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Merz' neue Stadtbild-ErklärungenNicht minder rassistisch

Pauline Jäckels

Kommentar von

Pauline Jäckels

Statt sich bei den betroffenen Menschen zu entschuldigen, entscheidet für Merz nur der vermeintliche Nutzen, wer in Deutschland bleiben darf.

Der gute Friedrich ist und bleibt rassistisch in seinen Aussagen Foto: Harry Nakos/AP/dpa

O ffenbar fühlte sich Kanzler Friedrich Merz am Mittwoch genötigt, seine unsägliche Stadtbild-Aussage erneut zu erklären. Zumindest sein Pressestab wird inzwischen verstanden haben, dass es aufgrund der Aufregung, die er losgetreten hat, einer solchen Erläuterung bedarf. Von rechten Wähler*innen, an die die Dog Whistle gerichtet war, wird er gefeiert – jetzt müssen nur noch die anderen wieder beschwichtigt werden.

Merz kam nicht etwa auf die Idee, sich bei all den Menschen, die sich von seiner Aussage ausgegrenzt fühlen, zu entschuldigen. Stattdessen formulierte er seinen rassistischen Blick auf Mi­gran­t*in­nen weiter aus: „Heute sind Menschen mit Migrationshintergrund ja ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Arbeitsmarktes“, las Merz vom Sprechzettel ab – „wir können auf sie eben gar nicht mehr verzichten.“ Probleme bereiteten vor allem diejenigen, „die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben und nicht arbeiten“.

Es gibt also die „guten“ Ausländer*innen, nämlich all jene, ohne die Deutschland leider gar nicht im globalen Wirtschaftswettbewerb bestehen kann. Daneben gibt es aber auch die „schlechten“ Ausländer*innen, also alle, auf die der deutsche Wirtschaftsstandort verzichten kann, weil sie nicht genug wirtschaftlichen Nutzen bringen.

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Sie dienen dann als Sündenbock, um rechte Wäh­le­r*in­nen zu gewinnen. Die Gleichung, die Merz hier aufmacht, wonach die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird, ist nicht minder rassistisch als die ursprüngliche Aussage.

Kapitalistische Logik

Neu ist diese Gleichung aber nicht, sie ist der Logik kapitalistischer Nationalstaaten inhärent. Auch die Ampel-Regierung bediente sich ihrer mit ihrem Migrationspaket – nur eben mit dem Unterschied, dass sie diese in eine inklusivere rhetorische Hülle verpackte.

Das Grundprinzip war aber dasselbe: Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben. Die Unliebsamen werden draußen gehalten oder „im großen Stil“ abgeschoben. Dass sich So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen jetzt als die großen Antirassisten inszenieren, ist vor diesem Hintergrund perfide.

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Pauline Jäckels
Meinungsredakteurin
Redakteurin im Meinungsressort seit April 2025. Zuvor zuständig für die parlamentarische Berichterstattung und die Linkspartei beim nd. Legt sich in der Bundespressekonferenz gerne mit Regierungssprecher:innen an – und stellt manchmal auch nette Fragen. Studierte Politikwissenschaft im Bachelor und Internationale Beziehungen im Master in Berlin und London.
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283 Kommentare

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  • Einige Beiträge in dieser Kommentarspalte passen zu aktuellen Schlagzeilen:



    Bspw. n-tv:



    "Lage ist dramatisch" - Ifo-Chef beklagt Verfall des deutschen Wohlstands:



    "Die Lage ist mittlerweile dramatisch", sagte Fuest der "Bild am Sonntag""

    Um Erregungszustände wie Aggressivität, Gereiztheit und Kontrollverlust infolge dieser Hiobsbotschaften zu dämpfen, steht folgendes Sedativum kostenlos bereit:

    www.boeckler.de/de...n-besser-55922.htm

    Deutschland hat einen der höchsten HDIs der Welt. Hier kann Rang & Änderung eingesehen werden:

    de.wikipedia.org/w...lichen_Entwicklung

    Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

  • Es ist die erste Fürsorgepflicht des Staates, für seine Menschen zu sorgen. Punkt. es ist absolut korrekt, Migration zu prüfen auf "tragen diese Menschen etwas zu unserer Gesellschaft bei". Alles andere ist schwer naiv. Asyl ist etwas anders, aber auch hier muss gelten: Asyl im Rahmen des möglichen! Wie heißt es im Flugzeug? Bitte legen Sie erst ihre eigene Sauerstoffmaske an, dann erst helfen sie Ihrem Nachbar. Das ist eine Grundlogik - wenn ich helfe bis ich selbst am Boden liege, dann ist das Masochismus und Gefallsucht. Nichts anderes. Deutschland kann nicht allen helfen und kann auch nicht alle Welt bei sich aufnehmen die sagt sie sei verfolgt. Es ist Wahnsinn. Wir müssen qualifizierte Zuwanderung stärken, prüfen, umsetzen. Werden die Leute gebraucht und vertreten Sie unsere Werte? Das ist nicht rassistisch, dass ist vernünftig und letztlich: menschenwürdig. Denn wenn Du Leute reinlässt die Chancen suchen - Du als Land aber daran zugrunde gehst, dann hast du auch die Zuwanderer enttäuscht, die in Hoffnung gekommen war.

    • @FCA Media:

      Ah ja. Da schau her - Generalvertreter für



      Ritter Sport - Quadratisch Praktisch Kack •



      & wenn paar Blätter weiter



      “872.000 Deutsche gehen keiner geregelten Erwerbsarbeit nach. Es wird Zeit für eine bessere Arbeitsvermittlung und Leistungsentzug für Verweigerer.“



      Den feinen Herrn Bernd Kramer - “mal was mit VWL dann aber doch lieber was mit Medien“ lese - hör ich die Nägel der Unterwanderstiefel



      Von rechts klappern.



      *84 - bisken jung - wa!



      Mr. Nassforsch FCA Medien sicherlich ähnlich!

      Na Mahlzeit

      unter——



      Und ehe ihr gleich mit der Entzugskeule rumfuchtelt - selbstverletzung inclusive -



      Einfach mal sich den Erfinder des sozialen Rechtsstaates - Kronjurist der Sozialdemokratie Hermann Heller & Gegenspieler des Kronjurist der Nazis Carl Schmitt & seine seherische Schrift -



      Rechtsstaat oder Diktatur zu Gemüte führen!



      www.bpb.de/shop/ze...politische-kultur/



      &



      forum-recht-online.../96-2-frenkler.pdf



      &



      dietz-verlag.de/do...eseproben/4291.pdf



      &



      hait.tu-dresden.de...publikation-14386/

  • Aktuell läuft in der ARD/Phoenix der Presseclub dazu (s.ARD Mediathek), mit einer durch und durch konservativen Journalisten Runde, Höning, Bethke, die Welt, FAZ



    (warum wieder Niemand von der TAZ? Paßt dem ebenfalls konservativen Schönenborn wohl nicht ins Bild👎)

    Natürlich wird auch auf die mE sehr fragwürdige ZDF Umfrage als Beleg für die Zustimmung der Bevölkerung zu Merz seinen Aussagen heran gezogen.. 👎

    "Leere Kassen, düsteres Stadtbild: Was tun gegen die Not der Kommunen?

    BK Merz hat eine Debatte über das Stadtbild losgetreten, die ihm viel Zustimmung, aber auch viel Kritik eingebracht hat. Kern seiner Aussage: Migranten, die kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht hätten, nicht arbeiteten und sich nicht an Regeln hielten, bestimmten das Bild in den Städten, weshalb viele Menschen Angst hätten, sich im öffentlichen Raum zu bewegen"

    Thematisch wird hier, wie dann wohl auch i.d.Diskussion, das wirklich problematische, der offene Rassismus von Merz in seinen Aussagen, heraus genommen, das Framing neu gesetzt❗

    Rassistische Aussagen werden nun als legitimer Hinweis auf reale Probleme (die ja existieren) umgedeutet

    So werden Rechte, Extremismus, AfD, Libertäre stark gemacht 😡

    • @Orabos:

      Keine Sorge, es ist der ÖRR. Anschließend wird sicherlich kommentiert und eingeordnet, bis der Arzt kommt. 😂

  • Aus den vielen Kommentaren ergibt sich für mich, dass eine konstruktive Kommunikation kaum noch möglich ist. Die Kluft zwischen arm und reich ist wohl inzwischen zu groß. Wie sollen denn noch Bewohner von Hamburg Blankenese und St. Georg/Steindamm, von Berlin Neukölln/Sonnenallee und Charlottenburg/Wilmersdorf oder von Bremen - Oberneuland und Gröpelingen sinnvoll miteinander kommunizieren können?

    • @Tian:

      Kanzler Merz hat ja mit seinen fortgesetzten "Stadtbild" Aussagen vorgemacht, wie man eine vernünftige, sachliche Diskussion über, natürlich, so oder so vorhandene Probleme, mit Klischees, Rassismus, Andeutungen, falschen Schuldzuweisungen, groben Verallgemeinerungen, etc kaputt macht👎

      Zudem entspricht dies wohl seinen Charakter, ist dies ja nicht das erste Mal so.



      Auch gebrochene Versprechen, eine weitgehend sachlich falsche Politik..

      Wenn so eine Figur, über Jahrzehnte getrieben von einer für ihn subjektiven persönlichen Kränkung (Niederlage gegen Merkel) und eines entsprechenden fragwürdigen Charakters (mE ein Blender) trotz allem gewählt wird, und dann überfrachtet wird mit der Hoffnung die Rechtsradikalen klein zu machen (wo er doch selbst als libertärer extremistisch ist, zudem sich rassistisch äußert), wie medial verbreitet wird, als "letzte Patrone der Demokratie", gegen die AfD..

      Dann verwundert es doch nicht, dass dies die Gesellschaft weiter spaltet, vor allem weil viele diesen öffentlichen, konservativen, extremen und sehr oft auch falschen Narrativen nicht folgen wollen❗

      Dagegen finde andere das ganz Toll, Gegen Migranten, "Totallverweigerer"etc

      Nicht gut☹️

    • @Tian:

      May be. But

      Das alles bei einem Kanzler - der sich nicht nur ala long & a 🥱 & a 🥱 um Kopf & Kragen sabbelt! Nein.



      Sondern - schon als Lümmel von der letzten Bank permanent - das letzte Wort haben mußte! Woll



      Wie eine seiner Mitschülerninnen glaubhaft bekundet hat! Wollnich

      (& ein consilium abeundi gen Rühten -



      heute ja leider ausscheidet! Wollnichwoll •



      Schade eigentlich - Newahr!



      Normal Schonn - 🙀🥳🧐 - ;))

  • Manche Kommentare sind sehe komisch hier. Angemessene Kritik oder rechte Meinungsmache??? Hier liegt die Sache ganz klar auf der Hand.

  • Auch wenn mir Merzens Stadtbild missfällt, sollte die Diskussion auf Stadtviertel gelegt werden, die aufgrund Drogenkonsums und Armut zu absoluten Problemvierteln geworden sind wie z. B. St. Georg um den Hamburger Steindamm.

    Unten verlinkt die Berichte einer Anwohnerinitiative, deren Berichte, besonders die von jungen Müttern, schockieren.

    buergerinitiative-...anwohnerbeitraege/

    Vor allem die riesige Obdachlosigkeit verschärft die Situation, die seit Jahren von Jahr zu Jahr zunimmt ohne dass die Politik (SPD/Grüne) in ausreichenden Maß handelt.

    Der Steindamm in Hamburg bei Nacht, eine Erfahrung wie in der Bronx New York in den achtziger Jahren.



    Wenige Straßenzüge weiter das multikulturelle St. Georg, wo bezahlbarer Wohnraum durch Gentrifizierung massiv vernichtet wurde. Wohnungen für Reiche neben dem absoluten Elend einige Straßenzüge weiter am Steindamm, wo etliche "Normalbürger" angesichts des Elends verzweifeln.



    Auch unter Frauen hat die Obdachlosigkeit in HH enorm zugenommen, was durch die neue Gesetzgebung zum Bürgergeld noch verschärft wird.



    Die akademische Wählerklientel in ihren Wohlfühlvierteln scheint das absolute Elend wenig zu kümmern.

  • Wesentlich problematischer als die durchaus seltsamen Einlassungen des Mittelständlers Merz sind diejenigen, die jede Kritik an der derzeitigen Migrationslage zum Rassismus erklären. Damit wird nicht nur der Begriff entwertet sondern möglichen Lösungen jede Grundlage genommen.

  • Natürlich sind Merz seine Aussagen nach wie vor problematisch.



    "Allerdings gebe es Probleme mit denjenigen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, nicht arbeiteten u. sich „auch nicht an unsere Regeln halten“. Diese bestimmten teilweise das öffentliche Bild in den Städten, sagte Merz"

    Also, tw dürfen diese Menschen ja lt. Gesetz gar nicht arbeiten, und wer sich nicht an Regeln hält, ist per se problematisch, wie ein sich rassistisch äußernder Kanzler.

    Das sagt erst mal gar nichts, denn die Frage ist ja, die Größenordnung dessen, bzw ob es zutrifft (bzgl Merz: Ja!)

    Und natürlich auch die soziologischen Kausalitäten dahinter❗

    Nehme ich zb die geplante "Grundsicherung"



    Entziehe ich Menschen die Möglichkeit ihr Existenzminimum zu erhalten (zu wenig Geld) oder beraube ihnen gar die Wohnung, treibe ich diese logischerweise in die Kriminalität und Obdachlosigkeit

    Wenn diese dann das "Stadtbild" "unschön" machen, dann kann man das nicht diesen Menschen anlasten, sondern der entsprechenden Politik👎

    Ähnlich ist es bei der Migration, wird diese nicht gewollt, herrscht da Rassismus vor, werden Grundrechte missachtet (Asyl), ausgegrenzt, verändert das eben auch das Stadtbild!

  • Wenn am Ende niemand mehr einen Nutzen für die Gesellschaft erbringt, also gibt, und alle alle Rechte haben und nutzen, also nehmen, -ist das dann die tolle Gesellschaft, in der wir leben wollen?

    Also ich für meinen Teil wäre dann raus.

    Nennt mich, wie Ihr wollt: wer „Teilhabe“ an der Gesellschaft beansprucht, soll auch im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas geben. Zum Beispiel arbeiten. Alles Andere wäre asozial.

    Insofern ist der Anspruch, den der von mir ansonsten eher kritisch gesehene Kanzler hier formulierte, meines Erachtens völlig in Ordnung und ganz sicher kein Rassismus.

    Denn eines sollte man nicht außer Acht lassen: während wir uns deutsche Staatsbürger, die die Gesellschaft ausnutzen, leider nicht aussuchen können, -im Falle der Migration könnten wir es durchaus.

    Eine Gesellschaft, in der immer dieselben nur geben, während die Anderen nehmen, wird dauerhaft nicht funktionieren und nicht friedlich bleiben können.



    Dies im Übrigen völlig gleichgültig, ob das asoziale Verhalten von ganz oben, ganz unten oder von außerhalb der Gesellschaft herrührt. Leider haben wir alle drei Erscheinungsformen zur Zeit im Überfluss.

  • So falsch ist die Aussage von Merz dann wohl doch nicht, wenn 63 % der Bevölkerung ihm zustimmen.



    Und natürlich hat sich das Stadtbild insgesamt durch die Migration verändert. So auch in der Kleinstadt in der ich wohne.



    Die meisten "normalen" Friseurläden (für Frauen und Männer), für die man eine Ausbildung braucht, sind weg. Dafür gibt es mittlerweile 5 Barbershops, in denen Frauen nicht mal bedient werden. Dazu kommen gleich mehrere Nagelstudios und Shisha-Bars so wie 3 Cafés, die Männern mit muslimischem/islamischem Hintergrund vorbehalten sind. Über diese Zugangsbeschränkungen sollte man/frau sich auch Gedanken machen...vielleicht können die Töchter mal vor diesen Türen für die Rechte von Frauen demonstrieren. Zudem gibt es noch eine S-Bahn Unterführung, die von "migrantisch gelesenen" Personen in Beschlag genommen worden ist und die sich mittlerweile durch starke Verdreckung und lautstarke Pöbeleien auszeichnet, weshalb die meisten Frauen nun lieber den längeren Weg über die Brücke nehmen. Sind das alles Erscheinungen, die von bestimmten politischen Richtungen nicht wahrgenommen werden? Das wäre ein großer Realitätsverlust.

    • @Die_Mitte_machts:

      Ich möchte mal sehen, was passiert, wenn biodeutsche Männer Lokale oder Ähnliches gründen würden, in denen nur Männer bedient und erwünscht sind.



      Ob es dann immer noch so tolerant beurteilt wird wie beim Mann mit Migrationshintergrund?

      Wir messen inzwischen alles mit zweier- und dreierlei Maß, -so extrem haben wir uns in unsere Ideologien verheddert, bis ins Abstruse.

    • @Die_Mitte_machts:

      Auch bei mir um die Ecke mehren sich die von Menschen mit Migrationshintergrund betriebenen Friseurläden, Gastronomie etc. was gut ist, denn wer sonst sollte diese Läden betreiben, hat den Mut und das Geld zu neuem Unternehmertum, zumal biodeutsche Geschäfte in den Innenstädten aufgrund der viel zu hohen Mieten und dem Internet in ganz Deutschland aussterben.



      Sicherheit an Bahnhöfen war schon immer ein Problem, an Drogenhotspots (z. B. Hamburg) ist sie aber zum großen Problem geworden. Für die Süchtigen, die auf der Straße vegitieren und denen kaum geholfen wird und aufgrund der Beschaffungskriminalität.



      Obdachlosen, Süchtigen wird nicht genügend geholfen, während für die Rüstung hunderte von Milliarden Euro da sind. Diese Diskrepanz ist ein Riesenskandal. Die Zahl der Obdachlosen in Hamburg hat sich innerhalb von sechs Jahren fast verdoppelt. Immer mehr Menschen brauchen zudem Unterstützung der Tafeln.

    • @Die_Mitte_machts:

      Jau. Mal in Mbg/Lahn von der Mitte des Trojedamms in die Mensa & zuvor => 00



      “Leute freßt Scheiße! 💩



      2 Millionen 🪰🪰🪰🪰🪰 können sich nicht -



      Irren!“

      Na Mahlzeit

    • @Die_Mitte_machts:

      Also ich habe vor 35 Jahren als junge Frau Unterführungen auch gemieden- ja, aus Angst vor Übergriffen. Wen es um die Sicherheit von Frauen geht, hatten und haben wir ein Männerproblem. Ganz gleich wie sie aussehen oder wo sie herkommen. Und Barber-Shops nur für Männer - warum nicht? Ich mag's Bereiche zu haben, wo nur Frauen Zutritt haben. Gleiches Recht für alle: warum dann nicht Bereiche nur für Männer? Soviel Gleichberechtigung muss sein. Wir sollten über wirkliche Problem reden und nicht jeder populistischen Aussage hinterhecheln.

      • @MaTaBe:

        Bei Gruppenvergewaltigungen haben wir auch ein "Männerproblem". Laut Statistik vor allem eins mit ausländischen Männern, da sie mehr als die Hälfte der Täter repräsentieren. Noch drastischer wird es, wenn man sich die Statistik zum Migrationshintergrund anschaut, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. Da bin ich mal auf eine Erklärung gespannt.

        Und zur Gleichberechtigung: Wenn Kalifat-Demos mit Geschlechtertrennung und Vollverschleierung auf deutschen Straßen stattfinden, spätestens dann sollte man die Zeichen erkennen anstatt wegzusehen. Ansonsten darf man sich nicht über den Aufstieg der AfD beschweren.

      • @MaTaBe:

        Komisch, dass es dann immer Aufregung gibt (auch in der TAZ), wenn "Männervereine" aus Tradition Frauen die Aufnahme verweigern?

        Und was ist denn dann das wirkliche Problem?

      • @MaTaBe:

        Es gibt sehr wohl ein Männerproblem, das allerdings verstärkt wird, wenn junge Männer aus patriarchalen Gesellschaften hinzukommen. Das ist ja nicht allzu schwer zu verstehen und macht zugleich auch die patriarchale Kultur der alten weißen Männer nicht besser. Es ist doch albern, das gegeneinander auszuspielen, sei es von links (mit Verweis auf alte weiße Männer und Ausblendung anderer Patriarchaler und frauenhassender Praktiken) oder rechts (Verweis auf den Frauenhass migrantischer Männer um den eigenen zu überspielen).

  • Lt. Umfrage stimmt eine klare Mehrheit in Deutschland der Aussage von Merz zu.



    Das sagt doch alles.

    • @Filou:

      Ja, das sagt aus, dass die klare Mehrheit darin übereinstimmt, dass Ausreisepflichtige ausreisen sollten.

