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Neues Label für bekannte Politik Foto: Florian Gaertner/photothek/imago

Koalitionsvertrag von Union und SPDMehr Rückschritt wagen

Der neue Koalitionsvertrag ist da, auf 144 Seiten versprechen Union und SPD „Verantwortung für Deutschland“ zu übernehmen. Was planen sie genau?

W ie so oft in solchen Situationen hatte es die CSU besonders eilig: Um kurz vor 12 Uhr kam ihre Presseeinladung per Mail, die der beiden anderen Parteien folgten umgehend. Da war klar: 45 Tage nach der Bundestagswahl haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Der ist mit 144 Seiten deutlich dicker als von der CDU anvisiert und trägt den Titel: „Verantwortung für Deutschland“. Bei der Ampel war noch von Fortschritt die Rede gewesen.

Aber als um kurz nach drei Uhr am Nachmittag dann die vier Par­tei­che­f*in­nen von Union und SPD im Paul-Löbe-Haus vor der Presse stehen, ist schnell klar: Hier geht es angesichts multipler Krisen, Verunsicherung im Land und hoher Zustimmungswerte für die AfD vor allem darum, zu vermitteln, dass die Probleme jetzt angepackt werden – und darum, Zuversicht zu vermitteln.

CDU-Chef Friedrich Merz, der bald Kanzler werden will, spricht von einem „Aufbruchssignal“, der vom Koalitionsvertrag ausgehe und der zeige: „Die politische Mitte dieses Landes ist in der Lage, die Probleme zu lösen.“ Dann ist er schnell bei der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, die nun gestärkt, und der Begrenzung der irregulären Migration, die nun begrenzt werden solle. Merz stand zuletzt parteiintern stark unter Druck, weil die CDU in den Koalitionsverhandlungen angeblich nicht „geliefert“ habe.

Auch SPD-Co-Chef Lars Klingbeil betont die großen Herausforderungen in diesen „historischen Zeiten“. Ein gutes Zeichen sei, dass die künftige Koalition trotz unterschiedlicher Standpunkte in der Lage gewesen sei, Brücken zu bauen. Dann müsse die Gesellschaft doch dazu auch in der Lage sein. Nun müsse man sich an die Modernisierung des Landes machen: „Die Bagger müssen arbeiten, die Faxgeräte entsorgt werden“, so Klingbeil. Das Leben der Menschen müsse einfacher und gerechter werden. Der SPD-Chef betont in Abgrenzung zu Merz aber auch, dass Deutschland ein Einwanderungsland und das Grundrecht auf Asyl „unantastbar“ bleibe.

Koalitionsvertrag 2025

Am 9. April 2025 hat Schwarz-Rot die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen. Den Koalitionsvertrag zwischen SPD, CDU und CSU für die 21. Legislaturperiode finden Sie

Söders Nostalgie

CSU-Chef Markus Söder lobt den Koalitionsvertrag als „Antwort auf die Probleme dieser Zeit“. Er betont, dass Bürgergeld und Heizungsgesetz nun grundsätzlich geändert werden und es bei der Migrationspolitik einen Richtungswechsel „zurück vor 2015“ gebe. Und dann frotzelt er noch ein bisschen darüber, dass sich Merz und Klingbeil inzwischen duzen. Was, wie Klingbeils Co-Chefin Saskia Esken im Anschluss sagt, bei Söder und ihr schon seit Jahren der Fall ist.

In den Verhandlungen waren zuletzt neben dem Thema Migration vor allem die Finanzen strittig gewesen. Dabei hatten die drei Parteien mit den Grünen im Bundestag bereits eine Änderung des Grundgesetzes durchgesetzt, die unbegrenzte Schulden für Verteidigung und auch ein Sondervermögen von insgesamt 500 Milliarden Euro für Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz möglich macht. Schwarz-Rot hat also das Geld zur Verfügung, an dessen Mangel die Ampel noch zerbrochen war.

Ministerienvergabe ist geklärt

Klar ist nun auch, welche Partei welche Ministerien bekommt: Neben dem Kanzler und dem Kanzleramtschef gehen sechs Fachministerien an die CDU: das Auswärtige Amt, Wirtschaft und Energie, Gesundheit, Verkehr, das neu zu gründende Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung sowie das Ressort Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die CSU bekommt das Innen-, das Landwirtschafts- und das Forschungsministerium. Die SPD erhält sieben Ressorts und damit eins mehr als zuletzt unter Schwarz-Rot: Finanzen, Verteidigung und Justiz, Arbeit und Soziales, Bau, das Umweltressort mit Klima und Verbraucherschutz sowie das Entwicklungshilfeministerium, das jetzt doch erhalten bleibt.

Hier herrscht Einigkeit: Die Ver­hand­le­r*in­nen im Gruppenbild Foto: Fabrizio Bensch/reuters

Die entsprechenden Personalien wurden am Mittwoch noch nicht bekannt gegeben. Seit Wochen aber werden CSU-Landesgruppenchef Alexander Do­brindt als Innenminister und SPD-Chef Klingbeil als neuer Finanzminister und möglicher Vize-Kanzler gehandelt, der amtierende SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius könnte womöglich seinen Posten behalten. Über die konkrete Besetzung der Posten aber entscheidet jetzt jede der drei Parteien unabhängig voneinander.

Der Koalitionsvertrag muss von den drei Parteien noch abgesegnet werden. Bei der SPD stimmen die Mitglieder darüber ab, bei der CDU entscheidet ein kleiner Parteitag, bei der CSU reicht ein Beschluss des Parteivorstands. Geht das alles klar, könnte Merz Anfang Mai, vermutlich am 6. oder 7., zum Kanzler gewählt werden.

Klima: Kohle-Aus bleibt

Am deutschen Klimaziel, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein, hält die neue schwarz-rote Koalition fest. Auch am Kohleausstieg 2038 rütteln Union und SPD nicht. Sie setzen weiter auf erneuerbare Energien, wollen aber auch neue Gaskraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt „anreizen“. Ex­per­t*in­nen hatten davor gewarnt, sich für flexible Stromerzeugung auf Gaskraftwerke zu versteifen, weil Stromspeicher diese Aufgabe mit weniger CO2-Ausstoß übernehmen könnten.

Um das deutsche Klimaziel zu erreichen, setzt Schwarz-Rot auf riskante Ideen: In begrenztem Umfang sollen „hochqualifizierte und glaubwürdige CO2-Minderungen in außereuropäischen Partnerländern“ angerechnet werden, obwohl bei solchen Projekten bisher oft betrogen wurde.

Außerdem seien CO2-Speichertechnologien „unerlässlich“ und sollen auch bei Gaskraftwerken Einsatz finden. CO2-Speicherung ist bislang unerschwinglich, ihr Einsatz bei der Stromerzeugung gilt als Wunschdenken. Sie bleiben in großem Maßstab unerprobt und könnten die Umwelt an Land und im Meer gefährden.

Von einem Klimageld ist nicht die Rede, obwohl es alle Parteien versprochen hatten. Stattdessen will Schwarz-Rot die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung durch niedrigere Strompreise und Klimainvestitionen an Bür­ge­r*in­nen und Unternehmen zurückgeben.

Immerhin wollen Union und SPD die ambitionierte Klimaanpassungsstrategie der Ampelregierung umsetzen. Länder und Kommunen sollen finanziell unterstützt, eine entsprechende Grundgesetzänderung soll geprüft werden.

Verantwortlich für Klimaschutz wird das Umweltministerium, das von der SPD geleitet werden soll. Unter der Ampelregierung war noch das mächtigere Wirtschaftsministerium zuständig. Jonas Waack

Familien: Zentrales fehlt

Einige solide Ziele beinhaltet der Koalitionsvertrag in Bezug auf Frauen und Familie immerhin: So wird der Fonds sexueller Missbrauch fortgeführt, häusliche Gewalt soll in sorgerechtlichen Verfahren berücksichtigt werden, ein digitales Gewaltschutzgesetz soll kommen. Ein paar Maßnahmen für Alleinerziehende wie Sanktionen bei säumigem Unterhalt sind geplant. Und das Selbstbestimmungsgesetz wird nicht gleich wieder abgeschafft, sondern evaluiert – uff.

