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Benzinpreis erreicht RekordhöheSchluss mit dem Gejammer

Manfred Kriener
Kommentar von Manfred Kriener

Der Aufschrei-Reflex wegen teurem Sprit ist eine chronische Dummheit der Gesellschaft. Stur ignoriert sie die Fakten, die klar auf der Hand liegen.

Schon immer ein Aufreger: Bezinpreis an einer Tankstelle in Düsseldorf 2005 Foto: imago/Olaf Döring

E s ist wieder soweit: Der Super-GAU an der Zapfsäule ist eingetreten. Superbenzin E 10 kostete am Mittwoch im Tagesdurchschnitt exakt 1,712 Euro und war damit um volle 1,3 Cent teurer als beim vorherigen deutschen Rekord im Jahr 2012. „So teuer war Benzin noch nie“, sticheln die Nachrichtenportale, und der Puls der Autofahrer springt schon vor der nächsten roten Ampel in den Panikmodus. Die Vokabeln der Krise heißen Preisschock, Tankfrust, Benzinwut – sie breiten sich schneller aus als Omikron BA.2. Zerlumpte, ausgemergelte Autofahrer betteln zu Tausenden an den Tankstellen. Der ADAC rät derweil zur Nachtschicht: nie vor 19 Uhr tanken! Und Bild geht unter die Dichter: „Wenn der Spritpreis in den Himmel springt, es froh in Staates Kasse klingt!“

Aber im Ernst: Das Déjà-vu der Benzinpreis-Empörung macht einen ratlos. Der Aufschrei-Reflex wegen teurem Sprit gehört zu den chronischen Dummheiten einer Gesellschaft, die immer noch „Benzin im Blut“ zu haben scheint und die stur die Fakten ignoriert. Fest steht: Die Tarife für öffentliche Nahverkehre sind stärker gestiegen als die Benzinpreise. Benzin wird auch nicht „immer teurer“, wie behauptet. Siehe oben, der vorherige Preisrekord liegt zehn Jahre zurück, der Preis war lange Zeit ziemlich stabil. Und jeder weiß es: Fossil befeuerte Mobilität ruiniert das Klima. Sie muss teurer werden, damit die Transformation zu anderen Verkehrsformen gelingen kann und sie bis zur Jahrhundertmitte ganz verschwindet.

Die Preise für Benzin und Diesel sind auch jetzt noch weit davon entfernt, die ökologische Wahrheit zu sagen: Das Auto ist ein unverändert hochsubventioniertes Vehikel. Soeben hat der Europäische Gerichtshof moniert, dass fossile Energien in fünfzehn Ländern der EU noch immer stärker subventioniert werden als die Erneuerbaren Energien, eine Trendumkehr sei nicht erkennbar.

Das Steuerprivileg für Diesel, absurde Entfernungspauschalen und staatliche Zuschüsse für Plug-in-Hybride, die fast nur mit Sprit fahren, sind feste Bestandteile des deutschen Subventionsmonopolys. Auch die Kosten, die durch den Ausstoß von Schadstoffen, Klimagasen oder Lärm anfallen, muss die Allgemeinheit bezahlen. Von der Wartung und dem Bau von Brücken, Straßen, Parkplätzen, von Straßenreinigung et cetera wollen wir gar nicht erst reden. Auch nicht von der physischen Bedrohung oder der Zerstörung unserer Lebensräume.

Die Autofahrenden wissen von der Ölförderung so viel wie die Kuh vom Innenleben ihres Melkroboters

Reden wir lieber von der Erdölförderung und der perfekt verdrängten Perspektive der Endlichkeit. Das Mantra ewigen Wachstums lässt keinen Platz für eine stagnierende oder sogar zurückgehende Förderung. Genau diesen Rückgang können wir gegenwärtig beobachten – mit entsprechenden Folgen für Öl- und Benzinpreise. Der aktuelle Rekord ist also weder staatliche Abzocke noch eine Folge des Klimagroschens durch die CO2-Bepreisung. Er ist die marktwirtschaftliche Antwort auf den zuletzt rasant bis auf 90 Dollar je Barrel gestiegenen Ölpreis. Der hat damit den höchsten Stand seit 2014 erreicht und er könnte – Worst Case – sogar bald dreistellig werden. Sagen wir es mit Harald Welzer: Früher war auch die Zukunft besser!

Der Rohstoff wird knapper und knapper

Die Lage ist in der Tat angespannt: Fast alle Förderländer, vor allem aber die Big Three Russland, Saudi-Arabien und die USA, pumpen bis zum Anschlag, um ihr Förderniveau aus der Vorpandemiezeit wieder zu erreichen. Dies ist trotz eines motivierend hohen Ölpreises bisher nicht gelungen. Es ist technisch immer aufwendiger, in weitgehend leergepumpten Ölfeldern hohe Förderquoten zu erzielen. Während die saudische Ölförderung weitgehend intransparent bleibt, kommen aus Russland verlässlichere Informationen zu den offenbar großen Problemen der Förderung, vor allem in Westsibirien und im Wolga-Ural-Gebiet.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Unterm Strich war die Nachfrage nach Öl nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) zuletzt jedenfalls höher als die Förderung. Und dies, obwohl der Flugverkehr coronabedingt noch reduziert ist. Die internationalen Lagerbestände haben sich folglich stark geleert, die Preise klettern. Nach Zahlen der IEA lag der globale Ölverbrauch zuletzt bei täglich 99 Millionen Barrel. Das Elektroauto hat noch keine nennenswerten Bremsspuren in der Verbrauchsstatistik hinterlassen.

Müssen wir uns womöglich noch einmal mit Peak Oil beschäftigen, jener Lieblingsvokabel der als Vulgärapokalyptiker verspotteten Expertenschar? Am Ende haben diese Menschen sogar noch recht, weil sich Naturgesetze auch von Spöttern nicht aushebeln lassen. Erdöl ist endlich, es gibt so gut wie keine neu entdeckten Ölfelder mehr, und in den meisten Förderländern geht der Output zurück. Allein die Fracking-Industrie der USA konnte in den vergangenen Jahren eine Verknappung dieses Rohstoffs verhindern.

Aktuell verzeichnen aber auch die USA einen Rückgang der Förderung gegenüber der Vorcoronazeit. Im Rückspiegel betrachtet könnte 2018 tatsächlich das Jahr der historisch höchsten Ölförderung gewesen sein. Es wäre nicht der Beginn, es wäre der historische Meilenstein im Endspiel des fossilen Zeitalters. Der Peak und seine einschneidenden Folgen würden unser kulturelles Gedächtnis in ein Davor und ein Danach einteilen.

Die Mär vom „armen Pendler“

Die Autofahrenden wissen von der Ölförderung so viel wie die Kuh vom Innenleben ihres Melkroboters. Die große Mehrheit wirkt wie einbetoniert in ihren Lebensstil, zu dem das Grundrecht auf billiges Benzin gehört wie das Schnitzel in der Bratpfanne. Eine Information oder Diskussion zu möglichen Folgen einer fossilen Verknappung findet nicht mehr statt, seitdem in den Medien ausgemacht ist, dass die Peak-Oil-Jünger sich getäuscht haben und wir doch sowieso aus allen klimakritischen Brennstoffen aussteigen wollen.

Natürlich wollen alle das Klima retten, aber bis dahin wollen alle auch genau so weitermachen wie immer und zwar zu „vernünftigen“ Preisen für Gas, Kohle und Benzin. Die Politik – vor allem die SPD – reagiert auf hohe Benzinpreise in der Regel aufgescheucht, entdeckt ihr soziales Herz und verspricht sofortige Erleichterung.

Dann wird das Szenario vom armen Pendler ausgemalt, der in Wahrheit ein vermögender ist. Zuletzt wurde die Entfernungspauschale deutlich erhöht. Sie kommt, wie Untersuchungen zweifelsfrei belegen, vor allem reicheren Männern zugute und sie belohnt ausdrücklich das Pendeln über große Entfernungen. Frauen, Ärmere und Alte pendeln weniger und kürzer, der Radius wächst mit dem Einkommen und dem männlichen Geschlecht.

Nach dem Modell linke Tasche, rechte Tasche wird krampfhaft versucht, dem steigenden Benzinpreis die Wirkung zu nehmen. Das ist keine erfolgversprechende Perspektive und dauerhaft auch nicht durchzuhalten. Deshalb wird trotz neuer Kompensationsversprechen ein höherer Benzinpreis das Umsteigen aufs Elektroauto ein wenig beschleunigen. Bestenfalls wird er in den Metropolen auch nachhaltige Mobilitätsformen aus eigener Muskelkraft anschieben.

Mit weiteren Sprüngen könnte der Benzinpreis dann irgendwann der ökologischen Wahrheit nahekommen. Eine Schweizer Untersuchung nennt einen Literpreis von umgerechnet fünf Euro als halbwegs angemessen. Bis dahin ist noch viel Luft nach oben. Benzin, das ist nun wirklich kein Geheimnis, ist immer noch und bis auf Weiteres vor allem eines: viel zu billig.

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Manfred Kriener
Manfred Kriener, Jahrgang 1953, ist Umweltjournalist und Autor in Berlin. Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Landwirtschaft sowie Essen & Trinken. Kriener war elf Jahre lang taz-Ökologieredakteur, danach Gründungschefredakteur des Slow-Food-Magazins und des Umweltmagazins zeozwei.. Zuletzt erschienen: "Leckerland ist abgebrannt - Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur". Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Umweltministerin Svenja Schulze in der taz vorgestellt. Kriener arbeitet im Journalistenbüro www.textetage.com in Kreuzberg.
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195 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

  • Mein Eindruck ist, dass der Preis von Benzin keinen Einfluss auf das Verhalten hat (allerdings aber auf die Preise aller Waren). Seit letztem Jahr haben wir hier "auf dem Land" in BaWü ein super ausgebautes und getaktetes Busnetz, womit man quasi zu jedem Misthaufen kommt. Und - die Busse fahren außer zu Schul-rush-hours zumeist fast leer. Dieses sture auf das Autofahren Beharren der Menschen ist einfach nur traurig. Zudem werden die benutzten Fahrzeuge von Jahr zu Jahr größer, sodass ich mir manchmal bei den vielen Pickup-Trucks und SUVs wie in den USA vorkomme.

  • Dem steigenden Benzinpreis wird die Wirkung genommen….



    Mich gruselt, wenn ich das lese.

  • Was einige Leute irgendwie nicht begreifen, ist - wenn Energie teurer wird, wird fast alles andere auch teurer. Mieten, Lebensmittel, Kleidung, Möbel, …



    Die Preise an den Zapfsäulen sind nur die ersten sichtbaren Anzeichen.

  • "Artensterben durch Erderhitzung: Für Korallen ist es schon zu spät



    Die Nesseltiere sterben bei einer geringeren Erderhitzung als angenommen komplett aus. Bereits bei einer Zunahme von 1,5 Grad ist Schluss."



    taz.de/Artensterbe...rhitzung/!5830659/



    Lasst uns doch mit der Natur verhandeln, dass wir noch mit Autos rumfahren dürfen, in den Urlaub fliegen dürfen ... ;-) Ist das Hochwasser u.a. in Ahrtal letztes Jahr einschließlich der 184 Toten schon vergessen? Ich schätze, für solche Diskussionen ist keine Zeit. Stattdessen braucht es andere Mobilitäts-Arbeit-Wohnen-Verhältnisse, Umverteilung, Kreislaufwirtschaft, weniger und kürzer pendeln, weniger Autos, mehr ÖPNV+Fahrrad. Warum wird sich primär über hohe Benzinpreise aufgeregt und nicht zuallererst darüber, wenn es schlechten ÖPNV gibt und Radwege an Landstraßen fehlen? Warum wird sich nicht stärker darüber aufgeregt, dass es keine schärferen Tempolimits in Orten (30 kmh), auf Landstraßen (80 kmh) und Autobahnen (100 kmh) gibt? ...

  • "Nein, es ist nicht so, dass Ihr auf dem Land auf das Auto angewiesen seid, weil es keine Infrastruktur gibt.

    Es gibt keine Infrastruktur, weil jeder ein Auto hat, das hochsubventioniert wird."

    ...spricht der wissende Kommentator, der ganz offensichtlich _nicht_ auf dem Land lebt.

    • @Encantado:

      ... und von den autofahrenden Landbewohnern mit subventioniert wird, dass vor dem Haus alle halbe Stunde ein Bus abfährt.

      Stadtbewohner zahlen für ÖPNV gerade mal soviel, wie ein Mensch, der auf ein Auto angewiesen ist für die KFZ Haftpflicht löhnen muss. Dann wurde noch kein Kilometer gefahren.

  • Warum wird hier auf das Auto ( und seine Besitzer ) eingedroschen ?? Es gibt doch ganz andere stellen wo man sofort Treibstoff sparen könnte : Flugzeuge, Schiffe, Busse und alles für Urlaubsfahrten. NIEMAND muss im Urlaub verreisen, das ist nur ein auswuchs unserer Wohlstandsgesellschaft. Milliarden Menschen auf diesen Planeten vereisen nie, WARUM dann wir ??

    • @Günter Witte:

      Es wird auf Autofahrer eingedroschen, damit man nicht auf die Partei eindreschen muss, die man gewählt hat und die selbst dort, wo sie seit Jahrzehnten in Kommunen oder Bundesländern mitregiert, es nicht gebacken bekommt eine akzeptable Alternative zum Berufspendeln anzubieten.

    • @Günter Witte:

      Reisen bildet und erweitert den eigenen Horizont. Sollte jeder mal probieren!

    • @Günter Witte:

      Liegt wohl am Kontext des obigen Artikels. Flugzeuge, Schiffe werden nicht mit Benzin betankt. ;-)



      Die wenigsten müssen in Städten und Einzugsgebieten ein Auto haben. Niemand muss mit Auto zum Bäcker, Muckibude usw.. ;-)



      Milliarden Menschen auf diesem Planeten haben übrigens kein Auto[1]. In Deutschland mit 83 Mio. Einwohner*innen aber gibt es trotz hohem Urbanisierungsgrad 48 Mio. Autos [2] bei 57 Führer*innenscheinbestitzer*innen [3].



      [1] de.wikipedia.org/w...Automobil#Gesamt_2



      [2] www.kba.de/DE/Stat.../bestand_node.html



      [3] de.statista.com/st...kw-fuehrerscheins/

    • @Günter Witte:

      Man muss eine Menge Dinge nicht machen und kann auch ganz einfach leben wie Milliarden Menschen in der 3. Welt.

      Die Frage ist: will man das?

    • @Günter Witte:

      Auch das passiert doch. Nur macht eben die Kritik am Fernreise-Massentourismus die Kritik am massiven MIV auch nicht obsolet.



      taz.de/Reisebranch...rhitzung/!5830657/

      • @Ingo Bernable:

        Mit Kritik an den MIV-Fahrer wird nicht ein zusätzlicher ÖPNV-Kilometer geschaffen.

        Kritik muss sich an ÖPNV-Verantwortliche richten, die Wahl für Wahl Verbesserungen versprechen bis hin zu kostenlosen ÖPNV und nach der Wahl Preiserhöhungen verkünden.

        Das Problem sitzt nicht auf dem Autositz, es sitzt auf dem eigen Schoß

  • Nein, es ist nicht so, dass Ihr auf dem Land auf das Auto angewiesen seid, weil es keine Infrastruktur gibt.

