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Verkehrspolitik, Öffentlicher Verkehr, Bahn, Überwachung, TTIP
meine Kommentare
Helmut Fuchs
Bei all dem moralischen Furor ums Gendern in der taz schon ein wenig inkonsequente Überschrift.
Es müsste doch eigentlich in unseren Breiten „Kleiderwächterinnen“ heißen, nicht? Steht ja auch schon im Text, dass sich die Kleiderpolizei hierzulande aus Frauen rekrutiert.
zum BeitragHelmut Fuchs
Vielleicht bin ich doof. Aber ich verstehe nicht, wie das funktionieren soll.
An einer Stelle ist die Rede davon, die Moskitos genetisch so zu verändern, dass sie "Malaria kaum noch übertragen können".
Der Rest des Textes liest sich dann aber so, als ob der Wirkungsmechanismus darin bestünde, die Moskitos faktisch auszurotten: Mehrheitlich männliche Nachkommen, die weiblichen Nachkommen unfähig zu stechen (und damit letztlich steril).
Fehlt da was im Text? Jedenfalls steht nirgendwo was von einem Mechanismus, der das im Titel gemachte Versprechen einlöst.
zum BeitragHelmut Fuchs
Die Einleitung mit der Lippenherpes ist m.E. schwer irreführend. Denn die Gürtelrose wird von einem anderen Herpes-Virus verursacht – und das steckt hinter den Windpocken.
Da hätte man dann auch gleich erwähnen können, dass es nicht erst gegen die Gürtelrose eine Impfung gibt, sondern man seit Jahren auch gegen die Windpocken impfen kann und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Leider gibt es (zumindest in meinem Umfeld) immer mehr Eltern, die meinen, sie täten ihren Kindern etwas gutes, wenn sie sie nicht impfen ließen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Den Raffern und Dieben im Großen tut man mit dem Gestehle im Kleinen aber doch gar nicht weh. Die finden schon einen schwächeren, der ihre "Verluste" ausgleicht.
Die "Großen" rechtfertigen sich ihren Zugriff auf die Besitztümer anderer genauso zurecht, wie es der Autor des Artikels tut. Das ist auch ein Teil des großen Bogens, den man spannen könnte.
Ich sehe nicht, wie dadurch, sich dem "Jeder beklaut jeden, so gut er kann" anzuschließen, da irgendwas besser werden sollte.
Und eine Eskalation des zerstörerischen Schwachsinns führt eben nicht dazu, dass man sich mal an einen Tisch setzt, sondern direkt in Autoritarismus oder Bürgerkrieg, sagt zumindest meine natürliche Intelligenz.
Geraffe und Gestehle auf höchsten Ebenen muss bekämpft werden – aber das ist ein politischer Kampf und keiner an der Kasse. Und bei den mächtigen Akteuren, denen man sich gegenüber sieht, leider kein einfacher Kampf, sondern einer, der immer wieder ausgefochten werden muss.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich bin bass erstaunt über die Masse an selbsterklärten Robin Hoods hier im Forum.
Abgesehen davon, dass Klauen eben keine übergeordnete Gerechtigkeit schafft, weil es fast immer die Falschen sind, die die Zeche zahlen: Wer meint, dass "eingepreist" etwas anderes bedeutet als "auf die Preise aufgeschlagen", hat in Mathematik nicht aufgepasst.
Und es ist mitnichten "spießig" Klauen blöd zu finden (wobei Mundraub da auszunehmen wäre), sondern ein gesellschaftlicher Konsens, der es überhaupt erst ermöglicht Waren im Zugriff zu halten.
Wenn man es allerdings für erstrebenswert hält, alles nur noch über den Tresen zu bekommen (Arbeitsplätze!), dann klaut ruhig alle weiter.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie Essen beim Arbeiten? Was spricht dagegen im Gastraum zu essen und im Zimmer zu arbeiten?
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich wohne seit 25 Jahren in einem Mietshaus. Dieses Jahr sind zum ersten Mal Ratten im Keller aufgetaucht.
Die Müllbehälter an den Bänken in meiner Straße sind voll mit To-Go Verpackungen voller Essensreste. Der Rest der Straße auch. Ob es nun die Krähen sind, die den Müll verteilen, oder die Flaschensammler, oder rücksichtslose Konsumenten ist egal: Für Ratten, Kakerlaken u.a. ist reich gedeckter Tisch.
Ich halte aus Einwegverpackunge im Park zu essen und zu trinken mittlerweile nicht mehr für Lebensart sondern schlicht für asozial.
Liefern lassen ist zwar auch eine monumentale Fehlentwicklung, aber To-Go erst recht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Das könnte auch Herr Rösler geschrieben haben.
Man hat in der Ära Merkel die Weichen weiterhin auf Fossil und Atom stehen lassen. Nach Fukushima hatte dann auch Merkel ein Einsehen und strich zumindest das Atom.
In jedem Fall war die Politik unter Merkel eine, die lediglich vorgab, Transformation zu wollen, aber faktisch im wesentlichen Hürden errichtete, um den Konzernen keine kleinteiligere Konkurrenz erwachsen zu lassen.
Einspeisevergütung, Steuergesetzgebung, Regulierung der Anschlüsse… da gibt es viel zu finden, was verhindern sollte, statt zu fördern.
Insofern ist m.E. die Diagnose richtig, dass die deutsche Solarindustrie aktiv gehemmt und somit gekillt wurde.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Doch nur, indem wir ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen und dann daraus progressiev linke Lösungen debattieren und ableiten." – Das kann ich langsam nicht mehr hören.
Die AfD Wähler, die ich kenne, haben Sorgen und Ängste, die völlig an den Haaren herbeigezogen sind. "Informieren" sich aus Quellen, die man nicht mal mehr fragwürdig nennen kann.
Mit diesen Leuten scheint mir kein Dialog mehr möglich. Jedes von mir versuchte Gespräch erschöpfte sich in mechanischem Widerspruch. Nach außen, wie auch im Gedankengebilde selbst.
Mittlerweile ist es bei Personen in meiner Verwandtschaft so weit gekommen, dass der Demokratie als solches an allem die Schuld zugewiesen wird. Politiker sind da ohne Unterschied alles Verbrecher. Merkwürdigerweise ist es in der Denke möglich, die Akteure der AfD gleichzeitig als genauso korrupt und verdorben wie den Rest, aber trotzdem als Lichtgestalten wahrzunehmen.
Ich habe keine Antwort auf all das. Aber „Sorgen und Ängste“ ernst nehmen führt meines Erachtens nur dazu, dass die herbeifantasierten Ängste auch noch bestärkt werden und immer mehr den Diskurs bestimmen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Da zwischen die EVG und die DB AG bisher kein Blatt Papier gepasst hat, halte ich das ganze für ein abgekartetes Spiel.
Bahn und EVG sorgen zusammen dafür, dass es politische Mehrheiten für eine Einschränkung des Streikrechts gibt. Der Störenfried GDL wird dabei neutralisiert und in Zukunft kann man in Ruhe weiter gemeinsam das System Bahn zerstören.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ohne die böse EU hätten wir bis heute keine Fahrgastrechte. Die Verwässerung der Regeln, die ansteht, hat vor allem die Deutsche Regierung herbeigeführt, um die absolut unfähige Deutsche Bahn zu schützen.
Die EU ist in vielem kritikwürdig, hat aber tatsächlich viele Fortschritte gebracht, die in der Politik der jeweiligen Länder schlicht parteipolitisch zerrieben worden wären.
Dieses Spiel, das die Regierungen der Staaten betreiben, „die EU Regeln zwingen uns, da können wir nichts machen“, obwohl man die selber so herbeigeführt hat, muss man nicht mitspielen. In GB hat man die Karte mit bekanntem Ergebnis ja schon mal überreizt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja.
Die EVG macht gerade einen auf Machtdemonstration, damit sie ihren Vertretungsanspruch nach dem verbrecherischen Tarifeinheitsgesetz aufrecht erhalten und vielleicht vergrößern kann.
Und wenn die Streiks dann laufen, kann die Politik weiter die Regeln für Streiks verschärfen. Öffentliche Meinung ist ja schon jetzt dafür.
Am Ende stehen beschnittene Gewerkschaften. Die EVG mit Vertretungsanspruch und Arbeitgebernähe. Die GDL ausgebootet. Win-win.
Dass die GDL die einzige verbliebene Bahngewerkschaft ist, die den Verkehrsträger Bahn zukunftsfähig sehen möchte, ist richtig.
zum BeitragHelmut Fuchs
Interessant finde ich, dass die Deutsche Bahn letzthin, im Gegensatz zu den Streiks der GdL, nicht einmal im Ansatz versuchte, den Betrieb aufrecht zu erhalten, sondern in vorauseilendem Gehorsam den Betrieb einstellte.
Was ist da für DB und EVG zu holen?
Meines Erachtens muss die Lieblingsgewerkschaft der DB aktuell Härte zeigen, um die GDL weiter zu schwächen. Was im Endergebnis auch im Sinne von DB und Politik ist, denen die GDL zu oft die Stirn geboten hat. Union Busting über Bande.
Die EVG ist gegen die Aufspaltung der DB, vorgeblich, um das System Bahn zu schützen. Meiner Meinung nach geht es da aber weniger um die Bahn als Verkehrsträger, sondern um die Bahn als Pfründe. Ich sehe die, trotz der Show auf Kosten der Fahrgäste (und des Verkehrsträgers Bahn), weiterhin eher als Verbündete.
Der aktiven Zerstörung des Verkehrsträgers Bahns durch das Handeln der Vorstände (und der Politik) hat die EVG aber seit ewig nichts hörbares entgegengesetzt. Zumindest wurde die Vorstandslinie im Aufsichtsrat am Ende immer abgenickt. Die Personalie Norbert Hansen warf darauf ja ein besonders grelles Schlaglicht, das aber schnell vergessen wurde.
Ich war in den letzten Tagen auf Schienen in der Schweiz, Österreich und Italien unterwegs. Nirgends sind Bahn Liegenschaften so verwahrlost und schmutzig wie in Deutschland. Das ist nicht nur ein symbolischer Unterschied, das hat alles Sinn und Zweck.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Meines Erachtens muss die Lieblingsgewerkschaft der DB aktuell Härte zeigen, um die GDL weiter zu schwächen. Was im Endergebnis auch im Sinne von DB und Politik ist, denen die GDL zu oft die Stirn geboten hat.
Die EVG ist gegen die Aufspaltung der DB, vorgeblich, um das System Bahn zu schützen. Meiner Meinung nach geht es da aber weniger um die Bahn als Verkehrsträger, sondern um die Bahn als Pfründe.
Der aktiven Zerstörung des Verkehrsträgers Bahns durch das Handeln der Vorstände (und der Politik) hat die EVG aber seit ewig nichts hörbares entgegengesetzt. Zumindest wurde die Vorstandslinie im Aufsichtsrat am Ende immer abgenickt. Die Personalie Norbert Hansen warf darauf ja ein besonders grelles Schlaglicht, das aber schnell vergessen wurde.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ich denke aus Sorge, dass es nicht geglaubt würde und so das Vertrauen in alliierte Nachrichten untergraben könnte.
Mir kommt da der Medientheoretiker Marshall McLuhan in den Sinn: „Only puny secrets need protection. Big discoveries are protected by public incredulity.“
zum BeitragHelmut Fuchs
Sorry Frau Schmollack, aber "weder absehbar noch beabsichtigt" ist sicher nicht richtig.
Absehbar war nämlich sehr wohl, dass Unbeteiligte bzw. zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort Anwesende in die Mühlen der Justiz geraten. Rufverlust inklusive, selbst nach erwiesener Unschuld.
Und wenn man sachliche Kritik dermaßen taub in den Wind schlägt, wie damals geschehen, dann kann man m.E. auch von beabsichtigt sprechen.
Aktuell steht ja das verpflichtende Scannen von Daten, die man auf dem eigenen Smartphone oder in der Cloud aufbewahrt, als mögliche Verpflichtung im Raum, (vorgeblich) um Kindesmissbrauch zu bekämpfen.
Und auch hier halten sich die Entscheider die Ohren zu, um nicht hören zu müssen, dass die "Medizin" sehr wahrscheinlich mehr Nebenwirkungen als Heileffekte zeigt.
Da die großen Anbieter dies in ihren Cloud bereits praktizieren, lassen sich die ersten Kollateralschäden bereits besichtigen:
www.heise.de/hinte...r-aus-7324608.html
Kindesmissbrauch ist ein besonders strafwürdiges Verbrechen. Deswegen sollte man die Verfolger besser ausstatten. Aber es ist billiger und bei der Wahlbürgerschaft auch sicher gern gesehen, einfach ohne Blick auf die Risiken symbolträchtig an der Gesetzesschraube zu drehen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Hundekot tötet aber unter Umständen Insekten, je nachdem wie lange die letzte Gabe von Floh- oder Wurmmitteln mit Ivermectin her ist.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Die Lösung sind mehr Mülleimer oder die Hunde so zu trainieren, dass sie für ihr Geschäft tief genug in den Wald gehen."
Ist das ein satirischer Text? Was soll das Problem daran sein, so einen Beutel bis zum nächsten Mülleimer zu befördern? Mit 26 sollten Lösungen für so eine Aufgabe irgendwie schon selbst zu finden sein, ohne die Verantwortung an andere abzuschieben. (Tip: Wenn der im Beutel verschlossene Kot schon so sehr ekelt, dann vielleicht kein Haustier anschaffen? Oder eine faltbare Tragetasche mitnehmen, in der der warme Beutel ruhen kann bis zum nächsten Müllbehälter?)
Erinnert an die Zeitgenossen, die ihre halbvollen "Coffee-to-Go"-Becher in Bus und U-Bahn stehen lassen, weil der Weg an die Müllbehälter an Haltestelle und Bahnsteig bereits eine Überforderung zu sein scheint.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Es geht mir nicht um die Verherrlichung der DDR. Mich ärgerte der überhebliche Ton des Kommentars.
"Am 30. Juni 1989 trat in der DDR die Streichung des § 151 StGB in Kraft, der für homosexuelle Handlungen ein höheres Schutzalter als für heterosexuelle Kontakte vorgesehen hatte. Bereits fünf Jahre vor der Bundesrepublik schaffte die DDR damit die strafrechtliche Sonderbehandlung von Homosexualität ab." (www.lsvd.de/de/ct/...elle-151-DDR-StGB)
Die Widerstände unserer Politik gegen eingetragene Partnerschaft und Homoehe waren ja auch so heftig, dass es Druck von Seiten der EU brauchte, um da was voranzubringen.
Ich finde man sollte weichere Steine werfen, wenn man im bundesdeutschen Glashaus sitzt.
zum BeitragHelmut Fuchs
In Deutschland fiel der Paragraph 175 nicht wegen unserer Demokratie, sondern wegen der Wiedervereinigung.
In der DDR war der schon lange abgeschafft. (Allerdings wohl ohne große Auswirkung.) Und die Liberalisierung des Sexualstrafrechts wurde Teil des Einigungsvertrags.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Interessanter Twist, meinen Ruf nach Niederschwelligkeit als "intellektuelle Bequemlichkeit" zu markieren.
Wenn man will, dass z.B. Urlauber am Urlaubsort nicht jedes Weglein mit dem Auto zurücklegen, dann wäre Einfachheit ein erster Schritt.
Fahrscheine kauft man an einem Ort bereits entwertet, dort muss man sie vor dem Einsteigen entwerten, wieder andernorts im Fahrzeug. Oft kann man mit dem Fahrschein umsteigen. Aber mancher Fahrschein auf dem Land gilt nur für eine Fahrt. Ich finde, dass so etwas abschreckend ist.
Auf dem Land ist es oft schon schwer, herauszubekommen, wann und wohin Busse überhaupt fahren. Ich bin schon seit vielen Jahren zum Wandern nur öffentlich unterwegs und werde dafür belächelt, eben weil es so umständlich ist.
Der öffentlich Verkehr MUSS einfacher werden, wenn man jeden erreichen will.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: P.S. Ich versuchte gerade auf den Seiten der Deutschen Bahn die Tarifbedingungen der BahnCard 100 nachzuvollziehen. Sie wird wohl mittlerweile von den meisten nichtbundeseigenen Bahnen im Nahverkehr anerkannt.
Aber herauszubekommen, welche da nicht dabei sind, artet schon wieder in aufwändige Recherche aus – insbesondere abseits der Schiene wird es ein mühsames Gesuche.
Das 9 Euro Ticket war da noch nicht perfekt, aber schon deutlich klarer. Und das trotz der Eile, mit der das über's Knie gebrochen wurde.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie lasen schon, dass ich schrieb, dass das tollste nicht der Preis ist, sondern die Fähigkeit überall ohne nachdenken einsteigen zu können?
Die BahnCard 100 ist nur in Zügen der Deutschen Bahn und mit dem City-Ticket in „Mit dem inkludierten City-Ticket in über 130 Städten kostenfrei die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen“ – und das bezieht sich meist nur auf den Kernbereich dieser Städte.
Mit dem City-Ticket macht man sich überraschend schnell zum Schwarzfahrer, wenn man eine Tarifgrenze überschreitet. Und die sieht man nicht, wenn man im Bus sitzt. Überall bedenkenlos einsteigen sieht – für mich zumindest – deutlich anders aus.
Öffentliche Verkehrsmittel auf dem flachen Land fehlen oft nicht einfach nur. Sie sind noch dazu abweisend, wenn man ortsfremd ist. Das 9 Euro Ticket hat gezeigt, wie BEQUEM ÖV sein kann, wenn die Tariffragen wegfallen.
Um's zusammenzufassen: Ein Anschluss an das 9 Euro Ticket müsste m.E. nicht so billig sein, aber so komfortabel.
zum BeitragHelmut Fuchs
Und wieder kein Wort davon, dass die tollste Sache am 9 Euro Ticket ist, dass man kein Tarifdiplom braucht, um sich öffentlich zu bewegen.
Keine Verbundgrenzen halten einen auf. Was fährt, kann man benutzen. Und weiß im voraus, was es kostet.
In der Auskunft der Deutschen Bahn finden sich plötzlich Busverbindungen, die zuvor nur mit "Unbekannter Tarif" angezeigt wurden. Endlich also einfach in die Fläche fahren, sofern da etwas fährt.
Und nicht dauernd Gefahr laufen, schwarz zu fahren, weil man etwas übersehen hat, oder im Bus keinen Fahrschein kaufen kann.
Das hat wohl sogar die mittlerweile die CDU/CSU bemerkt (ohne allerdings festzustellen, dass eben diese CDU/CSU endlose Jahre den Verkehrsminister stellte):
zum Beitragwww.lok-report.de/...warr-im-oepnv.html
Helmut Fuchs
Was ich in all den Artikeln über die Zugkraft das 9 Euros Tickets vermisse: Der größte Vorteil des 9 Euro Tickets ist, dass man auf Anhieb weiß, wie viel die Reise kosten wird und zu welchen Bedingungen!
Wenn ich irgendwo ein öffentliches Verkehrsmittel sehe, in dem das 9 Euro Ticket gilt, kann ich einfach einsteigen. Kein Rätselraten, ob mein Ticket gilt, ob ich es vorher kaufen muss, oder es auch im Verkehrsmittel zu lösen ist, ob der Fahrschein bereits bei Kauf entwertet ist oder erst gestempelt werden muss usw. usf.
Sieht man übrigens auch in der Reiseauskunft der Deutschen Bahn: Busanschlussverkehre, bei denen sonst keine Tarifauskunft verfügbar war, werden nun mit 9 Euro angezeigt.
Endlich in die Fläche reisen können, ohne ein Tarifdiplom gemacht haben zu müssen. Der größte Vorteil bleibt fast immer unerwähnt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Ein preisgünstiges Ticket wie auch der Ausbau von Bus und Bahn sind finanzierbar, wenn der politische Wille da ist."
Da muss ich lachen. Ist ja richtig. Aber bloßes Wunschdenken.
Der politische Wille existiert nur dahingehend, möglichst endlose Großprojekte für die Bau- und Immobilienwirtschaft aufzusetzen. An denen sich viele Beteiligte dauerhaft die Taschen vollstopfen können.
Mit der Bahn im aktuellen Zustand ist schon der Normalbetrieb eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Da seh ich schwarz für das 9 Euro Ticket.
