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Günter Picart
[Re]: China nicht vergessen. War Krenz nicht derjenige, der das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens vonseiten der DDR-Führung begrüßt und China dazu beglückwünscht hat?
zum BeitragJa, er hat China dafür gelobt, es sei "etwas getan worden, um die Ordnung wiederherzustellen."
www.evangelisch.de...e/94873/04-06-2014
Diese Leute sind in China bis heute an der Macht und werden von der Linken als Partner für die Befriedung des Ukrainekriegs an die Wand gemalt.
Günter Picart
[Re]: Es ist leider immer wieder dieselbe Leier in den Kommentarspalten (egal ob hier oder anderswo): Sobald das Kirchenasyl in den Fokus rückt, vergisst die Linke ihre Solidarität mit verfolgten Ausländern, reiht sich ein in den Diskurs von Rechten und undifferenzierten Kirchenfeinden und huldigt einer totalitären Staatslichkeit, in der es keine Schutzräume vor autoritärem Rechts- und Machtmissbrauch gibt.
zum BeitragVon Ihren Argumenten trifft bei Licht besehen kein einziges zu, es sind alles Pauschalisierungen, populistische Vereinfachungen und Strohleute. Weder stellt das Kirchenasyl das geltende Recht in Frage, noch hat es irgendwas mit Sexualmoral oder Abtreibung oder Kirchenfinanzierung oder dem Missbrauchsskandal zu tun, und es schafft auch kein Parallelrecht. Ganz im Gegenteil bietet es einen zivilgesellschaftlichen Schutzraum für die Opfer staatlicher Überhärte und schafft damit einen letzten Raum der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft. Wer dagegen etwas hat, kann auch gleich Bismarcks Kulturkampf anschließen.
Und dass der bayerische Landtag so agiert, nachdem die AfD mit ihren Burschenschaftern dort eingezogen ist, ist natürlich kein Zufall, das spricht aber nicht für Ihre Weltsicht.
Günter Picart
Dieser Auftritt ist grotesk.
zum BeitragAber auch die Gleichsetzungen von Krenz mit anderen Politikern finde ich übertrieben.
Schon eine Gleichsetzung von Krenz und Wagenknecht hinkt gewaltig, auch wenn es da noch vertretbare Parallelen gibt. Krenz und die AfD sind strukturell grundverschieden und schwer vergleichbar, schon weil Krenz eine Person ist und keine Partei.
Aber Krenz mit Dietmar Woidke, Michael Kretschmer und Mario Voigt gleichzusetzen, ist wirklich fast schon obszön.
Günter Picart
[Re]: Und vor allem sind das Geld und die Strukturen, bezahlte Arbeitsplätze usw. weg.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Genau, all das zeigt ja auch sehr eindrucksvoll das Beispiel der FPÖ in Österreich, die dank ihrer Parteiinfrastruktur den Staatsapparat quasi besetzen und für sich nutzbar machen kann.
zum BeitragGünter Picart
Ein besonderes Dilemma, das in den beiden Statements und der Diskussion dazu noch nicht wirklich vorkam, muss noch benannt werden:
zum BeitragDie Tatsache, dass die AfD *nicht* verboten ist, wird gerade von besonneneren Sympathisanten, aber auch von überzeugten Agitatoren, sehr häufig als Legitimation dafür benutzt, diese Partei wählen zu dürfen und Gleichbehandlung für sie einzufordern.
Es heißt dann, die AfD ist nicht verboten, also darf man sie auch wählen. Die AfD ist nicht verboten, also muss man ihr auch dieselben Rechte und Machtmittel einräumen wie anderen großen Parteien. Wenn dann aber ein Verbot gefordert wird, heißt es, das sei unfair, weil ja so viele die Partei gut finden.
Diese (widersprüchliche, aber trotzdem verführerische) Argumentation verfängt immer stärker, so lange nichts gegen die Organisation getan wird. Gerade in Ostdeutschland ist das geradezu Standard, um sich für die Wahl zu rechtfertigen.
Günter Picart
[Re]: Das Gegenargument überzeugt nicht. Ein Potenzial für rechtes Gedankengut gab es immer. Dass man rechtsextreme Parteien nicht wählen kann oder, wenn man das doch tut, nur unbedeutende Splitterparteien zur Auswahl hat, deren Stimmen unter den Tisch fallen, hat dieses Spektrum immer akzeptieren müssen. Es gibt kein demokratisches Recht, verfassungsfeindliche Gruppen zu wählen und ihnen zur Machtübernahme zu verhelfen. Wenn diese Gefahr besteht, ist grundsätzlich ein Verbot der richtige Weg.
zum BeitragOb er wirklich noch gangbar ist und auch tatsächlich beschritten wird, da habe ich auch meine Zweifel, aber die grundsätzliche Lage muss man schon anerkennen.
Günter Picart
Das ist ein verzwicktes Thema.
zum BeitragGrundsätzlich sind die Pro-Argumente stichhaltig: Gerade weil die Partei so stark wird, ist das Verbot umso dringlicher, da sie sich offen gegen die rechtsstaatliche Ordnung stellt und sie unterwandert und aushöhlt.
Das hier besonders plakativ formulierte Gegenargument, dass dann angeblich "Millionen Menschen nicht mehr wählen dürfen, was sie wollen", verfängt objektiv betrachtet überhaupt nicht. Die Menschen gab es schon vorher, viele waren auch vorher schon rechts und mussten halt wählen, was da ist. Niemand konnte und kann z.B. NSDAP oder KPD oder die Identitären wählen, weil diese Parteien eben verboten sind. Das ist keine Einschränkung des Wahlrechts, denn es gibt kein Recht darauf, verfassungsfeindliche Gruppen zu wählen und ihnen zur Machtübernahme zu verhelfen.
Das große Problem ist aber, dass sich der Eindruck, man wolle mit unfairen Mitteln einen "Konkurrenten" beseitigen, obwohl er ganz falsch ist, generell durchsetzen würde, das ist gar nicht zu vermeiden. Und das könnte in der Tat sehr kontraproduktiv wirken. Das zweite Problem ist die Unwägbarkeit des Ausgangs, weil die Beweisanforderungen so hoch sind.
Günter Picart
[Re]: Der Artikel ist vor allen Dingen sehr informativ und widerlegt Ihre Thesen mit historischen Verweisen. Tatsächlich spielten Grenzen im 19. Jh. keine große Rolle, zumindest nicht für den Reiseverkehr. Das war mir selbst auch schon anhand meiner historischen Quellenstudien aufgefallen: Visa oder Pässe gab es zwar schon, für die Reisenden war das aber recht nebensächlich, kontrolliert wurde an den Grenzen nicht und man brauchte auch keine besonderen Formalitäten oder Genehmigungen, um in ein anderes Land zu reisen, wichtiger waren die Mittel und Beziehungen. Dennoch gab es auch damals keine "Weltregierung" und Gesetze und Sozialstandards waren weitaus divergenter als heute.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ich habe Ihnen und den anderen ja extra einen Link zu der heutigen Reportage aus der FR gepostet. Lesen Sie das in Ruhe und mit Offenheit und überlegen Sie einfach, wie Ihre Äußerungen in den Ohren der Betroffenen klingen müssen und was das bringen soll, ein ganzes geschundenes Volk zu verunglimpfen. Wer ernsthaft gegen Antisemitismus aufsteht, müsste eigentlich ohnehin eine Sensibilität für solche Diskriminierungsthemen mitbringen und den unguten Tonfall, der die Debatte beherrscht, sogleich erkennen. Die Mechanismen gleichen sich ja. Sonst ist es halt nur Fassade oder undurchdachte Parteinahme für eine Seite, nicht für die Opfer als solche.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Lage der deutschen Palästinenser ist schrecklich, dafür bräuchte es viel mehr Verständnis. Ihre Verwandten sterben, sie dürfen weder nach Gaza reisen, um zu helfen, noch Familien rausbringen, umd sie zu retten, und hier werden sie auch noch diskriminiert und mit Antisemitismus in Verbindung gebracht. Eine effektive Bekämpfung des Antisemitismus, gerade in diesem Milieu, kann nur überzeugen, wenn sie diese Realitäten zur Kenntnis nimmt und einbezieht, sonst ist wirkt das nur ignorant und einseitig.
zum Beitragwww.fr.de/politik/...land-93337073.html
Günter Picart
Gauweiler ist privat mit Wagenknecht gut befreundet, das war mir auch neu.
zum Beitragwww.zeit.de/politi...ne-waffenlieferung
Günter Picart
Die "Friedensgesellschaft Vereinigter Kriegsdienstgegner:innen" in einem Atemzug mit der militant kriegsunterstützenden und ukrainisch-patriotisch aufgestellten Plattform "Vitsche" zu nennen, ist für mich schwer erträglich. Vom Kontext her ist das vielleicht noch nachvollziehbar (beide Gruppen veranstalten Gegendemos bzw. Gegenveranstaltungen zur großen Friedensdemo von Wagenknecht/Gauweiler/Stegner), aber sie so nahe beieinander zu nennen, erweckt irgendwie den Eindruck, die beiden Gruppierungen zögen am selben Strang. Aber haben die "Kriegsdienstgegner:innen" wirklich irgendwelche Verbindungen zu "Vitsche"? Ich denke/hoffe nicht, aber das hätte man genauer klarstellen sollen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Erinnert mich an den Witz mit dem Geisterfahrer. Der denkt ja in gewisser Weise auch im "luftleeren Raum".
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Vor allem Punkt zwei ist sehr wichtig und richtig. Dass man Hizbollah loswerden kann, ohne das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen, ist aber dennoch nicht gesagt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist aber auch nur die ziemlich abwegige Lesart der AfD. Die Regeln sind völlig klar, daher auch die klare Gerichtsentscheidung: Die Mehrheit der Parlamentarier will unter keinen Umständen eine(n) Parlamentspräsidenten von der AfD (verständlich, zumal nach dem Eklat von vorgestern). Die Mehrheit der Abgeordneten entscheidet (sowohl über den Präsidenten als auch über die Regeln, wie er zu wählen ist).
zum BeitragDer Denkfehler besteht darin zu meinen, es habe vorgegebene Regeln gegeben, an welche die Parlamentarier moralisch oder rechtlich gebunden wären und sich deshalb gegen ihren Mehrheitswillen einen AfD-Präsidenten antun müssten. Dem ist nicht so, die Parlamentarier entscheiden ganz alleine, wen und wie sie wählen wollen.
Der eigentliche Wortbruch kam ganz im Gegenteil von der AfD, die sich an die ersatzweise getroffene Absprache des Präsidiums der letzten Legislatur nicht mehr gebunden fühlte, wo ja schon abgesprochen war, dass Vorschläge von allen Seiten kommen dürfen.
Eine andere Frage ist, ob die AfD in ihrer Blase dieses Märchen, was Sie hier zitieren, wirkungsvoll verbreiten kann.
Günter Picart
[Re]: Also wenn einem das nicht sofort einleuchtet (was ist befremdlich finde), kann man die Gründe dafür auch in der Taz nachlesen.
zum Beitragtaz.de/Krieg-zwisc...isbollah/!6036613/
Günter Picart
[Re]: Dass der IS den Tod Nasrallahs feiert, ist logisch, aber kein Grund, den IS als Verbündeten zu betrachten. Man treibt damit die abstruse "Der-Feind-meines-Feindes-ist-mein-Freund"-Logik auf die absurdeste Spitze, die überhaupt denkbar ist.
zum BeitragWichtiger wäre zu überlegen, warum Netanjahu immer die (im Verhältnis zu den anderen Pulverköpfen) besonneneren Führer der Gegenseite ausschaltet, kurz bevor eine Waffenruhe ins Haus steht. Hanija wurde getötet, als die Verhandlungen über einen Geiseldeal in der Endphase waren, und durch den völlig irren Sinwar ersetzt, der später 6 Geiseln töten ließ. Nasrallah wurde getötet, nachdem er monatelang eine volle Eskalation verhinderte, kurz nachdem die gesamte westliche Welt eine Waffenruhe forderte. Wer ihn ersetzt ist unklar, unberechenbarer wird es auf jeden Fall.
www.faz.net/aktuel...rer-110015197.html
Günter Picart
[Re]: Der Grund war, dass die CDU das nicht wollte, weil sie damit rechnete, selbst stärkste Fraktion zu werden. Das war ein böser Fehler.
zum Beitragwww.faz.net/aktuel...aus-110015122.html
(letzter Satz vor der Grafik mit der Sitzverteilung)
Günter Picart
[Re]: Diese Selbstregulierung funktioniert mglw. in der freien Wildbahn, aber nicht in einer Kulturlandschaft, wo die Wölfe nicht mehr jagen müssen, sondern Haustiere verspeisen. Zumal es ja auch zurzeit mehr Wild gibt als jemals zuvor in den letzten zwei Jahrhunderten, der Tisch für den Wolf also auch reich gedeckt ist, wenn er keine Schafe frisst (was er aber trotzdem tut, weil es einfacher ist). Große Reviere braucht der Wolf in so einer Landschaft nicht mehr, um zu überleben. Wichtiger ist es für ihn zu lernen, wie man die Maßnahmen des Herdenschutzes überwindet, und das kann er mittlerweile schon sehr gut. Damit fällt Ihre ganze Argumentation (Herdenschutz könnte eine ungebremste Vermehrung des Wolfes erträglich machen) in sich zusammen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist grundsätzlich schon richtig, aber in einer dicht besiedelten Industrie- und Agrarlandschaft (die ja auch menschlichen Wirtschafts- und Freizeitbedürfnissen dienen muss) darf es eben keine unregulierte Überpopulation von unkontrollierbaren Raubtieren wie Wölfen geben. Zu behaupten, der Wolf gehöre in Mitteleuropa nunmal zum "intakten" Ökosystem und dürfe deswegen in seiner Ausbreitung nicht beschränkt werden, ist vollkommen neben der Realität gedacht. Erstens kann das System gut ohne Wölfe auskommen (zweihundert Jahre lang gab es kaum welche und am Ende gar keine mehr), zweitens ist ein System mit viel zu vielen Wölfen ja überhaupt nicht intakt (Wölfe haben keine Feinde und spezialisieren sich auf die Tötung von Nutztieren, weil das einfacher ist als Wild zu jagen, und vermehren sich dadurch immer stärker). Drittens diente der Schutz von Wölfen erklärtermaßen eben nicht dem "intakten" Ökosystem, sondern dem Artenschutz; Ziel ist also dem Wolf wieder eine Überlebensmöglichkeit zu bieten, mehr nicht. Die hat er mittlerweile, die Art ist nicht mehr gefährdet. Den Bestand zu regulieren, ist selbstverständlich nötig, damit das System "intakt" bleibt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Sie machen das Theater der AfD mit und haben offenbar vergessen oder nicht mitgekriegt, was die AfD eigentlich möchte: das Parlament entmachten und selber herrschen.
zum Beitragwww.tagesschau.de/...t-landtag-102.html
Günter Picart
[Re]: Da ist Nachhilfe angesagt. Gerade Hadrians Vernichtungskrieg hat doch dazu geführt, dass es in Palästina, gerade auch in den Kerngebieten von Judäa, jahrhundertelang kaum noch Juden gab und das Land eben nicht "3000 Jahre jüdisches Gebiet" ist. War es auch vorher nicht, die Bevölkerung war schon im Reich des Herodes und schon in der Makkabäerzeit zu großen Teilen nichtjüdisch, also speziell auch zu Zeiten jüdischer Eigenstaatlichkeit. Dass das in den (viel längeren) Zeiten, in denen es keine jüdische Eigenstaatlichkeit gab, nicht "besser" war, ist sowieso klar.
zum BeitragGünter Picart
Kein Wort davon, dass das Motiv im Gründungsprogramm des Likud auftaucht und da für genau das Gegenteil steht, nicht die Vernichtung Israels, sondern die Verhinderung der Eigenstaatlichkeit der arabischen Bevölkerung. Das völlig auszublenden und nichtmal als Randnotiz anzumerken, ist einseitig proisraelisch. Als ob es keine Volksverhetzung wäre, implizit oder explizit einen jüdischen Staat in ganz Palästina zu fordern oder als wünschenswert hinzustellen (oder aktiv zu betreiben, wie das die israelische Rechte, nicht nur die extreme, tut, solange sie an der Regierung ist).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Provokation halt. Es geht ja nicht nur darum, dass sie vorbestraft ist, sondern dass die denselben Landtag betrogen hat, dessen Präsidentin sie werden will. Reine Provokation.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Im Ernst, nach der heutigen Farce ist es doch völlig undenkbar, eine(n) Abgeordnete(n) dieser Partei zum Parlamentspräsidenten und Hüter der parlamentarischen Arbeit zu wählen. Es gibt auch kein Recht, die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen zu erhalten. Es muss also keineswegs "ein nicht vorbestrafter Kandidat der AfD bestätigt werden"; wenn er das "müsste", wäre das vielmehr tatsächlich undemokratisch.
zum BeitragUnd wenn keine(r) gewählt wird, hat die Fraktion eben niemanden im Präsidium. Nach Ihrer Logik bestünde das Präsidium dann eben nur aus Vizepräsident(inn)en, was solls?
Warten Sie einfach ab, wie das Verfassungsgericht entscheidet. Vorschnelle Urteile wie "wenn kein AfD-Mann gewählt wird, ist das undemokratisch", verbieten sich.
Günter Picart
Als Alterspräsident sei er angehalten die Geschäftsordnung „strickt zu achten“, sagt Treutler. Ein Rechschreibfehler in gesprochener Sprache?? Ausgesprochen unterscheiden sich die Worte "strikt" und "strickt" doch gar nicht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Rechtlich ist das sehr klar.Gerade wenn man den Krieg mit Hizbollah nicht als Krieg zwischen internationalen Akteuren (in denen man nur Kombattanten angreifen darf), sondern als Kampf gegen Terroristen framen will, gilt: ".. wenn ein Terrorist gerade einkaufen geht, dürfte er nicht angegriffen werden." (Matthias Goldmann: "Genau.")
zum BeitragEin weiterer Punkt ist natürlich, dass die gesprengten Geräte gar nicht notwendigerweise von Terroristen verwendet wurden, sonder offenbar auch von Nicht-Hizbollah-Mitgliedern. Oder von Sanitätern und Feuerwehrleuten (die kein legitimes Ziel sind, selbst wenn sie zu Hizbollah gehören oder für Hizbollah arbeiten). Und, und, und. Rechtlich ist das sehr klar und keineswegs "perfide".
www.lto.de/recht/h...plosion-im-libanon
Günter Picart
[Re]: Es braucht keine Exzellenzcluster, sondern vernünftige Lehre und gute Kommunikation. Das zeigt der Artikel doch eindrucksvoll. Exzellenz ist eine reine Ideologie zum Geldmachen durch Wissen im Kapitalismus nach dem Motte: Wer viel hat, dem wird mehr gegeben, und wer wenig hat, dem wird auch das genommen. Genau das ist der falsche Weg und er führt wie man sieht in den Ruin, menschlich und wissenschaftlich.
zum BeitragDie von Ihnen hochgelobten Leuchttürme, die das Exzellenzsystem geschaffen haben und von ihm profitieren, stehen übrigens weltweit immer schlechter da und verlieren ihr (mit Exzellenz-Geld eingekauftes, also herbeigetrickstes) Renomee rasant.
Günter Picart
[Re]: Das sind rechtspopulistische Phrasen. Genau die sollen "anschlussfähig" gemacht werden. So anschlussfähig, dass sie sogar im Taz-Forum aufpoppen können, ohne dass jemand dagegen aufsteht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Es steht natürlich nicht zur Debatte, aber in großen Teilen Ostdeutschlands ist es trotzdem Realität. Ich fühle mich da absolut unwohl, wenn fast keine als "Ausländer" gelesenen Menschen auf den Straßen zu sehen sind. Das ist nicht mein Land, um mit Merkel zu reden.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist Unsinn, eine urbane Legende.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Dass Sie obendrein noch Kirchenschelte betreiben, ist besonders verräterisch.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Was Sie da erzählen ist ein rechtspopulistisches Narrativ und hat hier nichts verloren. Das ist genau das Gerede, was die Konservativen "anschlussfähig" machen wollen.
zum BeitragDie Leidenden, denen man gegen diesen xenophoben Furor beistehen muss, sind Menschen mit schwarzen Haaren und Migranten. "Frauen im Land", "junge Leute, die Konzerte besuchen", "Millionen von Menschen, die Wohnungen suchen" haben keine Probleme mit diesen Menschen, nur Sie versuchen sie ihnen einzureden, um Ressentiments zu schüren. Und niemand ist in Israel sicherer als in Deutschland.
