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10.01.2025 , 11:51 Uhr
Was ich vermisse in der hiesigen Presselandschaft ist die Hypothese, dass zumindest teilweise Post Covid (bzw. eine Subkategorie davon) auch durch eine chronische Mastzellaktivierung hervorgerufen werden könnte. Einzig in der Frankfurter Rundschau gab es da mal einen kurzen Artikel zu.
Es gibt zahlreiche Studien, die eine Beteiligung der Mastzellen vermuten
Woran liegt das? Der Kardiologe Bernhard Schieffer, der in der Uni Marburg sich ohne Quergeschwurbel sich neben Post Covid auch Post Vac widmet bringt als Maßnahme u.a. immer wieder eine histaminarme Ernährung ins Spiel.
Sind Autoantikörper irgendwie journalistisch griffiger, der spannendere Begriff? Hören sich Histaminprobleme zu sehr nach Befindlichkeitsstörungen (mitunter vielleicht sogar als "zu weiblich") an? Oder liegt das daran, dass z.B. in Deutschland - im Gegensatz zu den USA - das Mastzellaktivierungssyndrom, welches, obwohl nicht deckungsgleich, durchaus Überschneidungen mit me/cfs aufweisen kann, noch keinen ICD Code hat?
Trotzdem danke, dass die taz am Ball bleibt.
zum Beitrag19.12.2024 , 14:12 Uhr
Manfred Lütz sagt viel Richtiges, aber erzählt manchmal m.E. einfach auch Unsinn, so z.B. wenn er das Stress-Vulnerabilitäts-Modell schon quasi fast zuungusten der Unweltfaktoren aufgibt. Das kann man einfach nicht ernst nehmen, sorry.
Und obwohl ich selber kein Atheist bin, habe ich ihm gegenüber auch immer so eine Skepsis, was eine mögliche Affinität zu Hierarchien und Paternalismus aufgrund seines Katholischseins angeht. Bei Lütz scheinen die hierarchischen Rollen von Arzt und Patient (Patient als der Leidende) klar verteilt.
Das Problem in Deutschland ist im Übrigen nicht unbedingt, dass bei Psychosen Medikamente gegeben werden - diese können in der Tat vor Verelendungen und Obdachlosigkeit schützen. Das Problem ist, dass danach und daneben gar nichts mehr kommt. Und durch die zeitgeistige Negierung der Umweltfaktoren des Stress-Vulnerabilitäts-Modells wie durch Herrn Lütz wird sich trotz einiger - viel zu weniger - Soteria-Angebote leider auch in Zukunft nicht viel ändern. Es stimmt, man darf Menschen nicht Verelenden lassen, aber gleichzeitig sollte Selbstbestimmung endlich mal ernst genommen werden und nicht nur ein hübsches Buzzwort auf den Websites der Kliniken bleiben
zum Beitrag19.12.2024 , 13:58 Uhr
Vieles was Sie sagen ist schon bedenkenswert bzw. Sie legen den Finger in die Wunde. Wann z.B. kippt das Liberale ins Egoistische, Indifferente? Wann kippt die Wahrnehmung in eine selbstgerechte Clochard-Romantik bei der man sich ganz toll ob der eigenen Liberalität auf die Schulter klopfen kann und sich auch noch moralisch fühlt, obwohl eigentlich ein Nicht-Behelligt-werden-Wollen (ähnliche Muster während der Pandemie) oftmals die zugrunde liegende Motivation ist.
Auch haben Sie Recht damit, dass die psychosozialen Ressourcen ziemlich unsozial verteilt sind. Jedoch: Man kann bspw. einen Therapeuten nicht zwingen, mit bestimmten Menschen zusammenzuarbeiten. Ohne Passung geht es leider nicht, wenn einer nicht will...
Und: Burn-out ist auch keine Befindlichkeitsstörung, sondern ernstzunehmen.. Ein UND, ein sowohl-als-auch ist hier wichtig.
Dennoch ist aber auch die Perspektive des anderen Artikels bedenkenswert und auch nicht wegzuwischen. Die Wohnung als psychischen Schutzraum hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das Thema bleibt einfach ein scheiß Dilemma, jeder Weg hochindividuell, es gibt keine Standardlösung.
zum Beitrag28.11.2024 , 09:21 Uhr
"In früheren Entwürfen des Koalitionsvertrages fand sich die Forderung, sich auf Bundesebene für eine Abschaffung der CO2-Bepreisung einzusetzen. Nun steht dort nur noch, dass CO2-Preise „nicht zu sozialen Verwerfungen im Land führen und den Unternehmensstandort Deutschland gefährden“ dürfen."
Der CO2 Preis ist leider ein sehr populismusanfälliges Instrument. Aber das BSW will eh alles blockieren. Kein CO2 Preis, kein "Hineinregieren" in den Heizungskeller. Nur destruktiv das BSW.
zum Beitrag12.11.2024 , 09:30 Uhr
"auf der das rote Dreieck allerdings nicht auf der Spitze steht, sondern zur Seite weist"
Genau so ist es. Und genau deswegen sind auch viele Pro-Palästinademos auch kein Make-Love-Not-War- Veranstaltungen. Das Verbot ist absolut richtig.
Würde mich aber freuen, wenn die "From the river to the sea" Ambitionen der Netanjahu-Regierung ebenso kritisch gesehen werden würden.
zum Beitrag16.10.2024 , 11:23 Uhr
Danke taz. Macht Hoffnung.
zum Beitrag02.10.2024 , 11:27 Uhr
Verhandlungstage bis weit ins nächste Jahr ist nicht so knorke. Das könnte politisch ausgeschlachtet werden beim Bundestags-Wahlkampf.
zum Beitrag20.09.2024 , 13:26 Uhr
"Wie zum Beispiel die Tatsache, dass der ausdünnungsbasierte Reifungsprozess im Gehirn von Mädchen im Schnitt ein bis zwei Jahre früher einsetzte als bei Jungen, merkt Professorin Lise Eliot gegenüber dem Science Media Center an. „Nicht zuletzt dies macht den Vergleich fragwürdig.“"
Irgendwie verstehe ich diesen letzten Absatz nicht ganz. Was soll denn genau das Gegenargument sein?
Nichtsdestoweniger bin ich der taz sehr dankbar, für diesen kritischen Artikel, welcher Wasser in Wein der Querdenkerfraktion gießt, die ja "alles schon immer gewusst hat"
zum Beitrag26.08.2024 , 12:44 Uhr
Nun, man kann jemanden mit einer Herzlichkeit aufziehen (und trotzdem die Wahrheit sagen), oder das destruktive Fertigmachen als angeblich aufklärerische Tugend fehlinterpretieren.
Was die politische Ironie angeht, so kann es aber schon mal etwas rauer sein, da diejenigen die austeilen eben auch einstecken müssen (aber selbst da, sollte immer noch menschlich miteinander umgegangen werden).
zum Beitrag26.08.2024 , 12:34 Uhr
Ich würde es genau anders herum sehen (Privat/Öffentlich)
In der öffentlich-gesellschaftlichen Debatte ist Ironie ein nicht wegzudenkenes, überaus wichtiges Stilmittel. Katastrophe, gäbe es sie nicht mehr.
Im Privaten dagegen kann die andauernde Ironie, sollte sie zum destruktiven Zynismus mutieren eine ganze Menge anrichten. Beziehungen zerstören, Charaktere deformieren und Depressionen fördern.
Ich denke an den Typus des intellektuellen Stinkstiefels, der früher mal ganz hehre Ziele hatte und nun seine durch Zynismus als schleichendes Gift verursachte Depression arrogant als Intelligenzbeweis sieht, weil ja nur er/sie die Welt durchschaut. Während die anderen natürlich nur ganz oberflächliche Menschen sind - schon klar.
In einer Grundschule las ich einmal an der Wand den Satz "Humor ist der Schwimmgürtel des Lebens" eine damalige Freundin ergänzte "Und Zynismus ist der Bleigürtel". Genauso ist es.
Was Harald Schmidt angeht:
Er hat gemeinsam mit Typen wie Stefan Raab die Häme, Bloßstellen und Mobbing in der Gesellschaft salonfähig gemacht. Mehrwert?
Schmidt zwar mit dem Florett, da intellektuell Raab weit überlegen, aber Intellektualismus ist kein Wert an sich.
zum Beitrag13.08.2024 , 14:48 Uhr
Ich könnte nur noch kotzen. Danke an die taz, dass ihr dranbleibt.
zum Beitrag31.05.2024 , 15:26 Uhr
Victim blaming betreibt der Artikel m.E. nicht. Relativ nüchterner Bericht wie ich finde.
zum Beitrag29.05.2024 , 12:14 Uhr
Ja.
zum Beitrag11.05.2024 , 20:43 Uhr
Ich hatte mir auch Videoschnipsel der Proteste an den Unis in Deutschland angeschaut. Da sind Rufe bei, dann kann ich einfach nicht mitgehen. Im Prinzip wird da ja der Hamas recht gegeben. So sehr ich Netanjahu auch kritisiere: der grassierende Antisemitismus der letzten Jahre hat leider ganze Arbeit geleistet.
Wo sind eigentlich die Demos die zu Frieden und Verständigung aufrufen? Was ist mit Love and Peace passiert bei den Studis?
zum Beitrag10.05.2024 , 12:29 Uhr
Die jetzige Situation ist schon sehr übel. Gut, dass die USA mal ein paar Bedingungen stellen.
Dabei darf man aber auch nicht die Gewissenlosigkeit und Kriegsverbrechen der Hamas (menschliche Schutzschilde) vergessen.
Das Wichtigste ist aber, nicht nur den jetzigen Krieg zu sehen, sondern das Übel beider Radikalinski-Seiten zu anzugehen (nämlich die Beanspruchung von "From the river to the sea" seitens Hamas und leider auch der Regierungsclique in Israel).
Es braucht wirklich endlich maximalen Druck der Weltgemeinschaft, eine Zweistaaten-Lösung (oder ähnliches) notfalls durch Sanktionen (gegen beide Akteure) zu erzwingen.
Da weder Netanjahu noch die Hamas diese möchten, weiß man, dass man die richtigen damit trifft.
Da sollte auch publizistisch viel mehr kommen. Es reicht einfach.
zum Beitrag05.05.2024 , 12:26 Uhr
Sehr traurig die Entwicklung von Michael Meyen.
Früher der letzte Mohikaner der qualitativen Sozialforschung im Umfeld von quantitativer Methodik geprägten Kollegen. Da gab es viele Kränkungen und Polemik gegen die qualitative Forschung.
Die Verletzungen kann ich nachempfinden, leider ist Michael Meyen dann aber falsch abgebogen.
zum Beitrag04.05.2024 , 15:16 Uhr
"Ein großes Versäumnis, bedenkt man, dass sich die Erkenntnis festsetzt, es habe zu viele und zu umfassende Maßnahmen gegeben."
Die Erkenntnis? Wohl eher auch ein interessegeleitetes Narrativ um politisches Kapital daraus zu schlagen. Und vielleicht auch ganz normales Meinungs-Mäandern. Jetzt sind halt momentan die Maßnahmen-Gegner lauter.
Ich bin für eine Aufarbeitung, aber bitte differenziert. Und wenn auch das Fehlverhalten so mancher Individuen (Kubickis Kneipentouren z.B.) und der Zustand unserer Gesellschaft erörtert wird. Kann man vielleicht vergeben, sollte man aber alles nicht vergessen und auch klar benennen - auch im historischen Almanach.
zum Beitrag19.04.2024 , 12:18 Uhr
Ein Artikel, dessen Argumente man eigentlich schon kennt.
Wäre denn das absolute Verbot von Werbung (d.h. auch neutrale Kippenpackungen) für den Autor OK? Als Kompromiss?
Wir dürfen nicht vergessen: nicht nur der hier postulierte "Nanny-Staat" möchte erziehen, sondern auch und nachgerade doch die Werbung.
Junge Menschen in der Adoleszenz sollen doch zu treuen Rauchern ERZOGEN werden.
Warum wird aber diese Art von "Erziehung" niemals angeprangert?
Das vermisse ich irgendwie.
zum Beitrag18.04.2024 , 10:41 Uhr
Die Post-Covid Betroffenen sollen sich also nicht so anstellen und jetzt erstmal einen Handwerks-Beruf erlernen? Weil, dann klappt´s schon irgendwann????
zum Beitrag03.04.2024 , 08:16 Uhr
Gute Nachrichten. Besonders wenn es eine unverhofft positive Folge der Pandemie sein sollte. Jedoch: "Einen ähnlichen Trend gibt es beim Rauchen, auch dort gehen die Zahlen der Nie- und Nichtrauchenden seit den 2000er Jahren beständig zurück."
Sicher? Da habe ich aber sehr viel Gegenteiliges gelesen. Dass seit der Pandemie die Raucherquote unter Jugendlichen/jungen Erwachsenen leider signifikant gestiegen sei. Sogar Lauterbach hat dies bedauert.
zum Beitrag30.03.2024 , 17:44 Uhr
"Wir reden hier nicht Menschen, die mit „Aufarbeitung“ eine ernsthafte, auch selbstkritische Reflektion meinen, sondern die darunter Rache und Bestätigung verstehen."
Danke. Auf den Punkt gebracht. Eine Aufarbeitung die nur die Politik, nicht aber die Gesellschaft mit meint, ist gar keine, sondern lediglich ein Tribunal, welches einem riesigem Abwehrmechanismus dient nur um sich selber nicht als Egoist zu sehen.
zum Beitrag30.03.2024 , 12:57 Uhr
Die Aufarbeitung ist schon ok und im Sinne möglicher zukünftiger Pandemien sicher sogar geboten. Aber bitte in Form einer nüchternen wissenschaftlichen Evaluation und nicht nur im Sinne eines Tribunals von Seiten der damaligen Maßnahmengegner. (das ist leider das momentane Narrativ und dies darf sich so einseitig m.E. so nicht durchsetzen)
Zu einer Aufarbeitung gehört m.E. auch die Reflexion über Egoismus, Selbstgerechtigkeit und entgleisten (angeblichen) Individualismus in leider nicht geringen Teilen der Gesellschaft.
Eine Aufarbeitung nur im Sinne eines psychologischen Abwehrmechanismus um individuell egoistisches Verhalten nachträglich zu rechtfertigen, kann und will ich nicht gut heissen.
Wenn es nur um "die da oben" durch das vermeintlich "edle" und "unkorrumpierbare" Volk geht, ist das Ganze auch ein Rohrkrepierer.
Für mich persönlich betrachte ich für die ethische Bewertung ohnehin die damalige Haltung der handelnden Personen. War die Haltung konstruktiv oder destruktiv? Altruistisch oder egoistisch? Dies gilt für Politiker wie für Privatpersonen gleichermassen.
zum Beitrag30.03.2024 , 12:15 Uhr
"Bis heute schreiben mir Menschen: Beweisen Sie, dass die sexuelle Gewalt stattgefunden hat!"
Der absolute Hohn. Aber im Verschwörungswahn zählen Fakten nicht. Dabei kann eine Heilung/Versöhnung irgendwann in der Zukunft nur gelingen, wenn Fakten anerkannt werden.
zum Beitrag24.03.2024 , 16:15 Uhr
Deckt sich ziemlich mit meiner Meinung.
Wenn dann homegrow "Ganja", statt "Weed" von einem börsennotierten Hippster Unternehmen. Ich hasse diesen obercoolen Prollbegriff "Weed", der so rein gar nichts mehr von Love and Peace und ganz viel von Snoop Doggy Dog und Co. hat.
Der einzige Vorteil von kommerziellen Cannabis: man kann es besser hinsichtlich THC/CBD Ratio kontrollieren.
zum Beitrag19.03.2024 , 14:58 Uhr
Die Mr.Burns-CDU ist einfach nur übelst.
zum Beitrag14.03.2024 , 21:47 Uhr
was an den Grünen ist eigentlich noch ein bisschen links?
zum Beitrag23.02.2024 , 22:20 Uhr
" – und die „weiße Rasse“ dabei als die auch moralisch überlegene ansah – all das ist keineswegs eine neue Erkenntnis"
Für mich persönlich leider schon. Schade, dabei hatte ich sie immer als Gegenmodell gegenüber der Waldorfschule (Stichwort Wurzelrassenlehre) angesehen.
zum Beitrag17.02.2024 , 12:57 Uhr
"Also dieses "Szientismus" zu hinterfragen ist schon Verschwörung light." Wenn es auf Flat-Earthler Niveau stattfindet, dann ja. "Szientismus bedeutet, Wissenschaft gehöre in das soziale Leben und mit Wissenschaft lässt sich alles erklären."
Aber genau dies ist - neben der rigorosen Wissenschaftsfeindlichkeit als Gegenbewegung mit der "Metaphysik des dummen Kerls" - doch einer der Großtrends dieser Zeit. Der Videolink von "Oh my god its das mark" ist da ein sehr gutes Beispiel. Nun, und leider spielen sich da auch beide Seiten dieses Kulturkampfes da leider gegenseitig die Bälle zu.
"Sorry, aber Kritik daran bedeutet auch, anerkannte physikalische, OBJEKTIVE Fakten zu hinterfragen. Weil genau das tun Flat Earthler. Szientismus ist in dieser Szene ein gängiger Begriff. " Nun, man kann Szientismus-Kritik äußern wie Martin Heidegger und quasi alles Moderne ablehnen (also von rechts). Man kann diese Szientismus-Kritik aber auch differenziert und dialektisch angehen, wie bei Horkheimer und Adorno, also von links.
zum Beitrag14.02.2024 , 12:29 Uhr
So sehr ich ihre Standhaftigkeit gegenüber den Querdenkern in der Pandemie auch schätzte, stört mich aber auch der Szientismus als Weltanschauung als anderes Extrem.
Es gab Aussagen von ihr über das Verhältnis von Wissenschaft zur Demokratie, die mich hinsichtlich eines szientokratischen Politikansatzes haben kritisch aufhorchen lassen.
Bin da skeptisch im Sinne der kritischen Theorie.
zum Beitrag29.01.2024 , 11:59 Uhr
Guter und wichtiger und wie ich finde auch überfälliger Kommentar.
Einzig die Auflösung der Begriffe "Links" und "Rechts" widerstrebt mir.
Klar kann man diese als zu eng ansehen, aber ein politisches Koordinatensystem braucht man eben doch.
Brauchen viele Menschen um keine Tabus zu überschreiten: z.B. "unsere Familie war immer sozialdemokratisch/katholisch etc. pp. Unsere Familie wählt nicht rechts."
Diese Koordinaten sind daher soziologisch-psychologisch zur Positionsbestimmung durchaus sinnvoll.
Auch wenn es der Artikel keinesfalls intendiert: die Auflösung der Kategorien "links" und "rechts" birgt immer die Gefahr eines Querfront-Relativismus.
zum Beitrag24.01.2024 , 23:25 Uhr
Die Liberalen sind doch sonst immer gegen Paternalismus, oder? Jetzt wird aber schon entschieden, was gut für den Verbraucher ist?
zum Beitrag24.01.2024 , 23:23 Uhr
EVP: soviel zur "Bewahrung der Schöpfung"
zum Beitrag16.01.2024 , 13:33 Uhr
Nachtrag: in Anbetracht des Kommentars von "Suchender"
Den Hamas-Terror zu feiern geht natürlich überhaupt nicht.
Egal, ob man noch eine historische Rechnung offen hat.
zum Beitrag15.01.2024 , 13:14 Uhr
Wenn man davon ausgeht, dass die Warnungen an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht bloss PR sind, dann handelt es sich, denke ich, wohl nicht um einen Genozid. Zumal ja auch die Hamas zynischerweise genau die Tötung von Zivilisten auch provoziert.
Nichtsdestoweniger sollte man das Ganze auch historisch betrachten.
Die Südafrikanische Staatsräson ist, was das Verhältnis Israels betrifft nun einmal diametral der deutschen Staatsräson entgegengesetzt - fast schon spiegelverkehrt.
Dass Israel in der Apartheit in Südafrika mit verwickelt war, indem dem Regime gerne auch technische Mittel zur Aufstandsbekämpfung zur Verfügung gestellt wurden ist eigentlich bekannt. Auch, dass es einen innerjüdischen Rassismus gegenüber äthiopischen Juden in der israelischen Gesellschaft gibt.
Also, dass Südafrika da noch eine Rechnung offen hat, kann ich schon verstehen. Mal allgemein gesprochen.
Man könnte dieses juristische Stellvertretergefecht vielleicht auch als Chance sehen, die leidvolle israelisch-südafrikanische Geschichte einmal konstruktiv aufzuarbeiten. Als reinigendes - juristisches - Gewitter.
zum Beitrag06.01.2024 , 13:46 Uhr
Wenn die taz es erlaubt, würde ich gerne auf diesen Link verweisen:
hier kann man schön in den Diskurs blicken und ich denke für den/die eine(n) oder andere(n) Betroffene könnten da ein paar hilfreiche Gedankenanstösse dabei sein :
www.doccheck.com/d...ts-nichts-zu-sehen
P.S.: mich amüsiert besonders der Psychologe, der natürlich alles durch seine Brille sieht. Eigentlich müsste ihm das Phänomen der selektiven Wahrnehmung doch geläufig sein, na ja.
zum Beitrag06.01.2024 , 12:49 Uhr
Also, bei mir ist es PostVac gewesen, das lies sich im Blut auch nachweisen, da ich nur Antikörper gegen das Spikeprotein des Virus, jedoch nicht gegen die Virushülle hatte. Bei der echten Infektion bilden sich jedoch Antikörper gegen Spike und Virushülle.
Meistens rede ich von PostCovid in meinem Fall, da PostVac einfach zu sehr politisch aufgeladen ist und einfach nicht die Kraft habe, mich da ins Getümmel zu stürzen.
Besonders schlimm ist, dass man mitten in diesem ideologischen Spannungsfeld liegt:
PostVac Relativierer einerseits, die den Ruf der Impfung - verständlicherweise - retten wollen, aber durch ihre Ignoranz teilweise das Gegenteil erreichen und andererseits die Impfgegner, die Leute wie mich als "wandelndes Argument" ideologisch schlicht missbrauchen.
Der einzig Vernünftige scheint mir da Bernhard Schiefer, von der PostVac-Ambulanz der Uni Marburg zu sein. Kein Schwurbler und nimmt die Leute trotzdem ernst.
Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich mit PostVac die kleine Schwester von PostCovid erwischt habe und bin - Stand heute - auch kein Gegner der Impfung. Wäre das Virus ungebremst auf mich getroffen hätte ich m.M.n. heute wahrscheinlich eine vernarbte Lunge und müsste bedeutend mehr leiden. Denn es gab eine unentdeckte Entzündung schon vorher bei mir, so dass ich vulnerabel war und ich mir die hochgejazzten Entzündungswerte während einer akuten Infektion z.B. mit Delta gar nicht ausmalen mag. Der Immun-Impuls der Impfung hat eben diese schon vorhandene Entzündung nur noch verstärkt, bzw. dann etwas erst recht entgleisen lassen.
Und das die Krankheit selber nochmal reinhaut, durfte ich - trotz mildem Verlauf - dann doch noch einmal im Blutbild erleben: Vitamin D Spiegel halbiert (ok, kann man schnell wieder auffüllen) aber v.a. eine Verschlechterung der Immunfunktion (Aktivität der Natürlichen Killerzellen) im Vergleich der Messung VOR der Infektion, aber NACH den Impfungen.
zum Beitrag06.01.2024 , 12:25 Uhr
Ich muss sagen, ich freue mich (in Anführungszeichen), dass hier jemand mal von Mastzellaktivitätssyndrom MCAS bzw. erhöhter Mastzellaktivität MCA spricht. In den Medien sonst? Fehlanzeige - im Gegensatz zu me-cfs. Warum bloß?
Da ich seit Beginn meiner Beschwerden nun auch eine Histaminintoleranz entwickelt habe (messbar, da DAO-Aktivität eingeschränkt - DAO ist das Enzym, dass u.a. Histamin abbaut), die TEIL (!!) einer MCAS sein kann und auch Berhard Schiefer, der Kardiologe der PostVac-Ambulanz der Uni Marburg in einem Interview (Zeit Online glaube ich), als Sofortmaßnahme eine histaminarme Ernährung anregte, scheinen die Mastzellen ja auch deutlich an der Problematik beteiligt zu sein. Bei mir hat die Ernährungsumstellung nach diesem Zeit-Interview wirklich eine deutliche Entlastung bedeutet.
Was ich noch nicht ganz verstehe ist der Unterschied zwischen MCAS und Me-cfs, denn es gibt viele Überschneidungen, auch gerade der Kardinalsymptome.
1.) Post Extertional Malaise (PEM) - also Verschlechterung nach mentalen wie physischen Anstrengungen die über das Pacing hinausgehen. 2.) Pacing hilft eben sehr zuverlässig 3.) Verschlechterung, v.a. auch Fatigue 4.) bei beiden Phänomenen kann es eine erhöhte Neigung zu Hämatomen geben.