Es macht zwar etwas Hoffnung, wenn Herr Wissing anmerkt, dass er sich nicht vorstellen hätte können, wie schlecht der Zustand des Netzes der Deutschen Bahn ist (was, nebenbei bemerkt, jedem der sich mit Bahn beschäftigt, oder sie benutzt, seit Jahren wohlbekannt ist).
Die Hoffnung stirbt aber sofort wieder, wenn man sieht, dass Herr Wissing schon mit den ersten Versuchen gescheitert ist, im Bahnvorstand aufzuräumen. Gescheitert, oder ohne ernsthaften Willen gestartet. In der Politik ist ja "Dies sagen, das Gegenteil tun" keine Unbekannte Formel.
Lutz und Konsorten dürfen Gewinne verkünden und lustige Versprechungen machen. Wenn die, was sehr wahrscheinlich ist, nicht eingelöst werden, wird es wie immer keinerlei Konsequenzen haben.
zum BeitragHelmut Fuchs
Was für Gewinne sollen das sein, die man mit zerschlissenen Anlagen erkauft?
"Schuld sei die überlastete Infrastruktur, betont Lutz."
Infrastruktur, die man jahrzehntelang mutwillig zurückgebaut oder kaputtgefahren hat.
Und dann noch der Wortbeitrag des Vize der EVG: Dass die Beschäftigten die "Belastungsgrenze schon überschritten" haben liegt auch daran, dass man als EVG jede Fehlentscheidung des Vorstands abgenickt hat. "Erfolge" bei Gehaltsverhandlungen bringen herzlich wenig, wenn man als Mitarbeiter dauernd gegen die Umstände arbeiten muss, in einem Unternehmen in dem nichts mehr funktioniert. Die Zerstörung des Systems Bahn hat man im Gegensatz zur GDL jahrelang mitgetragen.
Ekelerregend alles.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Wieso braucht die Bahn "Leuchtturmprojekte" wie Stuttgart 21?
Über 50km Tunnel für einen Bahnhof (deren Pflege und Wartung eine Kostenfalle für die Ewigkeit ist)? Der erwiesenermaßen geringere Kapazität hat als der bisherige? Der auf einer schiefen Ebene liegt (der neue, wohlgemerkt), die die möglichen Betriebskonzepte einschränkt? Bis heute gibt es kein genehmigtes Brandschutzkonzept.
Stuttgart 21 ist eine Unternehmung, die einzig der Immobilien- und Bauwirtschaft dient. Kein "Leuchtturmprojekt". Da leuchtet gar nichts.
Über die Fernbahntunnel für Frankfurt denke ich dagegen anders: Das wäre (zumindest so wie es sich aktuell darstellt) eine echte Kapazitätserweiterung.
Das Klein-Klein gehört nach vorne! Hunderte Strecken ließen sich alleine schon durch die Aufhebung (und dort wo noch nicht geschehen: Sicherung) von Bahnhübergängen stark beschleunigen. Ohne Tunnels und Streckenneubauten. Überholgleise ebenfalls.
zum BeitragHelmut Fuchs
Nicht vergessen sollte man aber auch, dass die Prestigeprojekte vor dem Prestige vor allem eines sind: Möglichkeit für viele Akteure, sich die Taschen zu füllen.
Jedes dieser Großprojekte ist bewusst als Alles-Oder-Nichts angelegt, d.h. so geplant, dass man nicht Teile in Betrieb nehmen könnte, wenn was aus dem Ruder läuft. Vorneweg werden systematisch Risiken und Kosten kleingeredet und dann gilt "Vor-Der-Hacke-Ist-Es-Dunkel" als Dauerausrede. Während die Kohle fließt und fließt und fließt. Und am nicht endenden Geldstrom profitieren viele Beteiligte dauerhaft: Bauunternehmer, Banken, Berater und Anwälte usw. Und im Falle der unseligen Bahnhofsprojekte S21 und Diebsteich natürlich auch zuvorderst die Immobilienspekulanten.
Kleinteilige Projekte erlauben diesen unkontrollierten Durchgriff auf die Staatsfinanzen nicht. Deswegen sind sie auch nicht attraktiv.
zum BeitragHelmut Fuchs
Bisher hat sich Wissing nicht als Freund der Bahn als Verkehrsträger gezeigt. Meine Hoffnung, dass den Worten Taten folgen ist daher gering.
Ich gehe davon aus, dass es weiter bei für das System Bahn schädlichen Großprojekten bleiben wird, die lediglich die Immobilien- und Bauwirtschaft fett machen. Da sind die Mittel gebunden, die man bräuchte, um sich um die Fläche zu kümmern.
Es fehlen immer wieder Millionen für kleine Maßnahmen mit großem Nutzen, während Milliarden für Unfugsprojekte verschleudert werden (Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich, Neubaustrecken mit mutwillig fehlender Netzverknüpfung usw. usf.). Die Nutznießer dieser verfehlten Politik wird gerade jemand aus der FDP nicht verprellen wollen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ergänzend ein Filmtipp zum Thema "Aufwachsen neben der Autobahnbaustelle": "Home" von Ursula Meier.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Dass Aktien seit Monaten nur fallen", stimmt schon mal nicht. Die Tendenz ist zwar abwärts, aber die Schwankungen waren und sind enorm.
Wer Aktien hat und die nur liegen lässt, der hat gerade tatsächlich nur rot vor Augen.
Aber wer auf seinen Aktien nicht einfach nur saß, sondern aktiv damit handelte, der konnte so auch in den letzten Jahren mit wenig Arbeit sehr viel Geld "verdienen".
(Zumal man Kursstürze für einen Verlustverkauf mit sofortigem Wiederkauf auch nutzen kann, um kostenneutral die Anzahl der Aktien zu erhöhen, die man hält, dank der Verlustverrechnung. Damit ist dann schon die Basis für künftige Gewinne vergrößert.)
"warum macht das dann nicht jeder wenn das so leistungslos einfach ist" - tja, weil ohne eine gewisse Masse einfach nicht genügend Substanz zum Hin- und Herschieben ist. Wer die nicht hat, für den sind Aktien bloße Lotterielose.
Auch hier stimmt wieder, dass die Reichen es leicht haben, reicher zu werden und die Armen in Verlusten baden, weil sie nicht ausweichen können.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Vorher wurde diese Meinung ja sogar totgeschwiegen."
Also ich weiß echt nicht, welche Medien Sie so konsumieren. Aber von totgeschwiegen kann wirklich keine Rede sein.
zum BeitragHelmut Fuchs
Also ich zähle mich auch eher zu den Vor- bis Übervorsichtigen. Mich bringt das Gerede von „Freiheit“ im Zusammenhang mit Covid auch zum Würgen (wie übrigens auch die leere Worthülse „Solidarität“). Wie ich überhaupt auch die Versprechungen rund um die Impfung als grob fahrlässig empfand und empfinde. Die Hoffnung, dass die Impfung der Pandemie ein ENDE setzen würde, bestand zwar, trotz aller von Fachseite seit Beginn geäußerten Zweifel, auch bei mir. Ein Versprechen daraus zu machen, wie es von Teilen der Politik gemacht wurde, fällt nun uns allen auf die Füße.
Aber dieser Text hier stößt mir mindestens ebenso auf. Er ist für mich nur noch als Ausbruch eines Menschen zu verstehen, dem der Gebrauch einiger Schlüsselworte auf die Wut-Knöpfe gehämmert hat.
In diesem verbalen Rundumschlag vermisse ich vor allem die Frage, ob die Maßnahmen, deren Aufhebung aktuell bevorsteht, überhaupt (noch) in der Lage wären, die Vulnerablen zu schützen.
Und vor allem vermisse ich Antworten auf die Frage: Wie denn stattdessen weiter? Diese bloße Anklage ist für mich einfach arg arg kurz gesprungen.
„Währenddessen steigen in Dänemark, das die Öffnungen seit Anfang Februar umgesetzt hat, die Todeszahlen sprunghaft.“
Die Formulierung „die Öffnungen“ erinnert mich an die Frage daran, was der Brexit wäre: „Brexit is Brexit“.
Aber wir sind nicht in Dänemark. Vielleicht bin ich schon gar nicht mehr auf dem letzten Stand: Aber hier steht m.W. aktuell weder die Maskenpflicht im Handel noch im ÖPNV zu Disposition. Ganz im Gegensatz zu Dänemark, wo man einfach alles aufgehoben hat. Öffnungen bedeutet hier zur Zeit noch etwas ganz anderes als in Dänemark.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: P.S. Und ich werde trotz Dreifachimpfung jeden morgen freiwillig einen Schnelltest machen. Sollte ich mich infizieren, möchte ich das nicht noch verbreiten.
Dass geboosterte von der Testpflicht ausgenommen sind, halte ich für einen Fehler.
zum BeitragHelmut Fuchs
Also, ich bin gerade auf dem Weg zur Berlinale. Und hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Einerseits ist so eine Veranstaltung tatsächlich geeignet, viele Kontakte herzustellen, die sonst nicht geschehen wären.
Andererseits ist die Lage seit Omikron schon eine andere: In meinem Umfeld häufen sich die Infektionen. Und auch vorsichtige Singles ohne schulpflichtige Kinder sind da dabei. Ich denke auf Dauer entkomme ich Corona als trotz Vorsicht ohnehin nicht.
Ich habe in den letzten zwei Jahren trotz häufiger Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel auch auf langen Strecken oder mit Überbelegung keine einzige Erkältung mehr gehabt. Und auch Corona ist bisher an mir vorbeigegangen. Wofür ich die Maskenpflicht verantwortlich mache.
Womit ich sagen will: Ich denke, dass ich mich mit 2G+ und dauerhaftem Tragen der Maske im Kino einem begrenzten Risiko aussetze, das nicht wesentlich über das in meinem Alltag hinausgeht. Zumal ja überall im Kino Maskenpflicht herrscht womit Gedrängesituationen etwas entschärft sind.
(Und das Risiko wohl auch deutlich geringer ist als bei einem Besuch in einem Restaurant, wo viele Menschen über einem Essen miteinander sprechen und Aerosole verteilen, die sonst zumindest von einer Maske reduziert würden.)
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: P.S. Und ich werde trotz Dreifachimpfung jeden morgen freiwillig einen Schnelltest machen. Sollte ich mich infizieren, möchte ich das nicht noch verbreiten.
Dass geboosterte von der Testpflicht ausgenommen sind, halte ich für einen Fehler.
zum BeitragHelmut Fuchs
Hm. Hier gibt es ja einige, die sich darüber wundern, dass Herr Lindinger fordert, dass das Design entfernt werden müsse.
Vielleicht ist der Mann einfach auch nur tief verletzt und sinnt auf Rache. Ich könnte das gut nachvollziehen – die BVG hat ja, wenn ich die Berichterstattung über die Zeit richtig erinnere, von Anfang an eine gütliche Einigung verweigert.
Natürlich kann man sagen, dass ohne die BVG das Design keinen Wert erhalten hätte. Aber andererseits hatte das Design doch so viel ästhetischen Wert, dass man es selbstironisch vermarkten konnte.
Anstatt nun aber den Gestalter am Zufallstreffer teilhaben zu lassen (und sei es auch nur durch Anerkennung), war man von Anfang an konfrontativ. Und macht nun auch noch das Werk verächtlich, das doch jahrelang gut genug für die Züge und für's Marketing war. Ich wäre da auch sauer.
Und die Leute, die hier immer wieder von mangelnder Schöpfungshöhe reden: Hinterher hat immer alles jeder selber gekonnt. Befreundete Architekten und Gestalter erzählen immer wieder Geschichten davon, wie sie Angebote machten, abgelehnt wurden und später dann ihre leicht abgewandelten Entwürfe umgesetzt sahen.
Gestaltung ist Arbeit, die nur leicht aussieht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja. Aber hier ist die Platte ja wohl nicht mal ausgebaut worden.
Aber mir ging es darum zu sagen, dass die Aussage Djangos "der Prozess ist in Ordnung, bis auf" Quatsch ist.
Natürlich kann man z.B. einen Prozess definieren, der voraussetzt, dass die Ausführenden fliegen können. Und dann sagen, der Prozess ist gut, es ist die Schuld der Ausführenden, dass sie nicht fliegen können.
Und dieser Habitus, beim Überbringer der Nachricht mehr Fehler zu suchen, als beim Verursacher nervte mich. Das hab ich im Arbeitsalltag auch dauernd. Zum Probleme lösen ist keine Zeit, weil alle damit beschäftigt sind, Verantwortung von sich zu weisen, Ausreden zu suchen, falsches als richtig umzudefinieren und Bauernopfer zu finden.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Also ist der Prozess nicht in Ordnung, nicht?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Nun, vielleicht weil es dem Käufer wichtig war, dass die Öffentlichkeit auch davon erfährt, dass Dinge im Argen liegen, die sonst einfach geräuschlos ausgesessen worden wären.
Sicher hätte man das einfach "der Datenschutzbehörde" melden können. Aber was dann passiert, wissen die Götter der Bürokratie. Nach meiner Erfahrung gibt es allerdings außer jeder Menge im Gletschertempo abgewickeltem Schriftverkehr keine Konsequenzen.
Dann doch lieber so.
zum BeitragHelmut Fuchs
'Bürgermeister Jan Lindenau möchte nun das Computermagazin dafür anzeigen, „dass es mit unzulässigen Mitteln Daten geknackt hat“.'
Ich hoffe, dass das nicht wahr ist. So viel Ahnungslosigkeit macht fassungslos.
Aber diese Art Ahnungslosigkeit ist leider weit verbreitet. Und die Unwissenheit wird aktiv gepflegt. Es scheint uncool zu sein, auch einfachste Zusammenhänge zu erlernen.
Ich erlebe immer wieder, wie Kollegen „die IT“ rufen, um sich immer wieder die zwei gleichen Handgriffe ausführen zu lassen. Versuche, ihnen zu erklären, wie sie das auch selbst machen könnten, werden brüsk abgelehnt. Ist ja nicht ihr Job, zu wissen wie man mit dem Arbeitsgerät auf dem Schreibtisch umgeht.
Das könnte lustig sein, wenn es nicht dazu führen würde, dass auch einfachstes zur Geheimwissenschaft erklärt wird, wie hier wieder geschehen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Es geht hier im Artikel aber nicht um Herrn Bhakdi. Sondern darum, dass Maaßen ein Video von diesem verbreitet und positiv kommentiert hat, was Forderungen nach dessen Parteiausschluss hervorruft.
Was man über Bhakdi wissen muss, um die Geschichte einordnen zu können, wurde m.E. im Artikel mehr als hinreichend erläutert.
Und mit Bhakdi und seinem unsäglichen Buch hat man sich im letzten Jahr bereits mehr als erschöpfend beschäftigt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und dort wo es "Wettbewerb" gibt, hilft das auch nur weiter, wo man nicht flexibel sein muss.
Fällt der ICE nach Brüssel aus kann man nicht einfach den nächsten Thalys nehmen, weil die Fahrscheine nicht wechselseitig anerkannt werden. Verpasste Anschlüsse werden so auch unnötig zum Drama.
zum BeitragHelmut Fuchs
Nun, so wie die DB Netz aktuell ihre Baustellen plant, kann es auch mit einer vollständigen Abspaltung nicht mehr schlimmer werden. Die immer wieder vorgeschobenen Synergien sind in der Praxis jedenfalls nicht zu sehen.
In den 70ern wurde z.B. die Schwarzwaldbahn bei laufendem Betrieb elektrifiziert. Ähnliche Maßnahmen werden heutzutage mit monatelangen Vollsperrungen umgesetzt. Was vielleicht noch akzeptabel wäre, wenn die Ersatzverkehre funktionierten und nicht plötzlich auch noch Umleitungsstrecken ZUR GLEICHEN ZEIT ebenfalls wegen Bauarbeiten gesperrt würden.
Da weiß die linke Hand augenscheinlich nicht was die rechte tut. Und es hat keine Konsequenzen.
Und da liegt doch der Hase im Pfeffer: Das völlige Desinteresse der Politik am System Bahn.
Wettbewerb klingt auf dem Papier prima. Wenn aber die Rahmenbedingungen nicht entsprechend gesetzt werden, wird am Ende alles noch teurer und noch kaputter.
Und wo Betreiberkleinstaaterei im Fernverkehr hinführt, kann man z.B. zwischen Köln und Brüssel beobachten. Da fahren Thalys und Deutsche Bahn im stündlichen Wechsel. Und die Fahrscheine werden nicht wechselseitig anerkannt. Ein Anschlussverlust führt dann zu zweistündiger Verspätung.
Und Lösung ist keine in Sicht, weil die politischen Vorgaben fehlen. Die Verknüpfungen im System Bahn zu zerreissen, nur damit Punkt-zu-Punkt Verbindungen billiger werden, ist der falsche Weg.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Die Subunternehmer sind auch auf Personal auf den Zügen angewiesen.
Aber die DB AG sollte vielleicht öfter mal bei der Performance ihrer Manager "schlechte Laune" bekommen.
Die dürfen immer kompromisslos mit dem Kopf durch die Wand. Z.B. mit dem Milliardengrab Stuttgart 21, das sich, wie von Kritikern vorhergesagt, bereits vor Inbetriebnahme als zu klein erweist. Verantwortung übernehmen bleibt dann aber aus, die Zeche zahlen andere.
Ich wüsste z.B. auch gerne, ob die Beschaffung der neuen ICE Bestuhlung ohne größeren Test irgendwelche Konsequenzen für irgendjemanden hatte. 60000 Sitze austauschen zu müssen, weil die einfach für einen großen Teil der Reisenden reine Folterinstrumente waren, das ist schon eine Hausnummer.
Für Fehlentscheidungen Geld raushauen, um dann andere zum Sparen anzuhalten, ist kein sympathischer Zug.
zum BeitragHelmut Fuchs
Schade, dass die Aussagen der DB so uneingeordnet bleiben. Ist das, was der Herr Seiler da postuliert, denn die ganze Wahrheit? Was macht denn die Lohnstückkosten aus? Und ich kann mich erinnern, dass es bei vergangenen Streiks bei den Privaten oft auch um Arbeitsbedingungen ging. Da ist ein Satz wie „Übersetzt heißt das: die Konkurrenz zahlt ihren Beschäftigten auch weiterhin signifikant weniger.“ doch ein bisschen dünn. Es geht nicht immer allein ums Geld.
Und versuche des Union Bustings der großen Koalition mit dem unsäglichen Tarifeinheitsgesetz haben doch überhaupt erst den Kampf um Mehrheiten im Unternehmen provoziert, der u.a. von der SPD jetzt beklagt wird.
Und was die Nähe der EVG zur DB AG angeht, könnte bei der taz m.E. auch mehr in die Tiefe gegangen werden: Ich jedenfalls habe Norbert Hansen und die Haltung der EVG zu Börsengang und Stuttgart 21 nicht vergessen. Einen spürbaren Kurswechsel habe ich nicht wahrgenommen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Kann man so sehen.
So wie man die damalige Schlichtung zu Stuttgart 21 als ernsthaften Versuch des Ausgleichs sehen könnte.
Allerdings zeigt die Geschichte, dass es nicht um Ausgleich, sondern um Neutralisierung eines Gegners ging.
Die GDL wird nicht nur aus dieser Geschichte gelernt und eigene Schlüsse gezogen haben.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Corona ist eine gute Ausrede dafür, dass die Bahn Verluste macht.
Autozüge und Schlafwagen? Kann die DB AG nicht. Warum kann die ÖBB so was betreiben? Es liegt nicht an einem niedrigeren Lohnniveau als in Deutschland.
Für Beton- und Immobolienprojekte ist Geld ohne Ende da. Sinnvolles dagegen wird immer so klein gespart, dass es am Ende kaum funktioniert – und Fahrgäste vertreibt statt anzulocken, weil der ambitionierte Betrieb mit Minimalinfrastruktur halt dauernd klemmt.
Und was unsolidarisch daran sein soll, dass die GDL für ihre Mitglieder kämpft, wo die EVG die Interessen des Arbeitgebers höher gewichtet, erschließt sich mir nicht.
In der DB Chefetage sind über die Jahre sehr viele sehr teure Fehlentscheidungen zu Lasten des Verkehrsträgers Bahn getroffen worden. Ich sehe nicht, dass es da irgendwelche Konsequenzen gäbe.
