piwik no script img

Pro-palästinensische SzeneAm Tiefpunkt

Erik Peter

Kommentar von

Erik Peter

Am Jahrestag des 7. Oktober zeigt sich: Die Pali-Szene hat sich in eine Sackgasse manövriert. Offener Jubel über Hamas-Verbrechen ist nun Konsens.

Konfrontation unvermeidlich Foto: dpa

E s gibt sehr viele Gründe, um für Palästina auf die Straße zu gehen. Doch es gibt einen entscheidenden Grund, der das allzu oft verunmöglicht: der radikale Teil der pro-palästinensischen Bewegung. Ausgerechnet am Jahrestag des Überfalls auf Israel durch die Hamas und weiterer militanter palästinensischer Gruppen hat sich dieser Teil der Szene vollends blamiert. Ihr Auftreten ist anti-emanzipatorisch, empathiefrei, würdelos.

Innerhalb dieses aktivistischen Spektrums wird man sich durch die Ereignisse rund um die geplante Kundgebung am Abend des 7. Oktober am Berliner Alexanderplatz wie immer bestätigt fühlen. Erst ein Verbot durch den Repressionsstaat, dann ein gewaltvoller Einsatz und Kessel durch die Polizei gegen viele hundert Aktivist:innen, die trotzdem gekommen waren. Nur: Die Basis, damit ihr Ruf nach Empörung und Solidarität eine Antwort finden kann, haben sie selbst zerstört.

Schon am Vormittag des Jahrestages jenes Angriffes, bei dem vor zwei Jahren 1.200 Menschen, in der Mehrzahl Zivilist:innen, abgeschlachtet und 250 entführt wurden, präsentierte sich die Szene von ihrer unmenschlichsten Seite, indem sie sich mit den Angreifern gemein machte. „Glory to the fighters“ stand da während einer Straßenblockade in Friedrichshain auf einem riesigen Banner. Ruhm also für die islamistischen Kämpfer der Hamas und ihren Blutrausch.

Dass das ganz genau so gemeint war, zeigte der Aufruf für die Kundgebung am Abend, die von der Versammlungsbehörde – man muss sagen, leider zu Recht – verboten wurde. Gehuldigt wurde darin dem „heldenhaften Ausbruch aus dem Gefängnis“, der das „zionistische Regime“ erschütterte. Und weiter: „Am 7. Oktober zeigte der palästinensische Widerstand der Welt, dass es möglich ist, die ‚allmächtige‘ zionistische Entität zu besiegen. Die Menschen in Gaza haben nicht um ihre Freiheit gebettelt, sie haben sie erobert.“

Nahost-Debatten

Der Israel-Palästina-Konflikt wird vor allem in linken Kreisen kontrovers diskutiert. Auch in der taz existieren dazu teils grundverschiedene Positionen. In diesem Schwerpunkt finden Sie alle Kommentare und Debattenbeiträge zum Thema „Nahost“.

Hamas-Fans bekennen sich

Lange haben sich die pro-palästinensischen Ak­ti­vis­t:in­nen dagegen gewehrt, als „Hamas-Fans“ und „Israel-Hasser“ verunglimpft zu werden, wie es etwa die Springer-Medien systematisch tun, um jede Kritik an einer verbrecherischen Kriegsführung Israels abzuwehren. Doch mit diesem Aufruf hat sich die Szene bewusst auf diese Seite gestellt. Und noch mehr: Mit der Zuschreibung der „allmächtigen“ Juden bedienen sie sich ungeniert antisemitischer Narrative. Die Anführungszeichen mögen eine letzte Schamgrenze sein; wert ist sie nichts.

In den zwei Jahren des Aufschreis gegen die Zustände in Gaza, im Nichtgehört- und auch im Verprügeltwerden, hat sich bei zu vielen der Konsens durchgesetzt: Gegen Israel – oder: die Juden – ist alles erlaubt. Während man sich hier über Polizeigewalt beschwert, wird den von der Hamas Ermordeten, Vergewaltigten und Entführten die Unschuld abgesprochen. Die Billigung des 7. Oktober mag einer Trotzhaltung entspringen, zu rechtfertigen ist sie niemals.

Gern würde man sagen, es ist nur eine Provokation weniger Radikaler, die sich behaupten wollen angesichts einer kippenden gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland, die viel zu spät ihre Kritik an Israels Massenmord und der systematischen Zerstörung aller Lebensgrundlagen in Gaza entdeckt hat. Doch die Verbreitung des Aufrufs zeigt: Die relevanten Player der Szene, die seit zwei Jahren ununterbrochen auf der Straße ist, stehen dahinter; es sind die relevanten Gruppen und Accounts, die ihn geteilt haben – und zwar ohne jede wahrnehmbare Kritik aus der eigenen Bubble, auch nicht von ihren reichweitenstarken Influencern und Journalist:innen.

Die Aufrufe zu der Kundgebung kamen nicht aus der islamistischen Ecke, sondern von Akteuren mit einem linken Selbstverständnis: Gruppen, die sich als antiimperialistisch begreifen, solche, die Attribute wie „feministisch“, „antifaschistisch“ oder „anarchistisch“ im Namen tragen. Selbsternannte Linke, die sich der dazugehörigen Werte wie Humanismus und Gerechtigkeit entledigt haben. Und auch der Logik: Denn das, was da als Sieg gefeiert wird, hat nicht nur über viele Israelis unermessliches Leid gebracht, sondern in der Folge vermutlich mehr als 100.000 Menschen in Gaza das Leben gekostet und das aller anderen zur Hölle gemacht.

Die Unfähigkeit zwischen dem Einsatz für Palästina und den Verbrechen, die in diesem Namen begangen werden, zu trennen, macht es nahezu ausgeschlossen, dass eine pro-palästinensische Bewegung in Deutschland Erfolge erzielt. 100.000 Menschen, die noch vor zwei Wochen in Berlin ohne Hamas-Begeisterung auf die Straße gegangen sind, werden damit ihren Gegnern zum Fraß vorgeworfen. Wer dabei am Ende auch verliert: die Menschen in Gaza.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
Mehr zum Thema

259 Kommentare

 / 
  • Wir sind zu Recht alle hocherfreut, dass die restlichen 20 israelischen Gefangenen frei sind.

    Wenn die Hamas jedoch darauf besteht,

    a) bewaffnet zu bleiben,



    b) die gewalttätigsten Führungsfiguren freizupressen (siehe auch Kommentar von *Sabine*) und



    c) weiterhin Israel massiv bekämpfen will, bis der letzte Gefangene - und es sitzen noch Tausende in israelischen Gefängnissen - freigelassen und der Gazastreifen von israelischer Besatzung befreit ist bzw. ein Palästinenserstaat entsteht,

    so sehe ich den Friedensprozess bereits jetzt als gescheitert an. Israel wird weiterhin Abwehrkämpfe leisten und damit rechnen müssen, dass die Hamas erneut Terroranschläge begeht, wenn sie militärisch wiedererstarkt ist (wobei ich nicht weiß, ob und wann sie dazu in der Lage ist).

    Je nachdem, wie ISR reagiert, werden in Deutschland möglicherweise die Demos mit fragwürdigem antisemitischen Inhalt wieder hochkochen.

    Schwierig ist dabei auch, dass nicht nur die Hamas, sondern auch die rechtsgerichteten Parteien in der Knesset sowie die Siedler ein großes Interesse daran haben, den Krieg am Laufen zu halten - keine guten Aussichten für einen Friedensprozess!

  • 2 Wochen vor dem 7. Oktober:



    www.timesofisrael....gaza-at-un-speech/

    “No greater insult to every foundational principle of the United Nations than seeing Netanyahu display before the UNGA a ‘map of Israel’ that straddles the entire land from the river to the sea, negating Palestine and its people, then attempting to spin the audience with rhetoric about ‘peace’ in the region, all the while entrenching the longest ongoing belligerent occupation in today’s world,” Arafeh tweets.

  • Wenn es stimmt, was DIE ZEIT, 18.38 Uhr, unter Bezugnahme auf die Nachrichtenagentur AFP schreibt, dass die gazanische Regierung und ihre Kämpfer bezüglich der israelischen Geiseln nun doch nochmal nachverhandeln möchten und die Freilassung von sieben hochrangigen Anführern, u.a. Marwan Barghuthi, fordert, werden die nächsten Demonstrationen der Israelkritiker und Pro-Palästinenser vielleicht doch etwas kleiner ausfallen. Ich vertraue darauf, dass nicht einmal jede/r Israelkritiker und Pro-Palästinenser das gut finden wird.

    Noch hoffe ich auf ein Missverständnis, eine Falschinformation oder eine Fehlinterpretation meinerseits. Um 5.37 MESZ (6.47 Ortszeit) wissen wir mehr.

    Die Uhrzeit habe ich aus dem nachfolgenden taz-Artikel:

    taz.de/-Nachrichte...t-Krieg-/!6119316/

  • Das Unrecht dort war denjenigen bereits bekannt, die sich länger und breiter eingelesen hatten.



    Nun kennt es eigentlich jede(r). Und Israels jetzige Regierung ist ärger als alles zuvor. Die Proteste werden folglich zunehmen, solange Netanyahu so wütet.



    Bis die Verantwortlichen in Den Haag im Spezialhotel sitzen.

  • Dass man am 7.10. sich etwas zurückhält mit Pro-Palästina-Demos, sollte Konsens sein. Aber deswegen hat sich die Pro-Palästina-Bewegung NIE + NIMMER ins Abseits manövriert! Das Gegenteil ist der Fall: Der Ruf nach einem Palästina-Staat wird immer lauter, immer mehr und wird immer intensiver. Und der Staat wird kommen und wird neben Israel entstehen.

    • @Pico :

      … die Frage ist nur, was da als „Staat“ entsteht und ob das ein demokratisches Gemeinwesen auf rechtsstaatlicher Basis, oder eher ein Talibanähnliches Terrorcamp wird.

  • Ich finde den Meinungsbeitrag gut. Was mir aber wirklich nicht klar ist, was hier immer mit "Links" gemeint ist. Meine linke Bubble aus Gewerkschafter*innen und Aktiven bei PRO ASYL und ATTAC und Stadtteilinitiativen ist komplett frei von Hamas-Glorifizierung. Es macht die im Beitrag kritisierten Positionen nicht einen Deut akzeptabler, aber hier geht es um eine kleine Minderheit derer, die das Attribut "links" für sich in Anspruch nehmen. Man muss schon aufpassen, dass nicht sehr radikale Ränder als für die Linke repräsentativ beschrieben werden.

    • @My Sharona:

      Die Frage ist, wer alles für dieses "Aufpassen" zuständig ist - oder spitzer: ob oder inwieweit die weniger Radikalen sich von den Apologeten des Massakers repräsentieren LASSEN. Gerade wenn es um die öffentliche Darstellung einer streitbaren Position geht, reicht es häufig nicht, einfach nur reinen Herzens zu sein. Da kann man zwar zetern und toben, dass einem Unrecht getan wird, aber an der Macht des Faktischen kommt man nicht vorbei: Die öffentliche Wahrnehmung sieht die Radikalen als Wortführer und die mit ihnen Demonstrierenden als ihre Unterstützer, wenn die sich nicht aktiv distanzieren und z. B. klarstellen, dass Gaza von isrealischer Aggression UND von der Hamas befreit gehört.

      Solange es immer nur die proisraelischen Gegendemonstranten sind, die diesen Punkt ansprechen (und dafür von den Propalästinensern lautstark angegangen werden), während Verherrlichung der Hamas-Gewalt regelmäßig erst von den Behörden und nicht den Mitstreitern gemaßregelt wird, setzt sich der Eindruck fest, dass die Skepsis gegenüber der Hamas und deren Mittel-Zweck-Philosophie in der propalästinensischen Szene sträflich unterrepräsentiert ist.

      • @Normalo:

        Das ist korrekt von Ihnen gesehen. Da fehlt Einiges bei den Palestinasolidarischen. Außerdem müssen die sich dann vielleicht noch an dieser Notwendigkeit der Abgrenzung von Hamas abarbeiten. Hätte man das von Anfang an getan, wäre es leichter gewesen.

        • @aujau:

          Für Außenstehende wie mich ist schwer erkennbar, warum diese Abgrenzung nicht oder nur unzureichend stattfindet. Möglicherweise sind die Sympathien für die Hamas weiter verbreitet, als man uns glauben machen möchte.

          • @Katharina Reichenhall:

            Viele denkbare Gründe. Der simpelste dürfte eine instinktive Verbrüderung sein, Motto "Der Feind meines Feindes...".

            Daneben gibt es Solche, bei denen eine echt krasse "Der Zweck heiligt die Mittel"-Mentalität am Start ist (die freilich lieber in revolutionäre "Notwehr"-Rethorik gehüllt wird): Extreme Meinungen erzeugen absolute Ziele und rückhaltlose Feindbild-Defintionen. Da rückt die Verhältnismäßigkeit der Zielerreichung schonmal in die zweite Reihe.

            Zum Dritten lockt natürlich die Zahl der Mitstreiter. Wenn man sich von niemandem distanziert, der zumindest partiell ins gleiche Horn tutet, bekommt man größere Proteste zusammen.

            Und zuletzt - auch da muss man ehrlich sein - ist es von Organisatorenseite gar nicht so leicht, in der (ihrem Wesen nach anarchischen) Welt von Meinungs- und Versammlungsfreiheit rigide Schotten hochzuziehen, wer auf wessen Demo erwünscht ist und andersherum. Da müss(t)en vielfach die Teilnehmer vor Ort mithelfen, und das tun die natürlich gerade gegenüber potenziell gewaltbereiten Extremisten lieber nicht so aktiv.

  • "Die Billigung des 7. Oktober mag einer Trotzhaltung entspringen, zu rechtfertigen ist sie niemals." Diese Billigung existierte schon von Anfang auch in Teilen der linken Szene. Wir hatten direkt nach den 7. Oktober die Glorifizierung des Anschlages, die Verteilung von Baklava durch eine Organisation wie Samidoun (mit der sich dann auch noch im Nachihinein solidarisiert wurde), die Verwendung von Hamassymboliken, den Posten von Paraglidern auf Social media.

    Dies steht letzlich in einer Tradition vom linken Antisemitismus, welche sich immer mal wieder im antiimperialen Teilen der Linken beobachten ließ. Als extremes Beispiel sei an den gepanten Anschlag auf das jüdische Gemeinde Haus 1 durch die Tupamaros West Berlin 1969 oder die Entführung der Landshut 1977 und die Selektion von jüdischen Passagieren während dieser Entführung erinnert.



    de.wikipedia.org/w...amaros_West-Berlin

    de.wikipedia.org/w...ELandshut%E2%80%9C

    Der Antisemitismus war niemals nur ein Problem was von rechts kam sondern stets von allen politischen/gesellschaftlichen Seiten.

    • @Rabenbote:

      Ob er wirklich stets von allen politischen/gesellschaftlichen Seiten kam oder ob mit dieser Aussage nur relativiert werden soll, sei einmal dahingestellt. Der Unterschied ist aber: Judenhass von rechts spielt immer weniger eine Rolle, während der von links mit seinem Import zugenommen hat. Will man ihn wirklich ursächlich bekämpfen, muss man dies berücksichtigen.

      • @Rene Meinhardt:

        Die Festellung dass Antisemitismus von allen gesellschaftlich/politischen Seiten kommt ist keine Relativierung sondern eine fachliche Feststellung. Belge dafür finden sie Berichten des RIAS oder in der Fachliteratur.

        Wenn sie darauf hinauswollen dass es derzeit vorallem der Antisemitismus von links ist der Schlagzeilen macht dann ja.



        Das im Moment antiisraelischer Aktivismus/Antisemtismus(inwiefern das immer Antisemitismus ist sei dahingestellt) den größten prozentualen Anteil ausmacht, ist zwar richtig, ändert nichts daran dass danach gleich der rechtsetxreme antisemitische Vorfälle zahlentechnisch folgen.

        Zudem übersehen sie auch aus den rechtsextremen Lager antiisraelischer Aktivismus/Antisemitismus begangen wird.

        Die Zahlen rechtsextremen Antisemitismus sind seid Jahren stabil und können damit eher als Konstante betrachtet werden, wohingegen der antisraelische Aktivismus wieder zurückgehen dürfte.

        Die These von importierten Antisemitismus, ist hingegen mit Vorsicht zu genießen , spielt diese doch stets in Relativierungen von rechten Antisemitismus eine große Rolle.



        Wer von Ursachen des Antisemitismus redet, darf von den Rechten nicht schweigen.

      • @Rene Meinhardt:

        Will man irgendwelche Menschenfeindlichkeit ursächlich bekämpfen, müsste man zwingend auch auf die Kette bekommen, dass Menschen und deren Ansichten von Wirtschaftsgütern fundamental verschieden sind und, von der buchstäblich entmenschlichenden Sklaverei einmal abgesehen, nicht 'importiert' werden.







        Ich unterstelle aber, darum geht es gar nicht. Antisemitismus könnte den Deutschen kaum egaler sein, wenn er kein willkommener Anlass wäre, Ausländer und Linke zu verachten.

        • @nihilist:

          Ändert ihre Unterstellung was daran, dass Antisemiten Antisemiten und damit das Problem sind?

  • Es war schon immer ein Problem der Linken, die Abartigkeiten in den eigenen Reihen mit revolutionärem Pathos zu verharmlosen. Besser wäre es, zuzugeben, dass die Dunkelmänner und - frauen nicht prinzipiell nur „rechts“ stehen.

    • @vieldenker:

      Richtig. Leider steht Ideologie immer wieder über Werten und die simple Gleichung mit dem Feind des Feindes zieht auch immer wieder. Und dabei gab es immer linke Strömungen, die im Kern zutiefst autoritär und demokratiefeindlich waren. Man hat brutale Dikatoren, Unrechtsregime und Terroristen verklärt, weil der eigentliche Feind der Kapitalismus und die damit verbundene westliche, liberale Lebensweise ist.



      Dass dem Banner "Links" universelle Menschenrechte, demokratische, humanistische Werte und progressives Denken prinzipiell immanent wären, nimmt die Szene zwar gern in Anspruch, hat aber so nie stattgefunden. Und wie extrem man sich verrenken kann, um die Welt in Gut und Böse aufzuteilen, unterstreicht der fast schon schizophrene innerlinke Streit um die Deutungshoheit des Nahostkonflikts.

    • @vieldenker:

      Da mögen Sie Recht haben, wenn es um die Sowjetunion oder die Mao- Gruppen der 1970er geht.

