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Rücktritt von Boris PalmerZeit für echte Läuterung

Benno Stieber
Kommentar von Benno Stieber

Boris Palmer musste selbst einsehen, dass er Grenzen überschritten hat. Jetzt will er sich Hilfe holen. Gute Idee.

Da konnte er noch strahlen: Boris Palmer nach seiner Wiederwahl zum Oberbürgermeister von Tübingen Foto: Ulmer/imago images

D er Einzige, der Boris Palmer im Weg stand, war immer Boris Palmer selbst. Jetzt hat der talentierte Politiker, erfolgreiche Oberbürgermeister, aber auch unberechenbare Quartalsquerulant mit einem surrealen Auftritt vor einem Gebäude der Goethe-Universität in Frankfurt seine letzten engen Unterstützer verloren. Seiner Grünen Partei, die er nie verlassen wollte, hat er mit dem freiwilligen Austritt gestern immerhin einen Dienst erwiesen.

Wer sich im Netz anschaut, wie der Politiker vor einer Gruppe Demonstranten unhaltbare Positionen verteidigt und sich zu diesem unsäglichen Judenstern-Vergleich provozieren lässt, fühlt sich aufs Tragischste an dessen Vater erinnert. Helmut Palmer war selbst ein Opfer des Naziregimes. Als Politfaktotum der jungen Bundesrepublik goss er manchmal berechtigte, aber oft maßlose Polemik über Politiker aus. Wegen seiner Beschimpfungen musste er mehrfach ins Gefängnis.

Sohn Boris Palmer schreibt jetzt in seiner Erklärung zum Austritt, dass ihn Konfliktsituationen wie in Frankfurt in Situationen, die er als Kind mit seinem Vater erlebt hat, zurückversetzen. Er wolle eine Auszeit nehmen und sich professionelle Hilfe holen. Sicher eine gute Idee.

Boris Palmer standen politisch alle Wege offen. Zwischen seinen großen Auftritten etwa beim Runden Tisch zu Stuttgart21, wo er gestandene Bahn-Manager in ihrem Fachgebiet belehren konnte, und seinem Auftritt in Frankfurt liegt eine stetige Eskalationsspirale aus Überspitzungen, Vorverurteilungen und rassistischer Wortwahl, die ihm bundesweite Aufmerksamkeit brachten, aber seine politischen Anliegen immer mehr überdeckten.

Sein letzter großer, aber auch sehr egomaner Erfolg war sein erneuter Wahlsieg als Oberbürgermeister von Tübingen im vergangenen Herbst gegen die eigene Partei. Die war danach zähneknirschend bereit, Palmers ruhende Mitgliedschaft in einem Mediationsprozess wiederzubeleben. Palmer gab sich geläutert, wollte künftig sein Verhalten auf Facebook und im wirklichen Leben besser kontrollieren. Diese letzte Chance ist nun vertan. Das scheint nun sogar Boris Palmer einzusehen.

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Benno Stieber
taz-Korrespondent BaWü
Benno Stieber ist seit 2015 Landeskorrespondent der taz in Baden-Württemberg. In Freiburg als Österreicher geboren, lebt er heute als eingefleischter Freiberufler wieder im badischen Landesteil. Er ist Absolvent der "Deutschen Journalistenschule" in München und hat dort auch Geschichte und Politik studiert. Er schrieb unter anderem für die "Financial Times Deutschland", hat einen erfolgreichen Berufsverband gegründet und zwei Bücher geschrieben. Eins über Migranten nach der Sarrazin-Debatte und eins über einen Freizeitunternehmer aus dem Südwesten.
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125 Kommentare

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  • Habe ich auch gerade gedacht, der hängt sein Fähnlein immer in den Wind

  • Liebe taz, das ist mir zu nett gegenüber einem ehemaligen Grünen. Die taz hat das Interview mit diesem ehemaligen Grünen gedruckt, in dem er fand, die Leute mit hohem Risiko für schwere Covid-Verläufe könnte sich doch selbst schützen, damit die übrigen keine Einschränkungen in Kauf nehmen müssten. Wieso sollte dieser ehemalige Grüne sich selbst im Weg stehen? Weil er das Gute will, aber das Böse schafft? Dieser ehemalige Grüne will weder gut noch böse, er will Beifall, um jeden Preis, ganz viel, egal von wem.

    • @Raul Laubeiter:

      das hat er nicht gesagt was Sie da schreiben! So war es in Wirklichkeit:

      "Wir retten MÖGLICHERWEISE Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären. Die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, daß der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Millionen Kinder zusätzlich das Leben kosten wird.



      Er forderte:



      Unterschiedliche Sicherheitsvorkehrungen für Junge und Alte. "

  • Ich finde es schon sehr erstaunlich und auch erschreckend, wie viel Verständnis für Boris Palmers wiederholtes politisches Fehlverhalten in einer Reihe von Kommentaren hier zu finden ist.



    Was muss ein politischer Amtsinhaber eigentlich noch tun, um als Rassist erkannt zu werden?! Muss er erst einem Menschen, der eine andere Hautfarbe hat als wir "Weißen", an die Gurgel gehen und/oder ihn niederschlagen?

    „Unsere Sprache mit ihren vorurteilsgesättigten Redewendungen verrät uns nicht nur; sie wird der Nährboden für Ausgrenzung und Gewalt.“



    ―Friedrich Schorlemmer**



    - gutezitate.com/zitat/134848

    Ich stimme ihm ausdrücklich zu!

    **Friedrich-Wilhelm Schorlemmer ist ein deutscher evangelischer Theologe und Bürgerrechtler. Er war ein prominenter Protagonist der Opposition in der DDR und trat auch danach politisch in Erscheinung. Quelle: Wikipedia

    • @MarionBerlin :

      Ihre Positionen unterscheidet sich nicht von der von Herr Palmer.

      • @Rudolf Fissner:

        so ist es sie ist viel schlimmer

      • @Rudolf Fissner:

        Das bezweifle ich vollständig. Herr Palmer behauptet dies zwar auch, doch dadurch wird es nicht wahr! Auch fehlen dafür jegliche Belege und das Handeln bzw. Sprechen von Herrn Palmer belegt nun mal etwas ganz anderes. Und sein Entschluss, sich fachkundige Hilfe zu suchen ebenso! Wenn er diese Positionen in seinem Handeln und Sprechen tatsächlich vertreten würde, dann wäre die fachkundige Hilfe überhaupt nicht notwendig!

  • Historisch wertvoller Korrespondent:



    In Freiburg als Österreicher geboren - wurden früher alle. de.wikipedia.org/w...der%C3%B6sterreich.

  • "Zeit für echte Läuterung"



    Ist das nicht etwas übergriffig, jemand anders "läutern" zu wollen oder von ihm zu verlangen, er solle sich "läutern"?



    Man kann verlangen, dass er sich an allgemein anerkannte Spielregeln hält. "Werde ein besserer Mensch" ist etwas für Religionen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @sollndas:

      Ich hab da was "läutern" hör'n.



      www.stuttmann-kari....de/karikatur/8343



      (Klaus Stuttmann ist gelernter Schwabe. )

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Immer wieder knackig, der Herr Stuttmann. Danke für den link, habe ich mal ein Lesezeichen gesetzt...