    Es gibt keine Infrastruktur, weil jeder ein Auto hat, das hochsubventioniert wird.

    Es ist auch nicht so, dass wir nichts mehr zu essen und zu kaufen hätten, wenn die LKWs nicht mehr zu hunderttausenden auf den Straßen von Stockholm nach Rom und zurück fahren.

    Die Produktion um die Ecke lohnt sich nicht mehr, weil die LKWs hoch subventioniert alle Waren mehrmals durch Europa kutschieren.

    • @R R:

      Und warum hat jeder ein auto? Weil es keine Infrastruktur gibt. Können uns gerne weiter im kreis dreheh, oder eben Infrastruktur schaffen, und vllt dann das auto wegnehmen, anders rum ist etwas dumm für betroffene. Aber ey als berliner woke kid braucht man sich keine gedanken machen über nen job der 70km weiter ist und keine bahn fährt

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @KeinGott KeinStaat:

        Historisch ist es aber schon so, dass das Straßennetz auf Kosten des Bahnnetzes ausgebaut wurde, wie Ludwig Hruza vor 2 Jahren in der FAZ aufgezeigt hat. Das ist ein sehr lesenswerter Text in dem Zusammenhang: www.faz.net/aktuel...tzes-16545766.html

        • @164 (Profil gelöscht):

          Das sucht sich aber aktuell keiner, der auf dem Dorf wohnt, aus.

          Da sieht man, wie historische Argumentationen nicht lösungsorientiert sein können.

          • 1G
            164 (Profil gelöscht)
            @rero:

            Richtig. Es hilft allerdings auch kein Stück weiter immer so zu tun, als sei es ein Naturgesetz, dass man außerhalb der großen Städte nur mit Auto leben kann. Man konnte den öffentlichen Verkehr zugunsten der Autoinfrastruktur abbauen - also geht das auch in die andere Richtung. Wenn man will. Was ich sagen wollte: historisch betrachtet hat R R vollkommen recht. Es gibt diese Infrastruktur nicht (mehr), weil die Leute entschieden haben sie wollen Auto fahren. Da braucht man sich nicht im Kreis drehen.

  • Was zu beweisen war, auch in diesem Forum:



    Arme können sich verlassen auf kontinuierlichen Vertrauensbruch.

    • @Peter Bähr:

      Welcher Vertrauensbruch? Ansonsten - für welche Politik haben sich die Ärmeren bzw. diejenigen, die jetzt klagen, eigentlich eingesetzt? Andererseits haben Reiche zugegebenermaßen mehr Einflussmöglichkeiten (Lobbyismus der Konzerne, an denen sie Anteile halten, Anteile an Medienkonzernen halten, Parteispenden, "Thinktanks" & Stiftungen ...)

  • Ein grosser Teil der Landbevölkerung ist auf ein Auto angewiesen.



    Da fährt bestimmt kein Bus oder Zug nachts zum Arzt, oder Tierarzt, wenn Mensch oder Tier krank werden und einer schnellen Behandlung bedürfen.

    Genausowenig springen weder Bahn und Bus aus dem Fahrplan oder aus der Spur, wenn der Arbeitgeber mal wieder anruft, du musst früher da sein oder heute musst du nach A, B oder C fahren.



    Kassierer/innen , Bauarbeiter/innen , Postbedienstete, und und und , können da schon ganze Arien darüber singen, wie sie vom Arbeitgeber gescheucht werden.



    Und all das medizinische und Pflegepersonal, das immer und immer wieder zu Sonderdiensten und wegen Ausfall von Anderen, zur Arbeit heranzitiert werden.



    Oma Meier liegt mal wieder in vollen Windeln, Opa Müller ist aus dem Bett gefallen, 20 Heimbewohner haben Durchfall, wir brauchen dich mal dringend.... ja okay, in 5 Std. bin ich da....

    Taxi ? Is nich. Schon gemerkt, dass nicht alle in Bayern oder BW leben, wo die Löhne höher sind ?

    Kaum eine Stellenanzeige ohne das berühmte "Mobilität und Flexibilität" als Grundvoraussetzung.

    So manche Niedriglöhner/innen mussten ihre Jobs kündigen, weil sie sich den Sprit einfach nicht mehr leisten können. Da sie kaum bishin zu keiner Lohnsteuer zahlen, da der Verdienst so gering ist, vom Arbeitgeber aber kein Spritgeld bekommen, kann man sich den Job einfach nicht mehr leisten.

    Ich finde es unverschämt, wie hier so manche die autofahrenden Menschen mit den reichen "Cabrioangebern" in einen Topf werfen und dass der Sprit noch teurer werden müsse usw.

    Ob diese Herrschaften sich denn selber versorgen ? So ganz ohne Lieferkette ?



    Kommen die Bio-Möhren per Segelflieger und Fallschirmabwurf in die Märkte in den Städten ? Wohl eher nicht.

    Da denke ich mal an meinen Wasser predigenden Bruder, der all die "Höllenmaschinen" ( Autos ) verteufelt und verdammt.



    Aber für 4 Kreuzfahrten jährlich in alle Welt, na da ist das Gewissen aber peinlich still...

    • @Waldmeister:

      Warum soll man auch nachts zum Arzt oder Tierarzt gehen müssen? Der kommt normalerweise zu dir, ggf. mit Blaulicht und Martinhorn. Noch nie ist ein Mensch wegen einer Fraktur oder weil er sich mit der Säge in den Finger geschnitten hat mit dem Bus gefahren und möchte sich nen Fahrschein kaufen, weil der liebe Onkel Doktor noch bis 16 Uhr Sprechstunde hat.

      Menschen, die zu Einsätzen gerufen werden (gerade auch Pflegepersonal) sind nicht das Problem in der Landbevölkerung. Menschen, die aus Bequemlichkeit nicht ne halbe Stunde mit dem Rad zur 7-17 Uhr-Tätigkeit pendeln wollen sind ein Problem. Menschen, bei denen der Linienbus um 5:45 Uhr 100m vor ihrer Haustür abfährt, ne dreiviertelstunde später zur Arbeit bringt, sie aber denselben Weg mit dem Auto zurücklegen wollen, weil es 20 Minuten einspart, sind ein Problem. Menschen, die keine Lust haben, ihre Einkäufe in die Bahn zu schleppen sind ein Problem.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ich würde mal einen gelegentlichen Besuch in einer Notaufnahme eines Krankenhauses Ihrer Wahl vorschlagen, gerne in irgendeiner kleineren Stadt, nicht, dass Sie noch schockiert feststellen müssen, was es auf dem flachen Land tatsächlich alles gibt.



        Bei der Gelegenheit können Sie ja auch gerne 30 Minuten morgens um 6:00 auf irgendeiner der in diese Stadt führenden, um diese Zeit meist viel befahrenen Landstraßen mit Ihrem Fahrrad unterwegs sein.



        Leider ist es ja aktuell um die Zeit noch recht dunkel, kann also möglich sein, der Besuch in der Notaufnahme verbindet dann gleich das Informative mit dem Nützlichen.



        So wenig Ahnung und so viel Meinung.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Das, was sie da schreiben, halte ich für sehr überheblich. Vermutlich sind sie jung, gesund und kinderlos. Haben sie die Nacht mit einem zahnenden Kind auf dem Arm verbracht, sind 20 Minuten mehr Schlaf sehr wertvoll. Haben Sie ein körperliches Problem, ist vielleicht nix mehr mit radfahren und Einkäufe schleppen. Und freuen sie sich, dass sie offensichtlich nachts noch nie zum ärztlichen Notdienst mussten: für, sagen wir mal, einen gebrochenen Arm ruft man nicht den Rettungsdienst, aber wartet wohl auch nicht bis zum nächsten Morgen.

  • Ich brauche das nicht auszuprobieren - ich hab noch nie ein Auto besessen, ich weiß sehr gut wovon ich rede. Ich hab ja nie behauptet, dass es diese Lösungen nicht gäbe. Es gibt sie, aber sie sind eigentlich immer teurer und umständlicher. Ihre Rechnung geht auf, wenn ich in der Stadt wohne und auch dort arbeite. Wenn ich das Auto "eigentlich" nicht bräuchte, dann ist der Verzicht sehr einfach. Brauchen sie es, ist der Verzicht sehr schwierig. Hier wo ich wohne fahren die Busse in manche Richtung in homöopathischen Dosen - wenn ich jetzt hinginge und all die Zeit die ich für alles was ein modernes Leben erfordert, in Arbeitszeit umrechne, bleibt kein Auge trocken. Ich muss morgens früher aufstehen, brauche dennoch länger zur Arbeit, bin dafür aber später da als meine Kollegen. Man muss das auch nicht nur auf Lohnarbeit beziehen. Man kann auch genereller sagen: Die Erfordernisse eines modernen Lebens benötigen ein hohes Maß an Mobilität. Ohne Auto kann man diese Mobilität haben, aber es kostet Zeit, Geld und Nerven. Kein Auto zu besitzen ist (abgesehen von größeren Städten) extrem unattraktiv - und häufig ist es eine Frage des Geldbeutels. Jetzt werden sie sagen: Das ist doch widersprüchlich! Zuerst sagt er, es wär teurer und jetzt ist es eine Frage des Geldbeutels, wenn man keines hat. Das Ding geht so: Viele Kosten die sie haben, wenn sie kein Auto besitzen, finden sich nicht auf ihrem Konto wieder, sondern in ihrem Leben - es ist nämlich mühseliger. Absolut sind die Transferkosten in €,ct/Monat natürlich geringer, das stimmt. Aber realtiv müssen sie täglich 3/4h auf ihre Arbeitszeit drauf rechnen. Einkaufen dauert auch länger, Verwandschafts- und Freundschaftsbesuche auch. Transport von Getränken - immer ein Akt. Haben Sie Kinder? - Dann wird alles so richtig kompliziert! Uswusw... Diese Reihung könnte man quasi endlos weiterführen...

    • @Ein Mensch.:

      Ich fahre mit dem ÖPNV zu meiner Regelarbeitsstelle knapp 1 1/2 Stunden, mit dem Kfz 15 Minuten.



      Ich habe pro Tag 2 Stunden mehr sinnvoll nutzbare Freizeit und verplempere sie nicht für den ÖPNV. Damit ist für mich jede Argumentation kontra Individualmobilität hinfällig.

    • @Ein Mensch.:

      Entschuldigung. Das war als Antwort auf @Life Is Life gedacht.

      • @Ein Mensch.:

        Natürlich sind Lebensumstände durchaus sehr unterschiedlich und es gibt tatsächlich Menschen, die auf ein Auto wirklich angewiesen sind.



        Es geht in diesem Artikel aber doch um das generelle "Gejammer". Und da bleibe ich dabei. Wer auf dem Land wohnt hat deutlich geringere Wohnkosten, dafür höhere Mobilitätskosten. Da muss nichts ausgeglichen werden!



        Angesichts der Petitessen wie Transport von Getränken, die Sie hier pro Auto anführen, kann ich wirklich nur wiederholen: Dort wo es geht einfach mal ausprobieren! Einkauf geht auch anders als einmal die Woche mit dem Auto zum Supermarkt. Kann mit Alltagswegen - übrigens aller Familienmitglieder - verbunden werden. Nix mit dauert länger. Auch Getränke kann man auf diesem Wege einkaufen, es müssen nicht immer 3 Kisten auf einen Schlag sein. Mal ganz davon abgesehen, dass Leitungswasser in Qualität, Preis und Kalorienarmut umschlagbar ist. Wenn man das nicht möchte, gibt es günstige Lieferoptionen.



        Wege in der Stadt sind mit Fahrrad und Öffis angesichts der tagsüber praktisch immer verstopften Straßen immer schneller abgebildet.



        Und einfach nichts davon ist so mühselig, dass es mir hunderte von Euro monatlich wert wäre.



        Mit einem Mix aus Fahrrad, Öffis, Fahrdienst, Taxi und Liefer- und Transportdienstleistungen gebe ich im Leben nicht so viel Geld aus wie ich Monat für Monat Als KfZ-Haltende ausgeben müsste.

        • @Life is Life:

          "Mal ganz davon abgesehen, dass Leitungswasser in Qualität, Preis und Kalorienarmut umschlagbar ist. Wenn man das nicht möchte, gibt es günstige Lieferoptionen."



          Und die kommen dann womit?

        • @Life is Life:

          Also es ist tatsächlich offensichtlich, dass unsere Realitäten sich unterscheiden. Ich denke ich bin nicht völlig blöde und weiß sehr gut wie man Synergien nutzen und auch clever planen kann um Zeit einzusparen. Und doch ist es so, dass ich Stunden und Stunden in der Woche an Freizeit und Erholungszeit verliere. Wenn sie so leichthin "Taxi" ansprechen - dort wo ich wohne, muss ich das Taxi 24h vorher bestellen, sonst geht gar nix. Und ich wohne 15min von einer Landeshauptstadt entfernt - Autominuten versteht sich. Na, mein Geränke-Beispiel war tatsächlich nicht toll. Wie wäre es damit: Ohne Auto fehlt Flexibilität, auf Lageänderungen können sie deutlich schlechter reagieren. Busse die zu spät kommen, gehn ja noch... wenn sie gar nicht kommen oder sogar zu früh fahren (wenn man wirklich nen sehr frühen Bus braucht, kommt das gar nicht so selten vor), merkt man sehr schnell, wie die beste eigene Planung gar nichts nutzt, weil sich jetzt ohnehin alles um locker 1h nach hinten verschiebt. -------- Außerdem gehen sie nicht auf mein Argument ein. Ich habe ja zugestanden, dass -absolut- die Belastung geringer sein mag. Wahrscheinlich ist sie das. Aber die impliziten und relativen Kosten - all das was sie bestreiten - dass es Mühe macht ein modernes Leben ohne Auto zu führen, und dass jeder Kilometer der mit Öffis/Taxi/Lieferdiensten zu Apothekenpreisen erkauft werden muss, sollte eine Rolle spielen. Und diese ganze Diskussion ist ohnehin hinfällig, wenn man nicht mehr ganz jung oder gesund ist.

          Mein Fazit wäre hier: Wie leben derart unterschiedlich, dass wir hier wohl keine Einigkeit erzielen werden.

        • @Life is Life:

          Wenn Sie beispielsweise in Bodenrod, Weiperfelden oder Hasselborn wohnen und die nächste Einkaufsmöglichkeit am äußersten Ortsrand von Brandoberndorf liegt, ist nichts von dem praktizierbar. Ohne Auto können Sie dort nicht wohnen.

          • @Josef Löffel:

            "Ohne Auto können Sie dort nicht wohnen."



            Dann sollte man dort eben auch nicht wohnen.



            Soweit ich auf der Karte sehe ist der nächste größere Ort mit Einkaufsmöglichkeiten von Bodenrod etwa 12 km entfernt, 11 km von Weipersfelden, und sogar nur 3 km von Grävenwiesbach. Das sollte für jemanden der sich für eine solche Wohnlage entscheidet doch auch noch per Rad in einer guten halben Stunde zu schaffen sein.