      Die Hamas ist dagegen in keinem einzigen Punkt ihrer Agenda als links zu bezeichnen. Die Hamas ist ja nicht " nur" antisemitisch und korrupt sondern auch streng hierarchisch,



      frauenfeindlich ohne Ende, gegen die Meinungsfreiheit, gegen die Pressefreiheit und homsexuelle Handlungen unter Männern werden in Gaza mit der Todesstrafe geahndet

      Allerdings haben Sie insofern wieder Recht, das es gewisse Teile der linke Szene immer wieder hinbekommen, solange um die Ecke rum zu denken, bis aus der eigenen Ideologie wieder ein Kreis wird.

      Also kein Hufeisen in diesem Fall, aber auf jeden Fall verstrahlt

      • @R. Mc'Novgorod:

        Volle Zustimmung. Es ist grotesk. Die gleichen Leute, die die katholische Kirche



        (weitgehend zu Recht) verdammen, erklären eine menschenverachtende klerikalfaschistische Terrororganisation zum Leuchtturm" des antimperialistischen Freiheitskampf der indigenen Bevölkerung" . Weiß ich nicht,

        Ob Edward Said mit "Orientalism" diese Leute wohl mit gemeint hat?



        Sehr viel mehr Pech beim Denken und aktive



        Realitätsverweigerung geht kaum. Das gilt auch für gewisse sehr gefeierte Professorinnen aus den USA. Und nicht geringe Teile der "progressiven" Kunst- und Kulturszene. Es ist ein Elend.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Die Agenda der Hamas enthält Punkte, die man als antiglobalistisch, antiimperialistisch und antikolonialistisch lesen kann, wenn man möchte.

        Man muss dazu nur über viele Punkte hinwegsehen.

        Manche davon haben Sie bereits aufgezählt.

        Über Dinge hinwegzusehen, dazu - so mein Eindruck - sind gerade überraschend viele Linke bereit.

        Wir haben gerade eine Zeit der Orientierungslosigkeit und der Erstarrung auf linker Seite.

  • Wenn man die Hamas-gewogenen Scharfmacher von Links benennen will, dann soll man diese Gruppen auch benennen: antiimperialistische und dogmatische Linksextremisten die von den autonomen eher proisraelischen Linksextremisten abzugrenzen sind.

    Gruppen einzubeziehen, die "solche, die Attribute wie „feministisch“, „antifaschistisch“ oder „anarchistisch“ im Namen tragen." ist keine Abgrenzung. Selbst Frauengruppen der CDU bekennen sich zum Antifaschismus oder auch zum Feminismus.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist doch nicht so gemeint, als ob alle, die solche Attribute tragen, Hamas-Freunde seien. Gemeint ist der Widerspruch, wenn sich Leute als feministisch, antifaschistisch und/oder anarchistisch sehen und gleichzeitig mit Hamas & Co. das krassestmögliche Gegenteil davon unterstützen.

      • @Earendil:

        Mal ne Frage: Welche z.B. feministischen Banner und Sprüche für die Hamas gab es auf der Demonstration, dass der Feminismus im Artikel speziell Erwähnung fand?

        • @Rudolf Fissner:

          Das ist doch nicht die Frage. Der Punkt ist, dass etliche, die an einem Tag den "palästinensischen Widerstand" feiern, am nächsten Tag feministische Forderungen propagieren - und den Widerspruch nichtmal wahrnehmen.

        • @Rudolf Fissner:

          Umgekehrt: Am 8. März haben sich große queerfeministische Demonstrationen nicht nur in Berlin zu "propalästinensischen" Demos gemacht. Unter "Allahu Akbar - Rufen" u.a.



          Beteiligung von haufenweise aggressiven Männern, die bei anderen Gelegenheiten als "Macker" von den Demos geworfen worden wären.



          Hat damit zu tun, dass "Palästina", besser Anti-Israel für große Teile der aktivistischen Linken zum neuen Hauptwiderspruch geworden sind.

        • @Rudolf Fissner:

          Eine der zu dieser Demo aufrufenden Gruppen war die "Alliance of internationalist Feminists", die sich selbst tatsächlich als feministische Gruppe begreifen (u.a. seit Jahren Organisatorinnen einer der Berliner 8.-März-Demos, wo sie schon seit Jahren aggressiv zu dem Thema agitieren). Eine andere Gruppe nennt sich "Anarchists for Palestine", vermutlich um irgendwie bewegungslinks anzudoggen (und sehr wahrscheinlich auch, um die anarchistische Szene zu schwächen, da diese dem dogmatischen und autoritären Anspruch dieser "Anarchists for Palestine" diametral entgegensteht).



          Ich denke, darauf bezieht sich "solche, die Attribute wie „feministisch“, „antifaschistisch“ oder „anarchistisch“ im Namen tragen." und nicht auf eventuelle Banner.

          Sie (und alle anderen) können sich gern selbst ein Bild von der kruden Ideologie dieser "Feministinnen" machen: www.instagram.com/...ist/p/DPCKeidDRjS/

          • @Beate Setzer:

            Danke!



            Das ist doch mal was Konkretes.



            Ich bin kein Freund von allgemeinen gleich alle inkludierende Bezeichnungen.

  • Israel kämpft gegen jene die es auslöschen wollen. Wenn alles gut läuft, war dieser Kampf letztlich erfolgreich. Die Hamas hat dafür gesorgt, dass der Blutzoll dafür furchtbar hoch war. Sie hat sich, um die Abraham-Abkommen zu verhindern, ihr eigenes Grab geschaufelt, was sie vorher hätte wissen können. Denn die palästinensische Tragödie ist vor allem deshalb eine Solche, weil die muslimisch geprägten Diktaturen der Region die Palästinenser nie wirklich befreien, sondern stets nur als Spielball für eigene Interessen nutzen wollten und wollen. Möge es nun endlich Frieden geben. Ich glaub nicht dran. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    • @Reisehank:

      "Sie hat sich, um die Abraham-Abkommen zu verhindern, ihr eigenes Grab geschaufelt, was sie vorher hätte wissen können."

      Dass die gazanische Regierung und ihre Kämpfer/Hamas entmachtet sind, sehe ich noch nicht. Über ihre Entwaffnung wird noch verhandelt, reich scheinen diese Leute bzw. ihre Finanziers auch zu sein, ob der Rückhalt in der gazanischen Bevölkerung abgeschwächt ist, ist, wie ich vermute, noch nicht bekannt. Im Westen und großen Teilen der Welt genießt sie Sympathien und Unterstützung,

    • @Reisehank:

      Naja die "palästinensische Tragödie" war/ist auch Ergebnis von israelischer Politik.



      Das dem Erstarken der Hamas in Gaza aus taktischen Kalkül zugeschaut und letzlich die Geldströme an die Hamas nie unterbunden wurde ist ein Beispiel.

      Das gegen die Siedlerbewegung in der Westbank auch nie entschieden vorgegangen wird und damit den Palästinensern systematisch Gebiete geklaut werden, was ebenfalls das erstarken von radikalen Kräften in die Hände spielte und viele Palästinensern in Verzweiflungtreibt gehört auch zur Wahrheit.

      Das fast komplette Zerstören von ziviler Infrastruktur, dem Einsatz von Hunger als Waffe während des Krieges hätte so ebenfalls nicht stattfinden dürfen.



      Auch das der militärische Einsatz fortgeführt wurde, obwohl Teile der IDF oder des Shin beit bereits sagten militräisch sei bereits alles erreicht was zu erreichen ist, ist ebenfalls entstandenes Leid was für das die israelische Regierung verantwortlich ist.

      Es gibt in diesen Konflikt keinen einzelnen Faktor. Auch wenn sie zurecht auf die Mitverantwortlichkeit an derer Mächte hinweisen.



      Ob die Hamas sich ihr Grab wirklich geschaufelt hat bleibt abzuwarten.



      Auf jeden Fall hat sie Israel politisch geschadet.

      • @Rabenbote:

        "Das dem Erstarken der Hamas in Gaza aus taktischen Kalkül zugeschaut und letzlich die Geldströme an die Hamas nie unterbunden wurde ist ein Beispiel."

        Einerseits wird verlangt, Israel möge sich bitte aus dem Leuchtfeuer palästinensischer Selbstverwaltung heraushalten (und ohne Gegenleistung alle nötigen Güter für die Bevölkerung bereitstellen) - andererseits ist dann aber doch wieder deren Verantwortung, wer dort regiert und wie.



        Hätte Israel sich am Bürgerkrieg 2007 beteiligen sollen? Den Gazastreifen schon früher plattmachen, weil sie es können? Oder wann wäre der Zeitpunkt und das konforme Vorgehen gewesen, um dem Erstarken der Hamas etwas entgegen zu setzen?

  • Der Anschlag der Hamas war abscheulich, das steht für mich ganz außer Frage. Jetzt die Euphorie und die Meinung, alles sei gut, Hass habe keinen Boden mehr, nur weil man sich hoffentlich bezüglich Gaza und Hamas einig geworden ist, geht völlig an der Realität vorbei. Es bleibt die Landnahme und Vertreibung im Westjordanland, ganz ohne einen Kampf gegen Terror. Und so lange dies nicht geklärt wird, wird es immer einen Grund für Hass geben, ob man es nun gut findet oder nicht.

    • @sachmah:

      Es ist allerdings ebenso naiv anzunehmen, ohne Landraub und Siedlerterror im Westjordanland würde alles gut werden. Im Gazastreifen wurden diese Dinge bereits 2005 beendet. Das Ergebnis ist bekannt.

      • @Earendil:

        Und die Palästinenser sollen die Vorgeschichte einfach vergessen? Nach dem Motto: War alles nicht so gemeint?

        • @Francesco:

          Sich stets das Racherecht vorzubehalten, ist jedenfalls kontraproduktiv, SOLLTE man irgendwann mal Frieden haben wollen. Aber das werden nur Jene verstehen, die den Frieden wirklich mehr wollen als den Tod ihrer erklärten Feinde.

      • @Earendil:

        Es ist naiv einen Staat so zu betrachten, dass nur in der einen Hälfte die Menschen seit Jahrzehnten vertrieben und deren Land gestohlen wird und die andere Hälfte das sang und klanglos hinnehmen sollte,

        Dann nämlich wäre im Gegenzug vom Terrorüberfall der Hamas auch nur ein kleiner Küstenstreifen betroffen gewesen und nicht ganz Israel.

        Solche geographischen Betrachtungen wollen sich nicht den Problemen und Verantwortlichkeiten stellen.

        • @Rudolf Fissner:

          Aber man hätte doch auch in dem kleinen Gebiet des Gaza-Streifens Israel und vor allem der Weltöffentlichkeit zeigen können, daß man man grundsätzlich an einem Frieden interessiert und zum Aufbau einer vernünftigen Selbstverwaltung williens und fähig ist. Statt dessen hat man erst durch einen aufgehetzten Mob die geräumten jüdischen Siedlungen verwüsten lassen, ob der Gaza-Streifen nicht zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Welt gehörte, und dann hat man fleißig Bunker gebaut und Raketen auf Israel abgefeuert.

          Das ändert an den Fehlern der israelischen Besatzungspolitik nichts, aber dass dieses Verhalten der Palästinenser von Israel nicht als vertrauensbildend angesehen worden ist, ist verständlich.

          Nebenbei: Den Menschen in Pommern, Schlesien, Ostpreußen usw. wurde auch ihr Land und Eigentum gestohlen und sie haben sich damit abfinden (müssen). Manchmal ist es um des Friedens willen besser, zu verzichten, gilt natürlich auch für israelische "Siedler". Abgesehen davon, dass die Mehrzahl der palästinensischen Flüchtlinge nie in den annektierten Gebieten gelebt hat.

        • @Rudolf Fissner:

          Aus israelischer Sicht war der einseitige Rückzug 2005 auch eine Art Experiment. Werden sich dei Palästinenser dem Aufbau zivilstaatlicher Strukturen widmen und auf friedliche Koexistenz umschwenken? Dann hätte es in Israel zweifellos Mehrheiten für weitere Räumungen im Westjordanland gegeben. Das Experiment scheiterte spektakulär, schon 2006 mit der Machtergreifung der Hamas. Darum - und seit dem 7.10.2023 natürlich noch viel mehr - fürchten heute nicht nur ein paar rechtsextreme Spinner einen palästinensischen Staat als existentielle Bedrohung Israels.

          • @Earendil:

            Richtige Analyse.

            Trotzdem bleibt der Fakt dass es u.a auch die israelische Regierung war, die dem Erstarken der Hamas zugeschaut/gefördert hat u.a in dem die entsprechenden Geldströme die zur Finanzierung der Hamas in das Land geflossen sind, eben keinen Riegel vorgeschoben hat.

            Die Wahrnehmung des palästinensischen Staates als existentielle Bedrohung ist zwar ein legitimier Punkt , aber für Teile der isarelische Rechten und der Siedlerbewegung ist dies lediglich ein Vorwand und das die Siedlerbewegung diesen nutzt um völkerrechtswidrig die Annektierung weiterer Gebiete voran zu treiben.



            Es zwingt nieman Israel weitere Gebiete zu annektieren und die Zivilbevölkerung dort zu schikanieren und gegen sich aufzubringen.

            Für das Handeln während der 2. Intifada und dem 7.Oktober liegt die Verantwortlichkeit allerdings auf palästinensischer Seite (neben der Hamas beteiligte sich u.a auch die"linke" PFLP an der 2. Intifada), und ist nicht zuletzt Ausdruck deren antisemitischer Ideologie.

            • @Rabenbote:

              Da stimme ich Ihnen völlig zu. Netanjahu und Mitstreiter haben das Erstarken der Hamas mindestens toleriert, um ein Gegengewicht zur Fatah zu bekommen und damit die Staatsbildung Palästinas weiter zu torpedieren. Und das durchaus nicht hauptsächlich aus Sicherheitsinteressen, sondern aus ideologischen Beweggründen.

              Und was ich oben schrieb, sollte gewiss keine Rechtfertigung des Besatzungsregimes im Westjordanland sein, nur eine Erklärung, warum viele in Israel daran kaum (noch) Anstoß nehmen.

  • Stimme dem Artikel voll und ganz zu.

  • Halleluja!

  • gerne. tatsache ist das es scheinbar oft zu drastischen Taten kommen muss damit die Welt überhaupt erstmal Zustände wahrnimmt. aber man könnte ja auch mit den Menschen sprechen

    • @geradenicht:

      "tatsache ist das es scheinbar ..." Merken Sie den Widerspruch?

    • @geradenicht:

      Genaus das ist eine jener dämlichen Verklärungsversuche des Hamas-Überfalls zum "notwendigen Übel", der sich eigentlich verbieten sollte und der die Versuche unterminiert eine seriöse propalästinensische Position voranzubringen. Denn die Zustände, die die Welt nun "wahrnimmt" (und auch Israel massiv zur Last legt), sind maßgeblich NICHT die, die vor dem 7. Oktober herrschten, sondern ausschließlich die Folgen dieses barbarischen Überfalls. So war es ja auch von der Hamas eiskalt geplant - auf dem Rücken der eigenen Bevölkerung.

      • @Normalo:

        Ich glaube nicht dass die Hamas das Vorgehen der israelischen Nationalisten und Rechtsextremisten im Gaza eiskalt geplant hat. Das würde bedeuten, dass die Verantwortlichen in Israel über ihre eigenen Kriegsverbrechen hinaus auch noch Helfershelfer der Hamas sind.

        • @Rudolf Fissner:

          Wenn es nicht genau so geplant gewesen wäre, warum dann die Konzentration auf provokante Nicht-Kriegsziele am 7. Oktober und die menschlichen Schutzschilde in der Folge? Sie glauben doch nicht etwa, dass man so einen Angriff jahrelang plant, hochdiszipliniert vorbereitet und durchführt, um dann am Ende nur einen Tag lang sinnlos Hass ausleben und Gewalt verüben zu können, oder? Und wenn man schon so blöd wäre, würde man danach nicht fein säuberlich dafür sorgen, dass die Reaktion möglichst viele zivile Opfer fordert, wenn nicht genau das das eigentliche taktische Spiel wäre: Israel aufs Blut provozieren und sich selbst diskreditieren lassen.

          Also würde ich das "wenn" streichen: Ja, die Netanjahu-Regierung ist voll (und im Zweifel sehenden Auges) in die Falle getappt. Sie hat genau so getriggert und hasserfüllt reagiert, wie die Hamas-Strategie das vorsah. Es kann sogar gut sein, dass sie den Rufselbstmord, den ihre Reaktion darstellt, genau so knallhart einkalkuliert hat, wie die Hamas die abertausenden "Märtyrer" unter der eigenen Bevölkerung. Das amoralische "oderint dum metuant" als staatspolitisches Motto ist eigentlich außerhalb Europas nie wirklich aus der Mode gekommen...

        • @Rudolf Fissner:

          Klar ist Netanjahu und seine Freunde durch die gezeigte Reaktion Helfershelfer der Hamas.



          Man sieht es doch an der weltweiten Reaktion.



          Und genau das hat die Hamasführung so geplant.



          Diese sind ja auch am wenigsten betroffen. Sitzen schön in Doha auf den goldenen Stühlchen.

  • Kein direkter Kommentar zu den berliner Hamasfans, jeder kann sich da seinen eigenen Teil denken. Wohl aber der Hinweis, daß man den Konflikt besser verstehen kann, wenn man akzeptiert, dass es sich um einen asymmetrischen Kampf handelt, der nun schon wenigstens 58 Jahre (Besatzung) dauert, der aber auch spezielle Eigenheiten hat, die ihn von anderen asymmetrischen Kriegen unterscheiden.

    Ein guter Wikipedia-Artikel zum Konzept:



    de.wikipedia.org/w..._Kriegf%C3%BChrung

    Lesen Sie den Artikel und verstehen Sie, was Israel da komplett anders macht als andere überlegene Kriegsparteien. Es geht nicht darum, zu verstehen, ob Israel moralisch vertretbar handelt oder strategisch geschickt ist. Es geht darum, zu begreifen, dass Israels Ziel NICHT die Zerschlagung der Hamas ist (wäre das der Fall, würde sie versuchen, Hamas und Bevölkerung einander zu entfremden, aber sie treibt systematisch die hoffnungslosen jungen Männer in deren Arme), sondern die Hamas als Vorwand der Vertreibung der gesamten Bevölkerung benutzt.

    • @Deutschfranzose:

      Die Assymmetrie dieses Konflikts besteht aber nicht nur im Kräfteverhältnis. Sie besteht auch darin, dass eine Seite beständig danach trachtet, die andere vollständig zu vernichten. Kleiner Tipp: Das ist nicht die israelische.

