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Rechtsextreme Partei AfD auf VormarschEs ist zu ruhig für 16 Prozent

Faschismus ist kein Gewitter, das von alleine vorüberzieht, meint unsere Kolumnistin. Und plädiert dafür, den Erfolg der AfD endlich ernst zu nehmen.

Alice Weidel und Tino Chrupalla am 9.Mai bei einer Presseerklärung im Bundestag Foto: Bernd von Jutrczenka/ dpa

E s ist schwierig, von Zahlen schockiert zu sein. Eigentlich war es schon immer so – Zahlen sind abstrakt, sie heißen nicht Amira, Hao oder Thomas, Zahlen übersetzen Qualitatives ins Quantitative, das ist hilfreich, aber bei Übersetzungen geht auch immer was verloren. Was ist also eine 16? Was sind schon 16 Prozent, also sechzehn Leute von hundert, vierhundertachtzig von dreitausend, je­de*r Sechskommazweifünfte?

Ich finde, dass es zu ruhig geblieben ist, als neulich von 16 Prozent die Rede war. 16 Prozent, die der AfD ihre Stimme geben würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Das ist der höchste Zustimmungswert für diese Nazipartei seit November 2018, die somit gleichauf mit den Grünen und nur einen Prozentpunkt hinter der SPD lag. In den ostdeutschen Bundesländern kommt sie sogar auf rund 26 Prozent.

Und ja, ich finde, dass man das so sagen muss, immer wieder: Eine Partei, die sich nicht von Neonazis abgrenzt, die gegen Geflüchtete hetzt und den Nationalsozialismus verharmlost und verklärt, deren Nachwuchsorganisation erwiesen rechtsextrem ist und deren Mitglieder sich schon mal NS-Rhetorik und antisemitischer Chiffren bedienen, das ist eine Nazipartei.

Es sind fast sechs Jahre vergangen, seit die AfD in den Bundestag gewählt wurde. Fast hätte ich getippt, „seit sie im Bundestag sitzt“ oder „dort eingezogen ist“, aber wenn man wirklich nachdenkt über diese Formulierungen, dann sind sie viel zu passiv für einen Umstand, der uns nicht überfallen hat oder uns plötzlich zugestoßen ist.

12,6 Prozent der Wäh­le­r*in­nen in Deutschland gaben 2017 dieser Nazipartei ihre Stimme. Und heute würden es – laut aktueller repräsentativer Umfrage – 3,4 Prozentpunkte mehr tun. Ganz demokratisch werden Antidemokraten mächtig.

Faschismus ist kein vorüberziehendes Gewitter

In den letzten Jahren ist in viele Runden so ein hämisches Belächeln der AfD eingezogen, neben einer gefährlichen Gewöhnung und Verharmlosung. „Ach, die zerlegen sich schon selbst“, sagt man da, und versenkt die Gabel im Apfelkuchen.

Aber eine Nazipartei, die von Bür­ge­r*in­nen in den Bundestag und in Landesparlamente gewählt wurde, muss auch von Bür­ge­r*in­nen selbst wieder zerlegt werden. Auch die zuletzt geschrumpfte mediale Aufmerksamkeit scheint ihr nicht geschadet zu haben, sie gräbt längst ihre eigenen Kanäle.

Nein, Faschismus ist kein Gewitter, das von alleine vorüberzieht. „Sechzehn Prozent, das sind dann immer noch vierundachtzig Prozent, die vernünftig sind“, sagt man außerdem und färbt mit der Milch den Kaffee beige. In Deutschland vertraut man gern auf die große, vernünftige Mehrheit. Aber an die Mehrheit, die einst die Gardinen zuzog, als jüdische Nach­ba­r*in­nen deportiert wurden, denkt man seltener.

„Wir wissen um das braune Netz nach 1945“, sagte Esther Bejarano vor zwei Jahren zum Gedenktag des Holocausts. Nach 1945, das ist auch jetzt. Es bleibt unsere Aufgabe, dieses Netz zu keiner Zeit als normal hinzunehmen.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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142 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Durch die Überalterung und Zuwanderung wird sich die reale Bedrohung in 10-20 Jahren (Abtreten der Babyboomer) erledigt haben.

    Dann haben die Rechten nur noch auf Dörfern Machtpotential, während die Städte und deren Umland mehrheitlich migrantisch geprägt sein werden.

    Bis dahin gilt es: durchhalten!

    Ob der Faschismus dadurch verschwindet glaube ich nicht, aber der Faschismus der Deutschen wird marginalisiert.

  • Mich wundern die 16 % nicht und das sind auch nicht alles Nazis sondern viele von der Ampel aus vielen Gründen enttäuschte.



    Lasst sie mit regieren, dann entzaubern sie sich von alleine.

  • "Nein, Faschismus ist kein Gewitter, das von alleine vorüberzieht."

    Die Mitte-Parteien Grüne, CDU, CSU, SPD, Grüne und FDP sind umfassend koalitionsfähig, das bedeutet sie sind so abgeschliffen und auf Koalitionen ausgerichtet, dass die Polarisierung im Parteiensyste fehlt. Bei so viel durcheinander kann eine echte Dilettantentruppe medienwirksam sich hinstellen und klare Kannte zeigen, kann sich profilieren. Die AfD ist m.M. eine Totgeburt und zu nichts gut, aber das wirkt auf bestimmte Menschen eben anders, wenn andere Parteien Wischi-Waschi kultivieren. Eigentlich müssten die anderen Parteien die AfD zerpflücken und bloßstellen. Was tatsächlich passiert, ist, dass gewisse bürgerliche Menschen nach einer Weile bei der AfD aufgeben und austreten. Meist kommen dann noch rechtere und besetzen diese Positionen. Da man die AfD nicht einfach verbieten kann, muss die Politik diese Partei als Auftrag und Denkzettel verstehen, es muss viel besser Politik gemacht werden. In Schleswig Holstein und Hamburg fehlen Wohnungen, in Hamburg sind es wahrscheinlich 50.000 bis 60.000, durch den Zuzug von Ukrainern wird die Zahl eher großer. Passieren tut sehr wenig, damit kommt es auf dem Wohnungsmarkt zum Show-Down zwischen den Menschen, wer wird bedient, wer kriegt nichts. Geld ist für die Rüstungsindustrie da, fürs Wohnungsbauen offenbar nicht. In Hamburg bräuchten wir zwei sehr große Siedlungen, um unterzubringen, oder eben vier oder acht kleinere Siedlungen, um die Lücke zu füllen, was bisher gebaut wurde, reicht da gar nicht. Und manche Orte in anderen Bundesländern haben nicht mal viele Bauanträge vorliegen, oder wenn dann für Einzelhäuser. Wenn Politiker so tief schlafen, dann haben es solche Populisten ziemlich leicht. Sie können dann mit den 'Fremden' Ängste schürren, so tun, als wenn wir überrant werden, als wenn die Welt untergeht, wenn doch nur Wohnungen fehlen.

  • Nun gab es in Berlin ja auch eine Wählerwanderung -- zur CDU, die man wohl nicht so einfach verbieten kann/sollte. Kann es vielleicht sein, dass die Ursachen für den Erfolg der CDU und die Ursachen für den Erfolg der AfD sich teilweise überschneiden?

  • Die AfD besteht aus Radikalen, Möchtegern-Bestimmern, Skeptikern und Frustrierten. Allen gemeinsam ist Ablehnung oder zumindest tiefer Zweifel an der Demokratie und an einem humanen Europa. Sehen wir das nicht , weil die GLOBALEN Umwelzungen wie Krieg in Osteuropa oder Klimaerwärmung uns den Blick verstellen?

  • Schön. Es sind Nazis.

    Was folgert daraus für die Sozial-, Bildungs- Wirtschaft- und Kulturpolitik im hintersten Zipfel Ostdeutschlands, wo die AfD die meisten Stimmen hat?

    Die regionale Entwicklung weiter Teile Ostdeutschland sieht besch ... aus. Zum Antifaschismus gehört nicht nur das laute Niet!. Es gehört ach das Kümmern dazu.

    Nur mal ein bisschen zu blinzeln und empört Wahlergebnisse zu realisieren reicht nicht.

    • @Rudolf Fissner:

      "Die regionale Entwicklung weiter Teile Ostdeutschland sieht besch ... aus."



      Aber warum nach einer Nettotransfersumme von 1,7 Billionen € die über die Jahre von West nach Ost geflossen sind? Dass man wirtschaftlich in einigen Regionen dort noch immer hinten dran ist, könnte möglicherweise auch etwas damit zu tun haben, dass gerade auch hochqualifizierte Fachkräfte die einen irgendwie urban, links-liberalen, alternativen, migrantischen, ... Background haben einen sehr großen Bogen um diese Regionen machen, weil sie um ihre Sicherheit fürchten oder auch ganz einfach keinen Bock auf den dort herrschenden Geist haben. Was also schwebt ihnen vor wie man sich dort "kümmern" soll? Meine Idee wäre ja endlich mal ein knallhartes Entnazifizierungsprogramm durchzuziehen, gern auch in der gesamten Republik.

      • @Ingo Bernable:

        "... dass gerade auch hochqualifizierte Fachkräfte die einen irgendwie urban, links-liberalen, alternativen, migrantischen, ... Background haben einen sehr großen Bogen um diese Regionen machen"

        Sie haben keinen Bogen gemacht. Sie sind aus der Region in die Metropolen gezogen. Weil schlicht keine Perspektive vorhanden war vor Ort.



        Die Regionen snd seit der "Wende" gekennzeichnet durch höhere Arbeitslosigkeit und Abwanderung www.haufe.de/media...venten_486936.html

        Mir schwebt nicht vor. Ich möchte dass der Bund seinen grundgesetzlichen Verpflichtungen (gleichwertige Lebensbedingungen gemäß Art. 72 Abs. 2 GG) nachkommt und für weniger Verkehr (Arbeit vor Ort), günstigere Mieten und Verfügbarkeit von Wohnungen ( Arbeit vor Ort n den abgehängten Regionen, Nutzung des dortigen Wohnungsleerstand) sorgt.

        Aber was bitte ist ein "knallhartes Entnazifizierungsprogramm"? Geht es ach ein wenig konkreter? Ist das eine Art Doppel-Wums? Was wären die ersten drei Maßnahmen, die Sie da sehen möchten? Mir kommt der Vorschlag laut aber hohl vor.

  • Warum geht niemand gegen den Aufstieg der AFD vor, die Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts haben doch schon aufgezeigt, wie das Ende der Republik aussehen könnte.



