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Reaktionen auf Letzte GenerationWoher kommt der Hass?

Seit einer Woche will die Letzte Generation Berlin lahmlegen. Die Störaktionen mögen nerven, aber die Reaktionen sind übertrieben.

Legen sich mit Protestierenden an, weil sie normalen Alltag wollen: wütende Autofahrer in Berlin Foto: Christian Mang/reuters

Wer diese Woche in Berlin zur Arbeit, zur Kita oder ins Restaurant kommen wollte, hatte keine Chance. Überall klebten Hände, Füße und Köpfe auf den Straßen, orange Westen setzten sich einem entgegen und verhinderten mit ihren Körpern und Plakaten ein Durchkommen. Den Ber­li­ne­r_in­nen blieb nichts anderes übrig, als zu Hause zu bleiben, schlimmer als im Lockdown. Seit fünf Tagen steht Deutschlands Hauptstadt still, nichts ist mehr möglich.

An diesem Szenario ist kaum etwas richtig. Es beschreibt – maßlos übertrieben – die Ziele der Letzten Generation, die Berlin mit Blockaden lahmlegen will. Es beschreibt vor allem die Befürchtungen der Kri­ti­ke­r_in­nen, die reagieren, als würde die Klimabewegung gerade unsere Welt abfackeln und nicht für ein bisschen Verkehrschaos sorgen.

In der Realität haben eine dreistellige Zahl von Aktivist_innen in den letzten Tagen Protestmärsche und über hundert Straßenblockaden veranstaltet und sich dafür an verschiedenen Orten auf der Fahrbahn festgeklebt, auch auf der A 100 gab es Blockaden. Die Folgen sind Staus auf der einen und gelegentliche Festnahmen auf der anderen Seite.

Die Stadt war (bislang) zu keinem Zeitpunkt lahmgelegt, die Aktionen der Letzten Generation können höchstens gestört und die Polizei ein bisschen auf Trab gehalten haben. Es ist alles wahnsinnig harmlos.

Noch harmloser als die Proteste sind die Forderungen der Klimaaktivist_innen. Sie wollen die Einführung eines Tempolimits von 100 km/h, ein deutschlandweites 9-Euro-Ticket und einen Gesellschaftsrat, der erarbeitet, wie Deutschland die Nutzung fossiler Rohstoffe bis 2030 beendet.

Wenig revolutionär

Maßnahmen, die weder radikal noch revolutionär und schon gar nicht extremistisch sind. Im Gegenteil, sie finden sich so oder so ähnlich im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung.

Obwohl aus dem Besetzen und Festkleben der Aktivist_innen, dem Anrücken der Polizei mit Speiseöl und Pinsel und anschließendem Wegtragen schon eine Art Routine geworden ist, werden die Blockaden skandalisiert. In einem immer größeren Ausmaß. Die Reaktionen der Zivilgesellschaft und der Politik haben mittlerweile jegliche Form der Verhältnismäßigkeit verloren.

Die Aktivist_innen auf der Straße sind enorm viel Gewalt ausgesetzt. Durch Schmerzgriffe der Polizei, aber auch durch Verkehrsteilnehmer_innen auf Rollern und im Auto, die sich auf die Kleber_innen stürzen, als wären sie im Recht. Sie schubsen, treten, schlagen, drohen den Aktivist_innen notfalls die Haut abzureißen, ziehen sie über den Asphalt oder versuchen sie, wie zuletzt am Freitag, anzuzünden.

Dieser leidenschaftliche Hass kommt nicht von ungefähr. Er wird seit Monaten durch Medien und Politik befeuert. Aktuell behauptete der CDU-Generalsekretär Mario Czaja, die Aktivist_innen nähmen eine ganze Stadt in „Geiselhaft“, FDP-Chef Christian Lindner bezeichnete die Straßenblockaden als „physische Gewalt“.

Justizminister Marco Buschmann vergleicht die Bewegung mit Extremisten der 20er und 30er Jahre und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt wiederholte jüngst seinen quatschigen Ausdruck der „Klima-RAF“.

Harte Folgen für Aktivist_innen

Die Folgen für die Aktivist_innen auf der Straße sind hart. Wer beobachtet, wie sich die Gewalt immer weiter zuspitzt, weiß: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Autofahrer_innen nicht mehr bremsen, sondern einfach draufhalten.

Woher kommt der Hass? Verkehrsteilnehmer_innen ärgern sich, dass sie im Stau stehen und zu spät zur Arbeit kommen. Sie wollen normalen Alltag, dabei wissen sie eigentlich, dass es ihn in der jetzigen Form nicht mehr lange geben wird.

Zu leicht lässt sich – gerade angesichts der niedrigen Temperaturen aktuell in Berlin – vergessen, dass wir mitten in einer Klimakrise stecken. Die Proteste führen ihnen jedoch ständig vor Augen, dass gehandelt werden muss. Es schimpft und schubst sich eben leichter, als das eigene Verhalten zu hinterfragen und politische Veränderungen zu erkämpfen. Die Abwehrhaltung der Politik offenbart die eigene Ideen- und Verantwortungslosigkeit.

Sie überlassen die Debatte, wie wir schneller Erfolge im Klimaschutz erreichen können, den Aktivist_innen und verlieren sich selbst in Protestkritik oder ruhen sich auf Nebenschauplätzen aus.

Da gibt es Extreme, wie CDU-Chef Friedrich Merz, der nicht nur die Proteste, sondern Klimaschutz an sich überbewertet findet, die Welt gehe schließlich nicht morgen unter. Aber auch der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil scheint etwas grundsätzlich falsch verstanden zu haben.

Vor ein paar Tagen sagte er: „Ich erwarte von Aktivisten, dass man sich anstrengt, für politische Mehrheiten zu sorgen und zu werben und nicht als kleine Gruppe von oben elitär sagt: Das hier ist die Wahrheit und das setzen wir durch.“

Pools mit Beton füllen

Seit wann ist es die Aufgabe von Protestbewegungen, Mehrheiten zu organisieren? Mehrheiten für Maßnahmen für besseren und schnelleren Klimaschutz zu organisieren, ist die Aufgabe der Politik. Die führt sie nicht sonderlich gut aus.

Die Letzte Generation will nicht mehr untätig zusehen, wie die Regierung untätig zusieht – also begibt sie sich in Gefahr, um zu zeigen: So kann es nicht weitergehen. Während in Spanien die Menschen schon Ende April unter Extremhitze und Dürre leiden, in Italien die Seen und Flüsse austrocknen und in Thailand die Straßen durch die Sonneneinstrahlung schmelzen, kommen hier Aktivist_innen ins Gefängnis, weil sie mit Mitteln des zivilen Ungehorsams mehr Klimaschutz fordern.

Doch auch als Minderheitenbewegung gelingt es der Letzten Generation, das Thema präsent zu halten – mediale Aufmerksamkeit ist ihnen sicher.

Wenn die Straßenblockaden zu routiniert oder die Gefahr zu groß wird, gibt es genügend Protest-Alternativen: die Pools der Superreichen mit Beton füllen, sich an Verkehrsminister Volker Wissing kleben oder Kohlebagger besetzen.

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144 Kommentare

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  • "Seit wann ist es die Aufgabe von Protestbewegungen, Mehrheiten zu organisieren? "

    Das ist die Pflicht eines jeden Demokraten! Mit Nötigungen erreicht man aber stets das Gegenteil. So schafft man keine Mehrheiten!

  • Um ehrlich zu sein finde ich die Reaktionen verständlich und wundere mich warum nicht schon viel mehr geschehen ist.

    Da nimmt sich eine ganz kleine Minderheit das Recht heraus Strassen zu sperren und Menschen in Ihrer Freiheit einzuschränken! Man stelle sich vor, jemand stellt sich einfach vor Dich und sagt Dir Du musst jetzt hier stehen bleiben und darfst nicht weg gehen. Egal was Du grade zu tun hast. Jetzt soll man 1-2 Stunden da warten und sich nicht aufregen? Es gibt Menschen die können das und andere können es nicht. Ich gehöre zu den ersten, aber kann die zweiten verstehen!

  • Wenn man dagegen vergleicht wie die Staatsräson einst in Gorleben, Brockdorf oder auch aktuell im Hambi agiert hat, bleibt nur der Schluß, dass man die Aktivisten gezielt dort gewähren läßt wo es die Kreise der lieben Polits nicht stört.

  • Wurden eigentlich von den gewaltätig gewordenen Verkehrsteilnehmer*innen welche juristisch zur Rechenschaft gezogen? Das wäre doch mal ein erster Schritt...



    Ansonsten: "Dieser leidenschaftliche Hass [...] wird seit Monaten durch Medien und Politik befeuert". Sehe ich auch so. Und auch ganz allgemein, unabhängig vom Thema: Meiner Wahrnehmung nach nimmt die Diskursfähigkeit in Gesellschaft wie Politik und Medien ungefähr seit der Zeit ab, in der es möglich wurde, seine Meinung auf ein paar Zeilen verkürzt und (meist unreflektiert) in die Welt zu posaunen. Fängt jemand ernsthaft zu argumentieren an, wird zumeist mit whataboutism gekontert. Es wird weniger diskutiert, sondern sich gegenseitig angeblökt. Das halte ich für ein grundsätzliches, vernünftige demokratische Entscheidungen erschwerendes bis verhinderndes Problem.



    Allerdings sollten sich die LG-Aktivist*innen so langsam wirklich mal neue Protestformen überlegen, da sie mit den Klebeaktionen auf Straßen überwiegend Diskussionen respektive Geblöke über sich selbst entfachen und weniger über das, was sie fordern.



    Jegliche Gewaltanwendung rechtfertigt das jedoch nicht!

  • Sind die Reaktionen wirklich übertrieben? LG will bewusst provozieren, überschreitet bewusst strafrechtlich Grenzen und spielt sich medienwirksam auf. Für die Presse ein leichtes Spiel, sie hat viel Stoff zum berichten.

