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Absturz von Union und GrünenParteiapparateritis

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Union und Grüne zahlen laut Umfragen einen hohen Preis dafür, den parteiinternen Befindlichkeiten zu entsprechen. Die SPD war da schlauer.

Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans überließen Olaf Scholz den Vortritt Foto: F.Boillot/snapshot-photography/imago

D as Wahlsystem in den USA mag viele Schwächen haben, aber bei der Auswahl des Präsidentschaftskandidaten zeigt sich ein großer Vorteil: Jeder Bewerber und jede Bewerberin muss sich bei den Vorwahlen echten Wäh­le­r*in­nen stellen – ein gnadenloser Realitätscheck. In Deutschland dagegen entscheiden die Parteien, meist sogar nur die Parteispitzen, darüber, wer ins Rennen geschickt wird. Der Absturz der Union und der Grünen in den Umfragewerten ist deshalb keine Überraschung, sondern der Preis für eine wenig erfolgversprechende Parteiapparateritis.

Armin Laschet ist Kanzlerkandidat der Union geworden, weil er der größeren Schwesterpartei angehört. Er konnte die Gremien seiner Partei davon überzeugen, dass die CDU Schwäche zeigen würde, wenn man CSU-Chef Markus Söder den Wettstreit um die Kandidatur gewinnen ließe. Die besseren Umfragewerte für den Konkurrenten – das Einzige, was einem Realitätscheck ein wenig nahekommt – wurden mit dem Argument beiseite geschoben, dass die Parteien hierzulande nun mal über die Spitzenkandidatur entscheiden und nicht die Wähler*innenschaft.

Ähnlich verlief es bei den Grünen. Die Partei entschied nach ihren Parteibedürfnissen. Eine Frau als Kandidatin entspricht dem eigenen Selbstverständnis. Auch die Angst vor einer übermächtigen Figur – wie zuvor Joschka Fischer – dürfte bei vielen Grünen, die Annalena Baerbock statt Robert Habeck unterstützt haben, eine erhebliche Rolle gespielt haben.

Die SPD-Führung, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, hatte dagegen die Größe, auf eigene Ansprüche zu verzichten und Olaf Scholz die Kandidatur zu übergeben. Es hat sich gelohnt.

Die Grünen werden sich damit trösten können, dass sie auf jeden Fall ein besseres Ergebnis erzielen werden als die 8,9 Prozent von 2017 und dass sie als Juniorpartner wohl mitregieren können. Für die Union aber wird es nach jetzigem Stand richtig bitter. Sie erhalten die Machtverhältnisse in der Unionsfamilie und verlieren darüber mit großer Wahrscheinlichkeit die Macht.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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119 Kommentare

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  • Wenn ich die aktuellen Zahlen sehe graut es mir!



    Leute, lasst die Finger von Schwarz und Rot - sonst gibt's wieder eine große Koalition.

  • Es ist ganz gleich, die anstehenden Aufgaben kann dieses Personal nicht erledigen, dafür fehlt ihnen einfach alles, das Knowhow, die Ausbildung, die Erfahrung, die Reife, die Weitsicht, die Disziplin, der Mut, die Phantasie, die Bescheidenheit.

    Die eigentliche Arbeit machen ohnehin immer andere, die nicht im Rampenlicht stehen. Dazu brauchen sie auch nicht die Weisung von "Übergeordneten", die die Zusammenhänge nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

    Und ob die Grünen über 8,9% kommen, werden wir noch sehen.

  • SPD war schlauer? Na ja, sie lässt die Katze erst nach der Wahl aus dem Sack. Ob das was bringt?

  • Schade, bei der SPD färbt die Intelligenz der Bundesebene leider nicht auf die zerstrittene Berliner SPD ab.



    Wer dort Giffey und Raed Saleh wählt, das Spitzen-Duo (auch wenn Saleh auf kaum einem Plakat zu sehen ist),, der kriegt zur Belohnung demnächst eine konservative Koalition mit CDU und FDP. Das würde Berlin wirklich ruinieren.

  • Wenn man, ganz ohne an die dahinterstehende Partei zu denken, sich die drei Kandidaten anschaut, inwieweit sie in der Lage wären, Deutschland in der Welt zu repräsentieren, bleibt nur der Olaf.

    Meine subjektiven Eindrücke:



    Laschet: provinziell, wischiwaschi, unsicher, ohne eigene Position, die gespielte Volksnähe wirkt krampfhaft aufgesetzt, bei bissigeren Journalistenfragen entweder verlegen herumwitzelnd oder patzig eingeschnappt. Als Karnevalsprinz gerade so OK, aber bitte nicht als Kanzler.

    Baerbock: unprofessionell, unsicher, bei bissigeren Journalistenfragen sichtlich angepisst, erstaunlich weltfremd und außerhalb ihres Studienfachs erschreckend ungebildet. Sie sollte zum Training eine Amtszeit als Ministerin arbeiten, vielleicht als erste grüne Landwirtschaftsministerin?

    Scholz: aalglatt, selbstsicher, bei bissigeren Journalistenfragen souverän das Spiel mitspielend, selbstironisch, kennt schon alle Tricks und Fallen. Das muss man nicht mögen, aber so einer hält auch das Kanzlersein aus, und leider braucht man in der Weltpolitik Alphamännchen oder -weibchen. Weder Laschet noch Baerbock verhalten sich wie ein "Alpha".

    Wie hätten die drei wohl reagiert, wenn Erdogan ihnen keinen Platz auf dem Sofa angeboten hätte?



    Laschet: sich windend wie ein Wurm: äh ja, äh gut, äh, hihihi.



    Baerbock: empört losschimpfend das Gespräch beleidigt abbrechen.



    Scholz: ohne mit der Wimper zu zucken weitermachen, als wäre nichts gewesen.

    • @Schnetzelschwester:

      "und leider braucht man in der Weltpolitik Alphamännchen oder -weibchen."



      Sind sie der Meinung, dass Deutschland wieder eine*n starke*n Mann/Frau an der Spitze braucht? Wenn es darum ginge das stärkste Alphatier zu ermitteln, sollten sich die Kandidat*innen statt in einer demokratischen Wahl vielleicht besser im gegenseitig Ankreischen, auf die Brust trommeln und mit mit Exkrementen bewerfen messen. Wenn es aber darum gehen soll "Deutschland in der Welt zu repräsentieren" wären mir derartige Alphaqualitäten aber doch eher Anlass zum fremdschämen, egomane Despoten gibt es in der Weltpolitik schon mehr als genug und Merkel hat sich bei allem Machtbewusstsein mit ihrem vor Allem moderierenden Politikstil einiges Ansehen erworben. Es geht also auch ohne Alpha-Gehabe.

      • @Ingo Bernable:

        Da der Kanzler nunmal Richtlinienkompetenz hat, ist ein wenig Alpha vonnöten. Sonst wird das nix.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Schade das sie den Unterschied zwischen Stärke und Despotisch nicht zu kennen scheinen.



        U.a. Starke helfen den Schwachen, Despoten nicht.



        Vor allem, der Elefant ist ein Veganer und ein Starker.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          "Unterschied zwischen Stärke und Despotisch"



          Im Kontext von Alphatieren geht es aber nicht primär um Stärke sondern um Hierarchie, die Stärke ist da nur das Mittel zum Zweck um sich in der Rangordnung beim Zugang zu Futter und Weibchen an die Spitze des Rudels zu setzen. Das Konzept "Starke helfen den Schwachen" ist dabei eine eher seltene Ausnahme, im Allgemeinen gilt das 'survival of the fittest'. Und derlei Prinzipien will ich dann doch lieber nicht auf die Politik übertragen sehen.

    • @Schnetzelschwester:

      Das erinnert an die starke Stimme für Deutschland Kampagne für Merkel: Was die Stimme sagt, egal, Hauptsache sie ist stark.

      Scholz bei Erdogan: Einfach weitermachen und noch ein paar Milliarden verschenken.

      Hast du lieber einen Kanzler, der dich mit starker Stimme verarscht, oder eine Kanzlerin, die für deine Zukunft kämpft?

    • @Schnetzelschwester:

      Stimme Ihnen zu.