    • @Filou:

      Sehr gut auf den Punkt gebracht. Es könnte vermutet werden, dass es bei so einer Diskrepanz zu einem kalkulierten "Erfolg" führt. Dem ist aber lt. aktuellem Trend nicht so.

    • @Filou:

      Stimmt, denn das sagt sehr viel darüber aus, wie die konservativ-neoliberalen Medien (Springer etc.) die Bürger schon am Nasenring durch die Manege der Reichen und Mächtigen ziehen. Der Rat von Immanuel Kant, „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, ist für die heutigen Bürger wohl immer noch zu anstrengend, deshalb lässt er/sie ja auch die Mainstreammedien (die im Besitz der Reichen sind) für sich 'denken'. Und obendrauf kommt dann noch Twitter/X von Elon Musk, damit die Bürger dann gar nicht mehr ihr Hirn benutzen.

      **Medien beeinflussen Bürger durch verschiedene Methoden, darunter Framing (die Art, wie Themen präsentiert werden), Personalisierung von Inhalten durch Algorithmen, sowie emotionale Appelle und gezielte Werbung. Aktive Partizipation, wie das Teilen von Inhalten, und passive Teilnahme, wie das Konsumieren, spielen eine wichtige Rolle. Um Manipulationen zu erkennen, sind Medienkompetenz und kritische Reflexion der genutzten Quellen entscheidend.**

      • @Ricky-13:

        So sieht es aus. Danke für den Beitrag.

      • @Ricky-13:

        Es sind doch nicht die Medien die manipulieren. Warum müssen Weihnachtsmärkte jetzt besonders geschützt werden ? Warum braucht es Security in den Schwimmbädern ? Das hat doch einen Grund.

    • @Filou:

      „Das sagt doch alles.“



      Und was sagt das?

      • @Abdurchdiemitte:

        Das sagt, dass die überwiegende Mehrheit so denkt und die sind ja wohl nicht alle doof und manipuliert. Wenn Sie eine andere Meinung vertreten ist das voll in Ordnung die Meinung der anderen aber auch.

    • @Filou:

      „Das sagt doch alles."



      Nein. Es sagt nur, dass, wenn das ursprüngliche Merz-Gehetze entsprechend in einer rudimentären Suggestiv-Frage zusammengefasst wird, die gewünschten Antworten kommen.



      „Mehrheit stimmt Merz’ Aussagen zu Migranten ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus zu." (z.B. Headline bei spiegel.de)



      Dass daraus (fast überall) „eine klare Mehrheit in Deutschland [stimmt] der Aussage von Merz zu." wird, offenbart die perfiden Methoden von Friedrich Merz und seiner Entourage.

    • @Filou:

      Das sagt eigentlich gar nichts.



      Denn unter Aussage, dass "das Stadtbild stört", kann jeder etwas anderes verstehen. Die einen mögen darunter verstehen, dass dort zuviele Migranten sind. Die anderen, dass dort zuviele Bettler sind. Wieder andere, dass dort zu viele Autos sind. Oder zu wenige. Oder zu viel Stau. Oder nur noch Standard-Betonarchitektur. Oder zu viele Schaufenster, hinter denen keine Geschäfte mehr sind. Oder, oder...

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Was Merz gemeint hat ist doch jetzt wohl jedem bekannt.

    • @Filou:

      Im Prinzip ein ernüchterndes Ergebnis, da rein semantisch (mE auch entsprechend im Kopf des Hr. Merz) die "Stadtbild-Aussage" klar rassistisch war❗

      Aber..

      Unklar ist mE aber auch,wie GENAU denn die Umfragen des ZDF durchgeführt wurden❗❓

      tinyurl.com/57tbp2s

      "Jetzt hat [Merz] seine Aussage konkretisiert u. erläutert, dass es mit denjenigen Probleme gebe, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben, nicht arbeiten und sich nicht an unsere Regeln halten."

      (abgesehen davon, dass es "gäbe" und "hielten" heißen müsste! Hier macht sich also schon semantisch das ZDF die Aussage von Merz dazu zu eigen! Ausdruck einer Zustimmung?)

      Da wie üblich die Meinungsforscher nicht offen legen, wie genau der Wortlaut der Befragung, die Anweisung an den Interviewer etc tatsächlich sind, muss man hier dazu spekulieren



      .



      iü, ein echtes Problem, da Veröffentlichung von solchen "Ergebnissen", gerade der Projektion, wiederum Meinungsbildend wirken



      .



      Wurde der o.g Text der Frage zum "Stadtbild" voraus geführt, dann wurde diese ja unzulässig völlig verändert, der Zusammenhang zw. einem anscheinenden "Bild", Migration, Abschiebung, Töchtern entfernt❗

      Mein Verdacht:

      unstatthafte Manipulation👎

    • @Filou:

      Mal abgesehen davon, dass Ihre Aussage "Das sagt doch alles" ziemlich unterkomplex, anmassend und realitätsfern ist, habe ich keine guten Vermutungen darüber was das in Ihren Augen "alles" sagen soll. Für mich sagt es vor allem, dass die meisten Menschen kurzsichtig, denkfaul und ängstlich sind und deswegen Symptom und Ursache nicht auseinanderhalten können oder wollen.



      Mal in einfachen Worten: Die "störenden" Migrantinnen sind das Symptom, nicht die Ursache eines strukturellen, politischen Problems. Die Lösung des Problems liegt nicht darin, sich dieser Mitbürger zu entledigen, sondern in einer sozial gerechten Politik. Falls Sie doch einen differenzierteren Blick einnehmen möchten empfehle ich Ihnen dringend diesen Essay: taz.de/Debatte-um-...Aussagen/!6119160/

      • @Peta Parka:

        Ich bin nicht anmaßend, ich habe nur meine Meinung, wie Sie auch die Ihre. Und ich bemühe mich zudem in meinen Posts niemanden zu beleidigen der nicht meine Meinung ist.

    • @Filou:

      "Das sagt doch alles" - hätten Sie ruhig füllen können. Was sagt es denn, dass die Mehrheit in diesem Land konservativ bis rechts-radikal denkt oder dass die AfD gründliche Arbeit geleistet hat?

      • @Il_Leopardo:

        Es ist doch wirklich nicht so schwer. Eine Mehrheit in Deutschland ist offen für rassistische Deutungsmeister, zugleich dominieren rechte Interpretationen der Realität aktuell UND gleichzeitig gibt es die Probleme in den Städten tatsächlich. Leider ist die Wirklichkeit oft tatsächlich so vielgestalt.

  • "Die Gleichung, die Merz hier aufmacht, wonach die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird, ist nicht minder rassistisch als die ursprüngliche Aussage."

    Dass die "Daseinsberechtigung" (im Sinne von "Aufenthaltsberechtigung") von Migranten direkt mit ihrer Nützlichkeit für das aufnehmende Land zusammenhängt, ist ja auch nicht grundsätzlich rassistisch und illegitim. Im Grunde ist es eine Binsenweisheit. Das es auch Migranten gibt, bei denen die Nützlichkeit keine primäre Rolle spielen darf, nämlich Asylberechtigte, bedeutet ja nicht, dass bei nicht asylberechtigten Personen die Nützlichkeit für das aufnehmende Land ebenfalls kein Kriterium sein darf. Denn irgendwelche Regeln muss es geben, wenn man nicht gerade offene Grenzen für Alle fordert - und wenn man das doch fordert, darf man bei einem Großteil der Deutschen (aber keinswegs nur der Deutschen) nicht mit Begeisterung rechnen.

    • @Agarack:

      Das Kriterium „Nützlichkeit“ müssten Sie in diesem Kontext schon näher definieren, damit sich mir nicht die Nackenhaare aufstellen und ich es nicht als rassistisch, sozialdarwinistisch und ableistisch lesen soll.



      Als Mensch mit Behinderung fühle ich mich in dieser Debatte immer mehr mit gemeint, wenn im Zusammenhang mit Migration von Nützlichkeitserwägungen die Rede ist. Wenn wir die Überlegung, wer uns nützlich sein könnte, auch nur auf eine spezifische Menschengruppe anwenden, wo ist dann die Grenze?



      Ich frage das ernsthaft vor dem Hintergrund der historischen Erfahrung des NS, der propagierte, „lebenswertes“ von „lebensunwertem“ Leben unterscheiden zu können und dementsprechend zur Tat schritt.

      • @Abdurchdiemitte:

        In der Regel nützt Migration einem Staat dann, wenn die Migrant*innen mehr positive als negative Effekte auf die Gesellschaft haben. Das heißt z.B., eine gut ausgebildete Person in einem Mangelberuf nützt einem Staat mehr als zwei überhaupt nicht ausgebildete Personen.

        Ihr NS-Vergleich ist, offen gesagt, ziemlich unpassend. Bei den eigenen Bürger*innen darf ein Staat keinerlei Nützlichkeitserwägungen anstellen, das versteht sich von selbst - und ebenso versteht es sich (für mich) von selbst, dass man Bürger*innen die Staatsbürgerschaft nicht aberkennen darf. Es versteht sich aus meiner Sicht aber ebenso, dass ein Staat sich aussuchen darf, wer in diesen Staat einwandern darf. Und wenn jemand keine Asylberechtigung hat, dann muss diese Person dem Staat eben etwas nützen, um dort einwandern zu dürfen. Wenn man das nicht anerkennt, dann hat theoretisch jeder Mensch auf der ganzen Welt den gleichen Anspruch auf Hilfe durch den deutschen Staat wie ein*e Staatsbürger*in, und das wäre aus meiner Sicht eine offenkundig absurde Schlussfolgerung.

  • „ Nützlich heißt doch eigentlich nur „ mitarbeiten“, irgendwann auch den Staat mitzufinanzieren.



    es geht wie beim Bürgergeld um ein Gerechtigkeitsempfinden der „ früh aufstehenden …“ . wer arbeiten kann ( die meisten wollen auch arbeiten) soll einfach mitmachen. und wer nicht kann, muss in gewissem Maße unterstützt werden.



    übrigens ist die ZDF. -Umfrage eine Frechheit. was bedeutet „ Merz hat Recht? dass es ein Unbehagen gibt ? dass Ausländer abhauen sollen ? dass straffällige Geduldete abgeschoben werden sollen ? so ist ein Ergebnis rausgekommen, was jeder anders auslegen kann.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Natürlich gibt es ein Unbehagen und ein Grund dafür ist auch, dass straffällig gewordene Geduldete nicht konsequent abgeschoben werden.

  • Duisburg Marxloh, Berlin Neukölln, Essen Nord und unzählige weitere. Überall kippen Stadtteile wegen der ungesteuerten Migration. Weihnachtsmärkte, die zu Festungen umgebaut werden, Clan-Kriminalität, Kriminalität an Silvesternächten (nicht nur in Köln 2015). Das alles ist Ergebnis einer völlig verfehlten Migrationspolitik. Die meisten gut integrierten Migranten sehen das ganz genauso.

    • @Alexander Hoe:

      Dazu bitte diesen Essay lesen: taz.de/Debatte-um-...Aussagen/!6119160/ Es würde unserer Demokratie wirklich sehr helfen, wenn viele Menschen, diese kluge und nicht so schwer zu verstehende Analyse von Cihan Sinanoğlu verinnerlichen würden, anstatt kurzsichtigerweise mit dem Finger auf die "störenden" Migrant*innen zu zeigen, als ob diese nicht nur das Symptom sondern die Ursache eines strukturellen, politischen Problems wären.

  • taz: *„Heute sind Menschen mit Migrationshintergrund ja ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Arbeitsmarktes“, las Merz vom Sprechzettel ab – „wir können auf sie eben gar nicht mehr verzichten.“ Probleme bereiteten vor allem diejenigen, „die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben und nicht arbeiten“.*

    Vielleicht sollte Friedrich Merz mal seinen Redenschreiber rausschmeißen, oder verfasst er das alles selbst? Der Mann ist nur noch eine Peinlichkeit für dieses Land und langsam auch eine echte Gefahr für die Demokratie, denn er macht nur noch Werbung für die AfD, anstatt ein AfD-Verbotsverfahren in die Wege zu leiten.

    Und zum 'Stadtbild' hatte der SPIEGEL schon richtig geschrieben: "CDU-Chef Friedrich Merz hat recht: Es gibt ein Problem im Stadtbild. Aber das Problem ist nicht Migration, sondern Armut." [SPIEGEL, 22.10.2025]

    • @Ricky-13:

      Also, was ich persönlich in vielen Stadtteilen sehe, ist vor allem auch Kriminalität. Arm sind die Clanmitglieder, die dort herrschen, ganz sicher nicht.

    • @Ricky-13:

      Damit meinte der Spiegel jetzt aber nicht die geistige Armut einiger Politiker, oder doch ? ... hmmmm....

      • @Alex_der_Wunderer:

        Besonders intelligent war das ja wirklich nicht, was Merz da gesagt hat.

        Schauen wir uns doch nur einmal diesen Satz an: „wir können auf sie eben gar nicht mehr verzichten.“

        Friedrich Merz sagt ja im Grunde, dass man Menschen mit Migrationshintergrund - die sich willig und billig ausbeuten lassen - 'nun einmal braucht', damit die Reichen in diesem Land noch reicher werden können. Ansonsten sind diese Menschen mit Migrationshintergrund dem ehemaligen BlackRock-Lobbyisten, Privatflugzeugbesitzer und Multimillionär Merz genauso egal wie die armen Bürgergeldempfänger (die gefälligst auch für den Wohlstand der Reichen den Arsch hochbekommen sollen). Und ebenso egal sind ihm die "biodeutschen" Niedriglohnempfänger in diesem Land, die vom Tisch der Reichen auch nur ein paar Krümel (Mindestlohn) abbekommen.

        Es gibt für Merz zwei Arten von 'Menschen mit Migrationshintergrund'. Die einen, die man für wenig Geld arbeiten lässt (damit die reichen Freunde von Merz auch weiterhin ihren Töchtern/Söhnen ein Leben ohne Arbeit sichern können) und die anderen, mit denen man Stimmung im Land macht und man dann von den wirklich wichtigen Dingen ablenken kann (Klimawandel, soziale Ungleichheit etc.).

  • Sämtlich Umfragen stimmt die Mehrheit Merz zu! Somit ist zwischen 60-80 % der deutschen in den Augen der Linken rechtsradikal!

    • @Marcelo:

      Wenn das Merz-Gesabbel entsprechend in einer rudimentären Suggestiv-Frage zusammengefasst wird, kommen die gewünschten Antworten raus.



      „Mehrheit stimmt Merz’ Aussagen zu Migranten ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus zu." (Headline bei spiegel.de)

  • SPIEGEL: "Die Frage, ob der CDU-Vorsitzende mit seiner Aussage recht habe, bejahten 63 Prozent der Befragten im ZDF-Politbarometer, 29 Prozent verneinten sie. Deutlich mehr Ältere als Jüngere gaben dem Kanzler recht. In der Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren antworteten nur 42 Prozent mit Ja, bei den 35- bis 59-Jährigen waren es 70 und bei Menschen ab 60 Jahren noch 66 Prozent."

    Die Jüngeren kann man damit entschuldigen, dass sie bei stetem Tunnelblick aufs Display das Stadtbild eh nicht mitkriegen.

    www.spiegel.de/pol...-a1c2-d4b859e578b9

    • @shantivanille:

      Und "Ältere" ab 35 Jahren haben die Entwicklung in ihren Städten über Jahrzehnte selbst miterlebt. 18-Jährige kennen es ja gar nicht anders, selbst wenn sie mal den Blick vom Handy lösen.

    • @shantivanille:

      Friedrich Merz wurde nicht gewählt um von tatsächlichen wichtigen Aufgaben abzulenken ! Wie neutral sind den Umfragewerte ? Fakten zählen und da werden Statistiken angeführt - in einer Statistik ist von 67.166 Straftaten im Jahr 2023 von Straftaten ohne deutschen Pass die Rede. Mehrfachtäter werden nicht explizit aufgeführt. Das würde bedeuten, bei 92 Straftätern, die zwei Straftaten am Tag ausüben , kämen diese schon auf 67.166 Straftaten in einem Jahr ...



      Da dürfen von einem Bundeskanzler nicht ganze Bevölkerungsgruppen pauschal diskreditiert werden. Diese Äußerungen sind undifferenziert und dienen der Ablenkung von den viel größeren Problemen in diesem Land.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Also, dieser Versuch, das Thema auf unter 100 Personen herunterzurechnen, ist dann doch eher humoristisch, oder?



        So „produktiv“ sind nichtmal die Libanesenclans im Ruhrpott, -zumal ja nochmal zu differenzieren wäre, welche Straftaten in dieser Statistik erfasst wurden. Angezeigte? Verurteilungen? Ab welcher Schwelle? Welche Taten?

        Das Problem „wegzurechnen“, weil nicht sein kann, was je nach Gusto nicht darf, löst die diesbezügliche Spaltung der Gesellschaft ganz sicher nicht.

        • @Hungerboomer:

          Es sollte nur kurz auf die Aussagekraft von gern zitierten Statistiken machen - ok

    • @shantivanille:

      Es ist irrelevant, was Merz gesagt hat. Relevant ist, das ü60% ebenso denken. Da würde ich doch denken , dassrelevante Personen aus jeder Partei da Position beziehen zu diesen 60% der Bevölkerung und natürlich auch zu dem anderen Teil.

  • Die besorgten Berufsempörten müssen jetzt ganz stark sein: die vermeintlich Betroffenen wollen einfach nicht betroffen sein:

    www.zeit.de/zeit-m...n-koeln-reutlingen

    • @Omit Hauf:

      Ihr kurzer Kommentar trifft es perfekt. Jeder weiß wen Merz meint, aber das kennen wir ja alle - wenn man etwas absichtlich falsch verstehen möchte, dann kann man aus jeder Äußerung einen Skandal machen.



      Zugegeben, das haben konservative Akteure so gemacht bei Habeck und Bearbock - und das machen jetzt linke Medien und deren medial überproportional laute Anhängerschaft bei Merz, Söder, Dobrindt.



      Gleiches mit gleicher Münze zurück.



      Irgendwo verständlich.



      Definitiv maximal unklug, weil so nie eine echte Debatte und an deren Ende ein Konsens gefunden werden kann.



      Diskussionen auf Sachebene an Fakten - da müssten wir wieder hin.



      Strauß, Kohl und Schmidt waren auch völlig verschiedenster Meinung, die haben aber miteinander gestritten, nicht sich gegenseitig zu Rassisten und Kinderbuchautoren erklärt. Es ging leidenschaftlich um politische Lösungen, heute geht's leidenschaftlich um maximale Abgrenzung und Diffamierung.



      Wir versenken von ganz allein das Schiff.

  • Es ist Populismus aus allen politischen Lagern, der uns die Möglichkeit einer realitätsnahen und (selbst)kritischen Beobachtung unserer Gesellschaften kostet.

  • Es wird mit einem "mulmigen Gefühl" Politik gemacht, hierbei alles mögliche in einen Topf geschmissen. Asylbewerber, kriminelle Ausländer, krminelle Deutsche mit ausländischen Wurzeln, sexuelle Anzüglichkeiten und sonstiges aggressves Verhalten junger Männer.

    Fragen sie die Töchter, sagt Merz. Es wird pauschalisiert, bewusst dem rechtspopulistischen Affen Zucker gegeben. Natürlich gibt es solche Phänomene. Das Körnchen Wahrheit wird aufgebauscht und ganze Gruppen von Menschen pauschal abgewertet. Selbst wenn man es wollte: man wird diese Probleme nicht durch Abschiebungen lösen, ein Großteil dieser Männer ist genauso legal hier wie der frauenschlagende Biodeutsche.

    Das ist einem Kanzler unwürdig, dieser müsste sachlich, differenziert und lösungsorientiert argumentieren, leider hört er sich an wie ein AfD-Abgeordneter. Dass er drei Sätze später sagt, die AfD sei der größte Gegner, ist mindestens unglücklich wenn nicht einfach auch schlechtes politischen Handwerk . Merz führt das Land nicht, sondern lässt sich von der AfD treiben. Leider stimmt ihm in Umfragen sogar eine Mehrheit der Bürger zu, was ihn eher nicht zum umdenken verleiten wird.

    • @FtznFrtz:

      "man wird diese Probleme nicht durch Abschiebungen lösen, ein Großteil dieser Männer ist genauso legal hier wie der frauenschlagende Biodeutsche."

      Ein Großteil derjenigen, die hinter Merz stehen, würden sagen, man müsse dann die Gesetze ändern, damit sie nicht mehr legal hier sind.

      Die "frauenachlagenden Biodeutschen" würden diese Leute als Whataboutismus interpretieren.