      • @95820 (Profil gelöscht):

        😎 & Thnx a lot for assist

        Läuterung [zu althochdeutsch (h)luttar »rein«, »klar«], Forstwirtschaft: erster, vor der Durchforstung liegender waldbaulicher Eingriff in Aufwüchse und Dickungen zur Entnahme unerwünschter Baumarten oder schlecht geformter, kranker oder unterdrückter Stämme.“



        & da darf die Bibel nicht fehlen! Gelle



        “Sondern&Sichten - Maischen&Läutern



        Die Trennung der Würze (flüssige Maischebestandteile) vom Treber (feste Maischebestandteile) nach dem Maischen nennt man Läutern. Die Spelzen, welche beim Schroten nicht zerstört wurden, und andere unlösliche Maischebestandteile bilden die Filterschicht im Läuterbottich.“



        Wird der Herr! - …ich bin dein Hirte!



        So du auch wandelst im finsteren Tale!“

    • @sollndas:

      Ja wie? Sollndas?!

      Sie! also ham meine Goldwaage!



      Ts ts ts & ich hatte mich schon gewundert - wieso die schonewiedermal inne Grabbel gekommen war!



      Na - bei ehna isse ja auch weit besser aufgehoben! Gellewelle&Wollnichtwoll.

  • "Echte Läuterung" heißt die Kollaboration mit der Libyschen Küstenwache beenden und dsa Massensterben im Mittelmeer verhindern durch Visa und eine Praxis der Rechte für Flüchtende, in der unterschieden wird zwischen Afghanen die flüchten und solchen die Bomben in Afghanistan zünden.



    Die Praxis der Duldung zwingt viele Nichtbürger in die Ausbeutungsregime bei Amazon.

    • @Land of plenty:

      Ihr Vorschlag beinhaltet unter anderem auch, die soziale Marktwirtschaft inklusive der Transferleistungen zu beenden. Ich würde keinen Schaden davon tragen, gehöre zu den besser Verdienenden, aber ..... Lieber Land of Plenty: Ressourcen sind nicht unendlich dehnbar. Deutschland leistet einen grossartigen Beitrag bei Flüchtlingsaufnahme und -hilfe. Damit wir uns das jedoch weiterhin leisten können, müssen Bildung, Infrastruktur, Industrie auf einem hohen Niveau verbleiben .... insbesondere die Bildung, denn Deutschland hat keine anderen Ressourcen als eine hoch ausgebildete Bevölkerung, dies geht auch den Bach runter..... Und wer soll denn bitte in zwanzig Jahren irgendwas erfinden? Um auch so Hilfe finanzieren zu können. Anstatt sich mit wahrer Bildung zu beschäftigen und diese zu fördern, wird über den Gebrauch des N-Worts gestritten. Angesichts fundamentaler Probleme wird sich dieser Streit in spätestens 20 Jahren erledigt haben.

      • @Leningrad:

        Sie haben da seltsame Denkfehler: das Land of Plenty wird ja mit angeworbenen Arbeitskräften mit mehr Ressourcen ausgestattet, die in die Sozialversicherung einzahlen und zum Bruttoinlandsprodukt beitragen ohne politisch repräsentiert zu sein.



        Wenn Sie der Vorstellung anhängen die "soziale Marktwirtschaft inklusive der Transferleistungen" sei beendet, wenn das Massensterben im Mittelmeer beendet würde, dann hängen Sie einer Ideologie an, dass diese "soziale Marktwirtschaft" nur mit Abschottung funktionieren würde. Abschottung ist unrealistisch, Grenzen sind nicht dicht. Nur das Sterben geht weiter.



        die "soziale Marktwirtschaft" funktioniert auch durch Inflationsexport und Rohstoffimport, ist auch instabil.



        (Land of Plenty 2004 ein Film von Wim Wenders)

        • @Land of plenty:

          Leute, die aus den Entwicklungsländern nach Europa kommen und nicht lesen und schreiben können, sollen in die Sozialversicherung einbezahlen .... sehr interessanter Gesichtspunkt, aber wenn Sie denken, warum nicht. Ich weiß ja nicht, wo Sie wohnen, ich in Berlin. Aber ich hoffe, dass Sie Recht behalten. Ich bin da anderer Meinung.

      • @Leningrad:

        Das glaube ich auch.

  • ...Respekt - sich Hilfe zu holen, nicht immer ganz einfach - aber ein super Ansatz - viel Erfolg - toi toi toi

    • @Alex_der_Wunderer:

      Der OB Tü ist heute in der Presse zu vernehmen mit irgendwelchen Sorgen, die er sich um die heimischen Unternehmer macht. Dieser Politiker macht einfach weiter, ich sehe keine Erfolgschancen, ihm zu helfen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Respekt" - Wofür?



      Dafür, dass sich ein bisher Unbelehrbarer nach mehrmaligen rassisitischen Äußerungen endlich dem Druck der immer vehementer gewordenen Kritik gebeugt hat?

      Respekt bringe ich Menschen entgegen, die nicht nur andere, sondern auch sich selbst kritisch reflektieren, ihr Fehlverhalten begreifen und sich positiv verändern.

      Davon kann bei Boris Palmer derzeit noch nicht die Rede sein.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    " besonders sozialkompetent "



    Das ist dann bei Hochbegabten mögkicherweise eine Kann-Option? Eher sozial vererbt als genetisch? Meine "Bilder", Annahmen und Vorstellungen hinterfrage ich immerzu, und ich freue mich über Anregungen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      sollte @DIETMAR ROSENTHAL

  • 6G
    653903 (Profil gelöscht)

    Palmer hat das völlig richtig eingeschätzt: Als OB hätte er seinen Mund halten sollen. Das kann er aber schlecht.

    Inhaltlich ist das alles okay. Polemisch halt. Aber ist doch merkwürdig, dass ihm im Allgemeinen Relativierung der Geschichte vorgeworfen wird, während seinen jungen Kontrahenten das "Nazi" zugebilligt wird. Nun kann man sagen: das eine sind Studenten und die dürfen über die Stränge schlagen. Dass Dialoge aber auch von Dynamik leben, ist ja eigentlich klar. Dass Palmer sich dann immer wieder zu allem möglichen bringen lässt, über jedes Stöckchen springen muß, ist halt sein Problem, dass er nun angehen wird. Das macht die Kontrahenten mir aber überhaupt nicht sympathischer. Die selbstzufriedene, mackerhafte Gestik der jungen Frauen und Männer spricht für sich selbst....

    • @653903 (Profil gelöscht):

      "Inhaltlich ist das alles okay. Polemisch halt."

      Nicht Ihr Ernst!(?)

      Rassistischer Sprachgebrauch ist "inhaltlich okay"? Und einfach nur "polemisch halt"?

      Sehen Sie das wirklich so?

    • @653903 (Profil gelöscht):

      Der kleine Unterschied ist, dass die Kontrahenten ziemlich sicher keine öffentlichen Ämter bekleiden. Rücktritt also schwierig und strafbar werden die sich auch nicht gemacht haben.

    • @653903 (Profil gelöscht):

      Ich bin auch kein Freund davon "Nazi" zu inflationieren.



      Wir wollen Palmer aber bitte ned zum "Opfer" machen, dem seine wiederholten ungefragten Beiträge zum Zeitgeschehen sind (diplomatisch ausgedrückt) fragwürdig und legitimieren (strukturellen, sprachlichen) Rassismus.

    • @653903 (Profil gelöscht):

      Stimme zu

  • Respekt Hr Palmer.!

    Sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man als Politiker merkt, daß man mit seiner persönlichen Befangenheit (Blindheit) sich selbst und der politischen Arbeit im Weg steht...

