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Beamte und RentenkasseLasst die Beamten einzahlen

Simone Schmollack

Kommentar von

Simone Schmollack

Schwarz-Rot will den Sozialstaat reformieren – vor allem auf Kosten der Ärmeren. Besser wäre es, Staatsbedienstete stärker zur Kasse zu bitten.

Auf Sparkurs: Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

K aum war der Bundeshaushalt 2025 beschlossen, stellte Finanzminister Lars Klingbeil, SPD, schon den Entwurf für das kommende Haushaltsjahr vor. Dieser Finanzetat hat es – ähnlich wie der alte – mit seinen Rekordinvestitionen in Höhe von 126,7 Milliarden Euro in sich. Man müsse jetzt sparen, forderte scheinbar folgerichtig der Finanzminister. Aber auch die Prämissen des SPD-Chefs und Vizekanzlers, wo gespart werden soll, haben es in sich: bei Bürokratie, Sozialstaat, Wirtschaft. Hier seien Reformen bitternötig, das wisse mittlerweile schließlich jede und jeder. So weit, so klar.

Die große Frage dabei ist: Wer genau darf sich schon mal darauf vorbereiten, den berühmt-berüchtigten (Spar)-Gürtel enger zu schnallen? Oder um es mit den Worten von Kanzler Friedrich Merz zu sagen, sich auf die Reformdekaden „Herbst, Winter, Frühling und wieder Herbst“ vorzubereiten? Der SPD-Mann Klingbeil weiß es: die Bürgerinnen und Bürger. Die müssten sich auf „mutige und teils unbequeme Entscheidungen“ einstellen. So weit so klar. Allerdings ist eine Gruppe mal wieder nicht gemeint: die Beamten. Sie werden vom „finanzpolitischen Paradigmenwechsel“, wie Klingbeil versucht das Sparziel zu verkaufen, ausgespart.

Dabei sind es gerade die öffentlich Bediensteten, die übermäßig viele Privilegien genießen: Sie können nicht arbeitslos werden, verdienen netto in der Regel besser als Angestellte und bekommen weitaus höhere Pensionen als gewöhnliche Beschäftigte Rente. Selbst im Falle einer Frühpensionierung ergeht es Beamten finanziell besser als dem immer wieder gern zitierten Dachdecker und der Altenpflegerin, die wegen ihrer körperlichen und psychischen Belastung oft nicht einmal das Rentenalter in ihrem Job erreichen. Warum also Beamte nicht in die Sozialkassen, beispielsweise in die Rentenversicherung, einzahlen lassen? Das müssen sie bislang nämlich nicht.

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Als Sozialministerin und SPD-Chefin Bärbel Bas anregte, Staatsbedienstete stärker zur Kasse zu bitten, ging der übliche Aufschrei durch die Republik: Das komme einer Gehaltskürzung gleich und löse mitnichten das Drama des demografischen Wandels, der ein Grund für die klammen Rentenkassen ist. Außerdem stünden Beamte in einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis zum Staat und könnten deshalb beispielsweise nicht streiken. Unabhängig davon würden Beamte, die in die Rentenversicherung einzahlen, zunächst zwar mehr Geld in die Rentenkassen spülen, den Staat langfristig aber mehr kosten, unter anderem weil sie länger als andere Berufstätige leben.

Das ist alles richtig – und trotzdem kein Grund, diese Privilegien nicht zu reduzieren – wenigstens ein bisschen. Nicht nur, weil Finanzminister Klingbeil nicht müde wird zu betonen, dass jetzt wirklich alle dazu beitragen müssten, den Sozialstaat zu retten. Sondern weil es schlicht ungerecht ist, dass Ar­beit­neh­me­r:in­nen und Beamte auch bei gleichem Arbeitsentgelt später sehr unterschiedliche Altersbezüge haben.

Es ist ungerecht, dass Ar­beit­neh­me­r:in­nen und Beamte sehr unterschiedliche Altersbezüge haben

Während die Normalbevölkerung auf ein Rentenniveau von 48 Prozent blickt, dürfen Pen­sio­nä­r:in­nen mit bis zu 72 Prozent ihres letzten Grundgehalts rechnen. Wer es besonders schlau anstellt, arbeitet sein Leben lang reduziert und wechselt auf der Ruhestand-Zielgeraden in die Vollzeit, um eine möglichst hohe Pension rauszuholen. Die „ruhegehaltfähigen Dienstbezüge“, wie das im Beamtendeutsch heißt, sind in der Regel das Grundgehalt der letzten zwei Jahre vor der Pensionierung.

Stattdessen wird beim Sparblick vor allem über eine Sozialreform nachgedacht: beim Bürgergeld. Arbeit müsse sich wieder lohnen, daher sollten Bürgergeldbe­zie­he­r:in­nen stärker sanktioniert werden. All jene, die „nicht mitmachen, müssen das auch merken“, gab Arbeitsministerin Bas dem Druck der Union nach. Eine Reichensteuer indes, die einiges Geld in die öffentlichen Kassen spülen würde und zudem gerechter wäre, steht nicht auf dem Plan.

Langzeitkranke mit vollen Bezügen – kein Einzelfall

Kri­ti­ke­r:in­nen der Idee, Beamte mit anderen Ar­beit­neh­me­r:in­nen gleicher zu stellen, wenden gern ein, dass nicht die Rentenkasse die Pensionen zahle, sondern der Staat. Aber auch der muss das Geld ja irgendwoher nehmen. Und das kommt aus den Steuereinnahmen – und die werden von der Gesamtbevölkerung entrichtet, also auch vom besagten Dachdecker und der Altenpflegerin mit ihren weitaus geringeren Gehältern.

Ebenso wenig ist einzusehen, dass langzeitkranke Beamte ihr volles Gehalt viele Jahre weiter bekommen, während Angestellte nach sechs Wochen finanzielle Einbußen verkraften müssen. Kürzlich debattierte die Öffentlichkeit über den Fall einer Lehrerin, die 16 Jahre lang krank geschrieben war und in dieser Zeit offenbar ihr volles Gehalt bekam. Kein Einzelfall, sagt dazu ein Experte in der Süddeutschen Zeitung.

Und wieso sind die meisten Lehrkräfte, Verwaltungsangestellten und sogar Meteorologen beim Wetterdienst und Architektinnen in Baubehörden verbeamtet? Es würde doch reichen, den Beamtenkreis auf Polizei, Justiz, Feuerwehr zu beschränken?

Und wenn schon darüber nachgedacht wird, den Renteneintritt nach stärker und weniger anstrengenden Berufen zu staffeln, wie es kürzlich das Forschungsinstitut Pestel tat, warum dann nicht Beamte zuvorderst in die Pflicht zu nehmen? Immerhin leben sie aufgrund ihrer körperlich leichteren Tätigkeiten länger und gesünder als andere Berufstätige. Der Aufschrei dürfte gewaltig sein, und ja, das wäre tatsächlich ungerecht. Aber wenn Gerechtigkeit der Maßstab ist, müssen Beamte von ihren Privilegien abgeben.

Das kann man politisch umsetzen, man muss es nur wollen – und eben machen. Natürlich nicht von heute auf morgen, sondern mit Übergangsfristen. Ren­ten­emp­fän­ge­r:in­nen kennen das bereits: Die Rente mit 67 wurde 2007 beschlossen, ab 2012 schrittweise eingeführt und ist 2031, wenn die Boomer in den Ruhestand gehen, abgeschlossen. Würden Beamte in die Rentenkassen einzahlen, wäre deren Finanzhaushalt laut Prognos-Institut gesichert. Erst ab 2070 sähe das wieder anders aus. Bis dahin allerdings sollten weitere Lösungen gefunden sein.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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286 Kommentare

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  • auch ich unterstütze sehr die Perspektive, die Einnahmelücken durch (steuerliche) Umverteilungen zu schließen. Und es sollte eine allgemeine GKV für alle geben.



    Ich bin erfreut, dass diese Diskussion hier mehr Leserkommentare hat als die zu den Kulturkampfvorwürfen gegen Güner Balci im gleichen Zeitraum.



    Ich denke: die breite Kampagne gegen den Bandscheibenvorfall - gegen den arbeitsbedingten Gesundheitsverschleiß - und die Maßnahmen zum Ende aller Zwangsräumungen von Mieter:innen könnten sehr gut die Kulturkämpfe unterlaufen und das Wichtigere zur Priorität machen.



    Nicht den Eigentumsherrschern das Feld überlassen!

  • Rechte Tasche / Linke Tasche und zurück...

    Die Diskussion ist meiner Ansicht nach überflüssig, da Zahler und Empfänger (der Staat) identisch sind.

    Der Staat zahlt dem Beamten das Gehalt, würde der Beamte nun auf einmal RV zahlen müssen, müsste der Dienstherr ja diesen Mehraufwand draufrechnen um ihn anschließend wieder abzuziehen.



    - 1.) die bestehende Besoldung würde sich massiv verteuern und schlagartig ein Riesenloch in den Haushalt reißen,



    - 2.) die Mehrkosten würden dann gleich wieder zurückfließen, zwar in die Rentenvesicherung, die bislang direkt aus Steuermitteln bezuschusst wird.



    - 3.) Ergebnis: das Geld dreht eine Ehrenrunde und findet einen neuen Weg zum Ziel - Auswirkung nur in der Bilanz nicht im Effekt.

    Einfach nur mal so den Schalter umlegen funktioniert hier in keiner Weise. Zumindest nicht so.

  • Wir haben einen Punkt, der noch nicht erwähnt wurde - von dem die TAZ in viel zu rascher Taktung berichten muss: das "maaßen-höcke-Syndrom". Wie Verteidiger der Beamtenbesoldung und Pensionen betonen - liegt ein Teil der Sinnhaftigkeit im Dienstverhältnis, Vertrauensverhältnis gegenüber dem Dienstherren Staat.



    Wenn also Personen im Staatsdienst ihr treuhänderisches Verhältnis zum Staat - durch Eidesleistung besiegelt - brechen, hintergehen, sich politischen Extremen zuwenden um gegen den beschworenen Staat zu arbeiten - was bleibt danach? Die Herren und Damen in Blau und changierendem Braun im Verfassungsschutz, dem KSK, Bundeswehr und Polizei, als geschichtsvergessene Geschichtslehrer, als Reichsbürger vor Gericht - und Preussens feuchtem Traum...



    Ist die Eidesleistung auf das Grundgesetz - wenn sie angesichts der Verfassung gebrochen wird - nicht als eine Art Totalverweigerung anzusehen?



    Sollten wir uns nicht zuerst den Totalverweigerern zuwenden?

    • @stattlichundfeist:

      >"Sollten wir uns nicht zuerst den Totalverweigerern zuwenden?"<

      .... es müsste heißen:



      Sollten wir uns nicht zuerst DIESEN Totalverweigerern zuwenden?

      zudem: JA, sollten wir - wer auch immer "wir" ist.

      Die CxU ist auf den rechten Auge blind, immerhin tendieren manche in dem Verein doch sehr faschistoid in Richtung AfD, während Dobrindt in jeder Hinsicht und jedem Amt unfähig ist und war - und nur aus Machterhalt dem rechten Willen dient.



      Nicht das es in der CSU jemals einen wirklich fähigen Politiker gegeben hätte - aus den letzten 50 Jahren, fällt mir zumindest keiner ein.

      Wie man ins Bierzelt hineinkotzt so kotzt es zurück. Selber Schuld Gesellschaft.

      Was es braucht sind Visionäre und Macher, was wir aber haben sind Bewahrer des Überholten und Nostalgiker einer Ära, die weit besser hätte sein können.

      Wenn Politiker / Minister, schon auf ihren Eid pfeifen, wie können diese es dem Untergebenen ernsthaft ankreiden? Der Fisch stinkt immer vom Kopf herab.

  • Absolut richtig. Kann ich voll unterschreiben. Dann noch Entgeltgrenzen für Sozialbeiträge erhöhen und die Voll-Privat-KV sukzessive abschaffen. Letzteres würde sogar ein großer Teil der dort Versicherten als Befreiuung auffassen (Stichwort "Beitragsanpassung")

  • Der Staat kann sich diese Eingliederung nicht leisten, er müsste ca. 20% vom Bruttolohn extra einzahlen.



    Eine etwaige Entlastung käme erst in 40 Jahren (Bestandsverträge sind nicht veränderbar, d.h. nur Neueinstellungen betroffen), wobei fraglich ist ob diese stattfände - Beamte leben nämlich auch wesentlich länger als Arbeiter, sind also länger Leistungsbezieher.

  • Mir zu oberflächlich: Bekommt ein StD, der in dieser Funktion 30 von 40 Jahren tätig war, dieselbe Pension wie einer, der 3 von 40 Jahren in dieser Funktion tätig war?

  • Das Dumme an der ganzen Diskussion ist, dass niemand genau weiß, was die ganzen Besonderheiten der Beamtenbesoldung tatsächlich kosten.



    - Geld am Monatsanfang statt am Monatsende?



    - Pension statt GRV. Wieviel müsste man in die GRV einzahlen um eine Rente in Höhe einer Beamtenpension zu bekommen?



    - was müsste man in eine Krankenversicherung einzahlen um wie ein Beamter abgesichert zu sein?

    Was würden mich meine zwei Angestellten kosten wenn ich sie wie Beamte vergüten würde.

    Ich fürchte, das Ergebnis einer solchen Betrachtung - insbesondere wegen des Gegenwerts der Pensionen - wäre einfach erschreckend.

  • Als ehemaliger Beamter auf Lebenszeit, der vor vielen Jahren seinen Status aufgegeben hat , da das Unternehmen privatisiert wurde, kann ich viele Kommentare hier nicht nachvollziehen. Sowohl mein Gehalt als auch meine zukünftige (betriebliche plus gesetzliche) Rente ist weitaus höher, als wenn ich Beamter geblieben wäre (was möglich gewesen wäre). Dieses pauschale "Beamten geht es besser", ist einfach falsch.

  • Selbstverständlich ist es gerecht, dass Beamte nicht in die Rentenversicherung einzahlen. Jeder Deutsche kann Beamter werden, wenn er die Qualifikation dafür besitzt und es möchte. Die Kritiker des Beamtenstatus sollten zunächst einmal erklären, wie sie denn sonst eine gute und langfristig zuverlässige öffentliche Verwaltung organisieren wollen.

    • @Wiesel24:

      "...wie sie denn sonst eine gute und langfristig zuverlässige öffentliche Verwaltung organisieren wollen." Na über sozialversicherungspflichtige Angestelltenverhältnisse.

    • @Wiesel24:

      Jede/r Deutsche kann auch Bundespräsident/in werden.

    • @Wiesel24:

      „Jeder Deutsche kann Beamter werden, wenn er die Qualifikation dafür besitzt und es möchte. "



      Hmmmh. Interessante Theorie.

    • @Wiesel24:

      So ist es.



      Siehe Deutsche Bahn.



      Besser geworden ist da nichts.

  • Diese Neiddebatte wird tatsächlich immer wieder erschreckend ahistorisch geführt. Man muss schon ehrlich sein und recherchieren, warum eigentlich viele Berufsgruppen, darunter bekanntlich auch Ärzte, Architekten, Rechtsanwälte und andere als gut verdienend geltende Berufe nicht in die Rentenkasse einzahlen.

    Spoiler: Sie hätten damals durchaus gern gewollt, aber man hat sie nicht gelassen!

    Und auch die beibehaltung der Beamtenschaft war damals eine bewusste politische Entscheidung, für die man jetzt die Beamten von heute in moralische Haftung nimmt. Irgendwie verquer.

    • @Metallkopf:

      Niemand nimmt die Beamten in moralische Haftung. Es gibt Kritik an eben jenen politischen Entscheidungen und berechtigte Aufrufe, die unhaltbare Ungleichbehandlung von Beamten, Selbstständigen, Freiberufler*innen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu beenden. Im Übrigen ist es eine Gerechtigkeitsdebatte und keine "Neiddebatte".

      • @My Sharona:

        'Im Übrigen ist es eine Gerechtigkeitsdebatte und keine "Neiddebatte".'

        Und würden Sie uns freundlichst darüber aufklären, wie Sie beides voneinander unterscheiden und wie Sie dann zu Ihrem Schluss gekommen sind?

    • @Metallkopf:

      sie haben es richtig gesagt: "damals". Es geht nicht um Neid, es geht um ein gerechteres System für alle. Damals hat dieses System für alle gerecht funktioniert, das ist jetzt nicht mehr so.

      • @JSch:

        "Damals" hatte man Angst, zusätzliche Empfänger hoher Leistungen zu bekommen - heute will man Zahler hoher Beiträge.

        Über der Zusammenhang beider Sachverhalte darf sich jeder seine eigenen Gedanken machen...

      • @JSch:

        In die Diskussion um Gerechtigkeit im System gehören ebenfalls Millionäre und Milliardäre, Dienstwagen(privilegien), Stiftungsrecht und Einkommen.

        • @Gerhard Krause:

          Denen kommt die Diskussion über die Beamten wahrscheinlich recht gelegen, um nicht so stark in den Fokus zu geraten. Jeder kennt wahrscheinlich Beamte, denen es zugegebenermaßen oft besser geht als Rentnern, und hier lassen sich leichter hautnahe Vergleiche ziehen als bei den Gruppen in den höheren Sphären. Die Beamten sind aber nicht dafür verantwortlich. Darüber hinaus wird auch gerne viel Unsinn verbreitet wie: Beamte zahlen keine Steuern, Beamte zahlen keine Krankenkassenbeiträge.



          Wie gesagt, eine Ungleichgewicht ist vorhanden, wofür Beamte so wenig können wie Rentner. Vielleicht trifft das jetzt für die in den höchsten Gehaltsstufen nicht so ganz zu, wer weiß...



          Das Verursachen und Schüren von Neid beim Fußvolk ist jedenfalls ein altbewährtes Mittel bei "denen da oben".

  • Mit Grüssen von Lovando :



    Rentenexperte Otto Teufel

    Einer schuftet im Augiasstall

    Der Bruder von Fritz Teufel ist einer der versiertesten, kritischsten Rentenexperten Deutschlands. Seit 30 Jahren kämpft er gegen die Rechentricks der Rentengesetzgebung.

    Von Gabriele Goettle

    "Wir werden die Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen." Altbundeskanzler G. Schröder (SPD)

    taz.de/Rentenexper...o-Teufel/!5127666/

    Na Mahlzeit

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Btw Willi - dein Pino Noir ist Spitze



      Mit Verstand und ruhiger Hand



      Schlückchen Schlückchensweise



      Nachdenklich sinnend und schön leise



      Gepichelt wird’s in alter Weise.



      Grüße gehn sine querelchen zum Kahlen Wasen Kleinen Belchen 🙀🥳

  • Das nahezu endlose ungekürzte Gehalt bei Krankheit ist gegenüber anderen Arbeitnehmern eine extreme Ungerechtigkeit. Hinzu kommen noch die Familienzuschläge, die Beamte für ihre Kinder noch zusätzlich zum Kindergeld bekommen. Da kommt ab drei Kindern richtig viel Geld zusammen. In Baden-Württemberg sind das derzeit für Kind 1 und 2 ca 150€ zusätzlich und für Kind 3 dann knapp 1000€! Also 1300€ zusätzlich zu den 765€ Kindergeld, die allen Eltern zustehen. Wodurch ist das bitte gerechtfertigt?



    Oder die medizinische Versorgung als Privatpatienten... Das ist eine echte zwei Klassen Gesellschaft.

    • @Annilu:

      Es ist nicht das Problem, dass es da mehr "Kindergeld" gibt, von mir aus auch nicht einmal das Dienstwagenprivileg der Wirtschaft, sondern dass die anderen Menschen zu wenig erhalten, weil in diesem Land einseitig die Vermögenden beschenkt werden.

  • Hier wird ständig behauptet, dass sich keine Leute mehr für den Staatsdienst finden lassen würden, weil der Staat im Vergleich zur freien Wirtschaft so schlecht bezahlt und deswegen muss die Verbeamtung als Köder dienen... es finden sich aber auch in der freien Wirtschaft keine Fachkräfte mehr! Und die Bezahlung ist nicht der Grund dafür!



    Beamtentum einfach mal abschaffen, dann kann man nämlich auch ausländische Arbeitskräfte finden.

  • Übrigens bleibt es jedem unbenommen selbst Beamter zu werden.

  • Bei Beamten wird ihr Altersvorsorgebeitrag leider nicht auf dem Gehaltszettel ausgewiesen wie bei den Rentenversicherungspflichtigen.



    Sie leisten diesen aber trotzdem schon seit den 50er Jahren. 1951 und 1957 wurde die Grundgehaltstabelle um jeweils 7% abgesenkt als Altersvorsorgebeitrag der Beamten und somit um insgesamt 14%, im Gegensatz zu den knapp 10% Rentenbeitrag eines Arbeitnehmers.



