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Gewalt gegen Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nenSie nennen es Notwehr

Bei Straßenblockaden kommt es oft zu Gewalt. Wie kommt es, dass sich so viele Menschen von den Aktionen der Letzten Generation angegriffen fühlen?

Irma Trommer blockiert zusammen mit anderen Ak­ti­vis­t:in­nen eine Straße in Berlin Foto: aal.photo/imago

Berlin taz | Als der Mann mit der Faust ausholt, macht sich Irma Trommer schon auf den Schmerz gefasst. Sie kneift ihre Augen zusammen und wartet auf den Aufprall. Aber dann schlägt die Faust nicht zu. Kurz vor ihrem Gesicht bleibt sie stehen und formt eine Pistole. So bleibt ihr Besitzer dann stehen und posiert für Fotos.

Trommer ist vor knapp eineinhalb Jahren zur Letzten Generation gestoßen. Davor hatte sie sich vereinzelt politisch engagiert. Auf Usedom, wo sie lebte, waren die Angebote aber nicht gerade üppig gesät. Mit einem Umzug nach Berlin änderte sich das schlagartig. Durch Freunde wurde sie auf die Letzte Generation aufmerksam und machte mit – zunächst mit der Kamera als Fotografin, später nahm sie selbst den Sekundenkleber in die Hand und brachte damit Autos zum Stehen.

Mittlerweile ist es für Trommer Teil ihres Aktivismus, dass sie dabei Gewalt erlebt. Menschen schleifen sie über die Straße, zerren an ihrer festgeklebten Hand, schieben sie mit der Motorhaube vor sich her. Wenn die Wand an Autos und Lastwagen vor ihr anfängt zu hupen, fühlt sie sich taub in dem ganzen Lärm.

Natürlich regen sich Au­to­fah­re­r:in­nen auf, wenn sie an der Weiterfahrt gehindert werden. Gerade bei regelmäßigen Staus, wie sie während des groß angekündigten zweiwöchigen „Stadtstillstands“ der Letzten Generation in Berlin vorkamen, ist die Wut auf die Blockierenden groß. Nicht ohne Grund sehen Gerichte in vielen Fällen den Straftatbestand der Nötigung durch die Ak­ti­vis­t:in­nen erfüllt.

Die Letzte Generation zeigt, dass es den Leuten wichtiger ist, mit dem Auto pünktlich zur Arbeit zu kommen, als sich damit auseinanderzusetzen, dass die Welt, in der sie arbeiten, bald grundsätzlich anders sein wird

Dr. Simon Teune

Dennoch sind die Reaktionen auf die meist schnell beseitigten Blockaden teilweise überraschend heftig: Im Internet posten Leute öffentlich Mordfantasien. Eine Provinzband aus dem wenig klebestau-gefährdeten fränkischen Landkreis Haßberge hat ein Musikvideo veröffentlicht, in dem der Sänger vom Traktor aus Gülle auf einen Ak­ti­vis­ten spritzt. Auf der Berliner Stadtautobahn schleifte ein Autofahrer zwei Aktivistinnen an den Haaren über die Fahrbahn. Manche fahren gar mit dem Auto über die festgeklebten Hände oder Füße der Blockierenden. Allein in den zwei Wochen „Stadtstillstand“ leitete die Polizei 33 Verfahren gegen Personen ein, die Straftaten gegen Ak­ti­vis­t:in­nen begingen. Die Zahl der eigentlichen Fälle dürfte aber noch deutlich höher liegen. Die Blo­ckie­renden erstatten nämlich meist keine Anzeige.

Die Gewalt ist ein neues Phänomen

Ob den Protestierenden schon immer so viel Gewalt begegnet sei? Nein, sagt Irma Trommer. Sie erinnert sich, wie sie mit anderen der Gruppe im letzten Sommer ein Video angeschaut habe, in dem eine Person von einem Auto durch die Menge geschoben wird. „Dass ein Auto einfach nicht anhält, wenn da ein Menschenleben vor ihm steht, das war irgendwie unvorstellbar“, erzählt sie. „Aber seitdem passiert das regelmäßig.“

Dass die Gewalt gegenüber der Letzten Generation zunimmt, beobachtet auch der Soziologe Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung. „Wenn jemand sich darüber aufregt, dass er oder sie wegen einer Blockade nicht rechtzeitig zu einem Termin kommt, dann ist das in diesem Fall kein individuelles Phänomen, sondern das findet in einem Rahmen statt, in dem diese Proteste kollektiv bewertet werden und auch der Umgang damit kollektiv festgelegt wird“, so der Wissenschaftler. Der Diskurs normalisiere Hass und Gewalt. Somit werde eine moralische Grundlage für Übergriffe gegen Ak­ti­vis­t:in­nen geschaffen und Gewalt als Antwort auf politische Konflikte enttabuisiert, folgert Bewegungsforscher Teune. Der Onlinekommentar à la „Fahr einfach drüber!“, die mediale Debatte darüber, ob Gewalt gegenüber Ak­ti­vis­t:in­nen nicht eigentlich Notwehr gegen deren Nötigung sei, und die Beschwörung einer vermeintlichen „Klima-RAF“ – all das beeinflusst, wie sich Menschen verhalten, wenn sie dann tatsächlich mal auf die Klimakleber treffen.

Die Gleichgültigkeit des Alltags aufbrechen

Eine weitere Absurdität der Debatte rund um die Letzte Generation: Die Allgegenwärtigkeit. An manchen Tagen kann es einem so vorkommen, als stünde die ganze Republik Montagmorgens auf der Berliner Stadtautobahn und warte auf Öl und Mullbinden. Kürzlich fühlte sich gar eine Provinz-Band aus dem fränkischen Landkreis mit dem bezeichnenden Namen “Haßberge“ berufen, ihrer Abneigung gegen die Ak­ti­vis­t:in­nen ein Denkmal zu setzen: Mit einem Musikvideo, in dem der Sänger vom Traktor aus Gülle auf einen Aktivisten spritzt. Dabei scheint es doch eher unwahrscheinlich, dass die Bandmitglieder tatsächlich mal beim Besuch in der Frankenmetropole Nürnberg in einem der dort seltenen Klebe-Staus stecken bleiben.

Wie kommt es, dass sich so viele Menschen von den Aktionen der Letzten Generation angegriffen fühlen? Simon Teune hat eine Antwort: „Es gibt einen grundsätzlichen Konflikt in der Gesellschaft.“ Einerseits wisse man sehr gut Bescheid über die Klimakrise und deren Folgen und auch darüber, wie wir mit unserem Alltag dazu beitragen. Andererseits gehe der nach wie vor so weiter, als wäre nichts gewesen.

Mit ihren Blockaden stelle sich die Letzte Generation dieser Gleichgültigkeit entgegen und mache den Konflikt sichtbar. „Die Letzte Generation zeigt, dass es den Leuten wichtiger ist, mit dem Auto pünktlich zur Arbeit zu kommen, als sich damit auseinanderzusetzen, dass die Welt, in der sie arbeiten, bald grundsätzlich anders sein wird“, erklärt Teune.

Auch wenn sich die Letzte Generation stets bemüht zu kommunizieren, dass sie mit ihren Aktionen eigentlich die Bundesregierung adressiert und nicht die einzelnen vom Stau Betroffenen: Der Öffentlichkeit wird so auch die eigene Mitschuld an der Klimakrise vor Augen geführt. Auto fahren, Flugzeug fliegen, Gas verheizen, Mode und Elektronik shoppen – das tun eben fast alle.

Irma Trommer wird weiter Straßen fürs Klima blockieren, sagt sie. Trotz der Gewalt, die sie fast mit Sicherheit wieder erleben wird. Immerhin: Die Wut, die daraus spricht, ist das Ende der Gleichgültigkeit.

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119 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Ich kann die Wut verstehen. Ist so als würde jemand vor mir an der Supermarktkasse telefonieren. Manche rasten dann aus. Vielleicht lieber Luft holen oder aus den Reifen lassen, dann kann man nicht im Stau stehen!

  • @LAND OF PLENTY

    Endlich mal ein praktischer Vorschlag: you made my day :-)

  • Vermutlich bin ich nur zu dumm, es zu verstehen.



    Angenommen, die große Mensch-verursachte Klimakatastrophe kommt gerade exponentiell ins Rollen. Immerhin spricht, wenn man so die Nachrichten der letzten Jahre liest, ungefähr 99 % dafür, daß es sich genau so verhält.



    Wie pervers ist es dann, auf junge Leute aggressiv einzuschlagen, nur weil sie darauf aufmerksam machen ?



    Das nutzen von Autos, Flugzeugen, von Erdöl-Industrieprodukten usw. ist der Fehler, der das Leben auf unserem netten kleinen Planeten gerade ernsthaft gefährdet. Man kann es durchaus schon sehen, wenn man die Augen dafür öffnet.

    Ich halte es nach wie vor für einen Fehler, den Boten für den Inhalt seiner Nachricht zu bestrafen.

  • Bilden Sie Fahrgemeinschaften - gehen Sie den Weg der Vernunft in Sammeltaxis und legen Sie das bösartige Gedröhne ab.



    Samstag abend nicht rumposern, sondern auf Teppichen schweben.



    Sammeltaxis bunt anmalen.

    Das LG-XR-Vorgehen ist eine puristische Gandhi-Kampagne Roger Hallams, zu der z.B. die »Mothers’ Rebellion for Climate Jus­tice« - eine Fassade aus Pappe.



    Bitte helft mit den Autobahnausbau zu verhindern - bei den Baumbesetzungen fehlen noch viele Menschen.

    • @Land of plenty:

      Na ja, auch die Sammeltaxis wollen irgendwo fahren.

