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Schlagkräftige LinkeSchlichtweg Gewalt

Clara-Sophia Müller

Kommentar von

Clara-Sophia Müller

Der Rechtsruck, das ist die gesamte Gesellschaft. Zunehmend auch die gesellschaftliche Linke. Braucht es da etwa auch eine Brandmauer?

Demonstration in Solidarität mit Lina E. im September 2021 in Leipzig Foto: M. Golejewski/AdoraPress

D ie KI kann den Begriff bereits definieren: „linker Rechtsruck“. Er bezeichne „die paradoxe Situation, dass auch linke oder linksextremistische Gruppierungen sich zunehmend radikalisieren und ähnliche Methoden wie rechtsextreme Gruppen anwenden“.

Aber was ist der Rechtsruck eigentlich? NSU, Nazischläger, AfD, schnell schießende Polizisten und eine Wiederkehr der Baseballschlägerjahre? So weit die offensichtlichen Symptome.

Kein Wunder also, dass sich Linke zur Gegenwehr berufen fühlen: Gegen die antifaschistische Gruppe rund um Johannes G. begann der Prozess am vergangenen Dienstag in Dresden. Unter anderem sollen sie mit Schlagstöcken und Hämmern auf Köpfe und auf am Boden liegende Neonazis eingeschlagen und AfD-Anhänger im privaten Umfeld attackiert haben. Die Argumentation in einigen Solidaritätsbekundungen im Internet: Militanter Antifaschismus sei kein Terrorismus, und wer gegen Nazis kämpfe, könne sich auf den Staat eben nicht verlassen.

Also let’s go. Helden braucht das Land. Hauptsache, politisch handlungsfähig bleiben oder sich zumindest so fühlen.

Empathische Schwächlinge

Für Reflexion bleibt aber gar keine Zeit. Geist und Denken ist schon etwas langweiliger als Körper und Fühlen. Wer würde denn jetzt ernsthaft noch Strategien wie Bildung, Erziehung, Demos, Bündnisse und Kommunikation fordern und Sachschäden und Selbstverteidigung als maximale Aktionsgrenze linker Politik als selbstverständlich deklarieren? Nur empathische Schwächlinge. Schließlich geht es darum, nun mal wirklich auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.

Das Thema Gewalt hat man in der von Idealen geprägten Linken jahrelang ausgeblendet. Jetzt muss schnell nachholend modernisiert werden. Bis dato haben die Kontinuitäten rechter Gewalt in peripheren Gegenden und in Ostdeutschland, gegen die sich Betroffene seit Jahrzehnten selbst verteidigen, keine große mediale und politische Aufmerksamkeit bekommen. Und jüdische Stimmen, die von Bedrohungen aus fast allen politischen Lagern erzählen, passen auch nicht ins dichotome Bild linker Wehrhaftigkeit.

Teile des aktionistischen Konglomerats kommen aus einer sportaffinen linksradikalen Szene. Beispielsweise trainiert der Rapper kalaszniko7 mit seinen Genossen und Genossinnen im Instagramvideo seines Songs „Sport frei!“ Kampfsport und mahnt: „An den Tagen, wo du nicht trainierst, macht’s ’n Fascho.“

Die echten Faschisten gehen aber längst schießen. Die dementsprechende Aufrüstungsforderung in linker Version müsste also bald kommen. Denkt man das Gesetz der Straße – dass nämlich sozialchauvinistisch der Stärkere gewinnt – zu Ende, müssten jedenfalls größere Geschütze aufgefahren werden.

Gewaltästhetik zieht auch im Wahlkampf

Genau gegen diese autoritäre Vereinnahmung wehren sich progressive Teile der linken Kampfsportszene. Dort will man keinen Drill, keine Uniformierung, kein männliches Härteideal, sondern versucht eine Kultur solidarisch-sportlichen Messens, statt soldatisch-sportliche Mobilisierung zu etablieren. Davon zeugen die meisten Selbstverständnisse linker Kampfsportprojekte.

Popkulturell kulminiert die ganze Abwehr in krude Abwege. Dafür trägt ein anderes, sich neuerdings ebenfalls als wehrhaft fantasierendes Milieu Verantwortung: das der Politiker. Vielleicht in der Jugend mal radikal und cool gewesen – gefällt die junge linke Militanz und Gewaltästhetik dort besonders gut. Und sie zieht auch im Wahlkampf. Alle zusammen gegen den Faschismus – auch körperlich –, trägt man medienwirksam vor sich her und stachelt dazu an, „auf die Barrikaden“ zu gehen. So gemacht vom linken Bundestagsabgeordneten Ferat Koçak, der sich vor dem Bundestag filmte und dabei die Lippen bewegte zum Song „Rot“ der Rapper Dahab Flex und Erzin. Text unter anderem: „Hau dem Rechten aufs Maul auf die linke Tour“. In anderen Videos sieht man Dahab Flex mit der „pro-palästinensischen Genossenschaft“ einer jüngeren linken Szene in Black-Block-Ästhetik, Kufiya und Hammer und Sichel „death to the IDF“ schreien

Was auf den Straßen an linksrechter Wehrhaftigkeit so alles abgeht, interessiert das selbstgerechte Milieu aber nicht. Nein, von Gewaltkompetenz sind viele Befürworter linker Wehrhaftigkeit weiter weg, als ihr Duktus vermuten lässt. Die Reaktion Heidi Reichinneks auf den Mord am rechten Influencer Charlie Kirk spricht Bände. Sie findet, man muss ihm aufgrund seiner politischen Einstellung post mortem weder Mitleid noch Respekt entgegenbringen.

Selbstverteidigung ist eine grundlegende emanzipatorische Voraussetzung für jeden Menschen – immer und egal gegen wen. Darum geht es aber den wenigsten, die sich in Gewalt oder Gewaltfantasie verrennen. Effektiv abgewehrt werden vor allem die eigenen autoritären Sehnsüchte. Und warum sollte ein gesellschaftlicher Rechtsruck nicht auch die soziale Linke betreffen? Nestbeschmutzung ist also eine Pflicht. Folgt man der Logik des linken Rechtsrucks konsequent – dann wäre es wohl höchste Zeit für eine Brandmauer dagegen.

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Clara-Sophia Müller
Sportjournalistin
Sportsoziologin, Journalistin und Trainerin Schwerpunkte: Ethnografie, Sportkritik, Kampfsport, Krav Maga, Antisemitismus.
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245 Kommentare

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  • Ginge es hier nicht um Linke die mit tätlicher Gewalt gegen Rechte vorgehen, sondern um Ukrainer die sich gegen einen Angriffskrieg verteidigen - dann würde sofort die Mehrheit der Kommentierenden das Liedchen über die naiven Pazifisten anstimmen, die eine ganze Gesellschaft um ihre Freiheit bringen würden.

    Was aber wenn dein Kiez, deine Nachbarn von Nazis angegriffen werden? Und wir erleben die Polizei guckt weg, oder macht aus Opfern Täter (z.B. 'Döner Morde') ... wird doch mal wer erwischt urteilen die Gerichte milde und wollen von den Verstrickungen der eigenen Behörden nix wissen...



    Da braucht zivile Vielfalt wohl eigene Machtmittel um ihren Raum weiter besetzen zu können ... Das können kreative, finanzielle, politische, juristische Mittel sein - ganz sicher aber wird an Brennpunkten auch physische Selbstverteidigung und Prävention eine Rolle spielen.

    Wird diese Wahrheit ausgesprochen jaulen plötzlich überall 'naive Pazifisten' auf.



    Fakt ist:Gewalt entscheidet eben manchmal darüber ob Freiheit Bestand hat. Gleichzeitig verbessert Gewalt eine Situation nicht zwangsläufig und hat immer auch nicht intendierte Folgen für Ausübende & Betroffene. Bitte komplexer denken.

    • @LuckyLulu :

      Der Vergleich hinkt gleich mehrfach. Zum Einen Reden wir, wie @Zippism schon richtig bemerkt hat, bei der Ukraine von einem Staat, der seine Staatsgewalt in Form der Landesverteidigung völlig legitim ausübt. Sowas ist keine Selbstjustiz und wäre auch in Deutschland komplett legal.

      Zum Zweiten fehlt es den hier verfolgten Gewaltverbrechen an konkreter Abwehrqualität: Wenn die Täter extra nach Ungarn fahren, um da Wen zu verprügeln, dann geht es dabei eben NICHT um "meinen Kiez, meine Nachbarn" sondern um eine offensive - und eben ILLEGALE - allgemeinpolitische Kampfmaßnahme.

      Notwehrrecht gibt es nur gegenüber konkreten "gegenwärtigen, rechtswidrigen" Angriffen. Von der Sorte gab es hier den, der von den angeblichen Antfaschisten ausging. Da liegt der zweite wesentliche Pferdefuß Ihres Ukraine-Vergleichs: Die russischen Soldaten, gegen die sich die ukrainische Abwehrkriegsführung richtet, sind ganz akut damit befasst, sich schießend und mordend fremdes Territorium anzueigenen.

      GANZ vorsichtig sollte man mit pauschalen Zielbeschreibungen à la "Triffste Einen, triffste eh keinen Falschen" sein. Das ist pure von-Stolz-Logik, und "thought-crime" ist und bleibt ein totalitäres Konzept.

    • @LuckyLulu :

      Der Vergleich mit der Ukraine trägt nicht: Dort verteidigt sich ein Staat gegen einen militärischen Angriff, während in Deutschland trotz berechtigter Kritik an Behördenversagen und rechter Gewalt weiterhin rechtsstaatliche Strukturen bestehen. Genau deshalb ist es gefährlich, physische Gewalt als legitimes politisches Mittel zu normalisieren. Sie untergräbt die Grundlagen einer offenen Gesellschaft, in der Konflikte über demokratische und rechtliche Wege ausgetragen werden. Akute Selbstverteidigung kann gerechtfertigt sein, doch strategische Gewaltanwendung führt in Eskalation und schwächt die gesellschaftliche Legitimität zivilgesellschaftlicher Bewegungen. Wenn Institutionen versagen, müssen sie reformiert und kontrolliert werden – nicht durch eigene Gewaltakte ersetzt. Gewalt mag kurzfristig Räume sichern, schafft aber keine dauerhafte Freiheit.

  • Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Man bekämpft Nazis nicht mit Nazi-Methoden, wobei mein Mitgefühl weiß Gott nicht den zusammengeschlagenen Nazis gilt, sondern den Linken, die nicht merken, wie sie denen, die sie bekämpfen, immer ähnlicher werden. Ich bin kein Nietzsche-Fan, aber, wo er recht hat, hat er nun mal recht:



    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einem Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

  • was mich erschreckt, ist der HASS, den man ja Rechtsextremen zuschreiben kann, aber bitte nicht von links. in den 70ern haben die K-Gruppen Kapitalisten u Rechtsextremen noch vorher Menschlichkeit abgesprochen, indem sie von Charaktermasken und auch von „ Bullenschweinen“ gesprochen haben, um Gewalt zu rechtfertigen.

  • Och, da können ja unsere Koalitions-Regierungsparteien in aller Ruhe ungestört ihrer " Gewaltfreien " Reformen-Politik frönen.



    Die geplante, den Wählerwillen ignorierende Regierungsarbeit wird von kleinen Unstimmigkeiten innerhalb der. Bevölkerung ja nicht tangiert.



    Im Gegenteil, so ist doch die allgemeine Aufmerksamkeit der Bevölkerung etwas abgelenkt & man kann in der Regierung



    " Einfach mal machen " wie es immer so schön heißt.



    Physische Gewalt hat auf friedlichen Demonstrationen auf der Straße NICHTS verloren und ist weder zu tolerieren und auch durch nichts zu rechtfertigen.



    Wenn man die Wähler über die unredlichen Machenschaften von unseren Regierenden aufklären will, braucht es mehr informative, überzeugene, inhaltlich substanzielle Veranstaltungen, Vernetzungen & bürgerliches Engagement, anstatt primitive " Gewalt Schauspiele " auf den Straßen.



    www.lobbycontrol.de



    www.mehr-demokratie.de

    • @Alex_der_Wunderer:

      Gerade heute ist ein schöner Artikel im Tagesspiegel erschienen in dem berichtet wird, wie unser ehemaliger Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg von seinem neuen Liebchen Frau Katharina Reiche unserer Bundeswirtschaftsministerin, sich etwas Unterstützung von unseren Steuergeldern für eine seiner Firmen zum Wiederholtenmal organisiert hat.

  • Ja, auch auf der Linken gibt es eine Anfälligkeit für den Charme der Militanz, die Unbedingtheit, die da mitschwingt. Bei denen, die sich da entsprechend schmücken und inszenieren wie Ferat Kocak, geht es wohl vor allem um diese Haltung. Es wäre gerade in diesem Zusammenhang dennoch ratsam künstlerische Figuren nicht mit Personen zu verwechseln oder absichtsvoll zu vermengen. Was die Praxis des Zuschlagens angeht: die Hämmer sind falsch, es muss dafür Strafen geben, so sehr auch die Schläger*innen das richtige gewollt haben mögen, so sehr wir abgestoßen davon sind, dass absehbar Strafen folgen werden, die Rechte so nicht bekommen würden.



    Was den Kirk angeht: die Tat war falsch und verurteilenswert, Respekt bekommt er aber von mir nicht - nicht als er lebte und als Toter auch nicht. Dass er Opfer von Gewalt geworden ist, verändert sein verhängnisvolles politisches Wirken nicht, wertet es nicht auf.

    • @My Sharona:

      " auch auf der Linken gibt es eine Anfälligkeit für den Charme der Militanz, die Unbedingtheit, die da mitschwingt."

      Was gibt es nun an "Militanz" auszusetzen?

      "Militanz" bedeutet nicht Gewalt anzuwenden.



      Militanz bedeutet einen Begriff davon zu haben, mit welcher Gewalt (und das im wahrsten Sinne des für viele offenbar nur Wortes)



      Faschisten, oligarchischer, wirtschaftslibertär-autoritärer Kapitalismus, Imperialismus, Nationalismus, religiöser Fanatismus jeden Tag die Dominante auf der Welt ist.

      So ist's nun Mal aus.



      Wenn "Linke, links" irgendeinen anderen und mehr Sinn haben soll, als im Supermarkt der kompletten Entfremdung, ein wohliges Label auf seine Existenz zu kleben, die auch nur zu einem Produkt, zu Ware, zu Selbsvermarktung geworden ist,



      dann muss links und linke Analyse, Organisation und Praxis vorweisen, wie diese Gewalttäter und diese Gewalt gestoppt werden kann.

      Das gelingt ganz sicher nicht mit Chorälen in der Sonntagsmesse.



      Wer trägt denn bitte die Verantwortung für die nackte Gewalt, die die Gründung einer völkisch-wirtschaftslibertär-nationalistischen, also faschistischen Organisation darstellt?

      • @Elise Hampel:

        Dann ist "Militanz" wohl der falsche Begriff dafür, was für ein Level an Gewalt auf Seiten der militanten extremen Linken z.B. bei der Hammergruppe als politisches Mittel noch für gut befunden wird. Ich glaube das nennt sich dann am ehesten Terrorismus.

  • Danke, liebe Clara-Sophie Müller! Mehr davon. Ich wollte - als junge Frau - weder rechte noch linke noch mittige Schläger_innen. Und jetzt als alte Frau auch nicht. Ist keine menschliche Qualität, keine Güte, keine demokratische Errungenschaft oder kulturelle Leistung.

  • Verstehe nicht, warum Reichinnek & Kirk hier reingemengt werden, außer um sich noch mehr über radikale Linke zu echauffieren.



    Und dabei Rassismus als „politische Einstellung“ zu labeln, hat ein Geschmäckle.

  • Ich bin ehrlich, wenn Rechtsextreme wahllos Ausländer angreifen sehe ich da ein um mehrere Größenordnungen ärgeres Problem als wenn Linksextreme dann genau diese Rechtsextremen angreifen. Alle "Opfer" von denen ich bisher erfahren konnte waren selbst Täter der übelsten Sorte. Ist solche Selbstjustiz nützlich für den Rechtsstaat? Sicherlich nicht. Habe ich Mitleid mit den "Opfern"? Sicherlich auch nicht.

    • @Martin C.:

      Das ist die Logik eines Faschisten, Gewalt ist gut wenn es nur die richtigen trifft, Selbstjustiz und Kollektivschuld. Ein Rechtsstaat darf niemals zulassen, dass politische Gruppen selbst entscheiden, wer „Täter“ ist und welche Strafe angemessen erscheint. Selbstjustiz – egal ob von rechts oder links – untergräbt die Grundlage unseres Zusammenlebens. Wenn man Gewalt gegen Rechtsextreme toleriert, weil diese „es verdient hätten“, löst man das Problem nicht, sondern verschiebt nur die Schwelle dessen, was gesellschaftlich akzeptiert wird. Heute trifft es tatsächliche Täter, morgen Menschen, die einfach nur anders denken oder fälschlich verdächtigt werden. Zudem liefert linke Gewalt den Rechtsextremen genau das, was sie brauchen: eine Opferinszenierung, mit der sie weitere Anhänger mobilisieren können. Wer wirklich etwas gegen rechte Gewalt tun will, setzt auf konsequente Strafverfolgung, Prävention und demokratische Mittel – nicht auf Schlägereien. Der Rechtsstaat verliert seine Legitimität, wenn man ihn aus politischer Sympathie selektiv anwendet.