Günter Picart
[Re]: Die Mißstände sind doch eine Folge der "EU-Gesetze". Genau das zeigt der Artikel doch. Solche EU-Gesetze müssten bekämpft und abgeschafft werden, ein Mann wie Merz müsste dagegen kämpfen und sich daran erinnern, dass er Katholik ist und in erster Linie auf den Papst hören muss. Leider ist das eine Utopie und Merz schert sich nicht um religiöse Pflichten. Eine echte Schande.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Hier findet sich die Erklärung für Ihre Beobachtung: Es gab tatsächlich einen Paradigmenwechsel in der Polizeitaktik, die zu den häufiger erscheinenden Berichten beigetragen hat:
zum Beitrag"Auslöser für das Umdenken war der Amoklauf von Erfurt. 2002 wurden dort am Gutenberg-Gymnasium 71 Schüsse von einem 19-Jährigen abgegeben und insgesamt 17 Menschen getötet [...]. Eingesetzte Beamte warten seitdem nicht mehr auf Spezialkräfte, sondern suchen die direkte Konfrontation."
www.t-online.de/na...unterrichtet-.html
Günter Picart
Es gibt in Hamburg auch eine Straße und eine Kaianlage, die nach Albert Ballin benannt sind. Andere nach Ballin benannte Objekte wurden von den Nazis umbenannt und haben Ballins Namen nicht zurückerhalten.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Altparteien?
zum BeitragNewspeak?
Günter Picart
Gut kommentiert! Dabei wäre es so wichtig, seriös über die salafistischen Bauernfänger zu informieren und davor zu warnen, aber so unempathisch geht das natürlich nicht und verstärkt bloß die Entfremdung.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Antwort gibt denke ich das Titelbild zu diesem Artikel. Der Sheriff-Konzern herrscht in Transnistrien inzwischen praktisch uneingeschränkt.
zum Beitragcarnegieendowment....-in-transdniestria
Günter Picart
[Re]: Nein, das haben Sie missverstanden. Das BVG entscheidet nicht inhaltlich über die Frage eines "Genderverbots", sondern wird nur angerufen, um die von den Organisatoren bemängelten Behinderungen bei der Organisation des Volksbegehrens in Hamburg zu verurteilen, sodass die Unterschriftensammlung ggf. außerhalb der Ferien wiederholt werden muss. Mit dem Inhalt hat das gar nichts zu tun, wie die Kläger ja auch ausdrücklich festhalten.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist wieder ein Missverständnis. Wenn Menschen diskriminiert und beleidigt werden, ist das nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Eine Meinung zu haben und ohne Diskriminierung und Beleidigung anderer auch zu äußern, ist dagegen ein unverletzliches Grundrecht. Das gilt auch für skandalöse und sogar menschenverachtende Meinungen (Volksverhetzung ausgenommen, dgl. Verunglimpfung von Religionen), mit ganz engen Grenzen (z.B. ist Holocaustleugnung verboten, sonst darf aber selbst der Nazi seine Meinung frei äußern, haben sowieso, auch der Holocaustleugner darf privat denken, was er will). Auch Hass ist nicht verboten, Verwünschungen und sogar Todeswünsche sind nicht strafbar, solange sie keine Drohung oder Beleidigung enthalten.
zum BeitragDie Gedanken sind frei, es gibt keine Gesinnungsjustiz und nur ganz beschränkt gesinnungsbedingte Nachteile (etwa bei Beamten).
Sie kratzen mit Ihren Fragen an den Grundlagen der FDGO. Für mich ist das der eigentliche "Irrsinn", dass sich das dann noch quasi als liberal "verkaufen" lässt.
Noch zum Verständnis: Jeder kann Kunst machen, aber ob sein Handeln unter die Kunstfreiheit fällt, definieren im Zweifelsfall die Gerichte, nicht er selbst.
Günter Picart
Im Deutschlandfunk heute in der Diskussion u.a. mit Gerhard Baum und Alexander Throm (innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion und Merz-Anhänger) hat Baum eindringlich vor dieser Linie (AfD-Rhetorik kopieren, um mit Solingen zu punkten) gewarnt, aber Throm zeigte sich uneinsichtig und kam immer wieder auf Migration als angebliches Hauptproblem zurück, obwohl die anderen Diskussionsteilnehmer lieber über die Bekämpfung des Islamismus reden wollten, weil der (und nicht die Migration) das Problem ist, das in Solingen zutage trat.
zum Beitragwww.deutschlandfun...-31b819e9-100.html
Günter Picart
[Re]: Selbstverständlich haben Künstler größere Freiheiten als der Rest der Bevölkerung. Nennt sich Kunstfreiheit und ist ein Grundrecht. Das ist auch keine Ungleichbehandlung, denn jeder Bürger kann Kunst machen und genießt dann auch Kunstfreiheit. Das gilt auch für Antisemiten.
zum BeitragEs gibt auch keine "legitime Meinungsfreiheit" in dem von Ihnen suggerierten Verständnis, das offenbar besagen soll, dass nur legitime Meinungen Freiheit genießen und illegitime nicht. Natürlich sind alle Meinungen frei.
Die Grenze sowohl für Kunstfreiheit als auch für Meinungsfreiheit ist die Volksverhetzung, und die ist juristisch sehr eng definiert.
Günter Picart
[Re]: Demokratisch wählen bedeutet in der aktuellen Lage nicht AfD wählen. Das ist doch nicht schwer zu verstehen. AfD-Wählen ist nicht verboten (das wäre undemokratisch), aber es ist halt auch nicht demokratisch, weil die AfD ein faschistoides oder neonazistisches Regime einrichten und die herrschende rechtsstaatliche Demokratie abschaffen will (zum Beispiel durch die von Höcke angedeutete Ausbürgerung von 15-20 Mio. Bürgern).
zum BeitragGünter Picart
Schade, am Schluss nimmt der Artikel eine Wendung, die dann aber unabgeschlossen bleibt und im Unkonkreten ausläuft. Als Leser würde ich nach den Schilderungen der wirren Aussagen M.-W.s dann aber auch gern genauer erfahren, wo der Gerichtsberichterstatter "Fehler" oder mögliche Schludrigkeiten der Anklagebehörde sieht, die M.W. für ihre Verteidigung ausnutzen könnte.
zum BeitragGünter Picart
Auch in Bayern läuft nicht alles glatt:
zum Beitrag"Nach der Flucht von vier Straftätern aus einer geschlossenen Klinik in Straubing dauern die Fahndungsmaßnahmen weiter an."
Es werden aber andere Prioritäten kommuniziert:
Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (Nomen est omen!): »Vom Maßregelvollzug darf keine Gefahr für die Bevölkerung und die Mitarbeiter in den forensischen Kliniken ausgehen. Die Sicherheit und der Schutz der Bevölkerung haben oberste Priorität.«
Die Klinik in Straubing hat "230 Therapieplätze". Wie es mit Personalmangel und Überbelegung im Vergleich zu Berlin aussieht, wäre gut zu wissen.
Günter Picart
[Re]: Den Einwand verstehe ich nicht. Was soll das daran ändern, dass die vorläufige Rücknahme "unbestreitbar" eine Schlappe für Faeser ist?
zum BeitragDass Compact bekämpft gehört, erklärt der Kommentator doch ganz ausdrücklich, man könne "hier unmöglich nur zuschauen". Wenn das Ministerium die Maßnahmen dann so dilettantisch gestaltet, dass sie juristisch nicht aufrechtzuerhalten sind, ist das eigentlich mehr als eine Schlappe, es ist eine Niederlage. Man kann auf das Hauptverfahren hoffen, aber ein mulmiges Gefühl bleibt vorerst.
Günter Picart
Also ich weiß nicht.
zum BeitragDass die "teilweise menschenverachtenden Äußerungen" für die Publikation nicht „prägend“ sein sollen, stieß mir auch auf. Natürlich sind die prägend für dieses Magazin. Nicht prägend wäre, wenn in der Bildzeitung ab und zu mal hetzerische Kommentare auftauchen oder wenn ein einzelner Redakteur des Cicero durch Umsturzfantasien oder Hass auf den Rechtsstaat auffällt. Bei Compact ist der Rechtsextremismus und das Schüren von Hass auf Ausländer aber die Redaktionslinie.
Andererseits wurde die Nationalzeitung von G. Frey auch nie verboten.
Günter Picart
[Re]: Sehr witzig. Tempolimit, Vermögensteuer und Schuldenbremse sind drei Beispiele für extrem unvernünftige Positionierungen der F.D.P. Aber wenigstens eine Partei, die die wirklichen Nöte der Menschen vertritt wie Autofahren. Glauben Sie das wirklich?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Bissmarck lässt grüßen.
zum BeitragGünter Picart
Donald Trump ist auch Deutschstämmiger. Über seine deutschamerikanische Familiengeschichte wurde auch schon viel berichtet.
zum BeitragGünter Picart
Heute im Radio wurde erklärt, dass Vance vor allem viel Unterstützung aus dem Silicon Valley bekommt, als Vertrauter von Peter Thiel und weil er selbst Techunternehmer geworden ist. Diese amerikanischen Techriesen und ihre Milliardäre brauchen Zugänge zur Politik, und Vance wäre eine Tür zur Regierung. Das könnte das früher demokratisch dominierte Silicon Valley auf Trumps Seite ziehen.
zum BeitragAm Anfang hieß es, Trump hätte seinen Vize schlecht ausgewählt, weil er dieselben Wählerschichten wie er selbst anzieht und keine Wechselwähler mobilisieren könne. Mit dieser Silicon-Valley-Verbindung steckt aber vielleicht doch mehr dahinter.
Günter Picart
[Re]: Toll analysiert!
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Man muss aber trotzdem zwischen der Landespolizei in Sachsen und der Landespolizei in Nordrhein-Westfalen unterscheiden.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Genau.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Mehrwegflaschen kann man auch ohne Deckel abgeben, und die Deckel werden beim erneuten Gebrauch sowieso gewechselt. Das hat mit dem Problem also wenig zu tun. Allenfalls könnte man sagen, dass viele Mehrwegflaschen keine Plastikdeckel, sondern Metalldeckel haben. Aber das gilt nicht für alle, und warum mit Kunststoffen beschichtete Metalldeckel in der Natur so viel weniger stören sollen als Plastikdeckel, leuchtet mir auch nicht ein.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Diese fest angebrachten Deckel an Plastikflaschen sind auf jeden Fall extrem lästig, nicht nur beim Trinken aus der Flasche. Man muss jetzt immer eine Schere dabei haben, um die Verbindung zu trennen, denn abreißen kann man sie nur mit viel Kraft und unter Verletzungsgefahr. Dranlassen kann man sie auch nicht gut, nicht nur wegen dem Trinken aus der Flasche, sondern weil sich die Flasche nur schwer wieder zuschrauben lässt, wenn der Deckel fest dranhängt. Man müsste also eigentlich sofort die ganze Flasche austrinken oder anderweitig leeren. Das schafft auch mehr, nicht weniger Müll.
zum BeitragEs ist auch nicht einsichtig, warum man die Flasche nicht einfach mit aufgeschraubtem Deckel abgeben oder (wenn es keine Pfandflasche ist) wegwerfen kann. Das geht doch auch ohne so eine fixe Anbindung, bzw. ist jetzt technisch schwieriger.
Günter Picart
[Re]: Völlig unglaubwürdige Schutzbehauptungen. Zumal neben dem Berliner Staatsanwalt ja auch das LKA Sachsen dahintersteckte.
zum BeitragGünter Picart
Ob diese negativen Statements glaubwürdig sind oder nur dem Ärger der Hinterbliebenen geschuldet, kann man schwer einschätzen. Sie ist türkische Alevitin und wirtschaftsnah, von daher glaube ich dem Kollegen, dass ein Übertritt für Leute, die ihre Ansichten kennen, absehbar war. Das heißt aber nicht, dass sie nur Quatsch geredet und bei den Grünen schlechte Arbeit gemacht hätte. Dagegen spricht auch ihre lokalpolitische Karriere. Ihr großes Engagement war in Mannheim ja bekannt und sie war dort sehr beliebt. Sie ist als Alevitin auch bei der Caritas aufgetreten und ihr Video überzeugt. Natürlich kann es trotzdem sein, dass es reine Karrieregründe sind, die sie bewegen, aber einfach so glauben sollte man das nicht.
zum Beitragwww.facebook.com/w...v=4243321035715703
Günter Picart
[Re]: Wieso ist das unklar? Es ging nie um die Immunität des Präsidenten während seiner Amtszeit, die wird von keiner Seite bestritten oder in Frage gestellt. Es geht um lebenslange Immunität für während der Amtszeit begangene Verbrechen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist ein Missverständnis. Die Immunität des Präsidenten während seiner Amtszeit wird von keiner Seite bestritten oder in Frage gestellt. Die gilt sogar für private Straftaten, die nichts mit der Amtsführung zu tun haben. Hier geht es darum, ob er für politische und private Vergehen nach dem Ende seiner Amtszeit zur Rechenschaft gezogen werden kann. Das muss selbstverständlich der Fall sein, sonst ist er als Staatsmann nicht mehr dem Gesetz unterworfen, was dem Grundgedanken der Demokratie widerspricht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Grundsätzlich sind solche Umgestaltungen, die alte Stücke auch inhaltlich verändern und aktualisieren, völlig legitim. Nur ist das hier eben entlarvend, und zwar weniger für das Ursprungslibretto (das da heute schwer akzeptable Klischees drinstecken, ist logisch und kein Aufreger), sondern für die Niveaulosigkeit und den fehlenden Witz und Esprit der Macher dieser totlangweilig "korrigierten" Fassung, wo alles Anstößige seicht aufgelöst und einfach negiert wird, ohne es dramaturgisch zu nutzen, zum Beispiel subversiv zu unterlaufen. Statt etwa die Figur des Schwarzen auszuloten, dessen angebliche "Hässlichkeit" man ja leicht als rassistische Zuschreibung zeigen könnte, die er selbst internalisiert hat, und damit seine "Bosheit" und den Neid auf das Liebesleben der Privilegierten als subjektiv nachvollziehbar und den Zuschauer in seiner Identifikation irritierendes Moment einsetzen würde (ein subversiver Aspekt, der mglw. schon im alten Libretto steckte), wird er schlicht wegretouchiert, um das Publikum nicht zu provozieren. Sowas kann man (allenfalls) im Musical machen, wo das Publikum Unterhaltung ohne Tiefgang sucht. Hier ist es eine Beleidigung der Zuschauer.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der Brief gibt aber nicht den allergeringsten Anlass für so einen Verdacht. Es geht da einfach nur um eine begründete Besorgnis um die Wahrung der Grundrechte von Menschen, die sich über Israels Vorgehen in Nahost empören, und das legitimerweise an ihren Universitäten tun (die ja neben Bildungseinrichtungen auch Selbstverwaltungsräume der Studierenden sind und daher auch politischen Protest vonseiten der Studierenden ermöglichen müssen und keine Privatgelände sind, wo man sowas als Hausherr verbieten kann). Die Ministerin hat völlig scheuklappenmäßig reagiert und dachte offenbar ernsthaft, das Grundgesetz verbiete eine solche Empörung. Ich verstehe nicht, wie man als ernsthafter, gern auch israelfreundlicher Debattenteilnehmer auf die Idee kommen kann, diesen irrationalen Reflex auch noch irgendwie schönzureden oder zu rechtfertigen.
zum BeitragSchon bevor diese Aktion mit den Fördermitteln bekannt wurde, haben seriöse Beobachter den Kopf geschüttelt und geglaubt, die Ministerin werde sich sicherlich berichtigen, wenn sie bemerkt, was sie da gesagt hat, und sie hätte den Brief wahrscheinlich gar nicht gelesen. Pustekuchen.
www.deutschlandfun...n-an-unis-100.html
Günter Picart
[Re]: Ich verstehe gar nicht, warum es in Bayern so viele Rinderhaltungsbetriebe gibt, die immer noch Anbindehaltung praktizieren. In meinem Bundesland NRW, jedenfalls in der Gegend hier, wo ich Milch besorge, gibt es das überhaupt nicht mehr. Und das sind auch nicht alles Großbetriebe, sondern viele auch relativ klein bis mittelgroß.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Richtig, dieser Gesetzesvorstoß und seine absurd schwammigen Kriterien machen mir allergrößte Sorgen. Das untergräbt massiv die ohnehin im Ausländerrecht oft nur schwach ausgeprägte Rechtsstaatlichkeit und öffnet Missbrauch Tür und Tor. Man muss auch bedenken, dass in Zukunft immer mehr AfD-Beamten und Lokalpolitiker in den Ausländerämtern entscheiden. Die suchen sich dann aus, was sie als Hetze betrachten wollen, und können nach Herzenslust abschieben. Während ihre Gesinnungsgenossen im Netz straflos hetzen und für Hass und Shitstorms kaum belangt werden können, könnten sich Menschen ohne deutschen Pass (das betrifft auch solche mit ansonsten gesicherten Aufenthaltsstatus) nicht wehren, weil jedes noch so unbedachte Fehlverhalten immer so gedreht werden kann, dass es nach antisemitischer oder islamistischer Hetze klingt, und dann werden sie ausgewiesen. Furchtbare Lage.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Verstehe ich nicht, was soll das heißen? Bei "eurer Politik" und dem "Umgang mit Extremismus"? Wer macht Politik oder geht mit Extremismus falsch um, sodass Nazis an Einfluss gewinnen? Und was genau tun diese Leute?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ashli Babbitt war keine "schwarze Demonstrantin". Den Schuss durch die Glastür, die von den Demonstranten gerade aufgebrochen wurde, konnte man in den Videoaufnahmen gut erkennen. Man kann auch erkennen, wie sie die Leute mit den Werkzeugen anfeuert und sich dann unglücklicherweise hochschwingt, als der Schuss losgeht. Dass der Beamte mit der Pistole damit rechnen musste, dass die Demonstranten in diesem Moment in den abgesperrten Flur eindringen könnten, ist relativ deutlich. Und sie war eine fanatische Trump-Anhängerin und hatte weiße Hautfarbe, war auch nicht schwarz geschminkt oder so.
zum BeitragGünter Picart
Heute hat Donald Trump übrigens Geburtstag.
zum Beitragwww.fr.de/politik/...n-zr-93129708.html
Günter Picart
[Re]: Die Wahl ist doch schon vorbei, das war letzten Sonntag.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Genau, das ist ein wichtiger Punkt (war eigtl. auch vorher schon klar, aber jetzt offensichtlich).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: O mein Gott, über 40 % ??? In welchem Land ist das denn? In Köln hatte die AfD gestern 7,7 %, stärkste Partei sind die Grünen. In meiner Stadt im Ruhrgebiet lag die AfD praktisch gleichauf mit der SPD bei 21,x hinter der CDU mit 24; nur leider hatte die AfD 100 Stimmen mehr als die SPD und ist deshalb formal Zweiter. SPD vorn gibt es im ganzen Ruhrgebiet nur noch in Herne, Münster geht (wie Köln) an die Grünen, der Rest ist schwarz (CDU).
zum BeitragGünter Picart
Diese Engführung auf Frauen ist nicht richtig. Lagerfeld war, was das Aussehen anderer angeht, ganz grundsätzlich krankhaft anspruchsvoll und unsympathisch verletzend, er ist ja genauso über Männer hergezogen, die nicht seinem Schönheitsideal entsprachen (zum Beispiel irgendwelche Männer mit Bierbauch, die er mit beißendem Spott bloßgestellt hat). Er war halt ein Körperfetischist und gleichzeitig arrogant und von sich eingenommen. Das ist nicht schön, aber für einen Star natürlich verzeihlich und kein Grund, keine Straße nach ihm zu nennen. Dass er im Grunde selbst provinziell dachte, zeigt dagegen seine Einstellung zum Flüchtlingsthema. Stars sind eben auch nur Menschen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Dass die Regierungen Russlands, Ungarns, Chinas und Italiens (und vermutlich auch Israels) dieses "Gelaber" ebenso unterstützen und verbreiten wie die Hälfte der US-Amerikaner macht es so relevant.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Stürzenberger ist zusammen mit Martin Sellner und Jürgen Elsässer in Dresden bei Pegida aufgetreten.
zum Beitragwww.sueddeutsche.d...aXv35XECqFY8xzoTDW
Günter Picart
[Re]: "Mehrere AfD-Politiker wünschten Stürzenberger eine rasche Genesung."
zum Beitragwww.faz.net/aktuel...ngen-19755918.html
Günter Picart
Die beiden Amerikanerinnen im Titelbild passen irgendwie nicht zum Inhalt des Artikels. Kaum vorstellbar, dass die von der deutschen Rentenreform profiitieren.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Sich auf so ein Entweder-Oder-Szenario zu versteifen, ist immer eine schlechte Idee, besonders in diesem Fall, wo es für die erste Option ("Russland verliert auf dem Schlachtfeld") keinerlei realistische Aussicht gibt. Das heißt, Sie zwingen sich praktisch selbst zu der Konsequenz, die Ukraine würde "aufhören zu existieren". Ist das Fatalismus oder Scheuklappenblick oder beides?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Es geht ja auch um die Außenwirkung durch die Sozialen Medien. Wenn einer privat mal bei sowas erwischt wird oder vielleicht sogar straffällig wird und im Betrieb fast niemand davon weiß, kannst du ihn warnen. Aber hier sind die Gesichter und Namen dieser Leute und ihrer Arbeitgeber europaweit (und bis nach Amerika und Indien) in den Zeitungen und im Internet. Da kannst du als Arbeitgeber schon sagen, sorry, aber du bist für meine Firma nicht mehr tragbar.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist eine laienhafte Fehleinschätzung mit gefährlich populistischem Potenzial. Da liegen grundlegende Missverständnisse vor. Das Problem ist nicht irgendwelche "Bürokratie", sondern die Genauigkeit und Rechtsstaatlichkeit der Strafverfolgung. Sorgfältige "Juristerei" ist kein Spaß für unterbeschäftigte Juristen, sondern die Grundbedingung für genau das, was Sie verlangen (dass Nazis "auf die Finger kriegen").
zum BeitragWäre die Justiz schlampiger oder weniger "haarspalterisch", könnte jeder von uns unverschuldet wegen irgendwelcher Missverständnisse oder Willküraktionen "auf die Finger kriegen", das wären paradiesische Bedingungen für den Faschismus. Gerade diese populistische Abneigung gegen rechtsstaatlich geregelte Strafverfolgung ist doch ein Markenzeichen des Faschismus.