    Bei dieser Gemengelage sind Reaktionen- auch vereinzelt heftige - nicht weiter überraschend.

    • @DiMa:

      Ausrastende PKW-Fahrer sind ja wohl ein Fall für die MPU. Wer sich nicht im Griff hat sollte auch keinen PKW führen. Da gibt es nix zu entschuldigen. Wenn ich den heftigen Berufsverkehr in meiner Straße sehe und zu 95% nur eine Person fährt fühle ich mich auch provoziert. Trotzdem ziehe ich sie nicht aus ihrem Auto, obwohl ich mein Recht auf körperliche Unversehrtheit vielfach höher ansiedle als frei Fahrt für freie Bürger.

    • @DiMa:

      Ja, echt nicht überraschend das, musste ja passieren bei dem kurzen Rock. Sie hat es eben provoziert ...

      • @Ingo Bernable:

        Nötigung erlaubt Notwehr.

      • @Ingo Bernable:

        Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen, und das wissen Sie auch!

        • @Siggi-20:

          Ja, genau, diese Terroristen hams nämlich nicht anders verdient, also nur keine Hemmungen und immer feste druff. Nur eine tote Birne ist eine gute Birne.

          • @Ingo Bernable:

            Sie übertreiben.

  • Die LG will die Autofahrer frustrieren, verärgern und provozieren, um ihre Ziele durchzusetzen, und wundert sich dann, wenn die Autofahrer frustriert und verärgert sind?

    • @Luftfahrer:

      Ich bin über einiges verärgert. Auch über den PKW-Verkehr. Gewalttätig werde ich dennoch nicht. Erwachsende sollten sich schon im Griff haben. Sollte eigentlich auch Voraussetzung für das führen eines PKW sein. Diejenigen die ausgerastet sind sollten erstmal zur MPU.

  • Es ist egal, woher der Hass kommt. Eine Medienstrategie, die Hass produziert, ist nicht erfolgreich. Man hilft dem Klima nicht, indem man das politische Klima vergiftet. Extinction Rebellion hatte mit endlosen Verlängerung von Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Abmontieren von Schildern die Lacher auf ihrer Seite. Auch strafbar, auch Widerstand, aber einer, der Sympathie statt Hass erzeugt.

  • Gestern, Samstag, der Kreisverkehr im Stadtzentrum einer Großstadt hat mich an Kafka (Die Bäume) erinnert, lange Staus in allen Zufahrtsstraßen: " Denn die Autos sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verklebt. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar."



    Und der Zufall wollte, dass in einem der Zufahrtsstraßen ein Rettungswagen seinen Weg suchte.... Das Unfallopfer hatte "Glück", denn der Rettungswagen konnte auf die Straßenbahnschienen ausweichen.

  • Nur mal so, aus der Ferne.



    Am Dienstag wurde noch von der LG in Berlin berichtet, aber danach war es kein Thema mehr. Berlinblockade? Falls es das gegeben hat, gemerkt hat man nichts, außerhalb Berlin.



    Für ganz D scheint es schlicht ins Leere zu laufen.

  • Hass und Ablehnung sind zweierlei Dinge.



    Ich lehne die LG ab, weil ich ihre Vorgehensweise elitär und nicht zielführend finde, weil ich deren Idee "Bürgerrat" falsch finde, und weil ich ihnen nicht zugestehe, fast täglich Menschen zu nötigen.



    Aber mit Hass hat das nichts zu tun. Ich hasse niemanden von der LG, selbst dann nicht, wenn ich meine sie gehören vor Gericht und verurteilt.



    Wohl aber empfinde ich manchen Kommentar der LG-Sprecherin gegen Autofahrer mit einem gewissen Hass hinterlegt zu erkennen.

    • @Rudi Hamm:

      Wo denn? LG betont doch gerade stetig, dass sich die Bloackadeaktionen sich nicht gegen (einzelne) Autofahrer*innen richten sondern gegen aktuelle Regierungspolitik.

      • @Uranus:

        Die LG nimmt Autofahrer in vorübergehende Geiselhaft um von der Regierung eine Handlung (9€ Ticket, Tempo 100) zu erpressen, das ist Fakt.

      • @Uranus:

        Die gewählte Protestform richtet sich eindeutig gegen die Autofahrer. Da können se erzählen, was sie wollen.

      • @Uranus:

        > LG betont doch gerade stetig, dass sich die Bloackadeaktionen sich nicht gegen (einzelne) Autofahrer*innen richten

        Die können ja betonen, was ihnen beliebt; aber es ändert doch nichts daran, dass ihre Blockadeaktionen eben nicht irgendwelche Regierungspolitiker behindern, sondern eben genau die einzelnen Autofahrer, gegen die sich die Aktionen angeblich nicht richten sollen, und es aber effektiv doch tun.

        Überhaupt sind Straßen und motorisierter Verkehr für eine Stadt wie Berlin lebensnotwendig, sie würde ohne das nicht funktionieren: Supermärkte würden nicht beliefert, Handwerker und Arbeiter kämen nicht zur Arbeit, etc pp. Ein Angriff auf diese kritische Infrastruktur ist ein Angriff auf alle Menschen, die in Berlin leben.

        Ein Sanitärtechniker kann nicht im Homeoffice arbeiten, einen Supermarkt kann man nicht mit dem Lastenrad beliefern, und es können auch nicht alle an Orten arbeiten, die zu jeder Jahreszeit mit dem Fahrrad erreichbar sind. (Kennen Sie die B1 stadtauswärts, so etwa ab Lichtenberg bis zur Stadtgrenze? Deren Zustand ist der Grund, warum ich nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren mag, obwohl ich es könnte.) Berlin ist halt nicht Bullerbü.

        Und was das ganze Theater für den Klimaschutz nun genau gebracht haben soll, wurde bisher auch noch nicht schlüssig dargestellt.

        • @Carcano:

          was das ganze Theater für den Klimaschutz nun genau gebracht haben soll, wurde bisher auch noch nicht schlüssig dargestellt.

          @_@ ?



          Na mindestens ein paar mikroplastik Partikel weniger, durch autoreifen abrieb in der Berliner smokluft . . .vil. Ein Sinn für alles was uns inspierierend im Leben verbindet .

          www.mimikama.org/w...brieb-fuer-umwelt/

    • 6G
      677256 (Profil gelöscht)
      @Rudi Hamm:

      Danke für den ausgewogenen Kommentar. Ich teile Ihre Ansicht. Weder die Maßnahmen die die LG fordern, noch die eingesetzten Mittel, um dies zu erreichen sind in meinen Augen zielführend für den Klimaschutz. Diese Protestform lenkt ab und bindet Energie, die wir als Gesellschaft besser anders einsetzen sollten.

  • Wenn die Klimakleber das Klima retten wollten würden sie dafür sorgen, dass die nächsten 10 Jahre in D noch AKWs laufen anstatt dreckige Kohlekraftwerke und sie würden die 200 geplanten Kohlekraftwerke in der dritten Welt verhindern. Hier fordern Sie lächerliche Tempo 100 und 9 Euro Tickets.

    • @Meriem Aboud:

      Wie kommt es eigentlich, dass der Diskurs und die Optionen derart verengt gesehen werden? Meine Vermutung wäre ja, dass es im Wesentlichen ein rhetorischer Trick derjenigen ist die eh nicht bereit sind die notwendigen Veränderunge mitzutragen, so zu tun als ob es nur die Optionen Atom oder Kohle gäbe und, dass wer das Klima schützen will, dann aber eben das Risiko eines Super-GAUs auf sich nehmen müsse. Dass es andere Möglichkeiten der Stromerzeugung gibt wird schon in der Formulierung des Problems taktisch unterschlagen, und dass man auch auf Seiten des Verbrauchs ansetzen könnte ist dann vollends so unvorstellbar wie unzumutbar.

      • @Ingo Bernable:

        Ihr Beitrag zeigt doch bestens, dass auch die Befürworter von Klimaschutz und Umweltschutz nicht bereit sind Positionen und Lebenseinstellungen zu ändern.



        Für das Klima wäre Atomstrom sinnvoll und das ist absolut unstrittig.

        Es wird von den einfachen Bürgern stehts ein Umdenken gefordert und von alten Positionen abzurücken. Bei klima und Umweltaktivisten habe ich das in Deutschland noch nicht erlebt.



        Da lobe ich die Skandinavische Grüne, welche ihre Meinung zum Atomstrom geändert haben, weil das Ziel Klimaschutz den Atomausstieg schlägt.

        Es ist schlicht nicht möglich 100% mit erneuerbaren Energien zu leben. Diese Akzeptanz muss auch bei Klimaschützern und Aktivisten ankommen und auch zu änderungen im Mindset führen.

        • @Walterismus:

          Die finnischen Grünen haben das immerhin damit begründen können, daß 1. ein neuer Reaktor ungefähr jetzt in Betrieb gegangen ist und 2. Finnland eine dauerhafte Lagerung für den ne halbe Ewigkeit umweltgefährdend strahlenden Krempel geschaffen hat.



          "Hier" will Markus Söder einen in, selbst wemmer das zeitlich optimiert, frühestens 1,5 Jahren nach bestandener Betriebsprüfung und Mängelbeseitigung eventuell startklaren uralten Reaktor in Eigenregie betreiben und den Müll woanders in D loswerden.

          "Es ist schlicht nicht möglich 100% mit erneuerbaren Energien zu leben."



          Was richtig ist (aller Krempel ist Umweltverbrauch und komplette Kreislaufwirtschaft wirds wohl wegen "Schwund" nie geben) aber kein Argument, an Lösungen wie dem Kochen von Wasser mittels Wärme (incl. physikalisch notwendigem Kühlen mit (knappem) Umweltwasser, de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Prozess usw.) aus fossilen Brennstoffen und dem Betreiben eines Generators damit, festzuhalten.

          Und da "wir" ja immer konsensgedönste Lösungen wollen; Dänemark hat seit der ersten Ölkrise damit angefangen, "umzudenken".



