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Rassismus in KinderbüchernDas ZDF sollte sich entschuldigen

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Debatte um Kinderlied „Wer hat die Kokosnuss geklaut“: Vor lauter Wokeness hat das ZDF auf Instagram schwarze Menschen mit Affen gleich gesetzt.

Im Kinderlied „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ ist es ein Affenbaby gewesen Foto: dpa

E s gehört bei der Bild zum Geschäftsmodell, über Linke zu jammern. Jüngster Aufschrei des Boulevardblatts: Woke-Angriff auf unsere Kinderlieder! „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und „Aramsamsam“ stehen in der Kritik. Das eine verbreitet antiasiatische Ressentiments, das andere verballhornt die arabische Sprache.

Man fragt sich, wen genau Bild im Kopf hat, wenn sie von „unseren Kindern“ spricht. Denn mit rund 40 Prozent Erstklässlern mit Migrationshintergrund wird es höchste Zeit, darüber zu diskutieren, welche Lieder und Gesellschaftsbilder heute noch angemessen sind.

Dass Kinder mit einem chinesischen Elternteil sich bei „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ unwohl fühlen etwa, liegt doch selbst dann auf der Hand, wenn man nicht Teil der Dekolonialisierungsdebatte ist. Und kein Kind sollte sich in der Schule oder der Kita unwohl fühlen müssen. Das Liedgut für die Jüngsten gehört auf den Prüfstand.

Was sich das ZDF jedoch in ihrem Bemühen, Lieder aufzuspüren, die nicht mehr unseren heutigen Wertvorstellungen entsprechen, geleistet hat, ist skandalös. In dem Lied „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ würden People of Color (nichtweiße Menschen) diskriminiert, weil das Klischee vom kriminellen und triebgesteuerten Affen reproduziert werde. Nur: Nicht das Lied setzt Affen mit Schwarzen gleich, sondern das ZDF.

Im Text hat das Affenbaby die Kokosnuss geklaut, die alle suchen. Was geht da in den Köpfen der Redakteure vor, wenn sie solche Assoziationen haben? Bei Affen an schwarze Menschen zu denken, ist eine ungeheure Entgleisung, für die das ZDF sich umgehend entschuldigen sollte.

Es zeigt gleichzeitig, wie tief Rassismus selbst bei denjenigen verwurzelt ist, die eigentlich das Gegenteil wollen. Es ist ein Irrweg (und sehr bequem), Rassismus bei „den anderen“, vorzugsweise den Rechten und Rechtsextremen, auszulagern. Denn jeder wächst damit auf und jeder hat die Verantwortung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – Linke genauso wie Liberale oder Konservative.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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136 Kommentare

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  • Dürfen Schornsteinfeger noch mit schwarz gefärbten Kleidungsstücken und schwarzen Fingern noch herumlaufen? Rassissmus, kulturelle Aneignung? Ich warte auf die monatlichen Bücherverbrennungen, von Kinderbüchern, Liederbüchern.



    Wir hatten es schon mal, das Empfindlichkeiten geweckt wurden. Kleiner Tipp, wir können alle Gebäude vor 1946 abreissen, da sie für Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeiten, etc, stehen. mit dem Berliner Stadtschloss, bitte zuerst anfangen, oder an disneyland weitergeben.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Thomas Derrek:

      Wäre gut, weil die Gebäude schlecht gedämmt sind.

  • Hiermit mal der Text von den Chinesen mit dem Kontrabass. Kann mir mal jemand erklären was daran rassistisch ist? Ich bin bereit dazu zu lernen.

    „Drei Chinesen mit dem Kontrabaß



    saßen auf der Straße und erzählten sich was.



    Da kam die Polizei, fragt: „Was ist denn das?“



    Drei Chinesen mit dem Kontrabaß.“

    • @Senza Parole:

      „Und jetzt mit I“

      Dri Chinisin mit dim Kintribiß



      Sißen if dir Striße ind irzihltin sich wis.



      Di kim die Pilizi, frigt: „Wis is dinn dis?“



      Dri Chinisin mit dim Kintribiß.

      Nun Verstanden?

      • @Rudolf Fissner:

        Klar. Er nu wieder.

        kurz - Wie immer liegts im Gehörgang des - öh Hörers!;))



        Ja. Sie sann echt Spitze!

        • @Lowandorder:

          Ach Sie schon wieder. Mein bester und treuester Zuhörer 🧏🏽🤷🏻🤷🏻💇👨‍🦯

    • RS
      Ria Sauter
      @Senza Parole:

      Ob Sie darauf eine Antwort erhalten?

  • Das sind schwierige und teils überzogene Debatten, die aber nunmal geführt werden müssen um die neuen Bruchlinien und Grenzen zu finden. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann wird hoffentlich nicht mehr im Sportunterricht gespielt, oder Schwarzer Peter. Bei den Sternensingern findet sich heute sicher ein afro-deutscher König und blackfacing wird überflüssig. Etc. Pp. Während ich die 3 Chinesen tatsächlich auch für rebellisch und nicht rassistisch halte, wenn denn nicht die Illustration dazu Strohutklischees bedient. Sieht manch ein Sino-Deutscher aber vielleicht anders.

    • @hessebub:

      Schwarzer Peter wurde noch nie im Sportunterricht gespielt. Im Kindergarten aber schon.

    • @hessebub:

      Ausgerechnet „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ unter diesem Artikel zu nennen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wo dieses Spiel doch genauso nichts mit Schwarzen zu tun hat, sondern die frühkindliche Furcht vor dem Tod und Unbekannten verarbeiten soll.

      • @In aller Ruhe:

        „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“



        Hat definitiv nichts mit schwarzen Menschen zu tun sondern mit Männern die aus dem Dunkeln kommen . . .

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @In aller Ruhe:

        Bei uns war der Schornsteinfeger gemeint. Der hat wie Hummel in Hamburg die Kinder gejagt, wennn die ihn anfassen wollten.



        Und der war wirklich schwarz - heutzutage darf der ja nicht mehr so rumlaufen.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Für uns war der schwarze Mann einfach nur eine dunkle, schwarze Gestalt, vor der man sich fürchtete. Mit einem schwarzen Afrikaner oder Afroamerikaner hatte das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Der Rassismus fängt tatsächlich dort an, wo man als freudsche Fehlleistung seine eigenen Vorurteile und sein eigenes rassistisches Denken nicht erkenn und dann deshalb anderen Menschen Rassismus unterstellen zu können.

          • @Rolf B.:

            Nee,das ist ja genau anders :Der Rassismus fängt da an ,wo man seine rassistisch geprägtes Denken nicht erkennt und rationalisiert!!!! Um das zu erkennen muß man natürlich erwacht sein!!!!



            (Beitrag enthält Ironie)

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Und uns wurde erklärt der „Schwarze Mann“ bzw. die schwarzen Männer waren die Totengräber in Zeiten der Pestepe(pan?)demie, wurden also wegen der Ansteckungsgefahr gemieden…

          • @Saile:

            schön, dass jeder hier seine eigene Aulegung hat, wer der 'schwarze Mann' ist. Alle haben gemein, dass es sich auf keinen Fall um Afrikaner halten könne.

            Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieses 'Spiel' schon in der Grundschule irritiert hat. Soweit ich weiß gab es bei mir (Jahrang 89) keine weiteren Erklärungen. Mir kam dieses Spiel schon damals rassistisch vor, auch wenn ich dieses Wort evlt. noch gar nicht kannte. Fand es wesentlich angenehmer im Schwimmunterricht "Wer hat angst vorm weißen Hai" zu spielen. Hier ist offensichtlich nicht von Menschen und ihrer Hautfarbe die Rede...

            • @Affi:

              Es ist wohl eine Frage des Alters. Ich bin Jahrgang 68, und bei uns in der Grundschule wurde auch "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" im Sportunterricht gespielt. Ich habe dabei nie eine konkrete Vorstellung gehabt, was das sein soll; an Männer mit schwarzer Hautfarbe habe ich nach meiner Erinnerung nicht gedacht; die gab es bei uns gar nicht. Schwarze Menschen kannte ich damals nur aus dem Fernsehen, und vor denen hatte niemand Angst; das waren nette Leute wie Gordon aus der Sesamstraße, Lieutenant Uhura aus "Raumschiff Enterprise" oder Boney M. Bei uns waren damals alle Leute, vor denen man sich in Acht nehmen musste, weiße Deutsche ohne Migrationshintergrund.

              • @Budzylein:

                Der Punkt ist: ein heutiger 10jähriger wird als erstes einen dunkelhäutigen Menschen assoziieren, sicherlich nicht eine mittelalterliche Pestfigur. Man mussd aber auch davon ausgehen, dass spätestens mit der erheblichen Zirkulation rassistischer Texte und Bilder im Zeitalter des Imperialismus der schwarze Mann eine solche Konnotation annehmen konnte. Beispielhaft sieht man das am niederländischen "swarte Piet," der sich Ende des 19 Jhds. von einem rußigen Kobold visuell zu dem rassistisch stereotypisierten Afrikaner wandelte, der er heute noch ist.



                Und was das ZDF betrifft, die gezielte Assoziation von Afrikanern mit Affen via "Hautfarbe" zwecks Bestätigung ihres Untermenschentums hat eine lange Tradition, u.a. mit dem Mythos Afrikaner und Orang Utans würden sich paaren. Auch Tarzans Menschenaffen lassen sich unschwer als Stand-Ins für Afrikaner verstehen, deren Herrschaft ein weißer Herrenmensch zwangsläufig übernehmen muss. In solchen diskursiven Minenfeldern hilft wirklich nur eine wissenchaftlich fundierte kulturgeschichtliche Aufarbeitung.

                • @hessebub:

                  Mein Kommentar war sicherlich etwas missverständlich. Ich wollte nur eine Beschreibung der damaligen Situation abgeben und keineswegs dafür plädieren, dieses Spiel auch heute noch zu spielen. Heute wäre das in der Tat verfehlt, weil es jetzt ganz andere Assoziationen auslöst. Schon damals wurde übrigens auch das ähnliche, aber abwechslungsreichere "Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?" gespielt.