Aber irgendjemand muss ja an allem Schuld sein.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja, das ist ärgerlich.
Aber das Klima kann sich vor allem bei der deutschen Verkehrspolitik und der Führungsriege der Bahn AG bedanken. Die sich einen Scheiß ums Klima kümmert, wenn man sich mal ansieht, in was für Projekte Geld fließt. Und was für Kleinigkeiten schon seit Jahrzehnten einfach "nicht finanzierbar" sind.
Und es geht ja um mehr als Geld. An der Eskalation hängen mehr Parteien als die GDL. Die wird aber in der medialen Darstellung immer als schuldige ausgemacht.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Denn die Bahn muss das Tarifeinheitsgesetz umsetzen."
Haha, der ist gut. Die arme Bahn "muss" ein Gesetz umsetzen, das sie selbst herbeilobbyiert hat, um der Hausgewerkschaft (im allerschlechtesten Sinne) EVG die Bahn freizumachen.
Die EVG ist leider eine Abnickgewerkschaft, die wirklich jeden Unfug zum Schaden des Verkehrsträgers Schiene im Aufsichtsrat der DB AG mit abnickt.
Die Frage, welche Rolle EVG und Vorstand der Bahn bei der Eskalation spielen sollte lauter und offensiver gestellt werden.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja. Herr Völker scheint das Tragen von Masken für eine alberne Narretei zu halten.
Wenn ich mich recht erinnere, fand er Kritik am Zuschauergedränge bei der Fussball EM ja auch unangemessen und hysterisch.
Sätze wie "Als Zuschauer hat man manchmal Angst, dass die Maskierten, von Sauerstoffschuld geplagt, in die Knie gezwungen werden, aber bisher ging wohl alles gut." sprechen jedenfalls für mich nicht dafür, dass sich Herr Völker mit der Physiologie des Maskentragens intensiver auseinandergesetzt hätte. Gerade Sportler leiden ja selten an COPD...
Aber nun. Immerhin habe ich durch das Lesen des Artikels von dem sehr respektablen Einsatz der brasilianischen Sportler erfahren.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Deswegen ist ja auch die Rede davon, dass diejenigen, die bereits ein Impfangebot erhalten haben, die Tests selbst bezahlen sollen.
Wer nicht geimpft werden kann, hat auch kein Impfangebot.
zum BeitragHelmut Fuchs
„Ich denke, wenn die deutsche Linke, die den Wiederaufbau ja in großen Teilen ablehnt, sich der republikanischen Phase des Schlosses bewusst gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich eine andere Position eingenommen.“
Steile These. Sehr steile…
Dieser „Wiederaufbau“ ist ein Neubau. Mit dem gezielt die darauf folgende Geschichte ausgelöscht wurde. Von der Geschichte der DDR ist langsam nichts mehr sichtbar. Und die gab es länger als diese „republikanische Phase“ des Stadtschlosses.
Stattdessen wird Preußens „Glanz und Gloria“ nach und nach wiedererrichtet. Die Reste kritischer Erinnerung am Stadtschloss werden auch noch geschliffen werden, bis die Idee von Preußen als fleckenfreier Sehnsuchtsort wiederhergestellt ist. So vorhersehbar wie zum Würgen das Ganze.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Weil sie angelogen wurden und sich anlügen haben lassen?
zum BeitragHelmut Fuchs
Ist ja schön, dass sich im Wissenschaftsbetrieb zumindest im Schneckentempo etwas zu ändern scheint.
Aber eine Diskussion ist irgendwie ausgeblieben: Was soll der Titel heute überhaupt noch? Außer ein Werkzeug von Blendern und Angebern zu sein.
Es ist schlicht ein Anachronismus, dass man mit der Promotion automatisch ein Anhängsel an den Namen bekommt, das Status suggeriert. Wissenschaftliche Arbeit hin oder her: Jede Leistung verliert mit der Zeit an Relevanz. Keinen interessiert, was man vor 30 Jahren gemacht hat. Es ist schlicht nicht angemessen, dass man die Promotion ein Leben lang wie eine Monstranz vor sich her tragen kann.
Selbst in der taz wurde die Diskussion darüber nie ernsthaft aufgenommen, warum es nötig sein soll, den Titel auch in der Berichterstattung zu verwenden, selbst wenn die die wissenschaftliche Qualifikation der genannten gar keine Rolle spielt.
Das Namensrecht erlaubt meinen Wissens nach, den Titel zu führen, erzwingt aber nicht, dass der von anderen auch benutzt wird: Weder in der Anrede noch in der Nennung.
Da war man in den 70ern schon weiter.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Haben Sie meinen Wortbeitrag überhaupt gelesen? Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich, 2. Stammstrecke in München und einige andere sind reine Marketing-Märchen.
Aber das hier ist das erste Projekt seit Jahren, das ein echtes Mehr verspricht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Auf welchem Mist ist eigentlich die Idee gewachsen, dass positiv getestet und infiziert unterschiedliche Dinge seien? Oder wie soll man ihre Anführungsstriche deuten?
Wenn durch PCR Test Virenbestandteile nachgewiesen werden, dann ist das, weil es genügend davon auf der Schleimhaut gibt. Und das gibt es dann, wenn sich die Viren dort vermehrt haben. Und um sich zu vermehren, müssen die Viren in Zellen eindringen. Und nichts anderes ist eine Infektion.
Es ist dann völlig irrelevant, ob die positiven "unangenehme Symptome haben oder gar im Krankenhaus sind", weil sie mit entsprechender Viruslast das Virus weitertragen oder weitergetragen haben. Und selbst wenn sie symptomlos sind: Unter den von ihnen angesteckten sind sicher welche, die sich über das Geschenk nicht freuen können.
zum BeitragHelmut Fuchs
Wieso man bei einer ERWEITERUNG des Frankfurter Hauptbahnhofs den Vergleich zu Stuttgart 21 überhaupt aufmachen muss, erschließt sich mir nicht.
"Beim umstrittenen Fernbahnprojekt Stuttgart 21 stiegen die Kosten seit der Planungszeit in den 90er Jahren von damals 2,6 Milliarden Euro auf derzeit avisierte 8,2 Milliarden Euro."
Da steht schon mal der erste Fehler mit "Fernbahnprojekt". Da geht es um den gesamten Hauptbahnhof, inklusive Regionalverkehr. Und es ging IMMER nur um die frei werdenden Flächen. Alles andere Gerede von Magistrale und Fahrzeitgewinnen und so weiter war immer nur Marketing. Faktisch war Stuttgart 21 ein sehr sehr teurer RÜCKBAU von Kapazitäten, weil Bau- und Immobilienwirtschaft einfach geil auf ein Riesenprojekt und Riesenprofite waren und sind. Um Bahn ging es da nie.
Und am Anfang sollte das ja gar nichts kosten, weil der Verkauf der Grundstücke den Baupreis ja vollständig ausmachen sollte. Und da war der Bahnhof noch mit 10 statt 8 Gleisen vorgesehen.
Und dass die Deutsche Bahn AG die Kosten jeden Projekts zurechtlügt (was nicht gewünscht ist, wird teuer gerechnet, Prestigeprojekt billiger) ist zwar auch hier von enormen Preissteigerungen auszugehen, aber:
Die Erweiterung von Frankfurt ist – im großen Gegensatz zu Stuttgart 21 – sinnvoll. Vergleiche bieten sich da nur für diejenigen an, die sich inhaltlich bisher nicht interessiert zu haben scheinen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Natürlich macht das einen Unterschied. So lange es wenige Cluster bleiben, lässt sich die Ausbreitung bremsen, bis mehr und mehr Menschen in zumindest relative Sicherheit geimpft sind.
Wenn allerdings die Hütte an vielen Stellen gleichzeitig brennt, dann ist es zu spät, noch irgendetwas bremsen zu wollen.
Diese "die Wand kommt eh, warum sollte ich jetzt noch auf die Bremse steigen"-Mentalität würde man im Auto auch nicht fahren...
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Spiel abbrechen?
Und sorry, Leidenschaft hin oder her: Fangesänge und Jubelrufe wie Schmerzensschreie sind einfach massive Aerosolbeschleuniger.
Und ob die Fans in Russland, GB und anderswo nun im Stadion rumschreien oder auf der Straße: Das Infektionsrisiko ist enorm.
Wenn das die jeweils Einheimischen tun – nun, da wird dann ja mindestens nicht viel am Virusmix gedreht.
Aber wenn Reisetätigkeit dazu kommt, und neue Varianten bunt verteilt werden. Dann wird das ein "schöner" Herbst.
Diese EM ist in dieser Phase der Pandemie reine Idiotie.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Genau.
Und wieso Experte? Der Mann ist Radiologe. Und in der Hauptsache Funktionär, der mal wieder medienwirksam Meinung zum Besten gibt.
Aber nun. Doktoren sind halt lebenslang Experten in allem. Deswegen gibt es ja den Doktortitel!
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Geht's nicht eine Nummer kleiner? Oder mehrere? Ich kann auch nach zweitem Lesen nichts im Text finden, das "überaus verantwortungslos" wäre.
Sie haben sich augenscheinlich von ein paar Worten triggern lassen, die für Sie Reizworte sind. Und reagieren arg über, auch nach meinem Empfinden übergriffig.
Und mit den im Text geschilderten Symptomen wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah eh kein Termin bei einem "Profi" zu bekommen. Die scheinen nämlich eh alle schon Land unter, wenn Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis da repräsentativ sein sollten.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Danke für den Tausch des Bilds. Jetzt stimmt es fast. Pulte sind da zwar immer noch keine, aber das ist egal ;-)
zum BeitragHelmut Fuchs
Das Foto zum Artikel ist sehr gelungen: Herr Cavusoglu sieht mittlerweile genauso aus wie sein Herr Erdoğan. Und die Textalternative für Sehbehinderte (als Mouse-Over Text sichtbar) ebenso: "Zwei Männer vor Fahnen und hinter Pulten." Das kann man nur als sehr treffend umschrieben bezeichnen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Danke für den Tausch des Bilds. Jetzt stimmt es fast. Pulte sind da zwar immer noch keine, aber das ist egal ;-)
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Steuer auf flüssiges Vermögen eher.
Die Höhenflüge der Aktienmärkte und der Immobilienpreise haben ja auch damit zu tun, dass das Ganze Geld irgendwo hin muss. Es es fließt halt dorthin wo zumindest die Wahrscheinlichkeit besteht, das es "sich vermehrt".
Und die niedrigen Zinsen haben auch den Nebeneffekt, dass Spekulanten äh Investoren aller Art ihre Kriegskassen billigst füllen können.
Aus meiner Sicht ist das alles nichts, wonach linke Parteien ernsthaft rufen können wollten.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: P.S. Mit Warteliste meine ich keine Warteliste beim Anrufen/Durchklicken. Das wäre in der Tat albern.
Ich meine eine Warteliste für die konkrete Terminvergabe.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Sollen Termine vergeben werden, obwohl man nicht genau weiß wieviel Dosen ( von der Privatwirtschaft!) geliefert werden?"
Nein. Aber den Mangel an Terminen kann man durchaus besser und weniger frustran verwalten. Da muss man kein Lotteriespiel plus Lebenszeitverschwendung draus machen.
In Bayern z.B. registriert man sich und wird aufgerufen, wenn man dran ist.
Im übrigen hat das System der KBV diese wohl nicht selbst programmiert und umgesetzt. Auch hier vergibt man Aufträge an Unternehmen. Ob es jetzt das beauftragte Unternehmen vergeigt hat, oder die Vorgaben schlicht daneben waren, entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber dass das Ergebnis missraten ist, das ist offensichtlich.
Und nebenbei: Dass Eventim ein hässliches Geschäftsgebaren an den Tag legt heißt nicht, dass sie es nicht besser gekonnt hätten. Meines Wissens hat Schleswig-Holstein Eventim beauftragt. Ob und wie deren System funktioniert weiß vielleicht jemand anderes hier.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und warum soll das schlechter funktionieren? Auch jetzt schon wollen alle ganz vorne dran sein, die dran wären.
Es rufen trotzdem nicht alle gleichzeitig an. Aber immer wieder und wieder. Auch jetzt kommt man immer wieder zu einem der Call-Center-Agenten durch. Ich bin auch schon öfter durchgekommen. Nur halt ohne Ergebnis.
Mit dem jetzigen System muss man das Spiel immer wieder spielen, bis man einen Termin hat und verstopft damit die Leitungen. Und vergeudet kostbare Lebenszeit in Warteschleifen und beim Klicken.
Ein Wartelistensystem sorgt dafür, dass jeder der durchkommt und eingetragen ist, keine weitere Zeit von sich und anderen aufwenden muss. Wenn man dann dran ist mit der Terminvereinbarung, dann ist man eben dran.
Und Wartelisten kann man auch priorisieren. Das ist alles keine Geheimwissenschaft, sondern eigentlich seit Urzeiten bekannt.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Was hingegen ein dicker Fehler war: Die komplexen und undurchsichtigen Terminvergabe-Verfahren, die in vielen Bundesländern zu Telefonwarteschleifen-Abenteuern und Frust geführt haben."
Wieso war? Das System der KBV, das in einigen Bundesländern zum Einsatz kommt, ist immer noch ein Desaster.
Als Studierender der Informatik lernt man spätestens im dritten Semester, dass dort, wo um knappe Ressourcen konkurriert wird, dauerndes Abfragen die schlechteste aller Lösungen ist. Registrieren und in eine Warteschlange einreihen ist in so einer Situation schlicht das effektivste.
Trotzdem wurde ein System umgesetzt, das es erfordert, immer wieder anzurufen und mindesten zehn Minuten in der Warteschleife zu hängen oder ein halbes dutzend mal zu klicken (jeder Klick fünf Sekunden, weil das System so lahm ist) bis man die Antwort "Es gibt gerade keine Termine" bekommt.
Den Impfterminmonitor blockiert man mittlerweile, um keinem "Impftourismus" Vorschub zu leisten. Das ist sicher das größte Problem der Kampagne... (Sarkasmus aus).
Bis kurz vor Ende der Impfkampagne wird es weit mehr Interessenten als Termine geben. Und die Termine werden daher immer nur in kurzen Schüben verfügbar sein. Diese Momente zu erwischen ist absolutes Glück. (Einen Termin für meine Mutter in BW bekam ich nur, weil ich den Impfterminmonitor im Auge behielt. Davor wochenlang ergebnisloses Klicken.)
Dieses Rezept für Frustration angerührt zu haben ist sicher ein wichtiger Grund für die schlechte Wahrnehmung.
Und fassungslos macht mich, dass man dieses Quatschsystem immer noch so aufrecht erhält und nicht schon lange durch ein Wartelistenkonzept ersetzt hat. Kann die KBV es nicht oder will sie es nicht können?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Die SPD hatte die Chance in den ersten vier Jahren. Ich hab sie nur als "wir können Wirtschaft und Stuttgart 21" und umweltpolitische Bremser in Erinnerung. Daimler feiern konnten die doch auch vortrefflich.
Ich sehe nicht, dass sich die Haltung innerhalb der SPD spürbar verändert hätte seitdem. Und damit auch die Hoffnung verloren, dass mit dieser SPD progressive Politik möglich wäre.
Lockere Jahre werden das mit der CDU genausowenig wie sie es mit SPD und FDP geworden wären.
zum BeitragHelmut Fuchs
So sehr ich verstehen kann, dass man die Baden-Württembergische CDU ablehnt:
Aber haben die Ampel-Befürworter denn alle schon vergessen, wie sehr die SPD in den ersten vier Jahren Rot-Grün alles ausgebremst hat? Wie ein "Wir haben Benzin im Blut"-Schmid agiert hat? Eigene Akzente setzen nannten die dieses Verhinderungspiel.
Mit der SPD gäbe es vielleicht sozialpolitisch mehr zu heben. Aber in die Rechnung muss auch noch die FDP mit rein. Und dass man mit der Baden-Württembergischen FDP irgendwas positives zu erreichen können glaubt, ist mir ein Rätsel. Rülke zuhören und alle Hoffnung fahren lassen.
Klimapolitisch sind alle drei bisher nicht als fortschrittlich in Erscheinung getreten. Aber damit, sich zwei Partner ins Boot zu holen, die "Akzente setzen" müssen, wird es sicher nicht leichter, das nachzuholen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sind es denn wirklich die 10-20% der Leute, die nachlässig oder ignorant sind? Die gibt es, ohne Frage.
Aber wo es für die Freizeit Regeln gibt, gibt es für "die Wirtschaft" nur freiwillige Selbstverpflichtungen. Und überhaupt keine Kontrollen.
Und man hat das Laufen lassen, selbst als die Zahlen über die Möglichkeiten der Kontaktnachverfolgung hinaus anstiegen.
Ich würde (ohne es zu wissen, einen Forschungsauftrag vom Bund diesbezüglich gibt es augenscheinlich ja auch nicht) behaupten wollen, dass der größte Teil des Infektionsgeschehens bei der Arbeit passiert.
Ich habe Glück und kann von zu Hause arbeiten. Andere weniger. Ein Bekannter berichtete von Präsenzmeetings, wo der Chef sich lustig macht, wenn jemand Maske trägt. Ein anderer von Pausenräumen, in denen munter in Gruppen miteinander gegessen wird. Was nicht nur der Nachlässigkeit der Kollegen, sondern auch den Räumlichkeiten und der Organisation geschuldet ist (gestaffelte Pausen – wo kämen wir denn da hin!).
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja. Das Virus wird durch Kontakte übertragen. Durch Kontakte zu infizierten!
In der Freizeit gibt es jede Menge Regeln. Aber in "der Wirtschaft" herrscht freiwillige Selbstverpflichtung. Nichts mit Testen, Testen, Testen.
Kontaktverfolgung? Weitgehend aufgegeben, wegen zu hoher Inzidenzen. Quarantäne? Wird nicht überprüft. Kontrollen bei der Einreise nach Europa? Bringt doch eh nichts.
Es ist leicht zu behaupten, es läge allein am Unwillen unsolidarischer Bürger.
Aber es ist eben leider offensichtlich, dass Politik und Wirtschaft an Eindämmung nur so lange interessiert sind, wie es ihnen nicht weh tut.
Und wenn ich Geschichten von Freunden höre, die nicht ins Home-Office können oder dürfen, dann wundert mich gar nicht, dass trotz Dauer"lockdown" die Zahlen wieder explodieren.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Wie schon im Artikel steht: "Von Deutschland aus betrachtet läge es nahe, mit Blick auf Taiwans niedrige Zahlen, die anscheinend perfekt geölte – dabei demokratisch legitimierte – Krisenreaktionsmaschine und das unerreichbar scheinende normale Leben resigniert abzuwinken: Die machen alles besser, das schaffen wir eh nicht, die leben auf einer Insel, die können das. Vor so einer Überhöhung warnt Liya Yu, die sich als Politologin damit beschäftigt, wie Vorbehalte und Denkblockaden Erkenntnisprozesse blockieren."
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Versteh ich Ihren Beitrag richtig als: "Taiwan ist eine Insel, deswegen kann man aus deren Erfahrungen gar nichts lernen."?
Deutsche Arroganz bedeutet immer auch, dass man sich wegen vermeintlicher Nichtvergleichbarkeit nicht für Lösungen anderer Länder interessieren muss.
Die tollste Ingenieurnation unter der Sonne muss eben jeden Fehler neu und selbst machen, weil sie so unvergleichlich ist. Da können dann Züge im Winter oder bei Wind nicht fahren, weil das einfach nicht geht. Und man kann auch einer Pandemie gar nichts entgegensetzen.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob man eine Insel oder ein von durchlässigen Grenzen umgebenes Staatswesen ist.
Aber z.B. die Wirtschaft völlig aus der Verantwortung zu lassen, wie es hier geschieht, hat nichts mit fehlender Insellage sondern mit Ignoranz und Kumpanei zu tun.