      Man muss nochmal daran erinnern: Wenn die Hamas die Waffen niederlegt, gibt es Frieden. Wenn Israel di Waffen niederlegt, gibt es kein Israel mehr.

      • @Earendil:

        Eretz Israel - Großisrael, da ist kein Platz für die vorher dort wohnende Bevölkerung vorgesehen.

        Schau ins Westjordanland.



        Da wird ein Hügel nach dem anderen zum Ausgangspunkt einer neuen israelischen Siedlung.



        Den palästinensischen Bauern werden die Häuser zerstört, die Wassertanks kaputtgeschossen, die Olivenbäume umgehackt, die Viehherden geraubt. Egal was die Hamas tut.

        Und in Gaza wird alles, was man zum Leben braucht, zu einem Trümmerhaufen zerbombt. ca 60.000 Tote, hunderttausende Verletzte und alle Krankenhäuser wurden beschädigt oder total vernichtet. Wenn ich da lebte, würde meine Wut auch reichen, mich dem Widerstand anzuschließen.

        Schade, dass kein Julian Assange mehr die Bilder und Dokumente der israelischen Armee, die es ja gibt, veröffentlichen kann.

      • @Earendil:

        Sorry, auf beiden Seiten gibt es Friedfertige und Kriegstreiber bis zu Vernichtungsansätzen, alles andere wäre arg unterkomplexes Haltungsgetue.



        Wird es noch Palästina geben, die Heimat, wenn Israel mit dem jetzigen Kabinett so weitermacht ... um den Denkraum nur mal behutsam zu erweitern?



        Ich empfehle, in der heutigen taz "Le Monde Diplomatique" hierzu zu studieren, das bringt weiter.

    • @Deutschfranzose:

      Die Verharmlosung und Relativierung, die Sie betreiben ist linker Mainstream. Ob nun bei "Künstler" oder bei Journalisten (auch bei der TAZ) oder sonstwo. Seit der Staatsgründung Israels sind es nicht die Juden bzw. Israelis, die eine friedliche Koexistenz ablehnen. Das haben die Berliner Hamas-Fans, mit den Terroristen im Nahen Osten und einem großen Teil der "Linken" gemein. Dass "Linke" Terror als Widerstand labeln und diesen Hass auf alles jüdische als "postkolonialen" Politik bemänteln ist auch nur noch ein Treppenwitz und eine moralische Bankrotterklärung. Der Antisemit (ob rot, ob braun oder in schwarz-weißen Karos) braucht halt keinen Juden, um zu wissen, dass er für alles Übel der Welt verantwortlich ist.

      • @Amra:

        Sie sprechen mir aus der Seele.

    • @Deutschfranzose:

      Am 7.10.2023 war ich sehr schockiert. Angesichts der Untat, und der absehbaren Folgen.



      Ich fragte mich wie würde ich handeln. Ein Ansatz war, eiskalt Wasseraufbereitungsanlagen, Lebensmittel, Strom, was man so braucht, nach Gaza zu liefern. Frei Haus. Mit flugblättern. Ziel: nachhaltige Entmachtung der Hamas.

    • @Deutschfranzose:

      Der von Ihnen verlinkte Wiki-Artikel zur asymmetrischen Kriegsführung - dem ich mit Blick auf die Kräfteverhältnisse in Nahost grundsätzlich zustimme - enthält nun aber auch die Aussage, dass die schwächere Konfliktpartei mit einer Strategie der Nadelstiche einen stärkeren Gegner durchaus in die Knie zwingen kann. Also ist der militärisch Schwächere auf keinen Fall machtlos.



      Mit ziemlicher Sicherheit kann das Prinzip des asymmetrischen Krieges auf den Vietnamkrieg angewendet werden, auch die Ausführungen Maos zum Guerillakrieg scheinen sich an dieses Konzept anzulehnen, aus der Perspektive des militärisch Unterlegenen, der dann doch den Krieg gewinnt.



      Was bedeutet das übertragen auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern? Darüber lohnt es sich in der Tat nachzudenken.



      Eine fatale Fehldeutung wäre es allerdings, den Hamas-Terrorangriff vom 7.10.23 etwa als einen solchen „Nadelstich“ im antiimperialistischen Kampf der Palästinenser gegen eine überlegene israelische Militärmaschinerie zu deuten.



      Ich hoffe nun nicht, dass DAS die Intention Ihres Kommentars war.



      Der 7.10. war ein barbarischer, durch nichts zu rechtfertigender antisemitisch-eliminatorischer Terrorakt. Punkt.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Der 7.10. war ein barbarischer, durch nichts zu rechtfertigender antisemitisch-eliminatorischer Terrorakt. Punkt."

        Noch dazu wurde die Gewalt stolz in der Welt ausgestrahlt es wurde ja nichtmal ansatzsweise versucht irgendwie die Greuel zu vertuschen. Die Videos grassierten sofort im Internet und zwar von den Tätern selbst gepostet

        Das war nicht nur Mittel zum Zweck, wie man es ja bei Guerillaaktionen/Nadelstichen erwarten würde, das war ein Zelebrieren der Vernichtung und Tötens, das Inszenieren hatte etwas lustvolles. Theweleit "Das Lachen der Täter" beschreibt es ganz gut.

        Reemtsma wies bei einen Vortrag an der Uni Bielefeld darauf hin dass diese Form der Öffentlichkeit der Gewalt selten vorkommt.

        Und das die Toten Palästinenser bei der Hamas vorher einkalkuliert waren ist ja auch nichts neues, die Toten werden dann ideologisch zu Märtyern für die Sache.

    • @Deutschfranzose:

      Ich fürchte, Sie haben Recht. In Israel haben derzeit die Vertreibungsfanatiker die Macht, so viele Gegenkräfte es auch (noch) gibt. "Noch", weil eine lange ungleiche ungerechte Realität leider häufig auch Rassismus etc. als "Rechtfertigung" stärkt.

  • Der Artikel stützt seine weitreichende Verurteilung der pro-palästinensischen Szene fast ausschließlich auf ein einzelnes Transparent und vage Formulierungen aus einem Demo-Aufruf. Daraus leitet der Autor eine pauschale Zustimmung zur Hamas ab – ohne Belege, dass diese Haltung tatsächlich verbreitet ist. Eine solche Verallgemeinerung von einem Einzelfall auf eine ganze Bewegung ist journalistisch fragwürdig. Statt Analyse bietet der Text moralisierende Zuspitzung und lässt jede postkoloniale oder politische Einordnung vermissen. Der Beitrag wirkt dadurch weniger wie kritischer Journalismus als wie ein Meinungsstück, das Komplexität durch Empörung ersetzt.

    • @Mendou:

      Der Artikel ist als Kommentar gezeichnet und daher als Meinungsbeitrag erkennbar.

      Zudem ist der Meinung auch zuzustimmen, dass es Grenzen dessen gibt, was man vortragen sollte, wenn man tatsächlich hofft, dass man Solidiartität erfährt. Wenn man Mord, Geiselnahme und Vergewaltigung feiert (darum ging es am 1. Oktober), dann wird man zu Recht wenig Solidiarität und viel Ablehnung erfahren.

    • @Mendou:

      Der Artikel ist journalistisch lupenrein.



      Die Hamas-Quatsch-Codes finden Sie anyway an jede Ecke geschmiert, zusammen mit den roten KZ-Dreiecken.

      Und: Die »Student Coalition Berlin«, ein Zusammenschluss von einem Dutzend studentischer Gruppen, die an zahlreichen Hochschulbesetzungen beteiligt waren, hatte gemeinsam mit anderen, teils vom Verfassungsschutz beobachteten und als gewaltorientiert eingestuften Organisationen zu einer Kundgebung anlässlich des 7. Oktobers aufgerufen.

      "Die Massaker vom 7. Oktober werden als »heldenhafter Ausbruch« aus einem »Gefängnis« beschrieben, der gezeigt hätte, »dass es möglich ist, die ›allmächtige‹ zionistische Entität zu besiegen«. Der Terror der Hamas wird als »Leuchtfeuer der revolutionären Hoffnung für alle antiimperialistischen und antikolonialistischen Kämpfe« gedeutet. »Wir entschuldigen uns nicht für ihren Widerstand.« »Bis zur vollständigen Befreiung. Lasst uns am 7. Oktober die Straßen Berlins fluten!« Geziert wird der Beitrag mit Bildern von Paraglidern derselben Art, die die Hamas für ihren Angriff genutzt hat."

      Das Original-Flugblatt:

      www.juedische-allg...odeskult-bekennen/

      • @shantivanille:

        Nebenpunkt:



        Sie wissen, wofür im KL die _roten Winkel standen? Sie finden es gerne auch, nachdem sie es nannten, unauffällig noch in den Gedenkstätten, Büchern oder im Netz.

        Und sahen mal ruhig eine palästinensische Flagge?

        Wenn, wäre der ungute Verweis doch eher auf Josuas Jungs, die damals ähnlich Gottes letalen Willen vormarkiert haben dürften. Mit Terror gegen Babies womöglich, der damals wie heute falsch ist.



        Der gegen Festivalbesuchers genauso. Und das zu erkennen und zu benennen ist ja mit der Kritik an 67.000 Toten und den Zuständen in den diversen besetzten Gebieten vereinbar.

        • @Janix:

          Das macht die heutige Verwendung des roten Dreiecks als Solidaritätssymbol mit dem antisemitischen Terror ja umso verwerflicher.

          (...)

          Der Kommentar wurde bearbeitet. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette

          Die Moderation

          • @Earendil:

            Sie haben es offenbar nicht verstanden, sondern wollten etwas Bestimmtes unbedingt verstehen; aber dann sehen Sie doch nächstens erst bei Wikipedia nach, bitte.

        • @Janix:

          Das auf den Kopf gestellte rote Dreieck wurde in Konzentrationslagern von der SS benutzt um politische Gefangene zu kennzeichnen.

          Ich nehme an, die Hamas, Ableger der von den Nazis finanzierten, mit Waffen und dem eliminatorischen Nazi-Antisemitismus versorgten Muslimbrüder, wissen sehr genau warum und gegen wen sie dieses Symbol benutzen. Taucht ja nicht nur gegen Juden auf sondern gern auch gegen politische Feinde, z. B. die SPD-Zentrale in Berlin oder die NZZ-Zentrale in Zürich. Hier waren es Linksextreme, die gemeinsame Sache mit der Hamas machen.

          Das rote Dreieck in der Palästina-Flagge ist nach rechts gerichtet.

          www.rbb24.de/polit...r-hintergrund.html

          www.nzz.ch/zuerich...zeitung-ld.1857885

          • @shantivanille:

            Es hätte doch _gelb sein müssen.



            Und vergessen wir die Putin-Störer nicht, die das mutmaßlich anfachten.



            PS: Dass sich das nicht gehört, sollte dabei klar sein, nur ist es nicht so einfach.

  • Nur zu einem Nebenpunkt: "Allmächtig" könnte man wohl stets sagen, wenn ein militärischer Goliath einem David gegenübersteht.



    Oft auch: der "allmächtige Staat", nicht gerade beliebt bei Anarchos.

    Ich finde diese Zuordnung im Artikel schon arg gewollt, was andere Vorwürfe bitte nicht mit neutralisieren soll.

  • Mal eine Randnotiz:



    Auffällig bei den Kommentaren aus dem Palästinenser-solidarischen Lager ist, dass die Hamas offensichtlich nicht als handelnder Akteur in diesem grauenhaften Krieg erwähnt und betrachtet wird,der in erheblichem Maß mitverantwortlich für das unerträgliche Leid der Bevölkerung in Gaza ist:



    Die Hamas sorgt eben auch dafür, dass die Bevölkerung schutzlos der israelischen Bomben ausgeliefert ist oder warum darf kein Zivilist in die Tunnel? Nicht mal Frauen, Kinder und Alte?



    Eine möglichst hohe zivile Opferzahl ist im propagandistischen Interesse der Hamas, wie die Hamasführung klipp und klar offen kommuniziert hat.



    Hamas-Kämpfer tragen keine Uniform, die sie als Kombattanten erkennbar machen,(was ebenfalls gegen Kriegsrecht verstößt)und mischen sich unter Zivilisten und zivile Einrichtungen,was ebenfalls die zivilen Opferzahlen in die Höhe treibt.



    Daran ist nichts "links", "human" oder "legitimer Widerstand". Die Hamas scheißt auf Menschenleben.



    Daß besonders in westlichen linken intellektuellen Milieus aus dem Pro-Palästinenser- Lager keinerlei Verantwortung für die eigene Zivilbevölkerung an die Hamas adressieren sondern,finde ich äußerst befremdlich.

    • @DC Fix:

      Danke. In dieser Zeitung hatte ich in diesem Kontext kürzlich gefragt: " ist die Hamas eigentlich pro palästinensisch?"



      Das würde leider nicht veröffentlicht, vielleicht diesmal? Im Sinne der palästinensischen Bevölkerung kann deren Vorgehen gar nicht sein.

    • @DC Fix:

      "Auffällig bei den Kommentaren aus dem Palästinenser-solidarischen Lager ist, dass die Hamas offensichtlich nicht als handelnder Akteur in diesem grauenhaften Krieg erwähnt und betrachtet wird"

      Das israelische Militär berichtete bereits vor über einem Jahr, dass die Hamas militärisch besiegt sei. Die Führung der Hamas wurde nahezu ausradiert. Von Raketenangriffen ist seit einer halben Ewigkeit nichts mehr zu hören

      Von "Akteuren der Hamas" zu reden ist weltfremd. Was da noch im Gaza unterwegs ist, sind versprengte Racheengel.

      • @Rudolf Fissner:

        Monetär sehr gut versorgte "versprengte Racheengel" die jederzeit wieder aufrüsten, wenn man ihre Strukturen nicht vollständig zerschlägt.

      • @Rudolf Fissner:

        "Von Raketenangriffen ist seit einer halben Ewigkeit nichts mehr zu hören"

        Hierzu habe ich andere Informationen. Auch am 07.10.25 wurden noch Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen, ebenso aus dem Jemen.

        Es gab keine Todesopfer auf der israelischen Seite, vielleicht werden deshalb die Raketenangriffe nicht thematisiert. Dass die gazanische Regierung und ihre Kämpfer ihre Bevölkerung nicht in die Schutz-Tunnel lassen, um die Anzahl der Verletzten und Getöteten unter ihren Bürger:innen zu verringern, ist nicht Israel anzulasten.

        "... Racheengel ..."

        Danke, dass Sie diesen Begriff verwenden. Bisher habe ich immer (?) nur gelesen und gehört, dass es der jüdischen und/oder israelischen Kriegspartei um "Rache" ginge. Wie teilweise schmeichelhaft das Gebaren der gegnerischen Kriegspartei bezeichnet wird, ist bekannt.

      • @Rudolf Fissner:

        „Von „Akteuren der Hamas“ zu reden ist weltfremd. Was da noch im Gaza unterwegs ist, sind versprengte Racheengel.“

        Mmm, merkwürdig. Wer hat dann auf der Seite der Hamas verhandelt? Welche Rolle spielt dann Chalil al-Haja, wenn es keine Hamas Führung mehr gibt? Welche Rolle spielt dann Ghazi Hamad?

        Aber Sie haben Recht. Die sitzen ja nicht in Gaza, sondern auf ihren goldenen Stühlchen in Doha während die Menschen in Gaza verhungern und getötet werden.

        Wer hält eigentlich die Geiseln fest? Nur „versprengte Racheengel“?



        Und die Raketen kommen nicht mehr aus Gaza, sondern aus Jemen und Libanon.

        • @MBG:

          Die Raketen kamen bis zur Waffenruhe immer noch aus (Nord-)Gaza, wenn auch in reduzierter Anzahl. Da sie keine Todesfälle verursachten, wurde nicht medienweit darüber berichtet.

        • @MBG:

          Genau. Die sitzen nicht im Gaza und haben nahezu nix mehr unter Kontrolle. Ich denke, es war nicht beabsichtigt seitens Israel noch Verhandlungspartner im Gaza zu haben

          • @Rudolf Fissner:

            Sie haben nahezu nix mehr unter Kontrolle, verhandeln aber mit Israel. Ja ne, ist klar.

    • @DC Fix:

      Der Vorwurf fällt letztlich auf Sie zurück: denn in Ihrer Darstellung ist Israel geradezu willenslos und dazu gefunden Krieg so zu führen, wie in den letzten zwei Jahren. Und das stimmt einfach nicht: es mangelt nicht an Beweisen, das Israel gezielt auf Zivilisten (auch auf Kinder) geschossen, Hunger als Waffe eingesetzt und Journalisten ermordet hat. Die Liste ließe sich fortsetzen; inzwischen sprechen sogar europäische Regierungen von einem Völkermord. Das kann man einfach nicht mit dem routinierten "aber Hamas" kleinreden. Für Israels Verbrechen ist Israel verantwortlich.

      • @O.F.:

        Mit Ausnahme einiger weniger durchgeknallter religiöser Fanatiker sieht man freilich in Israel keine feiernden Massen auf den Straßen, die sich über getötete Kinder und ermordete Zivilisten geräuschvoll freuen, nicht wahr?

        Ein weiterer Unterschied ist, dass in Israel grundsätzlich eine Aufarbeitung von Kriegsverbrechen der eigenen Streitkräfte stattfindet. Glauben Sie, dass die gleiche Bevölkerung, die auf den Straßen das Massaker des 7. Oktober in Masse frenetisch bejubelt hat, eine ähnliche Aufarbeitung von ihren Machthabern fordert. Auch nur fordern könnte?

        • @Metallkopf:

          "Ein weiterer Unterschied ist, dass in Israel grundsätzlich eine Aufarbeitung von Kriegsverbrechen der eigenen Streitkräfte stattfindet. "



          Können Sie das konkretisieren? Das wird behauptet, aber mir ist kein Beispiel bekannt.

        • @Metallkopf:

          Nun könnten Sie sich nicht zuletzt in der taz über die öffentliche Meinung in Israel informieren - die Radikalisierung bis hin zur breiten Unterstützung für genozidale Maßnahmen kann man kaum übersehen (übrigens: die gegenwärtige rechtsextreme Regierung wurde schon vor den 7.10. gewählt); und die rechtliche Aufarbeitung von Kriegsverbrechen (die längst keine Ausnahme mehr sind, sondern systematisch begangen werden), hat bisher auch kaum Folgen gehabt. Israel hat in Gaza vermutlich einen Völkermord begangen - wie viel radikaler kann man sein?

          • @O.F.:

            Die Radikalisierung israelischer Akteure ist ja auch eine Folge, die man von der Hamas mit Fug und Recht in Form der direkten Absicht unterstellen kann.

