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„Boomer-Soli“Gib die Renten-Kohle her, Boomer!

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Das DIW-Institut schlägt vor, einen „Boomer-Soli“ zu erheben, der wohlhabende Alte zur Kasse bittet. Aber wer ist bereit zu teilen?

Bling bling für alle im Alter: Boomer-Soli soll umverteilen Foto: Kelvin Murray/getty images

E in „Boomer-Soli“, den nur die reichen Alten zahlen, soll helfen, die Probleme der Rentenkasse zu lösen, ohne dass die jüngeren Generationen stärker belastet werden. Schluss mit dem nervigen Gezanke zwischen Jungen und Alten, wer denn nun am meisten draufzahlt in der Rentenfrage oder wer mit einem fetten Ruhegeld in einem viel zu langen Leben den andern auf der Tasche liegt. Die Umverteilungsfrage zwischen Arm und Reich hat die Altendebatte erreicht, jedenfalls im neuesten Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Ein Forscherteam schlägt dort eine Sonderabgabe von 10 Prozent auf alle Alterseinkünfte vor, den „Boomer-Soli“ eben. Es gibt einen Freibetrag von monatlich 1.000 Euro pro Person. Ansonsten wird die Abgabe auf Renten, Pensionen, Betriebs- und private Renten und – je nach Szenario – auch auf Kapitaleinkünfte erhoben. Der Soli, der nur von Menschen über 65 Jahren gezahlt wird, soll nicht etwa in den all­gemeinen Bundeshaushalt, sondern in ein – ja, genau! – „Sondervermögen“ fließen. Das soll „für die Umverteilung der ­Alterseinkünfte geschaffen und nur für deren Zweck verwendet werden“, heißt es mahnend in der Studie.Aus dem „Sondervermögen“ werden dann die Einkommen von Menschen mit niedrigen Alterseinkünften „aufgestockt“, erklärte Stefan Bach, DIW-Verteilungsexperte und Mitautor der Studie, im Gespräch mit der taz.

Laut Grafik der Studie ergibt sich beim „Boomer-Soli“ unter Berücksichtigung von Kapitaleinkünften für das wohlhabendste Fünftel der Ru­he­ständ­le­r:in­nen eine monatliche Abgabe von 4 Prozent der Alterseinkünfte. Das zweitwohlhabendste Fünftel muss auf 2,5 Prozent an Einkünften im Monat verzichten.

Dafür aber profitieren die Finanzschwachen: Das ärmste Fünftel hat 11 Prozent mehr an Einkommen im Monat, das zweitärmste Fünftel 2,9 Prozent mehr. Jüngere könnten aufatmen: Endlich lösen die Babyboomer ihre Verteilungsfrage selbst, sozusagen unter sich! Sind ja schließlich selbst schuld, wenn sie zu wenig Nachwuchs in die Welt gesetzt haben, der ihre Rente finanziert. Und gerecht ist es nur, wenn Reiche ein bisschen was abgeben. Schließlich leben sie länger als die Armen, verzehren also mehr Rente oder Pension.

Ungleichheit nimmt zu

Die Frage ist nur, was die Alten davon halten. Es stimmt, dass die Ungleichheit innerhalb der alten Generation eklatant ist und zugenommen hat, das sagte auch der Neunte Altersbericht. Wer eine löchrige Erwerbsbiografie mit diversen Teilzeit- oder Honorarjobs hinter sich hat, vielleicht noch eine Scheidung erlebte, eine Krankheit, keine Er­b:in ist, eine Bleibe mit steigender Miete bewohnt, der oder die ist arm mit Ende 60. Viele kennen wahrscheinlich ehemalige Schulfreund:innen, die eine eigene Immobilie bewohnen, sich Erlebnisreisen leisten können und Premium-Fitness-Abos, sich womöglich an einer hohen Beamtenpension erfreuen und den Kindern was hinterlassen können. Alte Freundschaften können an solchen Unterschieden zerbrechen. Ein bisschen Umverteilung ist also durchaus angebracht.

Allerdings empfindet sich der oder die Ba­by­boo­me­r:in gerne als eine bedrohte Spezies, egal wie stabil die höhere Mittelschichtexistenz ist. Also stellt sich die Frage: Wen betrifft das überhaupt? Ab Alterseinkünften von netto 1.300 Euro im Monat pro Person werde der Boomer-Soli erhoben, sagt Bach. Doch mit 1.300 Euro ist noch niemand reich.

Konkrete Einkommensgrenzen zu den Fünfteln, den Quintilen, liefert das DIW-Papier zwar nicht. Aber es gibt den Alterssicherungsbericht. Laut diesem Bericht von 2024 hat das reichste Fünftel in einem Paarhaushalt in den alten Ländern im Rentenalter ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 7.000 Euro im Monat. Das ärmste Fünftel dagegen hat als Paar im Westen im Schnitt nur 1.640 Euro im Monat zur Verfügung.

Ein großer Teil der ängstlichen älteren Mittelschicht dürfte sich also im reichsten und zweitreichsten Fünftel befinden, aber selbst womöglich keinesfalls der Meinung sein, dass man besonders reich ist und mit 5.000 Euro netto im Monat zu zweit noch groß was abgeben kann. Schließlich muss man Geld zurücklegen für die Pflege, für selbst bezahlte Arztbesuche, für Zahnimplantate, und man will ja auch den Kindern was hinterlassen. Und diese Frage ist das Stoppschild für jede Verteilungsdebatte zwischen Arm und Reich unter den Alten: Wer von ihnen gibt überhaupt noch was ab?

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch). Kontakt: dribbusch@taz.de
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110 Kommentare

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  • Schon wieder Umverteilungsträume.



    Wer mehr Rente bekommt hat eben auch mehr eingezahlt und wohl auch länger gearbeitet. Warum soll derjenige bestraft werden ?

  • Betriebsrente für Alle und höhere Löhne, das ist der richtige Ansatz!

  • Ach ist das schön! Da wird ein Vorschlag zur Solidarität gemacht und 80% der Betroffenen heulen laut auf. Es ist doch viel einfacher Solidarität zu fordern, wenn andere solidarisch sein müssen und abgeben müssen. Wenn man selber dran ist, ist das nicht mehr so fein. Lieber eine Steuererhöhung für andere fordern.

  • Der DIW-Vorschlag ist miserabel, weil er die einen Rentner gegen die anderen ausspielt. Und die wirklich Wohlhabenden rauslässt, es geht hier nämlich um Einkommen und nicht um Vermögen. Wer arbeitet oder sein Leben lang gearbeitet hat, kann immer mehr Steuern und Abgaben zahlen. Wer wirklich reich ist, zahlt 25% auf Kapitaleinkünfte. Und hat ein Steuersparmodell, es muss ja nicht immer CumEx sein.

    Und der Ton dieses Artikels ist auch miserabel.

    "Ein „Boomer-Soli“, den nur die reichen Alten zahlen" ... "Ein großer Teil der ängstlichen älteren Mittelschicht"

  • Woher kommt eigentlich die Vorstellung, die reichen Rentner*innen würden ihre Rente einfach verprassen und 365 Tage im Jahr mit der Aida über die Weltmeere schippern? Fällt es so schwer, sich vorzustellen, dass sie ihre Kinder und Enkelkinder finanziell unterstützen, weil diese dank Niedriglohn, hohen Mieten und Inflation kaum noch über die Runden kommen? Und wenn das Geld doch in den Konsum fließen sollte, bekommt der Staat ein Fünftel über die Mehrwertsteuer wieder.

