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Biodiversität
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Schnetzelschwester
[Re]: Nachtrag: Stadtteil mit 4.000 EW einer Kleinstadt (30.000 EW)
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Hier wird sogar der Geldautomat abgebaut. Eine Post haben wir schon lange nicht mehr. Da muss man über 20 km in die nächste Stadt (nächstes Bundesland). Der nächste Lebenmittelladen ist 10 km weit weg.
zum BeitragDie Bürger wollten in Eigenregie einen Laden betreiben - da standen soviel bürokratische Hürden dagegen, dass wir das Vorhaben wieder aufgegeben haben. Jetzt arbeiten wir an einem Lieferdienst für lokale Landwirte und Einzelhändler.
Schnetzelschwester
[Re]: Nachtrag: Stadtteil mit 4.000 EW einer Kleinstadt (30.000 EW)
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Die Dorfschule war besser als ihr Ruf, jedenfalls auf Grundschulniveau. Die Erzählungen meiner aus einem polnischen Dorf stammenden Oma waren durchaus nachdenkenswert.
Die Größeren konnten den Kleineren Dinge erklären, "Überflieger" waren so gefordert und mussten sich nicht langweilen. Wer schnell lernte, konnte dem Stoff für die Großen folgen, wer länger brauchte, hörte sich den Stoff für die Kleinen nochmal an. Da es keine Fachlehrer gab, wurden verschiedene Fächer verbunden. Die einen bekamen Frontalunterricht, die anderen lösten allein oder in der Gruppe Übungsaufgaben. Verschiedene Altersgruppen von Kindern lernten dem Umgang miteinander und Rücksicht auf Jüngere. Freundschaften endeten nicht mit dem Erreichen einer bestimmten Altersgrenze. Lerneingeschränkte Kinder wurden mitgenommen, leider waren die pädagogischen Mittel oft zweifehaft. Da war es sehr personenabhängig, ob Top oder Flop.
Mit dem heutigen pädagogischen Instrumentarium einschließlich digitaler Unterstützung könnte eine "Dorfschule" sehr erfolgreich sein.
zum BeitragDas einzige Problem wäre aus meiner Sicht, den Lehrstoff so aufzubereiten, dass von Klasse 1 bis 4 alles an einem Schultag bearbeitbar sein könnte.
Schnetzelschwester
[Re]: Nein, die Zukunft wird auf dem Papier/online debattiert. In Ermangelung konkreter Realisiewrungsmöglichkeiten wird das Bestehende zuerst angegangen.
Ich habe seit Bestehen der Partei GRÜN gewählt. Seit die mit der CDU liebäugeln und sich immer mehr von der gelebten Realität der Bürgermehrheit entfernen, sind die für mich unwählbar geworden.
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Ich bin selber in einem Plattenbau aufgewachsen. Die Realität ist nicht so schlimm wie die Vorstellung derer, die nie dort gelebt haben.
Zum Joggen in den Park? Als junges Mädchen? Nee. Lieber 3x die 20 Etagen rauf und runter zu Fuß.
Das war wie ein hochkant gestelltes Dorf. Klar gab es die, die nie ein Wort mit anderen gewechselt haben. Aber wenn man offen auf Menschen zugeht, kann man auch im Plattenbau gute Nachbarschaft leben.
Da ga es die Friseurin, die in Schwarzarbeit den Kindern die Haare schnitt. Da gab es den Mann, der beim Möbelzusammenbauen oder Fahrradflicken helfen konnte. Da gab es die Frau, die im Urlaub nach den Blumen schaute. Da gab es die türkische Familie, mit deren Kindern wir zur Schule gingen und wo wir auch mal zum Essen waren. Da gab es den Nachbarn im Erdgeschoss, der immer die Päckchen angenommen hat.
Kein Joggen im Park, dafür 3x die 20 Etagen zu Fuß rauf und runter. Sonnenbaden auf dem Dach. Morsezeichen mit der Taschenlampe an die Schulfreundin schräg gegenüber (naja, heute gibts Handys).
Das einzige, was ich für ein besseres Leben in der Platte gebraucht hätte, wäre eine Möglichkeit für Urban Gardening gewesen, entweder auf dem Dach oder in großen Balkonkästen. Der Plastikeimer mit Kartoffeln war definitiv zu klein.
zum BeitragIm Erdgeschoss könnten kleine Geschäfte, Paketstationen, Begegnungsstätten, Beratungsbüros, Cafes oder ähnliches eingerichtet werden. Nix Utopisches für Hipster, sondern ganz praktisch für Familien.