            Den geplanten und mit derartiger Menschenverachtung wie am 7. Oktober erkennbar ausgeführten Zivilisationsbruch kann man anders kaum erklären. Das rechtfertigt natürlich keinesfalls eine verbrecherische Reaktion seitens der israelischen Streitkräfte, mag diese auch genau das gewesen sein, was die Hamas mit ihrem Angriff bezweckte.

            Gleichwohl existieren in Israel und den westlichen Demokratien die Institutionen und demokratischen Kontrollmechanismen, die eine Aufarbeitung - und mag sie auch für einige zu lange dauern oder auf sich warten lassen - zumindest möglich machen.

            Anzeichen dafür, dass ähnliche Strukturen auf palästinensischer Seite die Aufarbeitung der Gräuel und die Bestrafung der politischen und tatsächlich Verantwortlichen ermöglichen könnten, kann ich kaum erkennen.

        • @Metallkopf:

          Danke

  • Punkt 18 des Friedensplans == Deradikalisierung==



    ======================



    18. Es wird ein interreligiöser Dialogprozess etabliert, der auf den Werten der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens basiert. Ziel ist es, die Denkweisen und Narrative von Palästinensern und Israelis zu verändern, indem die Vorteile des Friedens hervorgehoben werden.



    ===



    Angesichts dessen das am Jahrestag des 7. Oktobers am Berliner Alexanderplatz von Propalästinensern eine Wiederholung der Verbrechen der Terrororganisation Hamas propagaiert wurde sind Deradikalisierungsmassnahmen auch in der Bundesrepublik dringend erforderlich ohne die nicht nur ein gewaltloses sondern darüber hinaus ein friedliches zusammen leben unmöglich erscheint.

    • @zartbitter:

      Fordern Sie auch eine Deradikalisierungen für diejenigen, die hier in Deutschland den Völkermord in Gaza relativieren oder beklatschen? Und für diejenigen, die ihre politische Macht missbrauchen, um Protest zu unterdrücken und kritische Stimmen einzuschüchtern? Oder ist es wieder nur der Extremismus der Anderen, an dem man Anstoß nimmt?

      • @O.F.:

        Es wäre vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung wenn solche Ansätze nicht GANZ so zuverlässig mit einer Retourkutsche wie Ihrer beantwortet würden. "Sollen doch erstmal die ANDEREN abrüsten!“ ist wohlfeil aber wenig konstruktiv und am Thema des Artikels vorbei.

        Wenn Sie das so drängend empfinden, können Sie sicher aufzählen, wie viele pro-israelische Demos verboten werden mussten, weil sie Säuberungsphantasien a la Ben Gwir zu propagieren drohten, wie viele friedliche Muslime von hier lebenden Juden angegriffen wurden etc.. Will sagen: Die Radikalisierung zumindest hier im Lande ist erkennbar so asymmetrisch wie die militärischen Machtverhältnisse im Gazastreifen - nur andersherum. Ihre postwendende Frage nach der reziproken De-Radikalisierung diskreditiert sich daher ein wenig selbst und liefert ein regelrechtes "q. e. d." für das, was @zartbitter anprangert.

        • @Normalo:

          Nun ist mein Beitrag keine Antwort auf den Artikel, sondern auf Zartbitter und das Aufzeigen von partiellen Blindheiten diskreditiert sich nicht selbst. Und was den Sachgehalt angeht: von IDF-T-Shirts über Zeitungsartikel, sie Gazas Bevölkerung eine Kollektivschild unterstellen bis hin zu Melonen-Cocktails hat es auch im Pro-Israel-Lager nicht gefehlt, das ganze flankiert mit Polizeigewalt, fragwürdigen Prozessen (steht auch in der taz) und schwarzen Listen unliebsamer Wissenschaftler... Asymmetrisch ist die Radikalisierung also nur, wenn man sie partiell ausblendet (und noch dazu ihren bedrohlicheren Teil: 300 Demonstranten haben keine Macht, der Teil der deutschen Eliten, det offenbar bereit ist, sich zum Komplizen in einem Völkermord zu machen, allerdings schon).

          • @O.F.:

            Die IDF-Tshirts (von denen ich tatsächlich nicht sagen könnte, wie eins aussieht, weil ich noch nie eins gesehen habe) sind in Ihrer Aufzählung das einzige, was ansatzweise(!) auf eine breite Radikalisierung ZUGUNSTEN des israelischen Vorgehens schließen ließe. Zeitungsartikel sind Einzelmeinungen.

            Der Großteil Ihrer "Fanale" beschreibt aber nicht etwa Beklatschen der Politik Israels sondern - als überhart empfundenes - Vorgehen gegen aktive Unterstützer der Gegenseite. Dass Sie das augenscheinlich nicht auseinander halten können, ist schon ein Zeichen von Radikalisierung, Denn genau da liegt der Hund begraben: Radikale setzen Ihre Wertung und für richtig Reaktion so absolut, dass sie jede Gegenreaktion nicht auf sich beziehen sondern als rückhaltlose Unterstützung der Gegenseite interpretieren. Wer sich in solchen Denkmustern wiederfindet, sitzt definitiv im Glashaus, wenn es um "Deradikalisiert Euch mal"-Steine geht.

            • @Normalo:

              Die Ironie an Ihrer Argumentationsschablone ist, dass man Sie genauso gut umdrehen könnte: Sie reden rassistische und gewaltverherrlichende Einlassungen auch einflussreicher proisraelischer Akteure klein und ignorieren ein staatliches Durchgreifen gegen legale Meinungsäußerungen, obwohl sogar Gerichte (erstaunlicherweise meist erst in höheren Instanzen) hier Polizei und Staatsanwaltschaft immer wieder zurückpfeifen mussten. Und hinter dem Hinweis auf diese Assymetrie wittern Sie Radikalismus (fallen Ihnen die Parallelen zu Zuständen jenseits des Atlantiks auf?). Genau das macht den Extremismus der Mitte so besonders unehrlich: dass er sich auch dann, wenn seine Rohheit für alle offensichtlich ist, noch als Gralshueter von Mäßigung, Demokratie und Rechtsstaat inszeniert.

              • @O.F.:

                "Die Ironie an Ihrer Argumentationsschablone ist, dass man Sie genauso gut umdrehen könnte:"

                ...und die an Ihrer, dass - wie in meinem Ausgangsposting bemerkt - Ihnen offenbar nichts Anderes einfällt, als nach Wegen des Umdrehens zu suchen.

                Und auch hier liegen Sie wieder schief. Ja, es gibt Lobbygruppen etc., die den Antisemitismus-Vorwurf versuchen, als Maulkorb für jegliche Kritik an Israel zu verwenden. Aber das ist eine völlig andere Dimension als die Verharmlosung und Verherrlichung, die der 7. Oktober - nicht überall, aber erschreckend verbreitet - in der pro-palästinensischen Bewegung erfährt. Die Urteile gegen Einschränkungen der Meinungsäußerung durch Teile dieser Bewegung sind doch ein Tropfen auf den heißen Stein gegenüber den Verboten, die rechtmäßig waren und durch entsprechendes (strafrechtlich relevantes) Verhalten leider nötig wurden.

                Die proisraelische Seite hat sich hierzulande einfach nicht annähernd so daneben benommen. Wenn(!) Sie Demonstranten mit Israel-Flaggen sehen, dann wird auf DEREN Transparenten die Distanz zu Netanjahu regelmäßig deutlich. Sagen Sie dagegen auf einer "Free Gaza"-Demo was gegen Hamas, haben Sie sofort richtig Ärger.

                • @Normalo:

                  Ihr argumentatives Pingpong ändert nichts an der von mir angesprochenen selektiven Wahrnehmung von Radikalisierungsprozesses. In dieser Muster passt auch der Unwille offenkundig rassistische Äußerungen und obrigkeitsstaatliches Agieren in einer rechtlichen Grauzone (oder sogar darüber hinaus) auch nur wahrzunehmen. Nun ist eine solche partielle Blindheit in politischen Kontroversen üblich, hier aber besonders problematisch, weil die Assymetrie der beiden Parteien so eklatant ist: auf der einen ein paar wütende, meist jugendliche Aktivisten, auf der anderen ein erheblicher Teil der politischen und medialen Eliten, die einem Völkermord (teils ad litteram) Schützenhilfe leisten. Die juristische Aufarbeitung dieses Skandals bleibt internationalen Gerichten überlassen (ich erinnere an das laufende Verfahren gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord), politisch hat das Pro-Israel-Lager und das ideologische Milieu, in das es eingebettet ist verloren: man kann sich einfach nicht glaubwürdig über ein paar Parolen auf einer 3000-Leute Demo empören, wenn man zu Gazas Killing fields schweigt.

                  • @O.F.:

                    Womit kann man sich heute sicherer durch eine deutsche Großstadt bewegen - Kefiyeh oder Kippa?

                    SIE verharmlosen. Am laufenden Band.

                    • @Normalo:

                      Mit keinem von beiden, bedauerlichweise – aber das war nicht das Thema und das wissen Sie auch. Ich fürchte also, das nicht ich derjenige bin, der verharmlost, sondern diejenigen, die nach wie vor die Augen davor verschliessen, was die letzten zwei Jahre geschehen ist: ein Völkermord, begangen vor den Augen der Weltöffentlichkeit, mit einer weitreichenden politischen und medialen Unterstützung aus Deutschland, verbunden mit einem unerhörten Angriff auf demokratische Grundrechte. Also noch einmal: wieso sollte ein wütender Jugendlicher, der Hamas-Parolen ruft, verwerflicher sein, als ein Journalist oder ein Politiker, der das Morden in Gaza – vielleicht eloquenter - schönredet? Moral, werter Forist, misst sich nicht am Grad der Übereinstimmung mit der deutschen Regierungspolitik.

                      • @O.F.:

                        Bei Ihnen habe ich manchmal das Gefühl, dass Sie Moral eher an der NICHT-Übereinstimmung einer Meinung mit der deutschen Regierungspolitik bemessen...

                        Davon abgesehen verwechseln Sie weiterhin "Umgang mit Isreal" mit "Umgang mit Israel-Kritikern". Es gibt keine "weitreichende politische und mediale Unterstützung aus Deutschland" für Völkermord in Gaza. Allenfalls gibt es einen ausdrücklichen Widerwillen, sich den wütenden (und eben bis ins Antisemitische und/oder gar Volksverhetzerische gehenden) Forderungern israelkritischer Aktivisten und Politiker nach repressiver Erzwingung völkerrechtskonformen Verhaltens zu beugen. Es ist die Selbstdefinition als Hohepriester der "einzig richtigen Reaktion" durch eben jene Kritiker, die daraus eine aktive "Unterstützung" dichtet.

                        Tatsächlich haben deutsche Medien und auch die Außenpolitik zwar das Selbstverteidigungsrecht betont, Israel aber immer auch zur Maßhaltung aufgefordert (nur halt als Freund und nicht als sanktioniernder "Richter"). Die Frage, wie radikal die Forderungen nach einem härteren Vorgehen als diesem ausfallen dürfen, ohne mit deutschem, Recht zu kollidieren, steht schlicht auf einem anderen Blatt.

                      • @O.F.:

                        Faszinierend, dass Sie Moral ins Felde führen, denn beim Thema Ukraine halten Sie diese immer wieder für "nicht hilfreich", bzw. kritisieren Sie immer, dass man angeblich Russland als absolut böse darstelle.

                        Und dabei ist Russland der Aggressor - so wie die Hamas auch.

                        Warum fordern Sie bei einem Krieg Mitgefühl und Moral und lehnen das beim anderen Krieg seit zweienhalb Jahren ab?

                      • @O.F.:

                        "Mit keinem von beiden"

                        Ist das ein Scherz? Ich sehe derzeit am laufenden Band Kuffiyeh als Halstuch getragen.

                        Sie sollten wirklich mal Ihre eigenen Augen öffnen und Ihre Wahrnehmung überprüfen - und bis dahin vielleicht zumindest vorübergehend davon absehen, anderen hochtrabend Geschlossenheit der Ersteren und Selektivität bei der Zweiteren zu unterstellen.

                        Und dieses vermeintliche Argument der Jugendlichkeit? Auch wieder eine beeindruckende Verklärung. Als sei da niemand über 30 bei den Protesten. Und die Hamas besteht auch nicht nur aus rebellischen Jugendlichen. Und selbst wenn. Sehen und hören Sie hin: Hass und Menschenverachtung gibt es nicht vornehmlich in Israel. Den gibt es auf beiden Seiten und ich persönlich erkenne dabei eine gewisse Asymmetrie, bei der Ihre Jugendlichen sich nicht positiv hervortun.

      • @O.F.:

        Zeigen Sie mal bitte die Bilder bzw. verlinken Sie Videos, wo der "Völkermord in Gaza" beklatscht wird!



        Das schreibt Ihnen jemand, der sich als "Genozidverherrlicher" beschimpfen lassen musste, weil er, wie man heute sagt "kontextualisiert" hat. Was so ein Vorwurf in einschlägigen Bezirken Berlins oder auch einer kleinen Universitätsstadt an Bedrohungspotenzial entfaltet, sollten Sie sich doch mal klarmachen.



        Nehmen Sie denn am Extremismus der "Eigenen" Anstoß?

  • Laut jüngster Umfrage der Washington Post sehen 61% der amerikanischen Juden im Vorgehen Israel im Gaza Kriegsverbrechen. 40% sehen darin Völkermord.



    Das dort und anderswo "Offener Jubel über Hamas-Verbrechen [...] nun Konsens" sei, ist mit Umfragen null zu belegen.

    Das Problem Israels ist, dass es vereint in der Ablehnung von Kriegsverbrechen/Völkermord fast nur noch Propalästinenser gibt, auch unter den Juden wo man sich bereits mehrheitlich für Israels Vorgehen fremdschämt.

    • @Rudolf Fissner:

      ""Das dort und anderswo "Offener Jubel über Hamas-Verbrechen [...] nun Konsens" sei, ist mit Umfragen null zu belegen.""



      ===



      Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht mit Blick auf den 2. Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am Dienstag eine »erhebliche Gefährdungslage« auch für Deutschland.

      »Der Terror der Hamas hat nicht nur in Israel fatale Folgen gezeigt - sie wirken bis heute in Deutschland nach, indem sie antisemitische und israelfeindliche Narrative stärken und Extremisten aller Couleur neuen Nährboden geben«, erklärte der Vizepräsident des Bundesamtes, Sinan Selen, am Montag in Köln.

      Extremistische Gruppen versuchten, das Leid dieses Konfliktes für ihre Ideologien zu instrumentalisieren. Als Gefahren wurden gezielte Ausforschung, Hackerangriffe, bewusste Verbreitung von Falschinformationen, versuchte Beeinflussung sowie Bemühungen um die Weitergabe sensibler Technologien genannt.

      Diese Gruppierungen nutzen laut Selen den Hamas-Überfall und die aktuell eskalierende Lage, um ein gemeinsames Feindbild zu schüren: »Juden, Jüdinnen und der Staat Israel sind die Projektionsfläche für globale Verschwörungstheorien und Feindseligkeiten.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich glaube nun nicht, dass diese 61% amerikanische Juden antisemitische Slogans brüllend durch die Straßen Washingtons oder New Yorks laufen.und die Gräueltaten des 7.10,23 als Heldentat und Beginn einer neuen Intifada abfeiern.



      Verstehen Sie, wo hierzulande das Problem liegt? In der Verschränkung der legitimen Wut der palästinensischen Community und Ihrer Unterstützer über die israelischen Kriegsverbrechen in Gaza mit antisemitischen Parolen und Straftaten. Es gelingt den Aktivisten nicht, das zu trennen, im Gegenteil, die israelisch- und judenfeindliche Radikalisierung schreitet bedenklich voran.



      DARIN liegt der Grund, dass ich mich von pro-palästinensischen Demos fern halte, auch wenn ich die Empörung über das israelische Vorgehen teile. (Vielleicht wäre ich noch zu der großen, von der Linken mit organisierten Demo in Berlin am 27.9. gekommen, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte.)

  • Es ist ein echtes Problem, dass so viele Menschen nicht nach Haltung und Taten urteilen, sondern nach Herkunft, Klasse und Kulturkreis. Mord ist Mord und Massaker ist Massaker - egal ob von Hamas durchgeführt oder von der faschistischen israelischen Regierung befohlen. Wo ist eigentlich die Schwierigkeit das zu erkennen? Es gibt ja schließlich auch nicht 'die USA' - diese ist unter dem Trump-Regime etwas ganz anderes als unter einer demokratischen Regierung. Und die Rechten werfen für ihre Propaganda alles in einen Topf - blinde Radikalisierte die nichts verstehen und dabei Faschisten unterstützen - und echte Linke - oder ganz einfach demokratische Menschen - die Menschenrechte und Völkerrecht hochhalten, zur Besinnung auf demokratische Grundsätze aufrufen und sich für gerechtere Verteilung von Wohlstand und den Schutz unserer Lebensgrundlagen einsetzen ... für Rechte sind diese allesamt 'Linksextremisten'. Aber weder ist ein Hamas-Unterstützer links, noch ist ein Mensch der soziale Gerechtigkeit und eine Gemeinschaft fördern möchte in der Kinder, Familien und alte Menschen gut und in Würde leben können ein Linksextremist. Folglich gibt es so etwas wie Linksextremismus gar nicht.

    • @Peter Blunt:

      Linksextremismus beginnt schon da, wo linke Zielsetzungen als per se so universell gut und absolut menschenfreundlich definiert werden, wie das bei Ihnen augenscheinlich der Fall ist: Wem der Blick dafür verloren gegangen ist, dass auch seine eigene Ideologie nicht ohne Makel ist und nicht alle Menschen glücklich machen kann (und der Logik nach muss), der denkt antipluralistisch und extrem. Menschenverachtende Greueltaten sind nur eine mögliche Folge, weil derart extreme Denke auch dazu animieren kann(!), die Wahl der Mittel dem ach so perfekt gedachten Zweck unterzuordnen.

      • @Normalo:

        Das ist aber nun irgendwie schräg jetzt. Sie defnieren gerade "demokratische Menschen - die Menschenrechte und Völkerrecht hochhalten, zur Besinnung auf demokratische Grundsätze aufrufen und sich für gerechtere Verteilung von Wohlstand und den Schutz unserer Lebensgrundlagen einsetzen ..." um zu Linksextremisten.