  • Hi, es handelt sich beim Vorschlag des DIW um einen vorsätzlich geplanten Diebstahl von Eigentum (meine Rentenansprüche). Hier endet auch die Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers. Es liegt klar eine mit dem Grundgesetz vereinbarende Ungleichbehandlung vor.



    Bei Netto 2500,00 Euro Rente fühle ich mich nicht "reich".



    Von denselben Interessengruppen habe ich bislang keine Förderung nach einer "Reichensteuer" bei den Millionären und höher vernommen.



    Pfui!

  • Die Regierung weigert sich Jahrzehnt die wirklich Reichen mit einer Vermögenssteuer am Bundeshaushalt zu beteiligen. Die Umsetzung der Erbschaftssteuer ist so angelegt, dass die Superreichen ihre Milliarden entspannt dem Zugriff des Staates entziehen, Ausnahmen wie aktuell im Fall der Familie Thiele (Knorr Bremse AG) bestätigen die Aussage.

    Und jetzt kommt der Vorschlag die Mittelschicht (an die Reichen traut man sich nicht ran) zu schröpfen und das Geld an die Armen zu geben. Haben die Leute noch alle Tassen im Schrank?

  • "Ab Alterseinkünften von netto 1.300 Euro im Monat pro Person werde der Boomer-Soli erhoben."

    Man staunt, da sind Empfänger von Bürgergeld, die ja auch die mittlerweile extremen Mieten dazu bekommen plus Krankenkasse, ja nun wirklich weitaus besser dran.

    Was ich allerdings in Ordnung fände wäre, die z. T. exorbitanten Pensionen mancher Mitmenschen ein wenig zu überprüfen.

  • Der Vorschlag des DIW ist eine Frechheit.

    Er scheint ausschließlich auf Pensionäre fixiert zu sein. Hochvermögende, die gar keine Pension beziehen, werden außen vor gelassen.

    Richtig wär eine "Aktivierung" der seit vielen Jahrzehnten ruhenden Vermögenssteuer und ein Ende der Vorteile von Hochvermögenden bei der Erbschaftssteuer (ab 300 Wohnungen zahlen Superreiche 0 Prozent Erbschaftssteuer).

    Eine weitgehende Streichung der Subventionen für fossile Kraftstoffe (außer Diesel für die Landwirtschaft) ist auch längst überfällig.

    Diese viele zusätzliche Geld sollte in ein Sondervermögen zur (Start-) Finanzierung einer Mindest-Garantiesicherung in Höhe von 1500 € fließen.

    Und zur Frechheit des DIW oben drauf kommt auch noch: Den Boomer-Soli bereits ab 1300 Euro ansetzen zu wollen zeigt von einer "Lebensweltfremdheit" des DIW's die schon etwas schmerzhaft ist.

    Eine 40 m² Butze in einer Großstadt kostet warm (inkl. allem) heute locker 900 bis 1300 Euro. Die Rentnerin müßte, wenn der Vorschlag des DIW durchkommt, ergänzend noch mehr Grundsicherung im Alter bekommen.

    An sparen für Stiftzähne, die Enkel zu Weihnachten wäre dann nicht mal zu denken.

    Schämt euch DIW!

  • Ich entschuldige mich in aller Form, dass ich Boomer und auch noch pensionierter Beamter bin.



    Und ich bin Egoist, ich will nix von meiner Pension abgeben.

    • @celcon52:

      Entschuldigung angenommen. Als co-Boomer mit einer völlig übertriebenen Rente in Höhe von 210 Euro bin ich gerne bereit, was abzugeben. Wieviel brauchen Sie denn?

  • Man sorgt also ordentlich vor und am Ende kommt dann der Gleichmachungshammer. Klasse Vorschlag.

    Wie wäre es dann gleich mit einer Einheitsrente, natürlich unter Anrechnung anderer Einnahmen?

  • Ein erster Ansatzpunkt wäre meiner Meinung nach eine "ordentliche Buchhaltung", sofern die nachfolgende Tabelle/Webseite die Realität korrekt abbildet. Wenn tatsächlich in dieser Höhe Summen aus den Rentenkassen entnommen werden (dürfen?), sollte da angefangen werden. Gleiches übrigens auch bei den Pflege- und Krankenkassen.

    www.adg-ev.de/publ...de-leistungen-2015

  • Wer eine höhere Rente erhält hat auch viel dafür getan, er hat lange gearbeitet und entsprechend seinem Einkommen auch eingezahlt. Es ist bekannt, dass das DIW SPD, Grünen und Linken nahesteht und natürlich Umverteilung vorschlägt. Ich frage mich, warum die welche sich Ihre Rentenansprüche hart erarbeitet haben nun bestraft und die, die aus welchen Gründen auch immer weniger eingezahlt haben, zulasten der vorgenannten belohnt werden sollen. Wenn die Rente nicht zum Leben ausreicht muss sie aus Steuergeldern aufgestockt werden und nicht zulasten von Rentnern. Man sollte vielleicht nicht immer gleich nach Umverteilung rufen, wenn einem sonst Nichts einfällt.

  • Zitat:



    "wohlhabendste Fünftel der Ru­he­ständ­le­r:in­nen eine monatliche Abgabe von 4 Prozent der Alterseinkünfte. Das zweitwohlhabendste Fünftel muss auf 2,5 Prozent an Einkünften im Monat verzichten."

    Die Durchschnittsrente liegt bei ca. 1700€. Hier wäre dann eine Abgabe von 10% des um 1000€ übersteigenden Betrages, also 70€ fällig. 70€ sind bei 1700€ aber schon über 4%. Gehört man also mit der Durchschnittsrente also zum wohlhabendste Fünftel. Ich bin gerne bereit beim DIW oder auch Marcel Fratscher persönlich Nachhilfestunden in Sachen Prozentrechnung zu geben.

  • Also, gesetzt den Fall, dass mein Mann und ich zusammenbleiben, beide die Pensionsgrenze erreichen und das halbwegs gesund, also ohne grossen Pflegeaufwand - dann gehören wir definitiv mit 2 Beamtenpensionen, im dann abbezahlten Eigenheim und ohne Kinder, zum oberen Fünftel, das die 4 % Abgabe treffen würde.



    Und ich sage hiermit, ernsthaft und ohne Einschränkung: Ich würde das zahlen wollen und zwar mit Überzeugung. Erstens, weil es wirklich die Jüngeren entlastet. Zweitens, weil es uns nicht umbringen würde. Im Gegensatz zu einem Zusammenbruch des Rentensystems. Und drittens, weil mir das Argument "sollen die doch erstmal die Superreichen besteuern" allmählich auf die Nerven geht. Das ist doch nur eine Ausrede für Deutschlands bequemen Mittelstand mit seinen pathologischen Abstiegsängsten. Dito für das Argument "Ich will meinen Kindern was hinterlassen". Wenn Deutschlands Sozialversicherungssysteme ernsthaft versagen, wird die entstehende Destabilisierung das Land so sehr negativ verändern, dass Ihre Kinder von dem Erbe nichts mehr haben werden. Wer seine Nachkommen absichern will, muss die Zukunft des Gemeinwesens absichern. Punkt.

    • @Fossibaerin:

      Wieso , als Paar ohne Kinder haben Sie Doch schon höhere Steuern an die Allgemeinheit gezahlt. Keine Förderungen wie Kindergeld etc. Vom Staat eigestrichen. Nun mal nicht so Bescheiden - ansonsten , hinterlassen Sie ihr Häusken doch dem Staat...aber die Verursacher [ 1 % mega Reiche ] auf Kosten der restlichen 99 % der Bevölkerung, wollen Sie noch reicher machen. Warum ?

    • @Fossibaerin:

      Dann sollte man das doch bitte auch auf freiwilligenbasis machen können.

