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Merz' neue Stadtbild-ErklärungenNicht minder rassistisch

Pauline Jäckels

Kommentar von

Pauline Jäckels

Statt sich bei den betroffenen Menschen zu entschuldigen, entscheidet für Merz nur der vermeintliche Nutzen, wer in Deutschland bleiben darf.

Der gute Friedrich ist und bleibt rassistisch in seinen Aussagen Foto: Harry Nakos/AP/dpa

O ffenbar fühlte sich Kanzler Friedrich Merz am Mittwoch genötigt, seine unsägliche Stadtbild-Aussage erneut zu erklären. Zumindest sein Pressestab wird inzwischen verstanden haben, dass es aufgrund der Aufregung, die er losgetreten hat, einer solchen Erläuterung bedarf. Von rechten Wähler*innen, an die die Dog Whistle gerichtet war, wird er gefeiert – jetzt müssen nur noch die anderen wieder beschwichtigt werden.

Merz kam nicht etwa auf die Idee, sich bei all den Menschen, die sich von seiner Aussage ausgegrenzt fühlen, zu entschuldigen. Stattdessen formulierte er seinen rassistischen Blick auf Mi­gran­t*in­nen weiter aus: „Heute sind Menschen mit Migrationshintergrund ja ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Arbeitsmarktes“, las Merz vom Sprechzettel ab – „wir können auf sie eben gar nicht mehr verzichten.“ Probleme bereiteten vor allem diejenigen, „die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben und nicht arbeiten“.

Es gibt also die „guten“ Ausländer*innen, nämlich all jene, ohne die Deutschland leider gar nicht im globalen Wirtschaftswettbewerb bestehen kann. Daneben gibt es aber auch die „schlechten“ Ausländer*innen, also alle, auf die der deutsche Wirtschaftsstandort verzichten kann, weil sie nicht genug wirtschaftlichen Nutzen bringen.

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Sie dienen dann als Sündenbock, um rechte Wäh­le­r*in­nen zu gewinnen. Die Gleichung, die Merz hier aufmacht, wonach die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird, ist nicht minder rassistisch als die ursprüngliche Aussage.

Kapitalistische Logik

Neu ist diese Gleichung aber nicht, sie ist der Logik kapitalistischer Nationalstaaten inhärent. Auch die Ampel-Regierung bediente sich ihrer mit ihrem Migrationspaket – nur eben mit dem Unterschied, dass sie diese in eine inklusivere rhetorische Hülle verpackte.

Das Grundprinzip war aber dasselbe: Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben. Die Unliebsamen werden draußen gehalten oder „im großen Stil“ abgeschoben. Dass sich So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen jetzt als die großen Antirassisten inszenieren, ist vor diesem Hintergrund perfide.

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Pauline Jäckels
Meinungsredakteurin
Redakteurin im Meinungsressort seit April 2025. Zuvor zuständig für die parlamentarische Berichterstattung und die Linkspartei beim nd. Legt sich in der Bundespressekonferenz gerne mit Regierungssprecher:innen an – und stellt manchmal auch nette Fragen. Studierte Politikwissenschaft im Bachelor und Internationale Beziehungen im Master in Berlin und London.
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142 Kommentare

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  • taz: *„Heute sind Menschen mit Migrationshintergrund ja ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Arbeitsmarktes“, las Merz vom Sprechzettel ab – „wir können auf sie eben gar nicht mehr verzichten.“ Probleme bereiteten vor allem diejenigen, „die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben und nicht arbeiten“.*

    Vielleicht sollte Friedrich Merz mal seinen Redenschreiber rausschmeißen, oder verfasst er das alles selbst? Der Mann ist nur noch eine Peinlichkeit für dieses Land und langsam auch eine echte Gefahr für die Demokratie, denn er macht nur noch Werbung für die AfD, anstatt ein AfD-Verbotsverfahren in die Wege zu leiten.

    Und zum 'Stadtbild' hatte der SPIEGEL schon richtig geschrieben: "CDU-Chef Friedrich Merz hat recht: Es gibt ein Problem im Stadtbild. Aber das Problem ist nicht Migration, sondern Armut." [SPIEGEL, 22.10.2025]

  • Sämtlich Umfragen stimmt die Mehrheit Merz zu! Somit ist zwischen 60-80 % der deutschen in den Augen der Linken rechtsradikal!

  • SPIEGEL: "Die Frage, ob der CDU-Vorsitzende mit seiner Aussage recht habe, bejahten 63 Prozent der Befragten im ZDF-Politbarometer, 29 Prozent verneinten sie. Deutlich mehr Ältere als Jüngere gaben dem Kanzler recht. In der Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren antworteten nur 42 Prozent mit Ja, bei den 35- bis 59-Jährigen waren es 70 und bei Menschen ab 60 Jahren noch 66 Prozent."

    Die Jüngeren kann man damit entschuldigen, dass sie bei stetem Tunnelblick aufs Display das Stadtbild eh nicht mitkriegen.

    www.spiegel.de/pol...-a1c2-d4b859e578b9

  • Die besorgten Berufsempörten müssen jetzt ganz stark sein: die vermeintlich Betroffenen wollen einfach nicht betroffen sein:

    www.zeit.de/zeit-m...n-koeln-reutlingen

  • Es ist Populismus aus allen politischen Lagern, der uns die Möglichkeit einer realitätsnahen und (selbst)kritischen Beobachtung unserer Gesellschaften kostet.

  • Es wird mit einem "mulmigen Gefühl" Politik gemacht, hierbei alles mögliche in einen Topf geschmissen. Asylbewerber, kriminelle Ausländer, krminelle Deutsche mit ausländischen Wurzeln, sexuelle Anzüglichkeiten und sonstiges aggressves Verhalten junger Männer.

    Fragen sie die Töchter, sagt Merz. Es wird pauschalisiert, bewusst dem rechtspopulistischen Affen Zucker gegeben. Natürlich gibt es solche Phänomene. Das Körnchen Wahrheit wird aufgebauscht und ganze Gruppen von Menschen pauschal abgewertet. Selbst wenn man es wollte: man wird diese Probleme nicht durch Abschiebungen lösen, ein Großteil dieser Männer ist genauso legal hier wie der frauenschlagende Biodeutsche.

    Das ist einem Kanzler unwürdig, dieser müsste sachlich, differenziert und lösungsorientiert argumentieren, leider hört er sich an wie ein AfD-Abgeordneter. Dass er drei Sätze später sagt, die AfD sei der größte Gegner, ist mindestens unglücklich wenn nicht einfach auch schlechtes politischen Handwerk . Merz führt das Land nicht, sondern lässt sich von der AfD treiben. Leider stimmt ihm in Umfragen sogar eine Mehrheit der Bürger zu, was ihn eher nicht zum umdenken verleiten wird.

  • Ich habe mal zwei Fotos davon rausgesucht, was das Stadtbild wirklich stört...

    taz.de/picture/124.../948/16044763.jpeg



    taz.de/picture/768...00/38327780-1.jpeg

    • @Truhe:

      Erstes Bild stört mich extrem, zweites auch! Erlebe ich als Schwuler eher weniger, weder das erste Bild noch das zweite, allerdings fast tagtäglich junge orientalische Männer, die vor nicht allzu langer Zeit zwei meiner schwulen Kumpels zusammengeschlagen haben.....

  • Rechte Wähler? Das stimmt wohl nicht. Im Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel bejahten 63 Prozent der Befragten die Frage, ob der Kanzler mit seiner Meinung richtig liege, 29 Prozent waren anderer Ansicht. www.tagesspiegel.d...n-zu-14646890.html

    Es wird schwer über Migrationspolitik nicht mehr zu reden. Da wird sich noch einiges ändern. Besonders im Hinblick auf die Ertrinkenden im Mittelmeer muss sich einiges ändern. Auch das Thema Wirtschaftsflüchtlinge muss neu angegangen werden.

    • @Rudolf Fissner:

      Seien Sie versichert, es ist völlig egal wie viele Bürger Merz' Äußerung zustimmen. Merz könnte auch schreien 'hoch die Tore' und bildgewaltig wie einst der Papst 10 Asylbewerbern vor dem Bundestag die Füße waschen, er bekäme dennoch Contra von hiesigen Foristen, weil Merz Merz ist und weil von der Union nichts Gutes kommen kann.



      Egal was die Union tut und sagt, es ist entweder falsch oder rechtsradikal. Quasi per Naturgesetz.



      Früher wurden politische Zirkel gebildet. Früher saß man in der Kneipe mit Leuten aus allen Parteien, stritt heftig, leidenschaftlich - und trank hinterher ein Bier.



      Das ist heute nicht mehr gewollt. Man redet nur noch mit seinesgleichen. Bestärkt sich gegenseitig. Und erklärt jede Gegenmeinung für nicht diskutabel.



      Keiner will mehr diskutieren. Konsens ist keine Option. Es gibt nur mehr maximale Dominanz.



      Von allen Seiten.

    • @Rudolf Fissner:

      Und die NSDAP hatte auch mal eine ausreichende Mehrheit.



      Es gibt für rechtes Gedankengut und politische Forderungen eben wieder ein starken Aufwärtstrend.

      Und über Migration wird doch ständig geredet!



      Es muss sich ändern, wie wir über Migration reden!



      Was sind die Herausforderungen? Was sind die Lösungen? Was sind die Chancen?

      Und nicht "Migration ist die Mutter aller Probleme" oder "die verschandeln uns unser schönes Stadtbild"

      • @sociajizzm:

        "Es muss sich ändern, wie wir über Migration reden!"



        Das klingt gehörig nach Sprachpolizei.



        Seit einigen Jahren wird ausschließlich von links die freie Rede eingeengt.



        Es gibt gute Gründe das gewisse Äußerungen in Deutschland juristisch verfolgt werden.



        Was da aber von links betrieben wird geht weit darüber hinaus. Ganze Debatten sollen im Keim erstickt werden - im Namen von Rassismus, Spaltung oder der Wissenschaft als Totschlagargument wenns ums Klima geht.



        Auch jetzt bei der Stadtbild-Debatte das gleiche Spiel: ein Artikel nach dem anderen der feststellen möchte, wie rassistisch Merz ist.



        Kein einziger Artikel hingegen der sich sachlich mit Merz Aussage auseinandersetzt.



        Wie schon im Februar nur noch Nazivergleiche oder Rassismusstigmatisierungen.



        Dauerhysterie.



        Das durch die tägliche Benutzung von Nazi und Rassist die Begriffe enorm an Wirkmächtigkeit verlieren, das sie so veralltäglicht werden - null Reflektion.



        Der Rechtsruck resultiert aus einer völligen Planlosigkeit von links.