          "Wir" müssten halt jetzt schneller handeln wie Dänemark, weil die sind "uns" ein paar Jahrzehnte voraus.



          Und die Verbrauchsseite incl. Optimierungsbedarf sollten "wir" halt wirklich ned vernachlässigen.

        • @Walterismus:

          "dass auch die Befürworter von Klimaschutz und Umweltschutz nicht bereit sind Positionen und Lebenseinstellungen zu ändern."



          Nach allen Prognosen werden wir auf dem derzeitigen Pfad die Grenzen unserer Anpassungsfähigkeit deutlich überschreiten. Wo sehen sie da Spielräume für Verhandlungen und Kompromisse? Was genau also sollen die "Befürworter von Klimaschutz" an der Forderung den Planeten bewohnbar zu halten aufgeben und welche Zukunft stellen sich die Gegner des Klimaschutz demnach vor?



          "Für das Klima wäre Atomstrom sinnvoll und das ist absolut unstrittig."



          "weil das Ziel Klimaschutz den Atomausstieg schlägt."



          Deshalb muss man das Risiko eines Super-GAUs noch lange nicht für akzeptabel halten. Sie reproduzieren hier 1:1 jene Argumentationsweise die ich schon eingangs kritisierte, indem sie a priori die Alternativlosigkeit einer Entweder-Oder-Entscheidung unterstellen, aber das bleibt eben Unsinn.



          "Es ist schlicht nicht möglich 100% mit erneuerbaren Energien zu leben."



          Es gibt bereits heute eine ganze Reihe von Ländern die ihre Stromerzeugung komplett erneuerbar betreiben, darunter nicht nur reiche westliche Staaten wie Island oder Norwegen, sondern auch Kongo, Lesotho oder Athiopien.

          • @Ingo Bernable:

            Danke fürs nochmalige bestätigen!

      • @Ingo Bernable:

        Der "rhetorische Trick" bedeutet einfach nur zu äußern, dass man sich nicht von irgendwelchen Menschen für Stunden zu politischen Zwecken ungefragt und gezwungenermaßen festhalten lassen will.

        Wo sehen Sie den Trick? Und warum wohl funktioniert er auch noch🤪?

        Die Aktionen der LG positiv zu verkaufen ist ein Ding der Unmöglichkeit.

        • @Rudolf Fissner:

          Ich erkläre es ihnen noch ein zweites Mal: Der Trick besteht, wie bereits erläutert, darin, so zu tun als ob nur zwei Optionen zur Auswahl stünden, es tatsächlich aber unendlich viele Möglichkeiten gibt wie man eine Entscheidung treffen könnte.



          Ein weiterer - wie man sieht beliebter - rhetorischer Trick besteht darin immer wieder Dinge bewusst falsch zu verstehen und dann Nachfragen zu stellen die der ursprünglichen Aussage Inhalte und Intentionen zu unterstellen die in dieser gar nicht enthalten sind. Eine konstruktive Auseinandersetzung bleibt bei dieser Taktik dann allerdings eben auf der Strecke.

  • Schon sehr auffällig wie die taz das gesamte Geschehen von Autobahn-Ausbau und täglicher Straßengewalt gar nicht mehr thematisiert.



    Als würden Autofahrer die Abgase gar nicht mehr riechen.



    ich fühle mich als Radfahrer ständig bedroht von aufbrausenden Angreifern.



    Autos werden als Waffe verwendet. Motoren sind ein Erlebnis, in Bussen sitzen finden Männer doof.



    Die Hersteller tragen dazu bei: die Autos sind heute fahrende Villen im Vergleich zum R4 1978.

    • @Land of plenty:

      Feuerwehrmann?

  • Übrigens, mehr Bio-Erdbeeren mit mehr Bio-Erdbeeren wird so ein Gebiet nicht gerettet. Bio-Anbau basiert auf Glauben, nicht auf Wissen. Ist so als wolle man mit Homöopathie den Krebs besiegen...

    • @Bernhard Hellweg:

      "Bio-Anbau basiert auf Glauben, nicht auf Wissen."



      Das verstehe ich jetzt nicht. Wir wissen doch, was man beim Bio-Anbau nicht darf, das zum Beispiel keine Kunstdünger oder Insekten-feindliche Spritzmittel verwendet werden.

  • Woher kommt der Hass?



    Aus der Überzeugung, dass die Straße für den motorisierten Verbrennungsverkehr bestimmt sei und die Blechlawine im Recht sei.



    Aus der Überzeugung durch Kaufvertrag und Eigentum im Recht zu sein.



    Aus der Überzeugung, wer "hart arbeitet" auch "hart konsumieren" müsse.



    Das sind Aspekte einer Psychopathologie der automobilen Gesellschaft.



    Dabei geht es ja um viel mehr beim Kampf gegen die industrie-erzeugte Erderhitzung:



    die Energiegewinnung und die Industrieproduktion stoßen die meisten Treibhausgase aus.



    Ich bin also für mehr als nur symbolische Proteste, die strikt einer Gandhi-Methode folgen.

  • Probleme löst man nicht in dem man sich beliebigen fremden Menschen in den Weg stellt und sie zwingt ein paar Stunden stehen zu bleiben.

    Die Reaktion darauf nennt sich nicht Hass sondern berechtigter Ärger.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist dann wohl ein Aufruf dazu vom Zivilen Ungehorsam zur Direkten Aktion überzugehen?

      • @Ingo Bernable:

        Ziviler Ungehorsam bedeutet nicht, dass Sie ihren Nachbarn daran hindern zur Arbeit zu fahren oder im Extremfall Rettungsdienste behindern.



        Da haben Sie wohl etwas missverstanden.

  • Diesen Hass zu erzeugen ist ja gerade der Sinn (wenn man davon überhaupt reden kann) der ganzen Kleberei - nur so entsteht ja die gewünschte Aufmerksamkeit. Würden die Autofahrer einfach nur freundlich daneben stehen würde es ja keinen interessieren.

  • Genau deshalb soll ja das irreale Ziel der Klimaneutralität bis 2030 dem Gesellschaftsrat vorgegeben werden.

    Diese Forderung allein ist mindestens töricht, und fürht zu Widerstand. Zu recht.

    • 6G
      659554 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      Irreal? Im Gegenteil, höchst real, wie sie dem Klimacountdown entnehmen können, der neben jedem taz-Artikel läuft: aktuell 6 Jahre 2 Monate 21 Tage...

      • @659554 (Profil gelöscht):

        Ein kompletter Ausstieg ist bis dahin nicht möglich, und die Umsetzung (nicht die Möglichkeit prüfen) soll ein Laienrat leisten?

    • @J_CGN:

      Bis 2030 sind es 7 Jahre. In dieser Zeit kann bspw. einiges für die Verkehrswende getan werden: fahrradfreundliche Infrastruktur, barrierefreier Ausbau von ÖPNV usw.. Hingegen sollte es in jedermensch Interesse sein, die Lebensgrundlagen zu erhalten und hieraus im mindesten Zustimmung für Widerstand gegen existenzvernichtende Politik abzuleiten.

      • @Uranus:

        Einiges machen machen wir jetzt auch schon, der Rat soll klimaneutralität 2030 umsetzen.



        Wurde gerade in Berlin abgelehnt, alle Experten sagen daß das nicht gehen wird...

  • "Seit wann ist es die Aufgabe von Protestbewegungen, Mehrheiten zu organisieren?"

    Wir leben in einer Demokratie, jeder der etwas ändern will muss Mehrheiten organisieren - Die Politiker sind nicht diejenigen die die Mehrheiten organisieren müssen, sondern sie sind in ihrer Besetzung das Resultat der Mehrheiten.

    • @Questor:

      Bemerken sie wirklich nicht die offensichtliche Zirkelschlüssigkeit dieses Arguments? Der status quo ist nach dieser Logik immer der demokratisch perfekte, denn der Umstand, dass es so ist wie es ist, ist damit ja auch schon der Beweis dafür, dass es noch niemandem Gelungen ist eine Mehrheit dafür zu organisieren es zu ändern.



      Die elenden Zustände in Massentierhaltung und Schlachthöfen? Demokratisch legitimiert. Der wuchernde Niedriglohnsektor und die steuerliche Privilegierung besonder großer Vermögen? Demokratisch legitimiert. Die zunehmend kaputtgesparten Schulen, Behörden und Infrastruktur? Demokratisch legitimiert. ...



      Es gibt längst eine sehr große Mehrheit für Klimaschutz, nur gibt es keine Mehrhei dafür Klimaschutz auch umzusetzen. Aber selbst wenn es eine Mehrheit dafür gäbe die Lebensgrundlage zukünfiger Generationen zu zerstören, wäre das eine Entscheidung die demokratisch nicht legitimierbar ist weil sie endloses Leid über Menschen bringt die an der Entscheidung nicht beteiligt sind.

  • Dort sollten sich mal Reichsbürger auf die Straße setzen. Dann gäbe es keine Verniedlichungen der Presse, keine dudu-Urteile der Judikative. Es sind und bleiben Kriminelle. In der Regel besitzstandlos und somit für die entstandenen Schäden nicht haftbar zu machen. Wenn man schon liest "den Alltag so bald nicht mehr geben wird" > was soll denn die Alternative sein? Alle auf die Straße kleben und auf das Essen der Tafel warten? Mediale, exekutive und judikative Schonung ist hier schlichtweg fehl am Platz.

    • @AndyO:

      Es sitzen dort weder Reichsbürger oder Aliens auf der Straße noch in den gezwungenermaßen stehenden Autos.