  • Na klasse - mal wieder eine ABM Massnahme für die Bürokratie. Die Kontrolle und Verwaltung wird dann 60% der Einnahmen fressen.



    Alles muss ja scön geprüft werden und dann noch einen Stempel obendrauf!

  • Jeder von uns kennt doch sicher auch Leute, die ihr Einkommen für alles mögliche ausgegeben haben außer für eine Altersvorsorge: Reisen, Restaurants, Lebensabschnittsbegleitungspersonen, Konzerte...



    Wie wäre es mit einem Soli auf solche Konsumausgaben (bitte rückwirkend)?



    Und Leute mit lückenhafter Erwerbsbiografie können diese ja solidarisch füllen auch im Alter von 70+. Um keine Disktiminierung aufkommen zu lassen, werden Lebensjahre im Ausland hinten an die Lebensarbeitszeit angehängt. Schön wenn alle solidarisch sind!

  • Da Frauen in den neuen Bundesländern im Schnitt 357 € mehr erhalten als Frauen in den alten Bundesländern ( www.welt.de/politi...als-im-westen.html ), ist das dann das Geld das Umverteilt wird ?

  • Ach so, übrigens habe ich (wir) 3 Kinder in die Welt gesetzt. War in der TaTa eR so üblich. Nur so nebenbei.

    • @Thomas Böttcher:

      Eine Kollegin von mir wohnt deshalb heute in einer Fünfraumwohnung oberes Stockwerk ohne Fahrstuhl und würde gern in eine kleinere Wohnung umziehen. Macht sie aber nicht, weil die Miete günstiger ist als in einer Zweiraumwohnung. Kinder in die Welt zu setzen kann man ja für eine besondere Lebensleistung halten. Manchmal war es aber nur ein Stromausfall…



      Wenn man der Logik mancher hier folgt, dürften kinderlose Menschen gar keine Rente o.ä. bekommen.



      Merkwürdige Welt…

  • Tja, man lernt auch im Alter nicht aus. Wußte gar nicht, das ich mit meinen 1600€ Rente



    (nach 49 Jahren Maloche) zu den „Reichen" gehöre.

  • Ein interessanter Vorschlag, mehr aber auch nicht. Das Alter zum steuerpflichtigen Einzelumstand zu machen dürfte ein Paradebeispiel für Alterdiskriminierung sein.

  • Na, ob das Geld wirklich bei den RentnerInnen mit geringer Rente landet, bleibt abzuwarten...

  • Das DIW ist skrupellos genug, Forschungsauftrag für Boomer Soli im Alter anzunehmen als Surrogat einer Altersorgungs- Rentenreform, in das fadenscheinige Mäntelchen einer Forschungsstudie gepackt vorzulegen, die an Zynismus kaum zu toppen ist. Denn der Boomer Soli wäre nichts anderes als Akzeptanz wachsender Spreizung von Arm und Reich Existenz in der Arbeitswelt, mit Aussicht in Rente arm geblieben auch noch durch Boomer Soli verhöhnt zu sein, dazu der Schlussstein wie für die Hagia Sophia in Konstantinopel, eröffnet 537 n. Chr., Schlussstein für rotgrüne Arbeitsmarktreform Agenda 2010Hartz IV Gesetze unterm Jubel der Oppositionsparteien im Bundestag außer PDS 2003, Rentenanwartschaftspunkte Sichelschnitt ab Jahrgang 1938 um 30 % abgesenkt, Ausweitung Niedriglohnbereichs. Paradigmenwechsel, dass nun statt Arbeitgebern Arbeitnehmer Bittsteller um Lohnsubvention sind nach Verbrauch Restvermögens vorm Schonvermögen für Altersvorsorge Bedürftigkeitsprüfung stellen müssen zugunsten privater staatlicher Arbeitgeber, Spaltung von Belegschaften in jene mit betrieblicher Rente, Mitbestimmung, Urlaubs-Weihnachtsgeld, Bildungsurlaub, Boni, 13. Monatsselär und jene ohne diese Errungenschaften

  • Es gibt funktionierende Systeme. Was nicht mehr funktioniert, ist das Umlageverfahren. Dafür ist das Verhältnis Beitragszahler zu Leistungsbezieher zu ungünstig.

    Das kann man auch nicht durch Zuwanderung retten. Unbegrenztes Wachstum der deutschen Bevölkerung kann nicht gewünscht sein - wäre aber erforderlich um das steigende Lebensalter - auch der Zugewanderten auszugleichen.

    Wir brauchen also Kapitaldeckungsverfahren.

    Problem ist der Übergang. Der wird teuer und Besitzstände gehen verloren. Die deutsche Politik ist nicht in der Lage, diesen notwendigen Übergang zu leisten. Arbeitsverweigerung aus Angst vor der Abstrafung durch den Wähler.

    • @A. Müllermilch:

      Kapitaldeckung bringt nicht viel. Je weniger Arbeitskraft da ist, um so mehr verteuert sie sich. Alte Menschen brauchen eher Hilfe, müssen daher eher Arbeitskraft nachfragen und bezahlen. Wenn die teurer wird, bekommen die Rentner für das Ersparte immer weniger. Ohne junge Menschen, die arbeiten können, wird das nichts.

    • @A. Müllermilch:

      Das ist genau das Problem, die Politik ist nicht in der Lage, notwendige Veränderungen umzusetzen. Zuviel Bürokratie, zuviel AfD, zuviel Angst vor Umfragen, zuviel Lobbyismus usw.

      Dass ein kapitalgedecktes Element sinnvoll ist, wissen inzwischen die meisten hoffe ich, trotzdem wird Stimmung gemacht mit dem Risiko von Kapitalanlagen. Das soll mal jemand den Norwegern sagen. Aber die armen Deutschen machen einfach weiter wie seit 50 Jahren. Und lassen sich mit Riester abzocken.

    • @A. Müllermilch:

      Ja Kapitaldeckungsverfahren wäre sinnvoll. Beamte auch in die Rentenversischerung einzahlen lassen. Auch ein Abschlag für kinderlose wäre wohl gerecht.

  • Frauen mit noch mehr Altersarmut zu bestrafen, weil sie in den 80e-90er Jahren keine Kinder bekommen haben (übrigens nicht selten weil die jeweiligen Erzeuger eine Abtreibung der Vaterverantwortung vorzogen), ebenso wie weibliche Kunstschaffende, und Alchemie Frauen, die zu wählen hatten annoc80erfff zwischen beruflichem Weiterkommen oder Mutterschaft (in vielen Feldern war dascleider so bis unlängst noch) ist so wahnwitzig sexistischer Scheissdreck, dass ich nur noch kotzen will. Aber klar, der Artikel könnte doch gleich in die USA geschickt werden, dort werden Vorsxhläge sicher brachial-polemischen Denke ja sehr goutiert.

    • @Sansserif:

      Ehrlich: was bitte sind Alchemie Frauen?

  • Der Beitrag wurde entfernt. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette

  • Zum einen ist die Rentenversicherung eine Versicherung wie der Name schon sagt. Wenn man die Mindestrente aus politischen Gruenden erhoehen will, dann ist das eine versicherungsfremde Leistung ebenso wie die Muetterrente und muss via Steuern ueber den Haushalt finanziert werden.



    Zum anderen steigt die Motivation von gutverdienenden Menschen frueher in Rente zu gehen. wie wir es jetzt schon an der 4-Tage-Woche mit Lohnverzicht sehen.

    • @elektrozwerg:

      Wie ist denn das dann mit der Arbeitslosenversicherung?

