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22.11.2024 , 04:01 Uhr
Ich würde das Einstiegsalter für "social media" in der jetzigen Form sogar bei 18 Jahren ansiedeln. Die Auswirkungen des Konsums sind ähnlich schwerwiegend wie bei Nikotin und Alkohol, weniger körperlich und mehr psychisch. taz.de/Jeder-fuenf...belastet/!6048760/ passt zum Thema. Nee, eher 50%.
Grundsätzlich ist das Internet und Kommunikationstechnik eine super Sache. Wenn aber beides von Konzernen mit extra dafür angeheuerten Profis so dermaßen skrupellos und verantwortungslos missbraucht wird, um Menschen (allen Alters) zu ferngesteuerten Zombies umzuformen, ist es Zeit, die Bremse reinzuhauen. Alte sind nur deshalb weniger betroffen, weil sie durch lange Prägung andere Routinen etabliert haben.
Dementsprechend würde ich eher bei all den Psycho-Manipulationen ansetzen, die für maximale Verweildauer sorgen sollen: Belohnungssysteme aller Art, endlos nachladender Content, Aufmerksamkeitsdiebstahl, Nachvollziehbarkeit von Nachrichtenempfang, Verstärkung von Gruppenzwang und negativem Content, permanenter Wettbewerb, da gibt es hunderte üble Techniken. Die alle verboten und abmahnfähig, dann hätte evtl irgendwann "social media" seinen Namen verdient.
zum Beitrag18.11.2024 , 05:37 Uhr
"SPD-Legende Müntefering": "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." Na dann müssten ja locker die reichsten 10% dieses Landes (für die er mit Agenda2010 und Hartz noch viel bessere Ausbeutungsgrundlagen geschaffen hat) alle verhungern. Ach so, *diese* Arbeitsscheuen waren nicht gemeint. Ja ok, verstehe.
Hört dem noch jemand zu? Anscheinend.
zum Beitrag16.11.2024 , 17:53 Uhr
"irgendwas mit P ...": Palantir, Überwachungs-SW, Big Data für Big Brother. Wurde auch mit CIA-Geldern an den Start gebracht.
So Leute wie Thiel und Musk sitzen nicht rum nach der ersten Milliarde. Denen geht es um wesentlich mehr. Um Re-Feudalisierung und damit Abschaffung der Demokratie, wie es aussieht. Freiheit von Reglementierung, natürlich nur für die Reichen und Mächtigen. Das werden wir die nächsten 4 Jahre live beobachten können.
Inoffiziell ist es oftmals ja schon so. Abschaffung welcher Demokratie, lässt sich einwenden, wenn ohnehin nur Reiche gewählt werden können, die dann wie gehabt Politik für Reiche machen?
zum Beitrag16.11.2024 , 02:48 Uhr
Your money, my choice.
lautet die friedliche Antwort.
Verglichen mit der Finanzmacht und damit der realen Macht dieser Bros sind +95 % der Bevölkerung arm/schwach und von der Entwicklung betroffen, also nahezu alle anderen. Also auch Sie.
Schlecht, dass es soweit kommen musste, das Ende der Fahnenstange aus Sicht der Bros sicher noch nicht erreicht, andererseits gut, dass sie immer selbstherrlicher/unvorsichtiger werden und dem Rest der Welt ihren Irrsinn ungefiltert live und in Farbe präsentieren.
Wir, die +95%, könnten mal auflisten, auf wie viele verschiedene Arten wir die Bros unterstützen, jeden Tag. Sie haben Infrastruktur hingestellt, die wir nutzen und ihnen so ihre Milliarden vermehren:
Zb, für den Anfang, nur Tech Bros:
PayPal - Thiel Tesla - Musk Oracle - Ellison
3 klare Trump-Fans, andere (Zuckerberg, Bezos, Altman) halten sich derzeit bedeckt. Nicht dass die weniger gesellschaftlichen Schaden verursachen, und Thiels Konflikt "Freiheit vs Demokratie" sehen die genauso.
zum Beitrag14.11.2024 , 02:55 Uhr
1. Es gab mal eine Zeit, da gab es in DE eine vernünftige IT-Ausbildung. Das ist schon lange her. Wieso?
Die fehlen ja nicht bloß in der Autoindustrie, sondern überall.
2. E-Autos sind zu teuer in der Anschaffung und als Gebrauchte uninteressant. Selbst Teslas werden weniger gekauft, obwohl deren Käufer kein Problem mit Preis, Musk und Arbeitsbedingungen dort haben. Öffentliche Ladestationen sind das übliche jede-Klitsche-kocht-ihr-eigenes-Süppchen-wenn-man-sie lässt und zu teuer.
Nutzt doch Öffis ist in der Stadt eine Option.
zum Beitrag14.11.2024 , 02:38 Uhr
Letztes Jahr hatte sich Patti Smith bei einem Konzert in Frankfurt/M schon so geäußert: "Do your work". Wir müssen raus aus der Defensive, in der wir seit Jahrzehnten zusehen, wie Thatchers Losung "There is no society" - zugleich Ziel und Weg - auf allen Ebenen umgesetzt wurde, durch Wirtschaft, Politik und Medien.
Während sich der sich für aufgeklärt und intelligent haltende Rest mit Themen abhampelte, die die Gegenseite kaum was kosteten und vor allem, immer das wichtigste, an den Machtstrukturen nichts änderte, die zudem die ganz Zeit zu dessen Ungunsten verschoben wurden. Druckt Starbucks halt den Regenbogen auf seine Pappbecher - wenns weiter nix ist. Ein paar Frauen in Chefetagen - das bringt der Lidl-Kassiererin genau gar nix, die täglich das Vermögen eines der reichsten Oligarchen im Lande vermehrt.
Na klar gibt es Gemeinschaft und Gesellschaft, aber dieses Konzept hat gehörig gelitten und unter der Vereinzelung leiden viele. Die Lücke dürfen nicht nur die Nationalkonservativen mit leeren Versprechungen füllen. Und die Marktfaschisten haben die Lücke ja erst geschaffen.
Ich möchte mithelfen, Gemeinschaft wieder aufzubauen. Das ist meine Arbeit.
zum Beitrag11.11.2024 , 05:51 Uhr
"Wenn in Deutschland demnächst Neuwahlen stattfinden, werden sich auch die Sozialdemokraten mit dieser Frage (Umverteilung) auseinandersetzen müssen"
Nur die? Auch die Grünen, wenn die noch irgendwas reißen wollen. Als in der Partei zuletzt jemand laut darüber nachgedacht hat (Trittin), wurde er kaltgestellt. Falls sie umschwenken sollten, wofür es keine Anzeichen gibt: Die Grünen haben einen weiten Weg vor sich, damit ihnen das Thema Umverteilung überhaupt jemand abkauft. Vielleicht gibt es da manche, die endlich den Zusammenhang zwischen Umverteilung und Entwicklung nach rechts begreifen.
Ansonsten kümmern sich halt SPD (nur Gequatsche) , BSW und "die Linke" darum. Das wird nicht reichen.
zum Beitrag10.11.2024 , 03:10 Uhr
Die taz ist sicher sehr viel angepasster geworden mit der Zeit. Aber wer ist das nicht? Wir schauen zu, wie der Neofeudalismus seit 4 Jahrzehnten immer offener Gesellschaften zerstört und unterstützen seine Protagonisten täglich dabei. Das muss man sich ja irgendwie schönreden. Oder davon ablenken, weil man seit Ewigkeiten keine Idee hat, dem Paroli zu bieten. Vielleicht profitiert man sogar ein wenig davon.
Wem noch immer nicht klar ist, wohin die Reise geht beim Krieg Reich gegen Arm, kann sich die nächsten Jahre die USA anschauen, und insbesondere Leute wie Musk "Let this sink in" oder Thiel und deren Ansätze studieren. Wir leben in Oligarchien, und nur noch teilweise in Demokratien. Der Demokratieteil wird weiter verringert. Der Unterschied zu China ist, dass dort die Oligarchen vom Staat kontrolliert werden, im Westen ist es zu oft schon umgekehrt.
Ich sehe derzeit zwei Möglichkeiten: Den Oligarchen konsequent die Unterstützung entziehen und ihre Felder nicht mehr bestellen, Freifunk statt Telekom oder SEPA statt Paypal bspw. Oder das Modell frz. Revolution, um liberté, egalité und fraternité zurückzuerobern. Lieber wäre mir ersteres, so weit muss es nicht kommen.
zum Beitrag06.11.2024 , 23:28 Uhr
Das wurde auch Zeit. Und das werden sicher Millionen Menschen denken. Scholz kann mit dieser Aktion quer übers politische Spektrum enorm punkten und eine Groko ansteuern, das zeichnet sich bereits ab. Die SPD wird sich als besonnene Kraft der "Mitte" inszenieren, siehe Hinweis auf die US-Wahl, und sie zog mit diesem Image auch bisher weniger Hass auf sich als FDP und Grüne, und Merz.
So unbeliebt wie Merz im Lande ist, sollte sich die CDU nicht zu früh zu freuen, es kann gut sein, dass sie die Rolle als Juniorpartner einnehmen werden.
Bei der FDP könnte Lindners Nachfolge ein Thema werden. Die Grünen dürfen sich ernsthaft Sorgen machen, sie dürften ihre Stimmen seit der letzten Wahl halbiert haben. Wie das BSW auf eine erstarkte SPD reagiert, hängt davon ab, ob die SPD soziale Politik bewirbt. Die AfD muss genau hinsehen, wie die SPD die Entwicklung in USA nutzt, um sich von den bald dort regierenden Markt-Faschos abzugrenzen. Rechts zu wählen ist das eine, zu sehen, wie ein großer "befreundeter" Staat deswegen den Bach runtergeht, das andere.
Es konnte ein Move werden ähnlich dem von Macron in Frankreich.
zum Beitrag29.10.2024 , 01:56 Uhr
Schauen Sie sich mal an, was China die letzten Jahre an erneuerbarer Energieerzeugung hingestellt hat, mehr als der Rest der Welt zusammen, und sie sind auf dem Gebiet weltweit führend (was Deutschland mal war). Übrigens nicht nur da, Mobilfunk (5G wurde im wesentlichen von Huawei entwickelt), Hightech und E-Autos können die auch, und besser und preiswerter als VW, die gerade parallel beim Staat betteln kommen und im großen Stil Mitarbeiter entlassen. Stattdessen sollte einmal das komplette Management entlassen werden, das diese Situation zu verantworten hat, aber wie üblich die Verantwortung nicht trägt.
Auch aus dem Grund sollte Deutschland seine Wirtschaftsziele auf ein klimaschonendes Maß abmildern. Wobei 2.5 Tonnen-E-Autos auch nicht klimaschonend sind.
zum Beitrag29.10.2024 , 01:09 Uhr
"Viele junge Wähler:innen haben das Gefühl, dass ihre Sorgen von den traditionellen Parteien nicht ernst genommen werden."
Genau das ist das Problem. Sie haben nicht *das Gefühl*, sondern sie haben es zigfach erfahren und sie wissen es. Das ist nebenbei nicht nur auf die jungen beschränkt. Wer in diesem Land nicht bereits über ordentliche finanzielle Mittel verfügt, wird nicht ernstgenommen. Was heißt ernstgenommen? Wahrgenommen.
FfF wurde gelobt, belehrt, beschimpft, und nichts passierte. Von der LG gehen jetzt einige in den Knast. Die Besetzung des Hambacher Forsts war "das falsche Symbol" (c) Robert Habeck. Überlasst das den Profis - Lindner. Der Austritt des Vorstands der Grünen Jugend. Usw usw. Mieten, Ausbeutung von Azubis, befristete Stellen, Militarisierung, Unsicherheit im öffentlichen Raum, jeder gegen jeden, Jugendpsychiatrie längst überm Limit, alles auf hohem Niveau.
Da ist man doch gerne jung, um den Karren, den die vor einem unbeirrt weiter in den Dreck fahren, wieder rauszuziehen. Nee - nicht mal festhalten zu können.
zum Beitrag28.10.2024 , 05:01 Uhr
Entlang einem Motto von FfF: "system change, not climate change". Denn dem sturen Festhalten an offensichtlich nicht mehr funktionierenden Wirtschafts-Glaubenssätzen gehört die Unterstützung entzogen. Das betrifft auch den aktuellen Finanzminister (45).
Es gibt dabei Verbündete, zb die Bürgerbewegung Finanzwende oder die ECG.
Von mir aus gern jede Woche statt einmal im Monat. Danke für die Initiative!
zum Beitrag27.10.2024 , 18:12 Uhr
Die beiden haben doch völlig Recht. Gute, umfassende Analyse, auch der Kräfteverhältnisse, die zu den aktuellen Miseren führen. Schlüssige Begründung der Prioritäten, die sich dadurch ergeben. Schade, dass es dazu noch keine Partei gibt.
Wobei das vielleicht Teil des Problems ist. Als Parteilose hätten sie keine Chance, irgendwas nennenswertes zu beeinflussen. Eine neue Partei "Zeit für was Neues" (ich würde die 2024 weglassen) würde sofort angegangen, wie man bereits in diesem Interview sehen kann. Teil ihrer Kritik ist eben auch, im bisherigen Rahmen nichts bewirken zu können. Die Beharrungskräfte sind schon sehr groß.
Bonus: Eine so knackige und reife Bewertung der Grünen habe ich noch nicht gelesen. Schlüssige Erklärungen für deren Entwicklung und Verhalten, und die Beschreibung kommt ohne Häme (vgl. Künasts Nachtreten) und die üblichen Spielchen aus.
zum Beitrag19.10.2024 , 23:08 Uhr
Der "KI"-Hype ist auf so vielen Ebenen gefährlich, da ist die Renaissance von AKWs nur die Spitze des Eisbergs. Seit Beginn des (erneuten) Hypes gab es in Fachkreisen wegen der hohen Fehlerrate die beiden Ansätze "wir brauchen nur mehr Rechenpower" vs "wir brauchen andere Methoden". Klar, dass sich das Brechstangenlager durchgesetzt hat, mit genausoviel Verstand wie eine "KI" ihn hat. Das hier ist die Fortsetzung des Bitcoin -Desasters, nur noch viel teurer für alle.
Der Punkt Eigenverantwortung: Wenn Entscheidungen von "KI"s getroffen werden, ist niemand mehr verantwortlich, und selbstverständlich nicht der Hersteller der "KI". Das ist ein wichtiger Teil der Motivation der "KI"-Betreiber - Verantwortung zu eliminieren. Zu hoffen, "KI"s würden uns überforderten Menschlein die Lösung der planetaren Probleme nennen, ist so naiv wie gefährlich.
Wir wissen alle ziemlich gut, was man anders machen könnte, und genausogut, warum das nicht passiert. Das Känguruh bringt es auf einen Punkt: Profitinteressen.
zum Beitrag17.10.2024 , 04:07 Uhr
"KI" ist ähnlich einzuordnen wie Bitcoin, einem Schneeballsystem, das auf unerfüllbaren Versprechungen basiert. Sie hat für die Betreiber den unschätzbaren Vorteil, dass Verantwortung für Ergebnisse endgültig eliminiert wird. "Kein Ahnung, wie das Ergebnis zustande kam", es gibt keinen Code, in dem man nachvollziehen könnte, dass irgendwer auf konkrete Anweisungen hin gehandelt hat. Softwareproblem, kann man nichts machen, hoch 2.
Da mindestens 20% der "KI"-Auswertungen aus der Radiologie (und wenn es nur 1% wäre) völliger Quatsch sind, müssen weiterhin trotzdem alle 100% von Menschen mit Intelligenz gecheckt werden. Wozu dann also "KI"? Intelligenz = die Fähigkeit zu verstehen. Eine "KI" versteht nichts, das sind Textbausteingeneratoren, die auf Statistik basieren.
Dass diese Szene jetzt AKWs ins Spiel bringt, weil ihre Brechstangentechnik Ressourcen frisst wie sonst nur noch Zementwerke oder die Chemieindustrie, ist klar. Der Hype "KI" ist ein Billionenmarkt, da ist alles egal. Neulich ging Sam Altman (OpenAI) zu TSMC (weltgrößter Chiphersteller), ob die 36 Chipfabriken für 7 Billionen! $ hinstellen könnten. Die haben den als "Podcasting Bro" abgewimmelt. Richtig.
zum Beitrag14.10.2024 , 18:48 Uhr
Interessant, wie viel Umtrieb die Wahlergebnisse der letzten Landtagswahlen bei einigen Parteien auslösen. Derzeit sieht man wie gewohnt nur PR. Ich glaube nicht, dass selbst die Perspektive rechter Mehrheiten bei diesen Parteien etwas verändert. Für nennenswertes Umdenken oder gar entsprechendes Handeln wäre jetzt schon Gelegenheit und nicht erst am St. Nimmerleinstag.
zum Beitrag12.10.2024 , 00:54 Uhr
Es ist hauptsächlich die stromfressende "KI", die diesen Irrsinn wieder anfacht.
Der Verweis aufs Home Office ist ein Ablenkungsmanöver von Microsoft (es sind dadurch ja nicht auf einmal doppelt so viele Rechner eingeschaltet), und die AKW-Betreiber freut's natürlich.
zum Beitrag11.10.2024 , 05:27 Uhr
Dem grünen Lager missfällt am BSW, dass es Sozialpolitik priorisiert und Militarismus in Frage stellt. Da hat man so lange am Gegenteil gearbeitet und jetzt punkten die bei Wahlen mit diesen Prioritäten. Da kann man immer wieder nur versuchen, das BSW als rechts zu diffamieren, bei der Friedensbewegung hat das auch geklappt.
Ich habe in der taz noch keinen einzigen Artikel gelesen, der sich ernsthaft und unvoreingenommen inhaltlich mit dem BSW auseinandergesetzt hat. Es ist überhaupt nicht überraschend, wie stark Sahra Wagenknecht Alice Weidel beim Thema Migration attackierte. Es ist nur dann überraschend, wenn man das BSW beim Thema Migration mit der AfD gleichsetzt, weil man das BSW als braun diffamieren will.
Ein aufschlussreicher Punkt wäre bspw das angestrebte Rentensystem. Fragt man die AfD, kommt die marktradikale Antwort "aktienbasiert, wir schaffen das Umlageverfahren ab". Das ist eine klare Anwort für mindestens all die Renter, die von Altersarmut betroffen sind und dem Irrglauben anhängen, die AfD würde irgendwas für sie tun.
So geht Dekonstruktion, nicht durch das Anbringen von moralbeladenen Aufklebern. Das gleiche mit dem BSW und die Medien erfüllen ihre Aufgabe.
zum Beitrag08.10.2024 , 05:28 Uhr
Es funktioniert nach wie vor "wie geschmiert" (pun intended). Man nehme eine Gruppe, von der sich die meisten gerne abgrenzen, und erkläre sie zur Mutter aller Probleme. Hartz-V-er oder Flüchtlinge eignen sich super als Sündenbock für alles: fehlende Zahnarzttermine, marode Brücken, Bildungsmisere, Inflation, Mietwucher in Ballungsgebieten, you name it.
Dass genau am anderen Ende der Einkommensskala die Ursache zu suchen ist, kommt nur wenigen in den Sinn. Die Schäden, die professionelle Steuerbetrüger (bsp Banken mit Cum-Ex) angerichtet haben, liegen Größenordnungen über dem, was 100000 "arbeitsscheue" Hartzer jemals bewirken könnten.
Gerade gab es den aktuellen Milliardärsbericht, DE hat demnach jetzt 249 davon und die konnten ihr Vermögen wieder einmal steigern, auf 1.1 Billionen. Würde nur jeder von denen eine Mrd abgeben, könnten etliche dringend notwendige Investitionen getätigt werden, die Millionen Menschen zugute kämen. Und das waren nur die Milliardäre, Multimillionäre haben wir ja auch reichlich.
Das Problem ist ein System, das die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, was immer weiter forciert wird. Das gilt es zu verbergen und das klappt bisher hervorragend.
zum Beitrag07.10.2024 , 01:55 Uhr
Guter Witz. Nein, gleich mehrere. Deutschland Vorbild? Erst die Solarbranche, dann die Windbranche plattmachen. Ganze Landstriche für die Braunkohleförderung plattmachen. Und Fracking-Gas aus USA und Katar. Autoindustrie zu irgendwas verpflichten? Puh,.nicht so schnell. Und *den* Stromfresser "KI" pushen, in voller Ahnungslosigkeit. In USA sind die großen IT-Konzerne dran, dass gleich mehrere AKWs dort wieder in Betrieb kommen oder neu gebaut werden für den absurden Strombedarf von dem überflüssigen und schädlichen Mist.
Wenn USA und im Schlepp der Restewesten nicht so ideologisch verbohrt wären, könnten sie einfach mal nach China gucken, wie Energiewende geht. Bin kein Fan der chinesischen Regierung, das spielt hier auch keine Rolle. Die haben in kürzester Zeit mehr erneuerbare hingestellt als der Rest der Welt zusammen. Und eine E-Auto-Industrie, die läuft. Und sogar kleine bezahlbare Autos hingekriegt. Ja, aber die ist doch total subventioniert. Ja echt, und hier?
Vor ein paar Jahren war die Ausrede hierzulande noch "ach, erst mal müssen sich so Länder wie China bewegen - wenn wir hier was machen, ändert das gar nix" Jo, haben sie. Jetzt seid ihr dran.
zum Beitrag05.10.2024 , 03:21 Uhr
Nee, das passt schon. Die "social" media-Werbeagentur-Konzerne und Apple/Microsoft haben eine dermaßen große Marktmacht, dass sie nicht auf einen Haps wieder an die Leine gelegt werden können oder gar entsorgt werden können. Eine Auflage wie diese sorgt für unangenehmen Aufwand bei ihnen, das können die nicht einfach ignorieren, denn es ist wieder etwas mehr, was einklagbar ist. Seit kurzem kommen die großen "KI"-Buden hinzu, die ignorieren Recht genauso routiniert wie die anderen bisher.
Klar ist das alles organisierte Kriminalität, da sind wir uns einig. Jugendschutz? Haha.
Zu "Seid mal realistisch und erhebt erst gar keine Daten" - *Wir* erheben die doch nicht. Aus dem Grund bin ich nicht bei irgendwelchen social media-Buden und nutze kein Smartphone außer im Notfall. Aber das ist ein hoher Preis für informationelle Selbstbestimmung und für die allermeisten nicht machbar.
Den Kampf um die Souveränität über unsere Daten haben wir lange verloren. Führen wir ihn.
zum Beitrag02.10.2024 , 04:30 Uhr
Assange und wikileaks haben die letzten 14 Jahre gefehlt, investigativer Journalismus ging ob der Gewaltorgie, der Rufmordkampagne und dem fortgesetzten Rechtsbruch auf Tauchstation und Whistleblower sind schutzlos wie eh und je. Die ganze Branche ist nachhaltig eingeschüchtert und genau darum ging es. Leg Dich nicht mit den Großen an. An dieser Stelle herzlichen Dank an USA, Großbritannien und Schweden, allesamt Vorzeigedemokratien und Rechtsstaaten.
Hätten die Amis Assange einfach umgebracht, wie von etlichen öffentlichen Personen dort gefordert, hätte es nicht diese weltweite Wirkung erzielt. Ihn 14 Jahre medienwirksam in Zeitlupe zugrundezurichten war viel effektiver, und zum krönenden Abschluss des Verbrechens erreichten "unsere Freunde" auch noch ein "Schuldeingeständnis", das ihre kriminellen Machenschaften im Nachhinein legitimierte. Bei der Perspektive, stattdessen bis zum Lebensende ohne Anklage im Hochsicherheitsknast zu sitzen, fällt die Wahl nicht schwer. So geht Rechtsstaat im Wertewesten.
Wir werden die nächsten ein, zwei Generationen nichts von Verbrechen der USA hören. Afghanistan? Ach komm, längst Geschichte. Den Rest kann Europa zusammenkehren, oder auch nicht.
zum Beitrag30.09.2024 , 22:26 Uhr
Das ist sowas von überfällig.
Recherchieren Sie doch bitte alle einmal, was Elon Musk EU-Kommissar Thierry Breton geantwortet hat, als der ihn (kürzlich, auf ehemals Twitter) an den Digital Services Act erinnert hat. So ist die Lage. Wie deutlich braucht man es denn noch?
Die EU hätte die Ressourcen, einzugreifen, sie müsste das Thema nur wirklich ernstnehmen. Bisher war es immer zu spät und zu wenig, was von ihr kam. Dazu gehört auch, die Schwachstelle Irland zu beheben.
zum Beitrag29.09.2024 , 06:40 Uhr
Für mich war Habeck schon durch, als er in SH Umweltminister war und genau diese Aufgabe nicht wahrgenommen hat.
zum Beitrag27.09.2024 , 00:56 Uhr
Die Begründung im Rücktrittsschreiben made my day. Wenn die einen neuen Verein aufmachen, bietet sich vielleicht eine neue Wahloption. Es muss anscheinend immer erst richtig krachen, bevor sich mal was ändert.
zum Beitrag25.09.2024 , 05:15 Uhr
Dass es an der Kirchenbasis Menschen gibt, die die proklamierten Grundwerte ihres Vereins ernstnehmen, ist schon mal erfreulich.
Eine Ausstellung zu hosten kostet allerdings nicht viel, und nicht viele werden auf die Idee kommen, die Klosterkirche von Pirna deswegen anzugreifen.
Überzeugend wären die Kirchen erst, wenn sie sich bis zur Spitze ihrer unnötigen Hierarchien positionieren und zur Abwechslung einmal Stellung beziehen würden auf der Basis ihrer angeblichen Grundwerte. An die CDU gerichtet: Das C in eurem Kürzel ist nur Imagepflege. Aber das könnten die Kirchen sich genausogut selber sagen, und deswegen tun sie es nicht.
zum Beitrag25.09.2024 , 04:47 Uhr
"Die Konzerne haben die Transformation zur Elektromobilität verschlafen"
Sie hatten wohl eher ein Motivationsloch, würde ich sagen, da sie von der Politik kaum Vorgaben und andererseits massive Hilfestellung bekamen, wenn ihre Managementfehler bis auf EU-Ebene ausgebügelt werden mussten, schließlich hat, wir erinnern uns, Merkel vor Jahren schon dort interveniert, damit die Grenzwerte hoch bleiben. So ist das, wenn der sog. "Freie Markt" einerseits die Marschroute festlegen darf, aber andererseits wie üblich die Konsequenzen nicht trägt.
Gegenüber der dt. Regierung funktioniert das, gegenüber der Konkurrenz aus China oder Frankreich - nicht.
