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Studie über teure AutosAuto statt Altersvorsorge

Die gesellschaftlichen Kosten für einen Pkw sind enorm. Warum wird die Mobilität von Menschen ohne Auto eigentlich nicht entsprechend subventioniert?

Autos sind keine Spielzeuge Foto: Thordis Rüggeberg/plainpicture

Wer 50 Jahre lang einen bescheidenen Opel Corsa besitzt, fährt damit satte 600.000 Euro an Kosten ein – wovon rund 40 Prozent die Gesellschaft trägt. Autofahren ist immens teuer, und zwar nicht nur für die, die einen Pkw besitzen. „Alle die, die kein Auto haben, finanzieren die mit, die eines haben“, sagt der Mobilitätsforscher Stefan Gössling vom Freiburger Institut T3 Transportation Think. Er hat das Institut gemeinsam mit dem Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF) gegründet.

Gössling, der auch an der schwedischen Universität Lund lehrt, hat untersucht, wie viel Geld Bür­ge­r:in­nen aufbringen müssen, wenn sie über 50 Jahre lang ein Auto fahren. Er hat die Kosten für die vergangenen und die kommenden 25 Jahre berechnet. Dazu hat er 23 private und 10 gesellschaftliche Ausgabenpositionen für drei Automodelle analysiert. Dazu gehören Wertminderung, Betriebsausgaben oder Zeitkosten für im Stau verbrachte Tage. Gesellschaftliche Ausgaben entstehen etwa beim Bau der Infrastruktur oder der Bewältigung von Umwelt- und Gesundheitsfolgen.

Bei den drei Modellen handelt es sich um den Opel Corsa, den VW Golf und den Mercedes GLC. Die Auswahl fiel auf sie, weil sie nach den Daten des Kraftfahrtbundesamts die jeweils populärsten aus den Klassen Klein- und Kompaktwagen sowie SUV sind. Dabei ging Gössling von 15.000 gefahrenen Kilometern im Jahr aus.

Der Wissenschaftler hat die Kosten auf 50 Jahre berechnet, weil das in etwa der Zeitraum ist, in dem Menschen ein Auto besitzen – während der Berufstätigkeit, aber auch darüber hinaus. In dieser Zeit fließt richtig viel Geld in die Karre. Wer sein ganzes Autoleben einen Kleinwagen wie einen Opel Corsa fährt, muss rund 353.000 Euro aufbringen, beim VW Golf sind es 403.000 Euro und beim Mercedes GLC stolze 679.000 Euro – also ein kleines bis großes Einfamilienhäuschen oder eine mehr oder weniger veritable Eigentumswohnung.

Auto als Wertverpuffer

Dabei werden sich Gutverdienende und Vermögende neben dem Auto durchaus noch eine Immobilie leisten können. Menschen mit wenig Geld aber nicht. Der Anteil am Einkommen, den sie für das Fahrzeug aufwenden müssen, ist wesentlich höher. Dieses Geld steht nicht nur nicht für den Konsum zur Verfügung, sondern auch nicht für Altersvorsorge oder Vermögensaufbau. Während Immobilien ihren Wert im Laufe der Zeit steigern, verpufft das in ein Auto gesteckte Geld einfach. Hinzu kommt: Wer wenig Geld hat, kauft eher einen Gebrauchtwagen – der ist im Unterhalt wegen der größeren Reparaturanfälligkeit im Betrieb weitaus teurer als ein fabrikneues Fahrzeug. Das zeigt: Eine Politik, die mangels alternativer Mobilitätsangebote den Besitz eines Autos erforderlich macht, und eine Gesellschaft, die den Besitz eines Autos zur Norm erklärt, vertiefen die soziale Spaltung.

Eine Reihe von Studien sind bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass Au­to­hal­te­r:in­nen die Kosten für ihr Fahrzeug drastisch unterschätzen. Ausgaben für regelmäßige Reparaturen, Reifenwechsel oder den TÜV fallen ihnen kaum auf. Auch Gössling ist davon überzeugt, dass vielen Au­to­be­sit­ze­r:in­nen das finanzielle Ausmaß nicht klar ist. „Viele sehen diese Kosten als unvermeidbar an“, sagt er. Wie Miete oder Ausgaben für Lebensmittel werden sie nicht in Frage gestellt, sondern hingenommen – bis auf den Spritpreis, der als alleiniger Maßstab gilt. Er ist oft Anlass dafür, dass sich Autofahrende abgezockt fühlen – obwohl davon keine Rede sein kann.

„Wenn man Autofahrer fragt, ob sie für alle Kosten aufkommen, die sie verursachen, nicken sie mit dem Kopf“, sagt Gössling. „Ihnen ist nicht klar, wie stark das Auto subventioniert wird.“ Denn obwohl die von Au­to­fah­re­r:in­nen aufgebrachten Ausgaben – auch aufgrund Steuern und Abgaben – hoch sind, werden damit die für die Gesellschaft anfallenden Kosten keineswegs gedeckt. Wer einen Opel Corsa fährt, wird der Studie zufolge von der Allgemeinheit mit jährlich 4.674 Euro subventioniert, bei einem VW Golf sind es 4.755 Euro, bei einem Mercedes GLC 5.273 Euro – wohlgemerkt jedes Jahr. Denn ohne gebaute und in Stand gesetzte Straßen könnten die Fahrzeuge nicht fahren, auch Platz fürs Parken muss geschaffen werden. „Wer mit dem Auto zum Supermarkt fährt und dort auf dem Parkplatz parkt, hat schon eine Subvention bekommen“, sagt Gössling. Denn die Fuß­gän­ge­r:in­nen und Radfahrer:innen, die dort ebenfalls einkaufen, finanzieren den Parkplatz mit. Immens sind die finanziellen Folgen für die Gesundheit. „Der größte Kostenfaktor ist die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide“, sagt der Wissenschaftler.

Eine Gesellschaft, die den Besitz eines Autos zur Norm erklärt, vertieft die soziale Spaltung

Wenn das Auto so großzügig bezuschusst wird – dann müsste auch und gerade die Mobilität von Menschen ohne eigenen Pkw subventioniert werden. Denn sie gefährden nicht die Gesundheit oder das Leben anderer. Doch das wird nicht belohnt, im Gegenteil. Gerade erst haben viele Verkehrsverbünde die Ticketpreise erhöht.

Frei=wohlhabend

Umweltorganisationen und Ver­brau­cher­schüt­ze­r:in­nen fordern mit Recht seit Langem eine Mobilitätsprämie für Zuschüsse etwa zu Bahncards, Rädern oder ÖPNV-Abos statt weiterer Prämien etwa für E-Autos oder steuerliche Vergünstigungen für Dienstwagen. Denn über die von Gössling berechneten gesellschaftlichen Kosten fließen viele, viele weitere Milliarden jährlich in die Autowelt. Das muss sich ändern, wegen der Klimakrise, aber auch wegen der viel zu vollen Straßen und der viel zu vielen Unfallopfer.

Und: Nicht nur bei den Kosten, auch bei den Regeln fürs Autofahren ist ein Umsteuern überfällig. Fehlende Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen spiegeln die Freie Fahrt für Freie Bürger wider, und „frei“ ist hier wie im Alten Rom als wohlhabend zu verstehen. Wer sich ein schnelles Auto leisten kann, hat auch ein Interesse daran, dass es kein Tempolimit gibt.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der tschechische Milliardär Radim Passer in seinem Bugatti mit 417 km/h über einen Autobahnabschnitt zwischen Berlin und Hannover gerast ist. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat Ermittlungen aufgenommen wegen Verdachts eines illegalen Straßenrennens.

Angemessen wären Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung.

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154 Kommentare

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  • In dem Artikel wurden die Umweltfolgen duch z.B. den zu einem Drittel durch den Verkehr mitverursachten Klimawandel vergessen.

  • Ich bekomme das kotzen, dass der Nachbar mit seinem Saurier JEEP Wrangler Hybrid in Langversion mit tausende Euro in den Arsch geblasen bekommt.

    Aber das mittellose und ärmere Menschen benachteiligt werden ist ein fakt. Ich komme in den Genuss eines kostenlosen Tickets, dass ich jedoch nie komplett ausnutze. Wenn das Ticket möglich ist warum nicht auch eine finanzielle Unterstützung aller Menschen die mobil sein müssen.

    Man finanziert es einfach mit Mitteln für den Autoverkehr den ÖPNV und schraubt die Kosten für absurd große SUV hoch. PKW bis zur "Golfklasse" unter 4,3 m werden steuerlich ein wenig erleichtert und größere belastet.

    Ich warte auf eine Förderung von E-Bikes. Die wäre viel sinnvoller als das bisherige hinterherwerfen von Geld für jene die eh genug haben.

    • @Andreas Ernst:

      Kleinere Autos erzeugen weniger CO2 und sind daher steuerlich schon günstiger.



      Die Förderung des Nachbarn lohnt sich für den Staat - bei 50.000 Kaufpreis sind gleich wieder 8.000 Umsatzsteuer im Steuersackl - und du zahlst dahingegen nichts ein. Der Nachbar bekommt kein kostenloses Ticket, obwohl er mobil sein muss.



      Es gibt ja Förderungen für E-Bikes, je nach Stadt....auf jeden Fall gibt es die Förderung für Dienstbikes über den Arbeitgeber, statt Firmenwagen....



      Bei der Förderung der E-Bikes wird jedoch ebenfalls denen die genug Geld haben noch welches hinterhergeworfen.

  • Die Zeitkosten für im Stau verbrachte Tage sind für viele aus den Vorstädten oder dem Umland zwar hoch und in der Rechnung enthalten - jedoch bräuchten die meißten mit dem ÖVP deutlich länger - dies soltle dann bitte bei den Berechungen berücksichtigt werden. Eine Stunde länger pro Arbeitstag wären über 200 Stunden und damit deutlich über einen Monatslohn an zu berücksichtigten Zeitkosten. Dazu kostet der Aufbau und der Erhalt der Infrastruktur ebenfalls Geld. Die ÖVP Busse setzen meist deutlich höhere Mengen an Stickoxid frei als etlich PKWs zusammengenommen. Dazu neben den Kosten - Wartungskosten, Umsätze und Steuereinnahmen durch den Sprit - der gesellschaftliche Benefit scheint nicht mit eingerechnet worden zu sein.



    Finanzmathematisch sollten die Käufer großer Wagen mehr Unterstützung bekommen, denn nach der Rechnung geben Corsa Besitzer zu jedem öffentlich für sie ausgegebenen Euro nur 1,49 € hinzu - mit dem großen Auto sind es 2,58 € also über 70% mehr. Das bringt der Gesellschaft insgesamt also mehr ein - und dies sollte dementsprechend mehr gefördert werden!

  • Wie rechnet der Experte ? 1.) Parkplätze: Parkplätze muss jeder Supermarkt anhand der jeweiligen Stellplatzverordnung nachweisen, dies geschieht auch bei Wohnungsbau, oft müssen Parkplätze von Kommunen oder Städten gegen Geld abgelöst werden. Die Kosten übernimmt also nicht die Allgeminheit sondern der Erbauer. Es gibt keinen Bau in Deutschland ohne Parkplätze. 2.) Wieviel Geld fließt an den Staat (und damit an die Allgemeinheit) insgesamt wieder zurück? Also alle Umsatzsteuern, Lohnsteuern, Mineralölsteuern, Gewinnsteuern usw... Wie hoch sind die Löhne und der Rücklauf in die Wirtschaft seitens aller Beschäftigten die mit KFZ zu tun haben ? 3.) 2019 gab es im Haushalt 12500, sonstige 11200 und im Verkehr 3600 Unfalltote, wie man sieht ist zu Hause zu bleiben gefährlicher als im Auto zu fahren ;-) Übrigens sind Tote durch Stromschlag und Stürze häufiger als beim Autofahren, wie wäre es den Strom abzustellen und eine Helmpflicht im Haushalt einzufüren ?

    • @Tom DaSilva:

      1) Der Supermarkt hat durch den Erhalt des Parkplatzes höhere Kosten, die er auf alle Kunden - also auch die ohne Auto - umlegt.



      2) Die deutsche Autoindustrie lebt vor allem vom Export. Das Argument mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen trägt also nur sehr bedingt. Und nur, weil es in dem Artikel nicht explizit erwähnt wird, heißt das nicht, dass in der Studie der finanzielle Rückfluss nicht berücksichtigt wurde.



      3) Was lässt sich wohl eher kontrollieren und durchsetzen: Ein Tempolimit auf der Autobahn, das es in jedem entwickelten Land außer Deutschland gibt, oder eine Helmpflicht in den eigenen vier Wänden?

  • Ziemlich nichtssagenden Artikel, der mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.



