeWi:

          Fräulein PeWi, was qualifiziert Sie dazu, die Wichtigkeit von Dingen zu bestimmen? Wie kommen Sie dazu, für andere Menschen festzulegen, dass z.B. der Hunger in Afrika wichtiger ist, als im täglichen Leben richtig angesprochen zu werden? Ich finde derartig Einstellungen ziemlich unangemessen…

  • Das erste Genderverbot hat die Landesregierung von Baden Württemberg mit Ministerpräsident Kretschmann Grüne ausgesprochen. Die Grünen haben dort die Mehrheit.

    www.swr.de/swraktu...regierung-100.html



    Kretschmann: "Wir halten uns an die Rechtschreibung"



    BW-Landesregierung einigt sich im Streit ums Genderverbot



    Stand 31.1.2024, 9:52 Uhr

    • @Martin Sauer:

      In wie vielen Kommentaren wird hier Kretschmann erwähnt?



      Gibt es bei den Grünen außer Kretschmann noch jemanden, der solchen Müll redet? Offensichtlich nicht, sonst wäre er ja nicht das EINZIGE vielfach erwähnte Beispiel. Dass er aber der einzige ist, lässt darauf schließen, dass die Menge an reaktionären Gestalten bei den Grünen weit geringer ausfällt als bei den meisten anderen Parteien.

      Ich persönlich finde es schön, wenn es bei den Grünen nur sehr wenige Typen gibt, die Frauen sprachlich diskriminieren, während die Mehrheit dort progressiv ist.

      Bei der xxU z. B. wird man lange suchen müssen, um fortschrittliche Menschen zu finden (auf Anhieb fallen mir höchstens Wüst, Günther und der von AfD-Jüngern ermordete Lübcke ein) und bei der gesichert rechtsextremen AfD wird man definitiv keine einzige progressive Person finden.

    • @Martin Sauer:

      Die Grünen in BW liegen bei aktuellen Umfragen 10% hinter der CDU und nur noch 1% vor der AfD. Ein völlig unerklärliches Phänomen.

      • @B. Iotox:

        Und das ist die Auswirkung des „Genderverbots“ in der Landesregierung?

      • @B. Iotox:

        Sie wollen doch nicht ernsthaft einen Zusammenhang zwischen dem "Genderverbot" und dem Umfrageergebnis herstellen?

        • @ PeWi:

          Fräulein PeWi, ich möchte nur darauf hinweisen dass den Grünen in Ba-Wü irgendwie ganz schön viele Wähler*innen verloren gegangen sind.



          Diese Entfremdung zwischen ehemaligen Anhänger*innen und Partei ist irgendwie vom Himmel gefallen und hat sicher nichts mit der welkenden Politik der letzten 4 Jahre zu tun.

  • Es geht letztendlich nur um die Schule, und selbst die ist nicht Bundesangelegenheit. Ich bin seit 39 Jahren weg aus der BRD, gibt es da noch den Ausdruck " Steisstrommler" ? Weiter ist schon etwas der Archetyp.

  • Das Gendersternchen muss nicht jedem gefallen. Was aber keine Entschuldigung für mangelnden Respekt ist.



    Die sich daran stören können ja beide Geschlechter sequentiell ansprechen. Oder zur Abwechslung die weibliche Anrede verwenden.



    Männer sind mitgemeint ;-)

    • @Achtsamer:

      Richtig, und das vertrete ich auch bei allfälligen privaten Treffen: In geraden Jahren alles weiblich, in ungeraden männlich und in jedem zehnten Jahr neutral.



      In DE haben wir das Problem das Jahrzehnte, gar Jahrhunderte Bestehende immer weiter zu verfeinern und 'gerechter' zu machen, von den Steuern und Rente bis zur Sprache. In einem grundsätzlich falsch aufgesetzten bzw. fest definierten System geht das aber oft nicht. Egal ob Generationengerechtigkeit hier oder Sprachgerechtigkeit dort.

    • @Achtsamer:

      Gäbe es ein generisches Femininum würde die Diskussion heute in etwa so ablaufen: Da Gruppen in denen sich nur Männer befinden das exklusive Recht haben dies auch sprachlich zu zeigen, also klar zu machen, dass es sich um einen men-only-club handelt, während bei der Verwendung des generischen Femininums nicht klar ist ob es sich um eine gemischte oder reine Frauengruppe handelt, ist diese Form der patriachalischen Kenntlichmachung der männlichen Dominanz in Zukunft abzulehnen...es ist so plakativ

      • @QuantumRider:

        Sie meinen also bei Personenaufzug fühlen sich Männer nicht angesprochen, da es DIE Personen heißt?

        • @Ahnungsloser:

          Wie kommen sie denn darauf? Ich wollte mit meinem Kommentar darauf hinweisen, dass gäbe es ein generisches Femininum (statt dem gerischen Maskulium) dies ebenso von den Dauerempörten als Ausdruck einer patriachalischen Ordnung verstanden und damit abgelehnt würde. Und aprospos Polemik: Ist Ihnen ein einziger Fall bekannt bei dem ein Mädchen in der Schule blieb als es hieß: "Alle Schüler haben hitzefrei."?

  • Bei den Gender-Verboten geht es um staatliche Einrichtungen (Behörden, Schulen etc.).



    Niemand will Ihnen das privat verwehren.



    Sie können privat in den ganzen Tag gendern oder auch alles kleinschreiben.



    Staatliche Einrichtungen sollten aber angehalten werden, die in unserem Land geltenden Grammatik-Regeln zu verwenden und nicht etwas, was weder zur deutschen Rechtschreibung zählt, noch die Wenigsten wollen und verstehen.



    Niemand will Ihnen das Gendern verwehren.

    • @drafi:

      Nunja da es ja eben gar kein Gender-Verbot gibt - ist es um so absurder, wenn Behörden, Regierungen, Staatssekretäre plötzlich damit um die Ecke kommen, wie Mensch in der Behörde oder im Antrag, ... schreiben solle.



      Die Absurdität ist, dass erst mit diesen Vorgaben Sprachverbote entstehen, die vorher zwar behauptet wurden, aber gar nicht existiert haben.

    • @drafi:

      Bei den Gender-Verboten geht es um staatliche Einrichtungen (Behörden, Schulen etc.).

      Niemand will Ihnen das privat verwehren.

      Sie können privat in den ganzen Tag ungegendert reden oder auch alles kleinschreiben.

      Staatliche Einrichtungen sollten aber angehalten werden, inkludierende Sprache zu verwenden und nicht etwas, was einzelne Bevölkerungsgruppen ausschließt, inkludierende Sprache ist leicht zu verstehen.

      Niemand will Ihnen das Gendern aufzwingen.

    • @drafi:

      Wenn Sie wirklich glauben, staatliche Neutralität bedeute ein Verbot inklusiver Sprache, sind Sie längst auf den rechten Kulturkampf hereingefallen – denn es geht nicht um Grammatik, sondern um Macht um Ausgrenzung von Minderheiten.

      • @Dima77140:

        "es geht nicht um Grammatik, sondern um Macht um Ausgrenzung von Minderheiten."



        Völlig richtig!



        Denn es ist so einfach, alle Menschen mit Unbehagen beim Gendern den Rechten zuzuschlagen.