Dennoch bekommen die "Leistungsträger" und Entscheider im Vorstand das hundertfache eines Facharbeitereinkommens in ihrem Konzern. Warum?
zum Beitrag22.09.2024 , 02:48 Uhr
Es kann neue Einsichten bringen, wenn man Vorgänge mal mit einem ganz anderen Raster analysiert. Aber hier sehe ich gleich mehrere Annahmen, die ziemlich herbeikonstruiert wirken.
Zunächst die Grundidee - nach Alter zu diskriminieren. Ageism, klar, aber was soll's. Ungefähr so sinnvoll wie die Annahme, dass die "Boomer" bessere Musik als die "GenX" oder die "Millenials" gemacht haben. Oder die Idee, dass Frauen bessere Politik machen. Ist halt immer einfach, inhaltsfremde Merkmale zur Deutung von irgendwas zu benutzen.
In Parteien setzen sich meistens die durch, die sich schon länger erfolgreich durch Seilschaften nach oben gearbeitet und Konkurrenz weggebissen haben, Ältere werden zwangsläufig begünstigt durch dieses System.
Dann die Einteilung selbst: "Boomer" von 1946 - 1964? Das hat weder mit Wirtschaftsboom noch Babyboom zu tun. Jemand Jhg 64 ist von völlig anderen Lebensumständen geprägt worden als ein Mensch Jhg 46.
Schwer zu sagen, ob Generationen mehrheitlich unterschiedlich gekämpft haben. In den späten 60er/70ern wurde vieles abgeräumt. Dann kam Thatcher und das Gift des Neoliberalismus. Depression war die Folge. Manche kannten nichts anderes mehr.
zum Beitrag20.09.2024 , 02:55 Uhr
Es sieht doch so aus, dass Parteiendemokratie einer Mehrheit nur Nachteile bringt. Wieso gehen wir keine andere Form der Entscheidungsfindung an? Ich will nicht bei allem, was nur danach riecht, es könnte die Umverteilung von arm zu reich abmildern, irgendwelchen Käse und Vetos von Lindner hören. Die anderen sind aber kein Stück besser, weil sie es laufen lassen und genau nichts unternehmen, man hat den Eindruck, die lassen Lindner gern all den Hass abkriegen für eine Politik, die sie selber voll unterstützen, siehe Cum-Ex-Amnestiemanöver und im Dunstkreis aktuell neue strafverhindernde Regelungen.
Ich bin es müde, mich mit diesen Leuten zu befassen oder irgendwelchen anderen Parteifunktionären, das geht voll an der Sache vorbei. Wir haben in Deutschland, Europa, der ganzen Welt genug Aufgaben, die wir angehen müssen und eben nicht wie in den letzten 40 Jahren zum Vorteil einer immer reicher werdenden Minderheit. Innerhalb einer parteienstrukturierten Demokratie wird das nichts, das ist offensichtlich, ist mein Eindruck.
Ich will eine Themendemokratie und keine Talking Heads-"demokratie", die uns entertaint und eine reiche Minderheit aufs Beste versorgt und sonst nichts macht.
zum Beitrag16.09.2024 , 04:18 Uhr
"Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Industrie" (c) Zappa
zum Beitrag11.09.2024 , 23:12 Uhr
'Ein Regierungsvertreter bezeichnete das Urteil als „Schlag gegen die Attraktivität Irlands für ausländische Direktinvestitionen“. Rund tausend US-Unternehmen haben ihren europäischen Hauptsitz in Dublin, darunter eBay, Facebook, X, Dropbox, Airbnb, Pfizer, Intel, Paypal, Google und eben Apple. Sie erwirtschaften fast die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts.'
Die Hälfte! des BIP und das bei einem Steuersatz weit unter 1%. Steuerparadies ist ein Geschäftsmodell, das praktizieren die Niederlande und Luxemburg auch erfolgreich. Ist halt nur Beihilfe zur legalen Steuerhinterziehung anderswo. Man kann nur erahnen, wie viele zig Steuer-Milliarden den Ländern entgehen, in denen die Gewinne tatsächlich erwirtschaftet werden. Hierzulande könnte man davon etliche Brücken und Schulen sanieren statt Apples, Metas, Googles usw Geldspeicher.
Obendrein ist Irland Datenschutzparadies. Kein Wunder, dass die US-IT-Konzerne alle da sind und dass Datenschutzverfahren, falls es überhaupt dazu kam, jahrelang verschleppt oder lächerliche Strafen verhängt wurden.
Das sorgt beides für große Schäden anderswo, finanzielle und rechtliche. EU, macht endlich euren Job.
zum Beitrag11.09.2024 , 14:38 Uhr
Das muss der "Freie Markt" sein, von dem manchmal geraunt wird. Betroffen sind immer die, die die Arbeit machen, so regelt der das. Und natürlich sollen die Steuerzahler einspringen und die Milliarden beschaffen, die kürzlich erst an die Aktionäre ausgeschüttet wurden.
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
zum Beitrag07.09.2024 , 02:38 Uhr
Wenn die so viel Geld anderer Leute übrig haben, sollten sie eher mal Wowis Massaker bei der Berliner Verwaltung rückgängig machen. So fürn Anfang. Die Town house-Schickeria kommt von alleine bzw hat ja längst übernommen.
Und, kleiner Tip: Wenn Leute wegziehen, könnte das auch an der unterirdischen Wohnungspolitik liegen.
Berlin zum Regierungssitz zu machen war ein Fehler, Bielefeld hätte gereicht.
zum Beitrag06.09.2024 , 06:08 Uhr
Es ist vollkommen irrelevant, formal zu argumentieren, dass Landespolitik nicht über Sicherheitspolitik zu entscheiden hat. Mag ja sein, ist aber müßig, Deutliche Signale senden kann sie allemal. Die Sicherheitspolitik ist nicht unumstritten und da muss man nicht 4 Jahre warten, bis man sich zu diesem Thema mal wieder in einer Form äußern kann, die u.U. zur Kenntnis genommen wird, auch wenn es formal die falsche Ebene ist. Es hört sowieso keiner mehr zu, auf keiner Ebene, außer man gehört zu den ganz Wohlhabenden - da wird einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen.
Genauso wurde argumentiert, als Berlin den Mietendeckel einführen wollte und alle Bestrebungen in die Richtung ignoriert bzw zunichte gemacht wurden. Reine Machtpolitik und das rächt sich.
zum Beitrag06.09.2024 , 05:41 Uhr
"die SPD werde sich nur beteiligen, wenn ihre Inhalte vorkommen" Der war gut.
Welche Inhalte? Die ganze Härte des Gesetzes bei der Cum-Ex-Aufarbeitung wirksam werden zu lassen und die Milliarden zurückzuholen, die jetzt hinten und vorne fehlen? Die Abkommen mit nordafrikanischen Staaten, Asylbewerber schon weit vor dem Mittelmeer in der Wüste zu entsorgen? Die Enteignung von Deutsche Wohnen, damit deutsche Arbeiterinnen nicht mehr auf ihre Villen im Tessin ausweichen müssen?
Ja klar, da wird jetzt rumgewieselt mit Formalien wie dass Landespolitik damit ja gar nichts zu tun hat. Aber der Verein, der sinnvollerweise kaum noch gewählt wird, ist doch der selbe, oder?
zum Beitrag06.09.2024 , 04:51 Uhr
Das Argument für Einwanderung ist also der Erhalt des eigenen Wohlstands. Schauen wir doch mal: Durch den ab 2000 von RotGrün geschaffenen Niedriglohnsektor und zig weitere Deregulierungen und Privatisierungen, die Weichen wurden 20 Jahre vorher gestellt, lebt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung NICHT im Wohlstand, 30%? Jedenfall viel zu viele für eins der reichsten Länder der Erde, wenn man nicht das Gesellschaftskonzept der USA auf die Welt übertragen will. Sieht so aus, als ob das auch hier seit langem der Plan ist.
Welchen Wohlstand, fragen diese 30%. Die können Einwanderer nur als Konkurrenz um die verbleibenden Krümel in ihrer Klasse wahrnehmen. Wie will man die überzeugen, da der Ukrainer im Amazon-Lager kein Problem mit den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung hat und den Job kriegt?
Weiter: Asyl und Einwanderung sind zwei völlig verschiedene Dinge, die oft nicht differenziert werden. Asyl ist temporär angelegt und durch eine Notlage begründet. Einwanderung nicht.
Und schließlich: Wieso ist in einem Land, in das alle wollen, die Geburtenrate so niedrig? Neben zig anderen unnötigen Gründen auch, weil junge Familien oft nicht mal mehr bezahlbare Wohnungen finden.
zum Beitrag03.09.2024 , 22:58 Uhr
"Die E-Autos von VW können vor allem bei der Batterietechnik und der Software nicht mithalten, den beiden zentralen Bereichen moderner E-Autos"
Batterietechnik verwundert, weil in DE seit langem daran geforscht wird und eigentlich viel Knowhow vorhanden sein müsste.
Aber die Software-Misere ist hausgemacht. Erstens lässt sich SW nicht wie Zuliefererteile zusammenstöpseln, es sei denn, mindestens, man definiert vorher klare Standards, an die sich alle halten - was wohl nicht passiert ist. Ein großes SW-Projekt muss anders organisiert werden als die traditionelle Herstellung eines Autos. Die Erfahrung dafür fehlt offensichtlich bei VW, bei anderen dt. Autoherstellern dürfte es nicht anders aussehen.
Zweitens ist IT immer noch kein Hauptfach an Schulen, obwohl sie seit langem nahezu alle Lebensbereiche prägt. Auch deswegen gibt es hierzulande seit Ewigkeiten einen erheblichen IT-Fachkräftemangel. Beim Knowhow, Diensten und Produkten wird sich seitens der Politik viel zu sehr darauf verlassen, aus anderen Ländern einzukaufen, vorneweg aus USA. Aber China läuft den USA allmählich auch im Bereich IT den Rang ab, siehe 5G.
China investiert in die Bildung, das ist der Unterschied.
zum Beitrag02.09.2024 , 06:05 Uhr
Es ist höchste Zeit, die Oligarchen / Privatisierer des Internets anzugehen.
Nur, wenn der größere Teil der politischen Klasse in transatlantischen Interessenverbänden sitzt (denn nur so lässt sich Karriere machen), ist klar, wieso da nie oder Jahrzehnte zu spät minimale Korrekturen erfolgen. Von der Rückeroberung der Souveränität oder Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit im US-privatisierten Internet ganz zu schweigen Da gibt es dann vollmundig angekündigte Projekte wie Gaia-X, das angeblich die europäische digitale Souveränität zum Ziel hat. Nur sind Microsoft, Amazon und Google mit im Boot.
Wikipedia zum Thema: "Seinen Austritt aus dem Gaia-X Projekt begründet der Scaleway CEO Yann Lechelle mit der Obstruktion der großen US IT-Konzerne. Sie würden jeden Fortschritt auf ein Hersteller-neutrales, portables Modell durch Verzögerung blockieren und sabotieren"
Und Peter Thiel (rechtsextremer Trump-Unterstützer und Gründer von Paypal), Silicon Valley-Mastermind mit seiner Firma Palantir (Spionage-SW) darf im Gaia-X-Verbund natürlich auch nicht fehlen.
So wird das ganz sicher nichts mit der digitalen EU-Souveränität, und genau das scheint daher die Absicht zu sein.
zum Beitrag02.09.2024 , 05:33 Uhr
Das zeigt das Ausmaß der Verzweiflung und Ratlosigkeit, ausgerechnet an die CDU zu appellieren, sie solle sich doch mal für die "Zivilgesellschaft" einsetzen, was immer damit gemeint ist. Die Verlierer der großen Sause der letzen Jahrzehnte? Die Opfer der Abschaffung von Gesellschaft, von Gemeinschaft? "There is no society" (c) Thatcher.
Absurd, die CDU hat das doch nach Kräften forciert. Und zur Erinnerung, die AfD war anfangs vorwiegend CDU-Personal, denen die EU zu viel zu melden hatte. Die Unterschiede sind marginal, die CDU vermeidet zur Imagepflege nur offensichtliches Nazivokabular, priorisiert aber genau die gleichen Themen. Und die sollen es jetzt rumreißen? Wieso?
Beim Bekenntnis zur USA und zum Neoliberalismus haben beide Parteien volle Übereinstimmung. Neoliberalismus und rechts außen ist kein Widerspruch, im Gegenteil, beide betonen das Recht des Stärkeren und haben die Institutionalisierung dieses Konzepts zum Ziel. Das ist rechtsextrem, Peter Thiel lässt grüßen.
Abgesehen davon hat die Ampel viele rechte Forderungen umgesetzt, da ist keine Gegenkraft erkennbar außer in Sonntagsreden. Und den Sozialstaat haben übrigens SPD und Grüne abgeschafft. Danke für Nichts.
zum Beitrag01.09.2024 , 04:52 Uhr
"Es gibt genügend Beweise dafür, dass Frauen bessere Führungskräfte sind". Mir reicht da schon ein Gegenbeispiel - Thatcher. Ich will mir gar nicht ausmalen, was die an Schaden angerichtet hat. Aber müßig, Männer natürlich auch, Reagan, Kissinger, oder oder. Frauen hatten einfach statistisch wegen der patriarchalen Ordnung noch wesentlich weniger Gelegeheit, so richtig ins Klo zu greifen.
Das Thema ist Machtmissbrauch. Gib egal wem zu viel Macht und sie wird missbraucht.
"dafür einsetzen, dass Frauen bessere Führungspersönlichkeiten werden und nicht ungleiche, patriarchale, brutale, kapitalistische Systeme aufrechterhalten."
Nein. Dafür sorgen, dass es nicht auf das Lottospiel ankommt, bessere Führungspersönlichkeiten zu bekommen, die ihre Macht NICHT missbrauchen. Und es hängt doch nicht nur an Führungspersönlichkeiten, dass die Zustände in Indien und allen anderen Ländern für Frauen so ekelhaft sind. Das ist ein kulturelles Problem, und diese Kultur hat den Markenkern "Nimm Dir rücksichtslos alles, was Du willst, wenn Du die Möglichkeit hast". Das geht auf jeder Ebene und daran geht allmählich der ganze Planet zugrunde.
zum Beitrag01.09.2024 , 04:04 Uhr
Und irgendwann ist Berlin nur noch uninteressant. Der Hype scheint ja schon etwas abgeflaut zu sein, aber der Spekulantenhype noch lange nicht. Dann sind die Kreativen nach woanders gezogen oder verdrängt, und die zahlungskräftige Kundschaft kann in Berlin in schicken Restaurants dinieren und die Leerstelle repräsentieren.
zum Beitrag26.08.2024 , 02:17 Uhr
"Unsere Antwort auf sie und alle anderen Extremisten muss ein entschiedenes „NEIN“ gegen jegliche Entzweiung sein".
Es sind längst nicht nur die Extremisten, die die Gesellschaft entzweien. Entscheidend ist: All diese Ideologien sind *die* Grundlage für Spaltung. Religionen definieren eine klare Abgrenzung, hier wir und da die anderen - man kann nicht mehreren Religionen angehören. Und so oft gehört auch eine Wertung dazu.
Religionen beanspruchen viel zu weit gehende Sonderrechte und bekommen sie oft genug auch. Das geht so weit, dass sie teilweise über dem Gesetz stehen und das auch noch richtig finden - in Deutschland die Kirchen bspw beim Arbeitsrecht und bei der Nicht-Aufarbeitung ihrer Verbrechen.
So kann sich je nach Naturell leicht eine Abwertung anderer Menschen ergeben, die nicht dem eigenen Religionsverein angehören. Dazu muss man kein Extremist sein, Intoleranz reicht schon.
Man muss sich nur mit den Evangelikalen in USA befassen, um zu sehen, wie weit das geht. Ex-Staatschefs wie G. W. Bush oder Bolsonaro oder Kacynski könnte man als Extremisten bezeichnen. Aber diese Leute brauchen eine Basis, und die haben sie auch durch Religion und deren Anhänger.
zum Beitrag23.08.2024 , 16:29 Uhr
Wenn das ganze Ausmaß an staatlichen Leistungen, Vergünstigungen, Subventionen für die Kirchen bekannt wäre, würde vermutlich ganz anders darüber geredet. Da geht es nicht um 600 Mio, sonder eher um das hundertfache.
Dass diese Initative jetzt präsentiert wird, halte ich nur für Wahlkampf.
Erstens sind alle Parteien durchweg zu sehr mit den Kirchen verbandelt, als dass sie deren üppige Alimentierung abschaffen würden. Ja, auch die Linke, siehe Ramelow.
Zweitens wissen daher alle, dass es zumindest in der politischen Klasse keine Mehrheit für das Vorhaben geben wird. Deswegen jetzt ein Wischiwaschi-Gesetz ohne Zustimmungspflicht, das jede Landesregierung selbst umsetzen kann. Was keine tun wird, wenn es kurzfristig hohe Nachzahlungen bedeutet, und wegen 1.
Dittens wird durch die Initiative der Mythos aufrechterhalten, dass die Kirchen noch was zu kriegen hätten und verschwiegen, dass der Enteignungsausgleich längst zigfach abgegolten ist. Aus einer falschen Prämisse kann man nur die falschen Schlüsse ziehen.
Was auf den ersten Schritt progressiv aussieht, ist also im Gegenteil die Bekräftigung der alten Machtverhältnisse.
"Halt Du sie dumm, ich halt sie arm."
zum Beitrag21.08.2024 , 03:45 Uhr
Für solche elenden Zustände gibt es zwei elementare Grundlagen, Klassensytem (hier Kastensystem) und Religion.
Das Klassensystem etabliert auch konzeptionell die Grundlage für Machtmissbrauch, indem es Menschen in einer Werteskala anordnet, und das nicht nur als akzeptabel präsentiert, sondern sogar als die richtige und beste Organisationsform der Gesellschaft. Religion verstärkt dieses Setup, indem sie parallel dazu Männer und Frauen in einer eigenen Hierarchie anordnet. In welcher Religion sind Frauen gleichberechtigt?
Ist beides etabliert und verinnerlicht, sind solche Zustände die unvermeidliche Konsequenz.
Ich würde jede Wette eingehen, dass in egalitären Gesellschaften, in denen außerdem Religion keine Rolle spielt, solche Missstände statistisch am unteren Ende der Skala der Missachtung von Frauen und Gewalt gegen Frauen angesiedelt sind.
Das Fazit ist mE klar: Klassensysteme, in welcher Form auch immer sie daherkommen, beseitigen und Religion allenfalls einen Nischenplatz im Privaten einräumen. Das betrifft grundsätzlich alle Staaten, nicht nur Indien.
zum Beitrag05.08.2024 , 17:22 Uhr
Wieso wird da nicht unabhängig die Wasserqualität geprüft? Solange Tesla die Prüfung beauftragt, ist doch halbwegs klar, wie das Ergebnis ausfällt. Und selbstverständlich braucht das Land die Daten zur eigenen Beurteilung. Was für ein Hohn. Wie deutlich will man eigentlich noch machen, dass man gar nicht prüfen will.
zum Beitrag04.08.2024 , 16:24 Uhr
Ob ich es persönlich überzeugend finde, ist eigentlich egal. Ob Fliegen notwendig ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist der Punkt. Das ist schon wesentlich unabhängiger von Meinungen oder Werten.
Aber selbst bei dieser Fragestellung werden unterschiedliche Antworten kommen, und die sind eine interessante Grundlage für weitere Diskussionen.
zum Beitrag04.08.2024 , 01:48 Uhr
Einfach nicht fliegen. Keinen der genannten Gründe fürs Fliegen fand ich überzeugend, im Sinne von "notwendig". Und was nicht notwendig ist, ist Luxus. Was nicht bedeutet, dass Musik zu hören Luxus ist. Aber Fliegen allemal.
zum Beitrag02.08.2024 , 13:21 Uhr
Intel hat sich zu lange auf ihrem Quasi-Monopol ausgeruht, gravierende Bugs nicht beseitigt, die Konkurrenz ist mittlerweile besser. Auch der "KI"-Hype wird sich wieder geben. Neben dem sehr fragwürdigen Nutzen sind die neuen "KI"-Prozessoren wie auch "KI" insgesamt extreme Stromfresser - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo durch bessere Fertigungstechnik leistungsstarke Prozessoren mit geringem Stromverbraucht verfügbar wurden.
zum Beitrag31.07.2024 , 16:45 Uhr
"allerdings erst ab dem Jahr 2030." Puh, ist das nicht ein bisschen überstürzt?
Immer wieder schön zu sehen, wie der größte Schwachsinn innerhalb von Tagen beschlossen wird, aber nötige Veränderungen zuverlässig auf den St. Nimmerleinstag terminiert werden.
Bin gespannt, wann sich die ersten Aktivisten beim Aldi an die Kassen kleben ;-)
zum Beitrag30.07.2024 , 23:35 Uhr
So redet einer, der weiß, dass ihm EU und NATO weiterhin aus der Hand fressen, und das noch sehr lange.
Der kann sich solche Sprüche erlauben, da machen EU und NATO gar nichts, außer betreten wegsehen.
Er wird aber auch nicht angreifen, das kann er nur bei deutlich schwächeren Gegnern wie den Kurden.
zum Beitrag29.07.2024 , 12:44 Uhr
Das muss der "Freie Markt" sein, von dem immer die Rede ist. "Sorgenfreier Markt" wäre treffender, zumindest für die Empfänger der Subventionen. Gut, dass die durch ihre harte Arbeit das ganze Land über Wasser halten. Andere nennen solche Konstrukte Feudalismus.
zum Beitrag29.07.2024 , 01:12 Uhr
LOWANDORDER hat mit seiner Willy-Geschichte wie so oft einen wichtigen Punkt benannt. Die Bundesregierung muss zur Sache der Stationierung gar nicht groß gefragt werden. Sie entscheidet auch nicht über die Atomwaffen in Büchel oder die Drohnenzentrale in Ramstein.
Brandt wusste damals natürlich auch vom G10 und dem *Recht* der Amis, in DE alles mitzuschneiden. Die Vertraulichkeit der Kommunikation hat in der Bundesrepublik seit Gründung nicht existiert, und das durfte auch Willy seinem Volke nicht verraten, also hat er schön den Schnabel gehalten, wie alle anderen Kanzler vor und nach ihm.
Belege: Foschepoth.
zum Beitrag25.07.2024 , 03:18 Uhr
5 Jahre Knast für den dezenten Hinweis, den Planeten nicht als Trümmerhaufen zu übergeben? Die Un-Verantwortlichen können froh sein, dass die LG und ähnliche Gruppen mit friedlichen Mitteln operieren, auch wenn sie bereits als Terrrorgruppen klassifiziert sind. Mal sehen, wie sich das Drehen an der Eskalationsschraube auswirkt.
zum Beitrag19.07.2024 , 21:06 Uhr
Man könnte natürlich auch die Mieten begrenzen, oder Mitnahme-Preistreiberei abstrafen, aber aus neoliberaler Sicht es schöner, wenn die Mehrheit für die nicht mehr leistbaren Mieten zusammenlegt.
zum Beitrag19.07.2024 , 21:02 Uhr
Die Zutaten:
- Ein notorisch fehlerhaftes Betriebssystem und zugehörige Anwendungen: Windows, Outlook, Azure. Okay, keine SW ist fehlerfrei. Aber da ist bei MS noch sehr viel Luft nach oben.
- wegen Compliance-Bullshit (statt echter Security, und weil es "alle so machen") der Einsatz irgendeiner "Sicherheits"-SW, die aber genauso ranzig gepflegt und ausgeliefert wird wie das zu schützende System, und die Angriffsfläche nur vergrößert.
- kein Risiko, für beide Konzerne nicht. MS hat keins, weil die halbe Welt abhängig ist, und beide, weil es keine Produkthaftung für derlei kritische SW gibt.
zum Beitrag25.06.2024 , 00:52 Uhr
Schwierig. Es war nicht immer so, dass der ÖR nur Gedudel verbreitet hat. Der (damals noch) SWF3 hat bspw regelmäßig eine aktuelle LP in voller Länge gesendet. So kam man zu vieler guter Musik, wenn man sie Freitagsabends mitschnitt. Die hatten auch kundige Moderatoren.
Der WDR hatte mit Night Flight und dem erstklassigen Moderator Alan Bangs eine Perle im Programm. Irgendwann ging Bangs aber der stetig zunehmende Kommerzzirkus aufs Seil, und er brachte das in einer Sendung (die dann auch seine letzte war) sehr deutlich über den Äther.
Es ist außer im Finanzbereich nahezu eine Faustregel: Wenn ich etwas nur wegen des Profits tue, leiden alle anderen Aspekte darunter, und besonders die Qualität.
Man darf aber nicht übersehen, dass es heute viel mehr Bezugsquellen für Content gibt, "günstig", falls man seine Nutzungsdaten nicht als Währung ansieht.
Außerdem war diese Zeit eine Blütezeit der Kreativität und neuen Entwicklungen zumindest im Musikbereich, deswegen bedient sich das Jungvolk auch heute ganz entspannt aus dieser Epoche. Die hören Bowie genauso wie 21 Pilots oder Radiohead. Ob über Spotify oder Autoradio ist für die meisten ein technisches Detail.
zum Beitrag22.05.2024 , 00:05 Uhr
Das wird bei "KI", absichtlich in Anführungszeichen, so laufen wie bei den Cryptowährungen. Klar haben die anderen großen Player Google, Microsoft, die ganze Riege, gar keine andere Wahl, als da aufzuspringen. Das ist ein Multi-Milliardenmarkt, und wer sich da durchsetzt, hat für lange Zeit eine komfortable Position. Das erklärt auch den Hype. Ein großer Vorteil für Betreiber ist auch, dass dann niemand mehr verantwortlich gemacht werden kann. Wer nur an Profit interessiert ist, kann hier nicht widerstehen. Irgendwann platzt diese Blase.
Den weltweiten Datenhandel befeuert der grenzenlose Bedarf an Trainingsdaten außerdem, denn jetzt kann jede Bude, die Daten gesammelt hat oder Content hat, an "KI"-Läden verkaufen, und die zahlen gut, na klar. Der Springer Verlag macht es bspw bereits, Wordpress macht es, die Autoindustrie, die Hersteller von Smart-TVs. Fragt sich noch jemand, wozu damals Sprachassistenten eingeführt wurden, Alexa und Co Nein, sie schneiden die Daten nicht mit und verkaufen sie nicht weiter, ist klar.