    Wie ist die Bilanz der Straße im Vergleich zu Schiene, Fahrrad usw



    Autofahrer finanzieren S-Bahnen, Busse, Züge, Bahnhöfe, usw ja auch mit - das wäre ja dagegen zu rechnen.



    Auch habe ich häufig gelesen, dass die Steuern, die Autofahrer zahlen, die Kosten für die Infrastruktur übersteigen.



    Werden positive Aspekte wie Arbeitsplätze usw ausreichend gewürdigt? - An der Herstellung eines Fahrrads sind nun mal weniger Menschen beteiligt.



    Ich möchte nicht für die Auto-Lobby reden, aber mit Unwahrheiten erweist man sich einen Bärendienst. Damit werden nur Gräben vergrößert. Mich wundert, dass hier nicht besser recherchiert wurde und fundierter berichtet wurde.



    Vor allem aber bleibt die Frage: wozu? Ist es überhaupt nötig, die Kosten aller Verkehrsmittel und die Beiträge aller zur Aufbringung der Kosten zu ermitteln?



    Oder sollte man nicht unabhängig davon entscheiden, wie man den Verkehr der Zukunft gestalten möchte?



    Die Kosten scheinen mir das geringste Problem, andere Vorwürfe an die Autofahrer werden weniger relevant, wenn Autos mit grüner Energie fahren. Vielleicht bekommen E-Autos als Zwischenspeicher für Energie eine infrastrukturelle Bedeutung?



    In der Regel setzen sich Dinge durch, die sinnvoll und/ oder beliebt sind.



    Das Auto ist ungemein praktisch in Vielerlei Hinsicht anderen Verkehrsmitteln überlegen und in anderen Bereichen unterlegen. Sollte es tatsächlich gesellschaftlich schädlich sein, kann demokratisch abgewogen werden, wie die erzeugten Problem zu kompensieren sind.



    Manche Aussagen desArtikels sind übrigens einfach gelogen: ich fahre mein Lebenslang gebrauchte Autos, weil die günstiger sind. Ein neues Auto verliert mehr an wert, als ein älteres Auto an Reparaturen benötigt.

  • Der Milliardär ( Feindbild?) ist schon sehr schnell gefahren, hat aber, zumindest weiß ich nichts anderes, trotzdem nicht wirklich jemanden gefährdet.



    Da erlebe ich bei meinen Autofahrten aber ganz andere Dinge und die lieben Verkehrsteilnehmer fahren bei Weitem nicht so schnell.



    Richtgeschwindigkeit in Deutschland ist 130 km/h.



    Fahren darf ich aber, wo es erlaubt ist, so schnell wie ich möchte.



    Irgendwie ein wenig widersprüchlich.



    Ihre Forderung nach Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung erscheint mir ziemlich weit hergeholt, wenngleich mir oft ähnliche Gedanken kommen angesichts des rücksichtslosen Verhaltens vieler Radfahrer, sei es auf Strassen oder Fußwegen.

  • Das ist zu kurz gedacht. Bisher ist oft der Konsens "Auto böse - ÖPNV gut".

    Ich glaube eher, wir müssen uns *prinzipiell* von der physischen Mobilität trennen. Das wird sicher nicht radikal gehen, aber wir sollte sie zumindest meiden, wo immer es geht.

  • Ich bin fasziniert, welche Reflexe dieser Artikel auslöst. Da wird wild über die Aussage mit der Subventionierung von MIV gestritten. Hat denn eine:r der Kombattant:innen die Studie überhaupt gelesen, so dass sie mit etwas Substanz gelobt oder kritisiert werden kann?

    • @Django:

      Wo kann man die denn nachlesen - hätte mich über einen Link im Artikel auch sehr gefreut!

  • „Wenn man Autofahrer fragt (...) Ihnen ist nicht klar, wie stark das Auto subventioniert wird.“

    Was für eine radikale Untertreibung der Realität. Den Autofahrern ist nicht nur nicht klar, wie sehr das Auto subventioniert wird.

    Ganz im Gegenteil sind Sie sogar in der Regel der Meinung, dass durch ihr bisschen KfZ- und Mineralölsteuer nicht nur Straßen und Parkplätze, sondern sogar gleich der komplette Rest der Gesellschaft mitfinanziert wird. Und die Fußgänger und Radfahrer sollen gefälligst dankbar auf die Knie fallen dafür.

    Verfassen Sie mal ein Posting mit dem Statement "unterm Strich werden Autos subventioniert" in der FAZ-Kommentarspalte. An den Reaktionen werden Sie sehen, was ich meine.

    • @wombinchen:

      ...alle verfügbaren Daumen und Däuminnen ganz nach oben.!!

  • Drei Dinge nur:



    Eine ähnlich Rechnung wurde den Briten aufgemacht, um zu zeigen, wie super es nach dem Brexit laufen würde;

    Wir gingen alle zu Fuß zum Supermarkt, bis dieser soeben geschlossen wurde, weil die ca. 500 bis 1000 Bewohner als Fußgänger im Einzugsgebiet, mitten im Ortskern, den Betrieb finanziell unwirtschaftlich machten.

    Die Kubaner haben die wesentlichen Vorschläge schon vor Jahrzehnten verwirklicht, nix wie hin…

  • Oh wow, jetzt fühle ich mich richtig mies. Wer hätte denn jemals geahnt das die Allgemeinheit für Dinge zahlen muss für die Sie nicht zahlen will. Unfassbar. Da würden mir als Teil der Allgemeinheit so einiges einfallen.

  • Wenn ich immer diesen Quatsch von Leuten höre, mit den Öffentlichen und dem Fahrrad. Kapiert endlich, dass das für Euch gut passt und nicht unbedingt für andere.

    Ich nötige auch niemanden dazu zu studieren nur weil das für mich gut passt. Oder, das Auto zu nehmen weil man da nicht der Witterung ausgesetzt ist. Oder, auch mal Fleisch zu essen, weil das evolutionär bedingt ratsam für eine ausgewogene Ernährung ist.

  • So leid es mir auch tut, aber zwischen den Zeilen lese ich aus diesem Artikel eine ziemlich radikalisierte Meinung heraus, die sich klar und undifferenziert gegen die Automobilität positioniert. Natürlich ist damit nicht gleich der gesamte Artikel Unsinn, einige aufgestellte Thesen sind durchaus standfest, u.a., dass das Autofahren überall Kosten verursacht, die mithilfe von Steuergelden aufgefangen werden, die von jedem bezahlt werden - größtenteils. Menschen, die kein Kfz besitzen, zahlen entsprechend keine Kfz-Steuern und sind damit auch nicht automatisch als Personengruppe anzusehen, die sich vielleicht kein Auto leisten können, sie sind evtl. garnicht darauf angewiesen, so wie die gut 50 Millionen Bundesbürger, die v.a. aufgrund ihrer Arbeitsverhältnisse ja irgendwie zur Arbeit kommen müssen. Dazu unterschlägt der Artikel, dass ÖPNV in ganz Deutschland, v.a. in ländlichen Gebieten, schlichtweg zu schlecht ausgebaut ist, als dass man davon überhaupt Gebraucht machen könnte.

    Unfälle im Straßenverkehr sind übrigens seit den 80er-Jahren statistisch gesehen stark zurückgegangen, da es signifikante Verbesserungen im Bereich der Fahrzeugsicherheitssysteme gab. Genau genommen ist Deutschland im Vergleich zu Nachbarstaaten in Europa auf die Menge der Bevölkerung verteilt eines der sichersten Länder, wenn es um den Straßenverkehr geht.

    Was aber dem Ganzen die Krone aufsetzt, ist der abschließende Satz. Wie kann man jemandem fahrlässige Tötung vorwerfen, wenn dieser noch nicht einmal eine Geschwindigkeitsüberschreitung begangen hat? Sie sind meines Erachtens nach einen Tick zu persönlich geworden.

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

  • Kein Wunder das der Fahrrad-Fan zu so einer Einsicht kommt. Ich sehe das ganz anders. Die Autofahrer sind die Melkkühe der Nation und zahlen kräftig. Auf der anderen Seite wird Bahnfahren kräftig subventioniert - mit unseren Steuergeldern kaufen Tochterkonzerne der DB dann gerne mal Überseecontainer (DB Schenker) oder setzen den gesamten ÖPNV auf Malta mit chin. Bussen in den Sand! Die armen Fahrradfahrer müssen die böse Infrastruktur für die PKW mit finanzieren? Ich frage mich gerade was ein Fahrradfahrer jemals für einen Fahradweg gezahlt hat. Das gleiche gilt für die Fussgänger die gerne die an den Strassen liegenden Fussgängerwege liege. Selbst Autofreie Innenstädt haben immer noch die gleichen Verkehrsflächen die ähnliche Erhaltungskosten haben - inkl der darunter liegenden Infrastruktur wie Strom, Wasser, Abwasser, Internet usw.



    Die Zeitverschwendung im "Stau" möchte ich dann mal gerne mit der Zeitverschwendung in zu späten Zügen oder die Zeitverschwendung durch Pendeln mit dem Fahrrad über 30-40km mal gegenrechnen. Ich wette da kommen die meisten Berufpendler mit PKW dicke positiv beim Auto raus.



    Jetzt mal zum Thema Supermarkt. Ich frage mich, ob die neuerdings die Waren einfliegen lassen, oder ob die STrassen bis zum Lidl vielleicht durch Steuergelder - insbesondere die auf Kraftstoffe finanziert worden sind. Die paar tausend Euro für das Pflaster dagegen liegen im ermessen von Lidl (ok es gibt auch Bauverordnungen, lassen wir mal bei Seite). Lidl würde aber nie auf der grünen Wiese einen Markt OHNE Parkplätze bauen, weil der Fussgängerverkehr allein den Markt nämlich nicht trägt - da kommen nämlich nur die in 1-2km Entfernung maximum!

    • @Stefan Mueller:

      Als Radfahrer und gelegentlicher Fahrer eines kaum benutztem Youngtimer bezahle ich den 1m schmalen Radweg genauso wie du durch eine vielzahl von Steuern. Die Euro die du an Spritsteuer zahlst genügen nicht um deine Straße zu bauen, oder die Schäden abzugelten. Fahr mal in einer engen Stadt bei Inversion mit dem Rad und dann atme einmal richtig tief durch, das wiederhole ein paar Jahre ... mal gucken ob du gesund bleibst. Was man hier so oft liest ist infantile, "man will mit mein Spielzeug klauen" Attitüde.

  • Eine Autofahrt sollte natürlich kein Selbstzweck sein. Aber je nach Lebenssituation oder Wohnort scheint mir der Verzicht auf ein Auto mit einer Neigung zur Selbstkasteiung verbunden zu sein. Möglicherweise irre ich mich, wenn ich mir den Autor oder die Autorin des Artikels als jung, sportlich und ohne eigenen Nachwuchs in einer größeren Stadt lebend vorstelle. Sollte jetzt auch noch die weitere Familie in der selben Stadt wohnen, der Arbeitsplatz wohnortsnah liegen oder die Möglichkeit zum Homeoffice bestehen, ist es relativ leicht auf ein Auto zu verzichten.



    Von den Investitionen in das öffentliche Straßensystem profitieren überigens nicht nur Autofahrer, Fußgänger, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel benutzen dieses Straßennetz schließlich auch. Ich finde es übrigens gut, dass die Menschen, die die Straßen "nur" als Fußgänger oder Radfahrer nutzen , nicht durch eine zur KFZ-Steuer äquivalente Abgabe zur Mitfinanzierung genötigt werden.

    Die Meinung zu der angesprochenen Irrsinnsfahrt teile ich übrigens ausdrücklich. So etwas sollte verboten sein und muss bestraft werden. Ob sich der Tatvorwurf der versuchten vorsätzlichen Tötung juritisch halten lässt, sei einmal dahingestellt. Das best wäre hier ein generelles Tempolimit auf allen Straßen.

  • Der letzte Satz ist eine typische Radikalisierung eines Standpunktes. Es gibt die Gesetze zur Verkehrsgefährdung, Speziell Geschwindigkeitsüberschreitungen werden in anderen Ländern, deutlich rigoroser verfolgt. Beschlagnahme des Tatwerkzeuges Auto, Strafen entsprechend den wirtschaftlichen Verhältnissen usw. Selbst für Autobahnen ohne Geschwindigkeitsangabe gibt es eine sogenannte Richtgeschwindigkeit, die die Verantwortung des Schnellfahrers massiv erhöht. Leider wird das bei vielen Unfällen von Gerichten nicht in ausreichendem Maß einbezogen.

  • Letzter Satz im Artikel:



    „Angemessen wären Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung.“



    Wie sollen denn solche Ermittlungen möglich sein, wenn niemand getötet wurde?