                • 4G
                  4813 (Profil gelöscht)
                  @hessebub:

                  Sex mit Tieren gibt es überall. Nur dass der Europäer Schafe bevorzugt, der Afrikaner doch wohl eher keine Orang Utans.

                  www.welt.de/kultur...der-Siebziger.html

  • Der Versuch, die Vergangenheit nach zeitgeistigen Wertvorstellungen rückwirkend zu zensieren, zeigt für mich eine Engstirnigkeit und Bigotterie, die viel gefährlicher ist als der uns allen eigene "Rassismus", den man nicht ausmerzen sondern nur verlagern kann. Alte Vorurteile werden durch neue ersetzt, alte Feindbilder werden durch neue ersetzt. So werden aus den "Wilden" plötzlich hochwertige Kulturen voller Weisheit, und aus der "Gelben Gefahr" wird jetzt eine gefühlte "rassistische Gefahr" und "Rechte" (was immer das überhaupt sein soll) oder gar alte weiße Männer zum neuen rassistischen Hassobjekt.

    Hört auf mit dieser permanenten Hatz auf Zeichen des Bösen. Mich erinnert das unwillkürlich an Hexenwahn und Inquisition, und diese stellen die eigentliche Gefahr dar. Oder, um es mit der Bibel zu sagen: Wer alles Unkraut ausmerzen möchte, der wird auch den Weizen mit ausreißen.

    Lasst die Kirche im Dorf und den Menschen ihre Vorurteile, sonst schafft ihr nur ständig neue Vorurteile und Feindbilder. Menschen bleiben halt Menschen.

  • RS
    Ria Sauter

    C. A. F .F.E.E



    Trink nicht soviel Kaffee. Nichts für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.....



    hiess es bei uns im Musikunterricht. Streng dirigiert von einem ehemaligen braunen Mitläufer.



    Der Wahnsinn ist noch gar nicht solsnge her.

    • @Ria Sauter:

      Wenn der Flieder durch die 🌲🌲 🌳 - Schillert - “Mut zeiget auch der Mameluck, Gehorsam ist des Christen Schmuck.“ - länger geht immer.

      unterm—— servíce ——



      universal_lexikon....s_Christen_Schmuck



      “ Das Zitat stammt aus Schillers Ballade »Der Kampf mit dem Drachen«, erschienen 1798 im »Musenalmanach für das Jahr 1799«. Mit diesen Worten rügt der Großmeister des Johanniterordens den Ordensritter, der den Drachen auf der Insel Rhodos getötet, aber das Gehorsamsgelübde verletzt hat, das den Kampf verbietet. Man zitiert vor allem die erste der beiden Verszeilen (auch in der Abwandlung »Mut zeigt auch der lahme Muck«) scherzhaft als Aufforderung an sich selbst oder andere, nicht zaghaft zu sein, etwas zu riskieren.“ Ach was! © Vagel Bülow - gehorsamst - 🙀🧐 -



      & Däh ☕️ ☕️ ☕️ - glicks -



      “ Mamluken (auch Mameluken, Mamelucken, Mamelukken, Mamaluken, Mamalukken) oder Ghulām waren ursprünglich Militärsklaven türkischer Herkunft in einigen islamischen Herrschaftsgebieten. Den Mamluken gelang es unter anderem im Jahre 1250 in Ägypten die Herrschaft zu erringen und sie zehn Jahre später auch auf die Levante auszudehnen. Danach wurde das Wort für mehrere Herrscherdynastien verwendet, die von Mamluken abstammten, aber meist selbst keine Sklaven gewesen waren. 1517 wurden die ägyptischen Mamluken von den Osmanen unterworfen, beherrschten Ägypten aber weiter bis zur Schlacht bei den Pyramiden.“

      Tja - das kommt bei zu viel fauligen Äpfeln in der Schublade bei raus - wa. -🥳 -

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Waren das nicht die, die der Sphinx die Nase abgeschossen haben?

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Nein, das mit der Sphinx war ein früher gallischer Tourist, dessen diebezüglicher Unfall seit Jahrzehnten in skandalöser Weise zum Bodyshaming missbraucht wird... ;-)

          • @Normalo:

            Genau Genau -



            images-cdn.9gag.co...o/aKV1q4j_700b.jpg



            & =>



            hier die nasse Variante



            www.comedix.de/lex.../db/archimedes.php



            „Noli me tangere circulos meos“ & da war‘s aus mit “Heureka - ich hab‘s ich hab‘s & lief nackend durch die Straßen!“

            kurz - “…stark gebaut…“ Gelle!

            • @Lowandorder:

              Noli me tangere: kommt aus dem Johannesevangelium



              Was SIe meinen ist eher das Zitat von Archimedes (Syrakusae auf Sizilien):



              Noli turbare circulos meos!



              Quelle: beruhmte-zitate.de...eine-kreise-nicht/



              Von dem dann auch angeblich das Zitat "Heureka!"- "Ich hab's gefunden" nach dem Bad und der Erkenntnis, wie er nachweisen könne, ob ein Goldschmied bei der Krone des Herrschers Gold unterschlagen hatte, das er für deren Herstellung bekommen habe, stammen solle, dieser auf der Straße halbnackt gerufen habe.

              • @MeinNick2021:

                Danke. Sehnse - so kann’s gehn. Gelle.

                Gemeint hab ich naturellement Ihrs.



                Da haste das große Latrinum & gut 50 + später wirft der olle Kalkkasten zwei Verben durcheneen! Wobei Wobei - beide das gemeinte & die Folgen decken:



                “ Als er nach Syrakus zurückgekehrt war, betrieb er Mathematik und praktische Physik (Mechanik). Seine Wurfmaschinen wurden bei der Verteidigung von Syrakus gegen die römische Belagerung im Zweiten Punischen Krieg eingesetzt. Bei der Eroberung von Syrakus 212 v. Chr. nach dreijähriger Belagerung durch den römischen Feldherrn M. Claudius Marcellus wurde er sehr zum Bedauern von Marcellus, der ihn lebend gefangensetzen wollte, von einem römischen Soldaten getötet. Über die Umstände referiert Plutarch in seiner Biographie des Marcellus[4] mehrere überlieferte Versionen, nach einer war er mit einem mathematischen Beweis beschäftigt und forderte einen beim Plündern der Stadt eindringenden Soldaten auf, ihn nicht zu stören, worauf der ihn erschlug. Sprichwörtlich wurden die Worte Noli turbare circulos meos (lateinisch für: „Störe meine Kreise nicht“), die Archimedes dabei gesprochen haben soll.“

                kurz - Asterix hat immer recht - mal im Lexikon lesen - meine links sind meist mitgedacht.

                • @Lowandorder:

                  Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

                  “Arkimedes

                  UmdieEckedenken unbekannt. Das tangiert uns nur perifair. Im Kreis gehen: www.youtube.com/watch?v=LfduUFF_i1A



                  (Archimedes on left wing) - "And Marx is claiming it was offside” “

                  kurz - Ἀρχιμήδης ὁ Συρακούσιος Archimḗdēs ho Syrakoúsios;



                  “What Did He Do Beside Cry Eureka?“



                  A lot.

  • RS
    Ria Sauter

    Dann sollten auch die sonntäglichen Märchen aus dem Programm verschwinden. Vermittelt den Mädchen , einzig richtig wäre es, sich mit List einen Prinzen zu erobern.



    Zuvor darf der Prinz sich vethalten wie der letzte Machodepp. Er wird trotzdem zum Mann genommen. Winkt doch die Krone.



    Pfui, weg damit!

    • @Ria Sauter:

      "...man hatte aber für die böse Königin eiserne Schuhe ins Feuer gestellt, bis sie rotglühend waren, und in denen musste sie tanzen, bis sie tot war."

      Kinder LIEBEN so etwas.

      • RS
        Ria Sauter
        @Suryo:

        Genau, deshalb gibt es auch soviele ohne jegliche Empathie!



        Strafe sollte sein aber Folter?



        Wenn meine das gutbefinden würden, wäre ein Gespräch angebracht.



        Sehen halt nicht alle so, leider!

        • @Ria Sauter:

          Poetische Gerechtigkeit ist nun mal genau das, worauf Kinder abfahren.

          Die mangelnde Empathie heutzutage kommt daher, dass man Kindern zu viel Aufmerksamkeit schenkt und sie im Bewusstsein aufwachsen, alle anderen Menschen seien primär dazu da, ihre Bedürfnisse umgehend zu erfüllen.

    • @Ria Sauter:

      Genau Genau - But.

      “Oh wie schön ist Panorama“ & Co. darf bleiben. Gelle.



      Wobei Wobei - “Guten Morgen, kleines Schweinchen 🐷 “ … wieder eher nich - wa! & viel Tipp-ex für die fickenden Kaninchen unne so! Gellewelle.



      Ja alles tiptop Gekehrwocht 🧹 & alles im Lack. Könnte auf die Dauer aber was anstrengend werden - Tennisarm unneso - wa!



      Normal Schonn & Ooch wieder wahr!

  • Als Kinder hatten wir viel Spaß mit dem Lied im Musikunterricht. Das gab es manchmal als Belohnung, wenn wir uns besonders wacker durch den ganzen Silcherkram (z.B. "Am Brunnen vor dem Tore" - das ich heute aber sehr schätze) gequält hatten.

    Hatte ich bis jetzt ganz vergessen.

    Wir hatten damals eine ganz junge "moderne" Lehrerin (die lebt leider schon gar nicht mehr), die spielte dazu dann diesen mörderischen Boogie-Woogie-Rock&Roll auf einem alten Klavier das mitten im Musikraum stand volle Lotte das die Tasten glühten und dazu brüllten wir das Lied mit leidenschaftlichem Einsatz, weil die Affen waren wir, die da anarchisch eine Schneise durch den Wald frästen... und uns gedanklich a la Tom&Jerry gegenseitig "alle" machten. Alles eigentlich sinn-und zwecklos, da ja in dem Lied meistens niemand genau wusste, wo die heißbegehrte Kokosnuss denn nun grade war.

    Damals ein echtes Highlight - pure Nonsensenergie!



    Lange ist es her!

    • @Waage69:

      Herrlich - anschließe mich -



      &



      Fein Gesilchert im Ergebnis - so viel Spott darf ruhig mal sein.



      & zum oldie&butgoldie -



      Zu diesen teils ja steinalten Gassenhauer



      Das “Umsingen“ nicht vergessen:



      Politisch inkorrekt Texte unterlegen - Näherte sich einer aus der -



      ”Fliegendreck-Ecke“ Hajek/Schweijk -



      Hück Schlapphüte Blockwarte Pc-ler -



      Wurde das Orijinol geschmettert.