      Und aus Köpenick kommen Sie derzeit superschlecht raus.

      Da rät sogar die BVG, lieber zu Fuß zu gehen.

      www.berliner-zeitu...zu-gehen-li.347124

  • ...wir brauchen dringend eine abgekoppelte Politik von der Automobilindustrie...



    Keine Lobbyisten der Automobilindustrie mehr , weder im Kanzleramt noch in Berlin, noch in Brüssel !

  • Was hier in der Diskussion auffällt, ist die Überzeugung, dass die Wut vor allem und nur bei den Blockierten aufkommt.



    Zu Karneval war ich als Klimakleber verkleidet und zog damit die Wut von Leuten auf mich, die aufgrund der Ferne zu Berlin noch nie auch nur in Gefahr waren in einen LG-Stau zu geraten.



    Dass solche Leute die Wut der tatsächlich blockierten dann in asozialen Netzwerken aufgreifen, reproduzieren und verstärken ist ja das eigentlich merkwürdige an dieser Situation.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Herma Huhn:

      Der Hass auf die #LGvdK ist Selbsthass der „gestörten“ Menschen, weil die wissen, dass sie sich falsch verhalten. Dieser Hass kann auch schon fiktional (zB im Karneval) durch die Vorstellung des möglichen Gestörtwerdens auftreten.



      Eigendialog geht dann folgendermaßen: „Ihr müsst mir nicht erklären, dass ich ein A….lo.. bin. Das weiß ich selber.“

  • 3G
    32051 (Profil gelöscht)

    Die LG klebt sich fest und hält treudoof guckend Händchen.

    Da kann sich Bierbauch Ewald auch mal ganz stark fühlen und wortwörtlich nach unten treten.

    Würden die Hells Angels die Straße absperren, hätten die erbärmlichen Wichte alle einen Bolzen in der Hose.

    Lieber Ewald und alle anderen Bildleser:

    Du musst deinen Selbsthass nicht auf andere projektieren, damit keiner merkt, was für ein lieber Kerl du bist. .

  • Wer sich mal mit den Arbeitsbedingungen von Paketfahrern beschäftigt hat, fragt sich nicht mehr, wieso die ausrasten. Die kommen nicht einfach mal entspannt ne Stunde später zur Arbeit. Jede Verzögerung verlängert den ohnehin schon kaum zu schaffenden Arbeitstag.

    Wenn man natürlich aus einem sehr bürgerlichen Milieu stammt, könnten einem die Verhältnisse im Prekariat unbekannt sein…

    • @Suryo:

      Und, was folgt praktisch daraus ? Etwa : Helft mit, daß Paketboten planvoll ausgebeutet werden ? Das kann es nicht sein.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Somit werde eine moralische Grundlage für Übergriffe gegen Ak­ti­vis­t:in­nen geschaffen und Gewalt als Antwort auf politische Konflikte enttabuisiert, folgert Bewegungsforscher Teune.""

    ==

    Nach meinem Eindruck spielt kollektive Bewertung keine oder nur eine geringe Rolle in der Bewertung und im Umgang mit den Klimaklebern.

    Entscheidend ist deren befremdliche Argumentation und Verhalten.

    1.. Klimakleber versuchen ihre strafbaren Handlungen zu legitimieren weil nach ihren Aussagen ""die Regierung für den Klimaschutz nichts tut.""

    Diese Aussage ist in der formulierten Absolutheit schlichtweg falsch.

    2..Die Argumentation ist zumindest wiedersprüchlich bis zweifelhaft da sich die Aktionen der Klimakleber



    sich nicht gegen die Regierung, sondern sich wenig sinnstiftend gegen die zufällige Anwesenheit von Individuen aus der Allgemeinheit richten.

    3.. Klimaschutz oder die Didkussionen um Klimaschutz spielen bei den Blockadeaktionen keine Rolle - im Gegenteil. Defakto blasen die blockierten gestauten Fahrzeuge das Vielfache an Abgasen in die Atmosphäre im Vergleich zum "normalen" Tagesbetrieb.

    b. Die Gegner sind ""Klimakleber"" gegen ""Einzelpersonen"" die in der Ausübung ihrer Tätigkeiten und Aufgaben blockiert werden.

    Bei dieser Art des falsch verstandenen Protestes spielt das Thema Klima absolut keine Rolle mehr - sondern reduziert sich auf die als Willkür verstandene Blockade, die verständlicherweise Emotionen produziert, da die Blockierten an der Ausübung ihrer Aufgaben sinnfrei gehindert werden.

    4..Das bei diesen Aktionen lediglich Wut erzeugt wird dürfte niemanden verwundern - wobei die Gewaltaktionen Einzelner gegen Klimakleber in keinster Weise tolerierbar sind.

    5..Klimakleber agieren kontraproduktiv - eigentlich sollte es darum gehen immer mehr Menschen vom Klimaschutz zu überzeugen,

  • Die Blockierten verstehen die Klimakleber als einen brutalen Angriff auf ihre Freiheit. Dass es sich um eine "friedliche Demonstration" handeln könnte, ist nur nach umfangreichem Studium spitzfindiger Juristerei nachvollziehbar. Aber nicht für Autofahrer, die "Freie Fahrt für freie Bürger" als Parole verinnerlicht haben.



    Zum Thema Blockade gibt es mehrere Regalmeter Literatur, aber keine Lösung, sagte mir ein Richter am Landgericht.

    • @Christoph Strebel:

      "brutalen Angriff auf ihre Freiheit"

      Seien Sie gewiss, auch im Auto sitzende sind nur Menschen und fähig einen "brutalen Angriff" von nervtötenden Nötigungen zu unterscheiden.

    • @Christoph Strebel:

      Nicht jeder Autofahrer hat den Slogan 'Freie Fahrt für Freie Bürger' verinnerlicht. Trotzdem kann man es als Nötigung empfinden, von einer kleinen Gruppe von Menschen, die meint, über die demokratische Mehrheit hinweg ihren Kopf durchsetzen zu müssen, am Weiterkommen gehindert zu werden.

  • Die Leute wissen das die LG das richtige macht und ihnen den Spiegel vorhält. Das hält dann nicht jeder Autofahrer aus und er lässt seinen Frust über sein eigens falsches Verhalten freien Lauf denn wer schlägt sich schon selbt für seine eigene Dummheit

    • @pablo:

      Ich fürchte, daß "die Leute" das eben nicht wissen. Zumindest diejenigen,die in einer Schwurbelblase leben und sich ständig irgendwelche Ausreden einfallen lassen, um ihre Trägheit zu rechtfertigen.

  • "Auch wenn sich die Letzte Generation stets bemüht zu kommunizieren, dass sie mit ihren Aktionen eigentlich die Bundesregierung adressiert und nicht die einzelnen vom Stau Betroffenen..."



    Siehe hierzu www.tagesschau.de/...blockaden-100.html :



    "Nach Angaben der Klimagruppe zielten die Blockaden bewusst darauf ab, den Urlaubsverkehr aus der Stadt hinaus zu behindern."

  • Die sogenannten Klimakleber machen es sich zu einfach. Sie greifen zu einer Art ananarchistischen Mikroterrorismus, in dem sie den ohne gestressten Bürgern ihren Alltag empfindlich durcheinanderbringen, um diese Bürger noch klimapolitisch an den Pranger zu stellen. Die Vorstellung, dass Menschen deshalb auf einmal zu Klimaverfechtern werden würden ist unsinnig. Die Erwartung erscheint mir eher dystopischen Science Fiction Filmen entnommen zu sein.

    • @Ward Ed:

      Ich habe das lange so ähnlich gesehen - wobei ich den Begriff "Mikroterrorismus" völlig verfehlt und überzogen finde. Terrorismus bedeutet, Gewalt und Zwang anzuwenden, um Menschen Angst zu machen, sie einzuschüchtern und sie zum Schweigen und zur Anpassung zu bringen. Das tut die LG ganz offensichtlich nicht, weder gezielt noch unabsichtlich.

      Dass die LG mit ihren Aktionen Menschen addressiert, die zumindest zum Teil wenig Veränderungsmöglichkeiten haben und durch ihren Alltag so unter Stress stehen, dass sie eher mit Ärger als mit Zustimmung reagieren, sehe ich auch. Aber je länger ich den Diskurs darüber verfolge, desto mehr denke ich, dass die LG den Finger in die Wunde legt, und damit weiter machen sollte.

      Warum sind denn die Leute so gestresst, dass sie sich nicht mehr im Griff haben, wenn es mal nicht weiter geht? Ist das ein Naturgesetz? Wollen sie so leben, immerhin verteidigen sie ja diesen Alltag, indem eine Stunde Stillstand eine Katastrophe ist, ziemlich verbissen - wenn sie bereit sind, dafür jemanden tätlich anzugreifen.

      Vielleicht klebe ich mich demnächst auch mal fest. Aber nicht mit Forderungen an Volker Wissing (dieses "Gespräch" fand ich eine ziemlich naive Aktion) sondern mit der Frage, wie es eigentlich weitergehen soll.

      Je mehr Politiker und Staatsanwaltschaften die Aggression gegen die LG legitimieren und anheizen, desto größer wird meine Bereitschaft, die LG zu unterstützen.

    • @Ward Ed:

      Terrorismus bedeutet immer Gewalt (und ist im Prinzip immer anarchistisch).

      Die "Klimakleber" handeln gewaltfrei - von Terrorismus kann man hier überhaupt nicht sprechen. Auch nicht, wenn man "Mikro" davorsetzt.

      • @EDL:

        "Terrorismus bedeutet immer Gewalt (und ist im Prinzip immer anarchistisch)."



        Seit wann treten denn Gruppen wie der NSU oder der IS für eine herrschaftsfreie und egalitäre Gesellschaft ein?