    Auch wurden die Beamten auch bei der Übernahme der Tariferhöhung oftmals benachteiligt, weil diese oftmals später als bei den Angestellten erfolgte.



    Auch bei der Pension werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die volle Pension in Höhe von 71,75% des letzten Bruttogehalts stehen einem Beamten erst nach 40 Jahren Vollzeit im Beruf zu. Früher reichten mal 35 Jahre Vollzeit für 75%. Außerdem muss ein Beamter seine Pension vollständig versteuern und seinen Beitrag zur privaten Krankenversicherung bezahlen. Auch kann man durchschnittliche Pensionen nicht mit durchschnittlichen Renten vergleichen. Zum einen gibt es bei Pensionen keine zusätzlichen Betriebsrenten. Zudem sind Beamte (ab gehobener Dienst mit Studium) durchschnittlich besser ausgebildet als der Durchschnittsrentner. Bitte besser recherchiere

  • Mit den Beamten bin ich Ihrer Meinung,



    bei den Staatsbediensteten würde ich Sie bitten



    besser zu differenzieren.



    Über 60% davon sind Tarifbeschäftigte und zahlen brav



    in die Rentenkasse ein.

  • Meiner Erfahrung nach betrachten sich die meisten Beamten (ich denke im Wesentlichen an Lehrer) mittlerweile selbst als Lohnarbeiter ohne Streikrecht und zu niedrigem Stundensatz und versinken nur allzu gerne in Selbstmitleid. Ein Bewusstsein dafür wie viel besser sie, im Vergleich zum normalen Arbeitnehmer, gestellt (hier ist das passiv ausnahmsweise mal angemessen) sind besteht häufig nicht. Allenfalls bekommt man von diesem Typus Beamten zu hören man hätte ja selbst eine klügere Berufswahl treffen können.

    Das man diesen Unsympathen nur allzu gerne die Vorzüge zusammenstreichen möchte verstehe ich gut, dennoch sollte man sich hier nicht von starken Emotionen mitreißen lassen und rational bleiben. Wenn man die Beamten in die Sozialkassen einzahlen lässt, dann stärkt das die Sozialkassen einmalig und bedeutet langfristig einfach nur ein stärkeres Anwachsen von Ansprüchen, die bedient werden müssen. Der große Wurf ist das also nicht und dann wird man den Beamten wohl auch noch ein deutlich höheres Gehalt zahlen müssen, damit deren Haushaltseinkommen nicht von heute auf morgen um 30%+ einbricht. Das wäre kaum zumutbar und so gut geht es den meisten Beamten eben auch nicht.

  • Liebe Alle,



    leider fehlt mir die Differenzierung vieler Kommentierender & der Ressortleiterin.

    Auf verbeamte Lehrer bezogen, ein paar Denkanstösse:



    Wenn der Lehrberuf so privilegiert ist warum erreichen dann nur so wenige Lehrende das Pensionsalter?



    Warum sind an Grundschulen & in SekI so wenige ( & männliche) Lehrende zu finden?



    Warum haben wir trotz Studienlage (soz. Gradient) ein separierendes, mehrgliedriges Schulsystem mit ungleicher Ressourcenverteilung & Defiziten?



    Warum arbeiten so viele Lehrende in Teilzeit o. als Doppelverdiener?

    Es zeichnet sich schnell das Bild des faulen Lehrer Lämpel, das aber wenig mit Schulrealität zu tun hat.



    Dann werden auch gerne neidvoll einf. Jobs mit Akademikern verglichen. Wer aus Lehrenden Angestellte machen möchte und im System noch mehr sparen möchte der schaue gerne in die USA.

    Ich würde anders herum denken: mehr "Privilegien" (Arbeitsbedingungen) & Ausstattung für mehr Qualität, gerne dazu mehr (päd.) Konkurrenz, Freiheit & Ideen.



    Kürzen wird Lehrende nicht besser machen.

    Woher dann Geld nehmen?

    Tox. Überreichtum & Steuervermeidung reduzieren?



    Ach da bräuchte man ja viele gute Finanzbeamte dafür...nächstes Problem... ;-)

    • @Sven Sommer:

      "Dann werden auch gerne neidvoll einf. Jobs mit Akademikern verglichen."

      Nur mal so aus Interesse: Was verstehen Sie unter einfachen Jobs?

    • @Sven Sommer:

      Nun ja, zumindest Grundschullehrer waren nach ihrer Abiturnote eher Mittelmaß, wenn nicht schlechter, zumindest in meinem Bekanntenkreis. Ein Studium mit NC hätten sie nicht beginnen können.



      Beamtenstatus als Lehrer ist da eine top Alternative.

    • @Sven Sommer:

      In Baden-Württemberg werden viele Lehrer nicht verbeamtet, sondern bekommen nur befristete Verträge. Sie können also eine Münze werfen, ob sie weiter beschäftigt werden. Könnte da das Problem liegen?

    • @Sven Sommer:

      Man bräuchte ja erheblich weniger Finanzbeamte, wenn man mal das Steuersystem entschlacken würde.

      Weg von der alles durchdringenden Einzelfallgerechtigkeit mit Ausnahmen der Ausnahmen von den Ausnahmen und Paragrafen mit Untergliederung bis in griechische Buchstaben hinein, hin zu mehr Pauschalisierung und am Ende dann auch geringeren Aufwandsverlusten.

      Bzw. man könnte dann die vorhandene Beamtenschaft dann auch daran setzen, die dann pauschaler festgesetzten Steuern auch tatsächlich einzutreiben.

    • @Sven Sommer:

      Es geht beim Beamtentum nicht um Vorteil/Nachteil. Es geht EINZIG UND ALLEIN um die Frage, ob es sich um eine hoheitliche Tätigkeit handelt. Das ist bei Lehrern definitiv nicht der Fall. Damit ist die Frage beantwortet. Lehrer werden leider einzig allein deswegen verbeamtet, weil es für die Politik und letztendlich für den Wähler bequem ist, die Kosten auf die Zukunft zu verlagern. Dumm nur, wenn die Zukunft dann plötzlich da ist.

      • @Nachtsonne:

        Bildung ist ein äußerst wichtiges Kriterium bei der Entwicklung von Kindern und kann gar nicht ernst genug genommen werden.



        Leider haben sehr viele Politiker andere Prioritäten. Weiterhin können viele, die mit Herzblut Lehrer sind, ihre Aufgaben gar nicht effektiv erfüllen, weil siehe "Leider haben sehr viele Politiker....".

      • @Nachtsonne:

        Seit wann ist das Lehramt keine hoheitliche Tätigkeit?!

      • @Nachtsonne:

        Ich finde dass die Ausbildung unserer Kinder durchaus eine hoheitliche Tätigkeit ist. - Aber das würde dann auch für alle Stadtwerke gelten.



        Lehrer werden auch deshalb verbeamtet, weil der Anteil von Lehrern in Parlamenten recht hoch ist ...

        • @Tz-B:

          Es gibt, viele Fälle sind mir nicht bekannt, Beamte auch in Eigenbetrieben. In dem Fall, den ich neulich untersucht habe, handelte es sich um eine Leitungsfunktion. Das macht Sinn, weil es dort schließlich auch um Geld der Öffentlichkeit geht, sowie um die Einhaltung von Rechtsvorschriften, zB öff Haushaltsrecht.

  • Bei allem Verständnis: Man sollte auch mal die Vorteile von Verbeamtungen in die Rechnung einbeziehen: Bessere Identifikation mit dem Arbeitgeber, treue Bedienstete, langfristiger innerbetrieblicher Kompetenzaufbau, Planbarkeit für die Länder und nicht ständig neue Einarbeitung, Mitarbeitende die jeden Mist des Arbeitgebers einfach hinnehmen und dabei nicht streiken (gerade auch in Bereichen wie Bildung, Sicherheit, etc.), kurzfristig geringere Ausgaben weil das Personal es auch "für weniger Lohn" macht als in der Wirtschaft.

    Plakativ: Seit es bei der Bahn keine Beamten gibt, klappt nix mehr.

    • @Thoomas:

      Wieso sollen viele dieser Zuschreibungen nur für das Beamtentum gelten?

      "Bessere Identifikation mit dem Arbeitgeber, treue Bedienstete, langfristiger innerbetrieblicher Kompetenzaufbau".

      Diese Dinge würde ich Angestellten, die ihren Job gerne und pflichtbewusst machen und dafür 40 Stunden pro Woche Vollgas geben, ebenso zusprechen. Und auch, dass sie den Mist ihrer Arbeitgebers überwiegend ohne Streik hinnehmen, eben weil sie ihre Tätigkeit - unabhängig von dem von oben vorgegebenen Mist - weiterhin als sinnstiftend empfinden.

  • Warum eigentlich ist das Berufsziel des Lehrers die Verbeamtung ?

    • @Filou:

      Warum eigentlich glauben Sie das?

      Hätte ich vorher geahnt, was als Lehrer so auf mich zukommt, wäre ich bestimmt von diesem "Lebensziel" abgerückt. Mein 'Ausweg' - nachdem ich wiederholt die Ehre gehabt hatte, vier Deutschklassen (und etwas Französisch und Spanisch) unterrichten zu dürfen: die Bewerbung für den Auslandsschuldienst (in Lateinamerika -Deutsch "nur" als Fremdsprache, was für eine Erleichterung...).



      Nach 40 Dienstjahren die unangenehme Überraschung: Weil die geschiedene Frau noch ein paar Jahre zu lang lebte (kein Scherz) behält der treusorgende Staat die 'Unterhaltszahlungen' für sich ein - 'lebenslänglich'.



      Ich war StD(ir) ungefähr 20 Jahre lang und bekomme, abzüglich 'Unterhalt' für Vater Staat, im Moment knapp 3.800 nto, wovon Miete (1.350) und private Krankenversicherung für mich und meine Frau (600) abgehen.



      Ach ja, vielen Dank auch für Ihren (aber-)witzigen Kommentar. Möchte ja gern darüber lachen...

      • @Auweiowei:

        Ihnen geht es besser als es Ihnen als angestellter Lehrer (jetzt in Rente) gegangen wäre.

        • @My Sharona:

          Werde demnächst 82. Als ich vor ungefähr 55 Jahren das Referendariat hinter mir hatte, gab es den angestellten Lehrer noch gar nicht.

    • @Filou:

      Weil der Lehrerberuf hierzulande kaum noch andere Motivationsfaktoren zu bieten hat und - zumindest dem Klischee nach - deshalb das entsprechende Klientel anzieht 🙃

    • @Filou:

      Weil man den angestellten Lehrern sehr viel zumutet.



      Beliebt sind anfangs die 11-Monats-Verträge -> kein ALG und im Folgejahr evtl eine andere Schule.



      Gleiche Arbeit - gleiches Geld gilt hier auch nicht, da liegen Welten zwischen den Nettos,,

    • @Filou:

      Das Berufsziel ist Lehrer?

      • @Thoomas:

        Ne, das Berufsziel ist Verbeamtung und dann ein möglichst früher Ruhestand, gerne auch wegen psychischer Belastung.

  • Dass Beamte in die Rentenkasse einzahlen, wäre super, aber mir fehlt der Glaube. Die Beamtenlobby ist zu stark. Auch die anderen Privilegien der Beamten sollten auf den Prüfstand gestellt werden. Warum z.B. erhalten Beamte bei Krankheit viele Monate oder sogar Jahre ihr volles Gehalt, andere Arbeitnehmer fallen nach bereits 6 Wochen in das niedere Krankengeld. Das Beamtentum gehört grundsätzlich reformiert.

    • @Filou:

      Nicht reformiert, abgeschafft. Die Hälfte aller Probleme in diesem Land kommen daher, dass sich der Beamtenstand für Nicht-Leistung hervorragend viel Geld von den



      wertschaffenden Menschen in die eigene Tasche stopft. Das Rentensystem könnte funktionieren, wenn Arbeiter nicht das dreifache ihrer Beiträge an die Pensionäre abtreten müssten. Mal abgesehen davon, dass Beamte ihre Lebenszeit 1:1 auf Kosten ehrlich arbeitender Menschen verlängern. Ihre private KV wird natürlich auch von den Lohnempfängern gesponsert. Hast du Kinder? Die sind offiziell weniger Wert als jene der Beamten, deswegen gibt es auch weniger Geld für die. Die Verachtung unseres Staatssystems für lohnabhängige Menschen ist ganz grundsätzlich und wertet diese ab.

      • @Genosse Luzifer:

        Das klingt alles als sähen Sie Beamten als Parasiten im Gegensatz zu "auf Kosten ehrlich arbeitender Menschen verlängern".



        Sie scheinen viel Verachtung für "das System" und seine Beamten zu haben.

      • @Genosse Luzifer:

        Aha, das Gemeinwohl, zB Umweltschutz, Gewässerschutz, Polizei, Armee, keine Wertschöpfung? .. Wäre doch alles so einfach, wie so eine falsche Behauptung.

  • Liebe Taz, leider wird dieses viel teurer oder es braucht mehr Reformen.



    Ich bin mit 17 Beamter geworden. Habe dann bis zu meinem 35. Lebensjahr auf einem Dienstposten gearbeitet, der als Angestellter viel mehr Geld abgeworfen hätte. Gerne! Jetzt erst verdiene ich soviel was ich auch Arbeite. Somit ist das Beamtentum günstiger für den Staat bei Jungen Kollegen.

    • @Gunner14:

      Komisch, diese Behauptung immer wieder lesen zu müssen. Geht es auch konkreter? Bitte unter Angabe aller zusatzleistungen durch den Staat.



      Fakt ist, dass alle Beamten, in deren Arbeitsfeld auch Nicht-verbeamtete vorkommen, deutlich mehr verdienen als diese, größere Jobsicherheit haben, weniger Abgaben haben, mehr Pension bekommen. Am besten sieht man das vielleicht bei Lehrkräften. Und das von Tag eins an.



      Aber natürlich behaupten Beamte gerne von sich selbst, dass sie in der freien Wirtschaft sechstellig verdienen würden, ach und ihre Grundrechte sind ja auch sooo stark eingeschränkt.

      • @Genosse Luzifer:

        Wo arbeiten Sie denn?! Die Arbeitsaufgaben von Beamten und Angestellten im öff Dienst werden hinsichtlich ihrer Wertigkeit bewertet. Schon einmal daran gedacht, dass genau hier öff Arbeitgeber kein Interesse daran haben, auch nur eine günstigere Einstufung als notwendig - eher gerne zu gering zu bewerten - zu ermitteln?! Sie müssten sich einmal auf die Suche nach solchen Beispielen machen, wo zB Angestellte erst jahrelang klagen müssen, damit sie letztlich korrekt eingruppiert werden. Im Übrigen deuten Sie (unwissentlich) nur auf den Nettovergleich. Beamte müssen sich von ihrem Netto noch selbst krankenversichern, sodass sich der von Ihnen ausgemachte Unterschied im Anschluss an die Gutschrift der Löhne pp auf dem Konto relativiert. Während Kinder bei Angestellten gratis familienversichert werden könnten, müssten Beamte ohne solche Möglichkeiten für die Kinder Beiträge an ihre Krankenkasse entrichten. Beamte haben jenseits von Missbrauch natürlich, jedoch ganz grundsätzlich ihre Berechtigung im demokratischen System als Gegengewicht zur politischen Macht, insbesondere m.E. in der Kommune. Das sollten Sie einmal langsam verstehen.

  • Der ganze Artikel ist hypothetisch, denn

    im Achten Versorgungsbericht der Bundesregierung über die wichtigsten Bestandsaufnahmen und Herausforderungen des eigenständigen Alterssicherungssystems der Beamtinnen und Beamten steht :

    "Alterssicherung für die Zukunft verlässlich aufgestellt"

    So sehen die Beamten und die Regierung das , und so wird es auch für die nächsten 30 Jahre bleiben.

    www.dbb.de/artikel...h-aufgestellt.html

    Wir alle hätten uns also das meiste an Diskussion sparen können.

  • Das klingt reichlich nach Besitzstandswahrung, - etwas larmoyant für meinen Geschmack.



    Ich biete noch einmal den Statista-Link: de.statista.com/st...pensionen-in-2007/ - wie man die Balken aufpoppen sieht - ganz erstaunlich, nicht?



    Eine wichtige Frage wird (soweit ich die Statements durchhabe) nicht gestellt: ist mit der Zuschreibung Lehrerin oder Beamter oder ... die Aussage einer Qualität verbunden?



    Man könnte BSP zu Pisa-Ergebnissen sagen, dass sich ein Trickle-Down-Effekt zeigt: meist mittelmäßiger Lehrkörper führt zu Ergebnissen...



    Ich habe über die Zeit als Freelancer verschiedene Konstellationen von Angestellten und Beamten erlebt. Der Staat (unabhängig von der Regierung) frischt den "Beamtenpool" mit zugekauften Beratern auf - in der Annahme von a) frischerem Wissen b) einer stringenten Arbeitsmoral c) einer leichteren Kündigung (bei Bedarf). Schade es sagen zu müssen: Auf Seiten der Beamten war nicht immer Können, Wissen, Einsatz zu sehen - häufig aber ein Beharrungsvermögen, Eitelkeit und eine ungelenke Verteidigung "ewig-eingespielter-Abläufe-und-Zuständigkeiten".

    • @stattlichundfeist:

      Mag bei Ihnen so sein. Ich beobachte allerdings vor allem Beamt*innen mit hoher Identifikation mit ihrem Dienstherrn. Ganz anders als die ganzen Consultants in meinem Freundeskreis die von Stelle zu Stelle springen wenn mal irgendwo mehr gezahlt wird.

      • @Thoomas:

        Die Identifikation mit dem Dienstherrn ist Co-Abhängigkeit und sagt nichts über Effektivität, Können oder Einsatzwillen.



        Sie haben einen Freundeskreis mit zahlreichen Consultants? Wie kam es, dass Sie sich dieser Gefahr aussetzen; denn Consultants treten selten in Rudeln auf? Vielleicht haben Sie Anno Dunnemals vom HERKULES-Projekt der Bundeswehr gehört wo Heerscharen an SAP-Consultants in Mengen (für Tagessätze zwischen 700,- und 2000,-€) über den Kasernenhof flanierten!? Sie fabulieren da etwas, nicht? Nein - man kann auch über Jahre in Projekten stecken, sich bestens zuarbeiten und belastbare Freundschaften finden usw...



        Meine Bemerkung mag anekdotisch sein -> ich bezeichne es als eine Art Beamten-Pareto: in dem Sektor in dem ich Erfahrungen sammeln konnte gab es ca. 15-20% der Beamten und Angestellten, die sich sogar über das vernünftige Maß eingebracht haben (durchaus unerwartet; denn ich sah meine Vorurteile nicht bestätigt). Sie brannten die Kerze von beiden Seiten ab. Der Rest lief mit.

  • Beamte verdienen also mehr? Soso.

    Abgesehen davon, dass in den monatlichen Bezügen Urlaubs- und Weihnachtsgeld bereits eingepreist sind und Kranken-, wie auch Pflegeversicherung noch vom Netto abgezogen werden müssen, bekommt man als Beamter nur "relativ" viel, wenn man einen Master vorzuweisen hat. Dann ist alles über A12 möglich. Aber die meisten liegen eh darunter, sind (Verwaltungs)beamte mit A7 bis A10. Darüber wird es schon dünner.

    Und würden auf Schlag alle Beamten in die Rentenkasse einzahlen, hätten sie auch entsprechende Ansprüche. Zudem wäre es linke Tasche, rechte Tasche.

    • @Drehrummbumm:

      Klar doch, deswegen wehren sie sich auch dagegen wie der Teufel gegen Weihwasser.

  • Ich verstehe den Impuls des Artikels; niemand kürzt gerne bei Bürgergeldempfängern. Aber er ist extrem einseitig, denn er verschweigt das ganz zentrale Problem: für wirklich gute Leute in marktfähigen Fächern (Ingenieure, Juristen, Volkswirte etc.) zahlt der Staat eigentlich viel zu schlecht; die verdienen auf dem freien Markt tatsächlich ein Mehrfaches. Deswegen hat ja z.B. die Justiz ENORME Nachwuchsprobleme - es ist einfach zu wenig Geld, wenn man in einer Kanzlei mit etwas mehr Arbeit das Doppelte, und mit viel mehr Arbeit da dreifache, und über die Zeit dann noch viel mehr verdient Selbst idealistische Absolventen müssen in Zeiten der Inflation aufs Geld schauen. Die Pension ist insofern tatsächlich ein gewisser Ausgleich, und eine Kürzung tatsächlich eine Gehaltskürzung.