  • Die Attacken der Verkehrsteilnehmer werden selbstverständlich durch die Berichterstattung in den Medien getriggert. Keine♥r würde aussteigen und handgreiflich werden, wenn er♥sie das erste Mal mit der Situation - Stau durch Sekundenkleber - konfrontiert wäre. Erst das Vorkauen und die Wiederholung "befreit" die Wut. Ich meine aber auch, dass der Frust dann nicht erst entsteht. Er wird nur immer wieder auf neue Ziele angewendet. Und wenn das medial gescholtene Ziel dann griffbereit in Reichweite herumsitzt, müssen eben einige echte Chaoten loslegen und Selbstjustiz üben. So war das schon immer mit uns Menschen. Deshalb muss man in der Presse sehr vorsichtig sein. Ich denke, vielen war doch vorher klar, dass es irgendwann eskalieren muss. Mir ging es jedenfalls so, weil man ja Erfahrung mit den Maschen der Medien und seiner davon beeinflussten Mitmenschen hat. Dass noch keine♥r durch ein Fahrzeug schwer verletzt bzw. stark körperverletzt wurde ist glatt ein Wunder. Gut, dass auch Polizisten unverhältnismäßig "freidrehen", haben wir ja auf Video aber das sind ja keine Menschen, lach. Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung und Einsicht wäre mir als Bürger lieber als eine Bestrafung des Beamten. (die ja eh nur eine kurz medial getragene Blendgranate wäre) Also. Was tun gegen den allgemeinen Frust?

  • weil ich mich bildlich in menschen hineinversetze die gegen ihren wunsch festgehalten werden?



    das ich beton in pools schütten nicht zielführend halte?



    ebenso ständigen fingerzeig und spiegelvorhalten?



    also ich bin für effektivere methoden der erderwärmung etwas entgegen zu setzen, ohne menschen gegeneinander aufzubringen.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Haß ist eine Währung der Aufmerksamkeitsökonomie. Wesentlich effektiver dabei als Verständnis oder Zustimmung. Und das auch durchaus beiderseitig, wie man an manchen Kommentaren hier sehen kann.

    Dann wären die (illegalen) Angriffe zur Selbstjustiz wahlweise Kollateralschäden oder Erfolgsmeldungen, denn der Aktivismus soll ja vor allem - Aufmerksamkeit schaffen.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    In Ländern wie Spanien, Italien oder Thailand mögen aktuell die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar sein, darüber spricht aber niemand gerade wegen der Aktionen der “Letzten Generation”. Sie nehmen die wichtigsten Plätze der Nachrichten ein, während für den Klimawandel nur noch der Wetterbericht übrig bleibt. Und in der Mittagspause spricht man dann nicht darüber, wie sich der Bürobetrieb umweltschonender gestalten ließe, sondern darüber, wieviele Überstunden man wegen der Proteste schieben darf.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Das halte ich für eine eher gewagte These. Es gab und gibt durchaus große mediale Aufmerksamkeit, für die Ahrtalflug, die Überschwemmungen in Pakistan, die Temperaturen von 20° in Süddeutschland letzen Sylvester, die seit Jahren anhaltende Dürre in Südeuropa und die Folge, dass die Waldbrandsaison inzwischen bereits im Frühjahr beginnt, die akutelle Hitzwelle in Spanien, die sich beschleunigende Gletscherschmelze in den Alpen, auf Grönland und in der Antarktis, ... Nichts davon blieb medial unbehandelt und viele Medien pflegen längst eigene Resorts und Schwerpunkte zum Klimawandel. Gleichzeitig wird man kaum behaupten können, dass es vor den Aktionen der LG auch nur annährend die notwendige Handlungsbereitschaft zum Klimaschztz gegeben hätte, stattdessen echaufierte man sich über Vorschläge wie den Veggieday oder das Schulschwänzen der Fridays und nun hat eben die LG Schuld daran, dass man nicht bereit ist zu tun was objektiv besehen getan werden müsste.



      www.spiegel.de/thema/klimawandel/



      taz.de/Schwerpunkt...awandel/!t5008262/



      www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/



      www.tagesschau.de/wissen/klima



      www.zdf.de/nachric...imawandel-186.html

      • @Ingo Bernable:

        Nein, nein, nein, Ingo Bernable! Sie sehen das gänzlich falsch. Gäbe es LG nicht, wären alle Deutsche bereits Ökos, wären Veganer*innen, würden nicht in den Urlaub fliegen, keine Kreuzfahrt antreten, keine CDU/SPD/CSU/FDP/AFD wählen ... ;-)

  • Wenn Zivilpersonen auf Demonstranten losgehen, dann ist das nicht "übertrieben" sondern ganz und gar illegal.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Demonstrationen müssen angemeldet werden. Die letzte Generation meldet aber keine Demos an.



      Somit sind es auch keine Demonstranten.

      • @Wolferich:

        Und weil es keine angemeldeten Demos sind, darf man diese Nicht-Demonstrierenden dann legal zusammenschlagen?

        • @Ingo Bernable:

          Wenn ich meine hochschwangere Frau ins Krankenhaus fahren muss und ich werde durch Protestierende aufgehalten, dann können Sie davon ausgehen, dass ich den Störer entferne, auch mit Gewalt, wenn nötig.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Der Hass auf die #LGvdK ist Selbsthass, weil die "gestörten" Menschen wissen, dass sie sich falsch verhalen.

  • Ich muss zugeben, ich mag die Protestform des anklebens nicht wirklich.



    Im Gegenteil, sie erregt in mir Unmut, obwohl ich nicht einmal Auto fahre.



    Auch mit der Weltsicht der Aktivisten kann ich wenig anfangen.



    Probleme löst man nicht, indem man Angst davor schürt.

    Aber unterm Strich geht es mir wie allen Menschen mit vielen Dingen im Leben so, zu denen ich eine andere Meinung habe.



    Deshalb gehe ich noch lange nicht mit einem Baseballschläger spazieren und schlage jedem den Schädel ein, der nicht meine Ansichten teilt.

    Zu eben diesem Verhalten ermutigen aber immer mehr Medien und Personen in der Öffentlichkeit.

    Ich hoffe, das Strategieteam der letzten Generation erinnert sich daran, dass sie keine Generäle auf dem Schlachtfeld sind. Aktuell erwecken sie diesen Eindruck.

    Auf die Vernunft der Gesellschaft kann man nicht Hoffen.

    Es liegt also an euch, eine Eskalation zu vermeiden, die ihr nicht verursacht habt.



    Aber es behauptet auch niemand, dass diese Welt ein gerechter Ort ist.

    • @Stubi:

      "Probleme löst man nicht, indem man Angst davor schürt."



      Hierdurch könnte zumindest ein Gespür für Gefahren entstehen und Anlass Anstrengungen zu unternehmen, sie abzuwenden/ zuverringern. Aktuell ist eher Verdrängung und Apathie vorherrschend.



      Beim Sachverhalt Klimakrise geht es nicht um Meinung sondern um wissenschaftliche Fakten und hieraus abzuleitende Maßnahmen, die die Krise verringern/verzögern. Zudem vertreten die Aktivisti ihre Interessen (auf Erhalt ihre Lebensgrundlagen), die ihrer Kinder oder Enkelkinder ...

  • "Die Folgen für die Aktivist_innen auf der Straße sind hart. Wer beobachtet, wie sich die Gewalt immer weiter zuspitzt, weiß: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Autofahrer_innen nicht mehr bremsen, sondern einfach draufhalten."

    Das geht auch als vorausgreifende Überspitzung aber einfach zu weit. Es ist in der Tat unfassbar, wie weit die Gewalt der (größtenteils) Autofahrer gegenüber den Aktivist*innen geht. Aber daraus eine Konsequenz zu basteln, dass die selben Leute bereit wären, Menschen zu überfahren und sie somit recht sicher zu töten entbehrt jeglicher Grundlage und versaut m.E. den Artikel.

    Schade, denn eigentlich finde ich den Ansatz des Berichts ganz, offenbart er doch, wieviel Schwierigkeit die konservative Presse hat, das Thema ansatzweise zu fassen.

    • @Tongo:

      Naja Freiheitsberaubung ist auch eine Form der Gewalt, die eben leider auch an den schwächsten der Gesellschaft ausgeübt wird. Daß es hier zu Gegengewalt kommen wird, ist keine Überspitzung des Autors sondern rein logisches Denken in Wahrscheinlichkeiten

    • @Tongo:

      Also, ich halte es angesichts der hitzigen, verhetzten Lage für nicht unwahrscheinlich, dass eine*m Autofahrer*in mal die Hutschnur reißt und sie Aktivisti überrollen und zumindest schwer verletzen.

      • @Uranus:

        Es ist genauso wahrscheinlich dass da mal ein aufgehaltener Rettungsdienst zu spät kommt und Menschen sterben.

      • @Uranus:

        Und andere Schwafeln von einer Klima RAF. Den erklärten Feind zum potentiellen Mörder zu machen mag die eigene Blase befeuern, aber zielführend ist es sicherlich nicht.

        • @Fairchild670:

          Naja, soweit in der Deutung würde ich nicht gehen. Zudem ist das Verhalten und Aggressionspotenzial der Gemeinten doch unterschiedlich. Die einen Kleben sich fest und einige der Anderen sind bereits handgreiflich geworden bzw. mit KFZ durch die Blockaden gefahren.

          • @Uranus:

            "Naja, soweit in der Deutung würde ich nicht gehen."

            Wie genau würden Sie die Formulierungen "einfach draufhalten" (Carolina Schwarz) und "überrollen und zumindest schwer verletzen" (Uranus) denn deuten? Sie erkennen da nicht mal im Ansatz die Unterstellung, wütenden Autofahrer*innen sei grundsätzlich zuzutrauen, den Tod von Aktivisti billigend in Kauf zu nehmen?

  • Die Idee mit den Karneval-Wagen liesse sich sogar zum running gag ausbauen.



    Sofern die Wagen und Trecker nicht konfisziert werden, liesse sich damit jede Autobahn Deutschlands jeweils einmal runterbremsen 😁



    Scholz einmal von Süden nach Norden als Pappmache Riesen mit 15 km/h über die Autobahn Treckern lassen 😂

    Wenn man die Idee weiterspinnt, könnte man auch die Landwirte ins Boot holen. Mal abgesehen von den Treckern sind sie bereits jetzt direkt betroffen.