    • @drafi:

      Offensichtlich schliesst dieser Staat vorsätzlich Teile der Bevölkerung aus seiner Kommunikation aus - und zwar ganz ohne Not, nur um chauvinistische, reaktiinäre Ideologen zufrieden zu stellen,

      Ich mach's ab jetzt umgekehrt genauso: Ich schliesse den Staat, seine sämtlichen Gliedschaften und Funktionsträger aus meinen beruflichen und ehrenamtlichen Aktivitäten aus. Und hoffe, dass möglichst viele Allies das genauso machen.

  • Früher habe ich kaum gegendert, höchstens um mich bei den Frauen einzuschmeicheln, weil ich dachte: 'Da achtet doch eh kein/e Sau/Eber drauf.' Doch weit gefehlt. Ich hatte die Kleingeistigkeit der Konservativ*innen wieder mal völlig unterschätzt. Seitdem Herr Söder und Konsort*innen es sogar den staatlichen Behörden in Bayern untersagt haben, gendere ich auf Teufel*in komm raus. Jetzt macht es doch erst richtig Spaß. Keine Doppelpunkte; Sternchen müssen es sein, nein, besser noch: Sternhaufen, ganze Galaxien, bis wir alle nur noch Sterne sehen.

    • @Klaus Galensa:

      Liggers - aber der Duden bin ich •



      Wer denn sonst?



      Ganz sicher aber nicht so suboptimal Halbgare - wie Weimer, Söder & Konsorten •



      No way

    • @Klaus Galensa:

      Bin eigentlich gegen das Gendern, aber ihre Einstellung hat was...

    • @Klaus Galensa:

      Können Sie ja machen, ist ja nicht illegal. Ich lese so einen Krampf garnicht erst vor und ignoriere alle Sternchen Doppelpunkte und englische Probomen.

      • @Stazi :

        Dann werden Ihnen sehr viele intelligente Äußerungen entgehen.

        • @Truhe:

          Wieso? Ich lese die Texte, ich ignoriere eben nur diese Extras.

  • Open Source? Open Language!

    "Meine Sprache gehört allen und darf nie dafür verwendet werden, andere Menschen auszuschließen oder zu erniedrigen."

  • Ich habe selbst lange überlegt, ob ich gendern soll oder nicht. Den Ausschlag dagegen hat für mich letztlich gegeben, dass meine Recherche zum Thema ergeben hat, dass die dem Gendern zugrunde liegende Theorie der Sprache schlichtweg falsch ist.

    Es ist eben linguistisch falsch, dass mit dem generischen Maskulinum (grammatischer Genus, nicht biologischer Sexus!) Frauen und nicht-binäre Menschen nicht angesprochen würden.

    Auch die psychologische Forschung rund um die impliziten Assoziationstests, welche das Gendern als Weg stützen könnte, Bias beim Sprecher und Ausgrenzung beim Empfänger zu reduzieren, ist zu großen Teilen widerlegt worden.

    Damit ist aber dem Gendern die Grundlage entzogen! Es hat einfach keine positiven Effekte auf die Gruppen die man damit besser stellen möchte.

    Die Minderheit die irrigerweise der Auffassung ist, das generische Maskulinum sei ausgrenzend, darf gerne herumglotisschlagen, -sternen oder sonstwas.

    Behörden sollten das gegenüber dem Bürger aber nicht tun. Der Zugang zu staatlichen Leistungen darf nicht davon abhängen, ob man den Soziolekt einer woken (nicht linken) Avantgarde beherrscht. Das Behördendeutsch muss einfacher werden, nicht schwerer!

    • @Max Rapp:

      Können Sie Ihre Behauptungen auch belegen?

    • @Max Rapp:

      Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben, das Gendern als irrational darzustellen – aber ihre Argumentation übernimmt längst die Narrative eines rechten Kulturkampfs. Es geht dabei nicht um Grammatik oder Wissenschaft, sondern um konservativ-autoritären Widerstand gegen Sichtbarkeit und Inklusion. Sprache verändert sich immer – und Behörden sollen alle Bürger*innen ansprechen, nicht nur die, die sich vom generischen Maskulinum ‘mitgemeint’ fühlen.

      • @Dima77140:

        Es geht nicht um Grammatik und Wissenschaft. Es geht um Gefühlem. Die Wissenschaft konnte die Zusammenhänge, welche gern dargestellt werden nicht erbringen oder sie sind so klein, dass sie auch andere Ursachen haben könnten.

        Mal ein Praxisbeispiel. Ihr Nachbar beschwert sich, dass sie zu laut sind und eigentlich haben sie geschlafen. Sie gehen zu anderen Nachbarn, weil sie sich wundern. Niemand hat was gehört. Der Nachbar behaart darauf.

        Ändern Sie ihr Verhalten in ihrer Wohnung?

    • @Max Rapp:

      "Bias beim Sprecher und Ausgrenzung beim Empfänger zu reduzieren" Hätte ich bitte ne Quelle zu, im Eigenversuch hab ich festgestellt, daß ich als Sender bewusster alle Menschen einer Menge (wasweißich, Zahnärzt*innen z.B.) mitdenke.



      Ansonsten wäre Amtssprech der Ort, irgendwas sinnvolles nichtausschließendes zu finden wo alle dabei sind sprachlich.

    • @Max Rapp:

      Richtig!

    • @Max Rapp:

      Wenn es eh jeder Person egal sein soll, wie sie im Text vorkommt oder angesprochen wird, ist es den Männern bestimmt auch egal, wenn man ausschließlich die weibliche Form nimmt!



      Oder um Ihren Gedankengang zu Ende zu denken, muss es ja auch jeder Person egal sein, dass gegendert wird, was das Zeug hält.



      Zudem: Es existiert kein Zwang wie man schreibt oder redet und das sollte auch so bleiben!!!

  • Nicht wirklich witzisch, und manchmal ganz knapp an Godwin's Law vorbei, aber na gut. Außer der letzte Satz, der ist doof.



    "Meine" Sprache ist ja schon formal-logisch Unsinn, Sprache macht erst ab 2 Sprechenden Sinn. Sonst isses Solipsismus.

  • es ist durch viele Studien immer wieder gezeigt worden, dass frauen nicht mitgemeint sind. menschen verstehen das generische maskulinum nicht als generisches maskulinum sondern als maskulinum und schliessen deshalb auf maenner. grammatikalisch koennen zwar auch frauen gemeint sein in der realitaet deuten die meisten menschen es jedoch als maennlich.

    • @lisalein:

      Ich verstehe nicht, wieso sich jemand z.B. bei "Patienten" oder "Touristen" ausgegrenzt fühlen kann.



      Das sind doch schon immer übergeschlechtliche Begriffe gewesen.



      Wenn jemand sie geschlechterdifferenziert verwendete, fügte er immer z.B. "männliche" (Patienten) hinzu.



      Noch nie habe ich erlebt, dass jemand, der von "Patienten" sprach, nur Männer meinte.

    • @lisalein:

      Wären sie so freundlich die benannten Studien zu verlinken oder Autor(en) plus Jahr plus was genau erforscht wurde zu benennen (Mini-Abstract quasi). Das hätte mehr Wumms*i als die abgedroschene Floskel: "es ist durch viele Studien immer wieder gezeigt worden, dass..."