Vieles jedoch bleibt vage: Die Gleichstellungsstrategie soll weiterentwickelt werden – wie, ist unklar. Die Möglichkeit einer „kostenlosen Abgabe von Verhütungsmitteln für Frauen“ bis zum 24. Lebensjahr soll geprüft werden – aber eben nur geprüft, und Männer scheinen nicht verhüten zu müssen. Wie Aufklärungs-, Präventions- und Täterarbeit im Gewaltschutz verstärkt werden sollen, bleibt offen, ebenso wie Benachteiligung von Frauen im Alltag beseitigt werden soll. Und gleicher Lohn für gleiche Arbeit bis 2030 ist zwar ambitioniert, aber leider realitätsfern.

Bezeichnend ist, dass für queeres Leben vier dürre Zeilen reserviert sind. Teils ist der Vertrag im generischen Maskulinum gegendert, was Frauen und queere Personen unsichtbar macht. Das Verständnis von Geschlechter- und Familienpolitik, das diesem Vertrag zugrunde liegt, ist ein eher bleiernes – was dazu passt, dass die Union das Ministerium bekommt, aber angesichts des Rechtsrucks Sorge macht.

Und Zentrales fehlt: Hebammen und Geburtshilfe werden nur am Rande erwähnt, dringend nötige Änderungen im Abstammungsrecht wie die Stiefkindadoption für lesbische Mütter gar nicht, ebenso wenig die Familienstartzeit. Kinderrechte schaffen es wieder nicht ins Grundgesetz, ein Armutszeugnis. Und wie zu erwarten bleibt der Paragraf 218 vorerst in Stein gemeißelt. Patricia Hecht

Digitalisierung: Mehr Pflicht, weniger Schutz

Ob in der Verwaltung, im Gesundheitsbereich oder Unternehmen – die schwarz-rote Koalition will die Nutzung von persönlichen Daten der Bür­ge­r:in­nen über den Schutz stellen und Digitalisierung mitunter verpflichtend machen.

Für die Umsetzung der Pläne soll ein Digitalministerium unter CDU-Führung sorgen, das den Aufgabenbereich „Staatsmodernisierung“ dazu bekommt. Für Bür­ge­r:in­nen heißt das: Mehr soll digital funktionieren – auch gegen den Willen von Einzelnen. „Jeder Bürger und jede Bürgerin erhält verpflichtend ein Bürgerkonto und eine digitale Identität“, so die Vereinbarung. Auch Künstliche Intelligenz soll Einzug halten in die Verwaltung. Ein Hinweis darauf, wie problematisch KI gerade bei der Nutzung durch staatliche Stellen sein kann, etwa was Intransparenz und Diskriminierung angeht, fehlt.

Auch in der Wirtschaft soll Datennutzung über den Schutz gestellt werden. Man wolle „Datenschätze“ heben. Damit es dabei möglichst wenig Widerstand gibt, sollen die Landesdatenschutzbehörden einen Teil ihrer Zuständigkeiten verlieren. Sie sollen an die Bundesdatenschutzbeauftragte gehen. Das dürfte unterm Strich weniger Ressourcen bedeuten, wenn es darum geht, Unternehmen für Datenschutzverstöße haftbar zu machen.

Passend dazu soll die Bundesbehörde einen neuen Namen und damit einen neuen Fokus bekommen: Bundesbeauftragte für Datennutzung, Datenschutz und Informationsfreiheit. Mehr Datennutzung ist auch im Gesundheitsbereich geplant. Freuen dürften sich darüber Wissenschaft – und Pharmaindustrie. Svenja Bergt

Wirtschaft: Geschenke für Unternehmen

Die künftige Bundesregierung will Unternehmen massiv entlasten. CDU, CSU und SPD haben vor, die Körperschaftssteuer ab 2028 in fünf Schritten um jeweils einen Prozentpunkt zu senken. Bislang liegt der Steuersatz bei 15 Prozent. Für Betriebe und Beschäftigte mit kleineren und mittleren Bezügen soll die Einkommensteuer gedämpft werden.

Die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie soll ab 2026 auf 7 Prozent fallen. Dokumentationspflichten für Unternehmen werden gestrichen.

„Das Lieferkettengesetz wird Geschichte“, kündigte CSU-Chef Markus Söder bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags am Mittwoch sichtlich zufrieden an. Mit einem Strompreispaket will die neue Koalition die Industrie mit niedrigen Strompreisen beglücken. Die Gasspeicherumlage soll abgeschafft werden, die Netzentgelte und die Stromsteuer sollen sinken.

Um die schwächelnde deutsche Wirtschaft zu stärken, wollen Union und SPD einen Investitionsfonds auflegen. Dafür sollen mindestens 10 Milliarden Euro durch Eigenmittel des Bundes zur Verfügung gestellt werden. Durch Hebung privater Mittel soll das Volumen des Fonds auf 100 Milliarden Euro steigen. Die angeschlagene Autoindustrie soll durch Kaufanreize für E-Autos unterstützt werden. Dazu will die neue Regierung unter anderem ein Programm für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen auflegen.

In den Aufgabenbereich des Wirtschaftsministerium wird – wie bisher – auch Energie fallen. Es wird von der CDU besetzt werden. Anja Krüger

Innere Sicherheit: Mehr Härte

Sozialdemokratin Nancy Fae­ser wird das Innenministerium verlieren. Es geht an die CSU, wie einst schon unter Horst Seehofer. Und Markus Söder kündigte bereits an, man werde auf die bayrische „Sicherheitsphilosophie“ setzen, auf „Law and Order“. Im Koalitionsvertrag wird nichts weniger als eine „Zeitenwende in der inneren Sicherheit“ angekündigt. Gemeint ist vor allem die Einführung von Überwachungsmaßnahmen. Sicherheit und Datenschutz würden „neu austariert“ – zulasten des Letzteren.

So will die neue Koalition die seit Jahren diskutierte und wiederholt von Gerichten kassierte Vorratsdatenspeicherung reaktivieren und eine 3-monatige Speicherfrist für IP-Adressen einführen. Das ist üppig: Das BKA hatte zuletzt erklärt, auch zwei bis drei Wochen würden schon helfen. Dazu soll die Bundespolizei die sogenannte Quellen-TKÜ erhalten, um sich in verschlüsselte Onlinekommunikation einzuklinken. Die Sicherheitsbehörden sollen Daten automatisiert analysieren, leichter austauschen und Internetdaten biometrisch abgleichen dürfen, die Geheimdienste mehr „Übermittlungsbefugnisse“ bekommen.

Ein Klassiker: Für Extremisten gilt „Null Toleranz“, egal ob rechts, links oder islamistisch. Die „Task Force Islamismusprävention“ soll gestärkt werden – sonst liest man zur Prävention wenig. Immerhin: Das NSU-Dokumentationszentrum soll doch entstehen, in Nürnberg, wo die Terrorserie begann. Auch die lange geforderte Waffenrechtsreform soll kommen, nun indes „anwenderfreundlich“. Das Informationsfreiheitsgesetz soll nicht abgeschafft, aber reformiert werden.

Wenn es hier eine „Zeitenwende“ gibt, dann die der neuen Überwachungsmaßnahmen. Die progressiven Ansätze der Ampel in der Sicherheitspolitik werden vielfach wieder abgeräumt. Konrad Litschko

Soziales & Arbeit: Sanktionsdruck steigt, Mindestlohnerhöhung ungewiss

Das Ministerium für Arbeit und Soziales bleibt in der Hand der SPD. Vereinbart haben die Koalitionäre unter anderem eine Umgestaltung des „Bürgergelds“ hin zu einer „neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende“. Das bedeutet unter anderem, dass „Mitwirkungspflichten und Sanktionen im Sinne des Prinzips Fördern und Fordern“ verschärft werden sollen.