        Wie umgehen mit Israel? Mit Putin? Der Bundeswehr? Dänemark? Sozialbetrug? Integrationsunwilligen?



        Keine Angebote, keine Reflektion, nur Empörung.



        Moralisch im Recht in den Untergang.



        Hut ab.

  • Seit vielen Jahren wird von Politikern, Journalisten und auch taz-Foristen, die eine restriktive Migrationspolitik ablehnen, ständig darauf hingewiesen, dass ohne Migranten in der deutschen Wirtschaft nichts mehr funktionieren würde (was zutrifft). dass viele Flüchtlinge künftig die Renten der Boomer finanzieren würden (so Marcel Fratzscher, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, im Jahre 2016), dass Ärzte aus Syrien für das hiesige Gesundheitssystem unverzichtbar seien usw. Das war und ist nichts anderes als die Aussage, dass Migranten "nützlich" seien, wobei schon immer auf der Hand lag, dass das nicht pauschal für alle Migranten zutrifft. Und jetzt sagt Merz praktisch dasselbe. Der Unterschied ist nur, dass er zusätzlich die Binsenweisheit ausspricht, dass es auch Migranten gibt, die kein Aufenthaltsrecht haben und nicht arbeiten und auf die "der deutsche Wirtschaftsstandort verzichten kann", wie Pauline Jäckels es zusammenfasst. Da werden Menschen nach ihrer "Nützlichkeit"" beurteilt und nicht nach ihrer Hautfarbe. In der rassistischen Welle der 90er Jahre wurde den Ausländern, wie man sie damals meist nannte, hingegen vorgeworfen, sie nähmen "uns" die Arbeitsplätze weg.

  • An seiner Stelle würde ich mich auch dazu genötigt sehen das nochmal zu erklären, wenn da absichtlich so viel falsch verstanden wird. Diejenigen, die sich bei Frauke Brosius-Gersdorf noch fürchterlich über gezielte Kampagnen aufgeregt haben halten nun die Füße still und sind ruhig, weil es ja (aus ihrer Perspektive), die richtigen trifft. Feinste Freund-Feind-Distinktion nach Carls Schmitt mal wieder aber wir sind ja "die guten", da geht das dann schon.

    Das was Merz da nun verlesen hat, ist de facto die Vorgehensweise nach der so gut wie alle anderen Staaten ihre Zuwanderer selektieren. Nach dem Nutzen für das Land und die Gesellschaft und da liegen die Hürden i.d.R. deutlich höher als nur in Arbeit sein. Meist wird erwartet das Migranten hervorragend qualifiziert sind und durch überdurchschnittlich hohe Gehälter auch überdurchschnittlich viel Geld in die Staatskasse spülen.

    • @Julius Anderson:

      "...wenn da absichtlich so viel falsch verstanden wird."



      Das einzige Absichtliche an dieser ganzen Angelegenheit war Merzens ursprüngliches Winken zum rechten Rand. Und selbst das war zum großen Teil nach meiner Vermutung konservativer Reflex ohne wirkliche Strategie.

  • Für all Jene, die hier mal wieder Utilitarismus predigen, etwas Menschlichkeit in gaaanz einfacher Sprache:

    »Wo kommst du her?«, fragte Morris. »Is kommen vom grünen Berg der Drasen«, sagte der kleine grüne Drache. Aus seinen Augen fielen Tränen auf die Wiese. »Kann is bei dir bleiben?«, fragte der kleine grüne Drache. »Nur, wenn du nützlich bist«, sagte Morris. »Was ist das, nützlis?«, fragte der Drache. »Ich weiß das auch nicht richtig«, sagte Morris. »Auf jeden Fall kann Großmutter nur nützliche Tiere leiden.«

    Großmutter stand in der Küche am Herd. »Wer ist denn das?«, schrie sie. »Ein kleiner grüner Drache«, sagte Morris. »Ein hungriger Drase«, sagte der kleine Drache. Und fraß den Pflaumenknödel auf. »Wo kommt er her?«, fragte Großmutter. Sie musste sich auf den Küchenstuhl



    setzen, weil ihr die Beine zitterten. »Er war auf dem Dach«, sagte Morris. »Bring ihn weg«, sagte Großmutter. »Er will bei uns bleiben.« »Morris«, sagte Großmutter, »ich dulde nur nützliche Tiere im Haus. Und so ein Drache ist unnütz.«

    aus: U. Fuchs, Der kleine grüne Drache

    Spoiler: Die Geschichte geht gut aus, sowohl für den Drachen als auch die Oma ;-)

    • @Klabauta:

      „Nützlichkeit kennt keine Grenzen, Nützlichkeit kenn kein Pardon. Nur wer nützlich ist, der hat gut lachen, und darum geht's bei diesem Song..."



      www.youtube.com/watch?v=pEwKCWlVQ4I

  • Die Würde des wirtschaftlich nützlichen Menschen ist unantastbar.

  • Merz muss weg!

    • @Uns Uwe:

      Tja, wenn es doch so einfach wär.

      Wer soll ihn dann ersetzen? Ich wäre ja für Günther oder Wüst. Aber ich fürchte, es wird doch eher Spahn. Und das wäre noch schlimmer.

      Aber eigentlich muss sich in erster Linie die Regierungspolitik ändern. Und zwar die Regierungspolitik der letzten 20-30 Jahre. Die hatte als Strategie immer, der Wirtschaft und den Reichen möglichst viel zu geben in der Hoffnung, dass es dann Wachstum gibt und es allen besser geht.



      Aber das hat seit Ewigkeiten nicht mehr geklappt. Wenn es Wachstum gibt, dann geht es den obersten 10-30% besser (den obersten 1-5% sogar viel besser), aber beim Rest der Bevölkerung kommt davon kaum etwas an. Im Gegenteil geht es vielen sogar trotz Wachstum schlechter. Deshalb haben immer mehr Menschen Angst vor der Zukunft und wählen immer mehr rechtsradikale Parteien, in der (falschen) Hoffnung, dass die das wieder umkehren.



      Wir müssen zu einer Politik kommen, bei der garantiert ist, dass wenn die reichsten Personen reicher werden, auch alle anderen reicher werden, die Profite also gerechter verteilt werden wie bisher.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Ja, sämtliche Steuern runter! Das ist das einzige was hilft! Aber das will Linke, Grüne und SPD ja nicht! Die wollen die Steuern ja erhöhen und neue Steuern einführen

  • Und zum zweiten Mal wird eine Merz-Äußerung in eine Richtung umgebogen, um ihr eine maximal negative Aussage unterstellen zu können. Aber der Vorsatz zum absichtsvollen Missverstehen ist bei diesem Thema ja besonders groß.



    Dabei sollte die Position von CDU/CSU in der Migrationsfrage nach all den Debatten der letzten Jahre eigentlich klar sein. Anerkannte Flüchtlinge sowie angeworbene Fachkräfte können bleiben, nach mehreren Jahren des Aufenthalts u. unter definierten Voraussetzungen auch die dt. Staatsangehörigkeit erwerben. Wer aber kein Aufenthaltsrecht hat, muss gehen, u. zwar möglichst schnell. Das ist geltende Gesetzeslage. Diese umzusetzen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wer aber jeden aufnehmen möchte, der hier leben will, überstrapaziert nicht nur die Solidaritätsbereitschaft der Aufnahmegesellschaft, sondern sprengt auch die Grenzen der Integrationsfähigkeit.



    Merz' Position ist da keinen Deut anders. Aber er hat noch etwas anderes gesagt. Nämlich den feuchten Remigrationsideen der AfD eine klare Absage erteilt. Es gibt Migranten in diesem Land, und das ist auch gut so, denn sie tragen zum Wohl dieser Gesellschaft bei. Auch so kann man ihn verstehen.

    • @Schalamow:

      Und was hat das mit dem Stadtbild zu tun?

    • @Schalamow:

      "Anerkannte Flüchtlinge sowie angeworbene Fachkräfte können bleiben, nach mehreren Jahren des Aufenthalts u. unter definierten Voraussetzungen auch die dt. Staatsangehörigkeit erwerben."



      Wie man das im Stadtbild nach Augenschein unterscheiden kann, müssten Sie noch erklären.

      • @Encantado:

        Zum "Stadtbild" habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert, das muss ich hier kein drittes Mal tun. Im übrigen beziehe ich mich auf den Kommentar von Pauline Jäckels, die wiederum Merz' Stellungnahme vom Mittwoch zum Anlass nimmt, alles ganz schrecklich rassistisch zu finden, Merz allerdings nur äußerst selektiv zitiert. Wenn Sie aber die vollständigere Erklärung nachlesen www.dw.com/de/merz...isschen/a-74480769, werden Sie darin nichts finden, was nicht seit Jahren CDU-Forderungen entspräche. Rassistisch ist daran rein gar nichts.



        Insofern sind Sie (wie auch die anderen etwas aufgeregten Kommentatoren) mir allerdings eine Antwort darauf schuldig, woraus genau Sie den Schluss ziehen, Merz möchte eigentlich alle Migranten und Ihre Nachgeborenen aus Deutschland entfernen - denn das wird ihm ja hier unterstellt.



        Bis dahin bleibe ich dabei: Es regen sich vor allem die auf, die Merz ohnehin nicht ausstehen können, CDU/CSU nie wählen würden und Migrationsprobleme nicht wahrhaben wollen. Bei einer Zustimmung von fast 2/3 der Befragten zur Merz-Äußerung ist allerdings die Frage, wer hier die Geisterfahrer sind.

    • @Schalamow:

      AfD-Bundesvorstand, 2024: „Remigration umfasst alle Maßnahmen und Anreize zu einer rechtsstaatlichen und gesetzeskonformen Rückführung ausreisepflichtiger Ausländer in ihre Heimat.



      Verfassungswidrige Forderungen wie eine willkürliche kollektive Abschiebung von Ausländern unabhängig von einem bestehenden individuellen Aufenthaltsrecht oder gar die Abschiebung deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund stoßen auf unsere entschiedene Ablehnung.“



      www.afd.de/afd-pos...rtationsluege-auf/

    • @Schalamow:

      Moment! Wollnich

      Da unser aller Fritzchen sei 💦 eh nich halde kenn & permanent statt Reden - Sabbelt!! Newahr - um Kopf&Kragen! Wollnichwoll



      Braucht’s halt nen guten Redenschreiber - der - wie Sie grad - Stacheldraht in Schmier🫧🧽 -



      Verpacken kann, garniert mit ehra 🐊🐊💧💧• Normal 🙀.🥳🧐

    • @Schalamow:

      Dafür, dass Merz seine Impulse nicht zügeln kann, ist er schon selbst verantwortlich. Da muss nix in eine Richtung gebogen werden, dass macht dieser Menschenfeind schon selbst.