      • @QuantumRider:

        gleichstellung.tu-...rgerechte-sprache/

        Auf der linken Seite sind sehr viele weiterführende Links, in denen Sie sicher einige Fakten basierte Informationen finden können. Ich habe leider nicht die Zeit, alle Texte zu lesen und die relevanten Informationen zu extrahieren, deshalb werden Sie sich da selbst durcharbeiten müssen.

        • @Truhe:

          Suchmaschinen und chatbots bedienen bzw. Webseiten lesen kann ich auch ;) Mir geht es primär darum, eine Kultur zu schaffen in denen Leute die mit "Studien belegen, dass...." argumentieren, dann auch liefern können. (Welche Studie konkret ist gemeint, was genau kann diese Studie überhaupt aussagen und was nicht...) Dann hat man mal eine sinnvolle Diskussionsgrundlage und kann überzeugen und überzeut werden....

          • @QuantumRider:

            Das Problem ist, dass die Studien niemand liest, aber als Beweis nimmt. Mein Highlight das mit den Sozialarbeitern.



            Die Autoren schreiben in der Zusammenfassung, dass Sätze so im deutschen und französischen nicht gebildet werden, weshalb die Studie einen Hinweis liefert, aber es auch andere Ursachen haben könnte.



            Dies als Beweis zu nehmen ist halt lächerlich. Zeigt aber wie gerne man etwas nachrennt ohne zu schauen. Auch ich habe mir diverse Studien durchgelesen und kam zu dem Schluß, dass ich die Diskussion in meiner Abschlussarbeit eingehen werde, da meiner Meinung nach die Studienlage es nicht rechtfertigt, Menschen bewusst auszuschließen, welche nicht so gute LeseFähigkeiten haben.

            • @Hitchhiker:

              Das hört sich spannend an. Welche Studie mit Sozialarbeitern meinen Sie genau? Danke.

    • @lisalein:

      Bitte zitieren Sie eine dieser Studien, Danke!

    • @lisalein:

      Man sollte nicht von sich auf andere schließen - bei mir ist es z.B. genau andersherum: Wenn beispielsweise die Rede von "den Ärzten" ist (und es nicht um Musik geht...), sehe ich vor meinem geistigen Auge Männer und Frauen in weißen Kitteln herumflitzen. Generisches Maskulinum - das Gegenteil gibt es auch, das generische Femininum: die Person, die Geisel usw. Da kommt ja auch niemand auf die Idee, diese Worte zu Gendern, weil die Männer nicht mitgemeint wären.

      • @Debaser:

        Zitat: "Man sollte nicht von sich auf andere schließen".

        Es ist schön, dass Sie persönlich die Fähigkeit besitzen, aber leider gilt das bei Weitem nicht für alle. Wenn man Kindern immer von "der Arzt" oder "die Erzieherin" erzählt, assoziieren sie die Bezeichnungen mit dem jeweiligen Geschlecht und wenn sie das erst mal verinnerlicht haben, ist es schwierig, das im Erwachsenenalter wieder zu korrigieren.

        Ein Beispiel dazu: wenn Sie Kindern sagen, sie sollten Feuerwehrleute malen, dann wird das Ergebnis in der Regel sehr männlich ausfallen, da meistens von Feuerwehrmännern gesprochen wird. Dahingegen wird das Ergebnis eher weiblich sein, wenn die Kinder Pflegende im Krankenhaus malen sollen (werden meistens als Krankenschwester bezeichnet).

        • @Truhe:

          Nun gut, aber das ist ja dann eine Sache der Erziehung; ich bemühe mich, meinen zwei kleinen Jungs einzuimpfen, daß alle Berufe von Männern wie Frauen ausgeübt werden können. Dabei hilft evtl., daß meine Frau IT-Spezialistin ist und ich lange Jahre als Flugbegleiter bzw. Kabinenchef gearbeitet habe.

          Aber unterstellen wir mal, daß es so ist, wie Sie es skizzieren: Wo ist eigentlich das Problem? Ich sehe mich eher als eine Art "post-gender"; ob ein Beruf von Männern oder Frauen ausgeübt wird, ist für mich das gleiche, als ob er von einem brünetten, blonden oder kahlköpfigen Menschen ausgeübt wird.

          Deswegen finde ich das Thema auch so überflüssig und stelle mich dagegen, daß es irgendwelche Änderungen gibt, die an der Akzeptanz von Frauen, Kahlköpfigen oder Behinderten überhaupt nichts ändern. Kleine Anekdote aus meiner Zeit in der Fliegerei: Bis vor einigen Jahren waren die Notfallprozeduren, also wer wann was zu tun hat, immer in der weiblichen Form abgefaßt. Es war mir so egal...

        • @Truhe:

          Dass die Kinder männliche Feuerwehrleute malen könnte auch daran liegen, dass über 86% der Feuerwehrleute Männer sind. Des weiteren sind mittlerweile über 64% der Medizin-Erstsemester weiblich. Die patriarchale Strategie Frauen aus dem Arztberuf fernzuhalten, indem man kleine Kinder schon mit dem generischen Maskulinum indoktriniert scheint noch etwas Feintuning zu benötigen.

    • @lisalein:

      Ist das so?

      Ich bin der Meinung, dass ich das generische Maskulinum verstanden habe und wenn ich Lehrer lese, nicht nur Männer sehe. Mein gesamtes Umfeld sieht das auch so, aber gut wir sind wahrscheinlich ein Sonderfall und meine Erfahrung hat nur anekdotische Evidenz.😉

      • @kiwitt:

        Sie sagen es ja selbst - anekdotische Evidenz - ich habe mir abgewöhnt, von mir auf andere zu schließen. In meinem Umfeld befinden sich auch fast ausschließlich sehr reflektierte Menschen, deshalb sind die Erfahrungen in meinem Umfeld nicht repräsentativ für die gesamte Bevölkerung.

        Geht man hingegen z. B. auf einen Parteitag der gesichert rechtsextremen AfD wird man fast ausschließlich auf unreflektierte Menschen treffen, denn wären die reflektiert, würden sie nicht auf die Sekte hereinfallen und würden so eine Veranstaltung gar nicht erst besuchen.

        • @Truhe:

          Warum fällt es Ihnen so schwer, andere Meinungen als die eigene zu respektieren? Ich sehe mich im politischen Spektrum nicht als links, lese aber die taz, um mich nicht in einer Blase zu isolieren und um andere Meinungen kennenzulernen, auch wenn ich sie oftmals nicht teile.

          Aber warum muß man Andersdenkende bei jeder Gelegenheit herabwürdigen oder ihnen mangelnden Intellekt oder (wie hier) fehlende Fähigkeit zur Selbstreflexion unterstellen? Braucht man das, um sich selbst als auf der richtigen Seite stehend zu bestätigen? Oder um vor anderen, ähnlich gesinnten Menschen gut dazustehen?



          Links und rechts sind meiner Meinung nach zunächst einmal beides relevante und legitime Einstellungen; problematisch wird es erst, wenn es ins Radikale oder Extremistische geht.