Zu den Einzelheiten Ihrer Einwendung könnte man auch noch etwas sagen. Das "Bärtchen" zum Beispiel wird von der ermittelnden Staatsanwaltschaft durchaus berücksichtigt, nur eben nicht als Straftat, sondern als Indiz für das tatsächliche Zeigen des Hitlergrußes (kein "Winken").
www.youtube.com/watch?v=_RjsGaDy234
Günter Picart
Das mit den Kriegswaffen aus Belgien müsste man vielleicht erläutern. Hat Belgien besondere Beziehungen zu einzelnen Chefs oder Gruppierungen dieser Gangs?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das sind doch unreflektierte Legenden. Selbstverständlich lehnen Radikale beider Seiten diese Lösung ab, aber in Israel ist das nunmal die seit Jahrzehnten herrschende Regierungspartei (nicht nur die Rechtsextremen, sondern Likud ganz allgemein), und die haben seit Rabins Tod alles getan, um die Verhinderung zu zementieren und den neuen Staat durch immer rücksichtsloseres Schaffen von Fakten nachhaltig unmöglich zu machen. Und damit die radikalen Palästinenser und Terroristen indirekt gefördert und groß gemacht. Da liegt die Hauptverantwortlichkeit für den gescheiterten Prozess m.E. klar auf der Hand. Selbst wenn man das bestreitet und der Palästinenserbehörde eine Mitschuld geben will, käme man wohl allerhöchstens auf Fifty-Fifty.
zum BeitragDie Sackgasse, in die Likud das Land durch Nationalismus und Monomilitarismus getrieben haben, wird doch an dem eingang zitierten Statement von "Peace Now" sehr schön deutlich.
Günter Picart
"Der Filibuster ist wie die deutsche Schuldenbremse, er verhindert rationale Entscheidungen."
zum BeitragDer letzte Satz ist wirklich klasse. Völlig unerwartet an dieser Stelle schlägt er ein wie eine Bombe.
"Die zweitälteste geschriebene Verfassung der Welt ist diejenige Norwegens."
Gemeint ist die zweitälteste (nach der amerikanischen) von den Verfassungen, die heute noch in Kraft sind. Ansonsten wäre die (weltanschaulich ganz ähnlich wie die norwegische gestrickte) Verfassung von Cádiz zwei Jahre älter.
Günter Picart
[Re]: Sie kennen den Fall doch gar nicht. Woher wollen Sie wissen, dass die Abschiebung nach Barcelona keine besondere Härte darstellt? Schon die wenig ins Detail gehende Berichterstattung hier bietet ja offenkundige Anhaltspunkte dafür (die psychische Krankheit der Mutter und die familiäre Anbindung in Deutschland).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das finde ich gut, auf alle Fälle nicht die Alternative wählen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ich finde die Flughafen-Aktionen auch sehr viel besser nachvollziehbar als die Straßenblockaden. Und natürlich ist der Ferienstart dafür genau der richtige Zeitpunkt, sich hier über den Zeitpunkt aufzuregen, ist lächerlich.
zum BeitragDas ändert nichts daran, dass es selbstverständlich kriminell ist, den Luftverkehr zu stören. Die Aktivisten sind bereit, für ihren Kampf gegen Umweltzerstörung Straftaten zu begehen. Das muss man nicht richtig finden, aber es ist nunmal so und wird durch solche Aktionen klar unterstrichen.
Günter Picart
[Re]: Das Problem ist, dass es nicht Alltagssorgen sind, die die Menschen unzufrieden machen, sondern rassistische Ressentiments und das allgemeine Klima der Aggressivität. Leute, die Sorgen vor Ausländern haben, kann man nicht ernst nehmen, indem man ihnen sagt, ja, Ausländer sind schlimm. Wenn diese Leute deswegen Rechtsradikale an die Macht wählen, muss man sie halt verbieten und zwingen, etwas Demokratisches zu wählen. Anders geht es nicht, sonst kommt der Brexit wie in England oder der Faschismus wie in Italien.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist doch unlogisch. Wenn das "entgegengesetzte" Ziel in der Errichtung eines undemokratischen autoritären Staates besteht, der Ausländer und Andersdenkende drangsaliert, ist Widerstand Bürgerpflicht. Die Generation der Leute, die früher gegen die Reps und heute für die AfD sind, hat ein biografisches Problem (Abstiegsängste, prekäre Alterung usw.), das sich demokratisch nur schwer einhegen lässt. Erschreckend sind die historischen Parallelen zu anderen Ländern oder auch Deutschland selbst, wo die Demokratie quasi "demokratisch" (mit dem Willen einer größeren Gruppe des Volkes) abgeschafft wurde. Dafür ist Ihr Beitrag ein Symptom und keine Lösung.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Stören tut die AfD-blaue Farbe des Shirts.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wanderwitz ist Einzelkämpfer und die CDU ist als Partei nicht für ein AfD-Verbot. Die einzige Partei, das aktuell auf Plakaten fordert, ist m.W. die MLPD, und die kann niemand ernstnehmen. Ob die Linke als Partei auch so ein Verbot fordert, weiß ich momentan nicht, könnte sein. Die CDU jedenfalls nicht.
zum BeitragGünter Picart
Die wirklich spannende Frage ist, was wird aus Patruschow. Einer der schlimmsten Sektierer aus Putins Vertrautenkreis, sehr viel verpeilter als Putin selbst, und lange als dessen möglicher Nachfolger gehandelt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das sind Salafisten, sehr gefährlich, besonders für Jugendliche, aber selbstverständlich keine auch nur entfernt repräsentative Ausprägung des Mehrheitsislam.
zum BeitragUnd bei dieser speziellen Splittergruppe, einer winzigen, ultradogmatischen Sekte, deren Sprüche an die MLPD erinnern, schonmal gar nicht. Es handelt sich um eine "kleine, aber lautstarke Gruppe von Sektierern, die auch in der islamistischen Szene kaum ernst genommen werden."
taz.de/Wissenschaf...ten-Demo/!6005190/
Günter Picart
Wichtige Stimme, erinnert an die (prominentere) Anabel Hernández.
zum Beitragde.wikipedia.org/w...bel_Hern%C3%A1ndez
Günter Picart
"Autofahrende zum Anhalten zwang"
zum BeitragHier könnte man ruhig das traditionelle Wort "Autofahrer" benutzen, selbst nach der neueren Dudenlogik wäre das richtiger, denn es sind ja praktisch nur Männer gewesen, die zu verbaler und tätlicher Gewalt gegen Demonstrierende schritten.
Günter Picart
[Re]: Wichtiger Appell. Gerade weil viele dieser Männer von Selbstzweifeln geplagt sind und sich selber schlecht fühlen, muss man sie dringend ermutigen. Deserteure sind die wahren Helden. Nie wieder ist jetzt.
zum BeitragLeute, die freiwillig in den Krieg ziehen, entweder weil sie es richtig finden oder sich für ihr Land in der Pflicht sehen oder auch einfach auch aus Kriegs- oder Abenteuerlust, wird es natürlich immer geben, der pazifistische Spruch "... und keiner geht hin" ist eine Utopie.
Zumal viele gezwungen sind und schlicht gehen müssen. Aber diejenigen, die trotzdem nicht hingehen, brauchen vor allem die Unterstützung der freien Welt. Erschreckend sind Stimmen von hiesigen Beobachtern, die ernsthaft für die Auslieferung von Kriegsdienstflüchtlingen plädieren (vor Monaten fiel mit ein DLF-Kommentar von Sabine Adler auf, die ich eigentlich schätze, aber dass sie unverblümt für den Zwang zum Waffendienst eintritt, erschreckt dann doch).
www.deutschlandfun...-a9ae028c-100.html
Günter Picart
[Re]: Weil die Frauen in den Dörfern bleiben und das Leben dort aufrechterhalten müssen. Wichtig um das zu verstehen ist zu wissen, dass (auch) in der Ukraine momentan hauptsächlich Männer auf dem Land eingezogen werden, um die vielen toten Freiwilligen der letzten Jahre zu ersetzen.
zum Beitragwww.sueddeutsche.d...-reportage-e166102
Günter Picart
[Re]: Trump soll eine Art König werden. Oder noch schlimmer. Dass seine Anwälte "unglaublich aggressiv" argumentieren, wie die Juraprofessorin feststellt, zeigt sich an dem Beispiel mit dem Mord an einem Rivalen, das sie vorbringen. Der Präsident soll auch dann Immunität genießen, wenn er einen Rivalen töten lässt, weil das ja eine politische Handlung sei und damit unter die Amtsimmunität falle.
Das erinnert nicht nur von Ferne an Carl Schmitts Argumentation in dem berüchtigten Essay "Der Führer schützt das Recht."
www.zdf.de/nachric...egern-usa-102.html
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist so naiv.
zum BeitragDie Ukraine (und auch das Baltikum oder Polen) ist aus putinrussischer Sicht einfach etwas völlig anderes als Portugal. Das verstehen viele westliche Ukrainesympathisanten leider nicht, oder sie fallen auf die durchschaubaren Suggestionen der proukrainischen Propaganda ("Putin will die DDR zurück", "Putin will Portugal erobern") herein.
Natürlich kann Putin auch Portugal erobern (bei den Wahlen gerade erst vor gut einem Monat hat "Chega" stark zugelegt), aber eben nicht militärisch, sondern ideologisch. Dasselbe gilt für Westdeutschland (Ostdeuutschland ist schon weitgehend erobert oder wird es in diesem Wahljahr endgültig). Bundeswehr kann da nichts machen, und Veteranentage steigern nur die Akzeptanz des Militarismus.
Günter Picart
[Re]: Das Spektrum ist fließend und oft auch widersprüchlich. Kern ist die gewollte Kultivierung eines (oft grotesk) übertriebenen Misstrauens gegenüber amtlichen und wissenschaftlichen Akteuren.
zum BeitragGünter Picart
Interessant geschrieben und aufschlussreich, aber irgendwie aus der Zeit gefallen. Das Thema ist doch längst vorbei.
zum BeitragErinnere mich gut an die allerersten Erwähnungen eines Dr. Wodarg im Frühjahr 2020. Heute denkt man mit eher nostalgischen Gefühlen daran zurück, Relevanz hat das nicht mehr.
Günter Picart
[Re]: Solche Maßnahmen provozieren immer Reaktanz, das ist menschlich. Reaktanz ist eine Triebkraft, die man auch positiv nutzen und Menschen zu besserem Verhalten bewegen kann, aber nicht so, da passiert logischerweise das Gegenteil.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: "Philister (Ästhetik)" heußt der Artikel.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die unvernünftige Entscheidung aus Großbritannien beeinträchtigt die Rechte der ab 2009 geborenen Generationen ganz nachhaltig (sie werden lebenslang in die Kriminalität gedrängt und können sich beruflich und persönlich dadurch schwerer entwickeln als andere Generationen). Meinten Sie das so?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Toll, sie bestätigen die karikierte Haltung des philisterhaften Bildungsbürgertums wie im Bilderbuch. Ist das bewusste Haltung oder witzig-provokativ gemeint?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ich finde der Zusammenhang mit dem Artikel ist glasklar. Höcke behauptet (fälschlich), die Telekom habe mit dem von ihm benutzten SA-Spruch ("Alles ...") geworben. Die Telekom bestreitet das laut Berichterstattung vehement und will Höcke deswegen verklagen. Hannes Petersen liefert dazu die Aufklärung: Die Telekom hat den Spruch tatsächlich nicht benutzt, sondern stattdessen mit einem anderen NS-Spruch ("Jedem ...") geworben. Höcke hat das also (wissentlich oder versehentlich) verwechselt.
zum BeitragGünter Picart
Hoch gefährlich.
zum BeitragGünter Picart
"Ein Mann sei festgenommen worden."
Der "Mann" war ein 15-jähriger Junge.
www.reuters.com/wo...ce-say-2024-04-15/
zum BeitragGünter Picart
Woran liegt es eigentlich, dass der FC Bayern München dieses Jahr nicht Deutscher Meister wird?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Diese Unklarheit fiel mir auch auf. Vielleicht ist es unbeholfen formuliert und sollte heißen: schon gar nicht wenn es keinen eigenen Antrag zum selben Thema gibt (das hieße ja, sie stimmen zu, es sei denn sie haben selbst einen Antrag am Laufen). Oder es ist tatsächlich ein Rückzieher in dem von Ihnen skizzierten Sinn (sie bringen einen eigenen Antrag ein, statt mit der AfD zu stimmen).
zum BeitragOder es ist bewusst so unklar formuliert, um genau das offen zu lassen.
Günter Picart
Damit geht er bis vor das Bundesverfassungsgericht und nutzt das als Aufmerksamkeitstool für sich aus.
zum BeitragGünter Picart
Guter Text und guter Oma-Test. Im Wahlkampf 2019 hing auch in meiner Stadt das bekannte rechtsextreme Plakat mit dem adaptierten Stürmer-Zitat. Bei der Polizei sagte man, da habe die Polizei keine Handhabe (das stimmt auch, sie dürfen da nichts machen), und das sei doch erlaubte Kritik am Staat Israel (unverständige Antwort). Wenn schon Polizisten beim Antisemitismustest durchfallen.
zum Beitragwww.hna.de/kassel/...-ngz-12284359.html
Günter Picart
Und Donald Trump verkauft jetzt Bibeln.
zum Beitragwww.katholisch.de/...auben-zurueckgeben
Günter Picart
[Re]: Für Burkina Faso stimmt das so platt sicher nicht.
zum BeitragGünter Picart
Der DLF hatte gestern einen Hintergrundreportage von Kitzler zu der Lage dort.
zum Beitragwww.deutschlandfun...-1b594ec7-100.html
Ergänzend sehenswert war schon vor einigen Wochen ein Bericht im Auslandsjournal zu sehen, der unter anderem die Geschichte mit den Schafherden an einem (von Gideon Levy begleiteten) Vorfall verdeutlicht.
www.youtube.com/watch?v=fNZ54qMJ0Wc
Günter Picart
[Re]: Anastasia Magazova ist selbst auf der Krim geboren. Glaube nicht, dass dieser Aspekt in dem Interview bewusst vernachlässigt wurde. Es geht halt hier speziell um die Krimtartaren und vor allem darum, dass die ukrainische Führung auf die Allianz mit den Krimtartaren setzt, um die Krim wiederzugewinnen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist auch eine gute Methode. Gerade die Dinge, die einem heute aufstoßen, regen ja zum Nachdenken und darüber reden an. Insofern ein völlig richtiger Ansatz.
zum BeitragDas entspricht aber auch dem Ansatz des Autors, denn der legt ja Wert darauf, dass die Originale nicht verschwinden und verfügbar bleiben, damit man sie mit den Bearbeitungen vergleichen kann. Insoweit ist das die gleiche Linie.
Günter Picart
[Re]: Witzbold, jede:r Übersetzer:in "greift in den Text ein", was soll er:sie sonst machen? Es gibt keine objektive Übersetzung und eine sogar eine maschinelle Übersetzung ist nicht neutral (sondern höchstens undurchdacht, was das Ergebnis nicht besser macht).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Status Quo Ante ist kaum mehr erreichbar. Putin hat durch die Annexion der drei Regionen aus seiner Sicht "Fakten" geschaffen, die Verhandlungen extrem erschweren. Oder denken Sie an Mariupol, das wird Russland nach allem, was da passiert ist, jetzt nicht mehr aufgeben.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das wäre ja auch ok, wenn man das erstmal so einfrieren kann, wäre schon viel gewonnen. Entspricht ungefähr dem heutigen Vorschlag von Mützenich.
zum Beitragwww.deutschlandfun...der-union-104.html
Wichtig wäre halt, dass es perspektivisch einen Paradigmenwechsel gibt und die Idee, die Entscheidung auf dem Schlachtfeld herbeizuführen, für beide Seiten immer unattraktiver bzw. unrealistischer wird. Was nach den amerikanischen Wahlen passiert, kann momentan sowieso niemand sagen, aber man muss auf das Schlimmste gefasst sein und sollte dann nicht unvorbereitet da stehen.
Günter Picart
[Re]: Man muss aber den amerikanischen Austritt aus der Nato einkalkulieren. Trumps Anhänger haben schon klar gemacht, dass sie einen Natobeitritt der Ukraine nicht akzeptieren und die Nato verlassen, sollte ein Beitritt oder eine Assoziierung der Ukraine ins Auge gefasst werden.
zum Beitragwww.fr.de/politik/...o-zr-92882011.html
Günter Picart
[Re]: Jetzt im Moment ist tatsächlich ein schlechter Moment für Verhandlungsangebote, weil Putin sich stark fühlt und glaubt, auftrumpfen zu können, da bin ich ja derselben Meinung.
zum BeitragEs geht aber bei der Ukraine mehr um die mentale Wende, die sie schaffen müssen, bis ein günstigerer Zeitpunkt für Verhandlungen oder eben einfach nur einen Waffenstillstand kommt (am ehesten nach einem Wahlsieg von Biden, so Gott will). Der Abschied von der Wunschvorstellung, ein Sieg sei militärisch möglich, ist aber jetzt schon notwendig, um den Moment nicht nochmal zu verpassen, wenn er denn überhaupt nochmal kommt. Dazu braucht es eine mentale Umkehr weg vom Sieg-oder-Tod-Schema hin zur Weißen Fahne.