      • @Elena Levi:

        Ich möchte eine/n Kanzler/in,



        der/die nicht vor jedem hergelaufenen Diktator, Talibanregime oder Flüchtlingsverhinderer einen Kotau macht,



        der/die nicht bis zu den Schultern im A**** von Biden, Putin und Xi steckt,



        der/die auch mal energischer für deutsche Interessen eintritt,



        der/die seine/ihre Haltung nicht je nach Umfrageergebnissen um 180° dreht.

        Übrigens habt ihr alle mein "leider" übersehen. Das bedeutet nämlich, dass ich persönlich auf Alphatierchen verzichten kann, in der Geopolitik über den deutschen Tellerrand hinaus jedoch Imponiergehabe (meine Atomraketen sind aber dicker als deine, ätsch!) LEIDER Grundvoraussetzung fürs Weiterkommen ist.

  • @NAMASTE - Ihnen scheint völlig egal zu sein, welche dubiose Rolle Scholz bei den CumEx-Geschäften der Bank M.M. Warburg und den Wirecard-Skandal (wo Milliarden von Steuergeldern verloren gegangen sind) gespielt hat.



    Ich empfehle mal den taz-Artikel



    "Affären des SPD-Kanzlerkandidaten



    : Skandal im Scholzbezirk" zu lesen.

    • @Wahrheitsliebender:

      Gibt es irgendeinen KK, der/die nicht grobe Fehler gemacht hat?

      • @Elena Levi:

        Mir ist nicht bekannt, dass die anderen KK auch solche groben Fehler wie Scholz gemacht haben, wo Steuergelder in Milliarden verloren gegangen sind. Scholz hat nicht nur grobe Fehler gemacht, sondern indirekt zu Steuerausfällen beigetragen. Zitat aus genannten taz-Artikel: "Die Warburg-Chefs wendeten sich an Scholz. Das Finanzamt solle die Forderungen doch bitte fallenlassen. Scholz leitete das Schreiben der Bankiers weiter. Später wurden die Forderungen zur Nachzahlung eingestellt. Mit beinahe wörtlich derselben Begründung, wie sie die Bank bei Scholz eingereicht hatte." In der Verwaltung bedeutet eine kommentarlose Weitergabe von bedeutenden Anträgen von höchster Stelle (hier Bürgermeister HH ), dass dem Antrag entsprochen werden soll. Anderenfalls würde ein "Ablehnungsvermerk des obersten Chefs" auf dem Antragsschreiben handschriftlich notiert. Auch im Wirecard-Skandal hatte Scholz hatte Scholz persönlichen Emailverkehr mit der Unternehmensspitze vor Aufdeckung des Skandals (Betruges) zugegeben, aber keine Erinnerung mehr, was er geschrieben hatte.



        Wer solche Nähe zu unseriösen betrügerischen Unternehmen hat/ hatte, ist m. E. nicht würdig und zuverlässig für eine Kanzlerschaft.

  • Wie kann man Scholz als Kanzlerkandidaten gut finden? Ein völlig blasser Mensch der Merkel nachmacht, Themen der anderen Parteien übernimmt und als Finanzminister mehrfach eine dubiose Rolle bei Verjährung und Aufdeckung von Steuerstraftaten. Unverständlich, dass viele Medien darüber nicht oder eingeschränkt berichten - dafür aber Fehler im Lebenslauf von Baerbock und ein kleiner Lacher von Laschet besonders oft darstellen. Für mich ist dies subjektiver Wahlkampf statt objektive Berichterstattung.

    • @Wahrheitsliebender:

      Ihr "völlig blasser Mensch" hat in der Pandemie sehr effektiv Millionen Menschen vor einem Jobverlust bewahrt. Er ist zum Glück auch schnell vom CDU-Dogma der "schwarzen Null" abgerückt, das er eine Weile mitgetragen hatte.



      Das deutsche Kurzarbeitskonzept wird inzwischen von vielen anderen Ländern kopiert. Ich wurde zuerst auf ihn aufmerksam, als ihn schon vor Jahren mal Dieter Hildebrandt als möglicher SPD-Kanzlerkandidat ins Gespräch brachte. Leider hat damals die SPD Peer Steinbrück erkoren. Besser einen SPD-Pragmatiker als einen Friedrich Merz.

      • @Ataraxia:

        Ich verbinde mit Scholz eher Negatives aus seiner Bürgermeisterzeit in HH:



        - zwei verlorene Volksentscheide (Olympia, Netze)



        - G20 - Hafengeburtstag, angeblich keine Polizeigewalt



        - teure U5 anstelle günstige Stadtbahn



        - wo ist das versprochene beste Bussystem Europas?



        - seit 2011 keinen km Schienen Öpnv außer 2,1 km in der Hafencity (U4)



        - Elphi okay, aber mit Millionen in der Hand war das auch einfach zu regeln



        - Bauen-effektiv keine 30% Sozialwohnungen, wie immer groß angekündigt. Riesenmietsteigerungen



        - Haushalt wurde durch konjunkturbedingte Mehreinnahmen entlastet, nicht durch Scholz‘ Politik



        - Warburg: Erinnerungslücken, Steuergeschenke?

      • @Ataraxia:

        "Besser einen SPD-Pragmatiker als einen Friedrich Merz."

        Auf jeden Fall. Und vom Trio ist er für mich eindeutig die beste Option, die wir haben. Wäre Söder dabei, nun ja...

      • @Ataraxia:

        Korrektur: "als möglichen Kanzlerkandidaten"

  • Im Das Wahlsystem in den USA muss sich "jeder Bewerber und jede Bewerberin bei den Vorwahlen echten Wäh­le­r*in­nen stellen – ein gnadenloser Realitätscheck", der Leute wie Donald Trump hervorbringen kann.



    Habeck hatte sich ja auch mit ein paar Fehlern wie zur Pendlerpauschale hervorgetan.

    • @meerwind7:

      Guter Hinweis und diese Fehler wären ihm natürlich auch aufs Butterbrot geschmiert worden, wäre er Kandidat geworden, so bleibt es still um ihn wie auch um Merz und Söder.....

  • Die Antwort interessiert mich auch: Was haben sich die Parteitagsdelegierten und das strategische Zentrum dabei gedacht? Ich hoffe, die Antwort gibt es nach der Wahl!

    Warum haben die Grünen diese Personalisierung mit betrieben? Tatsächlich werden, gegenwärtig kaum zu glauben, Parteien gewählt!

    Der früher praktizierte Grundsatz, nur Leute aufzustellen, die bereits im wirklichen Kontakt mit dem Berufsleben stehen - und ausdrücklich keine Versorgungsfälle der Partei zu schaffen (bei wenigen Ausnahmen) - hat bekanntlich ein breites Spektrum profilierter Personen hervorgebracht! Wo ist dieser Nachwuchspool, der die grünen Ideen überzeugend in der Öffentlichkeit vertritt, heute?

    • @Rosmarin:

      "Tatsächlich werden, gegenwärtig kaum zu glauben, Parteien gewählt!"

      Also für mich ist der/die KK weitaus entscheidender, denn die 3 Parteien unterscheiden sich in ihren Wahlprogrammen nur minimal und machen allerlei Versprechungen, ohne mit der Wahrheit herauszurücken. Alle 3 winden sich.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rosmarin:

      Wenn es um die Wurst geht, bleiben die größten Kläffer übrig. Joschka Fischer war auch so einer, aber wenigstens amüsant.



      Soviel zu den Grünen.



      Es werden nicht Parteien gewählt, sondern Volksvertreter. Und da sehe ich bei der SPD ein breiteres und bunteres Spektrum als bei den Grünen. Auf der Kommunalwahlliste der Grünen in meiner Stadt waren von 71 Kandidatinnen 36 Frauen und vier mit einem nicht-deutschen Namen. Selbst die AfD hatte einen mehr.



      Ich will nicht nur von Hartz4 lern oder von Reichen vertreten werden.



      Schwarz Grün wollen viele Mitglieder der Grünen. Warum? Weil die Grünen zur CO2 ärmeren Variante der FDP verkommen sind.



      So mein Eindruck.



      Arschbacken zusammenkneifen und Laschet verhindern. Egal wie. Sonst steckt Deutschland im Allerwertesten.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        "Arschbacken zusammenkneifen und Laschet verhindern. Egal wie. Sonst steckt Deutschland im Allerwertesten."

        Exakt. Das ist gegenwärtig das Einzige, was mich zur Wahlurne treibt und dort meine Entscheidung beinflusst.