    Über die AFD , meiner Meinung nach, ein Standardwerk:



    " Die Wiederkehr. Die AfD und der neue deutsche Nationalismus. Klett-Cotta, Stuttgart 2023 "

    Vielleicht würde es schon ein bißchen helfen das Wort Nazi nicht so inflationär



    anzuwenden, sondern den wirklichen Nazis mit allen rechtlichen Mitteln den Garaus zu machen !



    ...Und vor allem nicht aus Protest , sondern aus Überzeugung und demokratischer Haltung wählen gehen !!!

  • STIMMT! Es ist viel, viel zu ruhig, erschreckend still. Wir stecken mit einem Fuß schon in der Katastrophe fest und wissen das auch ganz genau, denn soviel Geschichtswissen hat jeder. Das wird auch kein Halten mehr geben, weil der Mensch an sich wohl das Elend braucht. Anders läßt sich die Totenruhe nicht erklären.

    • @Nixe62:

      An Sie wie auch an Frau Hirse wäre dann aber die Frage zu stellen, was man denn bitte "dagegen unternehmen" soll - aber bitte etwas, das sie Zahlen senkt. Demos gegen Rechts oder ähnliches erreichen die 16 Prozent wohl kaum, Informationen im TV noch weniger.

  • „Es bleibt unsere Aufgabe, dieses Netz zu keiner Zeit als normal hinzunehmen.“



    Also dann, reden wir von der Nazipartei.



    An die Selbstzerlegungstheorie habe ich ohnehin nie geglaubt … es ist doch lächerlich zu erwarten, interne Querelen, prominente Parteiaustritte oder Finanzskandale könnten den Höhenflug der Nazipartei stoppen. Oder gar eine Beobachtung durch den VS.



    Das würde (vielleicht) funktionieren, wenn unser demokratisches System nicht so angreifbar wäre … angreifbar nicht im Sinne der Verletzbarkeit bzw. Angriffsfläche, die Demokratien „von Natur aus“ aufgrund ihres liberalen Verständnisses von Meinungsfreiheit innewohnt und in das demokratieverachtende Ideologien mit Leichtigkeit eindringen können. Dies muss hingenommen werden, diese Liberalität kann nicht geopfert werden, ohne dass die Demokratie sich selbst zum Negativen hin verändert (und am Ende ihren Feinden immer ähnlicher wird).



    Nein, ich rede von den Fehlern, die die Demokraten bzw. die Repräsentanten der Demokratie selber machen, ohne Not oder in dem Irrglauben, sie sei auf ewig stabil und müsste nicht jeden Tag aufs Neue verteidigt (und errungen) werden. Muss ich die Fehler noch benennen? Korruption, Vetternwirtschaft der politischen Eliten, überbordender Lobbyismus und fehlende Transparenz in wichtigen politischen Entscheidungen, auch das Auseinderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich, fehlende Bildungs- und Aufstiegschancen für Kinder aus ärmeren Familien, marode öffentliche Infrastrukturen … die Liste könnte noch lange fortgesetzt werden.



    Das hat die Nazipartei alles nicht erfunden, sie legt nur den Finger in Wunden und bietet falsche/vergiftete Lösungsvorschläge an. Sie saugt ihre Stärke aus der Schwäche der Demokratie, die Demokraten indes suhlen sich in Selbstgefälligkeit und ignorieren die drohende Gefahr statt die Probleme ernsthaft anzugehen.



    Irgendwann hilft es dann nämlich nicht mehr, sich als die „weltbeste aller Demokratien“ zu selbstbeweihräuchern.

    • @Abdurchdiemitte:

      Da ist sehr Viel Wahres dran. Die AfD hat bestimmt einen harten Wählerkern, den man als rechtsextrem bezeichnen kann. Die wird man nicht bekehren können.



      Wer aber beim Anstieg der AfD Werte die Unzufriedenheit der Bürger mit den demokratischen Partein nicht erkennen will, wird das Problem nicht lösen. Was mir immer wieder begegnet, ist totale politische Orientierungslosigkeit und völliges Mißtrauen in die Politik allgemein. Immer Leute fühlen sich nicht gehört, nicht vertreten, im gesellschaftlichen Diskurs abgehängt. Das liegt einerseits an den beschriebener Vetternwirtschaft, Korruption und Mangel an Integrität, an Glaubwürdigkeit auf der anderen Seite auch an Kommunikation.

      Die AfD ist argumentativ relativ leicht zu zerlegen. Sie ist nicht ansatzweise so bürgernah, wie sich gern präsentiert, hat nahezu keine Lösungen für aktuelle Probleme. Das ist Drecksarbeit und dafür muss man mal vom hohen Ross runter, Ergebnisse liefern. Aber man bekriegt sich lieber untereinander für Partikularinteressen und verkauft dann offensichtlich faule Kompromisse als alternativlos. Nach 16 Jahren Stillstand haben wir jetzt eine Koalition aus Parteien, die sich gegenseitig sabotieren. In einer Zeit wo die Zukunftsängste und Lebenshaltungskosten immer größer werden.

      Allein mit der Hoffnung auf Selbstzerfleischung der AfD und den "alles Nazis" Standardphrasen, wird man das Problem definitiv nicht los.

    • @Abdurchdiemitte:

      Die Situation zu bejammen ist keine Lösung, es sei denn wir analisieren die Ursachen für das Wählerverhalten und verändern die aktuelle Politik ... Ist das etwa zuviel verlangt?

    • @Abdurchdiemitte:

      Dickes Herz für diesen Kommentar!

      • @~Toni~:

        Dem schliesse ich mich an!

  • Hier in Cottbus wurde ein AfD-Kandidat im letzten Jahr beinahe Oberbürgermeister. Im Landkreis Oder-Spree könnte bald ein AfD-Kandidat neuer Landrat werden. Auch er geht in die Stichwahl.

    Wir können weiter einfach wegsehen. Aber das gab es schonmal...

  • 16% bedeutet: 1, 2, 3, 4, 5, Nazi, 1, 2, 3, 4, 5, Nazi, …

    Das ändert den eigenen Blick auf dem Weg die Straße entlang.

    • @Arne Babenhauserheide:

      In unserem Wahlkreis liegt die AfD aktuell bei 40%. Es sind aber kaum alle Wähler der AfD hier Nazis, sondern das Gros besteht aus von der Merkel-CDU zurückgelassenen Konservativen. Es wäre viel sinnvoller den AfD-Wählern zu erklären warum die AfD mit ihrer neoliberalen Politik und der Zielsetzung der Zerschlagung des Sozialstaats und der EU schlecht ist für ihre eigenen Interessen.



      Da in den letzten 20 Jahren jeder Konservative und Liberale mindestens einmal ein Nazi genannt wurde, ist diese Bezeichnung inzwischen sowieso total entwertet. Sie bekommen mit Ihrer Position natürlich den Beifall der Gleichgesinnten aber für die Problemstellung bringt uns das Null nach vorn. Das linke Bildungsbürgertum muss sich langsam mal entscheiden ob die soziale Distinktion zu den Schmuddelkindern aus dem Kleinbürgertum wirklich wichtiger ist als den Rechtspopulismus einzudämmen. Ganz besiegen wird sich das Phänomen mit Blick auf unsere Nachbarstaaten sowieso nicht.

      • @Šarru-kīnu:

        Ich stimme Ihnen zu. Aber man muss den AfD-Leuten, die keine Nazis sind etwas anbieten, das sie von der AfD wegholt. Niemand tut das. Stattdessen werden sie beschimpft. Dadurch schafft man nur noch mehr Zuspruch für die AfD.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Sorry aber diese Denkweise trieft vor Vorurteilen - ja die AfD ist eine Nazipartei, aber nein, ihre Wähler sind nicht alle Nazis.



      Viele wählen aus Protest AfD. Sei es weil sie sich abgehängt fühlen oder seit Merkel oder Corona gänzlich jeglicher Politik misstrauen oder oder - man muss sich nur immer die Erhebungen zur Wählerwanderung nach Wahlen anschauen um klar erkennen zu können, die AfD erhält immer wieder Zulauf von allen Parteien - im Osten gar oft von ehemals Linken Wählern... - dies widerspricht der "wer AfD wählt ist Nazi"-Theorie in Gänze.



      Ich nehme die AfD als Überlaufventil wahr - das sie offen rechts ist ist ekelhaft, ihren Wählern am Ende aber zusehends egal, da sie sich abgehängt und von der Politik eh nicht mehr vertreten fühlen - der Gedanke liegt nicht fern das einige ihr Kreuz dort machen um "es denen da oben nochmal richtig zu zeigen" - zum Abschluss nochmal den größtmöglichen Knall, kennt man so auch von Amokläufern...



      Die Wähler der AfD in Gänze zu stigmatisieren bestätigt diese doch nur in ihrer Wahrnehmung und vertieft die Spaltung in unserem Land - ich habe auch keinen Masterplan, aber 16% einfach als Nazis abzustempeln mit denen man nicht mehr reden kann und will wird unser Land auf Dauer mehr entzweien - der AfD wurde schon oft ihr Untergang vorausgesagt und doch erstarkt sie immer wieder - und Klimakrise, Inflation und Zuwanderung werden ihr auch in Zukunft einen nährreichen Boden bieten.



      Aussitzen, ignorieren oder penetrant ausgrenzen haben die letzten 10 Jahre keinen Erfolg gebracht und werden es auch in Zukunft nicht tun.

      • @Farang:

        Die NSDAP haben auch nicht nur NAzis gewählt ...

        Die AFD ist eine rechtsextreme Partei, das lässt sich nicht bestreiten oder?

        Konstruktiv ist diese Partei auch nicht oder?

        Aus Protest kann man die Partei wählen aber keine Nazis.

        Wer Nazis wählt ist Nazi oder Steigbügel, was besser sein soll weis ich nicht.

        Die Konzentrationslager haben die Nazis nicht alleine gebaut.

        Da waren Wächter, Säkrätärinnen, Putzfrauen, Maurer, Elektriker, Buchhalter*innen, alles keine Nazis alle haben nur ihren Job gemacht.

        Die AFD ist nicht die NSDAP aber ich frage mich ob das nicht lediglich an unserer Verfassung liegt und bei dem Coctail aus Neoliberaler Politik und Rassismus ... also Menschenfeindlichekeit auf Allen Fronten fasst die AFD ganz gut zusammen.

        Was bitte ist daran Protest?

        Und mal am Rande...

        Die erweiterte EU Außengrenze in Agypten/Türkei ist doch schon maximal menschenfeindlich.

        Unser wirtschaftsmodell ist doch bereits fast maximal neoliberal.



        Gewinne werden privatisiert, Kosten vergesellschaftet.

        Warum wählt eine abgehängte Person eine solche Partei?