Günter Picart
[Re]: Das ist ja das Problem. Auf dem Schlachtfeld verlieren werden sie nicht, weil die Amerikaner ausfallen. Trumps Anhänger haben schon klar gemacht: Priorität hat China. Für die Nato gilt ab Trumps neuer Amtszeit entweder Ukraine oder USA (d.h. entweder die Ukraine wird Russland überlassen oder die USA treten aus der Nato aus).
zum Beitragwww.fr.de/politik/...t-zr-92882011.html
Darauf muss man sich einstellen, das blauäugige Pfeifen im Walde wie in diesem Durchhalteartikel ist nur Augenwischerei.
Wenn sich die Front momentan wieder etwas stabilisiert, ist das eine gute Gelegenheit, sich auf eine Waffenstillstandslinie zurückzuziehen und da einzugraben. Bitte die Siegesfantasien endlich begraben und auf den Papst hören.
Günter Picart
[Re]: Doch, aus dem Artikel von Rüb geht sehr deutlich hervor, dass die Rückführungsdiplomatie maßgeblich vom Vatikan getragen wurde und nach Aussage der ukrainischen Regierung "sehr ertragreich" ist.
zum BeitragEs gibt zahlreiche weitere Berichte darüber.
religion.orf.at/stories/3223864/
Bis Ende letzten Jahres gab es fast keine Erfolge, aber die letzten Endes entscheidende Beteiligung Zuppis an der Rückführungsdiplomatie zeichnet sich auch schon seit Sommer ab.
www.katholisch.de/...ber-friedensgipfel
Genauer seit dem gescheiterten Vermittlungsangebot des Papstes bei Selenskis Rombesuch.
www.konradsblatt.d...ng-des-papstes-ab/
Günter Picart
[Re]: Warum sollte er das ansprechen, wenn er gefragt wird, was er von Bestrebungen in der Ukraine hält, die "Weiße Fahne" auszupacken? Haben Sie das Interview überhaupt gehört?
zum BeitragGünter Picart
Baerbocks Kommentar ist nun wirklich empöremd (bin normalerweise eher ein Fan von Baerbock, aber das ist schwer verzeihlich).
zum Beitrag-> Die Grünen-Politikerin berichtete vom Verschleppen ukrainischer Schülerinnen nach Russland. „Da frage ich mich: Wo ist da der Papst? Der Papst muss davon wissen“
Baerbock weiß als Außenministerin ganz genau, dass der Vatikan gerade bei der Rückführung entführter Kinder hoch aktiv ist und dafür erst kürzlich von Selenski sehr gelobt wurde. Trotzdem diese Falschdarstellung, die kein Versehen sein kann.
www.faz.net/aktuel...land-19554594.html
Günter Picart
[Re]: Der Moment wurde verpasst. Jetzt will Putin natürlich nicht ernsthaft verhandeln, weil er sich ausrechnen kann, auch so zu gewinnen. Man hätte ihn zu Verhandlungen zwingen müssen, als er stärker unter Druck stand. Stattdessen hat man auf kompromisslose Verteidigung und Rückeroberung gesetzt und Siegesoptimismus verbreitet. Das rächt sich jetzt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Besser jetzt auf den Papst hören als am Ende alles verlieren. Besser kann es nicht werden. Oder wollen Sie warten, bis Trump für die Ukrainer einen "Deal" aushandelt?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: "Pervers" sind die Reaktionen in der Ukraine selbst, die zeigen, dass der Papst den Finger genau in die Wunde legt.
zum BeitragKuleba wirbt für das Sterben für eine Fahne: "Unsere Fahne ist gelb und blau. Das ist die Fahne, mit der wir leben, sterben und durchhalten. Wir werden nie eine andere Fahne hissen." ( www.tagesschau.de/...ine-krieg-102.html )
Selenski lobt Geistliche, die sich mit dem Militär gemein machen und für den Sieg beten: "Und er danke jedem ukrainischen Geistlichen, der in der Armee, in den Verteidigungsstreitkräften ist. Sie stünden an der vordersten Front, sie schützten das Leben und die Menschlichkeit, sie unterstützten mit Gebeten, Gesprächen und Taten. ( www.faz.net/aktuel...ueck-19577906.html )
Am schlimmsten finde ich die Reaktion solcher Geistlichen selbst: „Kommt in die Ukraine, und seht selbst. Wenn jemand von euch nicht an den Sieg der Ukraine glaubt, ist das ein Zeichen fehlenden Vertrauens in den lebendigen Gott, der im Leib des ukrainischen Volkes gegenwärtig ist.“ ( www.faz.net/aktuel...ngen-19576917.html )
Das ist schon beinahe so schlimm wie Patriarch Kyrill. Als Katholik bin ich sehr stolz auf den Papst, dass er solchen Perversitäten widerspricht und christliche Werte hochhält.
Günter Picart
[Re]: Die Fortsetzung des Krieges um jeden Preis kostet doch viel mehr Leben. Zumal die Maximalforderungen der Ukraine sowieso nicht erreichbar sind. Lieber jetzt auf den Papst hören und einsehen, dass es ohne Zugeständnisse nicht geht, als abwarten, bis Trump einen "Deal" aushandelt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wie meinen?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ich denke es geht darum, dass es weniger Hühner geben soll, wegen des Klimawandels.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Mag sein, dass Eblenkamp unrealistische radikalpazifistische Träumereien vertritt. Aber in der Atomwaffendebatte liegt die Traumtänzerei doch bei denjenigen, die eine "eigene Atombombe" für machbar und wirksam halten.
zum BeitragEine wirkungsvolle Abschreckung gegenüber dem russischen Arsenal ist ohne die amerikanischen Atomwaffen schlicht nicht möglich. Die britischen oder französischen Waffen taugen aus technischen Gründen (keine diversifizierten Nuklearfähigkeiten) auf absehbare Zeit nur sehr begrenzt als Gegengewicht; ein noch gar nicht existierendes deutsches oder europäisches Arsenal natürlich noch viel weniger. Eine einzelne "Bombe" ist ohne Diversifizierung und Zweitschlagsfähigkeit völlig nutzlos.
Günter Picart
[Re]: Snyder hat den Diskurs in Deutschland vom ersten Tag an maßgebend mitbestimmt.
zum BeitragNatürlich ist es Zynismus, den ukrainischen Witwen und Waisen zu sagen, die objektiven Gründe für eure düstere Stimmung kann man "ändern". Wenn nicht zynisch, ist es geschmacklos und unbedacht.
Es geht nicht darum, den Ukrainern etwas anzubieten (wer soll das tun?). Sie bekommen ja so viele Waffen wie möglich und müssen gerade jetzt, wo Verhandlungen keinen Sinn machen (weil die Ukraine in einer Position der Schwäche ist und keinen Druck auf Putin ausüben kann), auch weiter darauf angewiesen.
Zentral ist, auf eine Beendigung des Krieges um fast jeden Preis hinzuarbeiten, wenn sich doch noch irgendein Fenster dafür auftut (z.B. wenn Trump die Wahl verliert), damit sie nicht am Ende alles verliert. Nur ein schnelles Kriegsende kann die Ukraine noch retten. Dazu braucht sie natürlich moralische und militärische Unterstützung, aber keine falschen Siegespropheten mehr.
Günter Picart
Dass Behrends ( taz.de/Putins-Uebe...e-Ukraine/!5991728 ) hier schreibt, fand ich schon ärgerlich, jetzt kommt mit Snyder der nächste professionsfern wildernde Historiker mit der gleichen Relativierung der drohenden Niederlage. Diese Herren sehen ihre Felle davonschwimmen und verbreiten munter weiter ihre Histörchen.
zum Beitrag"Ja, die Stimmung in der Ukraine ist zurzeit düster, aber aus objektiven Gründen. Diese können geändert werden – durch die Lieferung von mehr Waffen und anderer Unterstützung." Zynisch bis zum Umkippen. Die objektiven Gründe, warum die Stimmung in der Ukraine kippt, sind die vielen Zehntausend Toten und der Unwille der noch lebenden Männer, ebenfalls im "Abnutzungskrieg" aufgerieben zu werden. Waffenlieferungen helfen dagegen nur begrenzt und "ändern" kann man den Tod der gefallenen Soldaten eben gerade nicht mehr, das ist eben genau der Widersinn von Snyders Ideologie vom "Kriegführen für die Freiheit". Snyder erwähnt die vielen Toten nicht ein einziges Mal in seinem Interview. Dabei ist er für seine Verklärung ukrainischen Heldentums sonst wohlbekannt, aber die jetzt schon gestorben sind, nutzen seiner Argumentation nichts mehr und sind ihm dann offenbar keiner Würdigung wert.
"Was Putin betreibt, ist keine Geschichtsschreibung." Logisch. Aber was Timothy Snyder betreibt, ist auch keine Geschichtsschreibung, sondern Erinnerungspolitik.
Nicht nur der im Artikel verlinkte Ulrich Herbert wirft Snyder vor, er habe sich vom Historiker "mehr und mehr in einen Aktivisten verwandelt". Auch Franziska Davies wirft Snyder "Heroisierung der Ukrainer" vor ( www.nzz.ch/feuille...sstsein-ld.1754741 ), und Davies ist beileibe keine Kriegsgegnerin (sondern Mitunterzeichnerin des Aufrufs von gestern: taz.de/Appell-fuer...tuetzung/!5994180/ ).
Günter Picart
Behrends ist das Paradebeispiel für einen dieser heute hofierten Osteuropafachleute, die sich so sehr mit ihrem Untersuchungsgegenstand ("unsere ostmitteleuropäischen Nachbarn") überidentifizieren, dass sie sich deren Sichtweise völlig unkritisch zu Eigen machent. Sogar die haltlosen Schuldzuweisungen werden kritiklos übernommen. Nein, die Ukrainer verlieren den Krieg nicht, "weil der Westen (...) nur halbherzig Waffen und Munition liefert", sondern weil sie trotz der massiven Unterstützung aus dem Westen (der praktisch alles liefert, was er kann, mehr geht halt nicht) selber nicht genug Kraft und Menschen haben, um Russlands Kriegsmaschine langfristig und nachhaltig aufzuhalten. Das ist tragisch, aber nicht zu ändern, schon gar nicht ohne die Amerikaner. Deshalb hätte man sie in ihrem Siegesrausch stoppen und zu Zugeständnissen an den Feind anhalten müssen, als noch Zeit dafür war. Jetzt ist es im Grunde zu spät dafür.
zum BeitragDass das nicht passiert ist, verdanken wir auch Osteuropaexperten wie Behrends, die Diplomatie schlechtreden und auf die "Entscheidung auf dem Schlachtfeld" setzen. Sie vergessen dabei, dass eine "Entscheidung auf dem Schlachtfeld" eben notwendigerweise zugunsten Russlands ausfallen muss und der vollständige "Sieg" verzweifeltes Wunschdenken war und bleibt.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Behrends' Russlandanalysen sind brilliant und hellsichtig und er hat vielen erkannt und benannt, lange bevor andere es sahen. Nur seine Handlungsmaximen, die er daraus ableitet, sind fachfremd (Historiker bleib bei denen Leisten) und naiv.
Dass so eine Person in einer linken Tageszeitung eine Plattform erhält, ist m.E. bedenklich.
Günter Picart
Die KI hat eben schnell aus dem Vorfall gelernt. Die von der taz erhaltene Antwort von ChatGPT ist keineswegs ein Beleg oder starkes Indiz dafür, dass die Erklärung des Politikers nicht stimmt und nur eine "Ausrede" sei.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist ein Missverständnis, das zu Anfang des Artikels skizzierte Szenario ist fiktiv (so genannte kontrafaktische Geschichte). Die Amerikaner haben sich in Wirklichkeit gerade nicht so verhalten, wie es da steht. Das ist weiter unten auch nochmal klargestellt.
zum BeitragGünter Picart
"Suche den Frieden und jage ihm nach" ist keine "schmusige alttestamentarische Poesie", das ist eine hässliche Verunglimpfung. Frieden schaffen ist harte, kleinteilige Arbeit, die Gewalt setzt sich fast immer ins Recht und lässt sich nur schwer zurückdrängen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Geschichtsbücher sind voll von Eroberern, deren "Erfolge" sich nach kurzer Zeit verflüchtigt haben, weil sie nicht nachhaltig waren. Elastische Verteidigung bietet die besten Chancen, sowas zu überleben. Elastizität heißt, Nachgeben wenn nötig und Terrain dann eben später oder auf nichtkriegerischem Wege zurückgewinnen, wenn die Kriegsmaschine des Eroberers ineffizient geworden ist. Sturheit und Freiheitspathos reizen Männer wie Putin doch nur und führen zum Untergang der verteidigenden "Helden". Und wenn die alle tot sind, gibt es auch keine Verteidigung mehr.
zum BeitragGünter Picart
Dieser Kommentar plädiert quasi dafür, denselben Fehler zweimal zu machen in der Hoffnung, dass das Pfeifen im Walde beim zweiten Mal hilft. Das ist irrational. Die Lage der Ukraine verbessert sich nicht dadurch, dass man dasselbe "Mantra" erneut anstimmt und sich wiederum unrealistischen Hoffungen ("wir retten die Ukraine auch ohne die USA") hingibt.
zum BeitragSelbst Melnyk räumt jetzt Fehler ein und plädiert nun auch für Verhandlungen.
www.faz.net/aktuel...r-zu-19539963.html
Ebenfalls interessant ist das Interview von voriger Woche mit Trumps zukünftigem Verteidigungsminister Colby (der verhältnismäßig vernünftiger redet, als man es erwarten könnte).
www.t-online.de/na...ns-ignoriert-.html
Günter Picart
"Anders als die Hamas es in Israel getan hat, würde unsere Armee niemals gezielt Frauen in Gaza angreifen. Das ist der Unterschied."
zum BeitragLeider gibt es auch andere Berichte. Kann Propaganda sein, kann stimmen. Alle auf einem Auge blind, je nachdem wo sie stehen.
www.zeit.de/politi...soYrq26eGw4moeFPsd
Günter Picart
[Re]: Das Mantra hat ausgespielt und war von Anfang an Teil des Problems. Es geht nicht um Putin, sondern um die Kompromissbereitschaft der Ukrainer und ihrer Unterstützer. Natürlich will Putin jetzt nicht (ernsthaft) verhandeln, weil er sich ausrechnen kann, auch so zu gewinnen. Das war aber nicht die ganze Zeit über so, und zu dieser Zeit, wo er unter Druck stand, hätte man eben Zugeständnisse anbieten müssen, die er nicht oder nur schwer ablehnen kann. Und das nicht nur einmal, sondern laufend und gleichzeitig mit robuster Gegenwehr. Stattdessen wurde stur an ideologischen Maximalzielen festgehalten und ein endgültiger militärischer Sieg an die Wand gemalt, der auch damals schon unrealistisch war und heute praktisch ausgeschlossen ist. Damit hat man Putin in die Hände gespielt.
zum BeitragKompromissangebote musst du machen, wenn du eine Position relativer Stärke erreicht hast, aber absehbarerweise keinen Gesamterfolg erzielen kannst. Das wurde verpasst, unter anderem (es gibt noch mehr Faktoren), weil mit den ersten Erfolgen Siegesfantasien Platz gegriffen haben. Jetzt fühlt sich Putin stark und kann seelenruhig Pseudoangebote machen (fängt schon damit an) und gleichzeitig den Druck verstärken. Solche Verhandlungen sind dann in der Tat keine echte Option, weil man aus einer Position der Schwäche heraus eigentlich nur Putins Diktat folgen kann.
Zu den angeblichen „Legenden“ schreibe ich Ihnen heute nachmittag nochmal.
Günter Picart
[Re]: Im Prinzip ist das richtig, wobei man aber auch bedenken muss, dass Heusgen selbst im Hintergrund an den Minsk-Verhandlungen beteiligt war und von daher auch sich selbst verteidigt, wenn er Minsk verteidigt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das Dumme dabei ist, dass der Zug dafür praktisch schon abgefahren ist und Putin jetzt am längeren Hebel sitzt und glaubt, sich so oder so auf seine Siegesfeier freuen zu können.
zum BeitragDen Moment, um "moderater" zu agieren und Putin mit Angeboten zur Beendigung des Wahnsinns zu bombardieren, wurde aus kriegsverliebter Arroganz verpasst. Der wäre gewesen, als Putin militärisch und wirtschaftlich unter Druck stand. Damals wurden aber lieber vollmundige Siegesfantasien gewälzt und Kompromisslosigkeit als Gebot der Stunde zelebriert. Den Fehler kann man jetzt kaum mehr auswetzen. Im Prinzip hat sich genau das bewahrheitet, was die viel geschmähten Tauben seinerzeit gefordert haben (Verhandlungen wenigstens parallel zum Rückeroberungskampf zu initiieren).
Im Grunde gibt es die nächste Gelegenheit dafür erst wieder, wenn Trump die Wahl verloren hat und die Amerikaner wieder voll in die Ukrainehilfe einsteigen (falls das denn so kommt). Bis dahin bleibt nur die Option, die Russen militärisch am Sieg zu hindern. Ob die Ukraine so lange durchhalten kann, ist aber nicht sicher.
Günter Picart
[Re]: Vielen Dank für diese wertvollen Zusatzinformationen, auch wenn ich einzelne Punkte aus den anderen Beiträgen (besonders der eins hier drunter) ebenfalls plausibel und nachdenkenswert finde.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Behauptung von Greiner zu Ochs und Esel ist auch verzerrt.
zum Beitrag"Die Figuren von Ochs und Esel in der traditionellen Weihnachtskrippe repräsentieren in der christlichen Bildsprache etwa das jüdische Volk – zu stumpf, den Sohn Gottes in seiner Mitte zu erkennen."
Das stimmt nicht, in der Vätertheologie repräsentiert der Ochse das Volk Israel (als kultisch reines Zugtier mit seinem Joch, das für das jüdische Religionsgesetz steht) und der Esel die Heiden (als unreines Lasttier, wobei die Last für den Götzendienst steht). Es geht auch nicht darum, dass die Tiere zu "stumpf" sind, um ihren Herrn zu erkennen, sondern im Gegenteil beschämen sie die Menschen bzw. Juden, weil sie ihn anders als diese erkennen, obwohl sie nur unvernünftige Tiere sind. Diese Pointe stammt schon aus dem zugrunde liegenden Jesajavers, also der jüdischen Profetenliteratur. Nur ein Teil der (sonst fast immer judenfeindlich argumentierenden) Väter wendet das Bild aber direkt antisemitisch in dem Sinne, dass der Esel besser als der Ochse hingestellt würde (was dem Bild ja auch widerstrebt). Die meisten sehen Ochs und Esel als Zeichen, dass sogar die Tiere das Kind als Heiland erkennen, während die Juden das nicht täten. Da ist natürlich eine antijüdische Spitze. Es gibt aber auch bei den Vätern die simplere Deutung, dass Ochs und Esel einfach für Juden und Heiden stehen, die sich beide von Christus (aus der Krippe) speisen lassen (sofern sie ihn anerkennen natürlich). Das ist dann nur noch ein Bild für die doppelte Gestalt der "aus Juden und Heiden" entstandenen Kirche ohne direkte antijüdische Stoßrichtung.
Günter Picart
[Re]: Das ist allerdings ein Zerrbild der jüdischen Religion.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Paulus hat weder Jesus das Jude-Sein abgesprochen oder ihn zum "ehemaligen" Juden "gemacht", wie Sie behaupten, noch hat er sich selbst vom Judentum losgesagt (er blieb ja für seine Person lebenslang gesetzestreu).
zum Beitrag"Jüdisch-geboren" sagt Greiner von Paulus und sogar von Jesus selbst. Dieser Ausdruck bezeichnet gewöhnlich Konvertiten, also Leute, die wegen Apostasie keine Juden mehr sind (bloßer Unglaube oder Abfall führt ja nicht dazu, dass man seine Zugehörigkeit zum jüdischen Volk verliert). Das ist so weit vom Schuss und vom Stand der Judaistik und des christlich-jüdischen Dialogs entfernt, dass man nur empört aufstampfen kann. Sind für Greiner vielleicht Herodes, Josephus oder Philo auch nur "geborene" Juden? Und wenn er Jesus für nichtjüdisch hält, was macht er mit Bar Kochba, den man aus genau denselben Gründen aussondern könnte (was praktisch ja auch geschah, nur eben heute nicht mehr, wo Bar Kochba ein zionistisches Idol ist).