  • „ Alte Freundschaften können an solchen Unterschieden zerbrechen. Ein bisschen Umverteilung ist also durchaus angebracht.“



    Also stärkt es die Freundschaft, wenn ich dem einen etwas wegnehme und es dem anderen gebe? Das ist eine interessante Logik. Hier lohnt sich eventuell eine Untersuchung über das Wesen einer Freundschaft.



    „…und man will ja auch den Kindern was hinterlassen…“



    Es gibt weder ein Grundrecht auf ein Vermögen, das man vererben kann oder ein Recht darauf, dass einem die Eltern etwas hinterlassen. Den Wunsch mögen viele haben, aber anderen ist es auch schnurzpiepe, was am Ende für die Erben übrig bleibt.



    Zunächst einmal gibt es aber zur Aufbesserung der Rentenkasse und der Staatsfinanzen andere Möglichkeiten: Höhere Löhne und das Stopfen von Steuerschlupflöchern, hier in D Geld verdienen und in anderen Ländern versteuern etc. Solange da der Mut fehlt, etwas zu tun, fehlt mir jegliches Verständnis für wissenschaftliche Milchmädchenrechnungen und Zahlenspielereien.

    • @Achsachbloß:

      Höhere Löhne: Und der Rentner, der gepflegt werden will/muss, muss diese bezahlen. Die höheren Löhne kommen automatisch je mehr in Rente gehen. Arbeit wird ein knappes gut, da die Alten nicht mehr arbeiten können (oder wollen) und es immer weniger Menschen gibt, die arbeiten, da wir über Jahrzehnte zu wenig Kinder hatten.

  • Das finde ich grundsätzlich richtig. Aber wieder mal, wie immer, werden die Superreichen und Selbstständigen NICHT zur Kasse gebeten!

  • Renten werden bereits besteuert, eine zusätzliche Extrabesteuerung ist dann eben eine Steuererhöhung, auch wenn er Soli heißt. Da bleibt natürlich immer weniger übrig für die Enkel:innen, die ihre Omas, Opas, Onkel und Tanten um Geld anhauen nach dem Motto „Gib die Kohle her“! Das sollten die auch mal bedenken. Außerdem sollten sie keine Debatte führen auf so unterirdisch mieserablem Niveau, denn niemand kann was für's Rentensystem. An dem wird schon seit Dekaden rumdiskutiert.

    • @Martha:

      Ich habe einen Alternativvorschlag: Etwas besser gestellte Rentner zahlen ja auch nicht gerade wenige Steuern auf ihre Rente. Wieso geht man nicht einfach her und gibt den schlechter gestellten Rentnern das Geld von den



      Steuern ab, die die besser gestellten sowieso zahlen müssen? Dadurch hätte niemand weniger in der Tasche, aber die weniger Privilegierten hätten mehr! Und da die Rentenbesteuerung sowieso mit die größte Schweinerei ist, die sich dieser Staat je ausgedacht hat, wäre damit viel Zündstoff aus der Diskussion herausgenommen, weil die Steuer Zahlenden wenigstens einen gewissen Sinn hinter dem Raubzug des Staates sehen würden, den sie aktuell so gar nicht erkennen können!

  • Der entscheidende Satz ist:

    Sind ja schließlich selbst schuld, wenn sie zu wenig Nachwuchs in die Welt gesetzt haben, der ihre Rente finanziert.

    Genau, das ist das Thema. Geld kann man nicht essen. Man kann dafür Arbeit kaufen. Aber irgendwer muss auch arbeiten. Und klar, wir können (gut ausgebildetes) Personal aus dem Ausland holen. Die Ausbildung haben dann ja andere bezahlt...

    • @Strolch:

      Man kann den Boomern nur gratulieren und ein absolutes Danke! aussprechen dafür, dass sie mit dem Produzieren von Nachwuchs vorsichtig waren.

      Die Welt ist absolut überbevölkert was sich extrem zerstörerisch auf die Menschen selbst, die Tiere, die Natur, den Planeten auswirkt.

      Ein paar Generationen lang eine globale Fertilitätsquote von 1,0, und wir könnten ein bisschen aufatmen.

      Danke, liebe Boomer.

    • @Strolch:

      Sorry, aber gerade links und grün eingestellte Menschen sollten verstehen, dass wenn mach sich die Zukunft ausmalte, man/frau eher keine Kinder in die Welt "setzten" wollte.



      Aber schön aus den fetten 2000ern Jahren Kritik üben ist immer einfach.

      • @weather2018:

        Sie dürfen ja die Einstellung haben. Aber dann auch bitte die Suppe selbst auslöffeln, die man sich eingebrockt hat.

  • Nach einem 46-jährigen Arbeitsleben, ohne GAP-Year, ohne eine Ausbildung, die absehbar nicht zu einem nennenswerten Gehalt führt, ohne unnötig verlängertes Studium (ja, ich musste mein Studium selber finanzieren, war nicht Mutti oder Vatti), dafür mit der Bereitschaft etwas für mein berufliches Fortkommen zu tun und mich weiterzubilden und auch mal mehr als das Mindestmaß einzubringen soll mir jetzt die Rente gekürzt werden??? Danke für diese Form von Gerechtigkeit.

    • @HMG HMG:

      Denk ich mir auch.

      Wir haben beide studiert, neben dem Vollzeitjob ein 2tes selbstfinanziertes Studium absolviert und dann 2 Kinder bekomme .



      Unser Gehalt fließt ins Eigenheim…

      Es fühlt sich immer so an: wer selber vorsorgt ist selber schuld

      Vergleiche die Kassiererin, die nach Malle fliegt. Und die , die campen geht und in Altersvorsorge investiert. Irgendwann heißt es: selber schuld, dass man vorsorgt.

      Wenn am Gehalt Freundschaften zerbrechen, dann sind es keine echten, keine Menschen auf die man Wert legen sollte. Unsere „Gruppe“ besteht aus 3 „Karrierefrauen“, ich als einzige überhaupt mit Kindern , und 2 Männern im Niedriglohnsektor. Und das ist so seit inzwischen über 10 Jahren. Gemeinsamer Urlaub: kleines Häuschen und wandern gehen, gemeinsame Spieleabende, zuhause kochen. Geld war NIE ein Thema.

  • Verteilungsdebatte: die Elfundneunzigste.



    Wieder einmal wird NICHT über die Einkommen und Vermögen der Menschen diskutiert, die mehrere hunderttausend oder sogar Millionen Euro im Jahr zur Verfügung haben. Die sich keine Sorgen machen müssen, dass sie ins Zentrum der politischen und gesellschaftlichen Debatte über Verteilungsfragen geraten. Schließlich gibt es Bürgergeldempfänger, Mindest- und Tagelöhner, Aufstocker, Taschengeldempfänger und nun die Boomer, die sich gegenseitig missgünstig und neidisch beäugen.



    Das die Vermögenden immer vermögender werden, wird alljährlich dokumentiert. Zumeist, um kurz darauf ausführlich über zu hohe Sozialausgaben, „Leistungsverweigerer“, „Faule“ und „Schmarotzer“ zu berichten.



    Es gibt eine Mehrheit, die mit weniger als hunderttausend Euro im Jahr auskommen muss. Leider hackt sie sich, anders als die Krähen, gegenseitig die Augen aus. Das ist politisch genau so gewollt.



    Ein Ansatz, hinter dem sich diese Minderheit solidarisch und ohne Angst selbst davon betroffen zu sein, stellen könnte, wäre eine gesellschaftliche Diskussion über die Einführung und Höhe einer Obergrenze für das Lebenseinkommen, eines Existenzmaximums.