Und zu teuer darf die Butze auch nicht sein.
Schnetzelschwester
[Re]: Ach, hier in der Gegend werden mehr Gewerbegebiete aus dem Boden gestampft als Wohngebiete. Alles schön flache Logistik-, Lager- , Produktionshallen mit entsprechend autobahnbreiten Zubringerstraßen. Investoren werden durch unverschämte Vergünstigungen angelockt. Hier ist es vorgekommen, dass der angelockte Investor sich als Heuschrecke und Arbeitsrechtsbrecher entpuppt hat.
zum BeitragBezahlbare Wohnungen entstehen in der Größenordnung von 5-6 pro Jahr.
Schnetzelschwester
[Re]: Die meisten "160 qm für zwei Personen" werdn nicht "hergestellt", sondern sind Bestand. Irgendwann hat da eine Familie gelebt, die Kinder sind weggezogen - in die hippe Großstadt oder ins Ausland - und die Alten wohnen da mietfrei, sozialhilfefrei und billiger als in einem Wohnklo mit Duschküche in der Stadt.
zum BeitragWenn energietechnisch nachgebessert wird, kann ein Einfamilienhaus aus den 1980ern genauso energieffizient sein wie ein neu gebautes Mietshaus.
Die Leute, die jetzt in "zu großen" Wohnungen leben, haben kein stromfressendes Smart-Home, keine Klimaanlage und ziehen sich eher einen Pulli drüber als die Bude auf 25 Grad zu halten.
Schnetzelschwester
[Re]: Nachdem wir wegen "Eigenbedarf" aus unserer Mietwohnung rausgeworfen wurden, und dann jahrzehntelang unser "Spießeridyll" abbezahlt haben anstatt von unserem Geld eine Vermietungsfirma reich zu machen, können wir nun mietfrei wohnen. Nebenkosten pipapo fallen ja auch im Mietshaus an.
Miete, sogar in der Platte, könnten wir (mein Mann ist Rentner, ich bin arbeitslos) uns nicht leisten.
Wenn eine 45qm-Wohnung in der Stadt - außerhalb gibt es das gar nicht - im Kauf genausoviel kostet wie ein 140qm-Einfamilienhaus (plus Garage und Keller) in der Pampa, was wird man bei überschaubarem Geldbeutel wohl kaufen?
Sie können ja gerne in einer überteuerten Mietwohnung wohnen, wenn Sie sich das leisten können, aber dann später bitte nicht über Armutsrente und unbezahlbaren Wohnraum jammern.
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Als bei uns am Stadtrand ein Einfamilienhaus-Neubaugebiet hochgezogen wurde, hatte ich auch zuerst ein Gefühl des Bedauerns.
Interessant ist, dass die Artenvielfalt dadurch zugenommen hat.
Vorher: Spargel- und Kartoffeläcker, Monokultur, Agrarwüste, regelmäßige Pestizidanwendung, außer Krähen keine tierischen Bewohner, kaum Insekten
Nachher: Gärten, fast jeder hat einen Teich, abwechslungsreiche Bepflanzung, Nisthilfen für Vögel und Insekten, es gibt wieder Schmetterlinge
Nicht immer ist "Grünfläche" besser als Wohnbebauung, es kommt immer darauf an, was das für ein "Grün" ist.
zum BeitragSinnvoll gestaltete Neubaugebiete können zur Biodiversität und Vernetzung von Biotopen auch beitragen.
Schnetzelschwester
[Re]: Wenn man in einer vergleichsweise großen Wohnung mit einem Alt-Mietvertrag wohnt, und dann arbeitslos wird oder sich scheiden lässt oder Witwe/r wird, ist es günstiger, in der großen billigen Wohnung zu bleiben als in eine kleine teure Wohnung umzuziehen. Die es auf dem "freien" Wohnungsmarkt in Ballungsräumen sowieso nicht gibt.
Kleine Wohnungen als typische Single-Wohnungen haben eine höhere Mieterfluktuation als große Familienwohnungen. Da nutzen die Vermieter jeden Mieterwechsel für eine saftige Mieterhöhung. Also bleibt jemand mit niedrigem Einkommen oberhalb Hartz4 nichts übrig, als in der großen Wohnung zu bleiben (und ggf. illegal untervermieten).
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Jaaaa, aber wenn in Hongkong Krankenwagen und U-Bahnstationen angezündet werden, sind das Freiheitskämpfer. In den Niederlanden und bei uns machen das nur Terrosristen...
zum BeitragSchnetzelschwester
Gerade jetzt in Corona-Zeiten sollten die Bildschirmzeiten bei Kindern etwas entspannter gesehen werden.