            Abgesehen davon, nur 15% der Bevölkerung leben in Ortschaften mit weniger als 5000 EW, einer Größenordnung in der idR die tägliche Versorgung immer noch vor Ort problemlos möglich ist. Es ist also reichlich absurd in den Debatten um die Notwendigkeit von PKWs so zu tun als ob ein relevanter Anteil der Bevölkerung in Winzkäffern oder Einzellage fernab der Zivilisation hausen würde, dem ist einfach nicht so. Und die wenigen Prozente die es eben doch tun, müssen sich angesichts der Klimakatastrophe so langsam mal ernsthaft fragen ob ein solches Lebensmodell noch zeitgemäß und mit ihrem Gewissen zu vereinbaren ist.

  • Vor 20 Jahren gab es den VW Lupo mit 3 Litern Verbrauch pro 100 km. Leider kam das nicht wirklich gut bei den Deutschen an, sodass der Lupo seit 2005 nicht mehr verkauft wird.

    Stattdessen fährt jetzt jeder SUV und wählt die Grünen aber regt sich auf wenn Autofahren so unglaublich teuer wird. Man muss nicht besonders intelligent sein um hier den Widerspruch zu erkennen.

    • @MartinSemm:

      "Leider kam das nicht wirklich gut bei den Deutschen an..."



      Bei mir "als Deutschem" kam es damals nicht gut an, dass der Lupo 3L völlig überteuert war. Er kostete knapp 30.000 DM, der baugleiche Seat Arosa Benziner aber nur 16.000 DM.



      Es war offensichtlich, dass der Mehrpreis niemals über gesparte Spritkosten hereinzuholen war. Und da ich damals schon rechnen konnte, dass die Differenz von 14.000 DM, in eine Windparkbeteiligung gesteckt, mehr CO2-Einsparung bringt als der Minderverbrauch des Lupo 3L, wurde es der Arosa. Und eine Windparkbeteiligung.



      M.E. war der 3L nichts als ein Versuch, ökobewusste Kunden hemmungslos auszubeuten. Ein geplanter Flop, um zu beweisen, dass die Kunden sowas nicht wollen.

    • @MartinSemm:

      JEDER fährt SUV und wählt Grüne, in welchem Parallelunisversum leben Sie?

      Das Ergebnis der BTW 2021 erinnere ich und die Zulassungszahlen sind abrufbar ;-)

      Aber gut, ihre Aussagen passen in die Zeit, in der zu oft nur noch gehetzt wird, a la jeder Türke ist Erdogan-Fan und jeder Asylbewerber ist Drogendealer ...

      Alle solche Aussagen sind ja auch so hilfreich.

    • @MartinSemm:

      Der Lupo war wegen seinen besonderen Technologien zu teuer aber gut. Wir haben 2007 einen 3l Polo gekauft. Der war aus meiner Sicht wirtschaftlicher. Zum Erreichen der 3l mußte man sich aber beim Spielen mit dem Gaspedal zurücknehmen. Da wurde man als böser Dieselfahrer beschimpft. Ich fahre jetzt seit knapp 5 Jahren E-Golf und werden bedauert, dass ich diese unausgegorene Technik einsetze. Für Geringverdiener (ich bin es nicht ) erscheint es mir zumutbar kleinere Autos zu fahren vor dem 3l Polo hatten wir einen anderen Polo den wir neu gekauft und 20 Jahre gefahren haben. Da laufen einem die Kosten nicht davon und man kann viel sparen um das nächste Auto zu kaufen. Wer ein Auto größer Polo oder Golfklasse fährt hat aus meiner Sicht keinen sinnvollen Grund zu klagen. Wer ein Kostenproblem hat kann nicht mit meinem Mitleid rechnen, wenn er über 100km/h auf der Autobahn fährt.

  • Ach, wieder machen es sich die Großstädter etc. pp. so einfach ...

    Fakten aus einer Familie: Wir belegen keinen teuren Wohnraum in HH, B oder M.

    Wir haben beide Jobs die gesellschaftlich relevant sind ... wir müssen beide daher pendeln ... Als Beamtin darf sich meine Frau den Dienstort - u. a. Gewaltschutzverfahren - nicht aussuchen und meinen Job im Kulturbereich gibt es nicht mal in jeder größeren Stadt ... also täglich jeder 2 h Lebenszeit im ÖPNV bzw. auf der Straße ... da ist es nicht Jammern, sondern es fehlt jetzt richtig Geld in der Brieftasche. Und ich habe Mitarbeiter*innen, die erheblich weniger verdienen und pendeln müssen - Kulturarbeiter*innen, die wg. Corona die eigene Firma aufgeben mussten, die das gesammelte Sparvermögen aufgebraucht haben und jetzt um jeden Tag im Homeoffice froh sind, weil das Tanken das Einkommen gegenüber den Leistungen der Sozialhilfe (ALG II) drückt!

    Danke für die Solidarität der TAZ!

    So werden Menschen mit mittleren Einkommen bald die Ökologie zwanghaft weit hinter die Ökonomie stellen müssen! Oder hungern!

    • @TightEnd87:

      "wir müssen beide daher pendeln"



      "ich habe Mitarbeiter*innen, die erheblich weniger verdienen und pendeln müssen"



      Und ich dachte Leibeigenschaft und Sklaverei wären abgeschaft. Ich frage mich nur warum die Pendler*innen dann nicht dagegen protestieren, dass man sie zum Pendeln zwingt. Protest vernehme ich immer nur dann wenn die Preise an den Zapfsäulen steigen. Die Wahrheit ist: niemand zwingt sie diesen Job zu machen und ein Lebensmodell zu praktizieren, dass auf das tägliche pendeln 'angewiesen' ist. Das ist ihre freie Entscheidung und sie haben haben sich für einen Lebensstil entschieden der das Weltklima bedroht und langfristig das Überleben der menschlichen Zivilisation gefährdet.

      • @Ingo Bernable:

        Die Entscheidung hängt von vielen Aspekten ab, nicht nur vom Pendeln. Daher finde ich es falsch die Pendler einfach beschimpfen. Die Städter weinen über die Mieten in großen Wohnungen die energetisch nicht saniert werden, weil die Nutzer nicht bereit sind die Kosten der Wohnungen zu finanzieren. Speziell linke Rechenkünstler haben die Wohnungen in staatlichem Eigentum billig verscherbelt um das Geld zu verfrühstücken und wundern sich heute, dass die Eigentümer Ertrag von Ihrem Vermögen haben möchten. Es gibt dabei natürlich auch Heuschrecken, aber die Wähler und Politiker wollten doch das schnelle Geld.

        • @jogi19:

          "Die Städter weinen über die Mieten in großen Wohnungen die energetisch nicht saniert werden, weil die Nutzer nicht bereit sind die Kosten der Wohnungen zu finanzieren. "



          Das ist mir zu pauschal. Ich lebe in einer Stadt, zumal im Einzugsgebiet einer Metropole, zur Miete, energetisch saniert. Kalt zahle ich ungefähr das was andere für den Unterhalt eines PKWs der oberen Mittelklasse ausgeben. Es geht also wenn man will und bereit ist für den Klimaschutz auch ein paar Kompromisse und Abstriche hinzunehmen.

      • @Ingo Bernable:

        Leider nichts verstanden, oder? Sie meinen ernsthaft, ich habe mir als 16-jähriger meinen Beruf aussuchen dürfen? 200 Bewerbungen und 1-3 Zusagen ... Und das waren noch wenige ... Glück war nur, dass ich nicht ewig in der Stadtverwaltung meiner damaligen Heimatstadt in einem Bürokratensessel versauern musste, sondern Kulturarbeit betreiben durfte ... Und Sie werfen mir das nun vor? Peinlich!

        Da wäre es ja ehrlicher, wenn wir Eltern, die Kinder kriegen, zu einer Ökologie-Abgabe zwingen, weil Sie es sich erdreisten, weitere CO2-Verbraucher auf die Welt zu setzen ....

        • @TightEnd87:

          "Und Sie werfen mir das nun vor? Peinlich!"



          Ich werfe ihnen nicht vor, dass sie Kulturarbeit betreiben, sondern, dass sie offensichtlich nicht dazu in der Lage sind Kulturarbeit und ökologische Notwendigkeiten miteinander vereinbart zu kriegen. Eine Kultur die das planetare Klima und den Fortbestand der Zivilisatio jeden Tag ein Stück weiter in die Tonne tritt ist keine.

      • @Ingo Bernable:

        Das Leben kann nicht immer an freien Entscheidungen ausgerichtet werden.

        • @Waage69:

          Der Neoliberalismus verhindert freie Entscheidungen. Ohne diese "Freiheit" für Konzerne gäbe es auch bezahlbaren Wohnraum. Auch Subventionierungen würden sinnvoller eingesetzt werden: Weg von Individualverkehr hin zu kostenfreiem ÖPNV.

          • @Troll Eulenspiegel:

            "Der Neoliberalismus verhindert freie Entscheidungen."

            Der "real existierende Sozialismus" hat diese ebenfalls verhindert.

            Nicht alles ist eine Systemfrage.

            • @Tom Tailor:

              Im Grunde schon. Der Clou beim Neoliberalismus ist es, dass der Pendler gerne näher in der Stadt oder einem Dorf mit Bahnhof wohnen würde, aber seine Entscheidung durch gierige Immobilienheinis mit Fantasiepreisen gehemmt wird.

              Beim Sozialismus gibt es nur: Ein qm kostet x Euro. Wo die Wohnung steht, welches Stockwerk, Meerblick, Bahnhofsanbindung, Wald vor der Haustür, etc. ist Jacke wie Hose.

              • @Troll Eulenspiegel:

                Ihre Aussage war, dass der Neoliberalismus freie Entscheidungen verhindert. Das war im real existierenden Sozialismus auch nicht anders. Zwar waren die Wohnungen allesamt günstig (sogar zu günstig, um die Instandhaltung durch die Miete abdecken zu können), aber dafür gab es keine Auswahl hinsichtlich des Arbeitsplatzes oder der Wohnungslage. Es wurde nach Bedarf zugeteilt. Ist die Frage was besser ist.

        • @Waage69:

          Da bin ich anderer Meinung.

          • @Ingo Bernable:

            Ach ja, die Freiheit und die freien Entscheidungen. Ob es das überhaupt gibt? Egal, heute keine Philosophie. Offensichtlich ist aber auf jeden Fall, dass bei ganz vielen Zeitgenossen die Freiheit doch eher darin zu bestehen scheint, nur die bisherige Unfreiheit gegen eine neue Unfreiheit zu verteidigen. Um eine sinnvolle Diskussion mit der Waage69 führen zu können, müsste man aber erstmal ohnehin dringend darüber sprechen, ob hier von individueller oder gemeinschaftlicher Freiheit die Rede ist. Denn alle Regelungen die sich eine Gesellschaft auf demokratischem Wege in Form staatlicher Ordnung selber gibt, sind ja sowohl Ausdruck von Selbstbestimmtheit, als auch Ursache individuellen Freiheitsverlustes. Der eigentliche Witz ist aber, dass diese Regeln eigentlich grundsätzlich immer auf Freiheitsgewinn zielen, auf die Sicherheit diese Freiheit innerhalb einer begrenzten Umgebung weiterhin ausüben zu können, auf den Schutz der Freiheit vor dem Zugriff Stärkerenmr. Der Staat, also wir als Gemeinschaft, schützt ja zum Beispiel Kinder, vor Gewalt, vor Arbeit, vor Nichtbildung und neuerdings eben auch ansatzweise vor dem Verlust der Zukunftschancen, die sich ansonsten aus unserem exzessiven Ressourcenverbrauch ergeben. So etwas nennt man gerne Fortschritt, obwohl er ganz eindeutig mit Freiheitsverlust einhergeht. Merkwürdig, oder?

  • Man redet und schreibt sich leicht, wenn man in der Stadt wohnt👿.



    Wir wohnen auf dem Land, ohne Auto geht da leider fast nix. Natürlich versucht man Fahrgemeinschaften zu bilden oder fährt nur bis zu einem P&R . Aber es ändert nix dran, das die Busse nicht regelmäßig fahren und abends gar ned. Viele würden gern umsteigen, aber es ändert sich seit Jahren nix.



    Es heißt immer wieder, mehr Busse einsetzen rentiert ned, zu wenige nutzen das Angebot. Aber viele würden ja nutzen, wenn sie auch die Möglichkeit hätten zu passenden Zeiten hin und auch wieder zurück zu kommen.



    Oft noch zusätzlich das Problem das der Zug ned 2min auf den Bus wartet und man dann mindestens 1 Stunde auf dem Bahnsteig festhängt oder sich von dort wieder abholen lassen muss weil gar nix mehr fährt.Unser Sohn macht Ausbildung in der Stadt 20km Strecke, er hat ein Jahresticket und nutzt es auch soweit möglich, aber ohne Auto könnte er die Ausbildung ned machen.



    Von daher, schön geschrieben, aber an der Realität vorbei. Gerne lade ich den Autor mal ne Woche aufs Land ein.

    • @Sabine1964:

      Danke für den Kommentar. Ich glaube allerdings nicht, dass es uns wirklich weiter bringt, zwischen Menschen in der Stadt und Menschen auf dem Land zu polarisieren.



      Ich bin auch auf dem Land aufgewachsene und erkenne wieder was Sie beschreiben. Ich bin überzeugt, dass mindestens für die nächsten Paar hundert Jahren wird es weiter so sein, dass mansche Menschen leben in der Stadt und mansche auf dem Land. Manche Sachen findet weiterhin nur in der Stadt statt und mansche Sachen nur auf dem Land. Ist auch gut so.



      Das heißt aber nach meiner Vorstellung nicht, dass entweder die Menschen auf dem Land ODER die Menschen in der Stadt sollen jeweils alleine für die andren die Moblitätswende und die Energiewende tragen.



      Ich denke, die Mobiltätswende, die Energiewende und insgesamt die sozial ökologische Transformation geht wirklich nur gemeinsam. Sprich; jeder von uns - ob wir in der Stadt oder auf dem Land leben müssen sich viele mehr fragen: Was kann ich in meiner Umgebung machen und bewirken, statt Mitverantwortung von sich zu weisen und auf "die anderen" zeigen - ( die auf dem Land oder die in der Stadt) und denen vorschreiben was sie doch tun und unterlassen sollten.



      Lasst uns doch die Sachen zusammen angehen!

  • Danke für diesen Artikel. Hier steckt viel Wahres drin. Leider verpasst der Autor die Gelegenheit, die ganze Förderdebatte um arme Haushalte mit aufs Korn zu nehmen.

    Jeder der verbraucht, sollte auch bezahlen.

  • Puh, des is ja mal vieldiskutiert?!



    ...find's ja auch interessant & würde gern auf viele Texte hier Bezug nehmen; mach's allgm, denn es wären wohl zuviele "Rückantworten"... ;-)

    Ja, es stimmt wohl, das viele PKW Nutzer ihre tatsächl. Kosten nicht so recht "checken"...



    2-400/Monat halt ich wohl für sehr übertrieben (mit moderat Glück schafft es ne 1.000Euro Karre 2 Jahre, 2x500 Steuer + 1000 Sprit/Jahr für 10.000km Wären so 2k€ für 10k km... ach naja...



    20Cent/km??)

    Oder man mietet son mini Zero/Miev Ding: 80€/Monat alles incl. + 600€ für den Strom auf 10k km...



    (und ja, Akkumodule & ewig genutzte Stromer - find ich super!)

    War hat da (bei beidem) noch Bock Fahrrad zufahren?!?