    • @Ward Ed:

      Sie meinen wahrscheinlich die “ohnehin gestressten Bürger”, deren Alltag empfindlich durcheinandergebracht und die hier klimapolitisch an den Pranger gestellt werden.



      Nun, in gewisser Weise stimmt das, da möchte ich nicht widersprechen. Jedoch haben Sie mit dem Argument einen wichtigen Punkt, der in der Debatte um die Aktionen der LG meistens zu kurz kommt: es geht um den Aspekt der Lebensqualität, den Sie mit “ohnehin gestresst” anschneiden.



      Ich z.B. verzichte mittlerweile vollständig auf die Nutzung des PKW, um zur Arbeit zu kommen, Einkäufe zu erledigen oder suche Naherholungsziele auf, die per Rad statt mit dem Auto zu erreichen sind. Wie ich feststelle, verschafft mir persönlich das einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität und Stressvermeidung (obwohl der Verzicht aufs Auto mir aufgrund chronischer Erkrankung auch erhebliche Mühen und körperliche Anstrengung bereitet).



      Mir ist es er sehr wohl bewusst, dass es meine privilegierte (nicht materielle, eher “geografische”) Situation ist, die mir den automobilen Mobilitätsverzicht ermöglicht. Alle meine Ziele sind tatsächlich fussläufig, mit dem Rad oder ÖPNV erreichbar. Für die meisten Mitbürger trifft das jedoch nicht zu, v.a., was Arbeitswege betrifft (bei Einkäufen oder Freizeitgestaltung sehe ich das schon etwas anders).



      Als Individuen wie als Gesellschaft stecken wir da in einem fetten Dilemma, das nicht so einfach aufzulösen ist, das ist klar. Aber wäre es nicht angebracht, mal etwas intensiver über genau diesen Punkt nachzudenken (und nach Lösungen zu suchen) statt Klimaaktivisten zu kriminalisieren?



      Ich halte es durchaus für möglich, mehr Lebensqualität und persönliche Zufriedenheit über Konsumverzicht und übrigens Entschleunigung zu erlangen, in diesem Zusammenhang ein ebenso zentraler Aspekt.

    • @Ward Ed:

      Man muß sie ja nicht so nennen. Das ist Bildzeitungsniveau.



      Mir persönlich würde es auch besser gefallen, den Leuten da in ihren Autos zu sagen : "ey du, du machst das Leben auf diesem Planeten kaputt. Laß das doch bitte sein."



      Nur ... da hätte man leider noch viel viel weniger Resonanz. Und wenn, dann ist diese auch nicht harmloser ...



      Die LG trifft mit ihren Aktionen durchaus die, die sich adressiert fühlen dürfen - so als Autofahrer.



      Alle die so "unschuldigen normalen Bürger", die großteils einen Autofetisch haben, der sich gewaschen hat. Die glauben auch, daß es in Ordnung ist, in Urlaub zu fliegen ... das sichert ja auch Arbeitsplätze (für dieses Jahr vielleicht noch) !



      Die Leute denken nicht und bestenfalls suchen sie nach Ausflüchten. Die bekommen sie gratis von den üblichen Verdächtigen : FDP, BILD, SPD und all den anderen.



      Was alle diese "normalen Bürger" ignorieren, ist, daß schon länger alles andere auf diesem PLaneten eben nicht mehr normal ist, sondern gefährlich am kippen.



      Die Vorstellung, daß der Planet nur für die Menscheit und deren Irrtümer gemacht sei, ist halt eine ziemlich unterkomplexe Ansicht. Leider mit krassen Folgen.

  • Wir sollten das Missverständnis klarstellen, dass Autos Fahrzeuge seien. Sie sind Religion. Autos dürfen Jahr um Jahr Tausende töten und Millionen krank machen. Das ist der Preis, den eine Religion verlangt.



    Krachen die Banken, müssen wir dem Auto opfern, auf dass es uns in Zukunft verschone. Manche nennen das Abwrackprämie.



    Die Wege des Autos sind unergründlich. Und vielleicht will das Auto uns auch nur prüfen, wenn seine Apologeten dessen Software manipulieren, um Autofahrer und andere Steuerzahler um Milliardenbeträge zu betrügen.



    Wäre das Auto einfach nur ein Fahrzeug, hätte man sich schon lange Alternativen geschaffen.



    Für dieser Ketzerei muss ich jetzt 15 Mal um den Block fahren und überall, wo grad Babys schlafen, 3 Mal hupen, dann wird mir vergeben. Danke, Auto.

    • @Stechpalme:

      Gut erklärt, liebe Stechpalme !

  • Vorneweg: Ich mag keine Autos. Ich fahre nur sehr ungern und habe bisher etwa 6 Jahre einen Wagen besessen, der als Transportauto fürs Antiquariat diente. Von der Sache her, denke ich, sind Nutzfahrzeuge wie Krankenwagen, Gemüsehandel etc. elementar, die meisten anderen Dinge sollten alternativ über ÖPNV oder gemeinschaftlich zu nutzende Wagen geregelt werden.

    Dennoch halte ich den Ansatz der Letzten Generation für verfehlt: Sie kleben an der falschen Stelle. Auf der Straße sind nicht die Entscheidenden unterwegs: Kleben Sie direkt vor den Parteizentralen, vor'm Bundeskanzleramt, den nächsten Baustellen des Bundes, den LNG-Terminals.

    Bei XYZ, der ohnehin schon gestresst ist, und mit seinem Lieferwagen nicht durchkommt, werden Sie nichts anderes als Wut erreichen. Der bekommt den Ärger mit seinem Chef und bei keinem der beiden wird es um Umweltfragen gehen. XYZ wird aber Abzüge beim Lohn haben.

    Der allgemeine Diskurs ist aggressiver geworden. Das schaukelt sich hoch. Wer da bis jetzt weggesehen oder Mäßigung spießig fand, der braucht sich jetzt nicht zu wundern. Das ist das Ergebnis einer allgemeinen Verrohung.

    Und ja natürlich hat jeder Verantwortung für die Umwelt und muss sich fragen, was er tut. Die Möglichkeiten sind jedoch unterschiedlich. Bisher war individuelle Freiheit das Non plus ultra und die zeigte sich vor allem im Konsum, im Auto, im Reisen. Menschen, die bewusst auf all das verzichteten oder alternative Formen fanden, wurden verlacht. Tja, vielleicht hilft Werbung für Konsumverweigerung.

  • Ein Autofahrer, der einen am Boden festgeklebten Menschen wegzuschieben versucht, benutzt sein Auto als Waffe.



    Die einzig richtige Reaktion hierauf ist Führerscheinentzug und Sicherstellung der Tatwaffe, sprich Fahrzeug.



    Und wenn das der Dienstwagen für 100.000 Euro ist, muss der Straffällige das eben mit seinem Arbeitgeber klären.

  • Liebe Redaktion, lasst bitte keine TAZ-Artikel so beginnen: "Als der Mann mit der Faust ausholt, macht sich Irma Trommer schon auf den Schmerz gefasst"...



    Da glaubt man sei bei Relotius oder in der Springer-Schreibschule für Aufmerksamkeitsökonomie.

    Außerdem: Auf der Berliner Stadtautobahn schleifte ein Autofahrer eine Frau an den Haaren.., nicht "schliff".



    Und nach "Blockierenden" und "Blockierer:innen" auch noch "Blockier:innen"!?

    Nichts für ungut.

  • Was sich in der Gewalt blockierter Wutbürger gegen relativ hilflos an der Straße klebende Aktivisten der LG entlädt, ist die gewaltige kognitive Dissonanz, in der sich quasi ALLE halbwegs aufgeklärten Bürger heutzutage befinden: So ziemlich JEDEM (eben auch den meisten Wutbürgern) ist klar, dass es angesichts der weltweit zunehmenden Klima-Menetekel so nicht weiter geht - und doch machen wir ALLE täglich so weiter als wenn nix wäre.

    Allein dieser unterdrückte, aber angesichts einer Aktion der LG ins Bewusstsein drängende Widerspruch schlägt sich (buchstäblich) in der geifernden Überreaktion Bahn: Täglich stehen diese Autofin irgendwelchen nervigen Staus, die sie nicht adressieren und damit an jemand abreagieren können -



    und dann hat man bei EINEM Stau tatsächlich mal die "Verursacher" vor dem Kühlergrill: Die bekommen nun die ganze aufgestaute Wut nicht nur über alle anderen Staus, sondern auch über diese wurmende kognitive Dissonanz - das unterschwellige Wissen, mit seinem Auto Teil des Problems zu sein, dies aber als Überlebensstrategie verdrängen zu müssen - ab.

    Würden sich die Autofahrer kurz einmal klar machen, dass die Staus auf der Straße nur in den seltensten Fällen scheinbar auf adressierbare Personen zurückzuführen sind, sondern einfach durch viel zu viele Autos verursacht sind, und ihre Wut gegen die (nur nicht so leicht greifbaren) wahren Verursacher - nämlich Politiker, die es seit Jahrzehnten nicht nur versäumen, umwelt- und klimagerechte Alternativen zu entwickeln, sondern durch ständigen Zubau von Straßen, Autobahnen etc. noch nach Kräften verschärfen - richten -

    sie fänden sich - schwupps - auf derselben Seite wie die Klimakleber und würden nicht nur ihre eigene, sondern auch DEREN Verzweiflung verstehen, und könnten so ihre Wut in konstruktive Bahnen lenken.

    Denn wenn ICH das reflektieren kann - dann traue ich diese Fähigkeit prinzipiell auch jedem Anderen zu.

    • @tom-pex:

      Kognitive Dissonanz, DAS war der Begriff, den ich gesucht habe. Danke.