Ich verstehe deshalb wirklich nicht, dass dies kaum thematisiert wird.
Ich persönlich denke, dass es auch eine Mastzellaktivierungs- Untergruppe bei PostCovid/PostVac gibt.
zum Beitrag06.01.2024 , 11:59 Uhr
Natürlich ist der Artikel ziemlich polemisch und nicht einfach "nur kritisch". Es mag sein, dass Sie das nicht so wahrnehmen, weil Sie die Kritik teilen.
zum Beitrag06.01.2024 , 11:51 Uhr
"und hatte das Gefühl, mein Gehirn wäre entzündet."
Ja, das Gefühl kenne ich auch.
zum Beitrag06.01.2024 , 11:50 Uhr
Nun, die Laboruntersuchungen zeigen das. Ich bekomme das so direkt gar nicht mit im Erleben. Man kann bspw. die Aktivität der Natürlichen Killerzellen messen lassen. Diese ist übrigens auch bei me/cfs häufig auch vermindert. Lässt sich aber oft auch durch Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel stimulieren, das ist die gute Nachricht.
zum Beitrag04.01.2024 , 00:47 Uhr
Ein nicht ganz von der Hand zu weisender Einwurf. Könnte auch so verstanden werden. Obwohl ich es mir bei ihm nicht so recht vorstellen mag. Er scheint ja eben nicht zu den arroganten Ärzten zu zählen, sondern zu den den Menschen zugewandten, Mit Stigmatisierung kann man sich aber niemanden zuwenden.
zum Beitrag03.01.2024 , 12:24 Uhr
Liebe taz, vielen Dank für dieses tollen Artikel. Den von Herrn Schomerus kritisierten Kommentar in der Süddeutschen kannte ich bereits. Für mich der absolute Tiefpunkt der Debatte. Unfassbar, wie ein Wissenschaftsjournalist hier von seinem Baum, auf den er gestiegen ist, nicht mehr runterkommt. Wenn für einen Herr Werner Bartens die Psychosomatik nunmal ein Hobby ist, wie für andere Leute die Modelleisenbahn im Keller, dann darf eben auch niemand dem Werner Bartens dieses Hobby kaputt machen und in Frage stellen. Eine persönliche Bias, nach dem Prinzip: Für den Zimmermann ist alles ein Nagel.
Was mir aber persönlich auch noch wichtig ist: ich glaube, selbst wenn man einige Biomarker findet: es gibt trotzdem nicht ein einheitliches PostCovid. Als persönlich Betroffener: - beim Muskeltest werde ich nicht per se durchfallen. Es sind eher Anfälle, bei den die Muskeln ohne erkennbaren Anlass ins anaerobe übergehen. - niedriger Cortisolspiegel sollte ein Marker sein. Der ist bei mir aber überraschenderweise normal - Calprotektin im Blut (nicht Stuhl) ist jedoch erhöht. Wenn ich das Pacing verlasse, schmerzen meine Gefässe und ich neige zu blauen Flecken - ich brauche bei Überlastung Tage um wieder klarzukommen. Der ganze Körper fühlt sich entzündet an - ich habe keine Depressionen (trotz der Weltlage!!!), jedoch bei Verlassen des Pacings eine erhöhte Schreckhaftigkeit. - Lichtempfindlichkeit und Seestörungen sind dank Nahrungsergänzungsmitteln (dessen Spiegel ich im Labor überprüfen lasse!!) viel besser geworden. Ebenso die Hautausschläge und der Haarausfall. - Immunfunktion ist aber scheisse. - innerhalb des Pacings: fast alles OK. Mittlerweile kann ich auch wieder Fahrradfahren, was auch gegen Entzündungen hilft. Wichtig: keinen Druck und langsam warm werden.
Letzteres ist auch eine Quelle für Unverständnis: ich sehe gesund aus, kann lachen, fahre Fahrrad. Die Leute haben aber Presse-Bilder von schweren ME-cfs im Kopf. Urteil leichtere Fälle: Simulant !
zum Beitrag15.12.2023 , 01:46 Uhr
Ist schon traurig. Aber menschlich verständlich. Machet jut, Jürgen.
zum Beitrag06.12.2023 , 11:41 Uhr
Also, ich denke schon, dass Demeter-Produkte was die Sorgfalt der Produktion angeht gewiss eine hohe Qualität darstellt.
Aber dieser esoterische Überbau, der Einkauf einer Weltanschauung und auch diese okkulten oder auch rassenkundlichen Ideologeme gehen einfach nicht für mich.
Und in der Abwegung ist dieser ideologische Teil ist nicht von der Gesamtqualität des Erzeugnisses nicht abgekoppelt.
So als ob jemand eigentlich das perfekte Bier gebraut hätte, aber leider irgendwie auf die Idee kam es mit einem Tropfen Quersilber zu "veredeln"
Ihre Kritik an der Weidehaltung teile ich im Übrigen. Und auch hier schlägt die ideologische Vorschrift die empathische WeiterentwicklungAlso, ich denke schon, dass Demeter-Produkte was die Sorgfalt der Produktion angeht gewiss eine hohe Qualität darstellt.
Aber dieser esoterische Überbau, der Einkauf einer Weltanschauung und auch diese okkulten oder auch rassenkundlichen Ideologeme gehen einfach nicht für mich.
Und in der Abwegung ist dieser ideologische Teil ist nicht von der Gesamtqualität des Erzeugnisses nicht abgekoppelt.
So als ob jemand eigentlich das perfekte Bier gebraut hätte, aber leider irgendwie auf die Idee kam es mit einem Tropfen Quersilber zu "veredeln"
Ihre Kritik an der Weidehaltung teile ich im Übrigen. Und auch hier schlägt die ideologische Vorschrift die empathische Weiterentwicklung
zum Beitrag06.12.2023 , 01:42 Uhr
Ich möchte noch ganz allgemein zu meinem Kommentar ergänzen, denn es gibt ja z.B. in der grünen Partei da schon auch sehr hart ausgetragene Kämpfe - im Prinzip Generationenkonflikte.
Nun, ich sehe nicht nur die Esoterik ziemlich kritisch, sondern auch den zeitgenössischen Vulgär-Szientismus/Vulgär-Positivismus, dieses Technik-Erlösungs-Evangelium als vermeintliche Antwort darauf.
Das ist nur das andere Extrem und Ausdruck eines Tunnel-Blicks einer mittlerweile sehr MINT-dominierten Gesellschaft.
Im Prinzip ist meine Haltung von der Frankfurter Schule inspiriert: Keine Metaphysik des dummen Kerls, aber auch kein blinder Fortschrittsglaube.
zum Beitrag06.12.2023 , 01:23 Uhr
Der Punkt ist aber der, dass die Nachfolgefirmen erstens nicht mit einem besonders hohen ethischen Anspruch werben (und sich diesen auch bezahlen lassen) und zweitens einer Ideologie abgeschworen haben die etwas mit Rassenkunde zu tun hat. Und letzteres weiß man bei der Anthroposophie leider nicht immer so genau. Will nicht über einzelne ökobewegte und engagierte Individuen urteilen, aber mindestens ein Geschmäckle hat das schon. Ist nicht immer ganz transparent das alles.
zum Beitrag05.12.2023 , 13:51 Uhr
Herzlichen Dank für den Link. Erfreuliches Interview und Gott sei dank aktuell.
zum Beitrag05.12.2023 , 13:50 Uhr
Also, ich denke schon, dass Demeter-Produkte was die Sorgfalt der Produktion angeht gewiss eine hohe Qualität darstellt.
Aber dieser esoterische Überbau, der Einkauf einer Weltanschauung und auch diese okkulten oder auch rassenkundlichen Ideologeme gehen einfach nicht für mich.
Und in der Abwegung ist dieser ideologische Teil ist nicht von der Gesamtqualität des Erzeugnisses nicht abgekoppelt.
So als ob jemand eigentlich das perfekte Bier gebraut hätte, aber leider irgendwie auf die Idee kam es mit einem Tropfen Quersilber zu "veredeln"
Ihre Kritik an der Weidehaltung teile ich im Übrigen. Und auch hier schlägt die ideologische Vorschrift die empathische Weiterentwicklung
zum Beitrag04.12.2023 , 13:15 Uhr
Vielen Dank für den wichtigen Artikel. Dem ist fast nichts zuzufügen, ausser dass mineralische Sonnencreme auch rockt (und gewässerfreundlich ist) und es heutzutage ja Gott sei dank auch nicht-anthroposophische Naturkosmetik und nicht-anthroposophische Bio-Produkte im Allgemeinen gibt.
Nicht die Natur-Romantik per se ist schlecht, sondern die Verquikung dieser mit so komisch okkulten Lehren wie der Anthroposophie und damit einhergehend auch den ihr eingeschriebenen Rassismen (Stichwort: Wurzelrassenlehre) Und in ihrer extremen Auslegung a la Querdenker ist die Naturromantik natürlich auch nicht so knorrke.
Wie auch immer: als überzeugter Bio- und FairTrade-Konsument meide ich doch ziemlich konsequent die fast immer anthroposophisch angehauchten Bioläden und kaufe dann lieber Bio im normalen Supermarkt.
"Demeter" ist für mich übrigens das krasse Gegenteil eines Qualitätssiegels. Bioland ist historisch auch nicht ganz unbelastet (völkische Bauern u.a., und ich kann mir vorstellen, dass das in gewissen Regionen wieder auflebt gerade)
Naturland dagegen immer gerne (gibt´s auch außerhalb von Bioläden)
Was würde ich mich freuen, wenn es endlich Bioläden ohne Esoterik gäbe...
zum Beitrag29.11.2023 , 10:24 Uhr
In dem Sinne: Gut, dass Berlin von der CDU regiert wird.
zum Beitrag28.11.2023 , 13:40 Uhr
"Helmut Hentrich baute für die Düsseldorfer Hochfinanz Bankhäuser im NS-Stil" -Hochfinanz-Ausgerechnet, muss das sein? "Finanzoligarchie" wäre ein etwas neutralerer Begriff.
zum Beitrag27.11.2023 , 11:48 Uhr
"So könnte die Klimapolitik die sozialen Spannungen erhöhen – das ist der Preis"
Und dieser Preis ist in Anbetracht der gesellschaftlichen Verwerfungen, der allgemeinen Weimar 2.0 Entwicklung, einfach viel zu hoch. Das ist kein Nebeneffekt, sondern einer der Haupteffekte - leider.
Leider überhaupt nicht "Keine Katastrophe" wie der Artikel suggeriert.
So wird Klimapolitik noch mehr zum willkommenen "Grund" für die Agitation seitens der Rechten, als er ohnehin schon ist. Und zwar in dem Sinne, dass viele Menschen wie Dominosteine umkippen werden.
zum Beitrag17.09.2023 , 15:27 Uhr
Ich werfe mal bezüglich des Themas folgende Links in die Runde.
Für mich ist das zwar immer noch nichts, da es auch um Psychohygiene geht, aber vielleicht hilft das hier jemanden, dem es v.a. um Überwachung geht:
Ein komplett Google befreites Betriebssystem:
e.foundation/de/e-os/
www.youtube.com/watch?v=SGLztJ8VFSA
Installation ist wohl auch nicht soo schwer.
Allerdings, leider auch: www.golem.de/news/...2204-164785-5.html
zum Beitrag17.09.2023 , 15:05 Uhr
"Beim Fahrrad- oder Carsharing zum Beispiel: schöne Idee – ohne Smartphone keine Chance fürs Mitmachen."
Beim Fahrradsharing mag das stimmen, beim Carsharing aber nicht. Es gibt ja nicht nur diese Anbieter, bei denen man das Auto überall abstellen darf und vom nächsten Nutzer dann per Smartphone gesucht wird.
Beim stationären Carsharing hat man i.d.R. einen Chipkarte zum Fahrtantritt und die Fahrt kann man ohne Probleme auch via Hotline buchen.
Wenn einige Dienste wie Fahrradsharing nicht genutzt werden können, wiegt das aber den Luxus auf, nicht in der WhatsApp-Gruppe der Hausgemeinschaft sein zu müssen. Welche eine Wohltat.
zum Beitrag17.09.2023 , 01:57 Uhr
"„Sorry, aber diese Technikskepsis ist strukturell rechts“, sagte einmal ein Freund zu mir, und seine Unterlippe bebte, ob vor Ungeduld oder aus Zorn, vermag ich nicht zu sagen."
Wat für'n diffamierender Blödsinn. Erstens unterscheiden sich die Rechten in progressive und regressive Rechte und zweitens gibt es mit der Frankfurter Schule auch eine "Fortschrittskritik von links".
zum Beitrag13.09.2023 , 18:05 Uhr
Habe das wahrgenommen mit der chemischen Industrie. Wäre natürlich gut. Wie viel würde aber davon weiterverkauft werden?
Was das Verdünnen angeht, so ist das sicherlich auch eine politische und ökonomische Frage. Es braucht dann auch Auflagen, dass die Salzlake ausreichend verdünnt wird. Und da habe ich meine Zweifel, dass es diese gibt oder in naher Zukunft es welche geben wird. Leider.
zum Beitrag13.09.2023 , 10:50 Uhr
Nun ja, vielleicht gibt es schon einen Unterschied zwischen durch Verdunstung in der Fläche gleich starken Erhöhung der relativen Salzkonzentration und der schockartigen punktuellen Erhöhung durch die Zufuhr einer Salzlake.
Das Argument "das ist doch nur Natur" könnte hier m.E. fehl gehen und verleitet zu Fehlschlüssen.
Im toten Meer ist schließlich auch tot und der Aralsee mittlerweile auch.
zum Beitrag02.09.2023 , 13:32 Uhr
"Niemand ist davor gefeit, in die vulnerable Gruppe der Hilfeempfänger:innen zu geraten"
Das vergessen einige Foristen leider zu oft.
zum Beitrag18.08.2023 , 10:25 Uhr
Wenn ich noch ergänzen darf, ob des Vorwurfes der Erpressung und der Sachfremde: Kubicki hat im Zuge seiner "da kann sich der Robert gehackt legen" Äußerung Recht offen erpresst, nach dem Motto: Bekommen wir keine Autobahnen, bekommt ihr keine Stromtrassen.
zum Beitrag11.06.2023 , 15:49 Uhr
Ja, er hat dunkle Seite der Wissenschaft am eigenen Leib erfahren.
Außerdem war der Zeitgeist damals auch viel Szientismus skeptischer. Frankfurter Schule oder Mumford´s "Megamachine". Nur "follow the science"wäre zu platt gewesen.
Die Kritik an den Naturwissenschaften und Technik (als Ideologie) war aber bedeutend fundierter und intellektueller als heute diese Gaga-Wissenschaftsfeindlichkeit im Verschörungsgläubigen-Millieu.
zum Beitrag11.06.2023 , 15:44 Uhr
und seine Attentate waren kein feindlicher Akt?
zum Beitrag11.06.2023 , 12:18 Uhr
Ich hatte vor einiger Zeit das Manifest gelesen. Man muss der Argumentation nicht folgen, aber sie ist in sich schon stringent und analytisch.
Geistig wirr erschien es mir jedenfalls überhaupt nicht (im Gegensatz zu den Thesen der damaligen Lafontaine Attentäterin, die ja aus schizophrenen Wahnvorstellungen heraus gehandelt hat)
Umso mehr wundert mich a.) die forensische Feststellung einer Schizophrenie (vielleicht eher politisch motiviert: das Kritik am Fortschritt keine vernünftige Haltung und nur verrückt sein kann?) und b.) dass daraus eine Haftstrafe aufgrund von Schuld erfolgt. (Hallo? Schuldunfähigkeit?)
Die archaische USA mal wieder, wo sogar schon geistig Behinderte hingerichtet wurden?
--- Ich wusste bis gestern nicht, dass tatsächlich Menschen zu Tode gekommen sind. Ist wie bei der RAF und dem real existierenden Sozialismus. Sobald Blut fliesst, habt ihr euch eh delegitimiert.
zum Beitrag30.05.2023 , 13:20 Uhr
"Habecks Ankündigung ist das Ergebnis einer Hetzkampagne der Springer-Medien, der sich fatalerweise nicht nur die Union, sondern auch der Koalitionspartner FDP angeschlossen hat."
Angeschlossen???? Wohl eher initiiert. Wer soll denn sonst den ENTWURF (!!) von Habeck an die Springer-Presse durchgestochen haben.
zum Beitrag21.05.2023 , 16:10 Uhr
Ich frage mich, ob der Hausarzt (!) nicht vielleicht auch bloß ein Anhänger einer besonders libertärer Ideologie ist und in erster Linie seiner Ideologie verpflichtet ist.
Einfach ist das Thema sicher nicht, vielleicht eines der schwersten ethischen Themen überhaupt und niemals ohne Dilemma.
Aber 1 Monat Kennenlernphase???? Das schlägt dem Fass doch den Boden aus.
Dass die taz gerne libertäre Anliegen präsentiert, verwundert mich nicht.
Selbstverwirklichung ist im alternativen Milieu schließlich oberstes Axiom.
zum Beitrag08.05.2023 , 12:26 Uhr
Eine Regulierung des THC-Gehaltes und ein Mindest-CBD Gehalt wäre aus gesundheitspolitischer Erwägung schon angebracht. Auch damit es weniger Gründe gibt die Legalisierung bei einer neuen Regierung wieder rückabzuwickeln.
zum Beitrag08.05.2023 , 12:23 Uhr
Ja, der Datenschutz... Aber wie soll denn sonst sichergestellt werden, dass man nicht in zig Clubs gleichzeitig Mitglied ist? Anders geht es halt nicht.
Es sein denn es gäbe gar keine abzugebende Höchstmenge mehr.
Ansonsten: selber drei Pflanzen besitzen auf dem Balkon (gehe jetzt mal davon aus, dass man die nicht anmelden muss)
zum Beitrag02.05.2023 , 11:29 Uhr
Boris Palmer kritisiere ich persönlich für seine Haltungen, weniger für seine undiplomatische Art. Zu Recht beklagt er und vermutlich auch nicht wenige Wähler, dass man manchmal meint mit Sprechautomaten zu tun zu haben. Als Joschka Fischer seinen Spruch "mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch" brachte war der Linke Teil des politischen Spektrums hochamüsiert - kein Wort über Unprofessionalität oder "sich im Griff haben". Ganz im Gegenteil wurde dieser Sprechakt als erfrischend angesehen. Gegen die schablonenhaften vorhersagbaren Worthülsen des Polit-Sprechs des immerzu kontrollierten Spießers. Was an Palmer m.E. zu kritisieren ist, ist eben der Inhalt, welcher seine Haltung reflektiert, z.B. wie er über alte Menschen in der Coronazeit dachte oder seine Fixierung auf die Hautfarbe am Beispiel des Radfahrers mit nacktem Oberkörpers. DAS sind die Probleme die ich mit ihm habe, nicht seine "Performance" oder ein zu loses Mundwerk.
zum Beitrag02.05.2023 , 11:14 Uhr
Passte denn Palmer zu den Alt-Grünen? Die Alt-Grünen waren linker und nicht rechter als die Neu-Grünen.
(von den Uralt-Grünen, den Nazi Bio-Bauern, die aber schnell weg waren sehe ich mal ab)
zum Beitrag30.04.2023 , 13:51 Uhr
Kann man sich drüber streiten, ob "die Aufklärung" tatsächlich so anti-rassistisch war.
Die Kant Apologeten überzeugen mich z.B. nicht wirklich. Die wollen v.a., dass das Denkmal ihres Säulenheiligen nicht beschmutzt wissen (obwohl man doch Kritik und Anerkennung zusammen denken kann). Rassismen sind auch nicht unplausibel für diese Epoche. Vergessen wir nicht, dass Aufklärung eben Rationalismus sowie Empirismus mit seiner Vorliebe zur (naturwissenschaftlichen) Kategorienbildung bedeutete - und dabei beim Zuordnen von Menschen natürlich nicht halt machte.
zum Beitrag22.04.2023 , 14:37 Uhr
"[...]lässt sie den Protestzug laufen. Möglicherweise auch eine Lektion vom Donnerstag: Da hatte die Polizei den Schleich-Zug auf der Straße des 17. Juni festgesetzt, woraufhin einzelne Aktivist:innen erst begannen, sich festzukleben."
Haha. Sehr schön 😁 LG:Polizei --> 1:0
zum Beitrag16.04.2023 , 01:12 Uhr
"Statt Verbote müsste es mehr Therapieplätze geben"
Da ist bei einer Psycho schon da Kind in den Brunnen gefallen.
zum Beitrag12.04.2023 , 19:09 Uhr
Genau das soll auch geändert werden laut Pressekonferenz.
zum Beitrag12.04.2023 , 19:07 Uhr
Yupp. Das ist ein Paradoxon. Es gibt also einen Anreiz zum - gesundheitlich bedenklichen - Dauerkonsum. Eigentlich nicht zu fassen.
zum Beitrag06.04.2023 , 11:43 Uhr
Danke für die Einordnung. Die fehlt nämlich im Artikel.
zum Beitrag01.04.2023 , 17:44 Uhr
"Er ist uns im Weg bei unserem Narrativ "Klimaschutz mit Technik und Innovation"."
Tja, bei diesem technophilen Zeitgeist wird Naturschutz oft auch als romantische Spinnerei, als Gedöns angesehen. Daher auch immer Witze über Krötenwanderungen oder taz-Artikel wie "sorry, liebe Schweinswale" Natur scheint manchmal nur noch als eine technische Komponente angesehen zu sein. Und nichts mit einem Wert "an sich".
zum Beitrag01.04.2023 , 17:39 Uhr
Was schlagen Sie also vor? Nichts tun, weil: bringt eh nichts?
zum Beitrag30.03.2023 , 13:13 Uhr
Das ist leider auch eine Folge der Verschiebungen im Milieu.
Den Naturschutz-Grünen, der sich auch in der Tier- und Pflanzenwelt auskennt und v.a. auch die Natur um ihrer selbst willen liebt gibt es bei den Grünen als Typus mittlerweile nur noch in sehr marginaler Dosierung.
Es dominiert mittlerweile der technologieaffine urbane Grüne dem die Liebe zur Natur und zum Arterhalt so nicht mehr aus dem Herzen entspringt. Da geht es eher darum digital unterwegs zu sein und aus dieser Mentalität heraus gegen den Klimawandel auch so eine Art politische "App" zu formulieren. Und da wird nunmal schnell der Naturschutz im Prinzip zu romantisch aufgeladenen Gedöns erklärt.
Der taz-Artikel "sorry, liebe Schweinswale" drückte leider auch diese Haltung aus.
zum Beitrag21.03.2023 , 12:52 Uhr
Erweiterungsbau des Kanzleramts ??? What?
zum Beitrag20.03.2023 , 18:13 Uhr
Klar ist das alles scheisse, v.a. bei so vielen unschuldig Inhaftierten. Der Horror. Aber dass die Bevölkerung es gutheisst kann ich schon verstehen. Die Maras sind wohl mit die schlimmste Bande die es so gibt. Unfassbare Gräueltaten, Morde nur so als Mutprobe. Sicher würden Sozialprogamme helfen, aber bis die wirken dauert es eben. Die Bevölkerung möchte völlig zurecht erst einmal, dass die Sicherheit sofort hergestellt wird. Also, was tun?
zum Beitrag17.03.2023 , 01:48 Uhr
„Er passt zu der Logik der Reform, die den Übergang zum Verhältniswahlrecht gemäß den Zweitstimmenanteilen vollzieht“
Ich finde das Verhältniswahlrecht zwar auch Spitze, aber es dominiert dann die Liste und die jeweiligen Gate Keeper der Parteien. Deswegen braucht es auch die Erststimme. Wie war das doch? Ströbele wählen, Fischer quälen. Ich will keinen Übergang zum reinen Verhältniswahlrecht. So ist es doch das Beste aus beiden Welten. Kostet ne Menge, na und? Repräsentanz ist derart wichtig für die Demokratie, das es kosten darf. Whatever it takes. Die Ampel hat se nicht mehr alle.
zum Beitrag14.03.2023 , 19:38 Uhr
Der Bundestag als Co-Working Space. Haha. Yupp, dat war was.
zum Beitrag14.03.2023 , 19:30 Uhr
Danke. Genau so sehe ich es auch. Ich schliesse mich dem (medialen) common sense auch nicht an. Am deutschen Parlamentarismus schätze ich gerade diese Tendenz zu Ausgewogenheit und Ausgleich.
zum Beitrag14.03.2023 , 19:21 Uhr
Und auch für die Regelung mit den 3 Direktmandaten sollte beibehalten werden. Eben damit regionale Besonderheiten auch bundesdeutsche Integration erfahren.
Es kann ja wohl nicht sein, dass die Linke durch die Reform vor die Hunde geht, während eine CSU, die noch nicht mal in ganz Deutschland gewählt werden kann ihre Regionalität voll ausspielen kann.