    E-wig-Stromer noch so ein Grund "gegens" Radln - finde ich ja cool, aber zum Einkaufen oder zum Holen der gebrauchten Haushaltsgeräte? ;-) )

    [wo ich schon hier bin]



    Hm, lese oft "von Radlern", die Straßen müssen weg (besonders Autobahnen); tja? Vielleicht sind sie (vernünftig) nie auf Autobahnen unterwegs, denn wüsste man, wieviel Kram per LKW zu uns gekarrt wird...??

    • @StSx:

      Ich glaube nicht das die 200-400€ pro Monat sehr übertrieben sind. Ich kenne mich mit Automieten nicht gut aus, wo ist die Versicherung, Steuer und Verschleisskosten? Der ADAC gibt eigentlich kein Auto unter 0,8€/km an. Die Politik vom ADAC finde ich oft falsch, ihre Kostenbetrachtungen sind aber schon sehr gut. Beim Fahrrad fahren gebe ich Ihnen Recht. Ich finde es aus Komfortsicht nicht besonders toll bei Minusgraden oder Regen mit dem Fahrrad 10-20km zu fahren. Die unterschiedlichen Fortbewegungen haben ihre Berechtigung und brauchen Platz. Die Infrastruktur muss weiterentwickelt und vielleicht sollte man gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme versuchen. Ich bin Rad- und Autofahrer und schäme mich oft für die Rücksichtslosigkeit der jeweiligen Gruppe. Dabei gilt natürlich, das meine Toleranz gegenüber der Intoleranz der Anderen nicht unbegrenzt ist und ich manchmal einfach gedankenlos handele.

  • Es geht natürlich nicht über eine wissenschaftliche Arbeit die von einem irgendwie eingestellten Auftraggeber vergeben wird. Da wird wie früher wes Brot ich des Lied ich sing gedichtet. Es gibt in Deutschland Städter und Landeier. Als Landei kann ich allen sagen, Carsharing ist für mich absehbar keine Alternative. Ein paar Schlaumeier die mit Riesensubventionen in jedes kleine Dorf in schnellem Takt ein 50 Personenbus schicken, erscheint mir auch nicht super schlau. Da müßten wir uns was anderes überlegen. Moderne Verkehrsmittel ( Transrapid) oder Bahninfrastruktur (Stuttgarter Bahnhof) werden doch von ökologischen Besserwissern zerredet, die unter Leugnung jeden Sachverstandes argumentieren. Die Falschaussage der Ökologen liegt darin das die Verknappung der Energiequellen keine Kostenerhöhung mit sich bringt. Das heisst die sinnvolle Verknappung der Energiequellen wird die Kosten der Energie erhöhen. Es ist zwar schön das die Sonne keine Rechnung schickt, die Öllagerstätte auch nicht. Der Solarzellenverkäufer, Errichter und Betreiber schon. Wer was anderes behauptet sollte sich mal etwas mit den Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften befassen anstatt mit den Rechnerbedienern zu reden, die glauben durch genaueres Rechnen die Wirklichkeit auf den Kopf stellen zu können. Wer soll denn in Deutschland noch Innovationen erzeugen, wir arbeiten doch darin unser Know How nach China zu verscherbeln. In Deutschland Wasserstoff für uns erzeugen zu wollen ist ziemlich abgedreht, soviel Fläche für Solarfelder oä haben wir nicht. Wir können die Fläche Deutschlands nun mal 10fach nutzen. Die Batterien sind eine erfolgversprechende Technologie die aber noch ca 10 Jahre Reifezeit braucht. Wasserstoff mit Brennstoffzelle sind eine Ergänzung um Langzeitspeicher mit großem Volumen zu ermöglichen. Leider hat die Wasserstofferzeugung einen Wirkungsgrad unter 50%. Es gibt keine Brennstoffzellen die zu einem halbwegs marktfähigen Preis hergestellt werden können.

    • @jogi19:

      "Es ist zwar schön das die Sonne keine Rechnung schickt, die Öllagerstätte auch nicht."



      Nur über die Folgekosten einer ungebremsten Klimaerwärmung verlieren sie kein Wort. Die Grenze der Anpassungsmöglichkeiten liegt - auch ökonomisch - bei 2° und selbst wenn alle derzeit geplanten Maßnahmen zu 100% umgesetzt werden steuern wir immer noch auf 2,7° Erwärmung zu, ein Wert also der deutlich jenseits der Anpassungsfähigkeiten liegt. Daran ändern auch keine Wortreichen Apologien des fossilen Individualverkehrs wegen angeblicher Alternativlosigkeit etwas.

      • @Ingo Bernable:

        Sie sind meiner Argumentation nicht ganz gefolgt. Die Folgekosten der Klimaerwärmung sehe ich. Das Problem ist aber die Änderung im Kostenansatz. Ökologische Energieerzeugung folgt einem erweiterten Kostenansatz, es ist richtig es zu machen, die Energie wird dadurch aber teurer. Wer diese Problematik bestreitet ist aus meiner Sicht ein Lügner. Ich sehe mich bereit diesen Aufwand zu schultern, die Bevölkerungsmehrheit wird sie evtl. zum Teufel jagen, wenn sie die Kostenspirale durchschaut. Mit dem fossilen Individualverkehr können Sie mich nicht meinen, wir fahren seit knapp 5 Jahren E-Golf. Das ich nur 6000€ Zuschuss erhalten habe, hat mich etwas geärgert, aber es war meine Entscheidung. Ich bin nach 5 Jahren immer noch der Überzeugung das ich für ca 30T€ inkl Batterie ein angemessenes Produkt erhalten habe. Es ist aus meiner Sicht sinnvoll den Individualverkehr zurück zu drängen. Da sollten sie aber den Nutzern eine akzeptable Alternative anbieten. Es gibt in dünner besiedelten Gebieten einfach Bereiche, wo es auch ökologisch sinnvoller ist selbst zu fahren. Pauschale Argumente helfen nicht. Ich habe lange genug Produktentwicklungen verfolgt und daher ist es für mich klar, dass die Träume der Ökologen und die Änderungsziele unrealistisch sind. Wir müssen uns auf die mögliche Klimaentwicklung. Wobei ich die Berechnungen und Vorhersagen in großen Teilen für wissenschaftlich nicht haltbar finde. Ich bin kein Klimaforscher, wenn man aber die Feuchtigkeit in verschiedenen Aggregatzuständen für ca 40% der Klimaveränderung verantwortlich macht, aber wegen der Komplexität einfach ohne diese Effekte rechnet. Ich denke Wissenschaftler sind sehr wichtig. Der Glaube das die Zukunft wissenschaftlich vorhergesagt werden kann ist eine gefährliche Illusion. Bei Corona können wir erkennen, das man den idealen Weg nicht über Monate vorhersagen kann, weil die Natur immer wieder überraschende Alternativen hat.

  • Die Fans von Verbrenner und Erdöl sind doch sicher solidarisch - sei es direkt helfend oder mittels Spende dabei, wenn mal wieder ein Tanker wie zuletzt vor Peru havariert[1], oder? ;-/



    [1] www.faz.net/aktuel...peru-17741237.html

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Genau genommen bräuchte die Ölförderung Havarien gar nicht um eine ökologische Katastrophe zu sein. Aber klar. Die kommen noch oben drauf...

      • @164 (Profil gelöscht):

        Da haben Sie sicher recht. Der ganz normale Wahnsinn dient allerdings womöglich weniger gut als plastisches Beispiel.

    • @Uranus:

      Wie kommen Sie eigentlich immer darauf, dass alle Autofahrer Fans von Verbrenner und Erdöl snd, obwohl Sie selber doch zu genau wissen, wie beschi... der ÖPNV auf dem Lande und selbst in größeren Städten ausgebaut ist.

  • Super Kommentar aber war es nötig da jetzt noch das Geschlecht wieder mit reinzumengen? Die Tatsache, dass Paare sich den Wohnort offenbar nach der Frau aussuchen und somit der Mann pendeln muss, könnte man genausogut umgekehrt interpretieren. Mit unnötigen und weit hergehotlen Seitenhieben verjagen wir wichtige benötigte Unterstützer der gesellschaftlichen Transformation und tun der Sache keinen Gefallen.

    Volle Zustimmung natürlich zu allem Anderem in dem Artikel geschriebenen und Danke!!

  • Alle die schon mal sowohl ein eigenes Auto besessen haben, wie auch Carsharing nutzen, werden wissen wie intransparent die Kosteneinschätzung bei der Nutzung eines eigenen PKWs ist..

    Und es macht auch sonst einen großen Unterschied ob man EIN oder (s)EIN/IHR Auto fährt.

    Das Auto an sich, ist also gar nicht das Problem..es ist die PRIVATE Nutzung..

    Gäbe es nur mietbare Autos und keine privaten, würde augenblicklich so etwas wie Rationalität in den Umgang mit Thema Einzug halten..

    Aber bevor jetzt alle privaten Autonutzer in Hysterie verfallen, bei dem Gedanken, man könnte ihnen ihr Allerheiligstes nehmen....erstmal tief Luft holen und dann in Ruhe darüber nachdenken.

    • @Wunderwelt:

      Tief Luftholen ist immer eine gute Idee - vor allem ab 20 Grad bei offenem Cabrioverdeck... ;-)

      • @Normalo:

        "...und dann in Ruhe darüber nachdenken" eher nicht so.

    • @Wunderwelt:

      Naja, Carsharing ändert zwar die Nutzungsdauer über den Tag hinweg, geändert werden, müsste für eine bessere Bilanz allerdings auch die Beförderungszahl. Aktuell sind es durchschnittlich 1,2 Personen. Sorry @PKW-Fans, die meinten, sich gerade von ihrer Schnappatmung erholen zu können. Ein weiteres Problem kann auch nicht Carsharing lösen: Es gibt einen erhöhten Fahrbedarf zu Stoßzeiten - Arbeitswege. Bei jetzigem Nutzverhalten bedürfte es wohl dennoch einer großen Menge Autos. Ich schätze, hinsichtlich Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs kommt mensch um Fahrrad und ÖPNV nicht drum rum.

      • @Uranus:

        Sehnse. Und ne Eisenbahn vor jeder Haustür geht och nicht. Will sagen: Eingleisig Bahn fahren ging noch nie.

    • @Wunderwelt:

      Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke!

  • Danke der Artikel spricht mir aus der Seele.



    Alles jammert und die Karren werden immer fetter und durstiger (wie der Inhalt ?9

  • Dass für mehr Nachhaltigkeit, die Verwendung fossiler Brennstoffe beschränkt werden muss, ist ja keine Frage. Dass wird kaum jemand bestreiten.

    Die Frage ist, ob das nur über den Preis geregelt werden kann und die Frage ist auch, wo die taz heute steht. Die Sorgen von sozial Schwächeren oder Geringverdienern werden hier zunehmend mit einer Gleichgültigkeit weggebügelt, dass ich mich frage, ob den Autoren solcher Artikel soziale Gerechtigkeit wirklich etwas bedeutet

    Da wird über die Angst vor (ganz realen) Teuerungsrate gespottet, da wird die Sorge über steigende Energiepreise als Gejammer abgetan, Pendler werden pauschal als "vermögend" dargestellt. und Hartz4 Empfängern wird erklärt, wie man sich mit 4 Euro für Lebensmittel am Tag gut und gesund ernähren kann, wenn man denn bereit ist selbst zu kochen.

    Dass Denjenigen, die überproportional viel besitzen oder verdienen, auch einen überproportional großen CO2 Fußabdruck haben und selbstverständlich unvernünftige Autos fahren, mehrmals im Jahr fliegen und sich regelmmäßig im Restaurant ein Fleischgericht vorsetzen lassen, weil ihnen all diese Probleme hinten vorbei gehen, spielt kaum noch eine Rolle.

    Wer die soziale Frage so ignoriert, darf sich nicht wundern, wenn große Teile der Gesellschaft bei einem Umbau zu mehr Nachhaltigkeit nicht mitziehen.

    • @Deep South:

      Es ist natürlich korrekt über den sozialen Ausgleich nachzudenken. So einfach erscheint es mir aber nicht. Wir fahren Golfklasse während mir weniger verdienende Kollegen vorhielten, bei Ihrer Arbeit wäre ein Passat das Minimum was man fahren muss. Ich habe gelernt das jeder jeden Euro nur einmal ausgeben kann. Es gibt natürlich ein paar Superreiche, die zum Beispiel sozial Benachteiligte mit Fussball Formel 1 usw versorgen. Die Käufer könnten auch den Markt beeinflussen, wenn sie endlich verständen das sie nicht alle 2 Jahre ein neues Handy von Apple brauchen. Auf der Arbeitsstelle habe ich immer gesehen, dass speziell die , die es sich nicht leisten konnten, Angeberprodukte hatten. Das Wort Verbraucher bedeutet das sie alle Kosten um das verbrauchte Produkt zahlen müssen. Die beste Lösung wäre wenn (fast) alle arm wären, wie in der DDR, China, Kuba oder Russland. Diese Alternative erscheint mir wenig verlockend. Ich würde sie bitten in diese Länder umzusiedeln, wenn sie deren Methoden bevorzugen. Ich bitte Sie uns mit dem schlechten Wirtschaftssystem alleine zu lassen.

      • @jogi19:

        Höhere Spitzensteuersätze gibt beispielsweise in den meisten Ländern Europas. In Belgien, in den Niederlanden, in Frankreich, Spanien, Portugal, in Österreich, in Skandinavien sowieso. Und Japan kommt da sogar auf 56%

        Alles runtergekommene kommunistische Diktaturen mit schlechtem Wirtschaftssystem?

        Und über den restlichen Schmarrn, von den Reichen, die uns mit Fußball beschenken und den Armen, die nicht arm wären, wenn sie nicht ständig Protzhandys kaufen würden, kannste dich gerne am BILD Leser Stammtsich weiter auslassen.

    • @Deep South:

      "Wer die soziale Frage so ignoriert, darf sich nicht wundern, wenn große Teile der Gesellschaft bei einem Umbau zu mehr Nachhaltigkeit nicht mitziehen."

      Wer die soziale Frage ignoriert, darf sich nicht wundern das die Gesellschaft ganz generell nicht mehr mitzieht und bei der nächsten Wahl entsprechend reagiert.

      • @Tom Tailor:

        Naja, wer hat denn bspw. welche Parteien gewählt? Wenn die soziale Frage so wichtig ist und mensch sich für's erste nur mal die Parteiprogramme vor Augen führt, hätten die Leute 50 % Die Linke o.ä. wählen müssen. Haben sie aber nicht. Stattdessen wurde CDU, FDP, AFD, Agenda2010-Parteien wie SPD und Grüne gewählt.



        Aber ja, mensch kann auch generell den Anspruch einer halbwegs fairen Sozialpolitik wie auch Klimapolitik an alle Parteien richten. Eine Umsetzung durch FDP & Co erscheint dann aber noch unrealistischer, würde ich meinen.

    • @Deep South:

      Also, dann mal hervor mit den Vorschlägen! Autoverbot für Städter*innen, Kontingentierung von Kreuzfahrten und Flugreisen alle 10 Jahre, Fleischkontingentierung auf 200 g pro Monat, Verbot von Einfamilienhaus-Neubau ... Ob sich dafür Mehrheiten finden ließen?