Dieses und auch das vorige Essay von Greiner fand ich sehr erhellend und hoch reflektiert und habe beide Essays auch anderswo weiterempfohlen. Aber dieser Fauxpas ist eigentlich unverzeihlich. Jesus als Nichtjuden zu zeichnen, ist an sich die Domäne von Antisemiten (Jesus als Arier, Jesus als Palästinenser), oder eben antichristlicher Polemiker auf jüdischer Seite, die es im Lauf der Geschichte ab und zu gab, etwas im 2. und 3. Jh. im Zweistromland, wo der babylonische Talmud entstand (denken Sie an die Geschichte mit dem Kochtopf). Auf solche Geschichten beziehen sich auch die militanten "dummen Jungs" und ihre (wesentlich schlimmeren) ideologischen Hinterleute.
Günter Picart
Es gibt zu dem Vorfall ein aufschlussreiches Video, wo man die tatsächliche Situation etwas besser einschätzen kann als bloß nach der Berichterstattung und den Statements.
zum Beitragwww.schwaebische.d...ni-verjagt-2259555
Günter Picart
[Re]: Allein schon die Darstellung von Paulus und sogar Jesus als "ehemalige" Juden, die ihr Jüdischsein verleugnet hätten, ist antichristliche Polemik im Stil der babylonischen Diaspora des 2. Jh. (oder der Christenspucker im Jerusalem der Gegenwart) und sicher nicht auf der Höhe des jüdisch-christlichen Dialogs.
zum BeitragGünter Picart
Ben Gvir war gerade in den USA und hat sich offen für Trump ausgesprochen:
zum Beitrag„Anstatt uns vollen Rückhalt zu geben, ist Biden damit beschäftigt, Treibstoff und Hilfslieferungen nach Gaza zu bringen, die dann eh nur bei der Hamas landen. Wäre Trump an der Macht, würden sich die USA ganz anders verhalten“, sagte Ben Gvir.
Seine Partei bekommt inzwischen 10 (statt vor dem Krieg 2) Prozent der Stimmen in Israel, während Netanjahus Likud abstürzt und von den Extremisten abhängig ist. Netanjahu lässt sich jetzt von Ben Gvir treiben und tut, was der will, Zitate aus der FR von gestern:
"Kaum ein Tag vergeht, an dem der rechtsradikale Minister Itamar Ben Gvir nicht mehr als deutlich macht, dass er gerne dazu bereit ist, Netanjahus Regierung zu sprengen."
www.fr.de/politik/...rump-92815731.html
Günter Picart
[Re]: Ludendorff war im November 1918 doch schon abgelöst, Groener war die rechte Hand Hindenburgs bei der Abdankungsgeschichte in Spa und hat gleich darauf den Ebert-Groener-Pakt geschlossen, der bis zum Kapp-Putsch Bestand hatte.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die in den 20ern nach ihm benannten Straßen drücken Dankbarkeit und Verehrung aus des bürgerlich-konservativen Spektrums aus. Bis weit in die politische Mitte hinein war Hindenburg eine Identifikationsfigur. Er galt als "Sieger von Tannenberg" und Retter Ostpreußens. Er war in Deutschland extrem beliebt und wurde als Vaterfigur verehrt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das Geld von Merz kam auch aus der Privatwirtschaft. Im Ernst, statt der vielen Nachfragen in punkto Kanzlerkandidatur hätte man während der freundlichen Plauderei vielleicht auch Fragen stellen können wie: Womit haben Sie Ihre erste Million gemacht?
zum BeitragZumal Merz offenbar sagte, er rechne sich zur Mittelschicht.
Günter Picart
[Re]: Merz ist Sauerländer, das steht auch im Artikel. Danach heißt es, man habe einen Einspielfilm über das Saarland gezeigt. Das dürfte (wenn es nicht stimmt, hab die Sendung nicht gesehen) ein schlichter Druckfehler sein und kein Recherchemangel.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der Spruch ist von den Protesten in Chile 2018 geklaut ("Chile despertó"). Das war keine rechte Rhetorik und ging um die Welt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Entweder verstehen wir uns nicht oder reden aneinander vorbei.
zum BeitragErstens bin ich selbst wie oben schon gesagt eher skeptisch und halte den Vorwurf zurzeit nicht für beweisbar. Dass es Indizien für genozidales Handeln und eine offenkundig genozidale Rhetorik gibt, ist aber unbestreitbar. Deshalb wehre ich mich dagegen, diese Gefahr einfach als haltlos wegzuwischen, weil sich Israel, wie Omer Bartov es schon vor der Klage Südafrikas sagte, nur wenige Schritte vom Völkermord entfernt bewegt und extrem aufpassen muss, da nicht reinzurutschen.
Sie reden dagegen die ganze Zeit von ganz anderen Dingen (angebliche Warnungen, Hamas-Terror, Tunnel etc.), die mit dem Völkermordvorwurf direkt gar nichts zu tun haben. Das ist humanitäres Völkerrecht, ganz anderes Thema; da gibt es m.E. sicher Verstöße (die Sie hingegen offenbar leugnen wollen), die sind aber für den Vorwurf des Genozids sowieso nicht relevant.
Wenn wir uns darauf einigen können, wird es für etwaige Mitleser schon einfacher, weil weniger wirr :-)
Günter Picart
"Menschen, die chronisch krank sind, alleinerziehend oder Angehörige pflegen verlieren ihren Anspruch auf Einbürgerung und sind auf das Ermessen der Behörden angewiesen."
zum BeitragHier ist eine wichtige Klarstellung nötig, es ist viel schlimmer.
Der Satz gibt die bisherige Rechtslage wider (§ 10 Abs. 1 Nr. 3 aF: www.gesetze-im-int....de/stag/__10.html ).
Es war schon bisher so, dass Menschen, die kein ausreichendes Einkommen haben, aber sonst die Voraussetzungen erfüllen, "auf das Ermessen der Behörden angewiesen" waren. Nämlich darauf, dass die Behörde die Ermessensfrage, ob die Bedürftigkeit unverschuldet ist (also ein Härtefall besteht), zu ihren Gunsten beantwortet. Das war schon immer extrem schwierig, konnte aber z.B. bei unverschuldeter Armut wegen chronischer Krankheit, Alter etc. unter Umständen durchgehen.
www.youtube.com/watch?v=Y0rVO78rTCM
Genau das geht aber jetzt nicht mehr, weil der Satzteil ("... oder deren Inanspruchnahme nicht zu vertreten hat") ersatzlos weggefallen ist.
Das bedeutet, die Behörde *darf* nach dem neuen Recht eben gerade *kein Ermessen* mehr ausüben und überhaupt keine Härtefälle mehr anerkennen, sondern muss alle, die Bürgergeld beziehen, ausnahmslos ablehnen, egal ob sie Entschuldigungsgründe haben oder nicht.
Ausnahmen von der Regel, dass Bürgergeldempfänger nicht eingebürgert werden können (tragikomische Pointe), gibt es also außer bei der Gastarbeitergeneration gar nicht mehr. Für die Gastarbeitergeneration selbst bleibt dagegen die bisherige Regelung bestehen, ändert sich also nix (sie sind in Härtefällen weiter auf das Ermessen der Behörde angewiesen). Das wird in der Gesetzesbegründung als "Erleichterung" verkauft, was auch eine Augenwischerei ist.
www.bmi.bund.de/Sh...ublicationFile&v=2
Günter Picart
[Re]: Danke für die Antwort, aber aus meiner Sicht am Thema vorbei wieder nur die üblichen Narrative. Klar gibt es das alles (Warnungen, Räumungsbefehle, untertunnelte Krankenhäuser, abstürzende Hamas-Raketen), aber das ist weder Rechtfertigung noch Gegenbeweis für genozidale Absichten oder Aktivitäten (auch) auf israelischer Seite.
zum BeitragIm Gegenteil, gerade die Räumungsbefehle könnte man eben auch als Teil einer solchen Strategie interpretieren (und das geschieht ja auch).
Die angeblichen Warnungen vor Bombardements sind übrigens schon lange kein Thema mehr, das war vor und ganz zu Beginn des Krieges in gewissem Umfang üblich (keineswegs immer), aber seit die Räumungsbefehle kamen, wird praktisch nie vorgewarnt, weil noch vorhandene Zivilisten als illegitim betrachtet werden.
Ganz grundsätzlich geht es hier aber eben gar nicht um den verbrecherischen Terror der Hamas oder Übergriffigkeiten in der Kriegführung Israels, sondern die möglicherweise bewusst verfolgte Strategie, den Gazastreifen militärisch weitgehend zu leeren und umbewohnbar zu machen oder diesen Effekt billigend in Kauf zu nehmen. Dafür spricht z.B., dass ein großer Teil der Verwüstungen und Toten militärisch gar nicht notwendig oder jedenfalls unwirksam waren, um Hamas zu bekämpfen.
Günter Picart
[Re]: Wenn Sie sich selber irgendwelche selbstgemachten Kriterien zurechtlegen, die sonst niemand vertritt, haben Sie natürlich leicht reden. Nur ist es eben nicht so einfach. Der Regierungschef heißt übrigens Netanjahu, der hat doch selbst Amalek genannt und damit eine zentrale Chiffre der genozidalen Rhetorik auf israelischer Seite positiv aufgenommen. Und rechte Politiker aus dem Regierungslager, die sich unfassbar äußern, gibt es eben leider zuhauf.
Maßgebend sind auch Parteien, Zeitungen, Fernsehsender, Armeeangehörige, Beamten usw., alle, die irgendwie am Handeln von Staat und Armee teilhaben, und zwar auch schon dann, wenn sie nichtstaatliche Akteure, die genozidale Ideen verbreiten, ihrerseits fördern oder straflos agieren lassen.
Ich verlasse mich da lieber auf die Aussagen von kritischen Gelehrten wie Oner Bartov, der die Gefahr, dass dieser Krieg genozidal abdriftet, schon lange vor der südafrikanischen Klage klar benannt hat.
zum BeitragGünter Picart
Super, danke für die Terminübersicht. Das motiviert auch notorische Nichtdemonstrierer wie mich, einfach mal vorbeizuschauen, wenn in der unmittelbaren Nähe was stattfindet.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der Slogan wird aber genauso verwerflich von der israelischen Rechten verwendet, nur im umgekehrten Sinne. Nicht nur von der extremen Rechten, sondern vor allem auch von Likud. Netanjahu hat das doch gerade erst auch getan.
zum BeitragKam heute in den Tickern: Netanjahu schließt Zweistaatenlösung aus. Zitat "In einer landesweiten Fernsehansprache teilte Netanjahu mit, dass Israel in jeder zukünftigen Vereinbarung die Sicherheitskontrolle über das gesamte Gebiet westlich des Jordans haben müsse."
www.zeit.de/politi...el-gaza-krieg-live
Günter Picart
"Es ist, als würde Björn Höcke aus Wansners Mund sprechen."
zum BeitragErinnert eher an Maaßen.
Günter Picart
[Re]: Naja, das ist wieder der übliche Zeigefinger, bei dem vier Finger auf einen selber weisen.
zum BeitragIhre einleitende Feststellung ist erstens sachlich falsch (es kommt auf die Verhältnismäßigkeit zwischen zivilen Opfern und militärischem Vorteil an, im Zweifelsfall muss der Angriff unterbleiben) und zweitens geht sie auf mein Beispiel gar nicht ein (die Kirchen wurden ja eben gerade nicht militärisch genutzt). Hat mit Genozid aber nur am Rande zu tun.
Was den Völkermordvorwurf angeht, bleiben Sie aber auch unkonkret und bedienen die üblichen Abwehrreflexe. Die anderen sind auch schlimm, ist doch kein Argument.
Es kommt darauf an, ob es genozidale Rhethorik und genozidale Absichten auf israelischer Seite gibt und ob die Handlungen der Armee und Politik diesen Absichten erkennbar dienen. Dass es diese Rhethorik und auch entsprechende Absichten im israelischen Diskurs gibt, ist unbestreitbar, leider auch bei maßgebenden Vertretern. Dass es Kriegsverbrechen gibt, ist auch belegt. Inwieweit dem eine planvolle Absicht zugrunde liegt, ist aber Abwägungssache, man muss eben auch die erklärte Absicht der staatlichen Führung berücksichtigen, man führe gerade keinen Krieg gegen das palästinensische Volk, sondern wolle nur Hamas "vernichten". Inwieweit das angesichts der von den Klägern gesammelten Beispiele noch glaubhaft ist oder nicht, ist die Kernfrage. Ich bin da eher vorsichtig, aber ein derart pauschales Abtun der Vorwürfe, wie Sie es versuchen, bringt aus meiner Sicht überhaupt nichts.
Günter Picart
[Re]: Naja, bin im Ergebnis eigentlich nah an Herdegens Meinung, aber die Aussage ist schon seltsam begründet.
zum Beitrag"Grundsätzlich darf es keine Angriffe auf Krankenhäuser, Kirchen, Moscheen oder Schulen geben." und dann redet er von Waffenlagern und Kommandozentralen, ohne zu differenzieren. Welche Waffenlager oder Kommandozentralen gab es denn in den beiden angegriffenen Kirchen? Soweit ich das verfolgt habe (und gerade diese beiden Fälle habe ich sorgfältig verfolgt), gab es keine und die ersten Angaben der Armee waren Ausflüchte und wurden von der Armee selbst wieder zurückgenommen. Tot sind die von Scharfschützen erschossenen Christinnen trotzdem, und es wurde zumindest in einem Fall auch eine Leiche (einer über 80-jährigen Frau) geschändet.
Ausgerechnet dieses Beispiel mit den Kirchen als Beleg dafür anzuführen, das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen sei verhältnismäßig und vom Völkerrecht gedeckt, wirkt seltsam und floskelhaft.
Günter Picart
[Re]: Also mir ist dieser Vergleich auch schon eingefallen, auch wenn ich den Vorwurf, Israel begehe in Gaza einen Völkermord, zurzeit nicht als berechntigt ansehe (wiewohl eine echte Gefahr besteht, in eine genozidale Dynamik abzurutschen, da folge ich in allen Kernthesen Omer Bartov).
zum BeitragEs gibt ganz vordergründige Parallelen, angefangen bei den Ursachen (Landkonflikt), dem Vergeltungsgrund (Massaker an Siedlern) und dem Hergang (Militäraktion gegen bewaffnete Rebellen gleitet ab in Vertreibungsaktion einer ganzen Bevölkerung ins Nirgendwo) und der Ausführungsweise (Zerstörung der Lebensgrundlagen) sowie auch der begleitenden Rhetorik. Es gibt allerdings auch große Unterschiede, etwa fehlen in Israel die Lager, wo überlebende Reste der besiegten Bevölkerungen zu Tode geschunden wurden.
Günter Picart
[Re]: Wie kann man denn *gegen* Kontextualisierung sein?? Das ist ja irrational.
zum BeitragNein, das ist keine Lösung. Amer vertritt einseitige und zum Teil auch etwas unglaubwürdige Positionen, auf der anderen Seite zeigt er aber auch die Unglaubwürdigkeit und Unlogik des proisraelischen Narrativs gut auf, den ja auch in den Tazkommentaren viele vertreten (z.B. der Mythos, Gaza hätte ein neues Singapur werden können). Und er äußert sich wesentlich gemäßigter als viele radikalere Palästinenser. Grundsätzlich kann man auf der Basis weiterkommen, wenn man auch gemäßigte israelische Stimmen einbezieht. Radikale Haltungen, die parteiisch sind und einfach die offizielle Sicht einer Seite nachbeten, führen dagegen von einer sinnvollen Kontextualisierung weg in die Irre.
Ich finde es in dem Sinne gut, dass Amer kritische Nachfragen gestellt werden, und hätte wohl auch noch die eine oder andere kritische Frage mehr gestellt. Dass man solche Stimmen verbieten soll, wie Sie das anscheinend wollen, ist allerdings absurd. Wollen Sie nur noch in einer Blase leben?
Günter Picart
[Re]: Der Mann lebt dort seit 84 Jahren! Das heißt, er wohnte schon da, als in den 1940er Jahren in Berlin die Bomben fielen, hat die Schlacht um Berlin in diesem Haus überstanden und den Bau der Berliner Mauer miterlebt. Was für ein "valides Argument" brauchen Sie noch, um zu verstehen, was ein Rauswurf aus seinem Haus für so einen Bewohner bedeutet? Das kann leicht sein Tod sein, die Gesundheit hat sich ja schon verschlechtert und so ein psychischer Schock ist in dem Alter u.U. nur schwer zu verwinden. Wenn du mit 84 in die Depression rutschst, ein paar Wehwehchen dazu kommen (von Obdachlosigkeit gar nicht zu reden), kannst du nach kurzer Zeit innerlich aufgeben und sterben. Wie kann man so eine menschenverachtende Aktion unterstützen??
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Äh, der Mann lebt da seit 84 Jahren. Das heißt, er wohnte schon in den 1940er Jahren dort, als in Berlin die Bomben fielen, 20 Jahre vor dem Mauerbau. Wenn du schon lange in einer Wohnung zur Miete wohnst, ist die Miete doch fast immer niedrig.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das sind diskreditierende Behauptungen, die immer wieder von Gegnern kolportiert werden, aber völlig bizarr wirken, wenn man sich die Liste der Erstunterzeichner ansieht: Schon auf den ersten Blick findet man darunter eine ganze Reihe von Professoren und Leitern von Instituten für Antisemitismus-Forschung (Wolfgang Benz, Werner Bergmann, David Feldman, Uffa Jensen, Stefanie Schüler-Springorum, Peter Ullrich) und für Holocaust-Studien (Aleida Assmann, Elissa Bemporad, Micha Brumlik, Alon Confino, Debórah Dwork, Amos Goldberg, Nitzan Lebovic, Michael Rothberg, Raz Segal, Uğur Ümit Üngör), und unter den weiteren Unterzeichnern sind noch mehr.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist doch ein ganz anderes Thema. Dass das Massaker der Hamas vom 7. Okt. genozidalen Charakter hatte, ist aus meiner Sicht völlig klar (und wurde so auch schon in der Taz bewertet).
zum Beitragtaz.de/Gaza-im-Voelkerrecht/!5967927/
Bei der Klage vor dem IGH geht es jetzt aber darum, ob der militärischen Reaktion Israels wegen ihrer übergroßen Härten gegenüber Zivilisten und der vielen schlimmen Aussagen von israelischen Akteuren ebenfalls eine Vernichtungsabsicht unterstellt werden kann, die die Völkermordkriterien erfüllt. Hat beides nicht direkt miteinander zu tun.
Günter Picart
[Re]: Zu einer Zweistaatenlösung (egal wie unrealistisch das scheint, das ist auch nicht erst jetzt so) gibt es keinerlei Alternative, dass sagen Ihnen alle seriösen und friedliebenden Politiker. Die einzige Alternative ist die gegenwärtige Hölle für alle.
zum BeitragGysis Stimme hat insofern ein m.E. bedeutendes Gewicht, als er es selbst war, der unmittelbar nach dem Terrorangriff der Hamas Israel vor vorschnellen Verurteilungen und Warnungen (die damals ja sofort aufpoppten, gerade von linkeren Beobachtern) in Schutz genommen und für Solidarität mit dem angegriffenen Land geworben hat.
www.zeit.de/2023/4...er/komplettansicht
Günter Picart
[Re]: Es gibt da keine Felsen. Der Gazastreifen besitzt eine spezielle, für den Tunnelbau ideale Bodenstruktur. Steine und Schutt muss man nicht entsorgen, nur lehmigen Sand in großen Mengen. Dafür gab es ein seit Jahrzehnten eingespieltes und immer professioneller ausgefeiltes System.
zum BeitragGünter Picart
"Die Ukrainer haben lange und hart für die europäischen Werte gekämpft, ihre Zugehörigkeit zur europäischen Familie bereits mehrfach unter Beweis gestellt."
zum BeitragDie Zugehörigkeit der Ukrainer und Russen zur europäischen Familie ist eine historische Selbstverständlichkeit. Auch die Beitrittsverhandlungen heute finde ich grundsätzlich gut, denn der unerträgliche Imperialismus Russlands muss eine Alternative haben.