  • Mal ehrlich jetzt. Der Autor hat in Schwarze getroffen. Wenn ich mir die Spitzenkanditaten der Reihe nach ansehe ist wirklich keiner dabei dem ich nur im Ansatz zutrauen würde, dieses Land zu regieren. In Amerika kämpften 2 Rentner ums Amt, hier kämpfen Möchtegerns, Vergessliche und Kasperles um den Posten. Wenn die jeweils das Beste sind was das Land zu bieten hat - gute Nacht!

  • Großes Kasperle-Theater mit vermotteten Puppen aus dem letzten, längst untergegangenen JahrTausend. Un all die Kinderleins klatschen und gröhlen dazu im kollektiven Gehorsam, kadaverisch versteht sich

  • Scholz profitiert davon, dass sich die Presse anschleimt. Niemand von den Hauptmedien will es sich mit dem zukünftigen Kanzler so ganz verderben, dagegen sind Baerbock und Laschet schon fast vogelfrei.

  • In der CDU ist trägt tatsächlich die alte mächtige Führungsriege um Wolfgang Schäuble und Volker Bouffier Schuld an der fundamentalen Fehleinschätzung nur der CDU-Vorsitzende sei kanzlerabel und darunter ginge es nicht. Man mag zu Söder stehen wie man will, aber ein besseres Unionsergebnis wäre mit ihm - nach allem was die Umfragen hergaben - an der Spitze allemal möglich gewesen. Stolz und Sturheit haben dies verhindert. Bei den Grünen ist es die ideologische Verbohrtheit, dass es unbedingt eine Frau sein muss, die sie wieder auf das ihr gebührende Normalmaß zurück fallen lassen wird.

    • @Nikolai Nikitin:

      Söder hat CDU-Wähler zu den Grünen vertrieben.



      Laschet hat sie wieder zurückgeholt



      Und Scholz hat nun den Ball übernommen.

  • Ich denke eine wichtige Ursache der Entwicklung bei den Schwatten ist ganz schlicht der Abgang Merkels. Sie war und ist eine der beliebtesten PolitikerInnen dieses Landes. Und je mehr sie Laschet "kennen" (und das wäre vermutlich bei Söder nicht anders), um so mehr zweifeln die BürgerInnen an seiner Fähigkeit, in diese Fußstapfen zu treten.



    Die Grünen zahlen IMHO für den Dilettantismus des Teams von Barbock und das öfter mal - gelinde gesagt - nicht gerade überzeugende Auftreten der Kandidatin. Und wie üblich haben die Kampagnen der konservativen Kampfpresse Effekte

    • @Kaboom:

      Nach 16 Jahren "Kein Plan, eine Strategie, keine Zukunft" braucht dieses Land alles andere, aber keine "Mama", die täglich den Frühstückstisch gedeckt und regelmäßig das Taschengeld ausbezahlt hat (und damit schon überfordert war), sich aber ansonsten überhaupt nicht um die Zukunft der "Familie" gekümmert hat. Natürlich lieben die Menschen den "Status Quo" - aber da die Erde sich dreht und sich alles bewegt und wächst und weiterentwickelt, brauchen wir eben eine "mitdenkende" und keine "abwartende" Führungskultur.

    • @Kaboom:

      Baerbock ist mit Abstand das Ziel Nummer eins der Diffamierer. Dann folgen Söder und Laschet. Die ersten acht am meisten diffamierten Politiker kommen aus der Partei der Grünen und der CDU/CSU. Scholz war fast nie das Ziel von Diffamierungen. www.nzz.ch/technol...rmation-ld.1643515

      Da der Wahlkampf sich nahezu ausnahmslos um ein Buch und ein Lachen drehte wird der Einfluss von Diffamierungen ach entsprechend hoch sein.

      • @Rudolf Fissner:

        Habeck wäre auch sofort ein Angriffsziel geworden, hätte Punkte verloren. Das erging den Grünen immer so: Die Wähler haben sie bei Umfragen nach Klimakatastrophen plötzlich ganz lieb, aber sind dann zu feige, um bei ihnen ein Kreuzchen zu machen, denn dann müssten sie sich selber umstellen.



        Walter-Borjans und Eskens haben überlegt gehandelt, es war ein kluger Schachzug, den Scholzomat in Zeiten von Ängsten und Corona-Erschöpfung zu wählen, auch wenn das alles die lange Leidensgeschichte der SPD unter Sigmar Gabriel nicht in Wohlgefallen auflösen kann (der ist jetzt, nach dem Intervall bei Tönnies, Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank).

        • @Ataraxia:

          Den Saustall, den die GroKo hinterlassen hat, wieder auf Vordermann zu bekommen, wird ein massives Grave-or-Glory-Projekt werden. Wer auch immer Kanzler/in wird: was schief geht, wird ihm/ihr angekreidet werden und nicht dem 16 Jahre dauernden Durchwurschteln.



          Da ist es schlau, sich nicht mit dem fast schon garantierten Scheitern in Verbindung bringen zu lassen.



          Wetten, dass es nicht so glatt läuft wie erwunschträumt, und dann kommen in 4 Jahren wieder die Schwarz-Gelben aus den Löchern und krähen. wir machens besser!



          Und werden gewählt.

        • @Ataraxia:

          Esken und Borjans bzw. Scholz sind nur deshalb nicht das Ziel von Diffamierungen geworden weil sie "überlegt gehandelt haben"?



          ROFL

          • @Rudolf Fissner:

            Nein, mein zweiter Paragraph bezog sich nicht auf das Thema "Diffamierungen", sondern darauf, dass sich hier zwei Parteivorsitzende zurückgenommen haben, die durch ihre Funktion ja immerhin in die Fußstapfen eines Willy Brandt getreten sind.

            • @Ataraxia:

              Und was hat das nun mit der Untersuchung von Avaaz zu Diffamierungen zu tun?

            • @Ataraxia:

              Und was wollten Sie mit Pumpernickel und Tomate zu den Diffamierungskampagnen sagen?

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        "Da der Wahlkampf sich nahezu ausnahmslos um ein Buch und ein Lachen drehte wird der Einfluss von Diffamierungen ach entsprechend hoch sein."



        Die Wähler*innen sind nicht so doof wie Sie. Glauben.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Die Medienschaffenden oftmals doch 🤣

  • Es ist zwar süß wie sich jetzt alle Medien versuchen den schlagartigen Anstieg von Scholz mit irgendwelchen komplizierten Begründungen zu unterfüttern, aber die Erklärung ist ganz einfach:

    Erst wurden die Grünen gehyped, dann wurde Baerbock medial fertiggemacht. Dann wurde die Union gehyped, nur damit Laschet als nächstes medial runtergemacht wurde. Nun wird Scholz medial gehyped, und es ist schon zu erkennen, dass man wieder versucht ihn fertigzumachen mit all den Affären etc. pp.

    Nicht falsch verstehen: Die Anschuldigungen hier und da bei allen Kandidaten sind mal mehr oder mal weniger richtig. Aber es werden Parteien und nicht nur Spitzenkandidaten gewählt, und mit Parteien sollte man sich auch programmatisch auseinandersetzen.

    Nur hat das für die Medien dann den Nachteil, dass man da nicht so viele Schlagzeilen generieren kann, und das ist geschäftsschädigend (taz mal hier etwas ausgenommen weil spendenbasiert)

    Diese Medienhörigkeit der Wählergunst hängt aber auch damit zusammen, dass keine der 3 Parteien personell und/oder programmatisch wirklich überzeugen kann. Sprich, die Leute mögen den der am wenigsten medialen Lärm verursacht - also Scholz bis jetzt.

    Das Argument, dass das auf die Art der Wahl d. Spitzenkandidaten zurückzuführen ist, ist falsch. Sonst hätte die SPD ja sofort oben sein müssen nachdem die Kandidaten der anderen beiden Parteien klar waren. :-)

    • @Shasu:

      Dass Baerbock gehypet würde mag stimmen, bei Laschet gab es in den Medien immer eine gewisse Skepsis, Scholz wurde nie wirklich gehypet, er kriegt jetzt natürlich mehr Aufmerksamkeit, da er nun möglicherweise Kanzler wird, positiv wie negativ.