So sollen „Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern“, vollständig die Leistungen entzogen werden. Wie das vereinbar sein soll mit dem Bekenntnis, die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu beachten, bleibt unklar. Außerdem soll die Karenzzeit für Vermögen abgeschafft werden und die Höhe des Schonvermögens „an die Lebensleistung“ gekoppelt werden.

Auf eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro brutto pro Stunde konnten sich die Koalitionäre nicht verständigen. Stattdessen wird auf die unabhängige Mindestlohnkommission verwiesen, die sich „im Rahmen einer Gesamtabwägung sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren“ soll. „Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar“, schreiben die Koalitionäre blumig. Ob es so kommen wird, hängt nun von den Gewerkschafts- und Ar­beit­ge­ber­ver­tre­te­r:in­nen in der Kommission ab.

Wie von der CSU gefordert, soll die Mütterrente künftig unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder gezahlt werden. Um Kinderarmut abzumildern, soll der Teilhabebetrag des Bildungs- und Teilhabepakets von 15 auf 20 Euro erhöht werden. Darüber hinaus setzt die Koalition eine „Kommission zur Sozialstaatsreform“ ein, die Empfehlungen unter anderem zur Zusammenlegung von Sozialleistungen geben soll. Pascal Beucker

Migration: Abweisungen, Abschiebungen, Aussetzungen

Hier hat sich die Union weitgehend durchgesetzt. Das heißt: Es wird hart. Asyl­be­wer­be­r*in­nen sollen künftig an den Grenzen zurückwiesen werden – allerdings „in Abstimmung“ mit Nachbarstaaten. Der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte wird für zwei Jahre ausgesetzt. Außerdem sollen weitere Länder als sichere Herkunftsländer gelten. Humanitäre Aufnahmeprogramme werden beendet.

In Asylverfahren soll künftig der „Beibringungsgrundsatz“ gelten: Statt der Behörden sollen also Schutzsuchende Infos über Gefahren im Herkunftsland beschaffen. Ukrainische Geflüchtete sollen nur noch Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, statt Bürgergeld. Das dürfte die Länder belasten, denn die müssen zahlen. Eine der wenigen echten Verbesserungen: Für geflüchtete Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren, sollen Wohnsitzauflagen gelockert werden. Andere Ausnahmen fallen dafür weg.

Abschiebungen sollen ausgeweitet und beschleunigt werden. Zielländer für Abschiebungen sollen auch Syrien und Afghanistan sein, obwohl die humanitäre Lage dort verheerend ist. Betroffene bekommen zudem keinen Anwalt mehr gestellt. Und Gefährder und Schwerkriminelle sollen in „dauerhaften Ausreisearrest“.

Da, wo es nicht um neue Fluchtmigration geht, ist der Koalitionsvertrag milder. So soll eine „Work-and-stay-Agentur“ bald Fachkräfte locken. Auch beim Staatsbürgerschaftsrecht konnte die SPD größere Einschränkungen verhindern. Nur die besonders schnelle Einbürgerung nach nur 3 Jahren Aufenthalt soll gestrichen werden. Das Chancenaufenthaltsrecht, das bisher Geduldeten den Weg zum legalen Aufenthalt ermöglichte, wird durch einen neuen Mechanismus ersetzt, dessen Details allerdings offen sind. Frederik Eikmanns

Außen und Verteidigung: Erst mal keine Wehrpflicht

Personell soll in der deutschen Außenpolitik künftig die Union den Ton angeben: Das Außenministerium geht an die CDU, die CSU erhält einen Staatssekretär im Auswärtigen Amt, und den Bundeskanzler stellt bekanntermaßen auch die CDU.

Inhaltlich ist in den Grundpfeilern der neuen Koalition aber auch viel Kontinuität zu lesen: SPD und Union wollen die internationale regelbasierte Ordnung stärken, betonen die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft und sprechen sich auch weiterhin für eine Zweitstaatenlösung im Nahen Osten aus, die es zu verhandeln gelte.

Die Eigenständigkeit der von Russland angegriffenen Ukrai­ne sei bedeutsam für die Sicherheit Deutschlands. Die Koalition will daher die „militärische, zivile und politische Unterstützung“ des Landes „substanziell stärken“. Es gelte, sich für einen „echten und nachhaltigen Frieden einzusetzen, in dem die Ukraine aus einer Position der Stärke und auf Augenhöhe“ agiere. Ob ein möglicher Friedensschluss in der Ukraine auch mit Bundeswehrsoldaten unterstützt werden soll, beantwortet der Koalitionsvertrag nicht. Es heißt dort lediglich, die Ukraine benötige „materielle und politische Sicherheitsgarantien“.

Das Verteidigungsministerium bleibt in den Händen der SPD, ob weiterhin Boris Pistorius die Geschäfte dort führt, war zunächst jedoch unklar. Die künftige Bundesregierung will, anders als aus der CSU gefordert, auch weiterhin an der Freiwilligkeit des Diensts an der Waffe festhalten. „Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert.“ Durch das Wörtchen „zunächst“ hat die Union rhetorisch ein Hintertürchen offen gehalten.

Das Entwicklungshilfeministerium bleibt bestehen und geht ebenfalls an die SPD. Cem-Odos Güler, Tobias Schulze

Landwirtschaft: Profit first

Die neue Koalition will den Umweltschutz zugunsten der kommerziellen Interessen von Landwirten zurückdrängen. „Wir werden die Agrardiesel-Rückvergütung vollständig wieder einführen“, steht im Koalitionsvertrag. Diese von der Ampel abgeschaffte Subvention in Höhe von 450 Millionen Euro pro Jahr senkt die Anreize, klimaschädlichen Kraftstoff einzusparen. Die Landwirtschaft soll auch nicht in den Emissionshandel einbezogen werden. Das künftig von der CSU geführte Agrarministerium soll die Stoffstrombilanz im Düngerecht abschaffen, mit der die Menge von Pflanzennährstoffen berechnet wird, die die Höfe in die Umwelt abgeben.

Künftig sollen auch weniger Projekte wie Industrie- oder Stallbauten eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen. Das Verbandsklagerecht etwa von Umweltorganisationen soll ausgehöhlt werden, das Umwelt-Informationsgesetz wollen die Koalitionäre „verschlanken“.

Die EU-Entwaldungsverordnung soll für deutsche Forstwirte praktisch nicht gelten. Auch bei der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur wollen die Koalitionäre „Erleichterungen“. Wenn die EU den Schutzstatus des Wolfs herabstuft, soll das „unverzüglich“ in nationales Recht umgesetzt werden. Pestizide sollen schneller zugelassen werden. Die neue Regierung will überprüfen, ob die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) ihr Land weiterhin vorrangig an ökologisch oder anderweitig „nachhaltig“ wirtschaftende Betriebe verpachten soll.

Damit mehr Obst und Gemüse in Deutschland angebaut wird, wollen die Parteien die Beschäftigung von Saisonkräften ohne gesetzliche Krankenversicherung von 70 auf 90 Tage verlängern.

Auf der anderen Seite verspricht die Koalition „ein Prüf- und Zulassungsverfahren für Stallsysteme“. Sie beabsichtigt auch, „den tierwohlgerechten Stallbau“ auf Grundlage staatlicher Verträge dauerhaft zu finanzieren. Die verpflichtende Kennzeichnung der Tierhaltungsform von Fleisch will sie „praxistauglich“ reformieren. Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz und die Moorschutzstrategie sollen „verstetigt“ werden. Jost Maurin

Verkehr: Immerhin kein Totalausfall

Ein klares Bekenntnis zur Verkehrswende sieht anders aus, aber immerhin ist der Koalitionsvertrag kein verkehrspolitischer Totalausfall. Das Deutschlandticket bleibt, aber soll ab 2029 teurer werden. Zuvor war eine „sozialverträgliche und schrittweise“ Preissteigerung des 58-Euro-Tickets schon ab 2027 im Gespräch. Die Kosten für das beliebte Angebot sollen zukünftig nach einem festen Schlüssel zwischen Bund, Ländern und Kun­d:in­nen aufgeteilt werden, das soll für Planungssicherheit sorgen.