      So geht das - Volkers 👄 - ein grober Lümmel - “…die - vor denen Frau Flieders & Co. Eltern -



      sie einst gewarnt haben!“ Gellewelle.

      kurz - DonChisciotterie - vom Feinsten!

      Na Mahlzeit

  • Ehrlich gesagt wunderts mich nicht mehr wirklich, dass da einige Eiferer in ihrem pedantischen Streben, wirklich Alles auf klinische Korrektheit zu überprüfen, grob übers Ziel hinausschießen und dabei gar nicht merken, dass sie mit ihren eigenen Assoziationen rassistische Klischees bedienen.

    Und es wundert mich auch nicht mehr, dass Teile dieser "Bewegung" nicht einmal bei so einer völlig offensichtlichen Fehleinschätzung kritikfähig sind.

    Die unerschütterliche Selbstgewissheit der moralischen Unfehlbarkeit scheint da gewichtiger als den Kern des Problems Rassismus, nämlich Abwertung Anderer aufgrund von Vorurteilen, Klischees und Schubladen, zu erkennen. Im Zweifel auch bei sich selbst.

  • Da kümmert sich das ZDF mal um political correctness und versucht, gegen Diskriminierung zu arbeiten - und is auch wieder nicht recht...

    Eine Glanzleistung des ZDF ist das sicherlich nicht.



    Andererseit sagt das ZDF auch nicht umsonst "das Lied steht in der Kritik". Selbst aus den Fingern gesogen werden sich die Redakteure diese Einschätzung wohl nicht haben.

    Und insgesamt ist auch kaum das ZDF schuld, sondern wohl eher der Trend, aus allen möglichen Dingen und Aussagen (vor allem "von früher") gleich Diskriminierung und Rassismus zu machen.



    Für früher, wie auch für heute...

    Vielleicht sollten wir uns da alle mal in unserem alltagsrassistischen Denken etwas zurück nehmen und auf die Inhalte hören - nicht auf das, was man da mit genug Phantasie und Böswilligkeit hinein interpretieren kann.

    ZDF: Setzen! 4 Minus!



    Gesellschaft: Setzen! Sechs!

    • @Tino:

      cum grano salis - da is viel dran & da bleibt Gelegenheit - den feinen Satz:



      “Die Weißen denken zuviel“ wieder in



      Erinnerung zu rufen. Findet sich in gleichnamigen Buch von Paul Parin:



      paul-parin.info/wp.../deutsch/1993c.pdf



      ZUM NACHLESEN - Als pdf!! schlappe 531 Seiten

      mit Goldy Parin-Matthèy und Fritz Morgenthaler: Die Weißen denken zuviel. Psychoanalytische Untersuchungen bei den Dogon in Westafrika. Atlantis, Zürich 1963 und EVA, Hamburg 2006, ISBN 3-434-50602-0.



      &



      de.wikipedia.org/wiki/Paul_Parin



      & wer btw sich für tieferes Verständnis interessiert - sich darum bemüht: Afrika



      “Zu viele Teufel im Land.“*



      Aufzeichnungen eines Afrikareisenden. Syndikat, Frankfurt am Main 1985 und Drava, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-85435-545-8.

      kurz - “ "Die Weißen denken zuviel, und dann machen sie viele Sachen; und je mehr sie machen, umso mehr denken sie. Und dann verdienen sie viel Geld, und wenn sie viel Geld haben, machen sie sich Sorgen, dass das Geld verloren gehen könnte und sie keins mehr haben.“

      Is das nicht schön gesagt. Gelle.

      Aber auch:* -



      “Über Afrika liegt ein Verhängnis. Die liebenswürdigen schwarzen Männer, Frauen und Kinder sind Opfer einer Katastrophe, mit der Europa, die Missionare, Soldaten, Händler und Maschinen den ganzen Kontinent überzogen haben. Und wir selbst sind ein Teil und späte Boten des Grauens, von dem niemand spricht. Manchmal war der Schrecken für einen kurzen Augenblick in den Augen von Ali, von Sindi und anderen zu sehen. Die Kirchenglocken, das klopfende Geräusch der Dieselmotoren oder das Knattern eines Maschinengewehrs haben den Schrecken der Afrikaner stumm gemacht.“

      Waschzettel “So wird hinter diesen Erzählungen - vielmehr durch sie - ein Muster deutlich, eben jenes Verhängnis, das über Afrika liegt“ © Paul Parin -



      Quel homme -

  • 🎶 - Drei Chinesen…en passant - weiß nicht - ob schon erwähnt?! =>



    Der verhohnepipelnde Drive via Bullerei - wird ja gerade dann erst richtig lebendig - wenn - wie ich es als Kind in meinen Fundus aufnahm: - Alle Vokale einschließlich ä ö ü a - im Umsingen dacapo dacapo bis zum Abwinken ausgetauscht geschmettert werden:



    “Dro Chonoso mot dom Kontroboß …🎶



    usw usf ad libitum. Herrlich



    &



    Ansonsten - ZDF-Radab! - Auf‘s Maul aber voll!



    & ceterum censeo…ollen Cato =>



    Im übrigen bin ich dieser Sorte von öffentlicher Selbstbefriedigung - O Na Nie - einer meist ahnungslosen Spießbürgerclique von Kulturbanausen sowas von leid - weil - sowas von voll verzichtbar •

  • Als nächstes sollte sich das ZDF dann mal Vertreter des Deutsch-Raps zur Brust nehmen - da gibt es deutlich mehr problematisches Liedgut aufzuspüren und anzuprangern als in typischen Kinderliedern.

    • @gyakusou:

      Dafür gibt es bereits die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Da hat das ZDF keinerlei Befugnisse. Aber wie oft im Deutschrap oder anderen Genres wird schonmal ein Auge zugedrückt. Siehe Xavier Naidoo oder Frei Wild. Aua...

      • @Troll Eulenspiegel:

        Was ist an FreiWild denn gefährlich?

  • Ich ergänze noch: Die Handlung von "Drei Chinesen" ist ja grob umrissen: Drei Fremde werden von der Polizei aufgrund ihres Aussehen angesprochen und wehren sich berechtigt und cool ("Was ist denn das?" "Drei Chinesen mit dem Kontrabass!") Das ist doch ein guter Text, um sich mit den Kindern in die Rolle der drei Fremden einzufühlen, die ja wertfrei dargestellt werden, während die Polizei eher plump dabei wegkommt.

    • @Achim Kniefel:

      Das weitaus exotischere Element in dem Lied ist meiner Meinung nach der Kontrabass, insbesondere aus Kindersicht.

    • @Achim Kniefel:

      Mit Racial Profiling wäre das anders ausgegangen.

      • @Ajuga:

        Das war doch eindeutig Racial Profiling. Die Straßenmusiker wurden nur von der Polizei behelligt, weil sie Chinesen waren ;)

  • "Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und „Aramsamsam“ stehen in der Kritik. Das eine verbreitet antiasiatische Ressentiments, das andere verballhornt die arabische Sprache."

    Wo stehen in dem Lied antiasiatische Ressentiments?

    • @minato:

      Wo ist in "Aramsamsam" eine Verballhornung arabischer Sprache?

      Verballhornen alle Nonsens-Sprachlieder Arabisch?

      Wie sieht es mit "Jimba Papaluschka" aus?

      Das wird in multikulturell ausgerichteten Kinderbetreuungseinrichtungen übrigens gern gesungen.

  • Ich habe 2005 ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht.



    "10 kleine Negerlein" war da schon Geschichte, die "Chinesen" wurden auch nicht gesungen.



    Aber an "Aramzamzam" und "Der Affenbande" hatten alle Kinder ihren Spaß. (gemischte Altersgruppe zwischen 3 und 6 Jahren. Und auch bei der Herkunft der Eltern war die Gruppe gemischt)



    Vielleicht sollten wir Erwachsenen einfach mal aufhören, Kindern einzutrichtern, dass "Aramzamzam" eine Verballhornung der arabischen Sprache wäre



    und die "Affenbande" eine versteckte, rassistische Botschaft enthalten würde. Denn ich, wie auch die Kinder, dachten bei dem Lied an Affen.

    • @derSchreiber:

      Man glaubt gar nicht, wie verbreitet Aramzamzam" ist.

      In der Ukraine kennt man es auch.

      • @rero:

        Bekannt auch in Ägypten, Tunesien, Türkei, Jordanien, Kenia

  • Mal abgesehen, dass "Die Affen rasen" ein saublödes Lied ist: Es ist ziemlich gefährlich, wenn die Suche nach bedenklichem Liedgut jetzt schon im Kindergarten-Morgenkreis angekommen ist. Das verunsichert ErzieherInnen und Kinder ("Dieses Lied wollen wir nicht mehr singen!") und erzeugt das Gefühl, gegen unerklärte Regeln zu verstoßen. Die Argumente gegen die drei benannten Lieder sind ja übrigens dürftig. Vor allem: Wie soll ein Sechsjähriger verstehen, dass "Aramsamsam" eine Verballhornung der arabischen Sprache ist? Und verballhornen nicht alle Kinder unbekannte Sprachen lustvoll als Aneinanderreihung von Fantasiesilben?

    • @Achim Kniefel:

      Kinder (und nicht nur sie) verballhornen auch gerne ihre Muttersprache. Manche zumindest.

  • Der Artikel und die Debatte verdeutlichen eine totale Übersensibilisierung im Bereich der Political Correctness.

    • @DiMa:

      Und das Problem ist, dass diese "Übersensibilisierung" wiederum zu einem Rassismus der ganz besonderen Art führen kann. Wer nicht bereit ist, Menschen jeglicher Couleur nur und ausschließlich als Menschen zu verstehen, braucht keine rassistisch geprägten Begriffe wie z.B. POC.



      Auch denke ich nicht, dass Menschen durch Sprache zu Rassisten werden. Der zeitgeistige Trend, dass ausschließlich das Gefühl Betroffener darüber entscheidet, was korrekt oder nicht korrekt ist, führt zu einer aberwitzigen Kette von Auseinandersetzungen, die leider nichts mit den Ursachen von Rassismus zu tun haben.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        "Auch denke ich nicht, dass Menschen durch Sprache zu Rassisten werden." Wodurch denn sonst?

        • @164 (Profil gelöscht):

          Ihr Statement:

          "Auch denke ich nicht, dass Menschen durch Sprache zu Rassisten werden." Wodurch denn sonst?"