    • @Drabiniok Dieter:

      Korrektur:



      "... hinter dem sich diese MEHRHEIT solidarisch und ohne Angst selbst davon betroffen zu sein, stellen könnte

  • "Sondervermögen", ja? Also schlicht eine Steuererhöhung für diejenigen, die im Alter etwas mehr haben als die meisten - was natürlich trotzdem in den meisten Fällen keineswegs für die Finanzierung der Pflegeaufwendungen reicht.



    Oder ist jemand der Meinung, 5k€ würde für die Pflege von 2 Personen reichen? Da empfehle ich dringend einen Besuch im "Seniorenheim" des geringsten Misstrauens.



    In der Summe nimmt also der Staat diesen Menschen Geld weg, das er ihnen dann eigentlich in der letzten Lebensphase zurückgeben müsste, um die Pflege zu bezahlen, die sie selbst nicht mehr bezahlen können. Was er nicht tun wird, da die Widmung als "Sondervermögen" bereits enthält, dass das Geld zweckfremd ausgegeben wird, also natürlich keinesfalls bei den ärmeren Rentenempfängern landen wird.



    Und all das um zu vermeiden, dass die wirklich wohlhabenden 0,5% endlich was beitragen, und sei es durch Lohnerhöhungen für die 99,5%, die für sie arbeiten?

  • Eine Schnapsidee, mehr nicht. Das Rentensystem ist, wie auch das sogenannte Gesundheitssystem schon längst nicht mehr nachhaltig finanzierbar. Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen "soliden" Lebensverhältnissen und Prekariat immer weiter auseinander driftet. Ein Abschöpfen bei denen, die sich nicht wehren können, ist nur noch erbärmlich.

    • @Wolfgang Laux:

      Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Die Idee ist gut und unter Generationenaspekten gerecht. Wir Boomer haben es verbockt, von der Rentensicherung bis zum Klima. 60 Jahre das Offensichtliche ignoriert, bequeme Wahlentscheidungen getroffen und jemand anders soll uns retten.



    Schlechte Entscheidungen allenthalben, also jetzt mal erwachsen werden und endlich Verantwortung tragen.

    • @Tom Farmer:

      Also, ich habe immer die richtigen gewählt, muss ich da auch zahlen. Ich bin nicht schuld an der ganzen Misere.

    • @Tom Farmer:

      Ja klar, die Boomer sind schuld. An allem. Das diese Generation in Zeiten des kalten Krieges, der Wiedervereinigung und den damit verbundenen Herausforderungen aufgewachsen ist und sich nicht Vollzeit noch um Rente und Klima kümmern konnte - geschenkt. Es ist immer leicht die Schuld einer (Vorgänger)Generation zuzuschieben. Dabei wird leicht übersehen, dass die meisten Menschen im Rahmen des Möglichen und der sich bietenden Gelegenheiten gelebt und gewirtschaftet haben. Pauschale Schuldzuweisungen sind daher mehr als unangebracht und es ist immer allzu leicht, vom Katzentisch aus zu kommentieren wie man es hätte besser machen können.

    • @Tom Farmer:

      Wie jetzt auch, waren schon die letzten 30 Jahre Regierende am regieren , die nicht im Sinne der Bevölkerung agiert haben, sondern von Industrie, Wirtschaft & Kapital die Interessen durchgesetzt haben. Gut wenn man da als Boomer einen relativ guten Schnitt machen konnte, aber jetzt den Karren für die, [ Parlamentarier ] die es wirklich durch die nicht nötige Weitsicht zu diesem Ungleichgewicht kommen lassen, herauszuholen ist mehr als vermessen.

    • @Tom Farmer:

      Sie haben vergessen das wir der Nachwelt eine katastrophale Welt hinterlassen haben. Alle die jungen Menschen profitieren nicht von den Dingen die die Boomer aufgebaut, in rollen gebracht haben.

      Man kann es natürlich auch aus umweltgründen verteufeln, aber die Konsumgüter die die jungen Menschen jetzt verbraten, sind nicht auf deren Mist gewachsen.



      Wer konnte denn in den 70ern, 80ern, z.B. als Azubi mal ne Woche wegfliegen, oder sich wöchentlich, täglich neue Klamotten kaufen?



      Wenn Sie sich alleine für alles schuldig fühlen ok, aber nehmen Sie bitte andere aus.

    • @Tom Farmer:

      Wir Boomer haben es verbockt???? Wer hat denn den Umweltschutz 'erfunden'?

    • @Tom Farmer:

      Da fühle ich mich gar nicht angesprochen. Ich habe als Single viele Jahre den höchsten Steuersatz bezahlt, fast 50 %, weil ich keine Kinder und eigenes Haus und Hof habe. Deshalb bekomme ich aber selbst keine fette Rente vom Staat. Ich finde, damit habe ich genug getan. Wie bitte hab ich dabei was ignoriert oder verbockt? Außerdem, die meisten Rentner, die ich kenne, kommen gerade mal so rum. Die haben auch nichts verbockt. Netter Trick vom Staat vom Versagen abzulenken und ein bisschen Stimmung zu machen um davon abzulenken. Und Boomer zieht gerade gut.

    • @Tom Farmer:

      Nein nicht alle Boomer haben das verbockt.

      • @Captain Hornblower:

        Klar Sie und ich nicht...alle anderen aber! 🤔

    • @Tom Farmer:

      Sehe das genau so. Gehöre auch selbst zu den Boomern.

  • Also eine Rentensenkung durch die Hintertür.

    Hat da jemand auf den Renten-Korrigierten Gini-Index geschaut und gemerkt, dass mit Rente Deutschland nicht unfair genug ist?

    Rente ist das Vermögen der Wenig- bis Mittelverdienenenden. Nicht vererbbar, aber eine echte Sicherheit.

    Und wer einen Boomer-Soli fordert will an deren Vermögen ran.

    Aber wenn schon Vermögenssteuer, dann mit der Vermögenssteuer! Und Erbschaftssteuer! Da zahlen dann auch die Reichen 1% bis 10%.

  • Merkt keiner was?



    Natürlich ist das Wort „Boomer“ diskriminierend. Eine markierte Bevölkerungsgruppe wird mit Maßnahmen belegt.



    Das Schema ist einfach: Eine Gruppe möge untereinander ihre Probleme lösen. So wird das eigentliche Problem, der Super-, Hyper- und überhaupt Reichtum verschleiert – mit dem sich die Rentenkasse großzügig sanieren ließe.



    Denn es gibt sie, Jahrgänge um 1960, die über zig Milliarden verfügen. Es gibt aber unter diesen auch – beispielsweise – schwerbehinderte Frührentner, die etwas mehr als 1300€ bekommen. Vielleicht sogar das anderthalbfache oder das Doppelte! Es gibt unter den Boomern auch Frauen, die Kinder erzogen haben und über 1300€ landen. Schnell, nehmt von ihnen!



    Statt den Boomer-Soli zu markieren, den es längst gibt – die rechtzeitig eingeführte, schon für sich skandalöse Besteuerung von Renten; statt deutlich zu machen, dass die „48%“ eben nicht genug sind, statt – endlich – den tatsächlichen Überreichtum in die Gesellschaft zurück zu überführen: nehmt einfach eine nicht so hippe Bevölkerungsgruppe, pauschalisiert und kassiert.



    Cui bono?



    Und alle finden‘s toll

    • @Williiie:

      Yep. Danke!

  • Die Grundidee ist ja nicht verkehrt, trotzdem glaube ich nicht, dass das richtige Ansatzpunkt ist. Die (richtigen )Gutverdiener haben sich ja oft genug aus der Rentenkasse verabschiedet. Die richtig Reichen und vor allem die Superreichen zahlen angesichts ihrer Einkommen lächerlich geringe Steuern. Hier muss der Staat viel mehr fürs Allgemeinwohl, wozu auch eine Stützung der Rentenkassen gehört holen. Außerdem werden die Renten ja bereits jetzt besteuert. Geht man da auch mit einem Soli ran, erhöht man am besten nochmals das Renteneintrittsalter stellt sich irgendwann die Legitimationsfrage für die Rente insgesamt.