Die Schiene geht als großer Gewinner aus den Verhandlungen hervor. Durch das neu eingerichtete Sondervermögen soll deutlich mehr Geld in die Sanierung des maroden Streckennetzes fließen. Vor allem die extrem aufwändige Sanierung der Hochleistungskorridore will die Koalition durch das Sondervermögen finanzieren. Die dadurch frei werdenden Mittel stehen dann weniger stark frequentierten Strecken zur Verfügung. Außerdem darf die Deutsche Bahn mit weiteren Milliarden aus dem Klima-Transformation-Fonds für die Elektrifizierung und Digitalisierung rechnen.

Wenig überraschend bleibt Schwarz-Rot der autofreundlichen Politik der Vorgängerregierungen treu. Ein Tempolimit auf Autobahnen schaffte es nicht in den Vertrag. Auch am Bundesverkehrswegeplan, der zahlreiche klima- und umweltschädliche Autobahnneubauprojekte enthält, wird nicht gerüttelt. Die Koalitionäre räumen lediglich ein, dass „Erhalt vor Neubau“ gilt, ein Grundsatz, der schon in der Vergangenheit recht frei interpretiert wurde. Freuen dürften sich viele Fahr­schü­le­r:in­nen über die geplante Entschlackung und Vergünstigung der Fahrschulausbildung.

Der Rad- und Fußverkehr wird hingegen mit keinem Wort in dem 146-Seitigen Dokument erwähnt. Steuerungsinstrumenten wie einem Nationalen Radwegeplan scheint die neue Regierung keine Bedeutung beizumessen. Handlungsfreudig gibt sich Schwarz-Rot hingegen bei der Subvention des Flugverkehrs. So sollen „Steuern, Gebühren und Abgaben“ gesenkt und Regionalflughäfen weiter unterstützt werden. Jonas Wahmkow

Demokratieförderung: Zivilgesellschaft weiter gefährdet

Immerhin: Das Programm „Demokratie leben!“ soll fortgesetzt und nicht ins CSU-geführte Innenministerium versetzt werden, wie zwischenzeitlich von der Union gefordert. Bereits vor den Koalitionsverhandlungen hatte die Union mit einer 551 Fragen umfassenden parlamentarischen Anfrage zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine angegriffen und diskreditiert. Zudem drohten Uni­ons­po­li­ti­ke­r*in­nen missliebigen Organisationen mit Streichung der Finanzierung, weil sie es gewagt hatten, auch gegen die CDU zu protestieren, nachdem diese im Bundestag gemeinsam mit der AfD abgestimmt hatte. Auch, wenn sie wie die Omas gegen Rechts überhaupt keine dauerhafte Förderung bekommen.

Nun bleibt das Programm „Demokratie Leben!“ im Familienministerium. Im Koalitionsvertrag heißt es auch, dass man „verstärkt in die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie investieren müsse“. Das heißt aber leider nicht, dass alles gut ist: Denn das Familienministerium soll von der CDU geführt werden und „Demokratie Leben!“ damit erstmals unter der Verantwortung der Union stehen. Die dreht in einigen Regionen bereits zivilgesellschaftlichen Vereinen den Geldhahn zu – zusammen mit der AfD.

Dieser Praxis stehen im Koalitionsvertrag Sätze gegenüber wie: „Wir unterstreichen die Bedeutung gemeinnütziger Organisationen, engagierter Vereine und zivilgesellschaftlicher Akteure als zentrale Säulen unserer Gesellschaft.“ Hinzu kommen aber auch Einschränkungen: „Wir werden eine unabhängige Überprüfung dieses Programms in Bezug auf Zielerreichung und Wirkung veranlassen“. Zudem wolle man „weiterhin die Verfassungstreue geförderter Projekte“ sicherstellen, was seitens der Union wohl eher restriktiv mit Blick auf alles Linke gemeint ist.

Dazu passt, dass Silvia Breher (CDU) als mögliche Familienministerin gehandelt wird. Die beklagte in der Vergangenheit unter anderem „linksextremistische Tendenzen“ von geförderten Vereinen und Organisationen. Die Angriffe auf die Zivilgesellschaft könnten also weitergehen. Von einem Demokratiefördergesetz, wie es die Ampel noch plante, aber wegen der FDP nicht umsetzen konnte, ist indes längst keine Rede mehr. Gareth Joswig

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85 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Was konnte man von einem alten machtgierigen Mann und einer konservativ lahmen SPD schon erwarten ?

  • Oh Mann,



    es heißt jetzt wohl besonders gut hinschauen und demonstrieren wo geht. Gerade im Bezug auf die Umwelt ist das hier ein Armutszeugnis. Landwirtschaft und Unternehmen scheinen nun endlich machen dürfen wie sie wollen. Egal ob die Umwelt und Menschen zerstört werden. Das ist keine soziale Marktwirtschaft, das ist Kapitalismus pur. Und dann dürfen undurchsichtige KI Softwaresysteme an alle möglichen Daten ran. Und die Überwachung wird auch noch verstärkt. Das ist bedrohlich im Angesicht der Tatsache, dass konservative Politik bis jetzt ein Einfallstor für Faschisten war und ist. Merz hat bis jetzt noch nicht gezeigt, wie sich konservative Politik von rechtsextremer Politik abgrenzt.

    Wir müssen dringend aufpassen dass unser Waffenrecht nicht noch einfacher wird während die Überwachung nicht auch ausgebessert wird...

    • @curiouscat:

      ....ja - darf es denn ruhig ein wenig mehr Demokratie sein - für Sie ?

      www.openpetition.de

      Demokratie stärken - Vetorecht bei Gesetzen des Bundestages

  • Eine Gesellschaft bekommt immer die Politik, die sie verdient. Offenbar ist die Mehrheit der Deutschen rückgratlos, bequem, unsolidarisch mit Neigung zum Faschismus. Et voilà: passende Regierung. Herzlichen Glückwunsch.

    • @Minelle:

      Wenn hätte man den wählen sollen, um Politiker mit Rückgrat, unbequem und solidarisch?



      Am liebsten mit einer realen Chance, dass sie auch regieren können. Und da wird es vermutlich unmöglich.

  • Welche zukünftige " Kommission " im Bildungsministerium wird denn endlich einmal für korrekte Lehrpläne in Politik & Wissenschaft sorgen ? Sind ja nicht mehr anzuschauen / ertragen diese grauseligen Wahlergebnisse. Wer vermittelt den Deutschen endlich einmal, sie sollen für ihre Interessen wählen ? Also eigentlich eher Mitte-Links und nicht immer zum Wohle der Reaktionänere wählen. Faste dich echt an den Kopf 😇



    " alegrias de la vida "

    • @Alex_der_Wunderer:

      Wenn die Parteien schon selbst nicht überzeugend vermitteln können, warum man sie wählen sollte, wird es nicht besser, wenn Lehrer Jugendlichen sagen, wenn sie wählen sollen.

      Dass in Klassenarbeiten ein Bekenntnis zum Sozialismus zu schreiben war, hatten wir schon mal.

      Diese Zeiten fand nicht jeder schön.

      • @rero:

        Guter Einwand von Ihnen - danke dafür.



        Sehen Sie, nicht überall wo Demokratie draufstand, war auch Demokratie drin.



        Nun, die Parteien versuchen ja durch ihre Wahlprogramme Wähler zu akquirieren. Nur sollten diese Programme selbstverständlich auch stimmen.



        Diktaturen und die verschiedenen Demokratie Systeme auseinander halten zu können wäre doch auch schon ein guter Ansatz.



        - Direkte Demokratie



        - Repräsentative Demokratie



        - Konkurrens- versus Konkordanzdemokratie



        - Mehrheits- versus Konsensdemokratie



        - Prozeduren versus substanzielle Demokratie



        - Mischformen



        ...und alle bezeichnen sich als Demokratie. Zum Beispiel würden die Franzosen wohl ungern ihr demokratisches Wahlsystem mit dem unserem tauschen wollen.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Bin ich voll bei Ihnen.