    ...das würde sicher auch anderen gut zu Gesichte stehen..ganz besonders wohl Fr. Wagenknecht..

  • Einen Nachfahren von jüdischen Verfolgten der Nazis als Nazi zu bezeichnen...... ganz schön starker Tobak. Boris Palmer hat richtig gehandelt.

  • Ich finde es fast ein bisschen schade, dass Boris Palmer duch seinen Austritt bei den Grünen einem Partei-Auschluss-Verfahren zuvorgekommen ist. Die hätte noch einmal verdeutlicht, was in der Partei geduldet wird und was dort nichts zu suchen hat.

    Erinnert mich etwas an einen Vergleich vor Gericht. Ein Verfahren mit Richte*innenspruch am Ende fühlt sich richtiger an.

    Und Boris Palmer könnte auch jederzeit wieder eintreten, oder?

    • @Malte Schaper:

      Nur hätten die Grünen das Parteiausschlussverfahren vermutlich verloren... Fühlt sich für Sie ein solcher Richterspruch dann auch richtiger an?

  • Einfach mal schauen, was da wirklich passiert ist:

    twitter.com/ebonyp...652050557295644673

    twitter.com/Biblio...7771073912859?s=20

    • @shantivanille:

      Danke- Die Gruppe verhält sich Palmer gegenüber sehr aggressiv: "Verpiss dich du Scheiß..!" , reizen Palmer, der versucht ruhig zu argumentieren, indem sie "Nazis raus!" schreien. Das geht in der Berichterstattung unter.



      Angesichts der Familiengeschichte von Palmer ziemlich unsensibel, auch wenn Palmer in der Sache natürlich hart zu kritisieren ist.

      • @Lindenberg:

        wer war nochmal unsensibel in der Situation, über die hier diskutiert wird? Ah, die, die den OB gefragt haben. Am besten, man fragt ihn nichts, den OB mit der Familiengeschichte. Ich habe auch eine Familiengeschichte, erlaubt mir das, gegen Minderheiten zu hetzen?

      • @Lindenberg:

        Nicht nur "unsensibel", sondern vollkommen übergriffig. Erinnert mich sehr an eine Situation, die ich in Berlin-Pankow miterleben durfte: als ich (Schwuler mit Migrationshintergrund, ostzonal sozialisiert) eine "Antifantin" fragte, wo sie denn ihr Geld herbekommt, wurde ich auch als Scheiß-Nazi beschimpft. Die inflationäre Benutzung des Nazi-Begriffs verhöhnt die Opfer der Nazi-Barbarei: Juden, Kommunisten, Roma, Schwule, Slawen etc.

        • @Leningrad:

          (Schwuler mit Migrationshintergrund, ostzonal sozialisiert)

          Zur Ehrenrettung der Antifantin: Das steht Ihnen aber auch nicht auf die Stirn geschrieben...

          Der Begriff "Nazi" wird zu oft gebraucht und hat damit keine Wirkung mehr.

          • @Strolch:

            Recht haben Sie. Ich erwähnte das, weil selbst wenn es mir auch auf der Stirn stehen würde, so'ne Voll-Antifantin es in jedem Fall verwenden würde. Das ist so das übliche Argument - leider kein Totschlag-Argument mehr.

      • @Lindenberg:

        Angesichts der Familiengeschichte ist das nicht nur „unsensibel“ sondern ein absolutes NoGo. Nachfahren von im Nationalsozialismus verfolgten Juden auf der Straße aufzulauern und sie völlig verquer als Nazis zu beschimpfen geht gar nicht.

    • @shantivanille:

      Danke für das Einstellen dieser Links. Die Ereignisse vor Beginn der Tagung konnte ich noch anderswo in der Presse als Video finden. Palmers Stellungnahme dazu während der Tagung nicht.

      Die sind aber zum überhaupt erst mal erfassen können, dessen was vor sich ging, entscheidend wichtig.

      Ich wünsche mir von der journalistischen Berichterstattung - DRINGLICH, DRINGLICH, DRINGLICH - dass sie Möglichkeiten sucht und findet, der Leserschaft die Gelegenheiten zu geben, ein Geschehen wie das um das es hier geht, wirklich soweit als es geht möglichst authentisch und in seinen Kontexten wiederzugeben.

      Das ist eine wirkliche Bitte und auch ein Einfordern von mir.

      Bei der sprachlichen Wiedergabe des Geschehens dem dann Raum geben in einer Zeitung, Sendung etc. Kostet Platz, MUSS aber sein.

      Na klar muss ich mich "rund um" informieren, über "den Rand" der einen Zeitung hinaus "auf "den Teller" einer anderen schauen. Aber ich bin eben auch kein "Archäologe eines Geschehens". Und in den sog. sozialen Medien will ich absichtlich nicht graben. Die sind mir zu "gefährlich", in denen will ich mich nicht bewegen. Geht es auch anders wo?

      Warum mir das wichtig ist, Worte, gesprochene "Texte" auch in ihrem SITUATIVEN Kontext und in ihrem ARGUMENTATIVEN Kontext zu erfahren?

      Das dürfte doch eigentlich klar sein. Ich bin dringlichst darauf angewiesen, wenn ich mir eine Meinung bilden soll. Das verlangt niemand von mir - sehe das aber z. B. beim Thema Rasissmus als notwendig an - denn das Thema ist für uns alle und unser Zusammenleben von sehr entscheidender Bedeutung.

    • @shantivanille:

      irgendwie wie bei The Life Of Brian...

    • @shantivanille:

      Danke für die Links.

      War spannend.

    • @shantivanille:

      Ich frage mich, warum der Diskussions- und Ausgrenzungstil dieser Gruppe nicht problematisiert, ja skandalisiert wird? Wollen wir so leben, dass die einen andere einfach niederschreien? Und wenn der andere nicht cool reagiert, ist es sein Problem?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Palmer wurde als hochbegabt eingestuft“, steht bei Wikipedia.



    Hochbegabte sollten in die Forschung und/oder Wissenschaft gehen. Für Politik und Lehramt sind sie vielfach ungeeignet, denn diese klugen Menschen können nicht verstehen, dass andere Menschen sie nicht verstehen. Ich meine das völlig ironiefrei.



    Mit der Kenntnis von heute würde die Pädagogik den Vater Helmut vielleicht auch als „hochbegabt“ beurteilen. Ich wünsche Boris Palmer eine gute Entwicklung, viele Erkenntnisse und Gelassenheit.

    • 0G
      04405 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      ich nenne das völlig ironiefrei niederschwelliges Mobbing ("Streber"). Übrigens wird über Hochbegabte berichtet, dass sie besonders sozialkompetent und überdurchschnittlich kommunikativ sind, insofern sollten Sie ihr Bild von Hochbegabung (in Abgrenzung zu sogenannten Höchstbegabten) hinterfragen.

  • Und wieder ist jemand mit einem Vergleich mit der Nazizeit gescheitert. Können Politiker diesen Unsinn nicht bleiben lassen?

    • @aujau:

      Sie meinen Nachfahren von Juden die im Nationalsozialismus von Nazis verfolgt wurden, sollten gegenüber Deutschen, die sie auf offener Straße auflauern und geifernd als Nazi niederbrüllen, bei ihrer Begriffswahl vorsichtiger sein?

      • @Rudolf Fissner:

        Nein, das meine ich durchaus nicht. Diese Demonstranten sollten für ihren inflationären Gebrauch des Wortes "Nazi" kritisiert werden.