    Für weniger gute Leute ist das noch ein attraktives Paket, ja. Aber für die guten leider nicht mehr. Und dieses Problem müsste adressiert werden. So betreibt Simone Schmollack irgendwie billige Meinungsmache.

    • @EH 553:

      Ist doch außer bei Richtern und anderen wirklich hoheitlichen Aufgaben doch das beste Argument das Beamtentum abzuschaffen. Und das der ÖD im Angestelltenverhältnis oft nicht mehr zahlen kann, liegt an der Arbeitgeberseite und nicht an den Gewerkschaften. Denn die kleinen und/oder klammen Kommunen bestehen auf Klauseln, dass Eingruppierungen flächendeckend zu gelten haben, weil sie eben sonst in Konkurrenz untereinander treten müssten. Bis auf das wäre die Bezahlung im AN-Verhältnis flexibler zu gestalten. Und ich will nicht die Resterampe im Beamtenprivileg…

      • @Maxime Musterfrau:

        Es muss sicher nicht überall verbeamtet werden, da bin ich bei Ihnen. Aber überall dort, wo strukturell Kompetenz aufgebaut wird, sollte man vorsichtig sein, dem Vorbild der USA zu folgen. Immer ganz einfach, Dinge kaputt zu schlagen und sehr schwer, Gutes aufzubauen...



        Resterampe klingt in meinen Ohren zudem viel zu scharf. In Jura sind die Top 10 - 15.% der umkämpfte Teil, der Rest von 85 - 90 % ist dann nach Ihrer Definition "Resterampe".... kommt mir schräg vor.

  • Allgemeine Frage. Warum Lehrer/innen lieber vereamtet werder möchten als angestellt zu werden werden. Wahrscheinlich nicht nur wegen des Status!

    • @Joen:

      1. Weil sie als Angestellter das gleiche Brutto-Gehalt bekommen, aber deutlich weniger Netto-Gehalt (weil sie die üblichen Sozialversicherungsbeiträge bezahlen müssen).



      2. Drehen Sie die Frage um: warum wollen die Länder die Lehrer verbeamten? Weil sie für einen angestellten Lehrer die üblichen Sozialversicherungsbeiträge bezahlen müssen.

      • @Libuzzi:

        Wirklich? Meines Wissens müssen die Länder den Beamten stattdessen Beihilfe (Krankheitskosten) und laufende Pensionen zahlen...

        • @Earth & Fire :

          Laufende Bezüge. Pension bekommt man erst im Ruhestand. Und die Beihilfe beträgt nur einen Anteil der Kosten, ist nachgelagert, mit hohen Laufzeiten, während Beamte in Vorkasse treten müssen.

          Noch dazu ist das ganze System so bürokratisch-arkan, dass, wenn ein Beamter mal so ernstlich krank wird, dass er sich nicht mehr selbst um seinen Papierkram kümmern kann, Angehörige regelmäßig verzweifeln, wenn sie kein Handbuch geschrieben bekommen haben.

          • @Metallkopf:

            Es ging darum, warum die Länder die Lehrer lieber verbeamten wollen. Und Ruhegehälter müssen auch heute schon gezahlt werden. Die Beihilfe beträgt zwar nur 50-80 % der Kosten, dafür berechnen die Ärzte die Kosten für Privatversicherte mit einem ca. dreimal so hohem Faktor. Und das mit der Vorkasse nervt mich auch, aber die Laufzeiten von einigen Monaten sind aus Sicht des Staates nicht viel. Unterm Strich wäre ich aber ohnehin für ein rein "einkommensteuerfinanziertes" Gesundheitssystem (obwohl der Staat sich eigentlich jeden Tag aus Geldschöpfung (Ausgaben) und Geldvernichtung (Steuern) finanziert, aber das würde hier zu weit führen).

  • Es wurde alles hier schon genannt, wenn Beamte einzahlen müssen, muss ihnen der Staat mehr Geld überweisen - und zwar in der Höhe, die die Abzüge ausmachen, die sie jetzt nicht abführen müssen.



    Ein Nullsummenspiel also. Denn für noch weniger, findet sich keiner mehr der den Job macht.



    Erst letzte Woche war in der taz zu lesen, dass sich kein Richter und Staatsanwalt mehr findet, weil die Besoldung lächerlich gering ist im Gegensatz zur freien Wirtschaft.



    Beamte verdienen nicht besser als Angestellte, im Gegenteil.



    Beamte haben eine sehr gute Vergütung in der Ausbildung bzw bezahltes Studium, aber bereits bei der Einstiegsbesoldung, egal ob mD, gD oder hD, sind sie kaum noch im Vorteil gegenüber Menschen in der freien Wirtschaft.



    Die aber haben Chancen, ihren Lohn durch Qualifikation und Einsatz unendlich steigern zu können, Beamte hingegen sind gefangen in den Besoldungsklassen. Nach oben starr gedeckelt. Viele Beamte befinden sich mit 40 bis 50 schon im 'Endamt', ab hier ist finanziell kein Aufstieg mehr möglich.



    Beamte genießen viele Sicherheiten, fraglos, fürstlich entlohnt werden sie aber nicht. Wer engagiert ist fährt in der freien Wirtschaft wesentlich besser.

    • @Saskia Brehn:

      Beamte verdienen besser als Angestellte. Bezahlt wird vom Nettogehalt ... und das ist bei angestellten Lehrern deutlich niedriger als bei verbeamteten Lehrern. Ich schreibe hier von Leuten, die die gleiche Arbeit beim gleichen Arbeitgeber machen.

    • @Saskia Brehn:

      Bezüglich des Richter und Staatsanwaltschsgehalt habe icb geschafft, was die jurastudenten nicht geschafft haben und auch hier unhinterfragt vom Autor übernommen. In der Großkanzlei verdient ein Anwalt wohl über 150.000 aber da kommt nur ein Bruchteil einer Minderheit von Anwälten hin. Das durschnittlichseinkommen liegt zwischen 50.000 und 60.000, da wirken doch die 70k eines Richters mit den Privilegien recht attraktiv.



      Und auch bei anderen akademischen Berufen ist die Bezahlung mit nichten schlechter beim Staat als in der freien Wirtschaft.

      Man sollte halt nicht nur die Gehaltselite in einem Bereich ansehen und hoffen da irgendwie hinzukommen.

    • @Saskia Brehn:

      Gehaltssteigerungen von Beamten z.B. erfolgt nicht nach Leistung sondern nach Dienstjahren, auch bei, überspitzt ausgedrückt, totalen Versagern.

      • @Filou:

        Und das ist bei Tarifangestellten anders?

    • @Saskia Brehn:

      Das ist ja auch der Grund, warum Menschen geradezu Schlange stehen, um beim Staat zu arbeiten.



      Wenn Sie dann noch den Bürokratiefetischismus dazu rechnen, der in vielen Amsstuben herrscht, braucht man sich nicht zu wundern.



      Inzwischen macht sich in vielen Bereichen die Stimmung breit, das es letztlich scheißegal ist, was hinten bei rauskommt. Hauptsache das Ganze lief vorschriftsgemäß ab.

      • @Libuzzi:

        Das mit dem "Schlange stehen" müssen Sie mal belegen. Gerade im gehobenen Dienst (Einstieg bei A8/9, Karriereziel A12, vielleicht mal irgendwo A13) sehe ich eher keine Schlangen, aber dank der Demografie erhebliche Lücken in den Rängen.

  • Ersetze "Beamte" durch "Alle", dann stimmt die Überschrift.

    • @Axel Schäfer:

      Völlig richtig, Die Konzentration auf Beamte ist zu kurz gedacht.

  • Kann alles Geschriebene in dem Artikel genauso unterstützen. Würde mich sehr freuen, wenn ich solch eine Transformation noch erleben darf. War selbst jahrelang im öffentlichen Dienst und musste mit Erschrecken feststellen, wie dort gearbeitet wird. Bin jetzt in der freien Wirtschaft und habe das Gefühl viel motiviertere und fähigere Menschen zu treffen.

    • @Irazall:

      Natürlich treffen Sie dort die Motivierteren.

      Die kriegen ja auch mehr Geld.

      Die Taz beleuchtete das vor kurzem bei Juristen.

      Bei Ärzten, Informatikern oder anderen direkt vergleichbaren Berufen ist das identisch.

      Nur sehe ich nicht, wie die Vorschläge von Frau Schmollack zu mehr Motivation führen sollen.

  • Der These, "Staatsdiener" mehr zur Kasse zu bitten, die These steht immerhin oben allein, kann ich nicht folgen. Es handelt sich in der Mehrzahl auch nur um arme 🐷🐷, selbst im Vergleich mit wirklich armen Menschen. Die richtig Reichen, bevor man die Systeme umkrempelt - was man gerne machen kann -, muss man vorher an den Gemeinschaftsaufgaben stärker beteiligen. Dazu gehört ebenfalls die Alterssicherung, für alle! Nur das sorgt für Glaubwürdigkeit.

  • Als Beamter bin ich nun in den Ruhestand getreten. Mitnichten 72 Prozent meiner letzten Besoldung. Gesetzlich maximal 71,75 Prozent. Und auch nur dann, mit 40 Jahren Dienstzeit. Dann kommen noch diverse Abschläge.



    Vom Gesetz her, wird nach sechs Monaten Dienstunfähigkeit die "Dauernde Dienstunfähigkeit " eingesetzt. Das Beispiel mit der Lehrerin ist absolut eine Ausnahme. Aber eine riesengroße Frechheit. Auch Schlamperei der vorgesetzten Behörde.



    Das Gros meiner Kollegen sind selbst mit Schmerzen trotzdem zum Dienst erschienen.



    Und ganz viele Beamte (zum Beispiel beider ehemaligen Bundespost) sind als Zusteller mit A4 oder A5 in den Ruhestand gegangen. Mal in die Besoldungstabelle gucken! In Stuttgart bekommt ein Pförtner bei einer großen Automobilfirma weit aus mehr bezahlt.



    Ich beklage mich durchaus nicht!



    Zukünftig könnte die Verbeamtung tatsächlich nur noch bei den Kernaufgaben des Staates stattfinden: Justiz, Zoll, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr.



    Streiken... na und? Wenn ein Lehrer mal zwei Tage im Jahr ausfällt, bricht deswegen nicht gleich der Notstand aus!



    Mit Schmunzeln denke ich aber an die Lokführerstreiks zurück. Plötzlich wurden da Überlegungen angestellt:-)

    • @skytalker07:

      Als Ökonom halte ich das Begrenzen von sicheren Einkommen auf die s.g. Kernbereiche des Staates für - das meine ich nicht in Ihre Richtung, sondern allgemein - Unfug. Gleichzeitig nähme man Menschen die Möglichkeit, eben diese Stellen zu besetzen und eine solche berufliche Laufbahn einschlagen zu können. Als Mensch mit sozialen Skills füge ich hinzu, dass diese Laufbahnen auch für Menschen mit Handicap und Gang des zweiten Bildungsweges geeignet sind.

  • Die Rente ist sicher, behauptete Norbert Blüm, damals Sozialminister der CDU-Regierung Helmut Kohl, inzwischen sagen CDU/CSU und SPD die Rente ist n i c h t sicher, wir müssen sie aber senken, dann geht es wieder.

    Das tut es nicht. Ab 2030 / 2035 wird der Staat und die Kommunen sich mit den Phänomen arme Rentner rumschlagen müssen. Natürlich werden einige weiterarbeiten, aber wie lange denn?

    Kann man mit 70 oder 75 noch im Discounter an der Kasse sitzen oder Regalle füllen?

    Deutschland ist einen einsamen und unglaublichen Weg gegangen und der Frust bei allen Ü55 steigt immens, wie im Alter überleben, welche Strategie funktioniert?

    Dass Beamte von dieser Entwicklung ausgenommen sind, ist schon an sich aufschlussreich, zeigt es doch, was die manifestierte Staatlichkeit für sich selbst tut, Beamte erhalten hohen Pensionen, können Lücken nutzen, wer politische Mandate inne hatte, erhält immer den Topauf- und zuschlag.

    Der Durchscnittsbürger richtet sich indes auf ein Alter mit Armut und Bescheidenheit ein. Die Zeiten, wo Rentner in Thailand und Mallorca überwinderten, die sind vorbei.

    Und eine Rente erfordert mehr oder weniger 45/8 Jahre Beitrag . das schaffen nicht alle.

  • Also immer wieder das Beamtenbashing und unsachliche Begründungen. Seit 1957 wurden die Beamtengehälter 2 mal um 7% gekürzt mit der Behauptung, dass eine Pensionskasse aufgebaut werden müsse. Seit 1995 wird die sowieso dürftige Gehaltserhöhung des Öffentlichen Diensts immer um 0,3 % gekürzt, damit die Pensionskasse aufgestockt werden kann. Rechnen wir das mal zusammen Ich zahle als Beamter (höherer Dienst mit 2 Masterabschlüssen) 30 mal 0,3%=9% plus 14% also 23% für meine Pension in eine fiktive Pensionskasse die für teure Wahlgeschenke für Dachdecker und Pflegekräfte von den Regierungen regelmäßig geplündert wurde. Da die Pensionskasse nicht wie die Rentenkasse autark ist sondern für den Haushalt frei verfügbar, werden unsere Pensionen , die wir uns sehr teuer angespart haben veruntreut. Das heißt, die Pensionskasse, die laut Besoldungsgesetz seit 1957 aufgebaut werden müsste ist einfach nicht existent.



    Und jetzt kommt die Forderung, dass wir dafür zur Kasse gebeten werden sollten, dafür, dass wir beklaut wurden.



    Ausserdem ist die Pension gleichzusetzen mit Staatl. Rente plus Betriebsrent. Dann ist unsere Pension 100% zu versteuern, plus teure Krankenversicherung => Pension ok

    • @Ruprecht Steinhübl:

      Oh...2x Prozent seit 1957.....in Bereich der freien Wirtschaft , zumindest in Bereichen, wo es keine " Lobby " gibt, passiert das 2x die Woche...und schlimmstenfalls um das Doppelte!

    • @Ruprecht Steinhübl:

      Glauben Sie was Sie da schreiben eigentlich selbst? Wenn ich als Angestellter die Rechnung aufmache und so vereinfacht rechne sieht es noch viel düsterer aus und als Mitglied der GKV zahle ich für Sie noch den Anteil an der Krankenhaussanierung und den nicht ausgeglichenen Teil Krankenversicherung der Bürgergeldempfänger.



      Übringens zwingt auch niemand Beamte in die GKV.



      Wenn das alles so schlimm ist warum stellt sich der Chef vom Beamtenbund immer hin und erzählt, das an dem Status nichts geändert werden könnte? Das kann und sollte man ändern, wir leben ja nicht in einer Diktatur des DBB, und das es geht zeigt ja z.b. Österreich.

      • @Axel Schäfer:

        Wenn man es weniger emotional sieht, hat Herr Steinhübl zumindest mit einem Recht: Es wurden Besoldungskürzungen vorgenommen, um eine Pensionskasse aufzubauen. Diese Pensionskasse existiert aber nicht.

        Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Wenn wir immer darauf schauen, wem man noch etwas wegnehmen kann, damit wir alle irgendwann auf dem sparsamen Hund landen -- dann funktioniert das richtig prächtig. Irgendwann landen wir dann bei einem kollektiven Versorgungsniveau nahe null, und das eingesparte Geld landet auf dem Konto der Superreichen und ihrer Palladine.

        Ich als (gutverdienender) Beamter wäre durchaus bereit, etwas abzugeben: Aber nicht für die Stabilisierung eines suboptimalen Systems im Sinne von Herrn Wirkönnenunsdasallesnichtmehrleisten Merz; sondern im Sinne eines Aufbaus eines solidarischen Systems, bei dem mehr Geld bei denen landet, die es wirklich brauchen. Aber das spielt in der aktuellen Debatte ja keine Rolle mehr. Warum wohl?

    • @Ruprecht Steinhübl:

      Um es mal ganz plump zu sagen: Erstaunlich, dass Sie bei all diesen Nachteilen noch Beamter sind.

      • @Palacesongs:

        Das wusste er ja vorher nicht.

        .it der Ausbildung können Sie auch nicht einfach in der freien Wirtschaft anfangen.

        Dort ist sie nichts wert.

        Es hat dort seinen Grund, dass Behörden große Probleme haben, Nachwuchs zu finden.

        • @rero:

          Behaupten Beamte nicht immer mit ihren Ausbildungen würden sie in der freien Wirtschaft ein Vermögen machen?

          • @Maxime Musterfrau:

            Wer mit dem identischen Abschluss in der freien Wirtschaft ein Vermögen machen kann, landet früher oder später dort...



            Um solche Wechsel zu erschweren stellen technische Aufsichtsbehörden nach dem Referendariat ihre eigenen Ausbildungszeugnisse aus, die sie wiederum bei den von ihnen überwachten Betrieben nicht als "Funktionsausbildung" für die Durchführung der Tätigkeiten anerkennen, zu deren Überwachung diese Zeugnisse andererseits befähigen sollen.

            Soweit zum Unterschied zwischen "gleich" und "vergleichbar"...

          • @Maxime Musterfrau:

            Nein.



            Nur mit einer vergleichbaren Ausbildung.



            "Vergleichbar" heißt hier aber nicht, daß es dieselbe ist.

  • Sie haben das Sagen und werden sich nichts nehmen lassen. Wir sollten einfach alle BeamtInnen werden. Wenn alle die gleichen Privilegien haben, dann sind es keine mehr. Und steht nicht im Grundgesetz auch irgendwas von Gleichbehandlung alle Menschen?



    Daran kann man dann wenigstens sehen, dass unser Staat nicht mehr funktioniert wenn alle wie Beamte sind. Diese Sonderklasse ist so ad absurdum geführt.

    • @Jalella:

      Im Grundgesetz steht noch eine ganze Menge mehr. Lesen Sie mal Artikel 33 Abs. 2: "Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte."

      Oder Absatz 5: "Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln."

      Sie können gern versuchen, jeden zum Beamten zu machen. Dazu müssten Sie freilich auch die notwendigen Stellen schaffen und über den Haushalt finanzieren.

      Wünsche gute Verrichtungen.

    • @Jalella:

      Irgendwas kann nicht stimmen an Ihrem Argument. Denn in den marktfähigen Fächern will es ja keiner mehr werden. Deshalb hat ja zB die Justiz enorme Nachwuchsprobleme - mit der Konsequenz, dass man immer schlechtere Noten akzeptiert. Und, ja, die Note mag nicht alles sein, aber auf Dauer leidet die Qualität der Rechtspflege natürlich, wenn man (wie jetzt bereits der Fall) nicht mehr Leute aus den besten 10 % für die Justiz gewinnt, sondern aus den besten 50 % ihres Jahrgangs (in einigen Bundesländern ist man kurz davor). Das ist ein richtig ernsthaftes Problem...

    • @Jalella:

      Ich kann diese Argumentationskette als Wissenschaftler nicht verstehen. Sinnvollen Veränderungen sollte man nicht im Wege stehen; voraussichtlich würden das auch nicht die Beamten tun. Es gibt jedoch eine kleine Gruppe von Menschen, die diesen Staat mittels Implementierung finanzieller Privilegien sozusagen 'komplett gekapert' haben, gleichwohl reich zu sein mE auch unter den Steuerverhältnissen bei Dr. Helmut Kohl sehr schön war.

  • Es ist in keinster Weise ungerecht, dass Beamte andere Ruhebezüge erhalten. Jeder Deutsche hat das Recht, Beamter zu werden. Er muss dafür nur die Befähigung haben, das Amt auszuüben und dann muss er es auch wollen.



    Wer fordert, dass nicht mehr verbeamtet werden soll, der möge den Bürgern dann auch erklären, warum sie keine qualifizierten öffentlichen Dienste in Anspruch nehmen können.

    • @Wiesel24:

      Im öffentlichen Dienst gibt es auch viele Angestellte ohne Beamtenstatus.



      Wenn ich bei Behörden mit Beamten zu tun hatte, hatte ich manchmal das Gefühl, dass hier nach dem Prinzip " vieles erledigt sich durch Zeitablauf", gearbeitet wird oder wenn man Nichts tut, macht man auch keine Fehler.