    Allerdings bräuchte es dazu wohl noch einiges an Kommunikation. Oder vielleicht eine komplett andere Gruppe, die sich diesem Ansatz annimmt.

    Damit liesse sich auf jeden Fall mindestens so viel Aufmerksamkeit erregen, das individuelle Verletzungsrisiko aber wäre kleiner, als beim sitzen auf der Strasse.

  • Ich möchte sehen, wie sie sich an den Verkersminister kleben 😁

    Da es in Natura schwierig werden könnte, eine Kunstinstallation der Szene im Stil eines Karneval-Wagens wär doch der Hammer.



    Angehängt an einen Trecker damit Runden über die Stadtautobahn drehen- schön gemütlich mit 15 km/h



    Oder gleich die ganze Regierung, jeder auf einem Wagen und jeder auf einer eigenen Spur.

  • Man muss sich einfach mal vorstellen, daß es Aktivisten gäbe, die jemanden einsperren oder Radfahrer festhalten. Genau das ist doch das worauf es hinausläuft. Der Hass auf die Aktivisten wächst natürlich mit der Dringlichkeit des Termins zu dem der Autofahrer unterwegs ist. Es cruist ja nicht jeder nur rum. Viele haben dringende Termine. Die Wut kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen. Daß die Aktivisten, bevor sie "die richtigen" nerven, auf die schwächsten losgehen, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.

    • @Nobodys Hero:

      Auf die Schwächsten? Im Stau steckten Erwerbslose, Wohnungslose, Hungernde, Einwohner*innen von Kiribati, die bald ihr zuhause verlieren werden ...?

    • @Nobodys Hero:

      "Genau das ist doch das worauf es hinausläuft."



      Nö, ist es nicht. Wie sollte auch jemand der am Asphalt festklebt irgendwen daran Hindern den Ort des Geschehens zu verlassen, wenn auch vielleicht nicht in der gewünschten Richtung.

      • @Ingo Bernable:

        Für denjenigen der im Auto sitzt ist es genau das. Er darf sein Auto ja nicht einfach an der Kreuzung stehenlassen und sich ein Taxi rufen oder spazierengehen. 🤔

        • @Nobodys Hero:

          Ich könnte jetzt etwa darauf hinweisen, dass Autos idR auch einen Rückwärtsgang haben, dass man auf die ebenfalls blockierte und damit freie Gegenfahrbahn wenden könnte, aber ich sehe schon, dass das so egal wie ausichtslos ist. Gegen die allgemein maßlose Empörung ist eben kein Durchkommen und wenn man denen schon Nötigung, Erpressung und Terrorismus vorwirft, warum nicht auch noch Freiheitsberaubung. Vielleicht sollte man dann allerdings doch mal kurz darüber reflektieren ob ein Diskurs der Zivilen Ungehorsam zu allerlei Schwerverbrechen macht sich nicht erschreckend in eine Richtung bewegt in der bereits das Zeigen eines leeren Blattes oder die Berichterstattung über eine nationale Minderheit um sich der Strafverfolgung wegen Terrorismus ausgesetzt zu sehen.

          • @Ingo Bernable:

            Lustige Idee auf der A100 rückwärts zufahren. Abgesehen davon, dass in der Regel jemand dahinter steht. Einfach mal auf die Gegenfahrbahn klappt wohl auch eher selten. Also werden doch wildfremde Menschen für eine Wile gefangen gehalten.



            Erreicht wird doch nur. Dass über die Blockaden diskutiert wird, nicht übers Klima.



            Gut gemeint, aber leider Sinnbereiches Handeln der LG.

  • "gibt es genügend Protest-Alternativen: die Pools der Superreichen mit Beton füllen, sich an Verkehrsminister Volker Wissing kleben oder Kohlebagger besetzen."



    Das ist doch die Krux: warum nicht damit anfangen, anstatt Hans und Franz? Nem Kleber vor "hier beliebigen Konzern einfügen " bring ich Schnittchen, dem Schulwegblocker schau ich böse an.

    • @CRSvsLOWA Fanboiii:

      Es gab solche Protestformen. Sie haben wenig Aufmerksamkeit erzeugt, sind aber mit hohen Repressionen verbunden und viel schwieriger umzusetzen, u.a. weil es sich um bewachte Orte handelt und bei Energieerzeugung zudem um kritische Infrastruktur - juristisch eine ganz andere Hausnummer. Straßen blockieren ist effizient im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie: wenig Risiko, wenig Personalbedarf, hohe Wirkung. Wer vorschlägt, Pools zu betonieren, soll das doch bitte gerne einmal vormachen.

      • @Oden-Tom:

        Nur trifft es die Falschen. Und die ärgern sich nur über die LG und vergessen dabei den Klimaschutz. Etwas kontraproduktiv das Ganze.

    • 6G
      659554 (Profil gelöscht)
      @CRSvsLOWA Fanboiii:

      Damit sich Hans und Franz und Olaf und Christian und Robert nicht zurücklehnen können, weil es sie nicht betrifft bzw. sie nicht zuständig sind. Niemand kann sich verstecken, darum geht es.

      Und das mit der Schule, das war schon bei FFF heuchlerisch und ist es hier auch.

      • @659554 (Profil gelöscht):

        Erziehung von Hans und Franz als politische Relevanz. Dass dies nicht gut ankommt, ist klar.

      • @659554 (Profil gelöscht):

        Gut, aber jetzt hat man ja sichergestellt dass Hans und Franz jetzt nur noch einen Mittelfinger für die LG übrig hat. Möchte man weiter eskalieren, bis Hans und Franz der LG klar machen dass die Mitglieder der LG sich auch nicht mehr verstecken können?

  • Das bisschen Freiheit im Bürgerkäfig hat viel Lebendigleit gekostet. Nun kommen welche, die anstatt auch brav im normalen Stau zu stehen, diesen mit Hinterfragen dieser Normalität verursachen.



    Diesen Hass konnte man auch 1968 schon beobachten.



    Wenn allerdings die Folgen der Klimakrise richtig spürbar sind, wird man den Zeiten der Blockierer nachtrauern.

  • Nein, die Forderungen der LG sind alles andere als radikal oder revolutionär. Es bricht auch nicht die Ökonomie zusammen, wenn einige Klimakleber Straßen blockieren.



    Aber es ist ein Angriff auf das Glaubensdogma von der automobilen Mobilität, die angeblich ja immer und überall gewährleistet sein muss (und daran wiederum hängt der Glaube von ungebrochenem Wachstum und Wohlstand, dem fast alle folgen, von dem jedoch nur wenige profitieren).



    Und was noch schwerer wiegt: die Klimakleber sind ein Angriff auf die gesamtgesellschaftliche Verdrängung der Folgen des Erderwärmung, von denen früher oder später alle betroffen sein werden. Denn der Klimawandel ist es, der unser Gesellschaftsmodell und unseren Glauben daran zerstören wird, nicht die Umweltaktivisten. Noch klammern wir daran fest, deshalb die wütenden Reaktionen. Und alle wissen, dass das nicht ewig aufrechterhalten werden kann, von daher ist es auch ein Angriff auf das (schlechte) Gewissen, nicht selbst bei den Protesten dabei zu sein oder zumindest die notwendigen eigenen Verhaltensänderungen auf den St.-Nimmerleinstag zu verschieben.



    Nicht nur im alten China wurden die Überbringer schlechter Nachrichten geköpft und nicht die Verursacher.

    • @Abdurchdiemitte:

      Für mich ist ein ausgeloster Gesellschaftsrat der Entscheidungen von überlebensnotwendiger Wichtigkeit treffen soll schon sehr radikal bzw. Anti-Demokratisch.

      • @Wombat:

        "Anti-Demokratisch"



        Tatsächlich haben Losverfahren eine sehr lange demokratische Tradition, die mindestens bis in die attische Demokratie zurückreicht. Und demokratietheoretisch ist das allemal sauberer als als die Variante gewählter Repräsentant*innen mit freiem Mandat, dass dann effektiv per Fraktionszwang ausgehebelt wird.

        • @Ingo Bernable:

          Natürlich gibt es derartige Traditionen. Der Ausschluss von Frauen hat auch eine sehr lange demokratische Tradition.

          Ich für meinen Teil werde sicherlich nicht akzeptieren dass ein geloster Bürgerrat an dem ich selbst nicht beteiligt bin in meinem Namen Entscheidungen trifft.

          Und selbst wenn ich drin sitze, erwarte ich sicherlich nicht dass andere mein Votum akzeptieren, denn demokratisch legitimiert ist da mal gar nichts.

          • @Questor:

            Dann verweigern sie vermutlich auch die Zahlung der Rundfunkgebühren, immerhin wurden die von einem Rundfunkrat beschlossen der ebenfalls nicht gewählt wurde, sondern dessen Mitglieder von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entsandt wurden von denen irgendwann mal festgelegt wurden, dass sie den Querschnitt der Bevölkerung abbilden; wobei sich trefflich darüber streiten lässt ob dieses Kriterium erfüllt wird oder nicht.

        • @Ingo Bernable:

          Wir haben hier aber keine attische Demokratie (bei der ein Großteil der Bevölkerung von jeglicher Mitbestimmung ausgeschlossen war) sondern das Grundgesetz. Und Entscheidungsbefugnisse einer kleinen Gruppe, die von niemandem gewählt ist und von niemandem abgewählt werden kann, haben weder theoretisch noch praktisch etwas mit Demokratie zu tun.

          • @Budzylein:

            "Und Entscheidungsbefugnisse einer kleinen Gruppe, die von niemandem gewählt ist und von niemandem abgewählt werden kann, haben weder theoretisch noch praktisch etwas mit Demokratie zu tun."



            Der Gedanke der Demokratie ist der der Volksherrschaft. Entweder auf direktem Wege oder eben auf repräsentativem Wege und hier wird man letztlich zugestehen müssen, dass eine zufällige Stichprobe aus der Bevölkerung eine deutlich höhere Repräsentativität hat als ein Parlament, das sich mit einem sehr deutlichen Bias aus alten, bio-deutschen Männern die irgendwann mal Jura studierten bevor sie dann in die Berufspolitik wechselten.