Trotzdem bleibt das Gerede von den "Werten" eine hohle Phrase, wenn man sich das Titelbild anschaut: Blut- und Boden-Fahne neben dem Europabanner in einem Meer aus Blau-Gelb. Was sollen das für Werte sein?
Solange Nationalismus als "europäischer Wert" akzeptiert wird, könnte man darüber hinwegsehen. Klar gehört Nationalismus zum europäischen Erbe. Aber das Projekt der EU richtete sich gegen Nationalismus und basiert auf der Aussöhnung zwischen den "Erbfeinden" Deutschland und Frankreich. Das teilt in der Ukraine fast niemand.
Günter Picart
[Re]: Da musst du differenzieren. Die Aktion der Tyre Extinguisher propagiert vordergründig keinen Hass auf Reiche, auf dem Flugblatt steht ja ausdrücklich, der Halter soll es nicht persönlich nehmen, nicht die Person sei das Problem, sondern das Auto. Stefan selbst sagt dagegen: „Aber ich hab halt auch einfach Hass auf die Reichen.“
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Für die Beurteilung solcher Kampfsituationen ist das richtig. Es gab allerdings gerade heute einen Vorfall in der kath. Pfarrei von Gaza, der aus meiner Sicht wesentlich kritischer ist und nicht so einfach als Missverständnis erklärt werden kann: Ein minutenlanger Scharfschützenüberfall auf das Kirchengelände, wo sich seit Monaten christliche Flüchtlinge aufhalten, die ohne Vorwarnung gezielt beschossen wurden, wobei eine ältere Frau und ihre Tochter starben, als eine die andere aus dem Schussfeld tragen wollte. Scharfschützen sind keine Anfänger und der Angriff erfolgte in aller Ruhe (noch sieben weitere Menschen wurden verletzt, als sie andere Personen auf dem Gelände schützen wollten und ins Visier der Schützen gerieten).
zum Beitragwww.katholisch.de/...vor-kirche-in-gaza
www.theguardian.co...aa8f08e82ef8e5865c
Günter Picart
[Re]: Nein, das kann man nach dem bisher bekannten Ablauf so pointiert wie in Ihrem zweiten Satz sicher nicht sagen. Der Soldat, der die drei Männer mit der weißen Fahne zuerst gesehen und als Erster geschossen hat, sprach von "Terroristen". Die anderen haben dann ebenfalls geschossen und auch nicht aufgehört, als der Kommandeur die Einstellung des Feuers befahl, weil der zunächst überlebende Mann auf Hebräisch um Hilfe gerufen haben soll. Letzteres kann man am ehesten als Kommunikationspanne im "Eifer des Gefechts" interpretieren, wie das beim nervenaufreibenden Häuserkampf sehr häufig vorkommt (irgendjemand schießt in Panik weiter und überhört den Befehl). Dass der erste Soldat die Männer für "Terroristen" (also Hamas-Kämpfer, keine Zivilisten) hielt, ist auch plausibel. Entweder dachte er an eine Falle oder er ging davon aus, dass Hamasangehörige, die sich ergeben wollen, gleichwohl zu erschießen seien. Das könnte man evtl. aus dem Vorfall schließen (und es wäre schon schlimm genug), aber nicht, dass die "IDF gezielt Jagd auf unbewaffnete Zivilisten" macht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist eine verzerrte Sichtweise. Was wurde in den Medien nicht alles über die schreckliche Lage in Mariupol während der russischen Angriffe berichtet? Oder über die Morde in Butsche. Bei jedem russischen Raketenangriff, bei dem irgendwelche zivilen Wohngebiete oder auch nur Einrichtungen wie Rathäuser oder Energieunternehmen getroffen wurde, wird sofort die völkerrechtswidrige Kriegführung der Russen angeprangert. Die internationalen Organisationen, die mit Fragen der humanitären Regeln des Krieges befasst sind (dazu kann man auch Elder zählen), betonen diese Regeln und den Schutz der Zivilbevölkerung bei jedem bewaffneten Konflikt auf der Welt, sei es im Jemen oder in Berg-Karabach oder im Sudan, dauernd und immer wieder neu.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: "Wer nach 17 Jahren Terrorherrschaft durch Hamas in Gaza noch Zivilist ist - ist weitgehend unklar."
zum BeitragVorsicht mit solchen Argumenten. Das ist doch genau dieselbe Schiene, auf der palästinensische Gruppen (nicht nur Hamas) ihre Anschläge auf zivile Israelis rechtfertigen, die angeblich alle "Soldaten" seien.
Günter Picart
[Re]: Israel habe die Hamas gegründet??
zum BeitragIch glaube, da sind Sie einem Fehler der maschinellen Übersetzung aufgesessen. Wahrscheinlich wird gesagt, Israel habe die Hamas finanziert (funded), nicht gegründet (founded).
Günter Picart
[Re]: Das Blöde ist, dass so viel Zeit und Menschenleben mit diesen unrealistischen Siegeshoffnungen vertan wurden. Das alles hatte ich doch schon vor fast einem Jahr vorhergesagt. Man hätte immer daran denken müssen, dass man einen Krieg eben auch verlieren kann und dann akzeptieren muss, was der Gegner will. Deswegen muss man den Krieg so schnell wie möglich beenden und alles Weitere diplomatisch verfolgen. Wenn man sich vor oder parallel zu der leidigen Frühjahrsoffensive, als das "Momentum" für die Ukraine noch da war, darauf konzentriert hätte, die Russen an den Verhandlungstisch zu zwingen, statt von der Rückeroberung der "ganzen" Ukraine zu phantasieren und ein Ende des Krieges ohne Rückeroberung kategorisch auszuschließen, wäre (vielleicht) mehr herauszuholen gewesen. Der schlimmste Fehler der Verbündeten war schon damals, die Ukrainer in ihrem Kriegswahn unterstützt und nicht gebremst haben. Jetzt ist es zu spät, weil der Unterstützungswille der befreundeten Länder nach und nach wegbricht und, wenn die USA wie anzunehmen bald aus der Pro-Ukraine-Koalition ausscheiden, sowieso keine Chance mehr besteht, die Russen herauszuwerfen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das scheint in der Tat wenig durchdacht von Johnson.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Genau. Die Nachrichtentruppe ist ja gerade kein Geheimdienst, handelt aber so. Da muss man aufpassen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Klasse, und was ist der Unterschied? Grundrechtsverletzungen sind in beiden Fällen eingepreist.
Außerdem ist Punkt 3 schon sehr heikel. Da geht es gehen Migranten, die mit militärischen Mitteln bekämpft werden, das riecht nach polnischen Verhältnissen. Und die Nachrichtengewinner arbeiten auch im Inland, sonst wäre das ZpS ja nicht im Visier. Ich vertrauen den Experten vom Think Tank mehr als Insidern.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wir brauchen eine rote Linie.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Leute haben doch nichts falsch gemacht, wofür sollten sie sich entschuldigen?
zum BeitragGünter Picart
Das ist der typische Verstärkungseffekt. Man muss sich immer klarmachen, dass KI stets das durchschnittliche Mittelmaß abbildet, oder genauer, dessen Gedanken- und Vorstellungswelt. Das durchschnittliche Mittelmaß der in Amerika herrschenden, in aller Regel weißen Männer stellt sich eben sowas vor, wenn es an "Frau" denkt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das Wichtigste ist, die Schuldenbremse muss weg, das ist alter Zopf aus einer völlig anderen Zeit, als Austerität als Maßstab für Zukunftssicherheit galt. Das hat sich doch völlig zerschlagen. Um in der Zukunft sicher zu sein, müssen wir erstmal den Ukrainekrieg und den Wiederaufbau Osteuropas und der Palästinensergebiete und eventuell noch des Libanons finanzieren, außerdem die Länder in Afrika, um die Migration zu hemmen. Dann kommt die marode Infrastruktur im Inland und die Bundeswehr, Bildung und Teilhabe für alle nicht vergessen. Reparationen an Polen eventuell auch noch. Das sind die Probleme unserer Zeit, und dafür braucht es Geld. Wenn diese Dinge nicht finanziert werden, kann man die Zukunft unserer Kinder sowieso vergessen, ob sie "schuldenfrei" sein werden oder nicht, ist völlig nebensächlich.
zum BeitragGünter Picart
Logisch. Diese Bremse abschaffen und Schulden machen ist in dieser Lage das einzig Richtige, um die Zukunft unserer Kinder zu sichern.
zum BeitragDie sog. "Schuldenbremse" ist zukunftswirtschaftlich gesehen unsinnig und beruht auf dem altbekannten Missverständnis der Biederbürger, die glauben, Staatsschulden würden wie ein privater Konsumkredit funktionieren, den man mühsam abstottern muss, um "schuldenfrei" zu sein. Und niemals Schulden mit neuen Schulden zurückzahlen, sonst bist du schnell überschuldet. Die Austeritätsparteien haben den Menschen dieses Märchen erfolgreich in die Köpfe gesetzt. Privat stimmt das ja auch, das macht diese grundverkehrte Vorstellung so verführerisch. Aber Staatsschulden sind ökonomisch was ganz anderes.
Günter Picart
[Re]: Wieso? Sehen Sie das anders? Lustig wars jedenfalls nicht gemeint, auch wenn ich grundsätzlich gerne lache und auch manchmal augenzwinkernd schreibe, aber in diesem Punkt sicher nicht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Widersprüchlich, erst sagen Sie, man könne die Grünen wegen der Parteiführung nicht wählen. Die ist aber doch gegen Flüchtlinge bzw. für den Kurs der Regierung mit den Verschärfungen. Dann beklagen Sie den politischen Selbstmord, der die Parteiführung lähmen würde, aber der ja gar nicht stattgefunden hat. Dann sagen Sie, die Jugend sei kommunistisch. In Wirklichkeit ist die Jugend für Flüchtlinge und gegen weitere Verschärfungen des Asylstatuts. Weshalb genau wollen Sie also die Grünen nicht wählen? Sind Sie für oder gegen Flüchtlinge?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Naja, das ist jetzt haltlose Polemik. Kirchenasyl ist jedenfalls nicht der Grund dafür, sondern eins der wichtigsten Korrektive für staatliche Willkür oder Überhärte, die wir in dem Bereich haben. Wer Kirchenasyl ablehnt, ist blauäugig und kennt die ausländerrechtliche Realität nicht (oder findet sie vielleicht sogar gut).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: UN Watch ist eine proisraelische Lobbyorganisation. Der Einleitungssatz auf deren Meldungsseite erklärt, die UN-Frauenrechtskommission "singled out Israel as the world’s only violator of women’s rights". Das ist angesichts der von Fissner recherchierten Listen eine offenkundige Falschbehauptung. Und der von Ihnen zitierte Satz aus der Entschließung ist völlig unstreitig und beschreibt einen realen Missstand.
zum BeitragWenn Sie jetzt noch das Abstimmungsergebnis aus 2015 beachten, das bei UN Watch ja abgedruckt ist, bleibt von der UN-Kritik nichts mehr übrig. Dass es in UN-Gremien eine israelkritische Bias gibt, ist längst bekannt und liegt einfach an der Zusammensetzung, weil da eben viele israelfeindlich aufgestellte Länder drinsitzen. Es ist Israels Aufgabe, diese Länder für sich zu gewinnen und um Verständnis zu werben, statt sich über die UN zu beschweren. Die Hetze israelfreundlicher Gruppen gegen die UN ist inzwischen unerträglich.
Günter Picart
Wenn wir "zum ersten Mal in der Geschichte Schwedens ein Urteil haben, in dem tatsächlich festgestellt wird, dass wir uns in einer akuten Klimanotlage befinden", könnte man das doch auch in Deutschland benutzen, um endlich die Aufhebung der Schuldenbremse zu rechtfertigen. Die Notlage ist ja global und nicht auf einzelne Länder begrenzt.
zum BeitragGünter Picart
Dass das Leid der weiblichen Hamas-Opfer in der öffentlichen Aufmerksamkeit keine Rolle spielen soll, empfinde ich als eine aus der Luft gegriffene und evident unrichtige Behauptung. Shani Louk war praktisch seit dem ersten Tag nach dem Massaker und mindestens zwei Wochen lang weltweit *das* meistgezeigte Emblem für den grausamen Fanatismus, Frauenhass und die Menschenverachtung der Hamas-Angreifer und ihrer Unterstützer. Dieser Aspekt war symbolisiert durch dieses Opfer extrem präsent in der öffentlichen Wahrnehmung.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: LG sind aber eben nicht ein paar Kids, die sich spontan zu irgendwelchen schlecht durchdachten Aktionen verabreden. Das ist eine ideologisch und hierarchisch durchorganisierte Gruppierung mit einem winzigen Führungszirkel, der alles entscheidet und intern keinerlei Widerspruch oder gar demokratische Kontrolle duldet.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Im zweiten Punkt (dass das Landgericht nicht gesagt hat, LG sei eine kriminelle Vereinigung, sondern nur den Anfangsverdacht bejaht, der die Durchsuchungen rechtfertigt) haben sie recht, in dem Punkt ist die Debatte über das bayerische Urteil unpräzise.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wer so redet, müsste auch Kirchenasyl ablehnen. Natürlich muss es Korrektive geben, die das verfasste System von außen an seine deklarierten Werte erinnern.
zum BeitragGünter Picart
Wichtiges Interview mit Philippa Sigl-Glöckner dazu beim DLF heute mittag.
zum Beitragwww.deutschlandfun...-89a47773-100.html
Sie meint, die beste Investition ist die Stärkung der kostenlosen Kinderbetreuung, damit Frauen mehr arbeiten können. Das spart dem Staat Milliarden, mehr als alle Sozialkürzungen zusammengenommen.
Günter Picart
[Re]: Ja, diese Schilderung mit "keine Übersetzung vorgesehen" wirkt nicht plausibel, da liegt irgendein Missverständnis vor.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nein, es sind erstmal und im Wesentlichen Vorurteile bestimmter Westukrainer.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das sehen die Fachleute anders. Sowohl der gestern im DLF befragte Fachjournalist als auch David Schwarz aus Bayreuth (siehe Link zwei drüber) sehen das eher als ein Nebenproblem, das zwar gelöst werden muss, aber nicht der entscheidende Punkt ist. Auch unter Beachtung dieser Prinzipien ("Jährlichkeit" und "Jährigkeit", wie Schwarz erläutert) ist es bei Aufrechterhaltung der absurden "Schuldenbremse", die aus einer ganz anderen Zeit stammt, auch weiterhin unmöglich, schuldenfinanzierte Nebenhaushalte für die Bewältigung der Klimafolgen und andere Weltkrisen zu schaffen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Zukünftige Generation werden die Erfinder der Schuldenbremse noch verfluchen.
zum BeitragSchöner Kommentar aus der Fachpresse dazu:
verfassungsblog.de...g-des-politischen/
Daraus: "Der Klimaschutz und, sollten wir diesen vernachlässigen, erst recht die Folgen des Klimawandels werden unsere Gesellschaft sehr viel Geld kosten, das irgendwoher wird kommen müssen. Dieser unumgänglichen Realität steht jedoch eine tief verwurzelte Sparmentalität gegenüber, für die Deutschland seit Jahrzehnten international berühmt und in manchen Teilen der Welt auch berüchtigt ist ‒ und die zu ignorieren wahltaktisch riskant wäre. Die Politik wollte glauben, dass sie diesen beiden Zwängen zugleich würde Einhalt gebieten können."
Was nun ad absurdum geführt wurde.
Die Idee, zukünftigen Generationen keine Schulden zu hinterlassen zu dürfen und dafür eine Klimakatastrophe, ist völlig verstrahlt. Die Nachkommen werden froh sein um jeden Cent, den sie zurückbezahlen müssen, wenn damit ihr Überleben gesichert wurde.
Günter Picart
[Re]: "Es sind Verräter unter uns", sprach Marat im Nationalkonvent.
zum BeitragGünter Picart
In der Tendenz schöner Kommentar, aber es gibt einige sehr naive Statements darin. Zum Hintergrund der besonders in Skandinavien sehr verbreiteten Einstellung gegenüber Israel, zu der man auch Thunberg und ihre Umgebung rechnen muss (und zwar sicher nicht aus Versehen), ist das Spiegel-Interview mit dem schwedischen Antisemitismusexperten Christer Mattsson.
www.spiegel.de/aus...-80bb-62d7d45272e7
zum BeitragGünter Picart
Fantastisches Statement, die Schuldenbremse muss endlich fallen!
zum BeitragDer Skandal um diese "Umwidmung" macht auf einleuchtende Weise klar, wie widersinnig der Hype um die Nullverschuldung ist.
Jetzt wird wegen der Schuldenbremse am Klimaschutz gekürzt.
Das Argument war immer, Schulden vermeiden ist wichtig, um unseren Kindern keine untragbaren Lasten zu hinterlassen.
Wenn wir den Kindern aber keine Schulden hinterlassen, dafür aber auf Klimaschutzinvestitionen verzichten, beißt sich die Katze in den Sack. Die Kinder werden dann dank Schuldenbremse vielleicht weniger Staatsschulden schultern müssen, haben aber den ungebremsten Klimawandel am Hals. Das führt die Schuldenbremse ad absurdum. Lieber hohe Schulden und weniger Erderwärmung als umgekehrt! Das werden bestimmt auch die Kinder einsehen.
Günter Picart
Netanjahu trägt auch selbst zu diesem Zerrbild bei, zum Beispiel hat er den Krieg mit dem biblischen Kampf gegen die Amalekiter verglichen.
zum Beitragtaz.de/Benjamin-Ne...rhetorik/!5964144/
Günter Picart
[Re]: Kireev bzw. sein Experte beurteilt auch die von Ihnen etwas spöttisch eingeworfenen Aspekte recht ausgewogen und schlüssig. Die Provokation ist letztlich nach hinten losgegangen (die Protestierer müssen jetzt an die Front und kämpfen gegen die Ukraine), haben Putin aber durchaus ins Schwitzen gebracht. Alles in allem kein wirklicher Erfolg.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Argumentation Wallrabensteins mit den Nazis scheint mir bedenkenswert. Was Sie schreiben, klingt arg nach "gesundem Volksempfinden", und das ist eben ein Kriterium der NS-Justiz, die damals jede Rechtssicherheit aushebeln konnte.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nicht so voreilig, das Spannende an diesem Vorgang ist ja gerade, dass an der auf den ersten Blick wie die übliche platte Propagandaausrede von Unterdrückungssregimen ("Einfluss aus dem Ausland") wirkenden Geschichte in diesem Fall etwas dran sein könnte, wie der (über jeden Zweifel der Unseriösität erhabene) Zeit-Analyst Maxim Kireev gestern erklärt hat. Nicht der Westen oder die Amerikaner natürlich, aber die ukrainisch gesteuerten rechtsextremen Exilrussen könnten da im Boot sein und das mit provoziert haben.
zum Beitragwww.zeit.de/politi...adimir-putin-hamas
Günter Picart
[Re]: Wieso das denn? Ich finde die Enthaltung sehr gut vertretbar, mit den gestrigen Erklärungen aus dem Außenamt umso mehr.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Am 9. November 1938 wurde sehr selten irgendwas beklatscht oder lautstark gefeiert. Pogromstimmung herrschte weitgehend nur bei den aktiv beteiligten Schergen. Normalbürger verhielten sich in der Regel abwartend, teils auch furchtsam, taten unbeteiligt oder indifferent neugierig. Es gab keine Solidarität mit den Verfolgten, aber auch praktisch nie offene Beteiligung an den Verfolgungen (was die NS-Behörden zum schnellen Ende der Maßnahmen bewegte); vorherrschend waren vielmehr desinteressierte oder auch zynische Distanz gegenüber den Opfern bis hin zur Ungehaltenheit über die mit den Angriffen verbundene Unordnung auf den Straßen. Bitte mal ihr Bild von diesen Ereignissen überprüfen. Das war nicht wie in Rostock-Lichtenhagen.
zum BeitragIhr zweiter Absatz enthält einen Denkfehler. Die Einstellung zur Hamas unter den Zivilisten in Gaza ist ganz unabhängig von der Frage, ob es sich um unschuldige Opfer handelt oder nicht.