      • @Filou:

        Ja. 1. Mit Dr Kohl als Kanzler wurde es schlimmer für uns alle, der hat ohne Not den Spitzensteuersatz gesenkt. - 2. Gekapert haben diesen Staat auch die Parteien. Sie sind zwar formal demokratisch organisiert, wie es das GG verlangt. Tatsächlich war und ist es eine "Ochsentour", in relevante Positionen oder gar an ein BT Mandat (über einen aussichtsreichen Listenplatz) zu kommen und funktioniert nicht ohne super Vernetztsein = sich die Buddys warm halten, die Lobbys bedienen bzw schauen, wen man sich da ankleben könnte. Kein Wunder, dass Menschen versuchen, neue Parteien zu gründen, um auch von den staatlichen Wohltaten für Parteien etwas abzubekommen. 3. Beamte- es kommt sehr darauf an, welche Ausbildung mensch mitbringt, ob die Stelle im einfachern, mittleren Dienst, gehobenen oder höheren Dienst angesiedelt ist. Krankheit wird bürokratisch -Arztrechnung nach GOÄ, höher als bei der GKV , muss vorfinanziert werden - Auseinandersetzung mit der Beihilfestelle darüber, was als erstattungsfähig anerkannt wird, ist nervig, es sind Fristen einzuhalten und gekürzt wird bei der Erstattung immer. Kein Vergnügen. Es gibt gute Gründe, Beamtenstatus zu knüpfen an hoheitliche Aufgaben.

  • Auch wenn man über die Beamtenpensionen und -vorzüge diskutieren kann, erwarte ich von Journalisten auch in einem Kommentar Fakten und keine Meinung.



    1. Beamte erhalten pro Dienstjahr 1,7x% Pensionsansprüche, die auf besagte 71,75% gedeckelt sind und bei Teilzeit anteilig gekürzt werden. Der Wechsel in Vollzeit kurz vor Pensionseintritt bringt daher nichts...



    2. Für die rd. 72% muss ein Beamter 40 Jahre Vollzeit arbeiten.



    3. Nach (spätestens) einem Jahr krank muss ein amtsärztliches Verfahren eingeleitet werden, ob eine Genesung realistisch ist und wenn nein wird der Beamte aus dem Dienstverhältnis entfernt - die ggf. erworbenen Dienstunfähigkeitsbezüge sind weit von "vollem Gehalt" entfernt.



    4. Die Lohnfortzahlung bis zu einem Jahr ist in Konzernen (nicht anderes ist der Staatsapparat) nicht unüblich.



    5. Statt auf das Streikverbot sollte auf die anderen Nachteile hingewiesen werden:



    - Versetzungen - kurzfristig und egal wohin müssen befolgt werden,



    - bei Kündigung wg. Jobwechsel massive finanzielle Nachteile für die Rente



    - bei Verstoß gegen Straf- oder Beamtenrecht (auch als Pensionär) kann die Pension gestrichen werden.

    Wenn alles Gold wäre, würde jeder Beamter werden.

    • @Coreon:

      Ich muss Ihnen tatsächlich Recht geben, d.h. (unbequeme) Beamte werden gerne im Wege der Umsetzung von funktional anspruchsvollen Dienstposten (zB solche mit Vorgesetztenfunktion und oder bedeutenden Befugnissen) in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben. Dies schlägt sich in zahlreicher Rechtssprechung nieder (zB BVerwG



      2 C 6/21).

      • @Gerhard Krause:

        >in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben<

        Genau das ist das Problem. Deren "Arbeit" wird nicht mehr benötigt aber trotzdem voll bezahlt. Anders wird man Beamte nicht los.

  • Wieder einmal die alte Leier: Beamte sollen gefälligst in die Rentenkasse einzahlen. Klingt simpel, ist aber nichts anderes als Stammtischparole. Wer so argumentiert, verschweigt bewusst, dass Beamte auf vieles verzichten: kein Streikrecht, keine Boni, keine Karriere-Sprünge in die Wirtschaft, kein Dienstwagen als Statussymbol. Dafür 40 Jahre Dienst nach Vorschrift, höchste Verantwortung, ständige Kritik – und am Ende eine Pension, die nichts anderes ist als die vertraglich zugesicherte Gegenleistung.

    Ja, der Artikel rührt an ein Gerechtigkeitsthema. Aber er bleibt oberflächlich, blendet Fakten aus und reduziert Menschen auf ein Klischee vom „versorgten Staatsdiener“. Fair wäre: Wenn Beamte in die Rentenkasse einzahlen sollen, dann auch volle Arbeitnehmerrechte – vom Streikrecht bis zur freien Jobwahl. Alles andere ist billige Symbolpolitik auf Kosten einer Berufsgruppe, die ohnehin längst zwischen allen Fronten zerrieben wird.

    • @Kühlbox:

      "Wenn Beamte in die Rentenkasse einzahlen sollen, dann auch volle Arbeitnehmerrechte – vom Streikrecht bis zur freien Jobwahl." - für die Allgemeinheit wäre das ein guter Deal.

    • @Kühlbox:

      Das ist, mit Verlaub, jammern auf hohem Level, auch die wenigsten Angestellten haben, vom Streikrecht abgesehen, derartige Privilegien! Auf Dienstwagen sollte man schon aus ökologischen Gesichtspunkten verzichten.....

      • @Andreas Horn:

        Sie wissen schon, dass wir derzeit einen ziemlichen Arbeitnehmermarkt für Fachkräfte haben? Da tut sich der Staat relativ schwer mit Nachwuchsgewinnung.

    • @Kühlbox:

      Bis auf das Streikrecht müssen auch alle Arbeiter und Angestellten im ÖD auf diese Privilegien verzichten.

    • @Kühlbox:

      Sie vergessen das Wesentlichste, was viele Beamte gern vergessen und für mich das Kernargument ist warum wir das Beamtentum in dem Umfang nicht mehr brauchen: Die Kernaufgabe, die die Privilegien rechtfertigt ist dem Staat besonders treu zu sein. Das bedeutet z.B. auch im Kriegsfall und Katastrophenfall eben nicht zu fliehen sondern vor Ort die zivile Infrastruktur am Laufen zu halten auch wenn es ein Risiko darstellen würde. Im Zweifel auch für Leib und Leben. Wenn man so will sind Beamte die Zivilarmee des Staates. Na was glauben Sie wie viele Verwaltungsbeamte sich dann noch gern an Ihren Eid erinnern?

      • @Maxime Musterfrau:

        Ungefähr genauso viele wie von denen, die heute das Privileg genießen, in einem halbwegs funktionierenden freiheitlichen Staat zu leben ... Und warum sollte man das angesichts des verbreiteten Beamtenbashings auch tun?

      • @Maxime Musterfrau:

        Dann haben Sie leider keine Ahnung. Gerade in der Verwaltung, und nicht nur beim Zoll, müssen Menschen beschäftigt sein, die eine starke Rechtsposition inne haben, um (rechtswidrigen) Durchgriffen von Oben entgegenwirken zu können.

  • Angestellte welche verbeamtet werden, könne die eingezahlten Beiträge aus den letzten 60Monaten zurück bekommen. Und nun kommt es: "Nur die Arbeitnehmeranteile der eingezahlten Rentenversicherungsbeiträge werden erstattet. Die Arbeitgeberanteile sind in der Regel verloren."



    "In der Regel" heisst hier man kann es versuchen und es klappt!

  • " Wer es besonders schlau anstellt, arbeitet sein Leben lang reduziert und wechselt auf der Ruhestand-Zielgeraden in die Vollzeit, um eine möglichst hohe Pension rauszuholen." Wer noch schlauer ist, wird kurz vor der Pension regelmäßig befördert mit gleichzeitiger Gehaltsanhebung.

    • @Sonnenhaus:

      Das ist Unsinn. Wenn man als Beamter jahrzehntelang in Teilzeit gearbeitet habe, wird diese Teilzeit auch nur entsprechend prozentual angerechnet...

      Geht man kurz vor dem Ruhestand wieder auf Vollzeit, dann steigt auch das Gehalt, natürlich. Aber die vorigen Teilzeitjahre sind trotzdem nur anteilig zu berücksichtigen.

  • "... Staatsbedienstete stärker zur Kasse zu bitten, ging der übliche Aufschrei durch die Republik: Das komme einer Gehaltskürzung gleich..." Schwierige Zeiten verlangen eben gerade von Staatsbediensteten mehr Einsatz für den Staat. Das ist doch gerade einer der Gründe warum wir uns diese Staatsbediensteten leisten, oder nicht?

  • Der Kommentar von Frau Schmollack geht aus meiner Sicht am Kern des Problems vorbei.



    Die Beamte genießen viele Privilegien, die aber keine Selbstverständlichkeit sein dürfen. Es fehlen Leistungsanreize, gleichzeitig aber auch Möglichkeiten für Sanktionierungen.



    Bei dieser Perspektive geht der Blick aber an den wirklich Priviligierten dieser Gesellschaft vorbei. Das sind die Vermögenden, die meisten Millionäre und Milliardäre, die ihre Bilanzen schönen lassen, um sich dann durch fachlich versierte Steuererater arm rechnen zu lassen.



    Der Kern der Gerechtigkeitsfrage liegt also nicht in der Mittelschicht, sondern in der Oberschicht.

  • Bei der Debatte wird vergessen, dass wir hier über Gehaltskürzung reden. Vergleicht man einen Lehrer nach A13 (Beamter), mit einem Lehrer oder einer Lehrerin mit dem entsprechenden Tarifgehalt, so ist das Tarifgehalt um etwa 200 € höher als das Bruttogehalt des Beamten. Durch die höheren Abzüge entstehen aber Differenzen im Nettoeinkommen von 4-800 €. Berlin hat das ja mal versucht und ist kläglich gescheitert, weil die Lehrer und Lehrerinnen zwei in Berlin ausgebildet wurden, aber in andere Bundesländer und in Privatschulen abgewandert sind. Wenn man also für ein einheitliches System ist, wofür viel spricht, muss man sich klar sein, sparen kann man nur, wenn man die Nettogehälter der Beamten am Beispiel von A13 um 4-800 € kürzt. Nur ob es da noch Lehrer gibt, ist schwer zu beurteilen. Einfacher wäre es beispielsweise, sicherzustellen, dass Beamte, um ihre volle Pension zu erhalten, genauso lange arbeiten müssen wie Angestellte und Arbeiter. Beamte erreichen ihre volle Pension in der Regel nach 40 Jahren, man könnte sie auf 45 Jahre erhöhen, und man würde auf Dauer im zweistelligen Milliarden Bereich sparen können. Denn man muss weniger Leute einstellen und sie arbeiten länger.

    • @Crassus:

      Keine Zulage auch nicht für Kinder?



      Ich liebe die Paralelluniversen der Beamten, bei vielen der jüngeren ist es manchmal pure Ahnungslosigkeit.

    • @Crassus:

      Haben Sie mal einen Blick auf die Burn-Out-Rate Lehrern über 60 geworfen?

  • Lasst die Beamten einzahlen!

    Definitiv ein guter Vorschlag. Der beste.

    Beamte bekommen netto das Doppelte an Pensionen wie Arbeiter oder Angestellte. Ohne besser qualifiziert zu sein. Ohne mehr zu arbeiten.

    Dass Beamte so viel Geld bekommen hat nur einen einzigen Grund:

    Sie haben die bessere Lobby.

    Schluss mit diesen elenden Spielchen!

    • @shantivanille:

      Wo haben Sie denn das her, dass Beamte das Doppelte an Pension als Arbeiter und Angestellte an Re te bekommen? Sie dürfen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen - Beamte haben keine Zusatzrente und müssen ihre Pensionen komplett versteuern und die Beiträge zur PKV aufbringen. Zudem dürfte man Beamte nur auch mit entsprechend qualifizierten Beschäftigten in der freien Wirtschaft vergleichen, viele Beamte haben studiert (ab gehobenen Dienst obligatorisch). Das jeweilige Durchschnittseinkommen verwässert die Diskussion immens.

    • @shantivanille:

      Das können Sie schon machen. Aber Sie sollten es klug und abgewogen machen. Der Kernpunkt muss sein, dass der Staat von guten Leuten geführt und betrieben wird. Und die müssen sie anständig bezahlen. Ob das über eine höhere Pension funktioniert (die gleicht im höheren Dienst ja allenfalls aus, dass die Beamten in der Zeit davor viel weniger verdienen als in der freien Wirtschaft) oder ob sie einfach vorab mehr zahlen, ist letztlich egal. Aber sie müssen das Gesamtpaket attraktiv genug gestalten, damit sie gute Leute gewinnen.

      Wenn das Paket wirklich so attraktiv wäre, hätten die Kernbereiche des Staates (insbd.: Justiz) wohl kaum solche Nachwuchsprobleme...

      • @EH 553:

        Die guten Leute sind meistens in der Wirtschaft, wo sie zu Recht weitaus mehr verdienen.

        Schau ich mir den Polit-Zirkus der letzten 20 Jahre an, sehe ich kaum gute Leute, gleich welcher Partei.

        Es wird dringend Zeit die Regierung an top ausgebildete und erfahrene Technokraten zu übergeben:

        Z. B. : McKinsey, Boston Consulting, Deloitte & Co.

        • @shantivanille:

          Ach kommen Sie - als ob die Leute bei McKinsey alle brillant wären. Das ist einfach lächerlich .

        • @shantivanille:

          Ich hoffe mal, das ist, wonach es klingt: Satire

    • @shantivanille:

      Zum einen bekommen sie nicht das Doppelte und zum anderen sind die meisten Beamten deutlich besser ausgebildet als Arbeiter und Angestellte. Ein Richter oder Offizier entspricht eher einem Manager der mittleren Ebene als einem Arbeiter am Fließband.

      • @Machiavelli:

        Die Unterschiede von Pension und Rente nach 40 Jahren A 13 und 40 Jahren E 13 sind schon immens.

        • @My Sharona:

          Das einzige, was bei A13 und E13 gleich ist, ist die Zahl in der Bezeichnung. Da ist die Ähnlichkeit aber eigentlich auch schon zu Ende.

          Änderungen in der A-Besoldung beschließt das Parlament in einem Gesetz. Die E-Gehälter verhandeln der öffentliche Arbeitgeber und die Gewerkschaften in freier Tarifautonomie.

          Die tätigkeitsbezogene Eingruppierung nach öffentlichem Tarifvertrag folgt auch vollkommen anderen Gesetzmäßigkeiten als die Übertragung eines bestimmten Statusamts als Beamter.

          Mir scheint, als reden Sie von etwas, was Sie so gar nicht verstanden haben.

          • @Metallkopf:

            Lehrer sind A 13 oder E 13. Die tatsächlichen Dienstpflichten gleichen sich.

      • @Machiavelli:

        Manager bekommen Geld für irgendwas, die Bezeichnung sagt nichts über die Qualifikation aus.



        Bei Lehrern und Ingenieuren hat man den direkten Vergleich die gibt es im ÖD als Angestellte und Beamte. Erschwerend kommt hinzu, das Beamte im höheren Dienst in einem bürokratischen Paralelluniversum ausgebildet werden und dann ohne Erfahrung auf Führungspositionen gesetzt werden.

        • @Axel Schäfer:

          Man sollte dann schon Ingineure in der freien Marktwirtschaft vergleichen. Und auch bei Lehrern, jemand der Mathematik studiert kann in der freien Wirtschaft gut verdienen.

          • @Machiavelli:

            Leider landen im öffentlichen Dienst viele Ingenieure, die es in der Wirtschaft zu nichts gebracht haben. Also Leute mit Abschlüssen, aber ohne Fähigkeiten. Das betrifft zum Glück nicht alle, aber zu viele Unfähige landen in Positionen in denen sie so richtig öffentliche Gelder auf den Kopf hauen können. Wer schon mit Aufträgen der öffentlichen Hand zu tun hatte, kann davon ein Lied singen.

            PS: Über die Fähigkeiten im Beschaffungswesen der BW breiten wir lieber das Tuch des Schweigens.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Leider landen im öffentlichen Dienst viele Ingenieure, die es in der Wirtschaft zu nichts gebracht haben. Also Leute mit Abschlüssen, aber ohne Fähigkeiten."

              Ganz brutal gesagt landen im ÖD vor allem die Ingenieure, die mit Bewerbungen auf attraktivere Jobs gescheitert sind. Oder wie es auf Business-Denglisch heißt: You get what you pay for.

  • Hinweis:



    ...könnten deshalb beispielsweise nicht -streiken-....

    Bei ausgehandelten Tarifhöhungen bekommen die Beamten in Hamburg den gleiche Prozentsatz wie die Angestellte. Also brauch sie nicht streiken!

    Außerdem bekommen Beamte noch diverse Zuschläge (z. B bei 3 Kindern 1500 €). Angestellte Kinder gehen dabei leer aus!

    • @Joen:

      ‚ z. B bei 3 Kindern 1500 €‘

      ME fake news. Aber bitte gerne mit Link belegen, danke.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Moin,

        schau mal unter finanzverwaltung.nrw.de unter familienzuschlaege_ab_01.02.25.pdf nach.



        Ist schon erstaunlich...

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Das ist z.B. in Baden-Württemberg der Fall:



        lbv.landbw.de/-/familienzuschlag

        Als Beispiel Besoldungsgruppe A12 Stufe 2:



        Grundbetrag 1. Kind: 153,45 Euro + Erhöhungsbetrag von 27,63 Euro = 181,08 Euro.



        Grundbetrag 2. Kind: 153,45 Euro + Erhöhungsbetrag von 234,49 Euro = 387,94 Euro.

        Für das dritte und jedes weitere zu berücksichtigende Kind gibt es ein einheitlicher Betrag von 989,17 Euro.

        Das macht bei drei Kindern zusammen 1558,19 Euro. Bei vier Kindern 2547,36 Euro, usw...

        Je nach Besoldungsgruppe und Stufe kann sich das sowohl nach unten als auch nach oben noch ausweiten.

        Zusätzlich kommen noch bei drei Kindern 765 Euro Kindergeld dazu, macht 2323,19 Euro!

        • @F_A_W:

          Das ist nicht additiv, mE. Siehe der entsprechende Auszug aus dem Link unten von Joen: 'Ein Bundesbeamter mit drei Kindern kann somit insgesamt über 920 Euro Familienzuschlag erhalten'

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Das LAND Baden-Württemberg bezahlt keine BUNDESbeamten...

            • @FriedrichHecker:

              Korrekt. Hab das erst später gesehen. Trotzdem erstaunlich, dass BW da so deutlich über dem Bund liegt.

    • @Joen:

      Es gehört zum Wesen des Streikrechts, dass nicht Andere für Einen bestimmen, ob man Grund genug zum Streiken hat oder nicht. Wer nicht steiken kann, kann im Tarifsteit auch nicht mitreden.

      • @Normalo:

        ..bekommt aber den Vorteil der Lohnerhöhung ohne zu streiken

        • @Joen:

          ...bekommt aber das Verhandlungsergebnis ohne eigene Interessenvertretung oktroyiert und stellt auch keine Verhandlungsmacht dar. Denn wenn es nicht zu einem Abschluss kommt, ist man ja nicht nicht Mitstreikender sondern geborener Streikbrecher. "Dienst nach Vorschrift" schieben zu können, ist nicht, was die Verfassung unter "Steikrecht" versteht. Es ist recht simpel: Gleiche Rechte und gleiche Pflichten - aber das würde halt bedeuten, den Beamtenstatus effektiv abzuschaffen.

      • @Normalo:

        Wissen Sie… sollen Beamte doch das Streikrecht im Tausch für den Abbau ihrer Privilegien bekommen. So schlecht wie der ÖD mittlerweile organisiert ist und auch was man so an Haltungen von Beamten zu Gewerkschaften hört (wieso sollte man schon 1% vom Brutto zahlen…) erwarte ich da keine großen Störungen. Feuerwehr und Polizei ggf. ausgenommen, aber da wird es wie im Gesundheitsbereich eben Notdienste geben und die gehören sicher nicht zu den überbezahlten Beamten.



        Ich fände das besser als immer die automatische nachträgliche Anpassung ohne sich an den Arbeitskämpfen überhaupt beteiligen zu müssen.

    • @Joen:

      Bitte wo bekommen Beamte mit 3 Kindern 1500€ an Zuschlägen? Sorry, das ist Quatsch, bitte über Familienzuschläge informieren.

      • @WarumDasAlles:

        Im baden-württembergischen Landesdienst gibt es alleine für das dritte Kind 953 €...

        • @FriedrichHecker:

          Ne, falsch, das ist der komplette Familienzuschlag, wenn der/die Beamt:in 3 Kinder hat. Bei 0/1/2 ist es entsprechend weniger.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Dann ist die Darstellung des Landesamts für Besoldung und Versorgung, dass es separate Zuschläge für

            - das erste Kind

            - das zweite Kind

            - das dritte und jedes weitere Kind

            gibt, falsch?

            lbv.landbw.de/docu...enst-ab-01-02-2025

            Samt der darauf basierenden Äußerungen aus der Landespolitik und der Presse?



            Staatsanzeiger für Baden-Württemberg falsch?

            • @FriedrichHecker:

              Hm. Dann ist da BW deutlich großzügiger als der Bund

  • Nur ein weiterer Versuch der Flickschusterei, der nicht mal im Ansatz das demografische Defizit der Rentenversicherung lösen kann. Klingt halt immer irgendwie toll, einer vermeintlich bevorteilten Gruppe mit vermeintlichem Nutzen in die Tasche zu greifen. Mehr als ein populistischer Vorschlag isses aber nicht. Man könnte abseits der Rentendiskussion mal generell über das Beamtentum nachdenken, aber das ist eine ande Baustelle.