        Ich glaube, Sie haben sich ordentlich vergallopiert. 🏇

        • @Rudolf Fissner:

          Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen. Auch die stalinistische Sowjetunion berief sich gerne auf Menschenrecht und Völkerrecht. Ohne die heutigen "Linksextremisten" jetzt gleich zu Stalinisten zu machen, aber einige "rote Gruppen" sind stramm auf dem Marsch genau dorthin.

        • @Rudolf Fissner:

          Auslegungssache. Ich erlaube mir schon, insbesondere hinter den Begriff "gerechtere Verteilung" bestimmte Inhalte zu interpretieren (die dann von einem Extremen in der Tat als allein seligmachend gesehen werden, was sie nicht sind) und mache auch gewisse Abstriche bei "dfemokratrisch, weil leider häufig genug in linken Gedankenwelten "Demokratie" so funktioniert, das halt bitteschön Alle das aus linker Sicht "Richtige" wählen. Ohne diese Interpretation wäre diese Definition von "Linkssein" so vage, dass sich selbst die FDP locker damit identifizieren könnte - nur halt mit der Vorstellung, dass "gerechtere Verteilung und Schutz unserer Lebensgrundlage" durch den Markt zu realisieren wären.

          Anders gesagt: Die Vorstellung, als stramm Linker die Vefolgung dieser Ziele exklusiv beanspruchen zu können, wäre schon wegen ihrer schieren Vermessenheit als extrem zu bezeichnen.

          • @Normalo:

            Ja "Linkssein" IST ein Begriff, dass auch FDPler sich damit identifizieren können. Nennt sich Linksliberalismus.



            Wegen seiner breiten Bedeutung ist der Begriff i.d.R. in Debatten völlig untauglich (wie auch in dieser). Und eben deshalb ist ihre Einengung auch so falsch.

            • @Rudolf Fissner:

              Rabulistik (ich schrob "die FDP", nicht "gewisse FDPler", da waren auch die wirtschaftsliberalen Nachtwächterstaatler mit ihrem wettbewerbszentrierten Gerechtigkeitsbegriff mitgemeint). Mir ging es um die sehr beliebige Positionierung für "Alles Gute für die Menschen", die eben KEIN Alleinstellungs- (oder auch nur Unterscheidings-) Merkmal von "Linkssein" ist, von Linksextremen für ihre spezielle jeweilige Lesart aber gern als solches reklamiert wird - unter entsprechender Verneinung des moralischen Existenzrechts aller anderen Lesarten.

    • @Peter Blunt:

      Genausowenig wie es DEN Linken gibt, gibt es DEN Rechten. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Ausprägungen. Bspw. sehen sich ja die BSW und die "Linke" als die DIE wahren Linken, während sie sich teilweise das Links-sein absprechen.

      Die Wirklichkeit ist vielschichtig. Z.B. sind die Hamas als islamistische Bewegung nicht "rechts" in unserem Sinne, auch wenn sie einige Werte und Ansichten von rechter Politik teilen.

      Deshalb ist es sinnvoller, sich von einem vereinfachenden Rechts/Links-Schemata zu verabschieden und mehr Wert auf konkrete und objektivierende Taten zu legen. Und da bin ich wieder bei Ihnen: "Mord ist Mord...".



      Nur Pauschalisierungen helfen uns nicht weiter.

    • @Peter Blunt:

      Bin größtenteils bei Ihnen. Aber warum sprechen Sie (ich nehme Sie mal hier stellvertretend für viele andere) von der "faschistischen israelischen Regierung" während die Hamas bei Ihnen ohne jedes Attribut durchgeht?

      Die Hamas steht eindeutig rechts von Netanjahu. Nicht nur im politischen Weltbild sondern auch im praktischen Handeln hat sie das bewiesen. Nur weil sie praktisch weniger Macht als ein israelischer Regierungschef hat, kann sie ja nicht weniger faschistisch sein. Sonst wäre die NPD ja auch linker als die SPD.

      Die Frage wer ein echter Linker ist, ist müßig.



      Nach meinem Verständnis von Patriotismus/Nationalismus kann ein echter (deutscher) Rechter auch nicht Putin unterstützen - das machen sie aber trotzdem.

      • @Chris McZott:

        "Nach meinem Verständnis von Patriotismus/Nationalismus kann ein echter (deutscher) Rechter auch nicht Putin unterstützen -"

        Dochdoch. Wenn das von Putin geschaffene politische System und die gesellschaftlichen Zustände in Russland eine hohe Priorität hat. Wenn es das ist, was der Rechtsextremist / Nationalist als Zielvorstellung für Deutschland hat. DESHALB finden Teile des rechten Randes Putin toll.

      • @Chris McZott:

        Is zwar typisch taz, aber links/rechts geht beim Thema Hamas/Kabinett Netanyahu am Thema vorbei. Beide sind zutiefst reaktionär, beide berufen sich auf "gottgegebenes" Land, beide reden vom totalen Sieg, von Vernichtung des Gegners. Egal in welche Ecke man die stellt, das sind Extremisten. Und im entfesselten Extremismus sind am Ende alle Ideologien gleich.

      • @Chris McZott:

        'Aber warum sprechen Sie (ich nehme Sie mal hier stellvertretend für viele andere) von der "faschistischen israelischen Regierung" während die Hamas bei Ihnen ohne jedes Attribut durchgeht?'

        Vermutlich kann man sich bei der Hamas ein entsprechendes Attribut sparen, weil ja eh klar ist, dass dass die Hamas faschistisch ist und immer schon war. Während es andererseits ja schon einige, ziemlich unterschiedliche, israelische Regierungen gab, und daher ein differenzierendes Attribut sinnvoll ist.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Das wäre eine ziemlich fahrlässige Auslassung angesichts eines Artikels, der sich zu Recht über die destruktive Wirkung genau jener propalästinensischen Aktivisten beschwert, die eben jede Distanz zu den menschenverachtenden Greueltaten der Hamas vermissen lassen, sie sogar bejubeln. Die Stufe darunter, die immer noch sträflich verharmlosend agiert, ist die Behandlung der Hamas und des ihres Handelns als eine wertfrei "natürliche" Folge des ausschließlich Israel zugeordneten Unrechts. Auch das ist viel zu weit verbreitet und scheint in solchen asymmetrischen Beschreibungen durch.

          • @Normalo:

            Es wird eben nicht genau beschrieben. Es ist die Rede im Artikel von "Gruppen, die sich als antiimperialistisch begreifen, solche, die Attribute wie „feministisch“, „antifaschistisch“ oder „anarchistisch“ im Namen tragen."

            Die Argumentationen landen immer wieder völlig undifferenziert und hyperventilierend bei der Behauptung, dass Linke ja doch nur antisemitische Hamas-Fans seien.

            • @Rudolf Fissner:

              Vielleicht sollten die einfach dann damit aufhören, sich nach außen als antisemitische Hamas-Fans zu präsentieren. Wie wär's?

              Antiimperialismus war auch im Kalten Krieg immer nur gegen den Imperialismus der anderen. Die Sowjetunion - ihrerseits ein veritables und zutiefst in kolonialer Ausbeutung verankertes Imperium - war fast nie mitgemeint...

            • @Rudolf Fissner:

              Wer hat denn behauptet, dass Linke im allgemeinen so handeln?



              Im Artikel wird doch eindeutig von „Gruppen“ gesprochen.



              Wollen Sie leugnen, dass es diese Gruppen, die sich vermeintlich mit diesen Attributen schmücken, existieren?

            • @Rudolf Fissner:

              Nur wenn man es verallgemeinernder versteht als es geschrieben ist. Da steht eigentlich: MANCHE selbsterklärte Linke, die sich als Proponenten der genannten Ideale verstehen, halten sträflich wenig Distanz zu solchen faschistoiden Mördern, und die geben leider so häufig den Ton bei Kundgebungen und/oder deren Vorbereitung an, dass es auf Alle zurückfällt, die sich daran beteiligen.

              Die Angriffsfläche, die solche Leute schaffen, mag im Einzelfall größer sein als ihr wahres numerisches Gewicht in der Bewegung. Aber es hilft eben nichts, nur auf diese "Ungerechtigkeit der öfentlichen Wahrnehmung" hinzuweisen, ihnen aber ansonsten weiter zu gestatten, den Protesten auch(!) ihren menschenfeindlichen Stempel aufzudrücken. DAS ist der Punkt.

      • @Chris McZott:

        ""Die Hamas steht eindeutig rechts von Netanjahu. ""



        ==



        Dieser Satz ist eine der Ursachen für die Verwirrung die in diesen Tagen wie Pest und Cholera um sich greift.

        Die Verbrechen der Hamas, deren Ideologie inklusive Terroranschläge sind keine politische Kategorie.

        • @zartbitter:

          Was bitte sonst? Soll der gelebte Hass auf einen Staat und alle seine Angehörigen, die Religion, die sie vertreten und die territorialen und sicherheitspolitischen Ansprüche, die sie gegenüber der eigenen Volksgruppe und Religionsgemeinschaft stellen, etwa unpolitisch sein?

          • @Normalo:

            Neben allen Grundsatzerklärungen von Hamas ist das perfekte Spiegelbild ihrer Absichten der 7. Oktober 2023.

            Das ist Mord aus niedertächtigen Beweggründen und ein Zivilationsbruch.

            • @zartbitter:

              Und der niederträchtige Beweggrund ist POLITISCH - Auslöschung des Staates Israel und seiner jüdisachen Bevölkerung - genauso wie Zivilsationsbruch ein politischer Akt ist. Zumal ihn die Hamas ja gar nicht so sieht. Diese Spinner denken ja (sofern es ihnen nicht einfach nur um blanke Macht und Kontrolle geht), sie brächten legitime Opfer auf dem Weg zu einer nach Allahs Willen geformten irdischen Existenz. Auch das Streben nach einem Gottesstaat ist sebstverständlich eine politische Haltung, da sie die Gestaltung des Gemeinwesens betrifft.

        • @zartbitter:

          die Ideologie der Hamas ist aber trotzdem "faschistoid". Sie sieht Juden als "unwertes Leben" an, das vernichtet werden kann (und soll), danach wären wohl die Christen dran.

          Welchen Zweifel kann es da geben, dass die Hamas rechts von Netanjahu steht?

    • @Peter Blunt:

      Linksextremismus gibt es folglich gar nicht. Ist das jetzt peinliche Satire oder meinen Sie das wirklich ernst?

    • @Peter Blunt:

      Der Begriff 'Linksextremismus' im Sinne der diffamierenden Begriffsbestimmung der 'Rechtsdrehenden' (wie ich sie meist nenne) existiert tatsächlich nur in deren Gehirnen, da gebe ich Ihnen recht.



      Allerdings sollten Sie z.B. an die 'linken' Extremisten der Bader-Meinhof-Gruppe denken. Oder an Robbespierre. Oder an den Kohlhaas in der Novelle von Kleist, jenen "gerechtesten und zugleich entsetzlichsten" Menschen.



      Und es gibt noch viele Beispiele mehr für diese Art von Extremismus, beileibe nicht nur in der Literatur.

  • Alle, die sich hier jetzt in Linken-Bashing üben, sollten nicht vergessen, dass die Rechten im Land, die plötzlich ihre Liebe zu den Juden entdeckt haben, nur Wölfe im Schafspelz sind. Lasst euch nicht verarschen!

    Ich schreibe das, weil ich an anderer Stelle im Forum dieser Tage lesen musste, die Franzosen wären gut beraten, RN zu wählen anstatt die Vereinigte Linke. So weit ist es schon, und das macht mir Angst.

    • @Klabauta:

      In der Tat sind das "Wölfe im Schafspelz". Jetzt sollte sich viele "Linken" allerdings mal fragen wie weit sie verkommen sind, dass sich z.B. die Klarsfelds ernsthaft überlegen RN zu wählen, weil sie ihn als das kleinere Übel ansehen.

  • Was mich wirklich irritiert ist, dass sowohl der Verfasser des Artikels als auch die meisten Kommentierenden hier Berlin für den Nabel der Welt zu halten scheinen.



    Leute, es gibt Menschen außerhalb der scheinbar außer Rand und Band geratenen Berliner propalästinensischen Blase, Menschen, die zu Differenzierung und eigenständigem Denken fähig sind und nicht in einfache Freund-Feind-Schemata verfallen.

    • @Klabauta:

      Es gibt immer eine Welt außerhalb solcher Blasen. Aber wer meint, diese Blasen (und ihre negative Ausstrahlung) gäbe es nur in Berlin, lebt offenbar auf einem sehr abgeschiedenen Fleckchen Erde. Ich habe seit Jahren keinen Fuß mehr in unsere Hauptstadt gesetzt, aber Hamas-Sympathisanten gehören für mich zum Alltag.

  • Was bei uns kaum bekannt ist: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der chilenischen Bevölkerung, aber auch anderer Länder in Lateinamerika, und soweit ich weiß, in geringerem Umfang auch von Spanien und Portugal, geht auf christliche, meist nicht unvermögende Palästinenser zurück. Sie sind dort seit dem ersten Krieg zwischen Israelis und Arabern eingewandert, längst bevor sich die Hamas konstituiert hat. Und in diesen Ländern ist die Empathie für die in Gaza leidende Bevölkerung tonangebend.

    Dagegen sind mehrheitlich muslimische Palästinenser erst viel später zu uns gekommen. Sie oder ihre Eltern haben stets unter und mit den Feindbildern der Hamas gelebt. Vielleicht erklärt sich ja auch von daher ihr vielfach militanteres Auftreten 'pro Hamas' (auf der Suche nach der eigenen Identität).

    • @Auweiowei:

      [...] auf der Suche nach der eigenen Identität).



      Es sollte genauer heißen:



      ... auf der verzweifelten/hochdramatischen Suche nach der eigenen Identität).

  • 100 % Zustimmung zum Kommentar!

    Man kann und muss das Handeln der israelischen R e g i e r u n g kritisieren, aber man darf nicht die Gewalt gegen israelische B ü r g e r * i n n e n negieren oder sogar noch für gut befinden. Wenn das passiert, ist das zu verurteilen.

    Leider zeigt sich auch hier, dass gewisse Leute bei den Linken gar nicht so links, sondern zutiefst inhuman sind. In diesem Fall nähern sie sich regelrecht der rechten Seite an. Im Übrigen war schon die RAF, der viele Linke huldigten, antizionistisch und antisemitisch (mehr dazu im taz-Artikel vom 5.10.2007). Folgerichtig wanderten auch einige RAF-Mitglieder zu den Rechtsextremen ab: Horst Mahler, Bernd Rabehl etc. Sogar Ulrike Meinhof äußerte sich in verstörender Weise.

  • Ich laufe seit mehr als ein Jahr mit den propalästonensischen Demos in Berlin mit — und bin mit den Artikel völlig daccord. Allerdings möchte ich hinzufügen, dass es eine Fehlleistung der Mitte der Gesellschaft in Deutschland war, die berechtigte und notwendige Protest den Radikalen oder gar denen, die der Gewalt in Gaza aus nächster Nähe miterleben, ganz zu überlassen.

  • Leider ist es genau umgekehrt. Die Taqqiya kann genau dann aufgegeben werden, wenn die Machtergreifung gelungen ist. "Wir sind mehr" war gerade auch gestern nur zu deutlich sichtbar.

  • Deshalb ist Meinungsfreiheit so wichtig, hätte man es diesen Menschen nicht erlaubt zu sagen was sie sagen wollten so wäre man am Ende eventuell noch bei dem Fehlschluss herausgekommen, dass diese Bewegung sich an dem kritikwürdigen Verhalten der Israelis stört und nicht an der Existenz Isreals an sich oder der Existenz von Juden an sich.



    Doch nun hat wohl auch der Letzte verstanden worum es wirklich geht und mit wessen Geistes Kind man es hier zu tun hat, gut so!

    Das der Wesenskern dieser Bewegung jemals grundsätzlich anders war glaube ich zudem nicht, man hat es früher nur verstanden den letzten Teil seiner Gedanken nicht laut auszusprechen, doch mittlerweile scheint der Pathos so stark ausgeprägt zu sein, dass die Impulskontrolle schlicht versagt.

  • Danke für Ihren Kommentar, Herr Peter.



    Bedenken wir: immer wenn außerhalb Israels Angriffe auf Juden erfolgen und Attentate wie in Manchester stattfinden, dann wirkt das auf eine Mehrzahl von Juden eben angsteinflößend und erinnert sie daran, dass Israel als Schutzstaat gegründet wurde.



    Es leben mehr Jüdinnen:Juden außerhalb Israels als innerhalb.



    Jahrzehntelang versuchten die DDR- und Moskau-treuen "Friedensforen" den "Kampf für Palästina" zu vereinnahmen. Gegenüber diesen (heute sehr alten) gibt es speziell in Berlin ein Milieu, aus dem so eine Sekte wie der "Jugendwiderstand" entstand. Die bedrohte sämtliche anderen linken Gruppen und war deshalb völlig isoliert.



    Für ein gutes Unterscheiden - lassen wir uns nicht vereinnahmen.

  • "Die unerträgliche Bequemlichkeit der einseitigen Solidarität" hieß ein sehr guter Artikel, der hier letztens bei der Taz veröffentlicht wurde und eigentlich gehe ich da voll mit, denn ich hege keinerlei Sympathie für Netanjahu und die rechte Israelische Regierung und ja; die Israelische Gesellschaft hat sich in eine ungute Richtung entwickelt und radikalisiert.

    Bei der Diskussion in der Kommentarspalte merke ich dann aber ( wie immer) recht schnell, das mir gar nichts anderes übrig bleibt als die Israelische Sichtweise zu erklären und Partei zu ergreifen.

    Entweder haben viele Leute einfach keine Ahnung aber ganz viel Meinung, wenn es um die Hamas geht, oder sie rechtfertigen einfach das hier: www.rbb-online.de/...zi-propaganda.html

    • @R. Mc'Novgorod:

      Die meisten Leute haben keinen blassen Schimmer und sind sehr brav. Kürzlich sprach ich mit der Tochter unserer Nachbarn, einer jungen Studentin, die jetzt bei "Die Linke" ist. Angesprochen auf deren Antisemitismus meinte sie, das hat sie auch schon gehört, doch es schien sie nicht wirklich zu interessieren. Tja, was soll man dazu sagen? Kein Wunder, dass die Linke ein paar Prozent dazu gewonnen hat. Abgesehen von dem Kufiya-Klub natürlich.

      Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller:

      Zu den antisemitischen Ausschreitungen an Universitäten sagte Müller: »Das Leben ist einfacher, wenn man nicht viel weiß und stattdessen eine Meinung hat. Es muss nicht einmal die eigene sein, man übernimmt sie unter Konformitätsdruck.« Wenn Aktivisten einen Hörsaal demolierten, so Müller, würden alle eingeschüchtert, die zusehen. »Die Möbel sind schnell zerstört, aber die Einschüchterung bleibt.«

      So funktionieren grade unsere Unis, wo immer wieder Hundertschaften von bestimmten Profs oder gewisse "Kulturschaffende" ihre Protestbriefe schreiben und ihre Ahnungslosigkeit zur Schau stellen.

      Ich schaue da eher in Richtung Bäckerinnung, die da doch eher über eine gewisse solide Kompetenz verfügt.

      • @shantivanille:

        Genau so ist es.

      • @shantivanille:

        Es bleibt Ihr Geheimnis, warum eine Bäckerin mehr vom NO-Konflikt verstehen wollte ein Professor und im Grunde könnte man über diese Demonstration des Dunning-Kruger-Effekts lachen, wenn sie nicht so gefährlich wäre: wohin antiintellektuelle und wissenschaftsfeindliche Ressentiments führen, sieht man gegenwärtig in den USA: Niemand mag es, von gebildeteren Menschen über die eigene Unwissenheit aufgeklärt zu werden, aber das ist nicht zuletzt der Sinn und Zweck von Universitäten.

        • @O.F.:

          Um so bedenklicher, wenn an Universitäten ein sachlicher Diskurs unter Geschrei und mitunter auch Gewalt gegen Sachen und Menschen unmöglich gemacht wird. Eine sehr lautstarke, ideologisch verbohrte Minderheit schüchtert dort mit autoritären Methoden alle ein, die möglicherweise dagegen sein könnten. Das ist nicht nur im Bezug auf den Nahostkonflikt so, sondern zieht sich praktisch durch alle angeblich "linken" Themen.

          Wer dagege aufmuckt, ist eben "für das System" oder "rechts" und "gegen das System" oder gegen Rechts" zu sein rechtfertigt nötigenfalls auch den Rechtsbruch und sogar direkte Gewalt. Siehe die hier stetig immer wieder lesbare Apologetik für Aktivismus und "linke" Gewalttäter.

          Mir ist reichlich egal, ob jemand mir als Mitglied der Rotfront oder einer neuen SA aufs Maul geben möchte. Ich finde beides inakzeptabel.

  • Ich verstehe die Schlussfolgerung des Artikels nicht, aber es bestätigt mich in meiner Sichtweise auf die Taz. Ich stimme voll und ganz zu, dass die im Artikel erwähnten Freunde der blinden Abschlachtung weder links noch emanzipatorisch sind. Wieso folgt nun aber daraus, dass ich mich nicht mit Palästinensern solidarisieren sollte? 1200 Menschen diskreditieren also jene, die sich gegen einen Völkermord einsetzen? Absoluter Schwachsinn und eine weitere reaktonäre Haltung. So soll verhindert werden, dass man sich gegen einen Genozid eines imperialen Partners einsetzt, damit man bloß nicht in die Schmuddelecke kommt. Auch die Toten in Gaza als Folge des Massakers einzuordnen ist höchst fragwürdig und geht der rechtsradikalen Regierung Israels, ich vermute bei der Taz bewusst, auf den Leim. Es rechtfertigt den Genozid als legitime Reaktion. Jeder der sich nur fünf Minuten Zeit für die Thematik nimmt wird erkennen, dass das Massaker ein Vorwand zum längst geplanten ist. Anstatt die imperiale propaganda zu perpetuieren, erwarte ich von einer "linken" Zeitung Differenzierung. Aber nach den Artikeln der letzten Jahre zweifle ich stark an der Identität der Taz

    • @Klassenkampf161:

      Das sagt der Artikel doch überhaupt nicht, im Gegenteil, er fordert Solidarität mit den Palästinensern ein - und ist dabei differenzierter als die allermeisten Artikel zum Thema. Denn den ach so "linken" Hamas-Fans ist deren Leid natürlich herzlich egal, solange es gegen "Zionisten" geht (jeder weiß, was gemeint ist). Die Opfer des israelischen Massenmords haben von diesen schäbigen Menschenfeinden genau nichts zu erwarten. Und dass eine globale Linke sich dem nicht entgegenstellt und Judenhass einfach hinnimmt, ist wohl die größte Schande dabei.

      • @Axotono:

        Differenzierter als die meisten deutschen Artikel vielleicht, ist aber auch nicht schwer. Ich rate Ihnen sehr auch ausländische Medien zu konsumieren, im einen Vergleich zu haben. Gerne die großen französischen/spanischen/britischen/Anerikanischen und sogar die dediziert linken israelischen , diese zeichnen ein komplett anderes Bild. Also ist eine Haltung gegen den Zionismus direkt antisemitisch? Ich finde man kann schon hinterfragen, ob ein Verbrechen von Deutschen an hauptsächlich Europäern rechtfertigt, besagte Europäer eine Bevölkerung im nahen Osten zu vertreiben. Klingt mir stark nach Kolonialismus. Warum kein jüdischer Staat dort wo die Verbrechen begangen wurden? Übrigens hatte auch Theodor Herzl, ein zionistischer Vordenker, nicht unbedingt einen Staat an der Levante im Sinn.

        • @Klassenkampf161:

          „Warum kein jüdischer Staat dort wo die Verbrechen begangen wurden?“



          Während Hunderttausende arabische Palästina-Flüchtlinge in Israels Nachbarstaaten vertrieben wurden, kamen ähnlich große Zahlen von nahöstlichen Juden nach Israel - die wenigsten davon freiwillig. Im Irak gab es 1942 ein Pogrom mit hunderten jüdischer Toter und Verletzter.

        • @Klassenkampf161:

          „Warum kein jüdischer Staat dort wo die Verbrechen begangen wurden?“



          Ja, hätte man machen können.



          Nur klingt Ihre Formulierung in der heutigen Zeit doch sehr nach der Vernichtung des real existierenden Israel.

          • @MBG:

            Nein, die Situation ist wie sie ist und die jetzigen dort lebenden Israelis tragen keine Verantwortung für die Verbrechen ihrer Eltern. Deshalb plädiere ich für eine Ein- Staatenlösung. Ein Palästina, in welchem die Rechte der jüdischen Bevölkerung gesichert sein muss, allerdings keine Bevorzugung mehr existiert. Aber die Idee eines rein jüdischen Staates, auf einem Gebiet wo viele Muslime schon seit langer Zeit leben,ist schon durch diese Voraussetzung zur Apartheid gezwungen

            • @Klassenkampf161:

              Diese stark verkürzte Sichtweise (ums nicht gleich kritiklose Adaption einseitiger Propaganda zu nennen), ist eins der Probleme der radikalen Linken in dem Kontext bzw. eben einem besonders lauten Teil dieser (nicht wenige radikale Linke haben eine weit weniger propagandistisch gefärbte historische Analyse und ergo auch differenziertere Perspektive auf Israel/Palästina).



              Der Begriff "völkischer Postkolonialismus" trifft es eigentlich ganz gut. Hier werden verkürzt komplexe Debatten in Schlagworte gehüllt, "in Bewegung" gebracht u dabei auf eine seit 150 J. in Teilen der europäischen Linken verankerte Tradition antisemitischer Narrative aufgesattelt - das kann nur schiefgehen!



              Dabei gibt postkoloniale Theorie so viel mehr her, wenn man sich mal ernsthaft damit beschäftigt UND sich dabei anderen Theoriesträngen nicht verschließt (zB Neuer Materialismus, Ideologiekritik, anarchistische Debatten).



              Lesetipps:



              black-mosquito.org...ntisemitismus.html



              thirdnarrative.org/



              www.deutschlandfun...d-prophet-100.html



              breakingthespell.noblogs.org/

            • @Klassenkampf161:

              Und damit ignorieren Sie geflissentlich die Realität und den historischen Kontext.



              Warum gab es überhaupt die zionistische Bewegung?



              Kleine Gedächnisstütze, der Holocaust war nur der Höhepunkt.

        • @Klassenkampf161:

          Wieso verwenden Sie Begriffe wie "Europäer", wenn Sie die die Shoah überlebenden Juden meinen? Auch das Wort "vertreiben" ist völlig unangemessen, es fand ein beispielloser, unprovozierter Völkermord statt, der von vielen Deutschen und anderen Europäern unterstützt wurde. Wenn Sie jüdische Menschen generell als "Weiße" oder "Europäer" wahrnehmen, ignorieren Sie-typisch europäisch- die vielen nichteuropäischen jüdischen Menschen, die in den 40ern und 50ern aus ihren Herkunftsländern im arabischen Raum gewaltsam und ohne Entschädigung vertrieben wurden. Klingt stark nach Verharmlosung und völkischem Postkolonialismus.

    • @Klassenkampf161:

      Es ist sehr schade, dass eine Meinung wie die Ihre in Deutschland existiert.



      Der Kommentar der Taz ist bemerkenswert ehrlich und wer die Berichterstattung zum Thema und die Podcasts verfolgt, weiß, dass gerade die Taz nicht dem entspricht, was sie unterstellen.

      • @Dirk Osygus:

        Führen Sie gerne aus welcher Teil meiner Meinung in Deutschland nicht existieren sollte. So können Sichtweisen auseinander gehen. Ich für meinen Teil schäme mich sehr für die deutsche Haltung bei diesem Thema. Es findet ein Genozid mit Unterstützung deutscher Waffen statt, ich hätte das niemals erwartet. Aber es trifft ja nur Muslime und nicht Weiße, da sind Menschenrechte offenbar egal. Mich widert diese Doppelmoral an

        • @Klassenkampf161:

          Auch Muslime können oft als "Weiße" gelesen werden. Wenn Sie etwas gegen doppelte Standards haben, können Sie mir ja mal erklären, weshalb über den tatsächlichen Völkermord im Sudan sehr wenig berichtet wird und keine Großdemos gegen diesen Krieg stattfinden. Außerdem war die Empathie in Deutschland während des syrischen Bürgerkriegs für die dort dezimierte palästinensische Bevölkerung kaum spürbar. Auch dort gab es Belagerungen inklusive Hungersnot.

          • @Nakam:

            Ich gebe Ihnen vollkommen recht, das anderen Gräueltaten viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, was letztendlich oftmals mit der geringen Berichterstattung zusammenhängt und besagte communitys seltener vertreten sind. Solidarität mit allen Unterdrückten. Ich sehe jedoch einen Unterschied zwischen einem Bürgerkrieg und einem vernichtungskrieg einer militärischen Supermacht. Es ist auch ein ziemlicher whataboutism und geht am Thema vorbei, aber ich begleite Sie gerne auf jede Demo, welche dieses zum Thema macht. Solidarische Grüße

            • @Klassenkampf161:

              Die spärliche Berichterstattung zum Sudan (und vielen anderen) ist Folge, nicht Ursache dessen, dass diese Konflikte nahezu niemanden interessieren.

              Das Entscheidende ist: Es gibt dort keinen Zuschnitt von Gut und Böse, David und Goliath, Besatzung und Widerstand - deshalb eignet sich kein Konflikt der Welt so gut zur moralischen Selbstpositionierung und Einordnung. Dem Deutschen nützt es nichts, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen, wenn daraus kein Triumph à la "Immerhin unterstütze ich keinen Genozid!" zu erwarten ist.

            • @Klassenkampf161:

              Das hängt nicht nur mit der geringen Berichterstattung zusammen, sondern ist auch das Thema dieses TAZ Kommentars.

  • ""Schon am Vormittag des Jahrestages jenes Angriffes, bei dem vor zwei Jahren 1.200 Menschen, in der Mehrzahl Zivilist:innen, abgeschlachtet und 250 entführt wurden, präsentierte sich die Szene von ihrer unmenschlichsten Seite, indem sie sich mit den Angreifern gemein machte. „Glory to the fighters“........""

    ====

    Die israelischen Behörden haben einen Film gedreht der das Ausmass und die mit Worten nicht mehr beschreibbare Brutalität des Massakers am 7. Oktober zeigt. Dieser Film ist Journalisten vorbehalten --- neben anderen Offiziellen ---- die beruflich gezwungen sind sich mit mit den angerichteten grausamen Greueltaten auseinander zu setzen.

    Ein Psychologe oder Therapeut ist immer dabei wenn der Film gezeigt wird für den Fall, wenn das ratonale Aufnahmevermögen



    an die Grenzen gerät und der Betrachter des Films zu kollabieren droht.

    Worte wie ""grausam, Greuel und unglaubliche Brutalität"" reichen bei weitem nicht aus um zu beschreiben was am 7. Oktober passiert ist. Journalisten und Redakteure sind gefragt die in der Lage sind einen Eindruck vom Unbeschreibbaren zu vernitteln.

    • @zartbitter:

      Danke für die Erwähnung. Ich glaube, ich habe einen Artikel von Deniz Yücel über diesen Film des 7. Oktobers gelesen. Worte wie grausam reichen tatsächlich nicht aus, selbst wenn man nur die Worte liest und die Massaker der Hamas nicht mit eigenen Augen sieht.

  • Danke für den Kommentar, ohne wenn und aber die Israelis doch auch....

    Und wenn das auch wieder vielen nicht gefällt, wer hier geflüchtet ist und die Hamas verherrlicht, hat hier nicht verloren.



    Nein, da laufen auch viele Deutsche mit. Das wird damit nicht geleugnet.

  • Eines der Probleme sehe ich darin, wenn "links sein" so voller Hass und Hetze ist, was bleibt dann noch? Ich habe bereits vor einiger Zeit entschieden nicht mehr links zu sein und sein zu wollen und werde auch nicht mehr links wählen. Irgendwann nach dem 07.10.23 habe ich gesehen, gehört und verstanden, dass Menschenfeinde nicht ausschließlich rechts sind, sondern auch links. Und das genau gegenüber der einen Minderheit, und in der Intensität auch einzig und allein gegenüber dieser einen Minderheit, von der wir ca. 6.000.000 Millionen unschuldiger Menschen getötet haben. Nicht einmal mehr in Deutschland (vom Rest der Welt zu schweigen) sollen jüdische u/o israelische Menschen unbehelligt von Verfolgung und Angriffen leben dürfen; das finde ich so entsetzlich, dass mir die Worte fehlen.

    Und ja, ich weiß, alles nur "Israelkritik", differenziert und kontextualisierend.

    • @*Sabine*:

      Könnte Sie bitte posten, welche irgendwie nennenswerte Person wo geschrieben und definiert hat, was Sie als "links sein" beschreiben. Könnten Sie bitte die Stellen in Schreiben relevanter linker Parteien beschreiben, wo so etwas steht?

    • @*Sabine*:

      Den Gedanken kann ich nachvollziehen - allerdings glaube ich, dass sie fast überall Leute finden, die ihre Ideologie über die Menschlichkeit stellen, an den extremistischen Rändern aber natürlich häufiger.

    • @*Sabine*:

      Dann dürfen Sie aber auch gar nichts mehr wählen. Antisemitismus zieht sich durch sämtliche Bevölkerungsteile und politische Spektren in Deutschland. Von muslimischen Migrant:innen bis zu reichen Bonzen. Und da geht es um das ganze Spektrum: israelbezogener Antisemitismus, klassischer Antisemitismus, Schuldabwehrantisemitismus und Verschwörungsglaube.

  • Jedes Wort ist wahr an diesem Kommentar; er ist längst überfällig. N So wahr er ist fürchte ich nur, dass er diesen Teil der ebenso selbstgerechten wie unmenschlichen Szene nicht erreichen. Viel zu lange schon wird diese Szene euphemistisch als pro-palästinensisch bezeichnet wo sie doch im Kern schlicht anti-israelisch, antisemitisch und vor allem schlicht unmenschlich ist.

    • @Fran Zose:

      Volle Zustimmung. Und pro-Hamas ist diese Szene in weiten Teilen ebenfalls, angesichts der Tatsache , dass oftmals Hamas-Dreiecke bei Protesten gesprüht werden, zum Beispiel bei den Ausschreitungen an Berliner Universitäten wie der FU.



      Sogar an linken Kneipen, wenn sie sich gegen Antisemitismus engagieren:



      taz.de/Anti-Israel...in-Berlin/!6117513

  • kluge, klare und differenzierte einordnung von – wie so oft – erik peter.

  • Welche Gruppierungen waren denn nun beteiligt? Hier fehlt mir die Recherche. Und von Wenigen auf die ganze "Szene", was auch immer das sein soll, zu schließen finde ich nicht korrekt. Und wieder hängt man sich an einem Wort auf, hier allmächtig, anstatt darauf einzugehen, was damit gemeint sein könnte. Ein Land, welches ungehindert seit über 50 illegal besetzt und vertreibt. Ein Land, dass zur Unterstützung des Genozid Rüstungsgüter aus Deutschland erhält. Doch dazu hätte man mit den Teilnehmern sprechen müssen. Dies ist offensichtlich nicht geschehen.

  • Die größtmögliche Nakba (Katastrophe) für die Palästinenser:innen ist die Hamas.

    Die am 07.10.2023 ein Inferno gestartet hat, von dem von Anfang an klar war, dass es vorwiegend das palästinensiche Volk betreffen würde, das von der Hamas als Opferzahlengenerator missbraucht wurde um eine globale Empörungs- und Antisemitismuswelle auszulösen. Perfidität, die sprachlos macht.

    Unterstützt von einer gewissen linken Szene, die auch schon Stalin, Mao (kein Problem mit dem 1,5-Millionen-Genozid an den Tibetern oder 30 Millionen am eigenen Volk) oder Pol Poth, der ein Viertel seines Volkes umbrachte, geliebt hat.



    Autoritäre Linke, die auf kollektivistische Regime stehen. platte, schlichte Ideologie statt Mitgefühl. Eine Bewusstseinsebene, die Level um Level sinkt.

    In Zusammenarbeit mit Islamisten, die vor 80 Jahren schon bestens mit den Nazis zusammengearbeitet haben. Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

    Wollen die Palästinenser eine menschenwürdige Zukunft müssen sie sich erstmal von diesen Leuten befreien, die sie seit langer Zeit von einem Unglück ins nächste treiben, eins schlimmer als das andere.

    Alles Gute an die Palästinenser und Israelis!

    • @shantivanille:

      Den Linken, die heute gegen den Völkermord in Gaza demonstrieren, eine Nähe zu Stalin, Mao oder Pol Pot zu unterstellen, ist schon allein deshalb absurd, weil die meisten von denen zu Zeiten, als die Genannten für die hiesige linke Szene eine Rolle gespielt haben, noch nicht einmal geboren waren.