    • @Schalamow:

      Es geht hier aber nicht nur darum, dass z.B. Menschen in vermeintlichsichere Herkunftsländer usw. abgeschoben werden, sondern dass Menschen alsStörung des Stadtbildes bezeichnet wurden. Ihr Anblick wird also zur Belästigung umgedeutet und das ganze wird vollkommen unscharf mit Migration vermengt. Es ist und bleibt eine Dogwhistle, so etwas wäre Merkel oder Scholz, von denen ich kein Fan bin, nicht passiert und ist eher trumpesk als eines Kanzlers würdig.

  • Ich finde es ohnehin nicht gut, dass er sich entschuldigt, da kann er es ruhig in seiner ungeschickten dümmlichen Art tun. Denn das ist ja eben, was er tatsächlich denkt. Mangelnde Impulskontrolle lässt es immer mal wieder bei ihm aus dem Mund quellen. Wer fremdenfeindlich ist, soll das ruhig sagen, dann weiß man wenigstens woran man ist.



    Ja, die Deutschen haben mal wieder ein paar Luxus-Rassisten an die Macht gewählt. Dabei ist Merz ja noch gemäßigt wenn man sich seinen bayrischen Bluthund Dobrinth ansieht, der auch Gerichtsurteile als eher optionale Meinung ansieht. Rechtsstaat war früher.



    Aber wer den Aussagen nicht traut, kann sich ja eigentlich deren politische (Un)Taten ansehen. Rassismuss und Hass auf die unteren Schichten pur.



    Dass diese "Stadtbildstörer" (oder kleine Paschas oder was für würdelose Beleidungen er mehr für sie übrig hat) dann dem Staat kritisch gegenüberstehen und sich nicht als zugehörig fühlen, kann nur noch einen Volldeppen wundern.

    • @Jalella:

      Die "unteren Schichten", auf die Merz laut ihrer Aussage angeblich Hass hat, wählen aber vor allem gerne AfD, Arbeitslose und Arbeiter.

      In Landtagswahlen in Thüringen erhielt die AfD 49 Prozent der Arbeiterstimmen, in Brandenburg 46 Prozent u d in Sachsen waren es 45 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter.

      Was ist es denn nu? Ist die CDU jetzt schon eine Arbeiterpartei oder hasst sie AfD wählende Arbeiterinnen und Arbeiter?

      www.bpb.de/themen/...ehre-der-arbeiter/



      www.rnd.de/politik...LIMAPVITYF3M4.html

  • Doch, hat mit Kapitalismus zu tun



    - auch wenn manche, weil irgendwie Schimpf-Beleidigungswort - bemüht ist, Durchökonomisierung menschlicher Existenz, betriebswirtschaftlich selektiv geschönten Bilanzen als gleichsam naturgesetzliche, deshalb komplett verinnerlichte Normalität vorzustellen.

    Um dann Geflüchtete, Migrantinnen, für Lohnarbeit zu alte, zu kranke Menschen als betriebswirtschaftliche Last zu klassifizieren. Als sogenannten Kostenfaktor, dem eine angeblich berechtigte Klasse der Leistungsträger gegenüberstehe. Die sich doch für diese Kostenfaktoren abrackere. Dafür bemühter Rassismus, Tribalismus, Metropolenchauvinismus bildet traditionell den weltanschaulich-kulturell-sozial-ökonomisch-darwinistische Kitt, der es als naturgesetzliches Prinzip menschlicher Existenz und Zivilisation ausgibt.

    Welche dynastische Europäerin, Europäer hat schon präsent, dass sich prinzipiell-strukturell in den internationalen Beziehungen und Verhältnissen seit 500 Jahren in der Welt nichts geändert hat.

    Umlaufendes Gold einmal atztekisches Kunstwerk, Silber der Versilberung des elektrischen Kontakts umlaufender Wegwerfelektronik, kratzten Generationen indigener Sklaven aus dem Berg.

    • @Elise Hampel:

      Das Zuwanderung entsteht wegen Kapitalismus, damit würde ich ihnen recht geben. Menschen wollen dorthin, wo man ein gutes Leben hat. Dass das kapitalistische Länder sind spricht für den Kapitalismus.

  • Ich empfinde den Anspruch nach Belieben in andere Staaten einwandern zu dürfen und von den Einheimischen versorgt zu werden zu wollen ohne etwas zurückgeben als moralisch fragwürdig, rassistisch und kolonialistisch. Ein Selbstbestimmungsrecht der Völker gibt es dann nicht mehr.

    Woher kommt eigentlich die Denke, dass andere Ethnien grundsätzlich andere menschliche Eigenschaften haben sollen als Deutsche/Europäer/Westler/"Weiße". DAS ist doch eine rassistische Denkweise.

    • @Chris McZott:

      Kurzes Stichwort: Geschichte macht Menschen, Menschen machen Geschichte. Wenn man das nicht versteht...

      • @Axotono:

        …und weiter? Ich verstehe es nämlich auch nicht, Chris McZott hat doch recht, „in Rom wie die Römer“…heißt ja nicht Überanpassung, wen stört es schon wenn im eigenen Heim die Muttersprache gesprochen und Speisen aus dem Vaterland gekocht werden…Falls die geschichtliche Anspielung in Richtung „arrogante Kolonialherren in Afrika damals“ gehen sollte: Das war natürlich auch falsch, gar keine Frage.

  • Ich muss der Autorin entschieden widersprechen, in Deutschland und auch unter Merz entscheiden Gerichte über den Aufenhhaltsstatus. Ausreisepflichtige Straftäter abschieben ist kein willkürliches Aussortieren sondern Umsetzung von Recht und Aufrechterhaltung von Ordnung. Sie müssen sehr gute Gründe anführen, warum Merz hier nicht dem demokratischen Willen und der Rechtsprechung folgen soll, das ist mit der Rassismuskeule keinesfalls erledigt.

    • @Moralapostbote:

      Sie brauchen der Autorin in Bezug auf gerichtliche Entscheidung über den Aufenthaltsstatus und insbesondere die Rechtlichkeit der Abschiebung ausreisepflichtiger Straftäter nicht widersprechen, weil Sie das gar nicht bestritten hat, oder habe ich was überlesen?

      Merz hat aber ursprünglich über Abschiebungen wegen seiner Probleme mit dem Stadtbild gesprochen und nicht über Straftäter.







      Nochmal das Zitat (mit eingefügten Ausrufezeichen):



      "Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen (!!!) ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."

      Klar doch, alles ausreisepflichtige Straftäter, die da seine Stadtbildvorstellungen stören.

      Ihnen muss doch klar sein, dass mit diesem Satz jeder südländisch im Stadtbild rumstehende inkludiert ist und nicht nur die ausreisepflichtigen Straftäter. Wenn das ein Versehen war, ist das für einen Kanzler bestenfalls mittelkompetent und die Möglichkeit, die Stadtbildfloskel klipp und klar zu berichtigen, hat er auch verpasst. Wenn es kein Versehen war, muss man um die CDU bald auch eine Brandmauer bauen.

  • Das "C" sollte Herr Merz streichen. Dafür fehlt ihm Einsicht, Liebe, Geist, Begeisterung... und Verstand. Er fährt das Modell der ganz alten CDU. Bald ist er dann bei Dregger & Koch angekommen. Man erinnert sich noch an Rüttgers: "Kinder statt Inder".

  • Ich denke, Merz erkennt, dass er sagen kann, was er möchte, es wird immer Leute geben, die ihm Rassismus vorwerfen. Wahrscheinlich sollte ihm als Kanzler auch ein Stückweit egal sein.



    Ein Großteil der Leute, insbesondere natürlich auch seiner Wähler, hat ihn schon richtig verstanden und unterstützt die Aussage ja auch.



    Wenn es nun Leute gibt, die sagen, dass Merz eigentlich gar keine Ausländer hier haben möchte, na gut, dann ist das halt so. Man weiß ja, aus welcher Richtung das kommt und da dort eh kein Wählerpotential für die Union vorhanden ist, ist das dann auch nicht so gravierend.

    • @Katharina Reichenhall:

      Falsch! Würde sich Merz nicht ständig rassistisch äußern, würde ich ihn auch nicht einen Rassisten nennen!

      • @Truhe:

        Und Truhe nimmt für sich in Anspruch für einige Millionen Bundesbürger zu sprechen...gewagt.

  • Die Grundformel hinter all dem Differenzieren und Ranking von Menschen ist der Sozialdarwinismus, der auf ganz unterschiedliche Weisen soziale Ungleichheiten begründet und rechtfertigt. Seine universellste Form findet sich im Liberalismus. Der liberale Sozialdarwinismus kommt ganz ohne anthropologische (Rasse, Geschlecht, Abkunft) oder kulturelle (Kultur, Religion, Herkunft) Argumente aus und behauptet eine universelle Zweckrationalität individueller Freiheiten und individueller Eigenverantwortung.

    Diesen Zusammenhang haben auch Linke, Grüne und Liberale nicht verstanden. Sozialdarwinismus verbinden sie stets mit dem dem Faschismus und glauben ihn mit der „Befreiung“ überwunden. Liberalität setzen sie mit Vorstellungen einer offenen Gesellschaft, in der jedeR nach eigener Fasson leben kann, gleich und blenden die materialistische Konkurrenz einfach aus. Die Handlungsfreiheit einschränkende Menschenpflichten zu gemeinsamer und wechselseitiger Verantwortung lehnen sie, abgesehen von ihren jeweiligen Themenfeldern, ab.

  • Die Parteien mit "C" im Namen sind in einer ganz besonderen ethischen Verpflichtung und auch in einer exponierten gesellschaftlichen Verantwortung.



    "Christliche Soziallehre



    Sammelbezeichnung für die Bemühungen der katholischen Soziallehre und der protestantischen Sozialethik, christliche Grundsätze für politisch verantwortliches Denken und Handeln nutzbar zu machen. Die grundlegenden Prinzipien (...) haben für die Ausgestaltung des Sozialstaates (...) große Bedeutung."



    Bei bpb.de



    Es gibt aber auch diese Seite:



    "Amos – Prophet der Gerechtigkeit



    Über den Namensgeber von Amosinternational



    Amos, der älteste Prophet der biblischen Schriften, ist kein Untergangsprophet. Im Kern ist seine Botschaft eine positive Vision: Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach (Am 5,24). Er gehört nicht zu den berufsmäßigen Propheten seiner Zeit, die sich aushalten lassen von den Reichen und Mächtigen. Amos zählt selbst zu den Wohl­habenden. Und doch lässt er sich von Gott einspannen – als wortgewaltiger Mahner und Warner."