Es nützt nichts, wenn man Abläufe mit "KI" automatisiert und 20% Fehlerquote hat, nach keinem erkennbaren Muster verteilt, denn dann müssen weiterhin Menschen die Qualitätskontrolle machen. Sofern es nicht egal ist, was dabei rauskommt, wie etwa bei Marketingtexten.
Anomalien und Häufigkeiten lassen sich statistisch erkennen, das ist nicht mit "KI" zu verwechseln.
zum Beitrag16.05.2024 , 19:24 Uhr
Die Kriegsverbrechen des australischen Militärs in Afghanistan (und nicht nur des australischen, da mache man sich nichts vor) sind schon einige Jahre einem kleinen Teil der Öffentlichkeit bekannt. Aber was nützt dieses Wissen, wenn die Fakten keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen. Und im Gegenteil, die Whistleblower im Gefängnis landen.
Es ist genau dieser Umgang mit den eigenen Verbrechen, der den "Westen" nach wie vor zu Recht diskreditiert. Auf welcher Grundlage will man andere kritisieren und für Verbrechen verantwortlich machen? Weil man "die Guten" ist? Das denken viele von sich.
Nach Afghanistan war man zudem bemüht, ganz schnell und geräuschlos das Thema zu wechseln. Nicht nur war die ganze Aktion gescheitert, sondern über einige üble Geschichten musste schnell Gras wachsen.
zum Beitrag13.05.2024 , 05:28 Uhr
Eigentlich war es schön zu sehen, dass die jahrelangen Nachbarstaaten-Abstimmungen aus der Mode gekommen sind. Dass dann aber Israel und Ukraine aus Gründen, die nichts mit den jeweiligen wenig überzeugenden Stücken zu tun hatten, so viele Publikumsstimmen bekamen, war wieder ein Rückfall in diese leidige Tradition.
Mag ja sein, dass viele das Bedürfnis haben, ihre Unterstützung für die jeweiligen Länder auszudrücken. Nur hat das genau gar nichts damit zu tun, was von den jeweiligen Künstlern auf dem ESC geboten wird, sie sind dann nur Aufhänger, und ihre ganze Arbeit, ihr Auftritt, ihre Musik unwichtig und austauschbar. Das ist ein Missbrauch des ganzen Events. Gut, dass es nicht geklappt hat, und mit Nemo jemand gewonnen hat, der wirklich was zu bieten hatte.
Konsequenterweise könnte man sich die ganzen Auftritte sparen und direkt über die beteiligten Länder abstimmen lassen. Wäre auch kürzer dann.
zum Beitrag09.05.2024 , 04:36 Uhr
Das Argument Arbeitsplätze erinnert zwar ein bisschen an die Diskussion, als es um die Schließung der Kohlebergwerke ging, ist aber legitim. Nur überzeugt halt nicht, dass Standortpolitik anscheinend nur noch darin bestehen kann, einem milliardenschweren US-Unternehmen, das à la Apple aus einem Stück Technik einen überteuerten Modeartikel und ein Statussymbol gemacht hat, die Subventionen und Infrastruktur hinterherzuwerfen und ihm außerdem den Freibrief zur Ressourcenplünderung zu geben. Vom Umgang mit Gewerkschaften mal ganz abgesehen. Da hätte man auch ein weiteres fettes Amazon-Logistikzentrum auf die grüne Wiese pflanzen können.
Lass Herrn Musk doch in Polen produzieren.
Wenn schon E-Mobilität, dann vielleicht Ansätze fördern, die sich nicht nur die ganz wohlhabenden leisten können und die nicht eine Tonne mehr Gewicht im Verhältnis zum vergleichbaren Verbrenner durch die Gegend bugsieren bei der Fahrt zum Bäcker. Von den Protagonisten kommt dann gerne, "ich wollte eigentlich kein Bobby-Car", klar, wenn draußen der Trend zum Räumpanzer geht. Intelligent und elegant geht anders.
zum Beitrag05.05.2024 , 05:11 Uhr
Ich hab doch richtig gelesen: "dass sich der Sender nach dem Eingriff stärker der sogenannten Neuevangelisierung widmen könnte. [...], die Menschen in säkularisierten Gesellschaften wieder an den Glauben heranführen soll."
Da meldet sich der erste Stand (Leerstand) zurück. Mit Volldampf in die Gegenaufklärung. Reichen Bush, Kaczynski, Bolsonaro und Putin noch nicht, die ihre Herrschaft ausdrücklich auf und mit Hilfe der jeweiligen genauso reaktionären Kirchen aufbauten? Demnächst dann Kreationismus in den Schulen auch hierzulande, und die Frauen zurück an den Herd.
Gut, dass Woelki weiter im Amt ist und wirken kann, denn damit besteht weiterhin ein Dauer-Austrittsgrund aus dem Verein. Dessen Auflösung wäre auch eine Entlastung für die etlichen Aufrichtigen, die die proklamierten Ziele ernst nehmen und tatsächlich umsetzen, aber Verrenkungen machen, um diesen sturen Irrsinn vor sich zu rechtfertigen.
Es ist zu hoffen, dass die Landesmedienanstalt NRW den Propagandasender versenkt.
Im Übrigen, wie Zappa schon bemerkte: "Tax the churches. Tax the businesses run by the churches".
Wieso kirchliche Krankenhausträger, die ihre Pflegekräfte noch schlechter behandeln als die staatlichen, weil die kirchlichen schlicht keine Korrekturmechanismen wie reguläre Betriebsräte "zulassen" und vom Gesetzgeber auch nicht dazu gezwungen werden, obendrein noch steuerbegünstigt wirtschaften dürfen (weil automatisch gemeinnützig, ist klar), und dadurch gegenüber allen anderen Akteuren im Gesundheitswesen immer im Vorteil sind, ist nicht nachvollziehbar.
Doch, wenn man die unheilige Allianz zwischen Politik und Kirche betrachtet, in der es für beide Seiten sehr auskömmlich ist, wenn man gemeinsame Sache macht und das je nach Publikum mehr oder weniger an die große Glocke hängt. "Halt Du sie dumm, ich halt sie arm".
zum Beitrag30.04.2024 , 18:59 Uhr
Es ist doch heutzutage wirklich nicht mehr nötig, zurückzutreten, bloß weil man die Doktorarbeit abgeschrieben oder auf andere Arten betrogen hat, Giffey hat gezeigt, wie gut das geht. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Echte Machtmenschen halten an ihr fest, egal, wie die Einschätzung anderer ist, denn das unterstreicht, dass man wirklich die Macht dazu hat. Die Botschaft nach draußen ist klar: Es gibt zwei Arten von Regelwerken, und das für uns ist ein anderes als das für euch. Gewöhnt euch dran.
zum Beitrag26.04.2024 , 03:11 Uhr
Das letzte, was dieses Land braucht, ist eine Remilitarisierung und das Schüren von Kriegsbegeisterung. Leider läuft das seit einiger Zeit erfolgreich, und dieser Gedenktag ist nur ein weiterer Schritt bei diesem Dressurakt.
Nichts gelernt aus der Geschichte und mit Volldampf zurück ins vorletzte Jahrhundert. Fehlt nur noch, dass "der Adel" rehabilitiert wird (der Geldadel hat ohnehin schon wieder die alten Privilegien). Die können dann wie früher die Offiziere stellen, die die Massen in den Tod schicken, für ihre eitlen Spielchen.
Afghanistan hat nicht gereicht, um einmal nachzudenken. Im Gegenteil, da wurde nie ernsthaft Bilanz gezogen oder gar der Ansatz in Frage gestellt.
zum Beitrag23.04.2024 , 01:46 Uhr
Erinnert an die Staatsanwältin Margrit Lichtinghagen (die in der Liechtensteiner Steueraffäre u.a. gegen Klaus Zumwinkel ermittete) und anschließend kaltgestellt wurde, wogegen Zumwinkel extrem milde davonkam, auf Bewährung, mit 20 Mio Pension und Boni. So wirds gemacht.
Unvergessen auch die Steuerfahnder-Affäre, wo das Team des Finanzamts Frankfurt sich ebenfalls und auch zu erfolgreich mit Liechtensteiner Konten beschäftigte und den Vorstand der Commerzbank und die CDU Hessen am Wickel hatte. Die Gegenmaßnahmen der Betroffenen gingen hier bis zu psychiatrischen Gutachten und Zwangspensionierung.
Wir haben in diesem Land klar ein Zwei-Klassen-"Recht". Wer richtig vermögend oder einflussreich genug ist, dem passiert kaum was. Deren Strafverfolger hingegen haben wenig zu lachen, zu wenig Ressourcen und ausgebremst und schikaniert auf allen Ebenen.
Den Schaden durch Cum-Ex-Betrug habe ich mal irgendwo auf über 60 Mrd Euro beziffert gesehen, ich denke nicht, dass das reicht. Hier geht es jedenfalls um sehr viel Geld, von dem die Politik und Finanzindustrie lieber nicht reden möchte, kein Wunder, normalerweise wären etliche Hochrangige längst im Knast.
Und die Staatskasse deutlich besser gefüllt. Was man damit alles Sinnvolles machen könnte ... "aber aber aber die Flüchtlinge liegen uns auf der Tasche! Gibt nichts zu sehen hier!"
zum Beitrag22.04.2024 , 02:06 Uhr
Handelskrieg eben, das war schon bei Huawei so. Der sogenannte "Freie Markt" und die sog. "westlichen Werte".
Wenn es wirklich darum ginge, dass nicht permanent die ganze Welt ausspioniert wird und damit ihreer Grundrechte beraubt, müsste das Silicon Valley plus Apple plus Microsoft stillgelegt werden. Den Datenkapitalismus stellt kaum jemand in Frage. Woher kommen denn die Trainingsdaten für den "KI"-Hype? Das lassen die "KI"-Buden sich was kosten.
Aber es geht nur darum, *wer* die Daten kriegt. Solange das US-Konzerne, westliche Datendealer und westliche Behörden und Geheimdienste sind, ist alles bestens. Gehen Sie weiter, gibt nichts zu sehen hier.
Daten sind das neue Öl. Solange die möglichst weltweit nach USA fließen, US-Kontrolle unterliegen, dort für unendliche Profite und Machtzuwachs sorgen, passt es, Rechtsbruch hin oder her. Alle Datenabkommen EU-USA sind bisher vor Gericht gescheitert, dann wird umbenannt und es geht wieder ein paar Jahre weiter so . Am besten setzt man sich mal mit zentralen Strategen wie Peter Thiel (Paypal, Palantir, Meta-Investor, Trump-Unterstützer) auseinander, dann wird klar, mit welcher Szene und welchem Gedankengut man hier zu tun hat. Mit Rechtsextremismus haben die kein Problem, im Gegenteil, man kann sie als Tech-Faschisten bezeichnen. Wettbewerb ist für Loser. Da entlang ist auch der Vorwand albern, die AfD sei auf tiktok. Meine Güte, die sind auf allen "social" media, die ihnen zur Verfügung stehen, also allen.
Aber sobald Daten an Chinesen gehen, doof. Die hätte man schon gerne selber.
Und Europa wird wie gewohnt naiv hinterherdackeln. Und seit wann kann ein Land ein anderes dazu zwingen, ein erfolgreiches Produkt an sie zu verkaufen?. Gilt US-"Recht" jetzt schon weltweit?
Das ist alles so dumm und abstoßend.
zum Beitrag17.04.2024 , 06:02 Uhr
Tja, und so ist es mittlerweile umgekehrt, die Selbstbediener (das ist noch die freundliche Umschreibung, für das, was der Westen mit China veranstaltet hat) aus dem Westen müssen zur Kenntnis nehmen, dass ihre fetten Jahre vorbei sind, die auf Ausbeutung auch der Zweitweltstaaten basierte (globale Werkbank China, Produzent von Billigartikeln für den Westen, Müllabladeplatz). Keine so schlechte Lektion, auch wenn westliche Staatsfürsten immer noch der Ansicht sind, "aber das steht uns doch zu"! Um Hassknecht zu zitieren: "Macht mal die Augen zu, dann seht ihr, was euch zusteht".
zum Beitrag08.04.2024 , 01:12 Uhr
Dass das sog. Solarpaket I weiterhin hängt, ist vermutlich kein Zufall. Auch bisher war die dezentrale private Stromerzeugung gespickt mit willkürlichen technischen und rechtlichen Schikanen, wobei die technischen leicht zu entkräften waren, so geschehen in Schwerpunktartikeln der ct in den letzten Jahren. Und einige rechtliche sollen jetzt auch fallen. Warum waren die vorher unverzichtbar?
Es war und ist der Politik wichtig, dass den großen Energieversorgern nicht das Geschäft streitig gemacht wird. Dafür bremst sie lieber die Energiewende aus. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wo soll denn der zigfache Strom herkommen, der in den nächsten Jahren gebraucht wird, wenn nicht aus der Fläche?
In anderen Ländern (Niederlande, Österreich, selbst beim Öko-Loser Australien) ist man längst weiter, da ist die zulässige Leistung höher angesetzt und Zähler dürfen auch rückwarts laufen, man muss kein Gewerbe anmelden, wenn man zurückspeist und bekommt dafür nicht nur Peanuts. Und das Ganze erstens bezahlbar und zweitens schnell rentabel.
DAS wären Anreize, die einen satten privaten Solarboom erst auslösen. Denn dann verschenkt man a) den Strom nicht an den Netzbetreiber und hat b) Anlagen in einer Größenordnung, die über Spielerei hinausgehen. Und komisch, dass die neuen Smart Meter nicht rückwärts laufen können, technisch gibt es keinen Grund dafür.
Die genannten Installationszahlen dürften übrigens eher doppelt so hoch liegen, weil viele sich sagen, diese durch Lobbyismus verursachte Blockade mache ich nicht mehr mit. Richtig so, denn da kann man lange warten, bis die Politik unabhängig vom Lobbyismus vernünftige Rahmenbedingungen schafft. Da entlang ist die Kopplung mit der Förderung der PV-Industrie ein gängiger Trick, um Zeit zu schinden oder das Paket zu verwässern oder ganz entgleisen zu lassen.
zum Beitrag04.04.2024 , 03:57 Uhr
Wenn man zum Prinzip erhebt, dass etwas, wofür die AfD auch stimmt, nicht akzeptabel ist, kann man den Bundestag in dem Moment dichtmachen, in dem die AfD dort vorhanden ist. Also spätestens jetzt.
Die Bedingung: Wenn die AfD zustimmt, ist es nichtig/verwerflich/sonstwas räumt der AfD erst die Macht ein, die sie sonst gar nicht hätte, da die AfD damit jedes Vorhaben durch Zustimmung blockieren könnte. In der Praxis ist das aber nicht so.
zum Beitrag21.03.2024 , 01:54 Uhr
Durch die Aktion wird die Debatte ums Gendern mal wieder etwas belebt. Denn überzeugend war der Ansatz nie, weder konzeptionell noch in der Umsetzung.
Vielleicht wird dadurch wieder etwas Aufmerksamkeit frei, um statt nutzlosen Wohlfühl-Alibi-Aktionen echte Veränderungen einzufordern, die Benachteiligten wirklich etwas bringen, denen das Gendern so viel geholfen hat wie das Klatschen vom Balkon. Und die den Profiteuren des Machtmissbrauchs richtig wehtut. ZB:
Gesetzliche Verpflichtung zur Zulassung von regulären Betriebsräten bei kirchlichen Trägern im Gesundheitswesen. Damit hätten zigtausende Arbeitskräfte in der Pflege, und vorwiegend Frauen, wesentlich bessere Karten, um dort für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen.
Nur mal so zum Warmlaufen, da gibt es noch genug weitere Baustellen.
Solange es nur beim Gequatsche bleibt und das Machtgefüge unangetatstet bleibt, haben die Profiteure kein Problem und gehen mit, ähnlich wie Starbucks den Regenbogen auf seine Kaffeebecher gedruckt hat, ums Image zu polieren. Die machen alles mit, was nichts kostet, solange Leute ihren Mist kaufen.
Es ist Zeit, sich nicht mehr mit der Simulation von Gleichberechtigung, Respekt und Menschenwürde abspeisen zu lassen.
zum Beitrag15.03.2024 , 00:03 Uhr
- die 40% Bullshitjobs abschaffen - Maximallohn analog Mindestlohn einführen
Was "wir" uns dann sofort alles leisten könnten: Bildung zb, Kitas, Uni-Personal, brauchbare Bedingungen im Gesundheitswesen, Wohnungsbau, eine funktionierende Infrastruktur zb Bahn, Brücken, Energieversorgung, ÖV, funktionierende Altersversorgung. Reicht das fürs Erste?
Stattdessen die selbe neofeudale Leier runterbeten "Lasst die kleinen Leute für den unmäßigen Reichtum und die Privilegien einer gierigen Minderheit arbeiten und ihre Lebenszeit verplempern und ihre Gesundheit ruinieren" Die Leute arbeiten noch nicht genug, hör ich da beim Habeck raus? Er meint sicher nicht seine Kaste, sondern die in der sozialen Hängematte wie Bahn- oder Pflegepersonal. Und da wundern sich die Grünen, dass sie unbeliebt sind?
Zu Voltaires Zeiten konnten Adlige in Frankreich ihren Status verlieren, wenn sie einer Erwerbsarbeit nachgingen. Das Einkommen musste durch Pacht o.ä. erzielt werden (getreu dem Motto: "Leistung muss sich wieder lohnen").
zum Beitrag11.03.2024 , 04:11 Uhr
Egal, was irgendwer von Personalien wie SW hält, solange Impulse kommen, die viel zu lange gefehlt haben. Beim Thema Rente ist die Marschrichtung seit Jahrzehnten Plünderung, Zweckentfremdung, Diskreditierung des Umlageverfahrens und Privatisierung. Klar, denn es gibt keinen größeren Topf.
Das mal zum Thema zu machen, sollte niemand nur Lindner überlassen, denn dann ist klar, wohin die Reise geht. Ein taz-Cartoon brachte es neulich auf den Punkt: "Der DAX steht gerade schlecht, das Eis bezahlt heute mein Enkel".
Altersarmut ist ein ernstes Problem für viel zu viele, und es wird noch zunehmen. Sich damit gründlich zu befassen, steht an. Dieses Thema Zynikern und Zockern wie Lindner zu überlassen, denen es herzlich egal ist, und die auch nicht davon betroffen sind, wie ein großer Teil der Menschen in diesem Land dereinst leben wird, ist absolut unverantwortlich. Das ist eben nicht "populistisch", nur weil es die elementaren Interessen eines nennenswerten Teils der Bevölkerung betrifft. Sind wir schon so weit, dass wir diese Definition bereitwillig akzeptieren? Dann willkommen im Feudalismus 2.0.
Den Zusammenhang, dass die stetige Umverteilung von unten nach oben den Rechten den Zulauf beschert, haben zu wenige auf dem Radar, oder ignorieren es bewusst. Was sonst, außer zunehmender Unsicherheit und Perspektivlosigkeit, bewirkt die Sehnsucht nach stabilen, vertrauten und geordneten Verhältnissen, die die Rechten versprechen, aber natürlich auch nicht einlösen werden. Am anderen Ende des Spektrums: Die RAF prallte mit ihrer Systemkritik an einer Gesellschaft ab, die zum größten Teil überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wo denn das Problem war. Weil es ihnen vergleichsweise gut ging. Das ist mittlerweile für zu viele nicht mehr gegeben.
zum Beitrag24.02.2024 , 18:37 Uhr
"Warum schaut Ägypten dem Treiben der Huthi-Rebelllen nur zu?"
Ägypten hat schon früher mal Krieg im Jemen geführt, mit mäßigem Erfolg. Mittlerweile hat sich selbst das reiche Nachbarland Saudi-Arabien + VAE an den Huthis aufgerieben. Die Huthis dominieren den Jemen, sind militrisch gut aufgestellt und haben kein Problem damit, im Gegenteil, die USA + GB in diese Auseinandersetzung zu ziehen, und auch diese beiden + evtl wenige andere "Willige" werden da nichts ausrichten.
USA will (wegen ihrem Fokus auf China) nicht mehr in Nahostkonflikte gezogen werden und GB geht da nur hin, wenn die Amis schon da sind. Dass das (US)-"Zentralkommando" sich jetzt Sorgen um die Umwelt macht, dient nur dazu, andere Willige (EU?) zu motivieren, dort die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Denn Umwelt war das Letzte, was die US-Militärmaschinerie bisher interessiert hat.
zum Beitrag23.02.2024 , 16:03 Uhr
Das ist eine zentrale Funktion des Einsatzes von "KI" oder auch nur der Behauptung, da wäre "KI" im Spiel gewesen - die ohnehin in interessierten Kreisen nur noch homöopathisch vorhandene Verantwortung fürs eigene Handeln vollständig beseitigen zu können.
Wir werden diese Ausrede in Zukunft noch sehr viel öfter hören. Denn im Nachhinein lässt sich nicht mehr feststellen, ob es so war. Für Menschen, die gerne Fake News oder strafbare Inhalte verbreiten, ob ernstgemeint oder als Testballon, erweitert das den Handlungsspielraum enorm.
Bin gespannt, ob die rechtliche Beurteilung einer Äußerung / eines Vorgangs in Zukunft den (angeblichen oder tatsächlichen) Einsatz von "KI" berücksichtigen wird.
zum Beitrag19.02.2024 , 15:40 Uhr
Das sind die westlichen Werte, live und in Farbe. Gerade noch wurde Navalny umfangreich beklagt - der Umgang mit Assange ist kein Stück besser, im Gegenteil, hierzulande ist er nur noch eine Randnotiz wert. "Leg Dich nicht mit den Mächtigen an" ist die überall gleiche und eindeutige Botschaft.
zum Beitrag18.02.2024 , 03:42 Uhr
Die Botschaft der FDP ist klar: Ausbeutung muss sich weiterhin lohnen. Die haben nichts begriffen, außer dass es für den Wirtschaftsturbo eines Landes kurzzeitig gut sein kann, wenn man den verantwortungslosen Zynikern grünes Licht gibt, die dadurch zu Oligarchen werden.
zum Beitrag16.02.2024 , 18:57 Uhr
Gut gemacht, Koblenz. Endlich mal ein Signal, dass öffentlicher Raum keine unbegrenzte Ressource ist, die man sich mit immer größeren Karren aneignen kann. Die vielleicht 5 Millionen Mehreinnahmen sind zwar nicht viel, aber könnten im ÖPNV hier und da etwas verbessern.
zum Beitrag15.02.2024 , 14:28 Uhr
Gut, dass die Abstimmung mit den Füßen Wirkung zu zeigen scheint, anders geht es anscheinend nicht. Vor allem gehört die institutionalisierte Ausbeutung und Rechtlosigkeit im Namen der Barmherzigkeit abgeschafft, denn ein großer Teil aller Einrichtungen mit Pflegeberufen sind kirchliche:
"Durchgesetzt werden muss eine solche neue Betriebsvereinbarung am Ende ohne Betriebsrat: Wie bei kirchlichen Trägern üblich, hat das St.-Joseph-Stifts nur eine Mitarbeitendenvertretung mit weniger einklagbaren Rechten."
zum Beitrag19.01.2024 , 16:46 Uhr
Regierungen, Verwaltungen und Wirtschaft versagen hier komplett. Es ist nicht nur so, dass sie allesamt keine Ahnung haben, sie forcieren das Elend sogar aktiv, und teilweise absichtlich.
Absichtlich, wenn eine Regierung Staatstrojaner einsetzt, denn die Voraussetzung dafür sind unsichere Systeme, nicht behobene Sicherheitslücken (deren Markt sie damit anheizen) und unaufgeklärte Nutzer.
Absichtlich, wenn das Firmenmanagement oder eine öffentliche Verwaltung sich zwar IT-Sicherheitsbeauftragte "hält", aber deren Empfehlungen konsequent nicht umsetzt. Das ist der Normalfall und nicht die Ausnahme.
Absichtlich, wenn Fachbehörden wie das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der IT) kein Problem sehen beim Einsatz von nicht-quelloffenen Browsern wie Google Chrome oder Microsoft Edge in Krankenhäusern oder anderen sensiblen Bereichen, oder Watsäp oder Zoom oder Microsoft Office 365 oder anderen "Cloud"-Diensten, die allesamt und bekanntermaßen intransparent Daten nach Hause in die jeweilige Firmenzentrale transferieren.
Die Justiz ist ebenfalls unterirdisch ahnungslos, was IT betrifft, bspw gibt es seit 2006 ein "Hackertool" -Verbot in Deutschland, was dazu führte, dass die damals weltweit führende dt. IT-Sicherheitszene mit einem Schlag kriminalisiert wurde und es heute entsprechend weniger Nachwuchs gibt. Menschen und Knowhow, das dringend gebraucht würde.
Voraussetzung für das alles sind möglichst viele ahnungslose Nutzer, die durch den Herdeneffekt dafür sorgen, dass unsichere Software flächendeckend in Verwendung ist und Alternativen es schwer haben.
Die vielen ahnungslosen Nutzer haben wir auch deshalb, weil ihre Ausbildung im Bereich IT von den "Verantwortlichen" als unwichtig eingestuft wird. Bei der Rolle, die die IT in jedem Lebensbereich spielt, ist das höchst unverantwortlich und müsste bereits in der Grundschule angegangen werden.
Insofern: Geliefert wie bestellt.
zum Beitrag23.12.2023 , 02:51 Uhr
Tareq Alaows war auch Gast bei Bosettis Late Night (Thema der Sendung: Migration) und hat dort viele kluge Gedanken zum Thema präsentiert. Die meisten Einheimischen sind nicht so gut informiert und verstehen die tatsächlichen Zusammenhänge und Ursachen für die ganze Misere nicht so gut wie er.
zum Beitrag20.12.2023 , 06:21 Uhr
Alles nur PR
zum Beitrag15.12.2023 , 17:38 Uhr
"Im Westen nichts Neues". Es ist ganz offensichtlich, dass die Regierung und alle Parteien > 2% keinerlei Interesse haben, den Klimaumbau sozialverträglich zu gestalten. Das wird zuverlässig zwei Konsequenzen haben:
1. Klimaziele werden nicht erreicht, weil der Support in der Bevölkerung fehlt. Den allermeisten Reichen ist das Klima eh egal bzw betrifft sie ja als letzte, obwohl sie den größten Schaden verursachen, und die Armen können es sich finanziell nicht leisten.
2. Der Zulauf zu Rechtsaußen-Parteien wie AfD und CDU wird verstärkt. Die zwar genausowenig ändern wollen, aber einen vom Pferd erzählen, sie würden das leistbarer organisieren.