      • @Uranus:

        Also ich hätte da zum Beispiel eher den Kampf für höhere Spitzensteuersätze, Vermögenssteuern, Besteuerung von globalen Groß-Unternehmen, für Luxusgüter etc. im Sinn, die durchaus für mehr Klimagerechtigkeit sorgen könnten.

        Mit den Geldern könnte zum Beispiel der ÖPNV, bessere Infrastruktur für Landbevölkerung und Pendler oder auch Hartz4 Sätze finanziert werden.

        Also klassische (linke) Sozialpolitik, die es auch den Schwächeren der Gesellschaft ermöglicht, ihr Konsum- und Mobilitätsverhalten zu verändern, ohne dabei Existenzängste haben zu müssen, die die vermögenden 5 Prozent der Bevölkerung niemals haben werden, egal, wie hoch der Spritpreis oder wie teuer Bio Lebensmittel sind.

        Aber schon irgendwie bezeichnend, wenn einem nur noch autoritäre Verbote einfallen, auf dem Weg zu mehr umweltbewußter Lebensweise.

        • @Deep South:

          Für Umverteilung bin ich ebenso. Besteuerung von Luxusgüter wäre auch eine gute Idee. Demzufolge müsste dann aber definiert werden, was Luxus ist. Da gehören auch Autobesitz, Tierprodukte, Flugreisen, Smartphone alle 2 Jahre etc. dazu. Es müssten auch bekannte Alternativen (bio, ÖPNV, Bahn) besser und leistbar sein. An sich müsste auf ökologischen Fußabdruck und Grenze der Belastung der Ökosysteme geachtet werden.

  • Bezinpreis erreicht Rekordhöhe? Schluss mit dem Gejammer.

    Die Kosten für Heizöl und Gas steigen? Habt Euch nicht so.

    Preise für den ÖPNV steigen? Na schließlich steigen ja auch die Treibstoffkosten.

    Strom hier ist im europäischen Vergleich schon am teuersten und wird immer teurer? So ist das halt.

    Lebensmittelpreise steigen? Die sind sowieso zu billig.

    Ich befürchte, so wird das auf die Dauer nichts mit der ökologischen Wende.

  • Gemessen an den Gesamtkosten eines Pkw, Anschaffung, Steuern, Versicherung, außerplanmäßige Reparaturen, Autowäsche, planmäßige Ersatz-/Verschleißteile, Parkgebühren, auch mal das ein oder andere Knöllchen wegen Falschparkens oder Zuschnellfahrens ist der Benzinpreis ein vollkommen irrelevanter Faktor.

    • @Marten de Trieste:

      Keine Ahnung, davon aber gaaanz viel ...

      Aber klar, ich könnte auch 4-5 Stunden pro Tag im ÖPNV nur für die Arbeit machen ...

      Mo. bis Fr. würde ich dann keine erholsame Partnerschaft und Freundschaften pflegen können ...

      Danke für die Solidarität!

    • @Marten de Trieste:

      Das Sie sich mal nicht täuschen: für Berufspendler machen die Treibstoffkosten locker mind. 50Prozent des monatlichen KfZ-Etat aus. Da spielt jeder Cent eine Rolle.

  • Der Individualverkehr ist die Lizenz zum Geld drucken.



    Und das Auto ist die blödeste Erfindung seit Christi Geburt.



    Wie das zusammenkommt?



    Der Artikel macht einen Anfang.



    Leider denkt er nicht zum Ende hin.



    Das Auto wird diese Erde unbewohnbar machen.



    Mehr Recourcenverbrauch und damit Schädigung unserer Umwelt geht nicht. Obwohl dieses Auto im Schnitt 23 Stunden am Tag rumsteht.



    Vernichtet die Welt eurer Kinder.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Tut mir leid, das Auto ist doch lediglich ein Auswuchs der kapitalismusgetriebenen Egozentrik, die den Hedonismus als Lebensziel geriert. Entfernt das Mehr. mehr, mehr, entfernt die Ungleichheit aus der Gesellschaft und ganz von selbst hält wieder Hilfsbereitschaft, rücksichtnahme und soziale Orientierung zum Wohle aller (was auch einen selbst beinhaltet) Einzug...Und auch nur das funktioniert...eine Erhöhung des Preises für Mobilität juckt die Hauptverursacher überhaupt nicht, denen es mit Verlaub schnuppe ist, ob der Liter Sprit 1 , 10 oder 20 Euro kostet, wenn sie die 2 (!!) Tanks ihres Jaguars oder Bentleys mit mehreren hundert Litern befüllen um die Normalreichweite von 800 km zu erreichen. Aber sie trifft die armen, zementiert sie in ihrem Dunstkreis von 50 km und sorgt für eine noch tiefere Spaltung der Gesellschaft. Nicht die Mobilität muss teurer werden, die Gesellschaft insgesamt muss gerechter, sozialer und ausgeglichener werden. Alles andere ist nur Augenwischerei und funktioniert langfristig nicht...

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Deshalb ist das Wasserstoffauto, sowie Schiffe und LKW eine gute Idee.



    Und nicht die Saudis in die Konzerne reinlassen.



    Fangt an H2-Autos zu bauen und ein Netzwerk mit H2-Tankstellen aufzubauen! Hier ist die Innovation, die auch exportfähig ist, wonach ja immer wieder gefragt wird.



    Zu teuer? Bei solchen Spritpreisen?



    Trotzdem werden die Verbrenner nicht über Nacht verschwinden.

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Wasserstoff geht mit Energieverlust bei der Herstellung einher. Ich habe ne andere Idee, wenn auch etwas Old-School und wohl auch auf Kuba beliebt: Wie wäre es mit ÖPNV und Bahn? Mit letzterer lassen sich nicht nur Passagiere befördern sondern auch Waren transportieren. ;-)

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Ich nehme an, Sie kennen die "Busse" in Havanna?

        • @47202 (Profil gelöscht):

          Ehrlich gesagt nicht. Meine (Halb)Wissen/Annahme ist allerdings, dass in Kuba eher auf ÖPNV gesetzt wird als auf Privat-PKWs.

      • @Uranus:

        ÖPNV funktioniert nicht. Glaube kaum, dass jemand bereit ist, seine Freiheit aufzugeben.



        Beispiel. Heute bin ich mit meinem PKW 30 zum nächsten Ausflugsziel gefahren, welches durch den ÖPNV nicht erreichbar gewesen.



        Dort habe ich im Lokal gegessen. Die Lebensmittel wird der Wirt wahrscheinlich nicht durch den ÖPNV geliefert bekommen. Wenn ich meine Wochenendausflüge nur nach dem ÖPNV ausrichten würde, wäre die Auswahl ziemlich knapp.



        Dürfen in Ihrer Vorstellung nur noch die Bürger Ausflüge machen, die in einer Stadt wohnen, wo alle Aktivitäten mit der Bahn zu erreichen sind?

        • @Hennes:

          Ach, wie? Kommt mensch, weil mensch das eigene Auto abschafft, ins Gefängnis? ;-)



          Freiheit? Sie meinen Egoismus! Auch wenn die FDP auch zumeist davon abkommt, so basiert sogar der Liberalismus auf dem Freiheitsverständnis, dass die eigene Freiheit da aufhört, wo die der Anderen beginnt. Klimaschädliches Verhalten im Kontext der Lebensbedingungen der jungen Generationen sowie Menschen in MAPA.[1] Aber das hatten ich und Sie ja schon mal als Thema ...



          [1] de.wikipedia.org/w...Klimagerechtigkeit

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Wasserstofftankstellen kosten wohl millionen wegen der notwendigen Technik. Das ist schonmal ein Nachteil.

      Hinzu kommt, dass Brenstofzellenautos jede Menge Platin benötigen.



      Der Verbrauch des Edelmetalls/ Auto ist drastisch gesenkt worden, dennoch ist weiterhin, leider ein enormer Hemmschuh, für die Massentauglichkeit.

      Gegenvorschlag:



      Elektroautos mit austauschbare mietbare Akkus. Ein kleiner Akku mit 50-100km Reichweite für die Innenstadt und wenn man eine Längere Reise macht dann halt 3-500km akkus für entsprechend höheren Mietpreis. An der Rasstelle in 10min den Akku getauscht und weiter geht es.

      Alle Akkus standatisiert nach EU Norm/ unter den Marken austauschbar und maximal wiederverwertbar.

      Der Akku ist der größte Kostenfaktor, wäre dieser mietbar könnte der Verkaufspreis stark gesenkt und durch die Austauschbarkeit die Lebenszeit von PKWs auf mehrere Millionen Kilometer erhöht werden. Es wäre keine Seltenheit mehr, wenn ein Auto, über mehrere Generationen, weiter verwerbt wird.

      Ein Alptraum für die Industrie ich weiß...

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @Obscuritas:

        Warum nicht beides?



        E-Autos und H2-Autos?



        Was den Platinverbrauch angeht, so wäre eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft mit langfristigen Verträgen wünschenswert.

      • @Obscuritas:

        Die Chinesen sind am Ball was Batterieaustausch angeht.



        www.n-tv.de/auto/D...ticle22938811.html

        • @Andreas J:

          Es gibt durchaus sinnvolle Anwendungen für H2. Ich meine die Batterietechnik bietet mehr Vorteile zB weil er ein gekapseltes System ohne Luftaustausch nach außen ist. Die Brennstoffzellen sind trotz 30 Jahren Entwicklung heute noch technisch schwierig, sie haben zu kurze Standzeiten. Das Platin löst sich evtl. und läuft mit dem Wasser hinten heraus. Der Wasserdampf entsteht durch die Kombination von Sauerstoff mit Wasserstoff, da die Autos aber Luft verwenden besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenprodukten. Nicht zu vergessen das Wasserstoff auf Grund der Naturgesetze heute ca die doppelte Primärenergie benötigt gegenüber der Verwendung in einem Batterieelektrischen Auto. Da haben sie die Entwicklung zu spät angefangen zu verfolgen. Brennstoffzellenautos wurden Anfang der 90er Jahre von allen deutschen Autoherstellern getestet und ergab keine sinnvolle Technik. Es sind immer noch viele Probleme übrig um eine breite Anwendung zu planen. Beim Batterieelektrischen Auto hat man vor etwa 5 Jahren nachgesagt, sie hätten den Anschluss uneinholbar verpasst. Was VW macht ist nicht prinzipiell schlecht, sie machen es besonders konsequent haben dabei riesige Probleme. Ich denke sie setzen auf die richtige Lösung, sicher bin ich mir aber nicht und wir benötigen mind. 20 Jahren um das sinnvoll entscheiden zu können. Es ist natürlich besser auf Toyota zu achten, die mit Unterstützung der Umwelthilfe den Diesel vom deutschen Markt gefegt haben, da sie andere Motorentechniken im Regal hatten. Ich bin immer wieder begeistert wie Japaner die Märkte manipulieren.

        • @Andreas J:

          In China muss das auch nicht durch demokratische Instanzen. Da sagt einer wir machen das so, manchmal ist das gut und manchmal schlecht.

          Diese Ansätze gab es auch in Deutschland, es funktioniert nicht weil Verbraucher diese Standards nicht akzeptieren, weil sie die Designmöglichkeiten einschränken. Siehe Smartphones ohne Tauschakku oder schlechtem Empfang weil die Antenne unbedingt an einer ungünstigen Stelle eingebaut werden muss. Batterietausch geht nur sinnvoll über Standardisierung. Den Kunden ist der Nutzen von Standardisierung leider nicht zu erklären. Überlegen sie wir hätten keine DIN A4 Blätter und jeder würde seine eigene Größe herstellen. Mir fällt ein das vor ca 20Jahren ein Elektrobus mit Batterieanhänger durch die Gegend fuhr. Ein großer Nachteil war evtl. die Nutzung von Bleiakkus. Vor ca 40Jahren hoppelten auf jedem Bahnhof noch Elektrokarren über die Bahnsteige.

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Wasserstoff ist viel zu aufwändig in Produktion, Transport und Lagerung, als dass er sich für den PKW Verkehr rechnen würde.



      Alle Hersteller haben gemerkt, dass H2 keine Zukunft hat und setzen Konsequenz auf Elektro.



      Sehr gut dargestellt, warum das so ist, in diesem Interview mit Prof. Fichtner (ab 1h31m geht es um Wasserstoff): overcast.fm/+Ne9yxhnd4/1:31:33

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @jlan:

        Also ich bin kein Experte, aber ob sich das rechnen würde, muss wirklich überprüft werden.



        1. Die Infrastruktur ist im Prinzip mit den Tankstellen vorhanden (v.a. für LKW).



        2. Produktion, Transport und Lagerung haben sie beim Lithium-Batterien auch.



        3. Die großen Platinvorkommen befinden sich in Südafrika, Russland, den USA und Kanada. Russland muss man ja nicht nehmen. Wichtig aber, dass die Chinesen hier nicht zum Zug kommen. Platin dürfte gut recyclebar sein.



        4. Es werden nicht über Nacht alle auf H2-Autos umsteigen. Sinnvoll wäre dies aber zunächst für LKW, Schiffe und Bahn.



        5. Als Emission entsteht bei der Brennstoffzelle nur Wasserdampf. Die E-Autos hingegen haben einen CO2-Rucksack von ca. 70.000 km im Vergleich zum Verbrenner.



        6. Die Abhängigkeit von Öl und Gas könnte reduziert werden.

        Nur weil der größte und betrügerische Autokonzern eine Doktrin vorgegeben hat, muss das noch lange nicht richtig sein.



        Toyota und Honda haben doch schon PKW/LKW mit H2-Technik gebaut. Auch hierzulande gibt es lange Erfahrungen damit.



        Leider verpennt man hier offenbar wieder eine wichtige Technik.



        Wie gesagt, ich bin kein Experte, aber einfach blind der Doktrin von VW zu folgen, halte ich für problematisch.

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Klimamaßnahmen werden nicht wegen hoher Benzinpreise getroffen.

      Wann kapselt sich Kuba eigentlich von der Ölversorgung durch Venezuela ab?

  • Der Bürger muss an anderer Stelle entlastet werden, dann sind auch die nötigen Erhöhungen zum Klimaschutz akzeptabler.

    • @FancyBeard:

      Wenn "der Bürger" (das sind dann wohl die Autofahrer) entlastet wird, kauft er sich auch beim nächsten Mal einen Spritfresser.



      Ich werde in diesem Jahr meine 650er Honda (Verbrauch 6-7 Liter) gegen eine 125er (Verbrauch max. 2 Liter) austauschen und entlaste damit mich und die Gesellschaft lieber selbst.

      • @Kabelbrand Höllenfeuer:

        Ich fahre eine 750er Honda, doch eher selten und beim Bike ist die Fahrweise entscheidend. Mein Verbrauch liegt durchschnittlich bei 4 l, wenn ich gediegen fahre (meistens), und es sind über 10 l bei rasanter Fahrt. Motorräder haben durch ihr im Vergleich zum Auto geringeres Gewicht trotz hoher Leistung einen großen Verbrauchsspielraum. Trotz allem - Daumen hoch für die 125er!



        Ersteres gilt natürlich auch für die 125er.

        • @zeroton :

          Wirklich? Mein 3L Polo hatte ein Verdeck und für den Winter eine Heizung. Sie können dann wegen mir auf Ihrem Motorrad frieren. Den konnte man mit etwas über 3l fahren, es war aber auch kein Problem 6l durchzublasen.