Mir ist Repräsentanz wichtiger als ein möglichst schlanker Bundestag. Ich glaube nichts ist schlimmer als fehlende Repräsentanz. Dann haben wir eben ein riesiges Parlament. Na und? Dann leisten wir uns das eben.
zum Beitrag06.03.2023 , 09:40 Uhr
Ein paar knappe Wahlsiege für die FDP wären nicht schlecht gewesen. Dann müssten die sich jetzt in der Koalition nicht so profilieren. Ich befürchte leider Stillstand.
zum Beitrag05.03.2023 , 17:13 Uhr
"Nicht nur ein einziges Mal habe Boris Johnson vor dem Parlament geflunkert, sondern insgesamt bei vier Begebenheiten, heißt es."
Ich würde nicht von "flunkern" sondern von "lügen" sprechen. Mit "flunkern" reproduziert man nachgerade dieses Spitzbuben-PR dieses egomanischen Machtmenschen. Genau das ist seine Masche, mit der er immer durchkommen möchte.
zum Beitrag07.02.2023 , 12:57 Uhr
Ganz im Gegenteil ist der Artikel ziemlich differenziert. Es geht weniger um Verteidigungswaffen als um diese verstörende ja perverse Heiterkeit die bei dem Thema mitschwingt.
Als undifferenziert und unreflektiert empfinde ich dagegen Ihren Kommentar. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich?
zum Beitrag07.02.2023 , 11:34 Uhr
Danke für den wirklich wichtigen Kommentar.
Es ist wirklich furchtbar was aus Teilen der Grünen geworden ist. Fast kommt es einem vor, als ob da welche erleichert und befreit wirken "endlich mal" das pazifistische "Gedöns" der Gründer hinter sich zu lassen.
Anzeichen gab es schon vor dem Ukraine Krieg, Mit olivegrünen Selfies, z.B.
zum Beitrag25.01.2023 , 12:45 Uhr
Peta schlägt doch etwas anderes vor.
zum Beitrag19.01.2023 , 09:36 Uhr
Da es hier kein Upvoting gibt: Schließe mich an.
zum Beitrag19.01.2023 , 09:35 Uhr
Für wen? Greta Thunberg oder die Polizei? Und inwiefern?
zum Beitrag12.01.2023 , 17:02 Uhr
Selbstoptimierungs-Coachings und sonstiges Mikrowellen-Philosophieren gehört zu den mental-kulturellen Seuchen unserer Zeit.
Dichter-Philosophen scheint es nicht mehr zu geben.
zum Beitrag12.01.2023 , 16:57 Uhr
Die Essenz des Artikels liegt m.E. in der Entlarvung manch hippieesker Selbstverwirklichung als letztendlich nichts anderes als "there is no such thing as society". So ein ideologisches joint-venture gab es ja schon während Corona.
Völlig egal, wie woke, öko etc. sich jemand sich dann eigentlich gibt.
Solche Artikel die die Heuchelei entlarven, sind m.E. sehr wichtig. Und für den einen anderen ggf. ein wichtiges Korrektiv?
zum Beitrag09.01.2023 , 16:33 Uhr
"Lauterbach hat die Legalisierung als einen großen Vorstoß angekündigt, als ein „Modell für Europa“. Doch wenn es nicht gelänge, die Kommission zu überzeugen, würde er davon lieber komplett Abstand nehmen. Das wäre blamabel für die SPD und für viele Konsument*innen ein Desaster."
Und es würde der Ampel sicherlich die Wiederwahl kosten. Kaum etwas streicht mehr das Image der Fortschrittskoalition heraus als dieses Projekt (mehr als die Reform des Transsexuellengesetzes)
Es war strategisch sehr unklug von Lauterbach dem politischen Gegner sozusagen auch noch den Hebel zu erklären, wie man das Projekt komplett stoppen könnte (EU). Aber vielleicht will Karl Lauterbach auch gar nicht strategisch sein, sondern es einfach mal versucht haben?
Zur Gesichtswahrung der Koalition muss dann eigentlich mindestens der private Anbau zum Eigenbedarf noch in dieser Legislaturperiode erlaubt werden - obwohl dies vermutl. von der nächsten CDU Regierung wieder sofort kassiert werden würde (hängen dann ja keine Arbeitsplätze dran)
Persönlich fände ich die Lösung über Anbauclubs noch am Besten. Genossenschaftlich, statt Big Business. Und Transparenz und Regulierung gegenüber Staat und Bürgern. Wie ich finde notwendige Regulierungen (THC-CBD Ratio z.B.) könnten so auch implementiert werden.
zum Beitrag07.01.2023 , 09:54 Uhr
Glaub schon. Darüber bin ich auch gestolpert.
zum Beitrag29.12.2022 , 00:32 Uhr
Kretschmann ist ja schon ein intellektueller MP, mir gefiel seine Gesellschaftsanalyse zu Hochzeiten der Pandemie. Aber hier wirkt er schon recht arrogant, besserwisserisch und auch abgehoben.
zum Beitrag28.12.2022 , 17:06 Uhr
Da die derzeitigen Probleme mit anderen Atemwegserkrankungen wohl auch ein Nachbeben der Pandemie sind, können diese auch nicht von der Pandemie als entkoppelt angesehen werden. Daher macht es Sinn bis auf Weiteres an der Maskenpflicht im ÖPNV festzuhalten.
zum Beitrag01.12.2022 , 01:47 Uhr
Klasse Aktion.
zum Beitrag24.11.2022 , 00:50 Uhr
Ein interessanter und erhellender Artikel.
zum Beitrag15.11.2022 , 12:01 Uhr
Ich habe mit Annalena Baerbock so meine Probleme. Aber hier könnte sie gute Dinge anstoßen.
zum Beitrag15.11.2022 , 10:31 Uhr
Treffender Beitrag.
Söder würde aber "argumentieren": Ich darf das, denn ich bin kein Minderleister.
zum Beitrag14.11.2022 , 12:40 Uhr
"SPD und Grüne, unter deren Ägide die Prekarisierung so richtig in Schwung kam."
Besonders den Grünen nahm ich das sehr übel. Einzig der von vielen an den Rand gedrängte Werner Schulz hat seine Zustimmung verweigert. Geradezu heldenhaft und mit weiser Voraussicht. RIP
zum Beitrag28.10.2022 , 13:07 Uhr
Falls es nicht klappt: Cannabis Social Clubs (Belgien, Katalonien) und nur Gras mit einem Mindestgehalt von CBD würde mir reichen. Fände so etwas genossenschaftliches auch viel sympathischer als die kapitalistische Big Business Green Rush FDP Version.
zum Beitrag24.10.2022 , 16:57 Uhr
"Indem er die Bahnwerbung mit Prominenten in Frage stellt, als ob die dargestellten Personen den Querschnitt der Gesellschaft repräsentieren? "
Palmer hat sich nicht darüber echauffiert, dass Prominente Werbung machen, sondern dass Prominente mit Migrationshintergrund Werbung machen.
Er ist schon darauf fixiert, wie ich finde. Es scheint für ihn eine riesige Rolle zu spielen. Aber genauso schätze ich auch in nicht wenigen Teilen die Kultur des "Ländle" ein.
zum Beitrag24.10.2022 , 16:51 Uhr
"Damals war er erklärtermaßen Anarchist."
Mich überrascht das nicht, denn diese Haltung ist anschlussfähig.
Es gibt auch eine Form von Rechtsanarchismus, die sich gegen "linke Spießer" abgrenzen möchte. Eine Unterkategorie sind die Anarcho-Kapitalisten.
Hauptsache die Sau rauslassen und keine Regeln akzeptieren. Darum geht's.
(auch die Querdenker speisen sich teilweise aus diesen Strömungen)
zum Beitrag24.10.2022 , 16:46 Uhr
Akademiker sind per se keine Rassisten? Das gibt es nur bei der Unterschicht?
Bissel einfach...
zum Beitrag23.10.2022 , 17:15 Uhr
Wenn man die grossen Spülmittelflaschen z.B. der 70er mit den heutigen Kompakt-Flaschen (Konzentrat) vergleicht, so wurden letztere stets damit beworben, dass diese viel ergiebiger und ergo auch umweltfreundlicher seien.
Dies sehe ich aber als billigen Taschenspielertrick.
Denn auch wenn in der Theorie alles effizienter ist, so reguliert der Squeeze-Moment den wahren Verbrauch. Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der tatsächlich nur einen einzigen Tropfen des Spülmittels verwenden wird, aber der Grossteil drückt eher auf die Tube.
Und so ähnlich verhält es sich mit den Joints:
Wer bitte nippt den bitte ob des starken Grases - nur mal kurz daran?
Das macht doch niemanden Spass, w enn man so richtig Bock darauf hat nimmt man einen tiefen Zug.
Die real aufgenommene THC Menge wird beim hochpotentem Gras unter dem Strich deshalb höher sein.
Jetzt könnte man sagen, dass das Tabak-Gras-Verhältnis dann viel mehr zugunsten des Tabaks ausfallen sollte...
Aber es gibt auch Leute die wollen pur rauchen. Nicht im Pfeifchen, sondern als Spliff.
zum Beitrag23.10.2022 , 16:50 Uhr
"Warum sollte das selbstgezogene Gewächs denn nicht sauber sein?"
Ich wollte damit sagen, dass wenn es die Wahl zwischen - den CBD-Gehalt betreffend - reguliertem Gras und illegalem Hoch-THC/Zero CBD gibt, der Grossteil der Konsumenten eben wahrscheinlich doch auf das legale Gras zurückgreifen wird - und sei es nur aus Bequemlichkeit.
Natürlich wäre aber Home Grow Gras aber von Blei und anderen Mist auch frei, da haben Sie recht.
Was den Schnaps angeht, war ich wohl etwas ungenau, jedoch gibt ja es auch hier eine Regulierung (in Form einer Konzession) Vermutlich um sicherzustellen, dass der Schnaps ohne Methanol gepanscht wird. Denke schon das Wissen, dass man bei den Behörden registriert ist, lässt einen da sehr vorsichtig sein.
Und ähnliches würde dann beim selbstgezüchtete Gras angebaut in einer Gärtnerei-Vereinigung vonstatten gehen. So könnte es einen Obmenschen geben, der dann das Saatgut für alle Hobbygärtner einkauft (einzige Bedingung: kein Zero-CBD Saatgut) und auch die Verantwortung übernimmt.
Zero-CBD Gras (im Home Grow möglich weil es keine Sau kontrolliert) wäre nach dieser Lesart und Prioritätenliste eben auch ein Aspekt, Gras unter psychiatrischen Gesichtspunkten als "nicht sauber" einzustufen.
zum Beitrag21.10.2022 , 16:07 Uhr
"ideologisches Elend" trifft es genau.
Blödsinnige "der-Feind-meines-Feindes-ist mein-Freund" Logik.
Nun gut, es liegt an der Geschichte Lateinamerikas und deren Erfahrungen mit den USA warum so reagiert wird. Verstehen kann man es. Aber Verständnis?
zum Beitrag21.10.2022 , 11:28 Uhr
Trägt der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery jetzt Sonnenbrille und ist Pro-Trump ;-)
zum Beitrag20.10.2022 , 11:27 Uhr
Oh ja. Und ein wirklich valides Argument für eine Legalisierung (und somit Regulierung)
zum Beitrag20.10.2022 , 11:22 Uhr
Man kann sicherlich um den einen oder anderen Punkt streiten.
Jedoch: Legalisierung bedeutet eben auch Regulierung.
(gerade diese Chance auf Regulierung wurde auch von Legalisierungsbefürwortern oft als Argument vorgetragen)
Und ich bin schon auch für Regulierung. Im Übrigen auch für Zigaretten und Alkohol: Daher Werbeverbot für Alkohol und Zigaretten bitte gleich mit.
Was mir besonders wichtig ist:
1. ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestgehalt vom antipsychotisch wirkenden CBD (damit die Paranoia Sorten rausgefischt werden)
Natürlich wird es dann auch weiterhin paranoide Grassorten unter der Hand geben, aber Gesetze entfalten auch normative Wirkung. Das Gros der Konsumenten wird sauberes Gras bevorzugen.
2. aus diesem Grund lieber Cannabis Social,Clubs wie in Belgien anstelle von Home Grow.
A propos Home Grow: Im Artikel wird bemängelt, dass 2 Pflanzen nicht reichen würden. Na und? Man darf auch keinen Schnaps selber brennen und andere Dinge auch nicht.
Wenn der "edle Tropfen" verbraucht ist, kauft man dann halt sein Gras im Fachmarkt. So what?
zum Beitrag19.10.2022 , 18:51 Uhr
Sie täuschen sich nicht. Auch ist die Kombi "Alternativ" und "Pro Impfung" nicht häufig anzutreffen. Für mich ist die Rechtskurve die gerade im alternativen Milleu eingeschlagen wird der absolute Sündenfall der Späthippies.
Ausgerechnet die, die am lautesten - zurecht - gegen Rechts waren.
Ich fühle mich vom Stallgeruch her nun obdachlos. Ich bin zwar kein Szientist (im Sinne der Definition der Frankfurter Schule) und auch kein Atheist (mehr). D.h. aber nicht, dass ich mich diesen wirren und hochaggressiven Lehren anschließe.
Partnersuche ist ziemlich schwierig geworden seitdem.
zum Beitrag19.10.2022 , 18:26 Uhr
Danke Bodo Ramelow.
zum Beitrag19.10.2022 , 10:55 Uhr
"Zudem seien Verunreinigungen zu beobachten, die teils auch beigefügt würden, um Menschen von Cannabis in andere Drogen zu überführen"
War das etwa die ominöse "Gras-ist-mit-Heroin-gestreckt" Studie?
Ansonsten: Ich vermisse in den Eckpunkten einen Mindestgehalt an CBD.
zum Beitrag18.10.2022 , 13:05 Uhr
Danke für den Artikel. Kann jeden geäußerten Gedanken nur unterschreiben. Sehr gute Analyse. Wir leben in Zeiten des vollkommen entsolidarisierten Vulgarlibertärismus.
zum Beitrag10.10.2022 , 11:30 Uhr
Super Kommentar.
zum Beitrag29.09.2022 , 19:26 Uhr
Na, es hat solange gedauert, weil es ein Pokerspiel war. Der Druck wurde immer größer und man hoffte, dass der innerkoalionärr Gegner schon irgendwann mürbe wurde. Daher war es auch klug, die Optionen nur scheibchenweise auszuspielen. So wie Habeck das mit dem Atomausstieg und den Scheibchenweisen Zugeständnissen an die FDP auch gut hinbekam. Ich bin erleichtert, dass es keinen Ausstieg aus dem Ausstieg gibt.
zum Beitrag19.09.2022 , 13:51 Uhr
"Des weiteren haben wir hier ein Relikt des Franquismus, da Franco kurz vor seinem Tod die Monarchie wieder etabliert hat."
Und Juan Carlos zur Überraschung der Rechten die Demokratie einführte. Bei allen Verfehlungen war das doch eine große Tat, die er da vollbrachte.
zum Beitrag16.09.2022 , 12:24 Uhr
Vielen Dank für den Artikel
zum Beitrag15.09.2022 , 15:49 Uhr
Sehr schade.
zum Beitrag22.08.2022 , 13:09 Uhr
Klar will man jetzt nicht den Spiesser raushängen lassen und sie verteidigen. Und prinzipiell auch zustimmen, wenn sie sagt, dass in einer Demokratie Politiker nun einmal auch ein Privatleben haben.
Da es von Marin aber einen Corona-Regelbruch im Rahmen einer Party gab, stelle ich mir schon die Frage wo denn bei ihr die Prioritäten liegen.
Und welchen Stellenwert Verantwortung bei ihr eigentlich einnimmt. Denn auch das Argument, dass ein(e) Regierungschef/in angesichts der dynamischen weltpolitischen Lage nicht verkatert den Tag starten sollte kann man m.E. auch nicht wegwischen.
Sympathie hin oder her.
zum Beitrag12.08.2022 , 17:40 Uhr
"Es gibt immer wieder Berichte über durch Cannabis ausgelöste Psychosen. Macht Sie das als Aktivist nie nachdenklich?
Nein. Ich schaue mir das gar nicht an. Natürlich hat das Folgen, wenn ich von morgens bis abends kiffe. Aber erstens betrifft es im Verhältnis zu der Gesamtzahl der Cannabiskonsumenten nur ganz wenige und zweitens weiß kein Mensch, was zuerst da war – Henne oder Ei? Hatten die Untersuchten bereits vorher eine psychische Erkrankung und haben sich selbst medikamentiert oder wurde die Psychose durch den Konsum ausgelöst? Und überhaupt: Wenn es doch so sein sollte, sind die Psychosen trotz der Prohibition entstanden. Auch dann wäre es besser zu legalisieren und einen offenen und ehrlicheren Umgang, und zwar im Gesundheitsbereich, zu suchen"
Um dieses Risiko zu senken ist eine Regulierung mit einem festgeschriebenen Mindest-CBD Gehalt unumgänglich. Ja als eingebaute Sicherung gegen eine mögliche Rückabwickelung der Legalisierung zu einem späteren Zeitpunkt politisch sogar notwenig.
Dies geht aber nicht mit einem Privatanbau. Allerhöchstens Cannabis Social Clubs mit einer Rechenschaftpflicht bezüglich Saatguts wäre - theoretisch möglich. Theoretisch!! Denn kontrollieren wird das niemand.
zum Beitrag07.08.2022 , 13:41 Uhr
Na ja, das bedeutet ja nicht das Faschismus etwas genuin jüdisches sei - das behaupten vielleicht irgendwelche Nazis die Schuldumkehr betreiben wollen.
Der Autor will damit sagen, dass es eben auch jüdische Faschisten gibt mit denen man sich nicht gemein machen sollte.
Wie sagte Victor Frankl (sinngemäß)? Es gibt nur zwei Rassen: die der anständigen und die der unanständigen Menschen.
Ansonsten: es stimmt zwar sicherlich, dass es auch von Seiten Israels und des Zentralrats bewusste wie unbewusste Immunisierungsstrategien gegenüber Kritik gibt.
Allerdings hat die Judenfeindlichkeit (ich hasse den nach wie vor an "Rasse" angelehnten Terminus "Antisemitismus") ein Ausmaß angenommen, wie ich es eigentlich nur aus Geschichtsbüchern kannte.
zum Beitrag07.08.2022 , 13:01 Uhr
Was sind das denn für Nieten im weißen Kittel, die die Patienten nicht ernst nehmen? Ist das psychologisch gesehen eine Schuldverschiebung?
Quasi: Ich als Arzt bekomme ein schlechtes Gefühl und es kratzt an meinem Nimbus (der Superheld, der ja sonst immer alles weiss) wenn ich dir nicht helfen kann. Deswegen suche ich dann die Ursache bei dir und etikettiere dich mal eben als ein bisschen hysterisch?
Und wenn du dann einen individuellen Heilversuch startest belächele ich den auch noch von der Seitenlinie?
zum Beitrag04.08.2022 , 13:41 Uhr
Die Frage ist: Würde die westliche Bevölkerung bei möglichen Wirtschaftssanktionen mitziehen, die auch der eigenen Wirtschaft schadet? Ich denke eher nicht. Das wird jetzt schon im Ukraine-Konflikt ein Thema werden. Solidarisches Reden und solidarisches Handeln sind zwei paar Schuhe.
zum Beitrag03.08.2022 , 10:16 Uhr
Vollkommen richtig. Und wir dürfen nicht vergessen: Anti-AKW war als Massenbewegung etwas aus den letzten beiden Dekaden des 20sten Jahrhundert. Da ging es durch den Zeitgeist getragen auch viel um Technikskepsis (bei den Aktivisten wie auch vielen Intellektuellen). Dieser Spirit ist weg.
Die jetzige junge Generation (auch der Grünenwähler) ist bedeutend technophiler und szientistischer und hat die Haltung auch aus Identitäts- und Distinktionsgründem.
Man möchte sich gerne von den Alt-Grünen abgrenzen (siehe auch die vollkommen verbissene parteiinterne Homöopathie-Debatte) Daher ist Atomkraft auch nicht mehr so emotional aufgeladen wie früher und die - mMn. berechtigte Angst wird vermutlich schneller mit einem Augenrollen als irrational und gestrig einkategorisiert werden. Auch von jungen Grünen(anhängern). Greta Thunberg ist ja auch dafür.
Für eine Generation die in fast allen Politikfeldern technische Lösungen zu bevorzugen scheint, ist Atomkraft dann allzu pragmatisch nur eine weitere "App" um den den Klimawandel zu "hacken". Lindner als politisches Raubtier weiss das ganz genau und liegt auf der Lauer. Ich traue ihm auch zu noch vor Ende des Streckbetriebs die Koalition platzen zu lassen um dann die Karten neu zu mischen.
zum Beitrag19.07.2022 , 14:03 Uhr
„Sand ist ein billiges und reichlich vorhandenes Material, das auf bis zu 1.000 Grad Celsius und noch höher erhitzt werden kann“
So interessant ich den Ansatz auch finde: Sand gibt es nicht mehr wie "Sand am Meer"
www.wwf.de/themen-...rter-rohstoff-sand
Nun gut, der runde Sahara-Sand ist nicht der Bausand.
Insgesamt denke ich eh, es wird nicht DIE eine Lösung geben, sondern immer eine Mischung (mit einer ökologischen Risikostreuung)
zum Beitrag27.06.2022 , 16:51 Uhr
Hier werden sicherlich gleich die Fetzen fliegen. Ich hoffe trotzdem auf eine differenzierte Debatte... (vielleicht lese ich nur mit, habe heute schon bei ZON diskutiert)
Trotzdem kurz meine Position: - CBD muss sein - vorgeschriebener Mindestgehalt- - am liebsten wären mir nicht-kommerzielle Genossenschaften mit staatlicher Überwachung (kommt aber nicht im Kapitalismus) - Nebenwirkungen dürfen im Diskurs kein Tabu sein - auch wenn es schwer fällt: so wenig ideologisch wie möglich und so verantwortungsethisch wie möglich diskutieren - Werbeverbot - Klärwasser Analyse Vorher/Nachher um eine Steigerung des Konsums nicht nur durch Fragebögen zu erfassen - eigentlich wäre eine Altersgrenze ab 21 besser (geht aber juristisch nicht)
zum Beitrag19.06.2022 , 15:09 Uhr
na klar hört man was... das eine schließt das andere doch nicht aus
zum Beitrag14.06.2022 , 09:53 Uhr
Vollkommende Übereinstimmung mit Bodo Ramelow und - ich glaube es kaum - Carsten Linnemann (dachte der wäre nur strukturkonservativer Wirtschaftsflügel) Und super die Differenzierung von Christine Vogler.
zum Beitrag08.06.2022 , 11:36 Uhr
Es gibt ein Unterschied zwischen psychologischen Verstehen und Verständnis (also die Billigung einer Sache)
Ihre Analyse mag teilweise zutreffend erscheinen, aber liefert keinerlei Gründe für die Billigung derart dehumanisierenden Verhaltens.
Eine Schande für die katholische Nation Polen.
zum Beitrag08.06.2022 , 11:31 Uhr
Dass dem nicht so ist, darauf weisen andere Foristen ja schon hin.
Aber selbst wenn Sie hypothetisch Recht haben sollten ist diese enthumanisierende Behandlung und diese staatlich angeordnete journalistische Black-Box ein absolutes, absolutes No Go und eine eklatante Verletzung der Menschenrechte. Einem EU-Land und eines Rechtsstaates komplett unwürdig.
Ja, ein Staat darf seine Gesetze durchsetzen. Aber muss dabei zwingend (!!) ethische Standards einhalten - vollkommen unabhängig von Sympathie oder Antipathie. Und die Überprüfung der Standards erfolgt normalerweise über eine freie Berichterstattung. Welche hier unterbunden wird um diese Standards bewusst zu unterlaufen.
zum Beitrag08.06.2022 , 11:20 Uhr
"Beobachter und Hilfsorganisationen dürfen das Gebiet nicht betreten"
Wie ist das möglich im Europa der Menschenrechte??? Komplett skandalös. Hier müsste es eigentlich ein EU-Recht geben, das so etwas komplett untersagen würde. Ich will keine us-amerikanischen "embedded journalism" Standards in Europa.
Da aber Polen ganz lieb zu den Ukrainern ist (Roma und Schwarze ausgenommen) fürchte ich wird da nichts passieren. Der gemeinsame Feind Putin schweisst zusammen und diese neue "Brüderlichkeit" will die EU nach jahrelangen Streit nicht gefährden.
BTW: Weiss hier jemand mit welchem psychoanalytischen oder auch psychologischen Terminus man diesen Mechanismus "total solidarisch mit den Ukrainern, aber andere Flüchtlinge wie Dreck behandeln" benennen könnte? (Doppelmoral und Rassismus ist klar. Ebenso die politischen Gründe sind offensichtlich) Aber wie nennt man so etwas auf psychologischer Ebene?