Deutschland war unvorbereitet. Und ist es über ein Jahr nach Beginn der Pandemie immer noch. (Haben Sie schon mal versucht, sich über das System der KVB zu einer Impfung anzumelden? Dass das nicht funktioniert und frustrierend ist, hat weniger mit Impfstoffmangel als einem völlig falschen Ansatz zu tun. Und den Impfterminmonitor blockiert man, damit die Schwächen bloß nicht sichtbar werden.)
zum BeitragHelmut Fuchs
Und nicht zu vergessen: Das Missmanagement hält an. Die Führungsriege hat aus den Großkrisen der letzten Jahre ganz offensichtlich überhaupt nichts gelernt:
www.lok-report.de/...-ueberfordert.html
Was es noch unverständlicher macht, dass diese "Manager" noch belohnt werden sollen. Wobei: Das ist ja alles zum Wohle des Verkehrsträgers Straße. Und der genießt hierzulande trotz anderweitiger Bekundungen ja die größte Liebe.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Das war nach meiner Erinnerung lediglich die Umkehrung der wohlmeinenden Empfehlung von vielen Seiten (leider auch offizieller), dass Frauen bei Dunkelheit lieber nur in Begleitung das Haus verlassen sollen oder gar nicht mehr rausgehen.
Daher der Vorschlag, stattdessen allen Männern ab 18 Uhr das Ausgehen zu verbieten, um die Absurdität der Empfehlungen an Frauen zu demonstrieren.
Anstatt das zu erkennen schoss sich der Boulevard aber lieber auf "weltfremde" Grüne Abgeordnete ein.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich verstehe gar nicht, wieso sich so viele hier aufregen.
Mir zumindest ist aus meiner Kindheit und Jugend in Konstanz der Spruch "Im Winter der Nebel, im Sommer die Touristen" (die einem auf die Nerven gehen) noch allzu bekannt.
Und jedesmal, wenn ich meine Mutter besuchen fahre, stelle ich fest, wie schlecht Konstanz von Restdeutschland aus zu erreichen ist. Mit der Bahn jedesmal ein Volldesaster, weil man tausend mal umsteigen muss und immer irgendwo was schief geht.
Der Text benennt launig einige Probleme, die teils unlösbar sind, zu denen teils der Lösungswille fehlt und präsentiert als Lösung das, was die Deutsche Politik seit Jahren am Besten kann: Alles Aussitzen, das Geschiebe wird's richten.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ich persönlich kenne zwei Fälle in den Niederlanden. Und in beiden haben zumindest die mir bekannten Beteiligten die Möglichkeit ein langes Leiden (beides mal fortgeschrittener Lungenkrebs) zu beenden als segensreich empfunden. Leichtfertig kam mir das in beiden Fällen nicht vor.
Hat der von Ihnen geschilderte Artikel denn auch etwas darüber ausgesagt, was denn die Konsequenzen für das Handeln waren? Jemanden gegen seinen Willen zu töten ist auch nach niederländischem Gesetz strafbar.
Und in meinem Leben habe ich leider schon öfter gesehen, wie oft Angehörige leidenden das restliche Leben zur Hölle machen können.
Auch mit dem absoluten Sterbehilfeverbot. Gegen Böswilligkeit (und Grausamkeit durch Überforderung) hilft die totale Prohibition eben auch nicht. Nur bleibt sie so auch im Dunkelfeld.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Wichtiger wäre vor allem, dass die Bahn mal anfangen müsste, ihre Entscheidungen zu erklären.
Da werden Bahnhöfe verlegt, obwohl nur die Immobilien- und Bauwirtschaft profitiert.
Da werden in Moderationsverfahren Routen für Neubaustrecken geplant und ohne jede Erklärung und Rechtfertigung in der Endphase eine völlig neue Linienführung präsentiert, über die nie gesprochen wurde.
Es ist immer wieder erstaunlich, wo die Bahn den Widerstand von Bürgern als Argument für verspätete Projekte anbringt. Meistens hat man einfach jahrzehntelang geschlafen und gar nichts getan (z.B. Anschluss Brenner-Basistunnel oder viergleisiger Ausbau Basel-Rastatt-Karlsruhe).
All das was die Regierung da an Planungsvereinfachungen plant, sind im Grunde Plünderungsvereinfachungen.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Longdown übr dne 10. Januar hinaus" ist eine sehr gelungene Zwischenüberschrift.
Hat die Autokorrektur des Smartphones zugeschlagen? Oder einfach lockdownmüde?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Kann es sein, dass der Sprecher da was falsch verstanden hat? Oder es da ein Missverständnis gab?
Es wäre schlicht widersinnig, auf mehrere Gensequenzen zu testen, wenn ein einzelnes positives Ergebnis reichen würde, weil das die Falschpositivenrate vervielfältigte anstatt sie zu reduzieren.
Solch einen Fehler auf Dauer unter der Decke zu halten scheint mir bei der großen Anzahl der Beteiligten unwahrscheinlich.
zum BeitragHelmut Fuchs
Leider steckt System dahinter, dass die wütendsten Hasser immer wieder bei dem erwischt werden, was sie so aggressiv bekämpfen...
Und traurig ist, was der Mann in seinem Leben schon erfolgreich zerstört hat, (auch) um sich selbst zu verstecken.
Irgendwie mag ich mich gar nicht freuen, dass dieses Arschloch so gestürzt ist: Ist er doch ein weiteres Beispiel für Leute, die anderen das Leben schwer machen, damit ihres privat bleibt.
Das Private ist halt doch oft politisch.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Immer wieder die gleichen längst widerlegten "Bedenken" vorzutragen gilt Ihnen als Sachargument?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und was hat das alles mit dem geschilderten Fall zu tun?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Der Staat muss das Mittel doch gar nicht zugänglich machen. Er muss lediglich aufhören, den Zugang zu verhindern. Ich darf sichere und zuverlässige Substanzen nicht einmal für den Eigengebrauch importieren!
Sie verstecken ihr generelles "Nein zum selbstbestimmten Ableben" (zumindest für andere, sie wissen ja wie's geht) hinter vielen salbungsvollen Worten, die das eine sagen aber das andere meinen.
Irgendwie erinnert mich Ihre Argumentation an Kafkas Text "Vor dem Gesetz".
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und wie sieht dieses "den Tod in die eigene Hand nehmen" ohne Natrium-Pentobarbital nach Ihrer Vorstellung aus? Die "Alternativen" sind im Regelfall doch genauso unerreichbar wie das genannte Medikament.
In meinem Bekanntenkreis hat sich jemand nach einer Krebsdiagnose vor einen Zug geworfen. Ich bin ziemlich überzeugt, dass der zumindest einen Therapieversuch unternommen hätte, wenn es einen leichter erreichbaren “Notausgang" gegeben hätte.
Es gibt Erfahrungen in anderen Ländern. Ich sehe nicht, dass die Alten- und Pflegeheime in z.B. der Schweiz, Belgien und den Niederlanden entvölkert wären. Warum immer wieder die gleiche längst widerlegte Leier? Warum nicht von den Erfahrungen anderer lernen?
Und wie kommen Sie auf die Idee, die Ermöglichung des Zugangs mit einer Bereitstellungs- und Verabreichungsverpflichtung gleichzusetzen? Das ist doch alleine Entscheidung der Beteiligten. Dazu wird niemand gezwungen – ich sehe jedenfalls keine Gefahr einer Sterbehilfeverpflichtung.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Ein konsequenter Schritt, der für sie spricht"?
Ein Last-Minute-Schritt, der ohne Mühe schon viel früher gegangen werden hätte können?
Ich finde nicht, dass sie ihre politische Arbeit deswegen beenden müsste. Aber den Charaktertest hat sie m.E. nicht bestanden. (Und ist damit bei weitem nicht allein.)
Es gibt keinen Zwang im Namensrecht, den Doktortitel überall zu verwenden. Das zu tun ist eine Entscheidung, die allein der Profilierung dient.
Ich kenne Doktoren, die sind sich sogar nicht zu blöde, den Titel auf das Klingelschild der Privatwohnung zu drucken. Da darf man schon mal darüber nachdenken, welche Absicht wohl dahintersteht.
Und ich kenne auch Doktoren, die den akademischen Grad als das sehen, was er eigentlich sein sollte: Eine Stufe einer wissenschaftlichen Ausbildung und Karriere. Und kein Aufhebens darum machen. Und vor allem keinen Titel als Monstranz im Alltag durch die Gegend tragen, wo dieser Grad keinerlei Bedeutung haben sollte und lediglich ein Werkzeug der Angeberei ist.
Man findet schon bei 20-Jährigen lächerlich, wenn die einen zwei Jahre alten „Abi XX“ Aufkleber durch die Gegend fahren.
Ähnlich sollte man den Dr. betrachten. Da war die Universitäre Debatte schon mal weiter. Titel endlich endgültig abschaffen!
zum BeitragHelmut Fuchs
Und je mehr ich drüber nachdenke: Der Kommentar ist nicht nur ärgerlich, sondern bestenfalls naiv bis dumm.
Relativierungen wie diese hier z.B.: „So wie der Rentner Dietrich Wagner, der seit den Protesten gegen den Bahnhofsneubau Stuttgart 21 auf einem Auge blind ist, weil ihn ein Wasserwerfer ins Gesicht getroffen hatte.“
Stand der Berichterstattung ist aber doch, dass der nicht einfach zufällig en passant von einem Wasserwerfer ins Gesicht getroffen worden ist, sondern von Polizisten, die entgegen der Vorschriften mit dem Strahl des Wasserwerfers direkt auf die Köpfe gezielt haben! (Und noch dazu bei der Auflösung einer genehmigten Demo, bei der keine Auflagen verletzt wurden.)
Die Polizei hat in Leipzig auch Mittel, die angemessen gewesen wären, nicht genutzt. Und das eben NICHT aus den Überlegungen der Rücksicht, die Frau Schmollack da anstellt, sondern mutmaßlich aus Kumpanei.
zum BeitragHelmut Fuchs
Die Methode, mit der Frau Schmollack aus mehr als berechtigter Kritik an offensichtlicher Parteilichkeit von Justiz und Polizei die Frage "Wünschen wir uns ernsthaft eine Polizei, die sofort zuschlägt?" ableitet hätte ich eher in Bild, Welt und FAZ vermutet.
Und dieses rhetorische "wir" musste es auch noch sein. Dieser Kommentar ist einfach nur ärgerlich.
zum BeitragHelmut Fuchs
Das Grundproblem ist doch, dass allzuviele den "Doktor" als bloßen Karrierebooster einsetzen. Auf einen großen Teil, wenn nicht den größten, der Promotionsarbeiten, die alleine zum Zweck des Titelerwerbs geschrieben werden, könnte die Wissenschaft sehr wahrscheinlich ohne Verlust verzichten.
Weg mit dem Titel! Der hat doch ohnehin keine besondere Aussagekraft, solange man nicht Fachbereich und Thema der Promotionsarbeit dazu nennt.
Es ist heutzutage schlicht albern, aus einer Promotion eine Lebensleistung zu machen, die man sich dann an den Namen kleben kann.
Zumal ein großer Teil der Titelträger sich schon nach wenigen Jahren deutlich aus dem Umfeld entfernt hat, wo der Grad eine Relevanz hätte und zu einem sinnlosen Etikett verkommt, das Kompetenz bloß vortäuscht. Der Doktor ist der Adelstitel der Moderne – und in leider allzu vielen Situationen Kaisers Neue Kleider 2.0 (wo zur Überprüfung reicht, den Blick in die Vorstandsetagen schweifen zu lassen).
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Schöne Fantasie, dass Religion "Privatsache" sei...
Weltbilder wirken sich doch immer auch auf Umgang und Handeln im Alltag aus. Und wer Glauben bedingungslos über Prüfen stellt, bringt m.E. schnell sich und andere in Gefahr.
Und gerade religiös geprägte Weltbilder lassen sich schnell missbrauchen: Schließlich ist da zumindest bei den Monotheisten eine absolute Instanz mit absoluten Machtansprüchen, die von den Gläubigen durchgesetzt werden müssen, um vor dieser Instanz zu gefallen: Menschenopfer inklusive.
Ich halte deswegen nichts davon, mit der Kritik aus falsch verstandener Rücksicht zurückhaltend zu sein.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Vorausgesetzt natürlich, dass die beiden wirklich infiziert sind und nicht nur wahlstrategische Spielchen spielen.
Wer einmal lügt…
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Vor Scharfenberg war doch noch die automatische Janney Kupplung. Laut Wikipedia seit 1888 Standard-Kupplung in den USA. Und bis heute der am höchsten belastbare Kupplungstyp (auch wenn ich dunkel in Erinnerung habe, dass das russische System heutzutage stärker wäre).
Das Wiedererwachen des Interesses an automatischen Kupplungen für Güterzüge liegt neben dem großen manuellen Aufwand der Schraubenkupplung auch daran, dass diese ziemlich enge Begrenzungen für Gewicht und Länge der Züge hat.
Und die "digitale Kupplung" soll eben nicht nur automatisch kuppeln, sondern sich auch automatisch lösen lassen.
Scheuer hat damit allerdings nichts zu tun: Die Entwicklungsarbeiten an solchen Systemen dauern schon Jahrzehnte an, werden aber erst seit kurzem wieder mit größerer Beteiligung der Bahnen vorangetrieben. Neu daran ist auch, dass eben auch Brems- und Datenverbindungen automatisch mitgekuppelt werden sollen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Klingt gut, ist aber falsch.
zum BeitragHelmut Fuchs
Noch eine Ticketplattform? Aus der dann wahrscheinlich auch noch Fahrscheine rausfallen, die man nur auf einer noch kleineren Menge von Zügen benutzen wird dürfen?
Ich war in den letzten Wochen mehrfach grenzüberschreitend nach Frankreich durch Belgien und in die Niederlande unterwegs. Und man braucht, wenn man Anschlüsse verpasst, Nerven wie Drahtseile und ein Tarifdiplom. (Wer weiß was ein Railteam HOTNAT Stempel ist, wie und wo man den bekommt?)
Viel wichtiger als noch eine Plattform wäre der Zwang zur Kooperation. Warum gelten DB Fahrscheine nicht im Thalys? Warum müssen "Privatbahnen" und die DB, die auf gleichen Linien fahren nicht wechselseitig Fahrscheine anerkennen?
Für den Thalys z.B. werden noch dazu keine Fahrscheine verkauft, die über das Thalys Netz hinausreichen. Damit werden die europäischen Fahrgastrechte effektiv ausgehebelt, weil das Servicecenter Fahrgastrechte auf EINEM Fahrschein besteht, der Anfang und Ende der Reise aufführen muss.
Das System Bahn wird durch die Privatisierung und den "Wettbewerb" immer weiter zersplittert. Das ist alles vielleicht ganz toll, wenn das System funktioniert. Aber sehr häufig tut es das eben nicht. (Von meinen letzten ACHT Fahrten mit der (Deutschen) Bahn war JEDE mit Zugausfällen, Verspätungen, verkürzten Zügen und aus Materialnot unrepariert auf die Schiene geschickten Fahrzeugen belastet. Acht mal in Folge versagen. Das muss man erst mal schaffen.)
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Also "Come Back von Religion" von Religion "durch nichts belegt" halte ich aber auch für eine steile These.
In den letzten Monaten vor Corona konnte ich mich von Bekehrungsversuchen durch Zeugen Jehovas und Mormonen kaum retten.
Auch für den Islam wird erfolgreich missioniert.
Und evangelikale Freikirchen finden regen Zulauf.
Selbst in meinem näheren Umfeld gibt es Menschen, die "Gott" wiederentdecken.
Ich habe zwar keine Zahlen. Aber Religion rückt mir zumindest spürbar auf die Pelle.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Das ist nach meiner Erfahrung so nicht richtig. Im TGV gilt im innerfranzösischen Verkehr Reservierungspflicht. Und die Reservierung muss man selber umbuchen (was aber mit Reservierungen, die die SNCF erteilt hat auch problemlos geht).
Steigt man aber ohne Reservierung in einen TGV ein, wird eine Strafgebühr fällig. Ist mir mit einer nicht umbuchbaren Reservierung der DB nach wegen Verspätung verpasstem Anschluss passiert. Ich hatte zwar vorher probiert, das am Schalter zu machen, aber die wollten mir nur einen neuen Fahrschein verkaufen. Und der Schaffner hatte angeblich keinen Spielraum...
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Da kann ich leider nur sekundieren.
Die Bahn wird als Geldspender für die Bau- und Immobilienwirtschaft gerne missbraucht (z.B. Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich) und alles was seit der Ära Mehdorn neu geplant wurde scheint zwangsweie auf minimalen Nutzen beschnitten worden zu sein, so das alle Beteiligten profitieren, nur nicht der Verkehrsträger Bahn.
zum BeitragHelmut Fuchs
Wie mir aus leidvoller Erfahrung beim Versuch eine Fahrt von München nach Lille zu buchen am Schalter mitgeteilt wurde, ist die Buchung für innerfranzösische Verbindungen seit Jahresbeginn erschwert bis unmöglich. (Ich habe dann über die NMBS/SNCB gebucht, die das scheinbar problemlos auch Online kann).
Schlecht war es ja vorher schon: Reservierungen im TGV, die man über die DB vorgenommen hat, waren nicht umtauschbar. Über die SNCF gebuchte Reservierungen lassen sich Online oder am Automaten umbuchen.
Für den Thalys kann man über die DB gar nicht buchen.
Ein großes Problem scheint zu sein, dass die Bahnen und deren Tochterunternehmen sich spinnefeind sind und sich über Vertriebsprovisionen nicht einigen können. Und das auf dem Rücken der Fahrgäste austragen.
Leider sind die umfangreichen Fahrgastrechte, die die EU im europaweiten Verkehr durchgesetzt hat, unter Beschuss. Es sieht nicht so aus, als ob die EU aktuell Erweiterungen derselben durchsetzen könnte. Dabei wäre ein Zwang zum wechselseitigen Fahrkartenvertrieb eine notwendige Erweiterung.
Das gilt wachsend auch in Deutschland selbst, wo jeder Betreiber eigene Vertriebssysteme aufsetzt und man plötzlich mit einem Tarifwirrwarr wie aus Kleinstaatzeiten konfrontiert ist.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Die im Text verlinkte Zusammenfassung des RKI spricht von 7,7% der KupferzellerInnen. Nicht von 7,7% der bereits positiv getesteten.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich bin erstaunt dass Herr Montgomery auch mal einen Fehler zugibt. Noch schöner wäre allerdings gewesen, er hätte sich nicht hinter einem "wissenschaftlichen Irrtum" versteckt, sondern einfach zugegeben, einfach mit Nachdruck eine Meinung ventiliert zu haben.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie übersehen, dass die Anzahl symptomloser Überträger bei Covid-19 ziemlich hoch ist. Und der wesentliche Übertragungsweg über die Atemluft ist.
Mund-Nasen-Bedeckungen stellen zwar keinen 100%-igen Schutz dar (was auch niemand behauptet), sind aber nach aktuellem Forschungsstand zumindest eine effektive Bremse im Infektionsgeschehen. Einem Infektionsgeschehen, dem man sonst aktuell nicht viel entgegensetzen kann.
Man muss nicht "gehirngewaschen und verängstigt" sein, um so was einzusehen.
Außerdem könnte man sich für die Zukunft tatsächlich angewöhnen, einfach eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, wenn man mit einem Atemwegsinfekt unter Menschen muss. Mich erstaunt immer wieder. wie aggressiv diese einfache Form der Rücksichtnahme im Westen abgelehnt wird.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Lesen Sie den Text einfach noch mal. Ich habe nirgendwo die Behauptung gefunden, dass die Lockdowngegner eine Diktatur gründen wollen.
Die, die gegen den Lockdown demonstrieren, dichten der Regierung oft an, eine Diktatur zu sein oder begründen zu wollen. So steht das zumindest nach meinem Verständnis im Text.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Also ich bin Brillenträger. Und trage selbstgenähtes. Und ich habe keine Probleme mit beschlagenen Gläsern.
Der Mund-Nasenschutz sollte eben oben möglichst dicht schließen. In vielen Produkten finden sich dazu Drähte, die man an die Nasenkontur anpassen kann. Habe ich in meiner auch eingezogen – und freie Sicht selbst bei Anstrengung.
Und ich denke, der "Wahnsinn" ist umso eher vorbei, je mehr Menschen dabei helfen, die Ansteckung einzudämmen. Sicher ist das mit dem Gesichtsschutz unbequem und je nach Dichte des Materials auch anstrengend – aber m.E. ist es die Mühe wert, so lange man nichts besseres hat.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Also ich erinnere mich noch an Berichte aus dem Rumänien der Ceaușescu-Ära, wo der Zugang zu Krankenhausleistungen wohl auch nach Alter gestaffelt war.