        Allerdings kommt es immer wieder mal bei Politikern zu einer Affäre wegen eines Vergleichs mit der Nazizeit und ich wünsche mir, dass diese Vergleiche unterbleiben. Sie führen zu nichts weiter als ein paar Tagen Blätterrauschen ohne Lerneffekt.

    • @aujau:

      Die Demonstranten benutzen doch genau den selben Vergleich...

      • @nutzer:

        Welche Demonstrierenden tun das denn? Und selbst wenn: Die bekleiden kein öffentliches Amt, das mit mehr Verantwortung verbunden ist als x-beliebige Äußerungen von Bürger:innen.

        • @Mexican Cat:

          siehe Links oben. Da muß man nur hinhören

  • Ich fand die SWR-Sendung unten gut (über sein Gebrauch des N-Wortes vor einem Jahr), weil sie das Thema sensibel mit Tübingern diskutiert. Man muss Bertolt Brecht verstehen, der aus dem Schwarzwald weggelaufen ist. Eigentlich mochte ich früher mal Palmer, weil er ein paar Sachen umgesetzt hat.



    Aber Selbstironie und Bescheidenheit fehlen da ziemlich. Andererseits hat der Hass einiger 150prozentig politisch Korrekter auch deren Gesichter verzerrt. Es scheint ihnen Lustgewinn zu bringen, jemanden abzustempeln. Anstatt freundlich auf ihn einzuwirken. Andererseits war Boris wohl ziemlich stur und arrogant. O tempore, o mores.



    www.youtube.com/watch?v=Olieb2EZPXg

    • @Ataraxia:

      ich habe das Video gesehen er hatte keine Chance die haben ihn nicht ausreden lassen? Warum streiten Sie das ab?

      • @Ich1000:

        weil jemand der sich wiederholt! rassistisch geaeussert hat, auch einfach mal die fresse halten kann.

        • @rughetta:

          So ist es!!! Stimme ihnen vollkommen zu!

  • Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Deutscher mit jüdischen Vorfahren unwidersprochen als Nazi tituliert werden kann. Damit ist doch ein Mensch gemeint, der bewußt die systematische Ausrottung und Ermordung einer Bevölkerungsgruppe anstrebt oder zumindestens als Mitläufer deckt. Wer das Boris Palmer unterstellt, relativiert das 3. Reich. Das ist der eigentliche Skandal.

    • @henrik sander:

      Alles hat mal „klein“ angefangen. Daher der Spruch „wehret den Anfängen“!



      Die in D gelebte verbale Unantastbarkeit des Holocaust oder anderer Geschehnisse der Zeit von 1933-1945 in D in Vergleichen („relativiert“) war und ist vor allem Ausdruck des Wunsches, nichts damit zu tun (gehabt) zu haben. Es waren die anderen, die Nazis, die Ungeheuerliches getan haben. Nicht etwa Deutsche, deren Einstellung auch heute in weiten Teilen der Bevölkerung noch üblich ist und daher auch immer wieder hörbar wird.

    • @henrik sander:

      Palmer ist Politiker, bekleidet ein Amt, war Mitglied und bekanntes Gesicht einer politischen Partei. Er steht in der Öffentlichkeit eben nicht nur für sich als Einzelperson, sondern trägt bei allem, was er öffentlich sagt und tut, Verantwortung für die Menschen und Institutionen, die er vertritt.



      Ansonsten ist zu sagen, dass "Nazi" hier wohl eher als Schimpfwort für eine Person mit rechtsextremen politischen Ansichten verwendet wurde und nicht die Anhängerschaft zum Nationalsozialismus unterstellt. Das kann man als unangemessene Relativierung der NS-Verbrechen werten, ist aber im Sprachgebrauch allgemein so üblich - ganz unabhängig vom Fall Palmer.

      • @mats:

        Dem ersten Absatz Ihres Kommentars stimme ich restlos zu!

        Aber obwohl ich Boris Palmers fortgesetztes politisches Fehlverhalten in Form rassistischer Äußerungen zutiefst verurteile, sehe ich auch den Nazi-Vorwurf nicht ohne Bedenken. Ich kann nachvollziehen, warum er hier geäußert wurde: Weil die Verächtlichmachung von Menschen u. a. wegen ihrer biologischen Merkmale zum Wesen der noch längt nicht völlig überwundenen nationalsozialistischen Ideologie gehört. Dieser Ideologie hat sich Palmer nun mal bedient und so etwas kommt nicht aus einem geistigen Nichts. Das muss er sich schon vorhalten lassen.

        Dennoch wird der gebrüllte "Nazi!"-Vorwurf, so begreiflich er, jedenfalls für mich, auch sein mag, der Situation nicht gerecht: Er ist zu platt und greift zu kurz und ja, er relativiert die weltweiten unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten in der Zeit ihrer furchtbaren Machtausübung.

        • @MarionBerlin :

          was würden Sie tun, wenn Sie jemand einen Nazi nennen würde? Auf ihn zugehen und ihm erklären, dass Sie das anders sehen? Ich würde weggehen.

      • @mats:

        was sind denn das für Ansichten:



        "Ansonsten ist zu sagen, dass "Nazi" hier wohl eher als Schimpfwort für eine Person mit rechtsextremen politischen Ansichten verwendet wurde und nicht die Anhängerschaft zum Nationalsozialismus unterstellt"



        unfassbar!

        • @Ich1000:

          Tja, da müssen Sie die Demonstranten fragen. Ich hab nicht "Nazi" gerufen, und ein solches Wort würde mir nicht über die Lippen kommen, um einen anderen politisch zu diffamieren.



          Trotzdem finde ich die Unterstellung, dass jemand, der "Nazi" brüllt, den anderen automatisch mit NS-Verbrechern gleichsetzt, für ziemlich weit hergeholt. Wenn man den gängigen heutigen Sprachgebrauch ansetzt, dann ist das so nicht haltbar.

          • @mats:

            ist das, was sie hier machen nicht eine sprachliche Relativierung? Sie ordnen den Begriff in einen heutigen Kontext ein, das ist genau das, was bei anderen Begriffen strikt bekämpft wird.



            Ich halte Kontext- und zeitliche einordnungen für absolut geboten, aber wenn dann muß das für alles gelten und eben nicht nur dann, wenn´s passt.

            • @nutzer:

              Sprachliche Äußerungen sind immer nur kontextgebunden zu verstehen, etwas anderes gibt es nicht. Und jedes Gericht wird prüfen, ob die Äußerungen des N-Worts (was "N" hier bedeutet, können Sie sich aussuchen) im gegebenen Kontext dazu angetan war, einen anderen zu beleidigen, oder eben auch nicht.



              Sorry, für mich geht es hier nicht um die ausschweifenden N-Wort-Erörterungen von Herrn P., die sind in ihrer selbstgerechten (oder durchaus "woken") Michael-Kohlhaasigkeit einfach nur peinlich. Aber mit dem Judenstern-Vergleich hat sich dieser Herr vollends aus dem gesellschaftlichen Konsens verabschiedet. Und das hat er ja auch eingesehen, nachdem ihm engste Freunde die Unterstützung aufgekündigt haben.



              Schön wäre noch, wenn er jetzt auch noch reflektieren würde, wie er früher mit seinen zynischen und vorurteilsbeladenen Äußerungen Kriegsflüchtlinge, ältere Menschen und queere Menschen in ihrer Würde verletzt hat.