Auf der Ebene der Rechtfertigung gegenüber sich selbst und anderen?
Dieses "seht ihr, wir sind gar nicht so schlecht" und von außen die Erleichterung "wie schön, Polen ist gar nicht so schlimm"
Das Gefühl der Erleichterung über Polen wurde vielleicht so sehr ersehnt, dass andere Dinge dann ausgeblendet werden. (man will sich das gute Gefühl schliesslich nicht kaputt machen lassen)
Wenn hier jemand etwas weiß: mich interessieren v.a. tiefenpsychologische bzw. psychoanalytische Termini.
zum Beitrag29.05.2022 , 00:40 Uhr
Sehr informativer Artikel. Danke.
zum Beitrag23.05.2022 , 02:32 Uhr
Nachdem der Humanismus sich von den reflektierten Homo-Faber und Brave New World-Thesen verabschiedet und sich zum platten hurra-szientistischen Humanismus dawkinscher Prägung gewandelt hat begrüße ich nachgerade die Kirchen als gesellschaftliche Institutionen wo es noch Kritik an Verdinglichung und Neo-Positivismus gibt.
zum Beitrag16.05.2022 , 12:20 Uhr
Ich habe das Buch nicht gelesen und fremdel auch mit dem Rechtsblinker von Wagenknecht.
Doch der Titel "die Selbstgerechten" und Begriffe wie Lifestyle-Linke halte ich für einen Treffer. Es gibt schon dieses selbstgerechte urbane Milieu.
Aber der Rechtsdrall ist für mich einfach ein No-Go.
zum Beitrag06.05.2022 , 10:35 Uhr
Die Überschrift in ihrer ackselzuckenden Brutalität führt nicht gerade zu der Reaktion bei mir, die der Autor beabsichtigt hat.
zum Beitrag02.05.2022 , 16:26 Uhr
"Reicht es als Gegenposition, dass der Mann ein Boomer ist? "
Ist das ironisch gemeint, oder tatsächlich ein "Argument"?
zum Beitrag02.05.2022 , 16:21 Uhr
Ich glaube im Übrigen das zeitgenössische Psychoanalyse-Bashing hat auch damit zu tun, dass die Psychoanalyse manch einem Aktivisten ideologisch nicht in den Kram passt. Mal diskursanalytisch (wer sagt was und wieso) gesprochen
zum Beitrag02.05.2022 , 16:17 Uhr
"Nun regieren Grüne und FDP und setzen um, wovor Sie warnten"
Ich möchte in dem Zusammenhang ergänzen: der Koalitionsvertrag wurde dahingehend kritisiert, dass er von einem absoluten Begriff des Individuums ausgeht. Ich schließe mich dieser Kritik an.
Wir haben seit einiger Zeit mit einem immer fundamentalistischeren Individualismus- und Liberalismusbegriff zu tun.
Dies seitdem der progressive Block sich für die soziale Frage nicht mehr wirklich interessiert. Lebensweltlich auch kaum noch mit dieser Frage zu tun hat.
zum Beitrag02.05.2022 , 12:44 Uhr
Danke taz für das Interview. Ich kenne eine transsexuelle Frau und sie denkt ähnlich wie er. Ich selber würde ihm teilweise zustimmen. In jedem Fall darf er nicht marginalisert werden.
Nun, es gibt eine kleine Gruppe für die es Sinn macht (wie für meine Bekannte). Ich war nie Biologist und immer gegen Pathologisierungen - Carl Rogers geprägt. Als ich meine transexuelle Bekannte kennenlernte musste ich mir aber eingestehen, dass es tatsächlich so etwas wie Biologie gibt. Ihr Gehirn war wohl immer weiblich. Ich musste aber auch anerkennen - am Beispiel anderer - dass es so etwas wie neurotische (Begriff ohne Abwertung) transidentische Wünsche zu geben scheint. Zum Beispiel, wenn die Mutter sich ein Mädchen und keinen Jungen wünschte (oder umgekehrt) und deswegen Liebe vorenthielt.
Diese Unterscheidung zwischen biologischer und neurotischer Transidentität sollte man m.E. nicht aufweichen. Obschon ich die Demütigung einer Pathologisierung schon nachvollziehen kann. Ich hasse Pathologisierungen, weil sie hierarchisieren. Weil man "behandelt" wird. Es wäre schön, wenn man hier einen Mittelweg finden könnte. Ein Dilemma: Vom Gefühl her: Zwei Seelen in meiner Brust.
zum Beitrag30.04.2022 , 00:51 Uhr
Dass er beinahe 100 ist, spricht eher für ihn. Er kann mit dem Begriff "Weltenbrand" noch etwas anfangen.
zum Beitrag28.04.2022 , 11:51 Uhr
Ernstgemeinter Debattenbeitrag: Wenn man das zu Ende denkt, dann dürfte es wegen Diskriminierung von nicht als Frauen gelesene Menschen auch keine Damensauna-Tage mehr geben. Wie aber ist dies mit feministischen Motiven zu vereinbaren? Ich als Mann kann es schon verstehen, dass Frauen in die Sauna gehen wollen, ohne von einem Mann angebaggert werden zu wollen. Es gibt also gute Gründe für zeitlich begrenzte Regelungen.
zum Beitrag14.04.2022 , 13:42 Uhr
Hofreiter als Verteidigungsminister? Muss spontan an den Haarnetzerlass und die German Hairforce denken...
zum Beitrag10.04.2022 , 13:36 Uhr
"Leider ist es uns nicht gelungen, Menschen außerhalb des linken Spektrums zu mobilisieren“, bedauerte Hendrik, der eine rote Fahne trug"
Ob es an der roten Fahne lag? Oder gar Hammer und Sichel?
Selbst-Marginalisierung für Anfänger.
zum Beitrag01.04.2022 , 11:21 Uhr
Bezeichnend, dass hier keine Sau kommentiert...
zum Beitrag30.03.2022 , 00:57 Uhr
Pflänzchen auf dem Balkon lässt mein Anti-FDP (Hauptsache man kann eine Industrie daraus machen) höher schlagen. Ist nämlich so schön antikapitalistisch.
In Canada ist die alte Kifferromantik von Green Rush Hipstern nämlich zerstört worden.
Gut wäre auch das Uruguay Modell mit Canabis Social Clubs.
Tja, und jetzt kommt mein eigenes Gegenargument : Ich bin für ein Mindest CBD Gehalt und ggf. auch für eine Deckelumg des THC Gehaltes. Das kann beim Home Grow leider nicht funktionieren.
zum Beitrag13.03.2022 , 14:53 Uhr
Danke für diesen Artikel.
zum Beitrag10.03.2022 , 10:04 Uhr
Warum nicht in Supermärkten??? Überhaupt in Geschäften keine Maskenpflicht mehr?
Ich bin schwer von Lauterbach enttäuscht. Und von Scholz, dem FDP Kuschler sowieso.
Dieser ekelhafte Vulgärliberalismus...
zum Beitrag22.02.2022 , 07:28 Uhr
Ein differenzierender Artikel. Danke
zum Beitrag18.02.2022 , 19:07 Uhr
Danke. Einfach nur danke. Tut gut der Artikel, spricht mir aus der Seele Hoffentlich bleiben wenigstens die Basismaßnahmen bestehen.
zum Beitrag08.02.2022 , 19:24 Uhr
"Scheitert die einrichtungsbezogene Impfpflicht, dürfte es für eine allgemeinere Verpflichtung noch schwerer werden"
Nicht unbedingt. Man könnte so auch gerade für die allgemeine Impfpflicht argumentieren: Abwanderung der Pflegekräfte nicht möglich.
Was ich nicht verstehe? Wie wäre es eigentlich mit einem einrichtungsbezogenem Auskunftsrecht? Ist doch krass, dass der Arbeitgeber bzw. Träger über den Impfstatus Bescheid weiß, aber die Person die man letztendlich schützen möchte keinen Rechtsanspruch auf wahrheitsgemäße Auskunft hat um notfalls den Pfleger zu wechseln. Sollte man mal drüber nachdenken... Parallel zur Impfpflicht, die ich zumindest ab 50 Jahren befürworte.
zum Beitrag01.02.2022 , 19:04 Uhr
"Ich kann das auseinanderhalten - Juden offenbar nicht, Israelis dann wohl auch nicht"
Nun, einige Juden und Israelis vielleicht nicht. Vielleicht sogar viele nicht mach den ganzen Netanjahu-Jahren. Einige aber schon. Eine kritische Haltung ist - B’Tselem - weder innerhalb noch außerhalb Israels verstummt.
Meine persönliche Meinung: Bitte bitte macht euren Jahrhundertdeal. Aber fair und mit einer Wahrheitsfindungskommission. Hier wäre eine AllesaufdenTisch Kampagne wirklich mal angesagt.
Damit Wunden heilen können.
zum Beitrag30.01.2022 , 18:24 Uhr
Sie haben Recht. Ganz zu trennen ist das nicht. Stimmt schon.
zum Beitrag30.01.2022 , 18:23 Uhr
Nur weil ich scharf kritisiere, ist niemand für mich der Todfeind.
Nein, so denke ich nicht. Ist auch keine rhetorische Schutzbehauptung.
Und nicht die Nicht-Impfung ist an sich egoistisch, sondern die laxe Haltung die eigentlich fast immer damit einhergeht.
Ich kaufe es Sabine nicht wirklich ab, dass sie sie sich sonst an alles hält um ihr Umfeld zu schützen. Darum geht es mit, um sonst nichts.
zum Beitrag30.01.2022 , 11:12 Uhr
ICH bin gesund. MIR passiert nichts. ICH darf nicht Schwimmen gehen.
Von MIR aus brauchen wir keine Maske Gerade dieser Teil mit der Maske offenbart die wahre Haltung.
Ich kaufe den allermeisten Impfgegnern einfach nicht ab, dass sie nur mit der Impfung hadern und ansonsten aber auf ihren Nächsten achten würden.
Und genau deswegen würde ich sie auch nicht zum Geburtstag einladen: weil ich mich nicht auf sie verlassen kann. Ganz einfach.
Und diese Ausgrenzungsrhetorik ist einfach nur zutiefst unredlich. Wegen meiner Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert zu werden ist nicht das gleiche wie wegen eines Verhaltens.
Das geilste ist ja noch dieses leicht jovial-arrogante Gerede von der Angst. Wenn sie im Prinzip auf die "ängstlichen Schafe" leutselig herabschaut, aber ihre eigene panische Anti-Impf-Hysterie nicht sehen kann. Projektion halt.
Und Pharma: Klar sind miese Kapitalisten. Wurde von denen ja auch geklagt, weil ungenutzte Impfdosen verschenkt werden sollten. Das Produkt ist aber nicht das Problem, sondern die Strukturen in dem es entsteht. Und als ob die Nahrungsergänzungsmittel und Alternativindustrie nicht auch knallharte Kapitalisten wären.
Spoiler: sind sie oft. Ich habe mal mit einem Personal Trainer zusammengearbeitet. Der wird die ganze Zeit von Nahrungsergänzungsmittelherstellern angeschrieben, er möge die Produkte diskret bei seiner gesundheitsbewusster Klientel promoten (a la ChiaPowerriegel).
Und zur Angst noch: Eine Schockwirkung erzielen zu wollen und die Urangst des Erstickens anzusprechen halte ich durchaus für legitim: Um Menschen aus der Verdrängung herauszuholen. Damit der Schuss gehört wird. Und da der Erstickungstod nun einmal bei Corona eine reale Gefahr darstellt, ist es nicht gelogen und daher nicht manipulativ.
Der an sich vernünftige aber nun zu einem ego-libertären Ideologem verkommene Spruch "Angst ist ein schlechter Ratgeber" gilt halt auch nicht immer. Manchmal ist Angst auch ein guter Ratgeber und sie ist begründet.
zum Beitrag23.01.2022 , 06:07 Uhr
Was schlagen Sie vor? (ernst gemeint) Ohne Impfpflicht hat der Eimer mit etwas Pech ggf. gar keinen Boden mehr.
zum Beitrag22.01.2022 , 23:50 Uhr
Danke. Kranke Welt
zum Beitrag20.01.2022 , 23:47 Uhr
Ehrlich gesagt fing die ganze Scheisse bei den sozialen Bewegungen, (zu denen ich früher auch die Grünen zählte) damit an, als das Crowdfounding outgesourced und auf Effizienz gesetzt wurde. Ein Amnesty International Pavillon oder Greenpeace Pavillon und wer steht da? Bezahlte Studenten, die das ganze als Nebenjob machen - manchmal gerade es selber seit 2 Tagen Mitglied bei der NGO. Was haben wir uns über bezahlte Medizin-Studies auf Ärztedemos aufgeregt - der Zahnarzt war ja Golf spielen, ne? Und dann so etwas im Dunstkreis der (nicht mehr ganz so) Neuen Linken??
DAS ist Politmanagement at it's Best mit bezahlten Mietmäulern und von Coaches einstudierter Performance und "Authentizität TM" (bitte bitte nicht verwechseln mit Wahrhaftigkeit) Und genau dieser aus allen Poren triefende durch und durch ökonomisierte Ansatz, genau diese Mentalität bringt genau so etwas hervor - inkl. Kapitalismus-Feminismus Joint Venture a la "Pimp my Lebenslauf" und "Ich Völkerrecht, er etwas mit Schweinen"
Sowas kommt von sowas.
Voll ätzend.
"Demonstriert" wird gerne auf Facebook
zum Beitrag17.01.2022 , 15:22 Uhr
Schöne Geschichte mit ihrem besten Freund... 🙂 Wohltuender Beitrag.
Auch eine Alternative zur "Farbenblindheit" - die ich eigentlich gut finde.
Aber seien wir realistisch: Kinder werden äußere Unterschiede benennen und Assoziationen herstellen. Erstens weil Kinder immer Fragen stellen und die Welt entdecken wollen und zweitens macht das Hirn das ganz automatisch. Das lässt sich gar nicht unterbinden.
So wird der Schokoladen-Vergleich kommen und bei weißen Menschen der Vergleich mit dem Hausschwein (jedenfalls habe ich meine Hautfarbe in meiner Kindheit mit dem eines Hausschweines verglichen und mit meinem Vater so darüber gesprochen).
Ist jetzt Hausschwein oder Schokolade eine Abwertung? Nein, erst einmal ganz unschuldige Assoziationen, letzteres sogar etwas Positives - und in meinem Fall, weil ich Ferkelchen so süß fand eben auch.
Es kommt immer auf den Kontext an und man sollte Kinder darin bestärken, sich von jenen die wirklich verletzen wollen nicht die Deutungsmacht aufzwingen zu lassen.
Einschränkend sollte man aber sagen, dass es vielleicht nicht jedes Kind es schafft so selbstbewusst zu agieren wie Sie und ihr bester Kumpel. Erzieher sollten hier ggf. aufpassen, dass es keine "Gute Mine zum bösen Spiel" gibt und vielleicht nochmal genauer hinschauen ob da jemand nur mitlacht um nicht ausgegrenzt zu werden.
Was nicht heißt, dass es immer Gute Mine zum bösen Spiel sein muss:
Nochmal: Sehr souverän Sie und ihr Kumpel...
zum Beitrag16.01.2022 , 18:45 Uhr
Mein vorheriger Kommentar ist aber vor allem deskriptiv gemeint und ich bin nicht gegen Wokeness per se. Aber alles kann auch ungute Eigendynamiken entwickeln.
zum Beitrag16.01.2022 , 18:41 Uhr
"Was geht da in den Köpfen der Redakteure vor, wenn sie solche Assoziationen haben? "
Diese Assoziationen sind paradoxerweise meiner Meinung nach auch die direkte Folge der Wokeness. Wenn man alles und jeden detektivisch im Sinne der Wokeness überprüfen will geht das gar nicht anders als mit einer Enzyklopädie von Stereotypen als Mindset herumzulaufen (selbst wenn man dem daraus resultieren entschieden widerspricht). Dieses Mindset wird ja quasi zum Soll und Ist Abgleich nachgerade benötigt.
Ich kann mich nun einmal nicht nicht verhalten und das Unbewusste kennt keine Verneinung.
zum Beitrag29.12.2021 , 15:42 Uhr
Interessanter Einwurf... Danke
zum Beitrag29.12.2021 , 15:40 Uhr
Gegen eine individuelle "Persuit of Happiness" habe ich nichts. Im Gegenteil. Mir graust es aber vor angeblich messbaren objektivierbaren Glück. Am Besten noch ne Behörde??
Da sind mir die staatsskeptischen Amis sogar richtig sympathisch: Was ich als Glück empfinde oder nicht geht den anderen nichts an...
zum Beitrag29.12.2021 , 13:21 Uhr
Super Artikel. Spricht mir aus der Seele. Top.
Sehe die Glücksforschung generell als potenziell gefährlich an.
Ein objektives, angeblich messbares Glück ist für mich die reinste Horrorvorstellung. Ich will das auch nicht als Schulfach oder eine zu starke verwissenschaftlichung von Erziehung.
Und mir geht dieser von den Hippies kommende und seit min. 2 Dekaden von den neoliberalen Verhaltensingenieuren usurpierte Therapie-Buddhismus - der eigentlich sehr kitscbich und technokratisch zugleich ist - doch ziemlich auf die Nerven.
Nur da wo ich unsouverän sein kann, mies gelaunt, angetriggert und auch mal cholerisch und verzagt, nur da ist Raum für echtes Glück auch möglich - ohne den leider so geschundenen Begriff der Authentizität (TM). Nur da wo ich Liebeskummer haben darf (und zwar solange er eben individuell dauert und nix: Verhaltenstherapie sagt länger als 6 Monate = behandlungsbedürftig) nur da, wo ich die ganzen Sophistereien und Mantren der Psychoszene (die naturwissenschaftliche VT ausdrücklich mit eingeschlossen!) so richtig ideologisch hinterfragen kann nur dann bin ich wirklich Mensch in meiner ganzen Fülle und in meiner ganzen Kreatürlichkeit und nur da darf ich wirklich sein.
zum Beitrag28.12.2021 , 00:35 Uhr
Also, man kann Kretschmann einiges vorwerfen. Aber bestimmt nicht, dass er doof sei. Interessantes Interview.
zum Beitrag26.12.2021 , 11:08 Uhr
Auch ein Artikel voller "rhetorischer Kanonenboote" Nur mit umgekehrten Vorzeichen. Mich wundert aber, dass der Kampfbegriff "Moralin" nicht vorkommt.
Eigenartig, dass manche Ethik und Moral fast oder gar nicht jenseits von Selbstdarstellung denken können. Klar, aus solch einer engen Perspektive kann derjenige, der sich an Regeln hält nur seine "moralische Korrektheit" präsentieren. Wie sollte es denn auch anders sein? Eine andere Interpretationsmöglichkeit? Dinge tun, weil man von der Richtigkeit überzeugt sein könnte? I wo...
Kurze Anmerkung zu No-Covid: in der ZEIT wurde gemeinsam von vielen Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachbereiche (ja, auch nicht-virologische) eine m.E. recht gut durchdachte No-Covid Strategie präsentiert. Den Umstand, dass Deutschland keine Insel ist mit berücksichtigt - nur um mal das beliebte Totschlagargument anzusprechen. Es wurde ein für mich überzeugendes dynamisches Sektorenmodell vorgeschlagen nach dem Hammer-and-Dance Prinzip. Da dies nicht ausprobiert wurde, gibt es eben kein Beweis, dass No-Covid für die Füsse ist. Diesen Weg haben gewisse Hysteriker leider verhindert. Von wegen die No-Covid Leute müssten jetzt auch einsehen, dass... Quatsch. Too late, too little!
zum Beitrag20.12.2021 , 23:52 Uhr
Genau der Gedanke kam mir bei ähnlichen Themen auch schon. Vielen Dank für diesen Einwurf. Das erweitert die Perspektive. Es ist halt meistens nicht immer so eindeutig, wie man es gerne hätte.
zum Beitrag17.12.2021 , 15:29 Uhr
Soweit ich informiert bin ist Spiegel-TV DAS Karrieresprungbrett von Stefan Aust gewesen. Er hat es selber mitgegründet und war von Anfang an und auch lange der Chefredakteur. Bis er dann 1994 Chefredakteur der Printausgabe wurde und von da an den Spiegel "erfolgreich" zu einer Marke bwl-isierte und stark boulevasierte. Mittlerweile ist er ausgerechnet bei Springer...
zum Beitrag16.12.2021 , 16:56 Uhr
"Das Spiegel-TV-Team, das die Kontrolle mit der Kamera begleitet, wird allmählich unruhig. Für ihren Beitrag will es natürlich aufregendere Szenen. Ob das Kontrollteam nicht noch irgendwo hingehen könne, wo die Wahrscheinlichkeit höher sei, Regelbrecher*innen anzutreffen, fragt die Redakteurin. Der Ordnungsamt-Mitarbeiter schlägt eine Dönerbude nahe des Bahnhofs vor, das Spiegel-TV-Team nickt."
Danke für einen Einblick in die Arbeitsweisen von Spiegel-TV. Und keinen Dank geht an Stefan Aust, der uns das alles eingebrockt hat. Und nein, dass ist kein Lügenpresse-alles-aufgebauscht-Vorwurf - die Coronazahlen in Sachsen sprechen für sich. Nur eine Kritik an derart boulevardesken Methoden
zum Beitrag09.12.2021 , 15:34 Uhr
"Das Entsetzen teile ich"
Und ich erst...
zum Beitrag09.12.2021 , 15:32 Uhr
"Anders als die meistens Gastronom*innen, mit der die taz gesprochen hat, ist die Inhaberin vom Freiberger Restaurant Goldenes Prag froh über die Hotspot-Regel. Aufgrund der 2G-Regel habe sie 95 Prozent weniger Einnahmen. Für sie sei es daher besser, wenn sie ihr Restaurant schließen muss und finanzielle Unterstützung vom Staat bekommt. Dass die Schließung der Gastronomie zu weniger Infektionen führt, glaubt die Wirtin nicht. „Am besten wäre ein richtiger Lockdown“, sagt sie. "
Und genau deswegen sehe ich dieses "too late, too little" Konzept der FDP so befremdlich.
zum Beitrag05.12.2021 , 23:53 Uhr
"Und: Sie habe keine Erfolge für die FDP gewollt, das ist von FDPler:innen oft zu hören"
Hach... werde sie vermissen
zum Beitrag04.12.2021 , 15:14 Uhr
Voller Ernüchterung danke ich der taz für die sehr gute journalistische Arbeit. Und hoffe, dass der Artikel etwas bewirkt. Wer weiß, wenn es noch mal um Scholzens Skandale geht - und das wird es gewiss - und die FDP hoffentlich in der Defensive, werden die Interessenskonflikte von Wirtschaftsprüfern vielleicht nochmal Thema und reformiert. Dann könnten die Grünen diese Reform gleich auf Ökolandwirtschaft ausweiten. Ob der Karierist Özdemir da mitmachen würde? Zumindest ist er Vegetarier.
Des Weiteren: "Ergebnis: Oft handelt niemand, weil alle immer auf den anderen warten." Kommt mir seit nun 22 Monaten ziemlich bekannt vor...
zum Beitrag01.12.2021 , 23:54 Uhr
"Sollte etwa unser aller Gesundheit weniger wichtig sein als Krieg oder gut geölter Kapitalismus?"
Wolfgang Schäuble beeilte sich doch anfangs der Pandemie genau das - etwas über Bande - klarzustellen.
zum Beitrag29.11.2021 , 23:32 Uhr
Ich bin sehr positiv überrascht von diesem kritischen und reflektierten Artikel. Hatte der taz hier eigentlich eher genau jenen Pseudoliberalisms attestiert, der mit dem Begriff "Sexarbeiter:innen" doch so oft einhergeht.
zum Beitrag27.11.2021 , 14:40 Uhr
Endlich mal eine Refierung die proaktiv handelt. Und dann noch PCR-Test Pflicht. Kann man hier nur von träumen.
zum Beitrag27.11.2021 , 14:36 Uhr
Es wird ein religiöser Grund angekündigt aber dann kommt eine moral- bzw. sozialpsychologische Erklärung
zum Beitrag09.11.2021 , 12:16 Uhr
"Das ist der Gipfel des ideologischen Zentralismus"
Da zeigt sich die ideologische Fratze der FDP. Von wegen gegen Verbote. Wie kann man ideologisch nur so borniert und verblendet sein.
Lindner ist ungefähr mein Jahrgang. Wir sind verwöhnt aufgewachsen mit einer unfassbaren Anspruchsmentalität (Fun Fact: ja das gibt's gerade auch bei liberalen Schnösel) bei gleichzeitigen von Sabine Christiansen antrainierten Schaum vorm Mund wenn es um Solidarität und Soziales geht. Jetzt wird mal not-WENDigerweise, der Schnuller weggenommen und es offenbart sich, dass es null Frustrationstoleranz gibt, wenn der Konsum mal nicht so läuft.