      Keiner der drei würde "runtergemacht". Wer Kanzler werden will, muss sowohl damit umgehen können, Mediendarling zu sein, als auch damit hart kritisiert zu werden. Wenn schon die Parteien ihre Kandidaten nicht ausreichend testen, so ist das ein ziemlich guter Bewährungstest, um zu zeigen, ob jemand Kanzler kann. Man kann wohl sagen, dass Baerbock und Laschet nicht bestanden haben



      Natürlich geht es am Ende um Inhalte, aber die besten Inhalte nutzen nichts, wenn man nicht jemanden hat, der diese auch durchsetzen kann.

      • @Ruediger:

        "Keiner der drei würde "runtergemacht". Wer Kanzler werden will, muss sowohl damit umgehen können, Mediendarling zu sein, als auch damit hart kritisiert zu werden. "

        Dann sollten Sie sich mal die Schlagzeilen der populistischeren Blätter und Medien anschauen in den jeweiligen Abschnitten.

        Natürlich haben gemäßigte linkere Blätter wie die taz oder die ZEIT sanftere Töne angeschlagen, aber ich behaupte die meisten Menschen lesen eher Blätter vom Springer Verlag und Konsorten, und dort wurde dieser Zirkus munter betrieben. Und Journalisten sind auch beeinflussbar durch Lobhuldigungen und/oder Schmutzkampagnen der anderen Medien. Irgendwas bleibt immer hängen, so wie auch beim Wähler.

        Auch programmatisch tun sich Union, FDP, Grüne und SPD nicht unbedingt soviel. Alle fünf halten im wesentlichen am kapitalistischen Wachstumsmaxim fest. Lösung aller Probleme durch wirtschaftliches Wachstum und technologischen Fortschritt, weil das ja schon die letzten Jahrzehnte so gut geklappt hat *zwinkersmiley*.

        Wahlprogramme sind mitunter die Möglichkeit Maximalforderungen zu formulieren. Das Aufweichen kann man dann in Koalitionsverhandlungen austarieren. Daher hätte man von der SPD ein Wahlprogramm a la Linke erwarten können, und die Grünen hätten auch gerne eins aufstellen dürfen, dass das 1,5° C Ziel einhält. Das hätte deren Kandidaten dann auch erlaubt aggressiver aufzutreten. So vermitteln sie mir eher den Eindruck von Einheitsbrei mit verschiedenen Aromen. ;-)

        • @Shasu:

          Das der Grünen hält das 1,5°C Ziel ein — der Zeit-Artikel dazu war irreführend, weil Moral und Klima vermischt wurden. Er sagte sogar in einem Teilsatz, dass das Programm der Grünen reicht, stellte aber im nächsten Absatz moralische Forderungen auf (Reduzierung *erst* bei uns, CO₂-Emissionen erst bei uns reduzieren, selbst wenn das teurer ist).

          Die Zeit hat dann gar nicht mehr das Programm verglichen, sondern, was das Programm erreichen würde, wenn es anhand der Forderungen der Zeit geändert würde.

          Und das ist irreführend.

  • Wenn Habeck angetreten wäre, hätte man bei ihm auch genug Haare in der Suppe gefunden. Und das Team hinterm Kandidaten wäre der selbe unprofessionelle Haufen.

    Dann würde heute gejammert, dass nicht die Baerbock...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie haben Recht. Denn Habeck gehört zu den Grünen. Grüne und CDU waren die größten Ziele von Diffamierungen. www.nzz.ch/technol...rmation-ld.1643515



      Mit Professionalität der dahinter stehenden Teams hat es wenig zu tun wenn Medien auf Kampagnenzüge aufspringen.

      • @Rudolf Fissner:

        In dem Artikel: 48% der Diffamierungen gehen gegen die Grünen — 25% alleine gegen Baerbock — gegen die CDU/CSU gehen nur 37% (davon alleine 13% gegen Angela Merkel, die gar nicht mehr antritt — es bleiben nur 24% bei zur Wahl Antretenden).

        Annalena Baerbock alleine wird mehr diffamiert als alle wählbaren Politiker der CDU/CSU — und zweieinhalb mal so viel wie Laschet.

        Die Aussage „Grüne und CDU“ setzt damit ungleiches gleich: Die Grünen werden deutlich stärker diffamiert als die CDU.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das ist richtig. Diese nie um eine Antwort verlegene, bei Klimathemen so professionell wie leidenschaftlich auftretende, super-motivierte und taffe Baerbock,



      das wäre es gewesen!



      Statt immer nur mittelalte Männer mit Pferden oder Pferdestärken.

  • Ob nun ein Parteiapparat, oder die Wähler selbst darüber entscheiden, wer an der Spitze ins Rennen geht, dürfte im Ergebnis gar keinen so großen Unterschied machen. Die Tendenz geht immer zu den bekanntesten bzw. erfahrensten KandidatInnen, die aber keineswegs immer die besten sein müssen.



    Auch in den USA gibt es kein einheitliches Verfahren in allen Bundesstaaten für die Vorwahlen. In manchen Staaten wird dazu eine Convention (Caucus) abgehalten, in anderen (überwiegend) gibt es die Primary, entweder als Open Primary, oder als Closed Primary. Nur in der Open Primary können auch Personen mit abstimmen, die keiner Partei angehören.



    Das alles darf vor allem nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den USA letztlich immer nur die Kandidaten ins Rennen gehen, die das meiste Geld hinter sich versammeln konnten, denn Wahlkampf in Amerika ist ungleich viel teurer als Wahlkampf in Deutschland. Als Vorbild für Deutschland wird man sowas gar nicht ernsthaft in Betracht ziehen können.

  • Ist das jetzt eigentlich schon der Dritte Kommentar der gleichen Autorin, der gegen Annalena Baerbock schießt?

    Reicht es nicht langsam mit immer den gleichen Thema in neuem Gewandt? Der Neuigkeitswert ist inzwischen bei null.

    In den USA gibt es übrigens eine noch wichtigere Vorwahl: Wer genug Spennden eintreiben kann. Da wählen die Reichen.

    Bei den Grünen hat über die Delegierten die Basis gewählt. Und das entspricht auch unserem Grundgesetz, weil die Parteien eine Rolle bei der politischen Willensbildung haben und haben sollen.

    • @Arne Babenhauserheide:

      (... continued)

      ... Beiträge zu den Grünen erwartet werden ?

    • @Arne Babenhauserheide:

      Ist das jetzt eigentlich schon der Dritte Kommentar der gleichen Autorin, der gegen Annalena Baerbock schießt?

      Falsch verstanden, meine Dame. Die Autorin schießt hier nicht gegen Baerbock, sondern zeigt klar auf, weshalb es mit ihr nicht zu mehr, zur Kanzlerschaft reichen wird.

      Grundsätzlich frage ich mich, weshalb hier in der taz doch von einigen Kommentatoren/innen nur wohlfeile

  • "Der Absturz … der Grünen in den Umfragewerten ist deshalb … der Preis für eine wenig erfolgversprechende Parteiapparateritis"

    Mit welchem Argument wird diese Aussage untermauert? Gibt es eine Quelle, oder ist das einfach eine unbelegte Vermutung?

    Meiner ähnlich fundierten Meinung nach hätte Habeck das gleiche abbekommen, und die Grünen wären leichter angreifbar gewesen (Beispiel: „ach, wenn es um Macht geht dann doch der Mann?“).

    • @Arne Babenhauserheide:

      Nicht vergessen: Die Grünen scheissen auf das Saarland.

      Dank der Dummheit der Grünen kann im Saarland nicht für die Grünen im Bundestag abgestimmt werden.

      Als Berliner habe ich dem Grünen, der an meiner Wohnungstür klingelte, gesagt, dass ich dieses Verhalten den Grünen sehr übel nehme. Da werden einfach ca 30.000 Wählerstimmen in den Müll geworfen.

      Warum soll ich so einer Partei meine Stimme geben?

      Und ja, das war ein Versagen des Parteiapparats!

  • Union und Grüne haben beide Probleme damit - oder kein Interesse daran - Wähler außerhalb ihres Stammmilieus anzusprechen. Sie nehmen die Welt aus einer bestimmten Filterblase wahr. Dabei, und das ist der Unterschied zu FDP, AfD und Linkspartei, die auch sehr spezifische Milieus ansprechen, überschätzen sie die Größe und gesellschaftliche Relevanz dieser Milieus, weil es ihnen zeitweilig gelungen ist, auch Wähler von außerhalb anzusprechen, ohne wirklich Interesse an ihnen zu zeigen. Man sieht das sehr schön daran, über welche Medien Laschet und Baerbock nicht kommunizieren wollen, weil ihnen deren Zielgruppen völlig egal sind.