    • @Martin C.:

      Ihnen ist bewußt, dass Sie Selbstjustiz befürwirten?



      Wenn es dann so weit ist, dass es wie in der Weimarer Republik linke und rechte gewaltbereite Gruppen auf einander losgehen untergräbt auch das die Demokratie.



      Da sind andere Mittel gefordert, vielleicht auch Kreativität.

      • @Kathrin Siebert:

        Genau, weil die Weimarer Zeit ja wegen linker Gewalt den Bach runterging. So ein relativistischer Unsinn! Vergessen Sie doch nicht die vielen politischen Mord, die präfaschistische Freikorps ausübten. Die Reihe 100 Jahre politischer Mord in Deutschland, von 2022 im Deutschlandfunk, war sehr einleuchtend.



        .



        Auch damals kam kaum sowas aus linker Ecke. Menschen ermorden aufgrund ihrer Ethnie, Religion oder Überzeugung? Nicht sehr links. Sich gegen diese mörderische Gewalt mit Gewalt wehren? Eine Seltenheit, die massiv überdurchschnittlich viel Skandal erhält.

    • @Martin C.:

      "Alle "Opfer" von denen ich bisher erfahren konnte waren selbst Täter der übelsten Sorte."



      Wenn Sie das Wort Opfer in Anführungszeichen setzen, nehmen Sie ihm seine Bedeutung, das ist Ihnen doch bewusst?



      Auch schlechte Menschen sind Opfer, wenn ihnen Gewalt widerfährt.

      • @Encantado:

        Für Sie sind Rechtsextreme und Nazis also Opfer? Interessante Einstellung, die Sie da haben.

        • @sedeum:

          Wenn Rechtsextreme und Nazis Opfer einer Straftat werden, sind Sie per Definition Opfer. Ein Rechtsstaat darf niemals zulassen, dass politische Gruppen selbst entscheiden, wer „Täter“ ist und welche Strafe angemessen erscheint. Selbstjustiz – egal ob von rechts oder links – untergräbt die Grundlage unseres Zusammenlebens. Wenn man Gewalt gegen Rechtsextreme toleriert, weil diese „es verdient hätten“, löst man das Problem nicht, sondern verschiebt nur die Schwelle dessen, was gesellschaftlich akzeptiert wird. Heute trifft es tatsächliche Täter, morgen Menschen, die einfach nur anders denken oder fälschlich verdächtigt werden.

        • @sedeum:

          Natürlich sind auch diese Menschen Opfer, wenn gegen sie außerhalb einer konkreten Notwehrsituation von politisch Andersdenkenden Gewalt ausgeübt wird. Was denn sonst? Auch wenn jemand Täter war, oder ist, kann er trotzdem Opfer werden.

  • Als alter, weisser Schweizer stelle ich nach der Lektüre der Leserbriefe wieder einmal fest:



    Den Deutschen geht das Verständnis für demokratische Prozesse einfach ab. Da wird geschrien, blockiert, gehadert, Schädel eingeschlagen, provoziert, wie sie das in den 30er Jahren im Reich auch nicht schlimmer gemacht haben.



    Vielleicht gibt es ein 'deutsches Gen'?



    Hauptsache: Laut!



    Mich schauderts vor einem Bürgerkrieg bei euch.



    Gruss aus den Bergen.

    • @Jenatsch:

      Kümmern Sie sich mal besser um das Rechte Gschwerl im eigenen Land. Davon hat es in der Schweiz mehr als genug.

      Grüße (keine freundlichen) aus Bayern.

      • @sedeum:

        Natürlich steht es mir nicht zu, Vorgänge in Deutschland zu kommentieren, nur frage ich mich immer wieder, warum Erscheinungen wie ein Kaiser Willhelm II, Auseinander-setzungen wie während der doch hoffnungsvollen Zeit der Weimarer Republik, dem monströsen Nazionalsozialismus, die Parteibüffel der DRR, die IrrläuferInnen der RAF, das Niederschreien von politischen Gegnern im Parlament, immer nur in Deutschland (nicht in Österreich und nicht in der Schweiz) vorkommen.

        Dies bedauerlicherweise, da ich durchaus friedfertige Deutsche kenne. (Die Mutter meiner Freundin).

      • @sedeum:

        Da hat Jenatsch präzise einen Nerv getroffen. Wie man sieht, geraten auch Zaungäste in den Fokus des Missmuts, wenn sie das Treiben in Deutschland kommentieren. Besser nicht zwischen die Fronten geraten.

    • @Jenatsch:

      Die Geschichte der demokratischen Prozess die zur Machtergreifung der nsdap geführt haben, ist Ihnen bekannt, ja?

      • @coeersie:

        Ein Grund war, dass sich die KPD nie auf die Seite der parlamentarischen Weimarer Demokratie geschlagen hat und diese aktiv bekämpfte. Die extreme Linke (nicht die Linkspartei) hat nie etwas daraus gelernt.

        • @Rudolf Fissner:

          Möglichweise weil die demokratischen Regierungen der Weimarer Republik die Reichswehr gegen die Kommunisten eingesetzt haben.

      • @coeersie:

        "Die Geschichte der demokratischen Prozess die zur Machtergreifung der nsdap geführt haben..."



        Die bestand unter anderem darin, dass sich Rechte und Linke buchstäblich Straßenschlachten geliefert haben, so dass die Bevölkerung nach Ruhe und Ordnung rief. Wollen wir da wieder hin?

        • @Encantado:

          Das was Sie da schreiben, sind die Erzählungen, um zu rechtfertigen, daß sich die Menschen haben aufhetzen lassen, um dann die Nationalsozialisten zu wählen. Es gibt dafür aber keine Rechtfertigung. Das ist ein billiger Versuch, die Schuld auf andere zu schieben. Erinnert mich gerade daran, daß auch heute wieder die gleiche Argumentation angewendet wird, um die Wähler der rechtsextremen AfD zu verharmlosen. Nach dem Motto: Ach, die konnten doch nicht anders.." Hätten Sie damals aber gekonnt und könnten sie heute auch. Übrigens: Die Macht haben die Nazis damals von reaktionären Protagonisten ala Hindenburg und Co. übertragen bekommen. de.wikipedia.org/wiki/Machtergreifung

          • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

            Realistische Analyse von Kausalzusammenhängen ist nicht notwendigerweise Verharmlosung.

            Wenn Sie eine Lawine sehen, die ein Dorf unter sich begraben hat, dann fragen Sie auch nicht primär, ob die Lawine das durfte, sondern wie man die nächste verhindern kann und im Zweifel auch was sie ausgelöst hat. Wenn man nicht selbst Teil der Lawine ist, ist das im Zweifel das beste, was man daraus machen kann.

            Jetzt werden Sie sagen: "Ja, aber ein paar tausend Tonnen Schnee sind ja auch nicht moralisch verantwortbar." Sind sie auch nicht, aber was hilft's, dass etliche Millionen Menschen das theoretisch wären?? Das moralische Urteil verliert an realer Gestaltungsmacht, je größer und anonymer die Anzahl Menschen ist, auf die es sich bezieht.

            Also ja, die AfD-Wähler könnten anders. Aber ist diese Erkenntnis eine Lösung des Problems - oder vielleicht doch eher nur ein Backstein im eingebildeten Moralsockel des "Rechtschaffenen", der diese Feststellung trifft? Und wie lange ist man noch rechtschaffen, wenn man aus dieser Erkenntnis meint, das Recht auf Selbstjustiz gegen die "Gesinnungsverbrecher" herleiten zu können?

          • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

            Es geht nicht um Rechtfertigung, sondern um Erklärung. Die politischen Konflikte und die Machtübertragung durch Eliten sind historische Fakten. Wer die Ursachen versteht, kann verhindern, dass sich Geschichte wiederholt – das relativiert weder Schuld noch Verantwortung.

  • Wo es ja immer Ausreden gibt, warum die Gewalt nur ein "sich wehren" ist, hier mal ein Beispiel, wo ich dann wirklich nicht mehr sehe, wie man das verteidigen kann:

    taz.de/Pressefreih...-Italien/!6134142/

    Oder ?

  • Waren solche 'Hufeisen' - Artikel nicht bis vor kurzem noch eher das business von Springer, NZZ, FAZ, NOZ und ähnlichen Elaboraten des grassierenden Rechtsrucks?



    Ist der Autorin überhaupt mal in den Sinn gekommen, wie es sich anfühlen mag, wenn Freunde von NAZIs getötet werden und die Behörden durch systematisches Wegschauen glänzen? Wenn täglich reale Todesgefahr droht?



    Natürlich ist Gewalt gegen Menschen abzulehnen, aber es braucht auch die Abwägung zu berechtigter helfender Notwehr.

    • @Anne in Pink:

      Na, ja, Hufeisen hin, Hufeisen her: Es gilt die Taten zu betrachten, ihre Legitimität und ihre Sinnhaftigkeit. Es kann ja nicht darum gehen, dass Gewalt besser ist, wenn sie von links kommt. Auch nicht, wenn sie als vermeintliche Notwehr delabelt wird. Da ist die Frage nach Sinnhaftigkeit. Verständlich, dass

    • @Anne in Pink:

      "Natürlich ist Gewalt gegen Menschen abzulehnen, aber es braucht auch die Abwägung zu berechtigter helfender Notwehr."

      Ich kann nicht erkennen, dass hier irgendjemand etwas gegen Notwehr gesagt hat. Und sicher verstehen auch die allermeisten, die Wut auf Rechtsextremisten. Nun ist es aber per Definition keine Notwehr, bewaffnet und vermummt loszuziehen und in der Gruppe auf Menschen einzuschlagen. Mit Schlagstöcken, Hämmern, Eisenstanfgen. Auch noch am Boden liegend und immer wieder auf den Kopf. Das kann eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.



      Und wenn man jede Kritik an solchen Praktiken -die im Übrigen vor einigen Jahren noch für die allermeisten Linken noch hinter einer klaren roten Linie lagen- versucht mit whatbaoutismen abzubügeln, dann muss sich niemand über Vergleiche beschweren. Das Gejammere über das sogenannte Hufeisen, was jedes mal bei diesem Thema herausgekramt wird, offenbart nichts anderes als einen grundlegenden Mangel an Selbstreflektion. Man wird an seinen Taten gemessen. Nazimethoden werden nicht auf einmal zu Heldentaten, nur weil sie von Linken begangen werden. Und am Ende kommt dabei auch nullkommanix Zählbares gegen den Rechtsextremismus heraus..

      • @Deep South:

        Das Problem ist trotzdem, daß es natürlich auch eine sehr schlimme Erfahrung ist, wenn Angehörige oder Freunde von Neonazis angegriffen, verletzt oder sogar wie von "Anne in Pink" beschrieben, getötet worden sind. In meiner Familie gab es mehrmalige Neonaziangriffe mit Messer, Leuchtspurmunition, Zusammentreten, weil er als Punk identifiziert wurde. In keinem Fall wurde ihm von der Polizei geholfen. Im Freundeskreis sogar eine Person, deren sehr guter Freund von Neonazis ermordet wurde. Weil er sich zu wehren versuchte, wurde die Tat zugunsten der Neonazis ausgelegt. Da ist es dann sehr, sehr schwer, eben nicht zu meinen, gleiches mit gleichem zu vergelten. Und auch die Angeklagten berichten ja im Prozess von solchen brutalen Neonaziüberfällen und das Versagen der Staatsorgane. Ich bin ganz bei Ihnen, daß es nicht geht, mit solcher Brutalität gegen die Neonazis vorzugehen und auch bei mir ist damit eine Grenze weit überschritten. Aber ich höre eben auch den traumatisierten Opfern der Neonazis zu, ihrer Wut, daß Ihnen nicht Gerechtigkeit von Seiten der Staatsorgane wiederfahren ist und ihrem völligen Vertrauensverlust gegenüber dem Staat.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Nochmal. Das sind alles whataboutismen. Jeder zweite Rechtsextremist oder Gewaltäter erzählt dir eine ähnliche Story. Von bösen Ausländern, von der Polizei die nicht geholfen hat, vom eigenen schweren Leben, etc. Irgendwie gibts immer nen Grund und zuallerst ist man immer selbst Opfer.



          Ich will gar nicht ausschließen, dass einige der Angreifer solche Erfahrungen gemacht haben. Trotzdem sind die Taten keine Notwehr, sondern Selbstjustiz. Und die ist aus gutem Grunde in einem Rechtsstaat ein No Go.



          Den Opfern von rechtsextremer Gewalt ist damit kein Stück geholfen, es sei denn man hält Racheakte für ein probates Mittel in einer ziviliserten Gesellschaft.



          Mal angenommen, man lässt die Leute gewähren und bei Überfällen gibt es Tote. Oder "Zufallsopfer" wie beim heute Show Team. Dann kann man den mahnenden Spruch "Nazis töten", einpacken, dann hat man jede Glaubwürdigkeit eines gerechten Kampfes gegen Menschenfeinde eingebüst, egal wieviel Morde die Rechten vorher begangen haben.



          Alles was diese Leute erreichen, ist das oft beklagte Hufeisen zu bestätigen und Antifaschismus zu dikreditieren. Den Kampf gegen Rechts in einem blutigem Straßenkampf gewinnen zu wollen, ist ein Irrweg.

          • @Deep South:

            Wer mal in Ostdeutschland in den 90er-/00er-Jahren gelebt hat, würde derlei nicht von sich geben. Da war es einfach lebensnotwendig, sich zur Wehr zu setzen, weil der Rechtsstaat und die Polizei schlicht nicht vorhanden waren.

            • @Axotono:

              Ja klar. Noch mehr Strohmann Argumente. Die Angeklagten haben weder diese Zeiten Anfang/Mitte der 90er miterlebt, noch wird die eigene Sicherheit mit brutalen Überfällen in Budapest verteidigt, noch haben wir den Zustand eines "nichtexistenten Rechtsstaats".



              Es geht hier an keiner Stelle um Notwehr im eigenen Kiez oder dass irgendein Fascho in Connewitz mal ein paar Backpfeifen gefangen hat. Sondern um sorgfältig geplante Gewalttaten, die potentiell tödlich sein können.



              Und bislang hat mir hier auch noch niemand nur annähernd die Frage beantwortet, welchen Mehrwert diese Angriffe im Kampf gegen den Rechtsextremismus haben.

          • @Deep South:

            Sie sind ja wirklich ein höchst "empathischer " Mensch, so wie Sie sich über meinem Kommentar mit Ihrem tollen Wort "Whataboutism" echauffieren. Hätte etwas mehr Verständnis für traumatisierte Menschen erwartet. Schade! Dann bleiben Sie mal in Ihrer selbstgerechten Welt.

            • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

              Mal ne kleine Anektode. Ich hab vor knapp 25 Jahren an der FH eine große Facharbeit zum Thema Radikalisierung anhand der Biographie von Gudrun Ensslin und der Gründungsgeneration der RAF geschrieben. Dazu hab ich sehr viel Literatur und auch persönliche Schriften gelesen.



              Man kann ganz viel Verständnis für die Bewegründe haben und trotzdem zu dem Ergebnis gelangen, dass den gewählte Weg in einer Sackgasse aus völliger Entfremdung und Gewalt enden musste. Man kann da über lyrische und persönliche Texzte aus den Anfangsjahren über die Stammheim Kasiber bis hin zu den letzten Briefen aus dem Gefängnis bestens beobachten, wie intelligente, hochempathische Menschen durch eine interne und externe Spirale von Radikalisierung, Eskalation und Gewalt emotional, moralisch und physisch vor die Hunde gehen. Wie aus überzeugten Kämpfern für das Gute, brutale elitäre Mörder werden können, deren Hass sich am Ende nur noch um sich selbst gedreht und letztendlich sogar gegen eigene Mitstreiter gerichtet hat. Eine Blutspur, nutzlos verbrannte Menschenleben und Repression gegen Linke stehen am ende als Ergebnis. Das zeigt mir zumindest, wie falsch es ist, Menschen auf so einem Pfad zu beklatschen.

              • @Deep South:

                Die Kern RAF Mitglieder kamen ja meist auch aus gutbürgerlichen, intellektuellen Familien und haben sich aufgrund ihrer Hilflosigkeit, bezüglich einer damals kaum vorhandenen Aufklärungsmöglichkeit / in Kenntnissetzung, der weitgehend ahnungslosen, politisch oftmals schlecht informierten breiten Masse innerhalb der Bevölkerung, über die Machenschaften und Zusammenhänge bezüglich der Regierenden / Politiker & aus ,Wirtschafts-,Industrie-, & Kapitalstrukturen bzw. der sogenannten " Eliten ". kriminalisiert. Die daraus resultieren Gewalttaten waren dieser Hilflosigkeit geschuldet, was sie natürlich weder echtfertigen noch entschuldigen können. Die Zeiten in den 70er Jahren, ohne Internet und Verhältnismäßig schlechte Möglichkeiten die Öffentlichkeit zu erreichen, spielten sicher auch eine Rolle, warum es zu diesen furchtbaren, unverhältnismäßigen durch nichts zu entschuldigenen Gewalttaten kommen konnte. Vielen Bürgern hat es sich ja bis heute noch nicht erschlossen, um was es der RAF eigentlich ging. Alles sehr tragisch und unglücklich verlaufen. Mehr Aufklärung und Bildung der Bevölkerung sollten helfen, solche Eskalationen von Gewalt in der Zukunft zu verhindern.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Was wir deshalb als Antifaschisten und Demokraten immer wieder tun müssen, ist, vom Staat vehement einzufordern, die Neonazi Überfälle nicht zu bagatellisieren oder die juristische Aufarbeitung zu Gunsten der rechten Straftäter zu verzögern, extrem milde Urteile zu fällen oder Verfahren vorschnell einzustellen, wie es ja schon wieder in jüngster Zeit geschehen ist (z.B. Chemnitz, Fretterode) aber auch die Hetze durch rechte Brandstifter nicht zu bagatellisieren oder sogar, wie ja leider bereits durch einige rechte CDU/CSU Protagonisten geschehen, zu übernehmen.