        • @Ingo Bernable:

          Ach ja und wer bestimmt denn dann wer in den Gesellschaftsrat gelost werden kann? Wäre es demokratisch könnte es im Prinzip jeder sein. Die große Mehrheit der Deutschen will keine radikale Klimapolitik mit harten Einschnitte. Ein demokratisch zustande gekommener Gesellschaftsrat würde uns eher hinter die bis jetzt getroffenen Maßnahmen zurückwerfen. Auf einen Gesellschaftrat der aus von Experten empfohlenen Personen besteht die dann exekutive Macht haben kann ich gut verzichten, erinnert mich einfach zu sehr an gescheiterte sozialistische Experimente.

          • @Suchender:

            Nach meinem Veständnis soll das was die LG fordert eine rein beratende Funktion haben. Also letztlich etwas ähnliches wie der deutsche Ethikrat oder der Rat der Wirtschaftsweisen die beide ebenfalls nicht gewählt sind, ohne dass das jemals irgendwo skandalisiert wurde. Auch von Schäuble, sozialistischer Umtriebe eher unverdächtig, gibt es seit längerer Zeit das Pladoyer nach der Einrichtung von Bürgerräten um Gesellschaft und institutionalisierte Politik stärker rückzukoppeln.

            • @Ingo Bernable:

              Die Forderung ist eine Andere. Die Gesellschaftsräte sollen Empfehlungen aussprechen, an die sich die Politik dann verbindlich zu halten hat. Das entspricht nicht unbedingt dem Ethikrat, …



              Bitte lesen Sie die Forderungen der LG noch mal.

          • @Suchender:

            Für mich stellt sich da auch die Frage, von wem würden die Ausgelosten beraten werden? Sind es nur "Experten" die der LG genehm sind? Oder werden Experten aller Meinungen gehört, so dass die Ausgelosten wirklich frei entscheiden könnten?

            • 8G
              8190 (Profil gelöscht)
              @Hennes:

              ... das kann man alles nachlesen, wie es andernorts bereits funktioniert. Die Gegenargumente sind aber auch nicht ohne, also ein geloster Rat aus 40% Handwerkern würde LG wahrscheinlich sofort verbieten lassen, das fällt einem nicht sofort auf.

              Wer soll einen dann beraten? Ich würde sagen, die zu erwartenden höheren Temperaturen mit allen physikalischen Wirkungen und Folgen werden leicht überzeugen. Das jetzt zu erkennen ist eine reine Frage der Imagination und des persönlichen Interesses.

  • woher kommt der hass?



    na stellt doch mal einen zaun um einzelne personen, lasst sie zwei stunden darin wie in einem käfig rumlaufen.



    so könnten personen auf dem gehweg, supermarkt, bahnsteig, radweg, aufzug oder in einer arztpraxis festgenagelt werden, alles für die gute sache.



    und jetzt stelle dir dein empfinden vor selber in so einem käfig zu stecken, nun kommt auch noch jemand der dir verklickert: dauert doch sonst auch mal länger im wartezimmer, reg dich bloß nicht auf.

    nun wird eine ganze gruppe von menschen festgenagelt, die können da auch nicht einfach weg, fahrzeug stehen lassen und mit der u-bahn weiter zur arbeit geht wohl nicht, muss dableiben in meinem unsichtbaren käfig.



    bin ja eh schon in der schusslinie als scheiss stink agro blechkisten besitzer und potentieller mörder.



    danke, noch steht kfz fahren nicht unter strafe, zumindest nicht gesetzlich, aber wohl in den köpfen einiger.



    so wird das nichts, weder für die umwelt noch dem gesellschaftlichen zusammenleben.



    mit dem finger nur auf sein feindbild zeigen, an den pranger stellen, sich selber moralisch darüber zu erheben und sich über ärger, wut und hass zu wundern, ist genauso wenig zielführend wie einen pool mit beton zu füllen.

    • @alterverwalter:

      Allerdings wäre da dann doch noch der nicht ganz unwesentliche Punkt, dass die angeblich 'Festgenagelten' idR jederzeit über die Gegenfahrbahn weg können. Dann fährt man einmal um den Block und kommt dennoch ans Ziel. Aber solche Details stören ja nur in einem Diskurs der aus zivilem Ungehorsam, längst Nötigung, Erpressung, Terrorismus oder eben Freiheitsberaubung macht.

      • @Ingo Bernable:

        Die Ignoranz von Verkehrsregeln hilft dem Diskurs auch nicht. Die Wiederholung von einfach Rückwärts fahren oder umdrehen, wird durch Wiederholungen nicht richtiger.

      • @Ingo Bernable:

        Details wie Leitplanken, Betonbarrieren, Tunneleinfahrten, Grünstreifen und ähnliches stören da schon beim ausweichen, ist idR ganz gut zu erkennen wenn man etwas weitere Bilder der Aktionen anschaut.

        Vielleicht macht das manchen ja größere und geländegängigere Fahrzeuge schmackhaft, damit sie die Blockaden besser umfahren können ;)

    • @alterverwalter:

      Mit so einer Denke und Opferhaltung, die Sie wie eine Monstranz vor sich her tragen wird das tatsächlich nichts. Jeder von uns trägt zur Erderwärmung bei. Die letzte Generation hält Menschen wie Ihnen den Spiegel vor. Leider reicht das nicht, wie Ihr Kommentar zeigt.

      • @sedeum:

        Oh super, mal wieder jemand der der Meinung ist, der Zweck heiligt die Mittel.



        An sich schaffen die LG das besser sich als Opfer darzustellen.

    • @alterverwalter:

      Endlich jemand, der sich in die Blockierten hineinversetzen kann. Das fehlt mir sehr in dieser Diskussion.

  • Gestern wurde in der heuteshow ein Ausschnitt gezeigt, wo ein älterer Autofahrer im Stau so sinngemäß sagte, dass ihm die LG die Arbeit abnehme, weil er so faul sei.



    Daher würde ich mal sagen, ist das bei einem Teil eher das eigene schlechte Gewissen, dass man lautstark überspielen möchte und die anderen sind ohnehin im Straßenverkehr auf Krawall gebürstet, das ist aber nicht neu. Ganz früher waren das die Deppen mit dem Stern am Auto, die meinten die Vorfahrt gekauft zu haben. In den 1980ern (Fahrgemeinschaft auf dem Weg zur Uni) hatten wir auch immer Probleme mit Deppen, die keine Ahnung von den Verkehrsregeln hatten, sich aber im Recht sahen. Da haben wir jeden zweiten Tag an der Ampel gestanden und mussten aussteigen weil man uns Prügel androhte. Die Hysterie ist also nicht neu.

  • Woher kommt der Hass?



    Frag mal Herrn Döpfner oder Herrn Dobrindt oder Frau Weidel. Daher kommt der Hass.

  • "Aktuell behauptete der CDU-Generalsekretär Mario Czaja, die Aktivist_innen nähmen eine ganze Stadt in „Geiselhaft“, FDP-Chef Christian Lindner bezeichnete die Straßenblockaden als „physische Gewalt“."



    Das haben sie von Verschwörungsfanatikern, Opfermentalisten und Rechtsextremen gelernt: einfach umdrehen, die Argumentation.



    Nicht die Öl- und Autoindustrie hat die ganze Gesellschaft in Geiselhaft genommen, nicht der Tod durch Abgase oder sonstwie im Strassenverkehr ist physische Gewalt - sondern jeweils der Protest dagegen.



    Nach dem Motto: das wird man ja wohl sagen dürfen, aber das darf man ja heute nicht mehr sagen. Beliebigkeit ist Trumpf, solange sie dem persönlichen Egoismus, sprich: der Raselust dient.



    Manchmal habe ich dein Eindruck, die Autoindistrie hat Lindner und Czaja und Wissing iun Geislehaft genommen, oder zumindest deren Kinder oder Ehegatten, denn freiwillig würden vernunftbegabte Politiker niemals eine solche Politik machen, oder? Ich mein: oder war das ein Irrtum mit dem "vernunftbegabt"?

    • @Stechpalme:

      "Ich mein: oder war das ein Irrtum mit dem "vernunftbegabt"?"



      Es sieht so aus. Zumindest erhält mensch viele Hinweise darauf, wenn mensch sich das Handeln vieler Menschen anschaut. Da ist nicht viel vorhanden bezüglich Konsequenzen aus erlangtem Wissen ziehen und vernünftig zu handeln.

  • Wenn ich sehe, dass einer körperlich angegriffen wird, werde ich die Polizei rufen und ansonsten zum Schutz der Person angemessen, ggf. unter voller Ausnutzung des gesetzlich zulässigen, eingreifen.

  • Unbestritten alles richtig!



    Sitzstreik als neue Systemattacke, wie das so beschrieben wird von Maischberger bis Will, von Merz bis Fäser?



    Allein die dümmliche Herleitung wegen Rettungsdiensten die nicht durchkommen wegen Stau! Ist schon mal irgendwo diskutiert worden, dass Staus auch schon früher zu Verzögerungen beim Rettungsdienst geführt haben und dann der Stauverursacher (Baustelle, Pannenfahrzeug...) als bösartiger Verursacher diskreditiert wurde? Überhaupt.... ist eigentlich jede Baustelle daraufhin gepürft, dass Rettungsdienste ohne Zeitverlust retten können und zeitlich gleiche Alternativen in den Leitstellen hinterlegt sind, zu jedem Punkt der Stadt? Jede Sekunde ist wichtig beim Herzinfarkt. Grüße an die Verkehrsministerriege. Wäre ja das Mindeste... oder muss ich erst klagen?

    • @Tom Farmer:

      "Ist schon mal irgendwo diskutiert worden, dass Staus auch schon früher zu Verzögerungen beim Rettungsdienst geführt haben (...) ? "



      Gewiss, aber wo genau besteht der Zusammenhang zu den absichtlich verursachten Blockaden?