    Dann müsste jeder Steinwurf aus einer Demonstration (potentiell tödlich) ebenfalls solche Ermittlungen nach sich ziehen. Oder das zünden von Böllern.



    Ein falsch montierter Hängeschrank, ein nicht gut gesichertes Regal,……



    Überhöhte Geschwindigkeit mit Rad oder Scooter in einer Fußgängerzone, usw.



    Da fällt mir da noch eine Menge ein.

    • @fibe:

      Es gibt - hinsichtlich des Gefährdungspotentials anderer - schon einen Unterschied zwischen dem hunderttausenfachen täglichen Wahn auf den Straßen und dem Impact eines Autos und den von Ihnen angeführten Beispielen.

      • @Stefan Engels:

        Nur das hier niemand getötet wurde daher kein Delikt. Und ja, Sie haben Recht. Die Gefahr auf den Straßen ist real und sie kommt von beiden Seiten. Suizidale Jay-Walker sind nicht nur Gerüchteweise ein Ding. Mir allein sind vergangenen Monat zwei Fahrrad-/Scooter Fahrer in den Rücken gefahren. Ja, ich bin nicht tot. Nein, es war nicht angenehm. Und ja, die anderen Personen haben sich wesentlich schlimmer verletzt. Einer sogar bewusstlos, aufgrund einer schweren Wunde am Kopf. Nein, ich war nicht der Auslöser. Das wird statistisch gesehen nicht nur mir passieren.



        Daher bitte ich ALLE Verkehrsteilnehmer. Denkt über euer Fahr-/Laufverhalten nach!

        Und ich hoffe inständig, dass Sie da nicht die gewollte Gewalt bei Demonstrationen relativieren wollen! Damit machen Sie sich unverzüglich lächerlich.

  • Wenn man in Hinterkopf hat, dass man als Bewerber ohne Auto und Führerschein bei sehr vielen Stellenangeboten deutlich schlechtere Chancen hat wird der wahre Skandal offenbar ...

  • Mit Verlaub, der letzte Satz ist Unfug.



    Da müsste eine konkrete Tötung vorliegen.

    Aber die Idee, allen ohne Auto eine BahnCard100 zu subventionieren gefällt mir.

  • Es geht nicht über eine selbst "gefälschte" Statistik. Umweltwirkungen und Infrastrukturkosten zu benennen ist wichtig zu ordnen, die Zuordnung ergeben einen sehr großen Interpretationsspielraum. Bei den Kosten für den Supermarktparkplatz wird der Bogen überspannt. Die Menschen wollen über sich selbst entscheiden können, warum gilt das nicht für die Aufteilung ihres Einkommens. Es gibt viele die sich bewusst für ein Auto entscheiden, das sich speziell am Zweck orientiert. Da fährt mancher gut Betuchte mit dem Kleinwagen herum, weil er eine Protzkarre nicht nötig hat. Aus Kostengründen sind manche auf Gebrauchtwagen angewiesen, vergessen aber die Verschleisskosten einzurechnen. Die preiswerteste Art Auto zu fahren habe ich erreicht, indem ich einen Kleinwagen gekauft und 20 Jahre gefahren habe. Das Menschen einerseits selbstständig entscheiden wollen und Kosten falsch berechnen. Meine Erfahrungen in großen Städten mit ÖPNV sind sehr gut, auf dem Land ist es schwierig einen sinnvollen Nahverkehr anzubieten. Der Übergang vom eigenen Auto auf dem Land zum ÖPNV in der Stadt ist heute leider schlecht gelöst. Mit dem Rad ist die Reichweite doch sehr eingeschränkt und es ist für meine Nutzung nicht wintertauglich, das ist dann keine regelmäßige Lösung. Das der Staat es unterlässt systematisch Geschwindigkeitsüberschreitungen zu unterbinden, ist mein Problem. Der Staat lässt mich auf der Straße im Stich gegenüber schlecht getarnten Panzern. Es wäre besser miteinander zu sprechen anstatt Konfrontation aufzubauen.

    • @jogi19:

      "Bei den Kosten für den Supermarktparkplatz wird der Bogen überspannt"

      Wieso? Der Supermarktparkplatz wird vom Supermarktbetreiber finanziert. Der Supermarktbetreiber bezieht sein Einkommen aus Warenverkäufen an die Kunden. Der Parkplatz wird dementsprechend in letzter Konsequenz durch die Kunden finanziert. Fußgänger kriegen keinen speziellen Rabatt, finanzieren also den Parkplatz mit.

      Dass Sie es nicht wahrhaben wollen, dass Autos stark subventioniert werden, kann ich verstehen. Das allein ist aber kein Argument dafür, dass es nicht so ist.

      • @wombinchen:

        Sie liegen komplett falsch. Zum einen sind Supermarktbetreiber keine selbtständigen Geschäftsleute, die ihre Preise eigenständig kalkulieren, sondern angestellte Filialleiter. Die Filialen werden von Supermarktketten betrieben, und die kalkulieren einen Einheitspreis für alle Produkte, die in jeder Filiale gleich sind, mit oder ohne Parkplatz. Das ergibt sich aus der Mischkalkulation, denn Filialen in der Innenstadt ohne Parkplatz kosten häufig sehr viel mehr Miete als solche am Stadtrand, die eine größere Fläche ausweisen.

      • @wombinchen:

        Die Kosten für einen parkplatz sind, sobald dieser errichtet ist versunkene Fixkosten. Auf die sich danach ergebenden Preise haben diese dann keinen Einfluss mehr, sondern nur noch die variablen Kosten. Es gibt ja auch Märkte ohnen eigene Parkplätze. Mir ist bisher nicht aufgefallen, dass die Preise dort niedriger wären, weil endlich die pösen Autofahrer nicht mehr querfinanziert werden müssten...

  • "Alle die, die kein Auto haben, finanzieren die mit, die eines haben“

    Natürlich werden die Kosten mit bezahlt. Das gehört zum Fußabdruck der ohne Autos mit dazu. Ist doch ne Binsenweisheit.

    Auch das nicht fahrende Volk trägt Verantwortung dafür, dass große Teile der Bevölkerung tw. Sunden am Tag mit hirnlosen Fahrereien von A nach B verbringen müssen.

    Wenn der Handwerker angefahren kommt, die Maurer aus Polen das Haus bauen, Die Verkäuferin hinter der Kasse aus dem 20 km entfernten Posemukel oder die Orange auf dem Tisch weiterhin für die innerstädtischen Herren und Damen mit Straßenbahn vor der Tür das alles in Anspruch nehmen, dann soll natürlich auch die Anfahrt mit bezahlt werden. Das sind schließlich die versteckten Klima-Kosten, die man nicht mal eben wegzaubern kann.

    Wenn der Städter das alles nicht viel, soll er sich auf die Suche machen nach Produkten in denen garantiert kein Auto oder LKW oder Pendler mit Auto involviert war. Viel Spaß beim Suchen!

  • Nichts für ungut, aber das ist oft nur schwer zu ertragen: Der Autofahrer als schlimmer Subventionsempfänger.

    Zum ersten: Wir leben in einer Gesellschaft, die uns Mobilität zur PFLICHT gemacht hat! Um zum Beispiel Arbeiten zu können, MÜSSEN Menschen ARBEITSWEGE bis zu ca. anderthalb Fahrstunden in Kauf nehmen. Es steht ihnen nicht frei, solche Arbeitsplätze abzulehnen - nur weil sie nicht bequem per Fuß oder schlimmstenfalls mit dem Fahrrad zu erreichen.

    Zum Zweiten: Die Infrastruktur selbst ist schon grundsätzlich auf den Güterverkehr angelegt. Wozu es selbstverständlich Straßen braucht. Selbst wenn keine privaten PKWs im Individualverkehr fahren würden.

    Zum Dritten: Wer nicht gerade im Home-Office arbeiten kann - und das sind wohl die allerwenigsten, die es können - muss fahren. Ob Massen- oder Individualverkehr sei dahin gestellt. - Ich selbst - zum Beispiel -, Bauarbeiter, arbeite grundsätzlich, weil gar nicht anders möglich, auf ständig wechselnden Baustellen. Der private PKW SPART mir dabei tagtäglich etwa eine Stunde Zeit - die ich als Freizeit(gewinn) genießen kann. Und ja: Unter diesem Gesichtspunkt akzeptiere und verbuche ich die Kosten des privaten Fahrens - als einen Gewinn.

    Selbstverständlich lässt sich immer ein Sündenbock aufbauen. Und der Autofahrer ist es ja schon seit langem. Aber man muss doch schon sehr ignorant sein, um so zu tun, als gäbe es viele Ausgaben für den Staat nicht, wenn es keine privaten PKWs gäbe. Das ist nicht nur ein Irrtum, das ist schlichtweg nur unverschämt und dumm ...

    • @Kahnt Karl-Heinz:

      Ich habe in meinem bisherigen Leben noch niemanden kennengelert, der wirklich dauerhaft anderthalb Fahrtstunden pendeln muss (kurzfristig ja, aber nicht langfristig).

      Ich kenne viele Leute, die so viel pendeln. Aber ALLE von denen könnten das Pendeln mehr oder weniger problemlos durch Umzug dramatisch reduzieren. Sie wollen halt nicht umziehen. Unter anderem zum Beispiel deshalb, weils fürs pendeln ja auch Geld vom Staat gibt.

      Klar, in der Situation wo Ehepartner A einen Arbeitsplatz hat, der 300 km vom Arbeitsplatz von Ehepartner B entfernt ist, ist es nicht mehr ganz so trivial. Aber wenn man genauer hinschaut, stellt sich auch hier meistens raus, dass es langfristig durchaus Möglichkeiten gäbe, wenn man denn wirklich wollte.

      Umzug, Versetzung, Arbeitsplatzwechsel von wenigstens einem Ehepartner, 1-Zimmer Apartment für Montag bis Freitag. Irgendwas davon ist normalerweise schon realistisch. Es mag ganz seltene Ausnahmen geben, wo wirklich absolut nichts davon in Frage kommt. Aber wie gesagt, ich habe so jemanden noch nicht kennengelernt. Die Leute wollen das halt nicht und sagen stattdessen "pendeln ist alternativlos".

    • @Kahnt Karl-Heinz:

      @1) Das wäre doch ein Argument für Senkung der Mieten, Anhebung unterer Einkommen sowie für die Demokratisierung der Wirtschaft



      @2) Die Schiene ist lange Zeit DIE Transport zuständig gewesen. Bereitstellung von Infrastruktur ist Aufgabe des Staates. Dieser hat von Schiene auf die Straße verlagert. Verschärft wurde dies u.a. durch den Abbau von Lagern und Just-in-Time-Produktion. Und auch hier spielt die Produktionsweise hinein.



      @3) Der Punkt ist nicht unbedingt, dass gefahren werden muss, sondern womit gefahren wird. Und da ist Autobesitz und -nutzung oftmals Verschwendung. Die Städte müssten autofrei werden und innerorts die Geschwindigkeit auf 30 kmh begrenzt werden. Dadurch würden viele Stadtbewohner*innen auf Fahrad und ÖPNV umsteigen. Es geht darum Klimaziele zu erreichen, einen Ökozid[1] hinauszuzögern bestenfalls zu verhindern und hier für bedarf es notwendigerweise auch einer Verkehrswende. Wofür wollen Sie eigentlich arbeiten? Für wen wollen Sie durch Ihre Arbeit Werte schaffen?



      [1] de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kozid

      • @Uranus:

        Zu 1: Cool, dann gehen Sie aber bitte auch weit genug zu sagen, dass der Staat alleiniger Vermieter ist. Alle Häuser müssen zurückgekauft werden. Ansonsten beschweren sich noch irgendwelche Leute wegen der vergammelten Häuser.

        Zu 2: Sie habens nahezu erfasst. Und warum die Produktionsweise? Weil niemand auf ein Gut warten will.

        Zu 3: Unsinn, wenn die Städte weitgehend Autofrei wären, könnten die Geschwindigkeiten gleichbleiben. Ich will mal sehen, wer die 1h Fahrt, eines Handwerkers bezahlen mag, von den den 30-Forderern. Wenn die Leute kein Problem mit allgemein höheren Kosten haben, können wir gern autofrei (bis auf gewerblich) einführen, ich fahr eh fast immer mit dem Zug in die Stadt. Aber bitte dann auch bei keiner einzigen Rechnung aufmucken und feilschen.

      • @Uranus:

        Zu 3) Die Antwort ist ganz einfach, auch wenn sie nicht jedem gefällt: Ich arbeite allein für meinen Unterhalt - und für meine Familie. Ohne sie - würde ich es nicht mehr tun. Und für mich allein hätte ich mich schon vor langem auf das nur Nötigste beschränkt. So aber arbeite ich noch immer - obwohl ich längst Rentner bin.