  • Dem Andersdenkenden auf die Fresse hauen, ihn am liebsten sogar umbringen, das haben wir zivilisatorisch hinter uns gelassen. Es gibt völlig zurecht ein Gewaltmonopol des Staates, bei dem am Ende auch nicht immer alles korrekt läuft.



    Hierbei ist es dann auch egal, was der andere denkt, weswegen er vermeintlich gewalttätig behandelt werden soll. Man darf sich selbstverständlich gegen Angriffe wehren, aber wer anderen auflauert, sie zusammenschlägt, mit Gewalt terrorisiert und einschüchtert handelt unrecht und strafbar, egal ob Nazi, Linker oder sonstwer.

    • @FtznFrtz:

      Allerdings wurden hier ja nicht "Andersdenkende" angegriffen, sondern ihrerseits gewalttätige Rechtsextreme. Selbstjustiz bleibt es natürlich dennoch, aber wer vom Schwerte lebt und so...

      • @Martin C.:

        Natürlich ist der erste Impuls: sie haben es ja verdient, die Nazis, ist doch Gewalt bei denen allgegenwärtig.



        Aber auch hier darf keine Ausnahme gelten, gibt ja jede Menge Drecksäcke da draußen, wenn man die alle verkloppen will…



        Aber im Ernst: Verteidigung ja, aber es kann auch hier keine Ausnahme geben, Gewalt ist weder Mittel noch Lösung.

  • Meineserachtens spielt das framing vom Kampf gegen Nazis auch eine Rolle und sollte hinterfragt werden. Denn natürlich wurde beim historischen Kampf gegen die Nationalsozialisten Gewalt zu Recht ausgeübt.

  • „Rechst ist böse und schlägt“



    „Links wehrt sich nur, ist aber an sich friedlich“



    „Alls was Gewalt ist, ist kein echter linker“

    Und dann schaut man in die Geschichte.



    Rote Khmer. Mao. Lenin. Stalin.

    Und dann schaue ich auf meine persönliche Erfahrung und kenne genug Geschichten über Antifas, die Verbindungen und Burschenschaften aufgelauert haben in den 2010ern, sodass Sälle unter Polizeischutz geräumt wurden.

    Als alles nichts Neues. Vielleicht jetzt ein anderer Fokus, aber Gewalt gab es auch von links immer.

    Gewalt ist menschlich, sie ist in uns allen. Und so zu tun als ob Leute eines gewissen politischen Spektrums per se nicht gewaltbereit sind ist blauäugig.

    • @Lio:

      Gewalt von links als Antwort auf Gewalt von rechts ist absolut nichts neues, sicherlich. In den 90ern mussten wir mit 50 Leuten unser Jugendzentrum vor Nazis schützen, der Polizei war es egal. Würde der Staat schon bei rechter Gewalt durchgreifen und nicht erst bei der Reaktion darauf, gäbe es dieses Ausmaß gar nicht erst.

      • @Martin C.:

        Ich habe das damals nur vom Hörensagen mitbekommen. Aber Springerstiefel mit roten Schnürsenkeln gegen solche mit schwarzen, das klang für mich nach Jugendbanden. Da legitimiert jede Gewalttat der einen Seite die der andern.

      • @Martin C.:

        Sie verharmlose das ganze wieder

        Das ganze als Antwort zu bezeichnen , schiebt die Schuld auf einen anderen auslöser.

        Und wenn ein nazi gehauen wird, weil er Rechte Szenekleidung trägt oder auf dem Weg zu einem rechten Treffen ist, ist das keine Antwort auf Gewalt sondern eine eigenständige Eskalation gegen eine Person, die erstmal nichts getan hat. Wenn man Gewalt gegen jemanden anwendet, der eine angreift, dass ist was anderes. Und das liegt oft genug nicht vor.

        Und die benannten Beispiele aus der Historie sind massenmorde im Rahmen einer linken Ideologie.

        • @Lio:

          Sie wollen es scheinbar nicht begreifen. Martin C. beschreibt gerade ein totales Staatsversagen in Bezug auf rechtsextreme Gewalt, so daß sich Menschen eigenständig schützend vor ein Jugendzentrum stellen mußten und Sie haben nichts Besseres zu tun, ihm Dinge vorzuwerfen, die er so garnicht gesagt oder getan hat. Und gerade seinen letzten Satz sollte doch jeder demokratisch denkende Mensch unterstützen und vom Staat einfordern. Es ist nämlich Fakt, daß der Staat leider noch immer nicht so auf die viele rechte Gewalt reagiert, wie er müsste. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, auch gerade wieder aus jüngster Vergangenheit.

      • @Martin C.:

        Danke. Das, was Sie da schreiben, kenne ich leider auch.

  • Lina und Johannes haben Mist gebaut. Das ist keine Alternative zu echten Strategien gegen Rechts und vor allem gegen rechte Gewalt. Aber die Gerichtsprozesse machen keinen fairen Eindruck auf mich, sondern wirken wie konstruierte Vorführprozesse ...



    Ich habe in Norddeutschland nicht wahrgenommen, dass linke Gruppen Terror ausüben, Bomben hochgehen lassen, Menschen angreiffen oder entführen, militärische Trainings organisieren oder anderes. Ich kann der Idee, dass Linke gewalttätiger und gewaltbereiter wird, gar nicht folgen.

    • @Andreas_2020:

      "Ich kann der Idee, dass Linke gewalttätiger und gewaltbereiter wird, gar nicht folgen."

      Gewalttätiger und gewaltbereiter als WER?

      - gewalttätiger als rechte Schläger?



      In absoluten Zahlen sicher nicht, die verüben statistisch mehr Gewalttaten. Aber sie sollten auch keine taugliche Referenz für "Moralisches Verhalten in der Politik" oder "Eintreten für Freiheit und Demokratie" sein, oder?

      - gewalttätiger als die linken Aktivisten von vor ein paar Jahren?



      Schon eher. Das meint die Autorin mit dem (inhaltlich fragwürdigen) Begriff "linker Rechtsruck": So schnell mit der Rechtfertigung von eigener Gewalt (weil: Gewalt ist ja immer rechts... ;-)) war man da angeblich nicht. [Anmerkung: Ich bin mir da weniger sicher - früher waren es nur primär die "Bullen", gegen die jedes Mittel als heilig galt. Gewalt war auch das, und dezidiert "links" war es aus Sicht der Gewalttäter auch.]

      - gewalttätiger als der Mensch, der man als selbsterklärter Vorkämpfer für Gleichheit, Frieden, Toleranz und Freiheit eigentlich sein sollte? GANZ klar. Und das ist das Problem.

    • @Andreas_2020:

      „Mist gebaut“?



      „Nicht wahrgenommen, dass linke Gruppen… …Menschen angreifen…“?

      Ja, was ist denn Menschen mit Hämmern Knochen brechen, Schädel einschlagen, etc.?

      Was ist daran besser als extreme Nazigruppen?

      Das ist schlicht dasselbe!

      „Mist gebaut“ ist bei Rot über die Ampel, ist im Laden was mitgehen lassen. Aber nicht vorsätzliche, organisierte, gefährliche Körperverletzung, die die mögliche Tötung zumindest billigend in Kauf nimmt.

      • @Hungerboomer:

        Jap.

  • Für die Opfer spielt es keine Rolle, ob sie von Neonazis, Antifa-Militanten, MfS-Agenten oder den Angehörigen von Gestapo zusammengeschlagen werden. Gewalt bleibt Gewalt. Wer sie rechtfertigt, stellt sich außerhalb der Demokratie. Aus der Geschichte hätten wir lernen müssen: Es macht keinen Unterschied, ob die Täter sich selbst als „die Guten“ sehen.

    Demokraten wurden von den Nationalsozialisten verfolgt, weil sie gefährlich waren – weil sie Demokraten waren. Später wurden sie von der DDR-Staatsmacht erneut verfolgt, aus demselben Grund. Wer heute für freie Wahlen eintritt und auch die AfD als wählbar betrachtet, würde unter einer Regierung nach Antifa-Logik ebenso als „staatsfeindlich“ gelten. Wer Gewalt bis hin zum Tod befürwortet, stellt sich damit auf die gleiche Stufe wie die Angehörigen von Gestapo, Tscheka und Stasi.

    • @Benjamin100:

      " Wer heute für freie Wahlen eintritt und auch die AfD als wählbar betrachtet, würde unter einer Regierung nach Antifa-Logik ebenso als „staatsfeindlich“ gelten". Wie kommen Sie auf so eine krude Aussage, daß es "normal" ist, diese Partei zu wählen? Die AfD ist eine rechtsextremistische, verfassungsfeindliche Partei! Ihre Hetze und Aussagen verstoßen laufend gegen unser Grundgesetz (z.B. Artikel 1) Sie ist damit natürlich staatsfeindlich! Und wer diese Partei wählt, stellt sich damit eindeutig auch außerhalb unserer Demokratie. Die AfD gehört endlich verboten, daß gebietet uns die Erinnerung an die Gräuel der Nazis im 3. Reich. Das gebietet uns aber auch unser antifaschistisches Grundgesetz. Übrigens nur zur Information: Es waren nicht nur "Demokraten" in Ihrem Sinne, die von den Nazis verfolgt wurden: "Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte." – Martin Niemöller, evangelischer Pfarrer

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Die Frage, ob die AfD verboten werden muss, beantworten nicht Sie, sondern dafür gibt es in Deutschland das BVerfG und führende Experten sagen, dass es dafür bei weitem nicht reicht.

        • @Dr. McSchreck:

          Genau dafür setze ich mich ein, daß unsere Volksvertreter dafür sorgen, daß das BVerfG ein Verbot überprüft. Ich kann diesen Antrag ja nicht stellen. Es gibt aus allen demokratischen Parteinen (CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke,...) viele Beführworter des Antrags an das BVerfG. Schließlich werden auch von vielen Fachleuten die Erfolgsaussichten durchaus positiv bewertet. Und ich bin auch der Meinung, daß es wichtiger ist, das zu überprüfen, als mit allen möglichen Ausreden zu verzögern. Wenn das BVerfG sagt, daß die AfD noch nicht verfassungsfeindlich genug ist, um sie zu verbieten, nehme ich das lieber in Kauf, als wenn wir das nicht versuchen und die AfD eigentlich verboten worden wäre und es irgendwann zu spät ist, gegen sie vorzugehen, obwohl wir es gekonnt hätten.

          • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

            Sie müssen allerdings dann damit rechnen, dass nach einer Ablehnung des AfD-Verbotes es anschließend keine Brandmauer mehr gibt.

            Die AfD bewegt sich dann für manche Wähler ausreichend zertifiziert im Rahmen des GG.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        "Wie kommen Sie auf so eine krude Aussage, daß es "normal" ist, diese Partei zu wählen? Die AfD ist ... natürlich staatsfeindlich! Und wer diese Partei wählt, stellt sich damit eindeutig auch außerhalb unserer Demokratie."



        Sie lassen die Schlussfolgerung aus, um die es ja eigentlich geht. Sind die Wähler dieser Partei (deren Mitglieder ja sowieso) Ihrer Ansicht nach damit legitime Ziele von Gewalt?

        • @Encantado:

          Ich bin es inzwischen absolut leid, mir diese ekelhaften Unterstellungen, daß ich für Gewalt sei, anzuhören. Ich habe mich dazu oft genug geäußert und ich denke auch, daß Sie als regelmäßiger Kommentator das sicherlich wissen. Was hier und auch bei anderen "Diskussionen" passiert ist, daß egal was mensch zugunsten von antifaschistischen Demonstranten sagt, sofort von einer ganzen Phalanx von "Kommentatoren" mit miesen Unterstellungen angegriffen wird. Da kommt bei mir durchaus nicht nur der Verdacht auf, daß hier rechte Trolle versuchen, die Oberhohheit über die Kommentarspalten zu bekommen.

          • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

            "Ich bin es inzwischen absolut leid, mir diese ekelhaften Unterstellungen, daß ich für Gewalt sei, anzuhören"

            Encantado hat eine Frage gestellt, keine Unterstellung.



            Das sich die Mehrzahl der kommentierenden nicht mit Gewaltbereiten Demonstranten die unter anderem auch Journalisten bedrohten gemein macht dürfte wohl verständlich sein.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Und wenn wir selbstermächtigt genauso handeln, -was unterscheidet uns dann noch von den Nazis?

    • @Benjamin100:

      Sie schreiben, dass Demokraten von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Es wurden aber auch Kommunisten von den Nazis verfolgt - die KPD wurde als erste Partei nach dem Reichstagsbrand verboten -, die gemeinhin nicht als Demokraten betrachtet wurden/werden.



      Nach WK2 setzte sich im Westen Deutschlands eine restaurative Geschichtsinterpretation durch, die bestimmte Widerstandsgruppen wie die Kommunisten ausklammerte, die Bedeutung anderer, etwa des militärischen Widerstandes, dagegen überbetonte. Ich muss nicht erwähnen, dass in der SBZ/DDR das Ganze unter umgekehrten Vorzeichen erfolgte.



      In der Frage der Opferentschädigung war man relativ schnell bereit, den jüdischen Opfern der Shoa zumindest materielle Gerechtigkeit zuzuerkennen, bei den Nachkommen der ebenfalls dem NS-Rassenwahn zum Opfer gefallenen deutschen Sinti wurde das erst ab Anfang der 80er Jahre von Sinti-Aktivisten (Hungerstreiks in Konzentrationslagern) durchgesetzt.



      Wir sollten daraus gelernt haben und uns hüten, den antifaschistischen Widerstand zu kriminalisieren, gar zu dämonisieren, wie es die AfD im Nachgang der Gießener Proteste tut.



      www.tagesschau.de/...ferd-fake-100.html

      • @Abdurchdiemitte:

        Servus, ich habe die Demokaten als Beispiel herangezogen. Verfolgt werden meist alle Regimegegner. Ihr Verweis auf die DDR macht dies klar. Warum bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen nicht berücksichtigt wurden, was Entschädigung betrifft entzieht sich meinem Wissen. Ich stufe dies persönlich aber als ein weiteres Unrecht ein. Ein Widerstand, welcher Menschen zum heutigen Zeitpunkt als Feind betrachtet und dannach handelt, wie eben in Gießen zu sehen der kriminalisiert sich selbst. Versuchen Sie doch einmal mit gewaltbereiten Menschen zu sprechen.

        • @Benjamin100:

          Warum bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen nicht berücksichtigt wurden, was die Entschädigung betrifft?



          Na, weil sich der strukturelle Rassismus und das Sündenbockdenken nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur in der Bevölkerung ungebrochen fortsetzten, von politischer Seite nicht dagegen vorgegangen wurde (im Gegenteil), im Falle der überlebenden Juden, die nach der Shoa noch in Deutschland verblieben waren, man mit der Anerkennung des jüdischen Staates auf Generalabsolution und Entlastung von der Schuld/schlechtem Gewissen gegenüber den europäischen Juden hoffte.



          Gegenüber allem anderen „Fremden“ konnte man seine Aversionen und Ressentiments weiter ungestraft ausleben - hüben wie drüben des Eisernen Vorhangs und jetzt auch gesamtdeutsch.

  • Und was schlägt die Autorin jetzt vor um gegen die rechte Gewalt, die ja als Ursache mutmaßlicher und tatsächlicher linker Gegengewalt zu sehen ist vor?



    Eine Brandmauer wie die Union zur AgD haben wir ja sinngemäß schon, manchmal kokelt es halt schon etwas durch.



    Sollen wir warten, dass die von rechts unterwanderte Justiz und Polizei was tun und wenn ja was werden die tun?



    Wenn ich mir allein die Mehrheit der Unions MP und Innenminister ansehe habe ich da keine Erwartung, dass die sich ernsthaft um die Erhaltung der FDGO kümmern, mit ihren Beamten- und Juristenseelchen werden die auch bei der AgD unterschlüpfen können.

    • @Axel Schäfer:

      Brandmauer ist ja ein architektonisches Bild, gut gewählt. In dem es nicht nur um "Durchkokeln" geht (Feuerwiderstandsfähigkeit), sondern auch z.B. um Brandabschnitte (damit wan sich, in großen Gebäuden, in andere Bereiche in Sicherheit bringen kann).



      .



      Und in Städten müssen Brandwände oft auch über das Dach hinausgeführt werden, um ein Überschlagen der Flammen zu verhindern.