          Im ersten Semester (Ich habe Politikwissenschaft studiert. Sogar fertig. ;-) ) hatte ich ein erstklassiges Seminar zu Demokratietheorien.

          Rousseau, Arendt, ein Austromarxist, ...

          Ich habe fürs Leben immens viel gelernt.

          Das Seminar wäre auf jeden Fall oberstufentauglich gewesen.

          Man hätte es auch für eine 10. Klasse konzipieren können.

          Anhand Ihrer Punkte könnte man sowas natürlich auch super gestalten.

          Mein Eindruck ist, dass Lehrer Demokratie zwar unterrichten, aber vielzuwenig in haarige Diskussionen gehen.

          Dazu müssen sie natürlich auch vorbereitet sein. Das sind sie aktuell nicht.

          Man wäre viel besser gewappnet für Diskussionen mit AfDlern.

          • @rero:

            👍👍 ...darum ja auch meine Intention nach einer Kommision , oder nennen wir es gerne auch Arbeitsgruppe, innerhalb des Bildungsministerium, um endlich kritische und kompetente Wähler und somit möglichst viele aktive Mitbürger - die ihr Land innovativ, im demokratischen Sinn - mitgestalten wollen, für Deutschland zu gewinnen.

  • "Dann ist er schnell bei der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, die nun gestärkt, und der Begrenzung der irregulären Migration, die nun begrenzt werden solle."

    Liebe taz,



    ich bin ja auch dafür, dass die CDU die Begrenzung der Migration begrenzen sollte... Aber wenn ihr mich überzeugen wollt, für die taz Geld zu zahlen, dann würde ich mich über etwas mehr Sorgfalt freuen.

    • @Der eindimensionale Mensch:

      Sie sind in Ihrem Beruf jeden Tag fehlerlos? Bewunderungswürdig, dann bekommen Sie ihr Gehalt ja berechtigterweise immer ohne Abzüge.



      Man muss hier aus gegebenem Anlass mal ein ganz wichtiges Statement abgeben:



      Die Taz und The Guardian sind Zeitungen, die nicht irgendwelchen Millionären oder Konsortien gehören, also unabhängig von Einflussnahmen der Macht des Geldes sind. Und ausgerechnet diese verstecken sich im Netz nicht hinter einer Bezahlschranke und sind jedem Leser zugänglich. Da ist es doch wohl das Legitimste der Welt, dass ab und zu mal ein Banner auftaucht, der nach einer Beteiligung fragt.



      Jeder kann diese Beteiligung nach seinen finanziellen Möglichkeiten (und seinem Nutzungsverhalten) festsetzen. Nachdem ich die Fülle der Informationen einer vollständigen Ausgabe nicht „schaffen konnte“ , bin ich vom Abo auf das „Fördermodell“ umgestiegen (TAZ wie Guardian). Und diesen Obolus zahle ich gerne. Und ja Zeitungsleute dürfen Fehler machen (wie jeder Mensch). Man darf sie auch darauf hinweisen. Seine Zahlungseinstellung daran aufzuhängen, ist schlichtweg arm.

      • @snowgoose:

        >Die Taz und The Guardian sind Zeitungen, die nicht irgendwelchen Millionären oder Konsortien gehören, also unabhängig von Einflussnahmen der Macht des Geldes sind.

        Woher wissen Sie denn, wie wohlhaben die Genossenschaftsmitglieder sind? Und gemäß Paragraf 3 der Satzung der taz-Genossenschaft taz.de/genossensch...a025-f6b12c0e7091/ können auch Personengesellschaften Mitglied der Genossenschaft sein; da können Sie auch "Konsortien" gar nicht ausschließen.

    • @Der eindimensionale Mensch:

      Tja tazis



      “Die Monade ist eine Monarchie, über der nichts steht. Er ist es, der als Gott und Vater von allem existiert, der Unsichtbare, der über allem steht, der als Unvergänglichkeit existiert, die im reinen Licht ist, in das kein Auge blicken kann .“



      Schwer wird’s! Gelle. But.



      Dem Reinen ist alles rein - wenn nicht ihr?!



      Egal. Und eh euch sojet auf den Leibnitz 🍪 geht - kölsche Lösung - “Mer muss och jünne künne“



      Denn Florist “…bedenke - daß dein Geschenk auch du selber bist“ - 🧐 -



      Besser. - Lerne lachen ohne zu weinen!“



      Außerdem & da könnte die taz (was fehlt sind “die säzzer“ & das manches Mal - sehr!;) manchmal glatt Aufrechnen! Gelle 🙀🥳🤣

      unterm——



      § 389 BGB Wirkung der Aufrechnung

      Die Aufrechnung bewirkt, dass die Forderungen, soweit sie sich decken, als in dem Zeitpunkt erloschen gelten, in welchem sie zur Aufrechnung geeignet einander gegenübergetreten sind.“



      Na da schau her!



      ➕➖➕✖️⁉️……= 🧐 ‼️‼️⁉️❗️•

      • @Lowandorder:

        Lösung? Gerne - Kosten 💲 für die Mucki-Bude & die Sit-ups! 🙀🥳🧐

  • Wo ist der Politikwechsel ? Immer die gleichen Inhalte & Ziele. Immer bekannte Köpfe auf anderen Ministerposten...



    Die Wirtschaft stärken auf Kosten der Bürger...



    Unternehmen müssen aus sich selbst heraus stark sein.



    Arbeitnehmer brauchen und haben ein Anrecht auf korrekte Bezahlung Ihrer Arbeitsleistung. Nicht immer höhere Sozialabgaben für die es immer weniger gibt. Späteres Renteneinstiegsalter, ohne ausreichend Inflationsausgleuch, höre Krankenkassenbeiträge bei weniger Leistung.



    Berufspolitkern, die keine Politik für die Wähler zustande bringen, wird es zu leicht gemacht in diesem System. Sie schützen uns demokratische Wähler, damit so noch nicht einmal vor rechten, undemokratischen Entwicklungen in der Bevölkerung. Ungeheuerlich !



    - Danke für nichts -

  • "Mehr Rückschritt wagen" : wenn man am Abgrund (oder zumindest an einem tiefen Graben) steht, ist dies keine schlechte Idee.

    • @Offebacher:

      Liggers. Fein geklaut bei Hütchen - aber reziprok “Der Kapitalismus - ein Schritt vor dem Abrund! - Wir sind da schon einen Schritt weiter!“



      Das Weltniveau ahnte da noch nicht - daß der schöne Witz Rückflug Moskau mit dem 🕳️ in der Mauer & dem Zettel dran:



      “Honi du Arsch bis der letzte! Machs 💡 aus!“



      So bald im Grundlagenvertrag Beitritt - Treuhand & Arschlöcher für Schland🇩🇪 trübe münden würde! Newahr



      Normal

  • Es ist interessant, die hiesigen Kommentare und im Vergleich dazu die Kommentare z. B. bei welt.de zu lesen. Kaum zu glauben, dass man über den selben Koalitionsvertrag spricht.



    Für mich als klare Verfechterin der Mitte ist das ein Hinweis darauf, dass der Koalitionsvertrag nicht so schlecht ist wie er bereits jetzt geredet wird.



    Ich hoffe, die Koalitionspartner sind sich ihrer Verantwortung bewusst und dass wir uns nicht in vier Jahren in einer Situation befinden, in der eine Regierungskoalition ohne AfD kaum möglich sein wird.

    • @Katharina Reichenhall:

      Würden die Verantwortlichen für diesen Koalitionsvertrag, auch nur einen Funken Verantwortung besitzen, wäre so ein Koalitionsvertrag garnicht nötig gewesen, da die Verantwortlichen für diesen Koalitionsvertrag schon Jahre / Jahrzehntelang für die Politik unserer Regierung VERANTWORTLICH sind !



      Es ist wichtig, unser Parlament als Gesamtheit zu betrachten.