    • @Deep South:

      Mehr als abenteuerlich, das als populistischen Vorschlag zu markieren. Nicht mehr oder weniger populistisch als zu glauben, eine Milliardärs Steuer würde irgendein Problem lösen. Wer aus der Rentenkasse nimmt, sollte vorher auch etwas einzahlen. Das ist aus meiner Sicht nur gerecht.

      • @Goodfella:

        Da bin ich völlig dabei, ich glaub auch nicht an die Milliardärststeuer, schon gar nicht als Allheilmittel. Beamtenpensionen werden aber nicht aus der Rentenkasse, sondern aus Steuermitteln bezahlt. Die Einzahlung der Beamten wäre mit allem was das auch an Ausgaben mitsichbringt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Populistisch deshalb, weil man suggeriert, man könne mit der Beitragspflicht für eine als priviligiert wahrgenommene Gruppe die Probleme des Rentensystems lösen und sich weiterhin vor der unpopulären aber notwendigen echten Reform zu drücken.

    • @Deep South:

      Die Demografie wird als vermeintliches Problem immer von den Reichen den Lobbyisten propagiert. Das wahre Problem ist, dass ein immer größerer Anteil des Volkseinkommens aus Unternehmens- Vermögenseinkommen besteht und ein immer kleinerer Teil aus Arbeitnehmerentgelt. Es gäbe mehrere Möglichkeiten, das zu beheben: Höhere Tarif- und Mindestlöhne (Koppelung an Inflation und Produktivität); Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze; Versicherungspflicht für alle; mit fetten Konjunkturprogrammen für Vollbeschäftigung sorgen (MMT); usw.

      • @Earth & Fire :

        Nun, wenn es tatsächlich kein Problem darstellt, dass vor rund 50 Jahren noch etwa doppelt soviel sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer einen Rentner "finanziert" haben, als wie es heute der Fall ist und zukünftig die Zahl weiter sinken wird, dann ist das wohl so. Dabei sind die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durch KI noch gar nicht wirklich absehbar. Und wie das Konjunkturprogramm aussehen soll, dass aus einer aktuell rasant steigenden Arbeitslosenquote mal eben mittelfristig Vollbeschäftigung macht, da wäre ich aber mal gespannt.

        www.zdfheute.de/wi...anzierung-100.html

        • @Deep South:

          Dieses Problem wird aber nicht ewig bestehen.



          Momentan haben wir einige sehr große Jahrgänge, die jetzt nach und nach mit der Rente beginnen, wenn die durch ihre Rentenzeit durch sind, pendelt sich alles wieder ein.



          Jetzt damit anzufangen, neue Gruppen einzahlen zu lassen, würde diese schwierige Zeit durchaus überbrücken helfen. Wenn die ersten Beamten dann nennenswerte Beträge einfordern können, sollte das Gleichgewicht wieder einigermaßen hergestellt sein.



          Es hilft aber natürlich nicht darüber hinweg, dass ausgerechnet die Vermögensten sich noch immer aus dem System rausziehen dürfen.

        • @Deep South:

          1. Nochmal: wenn man auch die Unternehmens- und Vermögenseinkommen mit einbezieht, ist es logischerweise egal, wie viel von dem Volkseinkommen noch Arbeitnehmerentgelt ist.



          2. Das beste Konjunkturprogramm ist immer, was in der Breite die Gesamtnachfrage erhöht, z.B. eine deutliche Anhebung von Bürgergeld, Grundfreibetrag, Elterngeld, Kindergeld, Löhnen im öffentlichen Dienst, staatliche Jobgarantie usw. Jederzeit finanzierbar, da Staatsausgaben technisch nichts anderes sind als elektronisches Gelddrucken (MMT). Und ohne Vollbeschäftigung besteht auch keine nachfrageseitige Inflationsgefahr.

          • @Earth & Fire :

            Ja WENN. Dann würden wir ja wenigsten von einer echten Reform reden. Der Vorschlag wird hier aber nicht gemacht. Sondern die -nach meinem Dafürhalten- billige Flickschusterei, die die Schwächen des Systems nicht im Ansatz behebt und auf den Eindruck zielt, es würde ausreichen, die eine priviligierte Gruppe da zur Solidarität zu bewegen. Darum gings mir.



            Das mit dem elektronischen Geldrucken nach Belieben und staatlichen Jobgarantien halte ich dagegen für abenteuerlich.

            • @Deep South:

              Naja, jeder €, den der Staat täglich ausgibt, ist ja technisch gesehen schon ein Gelddrucken. Der Staat weist seine Zentralbank an, sein Zentralbankkonto - welches ja wie jedes Konto nur ein Datensatz ist - um z.B. 100 € zu mindern und das Zentralbankkonto der Empfängerbank um 100 € zu erhöhen. Dies verpflichtet die Empfängerbank, das Girokonto des Empfängers auch um 100 € zu erhöhen. Dadurch findet eine Geldschöpfung statt, weil sich die Geldmenge erhöht. Dies hätte technisch auch mit 1 Billion € funktioniert, ohne irgendjemanden zu belasten. Wichtig ist immer nur, dass damit auch reale Güter/Ressourcen nachgefragt werden, sonst gibt es tatsächlich eine sukzessive Inflation. Steuerzahlungen gehen dann den umgekehrten Weg und stellen für sich genommen eine Geldvernichtung dar. Im Prinzip wie bei Gewährung und Tilgung eines Bankkredites. Der Steuerzahler kann somit gar keine Staatsausgaben finanzieren.bAusgeben kommt hier - anders als bei uns - vor Einnehmen.

  • Seit 58 Jahren finanziert die Rentenkasse die versicherungsfremden Leistungen vor. Und seit 58 Jahren immer wieder das gleiche Spiel, die Rueckerstattung dieser Leistung aus dem Bundeshaushalt ueber die Bundeszuschuesse erfolgt nicht in gleicher Höhe. Somit macht die Rentenkasse immer einen Verlust. 2024 Betrug dieser Verlust 46 Mrd. Euro. (Quelle: Rentenjahresbericht Der Rentenversicherung und Teufel Tabelle. www.adg-ev.de) Die Renten hätten um 14,4% höher ausgezahlt werden können, ohne diesen Eingriff in die Sozialkassen.

    • @Gerhard Vogt:

      Und diese Ungeheuerlichkeiten sind jetzt genau weshalb die Schuld des einzelnen Beamten?

      • @Metallkopf:

        Es ist nicht die Schuld des einzelnen Beamten. Niemand hier behauptet das. Ich will nicht aus der Ferne diagnostizieren, aber Ihre Äußerungen im Forum könnten auf ein psychologisches Problem hinweisen oder - höchstwahrscheinlich ist es dies - ein Ablenkungsmanöver, das die systemischen Ungerechtigkeiten in der Alterssicherung nicht in den Blick geraten lassen soll.

    • @Gerhard Vogt:

      Vielen Dank für den Hinweis auf diese zu selten angesprochene Ungerechtigkeit.

    • @Gerhard Vogt:

      Das stimmt, es gibt derzeit eine Lücke in dieser Höhe.

      Wieviel Steuern Rentner aber bezahlt haben/bezahlen steht hier: www.tagesschau.de/...steuerung-100.html



      2021 51,4 Milliarden,



      2022 54,8 Milliarden, +3,4



      2023 55,7 Milliarden, +0,9



      2024 58,6 Milliarden, +2,9



      2025 62,7 Milliarden. +4,1



      Das wird, wenn des Alterseinkünftgesetzes so bleibt m.E. pro Jahr ca. 4 Mrd. mehr werden. So ca. 2035 werden die Rentner dann genausoviel Steuern zahlen wie ihre Rentenversicherung Zuschuss erhalten wird, danach wird sich das drehen: Die Rentner werden dann mehr Steuern zahlen als Zuschuss erhalten.







      Zu den "versicherungsfremden Leistungen" wird auch die Mütterrente gezählt , obwohl sie das nicht ist: Vor längerer Zeit hat eine ältere Versicherte geklagt , dass ihre fünf Kinder das fünffache an Rentenversicherungsbeiträgen einzahlen, das sie als Witwenrente erhält. Die Klage wurde damals abgewiesen. Dswegen die Änderungen zur Mütterrente.

      www.bundesgesundhe...de-leistungen.html



      www.deutsche-rente...undeszuschuss.html

    • @Gerhard Vogt:

      Rentenexperte Otto Teufel



      Einer schuftet im Augiasstall



      Der Bruder von Fritz Teufel ist einer der versiertesten, kritischsten Rentenexperten Deutschlands. Seit 30 Jahren kämpft er gegen die Rechentricks der Rentengesetzgebung.



      Von Gabriele Goettle



      "Wir werden die Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen." Altbundeskanzler G. Schröder (SPD)



      taz.de/Rentenexper...o-Teufel/!5127666/

      Na Mahlzeit

  • Text1:



    "Die Anstalt" hatte vor einigen Monaten begonnen die Vergünstigungen des Beamtenseins herauszuarbeiten. Mich würde interessieren was in Gänze dazu gehört, welche Goodies ein Beamter zu erwarten hat, welche Automatismen (Lohnsteigerungen u.Ä. geknüpft an welche Vorbedingungen), welche Töpfe existieren, Sonderzahlungen, Gratifikationen, Mitversicherungen, Fondsanteile usf. Kennt sich jemand damit aus?

    Interessant ist folgende Statistik aus 2007 (es scheint auf Statista keine neueren Daten zu geben - honi soit...)



    de.statista.com/st...pensionen-in-2007/



    => KI: Der Gegenwartswert von Renten und Pensionen ist die Gesamtsumme, die heute auf einem fiktiven Konto hinterlegt werden müsste, um mit Zinsen alle zukünftigen Renten- bzw. Pensionsleistungen zu decken.

    Vor welchem Hintergrund? 2024 - 22 Millionen Rentner bei 1,406 Millionen Pensionäre im öffentlichen Dienst.

    Nimmt man noch diese Statistik hinzu erübrigt sich die Frage ob Beamte "etwas beitragen" sollten: de.statista.com/st...chland-nach-alter/

    • @stattlichundfeist:

      Noch`n Aspekt heruntergebrochen =>



      Beiträge des Rentensystems 2024 von Arbeitgebern und Arbeitnehmern plus Bundeszuschuss ergeben Gesamtkosten von ca. 408 Mrd. Euro.



      Für Pensionen, Hinterbliebenenversorgung und Beihilfen hat der Bund 2024 nach vorläufigen Angaben rund 90,3 Mrd. Euro ausgegeben (Bund, Länder und Kommunen).

      Rechnung für 2024:



      22 Millionen Rentner kosten den Staat 408 Milliarden Euro / pro Kopf = 18.545€



      1,406 Millionen Pensionäre kosten den Staat 90,3 Milliarden Euro / pro Kopf = 64.224€ (das 3,46-fache)

      Ist eine Beamtin, ein Beamter 3,46-mal produktiver, staatstragender, klüger, hübscher, ...?

    • @stattlichundfeist:

      Als Beamter kann ich Ihnen sagen die Anstalt hat dick aufgetragen um Lacher zu produzieren. Was Beamte im Vergleich zu gleichrangigen Tarifangestellten des Öffentlichen Dienstes verdienen können sie öffentlich nachlesen. Gibt vom Beamtenbund auch von Verdi und anderen Gewerkschaften simple Rechenprogramme im Netz. Ebenso die Zuschüsse zur Beihilfe der Krankenversicherung und wie Pensionen berechnet werden kann man alles öffentlich einsehen. Es gibt keine versteckten Gratifikationen. Wäre schön. Im Gegenteil an diversen Stellen sind Bund und Länder mit der Sparsamkeit immer gut dabei. Beispielsweise bekommen Angestellte des Bundes Weihnachtsgeldes. Beamte nicht. Auch bei der Übertragung von Tarifabschluss für Angestellte des Bundes und der Länder auf Beamte wird sich gerne mal ein halbes Jahr und mehr Zeit gelassen. Es ist alles sehr öffentlich einsehbar. Im übrigen beteiligen sie sich bitte nicht am medialen Ausspielen von Angestellten vs Beamten. Die strukturellen Probleme der Rentenversicherung sind demographischen Natur.

      • @MaCo:

        Bert Rürup (emer.) hat für das Handelsblatt zusammen gefasst -> ... Fazit: Eine Besetzung frei werdender Beamtenstellen durch sozialversicherungspflichtige



        Angestellte verringert langfristig die gesamtgesellschaftlichen Ausgaben für die Altersversorgung. Denn der Barwert einer Beamtenpension ist höher als der Barwert der



        Rentenansprüche eines gleichqualifizierten Angestellten des öffentlichen Dienstes.



        research.handelsbl...amtenpensionen.pdf

      • @MaCo:

        "Die strukturellen Probleme der Rentenversicherung sind demographischen Natur." - Auch, aber nicht nur. Die strukturellen Probleme der Renten- und Krankenversicherung beruhen auch darauf, dass sich die besonders gut Verdienenden (was selten Ausdruck besonderer Leistung ist) und besonders Langlebigen der sozialen Lastenverteilung entziehen. Ferner bildet sich in den derzeit bestehenden Finanzierungsmodellen der Sozialversicherung nicht ab, dass der Anteil von Arbeitsentgelten jeder Art am Volksvermögen sinkt und der von leistungslosen Einkommen (Kapitalerträgen, Vermietungserträgen) steigt (die aber für die Finanzierung des Sozialstaates unterdurchschnittlich herangezogen werden).

      • @MaCo:

        "Die strukturellen Probleme der Rentenversicherung sind demographischen Natur." Würde ich nicht sagen . Die strukturellen Probleme der Rentenversicherung sind politischer Natur: Niemand traut sich : 1) die Beiträge zu erhöhen, 2) die Alterseinkünfte stärker zu besteuern. Die Folge der Demographie (ältere Menschen haben nicht die Leistungsfähigkeit Jüngerer) ist die Aufgabe jeder Rentenversicherung, und nur solange ein Problem, solange man "Aufgabe" mit "Problem" gleichsetzt.

  • Die Intention, Beamte - und übrigens auch alle Selbständigen und Privatiers - Rentenbeiträge zahlen zu lassen, ist zwar total nachvollziehbar. Schlauer wäre es allerdings, die Einkommen- und Körperschaftsteuer durch eine Negative Einkommensteuer von 50 Prozent für alle Löhne und Gewinne einzuführen mit: Steuerschuld = Steuersatz * (Bruttoeinkommen - Grundfreibetrag), mit Grundfreibetrag = Prokopfeinkommen. Dabei würde - anders als bei der heutigen ESt - eine negative Steuerschuld nicht gekappt sondern vergütet.



    de.m.wikipedia.org...ve_Einkommensteuer



    juergen-rettel.wixsite.com/meinewebsite



    Dadurch würde die RV und PV wegen der 50-Prozent-Besteuerung nur noch die Hälfte kosten, und die Selbständigen müssten auch nur noch den AN-Beitrag zahlen (die AG-Beiträge zu den SV wären im 50 % Steuersatz mit drin und könnten eine KV/PV-Kopfpauschale finanzieren). Das würde die gesetzliche RV und AV auch für die Selbständigen gegenüber der privaten RV billiger und attraktiver machen, denn die privaten Versicherungsgesellschaften wollen Gewinne machen, die gesetzliche nicht.

  • Ich verstehe in einigen Kommentaren vorgebrachte Argumentation nicht, dass eine Umstellung wie im Text entweder gar keine Mittel sparen oder sogar mehr kosten würde. Es ist eine einseitige Rechnung. Nehmen wir z.B. die Sozialversicherungen: Aktuell zahlen Beamte nicht ein. Also ja hier würden dem Staat im Kontext des Beamtenverhältnisses mehr Kosten entstehen. Da ja aber alle Sozialkassen stand jetzt sowieso durch Bundesmittel bezuschusst werden, würden sich diese Zuschüsse voraussichtlich reduzieren. (Linke Tasche, rechte Tasche). Während bei der KV für Beamte eine gesetzliche Versicherung wieder attraktiver würde und hier sogar der Abfluss von Mittel in den privaten Sektor reduziert werden könnte. Ebenso sparen die Absenkung der Pensionen, sowie eine Umstellung auf Krankengeld definitiv Mittel (bei Rente, Pension halt eher perspektivisch). Es ist also bzgl. effektiveren Einsatz von Steuermittel ein sinnvoller Reform Vorschlag. Und am Ende wäre eine gestaffelte Abschaffung des Beamtenverhältnisses außer für zentrale Aufgaben wie Polizei, Feuerwehr und ggf. nich einige zentrale Verwaltungsaufgaben eben sinnvoll. Im ÖD arbeiten Millionen Menschen ohne Beamte zu sein.

    • @Maxime Musterfrau:

      Wenn das Land und die Kommunen mehr zahlen müssen, während der Bund dann Zuschüsse spart, freut sich der Bundesfinanzminister, während der Kämmerer noch mehr Probleme hat.

      Wenn man sich nur noch oberflächlich damit beschäftigt, klingt das als "egal", aber schon beim etwas tieferen Blick zeigen sich die Probleme.

      Aber populistisch kann man erst mal Punkte machen, egal ob als Ministerin oder Autorin einer Zeitung...

      • @DerLeser:

        Wir haben sowieso ein grundsätzliches Problem bei der Steuerverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Insbesondere auch schon jetzt wegen steigender kommunaler Aufgaben und damit steigenden Ausgaben. Auch hier ist eine grundsätzliche Reform notwendig.



        Es ist nicht populistisch festzustellen, dass es massiver Strukturreformen verschiedenster jahrzehntelanger Organisationsmodelle gibt, die in kleinsterweise auf aktuelle Entwicklungen und Probleme passen. Das Beamtentum ist eines, ebenso Steuerschlüssel. Der Reformstau der letzten Jahrzehnte um in erster Linie Pfründe weniger zu schützen ist toxisch für die Gesellschaft.

        • @Maxime Musterfrau:

          "Es ist nicht populistisch festzustellen, dass es massiver Strukturreformen verschiedenster jahrzehntelanger Organisationsmodelle gibt, die in kleinsterweise auf aktuelle Entwicklungen und Probleme passen. Das Beamtentum ist eines, ebenso Steuerschlüssel." - wahre Worte!

  • Ich habe aus Interesse mal ein paar Daten recherchiert. Denn es sollten nicht nur die Beamten betrachtet werden, da demnach nur 73% der Erwerbstätigen in die GRV einzahlen. (Witwenrente wäre noch mal ein weiteres Thema, hier nicht betrachtet):

    Bezugsgröße: Erwerbstätige gesamt (2023): ≈ 45,9 Mio. Personen. (Statistisches Bundesamt), davon: (gerundet)

    Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) – Beschäftigte + selbständige GRV-Pflicht/-Freiwillige: ≈ 33,7 Mio. → ≈ 73 % der Erwerbstätigen. (Enthält auch die über die KSK versicherten Künstler:innen: (BMAS) ≈ 0,193 Mio. → ≈ 0,4 %)

    Beamtenversorgung (Beamte) – aktiv Beschäftigte Beamte: ≈ 1,77 Mio. → ≈ 3,9 %. (Statistisches Bundesamt)

    Berufsständische Versorgungswerke (Ärzte, Anwälte etc., Beitragszahlende): ≈ 0,94 Mio. → ≈ 2,0 %. (Mitglieder insgesamt „> 1 Mio.“) (Ihre Vorsorge)

    Ohne obligatorische Alterssicherung – v. a. Selbstständige ohne Pflichtsystem: ≈ 3,0 Mio. → ≈ 6,5 %. (BMAS)

    Außerdem gibt weitere Gruppen (z. B. Landwirte , Soldaten) sowie Minijobs ohne eigenen GRV-Beitrag etc., die in der vereinfachten Aufteilung oben nicht separat ausgewiesen sind.

    • @Envie d‘Evasion:

      Damit will ich sagen, dass meiner Meinung nach unbedingt die Sonderregelungen für Beamte evaluiert werden müssen, aber auch noch die weiterer Gruppen: Warum haben Ärzte und Anwälte die Möglichkeit andere Systeme zu wählen, warum verpflichtet man Selbständige nicht zu GKV (einige davon, natürlich nicht alle!, sorgen gar nicht vor sondern bauen auf Bügergeld im Alter). Und die Anstellung über Minijobs ist auch nicht zielfördernd.

      • @Envie d‘Evasion:

        Die Einbeziehung von Selbstständigen und Freiberuflern in die sozialen Sicherungssysteme ist ebenfalls notwendig.