    Quelle



    www.amosinternational.de/

    • @Martin Rees:

      "C" im Namen....



      Worte verlieren ihre Bedeutungen, Bedeutungen werden verdreht oder ganz ins Gegenteil verkehrt, oft innerhalb kürzester Zeit.



      Der Wortstamm "Christ" im Namen des vorherigen Finanzministers hat zumindest mich nicht auf die Idee gebracht, es hier mit einem ethisch hochstehenden Menschen in meinem Sinn von Ethik zu tun zu haben.

  • Das ist nicht rassistisch, das ist das Grundprinzip eines jeden heutigen Staates - Partizipation.



    Ohne Teilnahme am wirtschaftlichen Tun geht nichts, weil ohne Teilnahme keine Steuern und ohne Steuern kein Geld für nix.



    Und noch mehr wird diese Idee zwingend im Sozialstaat, der neben den gesellschaftlichen Grundbedürfnissen wie Infrastruktur ja auch noch die individuelle Absicherung leisten will.



    "Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben" gilt gleichermaßen auch für hier geborene - alle Aufwendungen, vom Kindergeld über Kindergarten bis zur Schule sind darauf ausgerichtet, dass das Kind später mal einen Mehrwert schafft, der wiederum dann die Ausbildung der nächsten Generation finanziert, die Rente der vorherigen, die laufenden Bedürfnisse aller und dann noch so Spielereien wie Entwicklungshilfe, etc...



    Auch Linke wollen ja großflächig Geld verteilen, nur halt anders gewichtet. Und auch wollen sie Geld im großen Stil beschaffen, nur halt nicht aus der kapitalistischen Wertschaffung, sondern bspw von Reichen oder Erben.



    Andere Herangehensweise, selbes Prinzip - ohne Moos nix los 🤷

    • @Saskia Brehn:

      Richtig, es geht um Partizipation. Darum, wen wir teilhaben lassen und wen nicht. Wir beuten die Menschen des globalen Südens aus, die buckeln für unseren Wohlstand und wir halten sie in Armut. Wenn sie dann herkommen und ein Stück von dem Kuchen abhaben wollen, für den sie die Zutaten geliefert haben, sagen wir "Ätsch, damit wir euch ausbeuten können, gibt es zwar keine Handelsgrenzen aber die Grenze des Nationalstaates steht, du darfst hier nicht leben, kriegst nichts vom Kuchen ab, darfst am Wohlstand nicht partizipieren." Das ist einfach nur dreckig.

    • @Saskia Brehn:

      Ihnen ist halt nicht wirklich klar, wer die Integrationsverweigerer in der unumkehrbar vorliegenden Einwanderungs- (und Auswanderungs-) Gesellschaft sind.

      Es sind ja keineswegs die Einwandernden. Die aus vielschichtig unterschiedlichen Gründen wandern, herumwandern, migrieren - viele davon, weil sie letztlich dazu gezwungen sind.



      Sie sind es nicht, die sich der Integration verweigern.

      Integrationsverweigerin, Parallelgesellschaft, ist eine Gesellschaft, ein Land, eine "leitkulturelle" Hegemonie, die sich nicht als Einwanderungsgesellschaft /-land, -region begreift, es aber in der Hinsicht unumkehrbar ist. Seit bereits Genrationen.



      Das schlägt sich dann in Selbstverständlichkeiten nieder, mit denen vom "Gast"-Arbeiter die Rede ist. Einwandernde (Jahrzehnte!) keine Arbeitserlaubnis erhalten, dann aber als Schmarotzer, als "Clan" aufzutreten haben usw.

      Hinzu kommt die Tradition metropolenchauvinistischer, (neo)kolonialer Tradition: Andere Gesellschaften sollen bereits die Ausbildung, das Fachkräftige finanziert haben, von dem man in Europa kostengünstig profitieren möchte. Denn Bildung, Ausbildung ist ja eine teure Sache. Die Kosten hätte man halt gerne nicht.

    • @Saskia Brehn:

      Wenn ich Menschen verbiete, zu arbeiten und sie darüberhinaus in Sammelunterkünfte pferche, dort teils vom Personal schikanieren lasse, ihnen mit unsinnigen, teuren Bezahlkarten die Partizipation unmöglich mache, kann ich ihnen nicht gleichzeitig vorwerfen, der Gesellschaft nicht von „Nutzen“ zu sein.



      Der alten BRD ist es gelungen, 17 Millionen Menschen zu integrieren, die bis 1990 keinen Pfennig in die Sozialversicherungssyteme eingezahlt hatten und wenig bis nichts zum Aufbau der Infrastruktur im Beitrittsgebiet beitragen konnten. Nach ihrer Darstellung waren also alle diese Menschen wertlos für die Gesellschaft.



      Im übrigen stellt ein Mensch an sich einen Wert da, unabhängig davon, ob er der Gesellschaft gerade von „Nutzen“ zu sein. Bei Aussagen wie der eines Rassisten wie Merz oder ihrer fällt mir immer nur der alte Satz ein: „ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!“

      • @Flix:

        Sie könnten auch einfach mal versuchen, sachlich an einer Diskussion teilzunehmen. Wenn Sie stets zeigen, dass Sie an einer sachlichen Diskussion eigentlich nicht interessiert sind, werden Sie Leute kaum dazu bewegen, sich mit Ihren diskussionswürdigen Standpunkten auseinandersetzen.

      • @Flix:

        Merz ist kein Rassist! Das ist doch absolut sinnfreie Polemik so etwas übertriebenes zu behaupten!

        • @Saile:

          Dafür das Merz Ihrer Ansicht nach angeblich kein Rassist sein soll, macht Merz aber etwas zu häufig (ständig) sehr rassistische Äußerungen.

        • @Saile:

          Wenn er kein Rassist ist, warum äußert es sich dann ständig rassistisch? Rassismus hat viele Erscheinungsformen, man kann ihm auch anhämgen ohne ständig das "N-Wort" oder ähnliches zu verwenden.

      • @Flix:

        Diese "gelungene Integration" war aber gewollt, wurde über Jahrzehnte vorangetrieben und es handelte sich um die Vereinigung eines Volkes - und trotzdem kam es zu massiven Verwerfungen, zu Massenarbeitslosigkeit weil unsere Arbeitssysteme unterschiedlich waren und unsere Bildungsabschlüsse denen der Wessis unterlegen waren, teils weil wir technisch ein Jahrzehnt hinterher waren. Es kam zu Landflucht, Betriebssterben und der Verödung ganzer Regionen - und diese Integration ist auch 35 Jahre später noch lange nicht abgeschlossen.



        Ganz so romantisch wie Sie es schildern lief es nicht ab und das war wie gesagt ein Volk und eine von vielen gewollte, beiderseitige Vereinigung.

        • @Saskia Brehn:

          Was bitte ist in diesem Zusammenhang das "Volk?" Wenn Mensch sich ein wenig mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt, kann man leicht zu dem Schluss kommen, das es so etwas wie das "Deutsche Volk" nie gegeben hat und nicht gibt.

          • @Flix:

            Wenn man von einem deutschen Volk überhaupt reden will, dann seit 1848. Man bedenke, dass die ersten Vereinigten Staaten von Amerika bereits 1776 mit 13 Staaten gegründet wurden. Ausdrücke wie die Deutschen, die Amerikaner, die Briten etc sind wenig angebracht, es gibt nur Deutsche, US Amerikaner und Briten, denen man nicht grundsätzliche Eigenschaften zuschreiben darf. Das gilt auch für den Oberbegriff Migranten.

        • @Saskia Brehn:

          "unsere Bildungsabschlüsse denen der Wessis unterlegen waren" ist blanker Unsinn.

          "Massenarbeitslosigkeit" hat es so auch nie gegeben bzw. ist reine Definitionssache. Sie lag im Osten zu Hochzeiten in den 90ern bei 20%. Daran waren skrupellose Geschäftemacher aus dem Westen und die Treuhand nicht ganz unschuldig, aber auch die Arbeitsplatzgarantie in der DDR. Bei uns in der Gegend gab es unzählige völlig asoziale Alkoholiker, die kaum mal einen Tag überhaupt irgendwas tun konnten, das "Arbeit" ähnelte. Dass diese Typen kein gewinnorientierter Betrieb so wieder beschäftigen würde, dürfte irgendwie logisch sein.

          • @Matt Olie:

            Natürlich war unsere Ausbildung und unsere Systeme nicht auf dem Stand des Westens. Wenn ich da ans CNC fräsen zurückdenke, ich kenne zum Glück nur noch die 700er von Numerik, aber das waren Lichtjahre zwischen Ost und West.



            Massenarbeitslosigkeit gab es natürlich auch, viele haben sich halt von Job zu Job gehangelt oder sind dann eben weggezogen - schön für die Statistik - aber bei uns im Dorf beispielsweise hat jeder außer beim Bäcker und beim Schmied die Arbeit verloren.



            Das wir allerdings durchaus einige völlig "arbeitsunfähige Arbeiter" hatten die dann durch die Systeme fielen, stimmt allerdings auch und ja, natürlich wollte die niemand freiwillig beschäftigen

    • @Saskia Brehn:

      Haben Reiche und Erben ihr Geld nicht aus der kapitalistischen Wertschaffung? Wäre die Wertschaffung nicht mehr kapitalistisch, wovon ich auch nicht weiß, wie das ohne viel Gewalt, die ich ablehne, erreichbar sein soll, müsste das Ergebnis auch verteilt werden, worüber Einigung zu erzielen wäre. Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf.

      • @Joba:

        Sie schreiben "Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf."

        Ich würde es etwas anders ausdrücken: Der Unterschied zwischen rechts und links geht um die Frage, wer von den Profiten der kapitalistischen Wertschaffungskette wieviel für sich beanspruchen darf. Oder noch anders: Wie viel Gerechtigkeit bei der Verteilung der Profite herrschen soll.

        Derzeit ist es so, dass alleine die reichsten 500 Deutschen alleine von 2020-2024 ihr Vermögen um 500 Mrd. € erhöhen konnten (laut Manager-Magazin), während die 70% ärmeren und der Staat kaum über die Runden gekommen sind. Das würde ich nicht als gerecht bezeichnen. Da muss man zu mehr Gerechtigkeit kommen.

        Sonst wird diese Demokratie und viele westliche Demokratien zusammenbrechen, weil immer mehr rechtsradikale Parteien wählen, in der (falschen) Hoffnung, dass die ihnen mehr vom Kuchen abgeben werden.

      • @Joba:

        "Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf."