          • @jogi19:

            Leseschwäche? "...doch eher selten"

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @FancyBeard:

      Sehr richtig!



      Ich würde mit den Bundeswehreinsätzen im Ausland anfangen.



      Danach die Rüstungsausgaben begrenzen, auch wenn die Amis was anderes fordern. Aber man braucht sich doch den Wahnsinn der Amerikaner nur anzusehen. Wollen wir diesem Schwachsinn nacheifern?



      Das Volk schläft auf dem Bürgersteig oder im Auto, während Milliarden in die Rüstungsindustrie fließen. Das nenne ich Wahnsinn!

  • frage : ...

    würde mehr auto auf der straße sein, wenn der spritpreis günstiger wäre ?

    ich glaube, nein.

    • @adagiobarber:

      Doch der Zusammenhang besteht.

    • @adagiobarber:

      vielleicht würden aber mehr fahren statt stehen ;-)

  • Das Gejammer kommt auch bei den Radfahrern an, wenn die übrigen Preise auch steigen: der Dieselpreis entscheidet wie teuer Dienstleistungen und Produkte sind. Da wird dann gerne geschimpft, das die Diesel-Kosten einfach weitergegeben werden, statt diese von eigenen Gewinn für Endverbraucher zu übernehmen.

    • @TazTiz:

      Quatsch. Recherchier mal, wieviel die Transportkosten beim Preis von Waren und Lebensmitteln ausmachen, und staune.

      • @Petters:

        Googlen Sie mal "Ölpreis Inflation" und lesen die vielen Quellen, zb. diese hier von der Tagesschau: www.tagesschau.de/...tionsrate-101.html

        Die von ihnen bestellten Waren selber bestehen wiederum aus vielen Enzelkomponenten. Und hergestellt werdensie auch nicht n Handarbeit, sondern unter hohem Energieeinsatz in Massenproduktion.

      • @Petters:

        Kein Quatsch. Der Transport ist doch nur ein kleiner Teil von den Waren-Kosten, die durch den Diesel- und Strompreis beeinflusst werden.

      • @Petters:

        Sag es uns. Du hast ja offenbar recherchiert.

  • Hey Pippi Langstrumpf, wir sehen die Welt wie sie uns gefällt. Von dem Prekariat liest ja keiner die Taz



    www.destatis.de/DE...rdung/_inhalt.html

    • @Thomas Derrek:

      Wie denn sonst? Natürlich muss die Masse der Menschen den fossilen Energieverbrauch reduzieren. Und wenn man das über den Preis reguliert, dann kommen eben die Armen zuerst und die Reichen zuletzt dran. Die weitere Subventionierung des Verbrauchs ist nicht zielführend, auch wenn sie sozialer und gerechter ist.

    • @Thomas Derrek:

      Ein eigenes Auto zu besitzen kostet unter Berücksichtigung aller Kosten zwischen 200 und 400 € im Monat. Entsprechend fährt das Prekariat dann meist auch ÖPNV, da ist die Monatskarte oder das Sozialticket nämlich deutlich günstiger.

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Ach ja, immer diese Milchmädchen-Rechnungen.



        Mein Auto kostet im Jahr ca. 600 € - Versicherung und Steuern.



        Hinzu kommen Spritkosten und Verschleiß, z.B. Reifen, Wertverlust.



        Dafür bekomme ich aber auch was, nämlich Komfort und erspare mir jede Menge Ärger.



        Auch bei den E-Autos ist das so, für die jeder Steuerzahler ordentlich Subventionen an die Betrügerfirmen bezahlt, ob er das will oder nicht.



        >> Suventionen beim Autokauf und gleichzeitig Verbannung von Autos in den Städten> ????? Wo ist da die Logik?

        In Berlin funktioniert der ÖPNV für meine Begriffe nur schlecht - 20 Jahre Erfahrung!!!!. Andauernd gibt es Probleme.

        Nun will man den Autofahrern den Garaus machen, weil die Bus-SBahn und U-Bahnfahrer es so haben wollen. Das ist Blödsinn. Ich will auch nicht mit Durchgeknallten und Besoffenen im Zug fahren, schon gar nicht in Corona-Zeiten!



        Nichts gegen umweltfreundliche Technik.



        Baut jede Menge Parkhäuser mit E-Ladestationen. Die Parkgebühren müssen allerdings gering sein. Dann sind die Straßen auch leer, aber leer für was? Rasen? Kinderspielplätze (oh Gott, dieser Lärm), Kegelbahnen?

        • @47202 (Profil gelöscht):

          "Milchmädchen-Rechnungen"



          Mir scheint nur, sie selbst haben diese Rechnung selbst noch gar nicht wirklich vollständig zu Ende gerechnet, sonst könnten sie ja einen Endbetrag nennen.



          "Nun will man den Autofahrern den Garaus machen, weil die Bus-SBahn und U-Bahnfahrer es so haben wollen."



          Nicht den Autofahrer*innen, sondern den Autos, und das nicht deshalb "weil die Bus-SBahn und U-Bahnfahrer es so haben wollen", sondern weil es ökologisch unvermeidlich ist, wenn auch unsere Kinder und Enkel noch ein eine wenigstens halbwegs lebenswerte Zukunft haben sollen.

          • 4G
            47202 (Profil gelöscht)
            @Ingo Bernable:

            Ich bin kein Buchhalter!



            Der Endpreis heißt Komfort und weniger Ansteckung in den U- und S-Bahnen!

      • @Ingo Bernable:

        Ja, die Monatskarte ist günstiger. Aber nur absolut. Relativ bezahlt, wer kein eigenes Aiuto hat das x-fache für die selbe Strecke... geht schon mal damit los, dass die Monatskarte für nen Radius von vllt. 30km gilt, das Auto aber überall. Is egal wie man es dreht, wer kein auto hat, für den ist Bewegung um ein vielfaches teurer...

        • 4G
          47202 (Profil gelöscht)
          @Ein Mensch.:

          Genau - Kaupfprämien beim Neukauf eines E-Autos oder die Merkelschen Abwrackprämien!



          Fast wie damals der Zwangsumtausch, nur läuft das ziemlich geräuschlos über die Bühne.



          Ich will nicht, dass der Villenbesitzer von nebenan 12000 Euro Prämie kassiert, die alle Steuerzahler finanzieren, auch die Radfahrer!



          Dagegen geht niemand auf die Straße.

      • @Ingo Bernable:

        Das sind statistische Wahrheiten. Die Realität sieht anders aus.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Wenn fast ein Drittel der deutschen Haushalte kein Auto hat, ist das ein bisschen mehr als Statistik.

          Dabei liegt der Anteil der autofreien Haushalte in Ballungsräumen sogar bei über 40%. Die ungeklärte Frage ist, ob diese Zahl mit dem höheren Anteil prekär finanziert Haushalte in Ballungsräumen oder dem besseren ÖPNV-Angebot korreliert. Wahrscheinlich mit beidem...

          • @05989 (Profil gelöscht):

            Immer wenn es um zu niedrige Fleisch oder Energiepreise geht, werden von gutsituierten Mittelstandswahrern "die Armen" als Strohmann entdeckt.



            Die gleichen Armen die denen schon immer scheißegal waren und sein werden.

          • @05989 (Profil gelöscht):

            Was ist das denn sonst? Höhere Mathematik?

            Oder nur ein schlappes Drittel, denen der Staat günstigen ÖPNV bereitstellt, währen die restlichen zwei drittel ihre kostbare Zeit in stundenlangen Staus versemmeln.

            Es ist schlicht kein positives Ergebnis, wenn die 40% auf dem Oberdeck ÖPNV haben während der Rest auf Autos angewiesen ist.

            Die Probleme werden sogar noch schlimmer. Die Zahl der Berufspendler hat von 2010 bis 2018 von 54% auf fast 60% zugenommen ( dserver.bundestag....19/183/1918331.pdf )

            Und da prekär arbeitende sich die Mieten und Häuser in den gut versorgten Ballungsräumen nicht leisten können wird mit Sicherheit auch deren Anteil an den Berufspendlern zugenommen haben.

            Ergo: Die Realität sieht anders aus als eine Statistik.

            DE braucht ÖPNV auf den großen Pendlerstrecken. Dort von 0% auf 30% zu kommen muss das Ziel sein für ÖPNV-Fördergelder.

            • 4G
              47202 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              ....währen die restlichen zwei Drittel ihre kostbare Zeit in stundenlangen Staus versemmeln.

              Das stimmt! Erstmal aber zu den Städten. Hier in Berlin braucht man mit dem ÖPNV oftmals doppelt so lang, wie mit dem PKW - vorausgesetzt die Züge fahren überhaupt!!!! Ich habe das lange Jahre durchlitten.

              Was die Staus auf den Autobahnen angeht, so bin ich sehr für eine Revolution im Güterverkehr - was ja seit 40 Jahren von den tollen Politikern angekündigt wurde!



              Dazu müsste man aber wohl erstmal den gesamten Bahnvorstand feuern und nie wieder einen CSU-Politclown für das Verkehrsministerium einsetzen. Stuttgart 21 und die Kosten sprechen dafür.



              Wenn es billiger wird, einen Container mit der Bahn zu versenden, dann haben wir auch deutlich weniger LKW-Verkehr. Wenn LKW aus Bulgarien nach z.B. Köln fahren, ist das deshalb günstig, weil die Fahrer wie Vieh behandelt werden und der Lohn entsprechend niedrig ist.



              In den 80er Jahren gab es in Berlin Container-Terminals, an denen LKW ihre Container (bzw. Pritschen) aufs Gleis setzen konnten. Die hat man abgebaut!!!!!

              In Österreich und der Schweiz ist man offenbar viel weiter!

        • @Rudolf Fissner:

          In der Realtität braucht man mit Öffentlichen deutlich länger. Diese Zeit mit dem eigenen Stundenlohn multiplizieren und auf die Kosten addieren.



          Ebenso die Leihwagenkosten für Streik etc pp.

          Und solang das Arbeitsamt meint, eine Entfernung von 100km zum Arbeitsplatz wären zumutbar, muss auch keiner ein schlechtes Gewissen haben, der Staat will es so.



          Der Staat will es allein schon deshalb so, weil er keine Alternativen zur Verfügung stellt.

          • @elektrozwerg:

            Klar man kommt schneller an. Verbringt dann aber noch einmal soviel Zeit mit der Parkplatzsuche 🤪

        • @Rudolf Fissner:

          Falls das ironisch sein sollte - nichts für Ungut. Ansonsten: Ja, genau so ist das! Weil die Statistik halt eben nur nen Bruchteil überhaupt erfassen kann, was um ein klares Bild zu haben alles mit in den Preis integriert werden müsste. Das Auto fährt zu jeder Tageszeit - es kommt relativ günstiger, weil ich mich nicht nach Fahrplänen richten muss. Dann ist der Transfer schneller, deutlich schneller, und er ist bequemer. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren heißt auch viel mehr planen zu müssen - das kostet alles Zeit und Nerven. Transportieren sie mal etwas... dann fahren sie die Strecke vllt 3X mit dem Bus statt einmal mit dem Auto - kostet kein zusätzliches Geld, aber Zeit. Sie können auch schlechter auf Lageänderungen reagieren, sie sind unflexibel. Das alles sind Kosten - Kosten, die nicht erfasst werden, weil diese Statistiken nur diesen einen Preis vergleichen kann. Es gibt noch so viele andere Aspekte: Sie sind ständig auf Hilfe angewiesen und sind weniger souverän. Wir leben ja in Zeiten, in denen alles als "Kosten" ausgedrückt werden muss -- was ist mit den "Kosten" die auf psychologischer Ebene entstehen, einfach weil jeder Transfer mühseliger ist, länger dauert, trotzdem mehr Planung erfordert, dafür aber unbequemer ist. Es ist schon ein Unterschied, ob ich die 10km durch den Regen mit dem Auto fahre, gemütlich, warum und persönlich oder ob ich die selben 10km doppelt so lange mit 150 Schulkindern durch die Lande zuckele... damit will ich nur sagen: Preisvergleiche, die nur die Transferkosten vergleichen, greifen viel zu kurz und bilden die wahren "Kosten" gar nicht ab.

          • 9G
            90946 (Profil gelöscht)
            @Ein Mensch.:

            Ja, sehen Sie, das ist eine recht einseitige Aufzählung.



            Ohne Auto spare ich mir die Zeit einen Parkplatz zu suchen, zu tanken, muss mich nicht mit Anmeldung, KfZ-Steuer und -Versicherung, Blechschäden, Reparaturen und TÜV-Checks beschäftigen. Zu transportierende Waren lann ich liefern lassen und gelegentlich ein Taxi nutzen. Ich zeitsparend kann Einbahn- und Fahrradstraßen sowie schmale Fußpfade nutzen, durch den Park abkürzen, ganz flexibel mit den Öffentlichen hier aus- und woanders wieder einsteigen ohne mich zu kümmern, wo das Auto steht. Keine Strafzettel, auch kein Abschleppen. Ich kann das Geld, das es kostet ein Auto anzuschaffen und zu betreiben, für anderes ausgeben oder brauche es erst gar nicht zu verdienen. Auch muss ich mir keine Sorgen machen, dass Auto könnte geklaut, aufgebrochen, beschädigt, abgefackelt werden.



            Fazit: aus meiner Sicht ist es höchst unverständlich, warum sich so viele Leute all die Sorge und Mühe antun und auf so viel Erleichterung verzichten.

            • 4G
              47202 (Profil gelöscht)
              @90946 (Profil gelöscht):

              Interessante Sichtweise, die Sie da haben. Das heißt dann eigentlich, die allermeisten Autofahrer sind ein wenig bekloppt oder masochistisch veranlagt.

              Der Mensch ist kein rationales Wesen und es soll tatsächlich einige Exemplare geben, die Spaß daran haben, einen Porsche oder Alfa Romeo zu fahren.



              "Für mich ist ein Auto nur ein Vehikel, um von A nach B zu kommen" Diese Art der Argumentation kenne ich nur zu gut. Ihre Argumentation geht in eine ähnliche Richtung.

              Warum sollte man sich den Stress antun und beispielsweise ein halbwegs wertvolles Gemälde in seiner Wohnung aufzuhängen? Könnte ja geklaut werden und dann auch noch die hohe Versicherungssumme gegen Diebstahl.



              Eigentlich ist ein Widerspruch zwecklos.

              Ich habe durchaus den ökologischen Aspekt auf dem Schirm. Nur was ich bislang an "Lösungen" angeboten bekam, ist nicht erwähnenswert. Pop-up-Radwege gehören nicht dazu.