    Natürlich hat auch die Auswahl der Kanzlerkandidaten etwas mit dieser eingeschränkten Wahrnehmung zu tun. Vielleicht hätte sich ein Robert Habeck tatsächlich auch mehr um Wähler außerhalb des grünen Horizonts bemüht. Aber ein Söder oder gar ein Merz hätten mit Scholz eventuell noch größere Probleme als ein Laschet. Denn was die Wähler an Scholz offenbar schätzen, ist die Kontinuität vor allem im politischen Stil, das Ruhige, Unaufgeregte, Sachliche. Das verkörpert weder Markus Söder noch Friedrich Merz. Aber auch das hat man in der Unionsblase, wo man mit Merkel nie richtig warm geworden ist, wohl auch falsch eingeschätzt.

    • @Ruediger:

      Wohl kommentiert. Auch in Teilen meines persönlichen Umfelds stelle ich fest, dass gerade Leute aus dem grünen Milieu gar keine Vorstellung von der realen Lebenswelt der breiten Mitte sowohl in den Städten und insbesondere auch auf dem Lande haben. Tatsächlich leben viele von ihnen in der vielbeschriebenen Blase.

      • @Nikolai Nikitin:

        Wenn die Grünen-Wähler nur aus dem vorgenannten Milieu kommen, dann hätte diese Partei keine Chance. Das waren die früheren unter 10%-Ergebnisse. Die Aufmerksamkeit und das Wahlinteresse gehen über die Blase bereits hinaus, das bewirkt die Klimakrise. Es spricht sich herum, dass die bisherige Regierung nicht nur in dieser Frage keine Initiative wagt. Da müssen die Grünen Verantwortung bekommen, sonst wird's nicht anders werden. Die Folgen der Klimakrise (nur als krasseste Krise) erfahren auch die, die die Grünen für übertreibende, wohlversorgte Warner hielten. Aber wenn schon erfahrene Taz-Foristen die Blase anpieken wollen, erkennen sie hoffentlich auch die Verantwortung des o.e.Milieus: Es ist den neuerlichen Versuch wert, Grün mit SPD die Regierung zu schicken. Die Grünen liegen wohl bei knapp 18% (und nicht am Katzentisch wie bei Schröder), und Scholz hat seine Parteivorsitzenden im Kreuz und Dreck am Stecken. Das Passt schon.

        • @odin:

          Grün wird am Ende knapp 10% bekommen. Damit kaum mehr als das eigene Milieu. Wenn Baerbock weiter eine Solardachpflicht fordert, werden es vielleicht noch weniger.

  • Man kann an den Grünen herummeckern, ohne Zweifel. Aber bei dieser Wahl geht es doch darum, eine Stimme in die Regierung zu bekommen, die immer übergangen wurde. Für deutsche Verhältnisse ist die grüne Regierungsbeteiligung geradezu revolutionär. Sie sind die Kinder all derer, die seit den 70ger Jahren gegen den Muff, den Schwindel und die Blockaden angerannt sind. Nun sollten wir sie in die Verantwortung wählen, dann bleiben wir glaubhaft. Sie werden nicht ideale Politik machen, aber der Unterschied zu allen anderen ist doch schon seit langem bemerkenswert. Es gibt keine ideale Politik, es gibt immer notwendige Kritik. Hier besteht die Möglichkeit damit anzukommen. Jetzt wählen und die Zweifel für später aufheben.

    • @odin:

      Also die Grünen regieren wahrlich schon reichlich in Deutschland - auf Länderebene mehr als SPD und Linke zusammen. Ideale Politik machen sie dort eher nicht. Mit geht diese Erlöser-Argumentation von Seiten der grünen Parteispitze echt auf den Zeiger. Hält man das Volk oder den Wähler wirklich für geistig so beschränkt?

      • @TazTiz:

        Wer spricht von Erlösung und wo, bitte Fakten vor Behauptung. Gerade die Grünen appellieren an die Aufmerksamkeit und wagen einen Kurswechsel auf Bundesebene anzubieten ! Welche Zumutung an Optimismus! ;-) Die Kompromisse in den Ländern mögen zuweilen nicht ausreichen, aber in der Bundesregierung ist die kritische Aufmerksamkeit einer interessierten Zivilgesellschaft leichter.

  • Die SPD hat es nach außen geschickter gemacht. Im Inneren scheinen da noch viele andere mitzureden. Eine Sakia Esken oder ein Norbert Walter-Borjans sind und waren auch einfach zu unbekannt, um für eine Kandidatur in Erscheinung zu treten und einen Minimalerfolg einzufahren.

  • Auch das Wahlprogramm der Grünen entspricht wohl mehr den innerparteilichen Bedürfnissen, statt mit einem klaren Bekenntnis zum Klimaschutz das zu priorisieren, wofür die Grünen vor allem gewählt werden.

  • Na Servus

    Wie sich die Bilder gleichen - Die Troika!



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    & Däh - Auch schön -



    “Der Herr badet gerne lau“ =>



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    Enthalte mich jeglicher Einschätzung -



    “Jetzt ist ja alles besprochen!“ Wehner nach 2 Stunden SCHWEIGEN - zu Karl Wienand wg Persönlicher!



    & Schmidt =>



    Vollkarrierist le feldwebel - Schnauze -



    Der verlogene Vollascher & Schnauze!!



    &



    Willy Weinbrandt auf Wolke - der Dada Maxe duzte! ”Willy - Aufstehn - Regieren“ © Horst Ehmke - der sehr genau wußte - in dem! Laden => Mach nicht alles - wasde dir zutraust! Gell!



    => Kanzler? Nej tak!

    unterm—- servíce entre nous -



    “ Lassalleaner und „Eisenacher“ – Anhänger der 1869 von August Bebel und Wilhelm Liebknecht gegründeten Sozialdemokratischen Deutschen Arbeiterpartei (SDAP) – bekämpften sich auf das Heftigste. Erst der wachsende polizeiliche Druck auf die Arbeiterbewegung, Gefängnisstrafen für führende Sozialdemokraten, Vereins- und Versammlungsschließungen, führten schließlich auch in Breslau zur Annäherung der verschiedenen Fraktionen und 1875 zum Zusammenschluss von „Eisenachern“ und Lassalleanern in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP).“



    www.fes.de/adsd50/traditionsfahne

    Noch Fragen? a never ending story - 👹 -



    Oil of Olaf hat da ja prima Lernfelder =>



    Wie Helmut (also nicht Olaf) Schmidt Kanzler wurde - mit ner jahrelangen Geliebten - aber Willy auf die Eier steigen - die er sodann kalt fallen ließ - sodaß sie knapp am Selbstmord vorbeischrammte & GazpromGerd wie er “Auf-Geht’s“ Scharping - den Bundesbademeister - brutal abservierte!

    kurz - “Immer das lange 🔪 schwingend am Arm!“ •

    Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      Der Zusammenschluss fand in Gotha statt, nicht in Breslau. Und so richtigen polizeilichen Druck gab es erst drei Jahre nach dem Zusammenschluss ... mit dem Verbot der Partei durch den Beschluss der Sozialistengesetze.

      • @Plewka Jürgen:

        Wenn Sie das sagen. Ich bin nur Bote - war nicht dabei.

        Eigen wir uns doch so:



        Es war jedenfalls nicht Koch-Gothas Fritz - mit sei Häschen-Schule. Newahr.



        Normal nich. Obwohl Obwohl - … Hasenmax der Bösewicht … …🤣 -



        In den Karzer muß er nun.



        Hei - da kann er Buße tun“

        • @Lowandorder:

          Ich sag das nicht, es ist ein historischer Fakt.

          • @Plewka Jürgen:

            Einfach an die von mir zitierte Quelle wenden.



            (Mir sind beide Städte recht!;)

  • Habeck wäre genauso entzaubert worden wie Baerbock. Beide, und die Partei als Ganze, haben zu wenig Biss gezeigt, Zu wenig Führung. Dazu kommt, dass die Grünen die Covid-Seuche verschlafen haben. Denn gerade wenn man als Verbotspartei verschrieen ist, kann man in der Covid-Situation der überzogenen Verordnungswut der Spahn und Lauterbachs freiheitliche Vernunft entgegensetzen. Diese Rolle hat stattdessen die FDP übernommen - mit großem Erfolg.