          Meine Antwort:

          "Menschen sind Säugetiere. Wir haben uns von Affen entwickelt. Ebenso wie andere Säugetiere gibt es bei unseren Artverwandten Gruppenstrukturen mit Grenzen zu anderen Gruppen. Das sich eine Gruppe "Wir" mit einer anderen Gruppe "Die anderen" kloppt, gibts bei uns Menschen und auch bei den Säugetieren. Mit der Sprache haben wir es im Gegensatz zu Alpha Mänchen dominierten Gruppen doch immerhin bis zu Ansätzen der Demoktratie gebracht. Sprache kann unsere Ratio stärken. Jeder Antifaschist könnte sich ohne Ratio dem Traum eines guten Herrschers hingeben anstatt für seine Ziele und Wünsche einzustehen.

          Die Sprache ist zumindest nicht das grundlegende Problem. Ich solidarisiere mich trotzdem mit guten Versuchen, Sprache generell "Gewaltfreier" zu Gestalten. Vielleich meinten sie ja auch nur das wir etwas verbessern können mit Sprachumwandlung. Dann haben wir definitiv einen gemeinsamen Nenner.

          • @SimpleForest:

            Die "Sprachumwandlung" setzt aber voraus, dass nicht irgendwo im Hinterkopf alte Vorurteile oder rassistisch geprägte Begriffe hängen geblieben sind. Wenn ich vollkommen wertfrei Menschen völlig unabhängig von Hautfarbe, sozialer Herkunft usw. usw. ausschließlich als gleichberechtigte Menschen begreife, habe ich genau das überwunden, was die "Sprachpolizei" immer noch verinnerlicht hat.

            Es existiert offensichtlich auch ein anders motivierter Wunsch nach politischer Korrektheit, nämlich der Wunsch nach moralischer Überlegenheit. Schon die Angst, "erwischt" zu werden mit einer Formulierung, die unsere Sprachhausmeister in ihrem Sinne interpretieren, führt zur gedanklichen Unfreiheit, nicht aber zur Überwindung alter Ressertiments.

          • 1G
            164 (Profil gelöscht)
            @SimpleForest:

            Naja - ich meinte eher: wie geben wir denn sonst unsere Vorurteile an andere weiter, wenn nicht über Sprache? Aber vielleicht seh ich das zu simpel :)



            "Ich solidarisiere mich trotzdem mit guten Versuchen, Sprache generell "Gewaltfreier" zu Gestalten." Dem Satz schließ ich mich voll und ganz an.

      • @Rolf B.:

        Doch wird man oder wußten sie das man das Jiddische arm oder plattdeutsche vor Wörter als rassistisch abtut.

      • @Rolf B.:

        Wäre ich jetzt ein Schwurbler würde ich diese Argumentation genauso übernehmen, damit ich meine Fremdenfeindlichkeit überdecken kann. Im Sinne: Übersensibiliserung = Political Correctness Extreme Edition = neue Art von Rassismus = Ich kann ja kein Rassist sein.

    • @DiMa:

      Stimmt!



      Mir geht dieses mit der Lupe nach etwas zum Meckern zu suchen, seit geraumer Zeit gewaltig auf den Wecker. Warum versucht man mit aller Macht, etwas möglicherweise Traditionelles oder Klassisches unbedingt mit einem 'Bäh'-Etikett zu versehen, um es sozusagen ungesehen zu machen und in einer 'da-war-doch-nix-Kiste' verschwinden zu lassen. Ich frage mich nur, worauf man sich im Beweisfall dann berufen können will. Das ähnelt fatal den Bemühungen, antisemitische hässliche Figuren von christlichen Kirchen entfernen und damit alle Flecken von der - ach so reinen - weißen westlichen Weste verschwinden zu lassen - anstatt dazu zu stehen und damit auch künftig dafür verantwortlich zu sein. Diskussion - always welcome..

      Wichtig erscheint mir eine Sensibilisierung über die frühzeitige Geschichts-Wissensvermittlung und Gespräch über unsere Vergangenheit und die Gründe, den Sprachgebrauch und die gegenwärtige Kunst verändert sensibel zu gestalten. Viele würden sich wundern, was selbst Kleinkinder bereits zu verstehen imstande sind.

    • @DiMa:

      Man könnte auch sagen: vorauseilender Gehorsam.

  • Die ganze Diskussion über ungeeignete Kinderlieder leidet an einem Mangel an Logik und fehlendem Einfühlungsvermögen für kleine Kinder.



    So ist der Einwand eines der Kommentatoren berechtigt, dass "Drei Chinesen" kaum als rassistisch gelesen werden kann, immerhin ist die Aussage des Liedes ja: "Drei Fremde werden aufgrund ihres Aussehens grundlos von der Polizei angesprochen". Genau solche Situationen stehen berechtigterweise fast täglich in der taz. Ich glaube, dass die meisten Kinder sich beim Singen auch eher nicht mit der Polizei identifizieren, sondern mit den drei Chinesen, die immerhin auf die dämliche Frage "Was ist denn das" cool antworten: "Drei Chinsen mit dem Kontrabass".



    Bei "Aramsamsam" ist der Vorwurf, die arabische Sprache lächerlich zu machen, kaum sinnvoll begründbar. Vermutlich ist der einzige Anhaltspunkt, dass bisweilen die Strophe "Arami" auch "arabi" gesungen wird. Das kann man natürlich unterlassen, um arabische MitsingerInnen nicht zu beschämen. Aber eigentlich müsste ja nun jedem Kind klar sein, dass es sich bei dem Text um eine Nonsens-Sprache handelt, die eben gerade nichts bedeutet.



    Tja, bei den "Affen" hat Frau Mertens natürlich recht. Wer automatisch in LIedern mit Affen dunkelhäutige Menschen sieht, hat entweder selbst ein Rassismusproblem - oder sucht recht verzweifelt nach einem weiteren Lied, bei dem man "Ich hab noch was gefunden" rufen kann.



    Aber auch hier gilt, was für alle drei LIeder gilt: Ich kenne vom gemeinsamen Singen mit Kindern keinen Moment, wo Kinder diese Assoziation hergestellt hätten. Kinder denken beim Singen über Affen an Affen und nicht an Dunkelhäutige. Sie halten den Text von "Aramsamsam" für lustige Nonsens-Verse und keine Arabisch-Persiflage. Und bei "Drei Chinesen" steht die Freude am Vokalaustausch deutlich im Mittelpunkt. Das ist leider den Woken egal, wenn sie Kinder vor allem als durch ungefilterte Textpassagen verführbare Wesen ohne eigenes Urteil abqualifizieren. Man nennt es auch "Adultismus".

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @ausrufezeichen:

      "Vermutlich ist der einzige Anhaltspunkt, dass bisweilen die Strophe "Arami" auch "arabi" gesungen wird. "

      Bei uns hieß das Arafi!

      Ansonsten ist das Lied infantil.

    • @ausrufezeichen:

      Ich denke, dass leider zumindest ein bisschen was dran ist, dass Kinder aus dem Einfluss ihres Elternhauses vieles ungefiltert übernehmen. Es kommt auf Bildung und Schule an. Einen ausgleichenden Einfluss darf man denn auch den Diskussionen in Schule und Gesellschaft zutrauen, die zumindest in den letzten Jahren eine recht erfreulich informative neutralisierende Funktion ausüben und beitragen können, wenigstens aufkeimende Ungereimtheiten und Fragen zu diskutieren, die im Elternhaus aus Rücksichten (?) vermutlich nicht besprochen würden.

    • @ausrufezeichen:

      Lesen Sie zu Aramsamsam mal den Wikipedia-Artikel.



      Dort ist von einem arabischen Lied in marokkanischer Sprache die Rede.

      • @Fezi:

        Am meisten dürfte das "Lied" "Armasamsam" wohl in Clubanlagen im Rahmen der Kinderanimation gesungen werden, geübt mit Kindern, die einfach Spaß haben sollen am gemeinsamen Singen. Ich bin da bei weitem kein Freund von diesen Kinderparkanstalten. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass da Animateure aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen ohne eine vermutbare Absicht, da einen rassistischen Hintergedanken verbreiten zu wollen, einfach mit den Kindern üben.

      • @Fezi:

        Allerdings weisen weitere Quellen darauf hin, dass nur ein Teil des Liedes mit marrokanischem Arabisch übersetzbar ist. Die Zeile "Aramsamsam" ist es offenbar nicht. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass der flotte, europäische Marschrhythmus sowie die Quarte als Auftakt aus der marrokanischen Musiktradition stammen - das ist Europa pur.

  • " Bei Affen an schwarze Menschen zu denken, ist eine ungeheure Entgleisung, für die das ZDF sich umgehend entschuldigen sollte."

    Speziell schwarze Menschen werden von Rassisten oft als "Affen" bezeichnet. Das ist ein quasi ein Codewort,bei dem der woke Mensch natürlich sofort wach wird und Rassismus wittert. Um (versteckten)Rassismus,Antisemitismus, usw. erkenne zu könne muß man eben selber sich ein ganzes Stück in deren Gedankenwelt hineinversetzen. Dabei ist natürlich immer die Gefahr das man zu weit geht und überall Anspielungen,Assoziationen und Codewörter erkennt. Wenn diese Wörter auch Vokabular der Alltagssprache sind,wird es extrem schwierig. Das kann dazu führen das diese Wörter gebrandmarkt werden , somit deren Benutzung als grundsätzlich rassistisch gilt ,unabhängig vom Kontext. Diese "Überwachheit" ist eines der Hauptprobleme des Wokismus.



    Insofern hat aber das ZDF bzw. die verantwortliche(n) /zuständige(n) Person(en) innerhalb der woken Logik völlig folgerichtig gedacht und gehandelt. Es ist also eher Frau Merins die sich entschuldigen sollte,weil sie einfach den rassistischen Hintergrund des vermeintlich harmlosen Kinderleides nicht erkennen kann oder sogar absichtlich möchte ! ;-)



    Auf der anderen Seite ist aber auch denkbar ,das Wörter nicht immer eine zusätzliche symbolische bedeutung haben ,sondern einfach den bestimmten Gegenstand, Objekt, Person etc. meinen. Da ist ein Affe dann tatsächlich einfach nur ein Affe.

    Allerdings unterscheiden sich Menschen und Menschenaffen ,speziell die Schimpansen,genetisch nur zu 1,37% ( www.sueddeutsche.d...enschen-1.1303382) Was immer man jetzt daraus weiter raus lesen kann oder möchte! :-D

    • @Mustardmaster:

      Also affe sagt man auch zu weißen, wenn jemand rumäfft und albern ist.