Hätte ich mir damals (und eigentlich auch jetzt noch) nicht träumen lassen, dass das in den Köpfen mancher zum Modell für den Westen werden soll.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ernst gemeinte Frage: Gibt's dazu auch eine Quelle, Studie oder so? Also in Sachen "ungeeignete Maske erzeugt erst Aerosol"?
Ich hab jetzt mal kurz aus Neugier Anfragen an Google abgesetzt. Und nichts außer Meinung gefunden.
Plausibel klingt das erst mal. Aber wenn man die Größenordnungen und Effekte aufwiegt – was wiegt dann schwerer?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Mit sachlichen Argumenten widerlegt ist das Ganze doch bereits.
Und Wodarg in eine Reihe mit Galilei und Robert Koch zu stellen ist absurd.
Wodarg gehört (wenn man solche Spiele spielen will) wohl eher in eine Reihe mit den Semmelweis' Feinden oder Peter Duesberg, die selbst als sie durch Praxis und Prüfung widerlegt waren auf ihrer "Meinung" beharrten.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie schrieben: "Mir wird eingebläut, wie ich zu denken habe, damit ich nicht zu den Aussätzigen gehöre." – Geht's nicht etwas kleiner?
Herr Wodarg muss doch überhaupt nichts und niemandem abschwören. Er konnte seine Thesen ventilieren. Das muss man dann auch nicht mehr "aushalten". Auch nimmt ihm niemand seine "Meinung" weg.
Ich hab's gelesen und das für absurden gefährlichen Quatsch gehalten. Da muss ich gar nicht viel für glauben: Um das als Unfug einzuordnen reicht mir das, was ich an naturwissenschaftlicher Bildung und belastbarer Information habe.
Wodarg hat wohl mehrfach die Gelegenheit bekommen, sich zu erklären oder seine Behauptungen einzuordnen. Was er augenscheinlich nicht für nötig befunden hat.
Erstaunt es Sie, dass man ihn nach so einem Verhalten nicht mehr ernst nimmt bzw. das Vertrauen in seine Urteilsfähigkeit verliert?
Dass Transparency International nach so einem intransparentem und gegen die eigenen Regeln verstoßendem Verhalten die Reißleine zieht, ist doch nur folgerichtig.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie verstehen mich miss. Ich habe weder Grenzziehung noch Abschottung das Wort geredet.
Aber m.E. ist es eine sinnvolle Forderung, aktuell so weit möglich den räumlichen Fußabdruck zu reduzieren – also eben auch nicht zwischen Wohnsitzen zu pendeln, wenn das nicht nötig ist.
zum BeitragHelmut Fuchs
Stimmt zwar alles, aber…
Was man wohl eigentlich sagen wollte und m.E. auch hätte sagen müssen: Tragt eventuelle Infektionen nicht quer durchs Land. Entscheidet euch und bleibt dann wo ihr gerade seid, bis das Thema durch ist.
Wenn rund um Ferien und Zweitwohnsitze ein Kommen und Gehen über größere Distanzen aufrechterhalten wird, dann ist das einfach gerade nicht sonderlich klug.
zum BeitragHelmut Fuchs
Hab ich da was nicht mitbekommen?
Ich zumindest habe noch keine Beschimpfungen mitbekommen, die sich generell auf Menschen beziehen, die sich draußen aufhalten. Draußen sein ist gut und richtig.
Aber ich habe gestern hier in München mitbekommen, wie gesellig eng es da zuging. Da war eben kein solidarischer Abstand. Sondern Gruppen auf Picknickdecken, dicht aneinander. Und es waren eben nicht nur einzelne, die sich so mischten.
Ich will auf draußen in den nächsten Tagen nicht verzichten müssen, weil es zu viele gibt, die eben nicht mithelfen, die Verbreitung zu verlangsamen, sondern letztlich durch Unvernunft und Übermut strengere Maßnahmen provozieren.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Bestimmt wird die Bahn auch wieder Bauprojekte finden, die nicht dem Verkehr nutzen, sondern lediglich der Bau- und Immobilienwirtschaft Traumgewinne bescheren: Stuttgart 21 zu klein für Verkehrswachstum, Neubaustrecken, die ausländische Konkurrenz effektiv aussperren (NBS Frankfurt-Köln und Stuttgart-Ulm zu steil für TGV und die meisten Altfahrzeuge), kostspielige Kapazitätsverkleinerung Hamburg Diebsteich usw. usf.
Es gibt eine Menge Projekte der Deutschen Bahn mit fehlender Sinnhaftigkeit.
Aber dort, wo sinnvolles seit Jahrzehnten auf sich warten lässt, schiebt man dann gerne den Widerstand von Bürgerinitiativen vor, um nicht leisten zu müssen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Plötzlicher Tod des rollenden Materials ist für die Deutsche Bahn AG sicher nur dann keine höhere Gewalt, wenn das auch irgendwo geschrieben steht. Natürlich ist das nicht.
Und Bahnsteige und Strecken, die man nicht von Schnee räumen kann, weil kein Personal und keine Geräte dafür vorgehalten wurden? (Die Räumgeräte übrigens, die man als Kostenverursacher in den letzten Jahren abgestellt hat, weil es ein paar Winter mit wenig Schnee gab und es in der Bilanz schöner aussieht.) Was in den 80ern den Betrieb nur erschwert hätte, ist heute bei der Bahn eine Katastrophe. Kein Wunder, wenn man das nächste Personal 30km von der Schneeverwehung hat.
Und Bäume, die auf Gleise fallen, weil seit Jahrzehnten keine Vegetationspflege entlang der Strecken mehr betrieben wurde?
Plötzliche Erkrankungen des Fahrpersonals? Oder, wie in den letzten Jahren gehäuft, in Stellwerken?
Vermeidbare Streiks, weil man es drauf ankommen lassen will, und eine verfehlte Personalpolitik an den Fahrgästen ankommen lässt?
Kreativ wie die DB AG ist, wenn es darum geht, keine Verantwortung zu übernehmen (und kreative Interpretationen der Realität vorzunehmen), werden der auch ratzfatz noch weitere Situationen einfallen, in denen sie höhere Gewalt vorschützen wollen wird.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Was nur die halbe Wahrheit ist. Die Deutsche Politik hat sich lange gar nicht um die eingegangenen Verpflichtungen mit Nachbarländern gekümmert (siehe auch Rheintalbahn, Anbindung TGV Est, Elektrifizierung Allgäu usw. usf.). Da sind Jahr(zehnt)e einfach durchgeschlafen worden.
Und nun kommt man in letzter Minute mit Planungen daher, die auch mit bloßem Auge schon vorher umwelt- und menschenfreundlicher gestaltet hätten werden können, wenn man die Zeit genutzt hätte.
Jetzt werden die bösen Bürgerinitiativen beschimpft, die Zeit zu kosten, die man vorher verplempert hat.
Ein Muster, das sich immer wieder wiederholt. Erst nichts tun, dann Eile vorschützen.
Und nebenbei: Wenn ich sehe, welchen Durchsetzungswillen die Politik bei Straßenprojekten entwickelt und wie schnell sie auch bei kleinsten Widerständen gegen Eisenbahnprojekte einknickt, dann hat das schon System.
zum BeitragHelmut Fuchs
Schade. Im Text werden viele Themen angerissen – aber leider nur das bloß menschelnde angeleuchtet.
Und mal abgesehen von den Fragestellungen, die die Passagiere untereinander betreffen:
Überfüllte Züge, die nicht weiterfahren können, weil zu viele Leute drin sind (und das meist sogar weil die Bahn nur einen Teil der vorgesehenen Fahrzeuge bereitstellen konnte und der Zug schon durch Passagiere mit Reservierungen überbelegt ist) sind ein Dauerthema.
Wäre es nicht eine journalistische Aufgabe, die Bahn mit der Fragestellung zu konfrontieren, warum ein mittlerweile regelmäßiges Problem immer noch so unprofessionell behandelt wird? Bei mir sind im letzten halben Jahr mehrere ICEs wegen Überfüllung in jedem Bahnhof etliche Minuten stehen geblieben. Und immer nur hilflose Durchsagen des Zugpersonals. Räumung durch die Bundespolizei in so einem Fall habe ich glücklicherweise nicht selbst erlebt.
Warum steht an Unterwegsbahnhöfen kein Personal, das schon vor Einfahrt des Zuges berät und hilft Ersatzfahrmöglichkeiten zu finden? Das den Kunden bei der Entscheidung hilft, ob es für sie besser ist, in einen überfüllten Zug einzusteigen, oder auf den nächsten zu warten? So ein Zug fährt ja stundenlang durchs Land. Am ersten Bahnhof kann ein Fahrzeugausfall eine Überraschung sein – aber an den folgenden sollte genügend Zeit zur Vorbereitung von Maßnahmen da sein.
In solchen Fällen müsste gelenkt und nicht bloß reagiert werden, wenn es schon zu spät ist (und die Probleme nur größer werden, weil alles weiter verstopft – nachfolgende Züge werden ja auch blockiert und weitere Anschlüsse verpasst). Aber jedesmal auf’s Neue bloße Hilflosigkeit der überforderten Zugbegleiter, die einem tatsächlich Leid tun können.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und nicht zu vergessen: Den Südring hätte man etappenweise ausbauen und in Betrieb nehmen können.
Aber: Es sind eben die "Alles-oder-Nichts"-Projekte, die gewinnen. Da kommt's auf Sinnhaftigkeit meist nicht an.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ich glaube, es geht da nicht vorrangig um Leuchttürme. Auch wenn Prestige, Großmannssucht und Eitelkeiten sicher auch eine Rolle spielen.
Je größer das Projekt, desto mehr Akteure verdienen. Und ein Projekt, das man (angeblich) nicht mehr abbrechen kann, wenn es aus dem Ruder läuft, ist für alle Beteiligten der Jackpot: Das Geld hört ja nicht mehr auf zu fließen.
Und man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu sehen, dass wo viel Geld zu machen ist, auch Druck gemacht wird und alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt werden.
Mit sinnvollem Kleinklein wäre zwar uns allen geholfen (und das System Bahn weit voranzubringen), aber damit wird niemand reich.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich finde, man muss das jetzt noch nicht schlecht reden.
So weit ich sehen kann, ist das Frankfurter Bahnhofsprojekt das erste seit Jahrzehnten, das Sinn ergibt. Hier geht es nämlich tatsächlich um eine Kapazitätserweiterung - mit dem Nebeneffekt Durchfahrtsgleise zu bekommen. (Deren Effekt gerne überschätzt wird: In Knoten wie Stuttgart, Frankfurt und München wird viel Ein- und Ausgestiegen – da muss ohnehin lang gehalten werden.)
Mit den restlichen Desaster- und Verbrechensprojekten der Bahn ist das daher m.E. nicht zu vergleichen.
Stuttgart 21 und Hamburg Diebsteich sind reine Immobilienprojekte, die eine letztlich verkleinerte Infrastruktur zementieren. Da können Scheuer und Lutz lange von Halbstundentakten im Fernverkehr fabulieren – die Bahnhöfe werden das nicht hergeben.
2. Stammstrecke in München ist auch ein reines Projekt für die Bauwirtschaft, da nichts neu erschlossen wird, das Netz keine neuen Verknüpfungspunkte bekommt und auch keine wirkliche Kapazitätssteigerung erreicht wird. Alles was man erreicht ist bestenfalls halbgare Redundanz für die bestehende Stammstrecke.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Mag sein.
Trotzdem scheint mir das Gesagte plausibel.
Hier in München sind gefühlt auch nur Touristen unterwegs. Und das in totaler Regellosigkeit, wie sie leider zu erwarten war: Gefahren wird überall, und abgelegt werden die Dinger wo auch immer man gerade Lust hat. Gefühlt am ehesten dort, wo sie am meisten im Weg sind. Ein Bewusstsein dafür, dass man mit der Benutzung der Dinger eine Verantwortung übernommen hat, sehe ich nicht.
Gestern ist mir auf dem Radweg ein ganzer Schwarm entgegenkommen: Zum Teil zu zweit auf dem Gerät, nicht wissend wohin sie ausweichen sollen, die einen links, die anderen rechts. Ich war letztlich derjenige, der bis zum Stillstand abbremsen musste.
Ob sich das legt, und ob die Leute lernen mit den Dingern auch (rücksichtsvoll) zu fahren (und zu bremsen), wird man sehen.
Das alles war zu erwarten. Ein großer Schmarrn halt, wie fast alles was aus dem CSU-Verkehrsministerium kommt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Sie sind ja wirklich sehr beschäftigt mit dem Thema Feinstaub von der Oberleitung.
Lässt sich das denn irgendwie quantifizieren? Und irgendwie auch einordnen? Denn Feinstaub ist ja nicht gleich Feinstaub. Und die Frage, wie sich die unterschiedlichen Staubzusammensetzungen im Körper auswirken, ist ja auch nicht unwesentlich.
Und Elektroantriebe sparen, je nach Energiequelle, gegenüber Diesel zumindest CO2 ein. Und sowohl fahrdrahtgespeiste als auch Akkufahrzeuge erlauben eine teilweise Rückgewinnung der Bewegungsenergie beim Bremsen, wo Dieselfahrzeuge doch eher sehr alt aussehen.
Für mich zumindest wirkt plausibel, dass die Feinstaubemission von Fahrdraht und Stromabnehmer durch die anderen Effekte positiv überkompensiert wird.
zum BeitragHelmut Fuchs
Es gibt bis heute keine Beweise für die angebliche Verwanzung von Huawei Produkten.
Warum wird eigentlich nirgendwo ausgesprochen, dass das wahre Spionageproblem wohl eher ist, dass die NSA (und weitere westliche Geheimdienste) in Netzwerktechnik von Huawei ihre Abhörmaßnahmen eben nicht mehr so gut unterbringen bzw. verstecken können? Einen National Security Letter kann man einer chinesischen Firma schlecht andienen, ohne dass die chinesischen Dienste davon erfahren.
Zu verhindern, dass die aktuell technisch überlegenen chinesischen Produkte sich weltweit durchsetzen, ist wohl alleine dem Interesse geschuldet, weiterhin die Kommunikationsströme der Welt komplett abgreifen zu können.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Abwertender geht es wohl nicht."
Ich würde sagen, dass das sehr wohl viel abwertender geht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Und auch wenn der Liedtext sehr von Klischees strotzt, wird er sicher mehr Menschen positiv erreichen als solcherlei beleidigtes Getue.
Es gibt nicht nur einen Weg zum Ziel. Und nicht nur eine Sicht auf die Dinge.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Die Holzöfen, die abends angestochen werden…" – hat das die Autokorrektur verbrochen? Ich denke, da sind Hochöfen gemeint, nicht?
zum BeitragHelmut Fuchs
Schon ironisch, dass ausgerechnet ein lupenreiner Demokrat wie "wir haben Benzin im Blut" Nils Schmid, mit seiner in der Fragestellung und Form gezinkten Volksabstimmung zu Stuttgart 21 das kommentieren darf.
zum BeitragHelmut Fuchs
Dass sich der Spot missverstehen lässt, zumal wenn die Schmerzschwelle durch erlebte Diskriminierung ohnehin schon gesenkt ist, nun gut.
Aber dass dem Spiel mit Klischees keine rassistische Absicht zugrunde liegt, könnte man mit ein wenig Verständnis für Ironie auch dann (an)erkennen, wenn man die zugrundeliegenden Bilder nicht vor Augen hat.
Klischeehafte Stereotype von Asiaten gibt es in der Werbung m.E. viel schlimmere – die sind nicht nämlich nicht erkennbar ironisch gebrochen, sondern so gemeint. Sich daran abzuarbeiten schiene mir sinnvoller.
Wenn die KritikerInnen auch nach Erklärung der Intention der Macher weiter auf ihrer Kränkung beharren, so hinterlassen sie bei mir den Eindruck von Beleidigten um des beleidigt sein Wollens. Und beschädigen für mich eine eigentlich gute Absicht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Puh. "Die 68er" haben viele gesellschaftliche Fragen überhaupt erst diskutierbar gemacht. Und dass von einigen im Befreiungseifer auch eine Zeit lang die Pädophilie in den Rang des sozial akzeptablen gehoben werden wollte, ist unbestritten. Genauso unbestreitbar ist aber auch, dass diese Position recht bald wieder geräumt wurde.
Ich wage mal zu behaupten, dass ohne die Öffnung, die "die 68er " gebracht haben, auch heute noch nicht über sexuellen Missbrauch gesprochen werden könnte, ohne dass die Opfer zu Tätern erklärt werden, wie das "in der guten alten Zeit" immer gemacht wurde.
Und wo sie den Unfug mit der "überproportional homosexuellen Natur" her haben, würde ich auch gerne wissen.
Da das Priestertum ein idealer Raum ist, um aufkommenden Fragen nach der eigenen Sexualität zu entkommen, ist es nur naheliegend, dass die Dichte an verklemmten Schwulen da recht hoch ist. Daraus zu schließen, dass homosexuelle eher zur Pädophilie neigen würden, ist ein Kurzschluss.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja, ich glaube, dass es sehr vielen Ärzten nahe geht, wenn Patienten sterben. Und sie in bester Absicht handeln, wenn sie auch ein hinfälliges Leben erhalten.
Aber gleichzeitig habe ich bereits erlebt, wie Patienten als bloßer Wirtschaftsfaktor behandelt werden. Und nur ein lebender Patient kann abrechnungsfähige Leistungen einbringen.
Eine Freundin von mir, die ganz offensichtlich bereits in den letzten Tagen ihres Lebens war (Ende 60 und keine eigene Bildung roter Blutkörperchen mehr), als Privatversicherte noch allerhand überflüssige Untersuchungen über sich ergehen lassen musste: Sie wurde mir sogar, als ich das letzte mal bei ihr war, mitten im Besuch und unter meinem erfolglosen Protest weggefahren zu einem Kernspin des Gehirns. Der Termin war in den Klinikabläufen wichtiger als mein Abschied. Und sie war bereits zu schwach zur Gegenwehr. Zwei Tage später war sie tot. Und ich bin immer noch wütend, wenn ich daran denke, wie sehr man sie „gemolken“ und mit sinnlosen Untersuchungen gequält hat, anstatt sie in Würde gehen zu lassen und ihr die letzten Tage zu erleichtern.
Die Gefahr als reiner Wirtschaftsfaktor am Leben erhalten zu werden (und zum Leben gequält zu werden) ist leider realistisch. Und an diesem System sind AUCH Ärzte beteiligt.
P.S. Die oben genannte Freundin hatte eine Patientenverfügung. Die ist kein Allheilmittel.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und das sollte eine Antwort auf ERICB werden...
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Wenn Sie sich den Fall, der vor dem BGH verhandelt wurde, vor Augen führen – finden Sie da den Vergleich zu Euthanasieprogrammen der Nazizeit nicht doch etwas deplaziert?
Außerdem hilft eine Patientenverfügung nur bedingt, weil gerne auch mal ignoriert. Gewissensentscheidung und so.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie schrieben: „Dass jemand ohne seinen Joghurt, ohne seinen Fernseher und ohne seine Lieblingsgewohnheit nicht leben mag, ist ein bißchen wenig."
Ihre Polemik ist reichlich überflüssig, wenn Sie sich den vor dem BGH behandelten Fall oben noch mal zu Gemüte führen. Da ging es eben nicht um solche Petitessen.
Meines Erachtens wurde versäumt genauer zu beleuchten, ob Arzt und Betreuer den Patienten zum bloßen Profit am Leben erhalten haben.
Sterben zu dürfen hat sehr wohl auch was mit Menschenwürde zu tun. Und gerade im obigen Fall hat es aus meiner Sicht nichts mit der Entscheidung über den Wert eines Lebens zu tun.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und das sollte eine Antwort auf ERICB werden...
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: "Befreie dich endlich und kaufe dir einen Fummel", habe ich noch nie gehört.
Aber das "ich als normaler Schwuler möchte nicht für die Paradiesvögel gerade stehen müssen"-Genörgel schon viel zu oft.
Am Anfang jedes Teile-und-Herrsche Manövers steht, dass man sich teilen lässt.
zum BeitragHelmut Fuchs
Bei der Frage: "Kann, darf, soll man Kunst und KünstlerIn trennen?", sollte man auch nicht vergessen, dass die meisten Werke eben nicht isoliert von einzelnen erschaffen werden.