        Spannende These, darüber denke ich mal nach, danke

  • Zum Einen:



    es dürfte nicht wenig überraschen, dass Merz rechts ist. Er ist, in den letzten Jahren, mehrfach verbal entgleist.



    Sein Innen Mini setzt nun das um, was die Ampel nicht wollte.



    Damit komme ich zum Anderen, liebe Artikelschreiberin: es hilft nicht gegen Rechts und Politikverdrossenheit, wenn in diesem Bereich unscharf gezeichnet wird.



    Ja, die SPD hat klare Möglichkeiten eröffnet, in Zusammenarbeit mit anderen Nicht EU Staaten legale Zuwanderung zu ermöglichen. Das ist zum allgemeinen Vorteil und übrigens nicht lebensgefährlich.



    Außerdem wurde das Asylrecht weiterhin hoch gehalten. Im Gegensatz zu Dobrint organisierte die Ampelregierung bis zuletzt Einreisen für afghanische Flüchtlinge.



    Eine Zusammenarbeit mit den Taliban schloss die Ampel ebenfalls aus.



    Ganz im Gegensatz zu Innen- und AußenMini, die hier neue Wege gehen um Abschiebungen zu ermöglichen.



    Ich halte es für verantwortungslos, hier Gleichmacherei zu betreiben .



    Die Datenpanne durch die Übergabe des Bonner Konsulat an die Taliban ist eine Gefährdung von Flüchtlingen, die Vielversprecher Wadephul zu verantworten hat .



    Nur zu Erinnerung: der Doppelpass wurde unter der Ampel möglich.

  • Wer nicht gegen die Vergewaltigung in der Ehe ist, der sollte nicht bleiben dürfen....

    • @Klaus Schneider:

      Guter Punkt, allerdings auch Schwulenfeindlichkeit, Religionsfreiheit etc. und da fällt mir noch einiges ein.

  • >die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird<

    Es geht nicht um Daseinsberechtigung sondern um die Aufnahme in die deutsche Gesellschaft.

    Die EU-Rechtslage ist so, dass niemand abgewiesen werden darf, der einreisen will. Demonstriert am Fall der drei Somalier. Die Regierung -CDU/SPD- akzeptiert das. Grüne und Linke finden das gut.

    Dass das dauerhaft nicht funktionieren kann, interessiert anscheinend nicht.

    • @A. Müllermilch:

      Ach, spätestens ab Juni 2026 mit dem großen GEAS-Anpassungsgesetz wird es richtig spannend, wenn Dublin III Geschichte wird (peu à peu) und die große Härte an den Außengrenzen noch härter wird in der Illusion der Europäer*innen, dass wir hier alle Konflikte und Kriege und den Klimawandel wegignorieren können.



      Das Prinzip des "Non-Refoulement", das LaO so präzise anführt, wird ja jetzt schon [versucht zu] unterlaufen. Schwere Zeiten gerade für Human Rights and International Law and Order gerade...

    • @A. Müllermilch:

      Da die nach rechts abstürzende xxU geflüchtete Menschen auch z. B. nach Syrien oder Afghanistan abschieden will, wo sehr vielen die Ermordung droht, geht es durchaus um "Daseinsberechtigung"!

    • @A. Müllermilch:

      Kl Tipp vom alten Fahrensmann: mit Jura besser nicht versuchen. Schauns ein Versuch



      “Non-refoulement" bedeutet das Prinzip der Nichtzurückweisung und ist ein Grundsatz des Völkerrechts, der verbietet, eine Person in ein Land zurückzuschicken, in dem ihr Folter, unmenschliche Behandlung oder ernste Menschenrechtsverletzungen drohen. Dieses Prinzip schützt Flüchtlinge und andere Schutzsuchende und ist in verschiedenen internationalen Abkommen wie der Genfer Flüchtlingskonvention verankert. …



      Anwendung: Es gilt nicht nur für anerkannte Flüchtlinge, sondern für alle Personen, die Gefahr laufen, Opfer von Folter oder schweren Menschenrechtsverletzungen zu werden, unabhängig von ihrem Migrationsstatus.



      Rechtliche Grundlage: Es ist sowohl in völkerrechtlichen Verträgen wie der Genfer Flüchtlingskonvention und der UNO-Antifolterkonvention als auch im Völkergewohnheitsrecht verankert.



      & Däh Dob🐂t & Cie.



      “…Konflikt mit nationalen Interessen: Souveränitätsrecht eines Staates, aber der Schutz von Menschenrechten hat Vorrang, insbesondere der Schutz vor Folter.



      Däh “…Trotz der rechtlichen Verankerung wird das Prinzip in der Praxis an



      den Grenzen von Staaten wie der EU nicht immer beachtet“

      • @Lowandorder:

        >mit Jura besser nicht versuchen<

        zu spät - vor 40 Jahren wäre das ein guter Tipp gewesen. Im übrigen geben Sie genau das als Rechtslage wieder, was ich oben beschrieben habe:

        Flüchtlinge können ihre Einreise gerichtlich erzwingen - die Regierung ist nicht in der Lage, diese von ihr offensichtlich unerwünschte rechtliche Situation zu ändern.

        • @A. Müllermilch:

          Herr wirf 🧠 vom Himmel!



          Mal so - Völkerrecht ist via GG



          In Schland & EU-weit unmittelbar geltendes Recht! But.

          Sie wollen - wie manch Dob🐂t & Co lieber in einer Räuberhöhle leben - wie‘se ja im Klartext hier unverhohlen klarstellen •



          ps es gibt da ne neben Teil der “C‘C“ noch eine Partei - die sich dieserhalb befleißigt; Aufnahmeanträge at hand

          Ich geb‘s jedenfalls auf •

    • @A. Müllermilch:

      Irgendwie versteht das immer keiner, habe ich den Eindruck. Sie haben vollumfänglich Recht.

  • "Die Gleichung, die Merz hier aufmacht, wonach die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird, ist nicht minder rassistisch als die ursprüngliche Aussage. Neu ist diese Gleichung aber nicht, sie ist der Logik kapitalistischer Nationalstaaten inhärent."

    Nichtprofitable Menschen sind für Merz ein Problem für den Profitstandort Deutschland, so wie sie für ihn auch ein Problem für den Militärstandort Deutschland sind. Denn Doppelwumms hoch 5 kostet.

    Was anderes außer Profit und Militär hat dieses Kanzlersurrogat nicht im Kopf.

  • Na ja. Merz und die Mehrheit der hiesigen Gesellschaft bevorzugen wieder SOD seit Godesberg halt ein anderes Wirtschaftssystem als die Autorin. Daraus aber jetzt einen Begründungsvorwurf bezüglich des Umgangs mit Migranten zu formulieren, halte ich für etwas sehr polemisch. Wo auf der Welt hat denn ein anderes Wirtschaftssystem besser bezüglich der Aufnahmen einer so großen Vielzahl von Menschen funktioniert? Da erscheint mir eher der Wunsch die Mutter der Gedanken zu sein.

  • Ich bin selbst Kind eines Flüchtlings. Geboren in Mainz vor 33 Jahren.

    Immer häufiger sehe ich wie junge Frauen ganz schnell vor mir weglaufen wenn ich einfach nur meinen Weg gehe und dann noch beim Laufen immer nach hinten gucken, ob der Abstand auch wirklich gross genug ist.

    Nach 33 Jahren bin ich immer noch kein Deutscher und langsam finde ich Deutschland und Deutsche auch einfach nur ekelhaft.

    Der Kanzler (nicht meiner) unterstützt erst die Tötung von 67.000 Palästinensern und jetzt empfindet er mich auch noch störend im Stadtbild genau wie Joseph Göbbels damals.

    Und es sind gerade mal 80 Jahre vom Ende dritten Reiches vergangen

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Insgesamt stimme ich Ihrem Kommentar völlig zu, aber ich bitte Sie, nicht denselben Fehler zu machen wie die Menschenverachter und alle mit "Kartoffeloptik" gleichzusetzen, denn sehr viele von uns (Kartoffeln) achten darauf genügend Abstand zu den AfD-Sekten-Fans zu halten, haben aber kein Problem damit, wenn migrantisch gelesene Menschen in der Nähe sind. ;)

  • „Die Unliebsamen werden draußen gehalten oder abgeschoben“.



    Eigentlich sollte in Deutschland diese Frage durch das Asylrecht



    geregelt sein, Sympatiewerte, wie die Autorin schreibt, entscheiden



    nach meiner Kenntnis nicht über ein Aufenthaltsrecht.



    Im übrigen hat der Staat ein verständliches und berechtigtes Interesse, dass Menschen arbeiten u. damit Steuern zahlen oder



    wie soll er sonst seine Ausgaben, zB. für Daseinsvorsorge oder



    Bildung bezahlen. Aber vielleicht kennt die Autorin auch dafür



    eine andere Lösung.

  • "Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben. Die Unliebsamen werden draußen gehalten."

    Ist das nicht gängiges Prinzip aller Industrienationen? Und gilt das nicht auch in abgewandelter Form innerhalb einer Gesellschaft? Wer nicht der Norm entspricht wird ausgegrenzt, wer nichts leistet genießt auch kein Ansehen.

    Ohne jetzt eine Wertung da hineinlegen zu wollen, aber könnte es nicht auch sein, dass der Tenor von Merz Aussage nicht längst gesellschaftlicher Konsens ist? Gilt nicht nur für Deutschland.

    Präziser, ich habe meinen norwegischen Bekanntenkreis mit der Diskussion in Deutschland und den Aussagen von Merz konfrontiert.

    Einheitlicher Tenor, der Mensch aus der Fremde ist nur willkommen, wenn er einen Mehrwert für die einheimische Gesellschaft darstellt und hier wird dann zusätzlich noch nach Kulturkreis selektiert. Je verwandter, desto besser. Schutz gewährt man aus Anstand, bedeutet aber nicht das der Mensch hier willkommen ist, sondern er wird als Gast auf Zeit angesehen.

    Keine Haltung also die Merz oder Deutschland exklusiv haben, sondern längst auch verbreitet im vermeidlich so toleraten Skandinavien.

    • @Sam Spade:

      Ich denke, dass dieses Denken tatsächlich eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung findet, nicht nur in Deutschland. Man mag davon halten was man will, aber was wäre die Lösung? Bildung kann es nicht sein und selbstgefällige Moral auch nicht. Ich lehne diese Nützlichkeitskriterien ab und würde mir eine Gesellschaft wünschen, in der es anders liefe, aber die Realität ist leider anders.

      • @Axotono:

        Das sind halt die Schattenseiten einer Leistungsgesellschaft.