  • Macht sich evt Frau Mertins macht sich und die TAZ zum Affen? Es ist ja nicht so sehr das ZDF, dass in dem Lied eine Gleichsetzung zwischen Schwarzen und Affen sieht, hält der Intagrampost doch fest, dass sich hier auf Aussagen von „Kritiker*innen“ gestützt wird. Als Journalist hätte man dann doch wohl zu Fragen: Welche „Kritiker*innen“? Welche Aussage? Nun:

    Es die Portugiesin Grada Kilomba, die das Lied in ihrem Buch „Plantation Memories“ als rassistisch einstuft. Als Grundlage für ihre Argumentation zieht sie ein Interview mit „Alicia“ heran. Diese berichtet von ihrem weißen Lover, der nachdem er Kokusnussbutter in ihrem Haar roch, fragte ob sie denn das Kinderlied mit der geklauten Kokosnuss kenne. Er müsse des Geruchs wegen daran denken. „Und er hat dieses Lied gesungen, und ich war so... so... und er sagte: "Aber dein Haar riecht wie Kokosnusscreme!" Er roch an meinem Haar und stellte diese Assoziation her... mit Affen, Affen im Dschungel, die Kokosnüsse gestohlen haben... verstehen Sie? Er assoziierte mich mit Affen... und dieses Lied... Ich war so am Boden zerstört... Ich war nicht sehr lange in dieser Beziehung, weil ich ihn nicht mehr ertragen konnte. Die Metapher des Afrikaners als "Affe" wurde tatsächlich real, nicht weil sie eine biologische Tatsache ist, sondern weil der Rassismus durch den Diskurs funktioniert.“ (S. 74 ff.)

    Um die 2010er haben ihre Aussagen übrigens schonmal für Aufregung gesorgt, vor allem brachte ihr das aber einige Bühnenpräsenz in Berlin und Hamburg und einigen Beifall im Deutschlandfunk von Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung ein. Darüber hinaus verschaffte ihr all das eine Gastproffessur in Berlin für Gender- und Postcolonial Studies. Gefördert und kultiviert wurde solch „skandalöses“ Gedankengut übrigens dann durch Heinrich Böll Stiftung, deren Stipendiatin Kilomba war.

    Wer muss sich denn nun entschuldigen und für was?

    • @MK J:

      Sprich die gesamte Argumentation das Lied sei rassistisch beruht auf einer einzigen Anekdote von einer Frau und ihrem Lover der eine fehlgeleitete Assoziation hatte. Na wenn das mal nicht ein festes Fundament ist.

      • @Ravenlord:

        Es ist gar meiner Meinung nach gar kein Fundament. @Mustardmaster trifft schon den Punkt: Kilomba macht aus der Projektion der Geliebten, eine des Lovers. Wir können zwar nicht ausschließen, dass die besagte Assoziationskette beim Lover wirksam war. Aber ein Nachweis haben wir nicht. Was wir allerdings nachgewiesen, ist dass sie bei „Alicia“ wirkmächtig ist. Die Analyse müsste also von „Alicia“ ausgehen. Der Sprung der hier so mir nichts dir nichts gemacht wird, den halte ich, für sozialwissenschaftlich betrachtet unlauter. Wäre alles nicht so schlimm, wäre Rassismus nicht tatsächlich ein gesellschaftliches Problem, dass zu analysieren von Relevanz ist. Den Leidensdruck stellt das Interview ja zur Genüge dar. Ich befürchte allerdings, dass Kilomba sich verteidigen würde, indem sie sagt, dass „Plantation Memories“ nicht rein wissenschaftlich zu betrachten sei, sondern biographisch und parteiisch. Dann ist meine Frage aber, warum bekommt jemand auf Grundlage solcher Publikationen Stipendien und Gastprofessuren für Gender- und Postcolonial Studies und was sagt das über die wissenschaftlichkeit dieser "Fachdisziplinen" aus?

    • @MK J:

      Der weiße Lover wird durch den Geruch der Kokosnussbutter im Haar an das Lied erinnert und singt es vor. Die Assoziation zu den Affen stellt aber "Alicia"selber her und nicht der Lover. Zumindest nachdem was hier zitiert wird. Wenn Alicia ihn allein deswegen nicht mehr ertragen konnte,dann ist es kein Wunder das die Beziehung nicht lange hielt.

      • @Mustardmaster:

        Ja, sehe ich auch so wie sie. Wollte nur ohne zu starke eigene Beurteilung das Original zitieren, auf das sich Menschen sich ihr eigenes Bild machen können. Dachte, dass würde dann ohnehin klar genug.

        Ich denke Frau Mertins und die taz machen sich zum Affen.



        Nicht nur Aufgrund der Tatsache, dass es hier offensichtlich noch nichtmal für ein Mindestmaß journalistischer Sorgfalt reicht, der auch innerhalb eines Meinungsartikels zumindest soweit gewahrt werden müsste, dass man nicht völlig blindlings den falschen Adressaten für seine Vorwürfe wählt. Besonders wenn man auch noch eine öffentliche Entschuldigung verlangt und sich nicht völlig blamieren will.

        Wichtiger noch ist folgende Beobachtung: Beim ZDF macht die TAZ im Jahr 2022 nun genau das Denken als rassistisch aus, dass die Stiftung der Grünen Partei vor roundabout zehn Jahren selbst zu protegieren und damit gezielt in den Geisteswissenschaften zu verankern begann. Es erscheint mir als schaue das taz-Mileu nun nach gewonnen Kulturkampf in den Spiegel, will sich aber selbst nicht mehr erkennen, weil das Abbild doch eher der Fratze ähnelt, die es vorgegeben hat zu bekämpfen. „the bullshit went full circle“. Daher auch meine Frage am Ende meines Beitrags…

    • @MK J:

      Das mag nach der woken Logik, dass sobald eine Person, die nach identitätstheoretischer Lesart als "nicht priveligiert" betrachtet wird, etwas in einem bestimmten Kontext als seine Identität verletzend empfindet oder auch nur empfinden könnte, dies auch immer und in jedem Kontext gruppenbezogen verletzend ist, das ZDF tatsächlich von seiner Verantwortung entbinden. Aber solche Vorstellungen sind letztlich totalitär und kaum mit einer pluralen, mündigen Gesellschaft von Individuen, die verantwortlich für ihr tun sind, vereinbar

      • @Ruediger:

        Plurale mündige Gesellschaft.



        In der taz.



        Merkst du selber, oder?

        • @Peterbausv:

          Ihr Kommentar entlockte mir ein Lachen. Und wenn ich mir erlauben darf, Sie ein wenig in der Kommentarspalte zuzuschwallen...

          Pluralität und Mündigkeit schließen einander fast schon aus, ist Pluralität in unserer Zeit doch nicht mehr als die Ideologie dafür, dass ein gesellschaftliches Miteinander bereits wäre, während gleichzeitig die Gesellschaft unter dem Druck ihres eigenen Prinzips (gemeint hier: ökonomische Konkurrenz) in unversöhnlich einander gegenüberstehende Gruppen zerfällt. Nichts Neues, sondern ein Phänomen der Moderne schlechthin: z.B. hat Franz Neumann in „Behemoth“ die These dargelegt, dass im NS-Faschismus mit seiner starken propagandistisch herbeigeführten Kohärenz, noch hinter dem Führerprinzip, die Herrschaft in konkurrierende Cliquen auseinanderbricht.

          „Mündiges“ Denken, im Sinne von aufgeklärtem Denken, würde das als Erkenntnis in sich aufnehmen. Das dem nicht so ist, dafür ist dieser Meinungsartikel, unfreiwillig zwar, auch ein Schaustück. Fühlt doch Mertins, die Regeln der „pluralen Gesellschaft“ verletzt. Um es noch von einer anderen Seite aus zu betrachten: Ich finde es liegt fast schon auf der Hand, dass viel der affektiven Ablehnung, dessen was als „Political Correctness“ bezeichnet wird, eine Reaktion auf diesen anbefohlenen Pluralismus ist, der die Antagonismen versucht nur virtuell zu schlichten. Bleibt dieser Zusammenhang zwischen Herrschaft und Pluralismus, allerdings für den Einzelnen Undurchdrungen, werden die Zerfallsprozesse nicht auf Herrschaft selbst zurückgeführt, verstärkt das auch in den Einzelnen ein Bedürfnis sich einem der angebotenen Lager zuzuordnen. Ordnung statt Zusammenhang, ist die Losung des oktroyierten Pluralismus. Deshalb denkt Mertins auch, der Rassismus käme von ZDF, nicht von einer schwarzen Stipendiatin der Heinrich-Böll Stiftung. Das entspricht nicht der Ordnung in ihrem Kopf, daher wird auch nicht mehr recherchiert.

  • Sorry, aber so einfach ist ein vermeintlich unproblematischer Text nicht von seiner Entstehungsgeschichte und seiner Musik zu trennen, wie das dieser Kommentar hier suggeriert. Ich kenne den Beitrag des ZDF nicht, aber eine kurze Online-Recherche hätte zB diesen Artikel ausgespuckt, der das scheinbar so unschuldige Lied "Die Affen rasen durch den Wald" diskursiv ganz anders einbettet. Siehe dazu das Zitat des dort erwähnten Musikethnologen. www.deutschlandfun...nd-falsch-100.html

    • @Couchsalat:

      Der von Ihnen zitierte Musikethnologe meint, das Lied stelle durch den Musikstil ("klingt nach afroamerikanischer Popmusik der Fünfziger, Sechziger Jahre") eine Verbindung zur Musik der Afrikaner her, und sagt dann: "Und der Stereotyp für die Afrikaner im rassistischen Kontext sind einfach die Affen. Also da ist eine Linie gezogen worden, die nicht verbal artikuliert wird, die aber in diesem Lied drinsteckt."