    • @Katharina Reichenhall:

      Ich hoffe Ihre Hoffnung geht in Erfüllung. Ich hoffe auf eine breite "Mitte-Politik" mit einer breiten Unterstützung der Bevölkerung und und eine zunehmende Bedeutungslosigkeit der extremen Ränder. Also quasi eine Umkehrung der aktuellen politischen Entwicklung (wenn man den Umfragen glauben darf).

    • @Katharina Reichenhall:

      Das sehe ich ganz genauso. In der Springerpresse oder der FAZ herrscht die Meinung vor, dass sich die CDU/CSU von der SPD hat über den Tisch ziehen lassen und die ursprünglich im Wahlkampf genannten CDU-Ziele so gut wie nicht umgesetzt wurden. Es wird vernachlässigt, dass hier die CDU/CSU mit der SPD einen Koalitionsvertrag vereinbart hat und nicht die Linkspartei mit der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLDP).

  • Beim Punkt Landwirtschaft wird mir ganz mulmig wenn ich das lese

  • Indeed - “Mehr Rücktritt wagen“

    Danke dazu fürs Gruppenfoto! Woll



    Das wäre zu wenn die herausragende -



    Lusche aus - Ahaus - Jens Spahn - 😷 -



    &



    Vom gleichen Kaliber der Bayerndeppellobbyist



    Alexander Dobrindt: “Anti-Abschiebe-Industrie“



    Diesen Rat noch vor Antritt befolgen würden.



    Viel Glück ihr Polittrampel & ab in den



    Altlastencontainer! Gelle



    Dank im Voraus

    • @Lowandorder:

      “Mehr Rücktritt wagen“ - unterschreibe ich!



      Riskiert so ein Neuklassiker zu werden wie



      ...von den Habenden zu den Darbenden... ©️Wolfgang Ambros

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        ©️ natürlich Gereon Asmuth,



        Wo hatte ich nur meinen Kopf?



        Asche auf mein Haupt

  • Ich will gar nicht im Einzelnen darauf eingehen. Es ist ein einziges Desaster für Deutschland. Steuergeschenke wenn die Wirtschaft ein Nachfrageproblem hat: kompletter Blödsinn; die Unternehmen werden das Geschenk einstecken und weiter Stellen abbauen, da ihnen ihr überflüssiger Scheiß keiner abkaufen will. Asylpolitik á la AfD pur. 15€ Mindestlohn (wäre schon letztes Jahr nötig gewesen) soll "erreichbar" sein. D-Ticket soll "bezahlbar" bleiben (für Merz?). Etc.

    Aber immerhin:



    "ein Digitalministerium unter CDU-Führung"



    Dazu fällt mir Merkels Spruch ein: Das Internet ist für uns alle Neuland.

    Denk ich an Deutschland in der Nacht - bin ich panisch aufgewacht.

    Die AfD hat es in Umfragen dank dieses Rückwärts-Rechts-Rucks auch schon auf Platz ein geschafft in den ersten Umfragen:

    www.zeit.de/politi...-neuwahl-wahltrend

    Deutschland wird zum Dschungelcamp (holt mich hier raus!).

    • @Jalella:

      Die AFD ist in den Umfragen nach oben geschossen, weil den meisten Wählern der Koalitionsvertrag zu links ist. Der Glaube, das gegen das Erstarken einer rechten Partei linke Politik hilft, wird auf diesen Seiten hartnäckigst vertreten. Es ist aber ein Irrglaube. Die Leute wählen rechts, weil sie keine linke Politik wollen. Erst recht, wenn sie sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlen.

      • @Jochen Laun:

        Die AFD ist in den Umfragen nach oben geschossen, weil den meisten Wählern der Koalitionsvertrag zu links ist.

        -------------------------------------Wie soll das gehen? Die Umfragen wurden doch gemacht, bevor der Verttrag veröffentlicht UND gründlich von den Massen gelesen wurde. Man sollte nicht jeder medialen Behauptung, die ein Umfrageergebnis sofort im Licht der eigenen politischen Ansichten interpretiert, einfach Glauben schenken.

      • @Jochen Laun:

        "Der Glaube, das gegen das Erstarken einer rechten Partei linke Politik hilft, wird auf diesen Seiten hartnäckigst vertreten. Es ist aber ein Irrglaube."



        Der Glaube, dass gegen das Erstarken einer rechten Partei rechte Politik hilft, erwiesenermaßen allerdings ebenfalls.



        Und nun?

      • @Jochen Laun:

        Die Leute wählen rechts, weil sie rechts wollen. Weil sie keinen Bock auf Veränderungen, Verantwortung und Selbstkritik haben. Weil sie glauben, dass diese Politik ja nur "die anderen" betrifft. Weil Sie nicht fähig und Willens sind, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Weil ihnen die Zukunft am Arsch vorbeigeht, so lange billig Schnitzel, Mallorca und das geliebte Auto noch verfügbar sind. Stumpfsinnige Wähler bekommen stumpfsinnige Politik.

    • @Jalella:

      Wenn sie glauben diese Migrationspolitik dabei AFD pur haben sie keine Ahnubg von deren Programm. AFD will alle Migranten loswerden die nicht genug Steuern zahlen, Einbürgerungen verunmöglichen und generell eine Remigration aller nichteuropäischen Migrantenn erreichen. Asylrecht gäbe es mit der AFD nicht mehr.

  • "CDU-Chef Friedrich Merz, der bald Kanzler werden will, spricht von einem „Aufbruchssignal“, der vom Koalitionsvertrag ausgehe und der zeige: „Die politische Mitte dieses Landes ist in der Lage, die Probleme zu lösen.“ "

    Was für ein selbstgefälliger Stuss.



    Kein Problem ist gelöst, nur weil man es für gelöst erklärt.

    • @Onkel Heinz:

      Die politische Mitte löst keine Probleme. Sie ist das Problem.

      • @Minelle:

        "Die politische Mitte löst keine Probleme. Sie ist das Problem."



        Kesser Spruch. Halten Sie Links- und Rechtsextremismus für unproblematischer?

      • @Minelle:

        Aha…wenn die politische Mitte das Problem ist, was ist dann die Lösung? Etwa eine explizit linke oder rechte Regierung? Und wenn ja, was ist dann daran so viel besser oder auch nur demokratischer?

        • @Saile:

          Also der Begriff "politische Mitte" ist an sich schon falsch, weil er Ausgewogenheit und Neutralität impliziert, was sie nicht ist. Tatsächlich tendiert diese vielbeschworene"Mitte" schon immer nach rechts. Bestenfalls bewegt sie sich überhaupt nicht, was die Stillstandspolitik unter Kohl und Merkel deutlich gezeigt haben. Schlimmstenfalls bewegt sie sich, aber nach rechts. Beides wird Deutschland nicht progressiv voranbringen. Die AfD ist nur eine radikalere CDU. Viele ihrer Wähler kommen aus den Unionsparteien. Plus Politiker wie Gauland. Schnittpunkte? Viele. Nicht umsonst bemühen sich rechte Parteien, nicht nur in Deutschland, sich als bürgerlich mittig zu framen. Dort sitzt nämlich ihre Hauptklientel. Die CDU glänzt auch nicht erst seit gestern durch Ausländerfendlichkeit. Ich erinnere da gerne mal an die Gastarbeiterdebatten früher.

          • @Minelle:

            Merkel nach rechts?



            Sorry aber das ist falsch, außer man hält alles rechts der Linken und MLPD, für rechts.

          • @Minelle:

            Aber es gibt doch auch eine richtige Mitte in unserem politischen Spektrum: Seeheimer-Kreis-SPDler, Realo-Grüne, CDA-CDUler, sozialliberale FDPler sind das ja wohl schon…und auch die neue Bundesregierung ist darunter weitgehend zu verbuchen, da sich die SPD mit ihren gerade mal 16% doch relativ gut durchsetzen konnte…klar, wer eine richtig linke oder rechte Regierung möchte wird damit wohl eher nicht glücklich werden, aber geht es in einer Demokratie nicht eben darum eine Mehrheit zu finden und dabei möglichst versöhnliche Politik für breite Bevölkerungsschichten zu machen?