        Und was Ihren Punkt 1) betrifft: Die Mieten und Einkommen sind eben nicht staatlich bestimmt. Das waren sie noch nicht einmal in der DDR. - Wohin es allerdings führte, dass der Staat hier allemal reingeredet hat - hat das Jahr 1989 deutlich gezeigt: Das Volk hat diese Gesellschaftsform - weltweit - abgewählt. Dabei hatte es doch alles: Niedrige Mieten - in vergammelten Häusern. Nahezu gleiche Löhne; ohne große Ausreißer. Und noch manch anderes "Vorteilhaftes" mehr ...

        Aber ich kann Ihnen versichern: Mir täte es NICHT weh - sämtliche Autos abzuschaffen. Und die elektrischen gar nicht erst aufzubringen. Denn wo schon das Auto das Problem ist: Wie soll da das Elektroauto die Lösung sein?

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Naja, kann schon sein das es die "Gesellschaft" das mitfinanziert.

    So wie in anderen Bereichen halt auch z.B. Bildung, Unis, Kultur, ÖPNV, Fahrradwege, Sportanlagen, Hartz IV etc. pp.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Voll logisch, wenn der Staat Kultur und Bildung finanziert, muss er natürlich auch Privatkarren subventionieren. Aber müsste er dann nicht auch die Kindergärten mit gratis Meth versorgen?

  • Diese Untersuchung zeigt vor allem mal wieder, wie viel Staat eigentlich schon in der sogenannten Freiheit des Einzelnen steckt. Nicht die Bezuschussung von Mobilität jenseits des eigenen Autos ist staatlicher Eingriff, sondern längst schon die Bezuschussung des Individualverkehrs. Es ist also nur eine Fage der Gleichbehandlung, wenn der Staat Mobiltität erstens generell unterstützt und zweitens ist es natürlich auch seine Aufgabe, dass er besonders umwelt- und sozialverträgliche Verkehrsformen besonders unterstützt. Im Moment tut er eher das Gegenteil davon.

  • 'Angemessen wären Ermittlungen wegen versuchter fahrlässiger Tötung'. Ein solches Delikt gibt es nicht. Es ist unmöglich, eine fahrlässige Tötung zu versuchen. Davon abgesehen, darf man den Beitrag, den die Autoindustrie zum Steueraufkommen leistet, nicht außer Acht lassen.

    • @Jochen Laun:

      Hahaha, dafür kriegen sie aber auch ständig Kohle hinterhergeschmissen: 11 Mrd. Euro Abwrackprämie, Milliarden für e-Autos, und die Ladepunkte soll nun auch noch die öffentliche Hand bezahlen. Mich würde mal interessieren, ob die Rechnung am Ende gut ausgeht. Bei einem Investitionsstau von 44 Mrd. an Schulen würde ich das Geld jedenfalls anders einsetzen - die Steuerzahlungen der Autoindustrie haben jedenfalls nicht zu guter Infrastruktur geführt.

    • @Jochen Laun:

      Stimmt. Firmen, die Züge, Straßenbahnen, Busse und Fahrräder herstellen, zahlen keine Steuern.

  • Eine sehr eigenwillige Rechnung. Ich komme für die letzten 20 Jahre auf Kosten von knapp unter 40k (all inclusive), bleibe also unter 100k über 50 Jahre. Die im Artikel beschriebenen Summen sind höchst unrealistisch und treffen, wenn überhaupt, nur dann zu, wenn man alle 3 Jahre einen Neuwagen kauft. Das schaffen aber selbst die Gutverdiener nicht.

  • Doch doch! Autos sind nur Spielzeuge.



    Für Sammeltaxis, die als 7-Sitzer zwischen Stadt und Land zirkulieren, öffentlich-rechtlich betrieben werden und die realen Transportbedürfnisse erfüllen.



    Sei fortschrittlich: sitze nicht am Steuer.



    Sammeltaxis zusätzlich zu Bus und Bahn gelangen überall hin und kommen in kurzer Zeit. Finanziert über das Umlageverfahren wie bei Krankenversicherungsbeiträgen nach Einkommen. Kein Auto kaufen.

  • Autofahrer:innen sind schon eine merkwürdige Spezies.

    Denn bei jeder neuen wissenschaftlichen Untersuchung bricht (garantiert) der Sturm der Entrüstung los..mit den immer gleichen Argumenten: ..warum das alles gar nicht sein kann..und die Wirtschaft würde ja zusammen brechen, wenn die gnädigen Damen und Herren nicht ihr vieles Geld zum Supermakt fahren würden..und auf dem Land da gibt es gar keine Möglichkeit den ÖPNV zu benutzen (wo es zu abgelegen ist: einfach mit dem (bedarfsgerechten) Auto zum nächsten Bahnhof)..usw. und so fort.



    .



    Ich sage mal wenn alle die so argumentieren, einfach nur das täten was ohne Problem bereits jetzt möglich ist, dann könnte eine riesige Transformation stattfinden. Die Städte könnten schöner werden..Eltern müssten ihre Kinder nicht mehr an die Leine nehmen..man könnte sogar wieder Orte in der Natur finden, wo kein KfZ-Lärm zu vernehmen wäre..alle könnte gesünder sein, wenn sie z.B. mehr mit dem Fahrrad fahren würden...und und und...



    .



    Aber leider sind die meisten Autofahrer:innen ja so mit ihren Fahrzeugen identifiziert, dass sie jede, auch noch so kleine Einschränkung, gleich persönlich nehmen..!!..quasi als Beschneidung ihrer persönlichen Freiheit..



    .



    Den Preis für diese Realitätsverzerrung zahlen dann sowohl sie selber wie die Allgemeinheit gleich mit.



    .



    HÖRT DOCH BITTE AUF EUCH WEITER SO IN DIE EIGENE TASCHE ZU LÜGEN.

    • @Wunderwelt:

      Was hier berichtet wurde war manches, aber sicher keine wissenschaftliche Untersuchung.



      Da hat halt jemand versucht, möglichst provokante Thesen zu verfassen, um Interesse auf sein neues "Institut" (was immer das bedeuten mag) zu lenken. Ist ja legitim, machen andere Lobbyisten auch. Hat nur nix mit Wissenschaft zu tun.



      Trotzdem kann man die Meinung teilen, klar. Aber sicher nicht wegen der hier vorgetragenen, äußerst fragwürdigen Argumentation.

  • naja, ist auch ne Michmädchenrechnung.

    meine gebrauchten Kleinwagen haben über alles die letzten 20 Jahre keine 30k€ gekostet.

    Offis wäre hier teurer. von der verlorenen Zeit mal gar nicht zu reden.

    Gerade heute ne defekte Mülltonne getauscht. Wie ginge das ohne Auto? Oder seit wann darf man die 60L Tonne mit in den Bus nehmen?

    Oder vor 2 Wochen Impfen... mit dem Auto 25min. Mit dem Öffis 1,5 Stunden und min 3 mal umsteigen...

    Im übrigen sind 60% der Neuwagen Firmenwagen.

    Man kann nicht erst umsteigen und dann die Infrastruktur verbessern. Und hier müsste sich einiges tun!

    • @danny schneider:

      Nja, keine 30.000 € in 20 Jahren währen unter 125€ im Monat für Anschaffung, Betriebskosten, Reparatur u.s.w. Klingt auch nach Milchmädchenrechnung.

      • @Andreas J:

        nö, kleines Basismodel, alte - aber robuste - Technik, kein Schnickschnack. Gebraucht gekauft nach 2 Jahren für weniger als 50% des Neupreises

        Tatsächlich sind 125€ genau das was ist derzeit veranschlage.

  • Es wurden ja schon viele Gründe angeführt, aus denen die Argumentation des Artikels mindestens zweifelhaft, evtl. sogar unredlich ist - auch wenn das manche Nicht-Autofahrer aus Überzeugung wohl anders sehen dürften.



    Nur eine Kleinigkeit noch: "Wert" ist was anderes als "Preis". Immobilien steigern ihren Wert im Lauf der Zeit keineswegs, im Gegenteil sind schon für den Werterhalt nicht unerhebliche, mehr oder weniger regelmäßige Ausgaben erforderlich. Was dagegen völlig abgekoppelt vom Sachwert seit Jahrzehnten steigt, ist der Preis.



    Wird sich demnächst ändern, hat die Fed gesagt.

  • "Auto statt Altersvorsorge"



    Ich weiß, dass ein Auto SEHR teuer kommt, dazu brauche ich den Artikel nicht. Allerdings habe ich etwas davon, nämlich gesparte Lebenszeit.



    Hinsichtlich des Geldes, das ich in meine Altersvorsorge stecke, erlebe ich zur Zeit, dass das wohl weniger mir dient als Herrn Draghi, Frau Lagarde und Anderen, die heftig daran arbeiten, dass davon nicht viel übrig ist, wenn ich es dann brauche.

  • Wenn ich das mal gegenrechne, im Vergleich zu Zeiten, in denen ich ein Auto hatte:

    Mit ca. 6.000km radfahren (ohne Vergnügungsfahrten), 10-15.000km Zug/ÖPNV fahren und etwa 200km Taxifahren im Jahr kann ich immer noch auf 75% Arbeiten und komme Netto auf das selbe Konsumeinkommen.

    Mit dem netten Nebeneffekt, dass ich vermutlich mit 50 noch fitter bin als viele meiner Autofahrenden Kolleg:innen mit 30.

  • Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die zerstörten deutschen Städte wieder aufgebaut - allerdings nicht für die Menschen, sondern für die Autos, denn die Straßen wurden "autogerecht" gemacht.

    ***Vier Räder, sie zu knechten! | ZDF Magazin Royale*** www.youtube.com/watch?v=ybTHWzmlw70

    taz: "Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der tschechische Milliardär Radim Passer in seinem Bugatti mit 417 Stundenkilometern über einen Autobahnabschnitt zwischen Berlin und Hannover gerast ist."

    "Autobahntourismus" gibt es doch schon lange bei uns. Wohlhabende US-Amerikaner, die es sich leisten können nach Deutschland zu fliegen, um auf der deutschen Autobahn "mal so richtig die Sau rauszulassen", sind vor Corona ständig nach Deutschland gekommen - dem Land der unbegrenzten Geschwindigkeit auf der Autobahn. Übrigens haben US-Amerikaner immer noch nicht begriffen, dass der Klimawandel nicht "spaßt". Vor Kurzem habe ich gehört, das US-Amerikaner, wenn sie in ein Geschäft zum einkaufen gehen, ihr Auto mit laufenden Motor draußen stehen lassen - im Sommer wegen der Klimaanlage und im Winter wegen der Heizung. Wahrscheinlich wollen US-Amerikaner, mit dem laufenden Motor ihres parkenden Automobils, den Klimawandel unterstützen. So lange es Idioten auch außerhalb Deutschlands gibt, muss sich der Klimawandel jedenfalls keine Sogen machen, dass der CO2-Nachschub sich für ihn irgendwann einmal verringern wird.

    • @Ricky-13:

      Parkende Autos mit laufenden Motoren werden auch hierzulande immer beliebter. Da kann der Spritpreis noch so teuer sein.

      Das ist übrigens auch ein guter Tipp für Autodiebe.



      Meine Empfehlung: Im Vogelsbergkreis lohnt es sich besonders. Dort habe ich noch nie so viele Autos ohne Insassen mit laufendem Motor vor Läden gesehen. Und das für 10 bis 15 Minuten bis die Einkäufe oder das Schwätzchen erledigt sind.

    • @Ricky-13:

      Das machen die Schweizer auch.



      Ein Tempolimit von 130 km/h würde hierzulande die meisten Autobahnbenutzer vergrätzen.



      Tempo 180 als generelles Limit wäre dagegen in der Breite akzeptabel, da mit dem eigenen PKW eh kaum zu erreichen. Es würde aber die Rasertouristen, besonders aus USA und Schweiz, verscheuchen, insbesondere, wenn Verstöße erfasst und kräftig geahndet werden.

      • @Schnetzelschwester:

        Nein, lasst das Thema Tempolimit - wir Autofahrer (v.a. aus der Schweiz) wollen auch mal legal Spass haben. Immer gegen uns schiessen, dann aber Avocados kaufen gehen, bei Shein einkaufen, um Geld zu sparen, alle drei Wochen ein neues Outfit gönnen. Meimeimei, wieder mal den Dorn im Auge des Anderen aber selbst nicht den verdammten Urwald vor den eigenen Augen sehen.