      • @rero:

        Rechtspositivismus ist natürlich am Ende die Lösung aller Probleme. Schreib die Sauerei ins Gesetz und schon ist der Wahnsinn rechtmäßig. Auch wenn natürlich der Vergleich hinkt, die Nürnberger Gesetze wurden am Ende auch ordnungsgemäß vom Reichstag abgesegnet.



        Noch sind wir aber (für manchen Merz-Anhänger leider) ein Rechtsstaat, in dem man eben nicht einfach über die Grundrechte von Menschen hinwegwalzen kann.

  • Ich habe mal zwei Fotos davon rausgesucht, was das Stadtbild wirklich stört...

    taz.de/picture/124.../948/16044763.jpeg



    taz.de/picture/768...00/38327780-1.jpeg

    • @Truhe:

      Und wie oft am Tag sehen Sie die Personen auf Ihren beiden Fotos im Stadtbild?

      • @Die_Mitte_machts:

        Genau.

    • @Truhe:

      Erstes Bild stört mich extrem, zweites auch! Erlebe ich als Schwuler eher weniger, weder das erste Bild noch das zweite, allerdings fast tagtäglich junge orientalische Männer, die vor nicht allzu langer Zeit zwei meiner schwulen Kumpels zusammengeschlagen haben.....

      • @Leningrad:

        Herr BK Merz hat genauso wie die Schläger (Sippenhaft ist trotzdem Quatsch mit brauner Brühe) ein Problem mit offen gezeigten gleichgeschlechtlichen Beziehungen.

        • @Hugo:

          Dafür hat er aber erstaunlicherweise eine Person mit einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zum Fraktionsvorsitzenden werden lassen mit Jens Spahn.



          Ihre Vorwürfe sind Haltlos.

          • @Walterismus:

            Genau, Danke für diesen Einwurf.

        • @Hugo:

          Noch nichts davon mitbekommen, bitte Verweise und Zitate. Wie gesagt, meine Befürchtungen und Ängste liegen wo ganz anders. Und wenn ich eine Gruppe junger, Arabisch sprechender Männer sehe, ist mir ziemlich mulmig zu Mute. Ich spreche AUSSCHLIEßLICH von mir. Wie es anderen in diesem Forum geht, weiß ich nicht.

          • @Leningrad:

            Sie sprechen da wohl für viele schwule Wähler. In dieser Gruppe ist sogar die AfD laut einer Romeo Umfrage bei weitem stärkste Kraft. Und als Beweggrund wird genau das angegeben, was Sie geschildert haben:

            www.zdfheute.de/po...r-gruende-100.html

  • Rechte Wähler? Das stimmt wohl nicht. Im Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel bejahten 63 Prozent der Befragten die Frage, ob der Kanzler mit seiner Meinung richtig liege, 29 Prozent waren anderer Ansicht. www.tagesspiegel.d...n-zu-14646890.html

    Es wird schwer über Migrationspolitik nicht mehr zu reden. Da wird sich noch einiges ändern. Besonders im Hinblick auf die Ertrinkenden im Mittelmeer muss sich einiges ändern. Auch das Thema Wirtschaftsflüchtlinge muss neu angegangen werden.

    • @Rudolf Fissner:

      Richtig, sagt den Armen ins Gesicht, dass sie kein Recht auf warme Mahlzeiten haben, weil ihnen der deutsche Pass fehlt.

    • @Rudolf Fissner:

      Seien Sie versichert, es ist völlig egal wie viele Bürger Merz' Äußerung zustimmen. Merz könnte auch schreien 'hoch die Tore' und bildgewaltig wie einst der Papst 10 Asylbewerbern vor dem Bundestag die Füße waschen, er bekäme dennoch Contra von hiesigen Foristen, weil Merz Merz ist und weil von der Union nichts Gutes kommen kann.



      Egal was die Union tut und sagt, es ist entweder falsch oder rechtsradikal. Quasi per Naturgesetz.



      Früher wurden politische Zirkel gebildet. Früher saß man in der Kneipe mit Leuten aus allen Parteien, stritt heftig, leidenschaftlich - und trank hinterher ein Bier.



      Das ist heute nicht mehr gewollt. Man redet nur noch mit seinesgleichen. Bestärkt sich gegenseitig. Und erklärt jede Gegenmeinung für nicht diskutabel.



      Keiner will mehr diskutieren. Konsens ist keine Option. Es gibt nur mehr maximale Dominanz.



      Von allen Seiten.

    • @Rudolf Fissner:

      Und die NSDAP hatte auch mal eine ausreichende Mehrheit.



      Es gibt für rechtes Gedankengut und politische Forderungen eben wieder ein starken Aufwärtstrend.

      Und über Migration wird doch ständig geredet!



      Es muss sich ändern, wie wir über Migration reden!



      Was sind die Herausforderungen? Was sind die Lösungen? Was sind die Chancen?

      Und nicht "Migration ist die Mutter aller Probleme" oder "die verschandeln uns unser schönes Stadtbild"

      • @sociajizzm:

        "Es muss sich ändern, wie wir über Migration reden!"



        Das klingt gehörig nach Sprachpolizei.



        Seit einigen Jahren wird ausschließlich von links die freie Rede eingeengt.



        Es gibt gute Gründe das gewisse Äußerungen in Deutschland juristisch verfolgt werden.



        Was da aber von links betrieben wird geht weit darüber hinaus. Ganze Debatten sollen im Keim erstickt werden - im Namen von Rassismus, Spaltung oder der Wissenschaft als Totschlagargument wenns ums Klima geht.



        Auch jetzt bei der Stadtbild-Debatte das gleiche Spiel: ein Artikel nach dem anderen der feststellen möchte, wie rassistisch Merz ist.



        Kein einziger Artikel hingegen der sich sachlich mit Merz Aussage auseinandersetzt.



        Wie schon im Februar nur noch Nazivergleiche oder Rassismusstigmatisierungen.



        Dauerhysterie.



        Das durch die tägliche Benutzung von Nazi und Rassist die Begriffe enorm an Wirkmächtigkeit verlieren, das sie so veralltäglicht werden - null Reflektion.



        Der Rechtsruck resultiert aus einer völligen Planlosigkeit von links.



        Wie umgehen mit Israel? Mit Putin? Der Bundeswehr? Dänemark? Sozialbetrug? Integrationsunwilligen?



        Keine Angebote, keine Reflektion, nur Empörung.



        Moralisch im Recht in den Untergang.



        Hut ab.

        • @Saskia Brehn:

          Die pöhse Linke wars wieder. Na dann..

          • @TV:

            Die "pöhse Linke" fällt nur durch Empörung auf. Gaza, Merz, Wehrpflicht, you name it.



            Lösungsvorschläge? Null.



            Das bemängele ich.



            Ich sage nicht, dass sie falsche Punkte ansprechen, ich sage, dass Kritik ohne realistische Pläne wie man es anders lösen könnte, nur die Hälfte wert ist

        • @Saskia Brehn:

          Meine Güte! F. Merzens Aussagen SIND rassistisch und wenn des 70% des Volkes der Mittelalten genauso sehen muss auch ich wieder die Teenager-Version meiner "Nazi-Kategorisierung" rausholen.

        • @Saskia Brehn:

          In meiner Jugend war Faschist oder Nazi ein Wort, das man aus Ehrfurcht vor Millionen von Toten kaum nutzte. Ein Faschist war etwas entmenschlichtes, außerhalb der eigenen Begriffswelt stehendes. Mittlerweile ist was nicht passt, Nazi-Speech, Nazi, Fascho etc. Wo ist der Respekt vor der Gräueltaten der Nationalsozialisten geblieben?

          • @Leningrad:

            Danke. Man kann Merz Weltbild und Politik ablehnen ohne ihn haltlos als Nazi zu titulieren und damit die echten Nazis gangbar zu machen?



            Weil wenn Merz ein Nazi ist, was ist dann Hoecke? Und was war Hitler?



            ...

            • @Saskia Brehn:

              Gut beschrieben. Es ist für mich ein Unding, dass CDU Politiker auf Demos ständig als Nazis beleidigt werden. Ich hatte hier letztens auch einen Kommentar, bei dem Jens Spahn als extrem Rechter bezeichnet wurde. All das verharmlost die wirklichen extrem Rechten.

          • @Leningrad:

            Butscha und Gaza verpasst? Faschisten sind die, die faschistisch handeln. Das hat nichts mit mangelndem Respekt zu tun

            • @TV:

              Was wollen Sie damit sagen? Dass man alles als "Nazi-Speech" abtut, was einem nicht passt. Am Thema vorbeikommentiert würde ich mal sagen. Dialektik geht anders.

          • @Leningrad:

            “Faschist“?

            Ok Ok - war da schon 33 & Sie vermutlich noch gor net g‘boren - hm?



            Konstantin Wecker - Willy - (I)



            www.youtube.com/watch?v=mw6nD98IGwg



            “…am Faschingsball, sentimental san ma gwordn, so richtig schee wars, bis der Depp an unsern Tisch kumma is mit seim Dreikantschlüsselkopf, kloa, schwammig und braun. Und dann hat a uns gfragt, ob ma beim Bund gwesen san, na ja, des habn ma ja noch ganz lustig gfunden, und daß a so froh wär, daß jetzt wieder Ordnung kummt in die rote Staatssauce, und die Jugend werd ja aa wieder ganz vernünftig, und die Bayern wissens as eh scho lang, wos lang geht politisch, Willy, i hab gnau gwußt, des haltst du ned lang aus, und dann hat a plötzlich as Singa ogfanga, so was vom Horst Wessel. Hinten an de andern Tisch habns scho leise mitgsummt, und dei Birn is ogschwolln, und plötzlich springst auf und plärrst:

            Halts Mei, Faschist! …

            Stad wars, knistert hats. Die Luft war wiara Wand. Zum Festhalten. Da hätt ma no geh kenna, Willy, aber na, i verstehs ja, du hast bleibn muäßn, und dann is losganga an de andern Tisch: Geh doch in d´Sowjetunion, Kommunist!



            Freili, Willy, da muaß ma narrisch werdn, wenns scho wieder soweit is, aber trotzdem,

            • @Lowandorder:

              "Willy" hat es vergangene Woche in der swr1-Hitparade immerhin auf Platz 136 von 1053 gespielten Titeln gebracht, ist also keineswegs vergessen.

              • @Joba:

                …freut mich - immer noch ergreifend

  • Seit vielen Jahren wird von Politikern, Journalisten und auch taz-Foristen, die eine restriktive Migrationspolitik ablehnen, ständig darauf hingewiesen, dass ohne Migranten in der deutschen Wirtschaft nichts mehr funktionieren würde (was zutrifft). dass viele Flüchtlinge künftig die Renten der Boomer finanzieren würden (so Marcel Fratzscher, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, im Jahre 2016), dass Ärzte aus Syrien für das hiesige Gesundheitssystem unverzichtbar seien usw. Das war und ist nichts anderes als die Aussage, dass Migranten "nützlich" seien, wobei schon immer auf der Hand lag, dass das nicht pauschal für alle Migranten zutrifft. Und jetzt sagt Merz praktisch dasselbe. Der Unterschied ist nur, dass er zusätzlich die Binsenweisheit ausspricht, dass es auch Migranten gibt, die kein Aufenthaltsrecht haben und nicht arbeiten und auf die "der deutsche Wirtschaftsstandort verzichten kann", wie Pauline Jäckels es zusammenfasst. Da werden Menschen nach ihrer "Nützlichkeit"" beurteilt und nicht nach ihrer Hautfarbe. In der rassistischen Welle der 90er Jahre wurde den Ausländern, wie man sie damals meist nannte, hingegen vorgeworfen, sie nähmen "uns" die Arbeitsplätze weg.

    • @Budzylein:

      Herrlich uns budsyleinchen / noch ein für Papa noch ein für Fritz!



      Op jot kölsch - ma ma n Läppche drübber



      & n eigen Leed - Frün Gerd un Franck lot jonn



      www.youtube.com/watch?v=lrVay9bcTb4

    • @Budzylein:

      Die Nützlichkeit soll den Materialisten den Wert von Eingewanderten erklären. Warum das als Argument genommen wird ist schlicht, weil mit Menschlichkeit oder gar komplexer Welterklärung die meisten nicht mehr zu überzeugen sind. Das ist das eigentlich Erschreckende.

    • @Budzylein:

      Na, dann warten Sie mal ab, bis sich die Stagnation der Wirtschaft auch in der Arbeitslosenquote niederschlägt.

      Dann finden Sie auch das Argument der weggenommenen Arbeitsplätze wieder.

      Wir haben doch gerade nur das Glück, dass die meisten wirtschaftlich noch wenig spüren - abgesehen von der Inflation.

      Wenn sich das ändert, wird es hier richtig lustig.

      Dann wird das jetzt die gute alte Zeit sein, in der man Flüchtlinge noch nett aufnahm.

  • An seiner Stelle würde ich mich auch dazu genötigt sehen das nochmal zu erklären, wenn da absichtlich so viel falsch verstanden wird. Diejenigen, die sich bei Frauke Brosius-Gersdorf noch fürchterlich über gezielte Kampagnen aufgeregt haben halten nun die Füße still und sind ruhig, weil es ja (aus ihrer Perspektive), die richtigen trifft. Feinste Freund-Feind-Distinktion nach Carls Schmitt mal wieder aber wir sind ja "die guten", da geht das dann schon.

    Das was Merz da nun verlesen hat, ist de facto die Vorgehensweise nach der so gut wie alle anderen Staaten ihre Zuwanderer selektieren. Nach dem Nutzen für das Land und die Gesellschaft und da liegen die Hürden i.d.R. deutlich höher als nur in Arbeit sein. Meist wird erwartet das Migranten hervorragend qualifiziert sind und durch überdurchschnittlich hohe Gehälter auch überdurchschnittlich viel Geld in die Staatskasse spülen.

    • @Julius Anderson:

      "...wenn da absichtlich so viel falsch verstanden wird."



      Das einzige Absichtliche an dieser ganzen Angelegenheit war Merzens ursprüngliches Winken zum rechten Rand. Und selbst das war zum großen Teil nach meiner Vermutung konservativer Reflex ohne wirkliche Strategie.

  • Für all Jene, die hier mal wieder Utilitarismus predigen, etwas Menschlichkeit in gaaanz einfacher Sprache:

    »Wo kommst du her?«, fragte Morris. »Is kommen vom grünen Berg der Drasen«, sagte der kleine grüne Drache. Aus seinen Augen fielen Tränen auf die Wiese. »Kann is bei dir bleiben?«, fragte der kleine grüne Drache. »Nur, wenn du nützlich bist«, sagte Morris. »Was ist das, nützlis?«, fragte der Drache. »Ich weiß das auch nicht richtig«, sagte Morris. »Auf jeden Fall kann Großmutter nur nützliche Tiere leiden.«

    Großmutter stand in der Küche am Herd. »Wer ist denn das?«, schrie sie. »Ein kleiner grüner Drache«, sagte Morris. »Ein hungriger Drase«, sagte der kleine Drache. Und fraß den Pflaumenknödel auf. »Wo kommt er her?«, fragte Großmutter. Sie musste sich auf den Küchenstuhl



    setzen, weil ihr die Beine zitterten. »Er war auf dem Dach«, sagte Morris. »Bring ihn weg«, sagte Großmutter. »Er will bei uns bleiben.« »Morris«, sagte Großmutter, »ich dulde nur nützliche Tiere im Haus. Und so ein Drache ist unnütz.«

    aus: U. Fuchs, Der kleine grüne Drache

    Spoiler: Die Geschichte geht gut aus, sowohl für den Drachen als auch die Oma ;-)

    • @Klabauta:

      Aber ohne Nutztiere keine Milch. Und ohne Milch keine Knoedel.

    • @Klabauta:

      „Nützlichkeit kennt keine Grenzen, Nützlichkeit kenn kein Pardon. Nur wer nützlich ist, der hat gut lachen, und darum geht's bei diesem Song..."



      www.youtube.com/watch?v=pEwKCWlVQ4I

  • Die Würde des wirtschaftlich nützlichen Menschen ist unantastbar.

  • Merz muss weg!

    • @Uns Uwe:

      Sagen wir das jetzt nach jeder Wahl? X muss weg? Wie wäre es denn mit ein wenig Zusammenhalt und vernünftige Diskussion in der Politik? Würde auf Dauer vielleicht mehr bringen.

    • @Uns Uwe:

      Tja, wenn es doch so einfach wär.

      Wer soll ihn dann ersetzen? Ich wäre ja für Günther oder Wüst. Aber ich fürchte, es wird doch eher Spahn. Und das wäre noch schlimmer.

      Aber eigentlich muss sich in erster Linie die Regierungspolitik ändern. Und zwar die Regierungspolitik der letzten 20-30 Jahre. Die hatte als Strategie immer, der Wirtschaft und den Reichen möglichst viel zu geben in der Hoffnung, dass es dann Wachstum gibt und es allen besser geht.



      Aber das hat seit Ewigkeiten nicht mehr geklappt. Wenn es Wachstum gibt, dann geht es den obersten 10-30% besser (den obersten 1-5% sogar viel besser), aber beim Rest der Bevölkerung kommt davon kaum etwas an. Im Gegenteil geht es vielen sogar trotz Wachstum schlechter. Deshalb haben immer mehr Menschen Angst vor der Zukunft und wählen immer mehr rechtsradikale Parteien, in der (falschen) Hoffnung, dass die das wieder umkehren.



      Wir müssen zu einer Politik kommen, bei der garantiert ist, dass wenn die reichsten Personen reicher werden, auch alle anderen reicher werden, die Profite also gerechter verteilt werden wie bisher.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Sicherlich ist es mit dem Austausch der Führungsfigur nicht getan. Das Problem sind solche Parteien wie die CDU an sich.

        Die Kapitalgesellschaft hat in einigen Ländern immensen Reichtum geschaffen, in anderen Ländern gibt es dagegen Kapitalismus und Massenarmut.

        Und selbst in den reichen Staaten Westeuropas, Nordamerikas etc. fehlt es massiv an Demokratie. Dessen Ausdruck ist dann z.B. ein Friedrich Merz, der - wie Thatcher - keinen Begriff von Gesellschaft oder vom Sozialen hat. Geschweige denn von Ökologie und Frieden.

        Demokratie würde bedeuten, dass die Menschen selbst Möglichkeiten entwerfen könnten, was mit all dem Reichtum gemacht wird (also gute schöne Wohnungen überall --> Stadtbild, saubere Umwelt und internationale Abrüstung statt Anknüpfen an Militarismus und Rückbau sozialer Reformen).

        Nicht nur Investitionen, sondern auch Verteilung des Reichtums sollte demokratisch erfolgen.

        Oder anders gesagt: Echte Demokratie wäre schön.

        Merz & co. sind keine Demokraten, weil sie nur für Ihresgleichen Politik machen.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Ja, sämtliche Steuern runter! Das ist das einzige was hilft! Aber das will Linke, Grüne und SPD ja nicht! Die wollen die Steuern ja erhöhen und neue Steuern einführen

        • @Marcelo:

          Da haben Sie etwas nicht verstanden. Wenn die ärmeren 80% im selben Umfang reicher werden sollen wie die rechsten 1%, dann müssen die Steuern für die ärmeren 80% runter aber für die oberen 1% rauf. Und genau das verstehen CDU/CSU und FDP nicht.

        • @Marcelo:

          Die eingesparten Steuern müssen dann statt an den Staat an private Dienstleister gezahlt werden, die Profit machen wollen und Löhne und Sozialleistungen als Kosten betrachten, also möglichst niedrig halten. Ob da wirklich bei allen und nicht nur bei wenigen Spitzenverdienern unterm Strich mehr heraus kommt, wage ich zu bezweifeln. In Argentinien ist unter der Herrschaft Mileis, soweit mir bekannt, keineswegs der allgemeine Wohlstand ausgebrochen. Konsequent umgesetzt, begünstigt Ihr Vorschlag nur die starken Schultern.

          • @Joba:

            Na ja. Das Gegenmodell im ehemaligen Ostblock hat auch nicht die Gesellschaften hervorgebracht, in denen Milch und Honig floss. Eher hat man danach angestanden, wenn es sie mal gab.

            Beide Systeme funktionieren nicht. Im einen fehlt die Gerechtigkeit, im Anderen jeglicher Antrieb, etwas zu schaffen.

            Ein Besseres als der real existierende Kapitalismus ist mir leider nicht bekannt. So zynisch es auch ist: es ist einfach die Zahl derer, denen es wenigstens etwas besser geht, größer als in den sozialistischen Systemen. Zumindest, wenn das System wenigstens etwas staatlich „eingefangen“ wird wie bei uns.