            • @Saile:

              Wenn aber die breite Bevölkerungsschicht sich für desaströse menschenfeindliche Politik entscheidet? BTW, die SPD hat sich von sozialer Politik schon mit Gerhard Schröder verabschiedet, in der letzten Groko fast alles abgenickt, in der Ampel ebenso. Und wie man sieht, setzt sie diesen Kurs in der neuen Koalition fort. Es wird pechschwarze Politik gemacht. Mit Tendenz zum Braunen.

              • @Minelle:

                Wer einer Koalition aus Union und SPD „pechschwarze Politik mit Tendenz zum Braunen“ unterstellt, möchte offensichtlich wirklich keine Politik für breite Bevölkerungsschichten…wir leben nunmal in einer Demokratie und Poppers Toleranzparadoxon darf nicht als Dauertotschlagargument gegen diese verwendet werden, sonst haben wir irgendwann eine Räterepublik vergleichbar der DDR und das kann’s ja wohl nicht (wieder) sein.

  • Wenn "Fortschritt" per Definition das ist, was die letzte Regierung geboten hat, dann ist Rückschritt doch gerade richtig.

    • @DiMa:

      Sorry - dess knüttelig Wort öh Spiel - 🙀🥳🧐



      Hilf ob sojet Desaster - auch nicht viel! Woll



      Merzis Lösungsgelalle - “Hett de Jung se noch alle?“



      Dit Pfeif im 🌳 🌲 - erinnert staak an DIAMAT:



      Sucht im schwarzen Raum ne nicht vorhanden



      🐈‍⬛‘



      Un säät na fünf Minude - Dess er se hat! - 🤥 -



      & Dess! ✋ drauf! Brief&Siegel!



      Ditt is - laß mer mal schaun - ala long dem fein Mittelstands Herrn - sowas von locker zu zutraun •



      (…immer gern;)

  • Vier verlorene Jahre. Weder ist der Koalitionsvertrag geeignet, die AfD in den Griff zu kriegen. Noch ist es damit möglich die strukturellen Probleme zu lösen. Von einem mutigen Aufbruch in die Zukunft kann schon gar keine Rede sein. Ich wiederhole: vier verlorene Jahre.

  • Ziemlich lame Überschrift.



    Das wird der Sache mal wieder nicht gerecht.



    ARBEITSGRUPPE heißt es in der Politik ja oft und da müssen frau und man eben zusammen finden um Lösung zu erarbeiten.



    Nennt sich Demokratie. Und das passiert gerade. Mit Anderen zum Erhalt unserer Demokratie zu arbeiten.



    Das sind eben keine leeren Phrasen, angesichts der Tatsache, dass Europa im Osten militärisch und im Westen wirtschaftlich angegriffen wird.



    Europa und Deutschland werden außerdem von Innen bedroht. Die Feinde der Zusammenarbeit kommen von Rechts.



    Da ist eine Koalition, die die Staatsform, in der wir leben, erhalten will, ein deutliches Statement.



    Klar kann ich mir fähigere Kanzler als Merz vorstellen, natürlich hab ich ihn auch nicht gewählt. Demokratie heißt aber auch, den Willen der Anderen anzuerkennen.



    Den Willen der Antidemokraten natürlich nicht, denn die wollen das ganze System nicht akzeptieren .



    Wie schon bei der Diskussion um den Wehrdienst erkennbar, wollen Viele wenig machen. Um unser Land, unsere Demokratie und unsere Gesellschaft zu erhalten, müssen wir dafür allerdings arbeiten.



    Schön, dass es eine Regierung geben wird, die das, im Gegensatz zu Vielen Anderen, begriffen hat.

    • @Philippo1000:

      Kleiner Tipp - schreiben Sie mal die Namen der Parlamentarier der letzten 10 Jahre auf. Dann einmal kurz mit ihrer " neuen " Regierung abgleichen- merken Sie was ?

    • @Philippo1000:

      Ob sie was begriffen hat, wird man erst im Nachhinein beurteilen können .

      Phrasendrescherei fällt jedenfalls meiner Ansicht nach nicht unter Arbeit.



      Wer will denn eigentlich nicht arbeiten?



      Das zu behaupten ist so pauschal Unfug.

      • @Onkel Heinz:

        Tja,



        der Koalitionsvertrag ist nicht vom Himmel gefallen.



        Auch wenn es Außenstehenden unwahrscheinlich erscheint, Politik ist Arbeit.



        Arbeitsgruppen sind Arbeit.



        Es ist Alles Andere als einfach, Pläne für ein Land zu schmieden, insbesondere, wenn die Ausgangspositionen so unterschiedlich sind.



        Ich selbst habe das in deutlich kleinem Maßstab gemacht, daher zolle ich Denen die sich hier bemühen, Achtung.



        Aus Ihrer fehlenden Achtung schließe ich, dass Sie mit der genannten Arbeit nicht vertraut sind.

  • Ö jeh, das werden 4 sehr schlimme Jahre.



    Mehr Druck auf die Schwächsten in der Gesellschaft, kritische Initiativen wie "Omas gegen rechts" werden angegriffen, durch die Abschaffung des Lieferkettengesetzes werden wieder Lieferanten bevorzugt, die durch prekäre Arbeitsverhältnisse, Kinderarbeit, rücksichtslose Umweltzertstörung sehr günstige Preise anbieten können.



    So, und nachdem die Union schon erfolgreich die Zukunftsindustrien Photovoltaik, Windkraft, Batterie- Speichertechnologien, Elektroautos, usw praktisch an China verschenkt hat, ist nun die nächste Industrie dran, nämlich Wärmepumpen. Schon heute baut China rund 50-mal mehr Wärmepumpen als Deutschland.

    • @Heinz Kuntze:

      Schon heute baut China rund 50-mal mehr Wärmepumpen als Deutschland.

      Na und, was sagt das aus? Nichts.



      Es geht darum wer die Wärmepumpen betreibt und nicht wer diese baut.

  • Zurück in die Zukunft! sollte über diesem Koalitionsvertrag stehen. Von grundlegenden Reformen der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung keine Spur. Schwarz-Rot will Kurs halten in einer Welt, die sich ständig verändert und als „Führung“ einer Gesellschaft im permanenten Wandel. Die Konstanten:

    1. Statt Demokratisierung der Gesellschaft soll die elitäre Parteienoligarchie bewahrt werden und die Mitspracherechte bei z.B. Planungsverfahren beschnitten werden.

    2. Wirtschaft hat immer Vorrang und damit gehen die Profitinteressen von Unternehmern und Kapitalgebern immer vor, weiß doch jeder Dummkopf, dass im Kapitalismus dass die Reichen die Arbeitsplätze schaffen und die Armen durchfüttern müssen.

    3. Wandel durch Technik ist Notwendigkeit, denn wer den Anschluss verliert, verliert im ökonomischen Wettbewerb (2.). Darum geht nur freie Bahn für den technischen Fortschritt zu schaffen, durch Fördermittel, Vorrang und sanften(?) Zwang.

    4. Die Angst regiert immer mit, denn sie macht gefügige BürgerInnen: Angst vor dem sozialen Abstieg, Angst vor Extremisten, Angst vor den Russen, Angst vor China und jetzt auch noch Angst vor Trump.

    • @DemokratischeZelleEins:

      ...und die Krönung der Verarschung, denn dafür sind ja unsere Berufspolitker verantwortlich, ist die Aussage wie z. B. von einem Jens Sphan, der schooooon wieder nach seinem nächstem Ministeramt lechtzt : " jetzt haben wir einen wirklichen, richtigen Politikwechsel " .....😁



      Da legt sich echt jeder noch denkende Bürger auf den Teppich oder klopft sich auf die Schenkel....



      Dreister geht's doch garnicht.

  • Wenn man ein Land regieren will, sollte man da nicht bereit sein "Verantwortung" zu übernehmen? Was für eine hohle Phrase "Verantwortung für Deutschland".