  • Also verfügt jeder, der 50 Jahre kein Auto fährt über ein Vermögen von mindestens 600.000 Euro? Super, dann können wir ja auf die Autoindustrie und die Infrastruktur verzichten - der Morgenthau-Plan wird dann endlich Realität.

    • @Frank Stippel:

      Mir fehlen gerade ca. 600.000€.



      Die wären jetzt sehr nützlich.

  • Wie sähe unsere Mobilität heute wohl aus, wenn, wie 1984 gefordert wurde, eine zweckgebundene Abgabe von 5 Pfennige je Liter Sprit beschlossen worden wäre, für Investitionen in den ÖPNV, Schienenverkehre, in Rufbussysteme, Sammeltaxen etc., damit Menschen, auch in der Fläche, 24/7 ohne Auto mobil sein könnten?



    Vermutlich hätte es nicht mal Abwrackprämien gegeben, um den Neuwagenverkauf nach der Lehmann-Pleite anzukurbeln, keine Milliardeninvestitionen für die Umrüstungen und Infrastrukturen für das Erdgasauto, keine Vernichtung von Regenwäldern und landwirtschaftlichen Flächen für den Anbau von Energiepflanzen für den Biosprit E-10 etc. Die ebenfalls von der Gesellschaft finanziert wurden.



    Vermutlich wäre es auch zu keinem Gesetzesbruch der Autokonzerne gekommen, deren kriminelle Energie zwar kein Auto angetrieben hat, sondern nur die Börsenkurse.



    Und heute subventionieren wir die E-mobilität und die erforderlichen Infrastrukturen, weil wir uns strikt weigern, klüger werden zu wollen.

    In noch mal fast vierzig Jahren, werden ganz andere Diskussionen geführt werden, weil die Knappheiten an zwingend erforderlichen Rohstoffen für unseren High-End-Lebenstil immer deutlicher werden.



    www.tagesschau.de/...um-nickel-101.html

    • @Drabiniok Dieter:

      Es liegt nich am Geld.



      Siehe Kopenhagen.

  • Tempo 50 in Städten gibt es immer noch statt 30 kmh weil die Busse sonst doppelt so lange brauchen.

    • @Rudolf Fissner:

      Tempo 30 gibt es in Städten nicht flächendeckend, weil es nach wie vor mit der zwingenden rechts-vor-links-Regelung verbunden ist. Das zu ändern wäre eine gesetzgeberische Aufgabe. Möglich wär Tempo 35 z. B., dafür bräuchte es aber Mut. Darüberhinaus verlaufen Landes- und Bundesstraßen mitten durch Städte. Hier ist weder Tempo 30 noch 35 für Kommunen im Rahmen der bestehenden Gesetze und Verordnungen zu machen. Abgesehen davon ist das Automobil ein rollendes Wohnzimmer, komfortabler denn je. Viele wollen das nicht aufgeben.

      • @Christian Götz:

        Hier im Nachbarkaff gilt Tempo 40. Dadurch wid hintenrum gewährleistet, dass reell Tempo 50 gefahren wird. Gelegentliche Blitzersäulen frischen die Erinnerung auf.

    • @Rudolf Fissner:

      Nein. Tempo 30 statt 50 hat auf den Busverkehr nur auf wenigen Strecken und nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten spürbare Auswirkungen.

      Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Bussen ist z.B. in Berlin von 18.6 km/h (2015) auf 18.0 km/h (2020) gesunken. Hauptursache für die geringe (und sogar noch sinkende) Geschwindigkeit ist der Autoverkehr. Die Busse stecken zu oft im Autostau. PKWs blockieren verbotenerweise Busspuren oder Haltestellen. Die dadurch versursachten Verzögerungen ließen sich selbst durch Tempo 130 nicht ausgleichen.

      Um Busse zu beschleunigen braucht man mehr Busspuren, wo auch wirklich 30 gefahren wird statt trotz Tempo 50 hinter PKWs zu stehen. Und mehr Vorrangampeln, die in Berlin leider sogar reduziert wurden.

      Noch besser für die Umwelt und Fahrkomfort wäre eine Reduzierung des Busverkehrs zugunsten der energieeffizienteren Straßenbahn, wo machbar mit eigener Trasse.

      • @Yvvvonnne:

        Na ja. Berlin ist noch mal ein eigenes Thema. Ob die Stadt noch mal was gebacken bekommt steht auf einem ander Blatt.

        In Bremen aber z.B. gibt es durchaus Hindernisse seitens der Stadt, Temp 30 au Straßen auszuweisen mit der Begründung, dass das den Busverkehr ausbremsen würde ( www.weser-kurier.d...s914n5p2g12au8hhni ). In anderen Städten, in denen ebenfalls noch sehr viele Tempo 50 Strecken vorhanden sind und auch in dem Tempo (oder schneller) befahren werden, wird es ähnlich aussehen.

        • @Rudolf Fissner:

          Danke für den Hinweis! Offenbar ist die Situation in Klein- und Mittelstädten doch anders als in Großstädten.

          In dem Artikel geht es zu meinem Entsetzen um die Frage, ob Tempo 30 vor einigen Kindergärten gelten soll. Wie kann man diese Frage ernsthaft diskutieren? Hier um die Ecke ist auch auf einer Hauptstraße, die zum sog. "Übergeordneten Straßennetz" gehört zumindest vor der Grundschule selbstverständlich Tempo 30 angeordnet. Und das wird sogar überraschenderweise ca. einmal im Monat kontrolliert. Offensichtlich wissen die Autofahrer/innen stets von den Kontrollen. Sie bremsen einmal im Monat auf Tempo 30 runter.

          • @Yvvvonnne:

            Bei uns wurden vor Kindergärten und Altenheimen auf den Straßen Schwellen angebracht, da Schilder allein kaum jemanden beeindruckt haben. Das wirkt nicht nur an den Tagen, an denen die in Rundfunk und Zeitung angekündigte Radarmessung erfolgt.

        • @Rudolf Fissner:

          kann ich für Bonn bestätigen, die SWB haben gerade vor Tempo 30 auf zentralen Strassen gewarnt.

  • Vielen Dank für den Artikel!



    Ist zwar alles im Wesentlichen schon bekannt, aber das muss wohl immer wieder mal gesagt werden, damit Veränderung in Gang kommt.

  • Gefällt mir richtig gut der Artikel - Danke schön!

  • Mann muss sich Deutschland mal ohne Autoindustrie und ohne Auto-Infrastruktur vorstellen. Vermutlich ein rückständiger Agrarstaat ohne nennenswerte Sozialleistungen.

    • @TazTiz:

      Schön gesagt. Geht die Autoindustrie verloren, wird Deutschland das erste Drittweltland in Westeuropa. Tragisch, aber nicht überraschend. Wer sich seinen eigenen Ast absägen möchte, dem kann man sowieso nicht mehr helfen

    • @TazTiz:

      Deutsche haben es nie verwunden, dass die Eisenbahn zuerst in England erfunden wurde und werden deshalb aus verletztem Stolz immer rückständig bleiben

    • @TazTiz:

      Der Anteil der Automobilindustrie an der Gesamtwirtschaft wird vom VDA immer stark übertrieben dargestellt und sinkt außerdem.

      Und ohne Autos bräuchte man mehr Straßenbahnen. Diese müssen produziert werden, was Arbeitsplätze schafft und Sozialleistungen finanziert.

  • Wenn ein Supermarkt einen Parkplatz als Service für ihre Autobesitzenden Kunden einspart heißt das noch lange nicht dass deswegen die Preise für alle Kunden gesenkt werden. Vielleicht ist einfach der Gewinn dann größer.

    • @Dr.B:

      Supermärkte sind in der Regel keine Wohltätigkeitsorganisationen. Wenn also der Betreiber davon ausgehen würde, ohne Parkplatz mehr zu verdienen, würde er keinen bauen. Oder ein anderer würde ohne Parkplatz bauen und die Kostenersparnis an die Kunden weitergeben.

      • @NN:

        Nein, würde er nicht. Die meisten Supermärkte sind Filialen von Großhandels-ketten, die ihre Immobilien/Verkaufsflächen zentral planen und verwalten. Ob du nun eine Filiale mit oder ohne Parkplätze ausgestattet ist, spielt für das Preisniveau keine Rolle, das ist einheitlich.

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    "Autos sind keine Spielzeuge"



    Na fragen Sie mal die 3 bis 6 Jährigen!

    Das Auto ist eine geniale deutsche Erfindung. Das Problem ist wie so oft, nicht das Auto, sondern die vielen Menschen und unfähige und ideenlose Politiker, die seit über 40 Jahren fordern "Mehr Güter auf die Schiene". Wer soll diesen Typen denn noch glauben?



    Vielleicht ist es ja ein kleiner Fortschritt, dass endlich mal kein CSU-Mann im Verkehrsministerium sitzt.

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Genial war eher das Elektro-Auto, bestimmt kein Verbrenner bzw. Drechsschleudern.



      Und das Elektroauto war zuerst da. Wäre man schlau gewesen, gäbe es heute nur saubere Mobile...

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @HippieJonny:

        Es wurde hinreichend in der Presse berichtet, dass die Elektroautos bis zu einer km-Zahl von ca. 70.000 den gleichen CO2-Output haben wie die Verbrenner. OK, Pauschalaussagen sind immer schwierig, aber der "CO2-Rucksack" ist da.



        Der einzige Vorteil scheint mir, dass der Dreck nicht in den großen Städten konzentriert wird, dafür halt woanders.



        Nachhaltiger wäre das Wasserstoffauto.



        Und wo sind die großen Umrüstungen in der LKW-Branche?



        Gelabert wird viel.

      • @HippieJonny:

        Und die werden natürlich alle, zumindest teilweise, "sauber" mittels Kohleverbrennung geladen......

      • @HippieJonny:

        Und die werden natürlich alle, zumindest teilweise, "sauber" mittels Kohleverbrennung geladen......

  • Das sind alles keine wirklich neuen Erkenntnisse und für mich seit jeher die Begründung, kein Auto zu haben. Man kommt als Stadtmensch sehr gut ohne Auto durchs Leben. Vieles muss man besser planen, auf manches verzichten, aber in der Gesamtbilanz sind die Nicht-Autofahrer die Gewinner. Als Bonus bekommt man eine gewisse Gelassenheit und die Souveränität, nicht ständig das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @Winnetaz:

      Kann ich so nicht unterschreiben.



      Klar, es nervt, wenn dauernd an der Karre was kaputt ist oder wenn die Spritpreise steigen.



      Aber den Weg zur Arbeit - ohne Stau vorausgesetzt - bei guter Musik möchte ich nicht missen. Habe beides ausprobiert.



      Gelassenheit und Souveränität in den Öffentlichen scheint mir nur unter Drogen möglich zu sein. Ich habe mich andauernd aufgeregt und war zudem häufig Grippekrank. Und diese ständige Laberei in den Zügen - man kann nicht lesen. Hinzu kommen die Spinner mit ihren Musikmist, die allen auf die Nerven gehen.



      Dann fallen regelmäßig Züge aus - keiner weiß warum.



      Total Besoffene in den Zügen - alles erlebt.

      • @47202 (Profil gelöscht):

        Vor Allem in Deutschland ist der Zugverkehr eine reine Katastrophe. Die Schweiz ist immerhin gut vernetzt, hat aktuellste und vor allem SAUBERE Waggons - das muss man sich mal vorstellen!



        In der Schweiz redet niemand davon, Autos zu verbannen, sie investieren diese Zeit lieber darin, die Alternativen attraktiver zu machen, damit die Frage nicht mehr "Auto oder arbeitslos" sondern "Zug- oder Autoverkehr?" lautet.

    • @Winnetaz:

      Ja, aber auch nur als Stadtmensch. Wohnen sie nur 10km außerhalb, siehts mit der Bilynz düster aus. Da kostent der Transfer ins 5-10km entfernte Dorf dann gerne mal 8-10X so viel, wie sie für die Strecke mit dem Auto bezahlen würden, dafür benötigen sie aber auch 4 mal so lange und es gibt nur 5 Verbindungen am Tag. Gelassenheit und Souveränität verströmt das eher weniger...

      • @Ein Mensch.:

        Fünf oder zehn Kilometer sind mit dem Fahrrad eine Kurzstrecke. Wozu ein Auto?

        • @Yvvvonnne:

          - Arzt (mehrfach in den letzten zwei Jahren): nach der Behandlung 24h keine Teilnahme am Straßenverkehr, auch nicht allein als Fußgänger. Wer holt Sie ab?



          - an der geraden (vierspurigen) Straße zur Stadt steht so ein rechteckiges blaues Schild mit weißem Auto-Piktogramm. Mit dem Fahrrad gehts den idyllisch geschwungenen Feldweg den Fluß lang ... halt etwaaaas länger.