Perspektive: Absehbar kaputte Welt und überall rechte Regierungen. Dann machen wir zwischen den Staaten und innerhalb einen auf Mad Max. Na Vielen Dank auch an die grenzenlos dummen "Entscheider" und spätrömisch dekadenten "Leistungsträger". Vielleicht muss Rom erst untergehen, damit sogar die begreifen, was Sache ist.
zum Beitrag09.12.2023 , 02:23 Uhr
Sieh mal an. In Schweden können sie ja doch anders, als die USA bei ihren Verbrechen von der Polizei bis zur Staatsführung zu unterstützen. Gut, geht hier nur gegen einen US-amerikanischen Konzern, und sind nur die Gewerkschaften, aber immerhin.
zum Beitrag29.11.2023 , 16:45 Uhr
Schöne Aktion der solidarischen Gewerkschaften. Kann nie schaden, wenn erfolgsgewohnte Wichtigtuer lernen müssen, sich an Regeln zu halten. Da hat gerade der "Visionär" Musk enormen Nachholbedarf. Könnte nebenbei mal seinen visionären Satellitenschrott aus dem Weltall entfernen. Ressourcen plündern, Leute ausbeuten und Müll für andere liegenlassen, das ist leider immer noch eine Erfolgsformel.
zum Beitrag22.11.2023 , 05:36 Uhr
Welche der Parteien hatte eigentlich ein Problem mit der sog. "Schuldenbremse"? Wer hat erkannt und dann kommuniziert, was sie wirklich bedeutet und bewirkt? Im Jahr 2009?
zum Beitrag20.11.2023 , 16:16 Uhr
„um sicherzustellen, dass allgemeine Künstliche Intelligenz der gesamten Menschheit zugutekommt“
Bullshit. Unternehmungen in der Größenordnung werden nie zu einem gemeinnützigen Zweck geschaffen. Erinnert sich noch jemand an das Google-Motto der Anfangszeit "Don't be evil"? Putzig, und viele sind darauf reingefallen. Hier geht es ausschließlich um Zuarbeit durch die Massen und dadurch schnelles Wachstum, und anschließend eine marktbeherrschende Position. Das ist das Ziel, dann geht der Spaß erst los.
Wenig verwunderlich wechselt Altmans Team jetzt zu Microsoft. Der Laden, der wie kein anderer die Verbreitung freier Software torpediert hat.
zum Beitrag17.11.2023 , 05:46 Uhr
Was auf einmal alles möglich ist, was bisher angeblich unmöglich war. Na also, geht doch. Auch wenn nur wegen Machterhalt und keinem inhaltlichen Grund gefolgt. Mehr ist heutzutage wohl nicht drin. Sei's drum, so lange es überhaupt passiert.
zum Beitrag16.11.2023 , 02:44 Uhr
Diese Debatte ist so krank, dass sogar das Gegenteil falsch ist. Deswegen gedanklich mal kurz Reset.
Es gab in Deutschland bis vor nicht allzu langer Zeit (25 Jahre, bis vor Rot-Grün, um genau zu sein) einen halbwegs funktionierenden Sozialstaat. Damals gab es keine "Tafeln", wo Verzweifelte hinmüssen, die sonst halt hungern. Es gab einen Spitzensteuersatz, der 11% höher lag als heute. Es gab eine Vermögenssteuer. Eine immer noch (trotz jahrzehntelanger Plünderung) funktionierende Kranken- und Rentenversicherung. Keinen Arbeitszwang und keinen nennenswerten Niedriglohnsektor. All das unter Kohls CDU!! Trotzdem war Deutschland eins der reichsten Länder der Erde und den Menschen ging es soweit passabel und die Reichen und großen Konzerne waren auch nicht in Scharen ins Ausland geflohen.
Es geht hier nur um die billige Ablenkung von der Tatsache, dass in diesem Land nach wie vor immenser Reichtum produziert wird, der aber immer mehr bei immer weniger Menschen angehäuft wird und werden soll.
Neulich hatte Sarah Bosetti in ihrer Late Night Show das Thema Armut und ein Rechenbeispiel parat: Wenn den 10! Zehn! reichsten Menschen in Deutschland alles über 1 Milliarde wegbesteuert würde, wäre damit die Kinderarmut in Deutschland für die nächsten 20 Jahre morgen früh beseitigt. Oder die gut 60 Milliarden Cum-Ex-Steuerbetrug (wenn das mal reicht) zurückholen. Die ganze Steuerflucht. *Da* sind Summen unterwegs, damit könnten zig absichtlich und bewusst herbeigeführte gesellschaftliche Probleme auf einen Schlag erledigt werden. Bildung, ÖPNV, Gesundheitsversorgung, Renten, Umweltschutz, Lebensperspektive für Millionen.
Und *das* ist die grundsätzliche, gesellschaftlich toxische Situation, die von Politik, Lobby und diversen Medien absichtlich herbeigeführt wurde, von der hier abgelenkt werden soll. Indem die ganz Armen gegen die fast Armen ausgespielt werden. Und dann wundern sich viele, dass Leute rechts wählen, obwohl klar ist, das die auch nix anderes zu bieten haben.
zum Beitrag15.11.2023 , 17:26 Uhr
Spannendes Interview, und angenehm unaufgeregt, dabei die Problemzonen durchaus im Blick. Danke! Solche Interviews wären auch bei anderen Themen sehr nützlich.
zum Beitrag11.11.2023 , 03:40 Uhr
Haben sie sich redlich verdient, die Grünen. Neoliberal wie die FDP, ökologisch wie die CDU (Danneröder Forst), in NRW Hambacher Forst, Lützerath (Habeck: "das falsche Symbol"), opportunistisch und prinzipienlos wie die SPD, stramme Transatlantiker:innen und militaristischer als alle anderen Parteien zusammen.
Diese Art von Zukunftsperspektive kann weg, je früher, desto besser.
zum Beitrag08.11.2023 , 03:04 Uhr
Es ist einfach zu viel Geld bei wenigen konzentriert. Die wissen a) nicht, wohin damit, und mussten b) auch nicht so dafür arbeiten, dass sie genau hingucken, wo sie es hintun.
Leider gilt das häufig auch bei denen, die Ausgaben für Behörden tätigen.
zum Beitrag05.11.2023 , 01:02 Uhr
"Der europäische Datenschutzausschuss hat die zuständige irische Aufsichtsbehörde verpflichtet, Meta die Verarbeitung von Daten für personalisierte Werbung in Europa zu verbieten."
Die irische "Aufsichtsbehörde". Na dann ist das ja in 3-4 Jährchen erledigt. Ungefähr dann wird das dritte "Datenschutz"-Abkommen mit USA vor dem EuGH gescheitert sein. Bis dahin lässt die EU wie gehabt diese Konzerne im rechtsfreien Raum mit den gestohlenen Daten weiterverdienen und die User weiter zur Fernsteuerbarkeit und zur eigenen Geringschätzung umerziehen. Der gesellschaftliche Schaden, den die Verantwortlichen dieser Läden aus reiner Gier anrichten, ist gigantisch und wird erst nach und nach sichtbar. Zumindest in der Jugendpsychiatrie werden die Jobs nicht ausgehen. Steht schon im krassen Widerspruch zu der Begründung Kindeswohl, die immer wieder vorgeschoben wird, wenn es um anlasslose Vorratsdatenspeicherung geht.
Social Media-Portale zu betreiben, wäre auch ohne die ganzen kriminellen Praktiken kein Problem.
zum Beitrag30.10.2023 , 22:34 Uhr
USA und England sind allein wegen des Umgangs mit Assange keine Rechtsstaaten, und Schweden hat sich rechtzeitig ausgeklinkt, als es in der Angelegenheit nicht mehr benötigt wurde. Unser "wertebasiertes" Außenministerium kritisiert solche Verbrechen und Missbrauch der Staatsgewalt nur dann gern und oft, wenn es opportun ist, dh im Sinne der US-Politik.
Was soll das Gerede von Werten, wenn ihr Anwendungsbereich willkürlich und zum eigenen Vorteil eingeschränkt wird? "Bedingt wertebasierte" Außenpolitik wäre treffender - wobei ich über die "wertebasierte" Brücke eh nicht gehe, siehe bspw. Katar oder Aserbaidschan.
zum Beitrag28.10.2023 , 05:03 Uhr
Zuerst wäre mal die Frage zu beantworten, was hat der B-52-Bomber der USA im Südchinesischen Meer zu suchen? Fliegt China mit seinen Bombern auch im Golf von Mexiko rum?
zum Beitrag25.10.2023 , 23:37 Uhr
"Das Internet versaut die Jugend" Ist es schon soweit? Ist Meta/Facebook, Instagram, WhatsApp), Google usw das Internet? Eher Organisierte Kriminalität.
Die menschenfeindlichen illegalen (weil permanent auf viele Arten geltendes Recht verletztenden) Legebatterien, die die Megakonzerne zum Zweck der Datenhehlerei hingestellt haben, befinden sich im Internet und bemühen sich nach Kräften, das Internet zu privatisieren. Zum Teil ist es ihnen gelungen, daher wohl die Verwechselung.
Das Internet war seit dem Buchdruck die größte Erfindung für die Menschheit, wie zu erwarten missbraucht und in ihren Privatzoos ins Gegenteil verkehrt von einer Minderheit asozialer gieriger Irrer.
zum Beitrag18.10.2023 , 02:06 Uhr
Das war wohl nicht die Solibekundung, die Hillenbrand neulich hier einforderte und dabei obendrein den zu dem maximal vergifteten und verminten Themenkreis lange Schweigenden Gleichgültigkeit unterstellte. Was für eine Frechheit. Gut, dass es Autoren gibt, die von einem verordneten Meinungsdiktat nichts halten. Ich auch nicht.
Wären "universell geltende Rechte und kosmopolitische Empathie" Konsens und Basis unseres Denkens, Fühlens und unserer Handlungen, wäre die Welt eine andere. Höchste Zeit, da hin zu kommen.
zum Beitrag15.10.2023 , 03:34 Uhr
Warum sollte es in Australien anders sein als in vielen anderen Ländern, die auf der Basis von Völkermord, Vertreibung und Landraub gegründet wurden? Verbrechen lohnt sich - warum arbeiten, wenn man auch plündern und damit den zigtausendfachen Reichtum anhäufen kann? Womit dann Macht und Wohlstand auf lange Zeit sichergestellt sind, und die Fähigkeit, weiterzuplündern. Ob Mafia, Bankster, Bergbauindustrie oder ehemalige und heutige Kolonialmächte.
Die Unterstützung durch Berater aus USA überrascht gar nicht. In deren konsistenter Weltanschauung nehmen sich die Stärkeren, was sie haben wollen und haben auch das Recht dazu, gottgegeben oder sonstwie zusammengeschwurbelt.
zum Beitrag12.10.2023 , 03:40 Uhr
Tja, Schweden ist schon lange nicht mehr die Vorzeigedemokratie, die es vor Jahrzehnten mal war. Spätestens seit ihrem kriminellen, korrupten, US-devoten Umgang mit Assange nicht mehr.
Gebt mal bitte eine Kontonr durch. Und die Adresse der Beschwerdestelle für dieses Schwachsinnsurteil.
zum Beitrag10.10.2023 , 05:05 Uhr
Es hätte zig Gelegenheiten gegeben, die Bevölkerung und die Wirtschaft beim Klimaschutz mitzunehmen. Indem diese Bedrohung wirklich als ernstzunehmend behandelt worden wäre und zwar konsistent. Indem man die ganzen Ausweichmanöver und Greenwashing der Wirtschaft nicht noch unterstützt, sondern als das geoutet hätte und dagegen vorgegangen wäre. Stattdessen wurde weiter ausgesessen und den Amigos und der eigenen Klientel weiterhin die Pfründe zugeschanzt. Der Staat als Selbstbedienungsladen, selbst in einer kritischen Phase. Nichts begriffen.
Wenn unterm Strich nur die finanziell schwächeren die Last des Umbaus tragen sollen, wie immer, wenn es irgendeine Last zu verteilen gibt, und die ohnehin schon genug tragen, darf man sich nicht wundern, dass Bauernfänger spielend punkten, die es auch nicht anders machen würden, weil sie es genau wie die Regierung nicht wollen und nicht können.
Was Leute da draußen brauchen, ist Perspektive, Planungssicherheit, eine zur Abwechslung mal wenigstens ansatzweise gerechte Lastverteilung. Und was die Welt braucht, sind Leute in entscheidenden Positionen, die qualifiziert und verantwortungsvoll genug sind für die Aufgaben, die anstehen. Menschen, die genug Verstand haben, um Resultate anders als durch gewohnheitsmäßige Plünderung von allem und jedem zustande bringen zu können.
Für den Anfang vielleicht mal den höher zweistelligen Milliardenschaden durch Cum-Ex zurückholen, damit ließe sich schon einiges reißen bzgl. Klimaschutz. Spitzensteuersatz von 42% wieder auf 53%, wie er bei Kohl! war. Und dann Anreize schaffen, für jeden anderen Mist ist Geld da. Solar boomt ohnehnin, aber trotz und nicht wegen der Politik, die konnte nur noch hinterherdackeln und einige Willkür-Regelungen zu PR-Zwecken aus dem Weg räumen. Ohne dabei aber die Gelegenheit zu versäumen, wie gewohnt nur ihre Klientel zu fördern.
zum Beitrag04.10.2023 , 05:08 Uhr
"Das zeige etwa ein Gesetzentwurf der Thüringer CDU von Ende August, der geschlechterneutrale Sprache an staatlichen Einrichtungen rechtlich verbieten lassen will."
Das ist eine zentrale Passage des Artikels. Sie zeigt, sicher unbeabsichtigt, die ganze Problematik. Das *Konzept* Queerfeindlichkeit ist unabhängig von Sprache. Das generische Maskulinum der Grammatik ist nicht die Ursache für Queerfeindlichkeit. Queerfeindlichkeit wird auch nicht durch Korrektur der Sprache beseitigt.
Die Grundidee bei diesem Korrekturversuch war, dass wir nur denken/empfinden können, was unsere Sprache hergibt. Das ist offensichtlich falsch, weil es den gesamten kreativen Bereich unmöglich machen würde, in dem immer zuerst eine Idee, ein Konzept, ein Plan, eine Ahnung besteht, für etwas, wofür es noch gar kein Wort gibt. Eine Erfindung wie das Saxophon oder Smartphone, eine Musikrichtung wie Trip Hop oder Death Metal. Das läuft nicht umgekehrt, indem zuerst das Wort in die Welt gesetzt wird und dann das Konzept irgendwie magisch anfängt zu existieren.
Konzepte sind (auch als Bestandteil von Wertesystemen) unabhängig von Sprache. Ich kann "Liebe Bürgerinnen und Bürger" schwafeln und gleichzeitig dafür sorgen, dass es reale Gleichberechtigung weiterhin nicht gibt. Das ist ständig zu besichtigen.
Ich kann umgekehrt Französischlehrerin sein und auf universeller Gültigkeit von Menschenrechten und Gleichberechtigung für ausnahmslos alle Menschen bestehen und trotzdem am Französischen keine Korrekturen haben wollen.
Ich warte bis heute auf die Erfolgsstatistik, dass die Sprachkorrekturversuche den behaupteten Zweck auch nur ansatzweise erfüllt haben. Im Gegenteil: Die Lager haben sich eingegraben und eine Verständigung über gemeinsame Konzepte ist nicht mehr möglich. Das befeuert die ungemütliche Polarisierung, die wir haben. Und macht es Vereinen wie der CDU leicht, zu punkten.
Reale Gleichberechtigung zu erkämpfen, ist harte Arbeit außerhalb der Linguistik. Wo findet die statt?
zum Beitrag23.09.2023 , 03:58 Uhr
War das jetzt die Erkenntnis, dass das Regierungskonzept Chinas gar nicht so schlecht ist? Weil dort innerhalb kürzester Zeit Dinge entschieden und dann ebenso schnell umgesetzt werden, während hierzulande Jahrzehnte palavert, laviert und nichts gemacht wird? Schon lustig, das hier zu lesen. Wir brauchen mal einen, der durchgreift! Rumbrüllt! Mit Akten wirft!
Mal ernsthaft: Wenn Demokratie (also echte, nicht die Pseudodemokratie der meisten Staaten) irgendeinen Wert haben soll, dann muss der sich gerade in schwierigen Situationen zeigen und nicht nur Sonntagsnachmittags bei Sonnenschein. Würde er vermutlich auch, wenn wir eine echte Demokratie hätten und keinen Sozialstaat für Banken und Konzerne.
Ein Unterschied zu China ist, dass hierzulande de facto die Regierung der Wirtschaft untergeordnet ist, in China ist es umgekehrt. Letzteren Ansatz finde ich den korrekten, sonst kann man sich die Regierung gleich sparen. Übrigens auch dann, wenn eine Regierung Weisungen (aka "Empfehlungen") aus einem anderen Land bekommt und befolgt, das dürfte in China eher nicht der Fall sein.
Ein weiterer Unterschied ist, dass in China Freiheit gegen Sicherheit eingetauscht wurde. Das werte ich als absolut inakzeptabel, es wird dennoch viele Menschen geben, für die dieser Deal in Ordnung geht, gerade in unsicheren Zeiten. Auch hierzulande haben bspw nur wenige ein Problem mit dem Staatstrojaner, oder dem Umstand, dass die Vertraulichkeit unserer Kommunikation seit Jahrzehnten ganz legal nicht gewährleistet ist (G10).
zum Beitrag20.09.2023 , 03:27 Uhr
Wir haben offensichtlich auch einen gravierenden Fachkräftemangel in der Regierung. Können wir nicht einfach das Außenministerium durch einen Automaten basierend auf Machine Learning ersetzen, dabei aber die letzten 30 Jahre Trainingsdaten auslassen? Der Automat wäre dann wenigstens konsistent bei der Beurteilung von befreundeten Diktaturen wie Saudi-Arabien und Katar oder des eigenen Neo-Kolonialismus.
Den Grünen ist es noch weitergehend als der CDU und der AfD klar, dass man politisch hierzulande nur etwas wird, wenn man die Vorgaben Washingtons 1:1 übernimmt und umsetzt. Das war schon bei Fischer so und libmod eskalierte das weiter.
Nur wollte ich noch nie vom Weißen Haus regiert werden. Dann kann man das Konzept unterschiedlicher Länder gleich in die Tonne rühren. Obwohl, keine so schlechte Idee, die 1971 schon unmissverständlich in Liedform präsentiert wurde. "Nothing to kill or die for ... and no religion too".
zum Beitrag19.09.2023 , 04:55 Uhr
Es ist halt ganz offensichtlich, dass wir auf der einen Seite eine große Mehrheit haben für "jetzt macht mal nicht so einen Alarm, das kriegen wir schon hin, war bisher immer so - bzw so ein herbeifantasierter Quatsch" und auf der anderen Seite eine kleine Minderheit mit "hier ist bald Schicht, wenn sich nicht nennenswert mehr tut".
Was sollen Gruppen wie LG eigentlich tun? Wie die RAF gezielt gegen die "Entscheider" vorgehen? Auch dafür hätten sie keinen Rückhalt bei der Mehrheit.
zum Beitrag17.09.2023 , 01:18 Uhr
Ingo Bernable: "Die Frage ob man sich zum Datenlieferant der Digitalkonzerne machen lässt oder die Technik für sich als nützliches Werkzeug einzusetzen vermag entscheidet sich wesentlich vor dem Bildschirm."
Nein, das ist bei Smartphones eine Illusion. User haben keine nennenswerte Kontrolle über die mitgeschnittenen Daten, da kann man am Fon konfigurieren, wie man will. Selbst wenn man "Social" Media komplett weglässt und zur Kommunikation nur telefoniert oder SMS verschickt. Man kann das Datenabsaugen nur etwas reduzieren, mehr nicht. Ist auch ganz klar, da das Betriebssystem Android von einem Werbekonzern namens Google stammt, der dafür linux etwas erweitert hat und selbstverständlich nicht offenlegt, was er mitschneidet. Der Ansatz ist bei Apple nicht anders, auch wenn die das abstreiten. Dafür ist Datenhehlerei einfach ein viel zu lukratives Geschäftsmodell. Selbst ein Laden wie LG macht nicht zufällig den 10-fachen Umsatz mit Datenhandel im Vergleich zu den Umsätzen mit dem Verkauf ihrer Glotzen, die die Daten einsammeln.
Es sind zwei Aspekte: Erstens will man einen tragbaren Kleinrechner und Kommunikationsgerät nutzen können, ohne dass permanent die eigenen Grundrechte verletzt werden. Dass unsere Gesetzgeber deren Einhaltung seit Jahrzehnten nicht sicherstellen, sondern aktiv deren Missachtung unterstützen, durch Pseudo-Abkommen mit USA, ist der eigentliche Skandal. Von zynischen Oligarchen wie Zuckerberg erwarte ich nichts anderes.
Zweitens scheint es für viele Abhängige nur den Weg übers oldschool Tastenhandy zu geben, um sich vom Aufmerksamkeits- und Datendiebstahl durch "Social" Media und von der zugehörigen jahrelangen Dressur zu befreien.
Zwischen dem alles oder nichts gibt es die Möglichkeit, bspw sowas wie /e/ zu verwenden www.heise.de/news/...enste-7128966.html. Dann Apps nur von F-Droid, und allmählich kommt man wieder in Bereiche, wo man Kontrolle über sein Fon hat und nicht umgekehrt.
zum Beitrag09.09.2023 , 04:39 Uhr
Viele nicht etablierte "linke" (was immer das heute ist) Medien werden absaufen. Das hat viele Gründe, nur ein Teil davon ist hausgemacht. Die Kleinen können nicht bestehen in diesem System, in dem nur die Großen überleben, und selbst die müssen ständig zusehen, nicht zu zerbröseln. Je härter die Bedingungen da draußen sind, desto weniger kann sich der Luxus einer Gegenöffentlichkeit erlaubt werden, obwohl er gleichzeitig notwendiger wird. Relativierung der Bedeutung von traditionellen Medien durch Social Media oder nicht-konzerndominierte Seiten im Netz machen es auch nicht einfacher.
Die taz ist kein linkes Medium mehr, bzw auch hier kommt es auf die Definition von "links" an. Es bedeutet jedenfalls nicht mehr uneingeschränkt "auf der Seite der Schwächeren" oder "dem Gemeinwohl verpflichtet". Die taz hat durch jahrzentelangen Existenzkampf Routine mit der Situation und geschafft, sich zu etablieren, durch wirtschaftlich kluge Entscheidungen, keinen Größenwahn und von der Positionierung her vorrangig im olivgrünen Fahrwasser, und denen geht es ja auch nicht so schlecht im Moment. Der Tag wird allerdings kommen, an dem das nicht mehr so ist, und der taz wird es dann nicht schwerfallen, die Schwerpunkte anders zu setzen, denn fairerweise ist die taz auch heute nicht nur das Presseorgan der Grünen.
Der Lichtblick ist da eher die LMd, die sich bei all den Hypes, US-dominierten Trends oder tagespolitischen Nichtigkeiten treu geblieben sind und unbeirrt Journalismus betreiben, wie man ihn sich nur wünschen kann. Undogmatisch, unaufgeregt, sachkundig, gut recherchiert und schonungslos. Entsprechend ist die LMd eine stabile Konstante.
Aber für die anderen sieht es schlecht aus, das gibt diese kranke Epoche nicht her. Und um die titanic und Missy tut es mir wirklich leid.
zum Beitrag08.09.2023 , 03:37 Uhr
Tja, Skandinavien ist schon lange nicht mehr das, was es mal war. Speziell der Umgang mit irgendwelchen Vereinen, deren Wertesystem und damit angemaßte Rechte auf deren "Glauben", also Phantasie, Erfindung, Quatsch, frühkindlicher Indoktrination usw basiert, spricht Bände über eine Regierung, die den politischen und rechtlichen Rahmen für die gesamte Gesellschaft gleichermaßen hinstellen, verantworten und auch durchsetzen sollte.
Die Maßnahme passt zur seit einiger Zeit in aller Welt laufenden Gegenaufklärung. Als wäre der grassierende Neofeudalismus noch nicht genug. Mit Volldampf zurück ins Mittelalter.
zum Beitrag06.09.2023 , 04:51 Uhr
Ein dritter Weg (zb Neutralität, früher hieß das Konzept Blockfreiheit) war für die Ukraine nie vorgesehen, auch wenn sie das teilweise gerne gehabt hätten. Wie soll ein Land, das dermaßen von geopolitischen Strategien der Großmächte betroffen ist, einen eigenständigen selbstbestimmten Weg gehen? Da sorgen genügend Kräfte in Ost *und* West dafür, dass das nicht passiert. Die Ukraine ist leider nicht die Schweiz.
zum Beitrag06.09.2023 , 04:34 Uhr
Kann mich CHRONIST nur anschließen. Die sog. "Schuldenbremse" dient - als neoliberales Instrument - in erster Linie der Umverteilung öffentlicher Kosten hin zu den finanziell Schwächeren und schont die ohnehin schon maximal gepamperten Finanzstarken. War bei Schäuble nicht anders. Frau Herrmann, bitte übernehmen sie und erläutern den Zusammenhang einem breiteren Publikum - und warum Staatsschulden etwas anderes sind als private.
zum Beitrag17.08.2023 , 00:18 Uhr
Ach nee. Auf einmal kommen einige Schikanen weg (bzw - mal sehen, was nach der Lobbyarbeit der Energiekonzerne noch davon übrig bleibt, falls das jemals in Kraft tritt).
Balkonkraftwerke bis 2 kW - bis vor kurzem wurden die 600 Watt noch verteidigt wie der Tower der Deutschen Bank in Frankfurt. Bei 2 kW kommen Balkonkraftwerke langsam raus aus der Ecke der Liebhaberei.
Einspeisung mit rückwärts laufenden Zählern - was in zig anderen Ländern kein Problem ist, wurde hier bisher aus Protektionismus für die Energiekonzerne verhindert und war verboten. Alleine dadurch werden Balkonkraftwerke sofort deutlich interessanter, da man dann keinen Strom mehr verschenken muss und für den Strom den gleichen Preis bekommt wie für den, den man bezieht. Nicht wie bisher nur ein Viertel des Preises, ohne ersichtlichen Grund. Neue digitale Stromzähler können übrigens nicht mehr rückwärts laufen - bzw technisch natürlich, aber das ist politisch nicht gewollt. Also behaltet die alten, so lange es geht.
Der Spezialstecker (Wieland) ebenfalls eine künstliche Hürde, obwohl selbst namhafte Technikmagazine (zb ct) nachgewiesen hatten, dass der überflüssig ist.