      .



      Davon handelt, glaube ich, der Artikel oben. Denn in all diesen Fällen brennt es ja, und zwar bei diesen Rechtsextremisten



      .



      In meinen Augen gibt es keine sicherere Methode, sich das eigene Leben zu versauen als so. Voller Hass auf sich selbst, projiziert auf andere, "die Fremden", entschlossen, die Demokratie zu zerstören, deren Rechte abzuschaffen ("Remigration")



      .



      Das sind aber eben auch die "Flammen", die "überschlagen" können. Brennender Hass, der sich lustvoll in Gewalt Bahn bricht, soll - Brandmauer - nicht auf andere Häuser, Stadtteile überschlagen



      .



      Ich hätte z.B. da in Gießen reine Demos gut gefunden. Klar zeigen, was wan von der AfD und ihren Entwürfen hält



      .



      Ohne Verbotsantrag sollte wan m.E. aber gegen die Bundesparlamente, die Regierung demonstrieren: dass er endl. in Karlsruhe gestellt wird!

    • @Axel Schäfer:

      Ihre Argumentationsschiene unterscheidet sich von der aus dem anderen Lager nur durch den politischen Seitenwechsel. Die glauben auch, alles wäre von links unterwandert und deswegen bräuchte es eigener Kampftruppen. Habt Ihr alle nichts gelernt aus der Geschichte? Unglaublich.

    • @Axel Schäfer:

      Es gibt keine „Gegengewalt“. Es gibt Gewalt. Diese kann juristisch bewertet werden, jedoch nicht legitimiert.

      Es gibt Notwehr. Die läge in diesen Fällen aber höchstens vor, wenn die angegriffenen Nazis Lina, Johannes oder Maja den Schädel eingeschlagen hätten.

      Man muss diese Feststellung nicht mögen. Ist aber so.

      • @Hungerboomer:

        Ja. Danke. Was sind das für Menschen, denen es in den Fäusten juckt, zuzuschlagen, und das als Linke? Zur Demokratie gehört das Gewaltmonopol des Staates. Ich habe schon damals die RAF nicht verstanden. Geschweige denn gebilligt.

        • @ja wirklich?:

          》Was sind das für Menschen [...]《



          .



          Wichtige Frage - womöglich solche wie Sie und ich. Auch bei der AfD.



          .



          Mit 'in den Fäusten jucken' ./. "Gewaltmonopol des Staates" hat sich Sigmund Freud "Das Unbehagen in der Kultur" de.wikipedia.org/w...agen_in_der_Kultur schon 1930 ausführlich beschäftigt:



          .



          》Merkmale der Kultur sind:



          .



          • Wissenschaft und Technik – der Mensch ist eine Art „Prothesengott“ geworden (222),



          .



          • Schönheit, Sauberkeit und Ordnung,



          .



          • Leistungen, die aus höheren psychischen Tätigkeiten hervorgehen: Wissenschaft, Kunst, Religion, Philosophie, Ausbildung von Idealen,



          .



          • die Regelung der sozialen Beziehungen, insbesondere durch das Recht, somit die Ersetzung der Macht der Einzelnen durch die der Gemeinschaft.



          .



          Die individuelle Freiheit hingegen ist kein Kulturgut. „Es scheint nicht, dass man den Menschen durch irgendwelche Beeinflussung dazu bringen kann, seine Natur in die eines Termiten umzuwandeln, er wird wohl immer seinen Anspruch auf individuelle Freiheit gegen den Willen der Masse verteidigen.“



          .



          Ein guter Teil des Ringens der Menschheit geht darum, „einen zweckmäßigen, d.h. beglückenden Ausgleich zwischen diesen individuellen und den kultur

          • @ke1ner:

            „einen zweckmäßigen, d.h. beglückenden Ausgleich zwischen diesen individuellen und den kulturellen Massenansprüchen zu finden, es ist eines ihrer Schicksalsprobleme, ob dieser Ausgleich durch eine bestimmte Gestaltung der Kultur erreichbar oder ob der Konflikt unversöhnlich ist.“



            .



            》Konkret kündigte der CDU-Chef mehr Abschiebungen von Ausländern ohne Bleiberecht an, versprach „Wohlstand für alle“ und einen „neuen Generationenvertrag“《 (welt.de) - schon ein Widerspruch in sich: mit "alle" sind deutlich eben nicht alle gemeint. Aber sichtbar wird, ja, im Grunde die Korruption, die unsere Form der (Wirtschafts)kultur - unbegrenztes Wachstum - 'ausgleichen' soll.



            .



            Stößt aber an Grenzen. Funktioniert hat lange Stolz auf das Produkt (z.B. auch von Arbeitern bei Mercedes) in Kombination mit bescheidenem Wohlstand. Den haben die Hartz-Reformen unsicher gemacht, und das Produkt wird für das drängendste Problem unserer Zeit, den Klimawandel, verantwortlich gemacht. Und in Grünheide soll die Belegschaft nicht so oft "krankfeiern".



            .



            Schwer, dann bescheiden zusehen zu sollen, wie die, die sich nen Tesla leisten können, auch noch raushängen lassen, dass sie so schließlich die Welt retten...

  • Linke Gewalt wurde in Deutschland stets als Angriff auf den Staat selbst verstanden. Die 34 Toten der RAF führten zu einem massiven Ausbau von Sicherheitsbehörden und Befugnissen. Rechte Gewalt jedoch, mit über 200 Ermordeten seit 1990, wurde lange verharmlost, regionalisiert oder als „Einzelfall“ bewertet. Der NSU-Komplex zeigt, wie tief dieses Versagen reicht.

    Das Ergebnis ist eine asymmetrische Wahrnehmung: Gegen linke Gewalt reagiert der Staat entschlossen, gegen rechte oft zögerlich. Nicht, weil rechte Täter weniger gefährlich wären, sondern weil sie seltener staatliche Institutionen ins Visier nehmen – sondern Minderheiten.

    Die selektive Empörung gegenüber linker Gewalt bei gleichzeitiger jahrelanger Unterreaktion auf rechte Angriffe bleibt einer der zentralen blinden F.ecken deutscher Innenpolitik.

    Actio gleich reactio. Der Fokus und die Reaktion sollte auf actio liegen. Beseitigen Sie die rechte Gewalt und die linke hört auf. Umgedreht wird das wohl kaum stattfinden.



    Kurz: Die eine Seite ist strukturell, die andere situativ.



    Die Gleichsetzung als „zwei Extreme“ vernebelt das nur.

    • @Stefan Schmitt:

      ? Sie bauen sich da was zurecht, rein sprachlich. Mit Demokratie hat das nichts zu tun.

    • @Stefan Schmitt:

      "Beseitigen Sie die rechte Gewalt und die linke hört auf."



      Auch das läuft auf die hier hinreichend breitgetretene Apologetik hinaus, linke Gewalt sei nur eine Art Notwehr. Das ist schon konkret im Fall, mit Blick auf die Angeklagten, falsch. Diese haben sich ihre Opfer gezielt ausgesucht, von Notwehr kann hier nicht ansatzweise die Rede sein, es handelt sich schlicht um Selbstjustiz. Und es ist natürlich historisch falsch. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Linken hat Gewalt schon immer als legitimes Mittel der Politik verstanden, nur die Begründungen wechselten. Die Behauptung, der Staat handele nicht oder nicht ausreichend, ist eine davon. Eine andre läuft darauf hinaus, es mit einem Feind zu tun zu haben, gegen den man sich nur mit Gewalt wehren könne und der jede Form der Bestrafung verdient habe. Aus all dem wird dann die Ermächtigung abgeleitet, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Nebenbei werden so auch alle rechtsstaatlichen Prinzipien entsorgt; man ist Ankläger und Richter in einer Person.



      Historisch korrekt ist übrigens der Hinweis von @Tom Tailor; der Terrorismus der RAF war keine Reaktion auf den Rechtsterrorismus. Das behauptet auch der verlinkte Artikel nicht.

    • @Stefan Schmitt:

      "Actio gleich reactio. Der Fokus und die Reaktion sollte auf actio liegen. Beseitigen Sie die rechte Gewalt und die linke hört auf. "

      Aha - deswegen hat die "RAF" in den 70er Jahren also Gewalt angewendet; um der omnipräsenten rechten Gewalt etwas entgegen zu setzen.

    • @Stefan Schmitt:

      "Kurz: Die eine Seite ist strukturell, die andere situativ."



      Und beide sind trotz derart schmucker Etikettierung deutlich abzulehnen.

      • @Encantado:

        Solange das Gewaltmonopol beim Staat liegt: ja.



        Tut es ja offensichtlich nicht.

        • @Stefan Schmitt:

          Ähm doch, das Gewaltmonopol liegt beim Staat.

          Sie nehmen sich nur selber raus, zu entscheiden wie mit wem umgegangen werden soll und was der Staat zu tun hat.

          Das ist Antidemokratisch und sich selbst überhöhend!

          • @Walterismus:

            Und was würden Sie tun, wenn die Staatsorgane wegsehen oder bagatellisieren, wenn Sie wiederholt von Neonazis angegriffen und verletzt werden und damit klar ihrem Auftrag nicht nachkommen? Das hinnehmen, weil ja nur der Staat etwas tun darf? Und kommen Sie mir bitte nicht so, wie andere Kommentatoren hier, daß das alles nur "angeblich" geschehen würde. Das war und ist bittere Realität, das kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung und im Namen vieler anderer Opfer rechter Gewalt versichern. Vielleicht wäre es ja mal angebracht, von Ihrer Seite aus zu akzeptieren, daß es dieses "Staatsversagen" gibt und gemeinsam mit allen anderen Demokraten dafür zu kämpfen, daß sich das endlich ändert, anstatt nur einseitig auf denen rumzuhacken, die aus dieser Erfahrung heraus dann gemeint haben, mit Gegengewalt reagieren zu müssen, was ich nicht richtig finde, aber verstehen kann. Nicht jeder Mensch kann halt "die linke Wange hinhalten", wenn er auf "die rechte Wange" geschlagen wurde, obwohl er vorher vom Staat hätte beschützt werden können. Trotzdem noch friedlich zu bleiben, ist nicht einfach.

            • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

              Mit ihrer Argumentation könnten Mitglieder ganz unterschiedliche Gruppen das Gewaltmonopol des Staates aufgrund eigener individueller Erfahrungen in Frage stellen und selbst „zur Waffe greifen“, Ist Ihnen klar, dass Sie damit der individuellen Willkür die Tore weit öffnen? Wenn „der Staat“, oder seine institutionellen Vertreter aus ihrer persönlichen Sicht versagt haben, müssen Sie wie alle anderen auch genau das explizit beweisen und auf dem Rechtsweg einklagen. Wenn ihnen der Rechtsweg nicht gefällt, oder sie den Handelnden misstrauen, müssen sie, wie alle anderen auch demokratisch eine politische Mehrheit von ihrer Ansicht überzeugen. Da gibt es zum Glück keine Abkürzung.

              • @vieldenker:

                Was erzählen Sie mir da für einen Blödsinn, was ich angeblich mit meiner Argumentation hervorrufen würde. Ich habe bei Ihnen und auch vielen anderen Kommentatoren hier den Eindruck, daß sie gezielt nicht genau lesen und Aussagen verdrehen. Das ist absolut unlauter (und da passt auch Ihr Name, wenn Sie ihn ernst nehmen, nicht zu). Was den Rechtsweg angeht, haben Sie ja noch nicht einmal verstehen wollen, daß die Versuche, den Rechtsweg zu beschreiten, fehlschlugen, gerade weil die Staatsorgane eben NICHT bereit waren, sich damit auseinanderzusetzen. Da wird dann der Überfall von 4 Neonazis auf einen Kid-Punk, der dadurch erheblich verletzt wird, zur "Schlägerei unter Jugendlichen". Passiert das mehrmals, wie ich aus meinem familiären Kontext selbst erlebt habe, verschwindet eben das Vertrauen dieser jungen Menschen in den Rechtsstaat. Wenn Sie das nicht verstehen können, ist Ihnen nicht zu helfen. Übrigens habe ich einen friedlichen Lösungsvorschlag gemacht. Interessanterweise kommen von Ihnen und den anderen Verdrehern keinerlei konstruktive Diskussionsbeiträge dazu.

                • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

                  Sie machendes sich deutlich zu einfach mit ihrem „Bashing“. Wenn Sie konkrete justiziable Beweise haben, gibt es Möglichkeiten möglicherweise vorliegende Amtspflichtverletzungen staatlich bestellter Akteure anzuklagen und auch medial entsprechend anzugehen. Dazu brauchenSie noch nicht einmal andere beleidigen. Wenn Ihre Vorwürfe nicht beweisbar sind, wird das natürlich auch kaum jemand weiterverfolgen.

            • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

              Warum positioniert sch die extreme Linke dann nicht auf Seiten der Polizei, die einen riesigen Berg an Überstunden vor sch her schiebt, und fordern eine bessere Ausrüstung und mehr Personal.

              Es ist wohlfeil, die schlechte Arbeit der Polizei zu bemängeln und sich gleichzeitig gegen Verbesserungen zu stellen. So kommt zum bemängelten "Staatsversagen" noch das Politikversagen der extremen Linken.



              Darüber hinaus werden sogar noch Kräfte der Polizei auch von der extremen Linken selber gebunden, die nach rechts hin dann wieder fehlen.

              • @Rudolf Fissner:

                Auch bei Ihnen gilt das gleiche, wie ich "Vieldenker" schon geschrieben habe. Sie unterstellen mir Dinge, die ich nicht gesagt habe und verdrehen alles ins Negative. Aber vielleicht ist bei Ihnen ja jeder Mensch der sich Antifaschist nennt, linksextrem. Wie soll ich dann mit Ihnen vernünftig diskutieren. Auch Sie scheinen (absichtlich?) nicht begreifen zu wollen, daß bei dem was ich geschildert habe, gerade auch die Polizei eine sehr unrühmliche Rolle gespielt hat, indem Sie eben die Opfer ignoriert hat, bzw. nicht eingegriffen hat. Und das hat nicht an der "schlechten Ausrüstung" oder anderen von Ihnen genannten Defiziten gelegen. Auch Ihr Interesse an einer konstruktiven Diskussion zu meinen vorgeschlagene Lösungsmöglichkeiten scheint ja auch gen Null zu tendieren. Sich gemütlich im Sessel zurücklehnen und andere Diskutanten mit absurden Vorwürfen zu überziehen, ist natürlich einfacher.

                • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

                  "Sie unterstellen mir Dinge.



                  Ich "Sie" nicht benutzt, aber Sie machen genau das.

                  Ach für ihre Vorschläge gilt: Fordern Sie dafür mehr Ressourcen ein.

  • Das Problem ist, dass es solche Kommentare eben nicht von der extremen Rechten hinsichtlich rechtsextremer Gewalt gibt.

    Im Gegenteil: für den Fall eines AfD-Wahlsieges warnen selbst nicht extreme Rechte vor einem Bürgerkrieg.

    Aber niemand für den Fall eines AfD-Wahlsieges.

    • @Suryo:

      Hallo Suryo, den letzten Satz habe ich inhaltlich leider nicht verstanden. Wurde dort ein Wort oder Satzteil vergessen oder hat eine Rechtschreibprüfung wieder zugeschlagen und das Ganze unleserlich gemacht? Oder stehe ich alleine auf dem Schlauch und alle anderen haben es verstanden?

      • @Offebacher:

        Ich tippe auf "AfD-Verbot" (also: " [...] Im Gegenteil: für den Fall eines AfD-Verbots warnen selbst nicht extreme Rechte vor einem Bürgerkrieg.

        Aber niemand für den Fall eines AfD-Wahlsieges.")

        • @Asklepios1904:

          Danke Asklepios, das habe ich jetzt verstanden,

      • @Offebacher:

        Thomas Rödder warnt für den Fall eines AfD-Verbotes vor einem Bürgerkrieg.

        Absolut niemand warnt für den Fall eines AfD-Verbotes vor einem Bürgerkrieg.

        Weil man genau weiß, dass die Demokraten sich eben nicht physisch gegen die Machtergreifung wehren werden. Aber man traut den Anhängern der AfD offenkundig wie selbstverständlich zu, Gewalt anzuwenden und scheint das für ganz normal zu halten.

        • @Suryo:

          Sorry, es sollte natürlich „absolut niemand…AfD-Wahlsieges“ heißen.

  • Aber der Merz sprach doch von der Drecksarbeit, die andere für uns machen?

    • @Land of plenty:

      Das ist eine geschmacklose Verzerrung des Zitates, das sie auf Israel und dem Kampf gegen Islamisten wie die Hamas bezog.

      • @Dr. McSchreck:

        Es bezog sich auf die Luftangriffe auf den Iran. Einen klaren Verstoß gegen das völkerrechtliche Gewaltverbot.

  • Der Artikel boxt im Schatten herum ohne genau zu sein.



    Frau Müller ist mit Krav Maga getaggt.



    die taz titelte gestern:



    Der Antifaschist Johann G. solidarisierte sich in seinem Prozess mit einem Shirt mit dem israelischen „Nova“-Festival – nun beschlagnahmte es die JVA. taz.de/Beschuldigt...Johann-G/!6133539/



    Warum dann Ihre Entsolidarisierung?



    irgendwas mit Gewaltkritik ist zu diffus.