            • @90946 (Profil gelöscht):

              Ok, ich bin ziemlich sicher, sie haben ein Auto. Sonst würden sie nicht so krampfhaft versuchen da irgendetwas zu finden. Ich geh ihre Aufzählung kurz durch, nicht, dass sie meinen ich wäre von den ganzen Argumenten jetzt in die Flucht geschlagen: Der größte Klotz den Sie ansprechen wird durch das was ich nicht ansprach bereits abgedeckt. Beispiel: Ich bezahle für eine Busfahrt ins Nachbardorf 3,7€. Das sind ca. 7km, aber dummes Gelände, sodass das mit dem Fahrrad mehr als unpraktisch ist. Wenn ich das schätzen soll ist es das 10-15 Fache dessen was andere mit dem Auto bezahlen. In diesen horrenden Kosten, ist dann sicher auch etwas Äquivalentes zu "Anmeldung und Reparaturen" drin. Das ist yehr fair, weil mein Rad frisst letztlich auch Geld und meine Wetterkleidung gibts auch nicht umsonst. Ihre Parkplatzsuche ist mein "letzter Kilometer" der oft "die letzten 2-3km" sind. Um den Bus aus dem Beispiel zu kriegen, laufe ich erstmal 15-20min - zurück das selbe. Strafzettel machen in der Rechnung keinen Sinn -- dann darf ich auch Schwarzfahrtickets geltend machen - und die sind teurer! Da zahl ich nicht unter 60€ auch wenn das Ticket im günstigsten Tarif (2,6€) gewesen wäre. Und was Vandalismus oder Diebstahl angeht: Mein Rad wurde in den letzten 10 Jahren 2X geklaut. Wie oft wurde ihr Auto gestohlen? --- Diese Abwehrhaltung kenne ich ja schon -- die Argumente der Leute sind in der Regel einfach schlecht. Sie kommt aber oft daher, dass missverstanden wird, dass ich niemanden "anklagen" will oder so. Das ist (in den allermeisten Fällen) weniger ein persönliches, als ein politisches Problem. und zwar, weil es Aufgabe der Politik wäre, den Bürgern ein modernes Leben (und das muss der Maßstab sein!) auch ohne Individualverkehr zu ermöglichen. Und das ist -wenn man ehrlich ist- nicht der Fall. Kommt vllt daher, weil der VDA im Bundestag ne Jahreskarte hat...

              • 9G
                90946 (Profil gelöscht)
                @Ein Mensch.:

                Ich habe kein Auto, nie gehabt.



                Aber ich wohne auch in der Stadt und alles, was ich aufgezählt habe, entspricht genau meinen langjährigen Erfahrungen.



                Es ist in der Tat ein politisches Problem, aber auch ein psychologisches.



                Mein Eindruck ist, dass sehr viele Autonutzende die damit verbundenen Kosten und Belastungen ausblenden, aus ganz unterschiedlichen Gründen.



                Natürlich verstehe ich, dass die Lage in der Stadt eine andere ist als außerhalb, aber neue Lösungen braucht es hie wie da. Und die kann es nur geben, wenn wir die Dinge nüchterner betrachten, ohne Abwehr.

                • 4G
                  47202 (Profil gelöscht)
                  @90946 (Profil gelöscht):

                  "Mein Eindruck ist, dass sehr viele Autonutzende die damit verbundenen Kosten und Belastungen ausblenden, aus ganz unterschiedlichen Gründen."

                  Auch das noch - "Autonutzende" - gut anderes Thema.

                  Das stimmt, aber sie haben es leicer noch nicht verstanden!



                  Auch für ein gutes Essen gebe ich viel Geld aus und blende die Kosten aus bzw. sage mir - scheißegal.



                  'Gleiches gilt für meine Musiksammlung, für meinen Brilliantschmuck, für alles was mir lieb und teuer ist.



                  Der Mensch ist keine Rechenmaschine!

              • @Ein Mensch.:

                Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie irren.



                Was LANKE beschreibt entspricht exakt meinen Erfahrungen, seit ich vor sehr vielen Jahren das Auto abgeschafft habe.



                Ich war selbst überrascht, wie frei das macht. Eben frei von all diesen Dingen, die LANKE aufzählt und die Autofahrer quasi als gottgegeben hinnehmen aus der vermeintlichen Selbstverständlichkeit heraus, dass man eben ein Auto hat.....



                Es gibt für jede Mobilitätsaufgabe eine Lösung ohne eigenes Auto und ich freue mich einfach darüber, wie viel Geld und Zeit mir das erspart.



                Einfach mal ausprobieren!



                Und ja, sicherlich gibt es Lebensumstände in denen das nicht klappt. Im städtischen Raum sehe ich die allerdings bei deutlich weniger Menschen als denjenigen, die für objektiv unnötige Fahrten tagtäglich mit ihrem Individualverkehr alle anderen extrem belasten.

                • 4G
                  47202 (Profil gelöscht)
                  @Life is Life:

                  Habe ich mehrmals ausprobiert - meist im Intervall von 10 Jahren.



                  Der Weg zur Arbeit betrug 1h 10 Min., sofern nicht ein Bus ausfiel und ich den Rest der Strecke laufen musste - 15 Min - soll ja gesund sein.



                  Mit dem Auto dauerte es insg. 22 Min.

                • @Life is Life:

                  "Es gibt für jede Mobilitätsaufgabe eine Lösung ohne eigenes Auto und ich freue mich einfach darüber, wie viel Geld und Zeit mir das erspart.

                  Einfach mal ausprobieren!"

                  Da haben Sie recht, für Städter stimmt das. Ich als Städter habe gut 10 Jahre ohne Auto gelebt, bin dann aber doch darauf zurück gekommen. Geld sparen tut das nicht, aber die Lebensqualität ist nun doch deutlich besser durch einen Gewinn an Zeit, Flexibilität und Spontanität.

            • @90946 (Profil gelöscht):

              Was Sie alles verpassen - mit Auto zum Bäcker, zur Muckibude, in Staus (haben Sie in der Eile ganz vergessen) stehen ... ;-)

  • RS
    Ria Sauter

    Schön für Sie, wenn Ihnen der Preis an der Zapfsäule egal ist.



    Wie arrogant muss Mann sein, wenn er all die Probleme ignoriert, die damit auf die Normalos zukommen.



    Interessiert Sie in Ihrer Blase anscheinend nicht.

    • @Ria Sauter:

      Auch nicht Arroganter als Menschen die zwar seit dreißig Jahren um die Umweltprobleme von Autos wissen, es ignorieren und sich anschließen noch zu Opfern erklären

      • @syle x:

        Wenn durch die Arbeitspolitik des deutschen Staates die Menschen zum pendeln gezwungen werden, im Gegenzug der ÖPNV aber nicht vernünftig ausgebaut werden, dürfen sich Autofahrer zurecht als Opfer erklären.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Naja.. ein Drittel der Haushalte hat gar kein Auto - deren Interesse am Spritpreis ist nahezu Null.

      Schätzungsweise ein Drittel der Automobilisten zahlen für ihr Auto gar nicht selber, denen ist der Spritpreis auch relativ egal. Da sind nicht nur Dienstwagenfahrer dabei, sondern auch einfach viele, die ihren Mobilitätspreis am Ende an einen Kunden weiterreichen (können).

      Und dann haben wir ein Drittel, für die der Spritpreis ärgerlich spürbar ist, wobei auch in diesem Drittel wieder einige dabei sind, die kaum eine Tankfüllung im Monat verfahren und deswegen nicht schlimm leiden.

      Dann bleiben also von der Grundgesamtheit 10, vielleicht 20% automobile "Poweruser", die das wirklich spüren. Das ist dann entweder eine extrem laute Minderheit - möglicherweise decklungsgleich mit anderen unerfreulichen, lauten Minderheiten - oder Vertretungsaufreger. Also Leute, die sich gerne Aufregen, obwohl sie gar nicht betroffen sind.

      Bei letzteren stelle ich mir dann gerne die Frage, warum sie sich dann ausgerechnet den Spritpreis aussuchen - und nicht das Elend der Flüchtlinge, die Armut der alten Mütter oder die Arbeitslosigkeit der Ü50?

      Ich habe da eine starke Meinung zu den Charaktereigenschaften solcher selektiven Aufreger - aber jedesmal, wenn ich die ausformuliere, werden meine Posts gelöscht... ;)

    • @Ria Sauter:

      Was sind Normalos?



      Der Spritpreis ist in einigen Monaten um ca. 15% gestiegen.



      Bei einem - absolut nicht mehr normalen - Langpendler über 50 km mit monatlichen Spritkosten von ca. 180 € liegen die Mehrkosten bei monatlich ca. 27 €.



      Das ist nicht egal. Ok.



      Aber es ist auch kein Weltuntergang.



      Zumal viele Langpendler nun einige Fahrten durch Homeoffice einsparen können.



      Lediglich ein extrem winziger Teil der Bevölkerung nimmt für sehr schlechte Bezahlung einen sehr weiten Pendelweg auf sich - und bekommt vielleicht spürbare Probleme.



      Dieser Teil der Bevölkerung sollte sich aber ganz dringend überlegen, ob es nicht auch in geringerer Entfernung Arbeit gibt, die letztlich auch nicht schlechter bezahlt ist.



      Nach solchen Spezialfällen kann man doch keine Politik ausrichten!



      Ergo: Das Gemecker ist meist auf hohem Niveau, und nicht zugunsten echter sozialer Probleme.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Die Frage ist doch, in welcher Blase leben Sie?

    • @Ria Sauter:

      Soweit Sie sagen wollen, die Mehrheit, die Arme Mehrheit, wird allein gelassen, richtig. Es müsste sich schon längst eine staatlich geführte Transformation in Gang befinden, die die Mobilität nach Plan austauscht, den Benzinpreis einfriert, aber den Stoff streng rationiert, bis er nur noch im Boden bleibt. Darüber hinaus stimmt Ihre Kritik wohl mit dem überein, was der Autor beklagt.

    • @Ria Sauter:

      Also wenn ich sehe, wie viele "Normalos" sich den Luxus leisten, bei laufendem Motor zu parken und/oder die Scheiben abzukratzen und was nicht, dann ist der Spritpreis noch lange nicht angemessen.

  • "Das Auto ist ein unverändert hochsubventioniertes Vehikel."



    Naja, zur Zeit werden wohl die E-Autos am höchsten subventioniert.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @sollndas:

      Nein.

      1. Alleine die Ungleichbehandlung von Diesel und Benziner kostet 3,8 Milliarden Euro - jedes Jahr. Also rückwirkend bis in die 70er betrachtet mittlerweile ein schönen dreistelligen Milliardenbetrag.

      2. Das Dienstwagenprivileg in der deutschen Variante kostet ebenfall mehrere Milliarden jedes Jahr. Außerhalb Deutschlands werden in Unternehmen eingesetzte Autos nur mit Höchstgrenzen steuerlich anerkennt. Die Kosten für einen Golf sind dann als Betriebsausgaben absetzbar, die Mehrkosten für den BMW-SUV im Fuhrpark nicht.

      3. Die Elektroautoförderung war lange Zeit (und ist noch teilweise) so konzipiert, dass sie Autos bezuschusst/e, die überhaupt keinen ökologischen Nutzen erbrachten oder erbringen.

      Nimmt man das alles zusammen, müsste man die Elektroautos für die nächsten 5 Jahre verschenken, um auch nur annähernd mit der Subventionierung der Verbrenner gleichzuziehen.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        "Das Dienstwagenprivileg in der deutschen Variante kostet ebenfall mehrere Milliarden jedes Jahr."



        Das gibt's auch für E-Dienstwagen. Außerdem schrieb ich "zur Zeit".



        Wobei übrigens die E-Autos keinerlei Emissonsbeschränkungen unterliegen, und außerdem noch helfen, den Flottenverbrauch kleinzurechnen.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Was unterscheidet einen Diesel vom Benziner in Punkto Co2-Ausstoß und was hätte die finanzielle Gleichbehandlung für Auswirkungen darauf gehabt? Wieviel Milliarden Liter mehr Co2 wäre dann in die Luft geblasen worden?

  • Ein Vergleich: Für € 1,90 bekommt man noch nicht einmal einen Liter guten Wein, obwohl in diesem weit weniger Sonnenstunden stecken.

    • @gitt:

      Ist ja auch kein guter Sprit.

  • Selten so gelacht. Da werden E-Autos mit ca. 9500€ subventioniert, völlig losgelöst von der Frage, dass mit diesen Fahrzeugen Kinderarbeit und Umweltverseuchung verbunden sind durch die unsägliche Art der Rohstoffgewinnung.

    Und aus der Perspektive des Wohlstandsverwahrlosten wird dann noch über die Menschen hergezogen, denen jeder Cent mehr für einen Liter Sprit sehr weh tut. Das ist die kältestmögliche soziale Einstellung, die offensichtlich von der Angst geprägt ist, dass sich in DE eines Tages ebenfalls Gelbwesten etablieren und Krawall machen.



    Kritische linke Stimmen gibt es offensichtlich kaum noch hierzulande. Sonst könnte sich diese Form von Sozialdarwinismus nicht so ungeniert äußern. Begünstigt wird dies durch eine fortwährende Entdemokratisierung. Journalistische Politclowns denken immer noch, dass sie sich bei den Herrschenden dadurch anbiedern, indem sie diejenigen als dämlich bezeichnen, die am wenigsten an der Klimakrise beteiligt sind und am meisten unter der Explosion der Energiepreise leiden.

    • @Rolf B.:

      Glauben sie ihr Gerät mit dem sie ihren Kommentar geschrieben und gesendet haben, ist frei von Kinderarbeit? Wenn dann bitte Konsequent sein und nicht nur dann thematisieren wenn es einem in den Kram passt.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Aus was, denken Sie, werden Verbrenner gebaut? Aus Jute und Bananenblättern?

      Alleine die 150 Kilo Aluminium, die mittlerweile im Schnitt in Verbrennern verbaut werden - vor allem um das Gewicht von Motor, Getriebe und Aggregaten zu drücken - verballern mindestens eine Tonne CO2 und 2,5 MWh Strom.

      Was die Gewinnung von Primäraluminium in den Fördergebieten bedeutet, steht zum Beispiel hier: www.global2000.at/aluminium

      Elektroautos kommen mit einem Bruchteil des Aluminiums aus...

      Den Karrossieleichtbau haben fast alle aufgegeben, weil sich herausgestellt hat, dass deren Nutzen durch Rekuperation einfacher zu bekommen ist.

      Elektroautos haben zwar vergleichbare Bremssysteme, nutzen diese aber - wegen des Vorrangs der Rekuperation - erheblich weniger. Bremsscheiben werden bei BEVs kaum noch getauscht und die Bremsklötze halten ewig. Die enthalten im Übrigen "bis zu 65 Prozent Metallanteile (Kupfer, Messing, Eisen). Dazu kommen Antimon-, Molybdän- und Zinksulfide sowie Graphit und Siliziumkarbid. Außerdem Fasern aus Glas, Gummi und - neuerdings - aus Karbon. Kunst- und Naturharze dienen als Füllstoffe."

      Diese leckere Mixtur wird beim Bremsen fein zerstäubt und als Feinstaub im Land verteilt. Bei den meisten Verbrennern braucht man alle 30.000 Kilometer neue Klötze (viele auch früher...) und alle 50.000 km neue Scheiben.

      Das sind Dinge, die bei den Verbrenner-Fans-Boys immer non-chalant in der Gesamtrechnung verschwinden.

      Unterm Strich sind BEV und Verbrenner beide kein Segen in der Herstellung - aber der batterielektrische Antrieb ist bereits in der Herstellung nicht "schlimmer" als ein Verbrenner - und kann dann über die Nutzungszeit erhebliche Vorteile herausarbeiten.

    • @Rolf B.:

      Whataboutism!



      Die E-Auto-Subvention ist hier ausführlich kritisiert worden.



      Das hindern nicht an Kritik zu anderen Dingen.

    • @Rolf B.:

      Kinderarbeit? Fahren Sie zufällig einen Diesel? Für die Entschwefelung von Dieselkraftstoff wird nämlich auch Kobalt verwendet, nicht jedoch für die LFP-Akkus im neusten Model 3 von Tesla.