Bei Musik und Filmen haben immer auch andere mitgearbeitet, die nun kollektiv mitbestraft würden.
Außerdem ist eine Karriere lang und Menschen verändern sich. Müsste man mit den Werken anders umgehen, die vor der Schuld entstanden sind? Oder wenn jemand Schuld anerkennt, bestraft wird und die Strafe abgebüßt ist? Ist das Werk dann immer noch "böse"?
Und eine Bühnenperson ist nur höchst selten deckungsgleich mit dem Menschen dahinter. Wenn man überall hinter die Fassade blicken könnte, würde man mit dem Anspruch nur tadelloser Menschen Werke anzuerkennen, einen großen Teil unseres kulturellen Erbes einfach wegwerfen müssen.
Und darum wär's schade.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Zweite Chancen könnten und sollten aber anders aussehen" – Immerhin zweite Chance. Da steht aber doch gleich die Frage im Raum: Wie könnten zweite Chancen denn aussehen, die vor der #metoo Bewegung Bestand haben? Ich sehe zur Zeit eher den Ruf nach der dauerhaften Beendigung von beruflichen Existenzen, unabhängig von der Einsichts- und Lernfähigkeit (und Schädlichkeit) der Täter.
Jeder Straftäter hat nach Verbüßung seiner Strafe ein Recht auf Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Wie kann die aussehen, wenn die Schuld ewig währt?
zum BeitragHelmut Fuchs
Wenn ich mir die Qualität der Schienenfahrzeuge aus dem Hause Siemens so anschaue, dann hoffe ich nur, dass Alstom eigenständig bleibt. Da ist zwar auch nicht alles Gold, aber meine Pannenbilanz in Trams, U-Bahnen und ICEs von Siemens spricht eigentlich nur gegen dieses Unternehmen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Also wenn mir einer erzählte, dass die Sonne im Westen aufgeht, würde ich eher annehmen, da versucht jemand, mir mit überflüssiger Argumentation Zeit und Energie zu rauben. Oder mich zu ver*schen.
Um jahrzehntelange Erfahrung des Gegenteils in Frage zu stellen, müsste schon mehr als die bloße Behauptung kommen, um eine Diskussion oder Prüfung zu rechtfertigen.
Und wie gesagt, ich zumindest sehe überhaupt keinen Grund, diesem Schreiben inhaltliches Gewicht beizumessen. Ich sehe darin außer polemischen Aussagen nichts, woran man eine ernsthafte Diskussionsgrundlage festmachen könnte, z.B. Belege.
Gewicht bekommt er bis anhin alleine durch das mediale und politische Interesse.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ich wüsste zuerst gerne mal, wie qualifiziert die 112 Unterschreiber überhaupt sind, solche Aussagen zu treffen.
112 von 4000 Ärzten, Pulmologie hin oder her, von denen nicht bekannt ist, ob sie überhaupt noch wissenschaftlich arbeiten, ob sie überhaupt je mit dem Thema befasst waren, schließen sich mit ihrer Unterschrift einer Meinung an, die von Ärzten, die nicht durch Forschungsaktivität aufgefallen sind, geäußert wird.
Und das soll jetzt ernsthaft gleichwertig gegen das gestellt werden, was als aktueller Stand der Forschung gilt? Was soll das für eine Diskussion werden?
Und die Frage, wie ein solches Papier entsteht, und wer da Ross und Reiter ist, als irrelevant abzutun, die halte ich für naiv.
Es ist nämlich durchaus ein Unterschied, ob man die Meinung, die man da vertritt, aus Überzeugung vertritt, oder als bezahltes Sprachrohr. Insbesondere, wenn es sich, wie hier, ganz offensichtlich um eine Kampagne handelt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Das ist ein Kommentar, kein Rechercheartikel. Steht auch drüber: Gastkommentar.
Die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, wäre wiederum Aufgabe von Journalisten. Und nicht nur derer der taz.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und nun? Soll "die EU" deswegen auch hier die Erkenntnisse der WHO ignorieren? Ist Ihr Kommentar ein Hinweis auf eine große Verschwörung? Oder einfach nur Miesmacherei aus Lust und Laune?
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ist ja auch nicht die Aufgabe des Rechnungshofes... der aber zum wiederholten Male feststellt, dass die Regierung ihren eigenen Aufgaben nicht nachkommt. Worunter z.B. fallen würde, der DB Vorgaben zu machen und Ziele zu setzen, statt Verantwortungslosigkeit zu organisieren.
Und das mit bisher ungekannter Deutlichkeit.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Es würde mich nicht überraschen, wenn der Brand von einem Teil ausging, das man schon lange hätte tauschen müssen und die Beschädigung der Schnellstrecke durch Sparen am falschen Ort ausgelöst wurde.
Das Unglück von Eschede hat ja auch ein brechender Radreifen ausgelöst, der schon lange getauscht hätte werden sollen. Ließ sich später leider nicht mehr ermitteln warum das unterblieben ist...
Und zur Wartung im Allgemeinen:
Ich saß am Freitag in einem ICE - in meinem Waggon Klimaanlage ausgefallen. Im Nachbarwaggon zwei Türen unbenutzbar. Zugrestaurant in Selbstbedienung, weil nur einfache Besetzung.
Aktuell sitze ich in einem ICE, der ebenfalls in einem Waggon einen Ausfall der Klimaanlage zu verzeichnen hat. Und es herrschen KEINE hochsommerlichen Temperaturen draußen, die ja gerne von der Bahn als Grund für die laufenden Ausfälle vorgeschützt werden.
Die vollmundig versprochene Qualitätsoffensive mit vorausschauender Wartung trägt offensichtlich noch keine Früchte. Sie hat wahrscheinlich gar nicht stattgefunden und war ein bloßer PR-Gag.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Die andere Abstimmung, die Sie als Vergleich heranziehen, ist doch gar nicht vergleichbar: Bei der einen war völlig klar, worum es geht und was das Ergebnis der Entscheidung ist.
Das Votum für den Brexit hingegen war ein verstecktes Lotterielos, da – auch wenn die Brexiteers anderes behauptet haben – erst nachher klar werden konnte, wie der denn dann aussieht. (Und meines Erachtens ist eine Volksabstimmung über einen nicht vollständig erklärten und definierten Sachverhalt sowieso implizit ungültig.)
Wenn der "Wählerwille" tatsächlich ohne wenn und aber umgesetzt gehört, dann müsste in so einem Fall über das Ergebnis der Verhandlungen aber auch noch abgestimmt werden.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Warum dies eine interessante Sicht sein soll die zum Nachdenken anregt.
Ich sehe die Gründe dafür auch nicht - für mich ist der Text eine argumentfreie Aneinanderreihung von Behauptungen und Wünschen. Wenn ich da was übersehen haben sollte, hätte auch mich interessiert, warum andere das anders sehen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich das alles rührend naiv finden.
Wie soll denn dieses „den Brexit maximal ausschöpfen und sich zunutze machen“ aussehen? Ich glaube nicht, dass Linke zum Schöpfen eingeladen sind…
Gehen „die britische Regierung und die breite politische Elite“ denn nach dem Brexit geschlossen in Rente und räumen das Feld? Werden die britischen Medien dann plötzlich seriös? Der im Artikel genannte „Volkswillen“ sollte sich ja anhand von Informationen bilden und nicht durch Kampagnen geformt werden, um einem demokratischen Ideal gerecht werden zu können, das die böse böse EU ja zu begrenzen versucht.
Auch die Art wie die EU als Quelle allen Übels gesehen wird: Hat denn da überhaupt eine ernsthafte Bestandsaufnahme oberhalb der Gefühlsebene stattgefunden? Ich finde, man muss nicht lange suchen, um trotz aller Demokratiedefizite und anderer Mängel auch positives im Wirken der EU zu finden. Und ist es nicht auffällig, dass das große Aufbäumen gegen die EU sich dann mit Wucht Bahn brach, als die britischen Steueroasen endlich in Gefahr zu kommen schienen?
Es ist wie so oft bei vielen Linken: Man wünscht sich Strukturen herbei, in denen sich die eigenen Vorstellungen wie von selbst verwirklichen, anstatt sich in der Ebene abzumühen. Hier fantasiert man sich ein solches Post-Brexit-Großbritannien herbei.
Die Enttäuschung wird nicht ausbleiben: Die „Eliten“ werden sich ihre Pfründe nicht nehmen lassen. Sie werden bloß die Verantwortung für ihr Handeln dann nicht mehr der EU in die Schuhe schieben können… aber dass die Linke allein dadurch an Zustimmung (und Einfluss) gewinnen wird, wage ich zu bezweifeln.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja. Hat er. Da wir aber nicht in einer weitere Dimension nachschauen können, in der der "Marsch durch die Institutionen" nicht stattgefunden hat, kann ich leider nicht sagen, wie viel.
Ich halte diesen Defätismus für genauso schädlich und naiv wie zu erwarten, dass ein Erscheinen auf einer Demo oder die Abgabe der Stimme bei einer Wahl unmittelbar spürbar die Welt verändert.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ist es nicht völlig egal, ob die Medien gerade wegen der Hitze williger über den Klimawandel berichten? Oder ob sie wegen strenger Winter (oder Nato-Doppelbeschluss) den nuklearen Winter durchkauen?
Und m.E. ist auch nebensächlich, wenn auch klimawissenschaftlich sicher hoch lehrreich und interessant, dass erdgeschichtlich die CO2 Werte zum großen Teil zweieinhalb bis fünffach höher gelegen haben.
Die Effekte des Klimawandels treffen die Ökosysteme (und damit direkt uns) noch während unserer Lebenszeit. Nicht in tausenden oder hunderten Jahren. Die Lebensformen, die den Sprung nicht schaffen, werden uns fehlen, ob direkt oder indirekt. Bis die Evolution die Lücken gefüllt haben wird, und das wird sie, wird aber mehr Zeit vergehen als zumindest ich mir vorstellen kann.
Aktuell sind unter anderem CO2 und Methan als größte Anheizer im Fokus. Dass das Klima und die Einflussfaktoren komplexer sind als das – warum sollte uns das hindern, die bereits vorhandenen Möglichkeiten zu ergreifen, um deren Ausstoß zu minimieren? Wo soll der Schaden in diesem Handeln liegen, außer daran, dass er manchen Akteuren Profite kostet und anderen Kosten verursacht – und das wo Nichthandeln mit hoher Wahrscheinlichkeit viel größeren und breiteren Schaden anrichten wird?
Mir ist nicht ganz klar was Ihre tangentiale Argumentation da für ein Ziel hat. Mir und den nächsten paar Generationen kann es (abgesehen vom Wissensfundament, das die Klimaforschung braucht) egal sein, wie warm und wie sauer das Meer in den letzten 250 Millionen Jahren war oder wie kalt die nächste Eiszeit in tausenden Jahren sein wird.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Das "wir lesen erstaunlich wenig über Welt mit -5 Grad" ist ein Scherz, nicht? Ich kann mich aus den 80ern an viele Diskussionen und Beiträge zum Thema "nuklearer Winter" erinnern. Und da ging es auch nur um wenige Grad, die aber einen ziemlich extremen Effekt zeigten.
Dass man aktuell nicht über Eiszeiten debattiert, liegt wohl daran, dass sich solche eben gerade nicht als drängende Probleme darstellen.
Unsere Gesellschaften und der fragile Friede innerhalb und zwischen diesen ist sehr von Stabilität abhängig. Für mich ist mittlerweile sehr deutlich nachgewiesen, dass der Mensch aktuell stark zur Erwärmung des Klimas beiträgt. Selbst wenn die Klimaerwärmung weitgehend extrinsisch und nicht zu verhindern wäre, ist es m.E. maximal dämlich, sie weiterhin mutwillig zu beschleunigen und damit das wacklige Gefüge mit Absicht zu destabilisieren. Der menschliche Beitrag MUSS einfach reduziert werden.
Und im Übrigen: Wenn das Problem Eiszeit tatsächlich dräut, dann kann man das bis dahin gelernte über den Treibhauseffekt auch andersrum zum Einsatz bringen. Und hoffentlich hat man dann so viel gelernt, dass man das ohne Nebeneffekte wie Versauerung der Meere u.a. hinbekommt.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Für Empathie braucht es ein konkretes Objekt. Abstrakte Enkelkinder werden es nicht reißen. Abstrakte Eisbären werden beim Verhungern und Ertrinken gerne ignoriert, während Knuts beweint werden. Abstrakte Folteropfer lassen kalt, während eine Tatsachenbeschreibung Tränen in die Augen treibt.
Insofern erwarte ich mir von Empathie sowieso nichts. Da müssen alleine die Vernunft und Argumente wirken.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Hm.
Also meines Wissens findet die aktuelle Erwärmung sehr viel schneller statt als jemals zuvor - also sind die Zeiträume, in denen sich die Ökosysteme anpassen müssten auch kürzer.
Der Mensch ist erst seit kurzer Zeit auf dem Blatt und hat eigentlich bisher nur die Kaltzeit erlebt. Die Frage ist meines Erachtens nicht, ob „die Welt“ weiterhin funktioniert, sondern ob der Mensch es tut.
Außerdem steht und fällt unsere "Zivilisation" mit unserer eigenen Anpassungsfähigkeit. Wenn sich das Klima so weiterentwickelt, dann ist wohl durchaus mit Migrationsbewegungen zu rechnen, die die aktuellen um Größenordnungen übertreffen. Und schon mit denen scheint die Menschlichkeit überfordert. Und nachdem Besitz ja der große Fetisch unserer Zeit ist, wird es zwangsweise auch enorme Verteilungskämpfe geben.
Also für mich ist allein deswegen jedes "Schaun wir mal, vielleicht wird's gar nicht so schlimm" unangebracht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Ja, wirklich un-mög-lich diese Menschenverachter-Milliardärinnen und eiskalten Karrieremänner.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ist das nicht ein wenig kurz gedacht?
Ein ehemaliger Kollege von mir wurde (und wird auch wohl noch) regelmäßig Opfer solcher "verdachtsunabhängiger" Kontrollen alleine auf Grund seiner Hautfarbe. Wollt ich nicht glauben, bis ich einmal vor einer Zugfahrt mit ihm im Bahnhof kurz allein in einen Laden bin und als ich rauskam stand er schon mit zwei Polizisten, die ihn kontrollierten. Als dunkelhäutiger im Bahnhof zu warten reicht offenbar schon, um "verdächtig" zu sein.
Ich glaube, irgendwann kann man das nicht mehr "nicht persönlich nehmen" sondern nimmt es als das wahr, was es ist: Erniedrigender Rassismus.
Selbst wenn es so wäre, dass die Dealer im Görlitzer Park ausnahmslos People of Color sind: Racial Profiling ist Gift für das Zusammenleben.
Zumal: Wie ist denn die Bilanz dieser "Verdachtsunabhängigen Kontrollen"? Bringen die außer fortgesetzter Erniedrigung Unbeteiligter tatsächlich irgendetwas, was die Nebenwirkungen rechtfertigen könnte?
zum BeitragHelmut Fuchs
@Leserkommentarredaktion: P.S. Das vorstehende war als Antwort an Andreas Richert gedacht.
Wenn man sich einmal bei der Anmeldung vertippt, verliert das Eingabefeld den Bezug zum Ausgangskommentar und steht dann ganz oben…
zum BeitragHelmut Fuchs
Na ja, "Feministin die Karikatur einer Karikatur und im besonderen die Rolle der Frau in der japanischen Gesellschaft als Hintergrund ihrer Aussage gewählt hat"? Ist das denn so eindeutig?
Ich hab beim ersten Sehen des ganzen eher gedacht, dass da bei Björk abgeschaut worden ist (Kostüme, Frisur, Geräuschpassagen im Song). Und die Winkekatzen halt dazu mussten, weil sonst die Bühne so leer gewesen wäre und irgendein Bühnenbildner halt andere Assoziationen hatte.
zum BeitragHelmut Fuchs
@Leserkommentarredaktion: P.S. Das vorstehende war als Antwort an Andreas Richert gedacht.
Wenn man sich einmal bei der Anmeldung vertippt, verliert das Eingabefeld den Bezug zum Ausgangskommentar und steht dann ganz oben…
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Dankeschön für die erhellende Ausführung.
zum BeitragHelmut Fuchs
Puh. Hinter dem Text steckt bestimmt gute Absicht, aber nach solchen Sätzen fällt es mir schwer, das als Diskussionsbeitrag ernst zu nehmen:
"Kulturelle Aneignung ist eine rassistische Praxis. " – Die hier im Anreißer vorgenommene Gleichsetzung von Kultur und "Rasse" könnte direkt aus einem Wörterbuch der Identitären kommen.
"Das ist jedoch nie im luftleeren Raum geschehen, sondern im Kontext von Kolonialherrschaft, (Kultur-)Imperialismus und den impliziten ungleichen Machtverhältnissen – der „Austausch“ ist daher im Kern kein Austausch, sondern oft gewaltsame Ausbeutung." – Echt jetzt? Wirklich nie? Gibt es Belege für die so breit ins Allgemeine ausgedehnte These?
Es gibt sehr wahrscheinlich viele wirklich kritik- und diskussionswürdige Aspekte kultureller Aneignung.
Bei mir entsteht aber mehr und mehr der Eindruck, dass die vokalsten Kritiker "kultureller Aneignung" die Eigenschaft eifernder Jünger haben: Halb verstandenes und schlecht analysiertes wird zur verbindlichen Wahrheit erklärt. Mit nur einem Hammer im Werkzeugkasten sieht eben alles aus wie ein Nagel.
(Gilt übrigens auch für Queer Theories – da gibt es von Jüngern und Hassern allerlei Unfug zu hören. Und beide Gruppen haben scheinbar nicht alles so ganz verstanden, aber es gemeinsam geschafft, dem vernünftigen Kern einen schlechten Namen zu geben.)
zum BeitragHelmut Fuchs
War dieses durchgängige journalistische "Wir" in dieser Kolumne wirklich nötig? Mir verursacht dessen Gebrauch immer einen gewissen Würgereiz.
"Unser Herz mag links schlagen, der Geldbeutel wiegt schwerer." – Mein Geldbeutel wird auch nicht von einem Goldesel gefüllt, aber er bleibt trotzdem für von mir als zerstörerisch eingeschätzte Geschäftsmodelle geschlossen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Da haben Sie mich wohl Missverstanden. Dieser Satz bezog sich nicht auf den Täter.
Der ist mit ziemlicher Sicherheit ein Arschloch und/oder hat große psychische Probleme. Und gehört vor Gericht.
zum BeitragHelmut Fuchs
Das wundert mich auch. Aber auch wenn die Breitseite hier ausbleibt: Die bekommt der Täter hoffentlich trotz der Umstände noch vor Gericht. Und Frau Ditfurth hoffentlich bald wieder ohne bleibende Schäden auf die Beine.
Und wegen meines "Beschützerinstinkts": Meine Kommentare beziehen sich ja nur auf dem Umweg über Ihren ersten Kommentar auf den Artikel und die Situation. Die waren ja mehr ein allzu impulsiver Metaeinwurf auf empfundene Vorverurteilung von Beteiligten – was ich mittlerweile auch bedaure, weil mein Reden allzu oft als Rechtfertigung für das ausbleibende Beiziehen der Polizei oder gar des Gewaltaktes als solchem missverstanden wurde.
Denn selbstverständlich hätte die Polizei gerufen werden müssen! Wenn nicht sofort, dann an den nächsten Bahnhof. Aber wer das wann und wie und aus welchen Motiven verbockt hat, ist ein anderes Thema. Ich sollte wohl auch öfter durchatmen ;-)
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und sorry, das hier war als Antwort auf den Beitrag von Soungoula weiter unten beabsichtigt.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich habe meine Replik auf den Kommentar geschrieben, weil mir derlei absolute Urteile über Menschen in komplexen Situationen bei dürrer Informationslage einfach sehr und im wachsenden Maße widerstreben.
Es kann so gewesen sein, wie Sie schreiben. Dann würde ich Ihre Einschätzung teilen.