Es gibt noch einige Hürden mehr aus dem Weg zu räumen, aber es sieht zumindest so aus, als käme mal Bewegung in die Sache. Dazu hat sicher auch beigetragen, dass 100000e da draußen sich gedacht haben, ihr könnt mich mal, ich bau das jetzt auf und gut ist. Dass man 2 kW erzeugten Strom entsprechend elektrisch absichern muss, wird den meisten klar sein, wenn sich das mal durchgesetzt hat. Und selbst im Dezember/Januar können bei 2 kW-Anlagen noch 200 Watt rauskommen, das reicht immerhin noch fürs HomeOffice.
Wir werden in naher Zukunft so viel mehr erneuerbaren Strom brauchen, dass das hier nur der Anfang sein kann.
zum Beitrag16.08.2023 , 04:20 Uhr
Ich feiere den Artikel auch gerade.
Der Bogen lässt sich aber viel größer ziehen. Wir leben noch immer im Zeitalter des Neoliberalismus, auch wenn allmählich erkennbar wird, dass das kein tragfähiger Ansatz ist. Die Grundidee dabei ist immer, wie hole ich maximal Wert aus allen anderen raus? Das geht nicht über Zustimmung, sondern nur über reihenweise faule Tricks bis hin zu Gesetzesbruch. Dazu gehört die Schaffung von Abhängigkeiten, Lobbyismus, damit die Amigos aus der Politik nicht in die Quere kommen, sondern ebenfalls mitmachen.
Im Ergebnis werden wir auf allen Ebenen und permanent bestohlen. Neuere Auswüchse davon sind Social Media (Aufmerksamkeit, Daten, Privatsphäre, Rechte Dritter), Dinge, die ohne Cloud nicht mehr funktionieren, generell die Verschiebung von Besitz zu Abomodellen, trotz Kauf, Geräte, die sich nicht reparieren lassen. Klassische Beispiele sind Versicherungen, die genau das nicht leisten, was man braucht, weil Gesetzgeber sie davon entbunden haben, anderweitig seit Jahrzehnten ausgiebig geplünderte Rentenkassen (flankiert von "geänderter Demographie"-Geschwafel), schon komplett anderweitig verplante Mittel (so eine Überraschung) der Co2-Abgabe, die eigentlich ein Klimageld hätten werden sollen www.tagesschau.de/...klimageld-100.html. Bankenrettung, Cum-Ex, Mietenterror, Landgrabbing usw usf.
So gesehen ist der Grundsatz im Neoliberalismus: Jeder beklaut jeden, so gut er kann. Wer viel hat, kann umso besser klauen und tut es auch, die Möglichkeiten der "Kleinen" sind hingegen ziemlich begrenzt, leider, das entspricht eben der Logik des neoliberalen Konstrukts.
Sonst würde dieser zerstörerische Schwachsinn vielleicht schneller so eskalieren, dass man sich mal an einen Tisch setzt und etwas natürliche Intelligenz ins Spiel bringt.
zum Beitrag09.08.2023 , 05:18 Uhr
Und nein, es waren nicht nur Lindner und "Bild", die das verursacht haben. Das GEG ist wie so vieles dieser Koalition dillettantisch vergeigt, und wenn man will, dass einige Millionen Haushalte so zwischen 20 und 40K in die Hand nehmen, um den Planeten ein bisschen zu retten, dann muss man denen auch die Perspektive geben, dass das nicht 3 Jahre später fürn Arsch war. Haben längst nicht alle einen Goldesel im Keller von denen, die versucht haben, sich über mühsam abgerackerte, abgesparte und soweit möglich modernisierte Altbau-Butze vor dem Vermieterterror in Sicherheit zu bringen.
zum Beitrag21.07.2023 , 04:50 Uhr
Wieder mal klar zu sehen: Religion beschädigt das Hirn, die Emotionen und vermutlich auch den Körper.
zum Beitrag21.07.2023 , 04:27 Uhr
Man kann an den Reaktionen zuverlässig erkennen, wann eine Maßnahme wirklich mal den Kern trifft. Die Erkenntnis von Paus, dass bei 150K Jahreseinkommen kein Elterngeld mehr nötig ist, ist vollkommen richtig (ihre Mitgliedschaft in der Olivgrünen Öko-FDP hin oder her). Nur widerspricht das vollkommen dem mittlerweile etablierten Neo-Feudalismus, und entsprechend gibt es lautstarke Gegenwehr und der Untergang des Abendlandes wird beschworen. Eines Abendlandes, das "dank" Thatcher und Konsorten über Jahrzehnte in mühevoller Kleinarbeit so zugerichtet wurde. Und das soll jetzt einfach so hinfällig sein? Leistung muss sich doch weiterhin lohnen!!11! Und wenn es nur die Leistung ist, genügend asozial zu sein, um andere auszubeuten.
zum Beitrag20.07.2023 , 01:47 Uhr
Freue mich auch auf die Frauen-Fußball-WM. Katar hab ich mir gar nicht erst angetan, das war einfach zu verlogen und krampfig.
2011 war nicht so übel wie geschildert, Japan und Frankreich bspw einfach nur Klasse.
zum Beitrag15.07.2023 , 04:39 Uhr
Den Stunt von Klingbeil muss man im Kontext von Paus geplanter Reduzierung der Reichenförderung lesen. Während Partnerschaften, die im Jahr 150K Einkommen haben, ganz sicher keine staatliche Unterstützung brauchen, um Nachwuchs zu betreuen, (selbst bei 75K wäre es kein Problem) ist das Ehegattensplitting eine nach wie vor sinnvolle Einrichtung, wie es gut im Artikel beschrieben ist. Denn in den meisten Fällen haben die Partner eben kein gleiches Einkommen, aus unterschiedlichen Gründen, guten wie schlechten, daran ändert die Abschaffung des Ehegattensplittings gar nichts.
Das Geschwätz von Anreizen bedeutet, dass es uns da draußen ja viel zu gut geht und wir nur nicht motiviert sind, Karriere zu machen.
Insofern - wenn eine linke! Grüne ausnahmsweise mal was richtig macht und die krasse Subventionsungerechtigkeit in diesem Land etwas abmildern will, sind die sog. Sozen gleich zur Stelle und torpedieren das Vorhaben. Wie man sie seit 120 Jahren mit einer kurzen Ausnahme kennt, links blinken, rechts überholen. Es ist so unendlich sinnlos, denen auch nur eine Minute weiter zuzuhören.
zum Beitrag06.07.2023 , 04:55 Uhr
Oh je. Was hat denn Klangbearbeitung mit "KI" zu tun? Was ist an "KI" intelligent oder neuerdings sogar kreativ? Demnächst dann auch noch emotional, in der Premium-Version. Dass es eine Million Stücke gibt, von denen es 100 in die Charts geschafft haben, und deren Muster soll die "KI" auf neue Stücke zu übertragen, nur schneller, als das bisher schon der Fall war? Bei denen, die Retortenpop als Schwerpunkt haben, überzeugt das vielleicht.
Eine gute Melodie kommt nicht aus dem Generator, ein gutes Stück auch nicht. Die Bedeutung bekommt es durch das Sein der Kreativen, die im besten Fall selber Instrumente des kreativen Impuls sind. Das hat mit "KI" genau nichts zu tun.
Ich würde daher vorschlagen, fürs Erste Bullshitjobs wie das Verfassen von Marketingtexten mit "KI" zu erledigen, da fällts nicht so auf.
zum Beitrag02.06.2023 , 04:47 Uhr
LowAndOrder hat's schon auf den Punkt gebracht. "KI" gibt es nicht.
Seit locker 70 Jahren geistert dieser inflationär gebrauchte Marketingbegriff bereits durch die Technikwelt, und jedesmal hieß es, in 5 oder 10 Jahren brauchen wir uns um nix mehr zu kümmern.
Da ging es allein darum, Gelder abzugreifen. Solange Menschen inkl derer, die dazu forschen, nicht verstehen, was Intelligenz eigentlich ist, wie will man dann von "künstlicher Intelligenz" reden? Noch am nächsten dran ist die Definition: Intelligenz ist die Fähigkeit, zu *verstehen*. Was versteht ein Rechner, eine Software, ein Staubsaugerroboter, ein Chatbot? Nichts. Genausogut könnte man diesen Dingen Humor zusprechen. Alexa, erzähl einen Witz.
Außerdem sind Microsoft und Google derzeit massiv in der Defensive gegenüber den "KI"-Startups und haben hektisch versucht, solche Techniken in ihre Produkte zu integrieren, mit bisher geringem Erfolg und großem Aufwand.
Eine heutige "KI" sucht aus einer riesigen Menge an Daten die Antwort heraus, die gemäß ihren Trainingsdaten die mit dem höchsten Score ist. Statistik plus Sprachmodell, mit riesigem Datenbestand, Rechenaufwand und Energieverbrauch. Holzhammer ohne Sinn und Verstand.
Ein zentrales Problem, das durch "KI" verstärkt wird, ist die ohnehin schon hohe Verantwortungslosigkeit großer Unternehmen. Rechtsfreier Raum. Das Zustandekommen des Schufa-Scores ist bekanntlich Geschäftsgeheimnis, inakzeptabel genug. Aber wenn man der Schufa die Bude mal auf den Kopf stellen würde, würde man evtl die Regel finden, dass die Nachbarschaft mit Migrationshintergrund den Score senkt. Wenn da aber eine "KI" den Score berechnet, hätte man keine Chance mehr, dem Laden die kriminellen Praktiken nachzuweisen.
Deswegen sind viele Läden so gaga auf "KI". Sorry, keine Ahnung, was da an Trainingsdaten reinging, haben wir von XY bezogen. Is klar.
Vorher war der Hype Blockchain, bevor Bitcoin und Co als Schneeballsystem auffielen. Jetzt halt "KI".
zum Beitrag31.05.2023 , 05:40 Uhr
Hauptsache, wir reden noch 20 Jahre darüber, wie kriminell die Aktionsformen der LG sind - in der Zeit braucht sich niemand mit ihren geradezu bescheiden harmlosen Forderungen zu beschäftigen.
Wobei: So harmlos ist die Forderung, dass sich die Politkaste an Gesetze hält, auch wieder nicht. Das ist in den Kreisen nämlich keineswegs üblich und das lassen sie sich auch nicht einfach so aufs Auge drücken, wie man sieht.
Und so Sachen wie Tempo 100, heiliger Strohsack, da müsste sich die Politik ja mit der Autoindustrie anlegen, so weit käm's noch. Kurz vor dem Weltuntergang vielleicht, aber doch nicht 10-20 Jahre vorher durch den LG-Pöbel ausgelöst.
Das ist die Lage: die, die wirksam umsteuern könnten, tun es nicht. Viele wissen, dass mehr passieren müsste - Bude dämmen, auf Fleisch verzichten, Radfahren, nur wird dadurch kein einziges Braunkohlekraftwerk abgeschaltet oder dezentrale Energieerzeugung im großen Maßstab ermöglicht. Da müsste sich die Politik ja mit der XY-Industrie anlegen. Also nicht.
Und das reicht eben nicht, da kann sich jedeR persönlich noch so abhampeln mit dem BP-Fußabdruck.
zum Beitrag27.05.2023 , 00:00 Uhr
"In einer Sondersendung kommentierte der Journalist, die Kolonialisierung Australiens durch die Krone habe maßgeblich zum Leid der indigenen Völker beigetragen"
Womit er vollkommen Recht hat. Und da die Geschichte nie wirklich aufgearbeitet wurde, ist es weiterhin so. Damit sind die Weißen Australiens in bester Gesellschaft, denn auch bei anderen Kolonialmächten (mit Absicht nicht "Ex-") ist die koloniale Weltsicht nicht Geschichte. Die alten und neuen Herrscher nehmen sich nach wie vor, was sie wollen, ob das XXL-Bergbau im Gebiet der Ureinwohner, Lithium aus Bolivien, Kobalt aus dem Kongo oder eben der Müllexport nach Indonesien ist. Die Grundlage ist, freundlich formuliert, ein Weltbild mit Menschen erster, zweiter und dritter Klasse. Natürlich weiß jeder, der es wissen will, das diese Aktivitäten die betroffenen Regionen in lebensgefährliche Mondlandschaften verwandeln. So what, sind ja deren Mondlandschaften.
zum Beitrag26.05.2023 , 05:26 Uhr
Wenig bekannt ist, dass Tina Turner auch mit Zappa aufgenommen hat, und zwar backing vocals (und was für welche!) bei den grandiosen Alben Overnite Sensation und Apostrophe. Ihr damaliger Mann Ike war davon wenig begeistert, was zum Glück "nur" dazu führte, dass Tina offiziell keine Credits bekam.
Deshalb die Credits hier nochmal ganz offiziell: Ewigen Dank für diese Aufnahmen! Hättest den Alten da schon in die Wüste schicken sollen.
zum Beitrag22.05.2023 , 00:18 Uhr
Erfreulich, dass die Technik aus der Nische raus ist und Nachbarn, die nie was anderes als CDU gewählt haben, die Teile verbauen.
Aber: Der große Bremsklotz bleibt weiterhin die Einspeisung - und das ist hierzulande politisch so gewollt, allem Anschein nach, um den großen Energiekonzernen das Geschäft nicht zu beeinträchtigen:
Wenn wie in anderen Ländern problemlos möglich (zb Österreich, Niederlande, Australien), entweder korrekt vergütet, ein Guthaben geführt oder der Zähler rückwärts laufen würde, gäbe es beim Ausbau der dezentralen Solarstromerzeugung kein Halten mehr.
Denn dann hätten alle Kleinbetreiber auch einen echten finanziellen Anreiz, bräuchten sich keine Gedanken mehr zu machen um verschenkten Strom und Amortisation, könnten mit dem Guthaben aus dem Sommer den Strom im Winter bezahlen und Deutschland hätte in kürzester Zeit einen derartigen Anstieg an Solarstrom, dass die Energiewende ein riesiges Stück weiter wäre.
Aber *diese* Art von Energiewende ist offensichtlich von der Politik nicht gewollt, nach wie vor. Da geht es noch darum, dass die Profite aus Energiehandel an wenigen Stellen konzentriert bleiben. Die Bevölkerung ist längst weiter.
zum Beitrag21.05.2023 , 00:14 Uhr
Schönes Interview, danke! Der versteht eine Menge, finde ich. Klar ist die Musikbranche ein Drecksbranche, aber manche finden einen Weg, sich treu zu bleiben.
zum Beitrag19.05.2023 , 04:24 Uhr
Das Problem ist, dass es einerseits gar nicht schnell genug gehen kann, die fossile Heizerei durch etwas Umweltverträgliches zu ersetzen, es aber andererseits an der praktischen Umsetzbarkeit gehörig klemmt, was von den Protagonisten einfach ignoriert wird
Wunschdenken oder politische Deals helfen hier kein Stück weiter und machen das Vorhaben insgesamt zu einer bequemen Zielscheibe.
Auf folgende Fragen hätte ich deshalb gerne überzeugende Antworten:
1. Wo kommt der regenerativ erzeugte Strom für die anvisierten Wärmepumpen her? Insbesondere im Winter. Pumpspeicherkraftwerke wurden systematisch vernachlässigt, um nur ein Beispiel zu nennen. Zukünftig wird sich der Bedarf an sauberem Strom vervielfachen, wegen Heizung, E-Autos, und die nicht akzeptierte Antwort lautet "der ist sauber, weil wir für unseren Dreckstrom CO2-Zertifikate aus Island gekauft haben."
2. Wie bekommen wir genügend Firmen mit ausreichend Kapazität, die diesen Umbau bewerkstelligen können? An Bauteilen dürfte dank Asienimporten kein Mangel sein, aber an Anzahl der Firmen und Fachpersonal gibt es ihn in der Fläche.
3. Wie ermöglichen wir den Umbau Hausbesitzern, die froh sind, dass sie sich in ihrem halb abgezahlten Billig-Altbau irgendwo außerhalb der Metropolen vor der Mietenspekulation vermeintlich in Sicherheit gebracht haben? Denen nützt die 30% Förderung nichts, weil sie die 70% nicht haben. Der lapidare Hinweis, die Hütte zu verkaufen und wieder zu mieten, ist keine Antwort.
4. Werden akzeptable Alternativen zur privaten Wärmepumpe unterstützt, zb regenerative Fernwärme, wodurch die Last der Umstellung gemindert würde?
5. Gibt es eine Garantie, dass Wärmepumpen in 5 Jahren nicht wegen der verwendeten Kältemittel wieder aus dem Verkehr gezogen werden?
6. Wieso ist die Einspeisevergütung so lächerlich, wenn PV angeblich forciert werden soll, in der Fläche? Wieso gibt es da keine besseren Modelle wie in anderen Ländern?
zum Beitrag16.05.2023 , 05:45 Uhr
Was ist hier eigentlich Mittelschicht? Die mit dem Durchschnittseinkommen von 3.6 K im Monat? Oder sowas wie Merz, wie er sich selbst definiert hat?
Und noch mal zur grünen Propaganda und der Beihilfe aus den grün-affinen Medien: Eine Menge Menschen in diesem Land sind bereit, Verhaltensweisen zu ändern, Investitionen zu tätigen, um das Absaufen des Planeten zu verhindern. Bzw haben das schon getan im letzten Jahr und die Jahre davor. Nur können diese Leute auch nicht zaubern, und zb all die tollen Zukunftstechnologien herbeizaubern oder Firmen, die ihnen die Anlagen installieren und das Geld dafür und genug regenerativ erzeugten Strom dafür und und und.
Was soll also dieses Mittelschichtbashing? Eine völlig verpeilte Energiepolitik, Gas aus Katar, überdimensionierte LNG-Anlagen, alle jetzt Wärmepumpen, obwohl der Strom dafür nicht existiert usw dem Land aufzuzwingen kann nur nach hinten losgehen. Was CO2 angeht ist man regierungsseits völlig entspannt, es gibt ja schließlich CO2-Handel und Zertifikate, da muss niemand wirklich CO2 reduzieren, das kann noch 50 Jahre so laufen. Und die Bahn wird erst 2070 soweit ökölogisch, na ist ja nicht mehr lang.
Nur wenn es politisch nichts kostet, also wenn mal wieder nur die da draußen die Zeche zahlen müssen, dann kann es gar nicht schnell genug gehen. Wie lange liegt die vom BVG geforderte Neuregelung der Vermögenssteuer jetzt auf Eis? 20 Jahre?
Gebt den Leuten da draußen eine Chance, die Ziele umzusetzen, dann wird es vielleicht was. Oder am besten unterstützt sie durch intelligente Gesetzgebung und beseitigt willkürliche Schikanen.
Bei der Mülltrennung haben die meisten mitgemacht, obwohl es massiven Müllexport nach Asien bedeutete, was wir natürlich erst viel später erfahren haben, und eine erbärmliche Recyclingquote von maximal 20 %, was wir auch erst hinterher erfahren haben. Das lief solange prima, bis Länder in Asien sagten, kümmert euch selber um euren Müll. Ist das die Grüne Ökosoziale Transformation? Na Danke.
zum Beitrag12.05.2023 , 04:26 Uhr
Logisch. Whistleblower sind einfach zu gefährlich für die Mächtigen. Das geht gar nicht bzw wie üblich nur in Alibiform.
Warum ist Assange seit über 10 Jahren in verschiedenen Formen von Knast und Snowden in Russland, um nur die Prominentesten der letzten Jahre zu nennen? Beide haben sich nichts, aber auch gar nichts vorzuwerfen, die Welt hat durch sie für kurze Zeit tiefe Einblicke zum Thema Machtmissbrauch bekommen, die ihr sonst nicht vergönnt sind.
Unter anderem, weil Medien zunehmend ihre Kontrollfunktion nicht mehr ausüben. Bspw "Embedded Journalism" und da gab es kein Hohnlachen der gesamten Pressewelt? Genauso so wars, das ging einfach durch.
zum Beitrag07.05.2023 , 05:52 Uhr
Nichts lieber als das. Ich wäre gerne energiemäßig so weit es geht autark, da es ja offensichtlich nicht möglich ist, diesen Sektor gemeinschaftlich zu organisieren.
Um mich vom Stromversorger unabhängiger (unabhängig geht eh nicht) zu machen, müsste ich PV inkl passenden Akku installieren lassen, da ist man schnell bei 20K für ein kleines Einfamilienhaus. Auch mit Eigenleistung ist da nicht so viel rauszuholen. Als Reaktion auf die Energiekrise gingen 15K in aktuelle ordentliche Fenster, plus neue Spülmaschine, ansonsten ist das Haus gut gedämmt. Von Oktober bis März käme mit PV-Anlage immer noch Strom an, aber nicht mehr allzu viel. Und genau das ist die Zeit, wo die Wärmepumpe Strom sehen will.
Kommentatorin Ingrid Werner stellte meine 50K Schätzung in Frage. Die 50K bezogen sich auf Wärmepumpe + PV-Anlage und Altbau. In der von ihr verlinkten Seite nennen sie 12K bis 22K Euro, und dann "Im Altbau liegen diese Kosten meist höher, da die Erdwärmepumpe an die entsprechenden Gegebenheiten angepasst werden muss. Gehen Sie außerdem beim Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau generell von höheren Kosten aus: bei Montage und Betrieb!" Na klar, die genannten Kosten gelten für ideale oder zumindest günstige Bedingungen. Haben viele aber nicht. Nicht viel Fläche für PV oder Altbau oder keine Fußbodenheizung oder alles drei zusammen.
Da liege ich mit 50K nicht falsch. Nur haben viele keinen Goldesel in der Garage. Von den laufenden Heizkosten im Winter haben wir noch gar nicht geredet, zumal der Strompreis seit langem nur eine Richtung kennt: Nach oben. Das wird sich durch E-Autos und Wasserstofferzeugung eher noch beschleunigen. Apropos Wasserstoff: Angeblich ist es möglich, Gasheizungen durch Austausch von Ventilen (jedenfalls kleinen Umbauten) auch mit Wasserstoff zu betreiben. Angenommen, den gibts in 3 Jahren ausreichend und sauber erzeugt, wieso müssen dann heute funktionierende Gasheizungen rausfliegen? Die im Gegensatz zu Wärmepumpen länger halten als 15 Jahre?
zum Beitrag07.05.2023 , 04:44 Uhr
"Da Sie ja so sehr daran interessiert sind, dass es ausreichend sauberen Strom gibt, haben Sie sicherlich schon vor Jahrzehnten (seit 1998 möglich) dafür gesorgt, dass Ihr Strom rein regenerativ erzeugt wird, indem Sie einen entsprechenden Stromanbieter gewählt haben, oder?"
Richtig: EWS. Noch Fragen?
zum Beitrag07.05.2023 , 04:42 Uhr
Altbau, keine Fußbodenheizung
zum Beitrag06.05.2023 , 05:51 Uhr
Akt1: Auskunft große etablierte Installateursfirma: Wärmepumpe? Altbau? Vergessen Sie es, ist nur gut fürs Karma. Kostet mit PV bei Ihnen bestimmt 50K. Hohe Stromkosten als Zugabe.
Akt 2: Ok, dann also neue Gasheizung, obwohl die alte gut funktoniert. Angebot 15K, wäre vor 2 Jahren noch 10K gewesen
Akt 3: Installateursfirma gibt durch, dass sie den Auftrag nicht ausführen kann, da sie sehr viele Bestandskunden vorrangig versorgen muss. Ende.
Außerdem:
- es gibt zu wenig Strom für die Wärmepumpen, erst recht zu wenig sauberen. Bedarf stark steigend. - in einigen Regionen funktionieren Grundwasserwärmepumpen nicht mehr, weil das Grundwasser abgesunken ist - Vonovia: wegen fehlendem Netzausbau nicht genug Strom für die neuen Wärmepumpen verfügbar
Das ist die Energiewende 2023.
Können diejenigen, die jahrezehntelang gepennt haben und jetzt das ganze Land mit unausgegorenen Vorschriften stressen, sich aber gleichzeitig weigern, die Industrie anzugehen (Tempo 130? Haben wir leider nicht genug Schilder) oder die Willkür bei privaten Solaranlagen (Balkonkraftwerke und große) zu beseitigen, vielleicht erst mal nachdenken und dann reden?
Dafür sorgen, dass die Grundlagen da sind. Sauberer Strom in ausreichender Menge und bezahlbar, Ausreichend Betriebe, die die Vorgaben umsetzen können. Heiztechniken, die nicht finanziell existentielle Größenordnung bedeuten, langfristig. Zb Solar pushen, indem man nicht lachhafte 8 Cent für die kWh bekommt, aber 40 bezahlt. Selbst wenn man Umsatzsteuer und Netzgebühr abzieht, bleiben von 40 Cent keine 8 übrig. Also politisch gewollter Preis, um den großen Energiekonzernen nicht das Geschäft zu verderben. Ändert das.
Dann wird das auch was mit der Akzeptanz. Dann haben wir auch ganz schnell wesentlich mehr sauberen Strom. Außer im Winter.
Dann braucht man auch keine arroganten Artikel von angeblichen Experten, die nahelegen, dass wir hier draußen nur die Zusammenhänge nicht verstehen. Die verstehen wir ziemlich gut.
zum Beitrag27.04.2023 , 06:26 Uhr
Und die Grünen ebensowenig. Begründung: Nur wenn wir mitregieren, können wir auch gestalten. Nun regieren sie mit, gestalten aber nicht, und wenn doch, dann das Falsche. Sonst bräuchten wir FFF, LG usw gar nicht.
@SONORKIUS: Eine Abmahnung wegen Zuspätkommen durch Stau wegen LG-Klebeaktion hätte genau null Bestand vor einem Arbeitsgericht, jeder Personaler würde da schon abwinken. Ein Laden, der so nach Gutsherrenart regiert wird, ist es nicht wert, durch seine Arbeitskraft unterstützt zu werden.
zum Beitrag27.04.2023 , 05:58 Uhr
Es gibt Situationen, in denen dieses Prinzip keine Berechtigung mehr hat. Einigermaßen wahrscheinlich, dass das hier so eine ist. Und, wichtiger, es ist nicht deren Karren, es ist unser Karren.
zum Beitrag26.04.2023 , 00:50 Uhr
Bin mal gespannt, ob unter diesem Artikel auch wieder lang und breit sich selbst bestätigt wird, dass die Chaoten ja nur sinnlos stören und "elitär und paternalistisch" sind. In einer Situation, in der Politik, Medien UND große Teile der Gesellschaft seit Jahrzehnten einfach wegschauen (betrifft mich ja nicht, denn ich kann ja eh nix machen), wieso blockieren die mich jetzt? Warum kleben die sich nicht vor den Bundestag?