            • @Hungerboomer:

              Natürlich gibt es eine Alternative zu dem gerade real existierenden Kapitalismus. Und die ist nicht der real existierende Sozialismus, sondern beispielsweise der Kapitalismus der fünfziger bis achtziger. Als noch alle Menschen etwas davon hatten, wenn die Wirtschaft wuchs. Als es noch eine Vermögenssteuer gab und die Steuern für die Reichsten noch höher waren, die Steuern für Facharbeiter aber niedriger. Alle hatten den Eindruck, dass es ihnen und ihren Kindern immer besser gehen wird.

              Seitdem haben es die Reichsten geschafft, dass sie relativ gesehen, immer weniger Steuern und Abgaben zahlen, die ärmeren aber immer mehr. Dadurch werden praktisch nur noch die reicher, während die ärmeren 70% kaum noch zurechtkommen und immer mehr Angst vor der Zukunft haben.

              Eine einfache Möglichkeit wäre z.B, dass falls das Budgetdefizit größer als 3% ist, das Defizit darüber inaus durch eine Vermögensabgabe für die zu decken, die mehr als 100 Mio. € besitzen. Dadurch würde deren Vermögen immer noch steigen, aber langsamer. Und der Staat hätte genug Geld, um seine Aufgaben zu erfüllen, z.B. die Infrastruktur instandzuhalten, für ein gutes Bildungs- und Gesundheutssystem etc.

              • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

                Einer der Grundfehler des Sozialismus war und ist, anzunehmen, dass das bestehende System grundsätzlich so wirtschaftlich weiter leisten würde, wie bisher, obwohl man den Menschen die Perspektive, sich etwas zu schaffen, nähme.

                Privateigentum ist der Kernantrieb des wirtschaftlichen Schaffens. Hierfür hat der Sozialismus noch keinerlei Lösung gefunden, -wie der Kapitalismus nicht für das Thema der sozialen Gerechtigkeit.

                Ich habe dafür auch keine Antworten. Allerdings wird es schlicht nicht reichen, Robin Hood auszupacken. Das Problem ist: Kapital ist deutlich mobiler als politische Macht und auch als die von ihm Abhängigen. Es würde einfach dorthin verschwinden, wo es freundlichere Bedingungen findet. Und die Zeche würde wieder der Abhängige zahlen.

                • @Hungerboomer:

                  Es geht nicht darum, Privateigentum abzuschaffen. Natürlich bleibt das erhalten. Es geht auch nicht darum, den Menschen die Perspektive zu nehmen, etwas zu schaffen. Im Gegenteil. All das bleibt erhalten. Im Gegenteil, das wird sogar wesentlich ausgebaut. Die ärmeren 30-70% von heute erhalten diese Perspektive erst wieder. Denn heutzutage können die schuften ohne Ende, sie kommen kaum auf einen grünen Zweig.



                  Aber die Milliardäre, die heute 10-30% Vermögenssteigerung pro Jahr haben, würden eben nur noch 5-10% haben. Das sollte reichen, damit auch die weiter motiviert sind, etwas zu schaffen. Oder glauben Sie, dass ein Elon Musk weniger schaffen will, nur weil sein Vermögen nicht mehr um 20-50% pro Jahr wächst, sondern nur um 10-20%?



                  Aber als Ausgleich dafür würde die ärmeren 80% den Eindruck haben, dass sich ihre Leistung auch wieder lohnt, dass es ihnen und ihren Kindern besser gehen wird und damit wird die gesamte Gesellschaft stabiler.



                  Es geht auch nicht ums Enteignen. Sondern Unternehmer zahlen ihre Steuern eben nicht direkt mit dem Lohnzettel wie Arbeiter, sondern erst nachdem Sie das Geld haben. Das ist keine Enteignung, sondern einfach Besteuerung.

            • @Hungerboomer:

              Was hat höhere Besteuerung für Milliardäre im bestehenden Kapitalismus mit den Diktaturen des ehemaligen Ostblocks zu Tun? Wo habe ich vorgeschlagen, was Sie ablehnen?



              Das klassische Strohmann-Argument.

              • @Joba:

                Nein. Eher der klassische Hinweis auf die Tatsache, dass es keine neue Gesellschaft schafft, wenn man nur ausreichend enteignet.

                So einfach ist es denn doch nicht.

                • @Hungerboomer:

                  Verweise nur auf den Beitrag von @EchteDemokratieWäreSoSchön von 22:39 Uhr

                  • @Joba:

                    Dem stimme ich grundsätzlich ja zu.

                    Ich habe nur zwei Bedenken:

                    - Wenn zu den Enteignungen (nichts Anderes ist eine Vermögensabgabe) nicht auch eine wirksame Idee kommt, was mit dem enteigneten Vermögen anzufangen ist, damit es wieder bergauf geht, dann ist das alles für die Katz und schnell verkonsumiert. Genau die Gefahr besteht aktuell akut.

                    - Wenn eine Vermögenssteuer erstmal wieder eingeführt ist, würde es mit Sicherheit nicht lange dauern, bis auch ersparte Kleinvermögen weit unter 1 Mio €, private Altersvorsorgen, das in 30 Jahren abbezahlte Häuschen, etc., dem Griff der Politik nicht mehr entgeht. Mein Vertrauen ist diesbezüglich bei deutlich unter Null.

                    • @Hungerboomer:

                      Mein Vorschlag wäre, dass jedes Defizit über 3% automatisch durch eine Vermögensabgabe für alle Vermögen über 100 Mio. € kompensiert werden muss.



                      Dann müssen sich Politiker nur Gedanken darüber machen, welche Ausgaben für den Staat sinnvoll sind. Dafür sind sie in einer Demokratie gewählt. Und genau wie heute schon die Reichsten es schaffen, die Politiker davon abhalten, eine Vermögenssteuer einzuführen, würden die Reichsten es schaffen, Politiker davon abzuhalten, sinnlose Ausgaben zu tätigen. Aber heute hat der Verzicht auf die Vermögenssteuer, die es ja immer noch gibt, aber nicht mehr eingezogen wird, dazu geführt, dass die Politiker den Reichsten über 400 Mrd. € geschenkt haben. Die hätte man für die Instandhaltung der Infrastruktur und eines guten Bildungssystem dringend gebraucht.



                      So wie es heute ist, geht diese Gesellschaft und diese Demokratie dagegen zugrunde. Selbst wenn einige vielleicht dabei superreich werden.

  • Und zum zweiten Mal wird eine Merz-Äußerung in eine Richtung umgebogen, um ihr eine maximal negative Aussage unterstellen zu können. Aber der Vorsatz zum absichtsvollen Missverstehen ist bei diesem Thema ja besonders groß.



    Dabei sollte die Position von CDU/CSU in der Migrationsfrage nach all den Debatten der letzten Jahre eigentlich klar sein. Anerkannte Flüchtlinge sowie angeworbene Fachkräfte können bleiben, nach mehreren Jahren des Aufenthalts u. unter definierten Voraussetzungen auch die dt. Staatsangehörigkeit erwerben. Wer aber kein Aufenthaltsrecht hat, muss gehen, u. zwar möglichst schnell. Das ist geltende Gesetzeslage. Diese umzusetzen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wer aber jeden aufnehmen möchte, der hier leben will, überstrapaziert nicht nur die Solidaritätsbereitschaft der Aufnahmegesellschaft, sondern sprengt auch die Grenzen der Integrationsfähigkeit.



    Merz' Position ist da keinen Deut anders. Aber er hat noch etwas anderes gesagt. Nämlich den feuchten Remigrationsideen der AfD eine klare Absage erteilt. Es gibt Migranten in diesem Land, und das ist auch gut so, denn sie tragen zum Wohl dieser Gesellschaft bei. Auch so kann man ihn verstehen.

    • @Schalamow:

      Herrgott im Himmel, warum bitte schön sollte man für die Aufnahme von Flüchtlingen eine Solidaritätsbereitschaft brauchen? Wir beuten die Menschen aus dem globalen Süden aus, für unseren Wohlstand. Daraus entsteht eine ethische Verpflichtung sie an diesem Wohlstand teilhaben zu lassen. Ich finde es erschütternd, dass es hierzulande so viele Betonköpfe gibt, die diese einfache ethische Logik nicht verstehen oder wahrhaben wollen. Bei den Asylbewerbern ist die ethische Situation ja sowieso klar. Zu der allgemeinen humanitären Selbstverständlichkeit Asyl zu gewähren, kommt hier noch unsere Mitverantwortung an Flucht wegen Krieg, aufgrund unserer Rüstungsproduktion. Natürlich gibt es auch Probleme im Zusammenhang mit Migration, aber diese Suppe haben wir uns selbst eingebrockt, müssen sie auch selbst auslöffeln und können nicht den Migrant*innen, einzelnen Menschen, die Verantwortung für strukturelle, globale Missstände geben. Das ist absurd und zynisch. Der Fokus muss ganz klar auf Bekämpfung der Fluchtursachen liegen. Erst dann und NUR dann sind Maßnahmen zur Begrenzung von Migration akzeptabel.

      • @Peta Parka:

        Zur Ausbeutung: Da sollte jeder bei sich selbst anfangen und zum Beispiel Bananen, Kaffee und Schokolade aus fairem Handel kaufen, anstatt alles auf die Politik zu schieben. Wenn ich in linksgeprägten Stadtvierteln in Hamburg unterwegs war, habe ich an keinem Obststand Fair Trade Bananen gefunden. Und in keinem Kiosk, keiner Bäckerei faire Schokolade oder Kaffee. Seltsam, denn in konservativen, kirchlichen Einrichtungen ist das meistens längst Standard.

        Und die Flüchtlinge der letzten 10 Jahre kamen nicht wegen unserer Rüstungsproduktion, sondern wegen Putin. Und im Umgang mit Russland hat sich keine Partei mit Ruhm bekleckert, mit Ausnahme der Grünen.

      • @Peta Parka:

        Der „globale Süden“ – dieser sagenumwobene, einheitlich arme, ausgebeutete Block, in dem offenbar alle dieselbe Lebensrealität teilen. Schöne Erzählung, leider falsch.



        Die Vorstellung, der „Norden“ beute „den Süden“ kollektiv aus, klingt wie kolonialismuskritischer Paternalismus im moralischen Sonntagsgewand. Auch dort gibt es Eliten, Machtstrukturen, Korruption – und Eigenverantwortung.

        „Wohlstand abgeben“ heißt hier übrigens nicht, dass man sich selbstloser fühlt, sondern dass Sozialabgaben steigen, während gleichzeitig Leistungen gekürzt werden. Auch das ist Wohlstandsverteilung – nur eben innerhalb derer, die schon zahlen.

        Und zum Thema Rüstungsproduktion: So bedauerlich sie sein mag – die meisten Konflikte, die seit Jahrzehnten schwelen, haben ihre Ursachen kaum in westlichen Werkshallen. Da überschätzen wir unseren Einfluss gewaltig.

        • @Desti:

          "Wir haben unseren Wohlstand auf dem Rücken der Entwicklungsländer aufgebaut. ... Diese Spannungen entladen sich." Gerd Müller, CDU, ehemaliger Entwicklungshilfeminister. Ich denke diese Einschätzung kommt weniger aus der Haltung seiner Partei, sondern von seinen Beobachtungen aus der Entwicklungshilfe. Ich teile diese fachliche Einschätzung von ethischer Verantwortung und Kausalität. Letztere bleibt in dem Zitat natürlich etwas vage. Aber den Zusammenhang zwischen unfairem Handel als Beitrag zur Entstehung von Fluchtursachen in vielen (selbstverständlich nicht allen) Ländern des globalen Südens halte ich für unbestreitbar. Zur Mitverantwortung von Deutschland an Flucht aus Kriegsgebieten beziehe ich mich nicht auf Verantwortung an der Entstehung von Kriegen, sondern auf die schlichte Tatsache, dass deutsche Waffen in vielen Kriegen auf der ganzen Welt eingesetzt werden. Auch in Gebieten, in die sie offiziell nicht exportiert werden dürften. Sie gelangen trotzdem dorthin.

      • @Peta Parka:

        Ganz einfach: Ich teile Ihre Ausgangsprämisse nicht. Auch wenn es mancherorts zum unverrückbaren Glaubensbekenntnis gehören mag: "Wir" sind nicht für die Situation im Rest der Welt verantwortlich, und Ihre mehr also lose Zusammenführungen aller möglichen Geschehnisse stellt Kausalitäten her, die so nicht existieren.



        Aber gerne konkret: Inwieweit sind "wir" verantwortlich für den russischen Überfall auf die Ukraine oder das Assad-Regime und den Bürgerkrieg in Syrien (um mal die beiden aktuell wichtigsten Herkunftsregionen von Flüchtlingen zu benennen)?

        • @Schalamow:

          Siehe obige Antwort an "Desti" .

    • @Schalamow:

      Und was hat das mit dem Stadtbild zu tun?

    • @Schalamow:

      "Anerkannte Flüchtlinge sowie angeworbene Fachkräfte können bleiben, nach mehreren Jahren des Aufenthalts u. unter definierten Voraussetzungen auch die dt. Staatsangehörigkeit erwerben."



      Wie man das im Stadtbild nach Augenschein unterscheiden kann, müssten Sie noch erklären.

      • @Encantado:

        Zum "Stadtbild" habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert, das muss ich hier kein drittes Mal tun. Im übrigen beziehe ich mich auf den Kommentar von Pauline Jäckels, die wiederum Merz' Stellungnahme vom Mittwoch zum Anlass nimmt, alles ganz schrecklich rassistisch zu finden, Merz allerdings nur äußerst selektiv zitiert. Wenn Sie aber die vollständigere Erklärung nachlesen www.dw.com/de/merz...isschen/a-74480769, werden Sie darin nichts finden, was nicht seit Jahren CDU-Forderungen entspräche. Rassistisch ist daran rein gar nichts.



        Insofern sind Sie (wie auch die anderen etwas aufgeregten Kommentatoren) mir allerdings eine Antwort darauf schuldig, woraus genau Sie den Schluss ziehen, Merz möchte eigentlich alle Migranten und Ihre Nachgeborenen aus Deutschland entfernen - denn das wird ihm ja hier unterstellt.



        Bis dahin bleibe ich dabei: Es regen sich vor allem die auf, die Merz ohnehin nicht ausstehen können, CDU/CSU nie wählen würden und Migrationsprobleme nicht wahrhaben wollen. Bei einer Zustimmung von fast 2/3 der Befragten zur Merz-Äußerung ist allerdings die Frage, wer hier die Geisterfahrer sind.

        • @Schalamow:

          Herr Merz sollte unbedingt ganz fix einen Kurs " Wie artikuliere ich mich richtig und vorallem inhaltlich verständlich " absolvieren. Das kleine Wörtchen " irreguläre " vor Migranten fehlte in seinem Statement. So hat, unserer aller Bundeskanzler ganze Bevölkerungsgruppen undifferenziert, öffentlich diskreditiert. Der Versuch eines späteren zurechtrücken wollen im Ausland, macht diese Aussagen nicht besser. Dazu die Aussage: " fragen Sie mal ihre Töchter, was ich meine " führt Kanzlersspiel ins Absurde, denn abermals differenziert der Kanzler nicht explizit wen er eigentlich meint. So ein undifferenziertes Geraune ist eines Staatsoberhaupt unwürdig. Die Antwort hat Friedrich Merz jetzt nicht nur von den Töchtern dieses Landes bekommen. Merz hat sich dermaßen disqualifiziert, nicht nur im Inland auch im Ausland. Wer in der Bevölkerung sich da über seinen Repräsentanten nicht Aufregen vermag, der sollte sich, da inhaltlich nichts Verstanden, eher mit Äußerungen zurückhalten.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Ich teile Ihre Kritik an der fehlende Klarheit. Aber ich habe das ja schon unten gesagt. Er hat sich in der Begrifflichkeit vertan, es war ein missratener Versuch, sich bildhaft auszudrücken. Danach wollte er das aber nicht mehr zurücknehmen und hat dann erst mal pampig reagiert.



            Zwar hat er das Wörtchen irreguläre Migration nicht verwendet, aber in dem, was er unmittelbar vor dem ominösen "Stadtbild" sagte, ging es genau um diese. Was dann alles aus diesem Begriff herausgelesen worden ist, gehört daher eher in den Bereich der freien Assoziation.

        • @Schalamow:

          "...woraus genau Sie den Schluss ziehen, Merz möchte eigentlich alle Migranten und Ihre Nachgeborenen aus Deutschland entfernen"



          Tue ich nicht.



          Wie war das doch gleich mit der Umbiegung von Äußerungen, um eine maximal negative Aussage unterstellen zu können?

          Merz unterstellt pauschal, dass ausländisch aussehende Menschen, die im Stadtbild (wie auch immer das nun genau definiert wird; da bleibt er bequemerweise sehr unscharf) gerade nur so da sind, alle nicht arbeiten, keine Aufenthaltsgenehmigung haben und eigentlich weg müssen. Das ist schon harter Tobak. Ich unterstelle ihm dabei nicht mal echten Rassismus, sondern lediglich ein mehr oder minder gewolltes Blinken nach rechts. Das macht es nicht besser, weil die echten Rassisten das begeistert aufnehmen. Da erwarte ich von einem Bundeskanzler doch deutlich mehr, zumal er in einem Duktus von Altersstarrsinn erst einmal überhaupt nichts differenzieren wollte.



          Nein, der Mann ist - besonders angesichts der vielen Herausforderungen der heutigen Zeit - schlicht nicht für das Amt des Bundeskanzlers geeignet.

          • @Encantado:

            "Merz unterstellt pauschal, ... und eigentlich weg müssen. "



            Ich habe Ihr Zitat zwar gekürzt, aber es enthält genau die Aussage, die ich oben beschrieben habe.



            Insofern verstehe ich nicht, inwieweit ich Ihre Äußerung umgebogen haben soll?



            Ansonsten nun leider doch zum 3. Mal: Ich fand die Stadtbild-Äußerung dämlich, lässt sich in meinen Beiträgen auch problemlos nachlesen. Da ist unser Dissens jetzt nicht wirklich groß.



            Und zum 2. Mal: HIER geht es um den Kommentar von Frau Jäckels zur nachgereichten Erklärung von Merz, und diesem Kommentar habe ich widersprochen.

            • @Schalamow:

              "Ich habe Ihr Zitat zwar gekürzt, aber es enthält genau die Aussage, die ich oben beschrieben habe"

              Zitat Encantado



              "Merz unterstellt pauschal, dass ausländisch aussehende Menschen, die im Stadtbild (wie auch immer das nun genau definiert wird; da bleibt er bequemerweise sehr unscharf) gerade nur so da sind, alle nicht arbeiten, keine Aufenthaltsgenehmigung haben und eigentlich weg müssen."

              Ihr Zitat an Encantado und viele andere Kommentatoren gerichtet

              " woraus genau Sie den Schluss ziehen, Merz möchte eigentlich alle Migranten und Ihre Nachgeborenen aus Deutschland entfernen"

              Wenn ihnen der Unterschied zwischen Encantados Aussage und ihrem Fazit daraus wirklich nicht auffallen sollte, dann gute Nacht.

              Wenn es beabsichtigt war, so bleibt nur anzumerken, das es keine gute Angewohnheit ist mit Unterstellungen zu argumentieren.

              Mit einer derartigen Kommunikationsweise wären sie auf den einschlägigen Plattformen besser aufgehoben und könnten dann unter Gleichgesinnten munter weiter Unterstellungen betreiben. Interessiert dort eh keinen.

        • @Schalamow:

          Das Weltbild der CDU / CSU entspricht nur keineswegs der Realität im 21. Jahrhundert, darum finden sie auch ihre Wähler eher bei den Spätheimkommenden aus Russland & Polen.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Das diese Menschen angesichts der Diktatur in der Sowjetunion oder des Faschismus im Putin-Russland in den jeweiligen politischen Strömungen keine Alternative sehen ist doch verständlich. Auch bei Migranten aus anderen Kulturen findet die CDU starken Anklang.



            Was also wollen Sie negatives über Migranten sagen?

            • @Rudolf Fissner:

              Als Negativ wäre die fehlende, mangelhafte Bildungspolitik zu benennen.



              Politische Zusammenhänge zu erkennen, zu erfassen und die Konsequenzen daraus zu ziehen, muss dringlichst vermittelt werden.

        • @Schalamow:

          "Bei einer Zustimmung von fast 2/3 der Befragten zur Merz-Äußerung ist allerdings die Frage, wer hier die Geisterfahrer sind"

          Das sagt nur rein gar nichts über richtig oder falsch aus sondern lediglich, dass eine breite Öffentlichkeit anscheinend ein ähnliches Weltbild wie Merz in dieser Sache vertritt.

          Sich als Argumentationshilfe auf die Blindheit in einer Gesellschaft zu berufen ist schon ziemlich armselig.