        Erich Fromm hat schon in den 60er Jahren darauf hingewiesen, dass kapitalistische Systeme nicht nur die Denkweise des Individuums prägen, sondern auch das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft untereinander. Die Stellung des Menschen wird dann nicht mehr an seinem Wert sondern an seinem Mehrwert zum Nutzen der Gesellschaft gemessen. Der Mensch erfüllt also einen Zweck. Das ist in den letzten Jahrzehnten fester Bestandteil der Mentalität geworden.

  • Wenn Menschen allein nach ihrem Nutzen beurteilt werden, ist das in der Tat rassistisch. Anders sieht es jedoch aus, wenn es um ihr Verhalten geht. Danach wird auch Merz in diesem Artikel bewertet. Nicht alle verhalten sich angemessen, unabhängig vom jeweilgen Hintergrund. Die Frage ist, ob bei Geflüchteten ("Rechte meinen jegliche Migrationsgeschichte) Anderes zu tun ist als bei "Biodeutschen" Das einzige Argument , dass ich dafür gelten lassen könnte ist, dass Mittel und Personal fehlen, alle, die traumatisiert sind oder an Gesellschaftsvorstellungen festhalten wollen, die nicht in eine liberale Gesellschaft passen (was für die Rechtsextremen genauso gilt) zu integrieren. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie in ihrer "Heimat" tatsächlich (und nicht nur behauptet) sicher leben können.



    Merz' Stadtbildmetapher suggeriert, dass leicht an der Optik zu erkennen sei, wer abzuschieben sei. Damit setzt er hier geborene (meist männliche) Jugendliche mit "Migrationshintergrund", die sich daneben benehmen und ihr Verhaltenspendant in jugendlichen Neonazis haben, mit straffälligen Geflüchteten gleich. Das macht sie rassistisch und begeistert die Faschos.

    • @Joba:

      "Wenn Menschen allein nach ihrem Nutzen beurteilt werden, ist das in der Tat rassistisch."



      Nee, das nun gerade nicht. Es wird erst rassistisch, wenn man eine solche Nützlichkeit an rassischen Merkmalen festmacht.

      • @Encantado:

        Das stimmt natürlich und ist leider einer etwas unglücklichen Kürzung wegen der Zeichenlimitierung geschuldet. Danke für die Klarstellung.

  • da zeigt sich wieder, dass es im deutschen gar keine richtige übersetzung des englischen ´patronizing´ - in den usa schon seit 30 jahren ein allgegenwärtiger begriff im sozialen miteinander. mindestens die deutsche gen Ü30 hat da also noch kein feingefühl entwickelt, wie man sich möglichst nicht geringschätzig und überheblich über andere äußern sollte . aber merz hat da ein tief verwurzeltes attitude problem. die liste seiner faux pas ist lang, er kann nicht anders. mag in abgehobenen manager- oder erzkonservativen kreisen nicht weiter auffallen, bei der gemeinschaft aber eben schon.

  • Ja, das ist immer noch rassistisch. Es ist aber auch die gleiche Denke, mit der auch Deutsche gemessen werden, insbesondere Bürgergeld-Empfänger: "Wer nicht genug Geld verdient, soll froh und dankbar sein, wenn wir ihn oder die nicht auf die Strasse setzen und verhungern lassen."

    Bei dieser Logik bekommen immer mehr Menschen Angst vor der Zukunft. Und immer mehr davon wählen rechtsextreme Parteien. So kann keine Demokratie auf Dauer überleben.

    Die Demokratie muss sich so langsam vom Kapitalismus emanzipieren. Und lernen, den Kapitalismus so zu regulieren, dass wenn das reichste 1% reicher wird, auch alle anderen reicher werden.

    Sonst werden westliche Demokratien reihenweise sterben.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Zitat: "Wer nicht genug Geld verdient, soll froh und dankbar sein, wenn wir ihn oder die nicht auf die Strasse setzen und verhungern lassen."

      Aber genau dahin führt doch die Asozialpolitik der xxU. Ich bin mir sehr sicher, dass bald die Zahlen der Wohnungslosen steigen wird, wenn schwer depressive Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Post zu öffnen, mit Geldstrafen von bis zu 100 % des Einkommens wegen einer Erkrankung(!!!) bestraft werden, und in Folge dieser Existenzvernichtenden Geldstrafe irgendwann die fristlose Kündigung der Vermieter:innen bekommen.

      PS: Und bitte glaubt nicht den Lügen, dass kranke Menschen angeblich nicht sanktioniert werden. Die Handvoll "Totalverweigerer" (immer dieses Neusprech, macht euch ehrlich und benutzt den ursprünglichen Begriff "Arbeitsscheu") wird sich an alle Mitwirkungspflichten halten und trotzdem merkwürdigerweise keine Arbeitsstelle finden, während Kranken, die dazu nicht in der Lage sind, ihre Existenzgrundlage gestohlen wird.

  • Kürzlich mal wieder an der Fleischtheke eines großen Supermarktes vorbeigegangen. Lange Schlange einheimisch gelesener Menschen. Ganz schlimmes Stadtbild! Ohne Antibiotika wär da nichts (Max Frisch). Es war einer dieser Märkte „auf der grünen Wiese“, also mit riesigem Parkplatz und langen Schlangen von Einkaufswägen zwischen den Parkinseln. Auch ganz schlimmes Stadtbild!

  • Die AfD ist bei 27%, die CDU bei 25. Was soll Merz denn sonst machen? Sein bisheriger Kurs mit Anti-AfD und totaler Brandmauer scheint nicht zu funktionieren. Jetzt nach links zu schwenken wäre politischer Selbstmord, aus Angst vor dem Tod. Allerdings ergibt sich das große Dilemma für ihn dass er jetzt seinen Worten auch Taten folgen lassen muss, sonst ist seine Glaubwürdigkeit (und die der CDUCSU) vollständig und für immer darhin. Ich bin wirklich gespannt.

    • @Gerald Müller:

      Was er machen soll? Er könnte ja mal damit anfangen, endlich diese immer mal wieder herbeiphantasierten "christlichen Werte" in der CDU zu etablieren.

      An dem Tag, wo eine "christliche" Partei wirklich christlich agiert, wird wahrscheinlich die Hölle zufrieren.

    • @Gerald Müller:

      Populismus ersetzt keine Politik.



      Wenn Merz schlau wäre ( was stark zu bezweifeln ist), würde es sich wissenschaftliche Beiträge zur Gemüte führen, die belegen, dass die Übernahme rechter Positionen keineswegs den Rechten schadet - im Gegenteil!



      Merz sollte endlich mal in seiner Partei ein Machtwort sprechen.



      Die Schwäche des Möchtegernkanzlers bleibt der Öffentlichkeit keineswegs verborgen.



      WischiWaschi Politik kombiniert mit großmäuligen Ansagen (Militär), machen vor Allem Eins: einen schlechten Eindruck!

    • @Gerald Müller:

      Er könnte z.B. -- zusammen mit dem Rest seiner Regierung -- etwas gegen Wohnungsnot tun; oder die Prekarisierung der unteren Mittelschicht nicht weiter vorantreiben. Was tun die Damen und Herren von Schwrz-Rot: nichts davon.

    • @Gerald Müller:

      Die AFD ist nur so stark weil Merz sie hoffierfähig gemacht hat.

      Die Union hat Komplett deren Rhetorik übernommen und der Wähler wählt natürlich das Original.

      Abgesehen von der Pöbelei der Union gegenüber der Ampelregierung und dadurch die Diffamierung politischer Wahlergebnisse.



      Das alles hat den Wähler nach rechts gerückt

    • @Gerald Müller:

      Merz und Anti-AfD? Davon habe ich bislang nichts mitbekommen. Merz zusammen mit der AfD im Bundestag ist mir da eher in Erinnerung geblieben. Eine totale Brandmauer seitens der CDU existiert auch nicht, eher ein löchriges Mäuerchen, insbesondere in den ostdeutschen Landtagen und Kommunen.

      • @Flix:

        Sie können Merz und seine Politik in Frage stellen, aber nicht seine Abneigung gegen die AfD.



        Merz könnte sofort mit der AfD koalieren. Es wäre eine stabile Mehrheit und die CDU hätte keine Probleme ihre Agenda durchzudrücken, im Gegensatz jetzt zur SPD, die natürlich nur widerwillig ihre Weichenstellungen von der Ampel aufgeben mag und sich überdies deutlich stärker aufspielt als es das Wahlergebnis hergibt.



        Merz Idee wie man sich von der AfD abgrenzen kann ist lückenhaft, höflich ausgedrückt. Sie können ihm auch das Talent dazu absprechen.



        Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er.

        • @Saskia Brehn:

          "Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er."



          Das wird dann leider nichts mehr nützen.

          • @Encantado:

            Der ehemalige BlackRock-Lobbyist hat sicherlich keine Skrupel mit der AfD irgendwann richtig zu "paktieren", denn eine kleine Kostprobe hatte er uns ja schon im Januar 2025 davon gegeben. Und wenn Merz mit der AfD Kanzler bleiben kann, dann wird er mit der AfD auch koalieren. Wenn er nicht Kanzler bleiben kann, dann steigt er mit seiner Frau und seinen 12 Millionen Euro in sein Privatflugzeug und verlässt das Land.

            Angela Merkel wusste schon damals, was man von Friedrich Merz halten kann - nämlich nicht viel. Und das hat sich jetzt ja auch bestätigt, denn Merz kennt keine staatspolitische Verantwortung, hat sogar schon das Vokabular der AfD angenommen und würde jederzeit mit der AfD koalieren, wenn er davon einen Vorteil für sich sieht.

        • @Saskia Brehn:

          "



          Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er."

          Darauf würde ich nicht wetten.



          Da hat er nun so lange gewartet, hat die Demütigung durch Merkel im Blackrock-Exil überstanden. Meinen Sie wirklich, jetzt, wo er sich am Ziel sieht, würde er gehen?



          Der Mann hat soviel Rückgrat wie eine Nacktschnecke. Oder anders ausgedrückt: Wenn's dem Machterhalt dient...

        • @Saskia Brehn:

          Die Union wird solange nicht mit der AfD zusammenarbeiten, wie der von ihr erwartet Schaden größer als der erwartete Nutzen ist. Auch Merz hat dies schon bei der Abstimmung Anfang des Jahres so praktiziert. In der Politik gibt es übrigens auch Formen der Zusammenarbeit unterhalb der Schwelle einer Koalition.

    • @Gerald Müller:

      Herr Merz verwechselt das Amt eines Bundeskanzler mit dem eines Bürgermeister aus Brilon.



      Kompetenz kommt nicht automatisch mit der Ernennung einer Position. Zudem der Begriff " Peter Prinzip " ist ja auch bekannt...

  • Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.

    Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen.