        • @My Sharona:

          Hätte man schon nach dem Krieg zu Adenauers Zeiten haben können. Wollten die auch. Aber man ließ sie nicht... Wäre eine zu hohe Belastung.

          Und jetzt kommen die Heiopeis, denen das Geld anderer Leute ausgegangen ist, auf die grandiose Idee, dass die weitgehend kapitalgedeckte Altersvorsorge der Freiberufler, denen man damals die Tür vor der Nase zugeknallt hat, eine himmelschreiende Ungerechtigkeit sei.

          Jemanden, den man nicht hat mitmachen lassen, jetzt dafür bloßstellen, dass er sein Geld besser beieinanderbehalten hat, als man selbst ist schon eine besondere Form der Verantwortungsverschiebung.

          • @Metallkopf:

            "...eine besondere Form der Verantwortungsverschiebung" - die Probleme in der Altersversorgung jetzt nicht anzugehen, ist Verantwortungslosigkeit. Lösungen, die irgendwann mal (für die Allgemeinheit) eher schlecht als recht funktioniert haben, nun aber vollends zu scheitern drohen, haben keine Ewigkeitsgarantie. Wissen Sie, die Welt dreht sich weiter (seit Adenauers Zeiten schon ein paar mal).

      • @Envie d‘Evasion:

        Bei den Minijobs werden immer vom Arbeitgeber Beiträge 10 Höhe von 15,% in die Rentenversicherung eingezahlt. Dem Mitarbeiter steht es frei sich seine 3,6% auszahlen zu lassen oder auch in die Rentenversicherung einzuzahlen.



        Wer als Minijobber einzahlt erhöht damit seine Beitragsjahre - wird leider gerneübersehen.

  • Man kann fordern, die Systeme zusammenzulegen. Sowie auch bei der Krankenversicherung.



    Allerdings dürfte es ohne eine (kleine) Revolution nicht gehen. Das Musk-sche Vorgehen geht nicht, da man Beamte nicht entlassen kann. Bliebe vielleicht das Milei-sche Vorgehen mit Kürzungen der Bezüge um 20%. Was aber auch ein andere Gesetzgebung nötig machen würde.



    Denn ohne Kürzung würde es nicht gehen. Eine Polizeibeamtin oder auch Lehrerin die jetzt 2400 verdient, müsste ja 800 Euro (oder so, Zahlen sind recht willkürlich) an Sozialbeträgen abgeben. Für 1600 macht aber niemand den Job (siehe div. Artikel, dass einfache Beamte besonders in teuren Städten auch heute schon knappsen). Also müsste, wie auch Tom Farmer schon darlegte, der Staat die 800 (plus den Arbeitgeberanteil) drauflegen. Es würde also nur Steuergeld von links nach rechts verschoben. Saniert würde kurz- bis mittelfristig nichts.

    • @fly:

      >Eine Polizeibeamtin oder auch Lehrerin die jetzt 2400 verdient, müsste ja 800 Euro (oder so, Zahlen sind recht willkürlich) an Sozialbeträgen abgeben.<

      Nein - 2400 netto würden bleiben. Der Staat müsste so viel Sozialversicherung zahlen, dass sich am Netto nichts ändert. Das kostet den Staat nichts weil er es an Zuschüssen für die GRV einspart.

      Rechnen tut es sich für den Staat weil er dann in Zukunft keine Pensionen mehr bezahlen muss.

      Wenn man es will geht das.

    • @fly:

      Das durchschnittliche Gehalt eines Lehrers liegt derzeit bei knapp 4500€ Brutto. Das Lehrerinnen alle massiv nur in Teilzeit arbeiten ist wieder ein anderes Problem. Bei Polizeibeamten ist das Durchschnittsbrutto nur knapp niedriger. Können wir mal aufhören ausgerechnet bei den Beamten zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken?

      • @Šarru-kīnu:

        Man kann das Pferd auch andersrum aufzäumen.



        Wenn beispielsweise ich als Ingenieur im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst angefangen hätte, hätte ich damals schlechter verdient als in meinem vorherigen Studentenjob. Die Vorteile der Verbeamtung waren damals und sind auch heute noch schon das wesentliche Argument für eine Bewerbung beim Staat...

      • @Šarru-kīnu:

        Gebe Ihnen recht. Ich habe in Familie und Bekanntenkreis einige LehrerInnen. Die Netto-Gehälter sind im Vergleich zu Personen, die studiert haben aber keine Top-Karriere machen sehr attraktiv. Daher wird sich eher der "Luxus" Option "Teilzeit" (oder Frühverrentung) gegönnt.

        Und (nicht zu vernachlässigen): Beamte müssen nicht vom Nettogehalt noch einen größerer Teil in private Altersvorsorge investieren.

        Plus: Das Risiko des Jobverlusts mit 55+, welches gerade sehr viele Ingenieure und Betriebswirte trifft, ist auch nicht gegeben.

        Im Diskurs erlebe ich häufig, dass Beamte sich mit den falschen Personengruppen in der freien Wirtschaft vergleichen: Da dient nicht das Gehalt des mittleren bis unteren Management als Referenz sondern das der Top Führungskraft (eine Karrierestufe, die eher die Ausnahme ist).

        Und es wird übersehen, dass in der Wirtschaft die Zeiten üppiger Betriebsrenten oder attraktiver Vorruhestandsregelungen schon lange vorbei ist (von Unternehmen wie VW, BMW&Co. mal abgesehen).

        • @Envie d‘Evasion:

          "dass Beamte sich mit den falschen Personengruppen in der freien Wirtschaft vergleichen" - eine zutreffende Beobachtung! Aber dieses Mindset ist beinahe unvermeidlich, wenn man sich die offiziellen Verlautbarungen zum Wert der Beamt*innen so anhört. Da fällt es schwer mit Blick auf sich selbst realistisch zu bleiben.

        • @Envie d‘Evasion:

          Dafür müssen Beamte sich aber von Ihrem Nettogehalt noch privat krankenversichern - bei mir etwa 400 Euro jeden Monat. Keine Frage, wir Beamten haben es schon besser als die Angestellten im öffentlichen Dienst. Aber meine ehemaligen Kommilitonen beeindrucke ich mit meiner Besoldung nicht besonders...

          Gerne wird ja der Durchschnittsverdienst von Beamten (in der Regel studierte Leute, Ausnahme vielleicht Polizei) mit dem des Durchschnittsarbeiters/Angestellten (in der Regel berufl. Ausbildung) verglichen.

          • @Chris McZott:

            Beamte haben m.W. eine freie Heilfürsorge. Die Kosten für die private Zusatzversicherung liegen in den persönlichen Ansprüchen, der "beihilfekonformen Tarife"



            z.B.



            landingpage.dbv.de...ankenversicherung/

            • @Hans - Friedrich Bär:

              Das gilt nur für Soldaten.

              Wir Beamten erhalten Beihilfe - meist 50%, 70% bei Pensionären - den Rest müssen wir aber selbst zahlen. Zugegeben eine 50%-Privatversicherung ist günstiger als die GKV oder die 100%-Versicherung, die Selbstständige berappen müssen.



              Aber so wie es Envie d‘Evasion schreibt, ist es eben nicht. Man kann nicht ohne weitere die Netto-Gehälter vergleichen.

              Die PKV kennt übrigens auch keine Familienversicherung. In bestimmten Konstellationen (schwerkranke Kinder z.B.) ist daher manchmal die GKV besser.

              • @Chris McZott:

                Freie Heilfürsorge =100% Kostenübernahme gibt es für Soldaten und meistens für Beamte in Vollzugsdiensten ( Polizei, Justiz, Feuerwehr , also Tätigkeiten mit erhöhter Gesundheitsgefahr). Der Unterschied zur Beihilfe besteht, dass sollte ich nicht gleichsetzen, da haben Sie recht. Die Famlienversicherung der GKV ist im Vergleich zur PKV sicher die erste Überlegung, weil die Zahl der Kinder, die in der PKV meistens einzeln versichert werden müssen beim Beitrag zur GKV nicht berücksichtigt wird.

                www.dbb.de/beamtin...amte/beihilfe.html

        • @Envie d‘Evasion:

          "Die Netto-Gehälter sind im Vergleich zu Personen, die studiert haben aber keine Top-Karriere machen sehr attraktiv."

          Naja, das kommt sehr aufs Fachgebiet an. Während vielleicht Historiker das als sehr attraktiv empfinden, sieht es beim Naturwissenschaftler oder Informatiker ganz anders aus.

          • @DerLeser:

            "...sieht es beim Naturwissenschaftler oder Informatiker ganz anders aus." - nicht, wenn Sie Kinder haben und als Beamter eine gewisse Dienstzeit. Auch nicht, wenn Sie in irgendeiner Klitsche von Ingenieurbüro, vielleicht noch in einer ländlichen/strukturschwachen Gegend arbeiten.

            • @My Sharona:

              In "einer Klitsche von Ingenieurbüro" schlechbezahlt arbeiten? Das macht heutzutage fast nur noch der Inhaber und seine Familie...



              Der Rest muss ordentlich zahlen oder verschwindet vom Markt. Unter einem Dutzend Mitarbeiter können Sie ja vielfach kaum noch die Referenzen für Ausschreibungen nachweisen ohne Top-Mitarbeiter (die spätestens nach dem zweiten Abwerbeversuch ihren Marktwert kennen). Und der "klassische Mittelständler" von vor 30 Jahren hat sich inzwischen ein Unternehmen mit dreistelligen Mitarbeiterzahl verwandelt - entweder durch aufkaufen oder durch aufgekauft werden...

              • @FriedrichHecker:

                An keiner Stelle rede ich von "schlechbezahlt" [sic!]. In vielen Ingenieurbüros bekommen Sie nicht A 13/14 plus Kinder- und Ehegattenzuschlag. Schlecht bezahlt ist man deswegen noch lange nicht. Man bringt auch als Ingenieur in den meisten Gegenden Deutschlands kein finanzielles Opfer, wenn man im höheren Dienst verbeamtet ist.

  • Liebe Frau Schmollack,

    da legen Sie aber ganz schön die Axt an einen der Grundpfeiler der Besitzstandswahrungsrepublik. Warum lockern wir nicht auch den Kündigungsschutz (entgegen landläufiger Meinung eine ENTlastung für die Sozialsysteme)? Oder schaffen gleich das Eigentum ab?

    Aber Polemik mal außen vor:

    Zum Einen ist da der Markt: Der Staat lockt Menschen mit diesen Sicherheitsgarantien zu sich, die er sonst der freien Wirtschaft für entsprechend höhere Gehälter "abtrotzen" müsste. Man bekommt keine Spitzenleute auf Richter- und Lehrstühle, mutige Menschen in Uniformen oder unbestechliche Entscheider in Amtsstuben für nur einen Teil dessen, was der Markt für sie bereithielte. Dass der Staatsapparat auch viel überbezahlten Schlendrian enthält, ist kein Problem, das man über ein finanzielle Abwertung des Beamtenstatus lösen wird.

    Zum Zweiten ist da das (Verfassungs-)Recht: Man kann Menschen nicht einfach in die Taschen greifen, nur weil man findet, dass der Deal, den sie mit ihrem Arbeitgeber gemacht haben, zu gut für sie ausfällt. Das sind erworbene, geschützte Rechte (genau wie übrigens Altersrückstellungen in Privatversicherungen, freiberufliche Versorgungswerke etc.).

    • @Normalo:

      Ihr Kommentar bringt wichtige Punkte auf den Tisch – Marktlogik und Verfassungsrecht sind die Kernargumente in dieser Debatte. Aber warum dann die Selbstrelativierung mit dem „überbezahlten Schlendrian“? Damit geben Sie der Polemik der Gegenseite unnötig Nahrung.

      Fakt ist: Beamte verzichten auf Grundrechte wie das Streikrecht, auf Zusatzverdienste und auf berufliche Flexibilität. Sie bekommen im Gegenzug Sicherheit – das ist der Deal. Wer diesen Deal im Nachhinein einseitig aufkündigen will, rüttelt nicht an „Besitzständen“, sondern am Grundprinzip von Rechtsstaat und Vertragstreue.

      Also: Entweder man will Beamte mit allen Arbeitnehmerrechten – oder man respektiert den bestehenden Status. Alles andere ist Rosinenpickerei.

      • @Kühlbox:

        Das Argument der Marktlogik wird häufig überschätzt. Ich habe unten dazu schon einen Kommentar verfasst. Ich vermute auch, dass staatlicherseits eingegangene Verpflichtungen für Beamte nicht aufgekündigt werden können. Man braucht ein neues Beamtenrecht (für neue Beamte), das außer der Unkündbarkeit keine Elemente des bisher bestehenden Beamtenrechts enthält und ansonsten eine Gleichstellung zu Angestellten beinhaltet.

      • @Kühlbox:

        Das mit der Rosinenpickerei unterschreibe ich, aber den Schlendrian nehme ich nicht zurück und ergänze ihn noch um Umstandskrämerei (genug eigene Erfahrung von innen und außen). Ich bin auch nicht hier als Beamtenlobbyist: Wenn es Missstände gibt, die u. a. aus dem Beamtenstatus resultieren, dann sollte man die auch ansprechen.

        Und natürlich ist so ein Beamtenstatus, einmal erlangt, ein Besitzstand. Das ist der wesentliche Ausfluss der Unkündbarkeit.

      • @Kühlbox:

        Der Deal ist in erster Linie, dass Beamte die zivile Armee des Staates sind und im Kriegs- oder Krisenfall auf dem Posten zu verbleiben haben während wir nicht Beamten und verpieseln können. Dass das als Teil des „Deals“ hier von Beamten fast nie kommt, zeigt mir, dass die meisten Beamten ihren Treueeid entweder nicht kennen oder ernst. Und dann sind sie verzichtbar.

        • @Maxime Musterfrau:

          Das ist eine praxisferne Reduzierung.

          • @Normalo:

            Klar, wenn einem die Kernpflichten nicht gefallen, dann ist es eine „praxisferne Reduzierung“. Nein, es ist der Kern des Beamtenverhältnisses. Alles weitere leitet sich genau aus diesem Dienstverständnis ab. Wer also als Beamter nicht gedenkt seiner Kernpflicht nachzukommen, hat auch keinen Anspruch auf die auf dieser Basis gewährten Kompensationen. Das Verbot des Streiks ist nämlich im Kern ebenfalls auf dieses Dienstverständnis zurückzuführen und mit Nichten die zentrale Einschränkung. Einer der Gründe warum der Verzicht aufs Streikrecht vom Dienstherren mit der automatischen Übernahme der anwendbaren Ergebnisse aus den Tarifverhandlungen kompensiert wird. Die Kernaufgabe wurde Beamten nur in der neuen BRD noch nie abverlangt. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Und wenn wir uns dann nicht auf unsere „zivile Armee“ verlassen können, weil es scheinbar in erster Linie eine Mitnahmementalität gibt… dann wozu das Ganze? Alles Aufgaben die Beamte sonst übernehmen können auch von AN erfüllt werden, klappt in anderen Ländern auch. Was glauben Sie denn warum die Pflichten des Dienstherren gegenüber Beamten, denen gegenüber Berufssoldaten so ähnlich sind?

            • @Maxime Musterfrau:

              Gerade WEIL diese "Kernpflichten" (ich würde eher von "Grundidee" oder "Ursprungspflichten" sprechen) nur theoretisch eingreifen, kann man es nicht als praxisnah bezeichnen, die Frage darauf zu reduzieren. Was Sie anführen, mag theoretisch valide und historisch der Ursprung des Beamtenstatus sein, aber die Interessenlage, die ihn real am Leben erhält, ist eine andere.

              In der Realität nutzt der Staat die Tatsache, dass er als Leistungsschuldner praktisch unkaputtbar ist und deshalb ähnlich unkaputtbare Beschäftigungsgarantien abgeben und seine eigene Kranken- und Rentenversicherung sein kann, um (zumindest in seinen Kernaufgaben) Leuten ein anderes Angebot machen zu können als der normale Arbeitsmarkt und insbesondere solche an sich zu binden, denen diese Sicherheit wichtiger ist als z. B. ein höheres Gehalt. Damit geht ein anderes Pflichtenpaket einher, zu dem AUCH die "Kernpflicht" des Dienstes in der Krise gehört (der allerdings nur in der Form des Streikverbots eine wesentliche praktische Auswirkung hat), aber daneben noch ein paar andere (Verfassungstreue, Loyalität, Mäßigung, etc.), die ein gewöhnlicher Arbeitgeber so nicht von seinen Arbeitnehmern verlangen dürfte.

    • @Normalo:

      "Man bekommt keine Spitzenleute auf Richter- und Lehrstühle, mutige Menschen in Uniformen oder unbestechliche Entscheider in Amtsstuben für nur einen Teil dessen, was der Markt für sie bereithielte."



      Geld macht also mutig, unbestechlich....



      Beamte sind also die Mutigen , die Spitzenleute die sonst Wirtschaftskapitäne wäre....



      Warum nur ist es dann in den Amtsstuben bloß so ängstlich, tranig, gestrig? Hmmm?



      Schlimme Fehleinschätzungen!

      • @Tom Farmer:

        Es gibt Spitzenleute im Staatsapparat, und die sind da auch nötig. Dass das nicht für alle Beamten gilt, habe ich ja nicht bestritten. Und nein, Geld macht nicht unbestechlich, Sicherheit tut es (die bei Bestechlichkeit wegfällt).

        • @Normalo:

          @Normalo: Ich kann Ihnen insgesamt nur zustimmen: jedenfalls für die Spitzenleute im Staatsapparat brauchen Sie irgendeine Form von Gegenleistung, und da der Staat nicht das Geld hat, um wettbewerbsfähig zu zahlen, kann es wohl nur die Sicherheit sein. Deswegen kann man schon darüber sprechen, wer alles verbeamtet werden muss, auch Leistungsanreize mögen eine Rolle spielen. Aber das ist eine grundlegend andere Debatte.

          Bevor man dieses Grundkonstrukt aufbricht, sollte man lange und gründlich nachdenken. Die USA machen gerade vor, wie man einen (schon zuvor nicht besonders guten) Staatsapparat systematisch kaputt machen.

          Bin etwas erstaunt, dass eine linke Zeitung solche Einseitigkeiten verbreitet. Niemand hat größeres Interesse an funktionierenden staatlichen Strukturen als linke Parteien... scheint nicht zu Ende gedacht.

          • @EH 553:

            Ein Spitzenbeamter für den (finanzielle) Sicherheit der wichtigste Parameter wäre..... der ist kein Spitzenbeamter!



            Geld, das weiß man schon lange ist kein guter Motivationsfaktor.

            • @Tom Farmer:

              Sie merken aber schon, dass Sie sich widersprechen, oder? Ich schrieb doch eben, dass Geld nicht der Motivationsfaktor sein soll. Das sind gemeinwohlorientierte Leute, die im Gegenzug Sicherheit bekommen und Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.

  • Ich finde das eine gute Alternative, zumindest vorerst.



    Wenn es zu kompliziert ist die sogenannten Reichen - und Erbschaftsteuern einzuführen,k koennen die Beamten mehr zum Allgemeinwohl beitragen.

    • @StefanMaria:

      Lustige Argumentation. Das ist das erweiterte St Florians-Prinzip.

    • @StefanMaria:

      Nur nicht meckern, wenn dann das Bildungssystem noch weiter zusammenbricht. Lehrer möchte ja jetzt schon niemand werden, die Polizei ist ebenso unterbesetzt wie die Justiz, wer nicht blöd ist, wechselt die Seiten und fängt bei einer Anwaltskanzlei an, statt als Richter oder gar Staatsanwalt und wechselt vom Finanzbeamten auf die Seite der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Schröpft gerne die Beamten - mich wird es nicht mehr treffen - aber wundert euch nicht, dass der Staat noch weiter in die Knie geht. Erstaunlich nur, dass vermeintlich Linke dieses Spiel spielen wollen, was in Deutschland die AfD versucht und in den USA Trump wunderbar spielt. Aber Neid ist natürlich gerade für Linke eine wesentliche Motivation, in den USA ist es wohl eher die Gier.

      • @Fliwatüt:

        "Steuerberater und Wirtschaftsprüfer" - die natürlich auch in die sozialen Sicherungssysteme einbezogen werden und anständige Steuern entrichten müssen.

        • @My Sharona:

          Selbstverständlich in die Kassen ihres offiziellen Dienstortes. Nur liegt der bei den großen der Branche in wachsendem Umfang nicht mehr in Deutschland. EU-Freizügigkeiten sei dank...

  • Moin, für einen Pensionär kann man sich zwei Altersrentner mit 45 Jahren Beitragszahlung "halten".



    Einen Blick in den Rentenatlas der Rentenversicherung sollte man jedem Politiker und jedem Wirtschaftsweisen empfehlen.



    80% der Beamten gehen vorzeitig in den Ruhestand und können diesen besser finanziell abgesichert genießen...