      Ich hatte eher den Begriff „schlechtes Gewissen“ auf dem Schirm angesichts der Gewalttätigkeit von im Stau stehenden Aufofahrern gegen Stau verursachende Klimaaktivisten. Zu wissen oder wenigstens zu ahnen, dass der schrankenlose Automobilismus (mit) unsere Lebensgrundlagen zerstört und zugleich zu glauben, man könne aus dem Hamsterrad auch nicht ansatzweise aussteigen, muss massiven Stress erzeugen, der sich u.a. in Gewalt gegen diejenigen entlädt, die einem dieses Dilemma (und die daraus entstehenden Folgen) aufzeigen.



      So manche denken dabei jedoch überhaupt nicht nach, das ist leider auch wahr.

  • Die Angriffe finden per se als Teil der Auto-Weg-Box-Kultur statt.



    Die Pkws haben gegenüber der Zementindustrie, allen Industrie und der Energiegewinnung einen nicht so großen Anteil an der Erderhitzung, aber die Verhaltensweise der Autofahrer ist wie der hunderttausender kleiner Putins.



    Das ist ohne Aufmerksamkeits-LG jeden Tag so.



    Deshalb müssen alle PKWs durch Sammeltaxis ersetzt werden. Collectivos zirkulieren durch die Stadt und Land und bringen alle Personen überall hin - eine Mischung aus Buslinie und Taxi. Finanziert durch die Gelder, die die Autokäufer bisher für Autos ausgeben.

  • Klar ist das Notwehr! Und was die Letzte Generation macht, ist im Verhältnis dazu, was den jungen Menschen weltweit und den Menschen von jung bis alt im globalen Süden angetan wird, nämlich die Zerstörung ihrer Zukunft und Verursachung leidgeprägter Lebensjahre (im globalen Süden bereits jetzt), noch harmlos. Angesichts der Ausmaße an Katastrophen, die bevorstehen, verhalten sie sich überraschend harmlos und zivilisiert. Hingegen kann ein Teil der verdrängenden-leugnenden Mehrheitsgesellschaft nicht mehr an sich halten und meint, gegenüber den Aktivisti gewaltätig zu werden. In ihren Haltungslinien - wie "Weiter-so"-Konsum und Aktivisti schlagen, beleidigen und wegzerren - ersscheinen sie zumindest stringent gewalttätig und offenbaren damit auch den Gehalt an Gewalt dieser Gesellschaft. Denn diese versagt darin, die Lebensgrundlagen zu schützen. Sie wälzt diese gnadenlos platt.



    Falls jemensch noch ein Update zur Lage benötigt, wie es um die Existenzgrundlagen steht, hier ein Link zu einem aktualisierten Vortrag von Dr. Mark Benecke, in dem er über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse berichtet:



    www.youtube.com/watch?v=RPs9JdthcHU

    • @Uranus:

      Mein Kommentar ist quasi zur Verteidigung der Aktionen der Letzten Generation gespiegelt. Wie ich schrieb, ist das Handeln derjenigen, die durch die Blockade drängen oder prügeln keineswegs Notwehr. Sondern es ist die Fortsetzung von Gewalt bloß in anderer, direkter Form.

  • So schockierend finde ich das ehrlich gesagt nicht. Die Letzte Generation lebt von bewusster und gezielter Provokation, ohne diese würde ihre Aufmerksamkeitsökonomie nicht funktionieren. Provokation führt auf Dauer aber zu Gegenreaktion. Das bedeutet nicht, dass diese Gegenreaktion angemessen ist, aber es ist erwartbar - und meiner Ansicht nach auch einkalkuliert. Ich halte die Aktivist*innen nicht für so naiv, dass sie ehrlich dachten, die Leute würden sich auf Dauer bei ihnen bedanken, sondern vermute eher, dass die Letzte Generation diese Reaktionen bewusst mit einkalkuliert, weil sie die Gruppe im Vergleich zu den Gewalttätern sympathischer erscheinen lassen.

    Abgesehen davon: "Die mediale Debatte darüber, ob Gewalt gegenüber Ak­ti­vis­t:in­nen nicht eigentlich Notwehr gegen deren Nötigung sei" ist schon ein bemerkenswertes Framing, denn es ist - mit Verlaub- offenkundig, dass dies durchaus der Fall sein KANN. Das Irre, die Aktivist*innen gezielt über Hände und Füße fahren, bestraft gehören, ist klar. Wenn aber jemand tatsächlich einen dringenden Termin hat (z.B. beim Arzt) und diesen droht, nicht wahrnehmen zu können, weil jemand vor ihm/ihr auf der Straße klebt, dann ist es durchaus vorstellbar, dass es gerechtfertigt sein könnte, diese Person mit der dafür erforderlichen Gewalt aus dem Weg zu befördern. Das dies nicht bedeutet, dass man Aktivist*innen einfach angreifen darf, weil sie einem auf die Nerven gehen, können die meisten Menschen sicherlich schon nachvollziehen.

    Was ich nicht verstehe: Bevor die Letzte Generation das Stören von Durchschnittsbürger*innen für sich entdeckt hat, hat man doch gezielt die Industrie gestört und dafür sehr viel weniger Aufmerksamkeit eingefahren - schön und gut, aber jetzt ist die Aufmerksamkeit doch da, warum nutzt man sie nicht JETZT, um die relevantesten Schadstoffausstoßer wieder direkt zu behindern? Dafür würde man bestimmt mit viel weniger Antipathie rechnen müssen.

    • 4G
      47351 (Profil gelöscht)
      @Agarack:

      Es ist ein Irrglaube, dass die Industrie "der richtige Gegner" wäre. Grundlage jeder industriellen Produktion ist nicht die Produktion als Selbstzweck, sondern der unmittelbar oder mittelbar nachfragende Endverbraucher, von Rüstungsgütern einmal abgesehen.

      • @47351 (Profil gelöscht):

        Verzeihung, aber diese liberale Konsumtheorie halte ich für absolut unpassend. Sie insinuieren, wenn die Leute nur weniger Waren aus klimaschädlicher Produktion konsumieren würden, würde das sehr helfen. Ich halte das, ehrlich gesagt, für Wunschdenken. Erst einmal ist in den betreffenden Industrien eine gewisse Nachfrage schlicht vorprogrammiert. Auf absehbare Zeit werden in Deutschland viele Menschen z.B. auf ein Auto angewiesen sein, ob einem das gefällt, oder nicht. Würde man diese Autos nun klimaschonender bauen, wäre schon viel gewonnen. Auch der Energieverbrauch wird sich nicht einfach über Nacht auf ein Niveau reduzieren lassen, das sich nur aus klimaschonender Energie decken lässt, aber wenn man den Anteil an erneuerbaren erhöhen würde, wäre ja schon viel gewonnen. Letzten Endes ist es im Kapitalismus letzten Endes nicht der Verbraucher, der über seinen Konsum Verbesserungen herbeigeführt hat, sondern der Gesetzgeber. In den USA z.B. hat die Lebensmittelindustrie erst aufgehört, Giftstoffe in industriell produzierten Lebensmitteln achselzuckend hinzunehmen, als die FDA sie dazu gezwungen hat. Wenn es in einem Markt nur Mist gibt, auf den der Verbraucher angewiesen ist, kann der Verbraucher durch sein Konsumverhalten überhaupt nichts beitragen.

    • @Agarack:

      Wer so dringennd zum Arzt muss, dass eine gewaltsame Notwehr gerechtfertigt wäre, sollte den Rettungswagen rufen. Die LG lässt grundsätzlich eine Rettungsgasse frei. Man kann nur hoffen, dass die Autofahrer auch so schlau sind, was leider nicht immer stimmt. Aber Sie werden keinen Rettungswagen erleben, der im Weg stehende Autos mit der Stoßstange aus dem Weg schiebt.

      • @Herma Huhn:

        Naja, wer zum Beispiel starke Zahnschmerzen hat, wird sicher nicht den Rettungswagen rufen, aber sich dennoch in einer zeitlichen Notlage befinden. Diese Fälle sind schon denkbar. Und dass die LG "grundsätzlich eine Rettungsgasse freilässt", entstammt den Behauptungen der LG über die eigenen Aktionen, die bisherigen Medienberichte dazu sind durchaus widersprüchlich.

        • @Agarack:

          Wer starke Zahnschmerzen hat, sollte nicht mehr Auto fahren und zum Termin mit dem ÖPNV fahren.

          • @Kabelbrand Höllenfeuer:

            Das hat schon was von Täter-Opfer-Umkehr.

  • Körperliche Gewalt ist in aller Regel weitaus schwerwiegender als Nötigung.



    Beides sind Verbrechen, doch sie rechtfertigen sich nicht gegenseitig.

    So klar das ist:



    Wer andere blockiert, will provozieren.



    Gerade, wenn es keine einmalige Protestaktion ist, sondern eine Dauerbedrohung.

    Und dazu gehört eben auch das selbstgerechte Auftreten (siehe die letzten Absätze des Artikels):



    Tatsache ist, dass blockierte Straßen an der Klimaerwärmung nichts ändern. Durch das Aufholen und Umfahren des Staus kommt es zu ein bisschen mehr Emissionen, und gesamtgesellschaftlich macht es den Klimaschutz richtig unbeliebt.

    Das manchen dabei die Hutschnur platzt, ist damit nicht gerechtfertigt, aber zu erwarten.

    Wer mit dem Feuer spielt, braucht sich nicht zu wundern, wenn es brennt.

    • @Frauke Z:

      "Körperliche Gewalt ist in aller Regel weitaus schwerwiegender als Nötigung.

      Beides sind Verbrechen, doch sie rechtfertigen sich nicht gegenseitig."