  • Ich habe mir das Video angeschaut wo Demonstranten ihn niedergeschrien haben. Es war unsäglich ich habe da einen unheimliche Wut auf diese Demonstranten bekommen. Ich kann seine Reaktion sogar verstehen aber es hätte ihm nicht passieren dürfen sich zu solchen Äußerungen hinreißen zu lassen. Aber im Kern hat er recht. Die Diskussionskultur in Deutschland ist wirklich unter aller Kanone. Und es wird in vielen Medien falsch dargestellt. Habe mir bewußt das Video rausgesucht da ich ohne es gesehen zu haben mir keine Meinung bilden wollte. Was aber die meisten tuen. Und wenn er darüber redet ob man bei Kinderbüchern von Lindgren die Bezeichnung "Negerkönig" durch "Südeseekönig" ersetzen sollte, soll er dann N-König sagen? Das hat er ja auch so erläutert und da muß ich ihm recht geben. Auch wenn er manchmal übers ziel hinausschlägt so ist er doch einer der wenigen guten Politiker die wir haben. Er wird auf die Grünen verzichten können.

    • @Ich1000:

      Sie scheinen die Demonstranten für die Mächtigen zu halten und den OB für machtlos. Der OB war ein Gast auf einem Podium und konnte dort frei reden. Die Demonstranten vor der Tür haben ihn daran erinnert, dass er seine Meinung mit anderen Meinungen auf der Welt teilen muss.

      • @Raul Laubeiter:

        Nach diesem Maßstab waren auch alle Corona-Leugner berechtigt, Politiker aufs übelste zu Beschimpfen und beleidigen, weil sie ja machtlos waren, während die Politiker ja überall frei reden können.

    • @Ich1000:

      Von Ihrem Beitrag unterschreibe ich jedes Wort und in solchen Situationen rutschen mir auch manchmal Worte oder Gedanken raus, die ich mit klarem Kop so nicht sagen würde.

  • Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass Palmer irgendetwas einsieht. Er macht auf verfolgte Unschuld und begründet seinen Rückzug mit der Belastung die sein Umfeld durch die Reaktionen auf seine Aussagen hinnehmen muss. Er findet die Reaktionen übertrieben, nicht sich selber. Selbst sein jetziges Hinwerfen ist pampig und zutiefst unbescheiden.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Er hat sich entschuldigt. Er hat geschrieben, dass seine Reaktionen "alles nur schlimmer" machen. So sehr hat sich kaum jemals ein Politiker gehäutet.



      Aber heute ist die Stunde derer, die gern auf einem, der am Boden liegt, ein bisschen rumtrampeln möchten; mit hoher moralischer Geste, klar.

      • @Michael Kuckenburg:

        Der OB ist heute schon in der Presse mit einem neuen Thema, Autoindustrie. Mein Eindruck ist, dass er denkt, er hätte das gewonnen, durchgestanden. Die U Frankfurt hat es noch weiter zu klären, was sie will, der OB weiss, was er will: Aufmerksamkeit um jeden Preis.

  • Das dürfte des Pudels Kern sein.

    “Sohn Boris Palmer schreibt jetzt in seiner Erklärung zum Austritt, dass ihn Konfliktsituationen wie in Frankfurt in Situationen, die er als Kind mit seinem Vater erlebt hat, zurückversetzen.“

    kurz - Bei Alkoholikern - nennt frauman sojet Co-Alkoholiker. Dürfte entsprechend einzuschätzen sein!



    (Hab solche in Kliniken erlebt - ein “tödliches Gift!“;((

    • @Lowandorder:

      Schockschwerenot! Da schreibste “wie“ & “entsprechend “ & da wirste ans Kreuz genagelt - als hättste in den Neckar gestrullt - wie weiland Prof. Günter Dürig. Gell,



      Kind/Jugendliche dysfunktionale Anhängigkeitsverhältnisse & deren traumatisierende Tendenzen/Wirkungen - kippte bei mir auf. Wobei die vorausliegenden Traumatisierungen (auch Alkoholismus ist eine solche) vielfältig wie das Leben sein können - sich aber individuell unterschiedlich auswirken.



      &



      In Anbetracht dessen mir bis dato weitgehend unbekannten “Setting“ etc. von Boris Palmer ist da nix an den Haaren herbeigezogen. Gegenteiliges würde mich vielmehr in Erstaunen versetzten. Da folge ich insoweit @KE1NER.



      (Zu eigenen Erfahrungen in sojet Abhängigkeitsverhältnissen & Analyse ein andermal)

      • @Lowandorder:

        Kann Ihnen gut folgen! 'But:' Palmer sen. muss ein toller Typ gewesen sein: sich als Pomologe (nebenbei: als "Halbjude" war auch an Gymnasium nicht zu denken) immer wieder in Situationen zu bringen, in denen er dem Nazipack in der damaligen Richterschaft unter die Nase reiben konnte, was sie wirklich waren, ist bewundernswert.

        Anstrengend (vermutlich Boris³) wird er auch gewesen sein.

        Posttraumatisch heißt ja z.B., dass so ein Afghanistanveteran u.U. von Null in den Straßenkampfmodus übergeht, wenn da ein Motorrad ne Fehlzündung hat, und es lohnt sich bestimmt, diesen Clip mit Palmers (Boris') Aussetzern daraufhin anzusehen.

        Worauf ich aber eigentlich hinauswill (weil Sie Analyse ins Spiel gebracht haben): bei Freud schon angelegt und bei Reich konsequent weiter gedacht ist die Einsicht, dass das, was gemeinhin als psychisch krank gesehen wird, in Wirklichkeit eine sehr gesunde Reaktion auf die Psychosen moderner Gesellschaften sein kann.

        Die Vita des Vaters lässt sich kaum anders verstehen, und in dem Video ist die Stelle, in der Palmer in die skandierten Rufe "Nazis raus" einstimmt und mitklatscht, wohl die interessanteste.

        Von da aus lässt sich auch leicht denken, dass hier womöglich die Falschen aneinander geraten sind (mindestens weist Palmers paradoxe Intervention darauf hin), und so ergibt sich auch eine interessante Sicht auf diese Diskussion um das N-Wort.

        Denn ganz selbstverständlich benutzen fast alle z.B. Smartphones, für die die Ausbeutung von Kindern in Afrika als unverzichtbar angesehen wird (wahrsch. ist die Szene sogar mit so einem gefilmt worden) - da ist wan, analytisch gesehen, aber sowas von bei Verdrängung und Verschiebung, dass es knirscht: wir bezeichnen zwar solche Kinder so höflich wir können - wenn aber z.B. das Fairphone eine Handvoll Dollar teurer ist und die Kamera vielleicht nicht ganz so gut auflöst, ist Schluss mit Menschenwürde und Kinderrechten, kaufen fast alle die üblichen - als wären sie vom Laster gefallen...

      • @Lowandorder:

        ...CO - Erkrankungen von Partnern oder Familienangehörigen, bei erkrankten Familienmitgliedern, jeglicher Erkrankung, ist inzwischen zum Glück erkannt worden - in dieser Beziehung leben wir zum Glück nicht mehr in den 60er Jahren - und es kann geholfen werden - wenn Betroffene merken - sie brauchen Hilfe und möchten diese auch annehmen.



        Ein großer Fortschritt, für die Betroffenen und für uns alle, als Gesellschaft.

        • @Alex_der_Wunderer:

          So isset - anschließe mich.



          (“Bis dahin - Ritt über den Bodensee!



          Dank Ihrer vielfältigen Begabungen hatten Sie es so lange um die Löcher 🕳️ 🕳️ rum geschafft. Jetzt aber sind Sie reingefallen. Und da gibt es nichts mehr zu vermeiden. The only way out - is through!“ Mein Analytiker - zu recht.