    • @Wondraschek:

      Das wäre denkbar, WENN die Grünen tatsächlich eine liberale Partei wären. Sind sie aber nicht. Sie sind eine Besserwisser-Partei mit einem liberalen Gesellschaftsideal. das sie unbedingt verwirklichen wollen, eben auch um den Preis, "Verbotspartei" gescholten zu werden. Dabei lassen sie das für eine liberale Partei kennzeichnende Vertrauen in die Bürger schmerzlich vermissen - kein Wunder, wenn man so genaue Vorstellungen hat, wie die "richtige" Gesellschaft funktionieren muss.

      • @Normalo:

        Nö, die Grünen sind offensichtlich nach Ihren eigenen Regeln die liberalere Partei, denn nach Ihren Eigenen Worten:

        "Liberal begründet man Regeln damit, dass sie - direkt oder zumindest indirekt - vom Mehrheitswillen getragen sind und eine zumutbare Einschränkung für Jene darstellen, die sie nicht von selbst befolgen würden, wenn es keine Regeln wären."

        Dann nehmen wir mal das Thema Tempolimit, und siehe da - nix ist es mit der angeblich liberalen FDP...

        • @Grisch:

          Kommt halt drauf an ,was unter "zumutbar" versteht. Eine Einschränkung, die das Mehrheitsmütchen kühlt aber im Verhältnis zur Einschränkung keine hinreichenden Vorteile bietet, ist im Zweifel NICHT zumutbar.

      • @Normalo:

        Liberalismus bedeutet - anders als u.a. die Dschungel-Liberalen (aka Taliberalen) von der FDP meinen - NICHT die Abwesenheit von Regeln oder Empfehlungen, die auf Vernunft und Erkenntnis beruhen.



        Aber mit FDP & Co. ließe sich heute nicht mal mehr ein Tempolimit innerorts durchsetzen, weil der Inhalt durch eine dümmliche Ideologie ersetzt wurde, die sich prinzipiell gegen jegliche staatliche Regelungen wendet, völlig unabhäng von ihrem Sinn.

        • @Kaboom:

          Liberalität heißt zunächst mal, jeden Einzelnen als gleichermaßen entscheidungsfähig und entscheidungsrelevant zu betrachten (und dementsprechend auch in der Lage, für sein Schicksal selbst die Verantwortung zu tragen). Die Priorisierung einer dem Empfinden des einzelnen Bürgers unbedingt vorgehenden allgemeinen "Vernunft" ist daher schon illiberal. Sie suggeriert nämlich, der diese Vernunft in Regeln gießende Staatsapparat (bzw. seine klugen Lenker) wüsste es schlicht besser als der Souverän. Liberal begründet man Regeln damit, dass sie - direkt oder zumindest indirekt - vom Mehrheitswillen getragen sind und eine zumutbare Einschränkung für Jene darstellen, die sie nicht von selbst befolgen würden, wenn es keine Regeln wären.

          Dass das nicht dasselbe ist wie etwas für "richtig" und in Sinne einer vernünftigen, offenen und sozialen Gesellschaft, wie man selbst sie sich vor- (und dem Mehrheitswillen als Ziel unter-)stellt, zu befinden und es deshalb mit mehr oder minder sanftem Druck zur Regel zu machen, werden aber die Grünen wahrscheinlich nie kapieren,. Dazu ist bei ihnen das Bewusstsein zu stark, eben jene übergeordnete "Vernunft" mit Löffeln gegessen zu haben und deshalb den weniger vernunftbegabten Pöbel zu seinem Glück zwingen zu dürfen.

          Noch was: Ein Liberaler hat auch immer genug Respekt für Leute übrig, die obrigkeitlicher denken als er und sich den starken Staat im Rücken wünschen. Daher wird er auch nie darauf bestehen, dass es gar keine Regeln zur Einschränkung von Freiheiten geben darf. Allein der Begriff vom stur-kompromisslosen "Dschungel-Liberalismus" entstammt also bereits einer letztlich illiberalen Sicht der Dinge.

          • @Normalo:

            "Liberalität heißt zunächst mal, jeden Einzelnen als gleichermaßen entscheidungsfähig und entscheidungsrelevant zu betrachten (und dementsprechend auch in der Lage, für sein Schicksal selbst die Verantwortung zu tragen)."

            Wenn das stimmte, wäre bereits deshalb die FDP eine Partei der Lügen. 😃

            • @Gerhard Krause:

              1. Es stimmt.

              2. Was die FDP daraus macht, ist ihr Problem, nicht meines (s. dazu unten a)). Dass sie in ihrem Kern diesem Grundsatz widerspricht, stimmt sicher nicht. Dass sie immer alle Interessen gleichberechtigt im Auge hat, leider auch nicht.

              Offenbar hat sie es aber geschafft, zumindest so sehr als Referenzgröße in Sachen "Liberalität" verstanden zu werden, dass die Erwähnung des Wortes "liberal" bei vielen Leuten Anti-FDP-Beißreflexe auslöst. Irgendwo eine gute Marketing-Leistung, aber leider nicht wirklich sachdienlich...

              • @Normalo:

                Ja, das (Fake-)Marketing verfängt. Herzliche Grüße

          • @Normalo:

            Nachträge:



            a) Die FDP ist unfraglich eine um Längen liberalere Partei als die Grünen. Sie weicht aber häufiger von der "reinen Lehre" ab - meistens um Klientelpolitik zu machen. Insofern würde ich mich hüten, "liberal" zu definieren als "was auch immer die FDP macht".

            b) Was Sie "Vernunft" nennen, wird jemand Anderes, ohne notwendigerweise weniger vernunftbegabt zu sein, problemlos als ideologisch motiviert erkennen. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist in der Praxis rein subjektiv, denn jede "Vernunft" basiert auf wertend gesetzten Prioritäten, die eben nicht jede Denkschule teilen muss.

    • @Wondraschek:

      Ob das ein Erfolg war, werden wir sehen, wenn die Pandemie vorbei ist. Das ist dann der Fall, wenn es so viele Infektionen wie bei z.B. Masern gibt, und Tuberkulose wieder die tödlichste Infektionskrankheit weltweit ist.

      Anhänger von #NoCovid wissen nicht, wen sie wählen sollten. Mal schauen was das für eine Auswirkung hat.

  • Der große Vorteil soll also sein, dass das amerikanische System zu einem Präsidenten Trump führen kann.

    • @yul:

      Das Direktwahl-System der USA hat nach 240 Jahren Laufzeit einen Trump an die Macht gebracht, ihn aber auch mit verhältnismäßig wenig Gerumpel nach weiteren vier Jahren wieder abserviert. Vor allem den zweiten Teil sollte man nicht unterschätzen. Das deutsche Parteiensystem würde ich, nachdem es bereits in den ersten fünfzehn Jahren seiner Existenz den katastrophalsten Fall von Demokratieversagen der Weltgeschichte produziert hat und komplett neu gestartet werden musste, im Vergleich als immer noch in der Bewährungszeit einstufen.

      Die Bilanz ist also eigentlich eindeutig. Es zeugt zwar von einer gewissen Demut, wenn wir ein System gleich für unübertroffen halten, weil es uns jetzt schon gut 70 Jahre lang davon abhält, über unsere Nachbarn herzufallen. Aber in historischen Dimensionen hängt der Hammer doch noch ein wenig höher. ;-)

    • @yul:

      Verantwortlich dafür dürfte eher das Bildungssystem der USA, sowie die durch rechte Medien geschaffene "alternative Realität" sein.

      • @Kaboom:

        Ich würde noch Größe, Autarkie und Macht der USA hinzufügen. Sie fördern die Tendenz vieler US-Bürger, tatsächlich in einer Blase zu leben, in der der Rest der Welt keine ernstzunehmende Rolle spielt. Aus Sicht dieser Wähler ist "Außenpolitik" das Verhältnis der US-Bundesstaaten zueinander und Trump nicht der Mann, der die USA vor der ganzen Welt bis auf die Knochen blamiert hat, sondern der Rest der Welt Babies, die krähen, weil Trump ihnen den Schnuller weggenommen hat. Fruchtbarer Boden für Fox News & Co. also.