  • Der Vorschlag wäre annehmbar, wenn gleichzeitig ein Wirtschaftsforscher Soli eingeführt würde, sprich die Hälftelung der Ausgaben für diese, unproduktive, Spezies. Nach meiner Erfahrung sind dort nur fragwürdige und sinnlose Ergebnisse geliefert worden, die zudem noch strikt an politischen Interessen ausgerichtet sind. Wenn dann auch noch Aufrüstung gefordert wird, ab zur Grundausbildung.

  • Wir sollten die emotionale Komponente nicht vergessen:



    Länger arbeiten und dann Sondersteuer bezahlen?



    Da wird sich mancher überlegen, ob er nicht so früh wie möglich aufhört.



    Viele legale Möglichkeiten hat man ja nicht, sich gegen diese Altersdiskriminierung zu wehren, wenn sie denn kommt.

  • Ich halte das für eine sehr schlechte Idee, weil die Rentner im Grunde genommen, die Verantwortung für die Rente übernehmen, nicht mehr die Politik und nicht mehr die Unternehmen.



    Riester ist ein Flop. Riester schließt nicht die Lücke zum alten Rentenniveau und Riester wird effektiver je mehr verdient und angespart wird.



    Wer für armutsfeste Renten sorgen will, der muss diese Versorgungslücke schließen und das geht nur politisch, solidarisch und unter Bezug der Unternehmen. Wenn die Rentner das Problem selber lösen sollen, wird es viel Unmut geben und viele werden sich ausgeraubt fühlen. Besonders in den attraktiven Großstädten, wo die Mieten hoch sind. Viele Rentner der Zukunft werden irgendwie arbeiten müssen. Das ist die bittere Wahrheit, das Ende des vollständigen Ruhestands nähert sich. Aber nur weil es gewollt ist, weil die Politik die Unternehmen rausnehmen wollte. Die Idee nicht-armutsfester Sozialsysteme ist interessanterweise ein Produkt der Schröder- SPD. Das müsste grundsätzlich geändert werden, dazu müsste Solidarität grundsätzlich von allen eingefordert werden. Stückwerk schafft keine Lösungen.

  • Ist mir im Detail jetzt nicht so ganz klar. Zählen zu den wohlhabenden Alten auch die Überreichen MilliardärInnen? Wie sieht es mit den BeamtInnen aus, die deutlich mehr Pension bekommen als ein Rentner aber nicht in das System einzahlen? Und könnte man im Zuge des Bürokratieabbaus nicht auch einfach die Beitragsbemessungsgrenzen unserer Sozial"abgaben" (die eigentlich steuerfinanziert sein müssten, um gerecht zu sein) streichen?

    Würde das evtl. vielleicht sogar reichen, ohne eine weitere bürokratische "Abgabe" einzuführen?

    Ich frag' ja bloß.

    • @Jalella:

      Was für bösartige Fragen! Die zeigen ja in Richtung einer gerechten Lösung und sind damit nicht statthaft.

    • @Jalella:

      Nein, denn die Beitragsbemessungsgrenzen ist zum einen gerecht und zweitens würden dadurch auch die Ansprüche steigen.



      Sie können nicht manchen Menschen mehr wegnehmen und dann im Verhältnis weniger auszahlen. Das wird von sofort vom BgH einkassiert.

  • Wir "Boomer" mussten immer schon teilen. Wir waren immer Viele: viele Geschwister; kein eigenes Kinderzimmer; große Schulklassen - 45 Kinder waren durchaus normal; zu wenig Ausbildungsplätze; Konkurrenz auf einem Arbeitsmarkt der Mönner bevorzugte: als Frau und Mutter hörte man mitunter das Scheinargument "sie wollen doch einem Familienvater den Arbeitsplatz nicht weg nehmen " oder "verdient Dein Mann nicht genug".



    Deshalb: ich habe überhaupt keinen Bock, von meiner hart erarbeiteten Rente auch nur einen Cent abzugeben, solange es keine Steuergerechtigkeit auf Vermögen gibt, die nicht erarbeitet wurden!

    • @bachaue:

      Genau so sehe ich das auch!

    • @bachaue:

      Danke für diesen Beitrag!



      Das sehe ich genauso.



      Das Boomer- und Beamtenbashing ist schier unerträglich.



      Leistung gehört nicht auch noch bestraft.

  • Gemäß dieses Papiers müsste ich also von meiner Rente von netto 1.484€ noch etwas abgeben. Aha! Inwieweit ich damit zu den „Reichen“ gehören soll, erschließt sich mir wirklich nicht.



    Außerdem wird wieder einmal elegant davon abgelenkt, dass diejenigen, die wirklich reich sind, deutlich zu wenig Steuern zahlen: der Höchststeuersatz auf Arbeitseinkommen ist heute deutlich niedriger, als zu Kohls Zeiten und die Kapitalertragssteuer - Kapital, mit dem die sehr Reichen richtig viel Geld verdienen! - niedriger, als der Steuersatz, den viele Arbeitende zahlen. Ja, es gibt tatsächlich viele extrem Reiche, die absolut (!) weniger Steuern zahlen, als Gutverdienende, die ihr Arbeitseinkommen regulär versteuern. DAS sind die Probleme, die gelöst werden müssen!

    • @Heideblüte:

      @Heideblüte: Genau so ist es, Danke! Und by the way, wie zahlt man als Rentner heute Mieten von 1000€ aufwärts?

      • @Jelli:

        Rentner wohnen in abbezahlten Häusern oder Wohnungen mit 30 Jahren alten Mietverträgen ;)

  • Wenn tatsächlich Kapital- und Mieteinnahmen mit einberechnet werden, warum nicht? Wir wollen doch immer Verteilung von oben nach unten, das wäre mal ein relativ abgegrenzter Bereich in dem man es ausprobieren könnte, vielleicht als funktioniert es ja so gut, daß wir's auf alle ausweiten?

    Klar ist der Widerstand vorprogrammiert: "Die nehmen mir meine Lebensleistung!" Da haben wir dann wieder das alte Problem, daß der Leistungsanteil an der eigenen Situation gern gnadenlos überschätzt wird - Elternhaus, Gesundheit, Talente die zufällig grade zum Arbeitsmarkt gepasst haben, alles Eigenleistung, ganz sicher!

    • @Garak:

      Wenn " wir " eine Umverteilung wollen, dann die von den 1 % der reichsten Bevölkerung zugunsten der restlichen 99 % der Bevölkerung.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das würde vielleicht 1-2 Jahre funktionieren...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Natürlich ist niemand, der sich mit Erwerbsarbeit rumschlägt und in folge dessen Rente erwarten kann im engeren Sinne "reich" und somit auch nicht das eigentliche Ziel von dem wegverteilt werden müsste. Aber eventuell funktioniert so ein Ansatz ja als "Einstiegsdroge".

        Ja auch das ist utopisch solange das Wahlvolk immer noch denkt "Vielleicht gewinn ich mal im Lotto, da wähl ich lieber keine Umverteiler". Ich fürchte das Eintreten einer wirklich gerechten, spürbaren Umverteilung is noch wesentlich unwahrscheinlicher als 1:140 Millionen....