      Mit den Rettungsgassen klappt es auch nur suboptimal. Aber man sollte schon vorsichtig sein, wenn man von rechtsextremer Presse und Lügen redet.



      Hier eine Darstellung der LG: bit.ly/41PxVPN



      und hier mal aus einer anderen Perspektive.



      twitter.com/KB11_1...650408228256198657 (exakt gleiche Szene)

      • @Jutta57:

        Ich sehe eine unterschiedliche Bewertung, letztlich auch bei Ihnen. Wenn der Rettungsdienst dermaßen prioritär gesehen wird, bzw. eine Hinderung als Totschlagargument, dass das nie sein darf. Dann muss das auch bei allen anderen Ereignissen der Maßstab sein. Ist er aber nicht, sondern fördert nur den Hass auf die Verursacher.



        Ihre Bemerkung mit dem rechrsextrem... verstehe ich nicht.

        • @Tom Farmer:

          Der Verweis darauf, dass Behinderungen von Rettungsfahrzeugen auch sonst passieren, ist unangemessen.



          Bezgl. rechtsextrem.: siehe im verlinkten Tweet der LG: "Lügenkampagnen werden immer scheitern: Ex Bild-Chef Reichelt & andere rechtsextreme Twitteraccounts haben Fotos von einem #Rettungswagen gepostet der angeblich im Stau stand. Jetzt wurde klar: Der wartete extra dort, um für die Menschen der letzten Generation vor Ort zu sein." Das nenne ich mal frech; der Rettungswagen hatte auf jeden Fall wenig Interesse dort zu verweilen.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Die Reaktionen, die Gewalt gegen die LG, sind nicht nur übertrieben, sie sind kriminell.



    Wer solche Gewalt anwendet, gehört vor Gericht. Und dort verurteilt.



    Aber "die Politik" schaut zu.



    Schaut zu, wie das Gewaltmonopol des Staates ausgehöhlt wird.



    Nach dem Motto:



    Na ja, eigentlich ist es nicht in Ordnung, sich genervte Autofahrer als Schläger gerieren.



    Aber man kann sie ja verstehen. Schließlich ist freie Fahrt für freie Bürger ja ein Grundrecht.



    Muss nur noch ein passender Artikel her.



    Ungefähr so: Jedermann hat das Recht, auf einen Anderen / eine Andere, der/die den Autoverkehr blockiert einzuschlagen, einzutreten, sie and den Haaren von der Straße zu zerren.



    Und, um auch noch den Juristen-Magister-Patriae (sinngemäß) zu zitieren: Wenn dabei ein paar Quadratzentimeter Haut schmerzhaft verloren gehen, dann ist das als Kollateralschaden hinnehmbarer. Körperlich Unversehrtheit?



    Ach was!

  • Behandle einen anderen Menschen niemals nur als Mittel, sondern immer auch als Zweck.

    Diesen Grundsatz missachten die "Klimakleber". Auch wenn ich deren Anliegen mittrage, und auch wenn ich überzeugt bin, dass ziviler Ungehorsam in diesem Moment der Krise ein gerechtfertigtes Mittel ist, ist das Blockieren von Menschen, welche nicht die Macht haben, die Forderungen zu erfüllen, falsch.



    Die Menschen in ihrem Alltag werden zur Verhandlungsmasse degradiert, und dagegen wehren sie sich.



    Übertreiben sie dabei? Ja!



    Richtig wird das Handeln der letzten Generation deswegen trotzdem nicht.

    • @Herma Huhn:

      Wasn Quark. Als ob es keine andere Möglichkeit gäbe ins Büro zu kommen.



      Noch gibt es Wahlmöglichkeiten. Was wird die "Verhandlungsmasse" machen, wenn diese aufgrund ausgebliebener Handlungen, vom Klimawandel dementsprechend gezwungen werden?

    • @Herma Huhn:

      "Die Menschen in ihrem Alltag werden zur Verhandlungsmasse degradiert"

      Von meinen Freundinnen in Berlin wird keine einzige von der Letzten Generation "zur Verhandlungsmasse degradiert", die fahren einfach wie immer U-Bahn. Hat sich noch keine beschwert, dass die Stadt "lahmgelegt" sei.

  • Jeder Mensch weiß inzwischen,daß es einen Klimawandel gibt. Die LG braucht also nicht mehr darauf hinzuweisen. Die Aktionen sind als sinnlos. Im Übrigen darf sich eine Regierung niemals erpressen lassen!!!

    • @Martin17:

      Worin besteht die Erpressung wenn lediglich Dinge gefordert werden die die Regierung behauptet selbst zu wollen und auch in internationalen Verträgen zugesichert hat. Und welche Alternative sehen sie dazu wirksamen Klimaschutz zu betreiben? Es geht hier um objektive Notwendigkeiten, nicht um etwas das man ja nach gesellschaftlicher Präferenz machen kann oder eben auch nicht.

      • @Ingo Bernable:

        Die Forderungen sind: 9-Euro-Ticket, Tempolimit und Gesellschaftsrat. Diese drei Dinge stehen weder in internationalen Verträgen, noch hat die Regierung behauptet, diese zu wollen. Dass mit Erfüllung dieser Forderungen wirksamer Klimaschutz gegeben wäre, glaubt nicht mal LG selbst. Objektive Notwendigkeit ist es, den CO2- Ausstoß schrittweise auf Null zu senken, aber nicht die Einführung irgendeines neuen Gremiums.

  • Toller Artikel. Habe erst neulich Videos gesehen, welche das Ausmaß an Gewalt an Aktivisten zeigen; durch Polizei und Verkehrsteilnehmer. Es ist ein Skandal!

  • Danke dass sie es Mal aussprechen! Finde den medialen Rummel und politische Empörung komplett überzogen. Gewisse konservative Blätter überbieten sich inzwischen täglich mit reißerischen Schlagzeilen und Verunglimpfungen gegenüber den Aktivisten. Kein Wunder, dass sich einige Verkehrsteilnehmer legitimiert fühlen Gewalt anzuwenden.

  • Ich denke der Hass kommt daher, dass es immer die gleichen trifft.



    Während viele Berliner "Normalos" schon zwei-, drei-, vier-, fünffach im Stau wertvolle Stunden verloren, hatten die anderen 99,9% der deutschen Autofahrer noch nie das "Vergnügen" mit der LG.



    Man muss ja nur nicht in Berlin wohnen, mit Abschlag vielleicht noch in München oder Hamburg, dann kennt man dieses Phänomen verklebter Straßen höchstens aus den Medien...



    Die Berliner aber sind gefühlt (und fühlen sich) immer am schlimmsten gebeutelt - Klimakleber, Mietwahnsinn, Wohnungsnot, Lehrermangel, Zuwanderung - ich wohne die Sommermonate über immer in meiner Geburtsstadt, dieser Perle an der Spree, und eine aggressive Grundstimmung herrscht hier spätestens seit Corona durchgehend.



    Mit Sicherheit nicht überall, aber geht mal mit offenem Ohr da hin wo die Häuser höher und die Löhne flacher werden, wo Schicht gearbeitet und kein Home Office möglich, da ballen sich Fäuste in Hosentaschen - jetzt noch verwöhnte Gören die einem die Zeit stehlen und zwangsweise die Welt erklären wollen...



    Ich finde das ist kein besonders großer Tellerrand über den man hier blicken muss um das Woher zu orten.

    • @Farang:

      Sehr richtig. Wenn man jeden Tag für 13 Euro/Std schuften geht und danach kaputt ist, dann hält sich die Toleranz in Grenzen. Da die meisten LGs Studenten sind, gehören sie eher zur gehobenen Mittelschicht. Da gibt es kein Verständnis von beiden Seiten. Außerdem hat der kleine Mann Angst um seine paar Euros, die er für den Konsum übrig hat und weiß, dass die nicht mehr existiert, wenn wir mit der Energiewende voranschreiten. Die wird nicht kostenlos sein. Und was interessieren mich die Folgen in 50 Jahren, wenn ich heute jeden Euro umdrehen muss.

  • Gewalt gegen Demonstrantinnen und Demonstranten ist völlig inakzeptabel.



    Dennoch halte ich die Aktionsform weiterhin für kontraproduktiv im Sinne des Klimaschutzes.



    Wie leben in einer Demokratie.



    Was ist falsch an der Aussage, um politische Erfolge zu erzielen, müssen frau/man Mehrheiten organisieren?



    Wir lesen hier, das sei nicht Aufgabe der Demonstrierenden, sondern der PolitikerInnen.



    Vor kurzem haben Klimaschützer in Berlin eine Abstimmung verloren.



    Soll die Konsequenz nun sein, dass dann eben eine Minderheit über die Mehrheit bestimmt?



    Das wären bedenkliche politische Entwicklungen.



    Den AktivistInnen spreche ich den guten Willen nicht ab.



    Doch die Behauptung, die Politik würde nicht handeln, ist einfach falsch.



    Die Regierung fördert regenerative Energien und vereinfacht Genehmigungsverfahren.



    Der Anteil an regenerativen Energien stieg somit im vergangenen Jahr signifikant und die beschleunigte Genehmigung von Windkraftanlagen sorgte für eine deutliche Steigerung, die im ersten Quartal diesen Jahres bereits die Anzahl der Genehmigungen im vergangenen Jahr einstellte.



    Es fehlt,auch in der Bevölkerung, nicht der Wille zum Umstieg in regenerative Energien.



    Doch in der Produktion, Herstellung und Montage, von Photovoltaik, Windkraft und Wärmepumpen fehlen MitarbeiterInnen.



    Es wäre sehr erfreulich, wenn sich die Klimakämpfer nach Ihren Aktionen hier aktiv für den Umbau unserer Energie- und Wärmegewinnung einsetzen würden.