Genau darum: Weil Du und ich auch gemeint sind. Alle, die den Schuss nicht gehört haben. Also die meisten. Wieso ist die generelle Reaktion auf die Klebeaktionen nicht, Druck auf Politik, Wirtschaft, Medien auszuüben, klimapolitisch mal die Seite zu wechseln, anstatt sich an den Leuten abzuarbeiten, die die Botschaft nochmal zum Mitschreiben überbringen, dass das hier kein Thema ist, das man wie gewohnt aussitzen kann. Und dabei dankbar die Kriminalisierung durch die ewig gestrigen aufgreifen oder mindestens deren Fokus auf das rechtswidrige Verhalten, das aber offensichtlich nötig ist, um der Sache Deutlichkeit zu verleihen, eben weil die ganze Zeit keiner ernsthaft was unternimmt. Wir haben jetzt CO2-Handel!! Super! Oder glaubt hier jemand, es ist lustig, sich auf die Straße zu kleben und zu hoffen, dass einem kein Polizist das Handgelenk bricht oder ein durchgeknallter Autofahrer einen überfährt. Oder so Sprüche zu ertragen wie der Rentnerkommentar zum Polizisten neulich "warum erschießen sie die nicht einfach". Dem Rentner kanns egal sein. Seinen Enkeln nicht. Und mir auch nicht.
zum Beitrag20.04.2023 , 02:32 Uhr
Schließe mich Karl Theurer an. Es gibt noch massenhaft Altbauten, auch die 30-40 Jahre alten sortiere ich grob darunter, bei denen einfach nur die Fenster ausgetauscht werden müssten. Und evtl die Haustür, wenns da durchzieht. Auch kein billiger Spaß, das können schnell 15k werden bei einem Einfamilienhaus. Aber dann ist uU der Energieverbrauch der Bude halbiert, was sofort weitere Optionen eröffnet und nicht erst in 20 Jahren.
Bei Altbauten ist für Wärmepumpe mit dem dreifachen Betrag zu rechnen, da muss Solar dabei sein, weil sonst die Stromkosten utopisch steigen. Nur kriegt man seit einer Weile keine Firmen, die das umsetzen. Und was macht man außerdem im Winter mit der Wärmepumpe? Genau, mit Strom heizen. Das als flächendeckend vorgeschriebenen Ansatz, gekoppelt mit dem stetig steigenden Strombedarf bei der Mobilität und anderen Bereichen ist Irrsinn, solange überhaupt nicht absehbar ist, wo der ganze Strom sauber herkommen soll. Oder soll hier ein Szenario erzeugt werden, um AKWs wieder anzuschalten?
Noch ein Alternativvorschlag, damit die Energiewende nicht wieder das nächste Monopoly für die begüterten und/oder die Energiekonzerne wird: Alle, die irgendwelche Flächen für Solar haben, massiv fördern. Sämtliche willkürlichen Schikanen beseitigen, die den dezentralen Ausbau von Solarstromerzeugung behindern. Die lächerlichen Höchstwerte für Balkonkraftwerke raufsetzen, Registrierungspflicht abschaffen, rückwärts laufende alte Zähler akzeptieren, wie das in anderen Ländern auch problemlos möglich ist. Sich um Mechansimen für die Netzstabilisierung kümmern. Maximale Unterstützung für Elektrofirmen, davon gibt es zu wenig und sie sind heillos überlastet im Moment und auf absehbare Zeit. Qualifizierungsoffensive in dem Bereich, das ist eine Schlüsselbranche bei dem Thema. *Dann* kann man auf Strom als Energieträger setzen.
Aber massiv dezentrale Stromerzeugung würde den großen Energiekonzernen Marktanteile wegnehmen, das ist vermutlich politisch nicht gewollt.
zum Beitrag19.04.2023 , 02:13 Uhr
Ob die Klebe-Aktionen das gewünschte Ergebnis bringen - bisher würde ich sagen, eher im Gegenteil. Da würde ich doch die Strategie in Frage stellen. Eine große Mehrheit will sich nicht dazu zwingen lassen, beim Thema Klima einen Gang höher zu schalten, das ist offensichtlich, und das spiegeln auch die Urteile wider.
Aber einige machen es sich hier in den Kommentaren ganz schön einfach. Rechtsprechung ist nicht bloß die Anwendung formaler Kriterien. Ja, oft genug schon, aber oft genug auch nicht. Wenn jemand gekillt wird, machen die Umstände und vor allem das Motiv einen großen Unterschied bei der Einordnung. Das scheint mir hier völlig hinten runter zu fallen. Vermutlich gab es diese Konstellation einfach noch nicht.
Was ich mir nicht wünsche, ist, dass sich eine junge Generation radikalisiert, weil sie mit friedlichen Mitteln keinerlei Wirkung erzielt, um ihr Recht auf eine intakte Umwelt und ein Leben in Frieden zu verteidigen. Notwehr im juristischen Sinn ist zu hoch gehängt, wobei Aspekte davon zutreffen, aber in der Grauzone darunter mag sich kein Gericht bewegen, das BVerfG hat zwar ein Recht eingeräumt, hilft nur konkret nichts. Dass bspw der Verkehrsminister erschossen wird, ist jedenfalls unwahrscheinlich, junge Menschen heute sind nicht so aggressiv und kompromisslos wie einige aus Generationen vor ihnen, und sie haben auch gesehen, dass eine gewaltsame Auseinandersetzung mit dem Staat nicht zu gewinnen ist.
Was bleibt? Auswandern, Modell DDR? Wenn ich ein System nicht verändern kann, das für mich schädlich ist, ihm die Unterstützung entziehen? Meine Arbeitskraft, Knowhow, Steuern, Konsum? Da es kein Land gibt, das beim Thema Klima deutlich anders unterwegs ist, auch keine Option. Diese Abwanderung wird nicht passieren.
Evtl noch gezielte Sabotage. Schilder zu entfernen, die ein Tempolimit aufheben, ist noch eine harmlose und ziemlich clevere Form, die minimalen Ziele umzusetzen. Im Vergleich zum Strommastensägen allemal.
zum Beitrag15.04.2023 , 22:11 Uhr
"Gershkovichs Verhaftung ist eine klare Botschaft des russischen Regimes an westliche Medien und Journalist:innen: Seid euch gewiss, ihr könntet die nächsten sein! Wir können euch willkürlich verhaften! So wird Angst gesät, die Korrespondent:innen mundtot machen soll. "
Ach, diese Botschaft hat die Welt lange vorher verstanden durch die Verbrechen, die an Julian Assange begangen wurden und weiterhin werden. Und das nicht vom russischen Regime, sondern vorrangig vom US-Regime und außerdem vom britischen Regime und vom schwedischen Regime.
Für das russische Regime ist es ein Leichtes, zu sagen, "was wollt ihr denn, ihr macht es doch genauso".
zum Beitrag14.04.2023 , 05:19 Uhr
"Nein. War es nicht."
Doch, war es. Die Maßnahmen (standen im darauffolgenden Satz, den Sie nicht zitiert haben) wurden durchgeführt und haben damals funktioniert. Aber sie stellten nie das gesamte vorherrschende System in Frage, genau deswegen passierte es vermutlich nur.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich propagiere nicht, die aktuellen Anforderungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Und ich denke auch nicht, dass es diesmal so relativ einfach mit ein paar technischen Änderungen umsetzbar ist wie damals. Ich habe zwei Ansätze beschrieben, wie derzeit mit der Klimakrise umgegangen wird und versucht zu begründen, wie man zu diesen Ansätzen kommen kann.
zum Beitrag13.04.2023 , 04:27 Uhr
In der aktuellen Situation gibt es grob zwei Einschätzungen:
1. die Klimakrise ist nicht so dramatisch, wie sie dargestellt wird, jetzt lassen wir uns mal nicht wuschig machen, irgendwas wird schon gefunden, um das technisch zu lösen. War beim sauren Regen und beim Ozonloch auch so. Verbot von verbleitem Benzin, Filter und Ersatz von Kühlmitteln lösten die Probleme, und es konnte weitergehen wie gehabt.
2. Die Klimakrise ist eine Bedrohung anderer Größenordnung, es passiert viel zu wenig und zu langsam, um dem zu begegnen. Es kann nicht weitergehen wie gehabt, die nötigen Maßnahmen bedeuten mindestens umfassende Einschränkungen und Veränderung im Lebensstil aller. Wenn nicht gar die Abkehr von der industrialisierten Plünderung jeder erdenklichen Ressource, die nicht bei 3 auf dem Baum ist, ob das Rohstoffe, Elemente der Biosphäre oder menschliche Aufmerksamkeit ist, sprich das Ende des Kapitalismus in seiner jetzigen Form.
Wer Haltung 2 vertritt, kann nur zu der Erkenntnis kommen, dass es knirschen muss und dass das business as usual gestört und eigentlich, in letzter Konsequenz, zerstört werden muss, aber so weit sind wir noch nicht. Ob das zielführend ist, ist eine andere Frage. Ich vermute nein, denn Druck erzeugt Gegendruck, das ist schon zu beobachten. Andererseits, was macht man in einer Situation, in der grundlegende Änderungen nötig wären, aber nicht passieren? FFF dürfte sich die Frage auch stellen, was sie erreicht haben, es beläuft sich auf "gut, dass wir darüber geredet haben, ihr habt jetzt auch einen Platz am Katzentisch der politischen Debatte". Also nichts und Eingemeindung durch die Grünen, von denen auch nichts kommt. Da war Lützerath das "falsche Symbol". Ist klar.
zum Beitrag13.04.2023 , 03:36 Uhr
Tja, das sind eben die Folgen davon, dass das Gesundheitswesen erfolgreich in eine Gesundheitsökonomie umgebaut wurde. Wäre man doch nur Privatpatientin.
Aber davon abgesehen - wer dreimal beim Hausarzt keine Hilfe bekam, geht hinfort direkt in die Notaufnahme. Was dazu führt, dass in den Notaufnahmen teilweise Leute sind, die da nicht hingehören - weil niedergelassene Ärzte ihren Job nicht machen oder halt nicht erreichbar sind, denn gesundheitliche Probleme stellen sich gemeinerweise gerne nicht zu Sprechstundenzeiten ein.
Absolut nicht hilfreich sind die aktuellen Bestrebungen der Regierung, Kliniken noch mehr zu konzentrieren, Lauterbach (als Lobbyist der Gesundheitsökonomie) ist da schon sehr lange dran. Denn wenn in einer solchen Situation das nächste MVZ 40 km weg ist, wirds spannend.
Es ist eine Sache der Prioritäten: Geht es darum, eine vernünftige medizinische Versorgung flächendeckend sicherzustellen oder darum, den Gesundheitssektor möglichst profitabel zu gestalten? ME ist das ein Zielkonflikt, das eine schließt das andere aus, und die Prioritäten zeigen seit langem klar in Richtung profitabel. Sind halt nur nicht Patienten-Prioritäten, zu dumm.
zum Beitrag12.04.2023 , 00:53 Uhr
Irgendwann wird er tot sein und bekommt ein Denkmal. Denn die Presse wird auch nach Jahren des Unrechts weiterhin betreten wegschauen statt ernsthaft Druck zu machen, und unser Außenministerium hat eh ganz andere Prioritäten. Westl. Länder, die sich sonst gerne Demokratien und Rechtsstaaten mit Pressefreiheit nennen, haben bereits enormen Schaden genommen durch den Fall. Jeder Aushilfsdiktator kann auf den Umgang mit Assange als Präzedenzfall verweisen. Ist die blinde Akzeptanz der USA-Agenda das wert? Um die großen "Freunde" nicht zu verärgern?
zum Beitrag31.03.2023 , 05:32 Uhr
Wenn die Grünen an Umweltschutz oder Klimaschutz interessiert wären, wären DUH und FFF und Ende Gelände und Klimakleber gar nicht nötig gewesen.
Erst die ganze Zeit erzählen, man muss Realpolitik machen, sonst kommt man nicht in entscheidende Positionen, um die nötigen Sachen umzusetzen, und wenn man dann da ist, verkünden, da kann man leider auch nix machen, wir sind ja solche Opfer.
Es ging die ganze Zeit nur um die entscheidenden Positionen und sonst nichts, würde ich sagen. Die Performance, egal wohin man blickt, lässt kaum andere Schlüsse zu. Egal, ob Ahrtal, Dieselfahrverbot, Staatstrojaner, Lützerath oder jetzt "Koalitionsmarathon". Achso, Hartz IV hab ich schon ganz vergessen.
zum Beitrag29.03.2023 , 03:54 Uhr
Warum eFuels verbieten oder erst gar nicht verfolgen? Hier auch noch mal: www.freitag.de/aut...nicht-klimaneutral
zum Beitrag26.03.2023 , 20:44 Uhr
Zitat Margit Englert im freitag "E-Fuels sind nicht klimaneutral. Sie bieten fossilen Industrien wie Stahl- oder Zementproduktion und vielen anderen die Möglichkeit, ihr Abfall-CO2 zu vermarkten und damit ihre Wertschöpfungsketten zu erweitern."
Das kann schon eher erklären, warum Lindner die eFuels steuerbegünstigen will.
zum Beitrag21.03.2023 , 05:33 Uhr
Und das Beste: Derjenige, der die Weltöffentlichkeit über die Kriegsverbrechen der USA im Irak informiert hat, also echten Journalismus praktiziert hat (der durch das Konstrukt der ""embedded" Journalisten systematisch ausgeschaltet worden war) sitzt seit über 10 Jahren unschuldig in Isolationshaft in UK, nach einer Serie von durch die USA ausgelösten Politik-, Justiz- und Polizeiversagen in Schweden und UK. Damit niemand mehr genauer hinschaut, wenn USA mal wieder "Freedom & Democracy" exportiert.
So einfach ist das, wenn man Supermacht ist und die "Willigen" unterwürfig sind. Das ist der eigentliche Schaden, den USA dem angeblich demokratischen und rechtsstaatlichen Westen zugefügt hat, besonders in Europa. Am Ende herrscht doch nur Willkür und die kranken Phantasien von Soziopathen wie Bush, Rumsfeld, Cheney & Co werden umgesetzt, straflos, und unsere Werte-EU schaut dümmlich drein und macht irgendwie mit, warum auch immer, aus Bequemlichkeit oder Angst vermutlich, oder weil ihnen klar ist, dass sie schlicht nichts zu melden haben, solche Späße aber finanzieren dürfen, um das Wohlgefallen der Supermacht nicht zu verspielen.
Ich hätte gerne eine Regierung und Medien, die sich nicht einschüchtern lassen.
zum Beitrag20.03.2023 , 06:58 Uhr
Lange überfällig, aber da USA selbstredend den IStG in Den Haag nicht anerkennen, wird es auch in Zukunft irrelevant bleiben, wer dort verurteilt wird, abgesehen von Machthabern aus unbedeutenden Staaten.
Die ganze Welt zu belügen und mit der "Koalition der Willigen" ein Land mit einem Angriffskrieg nachhaltig zu ruinieren und Kriegsverbrechen zu begehen, ohne dass irgendwer zur Verantwortung gezogen worden wäre und auch 20 Jahre später ohne Nachteile für das angreifende Land, das ist Außenpolitik made in USA.
Da kann Putin noch allerhand lernen.
zum Beitrag19.03.2023 , 04:03 Uhr
Tja, wer schreibt, der bleibt, ich erinnere nur an den geänderten Wahlkreiszuschnitt in Berlin vor ca 20 Jahren. Immerhin steht nun das seit jeher fragwürdige Konstrukt CDU/CSU auf der Abschussliste. Die einen treten nur in einem Bundesland an, die anderen dort nicht, aber trotzdem schmeißt man nachher zusammen und es ergeben sich magischerweise Bundesministerposten für den kleineren Verein, mit Gestalten, die im Bund niemals durchgegangen wären.
Es spielt auch keine Rolle, ob jemand lokal ein super standing hat. Ströbele bspw wäre gar nicht aufgerufen gewesen bei den Grünen, das wäre zwar nicht wünschenswert gewesen, aber ehrlicher und hätte die Realität besser abgebildet, da die Entscheider:innen des zugehörigen Gesamtvereins die Marschroute festlegen und nicht einzelne Wohlfühl- und Alibihanseln. Das musste auch Hofreiter einsehen, der jetzt von der Seitenline assistieren darf.
Konsequent wäre im Gegenteil gewesen, die Zweitstimme zu kippen und nur noch Direktmandate zu zählen. Aber das wäre von den Parteien wirklich zu viel verlangt an demokratischem Impuls. Die ganze mühsame Arbeit, Seilschaften zu organisieren, ständig Loyalität zu demonstrieren und zu prüfen, um in den erlauchten Kreis zu kommen, alles für die Tonne. Das wäre das Ende der Parteiendemokratie, und die schaffen sich natürlich nicht selber ab. Schade eigentlich.
Ich hoffe, die Gerichte lassen sich durch das Gejaule nicht beeindrucken.
zum Beitrag13.03.2023 , 20:46 Uhr
Gut. Das Fazit wurde hier und da schon erwähnt, aber schnell wieder verdrängt. Von welchem Politverein das Auswertungsergebnis weitergegeben wird, ist vollkommen egal und ändert nichts am Inhalt - es sei denn, man weigert sich, über den Inhalt zu reden:
"Reichtum schadet dem Klima. Je reicher Menschen sind, desto mehr Treibhausgase verursachen sie."
Damit hört es leider längst nicht auf. Reichtum schadet nicht "nur" dem Klima. Mir fällt gerade kein Bereich ein, wo er nicht schadet. Doch, der hier: beim Yachtkauf!
"Wir können uns die Reichen schlichtweg nicht mehr leisten". Das war schon immer so, und der Preis wurde bisher trotzdem immer von den Ärmeren bezahlt. Jetzt, angesichts globaler Zerstörung, ist der Preis endgültig zu hoch.
In einem Blog neulich: "Unsere Welt ist komisch. Wir kapieren einfach nicht, dass jemand die Rechnung zahlen muss, wenn jemand anderes günstig reich wird."
zum Beitrag11.03.2023 , 17:21 Uhr
Das Problem ist die zentrale Datenhaltung. Wer da rankommt, hat die Daten aller Patienten. Sich bei einem einzelnen Arzt reinzuhacken, lohnt sich überhaupt nicht.
Alternative: Dezentral und unter eigener Kontrolle. Die Daten könnten auf der Karte gespeichert werden. Oder verschlüsselter USB-Stick. Oder in Verbindung mit einem Smartphone, wenns unbedingt sein muss. Am besten auf Hardware, über deren Verschlüsselungslevel man selbst verfügen kann. Wie wenn Sie einen Teil ihrer Festplatte verschlüsseln.
Aber ganz sicher nicht in der Cloud. Das ist ein Riesentrog mit Daten im Milliardenwert, und wo ein Trog ist, kommen die Schweine. Bzw sie sind ja schon da, im Artikel zu lesen. Und die Betreiber solcher "Lösungen" sind nicht, einfach nicht kompetent beim Thema Security, das haben sie in der Vergangenheit immer wieder bewiesen.
Nebenbei wird durch die dezentrale Datenhaltung der Plan durchkreuzt, die Patientendaten zu monetarisieren. Sehr guter Effekt. Und lassen wir uns nichts erzählen von wegen die Riesendatensammlung wäre nötig für Forschung und Gemeinwohl. Wenn diese beiden Bereiche den Betreibern in Politik und Wirtschaft wichtig wären, hätten wir davon etwas mitbekommen.
zum Beitrag10.03.2023 , 19:13 Uhr
1. Schon vergessen, dass die gematik und ihre Zulieferer vor einigen Monaten 130.000 VPN-Endgeräte ("Konnektoren") in Praxen austauschen wollten, weil sich angeblich deren Software-Zertifikat nicht erneuern ließ? Dann hat ein Hacker vom ccc mal eben demonstriert, wie man die Zertifikate auf den Kisten (die ohnehin von vornherein unnötig waren) erneuert, von außen, per Software, so wie das bei Zertifikatserneuerung normalerweise üblich ist: www.ccc.de/de/upda...millionen-geschenk
2. Dass Daten irgendwo verschlüsselt rumliegen, heißt gar nichts. Wer Zugriff auf die Daten bekommt, bricht die Verschlüsselung, das ist nur eine Frage der Erfahrung und Rechenpower. Zudem ist das Security-Niveau bei Behörden und den allermeisten Firmen unterirdisch.
Nein, hier geht es nur darum, Patientendaten zu monetarisieren. Und die einzigen, die davon nichts haben, sind die Patienten. Sowas nennt sich Legebatterie und nicht Gesundheits-Infrastruktur.
zum Beitrag08.03.2023 , 05:26 Uhr
Dass das offizielle Russland Laibach nicht akzeptieren kann, ist klar. Dieses Kollektiv ist dermaßen intelligent und subversiv, dass ganze Regierungen damit überfordert sind, auch nur zu orten, dass und wie sie gerade vorgeführt werden.
Insofern schade, dass sie nicht in Kiew spielen können. Selbsteinordnung: Laibach ist Rammstein für Erwachsene.
zum Beitrag08.03.2023 , 05:07 Uhr
Schönes Interview. Gut zu sehen, dass es bei all dem Kriegsgetöse Menschen gibt, die sich ihr Menschsein erhalten und differenzieren können.
zum Beitrag03.03.2023 , 15:24 Uhr
Farewell, mein Lieber. Auch Dir bin ich, neben Zawinul, Pastorius und Erskine, zu ewigem Dank verpflichtet.
zum Beitrag02.03.2023 , 19:06 Uhr
Wenn Wahlen etwas ändern würden ...
zum Beitrag01.03.2023 , 17:01 Uhr
Gibt es bereits eine Definition von "Feministische Außenpolitik"? Dann ließe sich ja leicht beurteilen, ob die Petition von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer darunter fällt oder nicht. Beide Ergebnisse wären spannend und eine schöne Ausgangsbasis für konzeptionelle und begriffliche Klärungen.
zum Beitrag20.02.2023 , 05:06 Uhr
Südafrika wie auch das übrige Afrika hat zigfach mehr als genug unter dem Norden gelitten und tut es weiterhin, als dass irgendwer aus dem Norden afrikanischen Staaten jetzt mit erhobenem Zeigefinger vorschreiben sollte, wie sie andere Staaten und deren Aktionen einordnen. Sie dürften bspw die globale Covid-Impfstoffverteilung noch ganz gut in Erinnerung haben.
Was Apartheid angeht, gibt es vermutlich kaum ein Land, das sich besser damit auskennt als Südafrika. Und sie haben ganz sicher nicht vergessen, dass die Beziehungen Israels zu Südafrikas Apartheidsregime ausgezeichnet waren. Da gab es noch etliche weitere angeblich zivilisierte Länder, die mit der Apartheid dort kein Problem hatten, solange die Geschäfte gut liefen, keine Frage.
zum Beitrag19.02.2023 , 02:35 Uhr
Die Idee hat keinen Charme, denn „eine Art von grünem Energie-Imperialismus“ (würde es eher Energie-Kolonialismus nennen) kann Habeck gar nicht ausschließen.
Mamphela Ramphele hat vor kurzem in einem taz-Interview alles dazu gesagt: taz.de/Co-Chefin-d...r-Europa/!5910575/
Bisher lief es immer so, dass Geschäftemacher aus dem Norden die Schätze aus dem Süden rausgetragen hat und die Schäden blieben dort. Das wird auch bei "Grünem Wasserstoff" so sein.
zum Beitrag06.02.2023 , 05:14 Uhr
Zeitverschwendung. So erwartbar. Altmaier hätte ähnlich argumentiert. Hauptsache, die Marktmacht der großen Energiekonzerne wird nicht angetastet. Uniper mit Steuergeldern retten - die *vor* dem Ukrainekrieg mit "systemrelevantem" Gas gezockt haben, einfach so, weil sie es konnten. Seit an Seit mit Reul RWE pampern und Lützerath plattmachen lassen, weil - das "falsche Symbol". LNG in Rekordzeit forcieren und damit Abhängigkeiten zu USA und Katar zementieren. Geschenkt, ich hab nichts anderes erwartet vom grünen Wirtschaftsminister.
Statt dezentrale Solarenergieerzeugung zu pushen - da kann man sich schon freuen, dass jetzt endlich auch der Schukostecker bei Balkonkraftwerken zulässig ist. Wurde aber nicht im Wirtschaftsminsterium entschieden, sondern beim VDE. Die Abstimmung verläuft da mit den Füßen, ein Großteil scheißt mittlerweile auf die konzernfreundlichen sinnfreien Schikanen im Solarbereich und macht sich etwas unabhängiger, so gut es technisch geht.
Und da reden wir noch nicht von den Pumpspeicherkraftwerken, die ein Altmaier ebenfalls erfolgreich ausgebremst hat und ein Habeck genau null priorisiert. Stattdessen wird von grünem Wasserstoff aus Afrika fabuliert, fragt die doch mal, was die davon halten. War übrigens in der Wochentaz nachzulesen.
Wenn wir in DE eine Energiewende schaffen, dann trotz und nicht wegen diesem Personal.
zum Beitrag27.01.2023 , 05:49 Uhr
Anarchie bedeutet nicht Regellosigkeit, sondern Freiheit von Herrschaft. Die Regellosigkeit, die im Titel gemeint ist, nennt sich Anomie. Nur hätte kaum jemand den Titel "Ende der Anomie" verstanden.
zum Beitrag26.01.2023 , 21:11 Uhr
Wie sieht eigentlich eine offizielle Kriegserklärung aus? Oder wird sowas nicht mehr benötigt?
Und wer ist mit "Wir" gemeint?
zum Beitrag16.01.2023 , 13:25 Uhr
Die Netzüberlastung ist nur dann ein Thema, wenn der Strom nicht dezentral erzeugt wird. Also die übergroße Mehrheit weiterhin als Konsumenten gehalten wird.
Zumindest Behörden, Firmen, Kommunen, Eigenheimbewohner könnten PV inkl Speicherung im großen Maßstab installieren, wenn mal etliche blödsinnige Hürden weggeräumt würden und es Förderung gäbe. Aber das ist offensichtlich politisch gar nicht gewollt. Wenn ich mir die gute Zusammenarbeit zwischen Politik und den großen Energiekonzernen ansehe, weiß ich auch warum. Dann gingen nämlich deren Monsterprofite in den Keller.
Wenn jemand ein e-Auto mit der eigenen oder Firmen- oder Behörden-PV-Anlage auflädt, wird kein Netz überlastet, weil der Vorgang mit dem Netz nix zu tun hat.