      Nein, Nötigung ist kein Verbrechen, sondern ein Vergehen.

      Im Bereich der Delikte gegen die körperliche Unversehrtheit zählen schwere Körperverletzung, Körperverltzung mit Todesfolge, Totschlag und Mord als Verbrechen, während Körperverletzung, gefährliche und fahrlässige Körperverletzung sowie fahrlässige Tötung als Vergehen zu betrachten sind.

      Bevor Sie juristische Fachbegriffe verwenden, sollten Sie sich über deren Bedeutung informieren:

      www.gesetze-im-int....de/stgb/__12.html

    • @Frauke Z:

      'Gerade, wenn es keine einmalige Protestaktion ist, sondern eine Dauerbedrohung.'

      Straßenblockaden sind für die Betroffenen ein Ärgernis, die reale Bedrohung ist die Erderhitzung.

  • taz: „Es gibt einen grundsätzlichen Konflikt in der Gesellschaft. Einerseits wisse man sehr gut Bescheid über die Klimakrise und deren Folgen und auch darüber, wie wir mit unserem Alltag dazu beitragen. Andererseits gehe der nach wie vor so weiter, als wäre nichts gewesen.“

    Für viele Bürger ist der Klimawandel zu abstrakt und auch noch in 'weiter Ferne'. Dass jetzt schon in den Sommermonaten immer mehr Bäume in Deutschland "leise verdursten" und es so warm geworden ist, dass die asiatische Tigermücke sich sogar bei uns schon heimisch fühlt, das bekommt der fleißige Deutsche, der jeden Tag "brav" zur Arbeit geht/fährt, damit sein Chef sich die neueste Yacht kaufen kann, doch gar nicht mit – oder er/sie will es gar nicht wissen.

    Wenn der Klimawandel ab 2030 die große Keule aber herausholt, dann werden die Menschen sich bestimmt fragen, weshalb sie sich in den 2020'er Jahren lieber darüber aufgeregt haben, dass besorgte Klimaschutzaktivisten Bäume und Dörfer besetzten, Straßen blockierten oder alte Ölbilder mit Kartoffelbrei "verzierten", anstatt endlich mal die Verursacher des Klimawandels zur Verantwortung zu ziehen. Aber bis dahin stecken die Bürger:innen weiterhin den Kopf in den Sand und wollen von der herannahenden Gefahr weder etwas hören noch etwas wissen. Viele Menschen haben wohl auch immer noch nicht kapiert, dass es sich bei dem Klimawandel nicht um eine 'Seifenoper' eines Fernsehsenders handelt, sondern ernste Realität ist. Während solche Bürger immer noch an den Lippen der "Volksvertreter" hängen, die weiterhin erlauben möchten, dass skrupellose Geschäftemacher das CO2 aus der Karbonzeit "befreien", wollen sich die jungen Aktivisten ihre Zukunft nicht mehr von der Gier nach immer mehr klimaschädliches Wirtschaftswachstum zerstören lassen. Aber darüber mal nachzudenken, dazu müssten besagte Bürger ihr Hirn ja mal einschalten, aber das ist wohl schwerer, als Klimaschutzaktivisten mit der geballten Faust zu bedrohen (siehe ersten Absatz im taz-Text oben).

  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Und wie immer unter den Artikeln zur Letzten Generation die larmoyanten



    Selbstrechtfertigungen...



    Ein für alle Mal: legal =/= legitim. Und illegal =/= illegitim.

    • @659554 (Profil gelöscht):

      "Ein für alle Mal: legal =/= legitim. Und illegal =/= illegitim."

      In den Achtziger-Jahren gab es mal ein Wahlplakat oder so was ähnliches.

      Da stand drauf:

      "Legal, Illegal, Scheißegal!"

      Wir Grundschüler damals fanden das super und brüllten es morgens auf dem Schulweg lauthals durch den Stadtteil. Früher gingen wir noch zu Fuß, gemeinsam zur Schule. Nicht im Mama, Papa oder sonstwie Taxi. Die lebensälteren gelesenen Menschen werden sich ggf. noch erinnern.

  • Die Gewalt gegen friedlichen Protest verurteile ich aufs Schärfste!



    Allerdings dürfte spätestens jetzt auffallen, das die Protestform zwar Autos und deren FahrerInnen



    bremst, aber das Gegenteil von Akzeptanz bewirkt.



    Nun einfach weiter zu machen hat etwas von einer Trotzreaktion.



    Abgesehen davon sind die Aktionen längst keine Nachricht mehr. Selbst wer der Meinung war, Hauptsache Aufmerksamkeit, egal ob gut oder schlecht, hat nun keine Argumente mehr, da das Echo in den Medien verschwindet.



    Wie wäre die Doku: "Vom Mahner zum Macher" oder "Aktivistin wird Spezialistin ", die diejenigen beschreibt, die nach der Demo einen "Klimaberuf" ergreifen...



    Protestformen müssen sich anpassen. nach negativer Presse wäre nun mal wieder Gelegenheit für positive Problemlösung und erleichterte LeserInnen.



    Mir erscheint es nachhaltiger, den Menschen zu vermitteln, dass sie Teil eines positiven Wandels sind, statt Ihnen vorzuhalten, dass sie offenbar zu blöd sind,



    die Problematik des Klimawandels zu erkennen.

    • @Philippo1000:

      Nur : warum sollte ich diesen Menschen vermitteln wollen, daß sie Teil eines positiven Wandels sind, wenn diese real sich genau so verhalten, als ob sie zu blöd seien, die Klimakatastrophe zu erkennen ?



      Die Fakten sind bekannt und wer trotzdem entscheidet, sich weiter am Leben des Planeten zu versündigen (rein areligiös gemeint, natürlich), dem werde ich 'nen areligiösen Teufel tun und ihn noch dafür streicheln. Bringt nämlich nix. Die LG macht das schon richtig, sollte nur noch stringentere Forderungen stellen zukünftig.

      • @Zebulon:

        Es stellt sich halt die Frage zwischen Selbstdarstellung und Veränderung.



        Wer an Wandel interessiert ist, muss das große Rad mit der Gesamtgesellschaft drehen.



        Ob ein paar Menschen Uhu benutzen, oder



        Sekundenklebet, ist klimatechnisch irrelevant.

  • Wenn man sich das ganze Mal versucht objektiv anzuschauen muss einem auffallen wie radikal sie Reaktion aus der Politik ist. Es sind Straßenblockaden und die Forderungen sind alles andere als radikal.



    Trotzdem reagiert die Politik mit einer Härte und einer Strenge, die im Grunde nicht verhältnismäßig ist. Junge Leute kleben sich an Straßen fest und sollen in Präventivhaft gesteckt werden. Mehrfach Täter, Stalker, Menschen die ihre Partner schlagen, diese ganzen Menschen werden nicht in Präventivhaft gesteckt. Der Verdacht, dass die Politik hier verbal einen Rahmen steckt, der die LG als schlimmste Art der Verbrecher stilisiert, weil sie aus eigenen Interessen überhaupt nicht gewillt sind Klimapolitik zu betreiben, die noch irgendeine Wende herbeiführen kann. Oder auch Politik, die die sozialen Folgen des Klimawandels abfedert und die die Verantwortlichen auch zu Verantwortung zieht und nicht alle in Mitleidenschaft zieht (Aka die obersten Prozent, die besonders viel Geld haben und dadurch besonders viel Emissionen verursachen) ist sehr groß. Sie scheinen zu hoffen, dass die Leute sich so leicht ablenken lassen, dass sie vergessen dass die Welt vor die Hunde geht...

  • Solange jeder Artikel über Irgendwas-mit-Letzte-Generation verlässlich jede Kommentarspalte sprengt, hab ich den grössten Respekt vor der Aktionsform, auch wenn ich selber eher vor einem AKW o.ä. kleben wollen würde.

  • Die Aktivisten wollen die eingefahrenen Strukturen und Gewohnheiten stören und so zeigen, was in den Köpfen der Menschen so los ist..und das gelingt ihnen.. All das ist ein gesellschaftlicher Prozess, der zunächst mal auch sehr unschöne Dinge an die Oberfläche befördert: da wird dann aus genervt sein ganz schnell Hass und Gewalt..

    Natürlich ist es nervig derart ausgebremst zu werden, aber wieso kommt es zu solchen Gewaltexzessen - physisch wie verbal.?

    Verstehen lässt sich das wohl nur, wenn man die Haltung beleuchtet, die dahinter steckt. Offenbar gehen sehr viele Menschen immer noch davon aus, dass es ihr gutes Recht ist, Dinge zu tun, die den Planeten zerstören..dass sie ein Recht auf freie fahrt haben..dass sie sich jedes noch so überdimensionierte Gefährt kaufen können..etc.

    Was dabei definitiv fehlt ist eine gewisse Demut und ein Verantwortungsbewusstsein gerade den jungen Menschen gegenüber..

    Und diese fehlende Demut wird ganz klar durch unseren gespaltenen Lebenstil befördert. Wir glauben keine Natur mehr zu brauchen weil die gibts ja im Fernsehen.. Sobald Menschen in Autos steigen, ändert sich die Art wie sie sich durch die Welt bewegen und ihr Selbstverständnis gleich mit. Reale Menschen, die sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewegen, erscheinen plötzlich wie entmenschlichte zappelnde Wesen, die sowieso nur im Weg stehen..

    Ich weiß nicht wie genuin das auf D-Land zutrifft (aber in Holland und Dänemark scheint es jedenfalls anders zu sein). Aber eines ist sicher: ein großer, vielleicht der entscheidende Teil einer Haltung die man wohl am besten als >>Überheblichkeit Hochmut kommt vor dem Fall...