          - am Einfamilienhaus in der Vorstadt gibts immer was zu werkeln. und der Baumarkt ist eh auf der Strecke. Da kann man ja gleich noch was mitnehmen (oder beim Supermarkt usw. usw.).

        • @Yvvvonnne:

          Ja, im Grunde stimmt das. Aber wie in angesprochen stimmt das nicht für jeden. Zumal: Sie fahren also zur Arbeit mit dem Rad, einkaufen mit dem Rad, sie fahren die Oma besuchen - mit dem Rad und der Schwager liegt gerade in der Reha - also ab aufs Rad. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich lebe schon immer so, ich hatte noch nie ein Auto. Ich will nur sagen: der Eindruck der immer erweckt wird, dass es leicht sei ein modernes Leben ohne Auto zu führen, dass es quasi nur den guten Willen bräuchte, ist einfach falsch. Das öffentliche Verkehrsnetz ist eine Schande und die Preise, die dort herrschen sind oft einfach unattraktiv. Da kann ich so lange rechnen wie ich will: ich habe heute für eine Strecke von nicht mal 20km wegen der miserablen Verbindung und des Wetters einfach mal 2h gebraucht und dafür etwa 6€ bezahlt. Dazu war es unbequem. Wenn ich die selbe Strecke mit dem Auto fahre, brauche ich 20-30min, zahle einen Bruchteil und reise deutlich bequemer. Es ist einfach unattraktiv - vieles ist mühseliger, erfordert mehr Planung und trotzdem mehr Zeit. Dafür ist diese Zeit oft anstrengender (Wer da widerspricht, der ist einfach noch nie morgens um 6h klatschnass und durchgefroren auf Arbeit erschienen, weil er dummerweise unterwegs vom Regen überrascht wurde - kein Drama, aber nervt schon). Und dieser Zustand ist politisch induziert.

        • @Yvvvonnne:

          10 Kilometer bergauf .-) sind eine kurze Strecke ... aber ...

          ... und die die durchschnittliche Pendlerstrecke beträgt 16 km.

          Ich habe den Eindruck, dass die Situation oft schlicht nicht richtig verstanden wird und von der eigenen privelegierten Fahrsituation auf andere zurück geschlossen wird.

        • @Yvvvonnne:

          Das, was @ Ein Mensch. angesprochen hat, ist aber leider die ländliche Realität.



          Es gibt auch genügend Menschen in den Dörfern und Kleinststädten die kein Fahrrad fahren können aus gesundheitlichen Gründen . Gut Sie könnten auch Taxi fahren, die gibts aber inzwischen nicht mehr. Also hat gefühlt jeder ein Auto und legt damit sehr viele Wege zurück. Und die Kinder bekommen es beständig vorgelebt.

    • @Winnetaz:

      Wie immer: man kann so leben, muss es aber nicht. Ich als ebenfalls Großstadtbewohner fahre täglich mit den Öffis zur Arbeitsstelle und zurück, habe aber trotzdem ein Auto, um eine gewisse Flexibilität zu behalten. In dieser Beziehung habe ich den Vergleich Auto-Nicht Auto in einem mehrjährigen Selbstexperiment bereits gezogen, und bin aufs Auto zurück gekommen. Man ist dann doch noch einen Tick mehr gelassen und souverän ;-)

  • Ich hab mal ausgerechnet... wenn man die Arbeitszeit um das Geld fürs Auto(+fahren) zu verdienen auf die Fahrzeit anrechnet, dann wird das Auto seeehr langsam. Viel langsamer als ein Fahrrad.



    Wenn das Auto steht (aber trotzdem kostet) wird die Geschwindigkeit negativ und man kann rückwärts in die Vergangenheit fahren. Quasi Zeitmaschine.



    Brummbrummbrummbrummm...

    • @kommentomat:

      Der erste, der diese Rechnung aufgemacht hat, war meines Wissens Henry David Thoreau in seinem Buch "Walden" (1854). Er schrieb, daß er zu Fuß schneller sei als sein Freund mit der Bahn, die damals wohl recht teuer war. Sein Freund mußte also sehr viel Zeit in Erwerbsarbeit stecken um den Fahrschein kaufen zu können. Thoreau wäre in der Zeit zu Fuß am Ziel angekommen.

    • @kommentomat:

      Apropos Zeit: Ich brauche mit dem Fahrrad ungefähr doppelt so lange als mit dem Auto in der Stadt, der Abstanbd verringert sich bei Staus und Rush-hour erheblich.



      Aber: man absolviert ein gutes Stück seiner täglichen Sporteinheiten, sparrt also diese Zeit.



      Der Nachteil: ungefähr 3x pro Stunde (!!!) wird einem von Autos die Vorfahrt genommen. 1x davon käme es zum Unfall mit mir als Verletztem, hätte ich nicht aufgepasst. Die Autofahrer sind totasl überfordert.



      Ich hab mal den Test gemacht in HH-Ring 2, 2-spurig, direkt links abbiegen (also vom Radweg auf die Straße einsortieren, linken Streifen suchen und abbiegen, ist so erlaubt). Was meinen Sie, wie die Deppen gehupt haben?

      • @HippieJonny:

        Bei mir (jeweils einfache Fahrt Tür zu Tür):

        2,5 Stunden mit dem Fahhrad, zum Teil auf Landstraßen ohne Radweg, bei Regen Ganzkörperdusche garantiert incl. Inhalationstherapie mit Feinstaub und/oder Sprühwasser, 8 Stunden Arbeit in durchgeschwitzten oder durchnässten Klamotten (und dann noch mal 2,5 Stunden zurück, eben schnell den Haushalt machen...)

        1,5 Stunden mit Öffis, einmal umsteigen. 2 Stunden, wenn Anschluss verpasst, versiffte Sitze, übergriffige Mitfahrer von besoffenen Fußballfan bis zum Grapscher für 88,20€ für eine Monatskarte.

        0,5 Stunden mit dem Auto, sauber, warm, hygienisch, ohne sexuelle Belästigung.



        Dafür zahle ich auch mal gerne mehr.

        • @Schnetzelschwester:

          Schön argumentiert. Die Bequemlichkeit ist immer der Vorteil. Fahre selbst eigentlich immer Motorrad zur Arbeit, außer es regnet, dann nehme ich das Auto.



          Müsste ich mit dem öffentlichen Zeugs fahren, so würde ich 3 Stunden länger brauchen oder um 0400 mit dem Fahrrad von daheim los, um pünktlich um 1000 bei der Arbeit zu sein.



          Die Leute, die Autos verbannen usw. wollen, sollen ihre Zeit lieber darin investieren, die Alternativen besser zu machen.



          Macht ein Museum in meinem Dörflein auf, damit ich nicht mehr 2 Stunden mit dem Auto die Autobahn entlang brettern muss, dann können wir gerne darüber reden - stand jetzt ist meine Alternative zu Moto/Auto nur arbeitslos - darauf verzichte ich gerne.

          • @Peter Hilter:

            "Müsste ich mit dem öffentlichen Zeugs fahren"

            ...Danke daß sie hier mal klar machen welche Verachtung Sie dem ÖPNV entgegen bringen. Und da sind sie wohl bei weitem nicht der Einzige.. Auto und Mototradfahrer sind dann wohl doch die besseren Menschen... Bus und Bahn ist da natürlich unter ihrer Würde...

  • Die Gesellschaft setzt sich letztlich aus eben jenen Menschen zusammen, welche Autos nutzen. Und die Mittel, welche der Gesellschaft zufließen, stammen auch zum weit überwiegenden Teil von diesen. Alles, was hier tatsächlich nicht herrscht, ist Kostentransparenz und das war es auch schon.

    Ansonsten der Typ fährt auf einer leeren Autobahn über 400 kmh und ohne dieses Video hätte es kein Mensch bemerkt. Wie auch, es war ja praktisch niemand da!

  • Die lustige Sache mit den Dienstwagen mit Firmen-Tankkarte mit denen man trotzdem volle Pendlerpauschale abrechnen darf kam noch gar nicht vor?

    • @LeSti:

      Den Dienstwagen müssen Sie als geldwerten Vorteil versteuern. Das sind dann schnell 1000€ im Monat. Die Pendlerpauschale bekommen Sie dagegen sogar ohne Auto, wenn Sie nur Mitfahrer sind, denn das Finanzamt prüft das nicht weiter … die Welt ist nunmal ungerecht.

      • @TazTiz:

        Na ja 1.000 € dann ist es sicher ein Luxuswagen Richtung 100.000 € Kaufpreis. Evtl. auch eine große Entferunung zum Arbeitsplatz, aber 1.000 € zu versteuernder Vorteil heißt nach Steuern max. 533 €... dafür ein eigens Auto zu unterhaten usw. bei Kaufpreisen jenseits 50 T€ schwierig.



        Ein "kleiner" Dienstwagen der "nur 25 T€ kostet schlägt mir 250€ auf die Steuer mtl. drauf + Entfernungs 0,03 pro EntfernungsKM auf die 1 %...

        Weit entfernt von den 1.000,00 mtl.



        Jammern auf hohem Niveau!

      • @TazTiz:

        Der Dienstwagen wird mit 2% Listenpreis pro Monat versteuert. 1000 E sind also 50.000 Listenpreis, etwa ein Audi A6. Im Vertreib ist das Auto in der Regel ein halbes Jahresgehalt. Der Steuersatz in der Gegend liegt bei 33 %.



        Man muss also 330 € im Monat zahlen für einen Dienstwagen von 50.000 € während ein Kleinwagen für "Selbstzahler" etwa gleich viel kostet...(Pendlerpauschale schon abgerechnet :-) )

        • @Tz-B:

          Bitte nicht übertreiben - 1% des Listenpreises für Verbrenner, 0,5% für PHEV, 0,25% für BEV. Ein Plugin-Hybrid, der elektrisch gerademal bis zur Ausfallstraße kommt, wird da richtig interessant ... /sarcasm

      • @TazTiz:

        Auch Radfahrer bekommen die Pendler-Pauschale.

        Muss man die Tankkarte auch als geldwerten Vorteil angeben?

        • @HippieJonny:

          Klar müssen Sie die versteuern: über die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte. Wer weiter weg wohnt, hat in der Regel keinen Vorteil, nur derjenige, der neben der eigenen Arbeitsstätte wohnt und von daher eigentlich kein Auto braucht.

          Das Dienstwagensystem hat bisher dafür gesorgt, dass die Fahrzeugflotte in Deutschland regelmäßig erneuert wird und der private Endverbraucher preiswert Gebrauchtwagen bekommt, die dann sparsamer, sauberer und sicherer sind.

  • "Er hat das Institut gemeinsam mit dem Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF)" und dieses Institut hatt heraus gefunden das Fahrradfahrer Autos subventionieren?

    • @Blechgesicht:

      Nein, die Steuerzahler, und das sind wir alle...

  • Wo bleibt nun aber das viele Geld des Corsafahrers am Ende? Die Autoren verschonen uns mit der bitteren Wahrheit, dass es auf Spezialschiffen zermahlen und dann auf hoher See verklappt wird.

    • @naichweissnicht:

      Der Herr, welcher auf das Fahren verzichtet, kauft sich halt täglich für 10 Euro Kaffee bei Starbucks, um zu zeigen, wie modern er ist, das geht dann auch mal schnell :D



      Als Vergleich: meine Arbeitskollegin hat eine monatliche Kaffeeausgabe von über 420€, da gebe ich weniger für mein Auto + Tank aus - aber jedem das Seine :D

  • Wenn die Zeitkosten für im Stau verbrachte Tage eingerechnet werden, weiß man, hier wird getrickst.

    Wurde denn wiederum die Zeit gutgeschrieben, die man mit dem Auto gegenüber dem ÖPNV gespart hat?

    Offenbar brauchte die Studie das, sonst wäre wohl das Ergebnis nicht wie gewünscht ausgefallen.

    Eigentlich hätte eine Gegenüberstellung zu den Kosten des ÖPNVs gehört. Die fehlt aber. Warum?

    Die Behauptung der Autorin, die Mobilität ohne eigenen Pkw würde nicht subventioniert werden, ist sachlich falsch.

    Kaum ein Verkehrsverbund arbeitet wirtschaftlich und könnte sich selbst tragen.



    (Die Preise werden trotzdem erhöht.)

    Allein die BVG hat 2020 vom Berliner Senat planmäßige 535 Millionen erhalten – das ist mehr als eine halbe Milliarde €.

    Hinzu kommen noch die Pandemiebedingten Zusatzzahlungen von mehreren hundert Millionen € für den ÖPNV.

    www.tagesspiegel.d...rlin/27562516.html

    Das Geld ist dort sinnvoll angelegt, aber zu behaupten, Bus und Bahn würden nicht subventioniert werden, ist einfach unredlich.