  • Kann man die Kirche nicht im Dorf lassen? Blut und Boden? Ekelwelt? Sprachraub? So viel teutonisches Drama allein dafür, dass eine Behörde auf Binnen-I und Sternchen verzichtet? Come on!

    • @Jochen Laun:

      Es handelt sich um die oberste Kulturbehörde Deutschlands. Wir sprechen hier nicht über die Kirche im Dorf.



      Es ist schon absurd, wenn die oberste deutsche Kulturbehörde zum ersten Mal in der Geschichte in die Freiheit der verwendeten Sprache eingreift.



      Es ist für mich nicht verständlich, wenn diese Kulturbehörde nicht tolerant genug sein kann, um einer nichtbinären Minderheit die minimale Toleranz entgegenzubringen, im gesellschaftlichen Leben durch Nennung in der Sprache benannt zu werden.

      • @Otto Buchmeier:

        Man kann auch ohne Binnen-I und Sternchen tolerant sein, finden Sie nicht? Davon abgesehen, beschränkt sich die Anordnung von Herrn Weimer auf den Schriftverkehr seines Ministeriums und lässt das gesellschaftliche Leben weitestgehend unberührt. Und schließlich: In jeder Behörde gibt es Vorgaben zur Sprache; dass hier "zum ersten Mal in der Geschichte" in die Freiheit der verwendeten Sprache eingegriffen worden sei, ist nicht nur reichlich übertrieben, sondern obendrein falsch.

      • @Otto Buchmeier:

        Es ist und bleibt unwahr, dass Minderheiten in unserer Sprache nicht benannt werden. Studenten, Bürger, Straftäter, Ärzte, Politiker usw. meinen halt immer alle Studenten, Bürger usw., unabhängig vom Geschlecht. Da gibt es keine Ideologie, sondern das ist die Sprache, wie sie sich entwickelt hat. Es ist nirgends normiert, dass irgendwer da nicht mitgemeint sein könnte.



        Es gibt Personen, die sich nicht mitgemeint fühlen. Das mag man nun nachvollziehen können oder auch nicht.

        Die Frage ist, ob diese ganzen Diskussionen wirklich einen Fortschritt bringen oder ob man sich nicht um wesentliche sprachliche Anpassungen bemühen sollte.



        So ist es bei den Ärzten Unfug, da was ändern zu wollen. Es heißt der Arzt, die Ärztin, die Ärzte. Wie sollte da der Plural Ärztinnen exkludieren? Etwas anderes sind z. B. die Feuerwehrmänner. Da finde ich es absolut plausibel, dass Frauen sich da ausgeschlossen fühlen. Feuerwehrleute ist hier der bessere Begriff.

  • Willkommen in meiner Welt;)

  • Wenn die Meinung hauptsächlich auf dem eigene Gefühl und wenig Fakten beruht, dann nimmt man damit halt keinen Großteil der Bevölkerung mit.

    Und das ist gut so.

    Das Gegenbeispiel wären verkappte Rechte die in ihrem Alltag komplett ignorieren können, dass sie täglich viele Menschen mit Migrationshintergrund sehen, die Arbeiten. Zuhause sind sie trotzdem davon überzeugt, dass sie keinen Finger krümmen. Und auch da ist es gut, dass ihr Gefühl keinen allzu großen Anklang findet in der Bevölkerung.

    • @Hitchhiker:

      Zitat: "Wenn die Meinung hauptsächlich auf dem eigene Gefühl und wenig Fakten beruht, dann nimmt man damit halt keinen Großteil der Bevölkerung mit."

      Widerspruch! Worauf beruht denn der Erfolg der gesichert rechtsextremen AfD? Die erzeugen mit faktenbefreiten Lügen "gefühlte Wahrheiten" und nicht Wenige laufen trotzdem der Sekte nach.

      Oder auch die xxU, die lügen ständig davon, dass Erwerbslose mehr Geld bekämen als Menschen in Arbeit. Auf die Frage warum die das tun, habe ich mal einen xxU-Politiker antworten hören, "die Menschen haben das GEFÜHL, dass es so sei". Warum wohl, wenn die xxU den Menschen diese Lüge ständig ins Hirn hämmert?

      Leider ist genau das Gegenteil der Fall, in der Politik (*) arbeiten die Menschen kaum noch mit Fakten, sondern fast ausschließlich mit Lügen, um Gefühle zu erzeugen (Beispiel dafür sind die Sommerinterviews der ARD mit Weidel und Merz. Beide haben keinen einzigen Satz ohne ekelhafte Lügen raus gebracht!)

      (*) Dabei gilt: je rechter die Partei, umso mehr wird mit der Erzeugung von Gefühlen gearbeitet, was daran liegen dürfte, dass es keine belegbaren Fakten für ihre "Meinung" (korrekter: Ideologie) gibt.

      • @Truhe:

        Und die Linken und die Linkspopulisten arbeiten also nicht mit der Erzeugung von Gefühlen sondern aus purer Wahrheitsliebe?

  • "Meine Sprache gehört allen und darf nie dafür verwendet werden, andere Menschen auszuschließen oder zu erniedrigen. [...] Wolfram Weimer, Jürgen Kaube und allen anderen Staatssprach-Allmachtsmännern aber sage ich: Husch zurück in euer Loch! Euch verbiete ich alle Worte meiner Sprache, bis ans Ende aller Tage." --> Genderideologie in all ihrer Widersprüchlichkeit zusammengedampft auf zwei Absätze:

    Niemand darf ausgeschlossen werden, außer denjenigen, die ich ausschließe.

    Danke für dieses schöne Argument gegen die Einführung der (vermeintlich) gerechten Sprache. Denn unter dem Deckmantel der "Gerechtigkeit" soll immer nur die eigene Vorstellung gepusht werden.

    • @Kriebs:

      "Unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit soll immer nur die eigene Vorstellung gepusht werden" ist eine Aussage, die niemand beurteilen kann, der nicht allwissend ist, und insofern ein Vorurteil. Der Satz eignet sich daher nicht als logische Schlussfolgerungen ihrer Überlegungen und ihre Quintessenz des Artikels "Niemand darf ausgeschlossen werden außer denjenigen, die ich ausschließe" ist ebenfalls nicht korrekt, denn der Autor hat die Verwendungsregeln "seiner" Sprache (das ist der eigentliche - vermutlich bewusste -Widerspruch, denn es kann keine allgemeinverständliche Privatsprache geben) festgelegt: die Sprache soll nicht ausschließend verwendet werden, wer das tut, wird sanktioniert. Regeln sind kein Selbstzweck, sondern dienen dem Erhalt einer dynamischen Ordnung und daher ist es zweckrational, solche Verhaltensweisen nicht zu tolerieren, die die Ordnung untergraben. Vergleichbar mit einer wehrhaften Demokratie. Gerechtigkeit ist insofern gegeben als dieselben Bedingungen für alle gelten sollen.

    • @Kriebs:

      Danke. Man nennt's auch Pharisäertum, Selbstgerechtigkeit oder Bigotterie. Man hat da so seine Auswahl.



      (Oh Gott, ich habe das Wort "man" benutzt.)

  • "Angriff auf die offene Gesellschaft"?



    Zur Realität gehört nunmal auch, dass (je nach Umfrage) die Zustimmungswerte zur gendergerechten Sprache im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen (auch mal runter auf nur 14%).