    • @Wunderwelt:

      Mmhh..da hier offenbar ein Absatz verloren gegangen ist, nochmal die Korrektur:

      -> Aber eines ist sicher: ein großer, vielleicht der entscheidende Teil einer Haltung, die man wohl am besten als Überheblichkeit bezeichnen kann, folgt aus der sehr starken Identifikation mit dem privaten KfZ.. wer sich solcherart als menschliches Wesen.mit übermenschlichen Kräften wahrnimmt und gleichzeitig als unverwundbar..und der obendrein weit entfernt von denen da draussen kaum noch Mitgefühl entwickeln kann... Der/die wird dann aus seiner Bubble heraus eher dazu neigen seinen Hass auf die zu richten, die ihn/sie quasi wieder auf normal- menschliche Maßstäbe herunter holt...

      Natürlich gibt es noch viele weitere Momenti, die den Menschen ein Gefühl von Übermenschlichkeit verleihen..dazu zählen auch Flugreisen und alle Arten von Überkonsum...

      Aber wie dem auch sei: am Ende wird die Natur unweigerlich ihr Recht einfordern...und danm heißt es:

      -> Hochmut kommt vor dem Fall..

      • @Wunderwelt:

        Exakt so. Danke

  • Nötigung ist eine Straftat und Körperverletzung auch. Hier ist der Rechtsstaat gefragt und ich meine auch, dass dieser reagiert. Mein Verständnis für beide Seiten hält sich in Grenzen. Gewalt und Nötigung sind keine Mittel seine Forderungen durchzusetzen.

  • @ALTEREGO

    ... aber auch nicht überschätzen. Wenn ich hier das Forum so überfliege...

  • Das Problem ist das die LG am immer gleichen Ort blokiert - immer in Berlin, immer auf der A100, immer auf der Landsberger, Prenzlauer oder Schönhauser Allee - und immer im Berufsverkehr.



    Es ist eben nicht so das "jeder" mal das Pech haben kann in eine Blockade von denen zu geraten, sondern es sind fast immer die gleichen Pendler.



    99,9% der deutschen Autofahrer kommen nie mit der LG in Berührung, aber die 0,1% auf besagten Einfallstrecken dafür "ständig".



    Wenn du dann vielleicht schon zwei- drei- fünfmal im letzten Jahr in so nem Stau gestanden hast und jedes Mal deinem Chef oder der Kita peinlich berührt erklären kannst, wieso du schon wieder zu spät dran bist, dann wundert es mich wenig das da einige Leute massiv den Kaffee auf haben...



    ...das kann und darf Gewaltausbrüche gegenüber der LG natürlich nicht legitimieren, aber das WARUM kann man den Leuten doch sehr gut nachfühlen.

    • @Farang:

      Sie haben offensichtlich keine Vorstellung davon welche Anpassungsfähigkeit und Flexibilität die Klimawandelfolgen uns abverlangen werden.



      Schon bedenklich, wenn sie wiederholt an der Aufgabe scheitern, in einer deutschen Großstadt mit einem dichten ÖPNV-Netz zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort anzukommen....



      Da werden sie Ihre Problemlösungskompetenz noch deutlich steigern müssen......

    • @Farang:

      Warum fahren denn dann immer noch alle auf diesen Strecken zu diesen Zeiten, wenn die LG doch so zuverlässig gerade dann blockiert?

    • @Farang:

      Also wäre eine zumindest punktuelle Lösung, diese A100 abzuschaffen?

    • @Farang:

      »Wenn du dann vielleicht schon zwei- drei- fünfmal im letzten Jahr in so nem Stau gestanden hast und jedes Mal deinem Chef oder der Kita peinlich berührt erklären kannst, wieso du schon wieder zu spät dran bist,...«



      Was, bitteschön, ist denn daran PEINLICH, dass Du sogar mehrfach von diesen Staus betroffen bist?

      Wenn man das jeweils offen, klar und zeitnah kommuniziert, so dass es eben nicht als Ausrede wirkt, wird man es Dir wohl schlecht zu Deinem Nachteil auslegen können, ohne dass sich die Person lächerlich macht.



      Denn diese Aktionen sind mittlerweile nicht nur bundesweit Legende, auch die Strategie des maximal möglichen Ärgerniss durch scheinbar permanente Wiederholung dürfte mittlerweile in Berlins Köpfen angekommen sein. Und Du bist offensichtlich nicht verantwortlich für diese »erfolgreiche« Strategie der sog. Letzten Generation.

      Die Adjektive ärgerlich, stressig, unnötig, blödsinning, nervig, zeitraubend, energieraubend oder enervierend kann ich nachvollziehen, aber »peinlich« kann und sollte das für Dich als Betroffene/r wirklich nicht sein.

      PS: Ich kann die Motivation der sog. Letzen Generation zu 100,0% nachvollziehen, nicht jedoch deren Methoden! Diese sind in meinen Augen ABSOLUT kontraproduktiv, und ich bin froh, in einer Großstadt zu leben, die dank unseres OB nicht davon betroffen ist.

    • @Farang:

      "...das kann und darf Gewaltausbrüche gegenüber der LG natürlich nicht legitimieren"



      Warum tun sie es dann, indem sie den Aktiven die Schuld an den Angriffen zuschreiben und die gewalttätige Reaktion darauf als sehr gut nachfühlbar einordnen?

      • @Ingo Bernable:

        Etwas nachfühlen zu können, bedeutet nicht, es gutzuheißen, sondern ist die Definition von Empathie.

        • @Agarack:

          Nun - wer so etwas nachfühlen kann, wird es womöglich auch gutheißen, wenn er ehrlich ist.



          Ich beispielsweise kann daran überhaupt nichts nachfühlen. Die Vorstellung, daß irgendwelche tumben Grobiane friedlich dasitzende Menschen, meist junge Frauen, treten und schlagen ... ne sorry - da stellen sich mir die Nackenhaare.

          • @Zebulon:

            Was spricht denn dagegen, den Widerspruch auszuhalten - den grundsätzlichen Ärger nachvollziehen zu können, den gewalttätigen Übergriff hingegen nicht? Umgekehrt schaffen Sie es doch - hoffentlich - auch, für den Ärger über Autofahrer Verständnis aufzubringen, ohne tätlich zu werden.

            Es ist schon erstaunlich, wenn Widerspruch und Ärgernis gleichsam zugemutet und abgesprochen werden sollen.

      • @Ingo Bernable:

        Entschuldigung es ging darum WARUM die Leute wütend sind, das kann ich Ihnen sehr gut nachfühlen - nicht etwaige Gewaltausbrüche, denen muss konsequent nachgegangen werden.

    • @Farang:

      Die im Artikel referierte Erklärung von Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung erscheint mir als Erklärung für die Gewalt plausibler.

    • @Farang:

      Meine Güte, dann sollen die eben solange mit dem ÖPNV kommen, bis die LG sich andere Aktionsformen und Orte ausgesucht hat.



      Und nein, auch wenn man wütend ist, tritt man gefälligst nicht auf Demonstranten ein oder würgt diese. Da gibt es gar nichts "nachzufühlen

    • @Farang:

      Ist das dann so ähnlich, wie wenn immer wieder in der gleichen Gegend die Schlammlawine abgeht, oder im Gardasee das Wasser knapp wird und wenig später im gleichen Land die Fluten kommen. Da ist es dann auch verständlich das die Menschen der Hut hoch geht, denn Sie wissen das wäre verhinderbar gewesen, nur die Politik hat wiedermal die falschen Weichen gestellt, aus Angst nicht wieder gewählt zu werden. nun werden sie auch nicht wiedergewählt, weil das Geld ausgegangen ist, um den Klimaopfern bei der Schadensbehebung zu helfen. Eine Steuererhöhung trauen sie sich nun auch nicht mehr zu entscheiden, da immer mehr Bürger von Klimaschäden betroffen sind und bereits an ihr erspartes ran gehen.



      Da kann man/frau die Wut schon verstehen und auch das letzte Wahlverhalten mit dem Stimmenzuwachs bei der AfD, da diese den Menschen Unterstützung verspricht und den menschengemachten Klimawandel leugnet.

  • Eine viel einfachere Erklärung: Die LG hat das die eigene Glaubwürdigkeit versemmelt und der Versuch diese durch Penetranz zu ersetzen wird eben als nervig empfunden.



    Man sollte nie die Intelligenz einer Gesellschaft unterschätzen!

    • @alterego:

      Die Dummheit einer Gesellschaft aber auch nicht.

    • @alterego:

      Haha ... es ist also die Intelligenz unserer Gesellschaft, die die Klimakatastrophe möchte und verursacht.



      Darauf muß man mal kommen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @alterego:

      Wohin dies Art Intelligenz führt, kann an den stets steigenden Temperaturen abgelesen werden ;-(

    • @alterego:

      Hervorragender Kommentar... für die Wahrheit.

  • Woher kommt das wohl? Fakt ist, die Klimakleber wollen provozieren, sie begehen Straftaten und sie erreichen ihre Ziele nicht.

    Manche wollen die Taten einfach nur verhindern und handeln daher in Notwehr, manche sind einfach nur wütend und verkennen die Grenzen der Notwehr und manche wollen einfach nur ein wenig Frust ablassen.

    Die Bandbreite der Reaktionen ist halt homogen. Dementsprechend sollte jede Gewalthandlung für sich einzeln betrachtet und gegebenenfalls verurteilt werden. Eine pauschale Betrachtung ist nicht geboten.

    • @DiMa:

      Doch, sie werden ihre Ziele erreichen, das glaube ich schon. Sie sollten sie aber bald höher setzen.