Aber "man ist halt Mensch" - gell Herr Lindner?
Von den oberpeinlichen Grünen als Juniorpartner unter einem Bundeskanzler Lindner rede ich lieber nicht...
zum Beitrag11.10.2021 , 14:11 Uhr
"Schwarze, die sich negativ über Weiße äußern, und Weiße, die negativ über Schwarze reden – das wird nie das Gleiche sein, nicht in 100 Jahren. Queers dürfen Heteros ablehnen, aber nicht umgekehrt. Frauen dürfen Männer nicht dabeihaben wollen, aber nicht umgekehrt. Behinderte Menschen dürfen über Nichtbehinderte lästern, aber nicht umgekehrt. Jüdinnen und Juden dürfen sich über nichtjüdische Deutsche lustig machen – umgekehrt keinesfalls."
Mir fehlen die Worte wenn ich diesen krassen und so unglaublich politisch und moralisch falschen letzten Absatz lese. Einzig dem rein deskriptiven ersten Satz: "Schwarze, die sich negativ über Weiße äußern, und Weiße, die negativ über Schwarze reden – das wird nie das Gleiche sein, nicht in 100 Jahren" kann ich - eine pessimistische Perspektive einnehmend - seufzend zustimmen.
Der normativ-präskriptive Rest des Absatzes ist so übel, so krass, so was von dem gesellschaftlichen Frieden überhaupt nicht dienlich und unglaublich politisch verbohrt und keinen Widerspruch duldend und bar jeglicher Weisheit.
Es sind Momente, wo ich am politisch links der Mitte sich befindenen Lager zweifele.
Und es sind Momente der Wahrheit, wo auch so manche Maske bei manchen vermeintlichen "gegen-Gewalt-Aktivisten" fällt.
Es sind Momente die sagen wollen: das war´s. Links kannste knicken. Aus. Vorbei Und: wie kann man den Poschardts und Fleischhauers dieser Welt nur so eine Steilvorlage geben?
Wären da nicht die vielen klugen Kommente unter dem Artikel, die wohl ebenso wie ich über den letzten Absatz denken.
Danke danke danke. Ich bleibe.
P.S.: "Ist die Welt war scheisse zu mir, also werde ich auch scheisse" wirklich ein guter Ansatz? Wollen wir alle uns weiterentwickeln oder nicht?
zum Beitrag29.08.2021 , 13:06 Uhr
Nicht sorry... Danke. So etwas ist doch wichtig.
zum Beitrag02.08.2021 , 18:36 Uhr
Armin-Laschet kann man anhand seines Profit-over-People (v.a. seines Karriere Profits) in der Corona-Krise in keinster Weise als Herz-Jesu-Katholik ausweisen.
Nun, Norbert Blüm lebt nicht mehr, dennoch erlaube ich mir das Urteil, dass zwischen den beiden charakterlich Welten liegen.
Leutseligkeit und Schützenfesthaftigkeit ist eben nicht gleichbedeutend mit einer ernstgemeinten Herz-Jesu Haltung.
Laschet's Biografie und sein Milieu erinnern mich sehr an die Typen meiner Schulzeit auf einem katholischen Gymnasium. Schleimerei, Scheinheiligkeit, Karrieregeilheit und ganz viel Strukturkonservatismus. Die linkskatholischen Lehrer wurden eher belächelt. Wichtig war: die Karriere und die Kasse.
Ganz gewiss nicht Herz-Jesu.
zum Beitrag01.08.2021 , 21:50 Uhr
Als noch ganz Europa MTV Most Wanted mit Ray Cokes schaute lebte zumindest die Jugend ansatzweise die Utopie des vereinigten Europa. Englisch als akzeptierte lingua franca. Im Vergleich zur heutigen YOUtube Vereinzelung geradezu paradiesisch. Die nationalen Ableger und die Gründung von Viva haben dieses europäische Lebensgefühl wieder stark relativiert. Leider.
Im Übrigen war die doch feine englische Art eines natur-coolen wie Ray Cokes mir allemal lieber als später ein primitiver Raab bei Viva.
zum Beitrag31.07.2021 , 13:20 Uhr
Das ging aber schnell....
zum Beitrag29.07.2021 , 15:34 Uhr
Ich erkenne ihre Motivation der Kommentare an. Aber sie tun mir hinsichtlich der AfD Unrecht. In der Tat komme ich ein wenig mit einer soziologischen Analyse rüber. Und deswegen ist Verstehen und Verständnis eben auch nicht das Gleiche.
Übrigens bin ich Frau Dushine auch dankbar für den Artikel. Ich finde es gut, dass endlich mal diskutiert wird. Seit Jahren haben wir diesen Rechtsruck und es besteht enormer Redebedarf. Und Kontroversen sind ja nicht schlecht.
zum Beitrag29.07.2021 , 15:25 Uhr
Meine Obsession und warum mich das Thema bewegt:
Ich will diese amerikanischen Verhältnisse hier einfach nicht haben. Nicht weil ich die amerikanische Kultur per se ablehnen würde - es gibt viele positive Aspekte die toll sind.
Nein, weil sie erstens das gesellschaftliche Klima vergiften und zweitens ja auch nur in der Schaufenster-Version scheinbar funktionieren.
Ein amerikanisches Überpiep-System züchtet doch gerade solche zynischen Pseudo-Rebellen wie Boris Palmer.
zum Beitrag29.07.2021 , 15:11 Uhr
Ich finde ihre Kommentare erklären sehr gut was die psychologischen Mechanismen angeht. Vielen Dank dafür.
Meine Position ist eine vermittelnde: Es gibt beide Obsessionen. 1. Das peinliche-infantile Beharren das Wort immer aussprechen zu dürfen (geschichtsvergessenes Pseudoargument: "ist doch nur lateinisch für "Schwarz") 2. das Wort derart zu tabusieren, dass sogar Zitate zensiert werden - was erstens das Wort mythologisch unnötig aufwertet und zweitens den freien Gedankenaustausch schon erschwert und Jakobinertum befördert.
Für letztere Obsession habe ich allerdings viel mehr Verständnis, weil sie ja wirklich etwas Gutes will.
Wie auch immer: Daher mein Plädoyer nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen und bei Zitaten die Tabuisierung lieber nicht anzuwenden. Wir brauchen weniger, nicht mehr Polarisierung.
Man schaue sich die amerikanische Kultur an, wo alles überpiept wird: Ändert das etwas? Nein. Es handelt sich um eine nach außen-konformistische scheinbar funktionierende Moral, die aber kaum intrinsische Motivation kennt, sondern bei der es um das gesellschaftliche Funktionieren um die Fassade geht. Es erfolgt - nach puritanischer Tradition (auch bei Säkularen) - ein öffentlicher Kotau, der aber beim (scheinbar) Bereuenden ganz gewiss auch Rachegelüste zurücklässt (auch wenn sie natürlich unberechtigt sind) und Ressentiments (= heimlicher Groll) noch weiter entstehen lässt und weiter schürt. Den im Inneren denkt er ja nichts falsch gemacht zu haben , sondern die "N-Wort" haben zuviel politische Macht bekommen und würden ihn unterdrücken - im Einklang mit den bösen Demokraten natürlich.
Und der Rassismus bahnt sich natürlich trotzdem in den Kloaken der Gesellschaft seinen Weg - oft noch hasserfüllter als auf öffentlicher Bühne. Sieht man z.B. schon bei Porno-Kategorien wie "Blacks on blondes" oder ähnliches. Voll ekelhaft.
zum Beitrag29.07.2021 , 14:38 Uhr
Wissen Sie was mich am Begriff "coloured" so stört?
Es wird damit zum Ausdruck gebracht, dass das Weiss-Sein der Normalzustand ist und die "Farbigen" von dieser Norm abweichen würden.
Und er hat einen etwas wohlwollenden, jovial-kolonialen Unterton. So als ob das zvilisationskranke Weissbrot sich an der Schönheit des oder der edlen Wilden ergötzt - inklusive erotisch-fetischisierenden Projektionen selbstverständlich.
Im Prinzip wirkt "Farbige(r)" immer so wie die leicht positiv-rassistische Version vom "N-Wort" mit einem "g".
Denn die Farbiger sind ja immerhin noch "schön gezeichnet" und können ja so toll tanzen.
Ok. Die schwarze Community hat natürlich das Recht sich so zu nennen wie sie es will. Aber es den oben genannten Gründen ist mir auch colored und farbiger ziemlich suspekt.
Ich träume eh von einer Welt, wo man wie als Kind sich einfach keine grossen Gedanken macht über Hautfarben.Es wäre so unglaublich unglaublich schön...
zum Beitrag29.07.2021 , 14:19 Uhr
Sorry, Sie haben ja direkt auf meinem Kommentar mit dem link geantwortet. Dann erübrigt sich mein Verweis auf den Kommentar mit dem link natürlich
zum Beitrag29.07.2021 , 14:11 Uhr
Das frage ich mich auch.
Im Übrigen irritiert mich ich auch der Begriff "People of Color". Verwende ihn auch nicht.
"Coloured" bzw. "colored" war in der schwarzen Community ja wohl auch recht als umstritten. (s. mein youtube link zum Musikvideo auch hier unter dem Artikel)
Ob es etwas mit der südafrikanischen Apartheid zu tun hatte? Da gab es ja die "Kategorie" "coloured"
Die Welt ist so krank!
zum Beitrag29.07.2021 , 13:34 Uhr
Ne, das macht die taz schon selber...
zum Beitrag27.07.2021 , 21:56 Uhr
www.youtube.com/watch?v=Kglw0SLTvEc
Ein Zeitdokument. Habe ich damals sehr verinnerlicht und deswegen auch vielleicht meine Abneigung gegen das F-Wort.
Und selbst 2009 zur Amtseinführung Obamas gab es noch Zeitungsartikel die der deutschen Öffentlichkeit klarmachten, dass man "Schwarzer" und nicht "Farbiger" sagt. Leider finde ich den Artikel nicht mehr...
zum Beitrag27.07.2021 , 21:48 Uhr
"Was den Tipp der Lehrerin anbetrifft: Das Problem dabei ist, dass er die Verantwortung für die Überwindung des Rassismus den von ihm Benachteiligten zuweist. Das ist wie wenn Sie einer vergewaltigten Frau sagen: "Selber schuld; warum hast du dich denn nicht gewehrt?"
Das ist in Machtverhältnissen halt nicht so einfach. Und bei Rassismus geht es eben nicht einfach um bestimmte Worte, sondern um Macht.
Genau deshalb ist es so wichtig, die Sensibilitäten von Personen of Color genauso wichtig zu nehmen wie die von Weißen. Warum sollten nur die Benachteiligten Rücksicht nehmen müssen?"
Vollkommen d'accord.
Ich möchte meinen obigen Kommentar auch nicht so verstanden wissen, dass man/frau sich nicht so anstellen möge.
Mit ging es keineswegs darum direkte Beleidigungen cool zu überhören. Selbstverständlich trägt der Aggressor hier die 100% Verantwortung.
Mit ging es bei meinem Kommentar um die Zensur bei Zitaten, die ich für übertrieben halte und die gesellschaftliche Polarisierung nur noch weiter verstärken wird.
Dass Leute plötzlich meinen das (vermeintlich nettere mit einem g) N-Wort aus purer Reaktanz nutzen zu müssen, ist nämlich seit dem von Sarrazin eingeleiteten Rechtsruck zu beobachten. Vorher sagte man Schwarze/Schwarzer und nur die allerletzten Deppen nutzen das N-Wort um zu provozieren. Heute ist aber ein Phänomen das zunehmend in die Mitte dringt. Und das fängt beim F-Wort schon an. Es sei denn die People of Color (gibt es DIE People pf Color?) haben kein Problem damit
zum Beitrag27.07.2021 , 21:30 Uhr
"Was den Tipp der Lehrerin anbetrifft: Das Problem dabei ist, dass er die Verantwortung für die Überwindung des Rassismus den von ihm Benachteiligten zuweist. Das ist wie wenn Sie einer vergewaltigten Frau sagen: "Selber schuld; warum hast du dich denn nicht gewehrt?"
Das ist in Machtverhältnissen halt nicht so einfach. Und bei Rassismus geht es eben nicht einfach um bestimmte Worte, sondern um Macht.
Genau deshalb ist es so wichtig, die Sensibilitäten von Personen of Color genauso wichtig zu nehmen wie die von Weißen. Warum sollten nur die Benachteiligten Rücksicht nehmen müssen?"
Vollkommen d'accord. Ich möchte meinen obigen Kommentar auch nicht so verstanden wissen, dass man/frau sich nicht so anstellen möge. Mit ging es keineswegs darum direkte Beleidigungen cool zu überhören. Selbstverständlich trägt der Aggressor hier die 100% Verantwortung.
Mit ging es bei meinem Kommentar um die Zensur bei Zitaten, die ich für übertrieben halte und die gesellschaftliche Polarisierung nur noch weiter verstärken wird. Dass Leute plötzlich meinen das (vermeintlich nettere mit einem g) N-Wort aus purer Reaktanz nutzen zu müssen, ist nämlich seit dem von Sarrazin eingeleiteten Rechtsruck zu beobachten. Vorher sagte man Schwarze/Schwarzer und nur die allerletzten Deppen nutzen das N-Wort um zu provozieren. Heute ist aber ein Phänomen das zunehmend in die Mitte dringt. Und das fängt beim F-Wort schon an. Es sei denn die People of Color (gibt es DIE People pf Color?) haben kein Problem damit.
zum Beitrag27.07.2021 , 16:04 Uhr
"Was ich gerne verstehen würde: Woher kommt diese Obsession mit dem N-Wort? Warum darauf beharren, ein Wort zu verwenden, das so vielen Menschen weh tut?"
Weil da ein (peinlicher und riesenbabihafter) rebellischer Affekt mit reinspielt. Riesenbabyhaft auch deswegen, weil die Motivation das N-Wort nicht zu nennen v.a. extrinisch und über äußere Anpassung aber eben meistens leider nicht durch intrinsische Motivation wirkt. Es schwingt aber auch die - historisch nicht ganz unbegründete - Angst mit, dass sich ein selbstgerechtes Jakobinertum etablieren könnte und sich an der rassistischen Realität trotzdem nichts ändert.
Ich als Weissbrot, von mir aus Kartoffel (ich finde den Tipp der Lehrerin gar nicht so schlecht) muss natürlich einräumen, dass mir Alltagsrassismus einfach fremd ist.
Ein einziges mal im Leben wurde ich rassistisch ausgegrenzt - von Indigenen in Peru. Ganz übles scheiss Gefühl.
Es sind zwei Seelen in meiner Brust. Ich versuche die Autorin zu verstehen, glaube aber, dass die Zensur von Zitaten dennoch unnötig Öl ins Feuer gießt und der AfD nutzt.
Und die A......... die sich hinter einem Zitat nur verstecken wollen (ist ja nur Ironie bzw. Zitat) muss man dann versuchen rethorisch zu stellen. Ich weiß, sagt sich leicht... Vor allem nicht als Weissbrot.
Eine Frage habe ich aber noch an die Autorin: Mittlerweile gibt es den Begriff "People of Color" und die Leute sagen wieder "Farbige(r)". Mich irritiert das wirklich sehr, weil früher die Schwarze Kultur die ich so kannte vehement ablehnte.
Ich verwende den Begriff außer hier als Zitat nicht, es schwingt m.E. so ein Exotismus mit. Wie steht die Autorin dazu?
zum Beitrag26.07.2021 , 22:48 Uhr
Mir kommt das Wort nicht über die Lippen, ich finde den Bildersturm in UK verständlich und nachvollziehbar, ich finde man sollte sich auch kritisch mit Kants rassistischen Auslassungen auseinandersetzen und gewisse Straßennamen kann man schon mal umbenennen, Boris Palmer ist ein Sozialdarwinist...
Jedoch: in einem Zitat ist kein Überpiepsen erforderlich. Das geht mir zu weit. Etwas zitieren bedeutet keinesfalls sich mit dem Sprecher gemein zu machen. Wenn das Dritte Reich durchgenommen wird in der Schule, darf dann auch das Hakenkreuz nicht mehr dargestellt werden? Da ALB sich ja eindeutig von dem Wort distanziert, ist es gar nicht so unähnlich wie damals das durchgestrichene Hakenkreuz von Claudia Roth. Das hat bestimmt auch Triggerpotenzial gehabt.
"Es ist ein erneutes Beispiel für die Obsession von einigen nicht-Schwarzen Menschen mit dem N-Wort" Ja, in der Tat. Aber auch bei den Überpiepsern. Sorry to say.
zum Beitrag14.07.2021 , 03:10 Uhr
Super Typ. Ein Mensch der das C der Unionsfraktion wirklich ernst nimmt - so wie Blüm. Lieber einen wertkonservativen Christen als so einen Pizza-Connection Neoliberalen wie Peter Altmaier (und übrigens auch Laschet, der dem vermeintlich marxistischen Papst erklärte, wie toll doch der Kapitalismus sei)
zum Beitrag11.07.2021 , 17:30 Uhr
Hey danke für den Tipp mit der Erststimme für die Klimaliste, also Stimmensplitting.
Ist es wert über die Möglichkeit einmal nachzudenken. 🙂
zum Beitrag01.07.2021 , 20:40 Uhr
"Der Fall trifft die Grünen hart. Warum eigentlich? Hätte Olaf etwas geliftet und mal unsauber zitiert – alle hätten kurz die Augenbraue hoch gezogen und sich dem nächsten Thema zugewandt. Bei Baerbock nicht. Weil sie eine Frau ist? Vielleicht. Bestimmt aber, weil sie jung und eine Newcomerin ist. Jung, energisch und unverbraucht (und für viele unbekannt) zu sein war ein Bonus, nun ist es zum Malus geworden."
Ich kann nur von mir sprechen. Nein, weder weil sie eine Frau ist oder jung, unverbraucht, etc.
Es stößt mir bitter auf, weil sie symptomatisch für meine Generation Xing ist, aber v.a. weil dies alles absolut im scharfen Konstrast steht zum bisweilen arroganten Aussagen wie "ich Völkerrechtlerin, er Schweinehirte". Wenn man schon aufhübscht, dann sollte man wenigstens nicht noch so dreist und unlauter den Ellebogen ausfahren.
So eine Unredlichkeit und mangelnde Fairness kommt bei mir einfach gar nicht gut an. Generation Karriere und BWL-ist-eigentlich-nicht-schlecht halt.
Trotzdem finde ich gut, dass im Artikel auch ordentlich in Richtung Unions-Gangster ausgeteilt wird.
Vom Programm her, werde ich wahrscheinlich doch die Grünen wählen.
zum Beitrag01.07.2021 , 15:07 Uhr
Wahrscheinlich haben Sie leider Recht... Seufz
zum Beitrag01.07.2021 , 11:13 Uhr
Der Plagiatsjäger will sich ja extra lange Zeit nehmen, genau damit es eben nicht im Sande verläuft.
zum Beitrag01.07.2021 , 11:10 Uhr
Habeck wäre von Anfang an der bessere Kandidat von Format gewesen.
Die Grünen haben aber lieber ihre ideologische Blase bedient. Denn: Es muss ja auch mal eine Frau sein.
Hmmm? Wer war die letzten 16 Jahre noch mal dran?
zum Beitrag01.07.2021 , 11:07 Uhr
Annalena Baerbock ist nunmal eine Karrieristin - wenn auch mit feministischen Anstrich.
zum Beitrag01.07.2021 , 10:45 Uhr
Das Problem sind nicht nur die besagten Stellen, das Problem ist unsere PR-Republik größtenteils gesteuert von ehemaligen und früher vielleicht auch einmal idealistischen Germanistikstudenten.
Wenn man sich die Auslagen der Buchhändler anschaut, blickt man immer auf irgendwelche Promis mit irgendwelchen angeblich provokanten marktschreierischen Thesen die meinen zum letzten Stuss auch noch pseudointelektuell und meist aufwiegelnd ihren Senf hinzugeben zu müssen. Erkenntnisgewinn gleich Null. Aber hauptsache die Ich-AG bleibt im Gespräch.
Es erinnert mich an das Schleimbuch aus der PR-Abteilung von Mr. Burns aus den Simpsons: "Wird es jemals einen Regenbogen geben?"
Annalena Baerbock ist nur ein Symptom unserer Selbstdarsteller-Gesellschaft (x-ing) und meiner BWL-ist-doch-gar-nicht-so-schlecht-Generation. Und eher ein kleiner Fisch.
Man möge mal auf Corona-Wendehals Profit-over-People-Laschet schauen.
Laschets Verhalten in der Coronakrise ist die Blaupause für seine Klimapolitik. Leute, darum geht's.
zum Beitrag01.07.2021 , 10:30 Uhr
"Der Österreicher will Baerbocks Buch nun mit manuellen Methoden weiterprüfen. Mit einem Endbericht sei etwa Ende Juli zu rechnen"
Die Sache schön lange am Köcheln zu halten hat aber schon etwas kampagnenhaftes.
zum Beitrag09.06.2021 , 12:30 Uhr
Da die Grünen sich in der Coronakrise aber wie ich finde ausgewogen verhalten und auch ethisch reflektiert haben - ganz im Gegensatz zu Armin-Kanzler-werden-um-jeden-Preis-Laschet sind die Grünen für mich auch in Anbetracht der globalen Probleme immer noch die beste Wahl.
Vielleicht hat Anna-Lena Baerbock ja jetzt ihre Lektion gelernt?
zum Beitrag09.06.2021 , 12:25 Uhr
"Das ein Lebenslauf in diesem Land mehr Gewicht hat als der Mensch selbst, ist traurig, aber auch aussagekräftig."
Für mich ist das nicht der Punkt. Joschka Fischer hat z.B. einen sehr disruptiven Lebenslauf und war trotzdem sogar beim politischem respektiert.
Es geht um die Integrität. Das traurige ist das Laschet da keinen Deut besser ist - wie man anhand der Coronakrise nochmal deutlich sehen konnte. Beide sind da ziemlich ego und karrieristisch. Und leider leider hat die Spielart des Du-musst-nur-dreist-sein-wie-die-Männer-Feminismus zu solchen Charakteren geführt und den natürlichen moralischen Kompass, den jeder Mensch in sich hat wohl ideologisch überformt.
Robert Habeck aber auch Angela Merkel sind dagegen einfach integer.
zum Beitrag03.06.2021 , 23:06 Uhr
Also, wenn ich an meine Zeit zurückdenke in der ich eine Psychotherapie machte... Ein Erfolgsdruck hätte doch die Überwindung dieser sehr heiklen Lebenssituation sehr sehr im Wege gestanden. Den Erfolg wahrscheinlich sogar verunmöglicht. Eine Aura des Misstrauens kommt nicht so gut im therapeutischen Setting. Weder auf Patienten, noch auf Therapeutenseite.
Ich finde, unsere Gesellschaft sollte einfach bereit sein, in diesem Bereich gerne mit vollen Händen viel Geld auszugeben und da einfach Kapazitäten aufzustocken. Ebenso wie mit der Bildung. Einfach, weil es uns da wert ist. Ja, Giesskannenpolitik a la 70er. Ist aber trotzdem vernünftig. Ich habe lieber ein paar wenige die vielleicht ewig in einer Therapie hängenbleiben, als dass durch Ökonomisierung Leute auf der Strecke bleiben.
zum Beitrag03.06.2021 , 22:58 Uhr
Wenn man die langen Wartezeiten nicht mehr möchte, sollte man einfach auch all die anderen Verfahren wieder zulassen, welche in den 90er Jahren doch immer im Ersatzverfahren bezhalt wurden (und die jetzt auch nicht in den 90ern stehengeblieben sind)
Therapeuten wären mehr als genug da, aber man will ja die v.a. VT-basierte Einheitstherapie, indem man Therapeuten und Klienten/Patienten in Verfahren zwingt die ihrem Naturell und des eigenen Umgangs mit psychischen Problemen nicht unbedingt entspricht.
Rückkehr zur Methodenvielfalt = deutlich mehr Therapieplätze
Und nebenbei trocknet man noch den Eso-Coaching Markt aus, in den die Menschen teilweise abgewandert sind und der m.E. auch ein Grund für viele Verschwörungsgkäubigkeit ist.
zum Beitrag23.05.2021 , 23:51 Uhr
Ich glaube es war die Maschine von Bolivien mit Evo Morales. Aber danke für die Erinnerung. Rechtfertigt natürlich nicht das belarussische Vorgehen. Aber es zeigt, dass mit zweierlei Mass gemessen wird.
zum Beitrag17.05.2021 , 21:21 Uhr
Ich hoffe Sie behalten Unrecht...
zum Beitrag14.05.2021 , 20:51 Uhr
Ein Beispiel für seriöse akademische Ganzheitlichkeit:
Systemische Therapien ------ Dagegen die esoterische Variante:
Familienstellen
Meine "Medizin" lautet daher: dass man - allerdings ohne destruktives Getöse (Danke für deinen Gedankengang) - nach ganzheitlicheren Zugängen suchende Menschen wieder akademische Angebote unterbreitet, damit die Querdenker-Teiche ihre "Daseinsberechtigung" verlieren und trocken gelegt werden.
zum Beitrag14.05.2021 , 20:39 Uhr
"Tatsächlich sind nämlich die Schwurbler und Querdenker die ungeliebten Kinder der kritischen Sozialwissenschaften, welche mit dem Positivismus auch gleich sämtliche positiven Bezugsmöglichkeiten (und somit auch sämtliche Utopien) mit dem Bade ausgekippt haben. Wo es ohnehin „nichts Richtiges im Falschen“ geben kann, braucht man sich nicht zu wundern, wenn „alternative Fakten“ erblühen. Vom Balkon des „Hotel Abgrunds“ aus ist doch Zynismus letztlich die einzig authentische Haltung.