Günter Picart
Super hellsichtiger Kommentar.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Bin auch neugierig, was das wohl für Insekten sind. Habe mal nach "Bettwanzen an Bord" gegoogelt, dabei kommt heraus, dass es tatsächlich viele Klagen über Wanzen auf Kreuzfahrtschiffen gibt (andere Schiffe kamen in der Trefferliste nicht vor, wird auf Frachtschiffen dann aber kaum anders sein), aber überraschenderweise ebenso häufig über Bettwanzen in Flugzeugen berichtet wird.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wichtige sachbezogene Klarstellung, danke!
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Es ist ja sowieso schon ein Witz, einen Kameruner von Deutschland nach Italien abzuschieben, nur weil er über Italien eingereist ist. Kamerun war deutsche Kolonie, da sollte immer Deutschland zuständig sein. Ob er materiell ein Recht auf Asyl hat, wurde in dem Fall gar nicht geprüft, ist ja ein reiner Dublin-Fall.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nein, er fantasiert nicht. Hören Sie sich das DLF-Feature "Seehofers 69" an. Unter den an Seehofers Geburtstag Abgeschobenen waren etliche, deren Abschiebung rechtswidrig war, die aber nachher nicht mehr aufgefunden werden konnten.
zum Beitragwww.hoerspielundfe...fers-69-1-100.html
Günter Picart
[Re]: Weil das ein Rechtsbegriff ist und so in der Akte steht.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nein, solche Diskussionen ("indigene Gruppe") führen in die Sackgasse der historischen Totschlagnarrative. Sie sind da, haben das Recht, da zu sein und in Frieden leben zu können und nicht umgebracht zu werden. Das gilt für Juden und Palästinenser gleichermaßen. Das muss die Diskussionsbasis sein.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Profifußballer müssen sich auch in privaten öffentlichen Äußerungen an die Vorgaben des Vereins halten, dafür gibt es Verträge.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wir bauen das auf! Schaffen und Schaffen, ohne Unterlass! Noch ist P. nicht verloren!"
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Dass Huxtable zu Spenden für Hamas aufruft, lese ich in Ihrem Kommentar zum ersten Mal, woher haben Sie diese Info?
zum BeitragIn den beiden Pressekommentaren aus Taz und Zeit, wo sie wegen ihrer Parteinahme für Hamas kritisiert wurde ( taz.de/Schweigen-d...s-Terror/!5962392/ und www.zeit.de/2023/4...uper-nova-festival ) steht das nicht.
Günter Picart
[Re]: Das gibt das Versammlungsgesetz aber nicht her, wie der Experte ja erklärt. Jeder darf zur Versammlung kommen und Abzeichen tragen, wie er will.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das war heute im DLF von Luise Sammann recht differenziert und mit interessanten O-Tönen dargestellt.
zum Beitragwww.deutschlandfun...-8321aba2-100.html ("Antisemitismus an Schulen – Warum Berlin Nachholdbedarf hat")
Günter Picart
Inwischen wurde er schon gefeuert, der Guardian (wo er Kolumnist ist) berichtet davon.
zum Beitragwww.theguardian.co...rch-trip-is-sacked
Günter Picart
[Re]: Geldüberweisungen von Leuten, die bereits angekommen sind, gehen nicht an Schleuser (die werden im Voraus bezahlt, wissen ja nicht, ob ohre Opfer überleben), sondern an Familienangehörige, und die brauchen das Geld unbedingt. Ich habe selbst jahrezehntelang Geld mit Western Union u.ä. Diensten nach Übersee zu Verwandten geschickt. Da wird es gebraucht und eine bessere und direktere Methode der Umverteilung des in Deutschland und Europa angehäuften Reichtums hin zu denen, die wenig bis nichts haben, gibt es gar nicht.
zum BeitragGünter Picart
Super-Idee, die Balken der AfD in kackbraun statt azurblau darzustellen. Das ist polemisch, aber angemessen. Vor zwei Wochen sagte mir ein noch recht junger, bullig wirkender AfD-Aktivist, den ich an einem Werbestand der Partei kennen gelernt und mit dem NS-affinen Wortschatz von B. Höcke konfrontiert hatte, die AfD habe mit den Braunen nichts zu tun. Zwei Minuten weiter im Gespräch meinte er, ich solle mit dem "Schuldkult" aufhören, das sei keine gesunde Einstellung. Das sind echte Neonaziaussagen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Darum geht es doch nicht. Dass Putin ein brutaler Autokrat ist, weiß jeder natürlich schon lange. Radikalisiert hat sich sein Verhältnis zum Westen, mit dem er ursprünglich zusammenarbeiten wollte und sich dann immer mehr in sowjetnostalgische Feindbilder und Verschwörungsmythen hineinsteigerte, vielfach gedrängt von seiner engsten Umgebung, die noch schlimmer tickt als er. Das ist gut dokumentiert. Am Ende hat er einen irrationalen Krieg begonnen, der weder in seinem persönlichen noch im russischen Interesse liegt.
zum BeitragDiese Irrationalität ist ebenfalls neu, bis zur Coronakrise hielt man ihn allgemein für ein geniales Mastermind.
Der Westen hat Putin nicht als Gefahr wahrgenommen, weil man ihn für zwar brutal aber rational hielt. Noch im Jugoslawienkrieg stand Russland aufseiten der Groß- und Ordnungsmächte. Dann kam der 11. September 2001, der alles andere überlagerte. In Tschetschenien und auch noch in Syrien war man zumindest insgeheim froh, dass Putin effektiv durchgriff, und betrachtete ihn nicht astreienen aber notwendigen Partner im Krieg gegen den Islamismus.
Günter Picart
[Re]: Wer tut denn sowas Abwegiges ("uns" eine Mitschuld an Putins Radikalisierung zuschreiben)? Es ging hier nur darum, dass einige diese Radikalisierung leugnen wollen, um "uns" den Vorwurf machen zu können, Putin nicht von Anfang an verteufelt zu haben.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der zweite Abschnitt stimmt.
zum BeitragDer erste Abschnitt ist dagegen ahistorisch. Es war damals vollkommen unmöglich, dass die Ukraine ihre Atomwaffen behalten haben könnte. Die Ukraine von damals war auch nicht die von heute (sie war damals ein an Russland orientierter Nachfolgestaat der SU, wo russische Geheimdienste und Netzwerke den Ton angaben und von der Bevölkerung auch getragen wurden).
Günter Picart
[Re]: Hmm, mag alles sein, aber dieser Kommentar ist irgendwie am Thema vorbei. Oder wollen Sie sagen, die Historikerin hat unrecht mit ihrer Darstellung, dass Putin sich radikalisiert hat. Das bestätigen aber auch alle Beobachter, die irgendwie an ihm dran waren. Natürlich war das irgendwie auch von vornherein in seiner Persönlichkeit, seiner Ideologie und den mafiösen Macht- und Gewaltstrukturen angelegt, durch die er an die Macht gekommen und sie für sich gesichert hat. So weit kann ich Ihnen folgen. Aber das ändert nichts an der Beobachtung, dass er sich radikalisiert hat und dass das nicht notwendig so weit kommen musste.
zum BeitragWie Sie da von "Tatsachenverweigerung" reden können, ist mir vollkommen schleierhaft. Die Forschungen von Sarottte drehen sich doch gerade darum, die Tatsachen genau zu rekonstruieren und die Narrative beider Seiten in diesem Punkt richtigzustellen. Das ist ein sehr wertvoller Beitrag. Gerade jetzt, wo viele Osteuropahistoriker (Paradebeispiel Snyder) ihre Profession verraten und Geschichtspolitik der einen oder anderen Seite betreiben, ist es wichtig zu wissen, dass es auch seriöse Historiker:innen gibt.
Günter Picart
[Re]: Manche haben die Erfahrungen der Novemberrevolution und den Januaraufstand 1919 einfach vergessen (oder nie was darüber gelernt). Diese Bildungsferne macht es nicht einfacher, gerade bei engagierten jungen Aktivisten findet man oft ein erschreckendes Unwissen über Geschichte, oft noch gepaart mit einer gewissen Arroganz gegenüber der Vergangenheit, als sei das alles nicht wichtig. Mir persönlich entfremdet diese Geschichtsvergessenheit auch das Anliegen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: "Aus: www.autozeitung.de"
zum BeitragIst das Satire oder Realsatire?
Günter Picart
[Re]: Berlin ist zu groß für eine autofreie Zone. Hannover kenne ich nicht (Berlin auch nicht richtig, war nur sehr selten und zuletzt vor etwa 9 Jahren dort).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das sind Ansichten aus der Metternichzeit, nur dass Demokratie damals strafbar war.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die freie Presse hat nicht die Aufgabe, neutral zu berichten, das ist ein verbreitetes Missverständnis. Die "Neutralität" wird dadurch gewährleistet, dass es unterschliedliche Blätter mit unterschiedlichen politischen Linien gibt, die der freie Leser parallel konsumieren und sich daraus ein eigenes Bild machen kann. Sonst bräuchte es keine freie Presse, sondern nur eine "neutrale" Oberpressezentrale, die den Inhalt der Meldungen vorgibt.
zum BeitragAufgabe der freien Presse ist es jedoch, *unabhängig* zu berichten. Und genau das tut das Haus Springer nicht, wenn es der Polizei zuarbeitet.
Günter Picart
[Re]: Da machen Sie ein Fass auf. TFP. Ganz gefährliche, aber leider völlig unbekannte Truppe, aus deren Kreis die Idee (und zumindest anfänglich auch das Geld) für die "Lebensmärsche" stammt.
zum Beitraglateinamerika-nach...die-ewiggestrigen/
Günter Picart
Man kommt gut ohne Smartphone zurecht, kann ich bestätigen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nachtrag: Auch die Taz ordnet Renner übrigens schon seit langem als "strammen Rechten" ein.
zum Beitragtaz.de/AfD-stellt-...aten-auf/!5384176/
Zutrauen, dass da so eine "alternative" Lesung des Parteinamens mitschwang, ist ihm das schon.
Günter Picart
[Re]: Von wem die Idee für den Namen seinerzeit stammte, ist ja bekannt. Er gehört zu der klassischen Professorenriege der AfD-Gründer, hat das damals sicher auch auf die "alternativlose" Merkeldoktrin gemünzt, ist aber trotzdem schon früh auch mit Reden aufgefallen, die die "Umerziehung" durch die Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg als böses Erbe hinstellten, das abgeschüttelt werden müsse. Also schon ambivalent. Wikipedia stuft ihn inzwischen als rechtsextrem ein ( de.wikipedia.org/wiki/Martin_Renner ).
zum BeitragGünter Picart
Es geht nur mit Verboten, kommt damit klar.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: 1. Zu optimistisch
zum Beitrag2. Das Argument mit der "realen Einflusssphäre" durch Atomwaffen stimmt natürlich, aber die Frage am Schluss ist dann doch allzu antiamerikanisch gedacht. Hat Nordkorea eigentlich eine Zweitschlagsfähigkeit?
Günter Picart
Schwer zu durchschauender Fall. Möglicherweise zieht der Landrat die Familienzusammenführungskarte, weil es die Sache für die Behörde einfacher macht und man dann leicht sagen kann, aus den Augen, aus dem Sinn. Die Zwölfjährige will ja auch offenbar gar nicht zum Onkel. Was an den Befürchtungen des Pflegevaters dran ist, bliebe auch kritisch zu schauen. Traumatisch ist das für die Kinder auf alle Fälle und das Kindeswohl muss für alle Involvierten an oberster Stelle stehen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Verstehe ich nicht. Wollen Sie das Verhalten des Lehrer ahnden, weil er was öffentlich gemacht hat, was er angeblich nicht durfte?? Das ist doch Aiwangers Märchen vom "Schutzraum Schule". Oder meinen Sie, Aiwangers angebliche Tat soll, nachdem sie öffentlich bekannt geworden ist, jetzt noch nachträglich geahndet werden, obwohl sie längst verjährt ist?? Das geht strafrechtlich nicht. Aiwanger sollte wegen seines Umgangs mit der Affäre entlassen werden, aber das entscheidet nunmal Söder und nicht der Rechtsstaat.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das ist doch einfach nur ein Redaktionsfehler, wie er bei Verschriftlichungen einer mündlichen Aussage immer vorkommen kann (das zweite "und" ist ein Stammler und müsste in der schriftlichen Form gelöscht werden). Gemeint sind die "Beteiligten der wertvollen Erinnerungsarbeit", denen er mit seinem Verhalten in den Rücken fällt (so wie es oben ja auch Gerhard Wegner moniert).
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Was denn für "Vermutungen"? Das Blatt liegt doch vor, die Recherchen sind eindeutig und dass Aiwanger damit zu tun hat, hat er eingeräumt.
zum BeitragZumal gestern rausgekommen ist, dass das in seinem Dorf alles ängst bekannt war und jeder von dem Flugblatt wusste (und dass von dem älterem Bruder nie die Rede war).
www.t-online.de/re...latt-gewusst-.html
Günter Picart
[Re]: Hier oben steht, über Helmut Aiwanger (53), sei weiter nichts bekannt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Supi!
zum BeitragGünter Picart
Sehr gut passend zu dem Thema ist diese Reportage von Frauke Steffens über die antiwoke New Yorker Subkultur der sog. „Dimes Square-Szene“. Unbedingte Leseempfehlung!
zum Beitragzeitung.faz.net/fa...26ddc1d4d3d811d89/
Da wächst eine junge weiße Subkultur heran, bei der es erstmal nur um Abgrenzung von der woken Generation und spaßige Rückbesinnung zu gehen scheint und die Überempfindlichkeiten und der prüde Moralismus des Neuliberalen Establishments provozierend entspannt zurückgewiesen werden (z.B. muss man am Einlass das N-Wort aussprechen, um zu beweisen, dass man dazugehört). Bei näherem Hinsehen zeigen sich dann aber doch gefährliche Tendenzen, weil die Szene von der Neuen Rechten aufgesogen wird und strukturell "sehr weiß, sehr narzisstisch, sehr bourgeois" ist, wie Steffems resümiert.
Da gibt es denselben Effekt, wie ihn auch Hannemann schildert: Am Ende will man auch als alter Otto-Fan doch lieber nicht mit denen.
Günter Picart
Exen Sie schon oder twittern Sie noch?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der Neoliberalismus ist schuld. Dass Planwirtschaft auch nicht besser funktioniert, hat die Geschichte der DDR gezeigt. Welche Alternative soll es denn geben? Sagen Sie jetzt nicht AfD! Die macht die Einwanderung und die EU für die marode Infrastruktur verantwortlich, das ist hanebüchen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Nicht neuerdings, das machen die Russen seit Beginn des Überfalls und haben das auch schon in Syrien so gemacht.
zum BeitragGünter Picart
Es gibt keine "Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchiat)" mehr. Es ist auch nicht wahr, dass der Schritt, mit dem sich die UOK vom Moskauer Patriarchat losgesagt und ein eigenes Patriarchat errichtet hat, juristisch nicht vollzogen worden wäre.
zum BeitragEs gibt sicher noch viele kyrilltreue Priester in der UOK, aber die Linie der maßgeblichen Kirchenführer (vor allem Onufri) ist das nicht. "Auch viele Geistliche der UOK machten sich dafür stark, Kyrill I. vor ein Kirchengericht zu stellen. Sie werfen ihm ebenfalls vor, die Lehre der "Russischen Welt" zu propagieren, die als Häresie eingestuft werden müsse."
www.katholisch.de/...skauer-patriarchen
Günter Picart
[Re]: Also der Vergleich hinkt nicht nur, sondern kann gar nicht laufen. Elser hat im Alleingang versucht, Hitler zu töten, und zwar freiwillig und aus eigenem Antrieb, nicht als Teil eines Militär- oder Geheimdienstapparats oder auch nur einer Widerstandsgruppe.
zum BeitragMal ganz abgesehen davon, dass schon der Vergleich von Putin und Hitler im Grunde unzulässig ist: Hier geht es nicht um Tyrannenmord, den man auch als Kriegsgegner befürworten kann, sondern um das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und die Verwerflichkeit, die darin liegt, jemanden deswegen zu bestrafen oder zum schlechten Patrioten zu erklären.
Jeder Einzelne ist verantwortlich dafür, ob er töten will oder nicht. Das Interview mit Aljoscha aus der Zeit der Belagerung von Mariupol sollte man sich immer wieder anhören.
www.deutschlandfun...-60c56458-100.html
Günter Picart
Perfide Propaganda. Wobei die Frage ist, ob sie die Libanesen, die nicht sowieso schon prosyrischen Gruppen angehören, wirklich an Land ziehen kann. Man weiß dort natürlich, dass Russland die Schutzmacht Assads ist, und viele (auch sunnitische) Libanesen sind antisyrisch eingestellt.
zum BeitragGünter Picart
Deutsche Welle: Kriegsdienstverweigerer in Russland und der Ukraine (Stand Juni 2023)
zum Beitragwww.youtube.com/watch?v=Ro8I6ZB-ry8
Man beachte die Verweigerungsgründe, die Rudi Friedrich ab Minute 4:00 beispielhaft beschreibt. Bei ukrainischen und russischen Verweigerern gleichermaßen verbreitet ist das Motiv, dass man Verwandte und Freunde auf der anderen Seite hat und die nicht totschießen will.
Günter Picart
[Re]: Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht (für dessen internationale Anerkennung die christliche Friedensarbeit nach dem 2. Weltkrieg gesorgt hat). Sich nicht nur selbst dem Morden verweigern, sondern aktiv dafür kämpfen, dass möglichst viele verweigern und alle verweigern können, gehört zum christlichen Antikriegsengagement dazu. Da darf nichts sanktioniert werden, wenn ein Land christlich bleiben will.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Mitmachen tun viele Ukrainer aber schon, auch mit Inbrunst und aus Überzeugung. Aber wie man sieht nicht alle. Das ist ermutigend.
zum BeitragDie Idee, dass Kriege nicht mehr stattfinden, weil keiner hingeht, ist unrealistisch. Es gibt immer welche, die mitmachen, sei es aus Überzeugung, Verblendung oder (meistens) gezwungen. Um so wichtiger ist, sich klarzumachen, dass niemand das tun (müssen) sollte und jeder das Recht haben müsste, nur aus dem Grund wegzugehen, um nicht beim Krieg mitzumachen. Keiner darf gezwungen werden, für ein Land oder dessen Territorium Blut zu vergießen, weder eigenes noch fremdes.
Günter Picart
[Re]: Mag ja sein, aber Sie müssen das eben vor Gericht durchsetzen. Und wenn die Partei dem Gericht zeigen kann, dass sie eben noch nicht ganz "geschlossen" rechtsextrem ist (wie Reinecke berechtigterweise annimmt), scheitert das Verbotsverfahren und die AfD und ihre Unterstützer fühlen sich bestätigt.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Es gibt weder genügend Munition noch Produktionskapazitäten dafür.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Der Fehler ist, dass man von Anfang an darauf gesetzt hat, der Krieg müsse "auf dem Schlachtfeld" entschieden werden, ohne daran zu denken, dass er dann ja auch zugunsten der Russen ausgehen könnte (wenn die ukrainische Schlagkraft nachlässt), und ohne (wenigstens parallel zum Kriegführen) Exitstrategien zu sondieren und voranzutreien, die ohne Metzelei funktionieren könnten. Solange Russland nicht von innen heraus zusammenbricht und die ukrainischen Akteure stur an ihrem Vorhaben festhalten, den Krieg mit einem militärischen "Sieg" und der kompletten Rückeroberung zu beenden, gibt es da kein Ende und es geht immer so weiter, bis die Munition ausgeht und/oder eine oder beide Seiten erschöpft sind.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ja genau, darum geht es, das war das Programm unter Breschnew (und auf den hatte sich Ajuga auch bezogen). Mit dem Holodomor hatte der Kommentar bzw. der dahinter liegende Sachverhalt nichts zu tun, auch wenn Breschnew als junger Kommissar selbst an Stalins Getreidepolitik mitgewirkt hat. Das Trauma, das er aus der Stalinzeit mitbrachte und die Entwicklung der SU in der Zeit prägte (dazu gehört auch der von Ajuga erwähnte Fokus auf Wohlstand), schildert Schattenberg sehr plastisch.
zum Beitragwww.spiegel.de/spi...ite-a-1185476.html
Günter Picart
[Re]: Bitte genauer hinschauen. Das sind doch weiße Südafrikaner (John Steenhuisen von der weißen liberalen DP und Pieter Groenewald von der Burenpartei VF+). Dass die immer schon gegen den Kommunismus waren und heute natürlich auch gegen Russland sind, ist nun wirklich kein Wunder. Die anderen Redner aus dem Regierungs- und Oppositionslager vertreten alle entweder die Regierungslinie oder sogar richtig krass prorussische Positionen ("South Africa has a blood bond with Russia"), ähnlich wie der hier vorgestellte Malema. Beide Positionen sind erwartbar und entsprechen genau den historischen Voraussetzungen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Ist nicht besonders toll, aber wollen Sie den Südafrikanern das vorwerfen? Zumal das ja nur eine Oppositionsströmung ist, der es in erster Linie auf die Schwächung des Präsidenten ankommt, während das ANC-Lager um Ramaphosa eine (immer noch russlandfreundliche, aber etwas) ausgewogenere Position einnimmt.
zum BeitragUm so einen Loyalitätswandel zu fordern, müssten Sie den Südafrikanern schon konkrete Gründe aufzeigen: Was soll sich ein schwarzer Südafrikaner davon versprechen, entgegen dem seit langem gewachsenen Vertrauen auf Russland auf einmal zu der viele tausend Kilometer entfernten Ukraine zu halten, die gegen Russland aufbegehrt und mit den westlichen Ländern marschiert, die Südafrika im Stich gelassen haben?