Und nein. Es geht mir nicht darum, den Zugbegleiter durch angenommene Überforderung zu entschuldigen. Aber es ist eben auch einfach zu wenig Information vorhanden, um den Mann zu verurteilen. Und nichts anderes wollte ich mit dem Beispiel Überforderung andeuten. Wissen wir z.B. ob auf den Mann Druck ausgeübt wurde? Sei es von Passagieren, Kollegen oder Vorgesetzten? Das beschriebene Handeln lässt sich eben nicht nur auf die eine von Ihnen geschilderte Art deuten. Vielleicht wollte er die Polizei rufen, wurde zurückgepfiffen und fragte dann mehrfach, um doch noch durchzudringen? Wir wissen es einfach nicht, so lange wir seine Aussage nicht gehört haben.
Und wie gesagt. Der Mann kann ein Arschloch sein, muss es aber nicht.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Und sorry, das hier war als Antwort auf den Beitrag von Soungoula weiter unten beabsichtigt.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ja, Frau Kirschgrün. Offenbar ordnen Sie auch unter Druck alle Informationen richtig ein und handeln darauf basierend dann auch immer völlig tadellos. Das ist schön und vorbildlich. Das erklärt auch, dass Sie Grenzen für "Verständnis" ziehen.
Und nein. In Ihrem Furor übersehen Sie, dass mein Beitrag sich allein auf das Brechen des Stabs über dem Zugbegleiter bezogen hat. Wie Sie daraus ein Einverständnis mit der Täterschaft ableiten ist mir rätselhaft.
zum BeitragHelmut Fuchs
Atmen Sie doch noch mal durch und lesen Sie noch mal den Artikel.
Typisch Deutsch scheint mir auch die Eigenschaft, Menschen, die in schwierigen Situationen "falsch" gehandelt haben, sofort, absolut und dauerhaft moralisch zu verurteilen.
Auch Zugbegleiter können überfordert sein: Aus dem ohnehin bestehenden Druck (überfüllter und noch dazu bereits verspäteter Zug, latente und offene Aggression bei vielen Fahrgästen) auch noch mit einer Gewalttat konfrontiert zu sein, die nicht alltäglich ist und damit eben keine eingeübten Reaktionsmuster auslöst, ist eben wirklich sehr schwierig. Und eine Art Schockstarre gibt es nicht nur bei den unmittelbaren Opfern.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ja, wirklich super, wenn Verleiher entscheiden ein Machwerk wie "Emoji – Der Film" ins Kino und dann mit Knebelverträgen wochenlang auf die Leinwände zu zwingen, auf denen dann eben auch nichts anderes laufen kann, selbst wenn das Publikum dafür da wäre.
Ich entscheide gerne selbst, was missglückt ist. Den kommerziellen Interessen der Verleiher ist da nicht unbedingt zu trauen, auch wenn das für Sie hier mal ein Treffer war.
In den "Verleihbouquets" der großen Verleiher ist sehr viel grottiger Mist, der gezeigt werden MUSS, wenn der Kinobetreiber auch nur einen Film daraus zeigen will. Nach Qualität wird bestenfalls nachrangig sortiert. Und Qualität auch gerne mal mutwillig zerstört, weil Verleiher/Produzenten unbedingt was marktgängiges zeigen wollen.
Es gibt eine Menge Filme, die ein Kino BRAUCHEN, um zu funktionieren. Und die kriegt man dort kaum mehr zu sehen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Auf der Berlinale war dieses Jahr mit "La enfermedad del domingo" ein Film zu sehen, der, von Netflix finanziert, wohl ebenfalls nicht in die Kinos kommen wird. Was außerordentlich schade ist, weil klasse Film.
Der Regisseur erklärte nach der Vorführung, dass er jahrelang nach einer Finanzierung für seinen Film gesucht habe, aber offenbar niemand bereit war, ein Projekt zu unterstützen in dem zwei Frauen jenseits der 40 die Hauptrollen spielen und das Thema auch eher ein schwieriges ist. Netflix war bereit. Und zwar ohne ins Drehbuch reinzufaseln, wie es z.B. im Deutschen Förderfilm gerne passiert.
Und da hat Bert eben leider recht: Das System (ob Produktion oder Verleih) erlaubt offenbar nur höchst selten etwas anderes als bis an die Schmerzgrenze heruntergedummtes auf der Leinwand. Und _noch_ haben bei Netflix auch Werke eine Chance, die eben nicht ausschließlich auf Vermarktbarkeit hin konzipiert wurden.
zum BeitragHelmut Fuchs
So richtig scheint mir das nicht durchdacht: An einem Film haben sehr viel mehr Menschen mitgewirkt als die Einzelpersonen, die sich Fehlverhalten zuschulden kommen lassen haben.
Hat Sippenhaft jemals etwas Gutes bewirkt? Sosehr ich das als Zeichensetzung nachvollziehen kann, so sehr denke ich aber auch, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann und darf.
zum BeitragHelmut Fuchs
"Denn das gesellschaftliche Narrativ von Sex erlaubt, subtile und nonverbale Zeichen der Ablehnung übersehen zu dürfen."
Hm. Ist das wirklich so?
Im Duden Online ist "subtil" unter anderem definiert als "fein strukturiert [und daher schwer zu durchschauen, zu verstehen]; schwierig, kompliziert".
Und dass nonverbale Kommunikation, zumal wenn sie "subtil" stattfindet, oft missverständlich ist, das haben doch die meisten Menschen auch in anderen Zusammenhängen schon erlebt, denke ich.
Die in dem Satz mitschwingende Erwartung, dass sämtliche Signale die man sendet, auch so empfangen werden müssen (und können), die halte ich für naiv und gefährlich.
Zumal in emotional aufgeladenen Situationen, in denen die eigenen Wünsche und Erwartungen oft stärker sind als die Wahrnehmung der Realität. Und so was scheint hier ja in beide Richtungen passiert zu sein.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich habe meine Zweifel, ob die Autorinnen und Autoren, die an diesem Artikel mitgewirkt haben, beide Texte, den von Frau Millet und den von Frau Deneuve vollständig gelesen und verstanden haben oder zumindest verstehen haben wollen. Er erinnert mich darin ungut an den Kommentar "Hallo, Victimshaming!", der vor Wochen auch in der taz erschien.
Perfide wird’s hier nicht erst, wenn dann noch der Berlusconi beigemischt wird, um der Absicht den richtigen Druck beizugeben. Wer von den Falschen aus den falschen Gründen beklatscht wird, der ist selber falsch? Oder wie kann bzw. muss ich das verstehen?
Schade, dass die wichtige Diskussion über das Thema der offenen und verdeckten sexuellen Gewalt durch Hysterie und Allvertretungsansprüche mehr und mehr Züge einer stalinistischen Säuberung annimmt. Da wird jeder Versuch ein Grau ins Schwarz und Weiß zu bringen mit verbaler Vernichtung bestraft. Und da Millet und Deneuve so in allem nur unrecht haben können, ist wohl auch keiner ihrer Aussagen überhaupt erst Gehör zu schenken…
Und wenn im Artikel schon so mit Namen und Hashtags um sich geworfen wird – warum bleibt die Urheberschaft so verdunkelt? Ich zumindest denke, wenn ich "dpa/afp/taz" lese, an bloße Berichterstattung. Und nicht an ein so meinungsstarkes Stück wie dieses.
zum BeitragHelmut Fuchs
Der Herr Hillenbrand scheint mir mit diesem Kommentar deutlich weiter entgleist zu sein als der Herr Krischer.
In wachsendem Mäße ärgerlich finde ich sie, diese "Die arme Bahn und die Nörgler, die sich über fünf Minuten Verspätung aufregen"-Artikel, von Menschen, die augenscheinlich nie Bahn fahren oder zumindest nie auf Strecken, die ein Umsteigen erfordern.
Und ja, doch. Es ist es, wenn schon kein Skandal, dann zumindest ein Anzeichen für gravierendes Managementversagen, wenn die Inbetriebnahme einer solchen Paradestrecke dermaßen holprig vonstatten geht. Zumal nach dem ganzen Vorfreude-Bohei, das monatelang im Vorlauf auf den Fahrplanwechsel veranstaltet wurde. Dieses "Augen zu und durch" und Probleme wegignorieren der Bahn-Führung ist nämlich symptomatisch für alles was bereits seit langem bei der Bahn schief geht.
Eine Verlängerung des Probebetriebs, eine stufenweise Einführung der neuen Strecke und Fahrzeugausstattungen oder ähnliche Maßnahmen zur fahrgastfreundlichen Ausräumung von Kinderkrankheiten – all das wären Maßnahmen gewesen, die ein kritikfähigeres Management hätte anstreben können.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich hab mir den Artikel in der ZEIT jetzt auch mal in Ruhe durchgelesen – und ärgere mich nun umso mehr über diesen hier.
Heiße Aufregerschreibe im Affekt gibt es meines Erachtens wirklich schon genug. Und der Autor kokettiert ja auch noch mit seinem Zeilengeld für nichts.
"Auch wenn ich emotionalisierte Debatten für schwachsinnig halte, kam ich nicht umhin, emotional zu werden…" – Es wäre besser gewesen, ein paar Minuten durchzuatmen und den Text dann einfach noch mal zu lesen. Und dann etwas differenzierteres zu Papier zu bringen, statt aktives Missverstehen zu betreiben. Stammtisch hab ich am Stammtisch wirklich schon genug.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie haben mit Ihrem überheblichen und menschenfeindlichen Beitrag meine lang gereifte Entscheidung, den Grünen bis auf weiteres keine Stimme mehr zu geben, eine weitere Bestätigung gegeben.
Das Spitzenteam hat sich ja auch schon an die Seite der totalen Lebensschützer gestellt (wenn ich mich recht erinnere stimmten sowohl Göring-Eckardt als auch Özdemir für den unsäglichen Entwurf des Reserveoffiziers Sensburg).
Mag sein, dass Ihnen der Wunsch eines selbstbestimmten Sterbens widerstrebt. Aber treffen Sie doch einfach Ihre eigenen Entscheidungen! Und lassen Sie andere ihre eigenen Treffen.
Totale Prohibition in Sachen organisierter Sterbehilfe halte nämlich ich, um Sie zitieren, für eine egozentrische Arroganz, die zum Kotzen ist. Und in dieser Frage will ich niemanden Wählen, der meine Menschwürde zu verteidigen vorgibt, in dem er sie mir nimmt.
zum BeitragHelmut Fuchs
Äh. "Im aktuellen gesetzlichen Rentensystem werden jetzige Berufseinsteiger keine Rente beziehen. Punkt." – Wo kommt diese "Erkenntnis" her? Ich würde mir wünschen, dieser Einstellung lägen Fakten zugrunde und nicht nur ein (von mir vermutetes) Bauchgefühl. Hat sich der Autor mal tiefer mit der Funktionsweise der gesetzlichen Rentenversicherung beschäftigt?
Seit Jahrzehnten wird die gesetzliche Rente schlechtgeredet. (Und missbraucht, um gesamtgesellschaftliche Verpflichtungen alleine den gesetzlich Rentenversicherten aufzudrücken, siehe z.B. die Mütterrente). Wo der Wahn der totalen Privatisierung der Altersvorsorge hinführt, kann man an den Plänen der Autobahnprivatisierung sehen, die nicht zuletzt den Versicherern _sichere_ Einkünfte verschaffen sollte, die am Kapitalmarkt aktuell nur noch mit Schwierigkeiten zu erlangen sind.
Und hat der Autor sich schon einmal mit älteren und alten Kollegen auseinandergesetzt? Oder bereits selbst Erfahrung mit dem Altern? Sätze wie dieser hier, lassen mich zweifeln: "man gibt sich fast ohnmächtig dem Altern und Zurückblicken auf Erreichtes hin" – wer ist hier man? Spricht hier eigene Erfahrung? Oder doch nur ein Klischee von Alten? (Dem Altern kann man sich übrigens nur ohnmächtig hingeben, nebenbei bemerkt.)
So richtig ich eine Idee des Alter neu Denkens finde, so falsch finde ich auch die im Kommentar ausgedrückten Pauschalisierungen. Im Durchschnitt sind ältere Menschen unbeweglicher und lernen nicht mehr so gut. Ältere Menschen lassen sich im Durchschnitt auch nicht mehr so leicht vor jeden Karren spannen, weil sie eben oft schon einige neue Besen schlecht kehren haben sehen - und Widerstände sind für Arbeitgeber eben meist nicht attraktiv.
Aber es sind eben alle Menschen Individuen. Auch im Alter, dessen Effekte ja auch nicht bei jedem gleich früh eintreten. In der Pauschalisierung des Alters in ein Bündel von für jeden gleichartig gültigen Eigenschaften liegt das Gift, das es zu entfernen gälte.
zum BeitragHelmut Fuchs
Auch wenn man in BW nicht allzuviel von den Grünen hört – es gibt einen deutlich grünen Stempel.
Schwarz + Grün im Bund mit diesem Spitzenteam würde aber ein bloßes Schwarz. Ich traue weder KGE noch CÖ zu, irgendwelche "roten Linien" verlässlich zu ziehen und auch zu halten. Und wenn ich KGE in Interviews lese oder höre, dann ist das viel Geschwurbel, aber selten gute Argumentation. Das kann der ungeliebte Trittin besser.
Außerdem sehe ich mit CÖ und KGE wichtige grüne Themen wie z.B. die Verkehrswende völlig verwaist. Gerade in BW kann man sehen, was ein grüner Verkehrsminister im Bund bewirken könnte. Allein: Einen solchen sehe ich in Schwarz+Grün im Bund nicht kommen – da wird mir zu offensichtlich nach Politikfeldern gestrebt, die einen nachhaltigen Grünen Stempel unmöglich machen werden.
zum BeitragHelmut Fuchs
Diese Aktion ist ausschließlich dazu geeignet Proteste rund um und gegen G20 in Misskredit zu bringen.
Manchmal frage ich mich, ob die "linksmilitante Szene" auch im wesentlichen aus V-Leuten besteht. Mit dem Verspielen jeglicher Sympathie in der Bevölkerung wären derart steindumme Anschläge mindestens erklärbar.
zum BeitragHelmut Fuchs
Da lesen Sie mich aber was in meine Worte hinein. Wo schrieb ich, dass man mit der CDU keine eigenen Positionen umsetzen dürfe?
Ich meinte geschrieben zu haben, dass "man" Positionen ohne Not schon vorauseilend regierungskompatibel glatt geschliffen hat, dass "man" aus meiner Wahrnehmung heraus keine Positionen mehr besetzt, die nicht unmittelbar mehrheitsfähig sind und dass prominente Grüne schon jetzt in der Opposition oft stimmen, wie ich mir das für meine Vertreter politischen Vertreter im Bundestag eben nicht wünsche.
zum BeitragHelmut Fuchs
Hm. Offenbar geht’s hier um eine grüne Partei die mal war. Und nicht die grüne Partei, die sie gerade ist.
Wenn ich mir das Abstimmungsverhalten einiger aktueller Spitzengrüner und insbesondere des Spitzenduos bei einzelnen mir wichtigen Themen angesehen habe, dann stimmten die zu oft diametral entgegen zu dem, was ich unter der grünen Flagge so erwarten würde. Auch dieses krampfhafte Abgegrenze nach links in Erwartung potentieller Regierungsbeteiligung wirkt auf mich mittlerweile nur noch abstoßend.
Und schon in der Opposition alles potentiell Kontroverse über Bord und sich der CDU an die Brust zu werfen, anstatt größere Ziele zu verfolgen und für diese zu werben – das ist nicht das, wofür Grün einmal stand, denke ich. Die im Text erwähnte eingetragene Partnerschaft z.B. war gegen große Widerstände durchzusetzen. Ich habe nicht das Vertrauen darin, dass die Grünen sich in ihrer jetzigen Verfassung solchen Widerständen stellen würden. Wie oft ich in letzter Zeit lesen musste, dass wieder irgendeinem Gesetz „mit Bauchschmerzen“ zugestimmt wurde. Eure Bauchschmerzen sind mir da egal! Wichtig ist was hinten rauskommt!
Falls die Grünen wieder zu weniger Kirchentag, Marktgläubigkeit und unterwürfig anbiedernder „Realpolitik“ finden, dann werden sie für mich auch wieder wählbar. Ansonsten entscheide ich mich lieber dafür, mit meiner Stimme linke Opposition zu stärken. Ohne Bauchschmerzen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Treffender Kommentar. Aber der Schlusssatz: "Das Verbot von deutschen Suizidhilfe-Vereinen kann dann durchaus bestehen bleiben." – Aha. Aber wieso? Menschen in Suizidabsicht und deren Angehörige können alles an Beratung und Unterstützung brauchen, was sie bekommen können. Außer diesen Vereinen sehe ich zumindest hierzulande niemanden, der ergebnisoffen (!) beraten würde und könnte. Was rechtfertigt denn das Verbot solcher Vereine?
zum BeitragHelmut Fuchs
Vor allem braucht niemand eine völlig mutlose Partei, deren Eintreten für eine "rechtsstaatliche, liberale und offene Gesellschaft" ich ihr immer weniger abnehme.
Wenn ich mir das Abstimmungsverhalten bei namentlichen Abstimmungen so ansehe, dann sind die Grünen als Juniorpartner der CDU/CSU ja bereits bestens positioniert.
Überhaupt wird mir bei den Grünen mittlerweile viel zu viel geglaubt, zu wenig argumentiert und zu viel "mit Bauchschmerzen" abgenickt. Und so allein stehe ich mit dieser Einschätzung zumindest in meinem Umfeld nicht.
zum BeitragHelmut Fuchs
Es wäre schön, wenn das Urteil dazu führte, dass die rückwärtsgewandte Gesetzgebung in Deutschland eine Korrektur erfährt. Allerdings sind die Weichen ja erst kürzlich ohne Not in die andere Richtung gestellt worden, insofern habe ich da wenig Hoffnung.
Im diesem Zusammenhang möchte ich auch daran erinnern, dass das "Spitzenteam" der Grünen, Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt, damals für das totale Verbot professioneller Sterbebegleitung gestimmt hat.
Dass damit auch eine regelmäßige Suizidberatung unmöglich gemacht wurde, haben die beiden wissend in Kauf genommen und sich damit für mich fürderhin unwählbar gemacht.
zum BeitragHelmut Fuchs
Interessanter Artikel, aber etwas heiß die Schreibe:
„ein 60-minütiger Abschied ins Diesseits“ – ins Diesseits verabschiede ich mich jeden Feierabend. Hier dürfte Jenseits gemeint sein.
„Niemand zweifelte daran, dass der hart erarbeitete Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahrzehnte einmal enden würde.“ – Sollte das nicht eher „Niemand erwartete“ heißen?
zum BeitragHelmut Fuchs
Wo sehen Sie darin eine Investition? "Linke Kreise" fordern, dass für die Infrastruktur Geld ausgegeben wird, auch wenn man dafür Schulden machen muss.
Für ein Irrsinnsgeld ein Nadelöhr unter Stuttgart zu betonieren ist allerdings keine Investition sondern Demontage. Stuttgart 21 ist allein ein Projekt der Bau- und Immobilienwirtschaft.
Für 10 Milliarden könnte man z.B. bequem über 1000 Bahnübergänge durch Über- wie Unterführungen ersetzen und damit sowohl den Schienen- wie den Straßenverkehr beschleunigen und sicherer machen.
Oder oder oder. Es gibt tausende Baustellen, die nicht angegangen werden können, weil sechsstellige Beträge angeblich nicht aufzutreiben sind. Aber zehnstellige Summen für sinnfreien Unsinn aufzubringen ist offenbar kein Problem.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie schrieben: "Wichtiger ist, dass mehr investiert wird in Deutschland in die Infrastruktur."
Ja, genau. Und genau deswegen ist Stuttgart 21 auch so ein Desaster. Denn es handelt sich nicht um Investition in Infrastruktur, sondern um eine in die Immobilien- und Bauwirtschaft.
Die theoretische Spitzenlast des NEUEN Bahnhofs liegt unter der bereits Ende der 60er im Kopfbahnhof praktisch gefahrenen Zugzahl. Und das zu Zeiten, in denen noch Lokomotiven umgespannt werden mussten.
Mit dem Tiefbahnhof wird Rückbau betrieben. Und ein moderner Taktverkehr auf Dauer unmöglich gemacht. Für so etwas 10 Milliarden auszugeben, ist für mich unbegreiflich.