    Zu Gießen wieder: "Danke Antifa."



    Das ist kreuz und quer.

  • "Free Lina - Solidarität ist der Hammer" steht auf dem Plakat auf dem Foto.

    Die extreme militante Linke stellt die Aktionen der Hammergruppe juristisch nicht in Frage. Im Gegenteil sie feiert die Hammereinsätze in Soldaritätskundgebungen. Das hat schon auch was Ekeliges, zutiefst Gewalt-verliebtes, an sich, wenn selbst solche Aktionen gefeiert werden

  • Die Beobachtungen sind richtig, die Schlussfolgerung nicht ganz. Gewalt ist nicht rechts sondern systemimmanent für die Extrembereiche aller Ideologien, sei es rechts, links, islamistisch etc.

    • @Samvim:

      Vielen, herzlichen Dank für diesen klugen Kommentar, der den Kern des Themas in wenigen, treffenden Worten perfekt beschreibt!

  • Endlich mal ein Artikel der sich klar gegen Gewalt positioniert und diese nicht verharmlost.

    • @Mendou:

      ....mit deprimierender (oder auch erhellender, je nach emotionaler Betroffenheit) Kommentarspalte. Man erkennt, dass es doch sehr viele gibt, die sich ihre Wahrheit so zurechtbiegen, dass die Gewalt des eigenen Lagers relativiert bis gebilligt wird.

  • Wer Anderen den Schädel einschlägt, ist ein Verbrecher.



    Wer sich bewusst darauf vorbereitet, ist ein potenzieller Verbrecher.



    Wer meint, ihm stünde das aus moralischen Gründen zu, hat sie nicht mehr alle.



    Wer meint, sich mit all dem solidarisch erklären zu müssen, ist ein Komplize.

    Egal, ob rechts oder links. Es bleiben Verbrecher, die sich außerhalb der Gesellschaft positionieren. Null Unterschied.

    Sehr guter, wahrhaft humanistischer Artikel.



    In diesem Umfeld mutig, -wie diverse Kommentare zeigen.

    • @Hungerboomer:

      +1

  • Viele Kommentare hier sind schlichtweg erschreckend.



    Und belegen, wie richtig Frau Müller liegt und welch wunden Punkt sie bei vielen hier getroffen hat.



    Getroffene Hunde und so...

  • Eine Brandmauer nach links fordern relativiert den Begriff der Brandmauer, und relativiert Rechtsextremismus. Das nenne ich mal Rechtsruck von Links.



    .



    Charly Kirk verteidigen? Wirklich? Das in der taz? Das ist tief fallen.



    .



    Vielleicht mal wieder Tucholsky lesen:



    Rosen auf den Weg gestreut

  • Die gewaltfreie demokratische Linke muss sich deutlich von der Hammergruppe distanzieren um nicht mit ihm in den politischen Abgrund gezogen zu werden oder den Eindruck gegenüber anderen Demokraten entstehen zu lassen, Gewalt als ein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung zu propagieren.

    • @Rudolf Fissner:

      Vermutlich meint die Autorin das mit Brandmauer.

  • Die Kommentatorin hätte besser mal Thomas J. zuhören sollen, der in seinem Opening Statement am 2. Prozesstag von der Lebenswirklichkeit antifaschistischer Jugendlichen erzählte!

    So erzählte Thomas von den zwei Jungendlichen, beide hießen Mario, die 1992 tot in Königs Wusterhausen aufgefunden wurden, wie die Polizei die Morddrohungen durch Nazis ignoriert und das ganze erstmal als Unfälle abgetan habe. Hier fängt Thomas das erste Mal zu weinen an. Immer wieder, wenn er von den Morden und Angriffen von Neonazis berichtet, nimmt ihn ersichtlich mit. Er zählt viele Opfer in den 90‘er Jajren auf, die er persönlich kannte. Spricht von den Pogromen, der systematischen Entpolitisierung der Nazigewalt durch Politik und Justiz.

    So zieht sich das bis heute durch die Jahrzehnte.

    Und die Polizei? Verharmlost, stellt Verfahren ein, belegt Nazis mit geringen Strafen (wenn überhaupt).

    Aber in der gemütlichen Berliner Blase, mit Chai Latte, da lässt es sich bequem ablästern über jene, die sich nicht von Nazis einfach totschlagen lassen wollen.

    • @breakdownthewalls:

      genau!!

    • @breakdownthewalls:

      "Und die Polizei? Verharmlost, stellt Verfahren ein, belegt Nazis mit geringen Strafen (wenn überhaupt)"

      Ein Prinzip unserer Demokratie ist die Gewaltenteilung. Die Polizei kann niemanden mit Strafen belegen.

      • @Otto Mohl:

        Dann ergänze ich für Sie gerne: Und die Polizei und die Justiz? Verharmlost, stellt Verfahren ein, belegt Nazis mit geringen Strafen (wenn überhaupt).

  • Es ist ja eine historische Binsenweisheit, dass der Faschismus in den 30er Jahre glücklicherweise gestoppt werden konnte und die Welt keinen 2. Weltkrieg erleben musste.



    Nicht auszudenken, in welcher Katastrophe die 30er und ersten 40er Jahre in Deutschland sonst geraten wären. Jedenfalls begann für uns alle damals ein friedliches, tausendjähriges Reich - den siegreichen und friedlichen Nazis sei Dank!

    • @Tiene Wiecherts:

      In den 30er Jahren war der demokratische Staat das Hauptziel der KPD und die SPD der faschistische Hauptfeind (Sozialfaschismusthese). Die extreme Linke entblödete sich sogar zusammen mit der NSDAP die Absetzung des SPD geführten preussischen Landtags zu betreiben.

      Der Faschismus hätte gestoppt werden können, wenn die KPD im Kern demokratisch gewesen wäre und nicht dennStaat bekämpft hätte

      Gott sei Dank sind solche Deppen nur noch kaum zu finden und die Linkspartei wesentlich weiter als ihre historische Vorgängerin.

      • @Rudolf Fissner:

        Zu Beginn stand, dass der Staat die KPD bekämpft hat

      • @Rudolf Fissner:

        In der Weimarer Republik wurden von Beginn an tausende Kommunistinnen und Kommunisten getötet, es gab unzählige Massaker. Ob es im Nachklang der Novemberrevolution war, nach dem Kapp-Putsch oder



        dem Blutmai 1929, es wurde immer sehr schnell geschossen und gemordet. Gleichzeitig wurden antidemokratische Kräfte in Staat, Justiz und Wirtschaft mit Samthandschuhen angefasst und hofiert. Der Preußenschlag hatte gar nichts mit der KPD, deren Strategie damals wie heute kritisch gesehen werden müssen, zu tun. Der Faschismus hätte gestoppt werden können, wenn die SPD nicht das Bündnis mit den alten Eliten des Kaiserreichs gesucht und nach dem 1.Weltkrieg es einen wirklichen Neustart gegeben hätte.

        • @Nakam:

          Ja das stimmt, Kommunisten waren die ersten, die organisiert und auch bewaffnet gegen die Weimarer Demokratie angegangen sind. Bereits vor der Gründung wurde diese hintertrieben .

          Und das, obwohl die Unterstützung in der Bevölkerung gegen Null ging. 1920 erreichte die KPD nur erbärmliche 2%.

        • @Nakam:

          Ja. Kommunisten versuchten bereits die Verfassungsgebene Nationalversammlung 1919 zu verhindern, sind nicht damit fertig geworden, dass sie auf dem Reichsrätekongress der Arbeiter- und Soldatenräte gnadenlos ins Hintertreffen geraten sind.

          Massaker waren das nicht. Da musste sich die Demokratie bereits wehrhaft gegen bewaffnete Antidemokraten zeigen, als es die NSDAP noch gar nicht gab und die Bevölkerung in übergroßer Mehrheit hinter den demokratischen Parteien stand.

      • @Rudolf Fissner:

        Jaja, und wir wissen ja alle, dass die SPD in diesem Kontext eine blütenreine Weste hat, nicht? Fragten Sie Herrn Noske, der würde das sicher bestätigen.

        • @Kaboom:

          Stimmt, die ersten, die die Weimarer Republik bekämpften und verhindern wollten waren die extremen Linken jenseits der SPD. Da hat Noske die Drecksarbeit dagegen gemacht.

          • @Rudolf Fissner:

            Das Statement disqualifiziert Sie als ernstzunehmenden Diskussionspartner.



            Die von Noske beauftragten Freikorps waren Feinde der Demokratie, und das Agieren dieser Leute nennt man schlicht und ergreifend Mord. Mord im Auftrag der SPD.



            Achja, und NACH den Morden sahen die Sozen bis zu seinem Tod 1970 keinen Anlass, den direkt Verantwortlichen, Waldemar Papst, aus der SPD auszuschließen. Auch ein Statement



            Aber naja, wenn die Sozen zwischen Bürgern und Staat zu wählen hatten, dann war die Wahl ja immer die gleiche, nicht? Seit den Kriegskrediten, ohne die die Nationalisten den 1. WK gar nicht hätten führen können. Das ermöglichten die Sozen durch die einstimmige Zustimmung zum entsprechenden Gesetz.

            • @Kaboom:

              Die Freikorps waren erstmal nur die zurück gekehrten Soldaten, organisiert in Freikorpsverbänden und mit das einzige, was den Rat der Volksbeauftragten aus Mitgliedern aus MSPD USPD als Machtmittel zur Verfügung stand, um die demokratische Revolution vor den Antidemokraten von ganz links außen zu schützen.

              Das Noske-Gedöns blendet immer verlogen geflissentlich aus, dass die kommunistische Linke ohne jeglichen Rückhalt in der Bevölkerung, den Arbeitern oder den Linken insgesamt einen Bürger- und Bruderkrieg anzettelte, im irrigen Glauben eine "Oktoberrevolution reloaded" gewinnen zu könne.



              Sie hat nach Schätzungen bis zu 1.000 Tote in ihrem Spartakusaufstand zu verantworten.

              • @Rudolf Fissner:

                Die 1000 Toten hatte allein die Reichswehr zu verantworten.

              • @Rudolf Fissner:

                Die Soldatenräte waren auch zurückgekehrte Soldaten. Die Freikorps waren Soldaten, die sich ihrer Demobilisierung widersetzten. Als Verbände waren die in jeder Hinsicht illegal.

            • @Kaboom:

              Die KPD hat gleich mehrfach versucht, die gewählten Regierungen der Weimarer Republik durch Aufstandsversuche wegzuputschen, beginnend mit dem sog. Januaraufstand 1919. Vor dem Hintergrund der sog. Oktober-Revolution und des daran anschließenden blutigen Terrors hatten die deutschen Sozialdemokraten aber begreiflicherweise wenig Lust, das Schicksal der russischen Menschewiki oder der Regierung Kerenski zu teilen. Man kann den Einsatz von Freikorps und deren Exzesse kritisieren, aber dann sollte man eben nicht zugleich die Gewaltbereitschaft der KPD und ihrer Anhänger ausblenden und gar von "Morden" reden. An dem Versuch der KPD, die demokratische Ordnung gewaltsam zu beseitigen und eine Diktatur lenischen Musters zu errichten, gibt es weder etwas zu romantisieren noch zu bagatellisieren.



              Und das Waldemar Papst je Mitglied der SPD gewesen sei - dafür liefern Sie uns doch noch einen Nachweis?

              • @Schalamow:

                Beim Januar-Aufstand gab es noch keine gewählte Regierung.

                • @Francesco:

                  Das ist richtig, in diesem Kontext aber nicht entscheidend. Die KPD hatte aber bereits die Nationalversammlung abgelehnt, sie hatte nirgendwo, selbst unter der Arbeiterschaft, eine Mehrheit und versuchte dennoch, in grandioser Selbstüberschätzung, die Diktatur des Proletariats herbeizuputschen. Luxemburg & Co. sind die Opfer der Gewalt geworden, die sie selbst gefordert hatten.

  • Warum sollte man Mitleid und Respekt für jemanden aufbringen, der beides für einen selber auch nicht hätte?



    Er hat durch das Schwert gelebt. Passt doch zu seinem religiösen Getue.



    Jemanden umzubringen ohne Notwehr ist schlicht verboten. Darum wird das bestraft. Und es ist richtig das Recht umzusetzen. Egal wen es betrifft, mehr ist nicht der Fall nötig.



    Mitleid und Respekt muß man sich verdienen.

    • @Ulrich Schoppe:

      "Warum sollte man Mitleid und Respekt für jemanden aufbringen, der beides für einen selber auch nicht hätte?"

      Weil sich meine Haltung von seiner unterscheidet. MItleid übrigens immer (Muss man sich mE nicht verdienen.), mit dem Respekt wird's manchmal schon schwierig.

      • @Michael:

        Den Standpunkt verstehe ich durchaus. Und ich persönlich bin ein vehementer Gegner zB der Todesstrafe. Und das hier ist nichts anderes. Da erklärt sich meine Gegnerschaft nur auch nicht aus Mitleid. Ich denke das Recht auf Leben steht allen zu. Bitte jetzt keine Nothilfe Konstrukte bei denen man nur noch entscheiden kann wer stirbt...

  • Die KI kann auch gnimpelim definieren, das macht es noch lange nicht zu einem sinnvollen Begriff.

    Bei so einem ersten Absatz sind die Erwartungen für den restlichen Text natürlich bodenlos und siehe da, er enttäuscht nicht.

    • @p0ssum:

      Was gefällt dir denn inhaltlich nicht?

  • Ganzer Text voller Moraldödelei, ohne auch nur ein Argument zu bringen. Wieso sollte man denn Mitleid für Charlie Kirk haben? Die Autorin beantwortet es nicht, es scheint anscheinend selbstverständlich Mitleid mit ermordeten Rechtsextremen zu haben. Respekt soll man anscheinend auch noch zusätzlich entwickeln. Dies ist nur ein Beispiel, es wird nicht ein einziges Argument entwickelt im Laufe des Textes. Es scheint alles selbstverständlich zu sein für die Autorin. Wenn dies aber so wäre, gäbe es linke Gewalt nicht.

    • @Harmo-Nie:

      „Wieso sollte man denn Mitleid für Charlie Kirk haben?“

      Zum Beispiel, weil man ein Mensch ist und nicht ein selbstherrlicher, gewaltverliebter Fascho.



      Egal, ob in braun oder rot, das macht in dem Fall wirklich keinen Unterschied.

    • @Harmo-Nie:

      "...Text voller Moraldödelei... Wieso Mitleid... Wenn dies aber so wäre, gäbe es linke Gewalt nicht."



      Etwas gekürzt, bringt es aber genau auf den Punkt. Mit ein wenig Moral und Anstand gäbe es linke Gewalt nicht. Genau wie die rechte.

    • @Harmo-Nie:

      "Die Autorin beantwortet es nicht, es scheint anscheinend selbstverständlich Mitleid mit ermordeten Rechtsextremen zu haben."

      Meiner Meinung nach, weil er ein (auch leidender) Mensch war. Und vielleicht auch, weil er zu einem Menschen wurde, der von einem anderen Menschen zu Tode gebracht wurde.

      Ich habe sogar Mitleid mit Herrn Sinwar und bedauere, dass er der Mensch wurde, der er wurde, auch wenn ich vermutlich eine Hardcore-Verteidigerin der jüdischen und/oder israelischen Kriegspartei bin.

    • @Harmo-Nie:

      "Wieso sollte man denn Mitleid für Charlie Kirk haben?"



      Die Würde des Menschen ist unantastbar.



      Wer das verteidigen will, muss diese Würde allen zugestehen.



      Auch seinen politischen Gegnern - und auch, wenn diese sie ihm nicht zugestehen würden.

      • @Saskia Brehn:

        Kirk hat sich mit seinen gesellschaftlichen und politischen Vorstellungen außerhalb jeglicher Menschenwürde gestellt, die er ja selbst unzähligen anderen Menschen abgesprochen hat. Er war kein politischer Gegner, er war ein offener klerikaler Faschist. Friedrich Merz ist ein politischer Gegner und seine Würde ist, bei aller Kritik an seinen zum Teil widerlichen menschenfeindlichen Ansichten, unantastbar.

    • @Harmo-Nie:

      Der Harmonie willen. Den so kommen wir einer Welt näher in der der "Harm" (eng) nie stattfindet.

    • @Harmo-Nie:

      Es hat schlicht etwas mit Anstand zu tun, zu kondolieren, wenn jemand ermordet wird, ganz gleich, wie weit man politisch auseinander steht. Oder einfach nichts zu sagen.



      "De mortuis nil nisi bene".



      Heißt, wenn man schon nichts Gutes über den Toten sagen kann oder will, was ja im Falle Mir. Kirk durchaus sein mag, kann man auch einfach mal schweigen.



      Wie gesagt, Anstand wahren. Oder wie Mrs. Obama sagte “When they go low, we go high.”



      Nur mal so als Anregung.

      • @Katharina Reichenhall:

        So manch eine:r hätte zu Kirks Ableben kein Wort verloren. Doch leider wurden gern gerade diese mit vorgehaltenem Mikro zu zu Bei- und/oder Mitleidsbekundungen zu nötigen versucht. So auch Heidi Reichinek. Wenn man sich dann aufregt, dass eine Meinung statt Mitleid kommt und man dann noch rummosert, dass die Leute besser geschwiegen hätten...