Laststeuerung in den Netzen braucht man so oder so. Aber wenn man es möglichst schwierig macht, selbst Energie zu erzeugen, und die allermeisten übers Netz saugen müssen, kann man da regeln bis der Arzt kommt und es wird trotzdem nicht funktionieren. Das regelt dann sicher der Markt, und wie das aussieht, sehen wir gerade.
zum Beitrag13.01.2023 , 05:16 Uhr
Was muss eigentlich noch passieren, damit dieser Verein als das wahrgenommen wird, was er seit langem ist?
zum Beitrag12.01.2023 , 05:04 Uhr
Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten.
zum Beitrag07.01.2023 , 19:20 Uhr
Gute Analyse. Ich frage mich, was Luisa Neubauer dazu getrieben hat, bei den Grünen Mitglied zu werden. Es war bereits vor FfF ganz klar, dass die Grünen, vor eine Entscheidung gestellt, stets ihrem Machterhalt/-ausbau Priorität einräumen würden vor irgendwelchen im Wahlkampf oder als Opposition verkündeten Versprechungen.
Im Steckbrief (und in der gedruckten taz auch noch in der Bildunterschrift) - damit man's ja nicht übersieht - wird extra darauf hingeweisen, dasss Neubauer bei den Grünen ist. Für die Grünen ein Glücksfall, denn deren Umweltbilanz ist alles andere als prall, dort wo sie regieren oder regiert haben.
Umgekehrt würde ein Schuh draus. Jemand so prominentes wie Neubauer könnte durch erklärte Nicht-Mitgliedschaft die Grünen viel mehr unter Druck setzen, ihre angeblichen Ziele und Prinzipien auch umzusetzen.
zum Beitrag07.01.2023 , 00:41 Uhr
Ist doch eine schöne Entwicklung, auch wenn es zahlenmäßig noch wesentlich mehr sein könnten.
Wer auch immer für Krieg ist und diesen führen will, darf selber hingehen und hat nicht andere hinzuschicken, so einfach ist das.
Wir würden staunen, wie wenig Krieg es dann weltweit noch gäbe, wenn überhaupt noch.
zum Beitrag27.12.2022 , 01:13 Uhr
@hawkins Lauterbach hat die DRG nicht erfunden, die gab es vorher schon länger in USA und Australien, DE hat sich stark an der australischen Variante orientiert. Nur hat Australien ein weitgehend steuerfinanziertes Gesundheitswesen (weitgehend, weil es von den immer gleichen Neoliberalen wie überall auf der Welt so gelöchert wurde, dass ein Markt für private Gesundheitsökonomie entstehen konnte.
> 10 % Rendite! im Gesundheitswesen? Wo sollen die herkommen? Angeblich steht ca die Hälfte der dt. Kliniken kurz vor der Insolvenz. Investoren ist das häufig egal, man kann auch mit der Pleite anderer gute Geschäfte machen. Lauterbach sollte auch die Pharmaindustrie ins Visier nehmen und deren horrende Arzneimittelpreise. Und die KV, denen gehts auch wieder zu gut.
Es gibt Bereiche, die gehören einfach nicht der Profitlogik untergeordnet (eigentlich fällt mir außer Spielcasinos kein weiterer ein), und erst recht nicht das Gesundheitswesen eines Landes. Weil die Zielsetzungen sich derart widersprechen, dass die Funktionsfähigkeit ab einem gewissen Punkt nicht mehr gegeben ist.
Na dann, mal sehen, ob da noch was kommt, oder ob es doch wieder nur Imagepflege ist. Bei Lauterbachs beruflicher Vorgeschichte bin ich jedenfalls skeptisch. Und es werden ja nur die krassesten Auswüchse begrenzt.
zum Beitrag18.12.2022 , 03:24 Uhr
Nachtrag zum Vortrag: Nebenan war ein hübscher Artikel über Joe Strummer und Clash. Nach dem Verdikt der "kulturellen Aneignung" hier dürften die gar keine Reggaeeinflüsse in ihren Stücken haben. Oder ist das da was gaanz anderes, weil es sind ja die Guten (TM)? Ich krieg Pickel.
zum Beitrag18.12.2022 , 01:48 Uhr
15 Sekundään, das Leben rast an dir vorbei
dadadädädododädädadadädädododädä
10 Sekunden ...
dadadädädododädädadadädädododädä
5 Sekundäään
4 2 3 1 BATSCH
zum Beitrag17.12.2022 , 05:22 Uhr
Der Hauptzweck von Hartz 4 war, das bzgl Einkommen untere Drittel der Gesellschaft unter Druck zu setzen und ihm jegliche Alternative zu nehmen, sich nicht ausbeuten zu lassen. Das ist auch bei Hartz 5 das Ziel, natürlich, es sind ja nach wie vor die gleichen Parteien, die es betreiben, konzeptionell hat sich da genau nichts geändert. Die Umbenennung und die kosmetischen Korrekturen sind nur Imagepflege. Raider heißt jetzt Twix, das nützt den Millionen Betroffenen herzlich wenig. Auch nicht, dass Deutschland ein reiches Land ist und es hier angeblich eine christliche Tradition gibt, die bei Sonntagsreden gerne ins Spiel gebracht wird und für politische Seilschaften wichtig ist. Interessant, denn ein Menschenleben zählt hier nichts mehr, aber Besitz umso mehr. Nur der entscheidet darüber, ob jemand ein menschenwürdiges Leben führen kann.
Insofern: Hartzer, kauft Aktien! Vermietet eure Wohnungen fürs Dreifache, gründet Banken und Versicherungen, hinterzieht Steuern, vor allem, lasst andere euren Reichtum mehren. Nur das wird in diesem System honoriert, und dann habt ihr plötzlich auch wieder Leute in der Politik, die eure Interessen vertreten.
zum Beitrag15.12.2022 , 05:08 Uhr
Razzia bei der Letzten Generation? Kriminelle Vereinigung? Ernsthaft? Es zeigt überdeutlich, dass diese Regierung, dieser Staat, diese sog. Demokratie, die meisten Medien und die sog. "Entscheider" in Wirtschaft, Justiz und Politik jeden Bezug zur Realität verloren haben.
"Wenn jeder an sich selber denkt, ist an alle gedacht" oder "das regelt der Markt". und ähnliche Glaubenssätze sind eben nur das. Das funktioniert bei Sonnenschein und solange sich irgendwer und irgendwas ausbeuten lässt. Diese Haltung hilft beim Klimawandel genau gar nichts, Überraschung. Genausowenig wie "wir labern das weg" oder "wir sitzen das aus". Überraschung #2. Tja, und genau das wird von der Letzten Generation den Gläubigen (Wirtschaft, Fortschritt, Markt, Sonstwas) zur gefälligen Kenntnisnahme vorgelegt, in deutlich. Herrjeh, da wird man zum Zuhören gezwungen, nachdem man 40 Jahre aus dem Fenster geschaut hat, das ist ja wohl eine Zumutung.
Unsere selbsternannten Weltenlenker lassen eng geregelte Formen von Demonstration zu, die nicht weiter stören und den Anschein von Demokratie erfüllen sollen. Und was darüber hinausgeht, ist eben kriminell, so einfach ist das. Das ist unsere sog. Demokratie.
Respekt für die Letzte Generation, dass sie das nicht akzeptieren.
zum Beitrag12.12.2022 , 05:15 Uhr
Cool. Kaum macht mal jemand was, was richtig nervt, gehen die Emotionen durch die Decke. Weiter so, Letzte Generation, ihr habt den Punkt getroffen, denn es ist vollkommen egal, ob wir grüne oder rosarote oder gelbe oder schwarze Minister haben, es wird immer nur Gequatsche rauskommen.
In einem Gespräch mit einem Kranführer eines Containerhafens ging es mal darum, was er machen würde, wenn es ihm endgültig langt, und er meinte, dann stellen wir uns auf der A3 mit einem LKW quer, dann reden die mit uns.
An dem Punkt sind wir leider noch nicht, aber nähern uns.
Ich habe keinen Bock mehr auf dieses ewige Gequatsche und Nichtstun. Niemand kann alleine den Klimawandel aufhalten, sondern wir brauchen Änderungen der Vorgaben durch die sogenannten Entscheider. Und nicht erst in 50 Jahren.
zum Beitrag01.12.2022 , 01:32 Uhr
Ein Spendenkonto für die Strafe wäre schön gewesen. Und ansonsten eine Runde ärgern über diesen Umgang mit den Klima-Aktivisten.
Man kann hier seht gut sehen, gegen welche Widerstände noch gekämpft werden muss, damit wir als Menschheit mal langsam in die Pötte kommen. Jahrhundertelang war Ausbeutung von allem und jedem das Erfolgsmodell - und ist es noch, in den Köpfen einer großen Mehrheit - und vor allem in den Köpfen einer genau deswegen finanzkräftigen Minderheit und ihrer Wasserträger aus der Politik. Das auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen ist keine Kleinigkeit, und deswegen wird Lukas P. jetzt bestraft.
zum Beitrag25.11.2022 , 21:45 Uhr
Super Aktion, Danke! Geschwafelt und gelogen wurde lange genug
zum Beitrag23.11.2022 , 03:54 Uhr
Deshalb auch Hartz 5 als Bezeichnung etablieren, damit die Befürworter und Betreiber des Zwangssystems mit den Umbenennungen nicht davonkommen.
Alder, ich sach dir, da wurde hart gerungen ... ja, fürs Publikum.
Schon vergessen?: Rot-Grün hat Hartz 4 eingeführt, Schwarz-Gelb fand es super, und daran hat sich bei allen Beteiligten bis heute nichts geändert. Leiharbeitsgesetze, ähnlich verheerend, sind kein Thema. Hauptsache, die Buddies aus den großen Firmen sind happy. Da waren wir in diesem unseren Lande schon mal weiter, sogar bei dem.
zum Beitrag21.11.2022 , 01:40 Uhr
Die Landesregierungen wissen ziemlich genau, warum sie bei der Forderung, auch online aus dem Verein austreten zu können, keine große Eile haben. Sonst wäre nochmal die Hälfte weg, denen die Prozedur übers Amtsgericht zu langwierig und umständlich ist. Und dann bräuchten Politiker allmählich andere einflussreiche Seilschaften, mit denen sie sich die Bälle zuspielen. Alternativ könnten sie auch einfach ihre Hausaufgaben machen.
zum Beitrag14.11.2022 , 03:12 Uhr
Na, das ist ja mal ein Highlight in der taz. Um Martin Sonneborns zeitlose Frage zu beantworten: "Wo ist die RAF, wenn man sie mal braucht?" Hier.
Und um gleich die unvermeidlichen Nachfragen zu beantworten - nein, Funktionäre abzuknallen ist nicht die Lösung und ändert die Verhältnisse nicht, im Gegenteil. Sich dabei auf Notwehr zu berufen ist einfach nicht zutreffend, damals noch weniger als heute.
Dellwos Analyse und Einordnung ist mE nicht schlecht. In letzter Zeit gibt es solche klaren Worte eher selten.
Der ebenso unvermeidliche Einwand, "ja wenn nicht Kapitalismus, was denn dann? Sozialismus wars ja erst recht nicht." ignoriert, dass der "reale Sozialismus" der SU, DDR u.a. ebenfalls als eine widerliche autoritäre Variante der Herrschaft der Wenigen über die Vielen umgesetzt wurde. Auch da spielte die Umwelt und Natur nicht die geringste Rolle, sondern wurde wie im Kapitalismus hemmungslos und rücksichtslos ausgebeutet. Das ist der gemeinsame Nenner dieser beiden Ansätze.
Als wenn es auf Erden nur diese beiden dummen Konzepte gäbe. Von Gemeinwohlökonomie könnten wir reden, oder vom Verhältnis aller Ureinwohner zur Natur und dem sich daraus ergebenden Verhalten. Dann wären wir schon eher bei Ansätzen, die nicht zuverlässig die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zur Folge haben.
Dafür müssten wir nicht in den Wald ziehen und uns von Ameisen ernähren, aber einige Glaubenssätze aufzugeben könnte helfen.
zum Beitrag13.11.2022 , 03:32 Uhr
Je weniger erfolgversprechend eine Maßnahme zur Veränderung der Verhältnisse ist, desto vehementer wird sie seit viel zu langem verteidigt. Ich werte das als Resignation, Ausweichmanöver, um die Kämpfe, die tatsächlich nötig wären, nicht zu führen. Es ist so einfach, ein Sternchen irgendwo reinzuschreiben oder mitzusprechen, und alles ist gut und wir sind so modern und inklusiv. Nichts ist gut. Das ändert real gar nichts. Nichts. Wie beim Greenwashing, nahezu kostenlose PR und Absolution und dann weiter wie bisher.
Auf der Seite der Gendern-Protagonisten wäre mal eine gründliche Bestandsaufnahme nötig, was der Ansatz gebracht hat. Irgendwelche Parteien regen sich darüber auf. Ja und? Hat sich die Lebensrealität von Millionen Menschen dadurch verändert? Die wird konstant schlechter, gerade weil so viel Energie und Aufmerksamkeit mit solchen Alibithemen verplempert wird.
Menschen da draußen wollen ernst genommen werden mit ihren tatsächlichen Problemen und nicht wie Kinder behandelt, denen man von oben herab erzählt, wie sie zu reden haben, während sie versuchen, beide berufstätig über die Runden zu kommen und ihre Kinder nicht zu vernachlässigen. Die richtig Wohlhabenden können sich dafür eine Nanny leisten und ihrer Karriere nachgehen. Das hilft nur der Mehrheit rein gar nichts.
Wenn sich das jetzt anhört wie Sarah Wagenknecht, kann ichs auch nicht ändern. Ich halte Parteiendemokratie eh für einen Irrweg, weil für echte Vertretung schon viel zu abgekoppelt.
zum Beitrag08.11.2022 , 03:00 Uhr
Bei der Alibiveranstaltung Schockbilder gegen Rauchen hat kaum jemand ein Problem mit Bevormundung. Dass die Süßigkeitenindustrie mindestens vergleichbare Schäden (gesundheitlich und volkswirtschaftlich) verursacht wie die Tabakindustrie, sollte konsequenterweise schon lange angegangen werden, wurde lobbyistisch immer wieder verhindert (Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln), deshalb auch die Einstufung der Tabakregulierung als Alibiveranstaltung.
Hätte noch zwei Bereiche, die bei vielen zu Gesundheitsproblemen und zu hohen gesellschaftlichen Kosten führen und kein bisschen reguliert sind: Unnötiger Stress am Arbeitsplatz und Perspektivlosigkeit. Das wär doch mal was fürs Gemeinwohl.
Ansonsten würde ein generelles Werbeverbot jede Menge Energie und Bullshitjobs sparen. Die frei werdende Aufmerksamkeit ließe sich wieder wesentlich sinnvoller einsetzen.
zum Beitrag07.11.2022 , 04:34 Uhr
"Auch das gelingt nur realpolitisch und pragmatisch – nicht mit den selbstgefälligen moralischen Appellen, wie sie ständig von den Grünen kommen."
Wow, und das in der taz. Da hat Stefan Reinecke direkt mal einige Punkte gemacht bei mir. Dachte lange, es gibt in der taz niemanden mehr, der die Grünen kritisieren kann.
Vollkommen richtig an der Betrachtung im Artikel finde ich, dass es absolut nicht funktonieren wird, auf der Basis herbeifantasierter moralischer Überlegenheit irgendwelche Forderungen an andere Länder zu stellen. Es gibt dermaßen viel zweierlei Maß im Wertewesten, dass eine Klartext-Diskussion der Kontrahenten zeigen würde, dass sie sich nicht viel nehmen. Als da wären:
- das international koordinierte Verbrechen an Assange - Flüchtlinge, die im Mittelmeer absaufen - der Kotau vor der Türkei - Gaseinkauf in Katar - Waffenlieferungen an Saudi-Arabien - vollständige Überwachung der europäischen Internetteilnehmer durch US-Konzerne inkl Zugriff der US-Behörden auf alles, was sie haben wollen - Guantanamo - keinerlei Ahndung der im Irak und in Afghanistan durch den Westen verübten Kriegsverbrechen
Unvollständige Liste für den Anfang, als Diskussionsgrundlage.
Erst wenn das alles rechtsstaatlich und völkerrechtlich korrekt geregelt wäre, gäbe es eine Grundlage, China wegen irgendwas anzupissen. Solange das nicht passiert - und es wird nicht passieren - ist das Moralgeschwätz nichts weiter als die Rechtfertigung für den Kolonialismus, den USA und Europa nach wie vor sehr gut beherrschen. Dieses Geschäftsmodell hat allerdings ausgedient.
zum Beitrag31.10.2022 , 01:44 Uhr
Im Grunde die logische Konsequenz aus 40 Jahren Marktradikalismus. Es braucht sich doch wirklich niemand zu wundern, dass Typen wie Gates, Bezos, Jobs, Zuckerberg und insbesondere Peter Thiel (der Mastermind hinter der jüngeren Silicon Valley-Generation) hervorkommen, die die Welt nach ihrem Gusto gestalten. WEIL SIE ES KÖNNEN in diesem abgefackten System.
Der eine macht aus Rechnern und Telefonen maßlos überteuerte, aber selbstverständlich in China hergestellte Modeartikel, der andere macht den globalen Einzelhandel platt und bewirbt die US-Army, der nächste träumt von der Weltherrschaft und macht als industrieller big-size-Datenhehler sämtliche Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte Makulatur. Und dann Thiel, "Wettbewerb ist was für Loser" und Gründer von Palantir. Mit solchen Soziopathen willste doch in einer WG wohnen.
Die Politszene hat dem genau gar nichts entgegenzusetzen. Stimmt nicht ganz. Die DSGVO war eine Überraschung. Und dass die Irische Pseudo-Alibi-Devot-Geschäftsmodell-Datenschutzbehörde, wo natürlich sämtliche der o.g. Konzerne inkl Google bzgl EU registriert sind, kurz vor der Stillegung durch andere Behörden war, lässt auch minimal hoffen.
Aber allein das nächste "Datenschutzabkommen" zwischen EU und USA - hier geht es um unveräußerliche Persönlichkeitsrechte, verdammt noch mal, die Daten braucht keiner zu beschützen - ist absehbar Makulatur.
Unsere Politszene, egal ob im Land oder auf EU-Ebene, können wir, was Big Tech angeht, vollständig vergessen. Die begreifen gar nicht, was da vorangetrieben wird. Ausnahmen wie Kelber bestätigen die Regel. Das Label "Social Media" ist der größte Fehler - sozial ist daran nur die permanent rechtswidrige Monetarisierung sozialer Interaktion.
Und bzgl Tratschportal Twitter: Das Portal kann man wichtig reden, man kann es aber auch lassen. Wieso ernstzunehmende Medien der Meinung waren, sich da dranhängen zu müssen, ist unklar. Vielleicht im Glauben, irgendeinen Zug nicht zu verpassen.
zum Beitrag25.10.2022 , 01:12 Uhr
Solche Steuergesetzgebung kommt eben dabei heraus, wenn man Goldman-Sachs-Millionäre in die Regierung holt.
zum Beitrag19.10.2022 , 00:42 Uhr
"Einen Schwerpunkt legt der Bericht auf die zunehmende Fragmentierung des Internets. Die Autor*innen schreiben von einer Entwicklung weg von einem globalen Internet hin zu kontrollierbaren Onlineräumen."
Sie meinen sicher sowas wie Facebook, Google, Apple, Amazon ... und alles, was jeweils dazugehört? Haben Sie schon mal versucht, ein Posting bei Facebook, Instagram o.ä. mit der Suchmaschine ihrer Wahl zu finden? Andersherum: Wieviel Aufwand betreiben Sie, um ihre Inhalte für den Meta-Konzern optimal bereitzustellen?
Das Internet ist zu großen Teilen mittlerweile unter staatlicher und privatwirtschaftlicher Kontrolle ("Plattformen"). In den autoritären Staaten unter staatlicher und in den weniger autoritären marktkonformen Staaten beides.
Es wurde zwar der Buchdruck erfunden, aber um lesen zu können, muss eine Gebühr beim jeweiligen Fürsten entrichtet werden, Häufig noch bei mehreren.
zum Beitrag10.10.2022 , 04:32 Uhr
Nur zu, da geht noch wesentlich mehr, denn während jetzt manche der Jüngeren bekunden, es reicht allmählich, werden die meisten der selben Generation genauso dummdreist ausgebeutet, wie alle Generationen vor ihnen.
Wenn schon das Konzept von Sozialstaat beerdigt ist und der "Freie Markt" das alles regelt, dann bitte sehr:
Wenn ihr Firmenbesitzer was haben wollt, dann bezahlt es. In Geld und in Zeit. Und in Perspektive und Lebensqualität. Einfach.
Da hilft der Fachkräftemangel querbeet, weil die Bildungspolitik jahrzehntelang verkackt wurde und Knowhow lieber in China gekauft als hierzulande gefördert wurde. Und Billiglöhner aus Osteuropa eingesetzt wurden, um die Preise zu drücken. Zeitarbeitsfirmen, die an der Misere üppig verdienten. Gewerkschaften, die früher noch allerhand ausgleichen konnten, alles lange vorbei.
Wer jetzt IT oder Schreinerei oder Photovoltaik macht, den tragen sie demnächst mit der Sänfte zum Einsatz. Aber Gastronomie, MacJobs? - lasst es bleiben.
zum Beitrag05.10.2022 , 05:35 Uhr
Die Differenzierung nach identity-Merkmalen wie Alter oder Geschlecht und die stereotype Zuschreibung da entlang ist nur noch langweilig und führt zu gar nichts. Es geht hier nicht darum, dass die Alten angeblich (sich und andere) ausbeuten und die Jungen angeblich faul sind. Es geht um ein menschenwürdiges Leben für alle, ohne Unterschied. Wir kommen wir dahin?
FFF liegt schon ganz richtig mit system change not climate change.
Die beruflichen und sonstigen Perspektiven sind mies, es gibt Fachkräftemangel, der Billiglohnsektor ist riesig, prekäre Arbeitsverhältnisse die Regel, Mindestlohnbetrug allgegenwärtig, Lebenshaltungskosten hoch, Tendenz wie immer steigend, die Renten für viel zu viele ein Desaster, der Anteil von Bullshitjobs enorm, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben immer noch eine Problemzone für die Mehrheit. Das ist aber alles nicht gottgegeben oder wirtschaftlich notwendig. Das wurde für den Rest so organisiert, von einer Minderheit, die enorm davon profitiert.
Wie wir das gedreht kriegen, ist die Aufgabe, nicht wie man die diszipliniert kriegt, die im Hamsterrad für die, die eh schon zu viel haben, nicht mehr mitlaufen wollen. Die gibt es bei Jung und Alt, und das ist gut so.
zum Beitrag02.10.2022 , 02:09 Uhr
Das wirkt wie eine Reaktion auf den zunehmenden Druck, Reiche an den Kosten zu beteiligen, aber dabei so wenig wie möglich grundsätzlich zu ändern. Die immer noch wachsende Vermögensungleichheit eben nicht in Frage zu stellen. Dankeschön, hatten wir nicht anders erwartet, der nächste Vorschlag bitte.
Wie wärs, die Vermögenssteuer, die es nach wie vor gibt, die nur ausgesetzt ist, wieder zu aktivieren? Nachdem dazu endlich mal die Hausaufgaben seitens der Politik gemacht würden. Dann wüsste der Staat auch wieder, was Reiche besitzen und müsste das nicht erraten - bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe wird sich damit zufriedengegeben.
*Das* wäre mal eine kleine Wende - aber mit der aktuellen Besetzung wird da gar nix passieren, denn das sind ja angeblich "linke" Konzepte: Reiche besteuern? Oh je. Komisch, dass Kohl damit überhaupt kein Problem hatte, gewählt wurde und die Wirtschaft nicht den Bach runter ist.
zum Beitrag02.10.2022 , 01:49 Uhr
Wer eine Doktorarbeit gefälscht hat, schert sich auch nicht darum, ob eine Wahl verfassungsgemäß war. Und sie wird nicht die Einzige sein.
Vermute eher, dass die Wahl mit irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen nicht wiederholt wird. Es sei denn, das Gericht zwingt die Politik dazu.
zum Beitrag26.09.2022 , 02:50 Uhr
Affentheater trifft es gut. Die Gasumlage (= Sonderabgabe für Gaskonzerne, die unverantwortlich Reserven verzockt haben und damit wieder einmal unter Beweis gestellt haben, dass man der sog. "freien Wirtschaft" elementare Aufgaben wie die Energieversorgung eines Staates nicht überlassen kann) war von Anfang an eine typisch neoliberale Idee - lassen wir doch einfach die Kunden blechen, hat bisher auch immer super funktioniert. Vor wenigen Wochen war in der taz noch zu lesen, dass sich die Grünen für etwas mehr kosmetische Entlastungen eingesetzt hätten. Wie edel.
Damals habe ich schon kommentiert, dass das der falsche Ausgangspunkt für diese Diskussion ist und dass die Gasumlage weg muss, aus vielen Gründen, u.a. weil sonst das unverantwortliche Geschäftsgebaren auch noch belohnt wird. Und weil, wenn der Staat schon Milliarden reinbuttert in einen insolventen Saftladen, er ihn dann (freier Markt und so) auch gleich zum Schnäppchenpreis kaufen kann und ab dann wieder selbst die Kontrolle über elementare Versorgung ausüben kann. Der "freie Markt" kriegt es ja offensichtlich nicht auf die Reihe.
Genau das passiert jetzt.
Wobei jetzt nur noch verschleiert werden soll, dass "wir lassen einfach die Kunden blechen" - netter Versuch - von allen gemeinsam beschlossen wurde, von den Grünen, von der FDP und von der SPD. Die einen versuchen jetzt rechtliche Bedenken ins Feld zu führen (das hätten sie als Gesetzgeber *vorher* checken müssen), die anderen versuchen durchs bloße Umschwenken zu punkten. Wir waren's nicht. Wer konnte das ahnen? Und wer hat die "Liberalisierung" der Energieversorgung betrieben? Na?
Affentheater.
Kein Bäcker (die wegen dem Schwachsinn jetzt reihenweise pleite gehen) und keine Architektin könnte sich so eine dilletantische ignorante Arbeitsweise erlauben, die wären längst arbeitslos.