  • "..aber die Reaktionen sind übertrieben"



    Die Aktionen auch. Und im Besonderen gegen die Falschen gerichtet. Was hat ein Autofahrer mit der Forderung 9€-Ticket zu tun?

  • In 21 Fällen standen bisher RTWs im Stau, in 7 Fällen waren es Notfälle. Bestimmt musste auch der ein oder andere Patiententermin abgesagt oder die OP verschoben werden, weil Arzt, Anästhesist oder Pflegekraft nicht rechtzeitig am Arbeitsplatz waren.

    Das sind alles völlig unnötige Sitzblockaden. Schneller wie schnell geht es nicht. Es mangelt an allem, an Geld, an Material und an Fachkräften. Ich musste selbst 6 Monate auf einen Energieberater warten, 3 Monate auf einen Elektrotechniker für die PV Anlage, und die dann endlich im Juli bestellte PV Anlage ist bis heute wegen Materialmangel nicht betriebsbereit. Willkommen in der Realität. Deshalb werden auch sowohl dem Habeck, wie auch der EU die Sanierungszwangsgesetze um die Ohren fliegen.

    Wir sind hier nicht bei Pipi und ihrem „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“

  • Die LG hat ja nicht nur Straßen blockiert und sich dort festgelegt, sondern auch an Kunstwerken und Museen. Es ist ja auch nicht so dass nichts geschieht. Die Frage ist nur ist das ausreichend? Es gibt kein 9 € Ticket, sondern ein 49 € Ticket. Besser als nichts. Es gibt noch kein generelles Tempolimit. Da geht noch was, sicher. Aber es gibt viel Bewegung in Städten und Gemeinden. Der Radverkehr nimmt zu. Das ist gut.



    Und was soll bitte ein Gesellschaftsrat?

  • Auch wenn ich Zweifel daran habe, ob der Ansatz der Letzten Generation der richtige ist, stimme ich Ihnen zu, Frau Schwarz. Und ich bin mir sehr sicher, dass in zehn bis zwanzig Jahren, wenn auch bei uns dank Klimakatastrophe im wahrsten Sinne des Wortes die K**** so richtig am Dampfen ist (wie jetzt schon in Spanien, Italien, Frankreich,...), diejenigen, die heute die LG verunglimpfen und das Problem runterspielen, sogar auf die Aktivisten auf der Straße einprügeln, sie beschimpfen und bespucken, natürlich wieder ganz vorne stehen und sagen "Haben wir doch immer schon gewusst, dass da was getan werden muss mit dem Klima, und warum hat eigentlich niemand was früher unternommen?"

  • Ist der Hass nicht programmiert? Teil der geplanten Proteste? Ohne Hass, Wut, Frust, mit gelassenen Autofahrern etc., gäbe es keine öffentliche Diskussion.



    Und natürlich ist man frustriert, wenn man länger als nötig im Stau stehen muss.

    Aus meiner Sicht geht unter dem Frust das Anliegen unter. Viele Autofahrer würden dem Anliegen zustimmen, merken aber nur den Frust und sehen dann die LG NUR als Störer, als Kritiker an ihrem eigenen Lebensstil, den sie zur Zeit nicht ändern können, sie müssen zur Arbeit und einige davon auch zwingend mit dem Auto bzw. sie arbeiten als Taxifahrer, Rettungssanitäter, Lieferdienstfahrer etc. mit dem Auto.



    Natürlich wird man sauer, wenn man arbeiten MUSS und sich keinen langen Urlaub (über Monate, Jahre bis der Protest vorbei ist) leisten kann und täglich mit Wartezeiten und Frustrationen rechnen muss. Und natürlich entsteht dann bei einigen auch Hass auf die Verursacher.



    Meines Wissens eine bewusst von der LG geplante Reaktion!



    Also sollte man vielleicht nicht fragen, woher der Hass kommt, sondern, warum der Hass als Mittel der Aufmerksamkeitsheischerei eingeplant wurde!

    Jeder kann sich einfach mal fragen: Wenn ich TÄGLICH mit unvorhergesehenen 20 min Wartezeit oder mehr in meinem Tagesablauf rechnen müsste, z.B. bevor ich das Haus verlassen kann, auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit, während der Pause, beim Einkaufen (da kennen wir es von Kunden, die vor der Kasse gestresster und wütend werden) usw. - wäre ich nicht auch frustriert, wütend etc.? Warum sollte es den Menschen im Stau anders gehen?

  • Danke fürs Geraderücken. Die Herren Czaja, Lindner, Dobrindt, Buschmann, Merz und wie sie alle heissen hetzen aus politischem Kalkül.

    Und der autofahrende Deutsche Gartenzwerg fühlt sich dadurch zu Grosstaten ermutigt.

    Zum Kotzen.

  • Ich schäme mich noch immer für jede Anklage und Verurteilung durch die Justiz. Wie in der Corona-/-Masken-Sache seinerzeit in Thüringen wittere ich hier eher Sympathien mit der nach Rechts kullernden Gedankengutmurmel.

  • Ich denke, der Hass kommt daher, dass die, die ihn ausleben, die LG als Gegenentwurf zu ihrem eigenen Leben empfinden.

    Die Ihren hart erarbeiteten Wohlstand, das Auto, den Urlaub usw. in Frage stellt. Das was sie als ihre Identität wahrnehmen.

    Und weil der Firnis der Zivilisation bekanntermaßen dünn ist, rastet man aus.

    Was tun?

    Man kann sagen: "Scheiss auf die Idioten" und auf eine Art tut das die LG auch. Die Blockierten sind ja nur Mittel zum Zweck, die Regierung unter Druck zu setzen. Die LG sucht nicht gerade den Dialog mit ihnen.

    Oder man versucht sie zu erreichen, abzuholen, wie das dann so schön heißt. Nur stehen die Chancen hier auch nicht gerade gut.

    Die Eine Million Dollar Frage ist, wer hat eine gute Idee in der Sache?

    • @Jim Hawkins:

      Werter Mr. Hawkins, da zitiere ich mal den alten Cpt. Flint: "Nichts genaues weiß man nicht!". Ich denke, die Reaktion der gestörten Zeitgenossen resultiert aus der Behinderung selbst und der Grund der Störung eben dann nicht im gedanklichen Vordergrund steht. Wer seine 12 jährige Tochter am Bahnhof nach einer Klassenfahrt abholen möchte und zwei Stunden im Klimastau steht, dem können schon mal die Nerven durchgehen.

    • @Jim Hawkins:

      Ich denke, der Hass kommt schlicht daher, dass die Autofahre nicht weiterfahren können, im Stau eingesperrt sind und befürchten müssen, ihre Termine zu verpassen. Die meisten Leute fahren nun einmal nicht durch die Stadt, weil es ihnen Spaß macht, sondern weil sie irgendwo hin müssen, z. B. zur Arbeit, zum Arzt, zu Behördenterminen oder zu Verabredungen. Wer zu spät kommt, kann Ärger bekommen oder muss den Termin nachholen. Und das alles wegen Leuten, die auf ein Thema aufmerksam machen wollen, das sowieso jeden Tag in den Medien thematisiert wird, und erwarten, dass sich die ganze Welt um sie dreht.

      • 6G
        659554 (Profil gelöscht)
        @Budzylein:

        50% aller Autofahrten finden in der Freizeit statt. 70% aller Autofahrten sind unter 10km (50% unter 5 und 30% unter 1km). Niemand muss im Stau stehen, absolut niemand.

        • @659554 (Profil gelöscht):

          Was soll denn der Hinweis darauf, dass 50% der Autofahrten in der Freizeit stattfinden? Fahrten in der Freizeit sind nicht automatisch Vergnügungsfahrten. Wenn ich z. B. meine krebskranke Frau zum Arzt oder ins Krankenhaus fahre, mache ich das in meiner Freizeit. Wann sonst?

          Und was jemand "muss", entscheiden nicht Sie.

  • "Noch harmloser als die Proteste sind die Forderungen der Klimaaktivist_innen."

    Die aktuellen Forderungen zumindest. Dass neue, drastischere Forderungen kommen sobald sie erfüllt sind, ist aber ähnlich wahrscheinlich wie das Verfehlen der Klimaziele.

    "Woher kommt der Hass?"

    Schon die Frage ist falsch, die Analyse dementsprechend wertlos. Man sollte grundsätzlich fragen, woher die Wut im Straßenverkehr kommt. Seit ich denken kann flucht jeder über jeden und jeder noch so kleine Konflikt wird leidenschaftlich cholerisch ausgefochten.

    Es ist zwar zynisch, aber wundern muss man sich auf die Reaktionen auf die LG Aktionen überhaupt nicht. Wenn man sich mit einem Stück Fleisch vor einen Haufen streunender Hunde setzt, ist das Resultat ähnlich absehbar.

    • @Fairchild670:

      Nice, der Aspekt hat was.

    • @Fairchild670:

      Zeigt das viele ein Problem mit Frustabbau haben und bei Bild wird das gefeiert.

      • @Mini Futzi:

        Bzw. ist seit langem erwiesen, dass Autofahren generell die Stresslevel erhöht und Aggressionen mit sich bringt. In der Regel kann man nur niemanden so klar zu den Schuldigen erklären wie bei Staus durch Blockaden der LG. Und hier steigt man eben aus und lebt sich aus. Nicht die Blockaden müssen weg sondern die Autos davor. Isso

  • Muss man sich als Presse unbedingt schützend vor x-beliebige Demonstranten stellen? Es gibt schließlich auch eine große Gruppe in der Bevölkerung, welche gar nichts von den Protesten hält. Je ländlicher desto mehr. Denn dort würde zB. ein 9-Euro-Ticket an der miserablen Situation des ÖPNV nichts ändern.

    • @Mopsfidel:

      weil ja vor allem in ländlichen Gebieten Menschen auf den Straßen kleben?

      Der Hass auf dem Land kommt durch die geringe Berührungsfläche. Genau wie mit Rassismus in Sachsen, je weniger man sie trifft, desto mehr hasst man sie. Macht aber trotzdem NULL Sinn