    Aber braucht es deshalb ein Verbot? Soll doch jeder so schreiben/reden, wie Mensch möchte.



    In der Praxis gibt es da allerdings diese "Pendel-Sache"...



    Jahrelang war es (zumindest in meinem Bereich) kaum möglich, nicht-gendergerecht zu schreiben, ohne sich Anfeindungen auszusetzen. Auch quasi ein Verbot.



    Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung. Ist immer so. Veränderungen der Sprache kommen von "unten" und können nicht z. B. durch öffentliche Sender ok­t­ro­y­ie­rt werden.



    Hätte man von Anfang an jeder Person ohne Druck die frei Wahl gelassen, wäre man heute viel weiter.



    Das Aufbauen von Feindbildern (wie hier im Artikel) hat gegenteilige Effekte.

    • @Desdur Nahe:

      Ein kluger Kommentar

    • @Desdur Nahe:

      Die Genderjünger behaupten immer, es herrsche kein Zwang, jede könne sprechen wie er will.



      Das ist ein vorgeschobenes Argument, eine Ausrede. Richtig, es gibt keinen rechtlichen Zwang. Tatsächlich herrscht aber ein gesellschaftlicher Zwang.

      Zu erkennen ist dies bei jedem Handbuch der Gleichstellungsbeauftragten in Behörden oder großen Konzernen mit "Sprachempfehlungen". Diese sind oft 80 Seiten und mehr dich. Zu erkennen ist dies an verunsicherten Erstsemestern an Universitäten, die ihren Dozenten fragen, ob sie Nachteile im Studium erfahren müssen, wenn sie NICHT gendern.

      Zum Leidwesen der Studenten muss ich sagen, dass ihre Befürchtung berechtigt ist - einige Kollegen machen Notenabzüge ganz bewusst, wenn man nicht gendert. Viele Fachpublikationen fordern gendergerechte Sprache ein, wenn man Karriere machen will; andernfalls wird man abgelehnt.

      Zwang? Aber ganz klar.

      • @rakader:

        Nach dem Begriff"Genderjünger" habe ich ihren Kommentar erst recht gelesen. (und stimme ihnen zu)

      • @rakader:

        Nach dem Begriff "Genderjünger" habe ich aufgehört Ihren Kommentar zu lesen.

        • @Truhe:

          Das ist schade. Rakader schildert Dinge, die Ihnen möglicherweise bislang unbekannt waren. Vielleicht sollten Sie den Kommentar doch lesen.

  • Es ist schwierig, gegendert zu dichten/reimen... Morgen ist Donnerstag. Es ist an der Zeit, dem Gendersternchen mal wieder ein Poem zu widmen. Reinhard Umbach hat es schon mal vorgemacht.



    taz.de/Die-Wahrheit/!5774383/

  • "Wutt sse fuggin fukk" do this peopelInnen think?

  • Ich finde den Doppelpunkt eine gute Lösung, er stört nicht im Schriftbild - was wichtig ist, auch wenn es manche nicht glauben - und er kann auch von Lesegeräten für Sehbehinderte/Blinde gelesen werden, das Sternchen dagegen nicht. Behörden könnten das schon benutzen, aber natürlich nicht ein Durcheinander völlig unterschiedlicher Systeme, Sternchen, Binnen-I und Doppelpunkt.

    • @Martha:

      Ich "finde den Doppelpunkt" nicht logisch sondern völlig übertrieben für diesen Zweck, dagegen den Apostroph ( ' ) als Merkzeichen beim Gendern völlig ausreichend und - im Gegensatz zum Sternchen ( * ) - auch handschriftlich flüssig zu schreiben, statt darüber zu stocken und zu stolpern.

    • @Martha:

      Was sagen Sie einem/einer Bürger*in, der/die das Gendern in seinem/ihrem Alltag für unpraktikabel hält?

    • @Martha:

      Doppelpunkt ist eine gute Lösung?



      Nehmen Sie das "Wort" Ärzt:Innen, was soll ein Ärzt sein, wo sind in diesem Ungetüm denn Männer mitgemeint, also die Ärzt? Sprachlich Unfug

  • Es haben andere vorgemacht, wie die deutsche Sprache ein Florett gegen die tumb Teutschtümelnden sein kann.



    Wie diese Vernebelung der Machtstrukturen (durch Ablenkungsmätzchen rund um Gender) auch in Erwachsenen-Sätzen weggepustet werden kann.



    Vielleicht möchte R. Detje da noch mal blättern?

  • WunderbärchInnen. Mir ist auch vollkommen egal, was DER Staat mir verordnen will. Alle BrüderInnen und SchwesterInnen und alle dazwischen sind für mich Teile meiner MitmenschInnen in diesem unseren Land. Im Geiste verbunden umarme ich alle, die sich dieser intoleranten Rückwärtsgewandheit entgegenstellen wollen mit scheinheiligen vorgeschoben Argumenten.



    Dieser Teil der Gesellschaft will wissentlich diskriminieren, diskreditieren und spalten!



    Nicht mein Kulturstaatsministerrrrrrr!

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      Und was halten Sie vom Ministerpäsidenten Kretschmann (Bündnis 90 /Grüne) Der hat in Baden Württemberg schon vor 1 1/2 Jahren als erstes Bundesland gendern gesetzlich verboten.

      www.swr.de/swraktu...regierung-100.html



      Kretschmann: "Wir halten uns an die Rechtschreibung"



      BW-Landesregierung einigt sich im Streit ums Genderverbot



      Stand 31.1.2024, 9:52 Uh

  • Sie können privat so viel Gendern wie sie wollen und wenn weiter die Mehrheit gendert, wird sich auch CDU/CSU nicht mehr verschließen können. Den Fortschritt in seinem Lauf, hält weder CDU noch CSU auf!

    • @Mendou:

      Und können sich dann die Grünen in Baden Württemberg noch verschliessen. Die haben als erstes Bundesland das Gendern verboten. Aber die nennen das nicht Verbot sondern "richtige Rechtschreibung". Den Fortschritt in seinem Lauf, hält die Grünen in BW nicht auf!

      www.swr.de/swraktu...regierung-100.html



      Kretschmann: "Wir halten uns an die Rechtschreibung"



      BW-Landesregierung einigt sich im Streit ums Genderverbot



      Stand 31.1.2024, 9:52 Uh

    • @Mendou:

      Genau.

      Und die Mehrheit tut das nicht.

      Gendern beschränkt sich noch immer auf Behörden, Akademiker und eine handvoll Künstler.

      Gerade Wortbinnenzeichen sind ansonsten komplett unüblich.

      • @rero:

        Aha, dann bin ich also eine Behörde, ein Akademiker oder eine handvoll Künstler...das wusste ich noch gar nicht, ich dachte immer, ich sei Pädagoge. Aber danke für die Aufklärung.

        • @Truhe:

          Sie werden wissen, was Sie sind.

          Primär wird "Pädagoge" für Leute verwandt, die Pädagogik studiert haben.

          Wobei meine Kinder viele Lehrerinnen hatten, die auch keine Lust auf Wortbinnenzeichen hatten.

          Da kam dann " SuS" und "LuL" bei raus.

      • @rero:

        … und Künstlerinnen, bitte!