        Die einzige mögliche Schnittmenge kann ja nur Rassismus sein, Sozialpolitik isses ja schonmal nicht. ;-)

        Und nochmal die AFD ist nicht die NSDAP... aber... die NSDAP wurde ja auch seinerzeit von 30%+ gewählt. Die Menschen sind ja nicht verschwunden, nur weil D. "entazifiziert" wurde. Es gibt immer noch ein enormes Potential für populstischen xenophoben, querrfeindlichen, antiveganen, mysogynen bs. Siehe aucb die CSU.

        • @sociajizzm:





          Alles richtig, aber um das zu überblicken muss ich politisch interessiert, belesen und dauerhaft up to date sowohl innen- als auch außenpolitisch sein... - das dürften nun wahrlich nicht die Kernkompetenzen abgehängter Menschen sein - Stichwort Politikverdrossenheit...

          Okay hier wird aber alles in einen Topf geschmissen - was hat denn antivegan oder queerfeindlich mit Nazis zu tun...?



          Jemand kann Homosexuelle ablehnen oder sogar abstoßend finden, deshalb heißt es noch lange nicht, dass er sie auch in Lagern oder am Galgen sehen möchte... - genau diese Übertreibungen oder "absoluten Meinungen" befeuern doch Spaltungen in unserer Gesellschaft oder treiben die Menschen in die Fänge radikaler Parteien.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Dann müssen Sie nur aufpassen, dass Sie beim Abzählen nicht die Falschen erwischen … aber nein, ich stimme Ihnen ja zu, für Sarkasmus oder Ironie ist das Thema leider zu ernst.

  • Geschichte wiederholt sich nicht - aber einzelne Charakterelemente setzen sich fort und setzen sich neu zusammen.



    Wichtig ist heute: welche Art von Protest wird inszeniert und wie werden die Emotionen manipuliert?



    Gegen Verschwörungsdenken und Feindbild-Agitation helfen sehr wohl Stadtteilinitiativen, die für die Rechte normaler Leute da sind, und beraten und zu gemeinsamem Widerstand anregen. Gerade weil alle etwas "im Internet" gelesen haben und die KenJebsen - Apolut-Querfront weiter aktiv ist - das mündliche Zusammentreffen ist der beste Weg gegen die Manipulation der Kränkungen. Man sieht dann, wie offen die Situation ist, wenn mensch mit jemand einzeln redet.

  • Paul Mason unterscheidet in seinem neuen Buch "Faschismus. Und wie man ihn stoppt" edition suhrkamp (2022) fünf Etappen des Aufstiegs faschistischer Bewegungen an die Macht:



    1. ein Mob verübt brutale Überfälle und setzt in der Folgezeit Zeichen durch symbolische Gewalt - der nichts entgegengesetzt wird.



    2. Der Faschismus wird gesellschaftlich akzeptabel - die Leute gewöhnen sich an die faschistischen Redner im Parlament und die Hetzplakate an den Wänden.



    3. Die liberale Elite und ihre diskursive und parlamentarische Logik bricht zusammen: sie führt sich selbst als peinliche Versager vor.



    4. Die kritische Situation mit (einer) Entscheidungsschlacht - v.a. zwischen verschiedenen Lagern der working class.



    5. Die Inbesitznahme der bisherigen Ämter (z.B. durch den "Marsch auf Rom" 1922) mit Masseninternierung aller Gegner direkt danach.



    Ich füge hinzu: es gibt weitere Phasen der Konsolidierung und Krise, wie weit der Staat, bzw. die Institutionen und Ämter von der faschistischen Bewegung verschluckt werden oder sie sich in Rivalitäten zerreibt. Aber schon mit der Phase 4 sind enorme Verluste an Menschenleben zu beklagen. Bereits Phase 1 ist zu stoppen.

    • @Land of plenty:

      Danke für die Lektüreempfehlung für Masons Buch … darüber lohnt es sich m.E. eher zu debattieren als einen unfruchtbaren Streit darüber zu beginnen, welche Wähler der AfD nun Nazis sind oder nicht.



      Denn es steht doch fest, dass das Volk als Souverän in demokratischen Gesellschaften dem Faschismus in freien Wahlen politischen Einfluss verschafft oder Faschisten sogar an die Macht wählt. Ist das erst einmal geschehen - und wir sehen die Entwicklung in einigen unserer europäischen Nachbarländer wie bei uns selbst -, ist das Kind schon längst in den Brunnen gefallen und es erübrigt sich die Frage, ob deren Wähler selbst Faschisten/Nazis sind.



      Vielleicht erleben wir noch wie in den zwanziger und dreißiger Jahren in Europa eine erneute Renaissance faschistischer Bewegungen … darauf müssen wir vorbereitet sein.

  • Was mich wirklich erschreckt ist, dass in meinen Freundeskreis immer mehr Leute mit der AfD sympathisieren, die keine Nazis sind. Und das geht nicht nur mir so.

    • @V M:

      Seltsamer Freundeskreis. In meinem gibt es einen einzigen AfD-Wähler

      • @Kaboom:

        Oha, da ist sie wieder! Die arrogant-linke Stigmatisierung.

      • @Kaboom:

        Ach, standen Sie denn mit in der Wahlkabine?



        Es gibt auch ein Haufen Afd-Wähler die früher die Grünen oder die Linke gewählt haben und viele von denen werden das wohl nicht so einfach zugeben in ihrem möglicherweise progressiven Umfeld.

    • @V M:

      Ich habe eine Arbeitskollegin, die seit den 80er Jahren grün gewählt hat und nun mehr oder weniger offen kommuniziert, die AfD wählen zu wollen. Der Grund ist Corona und das Unrecht, das ihr aus ihrer Sicht vom Staat und den anderen Parteien angetan wurde. (Sie ist nicht geimpft) D.h. gegen Corona, gehen andere Krankheiten schon.



      Ihr Motiv zur Wahl der AfD ist Rache.

      Man kann es sich einfach machen und solche Menschen zu Nazis erklären oder erkennen, dass diverse Menschen eben diverse Gründe haben irgendeine Partei zu wählen - oft auch ganz persönliche, wie in diesem Fall.

      • @Helena Peter:

        Zumindest ist es ziemlich dumm, aus den von Ihnen geschilderten Gründen AfD zu wählen … und natürlich macht das ihre Arbeitskollegin noch nicht zu einer Nazi.



        Aber Sie sollten sie ruhig darauf hinweisen, dass sie mit ihrem Wahlverhalten Nazis politischen Einfluss verschafft und ihnen möglicherweise den Weg zur Macht ebnet. Ist es das, was sich Ihre Arbeitskollegin erhofft? Oder wünscht sie sich lediglich ein Umdenken der etablierten Politik? Mit diesen Fragen könnten Sie Ihre Arbeitskollegin konfrontieren.

    • @V M:

      Wer mit der AfD sympathisiert ist kein Nazi?



      Steile These!

      • @R.A.:

        "Wer mit der AfD sympathisiert ist kein Nazi?



        Steile These!"



        Das kuriose am Wahlverhalten von Protestwählern: sie sympathisieren nicht mit der Partei, die sie wählen. Sie sind nur gegen die anderen.

    • @V M:

      Was macht denn einen Nazi zum Nazi wenn nicht die geteilten politischen Positionen?

      • @Ingo Bernable:

        Alle geteilten Positionen oder nur bestimmte geteilte Positionen?

        Wenn bereits das Vorhandensein geteilter Positionen jemanden zum Nazi macht, dann ist gem. Wahlomat jeder ein Nazi.

      • @Ingo Bernable:

        Nochmal lesen, bitte. Von "geteilten politischen Positionen" war mit keinem Wort die Rede.



        Ganz generell geht die Annahme, Wähler wären auch nur teilweise darüber informiert, was sie da eigentlich wählen, in den meisten Fällen fehl.



        Warum sind "Wahl-O-Mat" etc. so beliebt?

      • @Ingo Bernable:

        Dann wären ein signifikanter Teil der Franzosen, der Italiener, der Amerikaner oder der Österreicher alles Nazis?



        Dort haben rechtspopulistische Parteien oder Personen (Trump…) viel größere Zustimmungswerte

        Ich finde, man sollte mit dem Begriff „Nazi“ etwas sparsamer umgehen

        Wer zum Beispiel Höcke eine Nazi nennt, der relativiert die echten Nazis

        • @Paul Rabe:

          Der Begriff passt auf Höcke so dermassen!



          Das nicht zu sehen bedeutet Ignoranz oder Naivität.



          Was diejenigen betrifft, die ihr Kreuzchen dort machen, sind wohl eine Menge Protestwähler dabei.



          Sie lesen wahrscheinlich das Parteiprogramm nicht, das gerade die Abgehängten noch mehr abhängen würde.



          Der Aufstieg der Rechten ist dem Nichthandeln der Politik geschuldet, auch in Bezug zu Flüchtlingen.



          Und da sieht es nicht nach umfangreichem Handeln aus. Also wird es noch einen weiteren Anstieg geben, wie in den Ländern um D herum.

        • @Paul Rabe:

          "Wer zum Beispiel Höcke eine Nazi nennt, der relativiert die echten Nazis"

          Dreister Nazi trifft es besser.

          Geht es nur mir so? Die AfD-Politiker müssen gar nicht den Mund aufmachen. An Haltung, Kleidung, Frisur, Körpersprache - es sind Nazis. Und wenn der Mund aufgeht, dann sind es dreiste Nazis, die so oft es nur geht ganz bewusst zwischen den Zeilen ihr "braunes Weltbild" propagieren wollen und dann auch noch lachen, wenn sie damit durchkommen. Ich brauche jedenfalls keine drei Sekunden vom Verdacht bis zur Tatsache lieber VS.

        • @Paul Rabe:

          Wenn sie so sehr auf analytische Präzision Wert legen muss man die AfD korrekterweise als proto-faschistisch kategorisieren weil sie ihre primären ideologischen Bezugspunkte in der sog. Konservativen Revolution hat. Wesentlich besser macht es das allerdings nicht weil auch dort schon der Totalitarismus angelegt und der Antisemitismus vorhanden waren. Und Höcke darf ja nun sogar gerichtsfest als Faschist bezeichnet werden und hat ja auch schon mal durchblicken lassen was mit jenen Mitbürger*innen zu tun gedenkt die nach seiner Definition nicht deutsch genug sind wenn er denn nur in die Position käme.



          Wer Ideologie und Ziele der AfD nicht beim Namen nennt relativiert und verharmlost deren Treiben und das ist durchaus auch höchst gefährlich.

      • @Ingo Bernable:

        Sind für Sie also alle, die die AfD wählen Nazis?