    Es geht neben sonstigen Risiken und Nebenwirkungen ganz einfach auch um den Kostenfaktor. Der NRW-MP Wüst spricht von 20.000 Euro/Jahr für einen Asylbewerber. Mindestens den gleichen Betrag legt der Bund nochmal drauf. Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet.

    Schon mal mitgekriegt wie viel Schulden Deutschland grade macht? Wie viel Zinsen wir dafür zahlen werden? Aktuell bezahlen wir 30 Milliarden Euro im Jahr für Zinsen. 2029 werden es 66 Milliarden sein, der drittgrößte Haushaltsposten. Schon wird angedacht weitere Schulden aufzunehmen um diese Zinslast jährlich schultern zu können.

    Höhere Schulden bedeuten auch immer höhere Inflation.

    Mal mitgekriegt, dass die Regierung den Menschen hier die Pflegestufe 1 streichen will nur um ein oder zwei Milliarden Euro im Jahr zu sparen? Die Leute haben zig Jahre in die Rentenkasse eingezahlt.

    www.waz.de/politik...romiss-hadert.html

    • @shantivanille:

      Schonmal mitgekriegt wieviel ethische Schulden wir alle hier, die Gesetzgeber vorneweg, seit der Kolonialisierung gemacht haben? Das lässt sich in Geld gar nicht aufrechnen. "Wir haben unseren Wohlstand auf dem Rücken dieser Länder aufgebaut. Diese Spannungen werden sich entladen." (Gerd Müller, CDU, ehemaliger Entwicklungshilfeminister). Wir haben die ethische Pflicht, die Menschen des globalen Südens, die wir ausbeuten, an dem Wohlstand teilhaben zu lassen, für den sie buckeln. Und es ist die Aufgabe der Politiker und Bürger der reichen Länder, diese "Spannungen", die Konflikte zu befrieden, denn wir sind maßgeblich dafür verantwortlich.

    • @shantivanille:

      Mal mitgekriegt, dass Sie sich als braver Untertan gegen Menschen aufhetzen lassen, mit denen Sie "im selben Boot sitzen"?

      Glauben Sie allen Ernstes, dass irgendein Rentner oder arbeitender Mensch auch nur einen einzigen Euro mehr bekommt, wenn bei Migration oder Hartz V Geld eingespart wird? Das landet alles auf den Konten pervers Reicher und den Buddies der xxU-Politiker:innen (vermutlich gibt es da eine sehr große Schnittmenge).

      Die einzigen, die von der aktuellen menschenverachtenden Politik profitieren sind eben diese pervers Reichen und die rechtsextreme AfD!

    • @shantivanille:

      Das ist doch total hohl. Man könnte den Asylbewerbern einfach eine Arbeitserlaubnis geben und sie könnten sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Will man aber gar nicht. Am Ende integrieren sich diese Ausländer noch und verschandeln das Stadtbild.

      "weitere Schulden aufzunehmen um diese Zinslast jährlich schultern zu können" ist einfach nur hirnverbrannt. Auf sowas können nur Betrüger kommen.

      Pflegekasse ist übrigens nicht Rentenkasse, aber egal.

      • @Matt Olie:

        "Man könnte den Asylbewerbern einfach eine Arbeitserlaubnis geben."

        Asylsuchende und Geduldete erhalten in der Regel nach drei bis sechs Monaten Wartezeit und Geflüchtete mit Aufenthaltstitel oft sofort Zugang zum Arbeitsmarkt.

    • @shantivanille:

      "Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.

      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen."

      Das ist entweder ungekennzeichnete Satire oder Mangel an Willen oder Fähigkeit, von Außen auf's System zu schauen. Geld ist ja im Grunde ne gute Idee - eine gemeinsame Bezugsgröße um Waren und Dienstleistungen vergleichbar zu machen und Handel vom direkten Tausch zu befreien. Nur leider sind die Bewertungsgrundlagen ziemlich wild - da sind Traditionen (Gold ist außerhalb der Elektronik völlig wertlos ohne den Traditionsballast), unzureichendes Einpreisen von Folgekosten (z.B. Microplastik, CO2), seltsame Wertung von Arbeitsformen (z.B. bekommen Entwicklungsingenieure Unsummen dafür ihrem Spieltrieb zu folgen, während es normal ist dass jemand für einen Bruchteil davon die Toiletten putzt - "Aufwandsentschädigung" ist es also nicht). Geld aus spekulativen Geschäften ist ein massives ethisches Problem, da wird abgeschöpft ohne dass jemand außer dem Abschöpfenden einen Vorteil von hat. Und richtig wild wird es, wenn man anfängt, Menschenwürde (=keine Ware) gegen Geldeffekte aufzurechnen. Ja, die Idee ist gut, die Umsetzung eher verbesserungswürdig.

      • @Garak:

        Ihr Kommentar verliert sich und hat mit meinem Kommentar nichts mehr zu tun.

    • @shantivanille:

      Hä? Das was sie beschreiben ist doch die Grundlogik unseres heutigen Kapitalismus, gib den Leuten/Staaten Geld auf Pump, damit sie unser absurdes WACHSTUM, WACHSTUM, WACHSTUM Geschäftsmodell weiter antreiben können und halte sie über Zinseszins in Abhängigkeit damit sie als Individuum weiter buckeln gehen müssen um ihre Schulden abzubezahlen oder auf staatlicher Ebene das Wirtschaftswachstum über den Zinssatz halten müssen um nicht pleite zu gehen. Ca. 50% meiner Kollegen (renommierter Deutscher Industriebetrieb/Produktionsbereich) sind Syrer oder Afghanen und fast alle sind auf dem Weg des Staatsbürgerschaftserwerbs, rechne mal bitte auf alle deutschen Unternehmen hoch wieviel Mehrwert unsere Mitmenschen produziert und wieviel Steuern sie gezahlt haben. Vielleicht sollten wir Menschen nicht in Lager sperren und zu Personen beschränkten Rechts machen, sondern sich frei entfalten lassen und qualifizieren, dann braucht die Wirtschaft nicht mehr über Fachkräftemangel und Merz nicht mehr über Arbeitsunwillige beschweren. Weil die Leute die bei mir auf Arbeit keinen Bock haben sind die Deutschen, die Leistungsträger sind Migranten.

      • @Blutsbruder WinnePuh:

        "Das was sie beschreiben ist doch die Grundlogik unseres heutigen Kapitalismus, gib den Leuten/Staaten Geld auf Pump, damit sie unser absurdes WACHSTUM, WACHSTUM, WACHSTUM Geschäftsmodell weiter antreiben können."

        Wachstum auf Pump, da sind Sozialdemokraten führend.

        Habe mich gewundert, dass Merz diesem riesigen Schuldenpaket zu gestimmt hat.

        Vermute, er macht das mit, weil die westlichen Länder, so Japan und immer mehr auch China so gigantisch verschuldet sind, dass das Kartenhaus anyway irgendwann kollabieren wird.

    • @shantivanille:

      Ihre Wirtschaftskentnisse in Ehren, aber die Realität sieht doch etwas anders aus.

      Hier in Norwegen haben wir jährlich einen Einnahmenüberschuss im Staatshaushalt und der ist beachtlich.

      Dennoch beträgt die Staatschuldenquote in Norwegen 48%. In Deutschland liegt sie bei 71%.

      Für Norwegen und Deutschland ergibt es derzeit absoluten Sinn Staatsschulden zu machen. Nennt sich „deficit spending“.

      Die absolute Summe der Staatsverschuldung ist auch nicht so relevant wie weitläufig angenommen, sofern sie in einem angemessenen Verhältnis zur Wirtschaftskraft (BIP) steht.

      Grundsätzlich ist eine Schuldenaufnahme gerechtfertigt, wenn ein ebenso großer Anstieg des öffentlichen Netto-Vermögens damit einhergeht. Und das war in Deutschland dank sprudelnder Steuereinnahmen der Fall.

      Der sprunghafte Anstieg der Staatsverschuldung beruht zudem auf Ausnahmesituationen, besonders bei den Coronahilfen oder aktuell der Ukraineunterstützung, sie sind also nicht konjunkturbedingt.

      Auch ist es ein Mythos, das eine hohe Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generation geht.

      Unterm Strich hat daher die Rechnung die sie aufmachen mit Finanzpolitik nur wenig zu tun.

      • @Sam Spade:

        Sie leben in Norwegen und wollen mir einen Vortrag halten über den Vergleich von Norwegens und Deutschlands Wirtschaft.

        Dies ohne den norwegischen Staatsfond in Höhe von 1,6 Billionen Euro zu erwähnen? Der hauptsächlich auf Öleinnahmen begründet ist?

        300.000 Euro pro Bürger.

        Zudem liegt der norwegische Migrationsanteil von Menschen aus den arabischen und europäischen Ländern weit unter Deutschlands Anteil.

    • @shantivanille:

      Wäre zu finanzieren, wenn wir die Wohlhabenden im selben Umfang besteuern wie Großbritannien oder die USA (beides Mutterländer des Sozialismus) und die kreative Steuergestaltung von Großunternehmen deutlich eindämmen. Haben Sie hierzu schon einmal irgendwelche Vorschläge gehört? Ich nicht. Selbst Cum-Ex und Cum-Cum gehen munter weiter.



      Die Kosten würden auch deutlich sinken, wenn die Bearbeitungszeiten für die Anträge sänken -- was aber angesichts der von den Herren de Maizière und Seehofer produzierten dünnen Personaldecke im BAMF nahezu unmöglich ist. Und wenn man Flüchtenden schneller eine Arbeitsgenehmigung ausstellen würde. Haben die Grünen einmal vorgeschlagen, ist aber versandet -- wie vieles, was Probleme lösen könnte und Kosten reduzieren. Macht ja auch Arbeit und nicht so viel her wie markige Sprüche.

      • @Libuzzi:

        Asylsuchende und Geduldete erhalten in der Regel nach drei bis sechs Monaten Wartezeit und Geflüchtete mit Aufenthaltstitel oft sofort Zugang zum Arbeitsmarkt.

    • @shantivanille:

      "Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.



      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen."

      "Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet."

      Über welche Menschen schreiben sie denn die das hier bei uns zahlen müssen, etwa über Migranten die einen erheblichen Beitrag zur deutschen Wirtschaft leisten, der sich auf 706 Milliarden Euro zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) beläuft. Dies geschieht hauptsächlich durch die Arbeit von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, von denen es 6,7 Millionen gibt, die rund 13,2 % der Bruttowertschöpfung erbringen. Der Beitrag ist vielfältig und reicht von wichtigen Tätigkeiten in Bereichen wie Reinigung und Gastronomie bis hin zu hochqualifizierten Berufen.