          Mit dir selbst allein Schach spielen - führt nicht mehr weiter •



          Nein. Du setzt dich mit zugewandter Hilfe mit einem Teil deiner Persönlichkeit auseinander - den du bis dato “nicht gekannt“ hast - der dir fremd war! So in etwa. Schmerzhaft But the only way. Doch wie bei allen - das Unbewusste bleibt! Woll.



          & 💤💤💤 noch ne Mütze voll;)?

          • @Lowandorder:

            👍👍 😎

    • @Lowandorder:

      Nur dass es sich bei dem Vater nicht um einen Alkoholiker, sondern um ein ganz offensichtlich traumatisiertes Opfer des Nationalsozialismus gehandelt hat de.m.wikipedia.org/wiki/Helmut_Palmer - niewand, der*die als Halbjude oder -jüdin in Deutschland überlebt hat, hat das unbeschadet überstanden.

      Und aus der Holocaustforschung ist bekannt, dass diese Traumata teilweise an die Nachkommen weitergegeben werden/wurden

      Insofern ist auch die Eingangsbemerkung oben -"Der Einzige, der Boris Palmer im Weg stand, war immer Boris Palmer selbst" - bestenfalls eine halbe Wahrheit: dass jemand, dessen Vater die ersten 15 Jahre seines Lebens unter einer permanenten Mordrohung, und zwar von Staats wegen, verbracht hat, in Situationen wie der gerade bekannt gewordenen völlig die Balance verliert, ist nicht verwunderlich.

      Das entschuldigt sein Verhalten und den Vergleich nicht, kann aber vielleicht eine etwas differenziertere Sichtweise befördern.

      In der dann z.B. auch eine gewisse Empathie vorkommt und Anerkennung dafür, unter was für erschwerten Bedingungen dieser offensichtlich hochbegabte Mann auch Erstaunliches geleistet hat.

      "Wünsche ihm ein gutes Leben" (Nouripour) - schön, wenn dies ein ehrlicher Wunsch (und kein verkapptes 'weg mit Schaden!') ist.

    • @Lowandorder:

      schön alles an den Haaren herbeiziehen so wie es einem passt, gratuliere

      • @Ich1000:

        Anschließe mich. Gefährliches Fahrwasser.

  • Trotz allem ( nicht zu entschuldigenden ) Fehlverhalten immerhin ein Politiker, der in der Lage ist seine Fehler einzusehen und Konsequenzen daraus zieht - und das auch kommuniziert ! Ist mir viel lieber als all die allglatten Politiker, die Fehler vertuschen und sich nie diese oder eine Schwäche eingestehen. Politiker, die dann noch öffentlich mitteilen, diese Schwäche mit professioneller Hilfe bearbeiten zu wollen, Hut ab, in Zeiten des starken, unfehlbaren Politikers.

    • @maestroblanco:

      Da geb ich völlig Recht. Konsequenzen zieht heut kaum noch jemand. Selbst bei größtem Fehlverhalten, wird sich an Posten gewöhnlich festgekrallt bis zum bitteren Ende. Ob bei ihm nun echt der groschen gefallen ist und was genau ihn zu diesem Schritt bewegt hat, mal dahingestellt.



      Achja. (Off Topic). Der Beitrag unter dem Boomer Artikel war ebenso wie der Text von Frau Dribbusch natürlich ironisch zu verstehen.

    • @maestroblanco:

      Wenn es so ist, wie er es jetzt darstellt, dann ist es gut. Aber mir kommt es sehr inszeniert vor. Statt in aller Stille die Grünen zu verlassen, wird dafür die größtmögliche Provokation gewählt (N-Wort und Nazivergleich zusammen, das muss man erstmal hinkriegen!), dazu noch dir Tränendrüsennummer mit dem Vater. Es gibt keinen Rücktritt, keine wirkliche Einsicht und keine Entschuldigung, es scheint eher so, als wolle er sich vorübergehend aus der Schusslinie nehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass das alles schon vorher genau so geplant war und Palmer sich weiterhin als der provozierende Provinzbürgermeister gefallen wird, nur dass er das Opfernarrativ dabei noch ein bisschen mehr bespielen wird. Mal sehen...

    • @maestroblanco:

      "Einsehen": Für sein Verhalten hat er sich nicht entschuldigt, nur Für "Eindrücke" und wegen "Belastung" seines Umfeldes. Das ist keine eine Ich-Aussage. - "Konsequenzen ziehen": Ja, es war Palmer, der seinen Austritt erklärt hat. Innerhalb des Parteiausschlussverfahrens hat er nun aber zuvor den Freund verloren, der ihn dort rechtlich gestützt hat, Rezzo Schlauch. Es war also abzusehen, dass er in Zukunft allein dastehen würde gegenüber dem Gremium. Das schafft eine völlig neue Lage, eine andere Abfolge / "Interpunktion" (Watzlawick) der Geschehnisse. Von daher schätze ich es so ein, dass Herr Palmer lediglich früher "Ich trete aus" gesagt hat, als das Gremium am Jahresende vermutlich Bilanz gezogen hätte.

  • Es ist immer so das Worte wichtiger sind als Taten. Kriege mit dem Ziel Menschen zu töten sind erlaubt, N-Wörter zu benutzen nicht. Es ist halt einfacher N Wörter zu verbieten als Kriege zu verhindern…

    • @Andreas Geiger:

      In der Tat erscheint es mir einfacher, auf das N-Wort zu verzichten und andere anzuhalten, das Wort nicht zu nutzen, als eine Lösung für den Nahost-Konflikt zu finden ist den Krieg in der Ukraine zu beenden. Sollten wir jetzt alle vergleichsweise harmlosen Probleme ignorieren solange die gravierendsten nicht gelöst sind?



      Sprache beeinflusst unser Denken und Worte können verletzen, vor allem wenn man parallel noch auf andere Art und Weise von Diskriminierung betroffen ist. Was spricht dagegen im Kleinen für positive Veränderung zu sorgen selbst wenn die großen Dinge außerhalb unseres Einflusses liegen?

    • @Andreas Geiger:

      Die Verwendung des N-Worts ist nicht verboten. Rechtlich sankioniert ist nur, andere Menschen zu beleidigen. Ob eine Beleidigung vorliegt, entscheiden Gerichte im Einzelfall.



      Hier, im Gegensatz, geht es um gesellschaftliche Werte und Normen, die sich über lange Zeiträume entwickeln und nicht einfach durch einmalige politische Entscheidungen verändert werden können. Und jetzt ist großes Trara um abwertende Fremdbezeichnungen für ethnische Gruppen, deren Nicht-Verwendung angeblich die individuellen Feiheitsrechte beschneiden soll. Gleichzeitig schneidet die internalisierte Zensur-Schere in unseren Köpfen aber tagtäglich unzählige Wörter aus unserer Konversation, und nur weil die entsprechenden Normen älter und uns mittlerweile so selbstverständlich sind, käme niemand auf die Idee, deshalb die Gefährdung der Grundrechte zu beschwören.



      Langer Rede kurzer Sinn: Von "halt einfacher" kann keine Rede sein.

      • @mats:

        Hören Sie: das, was Sie internalisierte Zensur-Schere nennen, ist für mich die Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Soll hier auf der taz Kommentarseite alles voller A-Wörter, dem F-Wort, und Drohungen vergiftet sein?