          Ich habe zudem hier keinen Kommentar gelesen, der darauf hinausläuft Merz zu unterstellen das er alle Migranten und ihre Nachgeborenen aus Deutschland entfernen will. Das ist billige Polemik die sie hier gegenüber den Foristen betreiben.

          Die Gesamtheit ihrer Kommentare zu diesem Thema zeugen davon, das sie nicht richtig erfasst haben worum es im Kern geht.

          Merz hat mit seiner Stadtbild und Töchter Aussage Sicherheitsaspekte im öffentlichen Raum mit einer Gruppe aus einem ganz bestimmten Kulturkreis negativ verknüpft. Das ist absolut rassistisch.

          Nachgelegt hat er dann mit einer Aussage, die im Artikel klar dargestellt wurde, die den Wert eines Menschen allein nach seinem Nutzen bemisst und entsprechend unterscheidet. Das ist im höchsten Maße diskrimierend.

          • @Sam Spade:

            Merz seine Aussage war aber keine Weltbildaussage sondern eine schwurbelige und deswegen beleidigende Beschreibung von Problemen.

            Man muss da kein einheitliches Weltbild vertreten um eine Aussage zu unterstützen, dass man da Probleme sieht.



            Wenn z.B. laut Kriminalstatistik der Ausländeranteil bei 43,1 Prozent für Gewaltdelikte liegt ( www.bpb.de/themen/...und-kriminalitaet/ ) dann ist die Zustimmung dazu, dass das ein Problem ist, keine Frage des Weltbildes.

          • @Sam Spade:

            "Bei einer Zustimmung von fast 2/3 der Befragten zur Merz-Äußerung ist allerdings die Frage, wer hier die Geisterfahrer sind"

            Diese Aussage kommt mir tatsächlich vor wie der besagte Autofahrer, der im Radio vor einem Geisterfahrer gewarnt wird und ausruft: „Einer? Hunderte!!“. 😂

            Man wird sich damit abfinden müssen, dass man nicht alle Menschen per Dekret zwingen kann, Migration in jedweder Form toll finden zu müssen. Egal, wie hoch moralisch auch die eigenen Argumente sein mögen.

            Merz ist im Übrigen deutscher Kanzler, nicht „Weltkanzler“. Insofern ist es geradezu seine Aufgabe, hier die Perspektive der Mehrheit seiner Bürger anzunehmen.



            Wenn dieser Mehrheit seine Solidarität in höherem Maße gehört als der Bevölkerung des globalen Südens, mag das hier bei vielen zum Rassismusvorwurf genügen, -täte er es nicht, wäre es undemokratisch. Kann man von links betrachtet unerträglich finden, -die Konsequenz wäre jedoch, demokratische Mehrheiten ignorieren zu wollen.



            Man muss sich schon entscheiden, was man will.

    • @Schalamow:

      AfD-Bundesvorstand, 2024: „Remigration umfasst alle Maßnahmen und Anreize zu einer rechtsstaatlichen und gesetzeskonformen Rückführung ausreisepflichtiger Ausländer in ihre Heimat.



      Verfassungswidrige Forderungen wie eine willkürliche kollektive Abschiebung von Ausländern unabhängig von einem bestehenden individuellen Aufenthaltsrecht oder gar die Abschiebung deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund stoßen auf unsere entschiedene Ablehnung.“



      www.afd.de/afd-pos...rtationsluege-auf/

      • @drafi:

        Und Deutschland hat 39 nur zurückgeschossen. Auf die Taten müsst ihr achten.

    • @Schalamow:

      Moment! Wollnich

      Da unser aller Fritzchen sei 💦 eh nich halde kenn & permanent statt Reden - Sabbelt!! Newahr - um Kopf&Kragen! Wollnichwoll



      Braucht’s halt nen guten Redenschreiber - der - wie Sie grad - Stacheldraht in Schmier🫧🧽 -



      Verpacken kann, garniert mit ehra 🐊🐊💧💧• Normal 🙀.🥳🧐

    • @Schalamow:

      Dafür, dass Merz seine Impulse nicht zügeln kann, ist er schon selbst verantwortlich. Da muss nix in eine Richtung gebogen werden, dass macht dieser Menschenfeind schon selbst.

    • @Schalamow:

      Es geht hier aber nicht nur darum, dass z.B. Menschen in vermeintlichsichere Herkunftsländer usw. abgeschoben werden, sondern dass Menschen alsStörung des Stadtbildes bezeichnet wurden. Ihr Anblick wird also zur Belästigung umgedeutet und das ganze wird vollkommen unscharf mit Migration vermengt. Es ist und bleibt eine Dogwhistle, so etwas wäre Merkel oder Scholz, von denen ich kein Fan bin, nicht passiert und ist eher trumpesk als eines Kanzlers würdig.

      • @Henne Solo:

        Mit dem Dogwhistle weiß ich nicht so recht. Dafür scheint mir der Ausdruck "Stadtbild" nicht eindeutig genug konnotiert zu sein und ist auch nicht gerade eine typische AfD-Chiffre (wobei man leider sagen muss, dass es das durchaus zu werden droht - etwas, was ich Merz auch ankreiden würde).



        Wenn ich mir die Originalsequenz seiner Aussage anschaue, werde ich auch nicht gerade schlauer. Mein Eindruck ist, dass ihm im Nachhinein selber klar wurde, wie missraten die Formulierung gerade in diesem Kontext war, die er dann, nachdem der politische Gegner sofort reingrätschte, auch nicht mehr revidieren konnte oder wollte. Wäre er, wie unterstellt, strategisch vorgegangen, hätte die Kommunikation danach aber anders aussehen müssen.

  • Ich finde es ohnehin nicht gut, dass er sich entschuldigt, da kann er es ruhig in seiner ungeschickten dümmlichen Art tun. Denn das ist ja eben, was er tatsächlich denkt. Mangelnde Impulskontrolle lässt es immer mal wieder bei ihm aus dem Mund quellen. Wer fremdenfeindlich ist, soll das ruhig sagen, dann weiß man wenigstens woran man ist.



    Ja, die Deutschen haben mal wieder ein paar Luxus-Rassisten an die Macht gewählt. Dabei ist Merz ja noch gemäßigt wenn man sich seinen bayrischen Bluthund Dobrinth ansieht, der auch Gerichtsurteile als eher optionale Meinung ansieht. Rechtsstaat war früher.



    Aber wer den Aussagen nicht traut, kann sich ja eigentlich deren politische (Un)Taten ansehen. Rassismuss und Hass auf die unteren Schichten pur.



    Dass diese "Stadtbildstörer" (oder kleine Paschas oder was für würdelose Beleidungen er mehr für sie übrig hat) dann dem Staat kritisch gegenüberstehen und sich nicht als zugehörig fühlen, kann nur noch einen Volldeppen wundern.

    • @Jalella:

      „Dabei ist Merz ja noch gemäßigt wenn man sich seinen bayrischen Bluthund Dobrinth ansieht, der auch Gerichtsurteile als eher optionale Meinung ansieht. Rechtsstaat war früher.“

      Wenn ich mir betrachte, wie „differenziert“ hier Gewalt bewertet wird, wie zum Beispiel einerseits zu Recht rechte Gewalt angeprangert, linke Gewalt, wie zum Beispiel der Hammertruppe um Maja T., geradezu heroisiert wird, muss ich angesichts dieses Satzes schmunzeln.

      „Recht“ ist doch unter Linken genauso Frage der Gruppenzugehörigkeit wie unter Rechten, -da unterscheiden wir uns null positiv!

      „Gegen Hass und Hetze“ einerseits, andererseits Tausende Plakate mit „Ganz xxx hasst …“.

      Guter Hass, schlechter Hass. Wie ne RTL-Seifenoper. In etwa das gleiche Niveau.



      Unser Sockel darf gern niedriger sein. Wir haben nur andere Meinungen. Bessere Menschen sind wir erkennbar nicht.



      Sonst hätten die von Linken erschaffenen Systeme die Menschen auch längst überzeugt.

      Etwas mehr Augenhöhe, Diskurs und weniger moralelitäres Gehabe täte der Gesellschaft gut und würde vielleicht Spaltungen überwinden.

    • @Jalella:

      Du möchtest nicht wirklich die Ablehnung des Staates durch gewissen Gruppen darauf zurückführen dass man sie nicht genug gebauchpinselt hat? Ich halte es für selbstverständlich dass jemand, der aus einem anderen Land hierherkommt, auch das hiesige System anerkennt. Ansonsten darf er (oder sie) gern dorthin zurückkehren.

      • @Optimist:

        Und erkennen wir, unser Staat, unsere verantwortlichen Politiker, die Regeln der Fairness und der Menschlichkeit an, wenn es um globalen Handel oder Waffenexporte geht? Wer Flucht verursacht, ist nicht in der Position übermäßige Forderungen an die Menschen zu stellen, die gar nicht gekommen wären, wenn sie im globalen Kontext fair und menschlich behandelt worden wären.

      • @Optimist:

        Entsprechend würdest du doch gebauchpinselt fûhlen, wenn du nicht mehr Kartoffel genannt wirst. Das nenn ich Gesprächskultur..

    • @Jalella:

      Die "unteren Schichten", auf die Merz laut ihrer Aussage angeblich Hass hat, wählen aber vor allem gerne AfD, Arbeitslose und Arbeiter.

      In Landtagswahlen in Thüringen erhielt die AfD 49 Prozent der Arbeiterstimmen, in Brandenburg 46 Prozent u d in Sachsen waren es 45 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter.

      Was ist es denn nu? Ist die CDU jetzt schon eine Arbeiterpartei oder hasst sie AfD wählende Arbeiterinnen und Arbeiter?

      www.bpb.de/themen/...ehre-der-arbeiter/



      www.rnd.de/politik...LIMAPVITYF3M4.html

  • Doch, hat mit Kapitalismus zu tun



    - auch wenn manche, weil irgendwie Schimpf-Beleidigungswort - bemüht ist, Durchökonomisierung menschlicher Existenz, betriebswirtschaftlich selektiv geschönten Bilanzen als gleichsam naturgesetzliche, deshalb komplett verinnerlichte Normalität vorzustellen.

    Um dann Geflüchtete, Migrantinnen, für Lohnarbeit zu alte, zu kranke Menschen als betriebswirtschaftliche Last zu klassifizieren. Als sogenannten Kostenfaktor, dem eine angeblich berechtigte Klasse der Leistungsträger gegenüberstehe. Die sich doch für diese Kostenfaktoren abrackere. Dafür bemühter Rassismus, Tribalismus, Metropolenchauvinismus bildet traditionell den weltanschaulich-kulturell-sozial-ökonomisch-darwinistische Kitt, der es als naturgesetzliches Prinzip menschlicher Existenz und Zivilisation ausgibt.

    Welche dynastische Europäerin, Europäer hat schon präsent, dass sich prinzipiell-strukturell in den internationalen Beziehungen und Verhältnissen seit 500 Jahren in der Welt nichts geändert hat.

    Umlaufendes Gold einmal atztekisches Kunstwerk, Silber der Versilberung des elektrischen Kontakts umlaufender Wegwerfelektronik, kratzten Generationen indigener Sklaven aus dem Berg.

    • @Elise Hampel:

      "Welche dynastische Europäerin, Europäer hat schon präsent, dass sich prinzipiell-strukturell in den internationalen Beziehungen und Verhältnissen seit 500 Jahren in der Welt nichts geändert hat."

      Das hat niemand präsent, weil es Unsinn ist. Gerade "prinzipiell-strukturell" hat sich das gesamte Staatswesen in den letzten 500 Jahren massiv verändert, und somit auch die Beziehungen von Staaten zueinander. Die Kolonialherrschaft des 19. Jahrhunderts einfach mit der heutigen Zeit (und der Zeit davor) gleichzusetzen, ist absurd. Und wer denkt, schon immer hätte nur der böse weiße Mann alle Anderen ermordet, darf sich gerne mit der Geschichte nichtweißer Imperien (z.B. Mali, Persien, China) beschäftigen.

    • @Elise Hampel:

      Das Zuwanderung entsteht wegen Kapitalismus, damit würde ich ihnen recht geben. Menschen wollen dorthin, wo man ein gutes Leben hat. Dass das kapitalistische Länder sind spricht für den Kapitalismus.

  • Ich empfinde den Anspruch nach Belieben in andere Staaten einwandern zu dürfen und von den Einheimischen versorgt zu werden zu wollen ohne etwas zurückgeben als moralisch fragwürdig, rassistisch und kolonialistisch. Ein Selbstbestimmungsrecht der Völker gibt es dann nicht mehr.

    Woher kommt eigentlich die Denke, dass andere Ethnien grundsätzlich andere menschliche Eigenschaften haben sollen als Deutsche/Europäer/Westler/"Weiße". DAS ist doch eine rassistische Denkweise.

    • @Chris McZott:

      Kurzes Stichwort: Geschichte macht Menschen, Menschen machen Geschichte. Wenn man das nicht versteht...

      • @Axotono:

        …und weiter? Ich verstehe es nämlich auch nicht, Chris McZott hat doch recht, „in Rom wie die Römer“…heißt ja nicht Überanpassung, wen stört es schon wenn im eigenen Heim die Muttersprache gesprochen und Speisen aus dem Vaterland gekocht werden…Falls die geschichtliche Anspielung in Richtung „arrogante Kolonialherren in Afrika damals“ gehen sollte: Das war natürlich auch falsch, gar keine Frage.

  • Ich muss der Autorin entschieden widersprechen, in Deutschland und auch unter Merz entscheiden Gerichte über den Aufenhhaltsstatus. Ausreisepflichtige Straftäter abschieben ist kein willkürliches Aussortieren sondern Umsetzung von Recht und Aufrechterhaltung von Ordnung. Sie müssen sehr gute Gründe anführen, warum Merz hier nicht dem demokratischen Willen und der Rechtsprechung folgen soll, das ist mit der Rassismuskeule keinesfalls erledigt.

    • @Moralapostbote:

      Sie brauchen der Autorin in Bezug auf gerichtliche Entscheidung über den Aufenthaltsstatus und insbesondere die Rechtlichkeit der Abschiebung ausreisepflichtiger Straftäter nicht widersprechen, weil Sie das gar nicht bestritten hat, oder habe ich was überlesen?

      Merz hat aber ursprünglich über Abschiebungen wegen seiner Probleme mit dem Stadtbild gesprochen und nicht über Straftäter.







      Nochmal das Zitat (mit eingefügten Ausrufezeichen):



      "Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen (!!!) ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."

      Klar doch, alles ausreisepflichtige Straftäter, die da seine Stadtbildvorstellungen stören.

      Ihnen muss doch klar sein, dass mit diesem Satz jeder südländisch im Stadtbild rumstehende inkludiert ist und nicht nur die ausreisepflichtigen Straftäter. Wenn das ein Versehen war, ist das für einen Kanzler bestenfalls mittelkompetent und die Möglichkeit, die Stadtbildfloskel klipp und klar zu berichtigen, hat er auch verpasst. Wenn es kein Versehen war, muss man um die CDU bald auch eine Brandmauer bauen.

  • Das "C" sollte Herr Merz streichen. Dafür fehlt ihm Einsicht, Liebe, Geist, Begeisterung... und Verstand. Er fährt das Modell der ganz alten CDU. Bald ist er dann bei Dregger & Koch angekommen. Man erinnert sich noch an Rüttgers: "Kinder statt Inder".

  • Ich denke, Merz erkennt, dass er sagen kann, was er möchte, es wird immer Leute geben, die ihm Rassismus vorwerfen. Wahrscheinlich sollte ihm als Kanzler auch ein Stückweit egal sein.



    Ein Großteil der Leute, insbesondere natürlich auch seiner Wähler, hat ihn schon richtig verstanden und unterstützt die Aussage ja auch.



    Wenn es nun Leute gibt, die sagen, dass Merz eigentlich gar keine Ausländer hier haben möchte, na gut, dann ist das halt so. Man weiß ja, aus welcher Richtung das kommt und da dort eh kein Wählerpotential für die Union vorhanden ist, ist das dann auch nicht so gravierend.

    • @Katharina Reichenhall:

      Falsch! Würde sich Merz nicht ständig rassistisch äußern, würde ich ihn auch nicht einen Rassisten nennen!

      • @Truhe:

        Und Truhe nimmt für sich in Anspruch für einige Millionen Bundesbürger zu sprechen...gewagt.

  • Die Grundformel hinter all dem Differenzieren und Ranking von Menschen ist der Sozialdarwinismus, der auf ganz unterschiedliche Weisen soziale Ungleichheiten begründet und rechtfertigt. Seine universellste Form findet sich im Liberalismus. Der liberale Sozialdarwinismus kommt ganz ohne anthropologische (Rasse, Geschlecht, Abkunft) oder kulturelle (Kultur, Religion, Herkunft) Argumente aus und behauptet eine universelle Zweckrationalität individueller Freiheiten und individueller Eigenverantwortung.

    Diesen Zusammenhang haben auch Linke, Grüne und Liberale nicht verstanden. Sozialdarwinismus verbinden sie stets mit dem dem Faschismus und glauben ihn mit der „Befreiung“ überwunden. Liberalität setzen sie mit Vorstellungen einer offenen Gesellschaft, in der jedeR nach eigener Fasson leben kann, gleich und blenden die materialistische Konkurrenz einfach aus. Die Handlungsfreiheit einschränkende Menschenpflichten zu gemeinsamer und wechselseitiger Verantwortung lehnen sie, abgesehen von ihren jeweiligen Themenfeldern, ab.

  • Die Parteien mit "C" im Namen sind in einer ganz besonderen ethischen Verpflichtung und auch in einer exponierten gesellschaftlichen Verantwortung.



    "Christliche Soziallehre



    Sammelbezeichnung für die Bemühungen der katholischen Soziallehre und der protestantischen Sozialethik, christliche Grundsätze für politisch verantwortliches Denken und Handeln nutzbar zu machen. Die grundlegenden Prinzipien (...) haben für die Ausgestaltung des Sozialstaates (...) große Bedeutung."



    Bei bpb.de



    Es gibt aber auch diese Seite:



    "Amos – Prophet der Gerechtigkeit



    Über den Namensgeber von Amosinternational



    Amos, der älteste Prophet der biblischen Schriften, ist kein Untergangsprophet. Im Kern ist seine Botschaft eine positive Vision: Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach (Am 5,24). Er gehört nicht zu den berufsmäßigen Propheten seiner Zeit, die sich aushalten lassen von den Reichen und Mächtigen. Amos zählt selbst zu den Wohl­habenden. Und doch lässt er sich von Gott einspannen – als wortgewaltiger Mahner und Warner."



    Quelle



    www.amosinternational.de/

    • @Martin Rees:

      "C" im Namen....



      Worte verlieren ihre Bedeutungen, Bedeutungen werden verdreht oder ganz ins Gegenteil verkehrt, oft innerhalb kürzester Zeit.



      Der Wortstamm "Christ" im Namen des vorherigen Finanzministers hat zumindest mich nicht auf die Idee gebracht, es hier mit einem ethisch hochstehenden Menschen in meinem Sinn von Ethik zu tun zu haben.

  • Das ist nicht rassistisch, das ist das Grundprinzip eines jeden heutigen Staates - Partizipation.



    Ohne Teilnahme am wirtschaftlichen Tun geht nichts, weil ohne Teilnahme keine Steuern und ohne Steuern kein Geld für nix.



    Und noch mehr wird diese Idee zwingend im Sozialstaat, der neben den gesellschaftlichen Grundbedürfnissen wie Infrastruktur ja auch noch die individuelle Absicherung leisten will.



    "Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben" gilt gleichermaßen auch für hier geborene - alle Aufwendungen, vom Kindergeld über Kindergarten bis zur Schule sind darauf ausgerichtet, dass das Kind später mal einen Mehrwert schafft, der wiederum dann die Ausbildung der nächsten Generation finanziert, die Rente der vorherigen, die laufenden Bedürfnisse aller und dann noch so Spielereien wie Entwicklungshilfe, etc...



    Auch Linke wollen ja großflächig Geld verteilen, nur halt anders gewichtet. Und auch wollen sie Geld im großen Stil beschaffen, nur halt nicht aus der kapitalistischen Wertschaffung, sondern bspw von Reichen oder Erben.



    Andere Herangehensweise, selbes Prinzip - ohne Moos nix los 🤷

    • @Saskia Brehn:

      Richtig, es geht um Partizipation. Darum, wen wir teilhaben lassen und wen nicht. Wir beuten die Menschen des globalen Südens aus, die buckeln für unseren Wohlstand und wir halten sie in Armut. Wenn sie dann herkommen und ein Stück von dem Kuchen abhaben wollen, für den sie die Zutaten geliefert haben, sagen wir "Ätsch, damit wir euch ausbeuten können, gibt es zwar keine Handelsgrenzen aber die Grenze des Nationalstaates steht, du darfst hier nicht leben, kriegst nichts vom Kuchen ab, darfst am Wohlstand nicht partizipieren." Das ist einfach nur dreckig.