  • Was für eine schwachsinnige Idee, die nichts weiter macht, außer Gesellschaft weiterhin zu spalten und diesmal die Fronten zwischen Jung und Alt zu ziehen. Sicher hat auch das Konzept des Generationsvertrages ausgedient und ist dringend überholungsbedürftig angesichts der demografischen Entwicklung, aber die Lösung kann sicher kein Boomer Soli sein, denn wie immer wird völlig übersehen, dass eine gerechtere Verteilung dort beginnt, wo Milliarden Gewinne verschwinden, ohne jemals in den Schichten anzukommen, wo sie erwirtschaften werden. Sowohl junge Familien, sogenannte Mittelschicht als auch viele Rentner*Innen können dank der in Rekordtempo steigenden Lebenshaltungskosten nicht mehr leben von dem, was erwirtschaftet wird oder mal wurde. Zwei Familien in Deutschland besitzen so viel wie die ärmer Hälfte Deutschlands… da muss die Verteilung ansetzten, verda**t nochmal🤬

  • Wir brauchen deutlich mehr Umverteilung, ich frage mich aber, ob das der gerechteste Weg dahin ist. Stichwort Teilzeit: ich arbeite in einem sehr aufreibenden Beruf und wäre sehr gerne in Teilzeit. Was mich davon abhält, ist tatsächlich der Gedanke an meine Rente. So schufte ich mich weiter ab, um mehr finanzielle Sicherheit zu haben. Müsste ich nun wirklich später von meiner Rente, denen etwas abgeben, die sich den Luxus Teilzeit gegönnt haben und deswegen ein wesentlich weniger stressiges Arbeitsleben genossen haben?

  • Nun, ich bin Boomer und darf statt vorher mit 65 nun erst mit 66,5 in Rente gehen. 1,5 Jahre sind 18 Monate. Meine erwartete Monatsrente (600 Euro) ist damit schon in Höhe von 18x600 = 10400 Euro gekürzt worden. Scheint Euch das nicht zu reichen? Übrigens ist jetzt schon die Rente 30% steuerfinanziert. Und ich bin ESt-Steuerzahler, der über das steueraufkommen keine weiteren Ansprüche erzielt.

    • @Hera_Blassend:

      Ich bin auch Boomer und werde arbeiten, bis ich 67,5 Jahre alt bin, weil sonst die Rentenabzüge zu sehr zu Buche schlagen.

      Aber es gibt schon Rentner und Pensionäre, die ein erheblich höheres Alterseinkommen haben. Wenn dann noch eine Betriebsrente alten Stils dazu kommt, lässt sich davon schon recht gut leben.

      Das Problem ist doch, ab wann ist jemand vom Einkommen her "oben", so dass man fordern könnte, da etwas abzuzwacken?

      Die hier in vielen Beiträgen wieder auftauchende pauschale Abneigung gegen "Reiche", lässt mich befürchten, bei einem entsprechenden Gesetz ginge es weniger um irgendeine Form sozialer Gerechtigkeit, sondern um das Abschöpfen von "zu viel Reichtum" anhand irgendwelcher politischer Theorien.

      Man kann Geld auch nur einmal ausgeben. All das Geld, das die die Kommunen mit dem Verschleudern ihres Wohneigentums gemacht haben, ist längst verbraten, und oft genug für Dinge, die nur politisch gewollt, aber nicht sinnvoll oder gar nachhaltig waren.

      Und zum Schluss: Warum tauchen in dieser Debatte die "68er" nie auf. Sie sind weniger als die Boomer, aber viele von ihnen haben zu Zeiten beruflich Fuß fassen können, als es noch genug Stellen gab, gerade beim Staat.

  • Keine schlechte Idee!



    Immerhin konnte die SPD den Soli gegenüber der Union auch weiterhin durchsetzen, bringt jährlich immerhin 12 Mrd. ein.



    Scholz betonte gegenüber Merz, in diesem Zusammenhang, dass es doch unproblematisch für Besserverdienende wie Sie sei, ein bisschen was abzugeben.



    Womit wir bei denen wären, die was abgeben wollen: den Sozialdemokraten.



    Gerade die Boomregeneration ist das Paradebeispiel des Aufstiegsversprechens der SPD: Weiterbildung wurde aktiv betrieben und finanziert, der Strukturwandel in NRW über den Aufbau von Gesamtschulen bis hin zu neuen Unis vorangetrieben. Das BAföG wurde aus der Taufe gehoben.



    Einer Generation von Arbeiterkindern wurde der Aufstieg in Angestellten Verhältnisse ermöglicht.



    Und wie man/ frau an Scholz sieht, ist es die Idee der Sozialdemokraten, dann der Gesellschaft auch Etwas zurück zu geben.



    Ich bin froh, einige Vertreter dieser Position zu kennen. Diese gesellschaftliche Einstellung geht deutlich über die derjenigen Grünen hinaus, die glauben, PV und EAuto seien schon genug Einsatz für die Gesellschaft.



    Nein, diese Änderungen " im Kleinen" haben eine ganze Generation geprägt.

  • Die Boomer haben ihren Soli bereits geleistet: Der Staat hat während der Zeiten, als sie Beitragszahler waren, systematisch Beiträge für versicherungsfremde Leistungen abgezweig.

    Pro Jahr entfielen bis zu 37 Mrd € und kumuliert fast 1 Billion € seit 1957 – trotz Bundeszuschüssen.

    Die Folge: Die Beitragszahler trugen neben ihrer eigentlichen Altersvorsorge auch Lasten gesamtgesellschaftlicher Politik.

    Die maximale monatliche gesetzliche Netto-Rente in Deutschland liegt (Stand 2025, West, ohne private Vorsorge) bei etwa 3.200 €, wenn man 45 Jahre Höchstbeiträge gezahlt hat und kinderlos ist.

    Maximalrente (>3.000 € brutto) erhalten in Deutschland aber weniger als 1.000 Personen (bundesweit!)

    Die durchschnittliche Altersrente 2023 lag bei 940 Euro.

    Hier gibt es also nicht viel zu holen.

    Zum Vergleich: Im Durchschnitt erhält eine alleinstehende Person im Bürgergeldbezug:

    563 € Regelsatz für den Lebensunterhalt,

    ca. 467 € für angemessene Wohn- und Heizkosten,

    gesamt also etwa 1 030 € monatlich.

    Vor diesem Hintergrund will man anscheinend weniger an die gesetzliche Rente, sondern an Erspartes des Rentners.

  • "Laut diesem Bericht von 2024 hat das reichste Fünftel in einem Paarhaushalt in den alten Ländern im Rentenalter ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 7.000 Euro im Monat"

    Das erscheint mir für ein Nettoeinkommen im Rentenalter sehr hoch! Dafür müsste man ja als einzelner Vollzeit-Arbeitnehmer ein Gehalt um die 150k € verdienen. Der "Rentenschätzer" zur gesetzlichen Rente liefert eine maximale Rente von 2447,40 € (brutto). Es ist also illusorisch, dies annähernd allein mit der gesetzlichen Rente zu bestreiten zu können.



    Der Einkommensrechner des IW Köln gibt an, dass bei einem Nettoeinkommen von 7.000 € 5 % der Renterpaare reicher sind. Es scheint sich also eher um ein Phänomen der oberen 5% und nicht der oberen 20% zu handeln, wie der Artikel suggeriert.

    Dann hätte ich nämlich gestreikt und gesagt: Soll die reproduktiv gescheiterte Boomermasse ihren Unterhalt doch bitte unter sich klären, meine fast 9.000 € Rentenbeitrag pro Jahr behalte ich gerne.

    • @Eric Lang:

      Paarhaushalt hat EUR 7.000 - das sind zwei Personen. Zudem gibt es Pensionen und Versorgungswerke, die zahlen mehr. Es geht um Personen im RentenALTER und nicht um gesetzliche Rentenbezieher. Daher kann das schon sein.