        • @Hennes:

          Ja, die das Programm gelesen haben und den Reden von Höcke applaudieren.

        • @Hennes:

          Wer versteht, was er da wählt, ist ein Nazi.



          Wer das nicht versteht und neinfach mal so als "Protest" AfD wählt, ist sich des Privilegs und der damit verbundenen Verantwortung des freien Wahlrechts offensichtlich nicht bewusst.



          Bei Letzteren fällt es mit schwer, sie und ihre vermeintlichen Anliegen ernst zu nehmen.

        • @Hennes:

          Ja, wer Nazis wählt ist Nazi und sollte sich für dafür auch verantworten müssen. Eine Partei mit solchen Positionen wählt man nicht aus Versehen oder aus Protest. Kein Pardon.

          • @Ingo Bernable:

            Nein, das sehe ich etwas anders. Aber wer eine Nazipartei wählt, muss dann auch die vollen Konsequenzen seiner Wahlentscheidung tragen … und nicht wie im Mai 1945 in Deutschland aus den Trümmern gekrochen kommen und jammern, dass man doch selbst Opfer und auf falsche Verheißungen hereingefallen sei oder man lediglich mal ein bisschen auf den Putz hauen wollte. DAS sollte man den Leuten nicht noch einmal durchgehen lassen.

        • @Hennes:

          Ja.

  • 6G
    658767 (Profil gelöscht)

    Bisher ist zum Glück die Mitgliederschwäche (geringer Haufen) das große Problem der AFD. Wenn die Politik in einigen zentralen Politikfeldern (Migration, Verkehrs- und Energiewende) weiter mit dem Kopf durch die Wand will, wird sich das wie in Frankreich bei der RN ändern. Wenn der Bäcker und die Frisörin um die Ecke erst mal in der Partei sind, wäre die Partei endgültig in der Normalität angekommen. Unschön.

  • Eine Nazipartei muss verboten werden. Siehe NPD: verfassungsfeindlich. Da die AfD viel mehr Anhaenger hat, muss sie verboten werden.

    • @MobbingOpferUniSalzburg:

      Der Vorgang läuft doch. Die erste Voraussetzung ist die Feststellung des Verfassungsschutzes, dass es sich um eine verfassungsfeindliche Partei handelt. Und die Untersuchung dieses Status läuft.

    • @MobbingOpferUniSalzburg:

      Immer sehr vorsichtig sein mit Parteiverboten. Die, nennen wir’s es Nazi-Partei, NPD ist quasi verboten aber doch nicht so richtig. Weil die kaum jemand wählt werden sie „geduldet“ wie man so schön sagt.



      Mit der AfD zu verbieten, da müssen schon Gerichte das entsprechende Urteil fällen. Nur weil sie vielen nicht gefällt wird das nichts.



      Es gibt auf der rechten bis ganz rechten Seite noch mehrere kleinere Parteien die man als national bezeichnen kann, jedoch ohne das Gerichte da aktiv werden.

    • @MobbingOpferUniSalzburg:

      Dann schauen Sie doch mal, ob sie den Verbotsantrag argumentativ wasserfest vorbereiten können.

      • @Nikolai Nikitin:

        Die NPD ist nicht verboten. Sie wird aus höchstrichterlicher Sicht als politisch so unbedeutend und machtlos eingeschätzt, dass sie die freiheitlich demokratische Grundordnung nicht ernsthaft gefährden kann. Jedoch ist sie ausreichend verfassungsfeindlich, dass sie von der Wahlkampfkostenerstattung ausgeschlossen werden konnte.

  • // Das ist der höchste Zustimmungswert für diese Nazipartei seit November 2018 //

    Vorsicht mit dem Begriff Nazi. Danach kommt nichts mehr.

    • @Der Cleo Patra:

      Fragen wir ausnahmsweise Joschka Fischer:

      "Diese AfD ist ein komischer Verein. Sie wollen mit den Nazis nichts zu tun haben, reden aber wie Nazis, denken wie Nazis, was sind sie also? Eben."

      Das war 2017, seitdem ist es eher schlimmer geworden.

      taz.de/Das-tazFUTU...Gespraech/!164905/

      • @Jim Hawkins:

        Seitdem ist es sehr viel schlimmer geworden. Das Erschreckende ist ja gerade, dass sich diese Partei, die man vor ein paar Jahren noch als "in Teilen rechtsradikal" oder so bezeichnen musste, weil damals sicher nicht alle AfD-Leute glatt als "Nazis" durchgingen, immer weiter radikalisiert hat und heute eine komplett rechtsextreme Gruppe ist, während das bei den Wählern nicht wahrgenommen zu werden scheint und die Anhängerzahlen steigen statt fallen.

        • @Günter Picart:

          Ich denke diese Entwicklung wird sehr wohl warhgenommen. Wer die AfD wählt tut das eben nicht trotz, sondern gerade wegen deren Politik. Man muss endlich aufhören diese Leute zu entschuldigen und in Schutz zu nehmen.

          • @Ingo Bernable:

            Wenn sie die AfD-Wähler pauschaliert als Nazi in die Ecke stellen, können sie nicht erwarten dass sie diese jemals wieder aus der Ecke zurück bekommen. Weil dies aber so gehandhabt wird, kommt keiner mehr zurück und sie werden immer stärker.



            Ich denke man sollte die Wähler anders behandeln als die Nazi-Höckes dieser Partei. Man sollte keinen Aufwand scheuen, jeden einzelnen Wählern wieder zurück zu gewinnen.



            Die AfD ist eine Katastrophe für uns, ich hoffe dass die Wähler nicht auch alle eine werden oder sind.

            • @Rudi Hamm:

              "Man sollte keinen Aufwand scheuen, jeden einzelnen Wählern wieder zurück zu gewinnen."



              Ich halte es für illusorisch anzunehmen, dass das möglich wäre. Wer einen solchen Verein wählt hat sich von demokratischen Werten und Selbstverständlichkeiten derart gründlich verabschiedet, dass es da idR einfach keine Basis mehr für vorhanden ist.

              • @Ingo Bernable:

                Heißt das dann in Konsequenz zuschauen wie die AfD immer größer wird und gar nicht erst versuchen deren Wähler wieder zu gewinnen?



                Das käme einer Kapitulation gleich.

          • @Ingo Bernable:

            Wahlen sind geheim, damit ist jedweder Interpretation Tür und Tor geöffnet: Grüne haben ihr Wahlergebnis zu 85% Palmer zu verdanken, die Linkspartei wird nur von Putinfans gewählt und die AfD-Wähler malen sich jeden Freitagabend mit Edding einen Schurrbart und marschieren das Wochenende über durch den Schrebergarten.

            • @Questor:

              Noch einmal: Man muss endlich aufhören diese Leute zu entschuldigen und in Schutz zu nehmen. Die Positionen die diese Partei vertritt sind eben kein lächerliches Kleinbürgertum das nur den Herrschaftsanspruch über den eigenen Schrebergarten vertritt, sondern eine tiefgreifende Verachtung für Demokratie und liberale Gesellschaft und dem strategischen Ziel genau diese unterminieren und zu beseitigen.

  • Wer für Deuschland sein will, muss gegen Nazis sein. Das ist ein altes Naturgesetz. Diese Partei(en) hätte(n) nie auf einem Wahlzettel erscheinen dürfen. Sry, aber selber Schuld!

    In meiner ironischen Verschwöhrungs-Praxis geht man davon aus, dass als Die Linke stärker wurde, die AfD die FDP als "weiche Auffangzone" für Protest- und Wechselwähler ablösen sollte, um die ewige große Koalition zusammen mit SPD oder CDU als Mehrheit, am Leben zu halten. Als die Nazis dann zu groß wurden und Die Linke vom Lager Wagenknecht und ihrem Gatten vorher zersetzt, ein kleiner zankender Haufen wurde, stieg die FDP plötzlich wieder aus dem Grab und wurde zur gelben Leuchtanlage. Ohne FDP wäre die AfD schon über 20%. Jetzt macht die CDU wieder gut finanzierten rechten Populismus und das Ergebnis wird sich sehr wahrscheinlich in Zahlen widerspiegeln, die aber leider kein ironisches Märchen sind. (siehe Berlin) Ob man die, vorsichtig ausgedrückt, weniger gebildeten und verirrten Wähler wirklich wieder von der AfD abziehen kann, steht dabei jedoch auch noch stark infrage. Nichtwähler werden die Mehrheit. Praxis macht Feierabend

  • Leider liefert die Kolumne keine Vorschläge oder Analysen dazu, weshalb die Partei in den letzten Jahren derart zulegen konnte. Das Ergebnis einer Sonntagsfrage ist das eine, die Lösung der realexistierenden Probleme das andere. Es ist ja auch nichts neues, dass, gerade in Krisenzeiten, konservative bis rechte Parteien an Zuspruch gewinnen. Wohnungsnot, Inflation, Heizung, Mieterhöhungen usw. führen eben nicht dazu, dass entsprechende Teile der Bevölkerung der Regierung vertrauen - der Umgang mit diesen Problemen war bisher auch eher mäßig. Insofern finde ich das Ergebnis nicht unbedingt überraschend und dass die AfD im Osten besonders stark ist, ist auch nichts neues. Aber die dortigen Probleme werden auch entweder ignoriert (auch von der CDU dort).

  • Der Nährboden ist die latente Fremdenfeinndlichkeit . Dazu noch etwas Rassismus. Das ergibt Nationalismus. Nicht nur in Deutschland. America first ist überall. Wenn man an die Klimakrise denkt, die den ganzen Planeten betrifft und eigentlich eine konzentrierte Aktion der gesamten Menschheit erfordert, kann einem Angst und Bange werden. Eigentlich weiß das jeder, aber das Gegenteil findet statt: Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für eine Erlöserfigur. Geschlecht unwichtig. Durch die Vernetzung der Welt könnte es kommunikativ schnell gehen. Die Sprache ist dank KI auch kein Hindernis mehr.

  • Die AfD hat genau 1 Thema mit dem sie bei der Bevölkerung punkten kann. Es ist das Dauerstreitthema Einwanderung.



    Man kann das relativ gut sehen, an den Wahlprognosen. Immer wenn dieses Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt, steigt die AfD. Sobald es wieder abflacht sinken auch deren Werte. Wenn man in den Wählern dieser furchtbaren Partei nach Menschen sucht, die antidemokratisch sind, oder sich den Nationalsozialismus zurückwünschen, wird man sicherlich fündig. Aber es geht am Kern der Sache vorbei. Diese kleine Klientel ist schon immer sehr klein gewesen und war früher bei Reps und NPD zu hause.