      Und daß wir in unserer Gesellschaft ein paar Wutbürger zu viel haben, ist doch kein Geheimnis. Solche, die ihrem größten Schatz, ihrem Auto, noch ein GuteNachtKüsschen geben, aber, was Empathie mit der Umwelt betrifft, leere Dosen sind.



      Aber wir haben ja immer mehr KI. Die wird dann bald helfen, uns ganz abschaffen. Wenn sie wirklich intelligent ist/wird.

    • @DiMa:

      Da Sie hier ja regelmäßig kundtun, was man ihrer Meinung mit den Aktivisten der LG machen sollte..würde mich mal interessieren ob Sie auch eine Vorstellung davon haben, warum die Aktivisten das tun..warum sie all die Opfer und Risiken auf sich nehmen.

      Sie schreiben die Aktivisten wollen provozieren..aber warum wollen sie das.?

      Können Sie sich vorstellen einmal mit den Aktivisten zu reden oder sich in sie hinein zu versetzen?..oder sehen Sie diese jungen Menschen nur als Störenfriede, die es zu beseitigen gilt..??

      Haben Sie auch nur den Funken von Mitgefühl mit den Aktivisten..oder ist Empathie generell nicht so Ihr Ding..??

      Würde mich schon mal interessieren.!!

      Antwort: sehr gerne..(aber keine Antwort wäre dann auch ne Antwort)..

    • @DiMa:

      Sie relativieren körperliche Gewalt und Bürgerwehrmentalität.

  • Die Begründung für den Konflikt ist schon recht akademisch. Jede soll eine art Schuldkomplex über seine CO2 Emissionen haben und kommt bei Anblick der Blockaden damit nicht mehr klar und wird deshalb aggressiv?



    Es ist nicht eher der Frust, weil es schon wieder passiert?



    Bei der bahn nimmt man auch die erste Verspätung noch gelassen hin, die zehnte erhöht den Frust und wird dann manchmal an dem DB Personal ausgelassen.

    • @fly:

      Auch das akademische (vielleicht noch unbewußte) Wissen darüber, selbst mit seinem täglichem Tun mitverantwortlich zu sein an der expotentiell wachsenden Klimakatastrophe kann zu solchem Verhalten führen. Das Sündenbockprinzip gibt es schon länger ... `ich bin es schuld und dir ziehe ich an den Haaren / fahre deine Hand zu Mus usw.



      Und ansonsten ist es nur das übliche "ich will's aber haben und zwar sofort" was ja pausenlos medial den Leuten reingedrückt wird.



      Da kann keiner mehr etwas abwarten. Da kann übrigens auch kein Buch mehr gelesen werden. Die Leute sind das, was schon lange immer über sie behauptet wurde : bloße Verbraucher.



      Zum Schaden des Planeten.

    • @fly:

      Dabei ist gerade das Bahnpersonal genau die falsche Adresse, denn die wollen nicht Ihren Job verlieren und vollziehen nur was die letzten drei CSU-Verkehrsminister zusammen mit der Geschäftsleitung verbrochen haben.



      Ich hege mittlerweile keinen Frust mehr gegenüber der Bahn, da diese schon lange nicht mehr ohne Verspätung fährt. Ich bin grundsätzlich eine Stunde früher zum Abfahrtstermin am Bahnhof, damit ich alle Möglichkeiten habe zu reagieren. Mein Resümee: So ist das eben, wenn die Mehrheit der wählenden Gesellschaft die Geschäftsführung CSU-Politikern überlässt.

  • Die Gewalt wird nicht nur durch die Dreckschleudern von Sprinner und Burda befördert, sondern auch durch die Moderationspraxis von z.B. dem Tagesspiegel, in dessen Foren sich seit Monaten reaktionäre Hohlköpfe in immer üblere Hassphantasien gegen die LG hineinsteigern. Das Nichtsanktionieren derartiger Wutbürgerei schafft ein Klima, in dem irgendwann reale Gewaltanwendung gegen die "Kleber-Terroristen" als legitim und ohne Strafandrohung erscheint.



    Ich entsinne mich noch an ein Video von einer der ersten Blockaden in Schöneberg (Hauptstrr./Dominicusstr.). Eine eboste Deutsch-Türkin erboste sich, dasss sie ihren 13-jährigen Sohn jetzt nicht in die Schule fahren könne und der "ja wohl nichts dafür könne". Schon damals hat sie am Ende unterschwellig mit Gewalt von ausrastenden Autofahrern gedroht.



    Sie ist nicht einmal auf die Idee gekommen, zu hinterfragen, warum man einen (nicht gehandicapten) 13-Jährigen eigentlich mit dem Auto zur Schule bringen muss.

  • Meiner Auffassung nach sorgen die Aktionen der sog. "letzten Generation" weit eher dafür, dass das Thema Klimawandel mit nervtötenden (und zum Teil auch gefährlichen) Aktionen assoziiert wird, und schaden so ihrer Sache mehr als ihr zu nützen.

    • @Stefan Schaaf:

      ... und ohne wäre es ja auch viel bequemer, nicht wahr ;-)

    • 6G
      659554 (Profil gelöscht)
      @Stefan Schaaf:

      "Ihrer" Sache??? Es ist nicht "ihre" Sache!

    • @Stefan Schaaf:

      Es ist halt weder "ihre Sache", noch ein "Thema". Bis das nicht in die Köpfe dringt, haben sie keinen Grund aufzuhören.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Stefan Schaaf:

      Meine Frage an dieser Stelle immer: Haben die Aktionenm er LG Ihnen schon mal geschadet?

  • Ich würde ein grosses Stück der Verantwortung den "klassischen bürgerlichen" Medien vor die Tür legen.

    Es sind die, die die Katalysatoren liefern, die dann die Reaktion in den sog. sozialen [1] Medien ins Rollen bringen.

    Und dann artet alles zum Kulturkrieg aus, in dem sich die armen Autofahrer von allen Seiten bedroht und zur Notwehr berechtigt fühlen.

    Arme Würstchen eigentlich. Aber eben gewalttätig.

    Ich wäre ja dafür, dass solche Fälle grundsätzlich nur an Richter*innen ohne Führerschein kommen. Voreingenommenheit und so.

    [1] "Euphemismus" wäre hier wohlwollend.

    • @tomás zerolo:

      "Ich wäre ja dafür, dass solche Fälle grundsätzlich nur an Richter*innen ohne Führerschein kommen. Voreingenommenheit und so."



      Nur leider würde dann nahezu jedes dieser Verfahren irgendwann ergebnislos eigestellt, weil kein Richter zur Verfügung steht. Ist ja nicht so, als müssten die Leute auf den Przess in Untersuchungshaft warten.

  • Die Gewalt begann spätestens mit den Reden von Faeser, Buschmann, Steinmeier.



    Sie haben den LG vorgeworfen, eine Radfahrerin in Berlin ermordet zu haben. es war allerdings ein Betonmischer, der die arme Frau überfahren hat.



    Und davor haben hundertfach Lkws andere Radfahrerinnen und Radfahrer überfahren.



    In München steht das weiße Rad einer Frau, die an ihrem 30-ten Geburtstag tödlich überrollt wurde. Sie war auf dem Radweg, sie hatte Grün. Der Lkw neben ihr hat sie im Toten Winkel nicht gesehen und seit jahrzehnten weigert sich die jeweilige Politik, entsprechende Sichthilfen für Lkws zwingend vorzuschreiben.



    Sind nicht alle diese die wahren Mörder?

    • @Zeit und Raum:

      seit Jahrzehnten weigerten sich CSU-Politker aus Bayern, die Verkehrsminister waren eine bessere Zukunft, z.B. durch verpflichtende Sichthilfen zu schaffen. Solch eine Situation hatten wir bei der Gurtanlegepflicht schon einmal, mit gleichem anfänglichem Verhalten der Politik.



      Vermutlich reicht die Sterberate noch nicht aus, damit unsere Bürgervertretung aktiv eingreift und nicht mehr den Lobbyisten nachläuft.

  • wir blockieren dich und dein auto ...

    auf dem weg nach ist-uns-doch-wurscht ...

    doch du bist nicht unser adressat.



    allerdings generieren wir so den größten booster.

    arrogant militant ...

    • @adagiobarber:

      Ja, das stimmt.



      Der arme deutsche Autofahrer. Und sein Auto erst - blockiert ! Na sowas. Schlimm, aber echt. Wenigstens mit dem armen schönen Auto sollte man doch Mitleid haben. Schau, wie seine Felgen so traurig glitzern ... buhu :-)

  • Die Justiz ist insgesamt genau so unabhängig, wie die individuellen Anschauungen und Überzeugungen der einzelnen Mitglieder reichen.

  • Vielleicht wäre die LG nicht so hoffnungslos isoliert und bar jeder Solidarität, würde sie PR in eigener Sache mit derselben Effizienz betreiben wie ihre Aktionen.

    Fatalerweise scheint ihr das völlig egal zu sein.

    Das ist leider nicht durchdacht und gefährlich. Die Repression wird zunehmen, Aktivistinnen und Aktivisten werden in den Knast wandern und die durchgedrehten Autofahrer haben das Gefühl, sie handeln im Sinne aller.

    Wäre die LG etwas geschmeidiger, cooler, poppiger, die üblichen Verdächtigen hätten sie schon längst mit offenen Briefen und Appellen unterstützt.

    So bleibt ihr nur der Status des Märtyrers.

    • @Jim Hawkins:

      Nein, so isoliert ist die LG gar nicht. Das denke, hoffe und wünsche ich mir jedenfalls.



      Nur machen Autos und Blödzeitungen eben mehr Krach.