Kita, Schule, Sportverein, Spielen mit Freund/innen, Lerngruppen uns AGs - alles zu.
Oft sind auch die Leihbüchereien geschlossen, und die Eltern haben neben Homeoffice oder systemrelevanten Stressjobs keine Zeit oder Kraft, die Kids 24/7 zu bespaßen.
Was sollen die Kinder denn sonst machen? An die Wand gucken und in der Nase bohren?
Besser als die unreflektierte Verteufelung von "Bildschirmunterhaltung" wäre gezieltes Aussuchen von geeigneten Spielen, Filmen, Serien und darauf zu achten, dass Lernen, Hausaufgaben und Bewegung nicht zu kurz kommen.
Als ich klein war, hieß es, ich soll nicht soviel lesen, das verdirbt die Augen, macht einen Buckel und ich würde als Leseratte mal keinen Mann kriegen. Alles Quatsch.
Es gibt wunderbare Games, die auch für Kinder geeignet sind: Simulationsspiele, Rätselspiele, Bauspiele, Jump&Run, Wimmelbildspiele usw. Oder die im Coop mit den Eltern gespielt werden können, oder online mit Freund/innen (oder sogar mit der Oma, die nicht besucht werden darf, und die sich genauso langweilt).
Ab etwa 12 Jahren könnten sich Kids auch selbst mit diversen RPG-Makern Spiele zusammenbasteln, das macht riesigen Spaß, ist kreativ und schult logisches Denken.
Verunsicherte Eltern sollten einfach mal auf amazon oder im Steam-Shop stöbern und sich vielleicht noch ein Lets Play zu einem interessanten Spiel anschauen. Dann können sie auch ruhigen Gewissens entscheiden, was ihre Kinder spielen oder gucken.
zum BeitragSchnetzelschwester
[Re]: Als meine Mutter an Krebs starb, wollte sie niemanden um sich haben. Sie meinte: "Sterben ist Privatsache. Wie Kacken. Da willste doch auch deine Ruhe haben."
zum BeitragSie wollte nicht, dass andere sie beim letzten Aufbäumen, Röcheln und Sabbern beobachten.
Schnetzelschwester
[Re]: Genau dieses Gefühl beschleicht mich oft. Wenn es eine echte Verschwörung gäbe, wäre das geradezu erleichternd. Man könnte die Drahtzieher einkassieren und Ruhe wärs.
Aber es gibt keine "Geheimclique". Es gibt nur zahlreiche mächtige Menschen auf der ganzen Welt, die ihre Macht - finanziell oder gewaltbasiert ist egal - erhalten und ausbauen wollen. Man trifft sich in den gleichen Clubs, auf den gleichen Events und Konferenzen, eine Hand wäscht die andere, man tut sich einen Gefallen, schanzt einander einflussreiche Posten zu, schmiert Politiker...
zum BeitragNicht wegen einer Geheimsekte oder so, sondern aus schierem Eigennutz und "Stallgeruch". Und kein Staat und keine Gesetze kommen wirklich dagegen an. (Wirecard, Cum Ex als Beispiel)
Das ist das wirklich Frustrierende. Die Randalierer fühlen irgendwie das Problem, und in ihrem Ohnmachtsgefühl schlagen sie blindlings um sich, der Hass richtet sich dann auf alles was ihnen vor die Finger kommt.
Schnetzelschwester
Dagegen hilft nur eins: Mal _nicht_ perfekt sein wollen. Sch*** auf die Gedanken "Wenn ich XY nicht - und zwar ab-so-lut perfekt - mache, dann macht es keiner." Dann macht es eben mal keiner. Oder es ist nicht perfekt. So what?
Zu müde, das Bad zu putzen? Bleiben lassen. Ist noch keiner an Kalkflecken und Zahnpasta im Waschbecken gestorben.
Geschirrberge in der Küche? Liegen lassen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dem Mann die Hemden bügeln? Schatz, da steht das Bügeleisen.
Termin verschwitzt? Mit den Schultern zucken statt sich abzuhetzen.
Den Tagesplan für die Kinder durchtakten ist stressig? Ey, ist das ne Kindheit, oder schaffen die Blagen im Akkord?
Dreimal täglich Essen machen??? Eine warme Mahlzeit maximal reicht, den Rest (belegte Brote, Müsli usw.) sollten sich die anderen bei Hungergefühl selbst zubereiten können, sobald sie dem Kita-Alter entwachsen sind.