    Wenn man aber wie von der Autorin gefordert, die Zugewinne ernst nimmt, müsste man eben auf das Hauptthema dieser Partei schauen. Das ist aus vielerlei Hinsicht schwierig. Insofern bleibt der politisch Linken eigentlich nur entweder zum altmodischen Sozialismus à la Wagenknecht zurückzukehren und die Tatsache, daß man eben die sozialen Errungenschaften nur den eigenen Landsleuten zugute kommen lässt, oder man verbleibt bei der jetzigen Position, was ich persönlich besser finde, aber da kann man dann auch nicht viel machen außer die Partei zu ignorieren und hoffen...

    Alle Versuche die Partei anders zu bekämpfen als ihr ihr Hauptthema wegzunehmen, führen eher zum Gegenteil.

  • Es ist zu kurz gesprungen die AFD mit der NSDAP zu vergleichen die vor 78 Jahren untergegangen ist. In meinem, zugegebener Maßen nicht repräsentativen Bekanntenkreis, sind sehr viele Freiberufler, die alle offen Diskutieren die AFD zu wählen und das in Westdeutschland. Die Begründung:die etablierten Parteien machen keine Politik für die Bürger mehr. Ich bin mehr als besorgt.

    • @Dr.B:

      Diese Beobachtung kann ich bestätigen. Es besorgt mich ebenso.

  • Warum wird die AfD eigentlich imemr als "antidemokratisch" dargestellt?



    Das sie rechte Ansichten hat - geschenkt. Das viele Dinge (Atom, Umwelt...) quatsch sind auch - aber "Antidemokratisch" ?



    Keiner von denen verlangt doch die Abschaffung der Demokratie oder ähnliches?



    Rechtsradikal.. Rassistisch - kann man sicher sagen. Aber "Antidemokratisch" passt einfach nicht.

    Nebenbei - auch die Stimme eines rechten Wählers ist in Deutschland eine gültige Stimme.

    • @Francis Ravendrake:

      Sie müssen doch echt Schmerzen haben. Wenn die AfD nicht antidemokratisch ist, wer dann. Es gibt mehr als genug Beispiele, die zeigen was die AfD von der Demokratie hält. Leider dürfen auch rechte Hohlkörper in Deutschland wählen und ihre Meinung kund tun.

    • @Francis Ravendrake:

      da sind Sie aber dem Wolf im Schafspelz auf den Leim gegangen, die AFD Propagenda hat funktioniert

    • @Francis Ravendrake:

      Es gab immer wieder Forderungen in AfD-Wahlprogrammen, die die 19 Grundrechte im Wesensgehalt schädigen würden.

      Und — lass mich zitieren — „Wir werden sie jagen“. Auch das kam aus der AfD.

      Ziel der AfD ist die Abschaffung der Demokratie — Demokratische Macht ist nur einer ihrer Wege dahin.

      Inzwischen meldet das auch der Verfassungsschutz, auch wenn es lange gebraucht hat, bis es da ankam.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Wir werden sie ( den KanzlerIn) jagen, kam ursprünglich von den Grünen und bezog sich auf Helmut Kohl.

        Zitat: Und Grünen-Sprecher Ludger Volmer tönte am Wahlabend: »Wir werden den Kanzler jagen.«

        www.spiegel.de/pol...-0000-000013683714

    • @Francis Ravendrake:

      "Rechtsradikal.. Rassistisch - kann man sicher sagen. Aber "Antidemokratisch" passt einfach nicht."



      Rechtsradikal und antidemokratisch sind ein Zwillingspaar. Das eine geht nicht wirklich ohne das andere. Wie soll eine starke Führungspersönlichkeit in einer Demokratie durchregieren?

      • @Encantado:

        Indem diese eine absolute Mehrheit hat im Bundestag oder Landtag und keine Kompromisse eingehen muss?



        Auf Bundesebene sicher schwierig mit dem Bundesrat, aber auf Landesebene möglich (Saarland hat eine reine SPD Regierung).



        Aber auch der Bundesrat könnte prinzipiell eine Mehrheit erreichen.

        Die USA ist auch eine Demokratie und hat regelmäßig mal Phasen wo Präsident, Senat und Repräsentantenhaus aus einer Partei kommen. Da kann durchregiert werden, wie wir seit spätestens Trump wissen.

        Man kann zwar eine Antidemokratische Haltung vermuten, aber Starke Führungspersönlichkeit geht auch in einer Demokratie mit durchregieren.

        • @Walterismus:

          "...starke Führungspersönlichkeit geht auch in einer Demokratie mit durchregieren."



          Nicht dauerhaft. Weshalb sich Autoritäre, sobald an der Macht, auch gerne so richtig festsetzen. Und deshalb geht rechtsradikal mit antidemokratisch einher. Am einfachsten sichtbar beim Umgang mit Andersdenkenden.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Francis Ravendrake:

      Keiner von denen verlangt doch die Abschaffung der Demokratie oder ähnliches?

      Doch, genau das wollen sie. Und kommen Sie mir nicht mit dem Blender von der "Volksabstimmung"

      Die AfD will die parlamentarische Demokratie schwächen, Indem sie die "Volksabstimmung" gegen sie in Stellung bringt.

      Wenn sie ihren Willen nicht parlamentarisch durchbekommen, soll "Das Volk" - gefüttert mit Populismus, Hass und Fehlinformation - entscheiden.

      Wie Kinder, die nicht durchkommen: "Dann frag ich eben Oma"

      Sie befördern Hass und wollen alle mundtot machen, die ihnen nicht passen.

      Sogar Bundeswehr General Carsten Breuer steht unter Personenschutz, weil er von Rechtsextremen mit dem Tod bedroht wird - angestachelt von der AfD, die sich im Zweifelsfall rausnimmt: "Wir haben das nicht gesagt " ...

      Und Rassismus IST Antidemokratie.

      Wie würden Sie es denn sonst nennen, wenn Rechtsextreme Homosexuellen, Transmenschen, Ausländern und was weiß ich wem nicht noch alles vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben?

    • @Francis Ravendrake:

      Doch, man kann die AFD für antidemokratisch halten. Denn ebenso wie ihre historischen Vorbilder will sie keine Demokratie, sondern so eine Art Diktatur der Mehrheit. Das ist aber eben etwas ganz anderes als unsere pluralistische Demokratie. Dass die vermeintliche Mehrheit, als deren Repräsentantin sich die AFD ja jenseits aller Wahlergebnisse ohnehin schon fühlt, latent völkisch gedacht ist, ist ein weiterer Punkt.

      • @Benedikt Bräutigam:

        "...ebenso wie ihre historischen Vorbilder will sie keine Demokratie, sondern so eine Art Diktatur der Mehrheit."



        Nein, das will sie nicht. Sie will eine Diktatur vor VON IHNEN GEFÜHLTEN Mehrheit. Das ist was völlig anderes.

  • Die hohen Zustimmungs- bzw. Umfragewerte für die AfD honorieren weder die politischen Ideen dieser Parte, noch sind sie ein Indikator für Nazi-Schläfer in der Bevölkerung.



    Die vermutlich 20plusX Prozent für die AfD bei der nächsten Bundestagswahl drücken das Befremden, die Überforderung und das Nichtvertrauen der Menschen gegenüber der ökosozial-idealistischen Politik der aktuellen Koalition (und der Groko zuvor) aus.







    Ich kann die Protesthaltung der AfD-Wähler (abgesehen von den echten Nazis in Partei und Wählerschaft, aber die kämen nicht über die 5-Prozent-Hürde) verstehen, auch wenn ich nicht ihrer Meinung bin und die AfD für mich nicht wählbar ist.

    Hätte man mir vor 30 Jahren gesagt, dass ich bei der nächsten Wahl meine Kreuzchen bei C- und F-Parteien mache, hätte ich schallend gelacht.

    Heute denke ich genau darüber nach – und bin dabei wenig euphorisch.

    • @Johannes D.:

      Das geht davon aus, dass sich Desinformation nicht festgesetzt hat.

      Die Zuschauerzahlen für Rechte Verschwörungsvideos sprechen eine andere Sprache.

      Und es ist keine Protestwahl:

      Wer nicht versteht, dass eine verfassungsfeindliche Nazipartei zu wählen kein Protest ist, ist schon weit im Faschistischen Lager versumpft.

      Vorsätzliche Steigbügelhalter von Nazis.

      • @Arne Babenhauserheide:

        "Wer nicht versteht, dass eine verfassungsfeindliche Nazipartei zu wählen kein Protest ist, ist schon weit im Faschistischen Lager versumpft."

        Könnte es aber auch nicht so sein,das wer nicht versteht ,das ein Großteil der AfD- Stimmen eben doch Protestwahl ist, schon weit in seinem etwas zu (ver)einfachen(den) Weltbild "versumpft" ist? Die AfD ist u.a. auch die derzeitige parlamentarische Alternative für Nichtwähler oder Splitterparteienwähler.Und das sich alle anderen Parteien im Parlament in Sachen AfD offiziell als geschlossener "demokratischer Block" verstehen ,der nicht mit den Schmudelkindern spielt,fördert natürlich den Nimbus als einzige echte Oppositionspartei.



        Protest will ja auch Aufmerksamkeit.Und den bekommt man durch die Wahl von "Nazis",immer noch am einfachsten. Sonst wäre auch nicht dieser Artikel geschrieben worden!

    • @Johannes D.:

      "...gegenüber der ökosozial-idealistischen Politik der aktuellen Koalition (und der Groko zuvor) aus. (...) Hätte man mir vor 30 Jahren gesagt, dass ich bei der nächsten Wahl meine Kreuzchen bei C- und F-Parteien mache, hätte ich schallend gelacht.



      Heute denke ich genau darüber nach..."



      Ihnen ist schon klar, dass die erwähnten C- und F-Parteien ein recht deutlicher Bestandteil der angeprangerten Koalitionen waren bzw. sind?

  • Die hohen Zustimmungs- bzw. Umfragewerte für die AfD honorieren weder die politischen Ideen dieser Parte, noch sind sie ein Indikator für Nazi-Schläfer in der Bevölkerung.



    Die vermutlich 20plusX Prozent für die AfD bei der nächsten Bundestagswahl drücken das Befremden, die Überforderung und das Nichtvertrauen der Menschen gegenüber der ökosozial-idealistischen Politik der aktuellen Koalition (und der Groko zuvor) aus.







    Ich kann die Protesthaltung der AfD-Wähler (abgesehen von den echten Nazis in Partei und Wählerschaft, aber die kämen nicht über die 5-Prozent-Hürde) verstehen, auch wenn ich nicht ihrer Meinung bin.