      Im übrigen können Sie das Morden der israelischen Armee in Gaza nicht als Automatismus mit dem Verweis auf den 7.10. rechtfertigen; denn abgesehen davon, dass Sie damit nicht anders argumentieren als tatsächlich Hamas-Apologeten, sprechen Sie den Israelis damit auch die eigene moralische Urteilsfähigkeit ab und reduzieren sie auf eine reine Reflexhaftigkeit. Für seine Taten ist man selbst verantwortlich, und ein Völkermord kann nicht mit "aber Hamas" relativiert werden.



      Dass Sie die Rolle el-Husseinis für den NO-Konflikt überhöhen habe ich ja schon mehrfach erklärt und unter uns: mit Nazi-Vorwürfen sollte man sich zurückhalten, wenn man sich kurz vorher als Le Pen-Sympathisant geoutet hat.

      • @O.F.:

        Die MPLD findet also Stalin und Mao nicht toll?

        Bezüglich al-Husseini und dem Nahostkonflikt wäre es doch zu empfehlen, die Verbindung der Moslembruderschaft - al-Husseini bis zur Hamas zu betrachten.

        • @MBG:

          Welche Antwort ziehen Sie daraus im Hinblick auf die israelische Rechtsextrem und Nationalsten. Was bedeutet bspw. Mao für Sie, wenn Sie Kriegsverbrechen und Genozide beurteilen? Oder haben Sie da auch so eine Art Mao-Bibel mit der Sie Kriegsverbrechen rechtfertigen?

          • @Rudolf Fissner:

            Ich rechtfertigte Kriegsverbrechen?



            Jetzt wird es aber wirklich obskur.

        • @MBG:

          Die MLPD ist allerdings eine kleine und isolierte Sekte, die weder in der Linken im Allgemeinen noch in der Palästinena-Solidaritaet eine nennenswerte Rolle spielt (und das vermutlich nicht einmal will: die haben mehr mit Reenactment zu tun als mit Politik...)

          Was el-Husseini angeht: natürlich gibt es Verbindung, aber auch hier stellt sich die Frage der Relevanz: weder war er für den NO-Konflikt maßgeblich verantwortlich noch für dessen Fortdauern. Junge Palästinenser, die sich heute extremistischen Gruppen anschließen, machen das nicht, weil sie von el-Husseini beeinflusst sind, sondern als Reaktion auf ihre konkreten Lebensumstände. Und genau da liegt der Hund begraben: el-Husseini wurde in den letzten Jahren wieder ausgegraben, um die Palästinenser in die Nähe der Nazis zu rücken und von der israelischen Mitverantwortung für den NO-Konflikt abzulenken. Dass das gerade in Deutschland verfängt, ist auffällig...

          • @O.F.:

            Und genau damit relativieren Sie die Rolle von al-Husseini als Teil der Moslembruderschaft und schließlich der Gründung der Hamas. Al-Husseini hat sich bereits vor der Gründung Israels durch Vertreibungs- und Vernichtungsaufrufe hervorgetan.

            • @MBG:

              El-Husseini war kein Mitglied der Muslimbruderschaft und ist vor der Gründung von Hamas gestorben. Und es ging auch nicht darum, durch welche Meinungen er aufgefallen ist, sondern wie groß seine Rolle für den NO-Konflikt tatsächlich war - und die ist, wie ich erklärt habe, kleiner als oft behauptet. Wenn Sie mir widersprechen wollen, müssen Sie das historisch begründen, statt mir reflexhaft Relativierung zu unterstellen.

              • @O.F.:

                Hasan al-Banna persönlich ernannte Ende der 1930er Jahre al-Husseini zum offiziellen Oberhaupt der Muslimbruderschaft in Palästina.



                Hasan al-Banna war Gründer und geistiger Führer der Muslembruderschaft.



                Die Hamas ist als Ableger in Palästina aus der Muslembruderschaft hervorgegangen.



                Und al-Husseini hat als solcher und als Mitglied einer einflussreichen Familie aus Jerusalem bereits weit vor der Gründung Israels mit seinem Hass und seinen Taten den Grundstein für die heutige Hamas gelegt. Der Nahostkonflikt begann eben nicht erst 1948, sondern hatte seine Wurzeln bereits zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.

                Das können Sie nachlesen und ist historisch belegt.



                Aber Sie haben es ja erklärt.

                • @MBG:

                  Ich weiss nicht, woher Sie diese Information haben, sie stimmt aber nicht - el-Husseini war kein Muslimbruder. Dass letztere schon vor der Gründung von Hamas in Palästina existierten, stimmt zwar, aber das ändert nichts daran, dass es mindestens verkürzt ist, deren Entstehung unmittelbar auf el-Husseini zurückzuführen. Übrigens: Sie schreiben ja selbst, dass der NO-Konflikt bereits vor 1948 begann - und auch schon in dieser Zeit war die Gewalt durchaus wechselseitig. Das wird mit der propagandistischen Fixierung auf el-Husseini und seine NS-Verbindungen ausgeblendet.

                  • @O.F.:

                    Dieses permanente ja-nein ist nicht zielführend.

                    Allerdings möchte ich noch eines anmerken:



                    Ich habe die Gründung der Muslembruderschaft nicht auf el-Husseini zurückgeführt. Das legen Sie mir in den Mund.

                    Stimmen Sie mir zu, dass al-Husseini und al-Banna Brüder im Geiste waren und al-Banna Gründer der Muslembruderschaft war?



                    Stimmen Sie mir zu, dass die Hamas ein „Produkt“ im Geiste der Muslembruderschaft ist?

                    Was jetzt Ihr Einwurf soll, dass die Gewalt zu dieser Zeit wechselseitig, was nur bedingt stimmt, gewesen ist, erschließt sich mir bei der Rolle von el-Husseini nicht. Hört sich sehr nach, ja aber, an.



                    In unserem Austausch sind Sie der Einzige, der im Bezug auf el-Husseini das Thema NS-Verbindung anspricht.

                    Und nein, das Thema el-Husseini hat nichts mit Propaganda zu tun, sondern erklärt bestimmte Gedankengänge und Haltungen in diesem Konflikt.

                    • @MBG:

                      Ich habe Ihnen nirgendwo unterstellt, dass Sie die Grüdung der MB auf el-Husseini zurückgeführt hätten. Mein Einwand galt lediglich der Behauptung, er wäre Mitglied der MB gewesen bzw. es gäbe eine direkt Verbindung zwischen ihm und der Gruendung von Hamas. Die Aussage, er und al-Banna wären „Brüder im Geiste“ gewesen, ist mir zu unspezifisch: natürlich hatten sie partiell übereinstimmende Ansichten (aber eben nur partiell!), das macht el-Husseini aber nicht zum Muslimbruder. Der NS-Bezug war von Anfang an mein Thema, weil er erklärt, warum die Figur el-Husseini in den letzten Jahren wieder so viel Aufmerksamkeit erfährt: nicht, weil er tatsächlich so eine Schlüsselfigur für den NO-Konflikt wäre, sondern weil er sich propagandistisch ausschlachten lässt: auf einmal sind die Palästinenser kein entrechtetes Volk mehr, dass seit Jahrzehnten unter einer ziemlich brutalen Besatzung leiden muss, sondern Wiedergänger der Nazis, gegen die jeder Gewalteinsatz gerechtfertigt ist. Ziemlich perfide, finden Sie nicht?

                      • @O.F.:

                        „..Wiedergänger der Nazis…“



                        Und wieder bringen Sie dieses Argument vor, obwohl ich es mit keinem Wort erwähnt habe.

                        Aber vielen Dank, dass Sie bei der Beantwortung meiner Fragen weiter rumeiern und die historisch belegten Verbindungen leugnen.

                        Noch einmal, ist die Hamas ein „Kind“ der Muslembruderschaft?

                        Sie betreiben genau das, was dieser Artikel/Kommentar bemängelt.



                        Ich betraure die Opfer beider Seiten. Finde das Vorgehen der IDF als grausam und nicht zielführend. Ja, man kann es einen Vernichtungsfeldzug nennen.



                        Sie hingegen sprechen von einem „entrechtenden Volk“, dass nur von der israelischen/ jüdischen Seite unterdrückt wird. Die Hamas und deren Vorgeschichte blenden Sie aus. Der Extremismus, denn die Hamas, deren Wurzeln eben von el-Banna und el-Husseini beeinflusst wurde, negieren Sie einfach.



                        Ich empfinde vollstes Mitgefühl für jedes Opfer in Gaza, dass in Gedeih und Verderb von den Bonzen der Hamas in Doha und auch von Netanjahu abhängig ist.

                        • @MBG:

                          Bitte lesen Sie genauer: ich habe nirgendwo geschrieben, dass Sie den NS-Bezug hergestellt haben, sondern dass die überproportionierte Rolle, die el-Husseini im NO-Diskurs spielt, diese Funktion hat (was Sie ja auch an dem Beitrag sehen mit, an dem sich diese Diskussion entzündet hat). Und ihr Verweis auf den Ursprung von Hamas ändert nichts daran, dass es den direkten Zusammenhang el-Husseini/Hamas einfach nicht gibt: el-Husseini war kein Muslimbruder, nicht an der Gründung von Hamas beteiligt und unterscheidet sich auch ideologisch in verschiedenen Punkten von ihr.



                          Die Unterstellung, ich würde den Extremismus von Hamas ausblenden, verbitte ich mir, man muss aber den Nährboden verstehen, auf dem Hamas groß geworden ist - und das ist nun einmal die Besatzung.

                          • @O.F.:

                            Ist die Hamas ein „Kind“ der Muslembruderschaft?



                            Waren el-Husseini und el-Banna eng miteinander verbunden?



                            Hat el-Banna sogar ein Gedicht auf el-Husseini verfasst?

                            • @MBG:

                              Sie flüchten sich wieder ins Vage: Tatsache ist, dass el-Husseini kein Muslimbruder war und keine Rolle bei der Gründung von Hamas gespielt hat.

                              • @O.F.:

                                Ich flüchte mich nirgendwohin.



                                Ich habe Ihnen bereits schon einmal geschrieben, dass ich keinen Sinn in diesem ja-nein Spielchen sehe.



                                Ich stelle Ihnen nur die gleichen Fragen, die ich Ihnen bereits vorher gestellt habe.

                                Die „Flucht“ liegt wohl eher bei Ihnen, da Sie offensichtlich nicht bereit sind, diese simplen Fragen zu beantworten.

        • @MBG:

          Ist die MLPD irgendwie relevant?

          • @Francesco:

            Als Teil so mancher Demonstration, ja.

  • Nochmal: Danke für den Kommentar.



    Angebliche Anarchisten für Palistina, die Nationalfahnen und reaktionäre Strukturen klasse finden, Feministinnen, welche die Vergewaltigungen von israelischen Frauen okay finden, da diese ja angeblich alle Soldatinnen und somit legitime Kriegsziele seien. Und Studenten, die ganz viel über Kolonialismus erzählen können, aber gerne hinter Russlandfahnen herlaufen. Oder auch "Antifaschisten", die faschistische Symbole sprühen. Sind ja nur Dreiecke...

    • @Paul123:

      Besser kann man es nicht beschreiben.

  • Ich teile diesen Beitrag. Genau solche antisemitischen Schwachköpfe sind der Grund, warum ich nicht zu solchen Demos.



    Sie sind wahrscheinlich zu jung/zu dumm um zu erkennen, dass sie ihrem Anliegen - und damit auch den Menschen vor Ort - schaden.

    "Die Menschen in Gaza haben nicht um ihre Freiheit gebettelt, sie haben sie erobert."



    Ich glaube nicht, dass sie Menschen in Gaza das unterschreiben würden.

  • Danke für den Kommentar. Was sind das denn für fürchterliche Menschen, die so etwas rufen und sich dann noch "links" schimpfen. Wie kann man eine so brutale islamistische Terrororganisation wie die Hamas abfeiern. Ich als Linke habe keinerlei Verständnis dafür. Ich bin entsetzt!

  • Der Israel-Plästina-Konflikt und die Debatten darüber sind reich an Tiefpunkten. Ein Kernproblem war und bleibt, dass die verschiedenen Postionen wenig bis gar kein Verständnis für anderslautende Positionen haben. JedeR legt sich die Geschichte so zu recht, wie sie zur eigenen Meinung passt. Geschichte lässt sich aber nicht in mundgerechte Happen teilen und ihre Vielschichtigkeit nicht in monothematische Erklärungen.

    Ich glaube, es war ein französischer Autor, der einmal gesagt hat, dass die großen Verbrechen gegen die Menschlichkeit sich nit mit Hass oder Gier erklären lassen. Es ist die Angst vor dem anderen, die Angst um die eigene Sicherheit und um eigene Lebenschancen, die Menschen zu Tätern bei Massenvertreibungen und -tötungen machen. Diese Angst muss man den Menschen nehmen, sonst werden ihre Ängste von anderen genutzt und sie manipuliert. Im Israel-Plästina-Konflikt gab und gibt es zu wenig Bemühungen Ängste abzubauen. Diplomatische Scheinlösungen und Sicherheitsbemühungen beseitigen keine Ängste, im Zweifelsfall schüren sie die Ängste noch. Ängste abbauen kann man nur durch Verstehen und das beginnt mit Zuhören.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Dem, was Sie über diesen Konflikt schreiben, kann ich ohne Vorbehalt zustimmen.



      Allerdings ist auch Erik Peter mit seiner harschen Kritik an der pro-palästinensischen Aktivisten-Szene recht zu geben: die Bewegung hatte zwei lange Jahre Zeit, ihren Protest gegen die israelischen Kriegsverbrechen zu formulieren, OHNE Antisemiten und Islamisten an ihrer Spitze das Wort zu geben. Diese Möglichkeit wurde aus bornierten ideologischem Gründen vertan.



      Herabgewürdigt werden durch solche Proteste, wie wir sie jetzt in Berlin sehen konnten (die Frage der kritischen Bewertung des polizeilichen Eingreifens und der politischen Haltung des Berliner Senats zu diesen Protesten stellt sich natürlich auch), nicht nur die israelischen Opfer des Hamas-Terrors, sondern auch die zehntausenden palästinensischen Opfer des israelischen Krieges in Gaza.



      Ich fürchte, die große Bewegung für Menschlichkeit und eine friedliche Lösung des Konfliktes - und Empathie für beide Konfliktseiten - wird wegen der verhärteten politischen Fronten ausbleiben (auch wenn Die Linke und andere zivilgesellschaftliche Organisationen sich kürzlich mit etwa Hunderttausend Teilnehmern in Berlin daran versucht haben).

  • Ist es denn tatsächlich so, dass dieser Aufruf repräsentativ für die "Pali-Szene" ist (die Wortwahl des Autors an einigen Stellen lässt eine gewisse Voreingenommenheit vermuten)?

    Ich kann das nicht einschätzen. In Berlin scheint der unvermeidliche Narrensaum, den jede Bewegung auch anderswo hat, regelmäßig die Hauptrolle zu spielen.

    • @Kawabunga:

      Was ohne Beweis behauptet wird, kann man ohne Beweis zurückweisen. Dieser Artikel zeigt nur die Ignoranz des Autors über das Thema, worüber er schreibt.



      Die Bewegung für Palästina und gegen den Genozid in Gaza versammelt Millionen Menschen in der Welt. Allein in Berlin haben, je nach Quelle, zwischen 50 000 und 100 000 Menschen am 27. 09. demonstriert. Es gibt keine homogene "Pali-Szene" (das Wort ist eine Erfindung des Autors) in Deutschland sondern zahlreiche Organisationen und Kollektive mit unterschiedlichen Hintergründen und politischen Motivationen. Die problematischen Veranstaltungen, worum es im Artikel geht, haben höchstens ein paar Hunderte Menschen versammelt. Der Autor behauptet, dass diese Menschen von der Mehrheit, wenn nicht der Gesamtheit der Bewegung(en) für Palästina unterstützt werden. Dafür hat er entweder bloß keinen Beweis, oder möchte zumindest keinen teilen.



      Klar ist aber, dass der Autor die Propaganda Israëls unverschämt übernimmt, indem er behauptet, die Zivilopfer in Gaza seien wegen dem Hamas gestorben. Israël allein ist verantwortlich für den Genozid, den seine Armee begeht, genau so wie der Hamas für die Morde vom 7. Oktober.

      • @Adrien François:

        Ihrer Argumentation muss man ganz entschieden widersprechen.



        Ohne den aggressiven, unentschuldbaren Angriff der Hamas hätte es keinen Gaza-Einsatz der israelischen Armee gegeben.



        Sie stellen es so dar, als wenn die IDF die Hamas förmlich zum Mord an über 1200 Israelis aufgefordert hätte, um einen Grund für den Angriff zu haben.



        Das ist lächerlich.

        • @Dirk Osygus:

          'Ohne den aggressiven, unentschuldbaren Angriff der Hamas hätte es keinen Gaza-Einsatz der israelischen Armee gegeben.'

          Das stimmt.

          'Sie stellen es so dar, als wenn die IDF die Hamas förmlich zum Mord an über 1200 Israelis aufgefordert hätte, um einen Grund für den Angriff zu haben.'

          Das stimmt nicht, und ist eine ziemlich verwegene Unterstellung.

        • @Dirk Osygus:

          Ich habe geschrieben, dass die Hamas allein für die Morde am 7. 10. 2023 verantwortlich ist und Israël allein für den Genozid verantwortlich ist. Es gab keine "Notwendigkeit" für Israel, nach dem 7. Oktober die Zivilbevölkerung Gazas systematisch zu ermorden. Nie in der Geschichte war ein Genozid eine legale, akzeptable, konstruktive, intelligente Antwort auf ein Terroranschlag. Israel hat zahlreiche koloniale Verbrechen vor dem 7. Oktober begangen. Nach diesem Datum hat das israelische Regime entschieden, die Bevölkerung Gazas bewusst zu vernichten. Durch Bomben, Kugeln, Zerstörung der Gesundheitsinfrastrukturen und Aushungerung. Das sind schon lang belegte Fakten. Israël hat versucht, seine Vebrechen für "notwendig" international darzustellen - weil natürlich diese Vebrechen für sich nicht nur unmenschlisch sind sondern auch vollkommen illegal laut internationalem Recht sind. Das israelische Regime hat zahlreiche Lügen verbreitet (u.a., dass der Hamas die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilder nutzt, was alle NGOs vor Ort widerlegt haben), um sich zu rechtfertigen. Das ist und bleibt Propaganda und ich finde es absurd, dass Leute nach 2 Jahren daran noch glauben können.