      Dabei übersieht der Musikethnologe aber, dass das Kokosnuss-Lied (das ich übrigens schon als Kind doof fand) kein Lied aus der Erzählperspektive VON Affen ist, die "afroamerikanische Popmusik" machen, sondern ein Lied ÜBER Affen, das zudem auf Deutsch gesungen und daher primär als "deutsches" Lied wahrgenommen wird. Anlässlich des Liedes eine Verbindung zwischen Schwarzen und Affen zu ziehen, kann eigentlich nur Rassisten einfallen, aber die leiten bekanntlich gern aus jedem noch so unverdächtigen Kontext eine "Bestätigung" ihres Rassismus her. Was sich im Kopf von Rassisten abspielt, kann sowieso nicht maßgebend sein. Wäre das Lied z. B. im Musikstil eines deutschen Volksliedes gehalten, würde ja auch niemand auf den Gedanken kommen, die Deutschen würden dadurch mit Affen in Verbindung gebracht. Man muss die Vorstellung einer Verbindung von Schwarzen und Affen schon sehr stark verinnerlicht haben, um dem Lied eine solche zu entnehmen. Und es wird sich kein Kind darüber Gedanken machen, dass das Lied einem afroamerikanischen Musikstil entspreche, zumal Lieder in den von Afroamerikanern entwickelten Musikstilen sowieso seit Jahrzehnten Mainstream und überall zu hören sind; auch viele deutsche Musiker haben diese Musikstile adaptiert. Die Perspektive der heutigen Kinder ist von der der Nazis aus der Nazizeit weit entfernt. Für heutige Kinder in Deutschland (und für die Erwachsenen auch) sind Lieder in afroamerikanischen Musikstilen völlig "normal".

      • @Budzylein:

        Abgesehen davon meint "afroamerikanischer Popmusik der Fünfziger, Sechziger Jahre" ja wohl: Das Lied entspricht vollends der Musikgattung Rock n´Roll, die zwar tatsächlich afroamerikanische Ursprünge hat, aber in den 50 - 60ties sowas von Konsens war...

      • @Budzylein:

        Ja gut die Assoziation von afroamerikanischer Musik zu Dschungel ist schon beabsichtigt und könnte problematisch sein. Allerdings wäre die Assoziation deutsche Volksmusik bei einem deutschen Wald doch eher unproblematisch? Im Grunde finde ich die Debatte Quatsch, aber den Schluss von der Musik auf Dschungel ist jetzt nicht völlig aus der Luft gegriffen.

        • @wirklich?:

          Ich weiß nicht, wer das Lied geschrieben hat und was er oder sie sich dabei gedacht hat; m. W. ist dies unbekannt, sodass es Spekulation bleibt, ob ein solcher Zusammenhang beabsichtigt war. Und wie schon gesagt: Man muss die rassistischen Stereotype schon als gesetzt betrachten, um einen derartigen Zusammenhang zu erkennen, zumal die afroamerikanischen Musiker, deren Stil in dem Lied nachempfunden sein mag, vom Dschungel ebenso weit weg waren wie Bach, Brahms und Schubert.

          Wahrscheinlich ist die Wahrheit schlichter: Zu einem Text, der von einer rasenden Affenbande handelt und von Kindern gesungen werden soll, passt nun mal am besten eine Musik mit schnellem und bewegtem Rhythmus - und dass solche Musik viele an afroamerikanische Musik erinnert, ändert nichts daran, dass es auch in der Musik weißer Komponisten aus früheren Zeiten zahlreiche Stücke gab, die schnell, temperamentvoll, tanzbar und "fetzig" waren. Die in der Kritik an dem Lied stillschweigend vorausgesetzten Vorstellungen über die "weiße" Musik der Vergangenheit sind nämlich ebenfalls Stereotype, die sich bei näherer Beschäftigung mit der europäischen Musik der Vergangenheit schnell in Luft auflösen.

      • @Budzylein:

        Guter Beitrag!

    • @Couchsalat:

      Eine kurze Online-Recherche spuckt ebenfalls aus, mit welcher Frage die Redaktion nach vermeintlich problematischen Texten gesucht hat:

      "Sprache formt Denken – sind Euch schon mal Texte von Kinderliedern negativ aufgefallen? Haben sie Euch irritiert oder sogar verletzt?"

      Erstaunlich suggestiv für eine öffentlich-rechtliche Medienanstalt.

    • @Couchsalat:

      Man kann natürlich um drei Ecken denken, wenn man will.

    • @Couchsalat:

      Die Qualitaet dieser Kritik zeigt sich mE daran, dass irgendwie auch John Brown's Body ein Problem sein soll. Warum wird nicht erklaert.

  • Das ist doch eine grundsätzliche Frage bei diesen ganzen pauschalisierten Rassismusvorwürfen: wieviel Rassismus steckt in denen, die diese aufwerfen?

    Mein Eindruck, als jemand der dieses Thema aus seit den 70er kennt, ist die Entwicklung seit den 2000er erstaunlich. Wer diesen eklatanten Rassismus und z.T. noch klaren Faschismus aus der Vergangenheit kennt, war erleichtert als "die Ausländer" als normale Menschengruppe in der Öffentlichkeit ankamen. In den 80/90er wurden diese in den Medien immer häufiger und was viel zum positiven Bild beitrug waren die zahlreichen Comdians, die die kulturellen Unterschiede auf die Schippe nahmen und dadurch die Normalität schafften.

    Das Problem heute, das das bennen der Unterschiede schon als "Rassismus" definiert wird und "Stereotype" pauschal als etwas negatives gesehen wird, führt zu diesen seltsamen Gedankenbilder.

    • @Struppi:

      "Das Problem heute, das das bennen der Unterschiede schon als "Rassismus" definiert wird und "Stereotype" pauschal als etwas negatives gesehen wird, führt zu diesen seltsamen Gedankenbilder."

      Das Problem bei der sogenannten "Wokeness" ist das Gegenteil: wenn man die Unterschiede NICHT permanent in den Vordergrund stellt, ist man rassistisch/homophob/frauenfeindlich etc.

      Man bekommt ja inzwischen fast ein schlechtes Gewissen, wenn man denkt "oh, ein Mensch." Denn damit ignoriert man ja alle Attribute, die normalerweise Anlass zu Diskriminierungen geben können.

      Man sagt ja, dass Rassimus etc. anerzogen ist und Kinder das nicht einfach so in sich haben. Welche Wirkung hat es wohl, wenn man Kinder dauernd auf Unterschiede aufmerksam macht? Wenn man ihnen beibringt, dass Herkunft eine Rolle spielen darf? Dass ein Lied nicht einfach lustig sein und Spaß machen darf?

  • Aram Sam Sam ist ein marokkanisches Kinderlied und soll die arabisches Sprache verballhornen!?!

    • @Lars Hopp:

      Es verballhornt die arabische Sprache schon im Original, so wie jedes gute Kinderlied mit Sprache spielt. Wenn sich die Verantwortlichen im ZDF für arabische Kultur interessieren würden, wüssten sie es.

      Der eigentliche Skandal ist das völlige Desinteresse an arabischer Kultur bei den Verantwortlichen.

      Da hat sich eine

  • In jeder Ägyptischen Hotelanlage gehört Aramsamsam zum Höhepunkt der Kids Club Animation. Gemeinsam mit den Ägytischen Betreuern singt und tanzt da die Kindergruppe aus x verschiedenen Nationalitäten den Erwachsenen etwas vor. Jeden Abend, man könnte brechen. Schon komisch das ausgerechnet die angeblich Verballhorntneten selbst diese Aktion seit Jahrzehnten am laufen halten. Ist man hierzulande wieder päpstlicher als der Papst?

    • @openwater:

      Dass in den meist abgeschotteten und besonders auf ausländische Touristen, die nur unterhalten werden wollen, ausgelegten Anlagen nicht nur authentisches gezeigt/gemacht wird, sollte eigentlich klar sein.



      Wenn ich in einen Zirkus in Deutschland gehe, bekomme ich da auch nicht unbedingt urdeutsche Kultur vermittelt, und nichts anderes sind diese Hotelanlagen mit ihren Animateuren: Ein Stückweit der Realität entkommen, mit der Illusion, wahrhaftig eine exotische Kultur zu erleben. Wer wirklich fremde Kultur erleben will, sollte sich von solchen Anlagen lieber nach dem all-inclusive-Frühstück entfernen.



      Dem Rest stimme ich aber voll und ganz zu; wir SIND päpstlicher als der Papst.

  • Es mag zwar richtig sein, dass wir alle in einer äußerst rassistischen Welt aufwachsen, und den Kindern schon mit 5 Jahren eingeimpft wird, dem Farbigen kein Vertrauen zu schenken. Doch die Gesellschaft befindet sich in der Pflicht, auch einen fünfjährigen Menschen gegen Rassismus zu sensibiliseren. Damit dieser bereits mit sieben Jahren Erkenntnisse gewinnt, und es garkeine Diskussionen mehr bedarf, ob "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" oder "Wer hat die Kokosnuss geklaut" nun rassistisch sind oder nicht. Dann würde es auch in Zukunft keine Fehltritte vom ZDF geben, wobei ich hier der Artikelschreiberin widersprechen muss mit einer Entschuldigung des ZDF, denn diese Maßnahme ist zu milde, und es gehört ein Rücktritt der zuständigen Redakteure oder Intendanten.

    Am Ende ist es leider so, dass die Kinder lieber mit Misstrauen gegen andere Völker und Nationen aufwachsen sollen. Erbärmlich.

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Es mag zwar richtig sein, dass wir alle in einer äußerst rassistischen Welt aufwachsen, und den Kindern schon mit 5 Jahren eingeimpft wird, dem Farbigen kein Vertrauen zu schenken."



      Ich weiß ja nicht wo und in welcher Umgebung Sie aufgewachsen sind, aber das ist so eine pauschale und vielleicht auf einen kleinen Teil der Bevölkerung zutreffende Aussage, dass ich kotzen könnte.



      Vielleicht wird es in den nächsten Jahren schlimmer, wenn Eltern nicht mehr mit ihren Kindern verreisen, ihnen zeigen, dass die Welt bunter ist, dass es auch andere Kulturen gibt, andere Lebensweisen, Gegenden, in denen sie "anders" sind, Fremde. Das sehe ich durchaus als großes Problem an, an dem auch Optionen wie Google Maps und Fernsehreportagen nichts ändern können. Wer lange genug in seiner Suppe kocht (Nein, bitte nicht das Bild vom Schwarzen am Kochtopf mit Knochen in den Haaren herbeireden), der wird irgendwann komisch. Austausch und andere Blickwinkel sind wichtig. Ein Standpunkt ist leider sehr lokal begrenzt.

  • Grada Kilomba und Nepomuk Riva (Psychologin und Musikethnologe), beide mit Wurzeln in afrikanischen Ländern und Beschäftigung mit der Thematik, haben schon vor über 10 Jahren die These vertreten, dass das Lied rassistisch sei.