    • @Andreas Geiger:

      Es sind eben immer wieder Wörte die die Kriege und das Morden erst ermöglichen. Erst wenn der Andere kein Mensch mehr ist, sondern ein Ungeziefer, ein Dreckschwein, ein N... ist, kann man ihn auch bedenkenlos kalt machen.

      • @Ingo Bernable:

        Beides ist wichtig und sollte nicht gegeneinander ausgespielt werden

        • @Ich1000:

          Das ist ja auch gar nicht meine Intention. Dennoch sollte man bedenken, dass sich Worte oft genug mit entschlossenen Widerworten stoppen lassen, Gewalt allzu oft nur mit Gewalt.

  • Sehr guter Kommentar. Dass er nun nicht mehr bei den Grünen ist, finde ich gut, denn Palmer passt nicht mehr zu den Neu-Grünen, die gar nicht mehr grün sind.

    • @Rudi Hamm:

      Was sind die Grünen denn jetzt?

    • @Rudi Hamm:

      Passte denn Palmer zu den Alt-Grünen? Die Alt-Grünen waren linker und nicht rechter als die Neu-Grünen.

      (von den Uralt-Grünen, den Nazi Bio-Bauern, die aber schnell weg waren sehe ich mal ab)

  • in der Charakterisierung Plamers hier im Artikel geh ich voll mit. In dem Video aber, seh ich Palmer, der beschuldigt wird ein Nazi zu sein, was an Absurdität nicht zu überbieten ist und sich mit einem Gegenangriff (wobei eigentlich argumentiert er) verteidigt. Dabei benutzt er einen unsinnigen Vergleich, wie Palmer das immer macht.



    Zu erwarten dass jemand, in diesem Fall Palmer sich feingeistig mit solch einer Situation auseinandersetzt und auf die Vorwürfe im Einzelnen eingeht, ist weltfremd.



    Zu erwarten, dass das von den lautstarken Menschen erhofft wird, ebenso.



    Palmer benutzt Schlagwörter, die die lautstarken Personen triggern, aber die benutzen ebenso weltfremde Titulierungen für Palmer. Wer Palmer einen Nazi schimpft hat noch nie einen gesehen. Eine Klärung war da nicht angestrebt, Palmer hat reagiert wie erwartet und die Emotionen bedient, die erwartet wurden.

    • @nutzer:

      wenn dieser OB sich anders als feingeistig auseinandersetzen soll, für wen sehen Sie denn dann die Sphäre der Feingeistigkeit vor? Tübingen ist eine Elite-Uni, wir haben keinen Bock auf Rüpel wie diese OB, wir wollen lieber feingeistige Diskussionen.

    • @nutzer:

      "Zu erwarten dass jemand, in diesem Fall Palmer sich feingeistig mit solch einer Situation auseinandersetzt und auf die Vorwürfe im Einzelnen eingeht, ist weltfremd."



      Ich finde eigentlich schon, dass man von einem Politiker in so hoher Position, zu dessen zentralen Aufgaben auch Diplomatie und das führen schwieriger Verhandlungen im öffentlichen Interesse gehören, berechtigt erwarten darf 1.) die Grenzen des Sagbaren zu kennen und einzuhalten und 2.) sich weit genug im Griff zu haben um nicht gleich komplett auszurasten wenn man ihn kritisiert und zwar unabhängig davon ob diese Kritik nun analytisch-sachlich oder eben überspitzt und polemisch an ihn herangetragen wird.

      • @Ingo Bernable:

        Was ist denn - einmal völlig losgelöst von dem Bekanntheitsgrad oder der Funktion einer Person betrachtet - nun schlimmer: im öffentlichen (!) Raum jemanden als Nazi zu beschimpfen oder der Gegenseite undifferenzierte Stigmatisierung in Form eines unpassenden Vergleiches vorzuwerfen.



        Zunächst einmal verstehe ich unter einem Nazi jemanden, der sicher rassistisch denkt, aber auch so handelt (!). Gibt es Fälle, wo Herr Palmer rassistisch gehandelt (!) hat?



        Ferner verstehe ich unter einem Nazi jemanden, der ein totalitäres Regime stützt oder gutheißt und auch Leute konkret verfolgt, wenn nicht sogar physisch vernichtet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Herr Palmer so etwas bei seiner Familienbiographie täte.



        Unzweifelhaft hat Herr Palmer bewiesen, dass er der Verantwortung, die sein politisches Amt als OB mit sich bringt, in Bezug auf meinungsstarke Äußerungen nicht ausreichend Rechnung trägt.



        In diesem Frankfurter Fall erinnert er mich ein wenig an die tragische Figur des Youtubers Drachenlord, der, wenn man ihn mit den richtigen Worten provozierte, unverhältnismäßig ausgetickt ist. Mir ist bewusst, dass der Vergleich hinkt, es geht mir dabei v.a. um den "Mechanismus", dass man bekanntermaßen bei bestmmten Personen nur den richtigen Knopf drücken muss, um den "gewünschten" Effekt, eben eine heftige Reaktion herbeizurufen. Klar, Palmer sollte in seinem politischen Amt da mehr Nonchallance haben. Hat er aber leider nicht. Deswegen ist es gut, wenn er dieses, "sein" Thema mit Unterstützung angeht. Insofern mein Respekt.



        Nochmal zurück zu meinem 1. Satz: Auf Palmer wurde jetzt genug rumgehackt, aber warum thematisieren die Medien überhaupt (!) nicht die undifferenzierte Diffamierung als "Nazi"? Und warum wird von der Presse überhaupt nicht näher beleuchtet, welche Personen da provoziert haben?Darf man heutzutage jeden, der eine rassistisch anmutende Äußerung macht, automatisch und ungestraft "Nazi" nennen? Eine Titulierung "Rassist" wäre zutreffender als "Nazi"!

        • @Alfonso el Sabio:

          Natürlich waren auch die 'Nazi'-Titulierungen strunzdoof, aus einer theoretisch fundierten, analytischen Persekte kaum haltbar und sicher ebenso zu kritiseren wie die inflationär vulgäre Epidemie der lustig gemeinten Bindestrich-Nazis. ('Ich bin so ja ein Ordnungs-Nazi, hihi.') Nur ändert oder relativiert das Palmers Rolle in dieser peinlichen Sache eben auch überhaupt nicht.

          • @Ingo Bernable:

            die Aktion war nicht nur strunzdoof, die war einzig und allein darauf ausgerichtet als Gruppe jemanden zum Schweigen zu bringen. In jeder Hinsicht eine fragwürdige Aktion und rein auf Befriedigung des eingenen Triebs ausgelegt. Die gleichen Maßstäbe an denen Palmer gemessen wird, muß auch für diese Gruppe Menschen gelten.

            • @nutzer:

              Ich denke, ein OB wird an anderen Maßstäben gemessen als die Gruppe der Menschen, die ihn auf dem Weg zum Podium anhält.

      • @Ingo Bernable:

        Boris Palmer kritisiere ich persönlich für seine Haltungen, weniger für seine undiplomatische Art. Zu Recht beklagt er und vermutlich auch nicht wenige Wähler, dass man manchmal meint mit Sprechautomaten zu tun zu haben.



        Als Joschka Fischer seinen Spruch "mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch" brachte war der Linke Teil des politischen Spektrums hochamüsiert - kein Wort über Unprofessionalität oder "sich im Griff haben". Ganz im Gegenteil wurde dieser Sprechakt als erfrischend angesehen. Gegen die schablonenhaften vorhersagbaren Worthülsen des Polit-Sprechs des immerzu kontrollierten Spießers.