        • @maria2:

          Sorry, natürlich.

  • Ach du meine Nase. Der Sprachschluckauf hat meiner Kenntnis nach noch niemanden gerettet. Wer nicht glaubt: In Europa gibt es eine Sprache, die absolut genderneutral ist, also niemanden mitmeint oder ausschließt. Das Land in dem so inklusiv gesprochen wird ist ein progressiver Traum für alle Geschlechter. Die Sprache ist Ungarisch, das Land heißt Ungarn. Guten Morgen

    • @Samvim:

      Wie auch weitestgehend in Großbritannien. Guten Abend

      • @Lichtenhofer:

        Anschließend zum Vorigen: der Spruch dass der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, war von einem Engländer. Er enthält drei Fehler: der/die Wolf(in) frisst nicht aus niederen Gründen seinesgleichen, der/die Mensch(in) schon und fast vorzugsweise, geschlechtsunabhängig. Ein weiterer Grund, dies ex ovo zu bekämpfen. Und dabei nicht vergessen, dass die Erziehung beider Geschlechter im wesentlichen und in allen Kulturen in den ersten, entscheidenden Jahren von der Menschin geleistet wird.

      • @Lichtenhofer:

        Aus obigen Beiträgen möchte ich gern, kann es aber nicht, wenn ich den Begleitumständen Rechnung trage, dass die Stellung der weiblichen Gesellschaftsmitglieder eine wesentlich bessere wäre, was nicht nur durch das US amerikanische Beispiel, das ja bekanntermaßen dem britischen und sonstig englischen folgt, widerlegt wäre.



        Vielleicht wäre es, wenn auch langwieriger. als den Esel von hinten auf zu zäumen, zielführender bei der Erziehung unserer Kinder anzufangen, die Gleichheit und Gleichberechtigung durchzusetzen.

      • @Lichtenhofer:

        Wir wollen hier Türkisch nicht vergessen.

        Die türkische Gesellschaft ist offensichtlich ein Vorbild in puncto Gleichberechtigung.

  • Dem Autor und jedem anderen sei seine eigene Nationalsprache gegönnt. Wenn aber Behörden mit Menschen kommunizieren, muss eine Sprache verwendet werden, die die größtmögliche Akzeptanz und gleichermaßen Verbreitung in der Bevölkerung genießt, damit sie es möglichst vielen Menschen, im Bestfall allen, ermöglicht, die Information aufnehmen und verwerten zu können.



    Ich bin mir sicher, sollte der Autor einmal Hilfe brauchen - Polizei, Feuerwehr, Notarzt, etc - wird er sich ganz schnell seiner tatsächlichen Nationalsprache erinnern und sie flüssig und vorbehaltlos benutzen, garantiert.



    Denn Sprache hat zweierlei Funktion: erstens der reine Informationstransport. Zweitens alles andere - Deutungshoheit, Diskussion, Ideologie, Belangloses, Zeitvertreib, etc



    Immer wenn es um reinen Informationstransport geht, ist aus meiner Sicht Deutsch in seiner Form, die wir alle kennen, zu verwenden.



    Immer wenn es um Diskussion, Meinung, was weiß ich was geht, kann und darf jeder reden und schreiben wie er will.



    Am Zustrom der Zuhörer oder ihrem Ausbleiben merkt man dann schon, ob die 'persönliche Nationalsprache' Anklang findet oder nicht.

    • @Saskia Brehn:

      Interessant finde ich zu diesem Thema die Haltung der neuen Duden-Chefin Laura Neuhaus.







      In einem Interview mit der Welt sagt sie u.a.: „Außerdem hat sich die Sprache immer schon gewandelt. Wir reden heute nicht mehr so, wie Goethe und Schiller miteinander gesprochen haben.“ Sprachlicher Wandel sei immer auch Abbild der gesellschaftlichen Entwicklung..."



      Der Duden zeigt sich der geschlechtergerechten Sprache gegenüber durchaus offen,

      Frau Neuhaus rät aber auch beim Gendern nicht nur auf Sonderzeichen zu setzen Es gebe viele geschlechtsneutrale Wörter, die ebenso sensibel wirken und weniger polarisieren. Der Duden folgt den Empfehlungen des Rechtschreibrats, wonach Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich nicht zum Kernbestand der deutschen Rechtschreibung gehören,



      Da hört sich doch selbst die Position des "Rechtschreibebeirats" entspannter an ,als Gender-Verbot.

      Ich würde es begrüßen, wenn der/die Kulturstaatsminister*in, wer immer das auch sei, zumindest eine ebenso entspannte Haltung zum Thema gendern hätte.

      Übrigens:



      gerade bei Behörden-Schreiben, die dem Informationstransport dienen sollen, stellt sich die Frage nach der Verständlichkeit oft noch in ganz anderer Weise.

      • @Bürger L.:

        „Übrigens: gerade bei Behörden-Schreiben, die dem Informationstransport dienen sollen, stellt sich die Frage nach der Verständlichkeit oft noch in ganz anderer Weise.“

        Danke, das schießt mir dabei auch immer durch den Kopf. Gendersprache ist ganz sicher besonders für jüngst immigrierte Bürger, das kleinste Verständigungsproblem wenn sie (vermutlich nicht zu wenige) Amtsschreibern in den Händen halten.

    • @Saskia Brehn:

      ein schönes beispiel dafür, was sprache ist, zeigt sich in diesem sprachgebrauch, der punktgenau die argumente des obenstehenden artikels bestätigt, ohne das seine urheberin das selbst zu wollen scheint, und nebenbei ersichtlich macht, warum der "reine informationstransport" ein naiver glaube ist, der die soziale und symbolische dimension von sprache grob verkennt.

    • @Saskia Brehn:

      " ... der reine Informationstransport ..." gibt es den?

    • @Saskia Brehn:

      Zum Thema Behördliche Sprache. Ich erinnere mich an meine erste Steuererklärung auf Papier. Der Vordruck hat damals sehr wohl zwischen weiblicher und männlicher Anrede unterschieden, nach dem Motto „Antragsteller/in“



      Damals kein : oder * sondern eben ein /

    • @Saskia Brehn:

      Inwiefern geht Information durch Gendern verloren?



      (Positive)Akzeptanz in der Bevölkerung und Behörden in einem Satz...



      Ich glaube dafür bekommen sie keine Mehrheit.



      Wohl aber dafür, dass mehr Menschen von Ämtern genervt sind als von Gendern.



      Feuerwehr, Polizei, Notarzt... ich bezweifle das man denen einen Brief schreibt wenn man sie braucht, im Gespräch ist ein Genderstern kaum machbar.



      Trotzdem würden sie wohl kaum mit den Notarzt diskutieren wenn er mit männlicher Stimme auf ein weibliches Pronomen besteht.



      Oder aber sie benötigen ihn eigentlich nicht wirklich 😉



      Warum können so viele nur Dialekt wenn doch angeblich alle Deutsch in seiner Form kennen und verwenden?



      Ich glaube bevor sie für Andere regeln sollten sie sich mehr Gedanken machen.

    • @Saskia Brehn:

      Zum ersten Absatz: Leider fällt die Verwaltungslyrik auch nicht unter „für die meisten verständlich“ oder liege ich da falsch?