Man hat so lange das Abseitige und Randständige gegen den kapitalistischen Mainstream gefeiert, bis nun auch Lieschen Müller vor Zorn gegen die „Mainstreammedien“ brüllt"
Da hast Du einen Punkt. Absolut richtige Analyse.
Das Rebellentum hat die Form behalten aber die politischen Seiten gewechselt - oder ist Querfront.
Vielleicht sollte man insbesondere die Formel vom nicht Richtigem im Falschen da nochmal überdenken.
Ok, du willst jetzt den Positivismus wieder rehabilitieren, wobei ich mit deinem - seine Schwächen und Grenzen reflektierenden - Positivismus kein Problem habe.Weil er keinen Absolutheitsanspruch erheben würde.
Allerdings nimmt er m.E.doch eine ziemlich hegemoniale denn marginale Stellung auch und gerade in Psychologie und Sozialwissenschaften ein so dass eine Rehabilitation aufgrund der schon vorhandenen Dominanz hat nicht möglich ist
Aber wenn du mit Rehabilitation des Positivismus eine Förderung des Realismus meinst, bin ich übrigens voll bei dir.
Gleichwohl meine ich aber auch, dass andererseits die Rehabilitierung von Methodenvielfalt (kooperativ, ganz ohne Dagegen-sein!) auch gesellschaftlich schon viel Druck aus dem Kessel nehmen würde.
Ich finde man sollte den Begriff der Ganzheitlichkeit von der esoterischen Vereinnahmung befreien und ihn in einem seriösen akademisch-geisteswissenschaftl. Rahmen rehabilitieren.
Die Nachfrage an ganzheitlichen oder mir aus auch multiperpektivischen Sichtweisen ist und bleibt einfach vorhanden - ob man will oder nicht
zum Beitrag14.05.2021 , 20:31 Uhr
Ich hoffe persönlich auch noch auf die Personzentrierte Psychotherapie...
zum Beitrag14.05.2021 , 20:29 Uhr
Über diese Nachricht habe ich mich auch gefreut.
Leider kam die Zulassung so spät, dass die meisten interessierten Endverbraucher mangels Alternative schon sehr häufig in Kontakt mit dem esoterischen Familienstellen kamen (m.M.)
zum Beitrag14.05.2021 , 20:25 Uhr
"Tatsächlich sind nämlich die Schwurbler und Querdenker die ungeliebten Kinder der kritischen Sozialwissenschaften, welche mit dem Positivismus auch gleich sämtliche positiven Bezugsmöglichkeiten (und somit auch sämtliche Utopien) mit dem Bade ausgekippt haben. Wo es ohnehin „nichts Richtiges im Falschen“ geben kann, braucht man sich nicht zu wundern, wenn „alternative Fakten“ erblühen. Vom Balkon des „Hotel Abgrunds“ aus ist doch Zynismus letztlich die einzig authentische Haltung.
Man hat so lange das Abseitige und Randständige gegen den kapitalistischen Mainstream gefeiert, bis nun auch Lieschen Müller vor Zorn gegen die „Mainstreammedien“ brüllt"
Da hast Du einen Punkt. Absolut richtige Analyse. Das Rebellentum hat die Form behalten aber die politischen Seiten gewechselt - oder ist Querfront.
Vielleicht sollte man insbesondere die Formel vom nicht Richtigem im Falschen da nochmal überdenken.
Ok, du willst jetzt den Positivismus wieder rehabilitieren, wobei ich mit deinem - seine Schwächen und Grenzen reflektierenden - Positivismus kein Problem habe.Weil er keinen Absolutheitsanspruch erheben würde.
Allerdings nimmt er m.E.doch eine ziemlich hegemoniale denn marginale Stellung auch und gerade in Psychologie und Sozialwissenschaften ein so dass eine Rehabilitation aufgrund der schon vorhandenen Dominanz hat nicht möglich ist
Aber wenn du mit Rehabilitation des Positivismus eine Förderung des Realismus meinst, bin ich übrigens voll bei dir.
Gleichwohl meine ich aber auch, dass andererseits die Rehabilitierung von Methodenvielfalt (kooperativ, ganz ohne Dagegen-sein!) auch gesellschaftlich schon viel Druck aus dem Kessel nehmen würde.
Ich finde man sollte den Begriff der Ganzheitlichkeit von der esoterischen Vereinnahmung befreien und ihn in einem seriösen akademisch-geisteswissenschaftl. Rahmen rehabilitieren.
Die Nachfrage an ganzheitlichen oder mir aus auch multiperpektivischen Sichtweisen ist und bleibt einfach vorhanden - ob man will oder nicht.
zum Beitrag14.05.2021 , 17:30 Uhr
Die Psychoanalyse war von Anfang an als Wissenschaft sui generis aufgrund ihrer Methoden schon immer mehr oder weniger getrennt von der empirischen und experimentell arbeitenden Psychologie. So what? Warum kein nebeneinander und manchmal miteinander? Nun, manchmal gab es auch sich gegenseitig befruchtendes Crossover von Leuten die sich nicht von einer Seite vereinahmen lassen wollten.
Und das psychologische und gesellschaftliche Fragestellungen durchaus in sehr produktiver Weise miteinander kombinierbar sind, dass hat doch gerade der Standort Frankfurt mit seiner Historie und dem Institut für Sozialforschung eindrücklich bewiesen.
Eine Psychologie, der gesellschaftliche Fragen so gut wie gar nicht mehr wichtig ist stabilisiert dann natürlich auch die neoliberale Verwertungslogik.
Gut, gibt welche die wollen das so.
zum Beitrag14.05.2021 , 16:48 Uhr
Danke. Auf den Punkt gebracht. Wenn die Uni-Technokraten es nur verdrängen würden, wäre es ja noch erträglich. Nicht wenige wollen diese Ansätze aber mit missionarischem Eifer ausradieren. Wird Zeit, dass die Linke sich von dieser neoliberal-technokratischen Verblendung wieder löst.
zum Beitrag14.05.2021 , 16:34 Uhr
😉
zum Beitrag14.05.2021 , 16:32 Uhr
Wenn es funktioniert freue ich mich für die Person. Ich will auch nicht, dass jetzt jeder in seinen Tiefen und Untiefen seiner Psyche wühlen muss - das wäre ja auch eine verordnete Zwangsbeglückung gegen die ich mich wende.
Aber Fokal bedeutet eben auch eine thematische Eingrenzung... Was auch vollkommen OK ist.
Manchmal ist das Störungsspektrum aber so umfangreich, dass man länger braucht und auch die gegenseitige Bedingtheit der Störungen herauszustellen.
Es kommt immer auf den Einzelfall an. Aber diese indivduelle Ebene hat sie letzten Jahre - nicht nur in der Psychotherapie - leider stark gelitten.
Auch aus Rationalisierungsgründen.
zum Beitrag14.05.2021 , 16:22 Uhr
Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung:
der boomende Markt für esoterisches "Famillienstellen" (mit oder ohne echte oder nur geheuchelte Abgrenzung von Hellinger).
Hätte man die seriösen systemischen Psychotherapieformen in die Regelversorgung frühzeitig miteinbezogen, wäre diese scheiss Entwicklung nicht so passiert.
Man hat aber auf die Bedürfnisse mancher Endverbraucher mit einem vielleicht sogar gut gemeinten Zwangsbeglückungsgedanken arrogant geschissen und ein Vakuum geschaffen, in welchem sich dann die Esos breit gemacht haben.
Das was die Neo-Positivisten doch so sehr loswerden wollten, haben sie ironischerweise erst recht gezüchtet.
Applaus, Applaus, Applaus.
zum Beitrag14.05.2021 , 16:11 Uhr
Was die babylonische Sprachverwirrung angeht gebe ich Ihnen recht. Da muss etwas bereinigt oder zumindest gut erklärt werden. Aber nicht was die Methodenvielfalt angeht.
Nehmen wir mal an, gewisse Ideologen der Einheitstherapie würden sich durchsetzen und auf dem Messingschild stünde nur noch "Master in Psychotherapie".
Also ich glaube nicht daran, dass es da nicht doch unter der Oberfläche Flügel- und Grabenkämpfe gibt. Quasi der Schulenkrieg verdeckt weitergeführt wird und die Therapeuten sich selbstverständlich ihrer Persönlichkeit und Neigungen entsprechend weiterbilden werden.
Nur kann ich dann als Endverbraucher aber nicht mehr anhand des Messingschildes eine Vorauswahl treffen, da ich nicht mehr sehen kann welch Geistes Kind der Therapeut mutmaßlich ist und müsste die Katze im Sack kaufen.Bis ich da den Richtigen gefunden habe können auch viele viele Lebensjahre verloren gehen.
Momentan kann ich mich noch informieren und mich anhand des Messingschildes entscheiden.
Der eine geht zur VT, der andere zur TP. Der nächste macht systemische Therapie. So what? Können wir das nicht ertragen?
Eine erzwungende Einheitstherapie ohne Transparenz für den Endverbraucher halte ich für keinen erstrebenswerten Zustand.
Das ist vom Regen in die Traufe.
zum Beitrag14.05.2021 , 15:54 Uhr
Da gibt es mittlerweile ganz gute und neutral formulierte Broschüren z.B. von der Verbraucherschutzzentrale. Mir sind auch schon Angebote einer neutralen Telefonberatung untergekommen. Von einer "der-durchschnittliche Verbraucher-ist-zu-da-zu-doof" halte ich nichts. Das ist jovialer Paternalismus. Ich traue den Menschen da genug Kompetenz zu. Und wie gesagt, man kann auch in leichter einfacher Sprache vieles verständlich ausdrücken.
zum Beitrag14.05.2021 , 15:10 Uhr
Danke für Ihren Kommentar. Ich würde aber sagen nicht trotz der kapitalistischen Demokratie ist die VT in derart exponierter Stellung, sondern deswegen. Perfekt massgeschneidert für die neoliberale Schnell-schnell Gesellschaft. Außerdem geht es in erster Linie darum wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Tiefe und Sinnzusammenhänge stören da eher.
zum Beitrag14.05.2021 , 14:57 Uhr
Mit welchen Recht erhebt sich die Psychoanalyse über "Mikrowellen-Psychologie" und gegenüber dem "Esoterik- und Heilpraktikermarkt.
Von Ihrem wissenschaftstheoretischen Standpunkt aus ist wahrscheinlich eh alles was nicht in die MINT-Methodik eingenordet werden kann esoterisch.
So wie für die US-Republikaner schon die kleinste sozialdemokratische Regulierung natürlich sofort "socialism" ist.
Was der Unterschied zwischen Esoterik und Psychoanalyse ist? Nun, z.B. darin, dass sich die Psychoanalyse durchaus in der Tradition der Aufklärung sieht.
Religiösen Themen wurden und werden z.B. in aller Regel sehr deutlich und mit Nachdruck der metaphysische Wahrheitsgehalt abgesprochen und auf die Ebene des psychischen Apparates rationalisiert.
In der Esoterik dagagen wimmelt es nur so von metaphysischen Aussagen und Postulaten.
Sie wollen doch nicht ernsthaft seriöse psychodynamische Arbeit mit esoterischem Coaching vergleichen?
Eine Richtung die da heraussticht ist da selbstverständlich die Analytische Psychologie von Carl Gustav-Jung.
Der spielte in den letzten Dekaden in der psychodynamischen Versorgung aber keine nennenswerte Rolle mehr.
Aber bei den Verschwörungsmystikern um so mehr. Nicht verwunderlich. Man hat in der Versorgung ein Vakuum geschaffen und die Leute bastelnd sich dann alles mögliche zurecht.
Hätte man verhindern können, diese gefährliche irrationalistische Revolution. Aber nein, die reine Lehre der Chefideologen ist wichtiger
zum Beitrag14.05.2021 , 14:43 Uhr
Schon unterschrieben, Danke 🙂
zum Beitrag14.05.2021 , 14:42 Uhr
Mit welchen Recht erhebt sich die Psychoanalyse über "Mikrowellen-Psychologie" und gegenüber dem "Esoterik- und Heilpraktikermarkt.
Von Ihrem wissenschaftstheoretischen Standpunkt aus ist wahrscheinlich eh alles was nicht in die MINT-Methodik eingenordet werden kann esoterisch. So wie für die US-Republikaner schon die kleinste sozialdemokratische Regulierung natürlich sofort "socialism" ist.
Was der Unterschied zwischen Esoterik und Psychoanalyse ist? Nun, z.B. darin, dass sich die Psychoanalyse durchaus in der Tradition der Aufklärung sieht. Religiösen Themen wurden und werden z.B. in aller Regel sehr deutlich und mit Nachdruck der metaphysische Wahrheitsgehalt abgesprochen und auf die Ebene des psychischen Apparates rationalisiert.
In der Esoterik dagagen wimmelt es nur so von metaphysischen Aussagen und Postulaten.
Sie wollen doch nicht ernsthaft seriöse psychodynamische Arbeit mit esoterischem Coaching vergleichen?
Eine Richtung die da heraussticht ist da selbstverständlich die Analytische Psychologie von Carl Gustav-Jung.
Der spielte in den letzten Dekaden in der psychodynamischen Versorgung aber keine nennenswerte Rolle mehr.
Aber bei den Verschwörungsmystikern um so mehr. Nicht verwunderlich. Man hat in der Versorgung ein Vakuum geschaffen und die Leute bastelnd sich dann alles mögliche zurecht. Hätte man verhindern können, diese gefährliche irrationalistische Revolution. Aber nein, die reine Lehre der Chefideologen ist wichtiger
zum Beitrag14.05.2021 , 14:11 Uhr
"Bsp.: Der Pat. mit einer ausgeprägten Zwangsstörung wünscht als Therapieziel die Reduktion der Zwangssymptome. Punkt"
Alles klar. Da wollen Sie sich für das Recht des Patienten einsetzten. Habe ich nichts gegen. Der Patient soll auch das Ziel formulieren.
Was aber wenn der Patient sagt, mir reicht die kogn-.-behaviorale Vorgehensweise einfach nicht. Wenn er sagt Kausalzusammenhänge in allen Ehren, aber irgendwie kommen wir nicht zum Kern. Die Probleme lassen sich zwar manchmal oberflächlich wegdrücken aber sie gehen nicht wirklich weg. Ich will mehr Tiefe, mehr verstehendes, mehr Sinnzusammenhänge erfassen. Was wenn der Patient dann den tiefenpsychologischen Weg einschlagen will?
Würden Sie es schaffen dem Patienten da seine Autonomie zu lassen und zähneknirschend Ihre starken ideologischen Vorbehalte hintenanzustellen und Patientenrechten Platz einräumen?
Oder würden Sie ihm jovial-paternalistisch erklären, dass seine Wünsche im Sinne des betreuten Denkens "falsch" sind?
zum Beitrag14.05.2021 , 13:47 Uhr
Ok. Lassen wir die klassische Psychoanalyse mal ein bisschen bei Seite, die wird eh nur noch im Promillebereich angeboten.
Wenn man sich jetzt neuere psychodynamischen Therapiemethoden anschaut wurden empirisch schon signifikante Effektstärken gemessen.
Zudem kann man den Endverbraucher auch schon informieren inwiefern sich die unterschieldichen Schulen unterscheiden und was die Stärken und Schwächen sein könnten. Das kann man auch in einfacher leicht zugänglichen Sprache erreichen.
Ich finde, soviel Kompetenz muss man dem Endverbraucher schon zutrauen.
zum Beitrag14.05.2021 , 13:29 Uhr
Ich bin völlig d'accord was eine mögliche wahrgenommene oder tatsächliche Abgehobenheit bei gewissen Spielarten der Psychoanalyse angeht und dass das in gewissen Arbeitermilleus bestimmt auch als weltfremd rüberkommen mag. Trotzdem kann man auch tiefenpsychologisch im Arbeitermillieu Konflikte aufarbeiten und Menschen hier Hilfe anbieten, sollte sie benötigt und erwünscht sein.
Dies unter Weglassung der komplizierten etwas elitär-bürgerlichen Sprache: ja, das geht
Übrigens gibt es diese orthodoxe klassische Psychoanalyse (Penisneid, Mutterkomplex, etc.) in der Praxis kaum noch in der Form wie früher. Aber selbst wenn: haben wir keinen Raum mehr für Nischen?
"Der Sinn einer von der Krankenkasse zu finanzierenden Therapie sollte es meines Erachtens auch sein, bei der Störung anzusetzen und Patienten schnell und wirksam zu helfen und nicht „über Jahre hinweg Lebens- und Familiengeschichten mit unklarem Ausgang aufzuarbeiten“. "
Erstens sind mir nicht wenige Fälle bekannt, bei denen auch jahrelang - mit ebenso unklaren Ausgang - kognitiv-behavioral an den Symptomen herumgedoktert wurde und zweitens bleibt es manchmal nicht aus, dass sich die Hintergründe und mögliche Ursachen der Störungen anzuschauen. Was nunmal auch Zeit braucht.
zum Beitrag14.05.2021 , 13:29 Uhr
Ich bin völlig d'accord was eine mögliche wahrgenommene oder tatsächliche Abgehobenheit bei gewissen Spielarten der Psychoanalyse angeht und dass das in gewissen Arbeitermilleus bestimmt auch als weltfremd rüberkommen mag. Trotzdem kann man auch tiefenpsychologisch im Arbeitermillieu Konflikte aufarbeiten und Menschen hier Hilfe anbieten, sollte sie benötigt und erwünscht sein.
Dies unter Weglassung der komplizierten etwas elitär-bürgerlichen Sprache: ja, das geht
Übrigens gibt es diese orthodoxe klassische Psychoanalyse (Penisneid, Mutterkomplex, etc.) in der Praxis kaum noch in der Form wie früher. Aber selbst wenn: haben wir keinen Raum mehr für Nischen?
"Der Sinn einer von der Krankenkasse zu finanzierenden Therapie sollte es meines Erachtens auch sein, bei der Störung anzusetzen und Patienten schnell und wirksam zu helfen und nicht „über Jahre hinweg Lebens- und Familiengeschichten mit unklarem Ausgang aufzuarbeiten“. "
Erstens sind mir nicht wenige Fälle bekannt, bei denen auch jahrelang - mit ebenso unklaren Ausgang - kognitiv-behavioral an den Symptomen herumgedoktert wurde und zweitens bleibt es manchmal nicht aus, dass sich die Hintergründe und mögliche Ursachen der Störungen anzuschauen. Was nunmal auch Zeit braucht.
zum Beitrag14.05.2021 , 13:10 Uhr
Sie werden es vermutlich mit ihrer Auffassung von Wissenschaft nicht akzeptieren und daher werden wir hier nicht weiterkommen.
Egal: Die Psychoanalyse oder auch die psychodynamischen Schulen an sich stellen eine Form sui generis dar.
Es gibt Dinge die kann man eben nicht empirisch im Labor nachweisen wie das bei einer konditionierten Ratte geht (was jetzt nicht die kogn.-behavioralen Richtungen abwerten soll) Viele Dinge sind auch aufgrund der individuellen Biographie einfach nicht oder kaum reproduzierbar und operationalisierbar.
Sind Erkenntnisse der Geschichtswissenschaften im Labor reproduzierbar? (psychodynamischen Therapien weisen eine Ähnlichkeit dazumauf)
Nichtsdestoweniger wurden aber trotzdem übrigens auch bei psychodynamischen Therapierichtungen von ihrem Output her signifikante positive Effekte gemessen. Empirisch!
Na, und wenn Mediziner mit den Füßen abstimmen, dann ist doch für Sie alles in Ordnung, oder? Aber nein, das reicht nicht man will mit ideologischem Schaum vorm Mund alles mit Stumpf und Stiel ausradieren.
Patienten werden auch nicht wirklich gefragt, man weiß ja von vorneherein was gut für sie ist. Geht es wirklich um Patienten- und Verbraucherschutz oder geht es um die Durchsetzung von Ideologie?
Kann man da nicht noch eine Nische lassen?
Und was die 10-20 Stunden angeht bis sich ein Effekt zeigt... Das hängt doch immer vom Einzelfall ab. Sie können doch nicht jede Störung in ein Standartförmchen pressen. Manche Menschen brauchen erst einmal 15-20 Stunden um einigermaßen Vertrauen aufzubauen, bis das Eis gebrochen ist. Und Vertrauen braucht es auch bei der VT.
Und was wenn dann nichts passierte? Arschkarte? Gilt dann die Person als austherapiert oder wird dann schnell biologisiert, so dass fortan Tabletten dran sind? Ab aufs Abstellgleis?
Ich finde es mehr als gruselig, wenn da eine Kommission Politbüro-mässig festlegen soll ab wann was zu funktionieren hat. Auf Qualitätssicherung soll und kann man trotzdem achten.
zum Beitrag14.05.2021 , 12:25 Uhr
Es kann sein, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Die Aversion gegen Methodenpluralismus sehe ich nicht bei den Querschwurblern, sondern wie im Artikel beschrieben an den Uni oder auch hier bei den Foristen.
Und da von der Angebotsseite her durch anti-pluralistische Tendenzen alles immer mehr auf die kognitiv-behavioralen Therapien verengt wurde und wird entstand und entsteht auf der Seite der seriösen qualitativ-verstehenden Psychotherapie/Psychologie ein Vakuum.
Und da es aber weiterhin grossen Bedarf auch nach dieser tieferen, verstehenden mehr in Sinnzusammenhängen denkenden Psychologie gibt - und auch immer geben wird-, wandern nicht wenige Menschen durch die immer weniger vorzufindenen seriösen Anbieter (wie früher bei den humanistischen Therapien) zu obskuren Gurus ab, die therapeutische Binsen geschickt mit Verschwörungserzählungen vermengen. Der "Methodenpluralismus" der Querdenker ist natürlich keiner, sondern gaga - selbst wenn sie -leider- mit solchen Begriffen für sich werben wollen. Was politisch, (zwischen)menschlich und gesellschaftlich katastrophal ist.
zum Beitrag14.05.2021 , 12:08 Uhr
Also, ich möchte gewisse strukturelle Probleme, die die psychodynamischen Richtungen so haben können und die Sie beschreiben nicht wegwischen.
Aber erstens gibt es nicht nur die klassische orthodoxe Psychoanalyse, sondern auch Neo-Psychoanalyse sowie neuere tiefenpsychologische Richtungen die sich vieler Probleme durchaus angenommen haben.
Und zweitens sind mir persönlich auch umgekehrte Fälle - nicht wenige - bekannt, wo Leute sich eben gerade über die Lebenszeit ausgelassen haben, die sie ihrer Meinung nach durch das oberflächliche an Symptomen rumdoktern der VT plus verloren haben und sich über Erfolge der Tiefenpsychologie freuten, weil man endlich mal das Problem an der Wurzel packte und sich Knoten lösten.
Ihre Forderung nach einer Beschwerdestelle teile ich mit Ihnen auf jeden Fall. Allerdings wäre ich dabei gegen einen starren Indikations-Katalog, der einer Störung immer eindeutig eine gewisse Methode zuweist. Empfehlungen, OK. Aber im individuellen Einzelfall sieht es oft ganz anders aus.
zum Beitrag14.05.2021 , 02:23 Uhr
Was halten Sie von einem wissenschaftlichen Methodenpluralismus und jeder Therapeut ist dazu verpflichtet seine Hauptrichtung im Messingschild anzugeben. Dann kann der Verbraucher selbst entscheiden was ihm gut tut. Ist nicht paternalistisch und die Leute ziehen sich zur Lebenshilfe nicht mehr solch komische youtube-Videos rein.
zum Beitrag14.05.2021 , 01:34 Uhr
Der Artikel macht traurig, bestätigt aber nur den aggressiven neo-positivistischen Zeitgeist. Danke liebe taz für die Ausführlichkeit des Artikels und die Hintergründe. Die kritischen Argumente sollten viel öfters auch in anderen Artikeln vorkommen - gerade weil kritische Theorie und psychoanalytische Gesellschaftsbetrachtungen irgendwie auch zur DNA der taz gehört. Es braucht eigentlich einen Positivismus-Streit 2.0 Auch gerade um dem fehlgeleiteten Anti-Szientismus der Querdenker das Wasser abzugraben und einen Methodenpluralismus zu rehabilitieren.
zum Beitrag14.05.2021 , 01:14 Uhr
Genau wegen fundamentalistisch-positivistischen Positionen wie den ihrigen, die dafür gesorgt haben, dass es neben der kognitiven VT so gut wie gar nichts mehr gibt, genau deswegen boomt der Coaching, Esoterikmarkt und Heilpraktikermarkt. Mikrowellen-Psychologie mit den entsprechenden politischen und gesellschaftlichen Folgen. Herzlichen Glückwunsch!
zum Beitrag10.05.2021 , 14:13 Uhr
unkitteobar = unmittelbar
zum Beitrag10.05.2021 , 14:10 Uhr
V: Im Übrigen sehe ich Habermas These anhand der Querdenkerbewegung bestätigt, dass ein Fehlen von religiösen Bindungen zu gesellschaftlichen Pathologien führen kann. Da sind nicht wenige sinnsuchende dabei, die ein metaphysisches Obdach suchen und leider meinen im Glauben an die Echsenmenschen eines gefunden zu haben.