    Herr Merz sollte endlich dran gehen die AfD zu halbieren. Sollte er dies schaffen, werde ich ihm gerne die Füße küssen. Kann ich leicht versprechen, da ich mir sicher bin, dass ich dies nie einlösen muss.

    • @celcon52:

      CDU und Verantwortung schließen sich gegenseitig aus.

    • @celcon52:

      Ist das nur die Aufgabe von Herrn Merz oder nicht doch eine gesamtpolitische?

    • @celcon52:

      "Herr Merz sollte endlich dran gehen die AfD zu halbieren."

      Macht er doch mit merzscher Mathematik. AfD/0,5...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da verwechseln Sie etwas.



        Die Verdopplung der AfD ist das Resultat von drei Jahren Ampel.



        (Ist natürlich deutlich komplexer, aber wir polemisieren ja jetzt ein wenig.)

        • @Katharina Reichenhall:

          Ist natürlich richtig, was sie sagen.

          Nur mit einer ausbalancierten Politik, die auch konservative Themenfelder abdeckt, ist es möglich die AfD wieder "gesundzuschrumpfen".

        • @Katharina Reichenhall:

          Was haben denn nach Ihrer werten Ansicht nach, die rechts populistischen Anführer in den vergangenen drei Jahren, für ihre verblendeten Anhänger geleistet ?

        • @Katharina Reichenhall:

          Die AfD hat sich auch vor der Ampel immer mal verdoppelt...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Auch da war die SPD mit in der Regierung und hat,



            wenn auch für mich richtig, eher linke Politik bei der



            Migration, unter der Duldung der CDU durchgesetzt

  • Ich vermisse schon jetzt die gute, alte, progressive Ampelregierung - damals angeführt von den drei Protagonisten Scholz, Habeck und Wissing.

    • @Ice-T:

      Wie gut und progressiv die war haben ja die Wahlergebnisse gezeigt :D :D :D

      • @Tom Tailor:

        Richtig, die Wahlergebnisse spiegeln wie immer die Unwissenheit der Wähler bezüglich der Wissenschaft wieder. Sie können ganz unberuhigt sein - es besteht wenig Hoffnung auf Besserung. :D :D :D

        • @Alex_der_Wunderer:

          Was erwarten Sie von Wählern wenn Politiker wie Bärbock so geniale aussagen wie "das Deutsche Netz dient als Speicher" von sich gibt?

          • @Stazi :

            dass sie sich von den Grünen entfernen, indem sie eine Wende um 360 Grad machen.

          • @Stazi :

            Inzwischen wird es Frau Baerbock wohl besser wissen. Fehlerfrei, sind wir alle nicht 😉

        • @Alex_der_Wunderer:

          Na da sage ich doch: zum Glück. Wäre doch schlimm wenn wir eine reine Technokraten-Regierung hätten die nur auf Einflüsterer mit dem weißen Kittel hört :D

          Und mein Motto hinsichtlich der Wahlversprechungen ist: "erwarte nichts, bekomme weniger". Das hat sich im den letzten 20 Jahren bewährt.

          • @Tom Tailor:

            Eine teils-technokratische Regierung ist mir demokratisch wesentlich lieber als eine ochlokratische AfD-Regierung, die nach der Willkür des rechten Pöbels hört.

  • Wenn Rückschritt die neue Mitte ist, ist Stillstand wohl der neue Fortschritt und das beste was man von dieser Regierung erwarten kann.

  • Wenn Politiker das Wort Verantwortung in den Mund nehmen kann man heutzutage eigentlich schon aufhoeren zu lesen.

    • @elektrozwerg:

      Genau wie bei Respekt, Zuhören und Glaubwürdigkeit.

  • Eine Koalition des Grauens mit dem entsprechenden Schriftstück dazu.

    Faktisch jeder Punkt verschlechtert die aktuelle Situation: ob in der Sicherheitspolitik, Landwirtschaft, Wirtschaft, Soziales, Umweltschutz, Menschenrechte.

    Alles wird schlechter, außer man gehört zu den reichen Unternehmensbesitzern. Langfristig leiden aber auch die unter einen gespaltenen und zersetzten Gesellschaft und ruinierten Umwelt.



    Dass die SPD dieses Spiel mitspielt, wird hoffentlich ihr Ende bedeuten. Denn diese Partei braucht man in der heutigen Form wirklich überhaupt nicht mehr.

  • "... Teils ist der Vertrag im generischen Maskulinum gegendert, was Frauen und queere Personen unsichtbar macht. ..." Ich glaube nicht, dass da jemand absichtlich unsichtbar gemacht werden soll, denn unter den Zumutungen werden alle leiden müssen, wenn sie nicht zufällig Multimillardäre sind.

  • " Verantwortung übernehmen " bedeutete doch einmal im Parlamentarier Sprech - zurücktreten...



    Inzwischen wohl eher Unterdrückung & Maßregelung der Bevölkerung...



    Abgesehen davon wird nicht ausreichend auf unsere Umwelt Rücksicht genommen und somit auch nicht auf die Gesundheit von Mensch & Tier.

    Widerspricht " Zum Wohle des Volkes " ...

    @ Dankeschön für für diesen Überblick/ Einblick in den Koalitionsvertrag an die taz

  • "Um Kinderarmut abzumildern, soll der Teilhabebetrag des Bildungs- und Teilhabepakets von 15 auf 20 Euro erhöht werden."

    Hahaha, ok, das wird helfen.

    Insgesamt was zu erwarten war. Erwartbar ist auch, dass die immer staatstragende SPD-Basis diesem Koalitionsvertrag wieder zustimmen wird.

    Was ich persönlich wirklich schade finde, ist, dass die SPD das Gesundheitsministerium wieder verliert. Und wir damit auch Karl Lauterbach.

    Er hat echte Expertise und scheint auf Seiten der Patienten zu stehen. Ich persönlich hatte jedenfalls das Gefühl, dass meine Arztbesuche in den letzten 3 Jahren erträglicher geworden sind.

    Jetzt bekommen wir wohl wieder einen Pharma-Ärzte-Lobbyisten.

    • @Stavros:

      "Karl Lauterbach.



      Er hat echte Expertise und scheint auf Seiten der Patienten zu stehen."



      So sehr ich den Mann bezüglich Expertise ähnlich einschätze, aber die Schließung von Krankenhäusern unmittelbar nach einer Pandemie mit zuwenig Kapazitäten als 'auf Seite der Patienten' zu beschreiben, müsste man mir erklären.

  • Die SPD hat kein Rückgrat. Man hätte sagen können, Koalition nur ohne Merz. Man hätte sich wenigstens Verkehr und Landwirtschaft sichern können, statt es den noch Gestrigeren zu überlassen. Klimaschutz ohne Änderungen im Verkehrsresort? Umwelt- und Artenschutz mit erzkonservativer Besetzung des Landwirtschaftsresorts? Ja klar. Das ist doch das Allerletzte.

    • @blutorange:

      Sie verwechseln wohl die SPD mit den Grünen.

    • @blutorange:

      Die SPD weiß ganz genau, dass es in der Union haufenweise Leute gibt, die Merz ebenfalls gerne entsorgen würden und mit ihm die Brandmauer, um dann die nächsten 25 Jahre mit der AfD durchzuregieren. Es wäre also sehr dumm von der SPD Merz wegzuerpressen.

    • @blutorange:

      Spiegelt halt das Wahlergebnis der SPD wider.

      • @Tom Tailor:

        Spiegel - mal ordentlich polieren...schmunzel 😉

  • "Um Kinderarmut abzumildern, soll der Teilhabebetrag des Bildungs- und Teilhabepakets von 15 auf 20 Euro erhöht werden."

    Schon gewusst, dass es mal eine SPD gab, welche in den Wahlkampf zog, mit der Parole: "Panzerkreuzer oder Kinderspeisung" ? Das war in den 1920ern...

    Habe es vor einer Weile bei Hagen Schulze gelesen, auf Seite 546 von "Otto Braun oder Preußens demokratische Sendung".