Dafür sind im Rest der Republik allzu häufig einstellige Millionenbeträge angeblich „nicht aufzubringen“, die es bräuchte, um Regionalstrecken zu beschleunigen (Aufhebung bremsender Bahnübergänge, Überholgleise etc.).
zum BeitragHelmut Fuchs
Äh, mag ja sein, dass Juncker, Malmström und Konsorten gerade nichts dazu tun, um die EU-Skepsis zu mindern...
ABER – die EU Kommission arbeitet ja nicht im luftleeren Raum.
Die EU Kommission hat ihren Auftrag von den Mitgliedsländern. Und die Regierungen der Mitgliedsländer befürworten CETA, TTIP und TISA, distanzieren sich aber gerne vordergründig und medienwirksam von der Kommission.
Ich finde es schwer auszuhalten, dass die Zeitungen dieses Good-Cop-Bad-Cop Spiel immer weiter mitspielen und damit Teil daran haben, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen.
Die Briten werden, wenn der Brexit vollzogen wird, nur eines gewonnen haben: Ihre Regierung wird nicht mehr die EU die Drecksarbeit machen lassen können, sondern aus der Deckung kommen müssen. Aber einen Unterschied wird auch das nicht machen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie erschüttert "Mit welcher Leichtfertigkeit hier über das Sterben anderer referiert wird".
Mich erschüttert die Selbstgerechtigkeit mit der Sie anderen Menschen die Entscheidungsfreiheit (und den Wert ihrer Entscheidung) absprechen. Was für Sie gilt muss aber nicht für jeden gelten.
Ich möchte nicht von "Helfern" gegen meinen Willen zum Leben gezwungen werden, wenn ich für mich erkenne, das mein Leid größer als mein Lebenswille ist und auch keine Aussicht auf Besserung mehr besteht.
Die Informationsprohibition, die Sie zum Schutz der – sich ja nur selbst betrügenden – Menschen fordern, treibt Menschen in Not nur in würdelose Selbstversuche, denen Schweigen vorausgeht (und die große Überraschung des hinterbliebenen Umfelds im Nachgang). Nach meiner Erfahrung wollen Menschen nicht sterben, nur weil es möglich ist.
Und liebeskranke Teenager werden den hier beschriebenen Weg nicht gehen. Die Befürchtung eines Werther-Effekts halte ich für an den Haaren herbeigezogen.
zum BeitragHelmut Fuchs
[Re]: Aber ist es nicht so, dass in der Schweiz Waffen registriert sind und man sein Sturmgewehr wohl abgeben müsste, wenn Zweifel auftauchen, dass man mit der Waffe verantwortlich umgehen kann?
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich finde es eher albern, die Vergleichbarkeit so pauschal abzustreiten.
Das Netz der Schweizer ist ungleich dichter und wird auch erheblich intensiver genutzt.
Es gibt etliche Parameter, die in der Schweiz problematischer sind, und trotzdem besser im Griff behalten werden.
zum BeitragHelmut Fuchs
Nur ein Detail, aber der Halbsatz: "den die Polizei mit der harten Droge Crystal Meth erwischt hat" – ist das denn mittlerweile offiziell? Bisher "weiß" davon doch nur BILD? Oder hab ich was verpasst?
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich verstehe ja, dass Kommentare schnell fertig werden müssen, aber so einen Satz zu schreiben, ohne ihn in einen Kontext zu stellen, finde ich befremdlich: "Beck, wie so viele TV-dauerpräsente Politiker dauerwach und unanfechtbar wirkend…".
Wieso wirken Politiker dauerwach und unanfechtbar? Gibt es vielleicht Hilfsmittel, die viele gebrauchen? KANN ein Politiker als Mensch überhaupt so dauerwach sein, wie es ein Politikeralltag erfordert, ohne sich mit medikamentöser Hilfe aufzuputschen?
Gab es nicht mal diesen "TV-Skandal", mit den Drogenproben von Bundestagspissoirs? Gab es nicht Ronald Schill und Michel Friedman, bei denen sich trefflich spekulieren ließ, ob ihre Kokseskapaden nicht auch ihr überbordendes Selbstbewusstsein und ihre mangelnde Kritikfähigkeit erklären könnten? Gab es nicht den Skandal, mit Michael Hartmann, der Crystal Meth konsumierte, um, wie er selber sagte, leistungsfähiger sein zu können (und gleichzeitig eine harte Linie in Sachen Drogen proklamierte)? Gab es da nicht sowieso noch viele weitere Fälle, die mir jetzt nicht einfallen?
In so einen Kommentar gehört meines Erachtens eben auch, dass Beck schon immer für eine Entkriminalisierung von Drogennutzern eintrat. Und das im Gegensatz zu den Scheinheiligen, unter denen mit großer Wahrscheinlichkeit auch Drogennutzer à la Hartmann sind, die sich schon jetzt positionieren, um Beck mit Dreck zu bewerfen.
Es wird Zeit, dass endlich mal offen darüber gesprochen wird, dass nicht nur "Verlierer" Drogen zur Lebensoptimierung verwenden. Und ein paar Worte dazu in diesem Kommentar hätten m.E. nicht geschadet.
zum BeitragHelmut Fuchs
Hat der Autor den Titel und den Vorspann selbst gewählt?
„Wie mein Onkel sich umbringen ließ“ – Geht’s auch etwas weniger reißerisch? Und wird das dem, was laut Text passiert ist, wirklich gerecht?
„Der Onkel beschließt, dass er nicht mehr leben will.“ – Wohl eher hat der Onkel beschlossen zu sterben, nachdem er wohl schon länger nicht mehr leben wollte.
Der Rest des Textes geht leider ähnlich gefärbt weiter. Jetzt ist es natürlich viel verlangt, von jemandem, der direkt betroffen ist wie der Autor, Objektivität zu verlangen. Aber er wirkt trotzdem sehr künstlich verdichtet auf den Tenor: Ohne Sterbehilfe wären wir ohne Trauma! Aber ist das so? Und wo bleibt dabei der geliebte Onkel und der Respekt vor dessen Entscheidung?
„Meine Mutter sagte später, das alles zu erleben sei für sie unerträglich schmerzhaft gewesen, diese Hilflosigkeit!“ – Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut, aber ist das nicht ganz natürlich, wenn man einen Menschen beim Sterben begleitet? Ob die Schmerzen der Angehörigen andere gewesen wären, wenn der Onkel in ihrer Anwesenheit eines „natürlichen“ Todes gestorben wäre, das wage ich zu bezweifeln.
Und dann noch das hier: „Die Folge: Seit Inkrafttreten des Gesetzes vor 13 Jahren verlangen die Menschen immer häufiger „Tötung auf Verlangen“, die radikalste Form der ärztlichen Lebensverkürzung. Zählte man 2003 nur 235 solcher Fälle, so waren es zehn Jahre später über 1.800.“
Schön, wenn man so einfach Zahlen in den Raum werfen kann, um Stimmung zu machen. Die Überlegung, dass es dann auch weniger „einfache“ Suizide oder unklare Todesursachen geben könnte, oder die Dunkelziffer an sich kleiner wird, muss dann natürlich keine Erwähnung finden.
zum BeitragHelmut Fuchs
Nun. Ich habe missverständlich formuliert. Ich frage mich nämlich, wo dieser Konsens darüber herkommt, dass man angeblich Menschen so leicht in den Todeswunsch treiben könne.
Und deswegen schrieb ich, dass viele Menschen, die in meinem Umfeld gestorben sind, sich ihren Lebenswillen eben NICHT haben nehmen lassen, trotz Schmerzen und widriger Umstände.
Mit "Quatsch!" haben Sie deswegen völlig recht.
Aber vorerst ist die Diskussion leider eh müssig, die Prohibitionisten haben fürs Erste gewonnen.
zum BeitragHelmut Fuchs
Ich frage mich, wo das herkommt, dass schlechte Pflege den Todeswunsch hervorrufe und deswegen der Todeswunsch ein fremdbestimmter wäre. Gefühlt besteht da ein großer Konsens unter den Kommentatoren.
Ja, bestimmt feilen schlechte Lebensumstände mit am Lebenswillen. Aber diese eindeutige Kausalität will mir einfach nicht einleuchten.
Dazu habe ich auch viel zu viele Menschen erlebt, deren Lebenswille eben NICHT erloschen ist, die sich bis zum Schluss gegen das Sterben gewehrt haben.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie schrieben: "Fast alle haben nach dem gescheiterten Versuch ihr Leben neu angepackt…". Fast alle (derer, die Sie kennen)! Was ist mit denen, die es dann ein zweites und ein drittes mal probieren mussten? Oder danach unter Überwachung standen und nun gegen ihren Willen weiterleben müssen? Oder einen weiteren Versuch nicht selbst unternehmen können?
Und warum ist der Versuch gescheitert, wenn Sie doch suggerieren, die Leute hätten sich von einem "Giftverteilerverein" "helfen" lassen?
Sterbehilfe, wie sie gefordert wird, ist eben NICHT "Giftverteilerverein"! Sondern eben Unterstützung und Begleitung derjenigen, die tatsächlich am Ende aller Möglichkeiten stehen UND bei denen ein echter Todeswunsch vorhanden bzw. der Lebenswille erloschen ist.
Dass sich momentan Verzweifelte ebenfalls dieser Möglichkeit bedienen könnten halte ich für eine Themaverfehlung.
Allerdings wären diese Menschen, wenn sie den dann offiziellen Weg gehen, für Hilfsangebote auch erreichbarer.
Ich bin überzeugt, dass gerade MEHR verzweifelten Menschen ins Leben zu helfen ist, wenn die ERGEBNISOFFEN über ihren eigenen Todeswunsch sprechen können, anstatt sich Selbstmordverhinderern oder Selbstmordhelferscharlatanen ausliefern zu müssen, wie es jetzt der Fall ist.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie schrieben: "Infrage gestellt werden muss aber, ob der Wunsch nach Suizidhilfe derzeit wirklich unter das Recht auf Selbstbestimmung fallen kann."
Das verstehe ich so: Die Pflegesituation ist unmenschlich, also nehmen wir pauschal alle lebensmüden in Geiselhaft, bis das behoben ist! (Natürlich auch die, die von den beschriebenen Auswüchsen gar nicht betroffen sind)
Zumal Sie völlig außer Acht lassen, dass Menschen, denen der Weg zum begleiteten Suizid offen steht, diesen oft gar nicht nutzen, sondern mit der Gewissheit um diesen Notausgang einfach auch mehr Kraft zum Weiterleben gewinnen. Zumindest scheinen das die Erfahrungen in Belgien nahezulegen.
Was ist mit den Menschen, die ihr Leben tatsächlich nicht mehr leben können oder nicht mehr leben wollen? Wie viele Menschen in Deutschland versuchen sich das Leben zu nehmen, viele qualvoll, viele erfolglos, weil es für sie keinen geregelten Weg aus dem Leben gibt?
Der Verweis der Lebensschützer, dass es ja nur um ein Verbot der Beihilfe zum Suizid ginge, ist m.E. heuchlerisch, weil dieses Verbot nur allzu viele Menschen mit Todeswunsch in unwürdige, häufig fehlschlagende, Selbstversuche zwingt.
Natürlich muss es klare Regeln und Kontrollorgane geben, damit eben kein Missbrauch des Rechts zum begleiteten Suizid stattfinden kann!
Die Forderung nach einer menschenwürdigen Versorgung von pflegebedürftigen und schwerkranken Menschen ist richtig, genau wie die Forderung nach einer menschenwürdigen Sterbebegleitung.
Aber diese gegen die Forderung nach begleitetem Suizid auszuspielen, wie es auch hier im Artikel wieder geschieht, ist für mich reine Perfidie, weil so auf Dauer niemandem geholfen werden wird.
zum BeitragHelmut Fuchs
Sie schrieben: "Es ist sicher nicht das Zufallsprinzip, nach dem die USA aussuchen, wer als nächstes "dran" sein soll."
Nun. Anderswo konnte man lesen, dass VW bereits eine Chance zur stillen Nachbesserung hatte, die aber nicht genutzt hat. Es gibt viele Gründe, auf die USA einzudreschen, aber das hier gehört m.E. nicht dazu. VW hat sich die öffentliche Demütigung wohl "ehrlich" erarbeitet.
Wikipedia hierzu: "Im Dezember 2014 gab es eine Rückrufaktion von VW, in deren Rahmen bei fast 500.000 Fahrzeugen ein Software-Update eingespielt wurde. Das CARB überprüfte die Fahrzeuge unter Realbedingungen und konnte keine Verbesserung feststellen."
zum BeitragHelmut Fuchs
Ihr schreibt: "Der App-Store von Apple ist erstmals Opfer eines großangelegten Hacker-Angriffs geworden."
Äh. Mit Hackern hat das ganze aber überhaupt nichts zu tun! Die Sache IST schlimm, aber an ganz anderer Stelle!
Die Entwickler der betroffenen Apps haben wohl aus irgendwelchen Quellen eine modifizierte Kopie der Entwicklungsumgebung Xcode bezogen, die beim Erzeugen der Apps unbemerkt weiteren Programmcode einschmuggelt.
Nicht der App-Store ist kompromittiert, sondern die Entwicklungsumgebungen der Hersteller der Apps! Und das ist gleichermaßen mehr und weniger schlimm als ein erfolgreicher Hack auf den App-Store es wäre.
So weit bis jetzt bekannt ist, hat der eingeschmuggelte Code auch nur Zugriff auf die Daten der betroffenen Apps selbst. Und, weil der Code auch nichts illegales macht (er befindet sich ja innerhalb der App, überschreitet daher also auch keine gesteckten Grenzen, wenn er auf die Daten der App selbst zugreift), wurde er von Apple auch nicht entdeckt und würde das anhand seines Verhaltens auch von einem Antivirusprogramm nicht.
Schlimm daran ist jetzt nicht, wie in den reißerischen Überschriften in allen Medien rausgetutet wird, dass der App-Store kaputt wäre, sondern dass Softwarehersteller so offensichtlich jede Sorgfalt missen lassen und so Spionagesoftware schon selbst mitliefern.
Jetzt betrifft es Apple mit Xcode. Aber wahrscheinlich werden ähnliche Techniken anderswo auch schon eingesetzt. Microsoft Visual Studio oder das Android Studio sind ebenfalls sehr attraktive Ziele für solche Angriffe.
Und wenn man den Bogen weiterspannt: Software wird an vielen Stellen entwickelt und auch einfach zugekauft. So lässt sich auch in Software Schadcode einbauen, auf die kein Zugriff von außen mehr möglich und Viren und Hackern unzugänglich ist.
Die Möglichkeiten sind endlos. Hier werden wir in Zukunft leider wohl noch mehr schlechtes zu hören und sehen bekommen. Das ist ein Problem, das größer ist als Apples App-Store.
zum BeitragHelmut Fuchs
Bei mir ist nichts verzerrt, weder in Safari, Firefox noch Chrome.
Eventuell ein individuelles Problem mit dem eigenen Browser? PopUp-Blocker, NoScript oder irgendwelche andere Erweiterung, die ins Layout eingreifen könnten?
zum BeitragHelmut Fuchs
"Lake Constance"… ts, ts.
Englischsprachige Quellen sind oft ergiebiger, zugegeben. Ihren wahren Wert entfalten sie allerdings erst, wenn man sie richtig übersetzt. Und ich denke mal, dass der Herr Froboess nicht in den Lake Constance gesprungen ist, sondern in den Bodensee, wie man ihn hierzulande nennt.
zum BeitragHelmut Fuchs
Frau Herrmann, ich habe, ehrlich gesagt, nicht ganz verstanden, wo sie mit dem Text hinwollen. Hat die GDL das Marktgefasel erfunden und muss bestraft werden? Wo ist der Punkt?
Und wie zu oft, wenn es um die GDL geht, verengen Sie den Blick allein aufs Geld. Geld ist nicht alles, wie Sie ja selbst immer wieder schreiben.
Der übermächtige Gegner DB AG, der für die Streiks Mitverantwortung trägt, kommt in Ihrem Text nicht vor, aber der Anwurf, dass die Gewerkschaften ja Kartelle sind! Wo bleibt denn da der Wettbewerb? Sollte nicht besser jeder Arbeitnehmer für sich kämpfen? Die DB ist nicht dafür bekannt, Gerechtigkeit wertzuschätzen. Aber Gewerkschaften untereinander sollten das bis zur letztlich in Ungerechtigkeit mündende Selbstaufgabe tun?
Die GDL mit ihrem klar umrissenen Vertretungsanspruch ist nach Ihren Worten verantwortungslos, während ein Wischi-Waschi-Ausgleichsspiel mit der EVG zusammen dann genau was wäre? Ist es verantwortungsvoll, berechtigte Partikularinteressen immer wieder unter den Tisch fallen zu lassen, damit das „Große Ganze™“ stimmt?
Die GDL mit Herrn Weselsky (und nicht Herr Weselsky mit der GDL, wie Sie schreiben) ergreift die Möglichkeiten, die sie durch ihre Stellung hat. Das mag man ungerecht finden, aber was Sie als verantwortungslosen Egoismus darstellen, sehe ich als Akt der Solidarität: Die Lokführer kämpfen eben nicht nur für sich selbst, sondern für einen Gesamtvertretungsanspruch der GDL für das fahrende Personal, zu dem auch Zugbegleiter und Gastropersonal gehören, die für sich überhaupt nichts erstreiten könnten, aber mit den gleichen Arbeitsbedingungen zu kämpfen haben. Für mich ist das sehr passend und logisch.
Und letztere haben von der EVG außer kleinen Lohnerhöhungen keine Verbesserungen zu erwarten. Wieso auch? Die muss ja „Große Ganze™“ sehen und kann sich nicht um Nichtigkeiten wie Überstunden und lebensfeindliche Dienstpläne eines kleinen Teils der Belegschaft kümmern.
zum BeitragHelmut Fuchs
Also, so wie ich das verstanden habe, streikt die GDL nicht für einen Vertretungsanspruch für alle Beschäftigten bei der Bahn, sondern für einen Vertretungsanspruch für das fahrende Personal.
Und das hat in der EVG nach meiner Wahrnehmung wohl wirklich keine glaubwürdige Vertretung. Zumindest hat sich die EVG in den letzten Jahren nicht sichtbar stark gemacht, um die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen des fahrenden Personals anzugehen. Das Problem der großen Sammelgewerkschaften ist doch, dass die einzige für alle gültige Forderung "mehr Geld" sein kann. Und das ist für einen gemeinsamen Nenner doch ein wenig arg wenig, finde ich.
zum BeitragHelmut Fuchs
Liebe taz. Wofür die Zeilen, wenn es nur darum geht, in den Tenor der restlichen Qualitätsmedien einzustimmen?
Sauer stößt mir an dem Kommentar von Frau Herrmann auf, dass die Aktivität von Gewerkschaften (wieder einmal!) darauf reduziert wird, ein "deutlich höheres Gehalt [zu] erkämpfen“.
War das wirklich alles? Also arbeiten zu egal welchen Bedingungen, Hauptsache die Kasse stimmt?
Geflissentlich wird immer wieder folgendes Übergangen: Das fahrende Personal hat in der EVG einfach keine glaubwürdige Vertretung! Lokführer und Zugbegleitpersonal der DB leiden z.B. unter immer schlechterer Planbarkeit ihrer Dienste (auch befördert durch die Zerschlagung des Betriebs in immer kleinere Einheiten).
Die GDL kämpft um Dinge, die die EVG nach meiner Wahrnehmung nur zu bereitwillig für einfache Lohn- und Gehaltssteigerungen opfert: Es geht ja auch nur um Probleme eines kleinen Teils der Vertretenen.
Außerdem sollte man wirklich nicht vergessen, dass die EVG (bzw. eine der Vorgängergewerkschaften, die Transnet) mit der Personalie Norbert Hansen in vielen Augen enorm an Glaubwürdigkeit verloren hat. Und nach meiner Wahrnehmung hat sie diese Glaubwürdigkeit bis heute, wohl auch zu recht, nicht zurückgewinnen können.
Was sollen denn Arbeitnehmer tun, die sich von Hausgewerkschaften nicht oder nicht mehr vertreten sehen? Einfach alles hinnehmen, um nicht von den Schreibtischen aus als „Egoisten“ gebrandmarkt zu werden?
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