Auch sagt selbst der überzeugte Atheist Gregor Gysi, dass religiöse Bindungen für.die Stabilität einer Gesellschaft wichtig sind
Diesem Querdenker vulgär-Anti-Szientismus mit seinen ochlokratischen Tendenzen hänge ich übrigens nicht an. .
zum Beitrag10.05.2021 , 13:57 Uhr
IV: Ja, ich weiss, im Namen der Religion passierte und passiert so etwas auch – und das MUSS auch schonungslos benannt werden. Und ich will auch nicht alles wegwischen was aus der religionskritischen Ecke kommt.
Aber der "neue" Humanismus ist einfach auch nicht die Lösung – er überzeugt mich nicht.
Was soll ich sagen? Wenn ich den zynischen Biologisten wie Kutschera mit Leuten wie Norbert Blüm vergleiche, brauche ich einfach nicht lange überlegen, wem ich da vertraue.
Und wenn ein Ulf Poschardt sich über die Kirchen aufregt, scheinen die ja auch nicht alles falsch gemacht haben.
Und Gott? Heute bin ich mir sicher es gibt ihn, nicht nur abstrakt, sondern auch in der Begegnung zum Nächsten – eine der tiefsten Transzendenzerfahrungen. Temporäre Ich-Auflösung inklusive 😉
Ironischerweise muss ich dem militanten "neuen" Humanismus heute sogar dankbar sein. Fraglich, ob ich mich ohne deren Übertreibungen auf die Suche gemacht hätte.
Danke für den Artikel.
zum Beitrag10.05.2021 , 13:53 Uhr
III. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet heute eher die Kirchen die Schutzräume sind, die dem durch verdinglichenden, knallhart operationalisierenden und sinnentleeerten Kapitalismus gebeutelten Individuums Unterschlupf gewähren.
Klar, gibt es noch die kapitalismus-affinen kirchennahe Leute wie Laschet, der eher Menschen opfert als die Wirtschaft in die Verantwortung zu nehmen und den Papst sogar rügt, dieser sei zu antikapitalistisch. Oder der kalte Technokrat Jens Spahn, für den Barmherzigkeit keinen Platz in der Politik haben soll. (diese Leute waren auch immer der Grund für mich gegen Religion und Kirche gewesen zu sein)
Aber es gibt bzw. gab eben auch Leute wie Norbert Blüm, welche wirklich aus ihrem Glauben heraus Kraft schöpften für Gerechtigkeit einzustehen (übrigens einer der wenigen CDU Politiker dem die Titanic nach seinem Tod einen doch respektvollen Startcartoon gewidmet hat)
Und um nochmal auf die Gefahren des "neuen" Humanismus hinzuweisen: im Heise-Forum äusserte tatsächlich ein Forist in sehr negativer Weise, dass man schon sehr dämlich-kreationistisch drauf sein müsste um die Gleichheitwertigkeit aller Menschen und Rassen (seine Worte) anzuerkennen.
Mich überrascht so etwas nicht. Das ist die folge dieser technizistischen Ideologie. Ich denke, da gibt es auch Individuen die ohne mit der Wimper zu zucken in einem anderen System, Menschen um die Ecke bringen würden. Eben weil ein Algorithmus das ausspuckt und weil es ggf. eine das Gewissen entlastende vermeintliche Evidenz dafür gibt.
zum Beitrag10.05.2021 , 13:52 Uhr
II. Leider fielen nicht wenige Linke auf diesen erzkapitalistischen Effiziengedanken grandios herein. Das simple binäre Reiz-Reaktions Modell? Wissenschaft ist Aufklärung,,Aufklärung ist das Gegenteil von Religion: Scheiss Kirche, da bin ich dabei!!!
Nun, im Rahmen dieser quantitativen Wende, gesellte sich als Überbau dann dieser tumbe vulgär-szientistische "neue" Humanismus Dawkinscher Prägung hinzu. Krakelend, ohne Graustufen und mit einer unglaublichen apodiktischen Arroganz und missionarischem Eifer ausgestattet. Nicht ansatzweise an Dialog interessiert. Je nach Rezeption harmloserweise ein etwas pubertärer Party-Atheismus "Sphaghettimonster, hihihi" oder eben nicht mehr so harmlos eine nicht ungefährliche Geisteshaltung mit einer ihr innewohnenden Tendenz zum Technofaschismus.
Der Humanismus mit Tiefgang meiner Jugend und auch der meiner Studentenzeit scheint entweder passé oder wurde jetzt eine zeitlang in Opposition geschickt. Es übernahmen die Hooligans.
Es fällt mir schwer weite Teile dieses "neuen" Humanismus als tiefgehende Philosophie anerkennen, eher als eine freiwillige Selbstverzwergung von Philosophie (eine Art Nachtwächter-Philosophie), deren Aufgabe sie wohl darin sieht stumpf die Methodik der MINT-Fächer auf alle, aber wirklich alle Fragen des Lebens und des Seins anzuwenden und apodiktisch zu verteidigen.
Vernünftig? Nein, ideologischer Verstandeskult
zum Beitrag10.05.2021 , 13:52 Uhr
II. Leider fielen nicht wenige Linke auf diesen erzkapitalistischen Effiziengedanken grandios herein. Das simple binäre Reiz-Reaktions Modell? Wissenschaft ist Aufklärung,,Aufklärung ist das Gegenteil von Religion: Scheiss Kirche, da bin ich dabei!!!
Nun, im Rahmen dieser quantitativen Wende, gesellte sich als Überbau dann dieser tumbe vulgär-szientistische "neue" Humanismus Dawkinscher Prägung hinzu. Krakelend, ohne Graustufen und mit einer unglaublichen apodiktischen Arroganz und missionarischem Eifer ausgestattet. Nicht ansatzweise an Dialog interessiert. Je nach Rezeption harmloserweise ein etwas pubertärer Party-Atheismus "Sphaghettimonster, hihihi" oder eben nicht mehr so harmlos eine nicht ungefährliche Geisteshaltung mit einer ihr innewohnenden Tendenz zum Technofaschismus.
Der Humanismus mit Tiefgang meiner Jugend und auch der meiner Studentenzeit scheint entweder passé oder wurde jetzt eine zeitlang in Opposition geschickt. Es übernahmen die Hooligans.
Es fällt mir schwer weite Teile dieses "neuen" Humanismus als tiefgehende Philosophie anerkennen, eher als eine freiwillige Selbstverzwergung von Philosophie (eine Art Nachtwächter-Philosophie), deren Aufgabe sie wohl darin sieht stumpf die Methodik der MINT-Fächer auf alle, aber wirklich alle Fragen des Lebens und des Seins anzuwenden und apodiktisch zu verteidigen.
Vernünftig? Nein, ideologischer Verstandeskult
zum Beitrag10.05.2021 , 13:47 Uhr
Ich fühlte mich früher schon sehr dem Humanismus verbunden. Der war damals noch breit aufgestellt. Links-Humanistisch geprägte Lehrer lasen mit uns Schülern Homo Faber oder Brave New World – kritische Reflexionen über Menschsein und dem Verhältniss zur Technik.
Während meiner Unizeit kam ich dann mit der Frankfurter Schule in Kontakt (gerade so eben noch: 1998-2010). Links und gewiss auch antiklerikal, aber eben nicht stumpf in der Reflexion. Ich und Religion damals? Nein, danke. Einem Hurra-Rationalismus der unseren Zeitgeist heute leider so prägt hing die Frankfurter Schule aber niemals an. Im Gegenteil. Es gab einen Spirit, der über technischen Machbarkeitswahn, Reduktionismus, Positivismus und Biologismus, Szientismus reflektierte und übrigens trotzdem in einer aufklärerischen Traditionslinie eingebettet war. Es kam aber - ich denke auch durch die politischen Veränderungen, die mit dem vorläufigen Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus einhergingen und spätestens mit der Agenda 2010 in Gesetze gegossen wurden - zu immer mehr oberflächlichen Effizienzdenken. In der Gesellschaft, aber auch gerade in den Unis. Alles musste jetzt operationalisierbar und unkitteobar nutzbar sein. Die Geisteswissenschaften wurden entweder immer weiter marginalisiert oder einer MINT-Methodik unterworfen (dies übrigens bewusst so von der Agenda 2010 so gewollt, es gab nicht nur Hartz IV, sondern wollte aus die Unis für die Wirtschaft verwertbarer machen) Alles musste lösungsorientiert sein. Sinnzusammenhänge in der der Mensch auch lebt sollten nicht mehr interessierten und wurden als überflüssige Schöngeisterei abqualifiziert. Das psychologisch-soziologische Feld wurde zunehmend von Verhaltens- bzw. Gesellschaftsingenieuren beackert. Quantitative Analysen, Neuroglamour, Kognitivismus und Verhaltenstherapie. Lebenswelt, tiefenpsychologie oder gar anekdotisch-qualitative Analysen wurden als unwissenschaftliche Literaturexegese belächelt...
zum Beitrag08.05.2021 , 14:19 Uhr
Stimmt, anhand meiner Formulierung widerspreche ich mich da selber ein bisschen. Nach dem Motto: Who-is-who ist OK bei Investigativjournalismus, dieser Artikel ist aber pseudoinvestigativ,.
Deshalb etwas genauer: Also was mich stört und weshalb ich zum Attribut Pseudo-Investigativ gelangte, sind solche Formulierungen wie "Drahtzieher". Das ist erstens zuviel der Ehre und zweitens ja auch ein kriminologischer Begriff. Die haben keine Bank überfallen. Und ja, auch wenn ich die Meinung überhaupt nicht teile (so wie ich), darf so etwas natürlich im politischen Diskurs stattfinden. Mit Begriffen wie Spindoctoren, Geldgebern oder so hätte ich weniger Probleme gehabt.Auch mit Begriffen wie Kampagne oder konzertierte Aktion.
Es darf aber auch im politischen Diskurs statfinden, dass da ein Name wie der von Martin Sellner fällt. Dies ist dann wenn man so will der investigative Teil des Artikels, der genauer hinschaut. Und den ich für legitim, ja sogar für sehr wichtig halte.
Sicher kann die Kritik an einer vermeintlichen "Kontaktschuld" auch mal gerechtfertigt sein, aber vor dem Hintergrund dass Querfront und auch rechte Positionen zunehmend salonfähiger werden, drängt sich mir schon der Eindruck auf, dass doch viele einfach kein Bock haben bei ihren Querfront-Flirtereien gestört zu werden.Und dann mit Begriffen wie "Kontaktschuld" um sich werfen.
Oft kommt dann so etwas wie: "Wenn Typ X sagt, der Schnee ist weiß, kann ich ja nicht sagen der sei schwarz" Nun, ich denke so einfach ist das nicht. Es gibt immer noch ein politisch-ökologisches Umfeld in dem Aussagen stehen und kann den Schnee nicht isoliert betrachten. Politik ist viel komplexer... Was soll ich sagen? Die NPD ist auch gegen Atomkraft - und ich denke sogar überzeugt dagegen. Trotzdem würde ich von einer Zusammenarbeit unbedingt absehen.
Was ich an linken Coronaskeptikern kritisiere ist, dass sie nicht eigene Demos machen - ohne gewisse rechte Gruppen. Das wäre durchaus möglich.
zum Beitrag08.05.2021 , 00:25 Uhr
Die Videos haben den Aufschlag gemacht beim Spiel "Andersdenkende diskreditieren"
Ich habe mich von Anfang an, an die Maßnahmen gehalten - weil ich sie richtig finde und ganz gewiss nicht als "Untertan".
Und es wurde die ganze Zeit versucht mich als Andersdenkender in Richtung der vermeintlichen Mehrheitsmeinung einzunorden. Mit gewaltigem sozialen Druck und Verächtlichmachung, dem ich aber standhielt oder mich situativ entzog.
Jetzt raten Sie mal wie die Argumentationsmuster aussahen... Tipp: Es gibt da so ein paar Videos.
Tut mir leid, aber bei dem Rumgeheule habe ich wenig Mitleid. Die lamentieren doch nur über die Ausgrenzung Anderdenkender weil denen die Deutungsmacht abhanden gekommen ist. Ich bezweifele dass die meisten von denen wirklich toleranter wären.
zum Beitrag08.05.2021 , 00:02 Uhr
"Unsere Gesellschaft hat sich zu einer reinen Egoismus- und Selbstverwirklichungs-Gesellschaft entwickelt. Jegliche pers. Einschränkungen werden abgelehnt, auch wenn die Folgen für andere katastrophal sein können"
Genau so ist es. Und ich nehme mir auch das Recht heraus mich darüber zu empören. Ja sogar moralisch zu verurteilen. Ja auch das ist legitim und nicht immer nur "anmaßend". Und nein man muss selber kein Heiliger sein um das tun zu dürfen.
zum Beitrag07.05.2021 , 23:52 Uhr
Hm. Ehrlich gesagt fände ich das gerade wirklich spannend. Sofern es nicht mit Echsenmenschen zu tun hätte. 😄
zum Beitrag07.05.2021 , 23:48 Uhr
"wenn Meinungen soweit hergeholt werden, dass Herr Bruch hoffentlich ne Bahncard 100 dazu benutzt"
Haha, gute Rhetorik 😄
zum Beitrag07.05.2021 , 23:36 Uhr
Ja, ja das Totschlagargument von der bösen Kontaktschuld. Ist ja ganz perfide. Klar können die Grenzen zur Diffamierung verschwimmen. Der Artikel im Tagesspiegel ist mir auch etwas zu polemisch. Aber ich finde es durchaus legitim dass das geneigte Publikum erfahren darf, mit wem es mutmaßlich zu tun hat. Was heute schnell als Kontaktschuld gebrandmarkt wird, war eigentlich immer Standard eines investigativen Journalismus - obwohl der Tagesspiegel-Artikel in seiner Machart zugebenermassen recht Pseudo-Ingestigativ ist.
Es mag sein, dass ehemal. DDR-Bürger aus Stasi-Erfahrungen hier verständlicherweise sensibler reagieren. Und hier sogar manchmal Mahner sein sollten.
Trotzdem ist ein Who-is-Who zu erstellen journalistisch m.E. in Ordnung.
Bei der Querfront-Dynamik der letzten Jahre und der Aussicht auf eine mögliche Beobachtung durch den Verfassungsschutz gibt es einfach ein berechtigtes öffentliches Interesse.
Und wer sich derart exponiert, muss einfach auch mit einer Home Story rechnen, die er vorher so nicht autorisiert hat. Sorry.
Wenig neutrale Begriffe wie "Drahtzieher" brauchte es in der Tat nicht - obwohl ich die Inhalte der Aktion kritisiere. Der Hinweis auf Martin Sellner waren aber schon OK. Um Volker Bruch durchaus berechtigte Fragen zu stellen.
zum Beitrag07.05.2021 , 23:05 Uhr
Danke für: "Der Kanal ist die Botschaft" Muss ich mir merken.
zum Beitrag07.05.2021 , 16:01 Uhr
Ja, ist auch nicht persönlich gegen Sie. Es liegt leider daran, dass gewisse ich sag mal "Biothemen" und einige Gesundheitsthemen nach rechts gewandert sind. Und nun mitunter mit völkischem Gequatsche vermengt werden. Sehr bedenklich das Ganze. 68 und die dadurch geprägten nachfolgenden Dekaden waren m.E. auch deshalb so attraktiv, weil klassisch links-materialistische Positionen sich mit romantischen Sehnsuchtsmotiven und später bei den Grünen auch mit Naturverbundenheit und Widerstand gegen eine Entfremdung durch blauäugige Technikgläubigkeit erfolgreich vermischten. Die historische Leistung der Grünen liegt u.a. auch in der Entheideggerisierung der Fortschrittskritik hin zur Frankfurter Schule. Den zeitgenössischen Neo-Naturalismus a la Giordano-Bruno der alles Irrationale was das Leben nun einmal auch mit sich bringt halte ich für sehr kleinlich und manchmal sogar für potentiell Technofaschistisch. Es sehe da schon eine fundamentalistische transhumanistische hidden agenda, die es mich gruseln lässt.
Und ganz viel: Hey, Brave New World ist doch gar keine Dystopie Wie jetzt Adorno und Co. über Handymasten oder Globuli gedacht hätten ist Spekulation. Aber selbst wenn es in den Bereich "Aberglaube ist die Metaphysik des dummen Kerls" gefallen wäre: Es ist ein sehr großer Fehler die Polaritäten zu verschärfen. Solange niemand von Echsenmenschen und Hochfinanz fabuliert sollte man nicht pauschal ausgrenzen. Die irrationale Seite des Menschen wird sich niemals nicht ausrotten lassen (es sei denn mit versucht es mit diktatorischen Mitteln - und selbst dann nicht). Werden Menschen da nicht wertgeschätzt freuen sich die völkischen Kräfte. Na super. Nichts gewonnen, aber die reine Lehre verteidigt.
Im Übrigen: ich gehe auf keine Demos mehr wo Rechte mitlaufen. Soweit kommt's noch. Persönlich mag ich auch keine Esoterik oder Globuli. Aber ich finde eine unscharfe Naturromantik darf auch gelebt werden. Nicht bloß Walden 2.0 (Berghütte mit WLAN)
zum Beitrag07.05.2021 , 01:17 Uhr
Damit es keine Missverständnisse gibt. Bin Team Vorsicht und stehe dem NoCovid nah.Wissenschaft und Szientismus ist nicht das Gleiche. Die Videos finde ich verhöhnend und scheisse, aber jeder blamiert sich halt so gut er kann
zum Beitrag06.05.2021 , 23:57 Uhr
wenn da ein paar Wörter fehl am Platz erscheinen: Autokorrektur - leider
zum Beitrag06.05.2021 , 23:44 Uhr
Vor nicht allzu langer Zeit waren solche Positionen in der Linksalternativen Szene vollkommener Alltag. Und die Leute waren wirklich links. Man muss die Positionen nicht teilen, aber es hat sich wirklich ein apodiktischer Vulgär-Szientismus breit gemacht den ich länger bedenklich finde. Vor ca. 5 Jahren bemerkte ich auch einer Anti-Monsanto-Demo einen Unterschied. Da liefen Leute neben mir, die alternativ aussahen und plötzlich was von Germanentum faselten. Als ich erzählte, dass ich Rechts scheisse finde, wurde ich belächelt und ausgegrenzt. Eine frühere Bekannte, die immer Punk war, hat dabei mitgemacht. Ich wusste: Jetzt ist 68 und seine Nachwirkungen wirklich Geschichte. Es wäre aber politisch ein Riesenfehler solche Themen Gruppen zu überlassen, die an Echsenmenschen glauben. Gebt Menschen denen so etwas ein Anliegen ist eine linke Heimat - ohne völkischen Quatsch. Wie doof sind wir denn?
zum Beitrag05.05.2021 , 16:34 Uhr
"Wenn ich in einen Supermarkt gehe und in die Tiefkühltruhe scheiße, werde ich ebenfalls heftige Reaktionen erleben" Hahaha. Guter Vergleich. Aber genauso ist es auch. Ich liebe solch plastischen, aber treffenden Vergleiche. Made my day. Danke
zum Beitrag23.04.2021 , 13:56 Uhr
Ich lese nie Glossen. Diese schon. Und die war sehr gut und treffend. Danke taz
zum Beitrag28.03.2021 , 20:36 Uhr
Ich bin genau ab dem Zeitpunkt dafür, ab dem gewährleistet wird, dass nicht zweimal in der Woche getestet wird, sondern täglich, wenn man in anderes Gebäude als die eigenen vier Wände geht. Und wenn es auch sichergestellt ist, dass man ein positives Testergebnis nicht verheimlichen kann. Was überhaupt nicht geht ist die Freiwilligkeit beim Testen. Impfpflicht ist etwas anderes, da ja eine Substanz in den Körper hineingerät. Beim Testen gebe ich etwas ab. Wenn das alles sichergestellt ist, dann wäre das eine Alternative. Hat aber die Politik leider verschnarcht. Was die Kollateralschäden angeht. Klar, die sind scheisse. Aber zwei Wochen um dann wirklich alternative Wege gehen zu können? Das macht den Kohl auch nicht mehr fett.
zum Beitrag16.03.2021 , 16:29 Uhr
Geburtstagsparty für den Deutsche Bank Chef im Bundeskanzleramt ist schon heftig!!!
zum Beitrag01.02.2021 , 20:08 Uhr
Guter Kommentar. Zur Ergänzung: Widerspenstigkeit als Ausdruck eines Distinktionsbedürfnisses. Wer will schon zur blöden Masse, zu den Schlafschafen gehören, gelle?
Und wieder mal: Hauptsache ich. Hauptsache meine Selbstbild stimmt.
zum Beitrag21.01.2021 , 12:53 Uhr
Es KOTZT mich so an... Diese heilige Kuh Wirtschaft.
Und wieso wieso wieso rafft man es nicht, dass der Abstand bei einer Aerosolübertragung eben KEIN tragbares Hygienekonzept ist. Das ist kein Problem der Auffassungsgabe, sondern pure Ignoranz.
Wenn denn wirklich wirklich angeblich kein Homeoffice möglich ist, dann eben dauerhaft eine aerosolfilternde Maske und nicht nur wenn man kurz aufsteht. Und dann Kaffee und Essen alleine in einem Raum mit anschließendem Lüften. Das wäre ein tragfähiges Hygienekonzept und Homeoffice-Äquivalent. Wenn man dies verlangen würde, gäbe es gewiss sehr bald kaum noch Probleme beim mobilen Arbeiten, wetten? Dann würden doch einige bereit zum Homeoffice.
Diese manipulative Gesülze von den tollen Hygienekonzepten... Plutokratie... Vor allem: es wäre doch nur vorübergehend. Ich will nach der Pandemie doch auch keine Homeofficepflicht...
Ich verstehe auch nicht, dass die Kanzlerin hier immer Hubertus Heil zurückpfeift. Was hat sie denn noch zu verlieren?
zum Beitrag21.01.2021 , 12:29 Uhr
Es ist so ERBÄRMLICH
zum Beitrag19.01.2021 , 12:35 Uhr
Scheiss Tablet: "Weiß" NICHT "Was"
zum Beitrag19.01.2021 , 12:19 Uhr
Was mich etwas irritiert... Im Artikel steht, dass es eine Woche der Trocknung braucht, bis die Viren wirklich deaktiviert sind. Ich dachte immer nach 3 Tagen wäre die Sache durch. Was da jemand mehr? 3 Tage oder 7 Tage?
zum Beitrag19.01.2021 , 12:08 Uhr
Ich habe mir zu Beginn der Pandemie meinen mehr als 10 Jahre getragenen Revoluzzer- Rausche-Bart abgeschnitten und dann mein Gesicht wie ein Babypopo glatt rasiert. Das hat auch Überwindung gekostet... Nicht nur, weil man(n) ja solange daran "gearbeitet" hat, sondern weil man dann doch auch eingestehen, dass man auch sich als politisch sozial definierender Mensch, ja dann doch auch seine liebgewordenen eitlen Statussymbole hat und es eben nicht nur der Bonze ist, der keinen Bock hat auf seinen SUV zu verzichten.
Was soll's? Ein Bart wächst nach. Tote sind bisher noch nicht wieder zurückgekommen.
zum Beitrag18.01.2021 , 17:56 Uhr
"Und dazu die Esoterik. Die vermittelt auch v.a. strikten Individualismus."