    Das Argument der Politiker das es im Rentensystem noch das zweite Standbein des Rentensystems gibt, die betriebliche Altersvorsorge, zieht nicht. Die Beiträge werden meist als Einmahlzahlung vom Arbeitnehmer gezahlt, Zuzahlungen vom Arbeitgeber, wenn es diese überhaupt gibt, sind eher gering. Also Etikettenschwindel wie so vieles was den Bürger verärgert...

    Gruß aus Hattingen

    • @Dirk Güntner:

      ‚Die Beiträge werden meist als Einmahlzahlung vom Arbeitnehmer gezahlt, Zuzahlungen vom Arbeitgeber, wenn es diese überhaupt gibt, sind eher gering.‘

      Ich habe den Eindruck, Sie haben das System der betrieblichen Altersvorsorge/ Betriebsrenten nicht verstanden. Die machen sehr wohl einen ordentlichen Teil der Altersversorgung bei Angestellten aus.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        "Die [Betriebsrenten] machen sehr wohl einen ordentlichen Teil der Altersversorgung bei Angestellten aus." - Sie führen aber auch zur Verringerung der Zahlungen aus der GRV, da nach Abzug des Arbeitnehmeranteils für die Betriebsrente weniger Beiträge an die GRV bezahlt werden.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Moin.



        Der Begriff "betriebliche Altersvorsorge" ist Etikettenschwindel da der Arbeitnehmer die Beiträge zahlt. Da die meisten Unternehmen in Deutschland nicht mehr tarifgebunden sind verzichten diese auch, meistens, auf eigene Zuzahlungen. In tarifgebundenen Konzernen wie z.B. bei der Lufthansa (siehe "Pilotenstreik") ist dies im Tarifvertrag geregelt. Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Arbeitgeberbeitrag zur Altersversorgung gibt es nicht. Bitte nicht immer Bayer, Bosch, Siemens, usw. als Beispiel nehmen...

        • @Dirk Güntner:

          ‚ Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Arbeitgeberbeitrag zur Altersversorgung gibt es nicht. Bitte nicht immer Bayer, Bosch, Siemens, usw. als Beispiel nehmen...

          Das mag sein, dass nicht alle bei Bayer, Bosch und Siemens arbeiten. Trotzdem sollten nicht immer nur die nackten Rentenbezüge aus der GRV mit den Pensionen verglichen werden, sondern eben alle Zahlungen, damit’s nicht schief wird.

    • @Dirk Güntner:

      Ihre Rechnung mit „zwei Rentnern für einen Pensionär“ klingt griffig, ist aber viel zu pauschal.

      Beamtenpensionen und Renten lassen sich nicht einfach 1:1 vergleichen.



      Schon weil Beamte kein Streikrecht und viel Treuepflichten haben, es bedeutet auch weniger Wechselmöglichkeiten und während ihres Berufslebens auf viele privatwirtschaftliche Zusatzleistungen verzichten, wie Aktienpakete oder Dienstwagenprivileg.

      Dass viele Beamte früher in den Ruhestand gehen, stimmt und die Statistik zeigt das. Aber zu behaupten, sie seien dadurch automatisch „besser abgesichert“, greift viel zu kurz.



      Früherer Ruhestand bedeutet eben auch Abschläge und die Pflicht, hohe Beiträge in die private Krankenversicherung auch mit dann geringeren Pensionen auf Grund des Alters, ein Aspekt, den Sie ausblenden.

      Auch die Kritik an der betrieblichen Altersvorsorge ist nur die halbe Wahrheit:



      Ja, viele Modelle sind schwach, manche sogar Etikettenschwindel. Aber es gibt auch attraktive Lösungen, gerade in größeren Betrieben. Pauschal alles als wertlos abzutun, wird der Realität nicht gerecht.

      Vergleiche kann man ziehen, aber man sollte alle Fakten miteinbeziehen, plakative Schlagworte helfen nicht.

      • @Kühlbox:

        Moin.



        Ich will kein Beamten - bashing betreiben. Das von Ihnen angeführte fehlende Streikrecht ist richtig aber bezüglich des Gehaltes auch nicht notwendig. "Erstreikte" Gehaltserhöhungen bei Angestellten im öffentlichen Dienst werden auf die Beamten zu fast 100% übertragen. Das Beamte, wären diese in der gewerblichen Wirtschaft in der Verwaltung tätig, mit Dienstwagen und Aktienpaketen ausgestattet würden halte ich für unwahrscheinlich. Manche vielleicht - der überwiegende Teil wohl nicht.



        Zur Krankenversicherung: auch Rentenbezieher zahlen einen Krankenversicherungsbeitrag - alles ohne Beihilfe, und sind gesetzlich versichert und nicht privat...



        Ich habe nicht geschrieben das Beamte "automatisch" besser abgesichert sind. Der Satz ist so zu verstehen das Beamte, auch bei vorzeitigem Ruhestand, besser finanziell abgesichert sind.



        Als fiktives Beispiel: Ein Rentner mit 45 Rentenpunkten (45 Jahre Durchschnittsverdienst) würde zur Zeit 1835.55€ brutto bekommen. Abzüglich KV und PV und Steuern wären dies 1562,13€ netto. Ich habe finanzrechner.org bemüht.



        Und eines noch: der größere Teil der Arbeitnehmer ist nicht in Konzernen und Großbetrieben beschäftigt.

  • Die Sozialbeiträge müssten on-top des Gehaltes kommen, daher würde das zu 100% der Staat bezahlen. Das bringt gar nichts, außer man will es vom derzeitigen Gehalt haben, das wäre dann aber eine massive gehaltskürzung, ob das so durchgeht bezweifle ich. Er hört einfach die Grenze bis der man einzahlen muss und gleichzeitig die maximale Summe die man kriegt. Dann gibt es halt Renten mit 10.000 Euro im Monat wenn entsprechende Beiträge gezahlt werden, lohnt sich trotzdem für das System. Außerdem solle alles einkommen gleich besteuert werden.

    • @Machiavelli:

      >Sozialbeiträge on-top< in die GRV kostet nichts weil sich der Zuschussbedarf der GRV entsprechend reduziert.

      • @A. Müllermilch:

        Der Rest aber schon und würde bspw. Berlin finanziell vollends das Genick brechen.

  • Ich bin seit knapp zehn Jahren im öffentlichen Dienst und seit etwa zwei Jahren Beamter in einer Bundesbehörde. Die Aussicht auf eine bessere Altersversorgung war natürlich ein wesentlicher Faktor für diese Entscheidung auch wenn ich durch den Wechsel erst weniger verdiene. Grundsätzlich kann ich den Ruf nach Einbeziehung von Beamten in die Gesetzliche Rente nachvollziehen aber genauso wie bei den Selbständigen, die in dem Artikel nicht erwähnt wurden, stellt sich schon die Frage wie dieser Systemwechsel genau geregelt werden sollte. Neben der Verpflichtung des Staates dann entsprechend auch den Arbeitgeber für die Rente der Beamten künftig zu zahlen, könnte die bereits erworbenen Pensionsansprüche auch leicht sehr teuer werden für die öffentlichen Haushalte

    • @MaCo:

      Ihr Punkt ist richtig, ein bloßer Systemwechsel von Pensionen zur Rente klingt technisch, hätte aber sicherheitspolitische Sprengkraft.



      Denn die Pension ist mehr als "nur" Altersgeld: Sie ist ebenso Teil des Disziplinarrechts und wird selten so in öffentlichen Debatten angesprochen.



      Der Staat kann nur so das Fehlverhalten sanktionieren, seine Loyalität sichern und die Integrität des öffentlichen Dienstes garantieren.

      Wenn man dieses Instrument abschafft, öffnet man ungewollt Einfallstore:



      Beamte ohne echte Bindung wären anfälliger für äußere Einflüsse, für Lobbydruck oder gar fremde Dienste.



      Eine Aushöhlung des Staates von innen heraus beginnt selten laut, aber sie zeigt sich genau dort, wo Loyalität nicht mehr institutionell abgesichert ist.

      Deswegen gab es eben auch das Urteil des BVG zum Abstandsgebot.

      Treuepflicht und Fürsorgepflicht sind keine altmodischen Schlagworte, sondern ein sicherheitspolitisches Fundament. Wer beides leichtfertig schwächt, riskiert mehr als nur einen Finanzierungskonflikt, nämlich die Gefährdung der Stabilität des Staates.

      Gerade jetzt, wo an den Grundfesten der demokratischen Grundordnung gerüttelt wird, sollte hier Stabilität herrschen.

      • @Kühlbox:

        Dumm nur, dass Treuepflicht und Fürsorgepflicht auf dem Rücken anderer geliefert werden.

  • "Beamte leben also länger, da sie leichte körperliche Tätigkeiten ausüben". Ich arbeite seit 43 Jahren als Briefzusteller bei der Post. Es ärgert mich, dass immer nur die Schreibtisch-Beamten betrachtet werden, wenn es um Rente/Pension geht. Ich kann nur empfehlen, es doch einmal auszuprobieren, jeden Tag und egal bei welchem Wetter etliche Stunden auf der Straße zu verbringen und das unter hohem Druck. Man könnte auch noch Polizei und Feuerwehr betrachten.

    • @Andreas Zinn:

      Das beobachte ich auch. Postzustellerinnen mit 155 cm Größe und ca. 47kg Körpergewicht kutschieren überladene Dreiräder und hetzten sich ab bis Samstag Nachmittag trotz Lastenhandhabungsverordnung etc. Die Zustellbezirke wurden immer größer, die kumulative Lastdosis wird es in der Folge auch. Das ist schon ungesund vom Zuschaun . Die Zusteller sind im Arbeitsschutz unterrepräsentiert und schlecht vertreten, Leider.

  • Beamte haben ja Rechte. Wie man bei Post und Bahn gesehen hat müssen besitzstandwahrende Übergangslösungen geschaffen werden. Die jüngsten Lebenszeitbeamten sind heute ca. 27 Jahre alt. Nehmen wir an sie werden durchschnittlich 95 muss für die nächsten 60 Jahre eine Art Sondervermögen mit dem damit verbundenen Aufwand geschaffen werden. Einfacher wäre es , die Art der Berechnung der Ruhestandsgehälter bei Versicherten der Rentenversicherung (Lebensdurchschnitteinkommen) und Beamten (letztes Einkommen vor Übergang in den Ruhestand) anzugleichen, das wäre gerechter, günstiger und einfacher. In einem anderen Kommentar stand etwas von Fröschen, die den Sumpf trockenlegen sollen, das ist die Praxis. Solange außerdem die Wahlbeteiligung der Versicherten der Rentenversicherung bei den Wahlen zu ihrer Selbstverwaltung (Sozialwahlen) bei 22% bleibt wird niemand das Thema ernst nehmen.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Die Angleichung von Renten und Pensionen ist DIE zentrale Gerechtigkeitsaufgabe. Bewerkstelligt werden kann das nur durch ein gerechtes System on Steuern und Sozialabgaben. Wenn es eines Reptilienfonds für Alt-Beamte bräuchte, um diesen Weg rechtssicher zu gehen, würde ich mir die Nase zuhalten und dafür stimmen.

      • @My Sharona:

        Danke für die Zuschrift. Alte Menschen einer Gesellschaft müssen gleich und gerecht behandelt werden, denn sie haben keine Handlungsreserven mehr. Deswegen ist das die zentrale Gerechtigkeitsaufgabe in diesem Lebensabschnitt. Genau so wie am Anfang des Lebens gleiche Behandlung bei Gesundheit und Bildung.



        --



        Die Pensionslasten des Bundeseisenbahnvermögens ("Reptilienfonds") z.B. belaufen sich derzeit auf 5,5 Milliarden Euro pro Jahr und werden seit den 90er Jahren durch den Bund finanziert. Es sind also nur die Aufwendungen für ca. 100.000 Bundesbahnbeamte, die im Rahmen der Bahnreform in die Bahn AG wechseln mussten. Das muss man sich zweimal überlegen, ob man die Ungleicheit von Rentnern und Beziehern von Ruhegehältern mit einer Ausweitung dieser Konstruktion weiter verfestigt. Renten(beiträge) anheben und Ruhegehälter senken ginge (formal) einfacher mit Parlamentsbeschluss, es wäre aber ein Frage der politischen Möglichkeiten.

  • Politiker und Beamte (Pensionäre) leben doch fürstlich in ihrer alten Welt der Pfründe und Privilegien. Im Herbst der Reformen geht es ihnen hauptsächlich darum, die Belastungen der eh schon ärmere Bevölkerung aufzuerlegen. Politiker beziehen beamtenähnliche Ruhegehälter, Beamte erhalten üppige Personen. Das ganze System der Beamtenversorgung ist völlig aus der Zeit gefallen. Ab sofort müssten neue Beamte auch in die Rentenkasse einzahlen. Politiker ebenfalls. Ohne ein gerechtes einheitliches Alterssicherungssystem für ALLE wird es keine Zustimmung für Sozialreformen in der Bevölkerung geben. Also, Politiker, fangt endlich euch eure eigenen und die der beamten zu beschneiden!

  • Die Einzahlung in die Rentenkasse kann man gerne diskutieren; jedoch mit der Massgabe, dass nur Neubeamte mit einem bstimmten Stichtag in der Zukunft betroffen sind. Die Bestandsbeamten genießen Bestandsschutz

    Den Arbeitgeberanteil zahlt dann der Staat. Im Ergenis ist das ein Verschiebebahnhof, der sich in frühstens einer Generation auszahlt.

    • @DiMa:

      Woher kommt eigentlich immer die Idee bestehende Beamte genießen automatisch Bestandsschutz? Das müsste im Zweifel mal durchgeklagt werden. Kein anderes Dienst- oder Arbeitsverhältnis enthält eine 100% Garantie der Weiterführung bis zur Rente und damit auch ein quasi garantiertes Rentenniveau. Nur doof, dass Richter als Beamte über die Rechtmäßigkeit von Änderungen entscheiden müssten, die erstmal durch ein Parlament beschlossen werden müssten in dem Beamte deutlich überrepräsentiert sind. Hmm… ziemliche Krux.

      • @Maxime Musterfrau:

        Weil ein Beamter ab dem Tag eins seiner Verbeamtung einen Anspruch auf spätere Pension hat und er nicht vom Dienstherren gekündigt werden kann. Damit schlagen sich die Post, die Bahn und die Autobahn rum. In dem Zusammenhang ist doch bereits alles schon geklärt und weitere Klagen verursachen nur Prozesskosten zu Lasten des Steuerzahlers.

        Beamte haben halt gerade kein normales Dienst- oder Arbeitsverhältnis

  • Die erste Frage ist, wer übt tatsächlich als definierendes Merkmal hoheitliche Aufgaben aus. Das sind Beamte.



    Lehrerinnen und Lehrer sichern die schulische Versorgung bei staatlich vorgegebener Schulpflicht, deshalb der Beamtenstatus.



    Ob das noch zeitgemäß ist (Schulpflicht und Beamtentum), darüber lässt sich trefflich streiten.



    Ob die benannten demographischen Merkmale (Beamte werden älter, sind gesünder, ...) in der Diskussion relevant sind, halte ich für fraglich.



    Tatsächlich wäre das dann bestehende Streikrecht m.E. das entscheidende Element. Bei der Bedeutung der Schule für den Arbeitsmarkt (Aufsichtspflicht in Bezug auf die Kinder vs. Berufstätigkeit der nächsten Angehörigen) ließe sich der tatsächliche Marktwert des Schulpersonals bestimmen, daraus ergäbe sich der Solidarbeitrag für die Sozialversicherungen, die ja durch die Beitragsbemessungsgrenze primär zur Versorgung der Einkommensschwachen etabliert sind. Diese erstrittene Marktwert wäre dann aus den allgemeinen Landeshaushalten zu finanzieren, d.h. aus dem Steueraufkommen aller Steuerpflichtigen. Wenn dann noch eine suffiziente Verfolgung von Steuerdelikten dazu käme...

    • @e.a.n:

      Mit dem Argumenten könnte und sollte man dann wohl auch Erzieher*innen verbeamten. Schließlich besteht hier auch ein rechtlich abgesicherter Betreuungsanspruch.

      • @Maxime Musterfrau:

        Man sollte Verfassungsrecht nicht mit einfachem Recht vermischen.

        Die Schulpflicht und der Aufbau des Schulwesens sind in Art. 7 GG (Grundgesetz) verankert. Zur Umsetzung braucht es Lehrer, die insoweit eine verssaungsrechtlich vorgegebene staatliche (hoheitliche) Aufgabe wahrnehmen.

        Das Recht auf frühkindliche Förderung und der Anspruch auf einen Kindergartenplatz hingegen sind lediglich einfachrechtlich geregelt, konkret in Par. 24 SGB VIII.

        Mithin handelt es sich nicht um einen hoheitlichen Kernbereich, sodass eine Verbeamtung von Erziehern nicht nur unnötig ist, sondern gar nicht in Betracht kommt.

  • Die Privilegien der Beamt*innen sind vom Gerechtigkeitsstandpunkt her nicht zu rechtfertigen. Struktur der Haushalte (Personalkosten) und der Tropf für die Versicherungswirtschaft sind wohl die entscheidenden Faktoren. "Nicht streiken dürfen" finde ich albern. Es sollte "nicht streiken müssen" heißen, denn schließlich werden die Tarifabschlüsse übernommen.



    Ich sehe nicht, dass sich das Geflecht von Privilegien (u.a. exorbitante Ehegatten- und Kinderzuschläge) und Quersubventionierung der Versicherungswirtschaft und Umverteilung von unten (Dachdecker/Krankenschwester) nach oben (A-15-Regierungsdirektor) auflösen lässt. Es braucht eine Stichtagregelung, die Alt-Beamte, die auf Kosten der Allgemeinheit weiter gepampert werden, und Neu-Beamte, die bis auf die Unkündbarkeit Angestellten gleichgestellt sind, voneinander trennt. Das wäre immer noch ungerecht, aber nicht ungerecht ohne Ende. Die Caritas-Vorsitzende hat kürzlich auch - richtigerweise - angeregt, dass Selbstständige und Freiberufler verpflichtend in die Sozialkassen einzahlen. Schließlich: Kapitalgewinne oberhalb von Freigrenzen müssen mit Sozialabgaben belastet werden. Ein Dämpfungsfaktor bei den Auszahlungen muss auch her!

  • Die Autorin hat sich offensichtlich nicht gut mit dem System der Pension auseinander gesetzt.

    Denn wie so oft hat auch sie das "bis zu" bei den "bis zu 72 Prozent ihres letzten Grundgehalts" überlesen.



    Wie hoch der Anteil ist, hängt nämlich von der Länge der aktiven Dienstzeit ab und da wird reduzierte Arbeitszeit berücksichtigt. Wer also 40 Jahre mit 50% arbeitet wird gerechnet wie jemand der 20 Jahre voll gearbeitet hat. Die Behauptung der Autorin, ein Beamte könne reduziert arbeiten und dann kurz vor Pension wieder voll, um hohe Pension raus zu holen, ist falsch.

    • @Googolplex:

      Danke für die Klarstellung. Genauso ist es.



      Ich würde gründlichere Recherche erwarten, bevor man einen Artikel schreibt.



      Das fand ich alles schon ziemlich polemisch.



      Genauso die Darstellung der „Dauerkranken“ mit vollen Bezügen. Ich weiß nicht, was da im Einzelfall schiefgelaufen ist, aber die Regel ist das definitiv nicht. Nach meinem Kenntnisstand ist man nicht sehr lange krank, bevor man zum Amtsarzt muss und in der Folge, wenn es nicht besser wird, dienstunfähig oder teildienstfähig geschrieben wird. Von vollen Bezügen kann da wahrlich nicht mehr die Rede sein.



      Der Punkt ist doch der: gerade Akademiker mit hoher Bildung und guten bis sehr Noten im Staatsexamen (!) (wie man sie als Richter oder Lehrer gerne hätte) bekommt man eben nicht, wenn man ihnen gar nichts bieten kann. Die Gehälter der Beamten sind oft geringer als diejenigen, die man mit vergleichbaren Abschluss und Noten anderweitig hätte bekommen können. Damit man sie als Staat trotzdem bekommt, bietet man eben einen sicheren Job und eine gute Pension.

      • @Helene10:

        "Ich würde gründlichere Recherche erwarten, bevor man einen Artikel schreibt." würde ich zustimmen. Ich habe den Eindruck , dass unsere Beiträge seit Juli per KI freigegeben und nicht mehr von den Autoren gesichtet werden.

        "Nach meinem Kenntnisstand ist man nicht sehr lange krank, bevor man zum Amtsarzt muss und in der Folge, wenn es nicht besser wird, dienstunfähig oder teildienstfähig geschrieben wird. " Das ist auch mein Eindruck. Um Rehabilitation und Inklusion kümmert sich die Rentenversicherung besser als der Amtsarzt.