      • @Peta Parka:

        Man sollte Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten unterscheiden. Flüchtlinge sollte man aus humanitären Gründen temporär aufnehmen, bei Wirtschaftsmigranten orientiert sich das tatsächlich am Nutzen für die Wirtschaft.

        • @Optimist:

          Nicht verstanden, was ich über die ethische Verantwortung, "Wirtschaftsflüchtlinge" aufzunehmen, gesagt habe? Und natürlich rede ich von Flüchtlingen, den sie fliehen vor untragbaren Lebensbedingungen - aufgrund unserer jahrhundertelangen Ausbeutung. Dass sie dann nicht als Flüchtlinge gesehen werden gehört zur Abschottung, die nötig ist damit wir die Ausbeutung weiter betreiben können.

    • @Saskia Brehn:

      Ihnen ist halt nicht wirklich klar, wer die Integrationsverweigerer in der unumkehrbar vorliegenden Einwanderungs- (und Auswanderungs-) Gesellschaft sind.

      Es sind ja keineswegs die Einwandernden. Die aus vielschichtig unterschiedlichen Gründen wandern, herumwandern, migrieren - viele davon, weil sie letztlich dazu gezwungen sind.



      Sie sind es nicht, die sich der Integration verweigern.

      Integrationsverweigerin, Parallelgesellschaft, ist eine Gesellschaft, ein Land, eine "leitkulturelle" Hegemonie, die sich nicht als Einwanderungsgesellschaft /-land, -region begreift, es aber in der Hinsicht unumkehrbar ist. Seit bereits Genrationen.



      Das schlägt sich dann in Selbstverständlichkeiten nieder, mit denen vom "Gast"-Arbeiter die Rede ist. Einwandernde (Jahrzehnte!) keine Arbeitserlaubnis erhalten, dann aber als Schmarotzer, als "Clan" aufzutreten haben usw.

      Hinzu kommt die Tradition metropolenchauvinistischer, (neo)kolonialer Tradition: Andere Gesellschaften sollen bereits die Ausbildung, das Fachkräftige finanziert haben, von dem man in Europa kostengünstig profitieren möchte. Denn Bildung, Ausbildung ist ja eine teure Sache. Die Kosten hätte man halt gerne nicht.

    • @Saskia Brehn:

      Wenn ich Menschen verbiete, zu arbeiten und sie darüberhinaus in Sammelunterkünfte pferche, dort teils vom Personal schikanieren lasse, ihnen mit unsinnigen, teuren Bezahlkarten die Partizipation unmöglich mache, kann ich ihnen nicht gleichzeitig vorwerfen, der Gesellschaft nicht von „Nutzen“ zu sein.



      Der alten BRD ist es gelungen, 17 Millionen Menschen zu integrieren, die bis 1990 keinen Pfennig in die Sozialversicherungssyteme eingezahlt hatten und wenig bis nichts zum Aufbau der Infrastruktur im Beitrittsgebiet beitragen konnten. Nach ihrer Darstellung waren also alle diese Menschen wertlos für die Gesellschaft.



      Im übrigen stellt ein Mensch an sich einen Wert da, unabhängig davon, ob er der Gesellschaft gerade von „Nutzen“ zu sein. Bei Aussagen wie der eines Rassisten wie Merz oder ihrer fällt mir immer nur der alte Satz ein: „ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!“

      • @Flix:

        Sie könnten auch einfach mal versuchen, sachlich an einer Diskussion teilzunehmen. Wenn Sie stets zeigen, dass Sie an einer sachlichen Diskussion eigentlich nicht interessiert sind, werden Sie Leute kaum dazu bewegen, sich mit Ihren diskussionswürdigen Standpunkten auseinandersetzen.

        • @Katharina Reichenhall:

          Flix hat doch sämtliche Fakten & Argumente aufgezählt - was wollen Sie ?

      • @Flix:

        Merz ist kein Rassist! Das ist doch absolut sinnfreie Polemik so etwas übertriebenes zu behaupten!

        • @Saile:

          Dafür das Merz Ihrer Ansicht nach angeblich kein Rassist sein soll, macht Merz aber etwas zu häufig (ständig) sehr rassistische Äußerungen.

        • @Saile:

          Wenn er kein Rassist ist, warum äußert es sich dann ständig rassistisch? Rassismus hat viele Erscheinungsformen, man kann ihm auch anhämgen ohne ständig das "N-Wort" oder ähnliches zu verwenden.

      • @Flix:

        Diese "gelungene Integration" war aber gewollt, wurde über Jahrzehnte vorangetrieben und es handelte sich um die Vereinigung eines Volkes - und trotzdem kam es zu massiven Verwerfungen, zu Massenarbeitslosigkeit weil unsere Arbeitssysteme unterschiedlich waren und unsere Bildungsabschlüsse denen der Wessis unterlegen waren, teils weil wir technisch ein Jahrzehnt hinterher waren. Es kam zu Landflucht, Betriebssterben und der Verödung ganzer Regionen - und diese Integration ist auch 35 Jahre später noch lange nicht abgeschlossen.



        Ganz so romantisch wie Sie es schildern lief es nicht ab und das war wie gesagt ein Volk und eine von vielen gewollte, beiderseitige Vereinigung.

        • @Saskia Brehn:

          Was bitte ist in diesem Zusammenhang das "Volk?" Wenn Mensch sich ein wenig mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt, kann man leicht zu dem Schluss kommen, das es so etwas wie das "Deutsche Volk" nie gegeben hat und nicht gibt.

          • @Flix:

            Wenn man von einem deutschen Volk überhaupt reden will, dann seit 1848. Man bedenke, dass die ersten Vereinigten Staaten von Amerika bereits 1776 mit 13 Staaten gegründet wurden. Ausdrücke wie die Deutschen, die Amerikaner, die Briten etc sind wenig angebracht, es gibt nur Deutsche, US Amerikaner und Briten, denen man nicht grundsätzliche Eigenschaften zuschreiben darf. Das gilt auch für den Oberbegriff Migranten.

        • @Saskia Brehn:

          "unsere Bildungsabschlüsse denen der Wessis unterlegen waren" ist blanker Unsinn.

          "Massenarbeitslosigkeit" hat es so auch nie gegeben bzw. ist reine Definitionssache. Sie lag im Osten zu Hochzeiten in den 90ern bei 20%. Daran waren skrupellose Geschäftemacher aus dem Westen und die Treuhand nicht ganz unschuldig, aber auch die Arbeitsplatzgarantie in der DDR. Bei uns in der Gegend gab es unzählige völlig asoziale Alkoholiker, die kaum mal einen Tag überhaupt irgendwas tun konnten, das "Arbeit" ähnelte. Dass diese Typen kein gewinnorientierter Betrieb so wieder beschäftigen würde, dürfte irgendwie logisch sein.

          • @Matt Olie:

            Natürlich war unsere Ausbildung und unsere Systeme nicht auf dem Stand des Westens. Wenn ich da ans CNC fräsen zurückdenke, ich kenne zum Glück nur noch die 700er von Numerik, aber das waren Lichtjahre zwischen Ost und West.



            Massenarbeitslosigkeit gab es natürlich auch, viele haben sich halt von Job zu Job gehangelt oder sind dann eben weggezogen - schön für die Statistik - aber bei uns im Dorf beispielsweise hat jeder außer beim Bäcker und beim Schmied die Arbeit verloren.



            Das wir allerdings durchaus einige völlig "arbeitsunfähige Arbeiter" hatten die dann durch die Systeme fielen, stimmt allerdings auch und ja, natürlich wollte die niemand freiwillig beschäftigen

    • @Saskia Brehn:

      Haben Reiche und Erben ihr Geld nicht aus der kapitalistischen Wertschaffung? Wäre die Wertschaffung nicht mehr kapitalistisch, wovon ich auch nicht weiß, wie das ohne viel Gewalt, die ich ablehne, erreichbar sein soll, müsste das Ergebnis auch verteilt werden, worüber Einigung zu erzielen wäre. Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf.

      • @Joba:

        Sie schreiben "Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf."

        Ich würde es etwas anders ausdrücken: Der Unterschied zwischen rechts und links geht um die Frage, wer von den Profiten der kapitalistischen Wertschaffungskette wieviel für sich beanspruchen darf. Oder noch anders: Wie viel Gerechtigkeit bei der Verteilung der Profite herrschen soll.

        Derzeit ist es so, dass alleine die reichsten 500 Deutschen alleine von 2020-2024 ihr Vermögen um 500 Mrd. € erhöhen konnten (laut Manager-Magazin), während die 70% ärmeren und der Staat kaum über die Runden gekommen sind. Das würde ich nicht als gerecht bezeichnen. Da muss man zu mehr Gerechtigkeit kommen.

        Sonst wird diese Demokratie und viele westliche Demokratien zusammenbrechen, weil immer mehr rechtsradikale Parteien wählen, in der (falschen) Hoffnung, dass die ihnen mehr vom Kuchen abgeben werden.

      • @Joba:

        "Der aktuelle Unterschied zwischen "rechts" und "links" geht um die Frage, bis zu welchen Punkt die kapitalistische Wertschaffungskette für die Allgemeinheit herangezogen werden darf."



        Spannende These, darüber denke ich mal nach, danke

  • Zum Einen:



    es dürfte nicht wenig überraschen, dass Merz rechts ist. Er ist, in den letzten Jahren, mehrfach verbal entgleist.



    Sein Innen Mini setzt nun das um, was die Ampel nicht wollte.



    Damit komme ich zum Anderen, liebe Artikelschreiberin: es hilft nicht gegen Rechts und Politikverdrossenheit, wenn in diesem Bereich unscharf gezeichnet wird.



    Ja, die SPD hat klare Möglichkeiten eröffnet, in Zusammenarbeit mit anderen Nicht EU Staaten legale Zuwanderung zu ermöglichen. Das ist zum allgemeinen Vorteil und übrigens nicht lebensgefährlich.



    Außerdem wurde das Asylrecht weiterhin hoch gehalten. Im Gegensatz zu Dobrint organisierte die Ampelregierung bis zuletzt Einreisen für afghanische Flüchtlinge.



    Eine Zusammenarbeit mit den Taliban schloss die Ampel ebenfalls aus.



    Ganz im Gegensatz zu Innen- und AußenMini, die hier neue Wege gehen um Abschiebungen zu ermöglichen.



    Ich halte es für verantwortungslos, hier Gleichmacherei zu betreiben .



    Die Datenpanne durch die Übergabe des Bonner Konsulat an die Taliban ist eine Gefährdung von Flüchtlingen, die Vielversprecher Wadephul zu verantworten hat .



    Nur zu Erinnerung: der Doppelpass wurde unter der Ampel möglich.

    • @Philippo1000:

      Natürlich ist Merz "rechts" - die CDU ist eine konservative, und damit "rechte" Partei. Das ist in einer Demokratie völlig in Ordnung, eine "rechte" Gesinnung nach Lesart der Paulskirche ist ok. Bitte nicht "rechts" und "rechtsradikal" vermischen.

      • @Optimist:

        Nicht ich, sondern der Möchtegernkanzler vermischt hier rechts mit rechtsextremen Positionen.



        Es ist, im Übrigen, eine Frage der Definition. Seit der Paulskirche hat sich hierzulande auch die Demokratie, ihre Parteien und Strömungen verändert.



        Eine CDU oder CSU gab es damals noch lange nicht, die entstand erst 100 Jahre später.



        In der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland definierten sich die Volksparteien zunehmend als Parteien der "Mitte".



        Ihre persönliche Einordnung ist somit ein Abwenden von dieser Position. Das entspricht natürlich Menschen wie Spahn, Dobrint und Merz, die einen Rechtsruck Ihrer Partei offenbar " nicht schlimm" finden.



        Finden Sie das Zugehen von CDU Vertretern auf die "afd" auch "o.k."?

  • Wer nicht gegen die Vergewaltigung in der Ehe ist, der sollte nicht bleiben dürfen....

    • @Klaus Schneider:

      Guter Punkt, allerdings auch Schwulenfeindlichkeit, Religionsfreiheit etc. und da fällt mir noch einiges ein.

  • >die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird<

    Es geht nicht um Daseinsberechtigung sondern um die Aufnahme in die deutsche Gesellschaft.

    Die EU-Rechtslage ist so, dass niemand abgewiesen werden darf, der einreisen will. Demonstriert am Fall der drei Somalier. Die Regierung -CDU/SPD- akzeptiert das. Grüne und Linke finden das gut.

    Dass das dauerhaft nicht funktionieren kann, interessiert anscheinend nicht.

    • @A. Müllermilch:

      Ach, spätestens ab Juni 2026 mit dem großen GEAS-Anpassungsgesetz wird es richtig spannend, wenn Dublin III Geschichte wird (peu à peu) und die große Härte an den Außengrenzen noch härter wird in der Illusion der Europäer*innen, dass wir hier alle Konflikte und Kriege und den Klimawandel wegignorieren können.



      Das Prinzip des "Non-Refoulement", das LaO so präzise anführt, wird ja jetzt schon [versucht zu] unterlaufen. Schwere Zeiten gerade für Human Rights and International Law and Order gerade...

    • @A. Müllermilch:

      Da die nach rechts abstürzende xxU geflüchtete Menschen auch z. B. nach Syrien oder Afghanistan abschieden will, wo sehr vielen die Ermordung droht, geht es durchaus um "Daseinsberechtigung"!

    • @A. Müllermilch:

      Kl Tipp vom alten Fahrensmann: mit Jura besser nicht versuchen. Schauns ein Versuch



      “Non-refoulement" bedeutet das Prinzip der Nichtzurückweisung und ist ein Grundsatz des Völkerrechts, der verbietet, eine Person in ein Land zurückzuschicken, in dem ihr Folter, unmenschliche Behandlung oder ernste Menschenrechtsverletzungen drohen. Dieses Prinzip schützt Flüchtlinge und andere Schutzsuchende und ist in verschiedenen internationalen Abkommen wie der Genfer Flüchtlingskonvention verankert. …



      Anwendung: Es gilt nicht nur für anerkannte Flüchtlinge, sondern für alle Personen, die Gefahr laufen, Opfer von Folter oder schweren Menschenrechtsverletzungen zu werden, unabhängig von ihrem Migrationsstatus.



      Rechtliche Grundlage: Es ist sowohl in völkerrechtlichen Verträgen wie der Genfer Flüchtlingskonvention und der UNO-Antifolterkonvention als auch im Völkergewohnheitsrecht verankert.



      & Däh Dob🐂t & Cie.



      “…Konflikt mit nationalen Interessen: Souveränitätsrecht eines Staates, aber der Schutz von Menschenrechten hat Vorrang, insbesondere der Schutz vor Folter.



      Däh “…Trotz der rechtlichen Verankerung wird das Prinzip in der Praxis an



      den Grenzen von Staaten wie der EU nicht immer beachtet“

      • @Lowandorder:

        >mit Jura besser nicht versuchen<

        zu spät - vor 40 Jahren wäre das ein guter Tipp gewesen. Im übrigen geben Sie genau das als Rechtslage wieder, was ich oben beschrieben habe:

        Flüchtlinge können ihre Einreise gerichtlich erzwingen - die Regierung ist nicht in der Lage, diese von ihr offensichtlich unerwünschte rechtliche Situation zu ändern.

        • @A. Müllermilch:

          "Die EU-Rechtslage ist so, dass niemand abgewiesen werden darf, der einreisen will."

          "Flüchtlinge können ihre Einreise gerichtlich erzwingen - die Regierung ist nicht in der Lage, diese von ihr offensichtlich unerwünschte rechtliche Situation zu ändern"

          Wenn diese Rechtsauslegung nach 40 Jahren intensiver Rechtskunde das Ergebnis ist, dann kann ich mich lowandorder nur anschließen. Da scheint Hopfen und Malz verloren zu sein.

          • @Sam Spade:

            Ich würde es ja gerne verstehen.

            Was ist falsch an der Aussage, dass Flüchtlinge ein einklagbares Recht auf Einreise nach Deutschland haben? (Rechtliche Einschätzung)

            Was ist falsch an der Aussage, dass die jetzige Regierung das eigentlich so nicht will? (politische Einschätzung)

            Das ist doch eigentlich nur Beschreibung recht offensichtlicher Tatsachen.

          • @Sam Spade:

            Um ehra Blutdruck im Unverstand noch etwas Zucker in demselben zu blasen: Non-Refulment hieß bis zu seiner Schleifung durch GroKo -



            Asyl IN Schland & der Verfassungsrichter Jürgen Kühling Weggefährte Freund hatte im Spiegel Interview völlig recht



            “Wir schaffen ohne Not eines DER Menschen&Grundrechte ab; weil wir schlecht organisiert sind!“



            (& btw entre nous - als anlässlich der bundesweiten Ri-Org “Fünf vor 12“ meine Visage ins TV kam Post



            “An den Türken … …usw + Aufforderung & Anleitung zum Suicid



            (Die bullerei beruhigte - danke again)

            (ps kl Bitte - se sann doch sonst auf dem Kivief der Humanität verpflichtet - wa?!!)

        • @A. Müllermilch:

          Herr wirf 🧠 vom Himmel!



          Mal so - Völkerrecht ist via GG



          In Schland & EU-weit unmittelbar geltendes Recht! But.

          Sie wollen - wie manch Dob🐂t & Co lieber in einer Räuberhöhle leben - wie‘se ja im Klartext hier unverhohlen klarstellen •



          ps es gibt da ne neben Teil der “C‘C“ noch eine Partei - die sich dieserhalb befleißigt; Aufnahmeanträge at hand

          Ich geb‘s jedenfalls auf •

    • @A. Müllermilch:

      Irgendwie versteht das immer keiner, habe ich den Eindruck. Sie haben vollumfänglich Recht.

      • @Leningrad:

        Ach was!©️👮 Vagel Bülow

        Noch sojet - dee lieber inne Räuberhöhle wohnt - als in einem Rechtsstaat! Wollnich

        Na Mahlzeit - But! Newahr



        Wenn einer an seinen asigeparkten



        SUV 🚙 pinkelt! Ist Schluß mit lustig!



        Normal

        ps Aufnahmeformulare - von der Wiege bis zur Bahre🙀



        pps & btw ehr Nickname?! Get it?



        Dase sich auf die Leningrad Cowboys sicher nicht beziehen:



        Es gab eine Zeit - als die Stadt so hieß - da durften dort Deutsche aus bekannten Gründen darin nicht leben!



        www.bpb.de/themen/...and-ist-vergessen/

  • "Die Gleichung, die Merz hier aufmacht, wonach die Daseinsberechtigung von Mi­gran­t*in­nen an ihrem Nutzen gemessen wird, ist nicht minder rassistisch als die ursprüngliche Aussage. Neu ist diese Gleichung aber nicht, sie ist der Logik kapitalistischer Nationalstaaten inhärent."

    Nichtprofitable Menschen sind für Merz ein Problem für den Profitstandort Deutschland, so wie sie für ihn auch ein Problem für den Militärstandort Deutschland sind. Denn Doppelwumms hoch 5 kostet.

    Was anderes außer Profit und Militär hat dieses Kanzlersurrogat nicht im Kopf.

  • Na ja. Merz und die Mehrheit der hiesigen Gesellschaft bevorzugen wieder SOD seit Godesberg halt ein anderes Wirtschaftssystem als die Autorin. Daraus aber jetzt einen Begründungsvorwurf bezüglich des Umgangs mit Migranten zu formulieren, halte ich für etwas sehr polemisch. Wo auf der Welt hat denn ein anderes Wirtschaftssystem besser bezüglich der Aufnahmen einer so großen Vielzahl von Menschen funktioniert? Da erscheint mir eher der Wunsch die Mutter der Gedanken zu sein.

    • @vieldenker:

      Es ist sicherlich hilfreich ein System wiederherzustellen, was vor 50 Jahren angeblich gut funktioniert hat. Die Welt hat sich seitdem ja nicht verändert.

      Mensch möcht nur den Kopf schütteln, wenn tatsächlich die Mehrheit an so einfache Lösungen glaubt.

    • @vieldenker:

      Das Wirtschaftssystem hat doch nichts mit der Aufnahme von Migranten zu tun. Ausserdem ist es eine ethische Selbstverständlichkeit, dass kapitalistische, reiche Länder viele Armutsflüchtlinge aufnehmen sollten. Schließlich werden durch den unfairen, ausbeuterischen, globalen kapitalistischen Handel, die Menschen erst zur Flucht getrieben. Aber das Menschen Asyl oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekommen, hat wohl eher mit unserer Staatsform und ihren Gesetzen zu tun. Und die heisst immer noch Demokratie, auch wenn sie vom Kapitalismus korrumpiert und möglicherweise zerstört werden wird.

