Die Verständnisfrage: Kacke gehört nicht in die Jacke!

Warum schmeißt man Hundekacketüten in die Natur, fragt unsere Leserin. Wohin denn sonst damit, antwortet eine Hundebesitzerin.

Ein Hundekotbeutel am Wegesrand

Wo gehört der hin? Hundekot im Hundekotbeutel Foto: imagebroker/imago

In der Verständnisfrage geht es jede Woche um eine Gruppe, für deren Verhalten der Fra­ge­stel­le­r:in das Verständnis fehlt. Wir suchen eine Person, die antwortet.

38, Marketing-Managerin aus Freiburg fragt:

Liebe Hunde­besitzer*innen, warum hebt ihr Hundehaufen im Wald auf, aber werft die Plastikbeutel dann in die Natur?

***

26, Studentin aus Berlin antwortet:

Nein, ich werfe nicht gerne Sachen in den Wald. Ich glaube, kei­ne*r hebt freiwillig Hundekacke auf und schmeißt sie dann nicht in den Müll. Wenn man sich schon die Arbeit macht, sollte man meinen, dass man die drei Schritte zum Mülleimer schafft. Aber gerade auf Waldwegen gibt es nur wenige.

Einmal war ich mit meinem Hund Roger auf einer Hundefreifläche eines Waldstücks. Sonst geht mein Hund eigentlich immer in den Wald, zwischen die Bäume, um sein Geschäft zu machen. Auf der Straße kann er auch besser zwischen dem gepflasterten Weg und einem Gebüsch unterscheiden. Im Wald fällt ihm das schwerer, er hat sich mitten auf den Weg gehockt. Dort lag sie blöd im Weg und ich wollte nicht, dass Spa­zier­gän­ge­r*in­nen reintreten. Ich konnte in der Nähe auch keinen Stock finden, um den Haufen weiter in den Wald zu kicken. Also habe ich sie mit einer Tüte aufgehoben.

Mit der Tüte in der Hand lief ich weiter und weiter, aber weit und breit gab es keinen Mülleimer. Irgendwann fragte ich mich: Was mache ich jetzt? Leere ich den Beutel wieder aus und schmeiße die Kacke in den Wald, oder laufe ich noch eine Dreiviertelstunde mit der Tüte in der Hand rum? Ich habe sie nicht in den Wald geschmissen. Aber ich habe die Tüte an den Wegesrand gelegt. In der Hoffnung, dass – ich weiß auch nicht – jemand sie findet oder mitnimmt?

So richtig tief in den Wald würde ich den Plastikbeutel nicht feuern. Aber man steckt sich die Tüte mit Hundekacke auch nicht in die Jackentasche. In so einer Situation, dass man den Beutel einfach nicht wegschmeißen kann, sind Hun­de­be­sit­ze­r*in­nen oft. Das Thema betrifft alle, die mit ihren Tieren draußen in der Natur unterwegs sind. Ich würde aber behaupten, dass ein Großteil der Hun­de­be­sit­ze­r*in­nen sehr rücksichtsvoll ist und drauf achtet, alles richtig zu entsorgen. Mir ist es auch schon öfter passiert, dass ich Müll im Wald gefunden habe. Wenn ich das Gebiet kenne und weiß, dass in 15 Metern ein Mülleimer steht, nehme ich den Müll mit. Aber dafür muss man sich auskennen.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Die Lösung sind mehr Mülleimer oder die Hunde so zu trainieren, dass sie für ihr Geschäft tief genug in den Wald gehen. Aber meistens machen sie das instinktiv. Vielleicht gibt es auch elegantere Lösungen – so was wie Haken, die man an die Leine hängen kann, um die Kackbeutel zum nächsten Mülleimer zu transportieren.

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