    • @yul:

      Es zeigt sich, dass BEIDE Systeme erodieren können. Vielleicht wäre das Optimum zu erreichen, wenn man turnusmäßig hin- und herzuwechseln könnte. Das ist nur in der praktischen Umsetzung eine ziemlich harte Nuss.

    • @yul:

      Es geht um die Kandidatur als KanzlerKANDIDAT, nicht um die Kandidatur zum Kanzler. Kleiner aber feiner Unterschied und Schritt 1 vor Schritt 2. Soweit klar?

      • @Pia Mansfeld:

        So gewaltig ist der Unterschied zwischen den Schritten effektiv nicht. Personalisierung der Wahl führt immer auch zu Veränderungen im umgebenden Machtgefüge: Direkt vom Volk gewählte Kanzlerkandidaten würden im Vergleich zu ihren Parteien ein solches Übergewicht an demokratischer Legitimation mitbringen, dass Partei und Fraktion auch in der eigentlichen Wahl hinter ihnen verblassen müssten und nochmal um eine Kategorie stärker von ihrem Kadidaten abhängig wären. Einen vom Volk gewählten Kandidaten MUSS man ja dann auch ins Amt wählen, wenn man die Mehrheit hat.

        Dann wäre es an der Zeit, Parlaments- und Regierungswahl zu trennen wie ihn präsidialen Systemen. Denn sonst wäre die Legislative bald nur noch Büttel der Regierung.

  • Entschuldigung, die Grünen hatten in der letzten Bundestagswahl weit unter 10%....



    Der Laschet hat schon auch wenig Glück, bei aller Farblosigkeit...



    Afganistan, neue Coronawelle.....



    Zudem will er anders als Merkel sein und die Wähler wollen am liebsten alles so lassen...



    Im Übrigen, wäre ein Trump, ein Biten oder ein Johnson ein echter Gewinn?

    • @beck jürgen:

      Wollen die Wähler wirklich alles so lassen? 16 Jahre Merkel sind für mich 16 Jahre zu viel.

      • @Pia Mansfeld:

        Die 16 Jahre Kohl bitte nicht vergessen.

  • Sehe ich auch so wie Frau Mertins.



    Grüne und Union haben ihre innerparteilichen und personellen Rätsel outgesourced - an die Wähler*innenschaft. Da wirken sie nun. Und die SPD ist wegen ihrer Underdog-Situation und relativen Harmonie unterm Radar davongeschossen. Phoenix aus der Asche. Angeführt von einem Scholz, der einfach einen cleveren, offenbar gut beratenen Wahlkampf macht.



    Das alles ist zwar nur ein Teil der multifaktoriellen Gemengelage, aber wahrscheinlich ein bedeutender.



    Wahlentscheidungen werden bekanntlich überwiegend aus dem Bauch getroffen. Wahl-o-mat hin oder her.

    • @Jossito:

      Weder im Wahl-O-Mat noch in irgendeiner Alternative fand sich eine Frage zu NoCovid...

  • "Jeder Bewerber und jede Bewerberin muss sich bei den Vorwahlen echten Wäh­le­r*in­nen stellen"



    Ähm kann sein das ich das bisher falsch verstanden habe. Aber sind in den Vorwahlen, die zumeist aus "closed primaries" bestehen, nicht Delegierte die gewählt werden, die dann in einem Delegiertenkreis den Präsidentschaftskandidaten nominieren? Sehe da keinen großen Unterschied zu D. Auch da werden delegierte gewählt zu unterschiedlichen Zeitpunkten, die dann mal mehr mal weniger bei den Parteien dann auch den Bundeskanzlerkandidaten wählen...

    • 9G
      97627 (Profil gelöscht)
      @Daniel Drogan:

      Richtig und da wird auch gerne sabotiert. Man erinnere sich an Wasserman-Schultz und Clinton und die Einwürfe der Partei, dass man bei solchen internen Sachen keinen demokratischen Standards folgen muss.

      • @97627 (Profil gelöscht):

        Das kommt ja noch on top...

  • Eine treffende Analyse. Umd es ist schön zu sehen, dass vielen Wählern die Orientierung an der Sache wichtiger ist als Ideologie und Parteiklüngel. Noch schöner wäre es, wenn die Parteien daraus lernen würden.

  • @SASCHA:

    "... das veraltete Modell des Nachteilsausgleich. Was jedoch traditionelle geschlechtertrennung verfestigt anstatt sie auf zu geben."

    Ho, hum. Gewagte Behauptung, angesichts der real existierenden Einkommensverteilung.

    Ich halte diese, die Sie so geschickt untergeschoben haben als eine Rationalisierung dafür, dass wir "endlich" mit Gleichberechtigung "fertig" seien.

    Sind wir nicht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das Problem sind nicht nur die Kandidaten, sondern auch das Klientel, das sie vertreten.



    Bei Laschet ist es NRW Klüngel, der zwar in der Nähe einen großen Flughafen hat, geistig aber lieber zu Hause bleibt.



    Baerbock vertritt das "ich kann mir einen Porsche leisten, fahre aber Lastenrad" Klientel.



    Beide haben nicht sehr viel mit der Realität gemein. Deshalb bekommt die FDP und SPD Leihstimmen.

    Das kann bis zur Wahl allerdings noch kippen.

  • Es ist schon lustig. Vor einem Jahr galt Schwarzgrün der Union und den Grünen als so absolut sicher, dass in mehreren schwarzen Bundesbehörden und -ministerien grüne Beamte zur Vorbereitung der Liebesheirat installiert wurden. Gerade auch die Grünen schienen die Koalition mit der CDU/CSU gar nicht mehr erwarten zu können. Es ist durchaus befriedigend, dass diese grünreaktionären Träume nun aller Voraussicht nach scheitern werden.

    • @Suryo:

      Der "grüne Wandel" in BW zeigt, daß sich auch mit Grün an der Spitze im Grunde garnichts ändert.

  • Für mich sind die Grünen zu alt. Zu konservativ.

    Der Fokus auf rot schwarz und das zurückschrecken vor rot rot grün. Mir ist nach 16 Jahren CDU eine Abwahl wichtig, was mit den Grünen allerdings ungewiss ist.

    Dann haben sie ein verstaubtes Rollenverständiss, anstatt auf Gleichberechtigung zu Seiten wobei es egal ist ob jemand Mann, Frau oder "diverse" ist, setzen Sie auf das veraltete Modell des Nachteilsausgleich. Was jedoch traditionelle geschlechtertrennung verfestigt anstatt sie auf zu geben.

    Die Partei ist einfach zu konservativ, zu alt und kämpft immer noch um Wähler die in dem 80ern wahlberechtigt war. Und nicht für leite die erst da oder danach gehören wurden.

    • @Sascha:

      Also in den 80ern hätte ich die Grünen niemals gewählt. Die Partei ist heute ein ganz andere und viel weiter gefasst.

      Aber ich gebe Ihnen recht, das Grün erstaunlich konservativ ist und sich in einigem z.B. von der CDU nicht oder kaum unterscheidet. Möglicherweise trifft dies im Kern aber auch auf die SPD zu. Vielleicht ist Konservativismus aber auch die Grundlage für Richtungspositionierung.

      Sie können den Auswahlprozess zur Kanzlerkandidatur gerne kritisieren. Ein Nachteilsausgleich ist in der Gesellschaft aus meiner Sicht aber weiterhin angebracht.

      Persönlich fand ich die Wahl von Baerbock als Gegenposition zu den Männern von CDU und SPD tatsächlich gut.

      Ansonsten wäre es ein reiner Männerwahlkampf geworden und die Grünen hätten sich sagen lassen müssen auch nur Männer zu können.

      • 9G
        97627 (Profil gelöscht)
        @Gorch:

        Tja, und ich werde die Grünen seit Fischer und Erfahrungen mit grünen/teilgrünen Landesregierungen nicht mehr Wählen, bei denen die massive Diskrepanz zwischen PR und Handeln regelmäßig schwerwiegend zum Vorschein gebracht wurde. Die SPD aus denselben Gründen auch nicht.

        • @97627 (Profil gelöscht):

          Wenn Ihr Maßstab tatsächlich, die Umsetzung von zuvor Versprochenen Handlungen ist, dann bleibt Ihnen eigentlich außer den Grünen keine Partei die sie wählen könnten, welche andere Partei setzt mehr versprechen um?