  • Ich bin selbst Kind eines Flüchtlings. Geboren in Mainz vor 33 Jahren.

    Immer häufiger sehe ich wie junge Frauen ganz schnell vor mir weglaufen wenn ich einfach nur meinen Weg gehe und dann noch beim Laufen immer nach hinten gucken, ob der Abstand auch wirklich gross genug ist.

    Nach 33 Jahren bin ich immer noch kein Deutscher und langsam finde ich Deutschland und Deutsche auch einfach nur ekelhaft.

    Der Kanzler (nicht meiner) unterstützt erst die Tötung von 67.000 Palästinensern und jetzt empfindet er mich auch noch störend im Stadtbild genau wie Joseph Göbbels damals.

    Und es sind gerade mal 80 Jahre vom Ende dritten Reiches vergangen

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Danke für den persönlichen Beitrag. Ich finde das zeigt beispielhaft sehr gut, wohin das Schüren von Angst und Feindseligkeit gegenüber vermeintlich Fremden führt.

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Insgesamt stimme ich Ihrem Kommentar völlig zu, aber ich bitte Sie, nicht denselben Fehler zu machen wie die Menschenverachter und alle mit "Kartoffeloptik" gleichzusetzen, denn sehr viele von uns (Kartoffeln) achten darauf genügend Abstand zu den AfD-Sekten-Fans zu halten, haben aber kein Problem damit, wenn migrantisch gelesene Menschen in der Nähe sind. ;)

  • „Die Unliebsamen werden draußen gehalten oder abgeschoben“.



    Eigentlich sollte in Deutschland diese Frage durch das Asylrecht



    geregelt sein, Sympatiewerte, wie die Autorin schreibt, entscheiden



    nach meiner Kenntnis nicht über ein Aufenthaltsrecht.



    Im übrigen hat der Staat ein verständliches und berechtigtes Interesse, dass Menschen arbeiten u. damit Steuern zahlen oder



    wie soll er sonst seine Ausgaben, zB. für Daseinsvorsorge oder



    Bildung bezahlen. Aber vielleicht kennt die Autorin auch dafür



    eine andere Lösung.

  • "Wer gebraucht wird und sich in seinem Nutzen bewährt, darf kommen und bleiben. Die Unliebsamen werden draußen gehalten."

    Ist das nicht gängiges Prinzip aller Industrienationen? Und gilt das nicht auch in abgewandelter Form innerhalb einer Gesellschaft? Wer nicht der Norm entspricht wird ausgegrenzt, wer nichts leistet genießt auch kein Ansehen.

    Ohne jetzt eine Wertung da hineinlegen zu wollen, aber könnte es nicht auch sein, dass der Tenor von Merz Aussage nicht längst gesellschaftlicher Konsens ist? Gilt nicht nur für Deutschland.

    Präziser, ich habe meinen norwegischen Bekanntenkreis mit der Diskussion in Deutschland und den Aussagen von Merz konfrontiert.

    Einheitlicher Tenor, der Mensch aus der Fremde ist nur willkommen, wenn er einen Mehrwert für die einheimische Gesellschaft darstellt und hier wird dann zusätzlich noch nach Kulturkreis selektiert. Je verwandter, desto besser. Schutz gewährt man aus Anstand, bedeutet aber nicht das der Mensch hier willkommen ist, sondern er wird als Gast auf Zeit angesehen.

    Keine Haltung also die Merz oder Deutschland exklusiv haben, sondern längst auch verbreitet im vermeidlich so toleraten Skandinavien.

    • @Sam Spade:

      Ich denke, dass dieses Denken tatsächlich eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung findet, nicht nur in Deutschland. Man mag davon halten was man will, aber was wäre die Lösung? Bildung kann es nicht sein und selbstgefällige Moral auch nicht. Ich lehne diese Nützlichkeitskriterien ab und würde mir eine Gesellschaft wünschen, in der es anders liefe, aber die Realität ist leider anders.

      • @Axotono:

        Das sind halt die Schattenseiten einer Leistungsgesellschaft.

        Erich Fromm hat schon in den 60er Jahren darauf hingewiesen, dass kapitalistische Systeme nicht nur die Denkweise des Individuums prägen, sondern auch das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft untereinander. Die Stellung des Menschen wird dann nicht mehr an seinem Wert sondern an seinem Mehrwert zum Nutzen der Gesellschaft gemessen. Der Mensch erfüllt also einen Zweck. Das ist in den letzten Jahrzehnten fester Bestandteil der Mentalität geworden.

  • Wenn Menschen allein nach ihrem Nutzen beurteilt werden, ist das in der Tat rassistisch. Anders sieht es jedoch aus, wenn es um ihr Verhalten geht. Danach wird auch Merz in diesem Artikel bewertet. Nicht alle verhalten sich angemessen, unabhängig vom jeweilgen Hintergrund. Die Frage ist, ob bei Geflüchteten ("Rechte meinen jegliche Migrationsgeschichte) Anderes zu tun ist als bei "Biodeutschen" Das einzige Argument , dass ich dafür gelten lassen könnte ist, dass Mittel und Personal fehlen, alle, die traumatisiert sind oder an Gesellschaftsvorstellungen festhalten wollen, die nicht in eine liberale Gesellschaft passen (was für die Rechtsextremen genauso gilt) zu integrieren. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie in ihrer "Heimat" tatsächlich (und nicht nur behauptet) sicher leben können.



    Merz' Stadtbildmetapher suggeriert, dass leicht an der Optik zu erkennen sei, wer abzuschieben sei. Damit setzt er hier geborene (meist männliche) Jugendliche mit "Migrationshintergrund", die sich daneben benehmen und ihr Verhaltenspendant in jugendlichen Neonazis haben, mit straffälligen Geflüchteten gleich. Das macht sie rassistisch und begeistert die Faschos.

    • @Joba:

      "Wenn Menschen allein nach ihrem Nutzen beurteilt werden, ist das in der Tat rassistisch."



      Nee, das nun gerade nicht. Es wird erst rassistisch, wenn man eine solche Nützlichkeit an rassischen Merkmalen festmacht.

      • @Encantado:

        Das stimmt natürlich und ist leider einer etwas unglücklichen Kürzung wegen der Zeichenlimitierung geschuldet. Danke für die Klarstellung.

  • da zeigt sich wieder, dass es im deutschen gar keine richtige übersetzung des englischen ´patronizing´ - in den usa schon seit 30 jahren ein allgegenwärtiger begriff im sozialen miteinander. mindestens die deutsche gen Ü30 hat da also noch kein feingefühl entwickelt, wie man sich möglichst nicht geringschätzig und überheblich über andere äußern sollte . aber merz hat da ein tief verwurzeltes attitude problem. die liste seiner faux pas ist lang, er kann nicht anders. mag in abgehobenen manager- oder erzkonservativen kreisen nicht weiter auffallen, bei der gemeinschaft aber eben schon.

  • Ja, das ist immer noch rassistisch. Es ist aber auch die gleiche Denke, mit der auch Deutsche gemessen werden, insbesondere Bürgergeld-Empfänger: "Wer nicht genug Geld verdient, soll froh und dankbar sein, wenn wir ihn oder die nicht auf die Strasse setzen und verhungern lassen."

    Bei dieser Logik bekommen immer mehr Menschen Angst vor der Zukunft. Und immer mehr davon wählen rechtsextreme Parteien. So kann keine Demokratie auf Dauer überleben.

    Die Demokratie muss sich so langsam vom Kapitalismus emanzipieren. Und lernen, den Kapitalismus so zu regulieren, dass wenn das reichste 1% reicher wird, auch alle anderen reicher werden.

    Sonst werden westliche Demokratien reihenweise sterben.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Zitat: "Wer nicht genug Geld verdient, soll froh und dankbar sein, wenn wir ihn oder die nicht auf die Strasse setzen und verhungern lassen."

      Aber genau dahin führt doch die Asozialpolitik der xxU. Ich bin mir sehr sicher, dass bald die Zahlen der Wohnungslosen steigen wird, wenn schwer depressive Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Post zu öffnen, mit Geldstrafen von bis zu 100 % des Einkommens wegen einer Erkrankung(!!!) bestraft werden, und in Folge dieser Existenzvernichtenden Geldstrafe irgendwann die fristlose Kündigung der Vermieter:innen bekommen.

      PS: Und bitte glaubt nicht den Lügen, dass kranke Menschen angeblich nicht sanktioniert werden. Die Handvoll "Totalverweigerer" (immer dieses Neusprech, macht euch ehrlich und benutzt den ursprünglichen Begriff "Arbeitsscheu") wird sich an alle Mitwirkungspflichten halten und trotzdem merkwürdigerweise keine Arbeitsstelle finden, während Kranken, die dazu nicht in der Lage sind, ihre Existenzgrundlage gestohlen wird.

  • Kürzlich mal wieder an der Fleischtheke eines großen Supermarktes vorbeigegangen. Lange Schlange einheimisch gelesener Menschen. Ganz schlimmes Stadtbild! Ohne Antibiotika wär da nichts (Max Frisch). Es war einer dieser Märkte „auf der grünen Wiese“, also mit riesigem Parkplatz und langen Schlangen von Einkaufswägen zwischen den Parkinseln. Auch ganz schlimmes Stadtbild!

  • Die AfD ist bei 27%, die CDU bei 25. Was soll Merz denn sonst machen? Sein bisheriger Kurs mit Anti-AfD und totaler Brandmauer scheint nicht zu funktionieren. Jetzt nach links zu schwenken wäre politischer Selbstmord, aus Angst vor dem Tod. Allerdings ergibt sich das große Dilemma für ihn dass er jetzt seinen Worten auch Taten folgen lassen muss, sonst ist seine Glaubwürdigkeit (und die der CDUCSU) vollständig und für immer darhin. Ich bin wirklich gespannt.

    • @Gerald Müller:

      "Was soll Merz denn sonst machen?"

      Falsche Frage. Es sind vor allem auch Linkspartei und SPD, die ihre Wähler, vor allem Arbeiter und Wähler im Osten, an die AfD verloren haben. Die Frage zu stellen "Was soll Merz denn sonst machen?" ist in dem Zusammenhang ein politisches Armutszeugnis.

    • @Gerald Müller:

      Was er machen soll? Er könnte ja mal damit anfangen, endlich diese immer mal wieder herbeiphantasierten "christlichen Werte" in der CDU zu etablieren.

      An dem Tag, wo eine "christliche" Partei wirklich christlich agiert, wird wahrscheinlich die Hölle zufrieren.

      • @Matt Olie:

        Geld massenhaft in den Globalen Süden zu verfrachten mit gleichen Löhnen wie in DE wäre "christlich". Ist aber gegen linke deutsche Parteien, die vor allem den nationalen Nabel kennen, kaum machbar.

    • @Gerald Müller:

      Populismus ersetzt keine Politik.



      Wenn Merz schlau wäre ( was stark zu bezweifeln ist), würde es sich wissenschaftliche Beiträge zur Gemüte führen, die belegen, dass die Übernahme rechter Positionen keineswegs den Rechten schadet - im Gegenteil!



      Merz sollte endlich mal in seiner Partei ein Machtwort sprechen.



      Die Schwäche des Möchtegernkanzlers bleibt der Öffentlichkeit keineswegs verborgen.



      WischiWaschi Politik kombiniert mit großmäuligen Ansagen (Militär), machen vor Allem Eins: einen schlechten Eindruck!

    • @Gerald Müller:

      Er könnte z.B. -- zusammen mit dem Rest seiner Regierung -- etwas gegen Wohnungsnot tun; oder die Prekarisierung der unteren Mittelschicht nicht weiter vorantreiben. Was tun die Damen und Herren von Schwrz-Rot: nichts davon.

    • @Gerald Müller:

      Die AFD ist nur so stark weil Merz sie hoffierfähig gemacht hat.

      Die Union hat Komplett deren Rhetorik übernommen und der Wähler wählt natürlich das Original.

      Abgesehen von der Pöbelei der Union gegenüber der Ampelregierung und dadurch die Diffamierung politischer Wahlergebnisse.



      Das alles hat den Wähler nach rechts gerückt

    • @Gerald Müller:

      Merz und Anti-AfD? Davon habe ich bislang nichts mitbekommen. Merz zusammen mit der AfD im Bundestag ist mir da eher in Erinnerung geblieben. Eine totale Brandmauer seitens der CDU existiert auch nicht, eher ein löchriges Mäuerchen, insbesondere in den ostdeutschen Landtagen und Kommunen.

      • @Flix:

        Sie können Merz und seine Politik in Frage stellen, aber nicht seine Abneigung gegen die AfD.



        Merz könnte sofort mit der AfD koalieren. Es wäre eine stabile Mehrheit und die CDU hätte keine Probleme ihre Agenda durchzudrücken, im Gegensatz jetzt zur SPD, die natürlich nur widerwillig ihre Weichenstellungen von der Ampel aufgeben mag und sich überdies deutlich stärker aufspielt als es das Wahlergebnis hergibt.



        Merz Idee wie man sich von der AfD abgrenzen kann ist lückenhaft, höflich ausgedrückt. Sie können ihm auch das Talent dazu absprechen.



        Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er.

        • @Saskia Brehn:

          "Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er."



          Das wird dann leider nichts mehr nützen.

          • @Encantado:

            Der ehemalige BlackRock-Lobbyist hat sicherlich keine Skrupel mit der AfD irgendwann richtig zu "paktieren", denn eine kleine Kostprobe hatte er uns ja schon im Januar 2025 davon gegeben. Und wenn Merz mit der AfD Kanzler bleiben kann, dann wird er mit der AfD auch koalieren. Wenn er nicht Kanzler bleiben kann, dann steigt er mit seiner Frau und seinen 12 Millionen Euro in sein Privatflugzeug und verlässt das Land.

            Angela Merkel wusste schon damals, was man von Friedrich Merz halten kann - nämlich nicht viel. Und das hat sich jetzt ja auch bestätigt, denn Merz kennt keine staatspolitische Verantwortung, hat sogar schon das Vokabular der AfD angenommen und würde jederzeit mit der AfD koalieren, wenn er davon einen Vorteil für sich sieht.

            • @Ricky-13:

              "Merz ... würde jederzeit mit der AfD koalieren, wenn er davon einen Vorteil für sich sieht."



              Nein, das glaube ich jetzt tatsächlich nicht. Ich denke wirklich, dass er zuvor alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen würde. Wie groß sein Widerstreben allerdings sein wird, wenn es dann spitz auf Knopf kommt, haben wir Anfang des Jahres gesehen.

        • @Saskia Brehn:

          "



          Aber mit der AfD wird er nie koalieren, vorher geht er."

          Darauf würde ich nicht wetten.



          Da hat er nun so lange gewartet, hat die Demütigung durch Merkel im Blackrock-Exil überstanden. Meinen Sie wirklich, jetzt, wo er sich am Ziel sieht, würde er gehen?



          Der Mann hat soviel Rückgrat wie eine Nacktschnecke. Oder anders ausgedrückt: Wenn's dem Machterhalt dient...

        • @Saskia Brehn:

          Die Union wird solange nicht mit der AfD zusammenarbeiten, wie der von ihr erwartet Schaden größer als der erwartete Nutzen ist. Auch Merz hat dies schon bei der Abstimmung Anfang des Jahres so praktiziert. In der Politik gibt es übrigens auch Formen der Zusammenarbeit unterhalb der Schwelle einer Koalition.

    • @Gerald Müller:

      Herr Merz verwechselt das Amt eines Bundeskanzler mit dem eines Bürgermeister aus Brilon.



      Kompetenz kommt nicht automatisch mit der Ernennung einer Position. Zudem der Begriff " Peter Prinzip " ist ja auch bekannt...

  • Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.

    Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen.

    Es geht neben sonstigen Risiken und Nebenwirkungen ganz einfach auch um den Kostenfaktor. Der NRW-MP Wüst spricht von 20.000 Euro/Jahr für einen Asylbewerber. Mindestens den gleichen Betrag legt der Bund nochmal drauf. Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet.

    Schon mal mitgekriegt wie viel Schulden Deutschland grade macht? Wie viel Zinsen wir dafür zahlen werden? Aktuell bezahlen wir 30 Milliarden Euro im Jahr für Zinsen. 2029 werden es 66 Milliarden sein, der drittgrößte Haushaltsposten. Schon wird angedacht weitere Schulden aufzunehmen um diese Zinslast jährlich schultern zu können.

    Höhere Schulden bedeuten auch immer höhere Inflation.

    Mal mitgekriegt, dass die Regierung den Menschen hier die Pflegestufe 1 streichen will nur um ein oder zwei Milliarden Euro im Jahr zu sparen? Die Leute haben zig Jahre in die Rentenkasse eingezahlt.

    www.waz.de/politik...romiss-hadert.html

    • @shantivanille:

      Schonmal mitgekriegt wieviel ethische Schulden wir alle hier, die Gesetzgeber vorneweg, seit der Kolonialisierung gemacht haben? Das lässt sich in Geld gar nicht aufrechnen. "Wir haben unseren Wohlstand auf dem Rücken dieser Länder aufgebaut. Diese Spannungen werden sich entladen." (Gerd Müller, CDU, ehemaliger Entwicklungshilfeminister). Wir haben die ethische Pflicht, die Menschen des globalen Südens, die wir ausbeuten, an dem Wohlstand teilhaben zu lassen, für den sie buckeln. Und es ist die Aufgabe der Politiker und Bürger der reichen Länder, diese "Spannungen", die Konflikte zu befrieden, denn wir sind maßgeblich dafür verantwortlich.

      • @Peta Parka:

        "Ethische Schulden"? Klingt für mich nach Sippenhaft, damit habe ich nix zu schaffen.

        • @Optimist:

          Welche "Sippenhaft" denn? Können Sie das erklären?

    • @shantivanille:

      Mal mitgekriegt, dass Sie sich als braver Untertan gegen Menschen aufhetzen lassen, mit denen Sie "im selben Boot sitzen"?

      Glauben Sie allen Ernstes, dass irgendein Rentner oder arbeitender Mensch auch nur einen einzigen Euro mehr bekommt, wenn bei Migration oder Hartz V Geld eingespart wird? Das landet alles auf den Konten pervers Reicher und den Buddies der xxU-Politiker:innen (vermutlich gibt es da eine sehr große Schnittmenge).

      Die einzigen, die von der aktuellen menschenverachtenden Politik profitieren sind eben diese pervers Reichen und die rechtsextreme AfD!

    • @shantivanille:

      Das ist doch total hohl. Man könnte den Asylbewerbern einfach eine Arbeitserlaubnis geben und sie könnten sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Will man aber gar nicht. Am Ende integrieren sich diese Ausländer noch und verschandeln das Stadtbild.

      "weitere Schulden aufzunehmen um diese Zinslast jährlich schultern zu können" ist einfach nur hirnverbrannt. Auf sowas können nur Betrüger kommen.

      Pflegekasse ist übrigens nicht Rentenkasse, aber egal.

      • @Matt Olie:

        "Man könnte den Asylbewerbern einfach eine Arbeitserlaubnis geben."

        Asylsuchende und Geduldete erhalten in der Regel nach drei bis sechs Monaten Wartezeit und Geflüchtete mit Aufenthaltstitel oft sofort Zugang zum Arbeitsmarkt.

    • @shantivanille:

      "Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.

      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen."

      Das ist entweder ungekennzeichnete Satire oder Mangel an Willen oder Fähigkeit, von Außen auf's System zu schauen. Geld ist ja im Grunde ne gute Idee - eine gemeinsame Bezugsgröße um Waren und Dienstleistungen vergleichbar zu machen und Handel vom direkten Tausch zu befreien. Nur leider sind die Bewertungsgrundlagen ziemlich wild - da sind Traditionen (Gold ist außerhalb der Elektronik völlig wertlos ohne den Traditionsballast), unzureichendes Einpreisen von Folgekosten (z.B. Microplastik, CO2), seltsame Wertung von Arbeitsformen (z.B. bekommen Entwicklungsingenieure Unsummen dafür ihrem Spieltrieb zu folgen, während es normal ist dass jemand für einen Bruchteil davon die Toiletten putzt - "Aufwandsentschädigung" ist es also nicht). Geld aus spekulativen Geschäften ist ein massives ethisches Problem, da wird abgeschöpft ohne dass jemand außer dem Abschöpfenden einen Vorteil von hat. Und richtig wild wird es, wenn man anfängt, Menschenwürde (=keine Ware) gegen Geldeffekte aufzurechnen. Ja, die Idee ist gut, die Umsetzung eher verbesserungswürdig.

      • @Garak:

        Ich hab für meinen Job 6 Jahre studiert, und in der Zeit natürlich auch kaum verdient. Es wäre ziemlich unfair wenn jemand in einem Job ohne Ausbildung genausoviel verdienen würde.