    Hätte man mir vor 30 Jahren gesagt, dass ich bei der nächsten Wahl meine Kreuzchen bei C- und F-Parteien mache, hätte ich schallend gelacht. Heute sinniere ich darüber – und bin dabei wenig erfreut.

  • Es ist Aufgabe der Regierung, vernünftige Politik zumachen, die die Menschen "mitnimmt". Damit sie sich nicht frustriert den Radikalen zuwenden.

    Die Zustimmungswerte für die Ampel sind katastrophal. Habecks überhasteter Heizungsplan überfordert die Menschen. Die Regierung macht keine Anstalten, auf die immer weiter ansteigenden Flüchtlingszahlen zu reagieren und Migration effektiv zu begrenzen. Damit die Kommunen, Schulen, der Wohnungsmarkt nicht überfordert wird.

    • @gyakusou:

      Das sagt die Bild.

      Nur ist der Plan nicht überhastet und wird für die meisten Leute noch über Jahre hinweg überhaupt keine Änderung bedeuten.

      Wer das nicht erkennt, ist auf die Propaganda reingefallen.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @gyakusou:

      Entschuldigung, das sind mündige Menschen.

      Die dürfen wählen, allein auf die Straße und den Altersbanner auf Pornhub wegklicken.

      Seit X Jahren ist bekannt, dass wir umsteigen müssen. Jeder Eigenheimbesitzende muss dafür sorgen, dass ein paar Euro da sind. Was machen die denn, Wenn das Dach undicht ist oder die Hofeinfahrt aufgeplatzt ist?

      Dann brauche ich auch Geld und muss es reparieren.

      Ich bin erwachsen. Man muss mich nicht bei der Hand nehmen, nur damit ich keine Nazis wähle.

      Wenn die überfordert sind, brauchen sie einen gesetzlichen Vormund!

      • @32051 (Profil gelöscht):

        "Wenn das Dach undicht ist oder die Hofeinfahrt aufgeplatzt ist"

        Selbstverständlich brauche ich dann auch Geld. Aber diese Reparaturen können mit einem Bruchteil der Summe erledigt werden, die für Wärmepumpe und energetische Sanierung erfordelich sind. DIe Reparatur ist mit einem Monatsgehalt erledigt, Die Folgen von Habecks Plänen kosten dagegen ein bis zwei Jahresgehälter!

        • 3G
          32051 (Profil gelöscht)
          @Aussenseiter:

          Wenn Sie ein Dach ordentlich sanieren, sind das schnell 200 Euro auf den Quadratmeter bei 80 qm sind wir bei 16.000 Euro.

          Das ist schon ein solventes Monatsgehalt.

          Ein Auto haben auch die meisten. Sagen wir irgendwas zwischen 10 und 20.000?

          Davon ab, es gibt:

          Nah und Fernwärme



          Tiefenwärme



          PV



          BHKW



          Pellets



          ...

          Oder eine Kombination.

          Aber offensichtlich ist bei vielen Geld da, sich aus Trotz noch schnell eine Gasheizung einzubauen..

          Sorry, null Mitleid.

          Die sollen richtig draufzahlen.

          www.freenet.de/fin...ngen-40461022.html

          Aber offensichtlich haben die Leute Geld -

    • @gyakusou:

      Könnten Sie mal bitte definieren was Sie mit die Menschen“mitnehmen“ meinen?

  • Ja, Endlich beginnt der Mainstram diesen politischen Protest wahrzunehmen und nicht reflexartig von "DunkelDeutschen" oder gleich direkt von "Nazis" sprechen.

    Aus meiner Wahrnehmung im priv. und gesellschaftlichen Umfeld handelt es sich bei den Umfragewerten von 16% überwiegend um frustrierte und mittlerweile verzweifelte Wahlbürger.

    Das Problem liegt am politischen Mittelfeld, den die liberalen, linksorientierten Bildungsbürger für sich beanspruchen und dabei jegliche Kritik an den politischen Maßnahmen unterminieren und empört zurückweisen.



    Dabei spielt das eigentliche Thema keine Rolle mehr, ob beim vermeindlichen Klimaschutz das Totschlagargument mit dem Klima könne man keine Kompromisse machen oder bei der Migration jegliche kritische Anmerkung als Rechte Gesinnung abtun.



    Da muss sich der interessierte Bürger nicht wundern, wenn die pot. Wähler sich glammheimlich der offensichtlich einzigen Opposition (AFD) zuwenden. Dabei werden die eigentlichen Werte dieser "Partei" oftmals überhaupt nicht geteilt, vielmehr hofft Mann/Frau darauf, dass der Linksliberale Mainstream endlich aufwacht.



    Viele wollen einfach weiterhin.



    - Grillabende mit Fleisch



    - Autofahren, auch einfach nur zum Spass



    - Heizen ohne vorherige Bevormundung, auch mit der alten Ölheizung

    Und bzgl. der Migration müssen die Verantwortlichen endlich anerkennen, dass zwar nicht das Boot voll ist, jedoch keine Wohnungen mehr vorhanden sind. Das bedeutet doch, dass jetzt kein Platz mehr da ist.

    Dann bin ich zuversichtlich, dass die Umfrage und Wahlergebnisse der AFD zurechtgestutzt werden und es dann auch wieder eine konservative Mehrheit unter der Führung der CDU/CSU geben wird.

    Denn eines muss man endlich mal anerkennen, wenn man RADIKAL eine Wende (z.B. Klima) umsetzen will, dann muss man auch aktzeptieren, dass es Bürger gibt die enstprechend Extrem wählen weil Sie dies nicht akzeptieren.



    Die einen sehen die Notwendigkeit sich anzukleben, die Anderen das Wahlkreuz!

    • @BundesbürgerIn:

      Ja, sie beschreiben hier sehr schön die Realität mit unseren erwachsenen, wahlberechtigten Mitmenschen. Egal wie dringlich und notwendig eine Sache ist, sie können einfach wie die kleinen Kinder quengeln und sagen: "Ich will aber nicht!"

    • @BundesbürgerIn:

      Sie meinen, einfach den Klimawandel abwählen? Weil der so ungerecht und grausam ist?



      Ein Recht auf weiterhin die Finger in die Ohren stecken und laut La, La, La singen?



      Einfach so weitermachen wie bisher weil alles andere ja so ungemütlich ist?



      Nach uns die Sintflut? Es sind ja erstmal die anderen, die ihre Lebensgrundlagen verlieren und nicht wir?



      Mannomann, wie asozial.....

    • @BundesbürgerIn:

      Die SPD ist schon lange nicht mehr links — wovon sprechen Sie?

      Wer hat Ihnen erzählt, sie könnten nicht mehr mit der alten Ölheizung heizen?

      Erst wenn sie kaputt geht, muss sie durch besseres ersetzt werden.

  • Danke für diese bestechende Analyse. Flammende Anti-AFD Reden der demokratischen Parteien im Bundestag werden kaum etwas an der Misere mit der AFD vor allem im ländlichen Raum ändern.



    Beim Googeln nach der durch Naziparolen an einer Schule in die Schlagzeilen geratene Stadt Burg in Brandenburg, erwischt man die namensgleiche Stadt Burg in Sachsen-Anhalt. Dort hatte die CDU bei der Landtagswahl 39,9 Prozent, direkt danach folgt die AFD mit sage und schreibe 23,1 Prozent. Die AFD ist hier also Volkspartei.

    Beide Städte eint, dass sie Probleme mit Neonazis haben. Vielleicht schaut sich die taz diese beiden Städte einmal genau an, um zu schauen, was im Kampf gegen Neonazis und AFD funktioniert und wo die Grenzen zwischen Bürgern, AFD, Neonazis im Alltag verschwimmen, was eine Abgrenzung schwer macht.

    In Burg in Brandenburg übernahmen laut Tagesspiegel angeblich ein Neonazi zwei Traditionsgaststädten und bekam ohne Probleme Kredit der Sparkasse. Nach dem Bericht des Tagesspiegels erlosch das Interesse der Medien an dem Fall.

    Stimmt der Bericht? Mit dem Neonazi auf du und du bei Omas Silberner Hochzeit ist eine perfide Strategie, die gut funktionieren könnte, zumal die örtliche AFD dahinter steht.

    Der Vergleich macht Sinn, weil laut Medien die Cottbuser Neonazi-Szene die Hand nach Immobilien in Burg Brandenburg ausstreckt.

    perspektive-online...ndiert-ins-umland/

    In Burg in Sachsen-Anhalt gibt es laut ND eine sehr aktive Antifa.



    Laut Neues Deutschland ist die Neo-Naziszene dort so aktiv, weil es so starken Widerstand der Antifa gibt. Wie stehen die Bürger dieser Stadt zum starken Engagement der Antifa, die hoffte, dass sie von der Stadt unterstützt wird?

    www.nd-aktuell.de/...-dir-klingelt.html

    www.tagesspiegel.d...nburg-5851249.html

    • @Lindenberg:

      Neo-Nazis sind also aktiv, weil es eine Antifa gibt … nach der Logik dürfte es in Städten ohne Antifa kaum Neo-Nazis geben.

      Ist das so?

  • Nach Neoliberalismus kommt Faschismus. In Frankreich heißt die nächste Präsidentin LePen und vielleicht haben wir bald einen AFD Kanzler in Deutschland. Wenn alle demokratischen Parteien dem Neoliberalismus fröhnen und die soziale Spaltung befördern, wird Rechts gewählt (warum nicht Links, keine Ahnung...) Es ist erst der Anfang. Es wird nicht besser werden und die Helden von Agenda 2010 (Steinmeier, Scholz, u.v.m.) werden sich weiter wundern und jammern, aber nichts ändern.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Fritz Fuchs:

      Links ist - inzwischen und nicht zuletzt dank Neoliberlismus - fetwas ür die "Hilfsbedürftigen". Man gehört lieber zu den "Starken" - auch dank Neoliberalismus.

  • Sicherlich muss auch der Bürger dafür sorgen, dass Nazis (alles ab CDU) keinen Fuß mehr in diese Welt setzen können.

    Doch wenn der Bürger etwas dafür tut, zum Beispiel Grün oder Links wählen, dann tut sich erstmal nichts.

    Weil es ist auch die Aufgabe der Politik, demokratiegefährdende, antipluralistische Kräfte zu neutralisieren. Aber Deutschland ist nicht nur Exportweltmeister. Sondern auch im Wegschauen, wenn rechte Kräfte sich mobilisieren. Der ein oder andere wird sagen, dass es Demokratie sei. Stimmt auch. Bis wir dann alle merken, dass die Demokratie mehr und mehr abgeschafft wird. Aber dann bitte in Zukunft nicht herumheulen, warum man denn nichts dagegen getan hätte.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Weltmeister im Wegschauen?