      Was ist verständlicher? Lineares Begleitgehölz oder Hecke?

    • @Saskia Brehn:

      Gendern, besonders schriftlich, ist eine sehr kluge Abkürzung, besonders auch in amtlichen Schriftstücken, um nicht immer beide Formen nehmen zu müssen, wenn es sie gibt.



      Wenn Sie die weibliche eh immer weglassen, ok, darum geht's ja den meisten...Männern.

    • @Saskia Brehn:

      "Wenn aber Behörden mit Menschen kommunizieren..." ... ist es mir schon öfters passiert, dass ich mich ernsthaft fragte, ob dieses oder jenes Behördendeutsch es wohl darauf angelegt habe, mich (der ich immerhin Sprachen, darunter auch Deutsch, für den Lehrberuf studiert habe...) in die Ecke der Unwissenheit zu stellen - und Unwissenheit, heißt es, schützt ja vor Strafe nicht.



      Vor vielen Jahren einmal las ich in einem 'Spiegel'-'Rückspiegel' folgenden behördendeutschen Informationstext, den ich mir fürs weitere Leben bis heute abgespeichert habe:



      "Dieser Weg ist kein Weg. Wer es dennoch tut, wird bestraft und fließt in die Gemeindekasse." Foto daneben (zu einer Zeit, in der 'Fotomontage' nur als Ausdruck exzentrischer Kunst bekannt war).



      Soviel zum Thema 'informative nationale Sprache' für alle.

    • @Saskia Brehn:

      "Wenn aber Behörden mit Menschen kommunizieren, muss eine Sprache verwendet werden, die die größtmögliche Akzeptanz und gleichermaßen Verbreitung in der Bevölkerung genießt, damit sie es möglichst vielen Menschen, im Bestfall allen, ermöglicht, die Information aufnehmen und verwerten zu können."

      Wow, der war gut! Die deutsche Behördensprache ist nach größtmöglicher Akzeptanz und Verständlichkeit ausgesucht. Schon irgendwann mal mit der deutschen Behördensprache konfrontiert worden?

      Also vielleicht war es ja auch ironisch gemeint; schwer zu sagen. Aber tatsächlich bringt einen diese aberwitzige Behauptung tatsächlich weiter. Denn sie zeigt in ihrer (un)gewollten Ironie, dass es genau darum zuallerletzt geht.



      Danke!

    • @Saskia Brehn:

      Weil Sie Angst haben, dass ihm das Publikum vernbleibt, verteidigen Sie die Staatsräson von oben? Von rechter Seite wurde das Gendern -für viele erfolgreich - als Zwang und Unnatürlich geframet - klarerweise ist ja genau umgekehrt.

    • @Saskia Brehn:

      Das Problem liegt darin, dass eine konservative Schildbürgerriege versucht, deutsche Sprache qua Sprachverboten an der Wand fest zu nageln.

      • @Hanno Homie:

        Das Problem liegt darin, daß eine ‚intellektuelle‘ Schildbürgerminderheit versucht Gendern mit dem moralischen Hammer in die Schädel der Mehrheit zu hämmern

    • @Saskia Brehn:

      Was ist kompliziert oder unverständlich an geschlechtergerechter Sprache? Sprache ändert sich und ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn wir eine diskriminierungsfreie Gesellschaft anstreben, muss man bei der Sprache anfangen. Selbst Nicht-Muttersprachler kapieren das Gendern, wenn man es ihnen erklärt.

    • @Saskia Brehn:

      Aha. Inwiefern würde Gendern Sie denn darin behindern, einen kurzen und präzisen Notruf abzusetzen? Geben Sie mal ein Beispiel.

    • @Saskia Brehn:

      Ach ne, seit wann interessieren sich Behörden für größtmögliche Akzeptanz und Verbreitung der verwendeten Sprache zum Beispiel beim Entwurf von amtlichen Schreiben und Formularen?



      Diese Begründung für das Verbot von Gendern kann ich nur als blanke Heuchelei auffassen.

    • @Saskia Brehn:

      Offizielle Dokumente an Externe - ok.



      Interne, offizielle Dokumente zur dienstlichen Verwendung etc. - ok.



      Alles andere ist IMHO schlicht Gängelung.

      • @Kaboom:

        Ich vermute, mit Ihrem Vorgehen, würde ein Großteil der Bevölkerung mitgehen.

  • Eindrucksvolle Beweisführung, warum eine einheitliche Sprachverordnung, gerade für öffentlichkeitswirksame Texte, eben durchaus Sinn ergibt. Wir haben so schon genug Leute, die sich mit Deutsch schwer tun. Gendern ohne einheitliche Regeln macht das Ganze keinen Deut besser. Ich persönlich habe das Gefühl, man hat hier mit fehlendem Konzept zu lange auf der Stelle getreten und so wirklich akzeptiert worden ist Gendern deswegen auch nie. Entsprechend finde ich es in Ordnung, wenn man da für Ämter einen Schlussstrich drunter zieht.

    • @Ashenvale:

      Mir ist noch kein einziger mittels : oder * oder auch nur Binnen-I "gegenderter" Brief einer Behörde durch die Finger gerutscht, sehr viele aber, in denen die relevanten zwei Sätze im dritten Absatz oder kurz vor Schluss auf der zweiten Seite im Fließtext zwischen ebensolangen Sätzen wie diesem hier versteckt waren, umgeben von langatmigen Ausführungen zu Antragsgründen, Bescheidensgrundlagen und Paragraphen in Klammern, während die Rechtsbehelfsbelehrung hintangestellt den Text in Länge noch übertraf.

      "Amtsdeutsch" hat noch ganz andere Probleme als geschlechtergerechte Sprache. Wiese der Kulturstaatsminister seine ministeriell Bediensteten an, verständlich und inkludierend für alle zu formulieren, und forderte dies auch für andere öffentliche Stellen, wäre das ein echtes Fortschrittszeichen. So aber ist es nur eins von konservativem Kulturkampf.

  • "Warum ich mich aus meiner Nationalsprache verabschiede"



    Na ja, es gibt ja offenbar die Sichtweise, dass das Gendern nicht zu dieser offiziellen Nationalsprache zählt. Nach der Devise: kann man machen, ist aber nicht offiziell.



    Insofern ist diese Verabschiedung bereits vor längerem erfolgt.



    Inwieweit das wiederum einem gemeinsamen sozialen Leben zuträglich ist, muss jede/jeder/jedes mit sich selbst ausmachen.

  • Ick bin inzwischen mit 75 een alter Mann, trotzdem jefällt mir der Artikel juut.



    Das Sprache sich im Laufe meines Lebens vaändert hat, merke ick zum Beispiel daran, dass et inzwischen Worte jibbt, die vorher Nichakademiker*innen janich kannten.

    Als ick det erstemal watt von "wook", "narratief" oda "Cis" jelesen habe, musste ick erstmal guugeln um zu wissen watt jemeint iss.



    Inzwischen iss det in der Alltagssprache jelandet.



    Sprache ändert sich eben ständich ... und wenn eene oder eener



    statt "Wutt sse fugging fukk" nu "Watt se facking fack" schreibt,



    wees trotzdem fast jede/r watt jemeint iss.