    Der Supermarktparkplatz taugt auch nicht als Argument, weil es sich genau umgekehrt verhalten könnte.

    Womöglich machen es die vielen Kunden mit Pkw erst möglich, dass ein Discounter rentabel arbeiten kann und die Kunden ohne Pkw billiger einkaufen gehen können.

    Ist nur eine möglicherweise falsche Hypothese, aber man sollte in Betracht ziehen, dass an Ecken ohne Autoverkehr eher die hochpreisigen Supermärkte zu finden sind.

    „versuchter fahrlässiger Tötung.“ ist als Formulierung interessant, weil es ein schönes Paradoxon ist.

    Ich lese die meisten Artikel von Frau Krüger recht gern, weil sie fundierte Argumente enthalten.



    Der hier ist eher peinlich.

    PS:



    Was ist eigentlich eine “mehr oder weniger veritable“ Eigentumswohnung?

    • @rero:

      Ich habe mal bei einem sehr bekannten Immobilienportal die Preisspanne 353000 bis 679000 Euro für meine Stadt eingegeben. Über 1400 Angebote, z.T. große, schicke Wohnungen in bester Lage. Die Nebenkosten (Makler, Notar, Grunderwerbssteuer) habe ich unberücksichtigt gelassen, weil man oft genug den Preis entsprechend runterhandeln kann. Das Portal zeigt ja nur die Wunschpreise der Anbieter. Aber auch incl. der Nebenkosten läßt sich noch ein Kleinod finanzieren, wenn man auf Corsa, VW oder Mercedes verzichtet.

      • @Yvvvonnne:

        Ich hab das mal für mich ausgerechnet: mein Auto habe ich vor 10 Jahren gebraucht gekauft für 4.500 €, dazu kommen jedes Jahr ca, 2000,00 € an Treibstoff, Versicherung, Reparatur und Steuern. Macht in 10 Jahren ca. 25.000 €. Rechnen wir das auf 30 Jahre hoch sind wir bei 75.000 € (es wird ein unterstellt, das alle 10 Jahre ein neuer Gebrauchter gekauft wird).

        Also 75.000 € in 30 Jahren. Ein teures Hobby, in der Tat. Aber eine ETW würde ich damit nicht bekommen, täte ich aufs Auto verzichten.

    • @rero:

      "Allein die BVG hat 2020 vom Berliner Senat planmäßige 535 Millionen erhalten – das ist mehr als eine halbe Milliarde €."

      Eine stolze Summe.



      Aber wie steht diese Zahl im Verhältniss zu den Subventionen für PKW?

      1,23 Millionen Pkw in Berlin



      Bei rund 5000€ Subventionen pro Fahrzeug macht rund 6Milliarden Euro.

      Auch wenn manch eine Subvention (Straßenpflege) auch den ÖPNV zu Gute kommt, so ist dies dennoch ein MASSIVES Ungleichgewicht.

      "Der Supermarktparkplatz taugt auch nicht als Argument, weil es sich genau umgekehrt verhalten könnte."

      Es bedingt sich gegenseitig.



      Weil so viele Menschen ein Auto haben, lohnt es sich einen großen Supermarkt am Stadtrand zu bauen. Hier sind die Kosten für die nötige Fläche, deutlich geringer, als in der Innenstadt.

      Supermärkte in der Innenstadt sind aus dem selben Grund gezwungen für Parkplätze zu sorgen. Denn sonst kaufen nicht genügend Menschen dort ein (vor allem wohlhabendere). Somit erhöhen sich durch den "Parkplatzzwang" in diesem Fall die Betriebskosten.

      Steigt die Anzahl der Menschen mit gute Einkommen, ohne Auto, sinkt mit der Zeit das Parkplatzangebot vor den Supermärkten

      "dass an Ecken ohne Autoverkehr eher die hochpreisigen Supermärkte zu finden sind." An Ecken ohne Autoverkehr ist Grund und Boden deutlich teurer als an schwer befahrenen Straßen, Rätsel gelöst.

      • @Obscuritas:

        Das ergibt nur Sinn, wenn man darauf vertraut, dass diese Studie sauber durchgeführt wurde. Was aber nicht der Fall ist, weil es keinen Sinn ergibt einzig die verursachten Kosten zu betrachten.

        Wichtig ist die gesamtwirtschaftliche Rechnung und betrachten wir das Wohlstandsniveau unserer Gesellschaft (Allgemeinheit) dann scheint sich das ganze sehr wohl zu lohnen.

    • @rero:

      „ Was ist eigentlich eine “mehr oder weniger veritable“ Eigentumswohnung?“

      Vermutlich meint sie Kellerlöcher die in Zeiten der Immobilienblase zu Sciencefiction Preisen angeboten werden …

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    ".. der [Gebrauchte] ist im Unterhalt wegen der größeren Reparaturanfälligkeit im Betrieb weitaus teurer als ein fabrikneues Fahrzeug."

    Das ist vollkommener Unsinn. Im Wesentlichen werden Verschleißteile gewechselt und das kostet im Prinzip immer das Gleiche. Das Beheben von Korrosionsschäden steigt im Alter naturgemäß an und irgendwann kommt ein Punkt, wo sehr viele Verschleißteile gleichzeitig gewechselt werden wollen.

    Das wird allerdings kompensiert dadurch, dass moderne Autos immer komplexer werden und damit eine vergleichbare Reparatur bei neueren Autos oft erheblich teurer ist als beim alten - zum Beispiel weil zusätzliche Sensorik zusätzliche Einstellarbeiten erfordern.

    Selbst die seltenen echten Motorschäden unterscheiden sich preislich nicht, weil man sich in der Regel bei einer jungen Maschine für die Reparatur mit Neuteilen entscheidet, während man bei relativ alten Autos dann oft einfach gebrauchte Tauschmotoren einsetzt - die eben mit den steigenden Fahrzeugalter besser verfügbar sind.

    Eine gute Werkstatt trifft die richtigen Entscheidungen mit dem Kunden - die schlechte nimmt ihn einfach aus, bis er in Notwehr ein neues Auto kauft.

    Es ist eine eigentlich leicht durchschaubare Marketinglüge, dass neue Autos billiger im Unterhalt wären.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Erzählen Sie das doch den Forschern, die spielen bekanntzlich in der ersten Liga, ohne angeben zu wollen...



      Es geht nicht um Marketing, sondern Mathe und Statistik, very easy eigentlich...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Der Wertverlust bei Neuwagen ist auch nicht zu vernachlässigen, den muss man sich auch erst mal leisten können. Für das Geld kann man an einem älteren Gebrauchtwagen lange und viel reparieren.

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @J. Straub:

        Das ist ja kein intrinsischer Wertverlust - das Auto fährt nicht langsamer oder schlechter, also zumindest nicht spürbar - sondern ein Abschlag auf die bis dahin erfolgte Nutzung in Erwartung kommender Verschleißreparaturen.

        Ich habe weiter unten präzisiert, dass die Kostenbetrachtung maßgeblich von der Wahl der Intervalle abhängt, weil das Auto eben nicht linear altert, sondern schockweise.

        Wer einen Neuwagen kauft und 25 Jahre fährt, hat einen Wertverlust von 100% über 25 Jahre - also 4% p.a.

        Er hat aber auch Instandhaltungskosten über 25 Jahre, die mal höher und mal niedriger waren aber in Intervallen, die die langlebigsten Verschleißteilen entsprechen (also Steuerketten oder Fahrwerk) werden in diesen Intervallen die Kosten ziemlich ähnlich sein.

        Deswegen spielt in der globalen Betrachtung der Wertverlust eigentlich keine Rolle.

        Beim Gebrauchtwagenkauf/verkauf ist er eben als Nutzungsabschlag eine Kalkulationsgröße, die letztendlich eine Wette auf den Verschleiß darstellt.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Vollkommen richtig. Hinzu kommt, das ein Gebrauchtwagen nur ein Bruchteil eines Neuwagens kostet. Zwar hat man dann i.d.R. keine Garantie, die läuft bei Neuwagen aber nach 2-5 Jahren aus, und dann sind Reparaturen in beiden Fällen privat zu zahlen.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @05989 (Profil gelöscht):

      Typische Lebensdauer von Autos in Deutschland nach Automarken

      Siehe: de.statista.com/st...autos-deutschland/

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @47202 (Profil gelöscht):

        1. Links auf Statista sind immer schwierig, weil die freie Ansicht nach ein paar Views eingeschränkt wird.

        2. Ich kenne die Zahlen aber, zumal sie auch irgendwo beim KBA zu haben sind. Im Schnitt werden Autos knapp 20 Jahre lang genutzt - tatsächlich sogar noch länger, weil andererseits viele relativ junge Gebrauchte exportiert werden.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Naja, ich würde mir vorstellen, dass Auteile unterschiedlich schnell verschleißen. Angenommen im Durchschnitt hält das Getriebe 8 Jahre und es würde einen erheblichen Betrag zusammen mit weiteren Wartungen kosten, würden einige womöglich ihr siebenjähriges Auto verkaufen und Andere dieses Auto relativ günstig erwerben, allerdings dann mehr Geld in die Wartung wie die Reparatur des Getriebe stecken. Aber ich kann mich auch irren und der Gedankengang ist nicht zutreffend.

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Das Problem ist, dass die individuelle (oder betriebswirtschaftliche) Betrachtung eine Lotterie Haltezeit gegen Verschleißwahrscheinlichkeit ist. Die Idee, dass Neuwägen total günstiger sind, entstammt dem Missverständnis, dass es einen richtigen Zeitpunkt für den Verkauf gäbe.

        In der Betrachtung auf das ganze Autoleben nivelliert sich aber diese Zufälligkeitskomponente - nach 25 Jahren durchschnittlicher Lebenszeit haben sie wenigstens eine neue Kupplung, zwei neue Fahrwerke, acht Mal neue Bremsen etc. in realtiv konstanten Intervallen gebraucht.

        Wenn man diese Kosten in kleine Abschnitte teilt, werden diese Abschnitte mal teurer und mal billiger sein - allerdings muss man dann den Wertverlust mit 'reinrechnen, weil der ja Ausdruck dieses Mappings ist.

        Wenn man das Autoleben in drei Abschnitte a 8 Jahre teilt, sind die Wartungs- und Reparaturkosten in den drei Abschnitten fast gleich hoch.

        Das sind im Prinzip Statistikeffekte, die sich durch die Wahl der Rahmenparameter ändern lassen - und deswegen nutzt die Autoindustrie einen Parametersatz, der für ihren Neuabsatz besonders günstig ist.

        Aber in der Gesamtbetrachtung auf das ganze Autoleben linearisiert sich das.

        Vielleicht noch ein anderer Hinweis: Leute, die ihre Autos sehr lange halten, sind in der Regel sehr zufrieden damit - auch und vor allem mit den Kosten - weil sie diese Linearisierung über die lange Haltezeit realisiert haben, behaupte ich.

        • @05989 (Profil gelöscht):

          Dem kann ich aus eigener Erfahrung der letzten 25 Jahre nur zustimmen. Seit 1998 begleitet mich meine Kalkulationsdatei durch mein Leben und da jede Ausgabe eingetragen ist, kann ich sogar nachweisen, dass ein Gebrauchter wesentlich günstiger sind als ein Neuer.

  • Auf diversen bundesdeutschen Eumelsendern liefen schon in vergangenen Jahrzehnten auf der Autobahn Ü-300 Tests mit Kamera im Wagen, oder (mit Fahrer allein im Wagen, Kamera nur aufm Ab-und Anreiseparkplatz, sie werden gewusst haben, warum) das GPS-gestützte Austesten der Höchstgeschwindigkeiten von Big Blocks. Staatsanwalt ?

  • Au fein, alle Straßen abschaffen! Dann gibt´s auch keine Busse und Taxis mehr, und alle fahren mit dem Rad oder gehen zu Fuß, und wer das nicht kann, muss eben zu Hause bleiben. Und der Notarzt kommt auch mit dem Rad und nimmt den Patienten bei Bedarf auf dem Gepäckträger oder auf dem Anhänger mit ins Krankenhaus. Die Handwerker, Pflegedienste, Möbellieferanten etc. kommen ebenfalls alle mit dem Rad.

    Aber Moment mal: Wie kommt man denn mit dem Rad über unwegsames Gelände? Müssten nicht Radwege gebaut werden? Wie werden die Baumaterialien dafür transportiert? Und wer bezahlt den Radwegebau? Nicht, dass die Radwege noch öffentlich subventioniert werden.