        Ist das nicht Heuchelei?

  • Solche Artikel genügen sich selbst immer so sehr im hämischen Abwerten des anderen.

    Chance vertan: Die "Zeitenwende" bis hin zur "Kriegstauglichkeit" Deutschlands ebenfalls mit in den Fokus rücken.



    Wird ja schließlich von vielen mitgetragen, die sich für irgendwie links halten.

    Aber dann hätte die Autorin sich vielleicht selbst im Spiegel betrachten müssen, anstatt nur über ein paar Radikale aburteilen zu müssen.

    Bleibt: Militanz gegen die Faschos im eigenen Land ist unerwünscht. Lieber: Aufrüstung bis die AfD ("Generation Deutschland") dann die Ernte einfährt.

    Schade, vertan.

  • kaum stellen sich Menschen den Faschisten entgegen ist auf Knopfdruck die Spaltung eben dieser das Thema von der Welt über die TAZ und FR. Es gibt ihn nicht den einzigen richtigen Weg Faschisten zu bekämpfen es muss auf allen Fronten ja und auch auf der Straße passieren. Von Selbstdarstellung und Chauvinismus oder gar indifferentem Vorgehen kann nicht die Rede sein und wird der Tatsache nicht gerecht das während ihr Sonntag morgens in der Zeitung blättert, so viele in diesem Land von Faschisten ermordet wurden.

    • @Farrukh Salim:

      Reden Sie mit ihren Kollegen, Verwandten, Nachbar oder Freunde über die Themen der AfD. Es werden sich bestimmt AfD Positionen finden. Und schlagen sie diesen nicht die Köppe ein.

  • Ich habe mir gerade einmal die Statistik für 2024 angesehen.

    Straftaten gesamt



    rechts: 37 835



    links: 5857

    Gewalttaten gesamt



    rechts: 1281



    links: 532

    Körperverletzung



    rechts: 1121



    links: 216

    Quelle: Statista

    Was ich damit sagen möchte? Es gibt linke Gewalt, und jeder einzelne Fall ist einer zuviel, und die in manchen linken Kreisen scheinbar gelebte Machokultur braucht sowieso niemand. Rechte Gewalt ist aber immer noch das Hauptproblem.

    Was mich interessieren würde, wären die Zahlen für Berlin. Da habe ich für 2024 leider nichts gefunden. Warum? Weil mir scheint, dass gerade in Berlin die politischen Auseinandersetzungen besonders brutal geführt werden, was den Eindruck entstehen lässt, die Zunahme linker Gewalt sei ein flächendeckendes Phänomen (was ich nicht glaube). Leider habe ich keine Zahlen dazu gefunden.

    • @Klabauta:

      Problem dabei... Zu rechten Straftaten gehört enorm viel heutzutage. Das sind Delikte, die zum Teil auch von jedermann verübt worden sind. Linke Straftaten. Tja. Was könnte das genau sein? Ich halte nichts von dieser Statistik.

  • Es gibt keine Rechtfertigung linker Gewalt. Punkt. Wer das aber sagt, muss zugleich einräumen, dass der demokratische Rechtsstaat vor der rechten Gewalt einpacken kann. Ein nicht aufzulösendes Dilemma.



    Es hat mit der assymetrischen Kriegsführung zu tun, die den Demokraten von rechts aufgezwungen wird. Aufklärung, Bildungsarbeit etc. klingen da wie hohle Worte, wie stumpfe Waffen, die die Faschisierung der Gesellschaft nicht aufzuhalten vermögen, weil sie nie die Faszination durchbrechen können, die faschistische Gewalt auf Menschen auszuüben vermag.



    Hinzu kommt die um sich greifende Durchsetzung von Polizei und Justiz durch Faschisten, die legalistische, rechtsstaatliche Strategien der Bekämpfung von Rechtsextremismus zunehmend ins Leere laufen lassen.



    Und ja, vielleicht kann man den Johann G.‘s, Lina E.‘s und Maja T.‘s vorwerfen, mit ihren militanten antifaschistischen Aktionen, die selbst den Tod von Menschen in Kauf nehmen, selbst der faschistischen Gewaltlogik aufzusitzen.



    Die Hilflosigkeit gegenüber Formen rechter Gewalt bei gleichzeitig unverhältnismäßiger polizeistaatlicher Reaktion gegen linke Gewalt spricht Bände über den Zustand, in dem sich unsere Republik befindet.

    • @Abdurchdiemitte:

      "Die Hilflosigkeit gegenüber Formen rechter Gewalt bei gleichzeitig unverhältnismäßiger polizeistaatlicher Reaktion gegen linke Gewalt..."







      Ich bin überzeugt, Sie haben Recht mit dieser Aussage (habe aber keine Beweise). Die Polizei mit ihrem Gewaltmonopol sollte als neutraler Vertreter des Staates auftreten. Das wäre professionell. Eine Polizei, die sich von Stimmungen leiten lässt, ist ein No-go.







      Auf der anderen Seite ist die Polizei ein "Lieblingsgegner" der Linken. Die Polizei wird gerne auch von den Linken attackiert (Steine- und Flaschenwürfen...) und verhöhnt.







      Ich frage mich, was passieren würden, wenn die Linken sich an Recht und Gesetz halten und ihrerseits auf Aggressionen gegenüber der Polizei verzichten würden. Und sich vielleicht auf den politischen Gegner konzentrieren würde anstatt sich Scharmützel mit der Polizei zu liefern. Mir gefällt der Gedanke.

      • @Black & White:

        Die Polizei ist überall auf der Welt die Polizei der Priviligierten. Humanistische Anwandlungen sind je nach Wetterlage Bonus und individuelles Extraengagement diesbezüglich lohnt sich für die Cops ned zwingend.

  • Das Thema zuzuspitzen finde ich in Ordnung. Es ist relevant, darüber nachzudenken, ob physische Gewalt gegen Nazis abseits von Selbstverteidigung okay und strategisch klug ist (finde ich beides nicht). Und es ist auch relevant, sich zu fragen, wie Verbündete gefunden und Antifaschismus als ein nicht linksradikaler sondern demokratischer Wert verteidigt werden kann.

    Ich finde aber nicht, dass der Artikel dazu beiträgt. Dieses Anteasern von Themen und Thesen ist mir zu schnell und oberflächlich. Wer ist denn nun "das selbstgerechte Milieu", worin besteht die Dichotomie ihres Weltbilds? Was ist gegen eine kämpferische Rhetorik einzuwenden, wenn sie Argumente vorbringen kann und sich nicht nur darauf beruft, auf der richtigen Seite zu stehen, weil sie "gegen rechts" ist? Und ist nicht genau letzteres die Brandmauer-Strategie? Warum also jetzt noch mehr davon? Ich verstehe nicht so recht, was die Autorin will, und hätte außerdem gern mehr über die (progressive vs. autoritäre) linke Kampfsportszene erfahren.

    • @sàmi2:

      "Und es ist auch relevant, sich zu fragen, wie Verbündete gefunden und Antifaschismus als ein nicht linksradikaler sondern demokratischer Wert verteidigt werden kann."

      Das ist eine gute Frage! Antifaschismus halte ich für einen wichtigen demokratischen Wert. Das heißt aber nicht, dass jeder Antifaschist mit jedem anderen Antifaschisten gemeinsame Sache machen möchte. Insbesondere dann nicht, wenn die anderen Antifaschisten (z.B. Antifa) undemokratische Werte vertreten und gemeinschaftliche Regeln verletzen (Gewaltanwendung, Blockaden etc.).

  • Linker Rechtsruck ist so dumm wie linker Hitler.

    • @Andreas J:

      Aber die Welt ist dumm, wie wir sehen.

      • @rero:

        Deshalb muss der Dummheit aber keinen Platz in der taz eingeräumt werden. Das die Linken bzw. die Antifa die wahren Faschisten sind, wird schon länger von der rechten Propaganda verbreitet. Erschreckend das dieser Schwachsinn hier Anklang in vielen Kommentaren findet. So geht Rechtsruck.

        • @Andreas J:

          "Das die Linken bzw. die Antifa die wahren Faschisten sind, wird schon länger von der rechten Propaganda verbreitet."

          Es waren nicht Rechte, die den Begriff der Rot-lackierten Faschisten formulierten, sondern Linke, vor allem aus der SPD, als Reaktion auf die antidemokratischen Bestrebungen der stalinistischen KPD und der sowjetrusslandtreuen SED .

          Die Antifa hat, obwohl heute weitgehend geläutert, immer noch ein Problem sich von ihren historischen Wurzeln als Ausgründung der stalinistischen KPD zu distanzieren. Das wird immer noch unter den Teppich gekehrt.

          Die extreme, militante Linke versteckt sich zu gerne hinter dem Oberbegriff "Linke". Sie ist aber nur ein kleines meist ungeliebtes Pflänzchen m linken Garten. Die liberale Linke hat mehr mit Liberalen oder liberalen Konservativen gemein als mit der extremen, militanten Linken.

        • @Andreas J:

          ***... wird schon länger von der rechten Propaganda verbreitet. Erschreckend das dieser Schwachsinn hier Anklang in vielen Kommentaren findet.***

          Wir haben in der taz seit Jahren viele Konservative als "Leser". Und in letzter Zeit wohl auch immer mehr Rechtskonservative, die sich über solche taz-Artikel natürlich sehr freuen.

          Linke waren aber schon immer sehr gut darin, sich selbst ein Bein zu stellen, dann allerdings fassungslos darüber sind, dass sie auf die Nase fallen.

          taz: *Die KI kann den Begriff bereits definieren: „linker Rechtsruck“.*

          Ja, auch die KI wird kräftig von rechts "gefüttert" und wird dann natürlich dementsprechend auf eine Frage antworten. Aus den Trump-USA, wo man die Antifa jetzt als Terrororganisation bezeichnet, bekommen die Rechten hier in Deutschland ja auch noch kräftig Unterstützung. Und unsere Bundesregierung - oder was der "BlackRock-Lobbyverein" darstellen soll - bekommt es ja nicht einmal hin die AfD endlich vors Bundesverfassungsgericht zu bringen.

          Und weshalb man in der linken taz jetzt auch noch gegen 'Die Linke' (Heidi Reichinnek) schießt und sogar die (gefütterte) KI zitiert und vom linken Rechtsruck spricht, das weiß wohl nur die taz.

        • @Andreas J:

          Die Autorin schreibt aber nicht, dass Linke oder Antifa "die wahren Faschisten" sind.

          Sie schreibt vom Rechtsruck, der eben nicht nur rechts stattfindet.

          Wenn die Gesellschaft einen Rechtsruck erlebt, sollte die taz auch darüber schreiben.

          Es ist ja nicht so, dass sich die Autorin die Fälle, auf die sie sich bezieht, ausgedacht hat.

          Es ist auch eine Frage, wie man Faschismus definiert.

          Nach Umberto Eco ist Faschismus eine Frage der Wahl der Mittel in der politischen Auseinandersetzung.

          Er schreibt, die italienischen Faschisten hatten ursprünglich überhaupt keine Ideologie.

          Aus politischen Gründen als Gruppe eine Einzelperson zu überfallen und ihr mit einem Hammer den Schädel einzuschlagen, läuft eindeutig unter Faschismus.

          Für Eco wie für mich.

          Da muss ich nichts mehr ruminterpretieren.

          "Hass als Tugend" war vor einiger Zeit eine taz-Überschrift.

          Bringt aus meiner Sicht den Rechtsruck unter Linken gut auf den Punkt.

          Die Leserschaft der taz sortiert sich in der großen Mehrheit links ein.

          Wenn "der Artikel Anklang in vielen Kommentaren findet", lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob vielleicht doch was dran sein könnte.

          Ist eventuell doch mehr als "Schwachsinn".

          • @rero:

            Wenn man einen rechten mit einen Hammer auf den Kopf schlägt ist man selbst rechts. Das ist Schachsinn! Man ist dann gewalttätiger Linksextremist, wenn es nicht Notwehr war.



            Den deutschen Faschismus hat die NSDAP geprägt und darauf beziehen sich deutsche Rechte immer wieder. Da braucht es kein Rumphilosophieren was überhaupt Faschismus ist.



            Beschäftigen sie sich mal mit den 14 Merkmalen des „Ur-Faschismus“ von Umberto Eco. Linke oder Antifa lese ich da nicht raus. Nur weil viele Kommentatoren hier nach rechts driften, ist das noch lange kein Beweis für die Richtigkeit ihrer Ansichten. Faschismus war schon mal die Meinung der Mehrheit.

  • Der "Rechtsruck" scheint auch vor der taz nicht halt zu machen.



    1. Der Prozess hat erst angefangen, nichts ist bewiesen, aber darauf und auf andere Mutmaßungen lässt sich ein 'guter' Kommentar schreiben.



    2. Dei Schlussfolgerungen sind hahnebüchen inkl. der vermeintlichen Belege.

    Würde mich interessieren, wie sich die Autorin die Gegenwehr gegen Nazis vorstellt? Lichterkerzen?

    • @Anna Bell:

      Mittlerweile muss ich sogar lesen, dass die Widerstandsbewegung Weiße Rose für ihr Vorgehen kritisiert wird. Man könne nicht einfach so per Flugblatt zum Widerstand aufrufen, ihr Auflehnen habe nur den Tod gebracht, das Mittel heilige nicht den Zweck, usw.

      Das mit den Lichterkerzen ist garnicht so abwegig.

      80 Jahre neoliberale Mitte-Regierung, Law and Order und Konsumgeilheit aus Amerika hinterlassen ihre Spuren. Bloß nicht aus der Reihe tanzen, sonst könnten wir was verlieren.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Waren gar nicht so schlecht, diese 80 Jahre. Mit die besten und friedlichsten in unserer Geschichte.

        Aber natürlich ist es viel besser, wenn wir wieder zu kernigen Straßenschlachten zwischen rechtem und linkem Mob zurückkehren und der bestimmt, was Demokratie ist, der diese gewinnt…

  • Die Bekämpfung des alten und neuen Faschismus ist Sache des Staates. Er soll es endlich tun und nicht ständig die Rechten mit sozialen = linken Bewegungen gleichsetzen oder gar den Antifaschismus auf den Kopf zu stellen wie der Orangene drüben hinterm Teich.

    • @Uns Uwe:

      "nicht ständig die Rechten mit sozialen = linken Bewegungen gleichsetzen"

      Was bedeutet das für Sie für die Beurteilung von schwersten Körperverletzungen oder gar Totschlag?

      • @Rudolf Fissner:

        Frage an Herrn Fissner: Wann fand der letzte "Totschlag" durch Antifas statt?

    • @Uns Uwe:

      Gewalt ist nunmal nicht so sozial.

    • @Uns Uwe:

      Träumen Sie weiter, wenn sie meinen unsere Verwaltung wird das schon richten. Das Gegenteil ist der Fall und wird weiterhin zu einem erstarken der radikalen Rechten AfD führen. die Frage ist dabei nur, wann werden es die Reste der wahren Demokraten in unserem Land verstehen und Widerstand leisten. Wird der Widerstand dann auch noch stark genug sein? Meine Hoffnung sinkt wöchendlich. Gerade mal wieder nach den Einsätzen der Polizei, der Gerichte und des Innenministers.

      • @Sonnenhaus:

        Erstmal müssen unsere Richter auf ihre Verbindungen zu rechten Burschenschaften aus ihren Studienzeiten überprüft werden - hier besteht aktueller, akuter Handlungs/ Nachholbedarf !

  • Linke Gewalt stärkt das Gemeinschaftsgefühl, wird als heroisch wahrgenommen, man fühlt sich als gerechter Kämpfer gegen das Ungerechte. Je größer der Feind ("Nazis", "Bullen" etc.) ist, desto besser fühlt man sich in der Selbstwahrnehmung. Zudem wirkt der Reiz des Verbotenen stimulierend, Gewaltanwendungen werden zum Abenteuer.

    So habe ich es selbst in den Auseinandersetzungen der Berliner Hausbesetzer-Szene mit Polizei und Vermietern erlebt.

    Leider tritt ein gegenteiliger Effekt zu dem gewünschten Effekt ein. Für den Großteil der Bevölkerung wirkt die Gewaltanwendung abschreckend. Ergebnis: die politische Landschaft verschiebt sich nach rechts.

    Analog verhält es sich übrigens auf der rechten Seite: rechtsextreme Aussagen z.B. der "AfD Jugend" und Gewalt von rechts führen zu einer Links-Bewegung.

    Wie viel leichter wäre es, auf Gewalt und extremen Aussagen zu verzichten (trotzdem deutlich zu sein) und wirklich etwas in unserer Gesellschaft zu bewegen. Aber wahrscheinlich will man kein "empathischer Schwächling" sein.

    • @Black & White:

      👏

  • Angenehm differenzierender Artikel; gar hier bei der taz ...

    Als alter, West-Berliner 68er Linker ist mir das Thema durchaus gut bekannt: Gewalt nur gegen Sachen, oder auch gegen Personen? Und wie selbstverständlich Letzteres heute positiv konnotiert wird, das ist schon ein Stück weit erschreckend.