      • @Saile:

        1.) Nein, ich fahre keinen Diesel.

        2.) LFP Akkus, so wie die Chinesen sie in den Tesla 3 einbauen, sind wegen der geringeren Energiedichte deutlich größer und schwerer. Beim Mod. 3 sind das 200kg Mehrgewicht.



        Über die Gewinnung von Lithium in Verbindung mit Umweltschäden muss man ja nicht mehr viel sagen.

        Die E-LObby erinnert mich ein wenig an die Atomlobby, die auch seit Jahren verspricht, dass alles besser wird. Im oben genannten Fall wird ein Problem durch die Verschärfung eines anderen Problems gelöst, nämlich noch mehr Gewicht für den Akku.

  • Know your place. Keep your place.

    Auch wenn die Umstände des Zitats sicher nicht erstrebenswert sind: Hört auf, ständig mobil sein zu wollen. Wer das aufgrund widriger Umstände (noch) nicht kann - ok.

    Aber für den Rest: Physische Mobilität ist sowas von altes Jahrhundert und sollte zumindest stark eingeschränkt werden. Auch ÖPNV ist klimafeindlich, wenn auch weniger als Auto. Aber er ist es, zumindest nach dem derzeitigen Stand der Technik und vor allem, wenn "alle" nur vom Auto auf ÖPNV umgetopft werden und weiter durch die Kante rammeln wollen, als gäbe es kein morgen.

    • @Bunte Kuh:

      Ergänzung:

      Freilich ist sowas kein Selbstläufer, aber auch hier kann man die Politik unterstützen, indem sie z.B. Unternehmen belohnt, die Arbeit von zu hause oder auch von nahe gelegenen "Co-Workin-Spaces" ermöglicht, zumindest weitgehend.

      Klar geht das nicht jeden Job, aber wo es geht, sollte man es versuchen. Weil: Das spart Arbeitswege ein und könnte am Ende mehr bringen, als die ganze bisherige "Energiewende".

      Zur Zeit brtrachte ich diese nur als Idee, um die Sympthome zu kurieren, aber nicht die Ursache anzugehen.

    • @Bunte Kuh:

      "Hört auf, ständig mobil sein zu wollen."

      Millionen Pendler und Landbewohner lachen bitter auf.

      • @Wonneproppen:

        Diese Millionen Pendler und Landbewohner haben sich bewusst entschieden, auf dem Land zu leben bzw. haben gute Gründe dafür.



        In der Abwägung von Vor- und Nachteilen haben sie bewusst diese Wege in Kauf genommen.



        Also Schluss mit diesem ewigen Gejammer.



        Die Menschen, die sich für kurze Wege entscheiden nehmen auch Nachteile in Kauf - in der Regel deutlich höhere Wohnkosten - und jammern auch nicht ständig.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @Life is Life:

          Das ist Unsinn. Auf dem Land hat man Eigentumsquoten von 70, 80% - die Leute wohnen da nicht als Ergebnis einer Lebensentscheidung, sondern weil die Familien da leben und sie dann letztendlich auch durch Erbe gebunden sind.

          In den Häuschensiedlungen seit den 80ern leben oft solche Stadtflüchtlinge, nur machen die halt wiederum nur einen kleinen Bruchteil der Landbevölkerung aus.

          Und am Ende wohnen in Deutschland immer noch die Hälfte auf dem Land - nicht unbedingt ungerne, aber die meisten unfreiwillig.

          Man muss dann auch mal andersherum drüber nachdenken, wenn etwa die Hälfte der Landbevölkerung in die Städte wollte. Die deutschen Ballungsräume sind vollkommen außerstande einen Bevölkerungszuwachs von 50% zu verkraften.

          Es wäre wohl eher gut, wenn man die Mittel- und Kleinstädte ertüchtigen würde, um die Ballungsräume zu entlasten - damit die Mittel- und Kleinstädte dann auch die kritischen Größen erreichen, die den Betrieb von Infrastruktur bezahlbar macht.

          Tatsächlich findet im Moment mit staatlicher Unterstützung weiterhin die Konzentration auf die Metropolen und das Aushungern der Fläche statt.

        • @Life is Life:

          "In der Abwägung von Vor- und Nachteilen haben sie bewusst diese Wege in Kauf genommen."



          Diese Abwägung wird aber eben aus einer individuellen Perspektive getroffen und geht nur auf Basis von externalisierten Kosten und Subventionen wie Pendlerpauschale, Dienstwagenprivileg, etc. auf.

          • @Ingo Bernable:

            Genau, Abwägung aus einer individuellen Perspektive - das nenne ich bewusst.



            Und das ist eben nicht nur mit Nachteilen verbunden, die vermeintlich von der Gemeinschaft ausgeglichen werden müssen.



            Boandlgramer führt oben als Beispiel "durch Erbe gebunden" an. Als wäre das eine Last. In erster Linie bedeutet das günstigen Immobilienbesitz. Wenn man sich entscheidet, diese Vorteil zu nutzen, ist das eine bewusste Entscheidung und kein Nachteil.



            Es geht mir lediglich darum, dass immer so getan wird als seinen die Lebensumstände auf dem Lande so schrecklich benachteiligend, dass da ständig etwas ausgeglichen werden muss. Sind sie eben nicht, jedenfalls nicht für denjenigen, die eben ihre individuelle Entscheidung aus ihrer Perspektive heraus getroffen haben.

            • @Life is Life:

              "..."durch Erbe gebunden" an. Als wäre das eine Last. In erster Linie bedeutet das günstigen Immobilienbesitz."



              Sehr oft bedeutet das: Grundstückswert minus Abrisskosten. Keine Chance, dafür einen Hühnerkäfig in ÖPNV-Nähe (S-Bahn o.ä.) zu bekommen.

        • @Life is Life:

          Nur wenige Menschen suchen sich bewusst ihren Wohnort aus.

          Man wird irgendwo geboren, findet irgendwo einen Partner, findet irgendwo eine Wohnung.

          Dadurch wird bereits vieles entschieden.

          Ich habe mir noch nie bewusst einen Wohnort ausgesucht.

        • @Life is Life:

          Genau so ist es, bekenne ich als Fernpendler.

    • @Bunte Kuh:

      " Physische Mobilität ist sowas von altes Jahrhundert und sollte zumindest stark eingeschränkt werden."

      Wenn physische Mobilität altes Jahrhundert ist, ist das Gegenteil davon aber sowas von Mittelalter. Sicher dass Sie da wieder hin wollen?

      • @Tom Tailor:

        Zumindest dahingehend, physische Mobilität wo immer es geht durch virtuelle zu ersetzen.

        • @Bunte Kuh:

          Genau. Virtuell sind wir dann auch besser beeinfluss- und manipulierbar. Die persönliche Freiheit wird kleiner. Aber das scheint Sie ja nicht zu stören.

  • Was mich mehr stört ist, dass ich mit meinen Steuern Luxus-E-Karossen subventionieren darf; gerade ist wieder ein dicker E-SUV vorbeigefahren. Ich fahre ausschließlich mit ÖV oder Fahrrad.

    • @resto:

      Verstehe.

      Aber ich als Autofahrer soll Gratis-Öfis finanzieren?

      • @Wonneproppen:

        Ja. Sonst noch Proppenfragen?

      • @Wonneproppen:

        Das Problem ist, dass hohe Spritpreise oder generell Energiepreise eben nicht nur Autofahrer:innen betreffen, sondern dass die sich auch auf die Lebensmittelpreise und anderer Produkte niederschlagen. Insgesamt fördern diese also die Inflation. Und wer ist immer Verlierer einer Inflation? Na?

      • @Wonneproppen:

        Erstens sind die ÖVsmittel nicht gratis. Zweitens dachte ich, dass es um Reduzierung von Umweltschäden geht, was auch die Zubetonierung des Bodens für Parkplätze und Straßen sowie Feinstauberzeugung durch Reifenabrieb betrifft. Drittens wäre das Leben in Städten und Dörfern ohne die Dominanz des Autos doch schöner.

      • @Wonneproppen:

        .... mit den Sie dann ja auch gratis fahren dürfen.....



        Der subventionierte E-SUV-Fahrer wird Ihnen sein Fahrzeug kaum kostenfrei überlassen, weil Sie es mit finanziert haben....

  • Die ganze Infrastruktur wird auch für Elektroautos weiter subventioniert werden. Und die Energie dafür muss auch von irgendwoher kommen. Ganz zu schweigen von den Bau- und Transportkosten die sich sicher nicht rentiert haben, wenn nach zwei Jahren schon auf die nächstbessere Version gewechselt wird.



    Will sagen von einer Transformation die auch radikal genug ist, sind wir noch weit entfernt.

  • Zitat: "Zuletzt wurde die Entfernungspauschale deutlich erhöht. Sie kommt, wie Untersuchungen zweifelsfrei belegen, vor allem reicheren Männern zugute und sie belohnt ausdrücklich das Pendeln über große Entfernungen. Frauen, Ärmere und Alte"

    Die Entfernungspauschale betrug bereits 1994 070 DM ( 0,36 € ), ist also nicht deutlich erhöht worden. Inflationsbereinigt ist die Pauschale eher gesunken. Es handelt sich hier auch nicht um eine Subvention, sondern steht im direkten Zusammenhang mit der Erzielung von Einkünften. Gäbe es keine Pauschale, dann müssten die tatsächlichen Kosten ermittelt und steuersenkend anerkannt werden. Bei den im Artikel erwähnten Alten ( ev. Rentner ) und Armen ( ev. Hartz ) gibt es aus diesem Grund keine Anlass Pauschalen zu gewähren.

  • was ist denn ein angemessener Benzinpreis? egal wie hoch er je steigen wird, er wird ja nie das CO2 aus der Luft holen, das dabei emittiert wurde...



    so unverständlich ist der Benzinpreisaufschrei auch nicht, gehen doch die meisten von ihrer Lebensumwelt aus und das sind die Rechnungen die sie bezahlen müssen, das große ganze spielt nachvollziehbar eine Nebenrolle. Das muß man sich auch leisten können.

  • Ihr seid immer alle so höflich. Was Ihr als "Gejammer" bezeichnet würde ich "Propaganda" nennen.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Korrektur: Der Benzinpreis müsste 1,90 Euro etwa überschreiten, um die 1,72 von 2012 einschließlich Kaufkraftausgleich zu toppen. 10 Jahre sind 10 Jahre und 15% Inflation sind für 10 Jahre ohnehin zu wenig gewesen.

    Und in diesen 10 Jahren habe ich in Frankreich aber auch noch ganz andere, vor allem höhere Spritpreise gesehen - nicht an der Autobahn und nicht während der Ferien.

    Man muss nicht in jedes Wolfsgeheul mit einfallen. Man kann auch mal einfach sagen, dass die Wölfe mindestens unter schwerer Diskalkulie leiden...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Vor 15 Jahren lag der Ölpreis auch noch auf ein Drittel seines heutigen Niveau.

      Er hat sich seitdem aber nicht der Inflation angepasst sondern ist selber eine maßgebliche Ursache für die Inflationsentwicklung.

      Also überspitzt: Wenn sich die Ölpreise verhundertfachen und alle Preise ziehen entsprechend nach, dann ist das schon krass. Die Wirtschaft ist auf Energie gebaut.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Wenn man bedenkt, das der Löwenanteil des Spritpreises aus Steuern besteht, ist das Inflationsargument ein schlechter Witz.

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @Tom Tailor:

        Das ist aber nicht richtig.

        1. Erstens ist es unredlich stets den Umsatzsteueranteil auf den "staatlichen Anteil" aufzuschlagen, denn das ist einfach ein Teil des Steuersystems. Die Alternative wären höhere, progressivere Einkommens- und Kapitalertragssteuern. Die sind noch unbeliebter, weil die nicht von allen entrichtet werden. Also gibt es die Umsatzsteuer. Auf alles.

        2. Die Abgaben, die auf Brennstoffe zu entrichten sind und unmittelbar dem Staat zufließen, sind absolute Größen - nämlich - ohne Umsatzsteuer - 47 und 65 Cent pro Liter (Diesel bzw. Benzin). Vom Nettopreis des Diesels betragen die Abgaben aktuell also gerade 33%, beim Benzin etwa 44%.

        3. Benzin würde frei von den staatlichen Abgaben 97 Cent statt 175 Cent kosten, Diesel 109 statt 165 Cent.

        4. Je weiter die Preise steigen desto geringer wird der Abgabenanteil.

        5. Aktuell liegt der Rohölpreis bei etwa 50 Cent pro Liter - und natürlich kosten Raffination, CO2-Steuer und Vertrieb auch noch was.

        6. In den USA beträgt der Spritpreis - befreit von allen staatlichen Abgaben - etwa 70 Cent pro Liter. Befreien wir unsere Preise auch von allen staatlichen Abgaben, kommen rund 82 Cent für Benzin heraus.

        Jetzt sind amerikanische Mineralölkonzerne nicht dafür bekannt, am Hungertuch zu nagen - aber trotzdem sie im Wesentlichen den gleichen Rohölpreis zahlen, ist der Anteil von Herstellung, Vertrieb und Gewinn in Deutschland 50% höher als in den USA.

        Erkennen Sie, wem das Märchen vom "Löwenanteil" am meisten hilft?

        Das Problem ist nicht die Höhe des Spritpreises - das Problem ist, dass Löhne auf breiter Front kaum ausreichen, um die Mobilitätsanforderungen, die an das arbeitende Individuum gestellt sind, zu erfüllen. Ein niedriger Spritpreis wäre die dümmste Lösung, einfach nur die Löhne erhöhen wäre was, aber an cleversten wäre, die Mobilitätanforderungen zu senken - durch Sozial-/Siedlungspolitik und ÖPNV.

    • Manfred Kriener , Autor des Artikels,
      @05989 (Profil gelöscht):

      Sie haben natürlich recht: Wenn man Inflation und Kaufkraftgewinne mit einbezieht, dann ist der neue Rekord gar keiner! Danke für den Hinweis.

      • @Manfred Kriener:

        Kaufkraftgewinne? Geldwertvernichtung! Trifft natürlich nur die kleinen Sparer und beschenkt die Sachwertbesitzer mit Resthypothek.

        • 4G
          47202 (Profil gelöscht)
          @Axel Berger:

          Welche Sparer? 0% Zinsen?

        • @Axel Berger:

          Das ist, leider bleibt dabei das Klima im Denkmodell unberücksichtigt, zunächst eine Frage der Primäreinkommensverteilung, aber nicht des Benzinpreises, nicht des Sparens (ist sowieso Unfug) und nicht einer Resthypothek.

          • @Gerhard Krause:

            Wie meinen?

          • @Gerhard Krause:

            Sparen sei Unfug können zwei Gruppen sagen, die mit sehr hohem Einkommen und jene, die ohnehin voll vom Staat alimentiert werden und bei Bedarf einen Antrag stellen. Allen anderen, die gerade so aus eigener Leistung über die Runden kommen, kann zur Unzeit die Waschmaschine oder das Auto ausfallen und muß kurzfrstiug ersetzt werden oder ein anderes Schadensereignis tritt ein. Wer sich dann nicht überschulden will, legt einen Notgroschen an und darf zusehen, wie ihm Jahr für Jahr 5 % davon durch Entwertung gestohlen werden.