    Und ob der Mobilitätsforscher mal ausgerechnet hat, wer denn die Subventionen für den Autoverkehr erwirtschaftet hat? Hätten die arbeitenden Menschen hierzulande das auch erwirtschaften können, wenn sie alle kein Auto gehabt hätten bzw. wenn es keine Straßen gegeben hätte? In den Ländern, in denen es so gut wie keine befestigten Straßen gibt, ist ja bis jetzt nicht gerade der Wohlstand ausgebrochen.

  • Also, ohne Autos und Strassen wären alle für das Alter abgesichert?



    Irgendwie illusorisch.



    Es gibt Länder mit weniger Autos und weniger Asphaltstrassen....



    Scheint eine akademische Debatte zu sein.

  • Vielleicht sollte man den Kollegen Rath mal über den Text lesen lassen, bevor man solche Aussagen macht:

    "Angemessen wären Ermittlungen wegen versuchter fahrlässiger Tötung."

    Es gibt keinen Versuch bei Fahrlässigkeitsdelikten.

    • @Strolch:

      "Es gibt keinen Versuch bei Fahrlässigkeitsdelikten."

      Richtig, und wer sich das Video auf YouTube mal anschaut, wird es schwer haben, überhaupt eine Gefährdung festzustellen. Ich will diese Angeber-Raserei keineswegs verteidigen oder gutheissen aber der Kerl fährt auf einer völlig leeren und trockenen dreispurigen Autobahn ganz links und überholt in der Zeit 5 PKWs, die ganz rechts fahren. Das ist weder Gefährdung geschweige denn der versuch einer Tötung.



      Guter Journalismus sollte sich vor solch albernen Vergleichen hüten zumal der Rest des Artikel sehr informativ und interessant ist.

      • @Stefan L.:

        Es ist ein kleiner Unterschied, ob man auf ein liegendes Autoteil mit 120 oder 400 kmh fährt oder ins Schleudern kommt, man hetn dann schnell ab. fracjt IN eins der 5 überholten Wagen, alle Insassen tot. Easy..Und die Versicherung zahlt auch gerne...

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Stefan L.:

        Der wusste also vorher dass die Bahn frei sein würde? Oder musste der evtl. doch davon ausgehen dass da noch andere auch auf der linken Spur unterwegs sein könnten?

        • @164 (Profil gelöscht):

          Ein Bugatti Chiron kann tatsächlich sehr gut bremsen (400-0 km/h auf knapp 500m). Auf eher gerader Strecke wird man also rechtzeitig reagieren können. "Fahrlässig" ist rechtlich JEDES Tempo, bei dem man den dann folgenden Unfall nicht verhindern konnte. Aber das ist eine Betrachtung die nur schwer ex ante (also BEVOR selbiger Unfall tatsächlich passiert ist) zum Ziel führt. Ob da wirklich jemand konkret oder abstrakt gefährdet wurde, lässt sich jedenfalls aus der Entfernung nicht ohne Weiteres beurteilen. Es scheint erstmal nicht so.

          • 1G
            164 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Ich hab auch schon mal einen Mercedes auf annähernd 200 beschleunigt und ich weiß seitdem, dass meine "Reaktionskomfortzone" irgendwo bei 140 aufhört. Aber klar - ich bin kein Rennfahrer im Gegensatz zu diesem sicherlich übermenschlich guten Bugatti-Fahrer. Der kann das bestimmt auch bei der doppelten Geschwindigkeit noch ganz toll kontrollieren. Im Ernst: ich finde nicht dass man sowas in der Öffentlichkeit dürfen sollte. Dafür gibts die Nürburgringe dieser Welt.

            • @164 (Profil gelöscht):

              Tatsächlich kann man sich an das fahren hoher Geschwindigkeiten "gewöhnen". Ich hatte mal Arbeit, bei der ich viele Kontrollaufgaben in weit enfernten Städten hatte.

              Wichtig für das Fahren hoher Geschwindigkeiten ist, auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu achten, damit man viel Zeit zu reagieren hat.

              Bei sehr hohem Sicherheitsabstand kann man dann schnell fahren ohne andauernd im Zustand "höchstkonzentriert" zu sein. Wenn dann Mitfahrer den Sicherheitsabstand realisieren, bleiben die auch bei 200 tiefenentspannt.

              Bin absolut für Tempolimit 120 aus Emissions- und Energiespargründen. Und Tempo 30 in Städten (für alle incl. Pedelec).

              • 1G
                164 (Profil gelöscht)
                @Gostav:

                Ja, ich hab das damals auch beruflich gemacht, von daher kann ich bestätigen - man gewöhnt sich an Geschwindigkeiten. Keine Frage. Ob das im Einzelfall Fluch oder Segen ist, lasse ich mal dahingestellt sein... Es ist in einem teuren, hochwertigen Wagen sicherlich auch nochmal was anderes als in einer kleinen Kiste. Insofern mag der Verweis auf den Bugatti und sein phänomenales Bremsverhalten stimmen. Was ich nicht glaube ist, dass man bei 400 kmh noch die nötige Sicherheit gewährleisten kann um in der Öffentlichkeit zu fahren. Es ist ja nicht so dass einem nur andere Autos dazwischen kommen können. Es kann auch was auf der Straße liegen. Wie gesagt: es gibt Rennstrecken für sowas. Kein Grund solche Gelüste auf normalen Straßen auszuleben.

  • Und wie bekommt der Supermarkt ohne Straßen die Lebensmittel in die Regale, die der Radfahrer dort kauft?

    • @Strolch:

      30-Tonnen-Lastenfahrräder, getreten von jeweils zweihundert zu Galeerendienst verurteilten reichen Fleischessern und natürlich geländegängig, und je einem weiteren 30-Tonnen-Lastenfahrrad, das die Nahrung für die Galeerensklawen transportiert... ;-)

      Im Ernst: Die Studie ignoriert natürlich völlig die volkwirtschaftlichen Gewinne, die eine hoher Mobilitätsgrad bringt. Auch rechnet sie im Zweifel nicht gegen, was jeder Bundesbürger über seine Lebenszeit daran verdient und an gesellschaftliche Leistungen dadurch finanziert bekommt, dass Menschen weltweit so gerne deutsche Autos kaufen.

      • @Normalo:

        „volkwirtschaftliche Gewinne“? - es gibt kaum etwas ökonomisch irrsinnigeres als Menschen, meist allein in lärmenden Zweitonern, bei Giftgasausstoss, Flächenfrass, Lärm und Gesundheitsverfall durch Bewegungsmangel, zu transportieren. Für die Herstellung der schädlichen Ungetüme werden dann auch noch gut ausgebildete Ingenieure und jede Menge weitere Arbeitskräfte gebunden, die an anderer Stelle fehlen. Mit dem Aufwand, der für den motorisierten Individualverkehr betrieben wird, könnte man einen öffentlichen Verkehr betreiben, der dermaßen luxuriös wäre, dass man sich praktisch jederzeit direkt vor der Haustür zum Ziel bringen lassen könnte. Und, Export von unnützen bzw. schädlichen Dingen ist mit Sicherheit kein Verdienst, die Kosten für den Dreck muss immer jemand zahlen und die Kosten tauchen wieder auf. Der Kapitalismus funktioniert so: erst Schäden anrichten, sich für das Wegmachen bezahlen lassen und das Ganze auch noch als Wirtschaftswachstum deklarieren.

        • @guzman:

          Mit dem Aufwand, der für den motorisierten Individualverkehr betrieben wird, könnte man einen öffentlichen Verkehr betreiben, der dermaßen luxuriös wäre, dass man sich praktisch jederzeit direkt vor der Haustür zum Ziel bringen lassen könnte.

          Das macht das Auto doch heute. Aber man muss es selber fahren. Ich bin auf Ihre Rechnung gespannt, wie das finanziell klappen soll, wenn man das ganze Personal bezahlen muss. Und Straßen würden Sie damit auch keine sparen.

  • Was für ein verquerer Report.

    ""Wer mit dem Auto zum Supermarkt fährt und dort auf dem Parkplatz parkt, hat schon eine Subvention bekommen", den die Fußgänger zahlen den Parkplatz mit."

    Subvention ist per Definition ein Zuschuss der öffentlichen Hand. Passt also hinten und vorne nicht.

    • @DiMa:

      Parkplätze gehören zu den „steuerlich absetzbaren Betriebsausgaben“. Passt als doch. Nicht unbedingt „vorne“ so doch aber mindestens „hinten“. Genau um diese versteckten bzw. gerne mal ‚übersehenen‘ Kosten geht es doch bei der Studie.

      • @guzman:

        Ist nur keine Subvention.

        • @Strolch:

          Selbstverständlich ist der Steuerabzug eine Subvention, auch wenn man den Begriff sehr eng auf Unterstützung durch die öffentliche Hand auslegt, was international nicht definiert ist.

          • @felixul:

            [...]



            Ist Steuer zahlen die Norm? Nein!



            Der Staat ist per se ineffizint und ineffektiv, also sollten wir ihn auf das absolut notwendige reduzieren. Wir haben dem Staat mal ein paar sehr elementaren Aufgaben zugewiesen: Gesetze erlassen und einhaltung überprüfen, Gewaltmonopol, Ausbildung, ... Mit der Zeit hat er mehr und mehr Aufgaben an sich gezogen und dafür braucht er Geld. Bzw. Politiker wollen zeigen das sie etwas tun und verteilen Geld. Das sie dann Gewinnsteuern nach nötig und unnötig unterscheiden ist sinnvoll, aber ändert nichts daran das der Staat sich in viel zu viele Sachen einmischt und dafür Geld braucht. Im übrigen gibt es, sinnvollerweise, keine zweckgebundenen Steuern.

            [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

          • @felixul:

            Quatsch. Man zahlt Steuern auf den Gewinn und kann hierfür Betriebsausgaben abziehen. Sonst wäre es auch eine Subvention, wenn ein Händler, der 1kg Getreide für 1 Euro kauft und für 2 Euro verkauft, nur auf 1 Euro Steuern zahlen muss. Nach Ihrer Logik müsste er auf zwei Euro Steuern zahlen, weil es andernfalls eine Subvention wäre.

        • @Strolch:

          Danke Strolch.

          Nicht nur, dass der Betriebskostenabzug keine Subvention darstellt, es hat auch überhaupt keinen Zusammenhang mit der Argumentation, nach welcher die angebliche "Subvention" halt angeblich von den Fußgängern bezahlt wird.

    • @DiMa:

      Yes, Sir!

      Ein Supermarkt ohne Parkplatz wird von Autofahrern nicht aufgesucht. Wenn er dann dichtmacht, weil sein Betrieb sich nicht lohnt, ist das ganz toll für die in der Nähe wohnenden Personen ohne Auto.

      • @Budzylein:

        In der Innenstadt haben viele, vielleicht die allermeisten Supermärkte keine eigenen Parkplätze und auf der Straße gibt es oft Parkraumbewirtschaftung. Daher sind dann meistens die allermeisten Kund(inn)en zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs — ohne daß der Supermarkt dicht machen muß.

        • @Yvvvonnne:

          Innenstadt. Ja. Da hab ich für ein halbes Jahrhundert auch kein Auto gefahren. Aber man sollte nicht verallgemeinern.



          Bei uns aufm Dorf gibt es ein paar kleinere Käffer mit jeweils 300-2000 Einwohnern. Der nächste Lebensmittelladen (= Supermarkt) ist je nach Kaff 6-16 km entfernt. Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass der Altersdurchschnitt in kleineren Orten, wo die Jungen bereits in "Innenstädte" abgewandert sind und dort über hohe Mieten jammern, weit über dem sporttauglichen Alter liegt.



          Sollte sich der Supermarkt entscheiden, weniger oder keine Parkplatze anzubieten, würden diese Leute eben 20-50 km mit dem Auto zum übernächsten Supermarkt fahren oder sich ihr Zeug nach Hause liefern lassen. Wäre das umweltfreundlicher?



          Der Supermarkt würde dann halt zumachen.



          Oder sollen alle Dorfbewohner in die Innenstadt ziehen und die Mieten hochtreiben?



          Mir ist es sch***egal, ob ich für die Miete mehr zahle oder fürs Auto. An den Autokosten kann ich noch etwas schrauben, an den Mietkosten nicht.

        • @Yvvvonnne:

          Weiß ich. Aber die meisten Leute, auch in Großstädten, wohnen nun mal nicht in der Innenstadt. Es gibt auch sehr viele Leute, die in Orten wohnen, in denen es überhaupt keine Innenstadt gibt.

      • @Budzylein:

        Naja, das ist dann wohl eher die Entscheidung des Supermarktes. Derzeit lohnt sich der Parkplatz halt ganz offensichtlich - und das ganz ohne jede Subvention.