          • @Grisch:

            Die PARTEI. Für mich tatsächlich zur Zeit die einzige wählbare Partei, weil sie den Finger auf die Wunden legen, auch bei Themen, die die anderen Parteien gerne tot schweigen.



            Klar, die sind nicht regierungsfähig, aber als Opposition finde ich sie wichtig.

  • Naja, ein Großteil der Probleme der Grünen haben doch auch damit zu tun dass Frau Baerbock nicht ordentlich vorbereitet war und dass die gesamte Führungsspitze nicht in der Lage war sich gut gegen die falschen und perfiden Angriffe der Rechten/Russen/Öllobbyisten zu wehren.

    Bei Habeck wäre zwar der Inhalt der falschen und perfiden Angriffe anders gewesen, aber dass es sie gäbe wohl nicht. Und dass sich die Grünen dagegen nicht vorbereitet wären auch nicht.

    • @Christian Schmidt:

      Na ja. Alle Vorwürfe gegen Baerbock waren ja nun nicht falsch.

    • @Christian Schmidt:

      Ihren Ausführungen stimme ich weitgehend zu und möchte ergänzen, das die Grünen insbesondere Ziel von Unterminierungskampagnen sind. Dies noch verstärkt mit einer Frau als Kanzlerkandidatin.

  • Die Sichtweise ist völlig richtig, der Befund im Einzelnen aber ungenau und vor allem unvollständig. Bei der Union ist Laschet vor allem Kandidat geworden, weil er der schwächere Kandidat war, weil von ihm nicht zu erwarten war, die Fraktionen seiner ja sehr gespaltenen Partei dominieren zu können. Söder hätte die CDU vor allem deswegen schwach aussehen lassen, weil er gefordert hötte, dass sie sich bewegt, modernisiert und einigt, und das hat sie nicht gewollt und vielleicht auch nicht gekonnt. Söder wäre auch mit Merz und solchen Restposten wie Maaßen und der Werteunion Schlitten gefahren, das wollten viele nicht.



    Bei den Grünen war eigentlich immer klar, dass es, wenn möglich, eine Frau werden würde. Wer hat auch ahnen können, dass Baerbock derartig schwach, unprofessionell und damit unfähig wirken würde? Hinzu kommt natürlich das absichtlich destruktive Hochschreiben durch Teile der Presse. Für die Grünen gilt aber nicht, dass sie inhaltlich gespalten wären. Sie haben im Gegenteil so viel Kreide gefressen und sich so einig präsentiert, dass sie fast nicht mehr sichtbar sind. Alle stehen hinter Baerbock, nur ist Baerbock irgendwie kein Argument.



    Die Linke wäre übrigens für das Thema auch noch ein unteressanter Fall. Mehr innere Spaltung geht ja nicht, zudem schreckt die Figur Wagenknecht viele Wähler ab, während andere zwar Wagenknecht selber, nicht aber die Partei wählen würden. Das ist doppelt zersetzend.



    Die SPD hat auch nichts besonders richtig gemacht. Die beiden Vorsitzenden waren als Kanzlerkandidaten immer undenkbar, da musste nicht verzichtet werden. Vor allem profitiert die SPD von der Schwäche der anderen Parteien, zudem davon, dass sie sich nach vielen Abstrafungen durch die Wähler dann doch zu hauchzarten sozialen Reformen durchgerungen hat und diese Versprechungen durch den dauergrinsenden Apparatschik Scholz gleichzeitig wieder entschärft. Das scheint irgendwie zu funktionieren.

    • @Benedikt Bräutigam:

      ehrlich gesagt bin ich jetzt auch nicht schlauer, wie am Ende des Artikels...

  • Ja, ich als feministische Grüne war entsetzt über diese Auswahl - Feminismus über Klimaschutz- dafür gibt es eben noch keine Strukturen - das kann doch ganz einfach erkannt werden.. und Habeck zieht sich erstmal zurück .. auch unprofessionell - warum wurde der Wahlkampft nicht öfter zu zweit gemacht und klar zwischen Rolle( Bundeskanzleramt) und Partei getrennt??? Das ist doch auch das neue/bessere Konzept gewesen... warum waren die Günen nicht präsenter hinter Annalena???

    • @Evelyn Schwirkus:

      Wenn ich mich recht entsinne, dann ist Frau Baerbock mit überwältigender Mehrheit auf einem Parteitag gewählt oder zumindest bestätigt worden.



      Ähnlich wie bei Schulz seinerzeit.

      Der hell leuchtende Stern überstrahlt und blendet. Das hält aber nur für eine kurze Weile an. Ähnlich wie bei Schulz seinerzeit.

      Ein Bundestagswahlkampf ist aber lang.



      Nach der Anfänglichen Euphorie, die sich auch in den Umfragen niederschlug, ist die Realität zurückgekehrt. An einen derart erdrutschartigen Wahlausgang, wie nach der KanzlerkandidatInnenenkühr zu sehen, habe ich persönlich nicht geglaubt.



      Frau Baerbock macht aus meiner Sicht grundsätzlich einen guten grünen Wahlkampf. Ich hätte mir ledliglich dieses Buch erspart. Denn dieses riecht nach kommerziellem Abschöpfen. Und das steht den Grünen einfach nicht zu Gesicht.

  • Das Wetter ändert sich oder es bleibt wie es ist. Ähnlich verhält es sich mit Kommentaren, die je nach Umfragezeitpunkt unterschiedlich aussehen. Vor Wochen wurden beide hochgejubelt, jetzt weiß es jeder Kommentator plötzlich besser.

    Was ist aber mit den Erkenntnissen aus der AVAAZ zu Desinformationen im Bundestagswahlkampf als Grund für Änderungen? www.nzz.ch/technol...rmation-ld.1643515

    Die ersten acht Personen-Ziele für Desinformationen sind ausnahmslos Politiker der Grünen und der CDU/CSU. Scholz findet sich unter ferner liefen auf dem letzten Platz. Platz eins nimmt Frau Baerbock als Ziel ein. Es folgt Herr Laschet.

    • @Rudolf Fissner:

      Nö.. nicht jedeR...



      Und gerade darum gehts, die Entwicklung egnau beobachten und Stellschraugbe denken und drehen.. warum nicht eine Rochade?



      Ich fände es sehr glaubwürdig, andre wahrscheinlich ünerhaupt nict.. die Tendenz ist aber, dass Habeck besser bei den anderen ankommt und für die wählbarer ist. ich hofef nur, dass wir die 4 Jahre noch haben bis Habeck wählbarer wird.

      • @Evelyn Schwirkus:

        Wie "Nö"

        Sie denken das Diffamierungskampagnen wirkungslos sind? Das Baerbock nicht deswegen abgesackt ist sondern wegen Schachspielen?

  • Vorteil des US-Wahlsystems??? Realitätscheck???



    Ach, darum ist Donald Trump gewählt worden: War eben das bessere demokratische System ...

    • @Christian Lange:

      Sie glauben ernsthaft, dass das Wahlsystem in den USA Ursache der Wahl Trumps war? LOL!

      • @Kaboom:

        Es hat dazu beigetragen. Das Mehrheitswahlrecht führt zu einer starken Konzentration des demokratischen Prozesses auf die jeweils antretenden Personen, damit auch deren Darstellung und damit wiederum auf die Wahlkampfkampagnen. Die wieder sind nur mit viel Geld durchzuführen, zu dem man als politischer Kandidat entsprechenden Zugang braucht. Dieser Zugang wird dann zur "Erbmasse", die sich mit der Zeit auf eine Elite konzentriert. Donald Trumps Erfolg basiert vor allem auf der Abkopplung dieser Eliten vom großen Teilen des Wahlvolkes. Es ist ein ähnlicher Effekt wie bei uns durch die Parteiapparate. Der Weg der Elitenbildung ist nur ein anderer.

        Jedes System hat halt Unwuchten, die mit der Zeit immer deutlicher zutage treten. Das perfekt rundlaufende System gibt es nicht. Man muss allerdings dem US-System zugute halten, dass es in 240 Jahren nur sehr wenige Ausfälle produziert hat. Das muss unser Parteisystem noch hinkriegen (und dafür nach jener "Mutter aller Aussetzer" vor 90 Jahren erstmal verdammt lange brav weiterticken).