    • @sutrebe:

      Auch damals gab es Sympathisanten der RAF die Gewalt tolerierten. Die Frage ist, wie das ganze vom Staat und der Gesellschaft Gewichtet wird. Rechte immer Einzeltäter, linke immer Kollektivschuld. Linker Gewalt wird auch immer ein höheres Gefahrenpotential angedichtet, als der um ein vielfacheres massiveren Gewalt von Rechts. Was sich oft auch im Strafmaß wieder spiegelt. Im letzten Verfahren für einen rechten, rassistischen Mord incl. Zerstücklung des Opfers, wurde die Tat mit lächerlichen 6.5 Jahren geahndet.

    • @sutrebe:

      Als alte 70zigjährige linke Nach68zigerin kenne ich das auch noch genau so, wie Sie das beschreiben und habe mir das eigentlich auch bis heute bewahrt. Allerdings frage ich mich schon seit den extrem gewalttätigen Baseballschlägerjahren und dem heutigen Wiedererstarken des Rechtsextremismus, was wir tun können, wenn der Staat so massiv versagt, bzw. nicht Willens ist, adäquat konsequent gegen die rechten Verfassungsfeinde und Gewalttäter vorzugehen. Ich kenne neben eigenen Erfahrungen auch in meinem familiären Umfeld und Freundeskreis übelste Fälle von rechter Gewalt, die von Polizei und Justiz entweder ignoriert oder bagatellisiert wurden. Was das mit den Opfern macht, können Sie sich sicher vorstellen. Daß dann manche betroffene Personen meinen, weil der Staat sie nicht schützt, gegen die rechten Gewalttäter auch mit Gewalt vorzugehen, finde ich nicht gut, kann ich aber nachvollziehen.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Ich mag es nicht "nachvollziehen", muss es aber hinnehmen; und gehe davon aus, dass "Gießen" nebst anderer, ähnlicher Aktionen eher der AfD nutzen.

        Die Autorin hier hat das wohl schon gut erkannt, die taz insgesamt wahrscheinlich noch nicht.

        • @sutrebe:

          Das Polizei auf friedliche Demonstranten eindrischt hilft jetzt wem? Der AgD? Oder der Gesamtgesellschaft, wo Rechte Straftaten überdimensional häufiger vorkommen?



          Also soll man lieber still sein, damit "Gießen" keine negativen Ressentiments bei Faschisten schürt? Das ist verlogen.

          • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

            Wem hilft der Mythos von den friedlichen Demonstranten, wenn Medien gleichzeitig berichten, dass mit Leuchtmonition auf Polizist_innen geballert wurde und anderes stattfand?

            Wie verlogen ist das?

            Hatespeech is not an opinion.

            Hate activities ebenfalls nicht.

            • @rero:

              Selbst Polizeiwissenschaftler Rafael Behr spricht von vereinzelten Vorfällen und das die große Masse der Demonstranten friedlich war.



              Er bezeichnet auch das Gerede über bürgerkriegsähnliche Zustände als unangebracht.



              Das die AfD eine neue Hitlerjugend gegründet hat, ist ihnen aber schon bewusst? Da muss es in einer Demokratie laut auf der Straße werden.

  • Es ist ja auch bezeichnend, dass sich die Gruppe um Johannes G. als israelsolidarisch identifiziert (siehe den heutigen Artikel zu dem im Gerichtssaal getragenen und später im Knast beschlagnahmten T-Shirt), auch das spricht für fragwürdige Gewaltaffinität und Verklärung der (vermeintlicher oder tatsächlicher Gegen-)Gewalt zur "Selbstverteidigung", was die Kernmerkmale des ästhetisch-ideellen "Rechtsrucks" ausmacht. Sehr feine Analyse.

    • @Günter Picart:

      Was ist an einem Tanzfestival-T-Shirt gewaltaffin? Wer wurde von wem beim Nova-Festival angegriffen? Bitte rekapitulieren Sie noch einmal. Das Festival stand genau für das Gegenteil, nämlich dem Wunsch nach Gewaltfreiheit.

    • @Günter Picart:

      Ein Nova T-Shirt als per se Israel solidarisch sehen und als gewaltaffin darstellen, finde ich sowas von daneben. An den 07.November erinnern ist nicht das gleiche, wie den Krieg in Gaza feiern. Halte nicht viel von dem Dude, aber ist jetzt nicht so als ob er ein IDF Shirt anhatte.

      • @la suegra:

        Es geht um die Rechtfertigung von pauschaler Gewalt zur angeblichen Verteidigung und den irrationalen Dogmatismus dahinter, der den humanistischen Grundkonsens verdrängt, dass außergesetzliche Gewalt als Antwort auf Angriffe grundsätzlich kein Mittel ist, das gerechtfertigt wäre oder eine Lösung näherbrächte. Genau dieses Denken pägt sowohl die gewaltbereiten Antifaschisten als auch die Israelunterstützer.

  • Ein Sonntagmorgen....das durchscrollen bis zum Artikel von C.S. Müller hat sich gelohnt.



    Klartext ....

    vielleicht liest auch...... zugegeben die " gequält " sich windende, aber trotzig Verständnis zeigen für die " Hammerschläger " .......der Antifa diesen Artikel.

  • Vielleicht sollte die Autorin sich mal mit der Geschichte von Lina E. bekannt machen und die 10 stündige Urteilbegründung durch lesen.. Wenn der reaktionäre Staat Sachsen in den letzten 20 Jahren gegen die gewaltsame und jederzeit gewaltbereite rechte Szene mit Leidenschaft von Seiten des Staates - Polizei und Justiz - bekämpft und mit harten Strafen verfolgt worden wäre, gäbe es die sogenannte gewaltbereite linke in Sachsen nicht, wo der Innenminister fröhlich in dem rechtsaußen-Organ "die Freiheit" permanent zum Kampf gegen "LINKS" aufruft.

    • @SUDEK:

      Sachsen ist schrecklich, aber das rechtfertigt nichts, jedenfalls keine Aktionen gegen Leib und Leben der anderen.

      • @Günter Picart:

        Es geht nicht um Rechtfertigung, sondern um das Motiv.

  • Wenn in Deutschland, (mittlerweile Weltweit) der Rechtsextremismus derart zu nimmt, das einem Angst und Bange wird, reden Sie von linker Gewalt die man mit einer Brandmauer bekämpfen soll? Sie sind in der Realität, glaube ich, noch nicht angekommen. Wenn die AfD, und diese Horror Vorstellung ist mittlerweile eher realistisch, wenn man die steigenden Zuwächse der Partei beobachtet, an die Macht kommt, bekommt nicht nur die Taz,❤️ enorme Schwierigkeiten.

    • @Andreas Flaig:

      Und welchen zählbaren Beitrag gegen Rechts haben solche Übergriffe, wie die um die Hammerbande, denn jetzt genau geleistet? Häßliche Bilder gehen um die Welt und die Beteiligten in den Bau. Thats ist.



      Rechtsextremisten behauptet auch, sie müssten das Volk vor kriminellen Ausländern und Islamisten beschützen. Da hat auch jeder eine apokalyptische Geschichte, mit der er seine Gewalt rechtfertigt. Die behapten auch, dass sie Recht und Gesetz in die Hand nehmen müssten, weil sonst alles untergeht. Die reden auch davon, dass das Volk nicht in der Realität angekommen ist endlich aufwachen müsse. Die behaupten auch, dass der Staat das andere politische Ufer unterstützt und man ja eigentlich Opfer ist.



      Und genau so billig rechtfertigt jeder Gewalt. Wenn wir jetzt nicht zuschlagen, dann wirds euch allen schlecht gehen.



      Am Wochenende sind auch Journalisten angegriffen wurden. Genau wie auf einigen pro Palästina Demos. Auch das Heute Show Team wurde nicht von Rechten überfallen. Als Reaktionen gibts nur Achselzucken, "konnten wir leider nicht unterscheiden". Soviel zum Thema, ohne Gewalt von links, werden Journalisten bald Probleme bekommen.

      Zuviel Hufeisen? So was kommt halt von sowas.

      • @Deep South:

        👏

      • @Deep South:

        An diesem Samstag ging die Gewalt in erster Linie von der Polizei aus. Dafür gibt es genügend Berichte.



        Auch unbedingt lesen: "Danke, Antifa!" Heute in der Taz. Ausschnitt:



        "Es gab Zeiten, da wurden NPD-Versammlungen und extrem rechte Zusammenkünfte und Demos einfach mal abgesagt, wenn eine kritische Masse sich dagegen gestellt hat. Seit wann muss der Staat eigentlich dafür sorgen, dass Rechtsextreme wie Staatsgäste mit Polizeieskorte an einen Versammlungsort transportiert werden? Und stattdessen Leute, die sich gegen die Gründung einer rechtsextremen Kaderjugend stellen, gepfeffert und geprügelt werden? Hier sind die Maßstäbe nicht nur ein bisschen verrutscht."

        • @Andreas Flaig:

          Ja natürlich. Es sind immer die Anderen und es gibt immer irgendwen, auf den man zeigen kann, wenns Kritik gibt. Auch so eine Gemeinsamkeit, die Radikale quer durch die Bank teilen. Die Frage bleibt trotzdem. Wem nützt Gewalt? Gibts dadurch auch nur einen AfD Wähler weniger, wird damit auch nur ein einziger rechter Übergriff verhindert, wird auch nur ein Büprger davon überzeugt, sich gegen Rechts zu engagieren?



          Der zitierte Texte ist natürlich aus der gleichen Kiste. Da werden nämlich auch die 95% friedlich Demonstrierenden mit Gewaltsuchenden in einen Topf gesteckt und . Warum hat man den Leuchtspurmunition auf einer Demo dabei, warum greift man denn veresehentlich Jopurnalisten an? Ist da auch die Polizei schuld?



          Und mal ab von der Demo. 95% der Leute dort haben friedlich demionstriert.



          Hier gehts ja eher um Leute wie Johann G. Jeder gegen rechts engagierte Mensch, von Sozial- und Jugenadarbeit über Streetwork, investigativen Journalismus, politisches und kulturelles Engagement, etc leistet einen größeren Beitrag zur Sache als solche Polit-Hooligans. Die ziehen mit ihrem destruktiven Handeln aber alle Aufmerksamkeit auf sich und diskreditieren damit das Bild von Antifaschismus.

  • „Sie [Heidi Reichinnek] findet, man muss ihm aufgrund seiner politischen Einstellung post mortem weder Mitleid noch Respekt entgegenbringen.“

    Hier schießt die Autorin übers Ziel hinaus. Man kann anderen Menschen nicht vorschreiben, was für Gefühle sie haben sollen. Die Welle des „Mitleids“ in irgendwelchen rechten Kreisen war eh inszeniert, eine Woche später haben die das alles schon wieder abgehakt und sind zur Tagesordnung übergegangen (Ausländerhetze, Demokratieabbau, Polizeistaat, Umverteilung nach oben).

    • @derzwerg:

      Wie oft aber Respekt und Mitleid einen Gewaltsamen Konflikt verhindert!

      • @Lukas Burger:

        Meinetwegen, allerdings wäre Heidi Reichinnek auch dann nicht die richtige Adressatin; von ihr ging meines Wissens bisher kein gewaltsamer Konflikt aus.

    • @derzwerg:

      Das sehe ich auch so. Und der Kommentar der Sportjournalistin weist wohin die taz driftet. Wir sind hier, im echten Leben, eben nicht auf dem Spielplatz irgendeines Fuß- oder Handballspiels, sondern Nazis ermorden Menschen oder prügeln sie ins Koma.

      Und Charlie Kirk war Inspirationsquelle und Ideengeber für einschlägige rechte Kreise. Hier zu skandalisieren, dass man dessen Tod nicht betrauert, ist der tatsächliche Skandal.

      Aber gerne darf die Sportjournalistin, wenn ihr dereinst Nazis über den Weg laufen, mal die Fairplay Regeln des Sports erklären, mal abwarten, und gerne berichten, wie das die Nazis beeindruckt- oder vielleicht greift Frau Müller dann doch lieber zu 'Kampfsport und Krav Maga' um zu überleben.

  • Ich bin generell nicht für Militanz zu begeistern. Die Ausbreitung des Faschismus kann nicht durch Hammer verhindert werden, aber Wehrhaftigkeit geht doch deutlich über Selbstverteidigung mit ein und umfasst deutlich den militanten Schutz jener, die sich nicht selbst verteidigen können. Außerdem ist mir unklar, warum Anti-IDF Slogans so ein großes Problem sind. Ist die IDF etwas ein Hippie-Verein, der sich mit Palästinenser:innen zu Diskussionen trifft? Wenn alles was die IDF macht unter Selbstverteidigung fällt, dann kann Antifa-Ost kaum wegen Militanz kritisiert werden.

    • @Core Persephone:

      "Wenn alles was die IDF macht unter Selbstverteidigung fällt, dann kann Antifa-Ost kaum wegen Militanz kritisiert werden."



      In der Tat ein schöner dialektischer Satz!



      Das einzige, was da dran ein Problem werden könnte, ist die Sache mit dem Sich-auf-die-gleiche-Ebene-Begeben, ob man am Ende nicht durch ständige Einübung seinen Gegner*innen strukturell und methodisch erstaunlich anfängt zu ähneln.



      So ungefähr wie der Teil der 68er, der sich auf dem "Marsch durch die Institutionen" am Ende von den ursprünglich kritisierten Institutionen nur noch wenig unterschied.

  • Der Rechtsruck der Gesellschaft ist ein Selbstbetrug liberalen Denkens. Der zeigt sich immer dann, wenn für eigenes Handeln zu Lasten anderer eine Entschuldigung gesucht wird. Die angeborene Verantwortungslosigkeit gegenüber der Welt wird zur erwachsenen Freiheit der Entscheidung umdeklariert. Die kognitive Begabung zu überlegtem Handeln solle auf das individuelle Glück oder das Glück der eigenen Bezugsgruppe ausgerichtet werden und nicht am Wohl der anderen oder aller. Dass dieser freiheitliche Anspruch auf das eigene Glück nur im Wettbewerb mit bzw. gegen den anderer erfüllt werden kann, ist dann eine Binsenweisheit. Bei guter Konjunkturlage und Erfolg, kann man sich gegenüber den anderen auch mal großzügig zeigen. Wenn aber Flaute herrscht und der Wettbewerb zunimmt, darf und muss man unerbittlich sein, sonst drohen Verlust des oder Abstriche beim eigenen Glück. Wo Rechte für einen nationalistisch, völkisch und/oder rassistisch motivierten Sozialdarwinismus argumentieren, verteidigen liberal Gesinnte einen zweckrationalen Sozialdarwinismus als universelle Ordnung. Gesteuerte Migration statt Xenophobie, Wettbewerbsfähigkeit statt MAGA usw.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Den Widerspruch, auf den Sie hier hinweisen, sehe ich auch so. Und der Faschismus erwächst aus dem Neoliberalismus, wenn der an das Ende seiner Erzählung kommt. An diesem Punkt stehen wir heute.

      • @Abdurchdiemitte:

        Der sogenannte Neoliberalismus ist nur eine moderne Spielart des Liberalismus. Der steht bereits bei Locke, Smith, Kant usw. für die Universalität eines generalisierten Sozialdarwinismus. Was der Neoliberalismus, ja nach Lesart, hinzufügt, sind (a) der Verzicht auf die Tarnung durch eine minimale Sozialpolitik, (b) die Ausweitung des Zugriffs auf „Märkte“ durch Differenzierung der Produkte und die Globalisierung und (c) den hegemonialen Anspruch der Wettbewerbsordnung auf alle Lebensbereiche, inkl. Familie, Liebe, Glaube, Künste usw., auszudehnen.

        Der kategorische Imperativ eines jeden Liberalismus lautet: Setze dich durch und mach dein Ding!

        • @DemokratischeZelleEins:

          Und der Neoliberalismus formuliert ja nicht mal mehr ein Heilsversprechen auf individuelles Glück und Wohlstand für alle, die sich nur entsprechend anstrengen (außer für die minimal kleine Elite der Musks, Thiels usw.), sondern verhöhnt diese Wünsche noch. Und trotzdem kriechen Milliarden auf seiner Schleimspur. Selbst die Ärmsten der Ärmsten. Unheimlich!

      • @Abdurchdiemitte:

        👍👍

      • @Abdurchdiemitte:

        Verdammt gut & knapp zusammengefasst, Danke!

  • Mitleid für oder Respekt vor was?



    Heidi hat da ausnahmsweise Recht: Kommentar überflüssig.

  • Solange die Gewalt von rechts ansteigt und Polizisten vermehrt gelangweilt daneben stehen und den Rechtsruck so auch noch beschützen, solange ist diese Entwicklung quasi natürlich. Ohne eine andere Lösung anzubieten, wird man auch Teile der Linken so nicht davon abbringen können.

    • @TV:

      Zumal solange Artikel 20(4) im Grundgesetz steht. Die Zahlen der zur Fahndung ausgeschriebenen aber weiterhin frei herumlaufenden Rechtsterroristen sprechen für sich: "Andere Abhilfe" ist in Teilen des Bundesgebiets eben NICHT MEHR MÖGLICH, da Justiz und Polizei zu sehr von der AfD infiltriert sind.