    Ansonsten empfehle ick mal "Die Töchter Egalias" zu lesen.



    Ditt hilft ooch weiter.

    • @Bürger L.:

      Und Dialekt spricht man halt, statt zu schreiben oder es wird peinlicher als tausend Gendersterne.



      Also soweit meine Meinung.

      • @Das B:

        „Wer koa, die koa.“ (Andreas Rüttenauer)

    • @Bürger L.:

      Mein Opa hat auch so gesprochen wie du. Aber schriftlich hat er sich Hochdeutsch ausgedrückt. Er hatte eine gute Schulbildung, er konnte das.

      • @CaoCao_de_taz:

        Ick kann det ooch..... wenn ick will.



        Iss aba nett, dass du uff dein Opa so stolz bist.

        • @Bürger L.:

          Ich sach Danke für deine Kommis hier und die Haltung.

    • @Bürger L.:

      Jenau so isses!

    • @Bürger L.:

      Schön dit. Als ick det erstemal taz jelesen haab, brochte ick nen Fremdwörterlexikon dabei. taz bildet. Und macht gewoken.



      Und wenn ick an Behörden schreibe, dann jänder ick grundsätzlich.



      (Bin Randwestfale, kein Berliner. bitte um Nachsicht.)

  • Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Es geht nicht um ein Genderverbot. Eine Behörde hat nur klargestellt, dass sie sich in offiziellen Texten an die vom Rat für deutsche Rechtschreibung festgelegten Regeln zu halten haben. Wo ist da der Skandal? Wenn es in diesem Regelwerk irgendwann mal möglich ist in einer bestimmten Art und Weise zu gendern, dann wird die Behörde das auch zulassen.

  • Typisch deutsch: Zu mehr als einem Streit über Wörter reicht es nicht. Das kostet nichts und bringt auch das konservative Weltbild nicht wirklich in Gefahr.

  • Gähn! Fer nich baim Kulturmünysterium arbeitet, kann doch schraiben, wie er/sie/es/divers/sonstige/... will.

  • Weiß schon, dass das ein lustiger Text sein soll, obwohl ich finde, er ist eher so betulich lustig. Zu beifallsheischend. Und sorry, mich stört halt der grundsätzliche Denkfehler darin.

    • @Karla Columna:

      Ich möchte bezweifeln, dass der Text lustig sein soll.



      Er klingte verzweifelt-ironisch, vielleicht sogar hoffnungslos.



      Welchen Denkfehler sehen Sie? Oder haben Sie?

  • Kulturkampfsstaatsministis braucht keina!

  • Netter Artikel. Wie heißt es doch: „Die Schönheit liegt im Auge der Betrachtenden.“ Das bedeutet auch, dass nicht von „oben“ verordnet werden kann, was als schön zu gelten hat. Weimer und etliche andere Verbotsfetischisten in der Union haben, und das ist immer wieder zu erkennen, offenbar keinerlei Lehren aus der deutschen Vergangenheit gezogen.

    • @Flix:

      》Weimer und etliche andere Verbotsfetischisten in der Union haben, und das ist immer wieder zu erkennen, offenbar keinerlei Lehren aus der deutschen Vergangenheit gezogen《



      .



      Verstehe ich richtig, dass Ihrer Meinung nach Weimers Genderverbot für seine Behörde wichtige Lehren, die historisch aus der Zeit des Nationalsozialismus zu ziehen seien, in den Wind schlägt?

      • @ke1ner:

        Den Versuch, Schönheit von staatlicher Seite zu definieren, gab es tatsächlich im Nationalsozialismus. Die richtigen Lehren daraus zu ziehen, scheint gerade Weimer in seiner Engstirnigkeit, nicht in der Lage.

  • "Ab jetzt bin ich sprachlich staatenlos und spreche und schreibe nur noch meine eigene Sprache". Genau das steht jeder und jedem völlig frei. Ausnahme: Als Beamter schreiben Sie im Dienst bitte so, wie der Dienstherr (Dienstdame wurde bisher nicht verwendet, Dienstperson passt nicht- wurde das übersehen?) es vorgibt. Dabei geht es um Neutralität und Verständlichkeit. Locker bleiben.

  • cool* Aber was ist mit der KI? kommt die nicht dann auch durcheinander? das wäre doch famoos.

  • So ungern ich Weimer hier verteidige:



    Er hat eben KEIN Genderverbot ausgesprochen. Er hat die Verwendung bestimmte Sprachkonstrukte wie Sternchen oder Binnen-I untersagt. Und da ist er im Einklang mit den Empfehlungen des Rechtschreibrates (und übrigens auch laut Umfragen einer deutlichen Mehrheit der Deutschsprechenden).

    Das muss aber niemand davon abhalten, gendergerecht zu sprechen oder zu schreiben. Das geht auch Rahmen der gültigen Normen der deutschen Sprache.

    Den Kulturkampf führt hier eher der Autor selbst, wenn er propagiert, dass gendergerechte Sprache nur auf die eine, ganz bestimmte Weise gewährleistet werden können.

    Wenn Weimer die eine Art, gendergerecht zu formulieren, verbietet, dann verwendet halt eine andere, die er nicht verbieten kann.

    Und nebenbei: Frau Prien hat für ihr Ministerium dasselbe schon vor Wochen angeordnet. Warum spricht der Autor da von "Staatssprach-Allmachtsmännern"? Ist das "gender-gerecht"?

  • Ich empfehle die Vorlesung "Bullshit-Resistenz" (2023, UDK Berlin) 14. "Sondersitzung: Gendern" von Prof. Huebl zum Thema.



    "Gendern als Soziolekt der progressiven Elite"

    • @Semon:

      Danke für den Hinweis!



      .



      Ich hab noch nicht reingehört, aber in die Richtung des Titels gehen auch meine Überlegungen, deshalb hier der link m.youtube.com/watch?v=yvMGFeQ1gsI

  • Auch von mir vielen Dank, ich hatte viel Spaß beim Lesen und Freude an der Sprachanarchie, die Menschen nicht ausschließen möchte 😊

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Echt?



      Liest sich doch eher wie von einem 12 jährigen in der Pubertät. Wenn auch mit größerem Wortschatz. Und, nicht zu vergessen, mit dem Verbot im Amt ist der Rest der Bevölkerung nicht mitgemeint.

      • @fly:

        Liest sich wie ein Text von Arno Schmidt, den man in



        großen Teilen nur verstehen konnte, wenn man zu der



        Sprachelite gehörte, die mit der Dechiffriermethode



        klar kam. Ob die Sprache des Artikels hier wirklich „allen



        gehört“ ?

      • @fly:

        Der Vorwurf bzgl. eines pubertären Mindestalters kommt dann doch immer von denjenigen, die dieses noch nicht erreicht haben oder bei denen sich die Pubertät nur auf körperliche Veränderungen beschränkt hat.



        Ja, echt.



        Is nix schlimmes - es sei denn, es wird zum Zweck der Diffamierung missbraucht.

      • @fly:

        Hat eher Anklänge an den Sprach-Dadaismus der Deutschen Science-Fiction der 70-er Jahre.

        Kulturell also klar verortet. Muss man halt wissen.

  • Ein großartiger Artikel, ich bin schwer begeistert :). Ganz vielen Dank!