      Wo die AfD seit Jahren thematisiert wird?

      Was würden Sie denn vorschlagen, was man tun sollte.

      Das scheint mir eher die spannende Frage zu sein.

      Abrenzungsrhetorik brachte es ja nun nicht in ausreichendem Maße.

      Das scheint

      • @rero:

        Die AfD wird seit Jahren in Talkshows eingeladen. Das hat sie nicht geschwächt, sondern gestärkt.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Danke.

          Die Talkshows sind das beste Beispiel dafür, dass Abgrenzungsrhetorik nicht funktioniert und zeigen gleich, warum sie scheiterte.

          Man sah die ganzen Politiker_innen, die sich - eine nach dem anderen - erst mal mit einer sagenhaften Borniertheit ihrer eigenen moralischen Überlegenheit versicherten.

          Kein Wunder, dass das schon mal nicht lief.

          Und nun?

          Fährt man die Linie weiter, bis die AfD anfängt, Wahlen zu gewinnen?

  • Wenn die demokratischen Parteien solch eine Gezerre bei der Frage der Finanzierung der Flüchtlinge machen, dann muss die blaue Alternative gar nix mehr machen für einen Erfolg. Selbst das eher linke Spiegelforum driftet dann nach rechts ab.

  • 16% sind 16% der Wähler nicht der Bevölkerung, das ist kein wirklicher Trost, kommt es doch auf die Wahlstimmen an.

    Die Frage ist, warum haben Jahrzehnte rechte Parteien keinen Erfolg gehabt, wenn doch 15-20% der Bevölkerung ( lt. Kommentar unten drunter) nicht demokrtisch ticken...?



    Und: Warum haben sie jetzt Erfolg?



    Dafür gibt es wahrscheinlich Gründe und da muß man ansetzen. Falls das noch möglich ist...



    Abgrenzungsrethorik wird die AFD Wähler nur bestätigen.



    Die AFD wird im Parlament zumeist am Rand belassen, es wird nicht koaliert, es wird allenthalben deutlich gemacht, dass die keine normale Partei sind, hilft alles nichts...



    Haben die erstmal 16% bzw. 25% im Osten laasen die sich auch politisch nicht mehr ausschließen.



    Was tun?

    • @nutzer:

      Natürlich waren antidemokratische, rassistische Parolen sowohl bei CDU als auch SPD in den vergangenen Jahrzehnten Gang und Gebe, da brauch man sich doch nichts vormachen.



      Genau darum geht es doch in diesem unsäglichen Strauss-Zitat 'nix wählbar rechts von der Union' blabla...auf deutsch: ''wir vereinahmen als Volkspartei rassistische Positionen und solange der braune Bodensatz der Gesellschaft uns wählt ist alles ok''....das ist denen halt im vergangenen JAhrzehnt auf die Füße gefallen

    • @nutzer:

      Das ist faktisch falsch. Wir haben seit der letzten BTW mehrfach Situationen gehabt, in denen bürgerliche Parteien mit der AfD gemeinsame Sache gemacht haben, wenn es um Themen wie das Verbot gendergerechter Sprache ging (bspw. in Thüringen).

      Wir haben derzeit die Situation, dass FDP und Union sich in puncto Klimawandelleugnung, Transfeindlichkeit und anderen Themen immer weiter AfD-Positionen annähern, statt sich abzugrenzen - also eine Situation, die vergleichbar ist mit Seehofers Ranwanzen an die AfD in der Flüchtlingspolitik und der Causa Maaßen, die zum letzten Höchstwert der AfD und zu massiven Stimmverlusten für die Union, insbesondere die CSU, sowohl nach links als nach rechts geführt hat. Das wiederholt sich gerade, weil die Verantwortlichen eben nicht lernfähig sind, sondern rein ideologiegetrieben agierende zweit- und drittklassige Blender wie Marco B., Andreas Sch. oder Dorothee B.

      Dieses Einknicken führt eben dazu, dass AfD-Positionen bürgerlichen Wählern als legitim erscheinen, während es gleichzeitig Moderate verprellt. Das werden wir bei den nächsten Landtagswahlen in Byern sehr deutlich vorgeführt kriegen, wenn sie die Trends der letzten Wahl weiter fortsetzen. AfD-Fanbois und merkbefreite Unionsanhänger werden aber wieder entgegen der Resultate das Gegenteil erzählen.

      Die einzige Möglichkeit, das AfD-Wählerpotenzial wenigstens wieder brachliegen zu lassen ist letzten Endes aber nicht Isolation, sondern ein Parteiverbot, das ich eindeutig befürworten würde.

      Langfristig ist es natürlich auch nötig, dem Faschismus insgesamt den Boden zu entziehen. Dafür ist neben einer Zerschlagung rechtsextremer Organisationsstrukturen, einer Austrocknung von Geldflüssen und gezielter und erbarmungsloser Repression gegen den militanten Teil der Szene auch Ursachenbekämpfung nötig, die ist aber naturgemäß schwieriger wenn der Faschismus Auswuchs gesellschaftlicher und politischer Verrohung in Folger der inhärent krisenhaften Natur des Kapitalismus ist.

    • @nutzer:

      Rechte Parteien haben immer mal wieder Erfolg gehabt. Erst die NSDAP-Nachfolge-Partei SRP, dann die NPD, dann die REPs, und nun eben die AfD.



      Allerdings konnten "wir" im Westen in den Jahren vor der Wiedervereinigung IMO davon ausgehen, dass der braune Spuk endlich überwunden ist. Dass der Osten nun die neue "Heimat der Bewegung" ist, tja ... keine Entnazifizierung und keine 68er. Das hinterlässt Defizite

      • @Kaboom:

        glaub ich nicht, Entnazifizierung gab`s im Osten, im Westen waren die teilweise bis vor kurzem in Amt und Würden, Lehrer die von Deutschlands Größe geschwafelt haben, völkische Siedler in der Lüneburger Heide, die sich dann in den Osten vorgewanzt haben inklusive...



        Das ist Gnatzbobbligkeit im Osten, der massive Einbruch und die Perspektivlosigkeit nach der Wende. Jetzt nicht mehr zu kurieren, leider.



        Was nun?

        • @nutzer:

          Jeder, der den Willen hat, sich mit den Fakten zu beschäftigen, ist nicht auf Glauben angewiesen.

          www.focus.de/polit...ed_id_1750796.html

          de.wikipedia.org/w...h_t%C3%A4tig_waren

          • @Kaboom:

            Ja es gab auch Menschen mit Nazivergangenheit in DDR Staatsapparat.



            Dennoch konnte keiner der noch dieser Ideologie anhing in der DDR ein Amt bekleiden, etwas was im Westen eben schon möglich war.



            Die DDR war nicht über den Dingen schwebend und absolut sauber, aber eine Kontinutät von den NAzi über die DDR zu der jetzigen AFD begeisterung zu ziehen ist doch mehr als abenteuerlich.



            Es leugnet einfach die Eintwicklungen nach der Wende und sucht die Schuld allein bei der Gegenseite.



            Und nochmal, ja es gab Nazis in der DDR, auch unter Jugendlichen, aber nicht in öffentlichen Positionen, im Westen schon.



            Der Export unliebiger Führungspersonen und das gezielte Agitieren von Nazis im Osten nach der Wende, waren bestimmt nicht hilfreich, einmal vorsichtig formuliert.

            • @nutzer:

              übrigens in der WIkipedialiste werden auch Personen wie Franz Fühmann angeführt, ja der war mit 16 bei der SA.



              Aber später völlig unverdächtig noch ein Nazi zu sein.... Günther Grass war auch bei der SS (glaub ich) aber kein Nazi. Etwas Interpretation gehört sicher auch dazu als reine Namenslisten...

        • @nutzer:

          Da kann ich nur zustimmen.



          Diese immer gleiche Überheblichleit der Wessis diesbezüglich verschärft das Problem.



          Im Westen agieren die Nazis anders, nämlich mit Anzug in Krawatte.

          • @R.A.:

            In der realen Welt kann man an den Wahlergebnissen der AfD sehen, wie die Lage ist.

        • @nutzer:

          In der Vergangenheit (man denke nur an die Schill-Partei) und auch im Ausland ist es häufig gelungen, Parteien am rechten Rand zu entzaubern. Motzen und große Reden schwingen kann jeder, aber wenn es um die Regierungsverantwortung geht entpuppen sie die Pappnasen schnell als Totalversager. Man sieht ja, dass die weder im Bundestag noch in einem Landtag auch nur grundlegende Fraktionsarbeit auf die Reihe kriegen. Aber will schon mit denen koalieren, um sie zu entzaubern? Von daher bin ich eher pessimistisch. Wir werden wohl mit der Präsenz in den Parlamenten leben müssen.

        • @nutzer:

          Gnatzbobblogleit ist für mich das Wort des Tages. Nutzer made my day.

          • @Septum:

            Genau mein Reden. Ich kannte das Wort nicht und habe keine Idee von seiner Herkunft, aber es braucht keine Herleitung, es kling genau so wie es gemeint ist. Köstlich!



            Gnatzbobbligkeit werde ich mir merken.

      • @Kaboom:

        Ich weiß nicht, ob ihre Werte stimmen:

        de.wikipedia.org/wiki/Entnazifizierung

        Im Osten wurden 45-47 mehr "Nazis" verhaften (Prozentual) und davon viel weniger entlassen (12% vs. 42-53%)

        Zitat: "Viele der tief in die NS-Vergangenheit verstrickten Mitläufer konnten in der Bundesrepublik Deutschland unbehelligt nach 1949 Karriere machen. So steigerte sich in den ersten vier Bundestagen (bis 1965) die Zahl ehemalige Nationalsozialisten bis auf 25 % aller Mandate (siehe Grafik rechts)."



        und weiter:



        "So waren zeitweise in den 1950er Jahren mehr als zwei Drittel der leitenden Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes ehemalige Mitglieder der SS."



        sowie:



        "Die Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) war mit einem grundlegenden kommunistischen Umbau verbunden und wurde schnell und konsequent durchgeführt."

        Ganz so einfach ist es offensichtlich nicht.



        Meiner Meinung nach ist F.TEEs Kommentar (weiter unten) viel eher als Erklärung geeignet:



        "Nicht alle AfD-Wähler sind Nazis. Aber viele Perspektivlose sind AfD-Wähler."

  • Ja, die AfD ist schlimm, und ich stimme komplett zu. Fraglich ist aber auch, woher deren Stimmengewinn kommt.