      • @Ajuga:

        Man könnte statt zum Hammer aber auch zum Telefon greifen und die Polizei rufen, wenn man auf einen gesuchten Straftäter trifft. Womit es sehrwohl andere Abhilfe gibt. Oder um es anders zu sagen: Wenn der jetzige Zustand schon die Inanspruchnahme von Art. 20 Nr. 4 GG rechtfertigen soll, dann sind die Voraussetzungen gering. Womit nicht-staatlichen, militant-paramilitärischen Gruppen Tür und Tor geöffnet sind, da jeder sich zum Widerstand befugt sieht. Auf solche Zustände kann man gut und gerne verzichten. Von daher ist die Auslegung des § zurecht restriktiv und (politische) Gewalt gleich welcher Herkunft und Absicht sanktioniert.

    • @TV:

      Wer ist "man"? Wer sich politisch gegen Rechtsextremismus einsetzt (hat meine Solidarität), muss schon auch für sein Handeln vernatwortlich gemacht werden können. Die einen behaupten, die woken Linken sind am Rechtsruck schuld, für die anderen ist es rechte Gewalt, die zu linker Gewalt führt. Ist doch ein guter Zeitpunkt, um über die eigene Strategie zu reflektieren und sich zu fragen, welche Ziele sie erreicht.

  • Die Autorin hat vollkommen Recht. Gewalt darf keinen Platz in der Demokratie haben. Ob ein Schläger nun linke oder rechte Begründung hat ist egal, er ist ein Schläger und damit ein Verbrecher. Wenn das eskaliert, droht ein Bürgerkrieg so wie 1936 in Spanien.



    Der Spuch: "der Zweck heiligt die Mittel " ist völlig falsch und abwegig. Das Gegenteil ist richtig: gute Methoden werfen ein gutes Licht auf den Zweck, schlechte Mittel ziehen die besten Ansinnen in den Dreck.

    • @Christoph Strebel:

      👏

    • @Christoph Strebel:

      Eieiei, nicth alles was hinkt ist ein Vergleich. Im spanische Bürgerkrieg hat das Militär geputscht und eine demokratisch gewählte Regierung gestürzt!

    • @Christoph Strebel:

      "Wenn das eskaliert, droht ein Bürgerkrieg so wie 1936 in Spanien."



      Ein rechtsradikaler Putsch mit Unterstützung aus faschistisch regierten Nachbarländern gegen eine wenige Jahre junge, instabile Demokratie in einem Land mit langer Gewalttradition und vielen ungelösten gesellschaftlichen und ökonomischen Konflikten, den republikanische Kräfte leider erfolglos bekämpften. Wenn die Reuß-Gruppe es tatsächlich bis zum Putschversuch geschafft hätte, wünsche ich ich mir sehr, dass der demokratische Staat sie robust bekämpft. Wenn die Gegenseite stärker ist, würde ich auch demokratische Freiwillige sehr begrüßen, die sich dem Kampf anschließen.



      Ich gebe Ihnen und der Autorin absolut recht, dass bei jedem rechtsextremen Spruch oder Treffen die Hasskappe aufzusetzen und draufzuhauen ethisch und strategisch falsch ist. Inhaltliche argumentative politische Auseinandersetzung ist klar der richtige Weg. Aber ganz so einfach ist es eben nicht, einer gewaltorientierten, manipulativen politischen Kraft wie dem Rechtsextremismus mit "guten Methoden" erfolgreich entgegenzutreten. Beobachten Sie die Bürgermeisterwahl in Völpke u. ä. Und wie wenig Support Betroffene rechtsradikaler Gewalt bekommen.

      • @sàmi2:

        Erwarten wir von unserer Verwaltung nicht erwartbares, denn auf allen Feldern sind am Ende immer Ehrenamtliche nötig, um den eigentlichen Auftrag der Verwaltung an das Ziel zu führen. So wird es auch im Fall der neuen Rechtsradikalen sein. Wird am Ende dann der Gewalt zugestimmt, weil der Rechtsrdikalismus keine andere Sprache kennt, wie uns die Alliirten zuletzt in Gesamtheit zeigen mussten. Haben wir das alles schon vergessen? Die ältere, überwiegend nicht mehr unter uns lebende Generation hat es versäumt eine tragfähige Widerstandskultur zu bilden, um den blühenden Weg der heutigen Entwicklungen bereits vor Jahrzehnten einen Riegel vorzuschieben.

      • @sàmi2:

        Danke, eine sehr gute Analyse. Und ich habe auch gerade nach dem Lesen des Artikels zu Völpke (das ist ja nicht der erste Ort) gedacht, wie heftig es ist, wenn demokratischen Menschen sich nicht mehr trauen, öffentlich ihre Kritik an einem rechtsextremen Bürgermeisterkandidat zu äußern. Die Rechtsextremisten haben nie ein Problem mit Gewalt gehabt, die meisten von uns- mich eingeschlossen- schon. Wie können wir gegen solche abrundtief bösen Menschen mit Worten bestehen? Welche Möglichkeiten haben wir als Demokraten dann noch, wenn der Staat bei Rechtsextremismus so versagt, wie in den vergangenen Jahrzehnten und stattdessen die Positionen der Rechtextremen immer weiter übernimmt?

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Und Sie glauben ernsthaft, mit stumpfer Gewalt erreichen Sie etwas? ZB indem man vermeintliche Nazis drangsaliert? Oder Leute halb zu Tode prügelt auf Basis der falschen Kleidermarke?



          Ich frage absolut ohne ironischen Unterton, mich interessiert ihre Sicht.

          • @Emmo:

            Und wie sieht Ihre Bilanz aus den geführten Diskussionen der zurückliegenden Jahre aus? Warum kann ein rechtsradikaler Bürgermeister heute wieder Angst und Schrecken verbreiten? Weil er nichts als samte Worte fürchten muss? Er wurde doch "demokratisch" gewählt, also soll er doch seine Ziele verfolgen und im wettbewerb der Strategie und politischen Konzepte erreichen, wie einst ein Adolf seinen Weg vorgezeichnet und im "Wettbewerb" erreicht hatte. Aber ein wenig haben sie wohl recht, denn die verübten Attentate konnten ihn nicht stoppen. Allein der totale Krieg schaffte es, oder?

            • @Sonnenhaus:

              Und daraus leiten Sie ab, dass alle Mittel zum Stoppen erlaubt sind? Inklusive der Kollateralschäden, wenns mal einen Journi erwischt oder jmd, der einfach die falschen Kleider trägt? wo endet das berechtigte Anliegen Nazis zu stoppen, und wo beginnt die selbstjustiz nach dem Motto zuschlagen und erst dann fragen - wer mit den Kleidern zu dem Zeitpunkt an diesem Ort waren kann ja nicht unschuldig sein?



              dann verlassen wir den rechtsstaat aber den Fall z.B von Lina E. zurecht berufen.

  • Ich glaube, die Autorin hat die Situation nicht verstanden. Es ist eine sehr privilegierte, realitätsferne Perspektive, dass dem Rechtsruck allein mit Bildung, Debatte und Selbstverteidigung begegnet werden kann. Rechte Strukturen auch psychisch anzugreifen ist in vielen Fällen leider notwendig, wenn man ihre Handlungsfähigkeit einschränken will.

    Auch linke Gruppen wegen ihrer Bereitschaft, organisiert und offensiv Gewalt gegen Faschisten anzuwenden, mit Rechten gleich zu setzen und per Brandmauer kompromisslose Abgrenzung zu fordern, zeigt völlige Unkenntnis über die Notwendigkeiten im Kampf gegen rechtsextreme Gruppen und über die Situation Betroffener rechter physischer Gewalt.

    Vielleicht sind das einfach die Irrtümer die passieren können, wenn die blonde, weiße Clara-Sophia Müller als Sportjournalistin über militante linke Gruppen schreibt.

    • @coeersie:

      Exakt meine Gedanken zu dem Artikel. Die AfD ist eben nicht eine Partei wie alle anderen, sondern die einzig relevante, die unser System wirklich komplett abschaffen will und wohl auch wird, wenn sie am Drücker ist. Es geht nicht darum, AfD Wähler zu zu bekehren, sondern die Machtergreifung zu verhindern. Das ist keine Taktik, sondern ein MUSS.

      • @Systemknecht:

        Und die Machtergreifung verhindert man mit Hammerbanden und Demochaoten, oder wie? Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. "Danke" all den Chaostruppen in Regierung und auf der Straße für das Erstarken der AgD. Zum Kopfschütteln

        • @nurmalsonebenbei:

          Nein, klar, man muss die einfach mal machen lassen, die werden sich schon selbst entzaubern und lassen sich dann brav wieder abwählen. Kennt man doch.

  • Danke für diesen Kommentar.



    Nichts gegen antifaschistischen Selbstschutz.



    Doch eine quasi militärische Konfrontation gegen den Faschismus kann die Linke in ihrem gegenwärtigen Zustand nur verlieren. Dazu kommt, dass ein Großteil der zur Schau gestellten "Militanz" Maulheldentum ist. Zu oft auf antifaschistischen Demonstrationen und Aktionen erlebt, dass wenn es "Ernst" wurde, die allermeisten so schnell wie möglich abgehauen sind, vielleicht nicht einmal eine falsche Reaktion.



    Und die Möchtegern-Thälmann-Nachfahren von den roten Gruppen sollten daran erinnert werden, wie man noch im Januar 1933 in endlosen Rotfront-Kolonnen paradierte, nur um zwei Monate später völlig ohne Waffen dazustehen.

    • @Kai Ayadi:

      Bis einer aus dem inneren Kreis der Macht ein Attentat versuchte, das aber auch keine Lösung brachte, da all die politische Untätigkeit die Radikalen nur weiterhin beförderte.

    • @Kai Ayadi:

      Thälmann ist Vorbild für BSW, und das steht für solche Blockaden "nicht zur Verfügung".

  • "Folgt man der Logik des linken Rechtsrucks konsequent – dann wäre es wohl höchste Zeit für eine Brandmauer dagegen."

    Ich weiß nicht welcher Logik Sie folgen, wenn 80% eine friedliche Revolution befürwortet.



    Haben Sie womöglich Kontakte zu Familienunternehmen?



    Lassen Sie die Linke mit ihren irrationalen Gedanken in Frieden. Sie ist momentan die einzige Bewegung, welche den Faschisten die Stirn bieten.

  • "Die Reaktion Heidi Reichinneks auf den Mord am rechten Influencer Charlie Kirk spricht Bände. Sie findet, man muss ihm aufgrund seiner politischen Einstellung post mortem weder Mitleid noch Respekt entgegenbringen."

    Und wo ist das jetzt falsch?

  • Dieser Artikel ist ein gefährlicher linksliberaler Hufeisenwurf wie ich ihn lange nicht erlebt habe. Er beweist eindeutig, die selbst gestellte These, dass die gesamte Gesellschaft nach rechts rückt, eben auch das linksliberale Lager mit solcherlei Aussagen. Wer das entschiedene Vorgehen linker Gruppen als Rechtsruck bezeichnet bedient spaltende Narrative die wir uns nicht leisten können. Ich meine was ist das für ein Realitätsverlust? Die Baseballschlägerjahre wurden nicht durch eine Brandmauer gegen körperlich agierende linke Gruppen auf Eis gelegt sondern durch eine entschlossene ZUSAMMENARBEIT zivilgesellschaftlichen Engagements und einer konsequenten Gegenangriffshaltung linker gegenüber Nazigruppen. Und um den großen Bogen zu nehmen: Hitler-NS wurde auch nicht durch Hufeisenwürfe beendet. Klar sollte jede:r den Beweggrund ihrer Handlungen reflektieren, eigentlich inhärentes Selbstverständnis, aber nicht durchs Internet poltern und Gruppen die im Gegensatz zu vielen anderen Menschen wirklich Risiken eingehen, um Nazis zu bekämpfen mit einem rechtsruck diskreditieren. Der Artikel muss Ragebait sein, oder die* Autor:in hat nie wirklich Kontakt zu Baseballschlägerjahren gehabt.

    • @outsourced:

      Bestens formuliert 👍

    • @outsourced:

      Volle Zustimmung

  • "Das Thema Gewalt hat man in der von Idealen geprägten Linken jahrelang ausgeblendet."

    Genau. So geht die wahre Geschichte. Das ist die wirkliche Wirklichkeit in der Gegenwart von mindestens einem halben Jahrhundert kompletter Abwesenheit linker Rezepte, Konzepte..."Ideale" in nahezu jeder Regierung, Ökonomie, Geostrategie der Welt. Wollen wir von weltdomierenden unter den Regierungen gar nicht reden. Oder den weltdominierenden Zentralen der Wirtschaft, des Militärs, der Industrie.

    In der Gewalt, der gewaltigen Realität die dort jeden Tag produziert, gerechtfertigt ausgeübt wird. In den Generalstäben, Konzernleitungen, Bankkvorständen, den wirkmächtigsten Interessengruppen: Weit und breit keine Linke, kein Linker, noch linke Wetten auf die Zukunft der Menschheit.

    Aber ja klar. Die Linke hat ein Gewaltproblem. Ganz bestimmt. Das ist mit grosser Sicherheit die Achse um die sich das Rad der Geschichte dreht. Unbedingt. Messerscharf analysiert.

    Das Thema Gewalt hat man im von von Idealen geprägten Christentum /Judentum /Islam / Wirtschaftsliberalismus /Grünen Kapitalismus /Konservatismus jahrelang ausgeblendet.

    Ganz inhaltschwer analytischer Satz. Nobelpreisverdächtig.

  • Wenn man bedenkt, wie Linksliberale sich selbst als "nicht links" aber auch "nicht rechts" bezeichnen, also die brave Mitte sind, wird es einem schon übel.

  • Genau das denke ich auch. Diese Gewalttäter sind die Geburtshelfer der absoluten Mehrheit der AfD. Dann gnade uns Gott.

    • @Metulski:

      Sicherlich sind Antifaschistisch:innen die sich dagegen wehren von Nazis totgeschlagen zu werden, keine 'Geburtshelfer' für eine AfD-Mehrheit.

      Es sind jene die Geburtshelfer, die als gewissenlose, empathielose Menschen bloß schweigen oder gar Beifall klatschen, wenn Nazis auf Jagd gehen. Es sind jene die Geburtshelfer, die so wie Sie, antifaschistischen Widerstand abwerten und diskreditieren, weil Sie sich in Ihrer Wohlfühlblase es bequem eingerichtet haben und nichts wissen wollen vom täglichen Terror der Nazis. In gut situierten linken taz-Kreisen bekommt mensch davon wenig mit, zwischen Chai Latte und Biomarkt pendelnd. Schon klar.

      Gehen Sie mal raus in Nazi-Kieze, in die ländlichen Gegenden. Sie würden froh sein, Menschen wie die Angeklagten am Ihrer Seite zu haben- oder sich eben wegducken vor den Nazis!

    • @Metulski:

      Ich widerspreche Ihnen hiermit. Das ist nur ein Ablenkungsmanöver Derjenigen, die nicht bereit oder willens sind, die wirklichen Probleme unserer inzwischen immer neoliberaleren, entsolidarisierten Gesellschaft anzugehen. Die Sündenbocktheorie funktioniert dabei immer noch am Besten. Wahlweise Migranten, Arbeitslose, Linke, Woke und und und. Die Geburtshelfer der absoluten Mehrheit der AfD sind diejenigen, die die Narrative dieser Verfassungsfeinde nicht bekämpfen bzw. als Lügen darstellen, sonder dieselben noch übernehmen.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Sie haben ja keine Ahnung wie falsch Sie damit liegen. Die politische Mitte schätzt die Methoden der Antifa nicht und heißt diese nicht gut. Sie wird sich immer gegen die Antifa stellen und Recht und Ordnung einfordern. Der Mitte ist schlichtweg egal, wer Zerstörung bringt, ob in Form von Gewalt gegen Menschen oder Sachen. Zerstörung ist Zerstörung, egal wie nobel die die Absichten des Zerstörers ist.

        • @Walterismus:

          Wissen Sie was: Die immer wieder betonen, daß sie "politische Mitte" sind, sind die Menschen, die sich für etwas Besseres halten, weil ja nur sie "die Weisheit mit Löffeln gefressen" haben. Auf der anderen Seite aber oft gleichgültig oder zu feige waren oder sind, sich eindeutig gegen rechts zu stellen. War schon in den Baseballschlägerjahren so und ist heute auch immer noch so.

        • @Walterismus:

          "Die politische Mitte schätzt die Methoden der Antifa nicht und heißt diese nicht gut. " Korrekt, da sie schon lange das Programm der AfD vertritt und sich zu eigen macht. Daher auch täglich Verrat an unserer Demokratie und Verfassung begeht und die Rechtsradikalen damit stärkt, nur um an der Macht zu bleiben, statt sich um die situation der Wähler zu kümmern, also nicht spaltend sondern vereinend zu wirken. Arbeitsauftrag eben nicht verstanden.

    • @Metulski:

      na klar. Wie schon Heiner Geissler sagte: Der Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht.

    • @Metulski:

      Ja, mit "Gießen" kann die AfD nur gewinnen!

  • Sehr viel Wahres!

  • Der Artikel spricht mir aus der Seele.

    Ich habe mich schon gefragt, ob ich der Einzige bin, der das sieht.