    Ich persönlich teile die Ansicht nicht, halte die Argumente der beiden aber auch nicht für völlig abwegig. Hier dem ZDF reine Wokemess vorzuwerfen, ist etwas heuchlerisch. Der Kommentar hätte sicherlich anders ausgesehen, wenn die beiden oben genannten oder andere PoC die Diskussion eröffnet hätten, statt dem bösen alte weiße Männer Rundfunk.

  • Das einzig vernünftige Rezept gegen Rassismus ist Farbenblindheit. Wer dagegen Farben sogar noch ständig überbetont, macht Unterschiede in der gesellschaftlichen Wahrnehmung sogar noch größer.

    So wird ein sich selbst verstärkender Prozess am Laufen gehalten und sich selbst erfüllende Prophezeiungen produziert. Den PoC wird durch die Zuweisung eines Opfer-Status kein Gefallen getan. Das Gegenteil ist der Fall. Ihr Selbstbewusstsein wird untergraben und die Menschen werden geradezu in die Opfer-Rolle gedrängt.

    Die ständige und geradezu penetrante Kommunikation zu Rassismus-Themen auf allen Kanälen trägt so dazu bei, dass das Thema mit allen möglichen (und unmöglichen) Assoziationen verbunden wird. Was sich das ZDF da geleistet hat, ist dafür typisch, aber nur die Spitze des Eisbergs.

    • @Winnetaz:

      "Das einzig vernünftige Rezept gegen Rassismus ist Farbenblindheit. ..."

      Sehr richtig. Ich bemühe mich jedenfalls im Umgang und Gespräch mit Menschen grundsätzlich Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Religion komplett zu ignorieren. Dann bekommt man aber gerne von links vorgeworfen, man solle sich gefälligst seiner Privilegien bewusst werden. Egal wie man es macht, man machte es wohl immer falsch.

  • Für mich war das Lied mit den Chinesen schon in meiner Jugend eher primitiv und irgendwie nicht lustig.



    Der Text mit den Chinesen erscheint mir willkürlich aber nicht wirklich rassistisch.

    Was habe ich mich z.B. in Italien geschämt, dass wir keine anderen Lieder singen konnten.

    Allein um zukünftigen Generationen so etwas zu ersparen, kann man das Lied gerne vergessen. Und das mit der kleinen Wanze bitte gleich mit.

    • @Sonntagssegler:

      Beides sind Lieder mit Sprachspielereien für Kinder im Kindergartenalter.

      Natürlich sind die primitiv.

      Der Fokus liegt ja nicht auf dem Text.

      Kindergartenkinder haben mit der Sprachspielerei bereits genug zu tun.

      Wenn Sie in Ihrer Jugend noch diese Lieder singen müssen, weil Ihnen keine anderen Lieder einfallen, haben Sie wirklich mein Mitgefühl.

    • @Sonntagssegler:

      Kommt ja auch immer auf den Fokus an. Worauf er denn gerichtet wird.



      Auf die Chinesen? Könnte ja auch in China stattfinden!



      Auf die Polizei? Als Ordnungsmacht, die der Unfallgefahr auf einer Straße vorbeugt?



      Oder auf den Kontrabass? Was, einer für drei Leute? Was ist eigentlich ein Kontrabass?

      Eigentlich recht vergnüglich und gibt lustige Anlässe zu allerhand Vermutungen und Wissensvermittlung incl. Globus 🤓😀

  • Ich denke, dem Thema Rassismus kommt man so überhaupt nicht bei. Ich sehen den Menschen und die Gesellschaft nicht so, dass wir all diese kleinen Mikro-Rassismen im Anfang erkennen müssen und dann haben wir eine rassismusfreie Welt. Auch ein Artikel wie dieser setzt implizit voraus, dass es benachteiligte Menschen gibt, die von außen geschützt werden müssen, weil sie so verletzt, wehrlos und zart sind, dass sie unter all dem zerbrechen können - etwa wegen einer Anhäufung von Kinderliedern. Das ist auch eine Art von Rassismus. (auch wenn es sicher auf viele zutrifft, aber auf sehr viele andere eher nicht - zumindest wenn man es nicht antrainiert so zu denken).

    Am ehesten würde ich denken, dass ganz vieles, was heute unter Rassismus diskutiert wird, mehr mit dem normalen menschlichen Miteinander (das oft verletzend ist) zu tun hat. Und mit der Schwierigkeit wenn sehr unterschiedliche und verschiedene Gruppen neu zusammen in einer Gesellschaft leben wollen. Ich glaube, dass wir davon zuwenig diskutieren - auch weil es vom Aspekt "Rassismus" überschattet wird, der sicher auch überall ein wenig mitschwingt. Aber nicht genug, um ihm diese Dominanz zu geben und dafür die wichtigen Gesichtspunkte unter den Tisch fallen.

  • Hallo Silke Mertins,

    die Einordnung des Liedes als kolonialrassistisch ist u.a. durch Schwarze Menschen und nicht erst durch das ZDF geschehen, beispielsweise in Plantation Memories von Grada Kilomba.

    Bei Wikipedia wird z.B. darauf verwiesen, u.a.



    "Die Psychologin Grada Kilomba berichtet in ihrem Buch Plantation Memories (2008) von Erfahrungem schwarzer Menschen mit Alltagsrassismus, die durch das (von der Autorin als „deutsches Koloniallied“[7] eingeordnete) Lied ausgelöst wurden. Es transportiere Projektionen über Schwarze, die in der Gesellschaft wirksam sind

    [...]

    Der implizite Rassismus des Liedes wird nach Ansicht des Musikethnologen Nepomuk Riva durch den Musikstil unterstrichen"

    de.m.wikipedia.org...sen_durch_den_Wald

    • @LesLu:

      Ein Musikethnologe, der das Kinderlied "Die Affen rasen durch den Wald" fuer Rock'n'Roll haelt, hat, meiner bescheidenen Meinung nach, keine Ahnung von Rock'n'Roll - allerdings kann man aus dem Lied, wie auch aus fast jedem anderen, eine Rock'n'Roll-Version machen...

    • @LesLu:

      Der Musikstil des Liedes "Die Affen rasen" ist, typisch 50erjahre, eine Art Rock´n Roll. Nepomuk Riva meint zwar, dass dieser ja bewusst als unter den Nazis verpönter und als Schwarz assoziierter Musikstil verwendet worden wäre - aber tatsächlich ist das Lied wohl aus den frühen Fünfzigern, wo Rock´n Roll einfach angesagt war, erst recht bei irgendwelchen Lagerfeuer-Barden, die dieses Lied wohl erdacht haben. Insofern erscheint die Behauptung, der Musikstil vermittle eine irgendwie rassistische Botschaft, etwas sehr konstruiert.

      • @Armin Kneifel:

        Eigentlich ist es noch viel komplexer: Rock'n'Roll ist ja die weiße Adaption des afroamerikanischen Rythm'n'Blues. Es handelt sich also um kulturelle Aneignung,deswegen ist das "Affenlied" sogar (mindestens) doppelt rassistisch! ;-)



        Das im Dritten Reich das Hören von "afroamerikanischer Musik" (Jazz/Swing,denn R'n'R gab es damals noch nicht) bei einigen Jugendlichen als ein Zeichen des Widerstandes galt(de.wikipedia.org/wiki/Swing-Jugend) ,dürfte dabei sogar noch eine weitere rassistische Ebene darstellen. Allerdings fällt mir dazu gerade keine halbwegs passende Argumentation ein.Ich bin wohl noch nicht ganz woke und muß noch mehr Tee trinken- lange Nacht gehabt. :-D :-))

  • Hej, ich verstehe das ZDF-bashing nicht wirklich. Klar hätten die noch eine fundiertere Analyse mit beipacken können, aber soviel Platz gibts ja nicht auf Insta. Die Kritik von dem Lied ist wesentlich älter als der ZDF-Beitrag, wie man mittlerweile sogar auf wikipedia im speed-google-modus finden kann. Was ich auch nicht verstehe, ist warum die taz solche Abwehrreflexe an Kritik an deutschem Liedgut mitbedient. Wie wäre es erstmal mit Zuhören, und zwar bei BIPoC, was diese von diesem Kinderlied halten...?

    • @what_the_heck:

      Das Lied wurde in meiner Jugendgruppe in den 1990ern mit voller Inbrunst und viel Spaß gesungen bzw. gebrüllt. Die Affen im Lied, das waren wir: Der Refrain wird von der Affenbande selbst intoniert ("Wo ist die Kokosnuss?" "HURRAH, die Kokosnuss ist wieder da!"). Für uns ging es in dem Lied um Affen, und um uns, und um nichts weiter.



      Manches was wir damals gesungen haben fände ich heute problematisch. Dieses Lied gehört nicht dazu.

  • Hmm. Ein kurzer Blick nach Wikipedia zeigt, dass es zu diesem Lied bereits eine ganze Weile Vorwürfe gibt, es wäre rassistisch oder würde Rassismus zumindest fördern. Da wäre es, selbst wenn man diese Bewertung nicht teilt zumindest anständig das zu erwähnen ... statt einfach so zu tun als würde irgendwer beim ZDF irgendwelche spinnerten Ideen aus der Luft greifen.

  • Ich denke, diese Beispiel zeigt das Paradoxon: Während ein Teil der Gesellschaft zwanghaft nach vermeintlich rassistischen Auswüchsen sucht, ignoriert es die Auswüchse im eigenen Denken und Handeln!

    • @Axel Foley:

      So sehe ich das auch!



      Wie wäre es damit, endlich den Vorwürfen Positives entgegenzusetzen, anstatt angestrengt nach Gründen zu suchen, uns ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen, weil wir als Kinder derart unsensibel waren. Es kam schon immer auf den real sensiblen Umgang miteinander an. Ich wurde als Käsloiberl verspottet - mein bester (POC-)Freund als Praline. Wir haben uns alle beide königlich darüber amüsiert und verkündet, dass wir deswegen später unbedingt heiraten müssen. Wir waren uns nur nicht ganz einig, ob unsere Kinder dann schwarz-weiss-kariert oder -gestreift werden würden. (Hatten wir dann später nicht umgesetzt. Aber wir waren alle beste Freunde und fanden auch aus dem Kreis der Spötter weitere...🤣)Wir haben alle (wirklich alle) miteinander natürlich unschuldigen kindlichen Spaß am gemeinsamen Singen gehabt.

      • @noevil:

        Schöne Geschichte mit ihrem besten Freund... 🙂



        Wohltuender Beitrag.