      • @taz.manien:

        Stimme Ihnen da zu.

        Die Migranten, von denen Sie sprechen, sind allerdings nicht Teil des Migrationssystems, von dem ich spreche und welches die Kosten verursacht.

    • @shantivanille:

      @shantivanille



      Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.



      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen.

      Es geht neben sonstigen Risiken und Nebenwirkungen ganz einfach auch um den Kostenfaktor. Der NRW-MP Wüst spricht von 20.000 Euro/Jahr für einen Asylbewerber. Mindestens den gleichen Betrag legt der Bund nochmal drauf. Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet.



      ------------------



      Und Subventionen für Unternehmen und Landwirtschaft belaufen sich auf 77,8 Milliarden Euro.



      Für einen konventionellen Milchviehbetrieb mit 63 Kühe und 66 Hektar Land sind das 32.000 Euro im Jahr. Das ist ein Anteil von 44 Prozent vom Unternehmensgewinn.

      • @Friedrich Keck:

        Da haben Sie Recht.

        Auch bin ich, vegetarisch und (fast) vegan, absolut gegen Milchvieh- und Fleischbetriebe.

    • @shantivanille:

      Ich gebe Ihnen absolut Recht, es geht schlussendlich auch darum wieviel ein Staat überhaupt stemmen kann. DE ist nicht für die ganze Welt zuständig.

      • @Nico-1:

        Aber "DE" ist mit zuständig, also mitverantwortlich für das materielle Wohlergehen der Wirtschaftsflüchtlinge aus den Ländern des globalen Südens. Weil wir diese Menschen ausbeuten. Die buckeln für Hungerlöhne, damit Sie und ich und wir alle billig Bananen, Kaffee, Klamotten, ... und alle zwei Jahre ein neues Smartphone kaufen können.

  • Menschenskind Merz - gib ihnen halt einen Aufenthaltsstatus - dann können die hier auch arbeiten. Dass die Migranten Menschen sind und eine Bereicherung für die Kultur sind, wird dir sowieso nie aufgehen!



    Und tue nicht so, als wäre es ein Geschenk an die Rentner, wenn sie ab 2026 bis zu 2.000 € steuerfrei dazuzuverdienen dürfen. Statt für mehr Rentengerechtigkeit zu sorgen, sollen die Alten jetzt bis zum Umfallen malochen. Das ist allenfalls ein Geschenk an die Wirtschaft, die ohne die Erfahrungen der "Altgedienten" nicht zurecht zu kommen scheint.



    "Wirtschaft Wirtschaft über alles" - so sollte die Nationalhymne in Zukunft beginnen.

    • @Il_Leopardo:

      Migranten sind EXAKT genauso eine Bereicherung für die hiesige Gesellschaft, wie Deutsche eine Bereicherung für Migranten sind.

      Wenn Sie jede Kritik am (strukturellen) Rassismus der Deutschen (AfD) unterlassen, dann können Sie auch Migranten pauschal als gut bezeichnen. Ansonsten würden sie rassistisch argumentieren.

    • @Il_Leopardo:

      Und Sie glauben ernsthaft, dass der Dealer aus Schwarzafrika, der im Görli vertickt, aber leider keine Ausbildung mitbringt, dann im Mindestlohnjob arbeitet, wenn er einen Aufenthaltsstatus bekommt? Wohl kaum ....

      • @Sandra Becker:

        Alles klar: Sie scheinen mehr zu wissen als ich. Er war also schon in Schwarzafrika Dealer. Muss wohl so sein - alle Schwarzen in Afrika dealen halt.

      • @Sandra Becker:

        Die Dealer aus Schwarzafrika signalisieren zumindest, dass sie bereit sind, für ihren Lebensunterhalt zu "arbeiten". Könnte mir gut vorstellen, dass ein Großteil von denen sehr sehr viel lieber etwas anderes machen würde. Z.B. ehrliche reguläre Arbeit ohne Angst vor Polizei, vor anderen Kriminellen, vor Abschiebung, vor einem Leben außerhalb der Gesellschaft. Deren langfristiges Ziel vor dem Aufbruch nach Deutschland war es wahrscheinlich nicht, so zu enden. Den Ehrgeiz und Arbeitswillen vieler Migranten zu unterschätzen, halte ich für eine Fehler. Positivbeispiele finden sich doch genug. Sie wollen doch sicher nicht eine fehlende Moralität unterstellen?

        Der wichtigste Schritt in die Integration ist Arbeit; nicht irgendwelche Kurse, in denen Regeln, Kenntnisse über die Rechtsordnung, Geschichte und Kultur Deutschlands vermittelt werden sollen.

      • @Sandra Becker:

        Natürlich würde er das. Das zeigen doch die Initiativen von Kreuzberger Unternehmen, diese Männer dort rauszuholen. Als hätte irgendwer Bock täglich in diesem Scheisspark zu dealen, was ist das denn für eine Vorstellung von menschlicher Würde?

    • @Il_Leopardo:

      Jaja, die Bereicherung, die einem in den Abendstunden am Bahnhof begegnet, ist wirklich super. Wer würde das missen wollen.

      Aber nun ernsthaft, was meinen Sie denn, was wir uns an Sozialstaat leisten können, wenn die Wirtschaft nicht läuft?

      • @Katharina Reichenhall:

        Die Wirtschaft läuft doch! Der Dax ist auf einem Allzeit-Hoch. Nur: die Arbeitsplätze entstehen in Osteuropa und Asien, die Gewinne fließen in die Taschen einiger weniger... wir haben ein Problem mit der gerechten Umverteilung!

      • @Katharina Reichenhall:

        Wenn auf der einen Seite abertausende ohne jede Erlaubnis zur Arbeit existieren und auf der anderen Seite vom Niedriglohnjob bis zu höherqualifizierten Posten Arbeitskräfte fehlen (was auch einen guten Teil zur Wirtschaftsflaute beiträgt), könnte man doch vielleicht auf eine win-win-Idee kommen, oder?



        Will man aber nicht. Gleicher Fehler, wie in den 70er/80er-Jahren, als den meisten Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten jede Arbeitsmöglichkeit verwehrt wurde. Was draus wurde (Stichwort Parallelgesellschaften), sieht man ja heute.

    • @Il_Leopardo:

      Genau so!

  • Genau, so ein Ausländer ist immer nützlich, sei es, um die Wirtschaft in Gang zu halten, sei es um die rechtsextreme Politik zu fördern. So ein alter Blackrocker lässt ja nichts verkommen.

  • Kann sich Deutschland einen solchen Kanzler erlauben/leisten?

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Kann sich Deutschland eine solche Migrationspolitik wie seit 2015 erlauben/leisten?

      • @Hector Savage:

        Eher nicht.....

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Es kann. Neueste Glaskugel-Deuter*innen (aka Steuerschätzer*innen) glauben zu wissen, dass es aufwärts geht in diesem Land. So circa 2029. IM Dobrindt arbeitet daran.



      --



      So nebenbei:. Könnte mal jemand diesem Herren Kanzlerdarsteller mitteilen, dass es schon seit mehr als 30 Jahren uncool ist, mit einer oder mehreren Händen in den Hosentaschen Gespräche zu führen?

      • @StarKruser:

        Helfe gern

        www.google.com/sea...e-de&client=safari



        &. Btw



        Es gibt ein Film beginnend -



        über den aufkommenden Nationalsozialismus in Verbindung mit der bis dato verpönten “HändevormSackHaltung“



        Der Föhrer & Anstreicher



        als Gipfelapiloget!



        (Kann ich leider nicht finden‘;((

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Nein, aber wie es scheint, schon. Leider!

  • Der utilitaristische Ansatz der SPD und das Punktesystem Kanadas mögen auf ihre Weise menschenverachtend sein sein: "Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen" (Max Frisch, 1965).



    Aber er verträgt sich überhaupt nicht mit Merzs Rassismus, der in diesem Denkschema nur als irrationaler Störfaktor auftaucht. Immerhin ist er also 20 Jahre weiter als die Nazidenke.

  • Es ist mir sehr unangenehm dieser Kanzler. Hatte mir mehr erwartet.

    • @A.S.:

      Merz ist der einzige mir bekannte CDU'ler, den viele AfD-Anhänger schon "immer" toll fanden. Keine Ahnung, was man da außer "Ausländer raus!" noch erwarten wollte.

    • @A.S.:

      Echt? Viel mehr Unangenehmes hätte ich nicht mehr von ihm erwartet ;-)

    • @A.S.:

      Ehrlich, was konnte Mensch denn von ihm mehr erwarten? Mir fällt gerade nichts ein.

    • @A.S.:

      Eine Analyse von Belinda Grasnick



      Unklares Gefühl der Fremdartigkeit Erst vor wenigen Wochen hatte auch CSU-Chef Markus Söder den Begriff des "Stadtbilds" genutzt. Vom Münchner Merkur wurde er gefragt, ob er sich dafür einsetze, dass auch nicht-straffällige Syrer und Afghanen Deutschland verlassen müssen. "Das muss zwingend passieren", antwortete Bayerns Ministerpräsident. "Das Stadtbild muss sich wieder verändern. Es braucht einfach mehr Rückführungen."Das Problem mit dem Begriff "Stadtbild": Er greift ein unklares Gefühl der Fremdartigkeit und der Angst auf, ohne genau zu beschreiben, was damit gemeint ist. Der Begriff fungiere als beschönigender Code für "die sichtbare Anwesenheit von Menschen, die als nicht-deutsch oder nicht-weiß wahrgenommen werden, und zwar unabhängig von ihrer tatsächlichen Staatsbürgerschaft", erklärt Nina Perkowski, Soziologin an der Universität Hamburg, auf Anfrage von tagesschau.de. Die Formulierung sei "nicht neutral beschreibend". Damit werde "ein kollektives Gefühl des Unwohlseins" konstruiert, nur weil Unterschiede sichtbar werden, und so würden Maßnahmen wie Abschiebungen als notwendige Reaktion auf eine vermeintlich "gestörte Ordnung" legitimiert.

    • @A.S.:

      Wie gewählt so bestellt sage ich nur, das hätte man aber alles vorher wissen können im Vorfeld! Man muss sich einfach nur die Mühe machen, alles das was Politiker im Vorfeld einer Wahl sagen, auf Plausibilität zu prüfen, und schon kommt man zu einem Ergebnis der enorm von dem abweicht von dem was gesagt wurde! Das ist der Punkt wo spätestens bei einem selbst die roten Lampen angehen müssten, nur machen sich viele Wähler leider diese mühen nicht, und so werden dann viele zurecht enttäuscht, was ich wiederum dann selbst nicht verstehen kann!

    • @A.S.:

      Wie kamen Sie auf die Idee?