Einfach mal die Ansprüche an sich und das Arbeitsergebnis selbst runterschrauben. Es reichen auch 80%, wenn man für 125% keine Kraft mehr hat. Wenn man das nicht rechtzeitig schafft, haut der Körper den Not-Aus, sprich Burnout, rein. Und dann kann man froh sein, wenn man 20% schafft.
zum BeitragIch spreche aus Erfahrung.
Schnetzelschwester
[Re]: Es muss gar nicht der Gourmet-Versandhändler sein. Das meiste, was es dort gibt, ist auch nicht wirklich bitter. Heimische Wildkräuter haben dagegen oft einen sehr intensiven Geschmack, und Samen oder Rhizome gibt es gratis.
zum BeitragLöwenzahn, Brennnessel, Wegwarte, Gundermann, ...
Ich möchte mal wieder eine rrrichtig bittere Aubergine essen, oder eine FETTIGE Avocado. Davon gibt es leider auch nur noch die wässrigen Low-Fat-Low-Taste-Mainstream-Sorten.
Schnetzelschwester
Seit ich wählen darf, war ich grüne Stammwählerin. Die Grünen waren bisher die einzige Partei, die wenigstens über Natur- und Umweltschutz geredet hat, und mir bekannte Grüne waren aktiv an der Basis engagiert.
In den letzten Jahren knirsche ich immer mehr bei den Grünen mit den Zähnen, und habe sie zuletzt als "das kleinste Übel" gewählt, nicht als "meine" Partei. Lebensfremde Elfenbeinturmspitzenbewohner/innen sind die Grünen mittlerweile geworden.
Wenn die Grünen zwecks Machtgewinn mit der CDU/CSU ins Bett steigen wollen, sind sie für mich nicht mehr wählbar. Die glauben doch selber nicht, dass sie in den etablierten Macht- und Lobbystrukturen etwas zugunsten der Umwelt ausrichten können? Eher passen sie sich selber an. Siehe Gentechnik und Auslandseinsatz der Bundeswehr.
Wenn ich eine CDU-Regierung will, wähle ich CDU.
Wenn ich keine CDU-Regierung will, darf ich auch keinen möglichen Junior-Koalitionspartner wie SPD, FDP, Grüne, sowie AfD wählen. Die Linken...? Nicht wirklich. Die SPD hat vielleicht die Nase voll von GroKo, aber die Akteure - ach nee.
Also werde ich nach 40 Jahren, in denen ich nur ein einziges Mal eine Wahl versäumt habe, ins Nichtwählerlager wechseln, oder sowas wie die Tierschutzpartei wählen. Aus Protest.
zum BeitragSchnetzelschwester
Ich fand es schon immer schade, dass es in Westeuropa kaum noch bitteres Essen gibt.
Sogar die Tomaten werden "süß" - "extra süß" - "zuckersüß" gezüchtet. Tomatig-herbe Tomaten gibt es hierzulande gar nicht mehr zu kaufen. Was hier als "herb" bezeichnet wird, ist für mich immer noch "süß". Ich habe deswegen (illegalerweise) für den Balkon-Eigenanbau Tomatensamen von herben Sorten durch rumänische und russische Kollegen in der Hosentasche einschmuggeln lassen.
In Indien-Läden gibt es gelegentlich Bittergurken (Kareela), aber sonst? Nix.
Mein persönlicher Bittertipp: Löwenzahn. Wächst gratis im Garten, und wenn man sich Wurzelstücke ausgräbt, kann man ihn auch jahrelang im Balkonkasten ziehen. Ist sogar ganz hübsch. Ich habe ein über zehnjähriges Exemplar im Blumentopf. Man isst ja immer nur ein paar Blättchen. Brennnesseln und andere Wildkräuter sollte man auch nicht vergiften, sondern lieber aufessen.
Anders als der Autor leide ich seit über 15 Jahren an Durchfall. Schuld ist allerdings der allgegenwärtige und kaum zu vermeidende Fruchtzucker (Fructose) in allen möglichen Lebensmitteln. Warum gibt es 100e Produkte "lactosefrei", aber keine "fructosefreien", obwohl doppelt so viele Leute Probleme mit Fructose haben als mit Lactose?
Bitterstoffe dämpfen bei mir die ständigen Bauchschmerzen und schmerzhaften Blähungen.
In der ayurvedischen Medizin soll der bittere Geschmack übrigens für Willensstärke, Sellbstbewusstsein und Widerstandskräfte gegen körperliche und seelische Verletzungen sorgen. Übermäßige Süße soll infantilisierend wirken. Da könnte etwas dran sein.
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