        Auch eine Alternative zur "Farbenblindheit" - die ich eigentlich gut finde.

        Aber seien wir realistisch:



        Kinder werden äußere Unterschiede benennen und Assoziationen herstellen. Erstens weil Kinder immer Fragen stellen und die Welt entdecken wollen und zweitens macht das Hirn das ganz automatisch. Das lässt sich gar nicht unterbinden.

        So wird der Schokoladen-Vergleich kommen und bei weißen Menschen der Vergleich mit dem Hausschwein (jedenfalls habe ich meine Hautfarbe in meiner Kindheit mit dem eines Hausschweines verglichen und mit meinem Vater so darüber gesprochen).

        Ist jetzt Hausschwein oder Schokolade eine Abwertung? Nein, erst einmal ganz unschuldige Assoziationen, letzteres sogar etwas Positives - und in meinem Fall, weil ich Ferkelchen so süß fand eben auch.

        Es kommt immer auf den Kontext an und man sollte Kinder darin bestärken, sich von jenen die wirklich verletzen wollen nicht die Deutungsmacht aufzwingen zu lassen.

        Einschränkend sollte man aber sagen, dass es vielleicht nicht jedes Kind es schafft so selbstbewusst zu agieren wie Sie und ihr bester Kumpel.



        Erzieher sollten hier ggf. aufpassen, dass es keine "Gute Mine zum bösen Spiel" gibt und vielleicht nochmal genauer hinschauen ob da jemand nur mitlacht um nicht ausgegrenzt zu werden.

        Was nicht heißt, dass es immer Gute Mine zum bösen Spiel sein muss:

        Nochmal: Sehr souverän Sie und ihr Kumpel...

    • @Axel Foley:

      Sehr richtig. Man sollte genau darauf schauen, wann und wie PädagogInnen Kinder aufgrund rassistischer Haltungen schlecht behandeln. Da gibt es genug Fälle im Alltag! Wohingegen man sich den Quatsch mit den Kinderliedern bei all diesen konstruierten Fällen echt sparen kann.

  • Ich muss ja gestehen, ich habe das Lied von den drei Chinesen mit dem Kontrabass immer als antirassitisch gesehen, weil die Polizei sich in dem Lied ja lächerlich macht und grundlos kommt.

    Aber vermutlich fehlt es mir an Wokeness.

  • Mein vorheriger Kommentar ist aber vor allem deskriptiv gemeint und ich bin nicht gegen Wokeness per se. Aber alles kann auch ungute Eigendynamiken entwickeln.

  • "Was geht da in den Köpfen der Redakteure vor, wenn sie solche Assoziationen haben? "

    Diese Assoziationen sind paradoxerweise meiner Meinung nach auch die direkte Folge der Wokeness. Wenn man alles und jeden detektivisch im Sinne der Wokeness überprüfen will geht das gar nicht anders als mit einer Enzyklopädie von Stereotypen als Mindset herumzulaufen (selbst wenn man dem daraus resultieren entschieden widerspricht).



    Dieses Mindset wird ja quasi zum Soll und Ist Abgleich nachgerade benötigt.

    Ich kann mich nun einmal nicht nicht verhalten und das Unbewusste kennt keine Verneinung.

    • @Oliver Tiegel:

       wer menschen in schubladen steckt, und zwar eigentlich jede/n von uns gleich in mehrere (geschlecht? mit wem hüpfst du ins bett ? vorfahren von welchem kontinent ? mehr als 10 prozent davon afrika, womöglich sichtbar ? und ähnlicher schwachsinn, die/der IST rassist. punkt. und die geschubladeten dürfen sich gegen ihre einsortierung garkeinenfalls wehren (so wird ein schwabe landwirtschaftsminister - aber nicht etwa, weil er seinen wahlkreis grandios gewonnen hat...). ein US-gedicht, verfasst von weiblich mit sichtbar auch afrikanischen vorfahren dürfte in belgien nur von jemandem übersetzt werden , die ebenfalls weiblich mit sichtbar auch afrikanischen vorfahren ist. erinnnert ihr euch ? jemand hatte den kulturchauvinistischen fauxpas begangen, sich NICHT an diesen schwachsinnn zu halten, und ruderte doch tatsächlich zurück, gab einen großen "fehler" zu, anstatt unser aller freiheit zu verteidigen. so weit sind wir schon in der scheiße. müsste nicht auch die sexuelle orientierung der autorin erst abgefragt werden, oder ob sie vielleicht eine transsexuelle chinesische großmutter hatte ? erst wer all das auch vorweisen kann, "darf" sich dann mit der kulturleistung der urheberin auseinandersetzen. homelandpolitik a la früheres südafrika is nix dagegen. genauso funktioniert die rechtsradikale homeland-utopie in den USA. baldwins giovanni's room wäre so niemals übersetzt worden.

    • @Oliver Tiegel:

      Wie heißt es schon sprichwörtlich: "Was ich selber denk und tu, das traue ich auch andern zu."



      Den für Kinder gibt es die geistige Verknüpfung Schwarze Menschen = Affen, oder Aramzamzam = Verballhornung der arabischen Sprache nicht.



      Für Kinder sind das einfach lustige Lieder mit lustigen Worten.

    • @Oliver Tiegel:

      Also nicht nur ich würde da noch deutlich weiter gehen, es direkt umdrehen, Wokeness ist (auch) Folge der Assoziationen, natürlich nicht bewusst und auch wenn Assoziation da immer'n bisschen kurz greift, oder sogar selbst verharmlost, eigentlich ist es der falsche Begriff. Wokeness allein kann dafür jedenfalls nicht notwendig sein oder Grundmechanismus, zweifelhaft auch ob das ZDF wirklich so woke ist. Und ich meine bestimmt nicht wegen dieses Fehltritts. Dessen Eventualität und Erwartung da aber auch schon angelegt ist, nicht zu sagen programmiert. So dass man sich wie hier empören kann, immer wenn wieder mal einer ausgerutscht ist, womöglich noch auf einer Bananenschale. Wie praktisch, denn eigentlich geht's darum, sich nur nicht allein und ein Stück weit bestätigt, selbst "entschärft" zu fühlen in an sich rassistischen Fragen oder Gedanken, die viele umtreiben und schon deshalb schlecht fühlen lassen, vielleicht (!) schlechter noch, wo sie sich für "woke" halten. Es ist eine Form der Auslagerung.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Tanz in den Mai:

        Wer den Text eines simplen Kinderliedes (wie im Artikel beschrieben) inhaltlich nicht erfassen kann bevor er einen Beitrag darüber dreht kann m.E. nicht sonderlich "woke" (im Sinne von aufgeweckt) sein ;-)

  • Wer sich dadurch an die chinesische Sprache erinnert fühlt, dass man alle Vokale durch einen ersetzt, muss aber auch eine so falsche Vorstellung von der chinesischen Sprache (bzw. den chinesischen Sprachen) haben, dass man sich fragen muss, auf welcher Seite die rassistischen Vorstellungen sind. Oder was ist bitte an den "Drei Chinesen" rassistisch?

    • @Ruediger:

      3 Alte-Weiße-Männer mit nem Kontrabass .... Selbst für inexistente Probleme gibts ne Lösung ;-]

    • @Ruediger:

      Ich nehme an, dass sich bei dem Lied "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" niemand an die chinesische Sprache erinnert fühlt. Es gibt hierzulande zwei gängige Klischees über die chinesische Sprache (außer dem dritten Klischee, dass es nur eine chinesische Sprache gebe ;-)). Das eine besagt, dass Chinesen den Buchstaben r nicht aussprechen könnten und ihn wie l aussprächen. Das andere geht so, dass Chinesisch sich irgendwie anhöre wie "Tsching-Tschang-Tschung". Ein Klischee, nach dem es im Chinesischen nur einen Vokal gebe, existiert hingegen nicht.

      In dem Lied kommt auch kein einziges chinesisches oder pseudo-chinesisches Wort vor. Die einzige Sprache, um die es in dem Lied geht, ist die deutsche.

    • @Ruediger:

      ist auf jeden fall auffälig, dass drei "Chinesen" musizieren und die Bullen unmittelbar auftauchen und fragen "Na, was ist denn das?"

      • @Affi:

        …und das verächtliche „Bullen“ führen nur die „Zecken“ im Mund, die achtsamen, richtig?



        Affen, Bullen, Schweine, Bullenschweine, Zecken, Schmeißfliegen… wer sucht, der findet auch als Woker das passende Getier zur Schmähung des Gehassten.

      • @Affi:

        Das ist die Realität, nennt sich Racial Profiling. Fragen sie mal Straßenmusiker, die nicht "deutsch gelesen" werden. Das Lied nimmt hier jedenfalls nicht Partei für die Polizei

        • @Ruediger:

          so hab ich das Lied auch gar nicht verstanden oder empfunden. Ist aber vllt ne generelle Frage ob in Kinderbüchern, -liedern, -filmen etc. die Realität abgebildet werden soll, oder eher eine Welt, wie sie sein sollte.

          Ist es besser Kindern hauptsächlich männliche Handwerker und Feuerwährmänner zu zeichnen um die Realität abzubilden? Oder sollten ähnlich viele Frauen in diesen Rollen gezeigt werden um vorhandene Ungleichheiten in den Köpfen nicht noch weiter zu verstärken? Sollten Kinder aus Minderheiten ermutigt werden ihre Musik zu spielen und die Kultur ihrer Eltern auszuleben, oder sollte man ihnen die Botschaft mitgeben, dass sie es besser lassen um keinen Ärger mit der Polizei zu kriegen?

          Ich selber habe keine Antworten auf diese Fragen, sonst würd ich sie nicht stellen ;-) Wahrscheinlich gibt es auch nicht DIE eine Antwort...

    • @Ruediger:

      Das hab ich auch nicht verstanden. Man kann ja die Chinesen durch beliebige andere Drei-Silben-Bevölkerungen ersetzen. Chilenen zum Beispiel. Wäre es rassistisch, müssten sich dann Weißrussen oder Norweger auch beschweren. Keine Ahnung, ob das Lied vielleicht mit rassistischem Hintergrund entstanden ist, aber ich hab das nie so verstanden.

    • @Ruediger:

      Ich musste an der Stelle auch schmunzeln. Die Autorin macht den selben Denkfehler, den sie beim ZDF zu Recht moniert.

  • Na ja, wen wundert es. ZDF halt!

  • Unterschreib ich. Guter Artikel und trifft voll.

  • Super Artikel! Danke!