      • @Helene10:

        "Die Gehälter der Beamten sind oft geringer als diejenigen, die man mit vergleichbaren Abschluss und Noten anderweitig hätte bekommen können." Das stimmt viel weniger oft, als es behauptet wird. Die von Ihnen beschriebenen verbeamteten Akademiker*innen nehmen durch diese Vergleiche eine implizite Selbstaufwertung vor: "natürlich wäre ich einer Spitzenkanzlei gelandet und nicht als vertragsausstellender Depp in einem Autohaus"; "natürlich wäre ich Teamleader bei F&E beim Marktführer geworden und nicht Wasserträger in einem Ingenieurbüro".

  • Ich bin selber Beamter und sehe vieles am Beamtentum als überholt oder ungerecht an.

    Was mich aber an einer Kritik von linker Seite an Beamtenprivilegien stört ist die Inkonsistenz.



    In anderen Zusammenhängen z.B. Arbeitnehmerrechte, Renten- und Krankenversicherung, wird von Links eine Position vertreten, die man als "Verbeamtung der gesamten Bevölkerung" zusammenfassen könnte. Wir Beamte sind doch, mit Ausnahme des fehlenden Streikrechts und der PKV, die linke Idealvorstellung.

    Wie unten schon von Lubizzi dargestellt, sollte man von einer Überführung der Bestandsbeamten lieber die Finger lassen. Wir sind im Schnitt älter und langlebiger als die sozialversicherte Bevölkerung. Das wäre ein Verlustgeschäft für GRV und GKV...von den rechtlichen Problematiken mal abgesehen.

    Bei Neuanstellungen sieht das natürlich anders aus.

    • @Chris McZott:

      Und wieder sollen die Jungen auf die Privilegien verzichten, die man selbst als selbstverständlich nimmt. Ich halte rechtliche Übergangslösungen, die eine Verschlechterung für Einzelne zu Folge haben für Altersdiskriminierung. Würden Sie sowas auch akzeptieren, wenn es um eine in Zukunft gestaffelte Aufwertung des Beamtentums ginge bei der Sie auf Grund des Alters leer ausgehen? Entweder alle oder keiner. Und nein, ich bin keine junge Beamtin oder will eine werden.

      • @Maxime Musterfrau:

        Ich nehme diese Privilegien ja gerade nicht als selbstverständlich hin. Das habe ich doch gleich im ersten Satz geschrieben.

        Die Haltung "Entweder alle oder keiner." ist weder realistisch noch angemessen oder gerecht. So wird man nie Änderungen einleiten.

        • @Chris McZott:

          Wieso sollte nach Jahrgang entscheiden bitte gerechter sein? Ab 55 könnte es Argumente dafür geben, weil eine berufliche Umorientierung auch auf dem freien Markt hier statistisch schwer ist. Wobei das auch nicht meinen muss, dass diese Gruppe von Reformen grundsätzlich ausgenommen ist (eine Absenkung der Pension um einige Prozentpunkte wäre denkbar). Aber warum man jemanden mit Anfang 20 schlechter Stellen sollte als jemanden mit Mitte 30 ergibt keinen Sinn. Und am Ende sind Beamte eben eine Minderheit, die nicht selbst zu entscheiden hat ob und welche Veränderungen es in ihrem Dienstverhältnis gibt. Am Ende muss das ein Ergebnis demokratischer Entscheidungen sein. Und da haben etwas mehr Leute zu entscheiden, was sie als gerecht empfinden. Nur fehlt mir der Glaube… wie waren die Zahlen? Ein Drittel aller Abgeordneten kommt auf dem Beamtenverhältnis? Bei ca. 2M. Beamten auf insgesamt ca. 40M. Beschäftigten? Ca. 200 Abgeordnete repräsentieren also bei diesem Thema 2M. Berufstätige… und Richter, die ausurteilen ob eine Änderung rechtlich ok ist sind Beamte… was ein Witz… sehr gerecht.

          • @Maxime Musterfrau:

            ‚…eine Absenkung der Pension um einige Prozentpunkte wäre denkbar’



            Nur um das zu verdeutlichen: was Sie hier so nonchalant vordenken wäre nichts anderes als Enteignung. Und wir sprechen hier bei den Enteigneten nicht von den 1% ….

            Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass die taz und manche Kommentatoren sich hier zum willfährigen Erfüllungsgehilfen der divide et impera-Neolibs machen.

            • @EffeJoSiebenZwo:

              Im Gegensatz zu Beiträgen zur RV habe Beamte nie in ihre eigene Vorsorge eingezahlt. Eine Absenkung des Rentenniveus wäre viel eher Enteignung, da der Rente reale Zwangszahlungen gegenüber stehen, die nicht anderweitig investiert werden können. Eine Pensionskürzung oder Kürzung der Bezüge wäre viel eher mir sowas wie Kurzarbeitergeld zu vergleichen. Eine Reduktion der Auszahlung auf Basis der Veränderung der wirtschaftlichen Bedingungen des Betriebes (Staat). Und zu ihrem 1% Ding. Ich habe Beamte in der Summe nicht als Marxisten erlebt, die an radikaler Umverteilung interessiert sind. Wenn sie sich also nicht für so eine Lösung kollektiv (z.B. über den Beamtenbund) stark machen mit der „Wie müssen alle den Gürtel enger schnallen“-Logik ansonsten scheinbar kein Problem haben, bin ich ehe für Kürzungen bei Beamten als beim eh schon mageren Bürgergeld oder anderen Sozialleistungen und Steuerzuschüssen in Sozialversicherungen. So vertritt halt jeder seine Interessen.



              Ich bin das Gejammer von Beamten hier leid, die auf jede Idee kommen um den Status quo zu rechtfertigen.

              • @Maxime Musterfrau:

                1) Das ist der Deal: Beamt:innen erhalten ein im Vergleich mit Angestellten, die einen vergleichbaren Ausbildungs / Schul- / UniAbschluss haben, geringeres Gehalt, mit Ausblick auf in Rede stehende Pension. Das ist beiden Seiten bei der Verbeamtung bewußt. So ein bisserl wie ein Arbeitsvertrag, nur mit deutlich mehr Pflichten auf beiden Seiten: ein Dienstverhältnis. Das o.g. Gehaltsgap wäre vom Staat entweder in einer Art Kapitalstock anzulegen (gab's tatsächlich mal, wurde vor langer Zeit von einer Regierung geplündert) oder die Pensionen werden pay as you go bezahlt, das ist jetzt das System, wobei der Bund und einige Länder seit einiger Zeit durch einbehalte Besoldung wieder einen Kapitalstock aufbauen. Der Punkt ist: natürlich wird das og Dienstverhältnis im Vertrauen auf uA die spätere Pension eingegangen. Insofern erwerben Beamt:innen eine Art Anwartschaft auf diese; eine Kürzung - und nicht nur bei langjährigen Beamt:innen - wäre daher mE eine Enteignung. Was nicht bedeutet, dass ich Ihre Argumentation bzgl der Rentenzahlung nicht verstehe, wobei das Rentensystem auch keine Kapitalversicherung ist.

  • ...



    Über eine gerechtere Lastenverteilung bei der Bewältigung der vielen Aufgaben und Herausforderungen, die vor uns liegen, sollte man selbstverständlich trotzdem nachdenken, aber nicht so pauschal und platt, wie es im vorliegenden Artikel geschieht.



    Progressive Kapitalertragssteuer, Digitalsteuer, moderate Erhöhung der Mehrwertsteuer, Stopfen von Steuerschlupflöchern, Finanztransaktionssteuer...



    Viele Möglichkeiten liegen auf dem Tisch, aber warum nicht einfach die "übermäßigen Privilegien" der Beamt*innen populistisch einkassieren? Gegen eine - funktionierende - Bürgerversicherung hätten bestimmt auch die wenigsten Beamt*innen etwas einzuwenden, die Altersversorgung ist differenzierter zu betrachten, zumal das reguläre Pensionseintrittsalter z. B. in Nds. im Gegensatz zum Renteneintrittsalter bereits auf 67 Jahre angehoben worden ist. Sie werden einfach zu alt, die faulen Beamt*innen...

  • Fast jeder 3. Abgeordnete hat zuvor für den Staat gearbeitet (z.B. als Lehrer, Verwaltungsmitarbeiter). (BZ Die Stimme Berlins)



    Wenn diese Zahlen stimmen, wird es so schnell keine Änderungen geben.



    Was ist mit den Selbständigen? Laut dem Koalitionsvertrag von 2025 wird eine Rentenversicherungspflicht für neue Selbständige eingeführt, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem zugeordnet sind. Im Moment besteht wohl nur für Handwerker, Künstler und Publizisten eine Versicherungspflicht.

  • "Wer es besonders schlau anstellt, arbeitet sein Leben lang reduziert und wechselt auf der Ruhestand-Zielgeraden in die Vollzeit, um eine möglichst hohe Pension rauszuholen."

    Diese Aussage ist falsch. Schlicht falsch.

  • Es müsste wohl eher ...als gewöhnliche beschäftigte Rentner heißen...

  • "Warum also Beamte nicht in die Sozialkassen, beispielsweise in die Rentenversicherung, einzahlen lassen?"



    Nur zur Verdeutlichung: Beamte würden da gar nix einbezahlen, sondern der Staat selbst! Zu den Pensionen der Ruheständler, die ja aus Steuern kommen, müsste der Staat bei dieser Idee also ab sofort ZUSÄTZLICH Geld aufwenden um in die Rentenkasse sowohl seinen Arbeitgeberanteil aber auch den Atbeitnehmeranteil der ja auch aus Steuermitteln kommt aufwenden. Idee ist nicht zielführend oder Systemstabilisierend!!



    bBeamten müssen verzichten, bei Monatssalär und Pension Nur so lässt sich Geld einsparen. Übrigens: Einer der "am schlechtesten" und ärmsten Staaten Europas, also die Schweiz, da wurde das Beamtentum vor über 20 Jahren abgeschafft! Ein Vorbild!

  • Mich nervt an diesem Kommentar noch etwas: Prinzipell wird immer darüber diskutiert, wie man bessere Leistungen bestimmter Gruppen reduzieren kann. Oder irgendwem mehr zumuten kann, wobei der Kreis derer, über die man nachdenkt, von vornherein sehr begrenzt ist.



    Wir können uns das alles ja angeblich nicht mehr leisten.



    1:0 für die Bezieher hoher Einkommen, die Besitzer großer Vermögen und die Großunternehmen. Und das in einer "linken" Zeitung. Sorry, da erwarte ich doch einen alternativen Blick. So funktioniert nämlich Divide et impera.

  • So zündend die Idee ist (und so sehr ich als Beamter gerne eine Reform des Beamtentums sehen würde) -- die Rechung geht nicht so ganz auf:



    1. Eine Beamt:in kostet den Staat, solange er/sie arbeitet, genau das Bruttogehalt + 50% der Krankheitskosten. Wird die Bezahlung analog zu Angestellten geregelt, kostet er/sie den Staat während seiner Diensttätigkeit deutlich mehr.



    Das ist z.B. einer der Hauptgründe, warum man z.B. Lehrer verbeamtet. Selbst die angestellte Lehrer:in mit dem gleichen Brutto käme den Staat während der Dienstzeit deutlich teurer. Und dass man damit z.B. die Pensionskosten auf den SantNimmerleinsTag verschiebt -- nun ja, dieses System kennen wir ja.



    2. Einzahler sind dann irgendwann auch Anspruchsberechtigte. Die Probleme der Sozialversicherungssysteme wären also auch nur verschoben. Zudem bezahlt das Gehalt eines Beamten der Steuerzahler. Wir sind also irgendwie wieder beim Linke-Tasche-Rechte-Tasche-Prinzip.



    So einfach ist es also nicht.



    PS: So manche der im Artikel beschworenen Privilegien gibt es so nicht mehr: zumindest in Baden-Württemberg erwerben Beamte Pensionsansprüche auf Basis der über die gesamte Dienstzeit hinweg geleisteten Arbeitszeit.

    • @Libuzzi:

      Ihre Rechnung zu den Krankenkosten ist eine Milchmädchenrechnung, bei der aber viele Faktoren fehlen bzw. werden von Ihnen falsch dargestellt.

      Der Staat zahlt nicht 50% der Krankheitskosten, sondern Beihilfen, die auch deutlich über 50% liegen können, sowohl für die Beamten als auch für Familienmitglieder.



      Die jährlichen Kosten sind höher, als wenn alle Beamte mit dem Höchstbeitrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung wären. Hier wäre also schon ein Einsparpotential, und da es auch Beamte gibt die unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen, würde dieser Höchstbeitrag nicht immer erreicht werden.



      Ein weiteres Einsparpotential wäre Wegfall oder zumindest Reduzierung des Famlienzuschlags. Der wurde ja unterem damit begründet, daß Beamte ihre Angehörigen separat versichern müssen. Das würde ja bei der gesetzlichen KV wegfallen.

      Auch bei der Rente wären die Anspruche gedeckelt durch die Beitragsbemessungsgrenze, Riesenpensionen wären nicht mehr möglich. Auch dadurch ergibt sich ein enormes Einsparpotential.

    • @Libuzzi:

      Das mag ja alles so sein. Aber die Gram all jener, die sich dann doch gegen eine Beamtenkarriere entschieden haben und jetzt merken, dass sich für immer an den Staat binden vielleicht doch besser gewesen wäre, als das Leben in Freiheit und Flexibilität, lindert das wenig.

    • @Libuzzi:

      Diese Argumente kommen mir bekannt vor. In Krisenzeiten ist der Status des Berufsbeamtentums möglicherweise irgendwann erneut von besonderer Bedeutung.



      nextpublic.de/stud...fentlichen-dienst/



      Wenn der Status "verbeamtet im Staatsdienst" das non plus ultra wäre, hätten die gut ausgebildeten IngenieurInnen der jetztigen "jungen Garde" vielleicht in die entsprechenden Dezernate gewechselt, statt in der freien Wirtschaft in Ingenieurbüros etc ganz andere, viel höhere Saläre zu realisieren.

      • @Martin Rees:

        Wenn Sie ein paar Dienstjahre auf dem Buckel haben und noch dazu Kinder, dann bleibt vom Märchen der höheren Bezüge in der "freien Wirtschaft" nichts über, zumal wenn Sie die dramatisch geringeren Opportunitätskosten zum Beispiel bei Immobiliendarlehen berücksichtigen.

    • @Libuzzi:

      Schön zusammengefasst. Ich erzähle seit 25 Jahren jedem, der nicht rechtzeitig auf dem Baum ist, dass die Massenverbeamtungen ein großer Fehler sind. Hinweis: Ich bin selbst Beamter geworden, genau aus den Gründen, die ein großer Fehler aus Sicht der Nicht-Beamten sein sollten. Der einzige Weg, welche schon vor Jahrzehnten hätte beschritten werden sollen: Verbeamtung nur nur für Personen, die unmittelbar "Staatsgewalt" gegenüber dem Bürger ausüben können und müssen - also Richter, Polizeibeamte, etc. Und nein liebe Lehrer, das Festlegen von Zeugnisnoten erfordert nicht den Beamtenstatus. Das halten eines Feuerwehrschlauches übrigens auch nicht. Keine Ahnung, warum man das überhaupt diskutieren muss - oder gibt es in anderen Ländern keine Lehrer und Feuerwehrleute? Ach noch was. Zu meiner Zeit wollte praktisch keiner meiner Studienkollegen Beamter werden, da die Industrie damals in meinem Fachbereich deutlich besser bezahlt hat. Warum sollte ich jetzt nicht die Früchte meiner strategischen Voraussicht genießen?

      • @Nachtsonne:

        "Warum sollte ich jetzt nicht die Früchte meiner strategischen Voraussicht genießen?" Spekulation zuungunsten der Gemeinschaft sollte niemals belohnt werden.

        • @My Sharona:

          Das war mein Risiko. Das hätte auch anders ausgehen können. Sie wollen also sagen die Gemeinschaft sollte immer gewinnen. Wenn Sie das für gerecht halten, dann ok. Ich sehe das anders. Die Gemeinschaft kann auch gerne Parteien wählen, die das Berufsbeamtentum auslaufen lässt. Geschieht aber mit Mehrheit nicht. Dann darf die Gemeinschaft bitte auch die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen.

        • @My Sharona:

          Und doch wette ich, dass Sie und alle andren das tagtäglich tun (in etwas anderem Kontext vielleicht). Nennt sich: Entscheidungsfindung in dynamischen Systemen.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Inwiefern ist es von Belang wie Sie das nennen?

            • @Nachtsonne:

              Was ich meine, ist, dass der Vorwurf von My Sharona in meinen Augen unbegründet ist. Was er oder sie 'Spekulation zu Ungunsten der Gemeinschaft' nennt, ist allgegenwärtig.

      • @Nachtsonne:

        Sie können ja mal selbst schauen, wie die Berufsfeuerwehren in Nachbarländern organisiert sind. Da finden sie von Privatunternehmen, die nur in Kommunen arbeiten, die sich das leisten können (Falck Redningskorps in Dänemark seit 103 Jahren) bis zu verbeamteten Soldaten (Brigade des sapeurs-pompiers de Paris, Bataillon des marins-pompiers de Marseille) alles...

        • @FriedrichHecker:

          Die verbeamteten Feuerwehrpersonen muss man sich ebenfalls leisten können. Falls diese kurzfristig günstiger sind, dann nur deswegen, weil weiteren Kosten auf die Zukunft verlagert werden. Und genau das ist die Fehlsteuerung, die abgestellt werden muss. Und nein, diese Kosten lösen sich nicht in Luft auf.

    • @Libuzzi:

      Vergleichen Sie mal einen angestellten Lehrer mit E13 und einen verbeamteten Lehrer mit A13. Wer bekommt mehr brutto und wer mehr netto? Wie sieht der Vergleich der Altersbezüge aus?



      Und jetzt erweitern wir das Beispiel um 4 Kinder (z.B. in Hessen). Der Beamte bekommt fürs erste und zweite Kind je einen Zuschlag von 250 €, für das dritte und vierte Kind je 750 €. Das macht in Summe jeden Monat 2.000 € zusätzlich, die der/die angestellte Lehrer*In nicht bekommt. Der Familienzuschlag wird übrigens bis zum 25. Lebensjahr der Kinder bezahlt. Das normale Kindergeld gibt es dann für beide.



      Vom Vorteil der Wahlmöglichkeit der Krankenversicherung mal ganz zu schweigen. Hat er Kinder nutzt er/sie die Solidargemeinschaft GKV, sind keine zu versorgen, ist die PKV die erste Wahl. Wird die Behandlung richtig teuer, springt der Staat ein, denn Beamte sind beihilfeberechtigt.

      • @Feinfinger:

        Ja und? Was wollen Sie damit sagen? Das ist ABSOLUT kein Grund Lehrer weiter zu verbeamten. Wenn Ihnen das Einkommen als angestellter Lehrer nicht gefällt, dann manchen Sie doch bitte mit Ihrer guten Ausbildung etwas Anderes. Irgendwann ist der Zug abgefahren.

        • @Nachtsonne:

          Die Zahlen habe ich gegenübergestellt, um auf die Ungleichheit aufmerksam zu machen. Beamte bekommen viele Vorzüge und sind in der Lage, sich die Rosinen herauszupicken und die Kosten der Solidargemeinschaft aufzubürden. Das funktioniert deswegen so gut, weil unsere Parlamente voll mit Beamten sitzen. Von mir aus könnte das Beamtentum abgeschafft werden.



          Im Übrigen habe ich eine gute Ausbildung und mache etwas anderes. Das Lehrerbeispiel habe ich gewählt, weil das an vielen Schulen Realität ist.

          • @Feinfinger:

            OK, danke für die Info. Man kann das Beamtentum nur eben nicht rückwirkend abschaffen. Daher wird man mit der Ungleichheit leben müssen. Da sich aber kein Politiker traut das öffentlich zu sagen, obwohl es jeder weiß, muss der Karren wohl erst ordentlich vor die Wand fahren.

  • Ich zweifle ernsthaft an der Reformierbarkeit eines Systems in dem die Frösche selbst entscheiden müssten ihren Sumpf trocken zu legen.

    • @Šarru-kīnu:

      Übertragen auf die freie Wirtschaft hieße es, notwendige Personaleinsparungen in Unternhehmen von den Gewerkschaften organisieren zu lassen. Viel Spaß dabei...

      Aber vir allem: BEIDE werden erstmal erklären, dass solche Einschnitte per ordre mufti in dem Maße auch gar nicht zulässig sind. Und damit lägen sie auch nicht falsch.

    • @Šarru-kīnu:

      Ein klassischer Teufelskreis