    Letztendlich, und das ist nunmal fakt, sind alle Alternativen zur Alternative auch keine mehr. Sowohl Grüne, SPD, CDU und FDP liefern Wahlversprechen nicht ab und sind in erster Linie darauf bedacht ihre eigenen persönlichen und parteipolitischen Vorteile zu sichern. Sie sind dem Volk entrückt, haben kaum noch Kontakt, und lassen es vermissen die Bevölkerung bei Entscheidungen mitzunehmen.

    In der Tat ist es so, das die eine Partei gegen einen Großteil der Bevölkerung ist, und die anderen zumindest für einen Großteil der Bevölkerung auch nichts relevantes (mehr) hinbekommt.

    Was soll also ein perspektivloser wählen, wenn nichts zuerwarten hat? Nicht alle AfD-Wähler sind Nazis. Aber viele Perspektivlose sind AfD-Wähler.

    • @F. Tee:

      Wo in D gibts Perspektivlosigkeit? Im Osten, bei AFAIR rund 6% Arbeitslosigkeit bestimmt nicht. Allerdings könnte es sich um "gefühlte Perspektivlosigkeit" handeln.

    • @F. Tee:

      Woher kommt die Perspektivlosigkeit, und warum sollen ausgerechnet die Parteien da gegen etwas tun können. Sind wir nicht alle selbst für unser Leben verantwortlich? Also runter vom Sofa und selbst die Änderungen sein, die wir sehen wollen!

      • @Matt Gekachelt:

        Ähm, genau das machen die Rechten? Losrennen und Flüchtlingsheime anzünden?



        Ich nehme mal an, dass meinten sie nicht.

        Es ist die Aufgabe der Parteien diese Perspektivlosigkeit zu erkennen, die Ursachen zu erforschen und dann Lösungen anzubieten.

        Zu sagen das sind blöde Ossis, die haben halt Demokratie nicht verstanden - liegt irgendwie an der Geschichte - reicht nicht.

    • @F. Tee:

      Das klingt stark nach einer "gefühlten" Wahrnehmung. Welche großen Wahlversprechen haben denn die Regierungsparteien aus dem Wahlkampf nicht umgesetzt?



      Die FPD wehrt sich vehement gegen Steuererhöhungen oder ein allgemeines Tempolimit. Die Grünen treiben gezielt die Energie- und Wärmewende voran. Die SPD - weiß nicht was die versprochen haben aber es findet sich garantiert was im Koalitionsvertrag.

      Mal über Erfolge gesprochen, wie glimpflich sind wir, auch im Vergleich mit Nachbarn, durch die Energiekrise des letzten Jahres gekommen? Ja, die Preise haben überall schmerzlich angezogen, aber im Vergleich mit anderen Ländern konnte die Ampel das verhältnismäßig gut abfangen.

      Ich finde so Allgemeinplätze wie "Die Politik hat sich vom Volk entfremdet" sehr komisch. Was sollten "die Parteien" denn anders machen?

    • @F. Tee:

      Zustimmung und auch zu dem Artikel. Nach meinem Eindruck bewegt sich die CDU/CSU auf die AFD politik zu.



      Deren Wahlkampfrhetorik zeigt verblüffende Änlichkeiten zur Trump Wahl der Republikaner......



      Die Ampel wird die Legeslaturperiode nicht überleben und was dann?????

      • @KielerSprotte:

        Ja, ich denke es ist tatsächlich ein entscheidendes Phänomen, dass die CDU/CSU, SPD und FDP, heftig unterstützt durch die rechtsgerichteten (angeblich bürgerlichen) Medien rhetorisch mehr oder weniger fein abgegrenzt das Feld bereitet für menschenfeindliche und rassistische Sichten.



        Die AFD macht die Dinger dann nur noch rein....

  • Es gibt Menschen die sind sehr empfänglich für Autorität rechte Propaganda, dank Internet macht die AFD einen super Job in der Mobilisierung dieser Gruppe.

    Da gibt es einen psychologischen Test für...



    Bzw ein Experiment.

    Das Endergebnis ist Nazis sind Arschlöcher...

    Der durchschnittliche Nazi ist in die Konfession bzw religiöse Gemeinschaften hineingeboren, er oder sie hat diese selten gewählt.

    Nazis sind häufig Antisemiten...

    Nazis grenzen oft auch andere Gruppen aus.

    Nazis möchten möglichst regelkonform innerhalb der Gemeinschaft leben.

    Nazis möchten das gesamte System stürzen.



    Ja Wiedersprüche gehören bei Nazis auch dazu

    Nazis sind innerhalb der Gemeinschaft und die sie geboren wurden "solidarisch,". Solidarität kann direkt mit "Propaganda" ersetzt Werden

    Nazis sind neoliberal.

    Nazis sind pessimistischer gegenüber dem menschlichen Wesen. Der Mensch wird für faul gehalten, er müsse zur Arbeit gezwungen werden. Gäbe es Grundeinkommen das Subjekt würde nicht mehr arbeiten.

    Der Nazi sieht keine Menschen wenn er an Moria denkt. Er sieht Zahlen. Und wenn der Nazi hört wie Griechenland Menschen absichtlich in Elend lässt indem Hilfeleistungen nicht in Anspruch genommen werden damit das Leid letzter als "Warnung" dient: "Hey wir können hier es zwar nicht ganz genauso scheiße machen wie du es gerade hast, aber wir versprechen unser bestes zu geben! P s ich hoffe du kannst schwimmen wir haben die NGOs alle verklagt und die Schiffe konfisziert und wir fliegen nur noch mit Drohnen über euch um die lybische Küstenschlächter äh wache zu informieren" und da wird dem Nazi warm ums Herz.

    • @sociajizzm:

      Aber: nicht jeder AFD-Wähler ist ein Nazi

      • @PartyChampignons:

        Was ist man denn, wenn man bestimmte Menschengruppen mit negativen Zuschreibungen versieht und ihnen das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und eine menschenwürdige Behandlung abspricht?

        • @Life is Life:

          Und genau das tut aber eben nicht jeder AFD Wähler.....viele sind einfach nur Protestwähler (ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt, ich halte es auch nicht für gut) ....für den Diskurs in der Gesellschaft ist es nicht hilfreich jeden Protestwähler in die Naziecke zu drängen, denn so gewinnt man die sicher nicht für sich

      • @PartyChampignons:

        Na ja, die Uebergaenge sind hier fliessend...

  • Ja, stimmt schon, das muss man ernst nehmen, ich persönlich tue das, aber was kann man da tun? Irgendwelche konkreten Vorschläge? Steigende Flüchtlingszahlen, mehr Bemühungen um Klimaschutz und Debatten um Indianer und um das N-Wort treiben leider die Unverbesserlichen, die Egoisten und jene, die einfach nur kräftig in das verhasste "Elitensystem" sche**** wollen, zu dieser Partei. Was soll man da machen? Weniger von alledem? Das wäre wohl eine sehr schlechte Lösung. So ist das leider in einer Demokratie. In Schweden, in Frankreich, in Ungarn, in den USA, in Polen, in Finnland,... bekommen solche Rechtsaußenpopulisten sogar noch viel, viel mehr Zustimmung als in Deutschland. Kürzlich war hier doch ein Interview zu lesen, ich meine es war mit Ilko-Sascha Kowalczuk, der sagte, dass etwa 15-20% einer Bevölkerung grundsätzlich kaum bis gar nicht für und durch eine Demokratie und ihre Werte zu erreichen sind... Das deckt sich also ganz gut mit den 16%, die der AFD gerade zugeordnet werden.

    • @Bussard:

      Ich würde vorschlagen "Demokratie" nicht mit "mein eigenes Wertesystem" zu identifizieren, sondern als ein System aufzufassen, bei dem Leute mit ganz gegensätzlichen Wertvorstellungen sich soweit arrangieren, dass sie einigermaßen erträglich nebeneinander leben kännen.

    • @Bussard:

      An das Interwiew musste ich beim Lesen dieses Artikels auch denken.

      Wenn man davon ausgeht, dass manche AfD-Wähler vermutlich durchaus zu erreichen wären, aber sich mit ihren Anliegen bei den anderen Parteien nicht ernstgenommen fühlen, muss man davon ausgehen, dass für die AfD noch deutlich mehr drin ist als diese 15-20 %.

      Ein Weiterso wird es wohl nicht bringen.

      • @rero:

        "Wer dem Volk die freie Wahl lässt, muss eben auch akzeptieren, dass es danach handelt: Fettsucht, Alkoholismus und NPD-Fraktionen (damals, Anm.) sind der Preis der Freiheit. Weder durch Prügel noch durch gute Worte ist einem Fünftel der Bevölkerung die unsagbare Dämlichkeit auszutreiben. Sie sind weder in der Lage, ihre eigene Situation zu begreifen noch die erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Verbesserung einzuschätzen."

        Zitat aus: Dietmar Wischmeyer:



        Der Preis der Freiheit

  • Das beste Rezept gegen die braune Gefahr ist immer noch unaufgeregte, solide, lösungsorientierte Sachpolitik. Davon liefert die Ampel einfach zu wenig. Im Koalitionsvertrag stehen einige wirklich gute Ideen. In der Umsetzung passiert wenig, z.B. beim Wohnungsbau fast gar nichts. Rückschritt statt Fortschritt. Es werden immer weniger Wohnungen gebaut. Sozialwohnungen erst recht nicht. Die Situation beim Thema Wohnen und Mieten ist eine Zeitbombe. Ähnliches gilt für die Bildungspolitik. Noch immer verlassen Jahr für Jahr Hunderttausende ohne Schulabschluss das Bildungssystem und können kaum lesen und schreiben. Von der notwendigen Digitalisierung der Behörden reden wir lieber erst gar nicht.

  • Völlig richtig und ganz wichtig. Je stiller es ist, umso erfolgreicher und gefährlicher schiebt sich der braune Schlamm vorwärts, umso akzeptabler, "bürgerlicher" und wählbarer erscheint die AFD. Es gibt leider auch noch sehr viel potentielle Wähler für die Rechtsextremen, solche bei denen bislang die Abschreckung nich funktioniert hat, solche die sich selber gar nicht für rechtsextrem halten, vor allem solche, die den Klimawandel leugnen, ignorieren wollen oder jedenfalls eine entsprechende Politik ablehnen. Auch jetzt schon dürfte diese Gruppe einen erheblichen Anteil am Erfolg der AFD haben. Diese grundsätzliche Anti- Umwelt- Haltung ist natürlich schon eine Schande an sich, dafür dann auch noch die Bräunlichen zu wählen ist unverzeihlich. Weiterhin würde ich keinem AFD- Wähler die Hand geben, egal wie viele Prozente das sind.