Ganz genau: Das wabert auch durch die Coaching und teilweise auch Psychotherapeuten-Szene: Und niemals vergessen: Immer schön vom anderen Abgrenzen...
zum Beitrag12.01.2021 , 14:11 Uhr
Vielen Dank für den wichtigen und notwendigen Artikel. Im Prinzip wird ja mit nationalistischen Othering Vokabeln versucht den extremen Nationalismus im Zaum zu halten.
zum Beitrag11.01.2021 , 00:03 Uhr
"Aber es gab immer auch einen wissenschafts- und vernunftfeindlichen Nebenstrang, man denke nur an die deutsche Romantik, aber später auch an mehr linke Einwände, etwa dass die wissenschaftliche Vernunft den Menschen zum eindimensionalen Charakter verkrüpple oder dass im kapitalistischen Rationalismus mit seiner Verdinglichung die Wissenschaft und Technik selbst zur Ideologie werde. So mancher Weg der Post-68er-Wissenschaftskritik führte direkt zu Homöopathie und Esoterik. Sorry to say"
Ja, das stimmt. Und es ist auch gut, dass es hier benannt wird. Gleichwohl ist die Fortschrittskritik - die meiner Meinung nach auch immer noch einen wichtigen Platz im philosophischen Diskurs einnehmen sollte - der Frankfurter Schule auch längst nicht so plump wie jetzt bei einigen Querdenkern, sondern schon philosophisch fundiert. Ausserdem stammt von Adorno schließlich auch der Satz, dass "Aberglaube die Metaphysik des dummen Kerls [ist]"
Ich sehe die Querdenker-Bewegung irgendwie auch als die Vulgärversion der - prinzipiell legitimen - Kritik an einer möglichen Brave New World. Aber in dieser Form definitiv nicht als den richtigen Weg und bar jeglicher Dialektik.
Selbstverständlich sind die heutigen medizinische Möglichkeiten ein Segnung für die Menschheit.
Trotzdem: lasst Homöopathen und Co. eine Nische bei den Grünen. Aussterben wird der Irrationalismus eh nicht und wenn die Grünen sie nicht integrieren, werden sehr viele zu Rechtsesoterikern. Mal ganz gesellschaftlich-pragmatisch gedacht.
zum Beitrag29.12.2020 , 13:55 Uhr
Lieber Haresu,
haben Sie vielen Dank für Ihre wohltuend konstruktive Replik. Ich glaube ich weiß was Sie meinen mit einem möglichen kontraproduktiven Effekt. Ich fände es schön, wenn sich noch andere Stimmen im Diskurs dazugesellen würden. Allerdings unter der Prämisse, dass man sich vielleicht im Ton mässigt, dies aber nicht bedeutet Realitäten nicht anzuerkennen und daher in der Sache klar zu bleiben. Das würde bestimmt gewisse Fronten abbauen und die Chance auf konstruktive Lösungsansätze erhöhen. Nichtsdestoweniger glaube ich, dass es auch manchmal starke Meinungen braucht, damit überhaupt mal diskutiert wird. Und was Frau Pantel angeht, so hat sie die harte Auseinandersetzung wie ich finde sportlich angenommen.
zum Beitrag27.12.2020 , 23:18 Uhr
Sehr gut argumentiert.
zum Beitrag27.12.2020 , 23:09 Uhr
Wenn nur eine Person eine Position vertritt kann sie nicht stimmen, weil die Masse schlauer ist, oder was?
Außerdem dürfte die Emma ähnlich argumentieren
zum Beitrag27.12.2020 , 23:05 Uhr
Guter Kommentar. Danke.
zum Beitrag27.12.2020 , 23:00 Uhr
Ja unglaublich, dass ausgerechnet eine solch konservative CDUlerin so liberal argumentiert. Ich kann mir vorstellen, dass dies daran liegt, dass aus einer - sehr speziellen, nicht die ganze Kirche betreffenden - katholischer Sicht eben ein tiefes Misstrauen gegenüber "Weltverbessererern". Vielleicht freut man sich auch nach Jahrzehnten in der Rolle des Spiessers mit Stock im Arsch, endlich mal den politischen Gegner als einen solchen auszuweisen (sieht man ja an den Verbotspartei Vorwürfen gegenüber den Grünen)
zum Beitrag27.12.2020 , 22:40 Uhr
Danke für die Anschauung aus der Praxis.
zum Beitrag27.12.2020 , 22:40 Uhr
Danke für die Anschauung aus der Praxis.
zum Beitrag27.12.2020 , 22:24 Uhr
Ach, wenn Sie mir es nicht abnehmen, dann ist es halt so. Vielleicht sollten wir aber als Gedankenexperiment zulassen, dass auch der andere legitime Aspekte einbringen könnte... Schlafen Sie gut.
zum Beitrag27.12.2020 , 22:13 Uhr
Wenn nur eine Person eine Position vertritt kann sie nicht stimmen, weil die Masse schlauer ist, oder was?
Außerdem dürfte die Emma ähnlich argumentieren..
zum Beitrag27.12.2020 , 20:27 Uhr
Ein ziemlich wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen der Armutsprostitution und der Einführung von Hartz IV ist natürlich ein durchaus wichtiges Argument. Das sprechen Sie etwas richtiges an. Aber vielleicht würde Frau Breymaier Ihnen da ja auch zustimmen.
Aber zu sagen: Ob Supermarktkassierer, Politiker oder sich prostituieren ist im Grunde alles gleich erscheint mir dann doch arg relativistisch und wird der realen Lebenswelt doch sehr sehr vieler Prostituierter einfach nicht gerecht
zum Beitrag27.12.2020 , 20:13 Uhr
Ok, ich habe ein wenig extrapoliert, indem ich zu Ihren Kampfbegriffen "reaktionär" und "kleinbürgerlich" noch Begriffe wie Spiessigkeit, etc. hinzugesellt habe. Dies aber auch aus der Erfahrung heraus, dass diese Begriffe in Diskussionn fast immer im Gruppenverband auftauchen.
Einen Strohmann kann ich aufgrund Ihrer doch tatsächlichen Äußerungen nicht erkennen.
Eher noch könnte man Ihren Strohmann Hinweis mir gegenüber, ebenso als Strohmann verstehen um meine Argumentation zu desavourieren. Könnte! Nicht zwingend.
Was das "nordische Modell" angeht... Sie haben mich vorher nicht danach gefragt, deshalb bin ich auch nicht ausgewichen. Ob es etwas taugt oder nicht, das weiss ich nicht. Die Argumente mit dem "in den Untergrund" gehen sind nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem halte ich es für bedenkenswert und diskutabel, da unser Modell in der Realität eben auch nicht funktioniert. Was mich aber doch sehr stört, ist diese ewige Relativiererei was die Härte und Realität der Prostitution angeht. Die Einzelfälle stellen eben nicht die gewalterfahrenen Frauen dar, sondern die Einzelfälle sind v.a. im Narrativ der selbstbestimmten und v.a. nicht traumatisierten Frauen zu sehen.
Und da möchte ich Frau Breymaier danken hier einmal Haltung zu zeigen. Es gibt nämlich ein gravierendes Problem bei diesem Thema und viele linksliberalen haben da einen blinden Fleck in der Wahrnehmung. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Was das "getriggert" sein angeht, so finde ich es dann doch legitim, Begriffe im engeren wie auch im weiteren Sinne zu verwenden. So flexibel sollte Sprache dann doch sein.
Dass Sie dies als normalerweise rechts verorten, bestätigt mich in meiner Annahme, dass Sie diesem Kulturkampf (noch) verhaftet sind. Und dies ohne irgendwelchen "ob rechts oder links, was spielt das für eine Rolle" Geschwurbel das Wort zu reden.
Ihr "Sorry" ist mit dem nachgeschobenen "lol" leider nicht ernst zu nehmen. Schade.
zum Beitrag27.12.2020 , 16:40 Uhr
Ob Sie in Gänze liberal sind oder nicht sei mal dahingestellt, dazu kenne ich Sie zu wenig. Jedoch sind einige Argumentationen zumindest gewissen Strömungen einer liberalen - m.E, unreflektierten vulgär-liberalen - Sichtweise zuzuordnen.
Und natürlich haben gesellschaftliche Großkonflikte wie z.B. die sexuelle Befreiung der 60er Jahre ihre Spuren hinterlassen. Und zwar bei uns allen, sogar bei den später geborenen. Diese Themen prägen den Diskurs bis heute, sonst würden die Kampfbegriffe von damals nicht sofort und erwartbar wieder aufploppen. Misstände der Prostitution zu thematisieren hat aber nichts mit Verklemmtheit, Spiessigkeit, Heuchelei oder reaktionärem Gedankengut zu tun.
Wenn hier die oft linksliberalen tazler sich des Themas nicht selbstkritisch annehmen und die ideologische Komfortzone verlassen, kommt ggf. eine Gegenbewegung, die genau dieses Vakuum besetzt und dann tatsächlich die Lustfeindlichkeit wieder als Allheilmittel propagiert.
Und wenn ich sage, jmd. ist möglicherweise "getriggert", ist das als Beschreibung eines Mechanismus und weniger als Vorwurf zu verstehen. Verbunden mit der Einladung über möglichen Automatismen zu reflektieren und ggf. anzupassen
zum Beitrag27.12.2020 , 16:35 Uhr
Ob Sie in Gänze liberal sind oder nicht sei mal dahingestellt, dazu kenne ich Sie zu wenig. Jedoch sind einige Argumentationen zumindest gewissen Strömungen einer liberalen - m.E, unreflektierten vulgär-liberalen - Sichtweise zuzuordnen. Und natürlich haben gesellschaftliche Großkonflikte wie z.B. die sexuelle Befreiung der 60er Jahre ihre Spuren hinterlassen. Und zwar bei uns allen, sogar bei den später geborenen. Diese Themen prägen den Diskurs bis heute, sonst würden die Kampfbegriffe von damals nicht sofort und erwartbar wieder aufploppen. Misstände der Prostitution zu thematisieren hat aber nichts mit Verklemmtheit, Spiessigkeit, Heuchelei oder reaktionärem Gedankengut zu tun. Wenn hier die oft linksliberalen tazler sich des Themas nicht selbstkritisch annehmen und die ideologische Komfortzone verlassen, kommt ggf. eine Gegenbewegung, die genau dieses Vakuum besetzt und dann tatsächlich die Lustfeindlichkeit wieder als Allheilmittel propagiert. Und wenn ich sage, jmd. ist möglicherweise "getriggert", ist das als Beschreibung eines Mechanismus und weniger als Vorwurf zu verstehen. Verbunden mit der Einladung über möglichen Automatismen zu reflektieren und ggf. anzupassen...
zum Beitrag27.12.2020 , 14:38 Uhr
Bitte fehlende Wörter und Rechtschreibfehler zu entschuldigen.
zum Beitrag27.12.2020 , 14:28 Uhr
Ich kann im Text keine Frömmelei finden. Ich kann auch nicht sehen, dass einem Menschen Respekt verwehrt wurde.
zum Beitrag27.12.2020 , 14:23 Uhr
"und danach bedient sie noch 20, 30 Freier pro Tag" Selbst wenn man 12h-Schichten unterstellt scheint das doch arg unrealistisch."
Ok, könnte man als Formfehler sehen. Aber vielleicht geht es mehr um die Qualität der Beziehungen und der Tätigkeit als um die tatsächliche Quantität.
zum Beitrag27.12.2020 , 14:19 Uhr
"wenn jemand mit soviel Aggressionspotential an ein mit Emotionenen behaftetes Thema heran- und in eine Diskussion hineingeht wie Sie, kann das Gesprochene weder als neutral noch als akzeptabel angesehen werden."
Ich finde es durchaus akzeptabel auch mal klare Kante zu zeigen und bei moralischen Themen auch Emotionen zu haben. Das bleibt bei himmelschreienden Ungerechtigkeiten auch nicht aus. Lieber eine emotionale Politikerin, als eine technokratische Politik, die Emotionen immer nur als etwas Schlechtes ansieht.
Sogar Frau Pantel begrüßt den Streit, was ich bei Frau Pantel begrüße.
zum Beitrag27.12.2020 , 14:06 Uhr
"Es scheint mir dabei mehr um kleinbürgerliche Moralvorstellungen zu gehen, als darum unterprivilegierten Menschen effektiv zu helfen"
Genau, es SCHEINT Ihnen. Mir scheint es, dass Sie bei gewissen Haltungen sofort getriggert werden und erwartbare ideologische Munition abfeuern. Aber Moral ist nicht per se kleinbürgerlich oder "ekelhaft" reaktionär. Die beschriebenen Probleme im Bereich der Prostitution haben nicht, aber auch gar nichts mit gesellschaftlichen Debatten zu tun der 60er Jahre zu tun, als der "kleinbürgerliche" BR aus dem Programm ausgeklingt hat, weil in der ARD nackte Brüste gezeigt wurden. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre reflexhafte Einordnung der Standpunkte von Frau Breymaier als "ekelhaft reaktionär" auch einem Abwehrmechanismus dienen um gewisse Dinge nicht sehen zu wollen und sich selbst als liberalen und aufgeklärten Menschen und Freigeist zu adeln. Die Positionen von Frau Breymaier sind legitim und ich unterstelle ihr einen festen moralischen Kompass. Und ihr Argument, dass man doch stattdessen den Unterpriviligierten helfen sollte, sehe ich als Whataboutism.
zum Beitrag27.12.2020 , 13:35 Uhr
Der Diskursrahmen ist mit Begriffen wie "Sexarbeit" und "Moralkeule" gesetzt.
Wer in unserer Gesellschaft mit Moral argumentiert, gerät merkwürdigerweise schnell ins moralische Abseits. Es sei denn es wird in "Ethik" umetikettiert, dann geht es vielleicht noch.
Des Weiteren wird Kritik, die nicht weichgespült ist und sich auch mal was traut sofort und reflexhaft als "anmaßend" gebrandmarkt.
Der Mut zur Haltung von Frau Breymaier ist daher begrüssenswert.
zum Beitrag22.12.2020 , 12:40 Uhr
Ein interessanter Artikel. Ich dachte eher die Franzosen wären sehr fortschrittsgläubig --> französische Revolution. Aber klar, eben auch rebellisch und renitent --> auch französische Revolution. Es hat wohl alles seine zwei Seiten (mindestens) Danke liebe taz für die Erweiterung meines Horizontes und bleibt alle gesund :-)
zum Beitrag24.07.2020 , 09:33 Uhr
Da freue ich mich aber. Milka ist eh vollkommen übersüsst. Und ich meine gelesen zu haben, dass bei der Familie Ritter es auch Leute gibt, denen ökologische und soziale Fragen nicht am Arsch vorbeigeht
zum Beitrag03.05.2020 , 11:05 Uhr
Vielen Dank für diesen klugen Kommentar.
zum Beitrag17.02.2020 , 18:08 Uhr
Unglaublich traurige Nachricht und eine so tragische Geschichte.Trotzdem möchte ich - in Würdigung der Gefühle der Autorin - hinsichtlich möglicher Werther-Effekte darauf hinweisen, dass der letzte Absatz "Freitod" zu romantisch formuliert ist. Mein Beileid den Freunden in der Redaktion
zum Beitrag14.02.2020 , 15:35 Uhr
Gerade für solche anderen Blickwinkel liebe ich die taz. Danke. Das autoritäre System ist das eine, die armen Menschen das andere.
zum Beitrag11.11.2019 , 13:13 Uhr
"Wenn es darum ginge, sich vorzustellen, als Mann eine Anzeige zu erstatten, würde derganz einfache, logische Akt sicher ins Stottern geraten."
Ganz gewiss, ja.
zum Beitrag11.11.2019 , 12:50 Uhr
Da haben Sie natürlich Recht mit, wenn Sie sagen, dass es bei beiden Geschlechtern ätzende Charakterzüge und Verhaltensweisen gibt und man unterm Strich von keinem Geschlecht sagen kann, dass das eine besser oder schlechter sei.
Deswegen habe ich ja auch in meinem letzten Absatz zur zwischenmenschlichen Ebene gewechselt.
Warum aber meinen Bezug zur Solidarität unter Frauen? Nun, ich denke, dass sich mit dem Thema "Opfer einer Vergewaltigung werden", prozentual gesehen sich bedauerlicherweise eben in erster Linie Frauen - zumindest gedanklich - irgendwann in ihrem Leben beschäftigen werden. Und auch wenn es leider auch männliche Opfer gibt, ist die Beschäftigung mit dem Thema potenziell Opfer zu werden zumindest bei erwachsenen Männern - wie ich glaube - sicherlich viel weniger ausgeprägt. Wie es bei queeren Personen ist, dazu will und kann ich keine Hypothese formulieren.
Und aus diesen Überlegungen heraus, hatte ich gedacht, dass Frauen was das Thema angeht gemeinsame Sorgen und Ängste teilen, welche Männer (ohne Missbrauchserfahrung natürlich) eben eher nur auf einer theoretischen Ebene nachvollziehbaren können. In meinem Kommentar schwingt die Hypothese mit, dass in der Geringschätzung "lächerlich" eben auch die Frau-zu-Frau-Ebene eine Rolle spielen und man den Kommentar nicht nur auf rein zwischenmenschlicher Ebene lesen könnte.
zum Beitrag10.11.2019 , 10:17 Uhr
"Warum hat die Frau, bei all den Zeugen, nicht sofort Strafanzeige gestellt?"
Weil das nicht so läuft, wie bei einer Mietminderung
Es ist nicht ungewöhnlich, dass dies gerade durch die Angst vor Retraumatisierung dies oft nicht geschieht.
(Ich als Mann) möchte an dieser Stelle mutmaßen, dass ein selbstbewusstes, souveränes "ich zeige das Schwein halt an" - was vielen Männern als ganz einfach und logischer Akt erscheint - eben genau deswegen nicht funktioniert, weil doch genau jene Souveränität durch die Tat auf das empfindlichste getroffen wurde.
Sprich: genau jene psychische Instanz, die benötigt wird um selbstbewusst jemanden anzuzeigen, wurde attackiert und oft für lange Zeit lahmgelegt.
Dachte, dies wäre mittlerweile allgemein bekannt.
"Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!"
alle WIRKLICH vergewaltigten Frauen? Hmm. Freudscher Verschreiber?
Weder Sie noch ich wissen, was da vorgefallen ist.
Aber es könnte sein, dass viele Frauen genau wegen solcher Relativierungen vor einer Anzeige zurückschrecken.
Man(n) stelle sich vor, da hat jemand den Mut, endlich von diesen schlimmen Dingen zu sprechen und das wird dann mit "konzentrieren wir uns lieber auf die wirklich vergewaltigten Frauen" kommentiert?
Mit einer - vllt. sogar gut gemeinten - Mansplaining-Attitüde?
Es ist ebenso nicht ungewöhnlich, dass viele Opfer auch an ihrer eigenen Rolle dabei zweifeln und (scheinbar) paradoxerweise auch Schuldgefühle haben und teilweise Jahre brauchen um den Täter ganz eindeutig als Täter und sich selber als Opfer zu identifizieren.
Ich unterstelle Ihnen jetzt mal keine Häme (auch wenn Begriffe wie "Schnappatmung" = "Sei mal nicht so moralinsauer" nicht gerade nett sind), aber ich glaube, dass genau SOLCHE Bemerkungen und Relativierungen kontraproduktiv für vergewaltigte Frauen sind um Geschehnisse zu verarbeiten und nicht dem Stockholm-Syndrom zu verfallen bzw. dort wieder herauszufinden.
Mein Kommentar ist nicht böse sondern nett gemeint..
zum Beitrag10.11.2019 , 10:12 Uhr
Manchmal bin ich als Mann wirklich sehr erstaunt darüber zu sehen, wie gering die Solidarität unter Frauen teilweise ausgeprägt ist.
Nicht nur Desinteresse, sondern auch noch Geringschätzung. Was sind das für Frauen? Vermeintliche "Power-Frauen" die sich gegen vermeintlich "weichere Frauen" abgrenzen wollen um ihr Power-Frauen Selbstbild auf deren Kosten zu festigen? Sind zwar nur Mutmaßungen, aber trotzdem: Fragen über Fragen. Aber verlassen wir mal die Frau-Frau-Ebene und gehen rein auf die zwischenmenschliche Ebene.
Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch verarbeitet anders. Ein Mensch hat selbstverständlich das Recht selber zu bestimmen wann und ob sie damit an die Öffentlichkeit geht. Ob es den anderen nun passt oder nicht.
zum Beitrag10.11.2019 , 09:57 Uhr
Ja, vielleicht war sie zu geschockt. Außerdem ist Polanski ja nicht irgendwer. Konnte sie sich darauf verlassen, dass die Zeugen auch wirklich ihr helfen? Vielleicht ja, vielleicht nein.
zum Beitrag10.11.2019 , 09:54 Uhr
"Warum hat die Frau, bei all den Zeugen, nicht sofort Strafanzeige gestellt?"
Weil das nicht so läuft, wie bei einer Mietminderung Es ist nicht ungewöhnlich, dass dies gerade durch die Angst vor Retraumatisierung dies oft nicht geschieht. (Ich als Mann) möchte an dieser Stelle mutmaßen, dass ein selbstbewusstes, souveränes "ich zeige das Schwein halt an" - was vielen Männern als ganz einfach und logischer Akt erscheint - eben genau deswegen nicht funktioniert, weil doch genau jene Souveränität durch die Tat auf das empfindlichste getroffen wurde. Sprich: genau jene psychische Instanz, die benötigt wird um selbstbewusst jemanden anzuzeigen, wurde attackiert und oft für lange Zeit lahmgelegt.
Dachte, dies wäre mittlerweile allgemein bekannt.
"Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!"
alle WIRKLICH vergewaltigten Frauen? Hmm. Freudscher Verschreiber?
Weder Sie noch ich wissen, was da vorgefallen ist. Aber es könnte sein, dass viele Frauen genau wegen solcher Relativierungen vor einer Anzeige zurückschrecken.
Man(n) stelle sich vor, da hat jemand den Mut, endlich von diesen schlimmen Dingen zu sprechen und das wird dann mit "konzentrieren wir uns lieber auf die wirklich vergewaltigten Frauen" kommentiert? Mit einer - vllt. sogar gut gemeinten - Mansplaining-Attitüde?
Es ist ebenso nicht ungewöhnlich, dass viele Opfer auch an ihrer eigenen Rolle dabei zweifeln und (scheinbar) paradoxerweise auch Schuldgefühle haben und teilweise Jahre brauchen um den Täter ganz eindeutig als Täter und sich selber als Opfer zu identifizieren.
Ich unterstelle Ihnen jetzt mal keine Häme (auch wenn Begriffe wie "Schnappatmung" = "Sei mal nicht so moralinsauer" nicht gerade nett sind), aber ich glaube, dass genau SOLCHE Bemerkungen und Relativierungen kontraproduktiv für vergewaltigte Frauen sind um Geschehnisse zu verarbeiten und nicht dem Stockholm-Syndrom zu verfallen bzw. dort wieder herauszufinden.
Mein Kommentar ist nicht böse sondern nett gemeint..
zum Beitrag04.11.2019 , 10:03 Uhr
Liebe taz, danke für diesen sehr informativen und aufschlussreichen Artikel.
zum Beitrag14.10.2019 , 12:01 Uhr
Esoterik und Homöopathie sind auch nichts meins. Da bin ich ganz bei Ihnen. Auch was ihre Einschätzung der politisch-ideologischen Hintergründe angeht. Gleichzeitig kann man jedoch auch seit einigen Jahren einen zunehmenden krawalligen Vulgär-Szientismus in der Gesellschaft ausmachen, der danach sucht alles nicht-Rationale mit dem eisernen Besen auszukehren. Dies wird aber in einer demokratischen, auf Ausgleich angelegten Gesellschaft niemals möglich sein. Irrationales Denken wird sich niemals ausrotten lassen (selbst in totalitären Systemen nicht). Von daher könnte es aus gesellschaftlich-pragmatischen, ja letztendlich rationalen Gründen besser sein, dass die Grünen esoterisch angehauchte, aber ansonsten eher (!!!) friedliebende Menschen in ihre Reihen integrieren. Wenn diese Leute sich bei den Grünen nicht mehr wiederfinden, landen die nämlich als politisch "freie Radikale" früher oder später bei den Chemtrail-Leuten vom anderen Ende des politischen Spektrums. Dann haben wir zwar auf beiden Seiten die "reine Lehre", aber dafür auch hier eine weitere Polarisierung, obwohl es im Moment auf eine Befriedung der Gesellschaft ankommt. M.E. ist es eine bemerkenswerte Leistung der grünen Bewegung vormals teilweise völkische Naturschutzbewegungen "auf Links" rumgedreht, viele ehemalige Anhänger humanisiert und eine Fortschrittskritik von Links etabliert zu haben. Diese linke Fortschrittskritik hat ihre Wurzeln natürlich in der Frankfurter Schule - auch wenn z.B. Adorno sicherlich kein Esoteriker war. Ganz im Gegenteil, war sowas für ihn die "Metaphysik des dummen Kerls" Und was die Gefährlichkeit des möglichen Unterlassens der sogenannten schulmedizinischen (auch nur ein Kampfbegriff) Behandlung angeht: ich denke ein Arzt kann mehr mit einer sowohl-als-auch Botschaft erreichen als mit verhärteten Fronten, die zu einer totalen non-compliance seitens des Patienten führen kann. Mir geht es nicht nur um Verstand, sondern um (politische) Vernunft.
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