        Was an Palmer m.E. zu kritisieren ist, ist eben der Inhalt, welcher seine Haltung reflektiert, z.B. wie er über alte Menschen in der Coronazeit dachte oder seine Fixierung auf die Hautfarbe am Beispiel des Radfahrers mit nacktem Oberkörpers. DAS sind die Probleme die ich mit ihm habe, nicht seine "Performance" oder ein zu loses Mundwerk.

      • @Ingo Bernable:

        Aha, seid wann isch denn dr OB vo Tibenga a Diblomat?

        • @YeahYeah:

          Auch OBs haben durchaus einiges zu verhandeln von dem Einiges abhängt und wobei diplomatisches Geschick und ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz nötig ist.

          • @Ingo Bernable:

            Für Tübingen scheint es ja gereicht zu haben, sonst hätten sie ihn nicht wiedergewählt.

      • @Ingo Bernable:

        Dass Palmer vor Reizworten nicht zurückschreckt (sie geradezu inflationät benutzt) ist ja nun bekannt, was es nicht richtiger macht, aber das ist nun keine Überraschung.



        In dieser Situation finde ich es aber schon erstaunlich, dass er versucht sich argumentativ zu verteidigen (auch wenn`s schief gegangen ist) während er einfach nur angebrüllt wird und als Nazi beschimpft wird und null Bereitschaft erkennbar ist, in ein Streitgespräch einzusteigen. Das ist halt Palmer, dass er in solch einer Situation nicht wegläuft und sich in Gefechte begibt die zur Verlierer kennen werden.. und ausgerastet ist er nicht, er hat nur falsche Vergleiche benutzt, ausgerastet ist die Gegenseite.

        • @nutzer:

          Wenn etwas als Reizwort bezeichnet wird, klingt das für mich, als ginge es um ein Spiel. Der OB kennt die Wirkung von Reizworten, er nutzt facebook. Der OB will diese Reizworte in der Diskussion in Spiel bringen, weil sie ihm erlauben zu pöbeln.

        • @nutzer:

          Die Erklärung 'Der ist halt so.' ist eben keine Entschuldigung und ändert auch nichts dran, dass jemand der so ist in solch einem Amt eine Fehlbesetzung ist. Und ich denke schon, dass es jenseits von verbaler Entgleisung und Weglaufen durchaus noch andere Optionen gegeben hätte um souverän auf diese "Nazi"-Rufe reagieren zu können.

          • @Ingo Bernable:

            Na Ihre vermeintlichen anderen Optionenhätte ich jetzt gerne mal von Ihnen gehört

          • @Ingo Bernable:

            da fallen mir nicht viele Optionen ein...



            aber mir fallen spontan einige Beispiele ein, wo Politiker in derartigen Situationen mit Beschimpfungen reagiert haben..



            auf seine Anfangsantwort, stellt er eine indirekte Frage, "Ihr nehmt ein Wort und schließt auf den gesamten Charakter" darauf kam sinngemäß "fühlst Du dich von dem Begriff Nazi angesprochen?" Und weiter" Sei ruhig. Geh weg" etc. das war eine rein aggressive Situation, da war kein Wille zur Kommunikation. Einfach weiter hau drauf... Palmer versucht dann was Palmer immer versucht, ein Maximalreizwort zu bringen, um das Gegenüber aus der Spur zu bringen, aber immer noch kein Angriff, ein Vergleich. Das Wort dispruptiver Protest ist gerade so oft zu hören, das was Palmer hier macht ist eine disruptive Argumentation, um das Gegenüber zum Unterbrechen zu bringen, weil er merkt er wird einfach nur beschimpft und es ist egal, was er tut.



            Palmer ist Palmer, das triggert ihn.



            Aber es ist einfach dumm jemanden zu beschimpfen und dann sich zu empören, dass der Beschimpfte dann unkorrekt kontert. Das ist scheinheilig.



            Jemand als Nazi zu beschimpfen, de rnie im Leben ein Naziist, ist mindestens genauso absurd und aggressiv und ein unangemessener Vergleich, wie Palmers Judenstern-vergleich.

            • @nutzer:

              was wäre denn anders als scheinheilig? Wenn Sie beschimpft werden, geben Sie es mit gleicher Münze zurück? ich finde, ich kann den OB kritisieren, ohne mich zum Heiligen machen zu wollen.

        • @nutzer:

          genau mich hat beim Ansehen des Videos eine unheimliche Wut gepackt. Diese Demonstranten sind für mich Menschen mit denen man nicht diskutieren kann und mit denen ich auch nichts zu tun haben wollte. Auch menschlich nicht denn so ein Verhalten sagt viel über den Charakter solcher Menschen aus. Im Kern hat er auch recht. Hier wird übelst ausgegrenzt. Aber das war beim Bielefelder Parteitag der Grünen vor über 20 Jahren auch schon so. Ich habe es mir angetan mir die 11 h anzusehen. Eine einzige Katastrophe. Die Argument hätte man in einer halben Stunde zusammenfassen können. Da wurde größtenteils so laut wie möglich niedergebrüllt damit der andere nicht zu Wort kam.

          • @Ich1000:

            Der OB herrscht in seiner Heimat, der Kleinstadt T., unbeschränkt. Trifft der in der Großstadt auf Leute, dei seine Autorität in Frage stellen, rastet er aus. Und Sie werden wütend, richtig? Warum? Müssen die Frankfurter einen OB einer anderen Stadt als Staatsgast behandeln?

            • @Raul Laubeiter:

              ich bin wütend geworden weil ich mir vorgestellt habe ich wäre in dieser Situation. So einfach ist das und es ist nicht das was sie da reininterpretieren

    • @nutzer:

      Da kann ich nur vollumfänglich zustimmen! Es ekelt mich an, wie der Begriff "Nazi" inflationär gebraucht wird und genau deshalb die Gefahr, die von echten (Neo-) Nazis ausgeht, verwässert wird.

      • @tazziragazzi:

        genau, man könnte auch sagen dass dies eine Verharmlosung von echten Nazis darstellt

  • Ein guter Artikel, der Palmers Probleme sehr gut analysiert und auf den Punkt bringt. Hoffen wir für ihn, dass er auch wirklich Hilfe aufsucht, diese dann auch annimmt und ihm auch entsprechend geholfen werden kann.

  • Meinen ausdrücklichen Dank an Rezzo Schlauch!

    • @Grenzgänger:

      Schlauch, der die Fahne immer im Wind hält? Der Porsche-Schlauch? Ein seriöser Anwalt würde anders reagieren.

      • @resto:

        Habe ich auch gerade gedacht, der hängt sein Fähnlein immer in den Wind

  • Unhaltbar ist der Holocaust-Vergleich. Palmer als nazi zu beschimpfen auch. Und mit der sprachdiktatur hat er halt einfach recht.

    • @Vincent Braun:

      Können Sie sagen, was Sprachdiktatur für Sie heisst? Sie können hier posten, was Sie möchten, auch anderswo. In welchen Räumen herrscht Ihrer Meinung nach eine Sprachdiktatur?

    • @Vincent Braun:

      "sprachdiktatur"



      Nun, dann wünsche ich ihnen, dass man sie wegen dieses Kommentars nicht abholt und verschwinden lässt. Kritsierten sie nicht einen Moment zuvor unhaltbare Vergleiche?

      • @Ingo Bernable:

        Wo vergleiche ich hier?