      Es gibt aber ein nennenswertes Potential an Leuten, die aufgrund dieses unsäglichen Autodeppendeutschlands längst persönlich die Konsequenz gezogen haben und sich nach alternativer Lebensweise umorientiert haben. Nur findet man solche Gesellschaftsteile nicht erwähnt in den üblichen Medien, von denen die meisten "Verbraucher" beschallt werden.



      Dieser andere kleinere Teil der Gesellschaft wird auch nur selten in solchem Stau stecken :-)



      Wer da auf der Straße sitzt, sind die Vertreter der natürlichen Intelligenz Deutschlands. Und davon die Mutigsten.

      • @Zebulon:

        Wünschen und hoffen, das ist ganz richtig formuliert.

        Nehmen wir zum Vergleich einmal FFF. Dass Greta Thunberg nicht vom lieben Gott persönlich zur Diskussion eingeladen wurde, ist nur ein Zufall.

        Der Zuspruch, den diese Bewegung hatte, war enorm und sie haben mit Wucht die Thematik in die öffentliche Debatte geholt und eine ganze Weile mit hohem Druck dafür gesorgt, dass es so bleibt.

        Jetzt sind sie in der Versenkung verschwunden, das ist bedauerlich, aber auch nicht in Stein gemeißelt.

        Bei der LG ist es so, gäbe es ein Messgerät, dass den Hass gegen sie erfassen könnte, es wäre schon längst im roten Bereich.

        Ich bezweifle, dass das der richtige Weg ist.

        • @Jim Hawkins:

          Außerdem hatte Greta einen würdigen Gegener, der ihre Aktionsform leider verunmöglichte. Ohne Corona wäre von FFF noch einiges zu erwarten gewesen. Aber aufgeschoben muß nicht (...) da haben Sie recht. Und ich bin dafür. Viele Aktionsformen sind besser denn nur eine.

    • @Jim Hawkins:

      Solange die Staatsanwaltschaft bei den unzulässigen (trotz vorangehender Provokation) und gewalttätigen Eingriffen in den Strassenverkehr nicht tätig wird, wird die Gewaltwelle noch größer werden.

    • @Jim Hawkins:

      Also ich und nicht wenige Menschen aus meinem Bekanntenkreis sind Solidarisch mit denen. Das ist zwar nicht die Mehrheit aber Hoffnungslos isoliert und bar jeder Solidarität ist wohl eher Wunschdenken. Gibt jede Menge Menschen die ohne PKW leben und eher belustigt auf die genervten Autofahrer reagieren. Sozusagen Rollentausch.

      • @Andreas J:

        Eines habe ich mittlerweile bemerkt, ohne Unterstellungen kommen ihre Argumentationen nicht aus.

        Natürlich wünsche ich mir, dass die Klimakatastrophe gestoppt werden kann.

        Wenn es nach ihnen geht, darf aber keine Diskussion über das Wie stattfinden.

        Das ist dann leider nicht mein Ding.

        Wenn Sie meinen, dass die Unterstützung von ihnen und ihren Bekannten ausreicht, viel Glück!

        Ich dachte dabei mehr an Prominente, Künstler, Gewerkschafter, Schriftsteller und so weiter.

        Eben die, die sich sonst auch zu Wort melden.

        Allein auf weiter Flur kann man nicht viel erreichen.

        • @Jim Hawkins:

          Katja Riemann, Bjarne Mädel, Jutdith Holofernes, Jonathan Berlin, Igor Levit, René Pollesch, Samuel Koch, Christoph Jöde, Roland Silbernagl, Ole Plogstedt usw. Alles Unterstützer.

          • @Andreas J:

            Gut und schön.

            Ich dachte aber eher an die üblichen Manifeste des linksliberalen (Kultur-) Establishment.

            Etwa wenn es um die Verteidigung der BDS-Bewegung ging oder um die Aufforderungen an die Ukraine, endlich zu kapitulieren.

            Etwas, über das dann alle diskutieren.

            Ich sehe nicht, dass jemand über Christof Jödes Äußerungen in der Sache diskutiert.

            Wer immer das auch sein mag.

        • @Jim Hawkins:

          Wo habe ich ihnen etwas in meinem Kommentar unterstellt?

    • @Jim Hawkins:

      Kann sein, kann auch nicht sein. Auf jeden Fall lässt sich aber feststellen, dass der LG seit Monaten (oder sind es schon Jahre?) entgegengehalten wird, wie man es besser, anders, effektiver, demokratischer, radikaler, zielführender, etc. machen könnte. Nur macht es halt keiner. Wenn von all den Vorschlägen wie er denn aussehen müsste der super gute und effektive Klimaprotest auch nur ein Bruchteil umgesetzt würde, wären diese impertinenten Klimakleber doch wahrscheinlich längst obsolet.

      • @Ingo Bernable:

        "Nur macht es halt keiner."

        FFF war effektiver. 100 mal effektiver. LG hat den Rückhalt und damit den politischen Druck, den FFF aufgebaut hat, in kürzester Zeit auf der Straße verscherbelt.

        Die Solidarität mit der LG muss beendet werden. Sofort! Damit die Klimabewegung wieder breit verankert in der Gesellschaft neu aufgebaut werden kann.

        • @Rudolf Fissner:

          In Bezug auf den Verkehr hat FFF nix erreicht. Noch nie waren so viele PKWs auf den Straßen wie heute.

      • @Ingo Bernable:

        Naja, das "die machen wenigstens was" Argument ist ja der Joker im Quartett der sozialen Bewegungen.

        Und wenn sich Kritik deswegen verbietet, dann soll das eben so sein.

        Mein Verständnis von Protest oder Widerstand ist dann wohl etwas zu diskursiv.

        • @Jim Hawkins:

          🏴‍☠️ - 🤣 - der Alte aus Wiedensahl -

          Schnief - ick bün too diskursiv -



          Discurrere - latein - wie fein!



          “Sich ausbreiten - auseinanderlaufen -



          hin und her laufen“ 🏃‍♀️ &! Däh Alter!



          “Weglaufen“ 🏃‍♂️ 🏃‍♂️🏃‍♀️🏃



          Anyway - Hauptsache “ auf dem Kiwif“



          “He is op'n Kiwief ist damit vergleichbar mit dem deutschen: Er ist auf der Hut. Das Wort Hut steht ebenfalls für Wache, schließlich behüten die Wachposten einen Ort. Und wer auf der Hut ist, de is ok op'n Kiwief. Kiwief kann positiv besetzt sein, beschreibt es doch jemanden, der gewitzt, pfiffig oder aufgeweckt ist.“



          de.wikipedia.org/wiki/Quivive



          (Ja die aparte Bohne kam bis Hambuch!)



          www.youtube.com/wa...c3RyYWF0IHRleHQ%3D - Jan Hinnerk 🎶🎶🎶🤣🥃

          • @Lowandorder:

            "Sich ausbreiten - auseinanderlaufen -

            hin und her laufen“ 🏃‍♀️ &! Däh Alter!

            Weglaufen"

            Immerhin ist da Bewegung drin.

            "Keep on running"

            www.youtube.com/watch?v=H6LVI1gDswg

            • @Jim Hawkins:

              Danke. Klar. Selbst Odysseus - ahl Eber! Verschmähte am Mast den Kleber! Woll.



              …n Tampen - tat lanken! Newahr.



              🏴‍☠️ Liggers - Normal Schonn!

        • @Jim Hawkins:

          Nichts gegen Diskurs und Kritik, ohne sie ist Politik - zumal eine linke - nicht möglich, aber sie sollten eben auch irgendwo hinführen. Wenn sich die Kritik nicht auch in eine Aktion übersetzt war´s am Ende doch nur ein Debattierclub.

          • @Ingo Bernable:

            Aber was anderes als ein Debattierclub ist das taz-Forum?

            • @Jim Hawkins:

              So manches mal auch ein Hort von Information und Anregung?

              • @Sonnenhaus:

                Auf jeden Fall!

                Außerdem ist ein Debattierclub ja nichts Schlechtes.

                Man denke nur an die Griechen.

  • Viele Menschen kämpfen gerade den alltäglichen Kampf um mit dem Geld auszukommen. Dazu kommt der berufliche Stress, gesundheitliche Probleme.



    Bei letzterem weiss ich, wovon ich rede.



    Bekomme nsch 6 Monaten Wartezeit endlich, endlich den dringend erforderlichen Untersuchungstermin.



    Der verfällt, da die Kleber die Strasse blockieren.



    Haben Sie eine Ahnung, welche Verzweiflung und Wut in einem steckt?



    Klimarettung ist wichtig, aber diese Art bringt nur Leid und Ablehnung.



    Schafe!

    • @R.A.:

      Nein: Der Untersuchungstermin verfiel nicht wg. der Klimakkeber, sondern weil Sie im Stau feststeckten.

      Es gibt täglich tausende von Staus auf den Straßen - alle haben einen Grund, und nur ganz wenige sind so klar adresssierbar wie die durch Kleber "verursachten". Der wahre Grund sind aber auch hier nicht die Kleber, sondern viel zu viele Autos auf den Straßen - was die Kleber nur aufzeigen.

      Ihre nachvollziehbare Verzweiflung sollte sich also weniger gegen die Kleber (lediglich die Überbringer der schlechten Nachricht), sondern gegen die politisch Verantwortlichen (Verursacher) richten, die seit Jahrzehnten nicht nur versäumen das täglich drängendere Verkehrsinfarktproblem anzugehen und umwelt- und klimagerechte Alternativen zu entwickeln, sondern es noch nach Kräften verstärken (immer noch mehr Straßen, Autobahnen etc).

      Und schon stünden Sie auf derselben Seite wie die Kleber - und würden nicht nur Ihre, sondern auch DEREN existenzielle Verzweiflung verstehen und ihre Aktionen evtl. sogar unterstützen.