Günter Picart
[Re]: Nun, das hab ich doch gesagt. Das Wort stammt aus der Nachkriegszeit (siehe Wikipedia) und ist eine exilukrainische Schöpfung, die den Vorgang zum ukrainischen Nationalmythos verklärt. In Wirklichenkeit war das aber ein viel breiteres Geschehen und betraf neben Ukrainern auch andere. Die benutzen das Wort Holodomor nicht.
zum Beitragwww.welt.de/geschi...onen-Menschen.html
Günter Picart
[Re]: Nein, der "Holodomor" (das Wort ist eine propagandistische Erfindung rechter Exilukrainer aus der Nachkriegszeit, die damit den Holocaust und ihre eigene Verwicklung darin relativieren wollten) fand unter Stalin statt, der war Georgier, nicht Ukrainer.
zum BeitragLeonid Breschnew war Ukrainer.
Günter Picart
[Re]: Schauen Sie sich das Ganze doch einfach aus südafrikanischer Perspektive an, dann sieht das Bild ganz anders aus.
zum Beitragwww.freiheit.org/d...ussland-loyalitaet
Schon kurz nach Stalins Tod brach SA die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion ab und wollte in den 70ern sogar Atombomben gegen den Kommunismus bauen, während die westlichen Länder das Burenregime noch zu Thatchers und Reagans Zeiten unterstützten
ga.de/ist-das-apar...essen_aid-41652039
Günter Picart
[Re]: In Ostdeutschland ist das sehr unwahrscheinlich, dort wählen auch ganz normale Leute die Partei gerade wegen dieser unkorrekten Parolen. In Westdeutschland ist der Abschreckungseffekt eher denkbar, aber auch hier kann ja niemand mehr überrascht sein und wer bis jetzt AfD gewählt hat, hat eigentlich wenig Gründe, das künftig nicht mehr zu tun. Der Schamfaktor spielt hier wohl noch eine Rolle, aber das lässt auch nach.
zum BeitragGünter Picart
Stalingrad ist denke ich nicht ganz der richtige Vergleich, solche Parolen gab es schon viel früher in der Kampfzeit, etwa hier:
zum Beitrag"Zerschlagt das Erfüllungssystem! Marxismus und bürgerliche Parteien müssen sterben, damit Deutschland leben kann!" (NSDAP Gauzeitung Sachsen, Sept. 1930)
hait.tu-dresden.de...artikel.asp?id=438
Günter Picart
"Öffentliche Auftritte von Österreichs Ex-Kanzler Kurz sind seit seinem Abgang Ende 2021 eine Seltenheit."
zum BeitragIch bin immer noch empört über die FAZ, die Kurz vor wenigen Monaten zu ihrer hochkarätig (u.a. mit Melnyk und Scholz) besetzten Kongressveranstaltung einlud und dort völlig ohne Gegenwehr mit einer willfährigen Interviewerin abstruse Medienkritik vorführen und sich als Unschuld vom Lande darstellen ließ.
www.youtube.com/watch?v=WtNXIjIUivg
Günter Picart
[Re]: Bitte keine Spoiler!
zum BeitragGünter Picart
Schön, dass jetzt auch eine ausgewiesene Expertin zu Wort kommt, die das Für und Wider so ausgewogen und schlüssig abwägt und noch einige Zusatzpunkte aufweist, die bislang kaum in der Debatte vorkamen (etwa die tendenzielle Stärkung der Streubombenächtung durch die aktuelle Debatte und das Verhalten der Beteiligten darin). Auch wenn sie die ukrainischen Bestrebungen aus meiner Sicht doch zu positiv und unkritisch zeichnet, konnte ich aus ihrer Analyse viel mitnehmen.
zum BeitragGünter Picart
Ja, das ist das bekannte Video von dem Vorfall. Eine Frau ist darin allerdings nicht zu erkennen, alle Personen im Bild einschließlich der Kameramann und die beiden Kinder mit Fahrrädern im Hintergrund sind augenscheinlich männlich.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: "Nius" ist ganz einfach Spanisch für "News", eine sehr bekannte spanische Nachrichtenshow schreibt das seit vielen Jahren so und Reichelt hat das abgekupfert. Im Spanischen sind solche phonetischen Umschriften englischer Wörter Gang und Gäbe (siehe "fútbol" für "football" usw.).
zum BeitragGünter Picart
Die Schreibweise "Nius" ist einfach aus dem spanischen Fernsehen abgekupfert, Pablo Matos benutzt das da in seiner Ameisenshow "El Hormiguero" (seit vielen Jahren eine der meistgesehenen Sendungen des spanischen Fernsehens) schon seit ewigen Zeiten für die Nachrichtenshow mit seinen Puppen.
zum Beitragde.wikipedia.org/wiki/El_Hormiguero
Günter Picart
Empfehle unbedingt, sich den gestrigen Kommentar von Stefan Detjen im DLF dazu anzuhören, sehr sachkundig und klar, sagt dasselbe wie Rath.
zum Beitragwww.deutschlandfun...-180828d6-100.html
Günter Picart
[Re]: Dass der Nationalismus durch den Krieg immer schlimmer, schriller und unduldsamer wird, war von Anfang an klar. Das wird nach einem "Sieg" auch nicht besser, ganz im Gegenteil. Und diejenigen, die damit Schwierigkeiten haben müssten (also die westlichen Unterstützer des Landes), blenden das seit dem ersten Tag des Überfalls erfolgreich aus und erzählen naive Geschichten, angefangen bei den angeblich so geringen Prozentsätzen, die rechtsextreme Parteien bei der letzten Vorkriegswahl erzielt hätten, bis hin zur angeblichen Trennung der Asow-Bewegung von ihrem international gefeierten militärischen Zweig. Dabei lagen sie bei der vorletzten Vorkriegswahl eben noch bei 10 Prozent und die Unterstützung und Akzeptanz der Asow-Bewegung in der Bevölkerung ist gerade durch den Krieg enorm gewachsen, sodass nach dem Krieg viel höhere Werte zu erwarten sind. Die Akteure in Regierung und Verwaltung sind auch keine Asow-Aktivisten (sondern stehen eher dem Poroschenko-Lager nahe), was aber angesichts des Charakters der ukrainischen Rechten als Sammelbewegung mit offenen Rändern und der Vernetzung ehemaliger Hooligans aus diesem Milieu in Geheimdienst und Armee keinen Unterschied macht. Sobald Selenski aus Sicht der Patrioten schwächelt oder Zugeständnisse machen muss, wird er von den Rechten weggefegt, das haben sie auch schon im Herbst 2019 versucht. Das ist die Perspektive, die das Land für die europäischen Werte so gefährlich macht.
zum BeitragGünter Picart
Ausgangslage (Stand 2007) mal mit etwas Statistik unterfüttert:
zum Beitraglaender-analysen.d...ine-simon-2007.pdf
Günter Picart
[Re]: Ich meine, mit Wissing trifft es durchaus den Richtigen.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Hmm, verstehe ich nicht, in den USA gibt es doch seit jeher ein Tempolimit von 120 km/h (75 Meilen) oder auch geringer. Die Amerikaner haben das Tempolimit, machen aber Fracking, in Deutschland ist Fracking verboten, aber es gibt kein generisches Tempolimit. Inwieweit lässt sich das nach Ihrer Meinung aufrechnen?
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Frontzulagen machen einen Großteil (ca. 5/6) des Soldes aus. Logisch, dass das Einkommensteueraufkommen steigt, wenn viele an an der Front sind.
zum Beitragwww.zdf.de/nachric...-russland-100.html
Der im Artikel genannte Personalzuwachs kommt da noch dazu.
Das Geld für die Armee kommt z.B. von Google und OnlyFans.
ubn.news/de/seit-a...e-steuer-erhalten/
Günter Picart
[Re]: Die Angestellten des Bades haben aber bis auf die obersten Chefs genauso "Migrationshintergrund" wie die Besucher:innen und Pöbler.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Darum geht es ja nicht. Das Problem ist der Ausländerhass in den Kommentaren und das geflissentliche Übersehen (nicht hier) der Tatsache, dass sowohl die drangsalierten Besucher:innen als auch die angegriffenen Sicherheitsleute und Badeaufseher ebenfalls schwarze Haare haben.
zum BeitragGünter Picart
In der FAZ sind noch mehr schreckliche Details zu lesen. Die Cottbuser AfD spielt eine Rolle. Deren Statement, der "linksradikale Denunziant" und seine "Genossin" seien weg, folgte Jubel eines AfD-Anhängers: "Schule wieder sauber". Der Spruch an der Wand war gegendert ("'pisst euch nach Berl*in"). www.faz.net/aktuel...hule-19031109.html
zum BeitragAuch im DLF-Radio hat man noch Details berichtet. Die Schulbehörden sagen, gegen "externe Bedrohungen" seien sie machtlos, nur in der Schule hätten sie eine Handhabe. Die AfD fordert im Landtag Disziplinarmaßnahmen gegen die beiden Helden, der Kultusminister hat aber versprochen, das werde nicht passieren.
Und der Dritte Weg kooperiert mit der ukr. Asow-Bewegung.
Günter Picart
[Re]: Die Ukrainer wollten damals keineswegs in die Nato, auch Selenski (der damals ja schon lebte) war 2008 sicherlich eher dagegen.
zum Beitragwww.dw.com/de/nato...-ukraine/a-3231758
Günter Picart
[Re]: Die Geschichte vom 2008 angeblich verpassten Natobeitritt der Ukraine ist eine urbane Legende. Maßgeblich war nicht so sehr Bush, sondern das war eher eine Schlapsidee von Lech Kaczyński. Bush hat das kurzzeitig aufgegriffen, war aber auch nicht wirklich enttäuscht, als es erwartbarerweise nicht klappte, und ist von Bukarest gleich nach Sotschi zu Putin weitergereist. [ www.faz.net/aktuel...jetzt-1540598.html ]
zum BeitragUnd Kaczyński, von dem die Idee stammte, starb zwei Jahre später bei einem Flugzeugabsturz in Russland, der neueren Erkenntnissen aus Polen zufolge möglicherweise doch kein Unfall war. [ www.themoscowtimes...olish-probe-a77327 ]
Auch wird nie dazu gesagt, dass Putin 2008 für den Fall des Ukrainebeitritts zur Nato mit Atomschlägen drohte [ taz.de/Historiker-...inekrieg/!5839867/ ], und dass damals rd. 70% der ukrainischen Bevölkerung nicht in die Nato wollten [s. oben den Busse-Bericht aus Bukarest].
Günter Picart
[Re]: Das ist eine gute Frage. Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis des Westens und aus meiner Sicht nicht dazu gemacht, den ehemaligen Ostblockländern bzw. hier sogar einem regulären Nachfolgestaat der Sowjetunion in ihrem ewigen Kampf gegen Russland beizustehen. Das ist ein historischer Konflikt der Osteuropäer, in diesem Fall sogar ein innerpostsowjetischer Entflecchtungskrieg, mit dem die Nato an sich nichts zu tun hat. Natürlich wurde das mit der Osterweiterung schon aufgeweicht, aber Kriegführen gegen Russland ist jedenfalls nicht der Zweck der Nato.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das erfahren Sie sogar in der Taz, selbstverständlich wurde über den Munitionsmangel in praktisch allen seriösen Medien seit Monaten berichtet. Der Munitionsmangel ist ja sogar die ganz offizielle Begründung der Amerikaner für die Steubombenlieferung.
zum Beitragwww.tagesschau.de/...umunition-104.html
www.tagesschau.de/...utschland-101.html
www.zdf.de/nachric...ieg-video-100.html
www.morgenpost.de/...on-bundeswehr.html
www.t-online.de/na...tionswechsel-.html
Günter Picart
[Re]: Naja, Proteste gegen den Flugverkehr sind aus klimaaktivistischer Sicht ja zumindest sinnvoll.
zum BeitragZugleich wird es damit richtig heftig. Sie machen da weiter, wo sie in Bayern angefangen haben. Dort waren die gefährlichen Eingriffe in den Flugverkehr (und nicht die "Nötigungen" durch Straßenblockaden) seitens der bayerischen Behörden (inkl. Gerichte) ja der Anlass, um die LG zur "kriminellen Vereinigung" zu erklären. Das bestätigt sich aus justizieller Sicht jetzt.
Günter Picart
[Re]: Korruption hatte allerdings mit dem erwünschten Nato-Beitritt ebenso wenig zu tun. Warum sollen Länder mit einem Korruptionsproblem (das im Fall der Ukraine ja auch stark hochgespielt wird) nicht der Nato beitreten dürfen? Bei dem ebenfalls verfolgten EU-Beitritt spielt das eine Rolle, für die Nato weniger. In dieser Form ist das m.E. tatsächlich eher in Propaganda-Narrativ. Als Gegenargument für einen Nato-Beitritt viel mehr ins Gewicht fällt m.M.n. der Militarismus, die offensive politische Absage an Gewaltvermeidungsbemühungen und die Organisation des Sicherheitsapparats.
zum BeitragGünter Picart
Die Nato soll (noch mehr als sowieso schon) in Geiselhaft für die Interessen der mit Russland verfeindeten Osteuropäer genommen werden.
zum BeitragVerständlich, dass die USA das nicht mit sich machen lassen. Und die USA wären mit ihrer traditionellen Rivalität zur Sowjetunion/Russland, ihrer expansiven Vorkriegs-Ukrainepolitik und der geringeren Gefährdung wegen der geografischen Distanz noch am ehesten prädestiniert, dem Ansinnen der Ukraine positiv zu begegnen.
Westeuropäische Länder wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Holland usw. haben noch weniger mit dieser Zerfleischung der postsowjetischen Welt und dem Konflikt der Völker des ehemaligen Ostblocks mit Russland zu tun. Trotzdem ist diese irrationale Solidarisierungswelle mit den Ukrainern in Europa stärker als in den USA. Erinnert an die Griechenlandbegeisterung in den 1830er Jahren, als es gegen das Osmanische Reich ging.
Letztlich wird der Druck für ein Bündnis mit diesem Land wohl zu groß, als dass sich eine Nato-Aufnahme totz der vielen Dinge, die dagegen sprechen, jetzt noch verhindern ließe. Das optimistischste Szenario ist, dass es so läuft, wie Asarow meint, also dass die Ukraine erst in die Nato kommt, wenn Russland selbst von Umwälzungen erfasst wird und den Krieg gegen das Land aufgibt.
Günter Picart
Alles richtig, nur nützt es nichts, das jetzt anzumerken, wo es längst zu spät ist. Erinnert an die Debatten über den uneingeschränkten U-Boot-Krieg 1916.
zum BeitragWenn man gewollt hätte, dass sich ukrainische Akteure an humanitären Regeln orientieren, hätte man ihnen das klar sagen müssen und sie nicht in ihrem Eifer bestärken dürfen, sich mit allen Mitteln zu verteidigen und sogar Rückeroberungen längst verlorener Gebiete anzustreben. Jetzt auf einmal, am 500. Tag des russischen Angriffskriegs, ausgerechnet wo es nicht so gut läuft und die "Rückeroberung" stockt, beim nächsten Schritt der Totalisierung die Stirn zu runzeln, ist weder kohärent noch den Ukrainern vermittelbar.
Günter Picart
[Re]: Natürlich nicht, die Beherrschung irgendwelcher Landstriche durch die eigene "Nation" ist kein einziges Menschenleben wert und jeder, der kann, sollte sich diesem Krieg entziehen und nicht aus echten oder eingebildeten patriotischen Motiven bei diesen Menschheitsverbrechen mitmachen.
zum BeitragDas ist allerdings auch schon der einzige Appell, der zum jetzigen Zeitpunkt noch Sinn hat: Deserteure und Kriegsdienstverweigerer beider Seiten unterstützen. Alles andere ist illusorisch, denn es ist genau das eingetreten, was Kriegskritiker von Anfang an befürchtet haben: Wenn man einmal auf Krieg setzt (egal ob als Angreifer oder Verteidiger), lässt sich das nicht einfach wieder einfangen und kann so schnell nicht gestoppt werden, sondern geht seinen zerstörerischen Gang. Die Streubombengeschichte ist nur ein Symptom dafür, dass Eskalation gar nicht zu vermeiden ist, wenn man erst einmal anfängt. Der Krieg hätte gleich zu Beginn beendet werden müssen, jetzt ist es zu spät bzw. wird noch lange dauern.
Günter Picart
[Re]: Super, danke für die sachliche Aufklärung!
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Die Ukraine setzt auch seit Anbeginn des Krieges Streumunition ein, sie hat bloß keine mehr (und andere auch nicht), deshalb braucht sie neue.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Das Problem ist ja, dass keine andere Munition mehr da ist. Der Westen hat nichts mehr, was er der Ukraine an Munition schicken könnte, deshalb werden diese eigentlich zur Entsorgung bestimmten Streubombenvorräte ausgepackt. Das ist die ganz offizielle Begründung von amerikanischer Seite und war auch das Hauptargument der ukrainischen Forderung.
zum Beitragwww.faz.net/aktuel...nden-19020161.html
Günter Picart
[Re]: Absurdes Beispiel mit der Armbrust. Die ukrainischen Fußsoldaten und Zivilisten sterben doch selbst an der selbst verschossenen Streumunition. Die hilft jedenfalls nicht gegen russische "Ritter", auch nicht gegen russische Panzer, wie irgendjemand heute geschrieben hat.
zum Beitragwww.faz.net/aktuel...nden-19020161.html
Günter Picart
[Re]: Ein Kommentar, der dem Internationalen Roten Kreuz "Krokodilstränen" vorwitft, unterscheidet sich aus meiner Sicht nicht von Äußerungen aus der Corona- oder Klimaszene. Übrigens war niemand war "ganz still", als die Russen mit Streumunition auf ukrainische Städte geschossen haben, allen voran die Ukrainer selbst und die Amerikaner (das bekannte Statement der Vizeaußenamtschefin) haben das angeprangert.
zum Beitragwww.faz.net/aktuel...nden-19020161.html
Günter Picart
Auf Antrag der Vereinigten Arabischen Emirate (!)
Die VAE haben im August 2020 diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen und im September desselben Jahres den von Trump/Kushner/Pompeo vermittelten Friedensvertrag mit Israel unterschrieben.
zum BeitragGünter Picart
[Re]: Wahnsinn!
zum Beitragabc7news.com/ny-pa...n-street/13150499/
Allerdings heißt es auch: "All indications are that this was a structural collapse." Und es soll schon 2003 eine Meldung wegen Rissen im Beton gegeben haben, die dann nie repariert wurden. Das war noch vor der SUV-Zeit.