      • @Garak:

        Ihr Kommentar verliert sich und hat mit meinem Kommentar nichts mehr zu tun.

    • @shantivanille:

      Hä? Das was sie beschreiben ist doch die Grundlogik unseres heutigen Kapitalismus, gib den Leuten/Staaten Geld auf Pump, damit sie unser absurdes WACHSTUM, WACHSTUM, WACHSTUM Geschäftsmodell weiter antreiben können und halte sie über Zinseszins in Abhängigkeit damit sie als Individuum weiter buckeln gehen müssen um ihre Schulden abzubezahlen oder auf staatlicher Ebene das Wirtschaftswachstum über den Zinssatz halten müssen um nicht pleite zu gehen. Ca. 50% meiner Kollegen (renommierter Deutscher Industriebetrieb/Produktionsbereich) sind Syrer oder Afghanen und fast alle sind auf dem Weg des Staatsbürgerschaftserwerbs, rechne mal bitte auf alle deutschen Unternehmen hoch wieviel Mehrwert unsere Mitmenschen produziert und wieviel Steuern sie gezahlt haben. Vielleicht sollten wir Menschen nicht in Lager sperren und zu Personen beschränkten Rechts machen, sondern sich frei entfalten lassen und qualifizieren, dann braucht die Wirtschaft nicht mehr über Fachkräftemangel und Merz nicht mehr über Arbeitsunwillige beschweren. Weil die Leute die bei mir auf Arbeit keinen Bock haben sind die Deutschen, die Leistungsträger sind Migranten.

      • @Blutsbruder WinnePuh:

        "Das was sie beschreiben ist doch die Grundlogik unseres heutigen Kapitalismus, gib den Leuten/Staaten Geld auf Pump, damit sie unser absurdes WACHSTUM, WACHSTUM, WACHSTUM Geschäftsmodell weiter antreiben können."

        Wachstum auf Pump, da sind Sozialdemokraten führend.

        Habe mich gewundert, dass Merz diesem riesigen Schuldenpaket zu gestimmt hat.

        Vermute, er macht das mit, weil die westlichen Länder, so Japan und immer mehr auch China so gigantisch verschuldet sind, dass das Kartenhaus anyway irgendwann kollabieren wird.

    • @shantivanille:

      Ihre Wirtschaftskentnisse in Ehren, aber die Realität sieht doch etwas anders aus.

      Hier in Norwegen haben wir jährlich einen Einnahmenüberschuss im Staatshaushalt und der ist beachtlich.

      Dennoch beträgt die Staatschuldenquote in Norwegen 48%. In Deutschland liegt sie bei 71%.

      Für Norwegen und Deutschland ergibt es derzeit absoluten Sinn Staatsschulden zu machen. Nennt sich „deficit spending“.

      Die absolute Summe der Staatsverschuldung ist auch nicht so relevant wie weitläufig angenommen, sofern sie in einem angemessenen Verhältnis zur Wirtschaftskraft (BIP) steht.

      Grundsätzlich ist eine Schuldenaufnahme gerechtfertigt, wenn ein ebenso großer Anstieg des öffentlichen Netto-Vermögens damit einhergeht. Und das war in Deutschland dank sprudelnder Steuereinnahmen der Fall.

      Der sprunghafte Anstieg der Staatsverschuldung beruht zudem auf Ausnahmesituationen, besonders bei den Coronahilfen oder aktuell der Ukraineunterstützung, sie sind also nicht konjunkturbedingt.

      Auch ist es ein Mythos, das eine hohe Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generation geht.

      Unterm Strich hat daher die Rechnung die sie aufmachen mit Finanzpolitik nur wenig zu tun.

      • @Sam Spade:

        Sie leben in Norwegen und wollen mir einen Vortrag halten über den Vergleich von Norwegens und Deutschlands Wirtschaft.

        Dies ohne den norwegischen Staatsfond in Höhe von 1,6 Billionen Euro zu erwähnen? Der hauptsächlich auf Öleinnahmen begründet ist?

        300.000 Euro pro Bürger.

        Zudem liegt der norwegische Migrationsanteil von Menschen aus den arabischen und europäischen Ländern weit unter Deutschlands Anteil.

        • @shantivanille:

          Sie werden es nicht glauben, aber der Staatsfond liegt jetzt bei 1,8 Billionen und er steigt und steigt u.a dank deutscher Unersättlichkeit nach Öl und Gas. Vom Strom ganz zu schweigen.

          Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund liegt in Norwegen übrigens bei 16%, in Deutschland bei 26%.

          Nur was soll das bitteschön aussagen? Falls sie auf das Thema Fluchtmigration anspielen, 76% der arbeitsfähigen Migranten in Norwegen sind in einem regulären Beschäftigungsverhältnis, leider oftmals noch zu häufig im Niedriglohnsektor anzutreffen z.B. bei uns im Norden in der Fischindustrie.

          Hätten wir das jetzt geklärt, nur was hat ihre Antwort jetzt genau mit meinem Kommentar zu tun? Der Fakt bleibt bestehen, dass sie eine Milchmädchenrechnung aufmachen, die lediglich ihren Vorstellungen entspricht, jedoch jegliches Fachwissen entbehrt.

          Einmal fachlich weiterbilden, dann werden sie erkennen, dass Migranten auf längerer Sicht für ein Land mehr einbringen als sie kosten.

          Gilt auch für Deutschland. Studien, nationale wie internationale, gibt es darüber genügend. Fortbildung ist grundsätzlich ergiebiger als immer nur die eigenen Vorurteile zu pflegen.

    • @shantivanille:

      Wäre zu finanzieren, wenn wir die Wohlhabenden im selben Umfang besteuern wie Großbritannien oder die USA (beides Mutterländer des Sozialismus) und die kreative Steuergestaltung von Großunternehmen deutlich eindämmen. Haben Sie hierzu schon einmal irgendwelche Vorschläge gehört? Ich nicht. Selbst Cum-Ex und Cum-Cum gehen munter weiter.



      Die Kosten würden auch deutlich sinken, wenn die Bearbeitungszeiten für die Anträge sänken -- was aber angesichts der von den Herren de Maizière und Seehofer produzierten dünnen Personaldecke im BAMF nahezu unmöglich ist. Und wenn man Flüchtenden schneller eine Arbeitsgenehmigung ausstellen würde. Haben die Grünen einmal vorgeschlagen, ist aber versandet -- wie vieles, was Probleme lösen könnte und Kosten reduzieren. Macht ja auch Arbeit und nicht so viel her wie markige Sprüche.

      • @Libuzzi:

        Asylsuchende und Geduldete erhalten in der Regel nach drei bis sechs Monaten Wartezeit und Geflüchtete mit Aufenthaltstitel oft sofort Zugang zum Arbeitsmarkt.

    • @shantivanille:

      "Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.



      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen."

      "Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet."

      Über welche Menschen schreiben sie denn die das hier bei uns zahlen müssen, etwa über Migranten die einen erheblichen Beitrag zur deutschen Wirtschaft leisten, der sich auf 706 Milliarden Euro zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) beläuft. Dies geschieht hauptsächlich durch die Arbeit von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, von denen es 6,7 Millionen gibt, die rund 13,2 % der Bruttowertschöpfung erbringen. Der Beitrag ist vielfältig und reicht von wichtigen Tätigkeiten in Bereichen wie Reinigung und Gastronomie bis hin zu hochqualifizierten Berufen.

      • @taz.manien:

        Stimme Ihnen da zu.

        Die Migranten, von denen Sie sprechen, sind allerdings nicht Teil des Migrationssystems, von dem ich spreche und welches die Kosten verursacht.

    • @shantivanille:

      @shantivanille



      Hat mit kapitalistischer Logik nichts zu tun.



      Sondern ganz einfach mit den Menschen in diesem Land, die dafür zahlen müssen.

      Es geht neben sonstigen Risiken und Nebenwirkungen ganz einfach auch um den Kostenfaktor. Der NRW-MP Wüst spricht von 20.000 Euro/Jahr für einen Asylbewerber. Mindestens den gleichen Betrag legt der Bund nochmal drauf. Das Migrationssystem hier kostet jährlich gigantische 50 Milliarden Euro. Konservativ gerechnet.



      ------------------



      Und Subventionen für Unternehmen und Landwirtschaft belaufen sich auf 77,8 Milliarden Euro.



      Für einen konventionellen Milchviehbetrieb mit 63 Kühe und 66 Hektar Land sind das 32.000 Euro im Jahr. Das ist ein Anteil von 44 Prozent vom Unternehmensgewinn.

      • @Friedrich Keck:

        Da haben Sie Recht.

        Auch bin ich, vegetarisch und (fast) vegan, absolut gegen Milchvieh- und Fleischbetriebe.

    • @shantivanille:

      Ich gebe Ihnen absolut Recht, es geht schlussendlich auch darum wieviel ein Staat überhaupt stemmen kann. DE ist nicht für die ganze Welt zuständig.

      • @Nico-1:

        Aber "DE" ist mit zuständig, also mitverantwortlich für das materielle Wohlergehen der Wirtschaftsflüchtlinge aus den Ländern des globalen Südens. Weil wir diese Menschen ausbeuten. Die buckeln für Hungerlöhne, damit Sie und ich und wir alle billig Bananen, Kaffee, Klamotten, ... und alle zwei Jahre ein neues Smartphone kaufen können.

        • @Peta Parka:

          Ich beute gar niemanden aus - das ist die gleiche bekoppte Logik wie die des persönlichen CO2-Fußabdrucks. Das geschieht alles auf einer Ebene weit über uns, ich bin für das verantwortlich was ich direkt beeinflussen und überblicken kann, sicher nicht dafür woher das Kobalt in einem Elektroartikel stammt.

          • @Optimist:

            Herrgott, ich hab nur 1200 Zeichen. Leider zu wenig um das auszudifferenzieren. Aber trotzdem gibt es Möglichkeiten als Konsument, zu wählen. Und wie wählen wir da? Ich bin auch Teil des Systems und mache viele ethisch schlechte Entscheidungen und ja, oft haben wir gar keine Wahl. Aber irgendwie tragen wir doch (fast) alle dieses kapitalistische, ausbeuterische System, haben ja auch Angst um unseren Wohlstand. Aber wir können wenigstens noch entscheiden, ob wir eine Partei wählen, die an diesem ungerechten System etwas ändern will.

  • Menschenskind Merz - gib ihnen halt einen Aufenthaltsstatus - dann können die hier auch arbeiten. Dass die Migranten Menschen sind und eine Bereicherung für die Kultur sind, wird dir sowieso nie aufgehen!



    Und tue nicht so, als wäre es ein Geschenk an die Rentner, wenn sie ab 2026 bis zu 2.000 € steuerfrei dazuzuverdienen dürfen. Statt für mehr Rentengerechtigkeit zu sorgen, sollen die Alten jetzt bis zum Umfallen malochen. Das ist allenfalls ein Geschenk an die Wirtschaft, die ohne die Erfahrungen der "Altgedienten" nicht zurecht zu kommen scheint.



    "Wirtschaft Wirtschaft über alles" - so sollte die Nationalhymne in Zukunft beginnen.

    • @Il_Leopardo:

      Migranten sind EXAKT genauso eine Bereicherung für die hiesige Gesellschaft, wie Deutsche eine Bereicherung für Migranten sind.

      Wenn Sie jede Kritik am (strukturellen) Rassismus der Deutschen (AfD) unterlassen, dann können Sie auch Migranten pauschal als gut bezeichnen. Ansonsten würden sie rassistisch argumentieren.

    • @Il_Leopardo:

      Und Sie glauben ernsthaft, dass der Dealer aus Schwarzafrika, der im Görli vertickt, aber leider keine Ausbildung mitbringt, dann im Mindestlohnjob arbeitet, wenn er einen Aufenthaltsstatus bekommt? Wohl kaum ....

      • @Sandra Becker:

        Alles klar: Sie scheinen mehr zu wissen als ich. Er war also schon in Schwarzafrika Dealer. Muss wohl so sein - alle Schwarzen in Afrika dealen halt.

      • @Sandra Becker:

        Die Dealer aus Schwarzafrika signalisieren zumindest, dass sie bereit sind, für ihren Lebensunterhalt zu "arbeiten". Könnte mir gut vorstellen, dass ein Großteil von denen sehr sehr viel lieber etwas anderes machen würde. Z.B. ehrliche reguläre Arbeit ohne Angst vor Polizei, vor anderen Kriminellen, vor Abschiebung, vor einem Leben außerhalb der Gesellschaft. Deren langfristiges Ziel vor dem Aufbruch nach Deutschland war es wahrscheinlich nicht, so zu enden. Den Ehrgeiz und Arbeitswillen vieler Migranten zu unterschätzen, halte ich für eine Fehler. Positivbeispiele finden sich doch genug. Sie wollen doch sicher nicht eine fehlende Moralität unterstellen?

        Der wichtigste Schritt in die Integration ist Arbeit; nicht irgendwelche Kurse, in denen Regeln, Kenntnisse über die Rechtsordnung, Geschichte und Kultur Deutschlands vermittelt werden sollen.

      • @Sandra Becker:

        Natürlich würde er das. Das zeigen doch die Initiativen von Kreuzberger Unternehmen, diese Männer dort rauszuholen. Als hätte irgendwer Bock täglich in diesem Scheisspark zu dealen, was ist das denn für eine Vorstellung von menschlicher Würde?

    • @Il_Leopardo:

      Jaja, die Bereicherung, die einem in den Abendstunden am Bahnhof begegnet, ist wirklich super. Wer würde das missen wollen.

      Aber nun ernsthaft, was meinen Sie denn, was wir uns an Sozialstaat leisten können, wenn die Wirtschaft nicht läuft?

      • @Katharina Reichenhall:

        Die Wirtschaft läuft doch! Der Dax ist auf einem Allzeit-Hoch. Nur: die Arbeitsplätze entstehen in Osteuropa und Asien, die Gewinne fließen in die Taschen einiger weniger... wir haben ein Problem mit der gerechten Umverteilung!

      • @Katharina Reichenhall:

        Wenn auf der einen Seite abertausende ohne jede Erlaubnis zur Arbeit existieren und auf der anderen Seite vom Niedriglohnjob bis zu höherqualifizierten Posten Arbeitskräfte fehlen (was auch einen guten Teil zur Wirtschaftsflaute beiträgt), könnte man doch vielleicht auf eine win-win-Idee kommen, oder?



        Will man aber nicht. Gleicher Fehler, wie in den 70er/80er-Jahren, als den meisten Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten jede Arbeitsmöglichkeit verwehrt wurde. Was draus wurde (Stichwort Parallelgesellschaften), sieht man ja heute.

    • @Il_Leopardo:

      Genau so!

  • Genau, so ein Ausländer ist immer nützlich, sei es, um die Wirtschaft in Gang zu halten, sei es um die rechtsextreme Politik zu fördern. So ein alter Blackrocker lässt ja nichts verkommen.

  • Kann sich Deutschland einen solchen Kanzler erlauben/leisten?

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Kann sich Deutschland eine solche Migrationspolitik wie seit 2015 erlauben/leisten?

      • @Hector Savage:

        Und will sich Deutschland eine fremdenfeindliche, Mehrheitsgesellschaft erlauben? Denn die ganzen Ich-habe-ja-nichts-gegen-Ausländer-aber-Rassisten sind verantwortlich für das Erstarken des rechtsextremen Populismus, nicht die Politiker und Bürger, die die Verantwortung der reichen Industrienationen für die Fluchtursachen sehen und die damit einhergehende ethische Verpflichtung zu helfen, zu integrieren, statt auszugrenzen.

      • @Hector Savage:

        Eher nicht.....

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Es kann. Neueste Glaskugel-Deuter*innen (aka Steuerschätzer*innen) glauben zu wissen, dass es aufwärts geht in diesem Land. So circa 2029. IM Dobrindt arbeitet daran.



      --



      So nebenbei:. Könnte mal jemand diesem Herren Kanzlerdarsteller mitteilen, dass es schon seit mehr als 30 Jahren uncool ist, mit einer oder mehreren Händen in den Hosentaschen Gespräche zu führen?

      • @StarKruser:

        Helfe gern

        www.google.com/sea...e-de&client=safari



        &. Btw



        Es gibt ein Film beginnend -



        über den aufkommenden Nationalsozialismus in Verbindung mit der bis dato verpönten “HändevormSackHaltung“



        Der Föhrer & Anstreicher



        als Gipfelapiloget!



        (Kann ich leider nicht finden‘;((

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Nein, aber wie es scheint, schon. Leider!

  • Der utilitaristische Ansatz der SPD und das Punktesystem Kanadas mögen auf ihre Weise menschenverachtend sein sein: "Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen" (Max Frisch, 1965).



    Aber er verträgt sich überhaupt nicht mit Merzs Rassismus, der in diesem Denkschema nur als irrationaler Störfaktor auftaucht. Immerhin ist er also 20 Jahre weiter als die Nazidenke.

  • Es ist mir sehr unangenehm dieser Kanzler. Hatte mir mehr erwartet.

    • @A.S.:

      Merz ist der einzige mir bekannte CDU'ler, den viele AfD-Anhänger schon "immer" toll fanden. Keine Ahnung, was man da außer "Ausländer raus!" noch erwarten wollte.

    • @A.S.:

      Echt? Viel mehr Unangenehmes hätte ich nicht mehr von ihm erwartet ;-)

    • @A.S.:

      Ehrlich, was konnte Mensch denn von ihm mehr erwarten? Mir fällt gerade nichts ein.

    • @A.S.:

      Eine Analyse von Belinda Grasnick



      Unklares Gefühl der Fremdartigkeit Erst vor wenigen Wochen hatte auch CSU-Chef Markus Söder den Begriff des "Stadtbilds" genutzt. Vom Münchner Merkur wurde er gefragt, ob er sich dafür einsetze, dass auch nicht-straffällige Syrer und Afghanen Deutschland verlassen müssen. "Das muss zwingend passieren", antwortete Bayerns Ministerpräsident. "Das Stadtbild muss sich wieder verändern. Es braucht einfach mehr Rückführungen."Das Problem mit dem Begriff "Stadtbild": Er greift ein unklares Gefühl der Fremdartigkeit und der Angst auf, ohne genau zu beschreiben, was damit gemeint ist. Der Begriff fungiere als beschönigender Code für "die sichtbare Anwesenheit von Menschen, die als nicht-deutsch oder nicht-weiß wahrgenommen werden, und zwar unabhängig von ihrer tatsächlichen Staatsbürgerschaft", erklärt Nina Perkowski, Soziologin an der Universität Hamburg, auf Anfrage von tagesschau.de. Die Formulierung sei "nicht neutral beschreibend". Damit werde "ein kollektives Gefühl des Unwohlseins" konstruiert, nur weil Unterschiede sichtbar werden, und so würden Maßnahmen wie Abschiebungen als notwendige Reaktion auf eine vermeintlich "gestörte Ordnung" legitimiert.

      • @SUDEK:

        Danke für die klugen Zitate von Frau Perlowski. Ehrlich gesagt, kann ich dieses Gefühl von "gestörter Ordnung" nachvollziehen. Wenn ich an einem Ort bin, an dem sich überwiegend Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund aufhalten, die sich für mich fremdartig verhalten, habe ich auch das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. Und es ist ja tatsächlich eine Ordnung gestört. Aber nicht hier in unseren "Stadtbildern", sondern in der globalen, kapitalistischen Wirtschaftsordnung und aggressiven Geopolitik der Industrienationen liegt die Störung der Ordnung. Die Probleme, die hier tatsächlich im Zusammenhang mit Migration sichtbar werden, sind nur Symptome dieser Krankheit. Es ist rassistisch, brutal, zynisch und der Gier nach Reichtum und Macht geschuldet, wenn Gestalten wie Merz, Söder, Dobrindt, Höcke, Weidel und ihre ganzen Spießgesellen und Erfüllungsgehilfen mit dem Finger auf Bürger mit Migrationshintergrund zeigen und diese persönlich verantwortlich machen für die Symptome der Krankheit, die sie selbst nähren.

    • @A.S.:

      Wie gewählt so bestellt sage ich nur, das hätte man aber alles vorher wissen können im Vorfeld! Man muss sich einfach nur die Mühe machen, alles das was Politiker im Vorfeld einer Wahl sagen, auf Plausibilität zu prüfen, und schon kommt man zu einem Ergebnis der enorm von dem abweicht von dem was gesagt wurde! Das ist der Punkt wo spätestens bei einem selbst die roten Lampen angehen müssten, nur machen sich viele Wähler leider diese mühen nicht, und so werden dann viele zurecht enttäuscht, was ich wiederum dann selbst nicht verstehen kann!

    • @A.S.:

      Wie kamen Sie auf die Idee?