  • Was für ein armseliger Vorschlag, den Menschen am Ende Ihres Lebenswegs noch mehr Kohle abzuknöpfen. Die Rentenversteuerung reicht anscheinend noch nicht.

  • "Sind ja schließlich selbst schuld, wenn sie zu wenig Nachwuchs in die Welt gesetzt haben, der ihre Rente finanziert. "

    Wie viele Kinder hätte eine Frau hervorbringen müssen, dass man sich nicht so einen Vorwurf anhören muss?

    Eventuell könnte man auch überlegen, dass die nächste Generation der Rentner nicht arm sein wird, wieder ein Kreuz zu Stifen... so etwas wie ein "Mutterkreuz"... , um genügend Kinder zu haben. /s

    Oder man geht den schwierigen Weg und ändert was am dysfunktionalen System, dass man auch mit wenigen Kindern und ohne dass man immer anderen Menschen was "wegnehmen" muss.

    • @Wayko:

      Wieso Frau: Das betrifft die Männer genauso. Und die Zahl ist recht klar: 2 Stück je Paar und nicht 1,4. Wer soll Sie den pflegen, wenn nicht Kinder, die zu erwachsenen wurden? Und während diese Kinder sie pflegen, müssen andere für Essen, Strom und ähnliches sorgen.

      • @Strolch:

        Die Frage nach der Pflege stelle ich mir auch schon lange. % Kinder und keines davon in der Nähe. Aber vielleicht hat einer der beiden, welche am nächsten wohnen, einfach Lust abends mal kurz von Köln nach Augsburg zu fahren, um die lästigen Alten ins Bett zu bringen. Und der andere kann ja dann am nächsten Morgen kommen um uns beim anziehen zu helfen.



        Viele Kinder helfen halt auch nicht immer.

  • Die Ungleichheit steckt doch woanders mindestens ebenso: die Schere zu Pensionen. Der Unterschied, ob noch Immobilie(n) da sind oder nicht. Die Vermögenskluft zu u.a. den Erben, die dann nie mehr arbeiten mussten, die sich dabei aus den Solidarsystemen heraustricksten.



    Am besten gleich im Paket angehen.

    • @Janix:

      Gibt es irgendeine Untersuchung/Statistik, wie viele aus der Boomer-Generation soviel geerbt haben, dass sie nie mehr arbeiten müssen, oder die Rente als "Zubrot" einstecken können, weil ihre Einkünfte aus der Erbschaft viel höher sind?

      Ich bin auch ein Boomer und in meinem Freundes- und Kollegenkreis gibt es sicher einige, die recht wohlhabend sind. Doch es gibt keinen, der/die etwa mit Mitte 50 dank eines Erbes aufhören konnte, zu arbeiten. Dafür mehrere, die manche als "akademisches Proletariat" bezeichnen würden, weil sie nie eine Festanstellung bekamen, sondern sich mit Zeitverträgen als (Schein-)selbständige durchschlagen.

      Unter der Boomer-Generation gibt es auch nicht wenige Nicht-Akademiker, die finanziell oft besser dastehen als die Akademiker, für die es zu wenig Stellen gab.

      Die Beamtenschaft besteht auch nicht nur aus Ministerialräten und noch höher, sondern auch da gibt es kleine Alterseinkünfte.

      Und diejenigen, die heute Ende 60 oder etwas älter sind, haben oft zur Rente eine Betriebsrente, von deren Höhe die meisten Boomer auch nur träumen können.

  • Vielleicht sollte man für eine seriöse Diskussion erstmal den



    Begriff „ Boomer“juristisch klar definieren. Und dann sollte die



    „Experten“ mal klären, wie man Hürden, wie zB. Art. 3 GG umgeht.



    Und dann sollten sie mal begründen, warum Rentner, die stets Vollzeit gearbeitet haben Rentner die nur deshalb eine geringe



    Rente haben, weil sie Teilzeit gearbeitet haben, unterstützen sollten.

    • @behr Behr:

      Das ist doch im Arbeitsleben so, dass die die Vollzeit arbeiten, die in Teilzeit unterstützen. Die in Vollzeit zahlen vielmehr Steuern, sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen.

  • Wer also eine Rente (mehr als 1000 Euro) knapp über der Bemessungsgrenze bezieht, soll noch einen Soli bezahlen?



    Schlechter Witz, oder ?



    Wenn ich also eine Rente von 2000 Euro beziehe, soll ich für die zweiten 1000 Euro 10% Soli bezahlen? Die Afd wirds freuen!

  • 🤣😂😅🤣



    Wer ist denn mit seinem Geld bisher für die Nachkommen aufgekommen ?



    Durch welche Steuereinnahmen - von wem wurden Schulen & Universitäten finanziert ?



    😉

    Wie wäre es mit einem " Soli " für Industrie, Wirtschaft & Kapital ?

    [ Ironie off ]

  • Ein "Boomer-Soli" klingt gerecht, bis man an die Besser- und Bestverdienenden denkt, die 'nichts' abgeben müssen und durch zahlreiche Lobbyisten ihre Vorteile auch weiterhin geschützt wissen.



    Gerade in Anbetracht dessen halte ich es aber nicht für unrealistisch, dass so etwas wie ein "Boomer-Soli" kommen kann, denn dafür findet sich bestimmt (schnell) eine parlamentarische Mehrheit.



    Unterm Strich also eine durchaus gute Idee, die aber die finanzielle Ungerechtigkeit im Lande nur weiterhin verstärken würde. Trotzdem, wie gesagt, eine plausible Idee.

    • @Saskia Brehn:

      Das Vermögen der 1% der reichsten Vermögenden wurde durch die restlichen 99 % der Bevölkerung erarbeitet, also da liegt ein Ungleichgewicht vor und muss revidiert werden.

    • @Saskia Brehn:

      Kann man das nicht einfacher über die Steuer regeln? Ich verstehe auch nicht die niedrigen Freibeträge.

      Wer von Seiten der Politik das aufgreift, kann sich mit Blick auf die hohe Zahl der Wähler in der Altersgruppe 65+ eigentlich gleich verabschieden

      • @derzwerg:

        Kann man das nicht einfacher über die Steuer regeln?

        Ab einer gewissen Rentenhöhe müssen schon Steuern und Abgaben zahlen. Der Soli kommt on top.

    • @Saskia Brehn:

      Sie glauben an eine schnelle Mehrheit bei 2 Regierungsparteien die fast ausschließlich von Rentnern gewählt werden? Ich glaube an keine einzige Rentenreform bevor das Rentensystem mit Ansage im nächsten Jahrzehnt kollabiert.

    • @Saskia Brehn:

      Als eine offensichtliche Umverteilungsmaßnahme senkte ein Boomer-Soli die Ungerechtigkeit im Land statt sie zu steigern.

      • @Eric Lang:

        Nein, ein Boomer-Soli erhöht nur die Anzahl der Benachteiligten Personen und den Abstand zu den Bestverdienenden.

        Erhöht also die Ungerechtigkeit, indem wieder Mittel- bis Wenigverdienende gegeneinander ausgespielt werden.

  • Eine vernünftige erbschafts- und Vermögenssteuer könnte da auch gut weiterhelfen....

    • @pesetenpaule:

      Nicht wirklich, da diese Steuern nur den Kommunen zu Gute kommen und mit der gesetzlichen Rente, die vom Bund gezahlt wird, nichts zu tun haben.

    • @pesetenpaule:

      Aber aber, Sie wollen doch nicht etwa Umverteilung von Reich nach Arm...