      • @Adrien François:

        Nein, es sind eben nicht nur ein paar randständige Veranstaltungen, auf denen Hamas-nahe Aktivisten auftreten. Auch bei der Demo am 27.9. haben wieder genau die Leute und Gruppierungen mitgemacht, die Israel vernichtet sehen möchten und die Erik Peter daher völlig zu Recht kritisiert, weil sie jeden Protest desavouieren. www.tagesspiegel.d...-hat-14389808.html

  • Ich verstehe nicht was hier mit paliszene gemeint ist. Menschen mit palitüchern?



    Menschen, die auf Grund ihres aussehens irgendeiner bestimmten Herkunft zuzuordnen sind und dem zufolge einer Paliszene zuzuordnen sind? Menschen, die gegen Irgendwas demonstrieren im generellen, also hauptsache ein paar gemeinsamkeiten, wie die oben genannten passen…?

    Also jetzt so nach 2 jahren, 200 beteiligten demonstrierenden eine Meinungsgleichschaltung und dann auch noch eine stellvertretende rolle für die sogenannte Paliszene zuzuschreiben.

    Respekt.

    • @Schade Schokolade:

      Eigentlich sind es el-Husseini-Tücher, da dieser der Spiritus Rector des ganzen Unglücks ist was den Palästinensern widerfahren ist.

      SPIEGEL bento: "Nun mag die Geschichte der Kufiya zwar als harmlose Kopfbedeckung arabischer Feldarbeiter begonnen haben - aber vor knapp achtzig Jahren wurde daraus gefährlicher Stoff. Damals, in den 1930ern, war Mohammed Amin el-Husseini Großmufti von Palästina. Ein Bewunderer Hitlers, die Kufiya setzte er als Erkennungszeichen für arabische Männer durch."

      Wiki: "Ab 1933 unterstützte er das NS-Regime und arbeitete ab 1937 mit ihm zusammen. Von Oktober 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte er in Deutschland und verbreitete die nationalsozialistische Propaganda im arabischen Raum. Er wurde Mitglied der SS, mobilisierte Muslime für die Waffen-SS auf dem Balkan, setzte sich für die Blockade von Fluchtwegen für Juden aus Osteuropa ein und lieferte so tausende jüdische Kinder dem Holocaust aus."

      www.spiegel.de/pol...-0000-000000062259

      de.wikipedia.org/w...d_Amin_al-Husseini

      • @shantivanille:

        Es mag sein, dass der Großmufti die Kufiya als "Erkennungszeichen für arabische Männer" durchsetzen wollte. Bekannt gemacht wurde sie aber durch Arafat, die Fatah und die PLO. Ich kenne kein Foto, wo der Mufti oder jemand in seiner Umgebung eine Kufiyah tragen würde.

      • @shantivanille:

        Es gab auch ein Abkommen zwischen der Jewish Agency und dem Reichsministerium: Ha’avara-Abkommen.

  • Wichtiger und richtiger Kommentar. Danke!!!

  • Wieso ist da so ein großer Drang von Leuten, Verbrechen mit mit anderen Verbrechen relativieren zu wollen?



    Wie übersteht so etwas den Abgleich mit den eigenen Werten?

  • Manche lassen halt endgültig ihre Maske fallen.



    Ich hoffe, dass die viele Menschen, insbesondere aus dem linken Spektrum, endlich erkennen, mit wem sie sich gemein machen.

    Die meisten links eingestellten Personen, die ich kenne, sind freundliche, aufgeschlossene und empathische Menschen, die natürlich das Leid der palästinensischen Bevölkerung erschüttert und die selbstverständlich das Massaker vom 07.10. als genau das ansehen, was es ist.

    Aber unabhängig davon kann niemand mehr behaupten, er oder sie wisse nicht, mit wem er oder sie Seite an Seite läuft.

    • @Katharina Reichenhall:

      Dann kennen Sie andere Linke als ich. Oder Sie meinen einfach die zahlreichen Mitläufer, die dem Zeitgeist nachrennen und auf die glatte Fassade hereinfallen. Sehr oft auch einfach nur, weil Angepaßtsein im Beruf und Alltag die wenigsten Schwierigkeiten bereitet und das geringste eigene Denken erfordert.

  • Starker Kommentar.



    Wer an einem Tag, der so viel Gewalt und die tiefsten Abgründe menschlichen Handelns offenbart hat, unter solchen Parolen auf die Straße geht, hat seine Menschlichkeit abgelegt. Dabei spielen die Hintergründe und auch die jahrelange Unterdrückung keine Rolle.

    Ich sehe diese vermeintlich „Linken“ nicht als Linke, im Gegenteil: Sie bewegen sich in eine Richtung, die mit linkem Grundverständniss nichts gemein hat. Dieses lässt kein einziges totes Kind, vergewaltigte Frau oder massakrierte Familie zu geschweige denn darf dies aktzeptieren, egal auf welcher Seite.



    Die Hamas hat zudem im Gazastreifen ein totalitäres System errichtet, in dem Meinungsvielfalt nicht existierte.

    Ich wünsche allen Menschen in der Region Frieden und Selbstbestimmung – unabhängig davon, auf welcher Seite sie stehen. Mögen die extremen Kräfte welche alle dem rechten Spektrum zuzuschreiben sind für immer verschwinden.

  • Leider sehr zutreffend.



    Der Elefant im Raum ist die Frage, was die Leute antreibt.



    Welcher innerer oder äußerer Kampf wird hier auf die Menschen in Nahost projeziert?

    • @C. Avestruz:

      Man möchte sich fehlerfrei fühlen und Andere undifferenziert verurteilen.

  • Danke!

  • "[...] 100.000 Menschen, die noch vor zwei Wochen in Berlin ohne Hamas-Begeisterung auf die Straße gegangen sind [...]"



    Sind wissentlich diesen Leuten hinterhergelaufen. Auftakt der Kundgebung am Stern: Eine Frau liest die Auflagen der Demo vor, darunter ein Verbot von Flaggen diverser islamistischer Terrorgruppen, beispielsweise Quassam-Brigaden. Danach kommt ein "Danke für diese Auflagen an die Polizei". Die Menge lacht.



    Sollte eigentlich nicht nötig sein, solche Gruppen ausschließen zu müssen. Sollte auch von den Demoveranstaltern selbst kommen, nicht von der Polizei.

    • @Genosse Luzifer:

      Waren Sie schon einmal auf einer Demonstration? Dann müssten Sie wissen, welche teilweise absurden Auflagen von Seiten der Polizei auferlegt werden. Sie sagen doch selbst, daß dieses berechtigte Verbot nur ein kleiner Teil der Auflagen war. Wieso unterstellen Sie den Demonstranten dann, daß sie gerade darüber gelacht haben? Ein Ausschluß bestimmter Gruppen und ein bestimmtes Flaggenverbot auf einer Demonstration ist von Seiten der Veranstalter übrigens kaum oder nicht durchsetzbar, das muss dann schon von der Polizei kommen.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Offensichtlich war ich auf einer Demo. Guter Konter!



        Aber meinem Beitrag ist zu entnehmen, dass es nicht um "absurde" Auflagen der Polizei ging, sondern um mehrere islamistische Terrorgruppen. Soviel zum Textverständnis.



        Und ein Ausschluss von Unterstützern dieser Gruppen wäre sehr leicht durch den Veranstalter umzusetzen gewesen, zumindest hätte man aus Eigenmotivation darauf bestehen können, diese Gruppen und Flaggen draussen zu halten. Genau dieses Arguments bedienen sich ja auch die besorgten Bürger immer, wenn mal wieder "ein paar" Nazis auf ihrer Demo herumlaufen.



        100% Antifa würde für mich bedeuten, Islamofaschisten aus meiner Demo zu bringen, nicht sie wissentlich zu akzeptieren und diese arbeit auf die Polizei abzuwälzen ;)

        • @Genosse Luzifer:

          Irms Frage war doch 'Wieso unterstellen Sie den Demonstranten dann, daß sie gerade darüber gelacht haben?', die Sie mE nicht beantwortet haben, um Ihr Ausgangsstatement nicht reaktivieren zu müssen. Also: gab es denn nun auch andere Auflagen, über die ggf gelacht hätte werden können?

  • Danke für diesen leider sehr nötigen Kommentar!

    Abgesehen von den unzähligen Tragödien vor Ort in Israel und Palästina, ist es extrem befremdlich, wie hier in Deutschland kaum eine ausgewogene Diskussion möglich scheint.

    Wie hier im Kommentar aufgezeigt, gibt es leider (zu signifikante) Teile der "pro-palästinensischen Bewegung", für die Israel nur noch "der kleine Satan" (im Mullah-Duktus) zu sein scheint und die anti-emanzipatorische (und antisemitische) Terrorgruppen zu Freiheitskämpfern hochjazzt. Ich bin allen dankbar, die solche Ausfälle (hier und international) anprangern! Gleichzeitig gibt es tlw. auch unter den hier im Forum aktiven "pro-israelischen" Stimmen eine erschreckende Tendenz zur Bagatellisierung grundlegender Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung, als würde die Anerkennung dessen, dass leider auch die IDF und die israelische Regierung Verbrechen begehen können, eine Verletzung ihrer anti-antisemitischen Credentials konstituieren. Ein makaberes Spiel von "Team Palästina" und "Team Israel", wo an allem Schlechten natürlich die andere Seite schuld trägt.

    Vielen Dank an alle, die dabei nicht mitspielen und versuchen allen Opfer gerecht zu werden.

    • @Outis:

      Wow, das war gut! 👍

    • @Outis:

      100%

    • @Outis:

      Danke für Ihren Kommentar. Sehe ich genauso.

  • Bei diesem narrativ-verseuchten Themenkomplex bin ich sehr vorsichtig geworden.



    Ich war auch nicht dabei.

    Aber die Verhältnisse erklärt mir der Artikel zu ungenau.



    - War der Aufruf jetzt auch Hamas-freundlich?



    mir ist ehrlicherweise egal, was durchgeknallte Typen in Friedrichshain anstellen, wenn ich zu eine Kundgebung auf den Alexanderplatz gehen will.



    - wie hoch war der Anteil der Hamas-Anhänger und waren die jetzt dominant oder "gab es die auch"?



    - Gerade dieses "da war einer mit einem falschen T-Shirt" ist die ausgrenzende Propagandamethode der israelischen Regierung.

    Ich kann die Schlüssigkeit des Kommentars jedenfalls nicht nachvollziehen.

    Das die Krawalltypen mit dem "Glory to the fighters" Banner inakzeptabel sind und der Akzeptanz keinen Gefallen tun - da sind wir uns einig.



    Interessanter wäre es vielleicht die Frage zu bearbeiten, ob das nicht sogar Strategie ist, jetzt wo es für die Hamas eng zu werden scheint.

  • Ein Kommentar dem nichts hinzuzufügen ist.

  • "Gruppen, die sich als antiimperialistisch begreifen, solche, die Attribute wie „feministisch“, „antifaschistisch“ oder „anarchistisch“ im Namen tragen."

    Genau das wundert mich. Die Parteinahme für die Palästinenser ist durch eine - das meine ich jetzt erst mal wertfrei - durch und durch nationalistische Angelegenheit.



    Das heißt diejenigen Linken, die mit schon deutschen Flaggen und "Deutschland, Deutschland"-Rufen bei Fußballturnieren massive Probleme haben, dürften sich doch garnicht auf solch eine Angelegenheit einlassen.

    • @Chris McZott:

      Links, antifaschistisch oder anarchistisch sind halt keine geschützten Begriffe. Jede*r kann sich so nennen oder auch so genannt werden. Linke sind und waren auch noch nie eine homogene Gruppe. Ich glaube was den Blick mancher vernebelt ist das Motiv der Solidarität mit Unterdrückten bzw. wenn Israel als imperialistisch geframed wird und man ja als Antiimperialist*in dann gegen Israel sein muss. Für einen Hammer sieht alles aus wie ein Nagel. Intellektuell auf jeden Fall unbefriedigend. Man sollte halt schon genauer hinschauen mit wem und für was man da eigentlich demonstrieren geht.

  • Ich bin mit dem Autoren selten einer Meinung - dieser Kommentar ist allerdings hervorragend, weil er (leider) völlig zutreffend beschreibt, mit wem man sich warum nicht solidarisieren möchte.

  • Alle, die jubeln, verhaften und wegen Verstoß gegen §140 StGB bestrafen.

    So, wie wir uns wünschen, dass auch Rechtsextremisten für so etwas bestraft werden, müssen wir uns auch wünschen, dass Linke entsprechend bestraft werden.

    Und ja, man "nimmt ihnen damit die Stimme."

    Zu recht!

  • Ein sehr guter und wichtiger Text!



    Er zeigt, dass Empörung und Differenzierung eben keine Gegensätze sind, sondern unter anderem genau den Charakter einer wahrhaft progressiven Haltung in Zeiten reaktionärer Dynamiken bildet und damit einen wesentlichen Unterschied zu rechter Hetze und Kampagnenjournalismus darstellt.



    Mehr davon!

  • Am Ende verlieren nicht nur die Menschen in Gaza. Die haben längst verloren. Auch der Trump-Deal wird nicht kommen, weil die "glorreichen" Fighters der Hamas ihre Waffen nicht abgeben werden.

    Das gestern war für uns in Deutschland wohl ein Vorgeschmack, was auf uns zukommt, wenn die Links-Islamisten irgendwann in Deutschland die Bevölkerungsmehrheit stellen werden. In vielen Berliner Schulklassen ist das bereits der Fall und jüdische Schulkinder werden entsprechend behandelt. Die Schulklassen von heute sind die Demographie und die Zusammensetzung der erwachsenen Bevölkerung von morgen. Es kommen schlimme Zeiten auf uns zu.

  • Welche "Freiheit" haben die Menschen in Gaza den jetzt genau "erobert"?



    Wird nicht an anderer Stelle von denselben Leuten immer behauptet Israel begehe einen "Genozid"?



    Was genau ist es denn jetzt, leben sie in "Freiheit" oder sind sie Opfer eines "Genozid"? Beides gleichzeitig geht ja wohl schwer.

    • @Koko Roland:

      Mit dem Freiheitskampf der Einen ist es wie mit dem Genozid der Anderen: der Wille zählt. Und den kann man praktischerweise quasi beliebig zuschreiben.

  • Wer die Geschichte nicht kennt, wird sie wiederholen. Schade drum, wo man grad eine vereinte Linke dringender bräuchte als sonst.

  • "Doch die Verbreitung des Aufrufs zeigt: Die relevanten Player der Szene, die seit zwei Jahren ununterbrochen auf der Straße ist, stehen dahinter..."

    Als jemand, der genau das seit zwei Jahren sagt, bin ich froh, das hier zu lesen. Diese Leute waren Antisemiten und sie sind es heute noch - da können sie hundertmal "Palästina" jodeln. Die Palästinenser interessieren diese Menschen nur dann, wenn Israel involviert ist. Als Assad in Jarmuk Palänstinenser massenhaft massakriert hat, standen wir nur mit ein paar Syrern auf der Straße um unseren Protest zu äußern - Samidoun oder "Palästina spricht" war nicht zu sehen.

  • Die Berliner Pali-Bewegung war schon immer antisemitisch und terroraffin. Es gab meines Wissens in den vergangenen zwei Jahren gefühlt hunderte Pro-Hamas-Demos - auch wenn das nicht offen kommuniziert wurde - , aber keine einzige Demo gegen die Hamas. Es gibt offenbar keine gemäßigten, zivilisierten Palästina-Fans, sondern ausschließlich Hamas-Sympathisanten. In die Sackgasse manövriert haben sich diese Leute schon seit 2005.

    • @genova:

      Alleine zwischen 7. Oktober 2023 und Juni 2025 gab es in Berlin laut Zählung der Polizei 674 propalästinensische Demos.

  • Herr Peter, zwar kommt diese Erkenntnis spät, aber sie kommt wenigstens.



    Die Hamas-Unterstützer haben nun vollkommen ihr wahres Gesicht gezeigt. Nur war das auch schon zuvor auf genug anderen Demos schon der Fall. Nur nicht so radikal und vollkommen Volksverhetzend. Der Juden-Hass hat sich auch schon auf anderen Demos gezeigt, dort wurde dem schon heftig genug gefrönt.

  • Es ist zwar nur ein Kommentar-Artikel, aber mal ehrlich: "Offener Jubel über Hamas-Verbrechen ist nun Konsens"? Das ist doch völlig absurd übertrieben! Es gibt jede Menge Menschen, die "pro-palästinensisch" sind und in keiner Weise die Gwalt der Hamas verherrlichen.

    Überhaupt dieses framing Wort "pro-palästinensisch"! Ich bin nicht pro-palästinensisch, sondern pro-menschenrechtlich. Aber im Sortiment der framing "Bericht"erstattung klingt das vermutlich zu positiv?! Wenn man die israelische Propaganda in deutschen Medien unterstützen will, muss man sich natürlich an die Terminologievorgaben halten. Und da passen Menschenrechte nicht gut rein.

    • @Jalella:

      "..sondern pro-menschenrechtlich." Ich glaube Ihnen das, wirklich.



      Jedoch ist es faszinierend zu sehen, das Menschenrechtsverletzungen durch Israel, Leute hierzulande so sehr berührt, während viele andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichzeitig unter "ferner liefen" eingeordnet werden.



      (Sogar wenn es um Verbrechen gegen Palästineser geht die nicht von Israel verübt wurden, wie eine Vokommentator hier zurecht zu bedenken gab)



      Was ist der Auslöser für so eine Fokussierung? An Zufälle mag ich da nicht glauben.

    • @Jalella:

      Es reicht schon, mit den Leuten mitzulaufen, die offen über die Hamas-Verbrechen jubeln. Sie wissen schon, Mitläufer und so.



      Wer von sich behauptet, für Menschenrechte einzutreten, muss klare Distanz zur Hamas und ihren Unterstützern wahren und sollte nicht jedem, der das anmahnt, anti-muslimischen Rassismus unterstellen. Letzteres tun Sie jetzt in Ihrem Beitrag nicht explizit, man liest und hört diese plumpe Form des Gegenangriffs jedoch leider recht häufig.

  • Tja. Das haben die KritikerInnen der Szene von Anfang an gesagt.



    Vielleicht hätte man den Leuten von Anfang an zuhören und das Toleranz-Paradoxon auch hier anweden sollen. Jetzt bin ich mal gespannt, wie der Geist wieder in die Flasche soll.



    Gleichzeitig reibt sich die AfD bei jeder gewalttätigen Demo die Hände.

    • @Sophie Löffler:

      Vielleicht soll der Geist auch gar nicht mehr in die Flasche.



      Vielleicht sind nicht wenige auch froh, ihre wahren Ansichten nicht mehr verstecken zu müssen.