Bei Politikern ist diese Gefahr gering (einer der wenigen Berufe, der keine Qualifikation benötigt, leider).
zum Beitrag23.09.2022 , 23:06 Uhr
"Unrealistisch" bekommt man öfter mal zu hören, wenn offensichtlich nicht funktionierende Strukturen verteidigt werden, um genau diesen Umstand nicht zugeben zu müssen - und den Umstand, dass man Teil des Problems ist, weil man damit Überblick und Verantwortlichkeit suggeriert, aber nicht tut, was nötig wäre.
In Bezug auf die Erde spielt unsere wichtig-wichtig-Kategorie "realistisch" überhaupt keine Rolle.
Das ist nicht die Digitalisierung der Verwaltung, und die wird schon kein Spaziergang - auch, weil sie jahrzehntelang nicht "realistisch" war.
zum Beitrag16.09.2022 , 03:34 Uhr
Das Gegensatzpaar ist nicht Kapitalismus oder Sozialismus. Bzw letzterer muss gar nicht staatlich implementiert sein. Sondern dezentral, und muss nicht mal so genannt werden, der Begriff ist sowieso verbrannt, müßig. Das wissen hier doch alle aus eigener Erfahrung, durch sowas wie Unterstützung im Freundeskreis, unter Kollegen, Nachbarschaftshilfe, regionale Projekte, was es bedeutet, in einer Gemeinschaft zu leben.
Die Probleme, die wir haben, haben wir allein durch Zentralisierung und Monoplisierung von Macht. Egal ob das durch monopolartige Konzerne oder durch desinteressierte Regierungen entsteht. Keiner der beiden Player hat ein Interesse daran, dass wir hier draußen die Lösung unserer Probleme (und damit die der Menschheit) selbst in die Hand nehmen.
Ich würde gern die Energie, die ich brauche, teilweise selbst erzeugen. Die Technik ist da, aber die Hürden sind vielfältig und willkürlich.
Ich hätte gern eine Kommunikationsinfrastruktur, die nicht von Mega-Providern diktiert wird, die nur auftauchen, wenn die Konkurrenz versucht, die Gegend abzugraben. Die genausowenig von Amikonzernen abhängt, die erfolgreich unsere Kommunikation monopolisiert haben und einen Scheiß auf meine Persönlichkeitsrechte geben oder die meiner Mitmenschen.
Ich hätte gern eine verträgliche Mobilität, egal ob Stadt oder Land, bezahlbar.
Ich hätte gern Dinge, die fair produziert wurden und Nahrungsmittel, von denen die Erzeuger leben können, ohne die Umwelt zu zerstören.
Ich hätte gern Bildung, die das zum Inhalt hat und nicht, wie man das am besten monetarisieren kann.
Ich hätte gern Kultur, die das zum Inhalt hat und nicht, wie man das am besten monetarisieren kann.
Das geht eben nicht mit größenwahnsinnigen unverantwortlichen Unternehmern, die nur ihr eigenes Konto und die Marktmacht ihres Ladens im Blick haben. Und auch nicht mit einer Politkaste, die sich weigert, das zu verstehen.
Das alles ist problemlos machbar, aber nicht, wenn wenige fast alles für sich beanspruchen.
zum Beitrag16.09.2022 , 02:27 Uhr
Wie wärs denn, wenn mal die zig bescheuerten künstlichen Hürden beseitigt würden, die durch intensive Lobbyarbeit der Energiekonzerne erst geschaffen wurden? Ich meine insbesondere die sog. Balkonkraftwerke.
Balkonkraftwerke sind kleine PV-Anlagen, die aus ein oder zwei PV-Panels bestehen und einem Wechselrichter, der die Gleichspannung der Panels in stromnetztaugliche Wechselspannung umwandelt. Balkonkraftwerke unterscheiden sich deutlich von größeren PV-Anlagen:
- Der erzeugte Strom wird selbst genutzt und unterhalb des Eigenverbrauchs nicht eingespeist. Der gewerbliche Overhead entfällt, die 6 Cent aktuelle Einspeisevergütung sind eh lächerlich gegenüber den 40+ Cent aktueller Bezugstarife.
- Mit ca 800 Euro sind die Anlagen relativ günstig, um selbst in die Stromerzeugung einzusteigen.
- Balkonkraftwerke müssen nicht vom Fachbetrieb installiert werden, Sie stellen die Panels auf, schließen den Wechselrichter an eine Steckdose an und los gehts.
Die Technik ist längst da. Aber wo kämen wir denn hin, wenn jedeR den eigenen Strom erzeugen könnte? Entsprechend gibt es zig Hürden, die man teilweise ignorieren kann und von denen wohl noch einige fallen werden.
- Schukostecker vs Wielandstecker: Der spezielle Wielandstecker wird gerne als sicherer vorgeschrieben, muss aber vom Elektriker installiert werden. Dieser Streit wird zugunsten des Schukosteckers ausgehen, da sich das technisch nicht begründen lässt.
- Begrenzung des Wechelrichters auf max 600 Watt. In anderen Ländern (zb Österreich) sind höhere Werte üblich.
- Bei Anmeldung verpflichtender Einbau eines neuen Zählers mit Rücklaufsperre. Das ist der zentrale Punkt: Damit schenken Sie ihren Strom dem Netzbetreiber/Stadtwerk, anstatt das Netz als Speicher zu nutzen und ohne weitere Maßnahmen den eingespeisten Strom mit dem bezogenen zu verrechnen. In vielen Ländern ist letzteres der Normalfall, nur in Deutschland nicht.
Hierzulande wird alles getan, die Energieversorgung nicht zu demokratisieren.
zum Beitrag11.09.2022 , 04:52 Uhr
Guter Kommentar. Uniper ist die Bad Bank von Eon. Die dürfen wir jetzt "retten". Gerettet werden nur die Profite der Zocker/Manager, die schon längst entsorgt gehören. Und die Renditeerwartungen der Anleger.
Absoluter Schwachsinn, vor allem, weil es sich bei diesem Fossil-Energiekonzern anscheinend (noch) um für das Funktionieren dieses Landes wichtige Infrastruktur handelt, die "DER MARKT", das scheue Reh, ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, zuverlässig zu betreiben. Wäre nicht das erste Mal, wo das ganz offensichtlich ist.
Von daher - na klar, enteignen, wenn wir die kaputtgezockte Ramschbude schon bezahlen. Klar hätte Eon damit eine seiner Problemzonen verstaatlicht, das käme denen sicher gar nicht ungelegen. Verluste sozialisieren ist immer gut im neoliberalen Weltmodell. Aber die gesamte Gesellschaft zur Kasse bitten und dann zugucken, wie diese Soziopathen, durch die Rettung in ihren kranken Aktivitäten bestätigt, weiter fröhlich zocken, nee danke.
Normalerweise sind die Marktradikalen doch immer so gegen Sozialismus. Nur beim Sozialismus für Konzerne haben sie überhaupt kein Problem. Na sowas.
zum Beitrag10.09.2022 , 18:20 Uhr
"Wie die digitale Öffentlichkeit konstruiert werden muss, [...] ist der Job von Digital Natives, die die „Theorie des kommunikativen Handelns“ ebenso begriffen haben wie die Logik der Algorithmen."
Das hatten wir bereits, siehe Netiquette. Nur verliert sie in dem Maß an Wirkung, in dem die Kommunkationsinfrastruktur kommerzialisiert und monopolisiert wird. Und die Selbstinszenierung kommerzialisiert.
Da die Hauptanliegen der heutigen Betreiber die Maximierung der Anzahl der User, Postings, Quoten, Klicks und Verweildauer sind, ist Netiquette im Weg. Aufreger trenden zuverlässig. Je lauter, desto besser. Entsprechend korrigierten die großen Werbeagenturen Facebook/Meta, Google usw erst dann schleppend, widerwillig und kosmetisch, als von der Politik hilflose Vorgaben kamen (Postings löschen, Uploadfilter, "Hassrede". Und was ist mit gefälschten Rezensionen?
Dabei sind diese Vorgaben in mehrfacher Hinsicht falsch. Den früheren Betreibern von Kommunikationsinfrastruktur (Foren, Usenet) ging es um den respektvollen, produktiven, selbstbestimmten Austausch, und der fand da auch statt und regelte sich selbst, wo nicht. Denn diese Art Austausch war das gemeinsame Ziel aller Beteiligten. Dort brauchte Politik nicht einzuschreiten, begriff ohnehin nicht, was dort ablief. Das tut sie bis heute nicht, ihr fehlt schlicht die Expertise. Rezos CDU-Video war ein hübsches Beispiel. Politik will gar keine öffentliche Kommunikation in Habermas Sinne, sondern eine in ihrem Sinne gelenkte Kommunikation.
Also auf Seiten der Politik: Keine Ahnung und die falschen Ziele. Auf Seiten der großen Socialmediabuden: Sehr viel Ahnung und die falschen Ziele. Beide versuchen, diese für Gesellschaften und Demokratien elementar wichtige Infrastruktur zu vereinnahmen und haben es zum großen Teil geschafft. Was wir sehen, ist das Ergebnis dieser Entwicklung.
Die Zerschlagung der Monopole wäre wirksamer gewesen, um zu zeigen, wie wichtig selbstbestimmte, öffentliche Kommunikation ist.
zum Beitrag30.08.2022 , 00:16 Uhr
Die Diskussion um Nachbesserung verschleiert, dass das ganze Projekt Gasumlage eine weitere zum Himmel stinkende neoliberale Umverteilung hin zu den Konzernen ist. Jetzt werden hier und da Pflaster verteilt, weil die Kritik so groß war, dass sie nicht wie üblich ignoriert werden konnte.
Darum geht es aber nicht.
So Läden wie Uniper sind die Bad Bank von Eon. Bad Bank ... da war doch was.
Bereits im letzten Winter zockten etliche Gasversorger die Speicher leer und verhökerten Energie an den Börsen, trieben die Preise nach oben und verdienten sich dabei goldene Nasen. Da war von der gegenwärtigen Energiekrise noch nichts zu sehen. Ob die Konzerne damals einfach das allgemeine Durcheinander nutzten, um sich zu bereichern - wie das gerade viele Unternehmen tun - , oder ob sie schon wussten, was sich da mit Russland abzeichnete, fast egal. Es wurde damals, im letzten Winter, auch gleich versucht, die geleerten Speicher als Folge der Spekulationsgeschäfte den Russen in die Schuhe zu schieben - wir erinnern uns? Mühsam mussten Branchenkenner dann wiederholen, dass die russischen Firmen ihre Lieferverträge zu der Zeit auf den Punkt einhielten und die Knappheit nicht von ihnen verursacht war. Aber das interessierte nicht viele und kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse ohnehin.
Es sind also genau die Konzerne, die erst mit Gütern der Daseinsvorsorge zocken, ordentlich abräumen und sich dann, verspekuliert, Speicher leergeplündert, durch die Mehrheit "retten" lassen. Das Muster kennen wir bereits von der Bankenkrise 2008.
Wieso sollen wir wieder einmal alle dafür geradestehen, das hier Konzerne Monopoly spielen?
Die Gasumlage in die Tonne, und wir klatschen alle für die Konzerne.
*Das* wäre der richtige Ausgangspunkt, um in diese Debatte zu gehen. Wir haben uns viel zu sehr daran gewöhnt, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Die Läden absaufen lassen oder billig kaufen, "Freier Markt" und so. Dann zocken die das nächste Mal auch weniger.
zum Beitrag24.08.2022 , 02:12 Uhr
Das ist dann wohl "ökosozial".
Hier wird sich zwar alle Mühe gegeben, die Grünen so darzustellen, als würden sie doch irgendwie soziale Politik wollen, aber darum ging es bei denen noch nie. Öko-FDP mit ausgeprägter transatlantischer Unterordnung ist die realistische Einschätzung.
Bei der SPD sucht auch kaum jemand nach sozialer Politik, und wenn, dann 50 Jahre zu spät. Die FDP kann ihre Agenda abarbeiten, und die anderen zwei setzen dem nichts entgegen, weil ihnen gar nichts daran liegt, denn im Grunde ist man sich ja einig.
Die inszenierten Meinungsverschiedenheiten können darüber nicht hinwegtäuschen. Und dann gab es hier allen Ernstes Artikel mit dem Tenor "Die Grünen sind unbemerkt sozial" (komisch, wieso merkt das keiner) und "Ja jetzt müsste doch mal Die Linke was machen" Hallo? Auf einmal sollen *die* mit ihren 5% die Missstände thematisieren, die die Regierungsparteien seit Jahrzehnten ignorieren? Netter Versuch, von der Verantwortung der Regierungsparteien abzulenken. Wozu sind die eigentlich in der Regierung?
zum Beitrag21.08.2022 , 04:58 Uhr
Ich finde, Heinrichplatz reicht nicht.
Der König von Deutschland muss aufs Deutsche Eck. *Das* wär mal ein Statement. Eben nicht einer aus der Hohenzollernbaggage, der damit nach wie vor fürs Franzosenplattmachen geehrt wird (ob er das 50% oder 75% wollte, vollkommen egal) sondern einer, der von diesem nationalistischen Mist nicht weiter entfernt sein könnte.
Dann könnte ich mit französischen Gasten zum Deutschen Eck gehen und sagen "Übrigens, hier stand ne Weile Wilhelm I - wieder, die Amis hatten ihn ja schon abgeschossen und den Fall damit eigentlich erledigt - weil irgendsoein ewiggestriger Unternehmer die Spendengelder und die Statue für den Heini an Stadtrat und Bevölkerung vorbei organisiert hat, den haben wir jetzt endlich entsorgt und durch einen ersetzt, der die Ehre wirklich verdient hat."
zum Beitrag20.08.2022 , 13:06 Uhr
Die Funktion der Regierung ist im Wesentlichen, den Besitz / die Privilegien der Besitzenden vor der Mehrheit zu schützen und zu vermehren. Hat angeblich mal irgendein Amipolitiker vor 100 Jahren zu Protokoll gegeben. Schaut man sich so um, stellt man fest, keine so schlechte Beschreibung.
Nachdem offiziell das Konzept von Gesellschaft entsorgt ist, sollten die Führungseliten aufpassen, dass nicht das Konzept von Regierung entsorgt wird. Sozialismus für Reiche und Konzerne (aka marktkonforme Demokratie) könnte sich bald erledigt haben.
zum Beitrag18.08.2022 , 02:24 Uhr
Hier noch eine Recherche und Theorie dazu: www.heise.de/tp/fe...etenz-7222810.html
Im Artikel wird als Ursache ein Unfall im Kohlekraftwerk in Opole vermutet.
zum Beitrag31.07.2022 , 05:08 Uhr
Seltsamer Artikel. Viele Menschen machen heute Abi, weil ihnen das die meisten Wahlmöglichkeiten offenlässt.
Weiter gibt es Handwerkszweige, da würde ich mir heutzutage dreimal überlegen, ob ich das riskiere, weil eine kleinen Firma kaum eine Chance gegen große Konzerne hätte - Bäckerei, Lebensmittel, Bioladen, Klamotten, kleine PC-Bude, Buchhandel kann man vergessen. Von den kreativeren Berufen ganz zu schweigen, von einem Fotografinnenlohn im ersten Lehrjahr lässt sich keine Wohnung bezahlen.
Mechatroniker beim Autoteilehersteller im Schichtbetrieb? Ja, wenn man nach 10 Jahren Herzrhythmusstörungen in Kauf nimmt. Dachdecker geht gut, ist aber auch nicht für jede. Estrichleger können richtig abräumen, vor allem, wenn sie am Wochenende nochmal schwarz ausrücken. Orthopädische Schuhmacherin - kommt auf den Chef an, ob das gut läuft. Schreinerin geht gut, Installateur und Metzger kann auch als kleiner Laden gut klappen, wobei die letzten beiden Berufe muss man schon mögen. Und viele, die sich für einen Beruf interessieren, wollen oder können nicht gleich auch ein Geschäft führen.
Dann zu den ganzen brotlosen Studiengängen - mit Geschichte, Romanistik oder Philosophie können Sie evtl bei einer Anwaltspraxis als Schreibkraft anfangen oder nach Umschulung im Online-Marketing eines Energieversorgers.
Ich vermute, der hohe Anteil an Menschen, die studieren, ist eher der Versuch, sich breitbandig möglichst weit aus der Gefahrenzone zu katapultieren. Oftmals geht es gar nicht mehr um den konkreten Beruf, denn die Politik der letzten Jahrzehnte hat viele Berufe so prekär gemacht, dass die Vermeidung davon ein zentrales Auswahlkriterium geworden ist. Und schließlich können Menschen mit Studium oder wenigstens Abitur auf einem höheren Level der Bezahlung in Behörden einsteigen. Selbst diese Berufe sind trotz unglaublich schlechter Organisation und dummen, veränderungsresistenten Strukturen in Zeiten weit verbreiteter prekärer Arbeit wieder interessant.
zum Beitrag29.07.2022 , 00:34 Uhr
Kommentar: "Pazifismusdebatten sind wahrscheinlich spannender als Klassenkampf von oben."
Das hängt zusammen. Klassenkampf von oben bedeutet auch, Kriege anzuzetteln oder auszuweiten und die Mittel- und Unterschicht sie führen und ausbaden zu lassen. Nicht zufällig waren früher sehr viele Offiziere Adlige. Nicht zufällig konnten sich viele aus der Oberschicht während oder direkt nach Kriegen im allgemeinen Tumult bereichern, siehe zb die VW-Geschichte nach dem 2. Weltkrieg oder die deutschen Energieversorger kurz vor! und nach Beginn des Kriegs in der Ukraine.
Nicht zufällig wurde der Adel in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg entmachtet - denn er hatte ihn maßgeblich angezettelt und damit unsägliches Leid für Millionen verursacht - aber leider wurde der Adel daraufhin nicht enteignet und langfristig eingelocht und damit auf Dauer unschädlich gemacht. Ein großer Fehler, der sich seitdem auswirkt, von Lambsdorff über Guttenberg bis zu den Hohenzollern.
Schon vor über 100 Jahren ging es der "Oberschicht" nur um eins: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Daran hat sich nichts geändert.
zum Beitrag25.07.2022 , 04:28 Uhr
Der Krieg in der Ukraine kann sich noch eine Weile hinziehen, Ost und West arrangieren ihre Abhängigkeiten neu, nutzen den Tumult für die beschleunigte Umsetzung ihrer schon länger bestehenden Pläne, das ist nicht ungewöhnlich. Die Einkommensschwachen in DE und anderen EU-Ländern werden den Gürtel noch etwas enger schnallen, denn bis zu den Verhältnissen bspw in USA ist noch viel Luft und dort gab es bisher auch keine Revolution. Die immer wieder seltsamerweise links einsortierten Parteien SPD und Grüne setzen derweil einige ihrer Agendapunkte um (Hartz4 umbenennen, Rüstungsetat erhöhen, Staatsquote weiter reduzieren), aber echte für eine Mehrheit positive Veränderungen werden wir nicht erleben. "Die Linke" hat sich im Einvernehmen und mit tatkräftiger Mithilfe ihrer parteipolitischen Gegner selbst abgeschafft. Das ist völlig ok, denn eine solche "Linke" ist mindestens überflüssig, sie suggeriert nur, es gäbe einen politischen Verein, der das Recht des Stärkeren als grundlegendes Konzept nicht akzeptiert und dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Substantielle positive Veränderungen für eine Mehrheit der Bevölkerung und insbesondere für die finanziell Schwächeren erwarte ich ohnehin seit Jahrzenten nicht mehr von Parteien. Darum scheint es in einer konkurrenzlosen Parteiendemokratie nicht zu gehen. Das lässt sich empirisch ganz gut belegen. Abschaffung der Roaming-Gebühren kam von der EU, sonst fällt mir kaum was ein.
Die aktuelle Krise hätte vermieden werden können, wenn die Forderungen bspw von FfF umgesetzt worden wären, als noch Zeit war und es FfF noch gar nicht gab. Da "Mehr" weiterhin das Mantra und "Genug" nicht mal ein Fremdwort ist, werden unsere "Entscheider" erst umsteuern, wenn die Natur sie dazu zwingt. Wachsende Armut ist dort kein Problem und lässt sich ignorieren. Auch rechte Parteien, deren Geschäftsmodell nur darin besteht, Unzufriedenheit aufzugreifen, werden routiniert gemanagt, solange die Kasse stimmt.
zum Beitrag18.06.2022 , 03:34 Uhr
Die Rufe nach unserer "Außenministerin" Baerbock sind müßig. Sie wird genau gar nichts tun, was den Interessen des US-Regimes zuwiderläuft, da übertrifft sie selbst Angela Merkel um Längen, und das ist nicht einfach. "Spionieren unter Freunden geht gar nicht". Herrjeh.
Fischer hat es vorgemacht, als er den Angriffskrieg gegen Serbien ermöglichte und im Einvernehmen mit Madame Albright, der das Leid der irakischen Kinder "es wert" war - das Geschwätz von gestern entsorgen und immer auf der Seite der Macht stehen - nur das bringt die Karriere nach vorn.
Ist das alles widerlich. Wir haben eigentlich genug reale Probleme.
zum Beitrag17.06.2022 , 17:20 Uhr
"Wird sich jetzt nicht jeder Journalist dreimal überlegen, ob er statt Kriegsverbrechen, Machtmissbrauch o.ä. aufzudecken, nicht doch lieber nur über die neueste Hutmode der Royals oder die Hochzeit der Lindners berichtet?"
Genau, darum geht es in dieser verbrecherischen länderübergreifenden Vernichtungskampagne.
Aber genauer muss es heißen: ... Kriegsverbrechen, Machtmissbrauch o.ä. *der USA* aufzudecken.
Über Kriegsverbrechen und Machtmissbrauch der anderen Schurkenstaaten darf gerne weiter berichtet werden, vor allem, wenn sie nicht dem Wertewesten angehören.
zum Beitrag19.05.2022 , 19:20 Uhr
Na dann ist ja alles gut, das Asow-Regiment sind Patrioten und keine Nazis. Und andere Rechtsradikale in der Ukraine sind auch Patrioten. Demnach sind auch AfD, LePen oder Vox salonfähig.
1. Ich verurteile den russischen Krieg in der Ukraine.
2. Die europäische Hilfe für die Ukraine finde ich richtig.
Nur möchte ich nicht pausenlos belogen werden (durch Weglassen und Schönreden), was die Zusammenhänge in der Ukraine betrifft. Dazu gehört die Vorgeschichte, die zu diesem Krieg geführt hat, und die Verhältnisse im Land.
Dass der Andrij Melnyk (Offizier), der die Organisation Ukrainischer Nationalisten OUN-M führte und mit der Waffen-SS zusammenarbeitete, der Vater des aktuellen ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk (Diplomat) ist, wurde nur in einem Kommentar von LittleRedRooster unter diesem Artikel thematisiert. Auf der wikipedia-Seite zu Andrij Melnyk (Diplomat) fehlt die Nennung der Eltern, die sonst üblich ist, und damit auch dort diese Information.
Das muss nicht heißen, dass Melnyk der Jüngere ebenfalls rechtsradikal ist, man hätte aber eine Grundlage, seine Äußerungen und sein Verhalten einzuordnen - falls der Leserkommentar zutrifft.
Gerade in der taz, die mal fragte "Soll man mit Nazis reden?" sind solche blinden Flecken seltsam.
Und nein, ich glaube auch nicht, Putin wäre "bloß" auf Nazi-Jagd, da geht es um deutlich mehr. Dieser Kriegsvorwand macht es noch schwieriger, das Thema ukrainischer Nationalismus - gestern und heute - zu untersuchen.
zum Beitrag03.05.2022 , 04:01 Uhr
Solange Assange und Snowden nicht vollständig rehabilitiert werden und frei kommen und für die Verbrechen entschädigt, die an ihnen verübt wurden/werden, und diese Verbrechen geahndet werden, brauchen wir hier über andere Regimes und deren Umgang mit Oppositionellen gar nicht zu reden.
zum Beitrag02.05.2022 , 05:52 Uhr
Aus einem Kommentar; "Eurasien kommt - wie Dugin es projektiert hat. Moskau herrscht von Wladiwostok bis Lissabon und sorgt für Frieden."
Ist Ihnen vielleicht mal aufgefallen, dass "Moskau" es nicht einmal geschafft hat, Kiew einzunehmen? In einem Land, das bisher nicht als militärisch top10 galt, sieht man von den Rüstungsexporten mal ab? Dass Russland ein Riesenland ist, bedeutet nicht automatisch Stärke und vor allem nicht Wirtschaftsmacht. Das Durchschnittseinkommen der 140 Mio Einwohner ist 400 Euro/Monat. Ja, sie haben Atomwaffen, und wenn sie die einsetzen, ist für sie genauso Schicht wie für uns hier. Das ist keine Option, weder für den Westen, noch für den Osten. Russland hat enorme Schwierigkeiten, innen- und außenpolitisch. Sie sind international isoliert - waren sie auch vor der Krimgeschichte schon - fahren seit langem einen Oligarchen-Kapitalismus ähnlich wie die Ukraine, kommen aber u.a. wegen umfangreicher Destabilierungsmaßnahmen des Westens auf keinen grünen Zweig. Sie kennen das bereits, die SU ist aufgrund ähnlicher Vorgänge Geschichte. Im Gegensatz bspw zu den nicht weniger faschistoiden Golfstaaten helfen ihnen ihre Rohstoffe auch nicht sonderlich. Das ist keine Weltmacht, sondern ein hochgerüstetes Schwellenland in der Defensive, regiert von Autokraten.
Die russische Regierung versucht gerade, auf brutale altmodische Weise klarzumachen, dass ihr Sicherheitsbedürfnis nicht ignoriert werden sollte. Anderen Staaten wird das ohne weiteres zugestanden.
zum Beitrag27.04.2022 , 02:08 Uhr
Coole Sache, unterstütze das. Und als nächstes dann die Millionen Tonnen an gedruckter Werbung, die immer noch mit allen Tricks unters Volk gebracht werden. Und parallel den ätzenden Trümmerhaufen zurückerobern, zu dem die Werbemafia das Internet gemacht hat.
zum Beitrag20.04.2022 , 16:15 Uhr
Vier dürre Absätze zum verbrecherischen Umgang des Westens mit seinem bekanntesten Dissidenten und Journalisten.
Dessen Fehler: Er hat die Verbrechen des "Imperiums" weltweit öffentlich gemacht.
Wodurch unterscheidet sich diese politisch motivierte fortgesetzte Vernichtungskampagne und Machtdemonstration der USA eigentlich von ähnlichen Fällen in Russland oder China oder anderen Unrechtsstaaten?
Solange solcher systematischer Rechtsbruch auf allen Ebenen folgenlos über Jahre durchgezogen wird, braucht der Westen andere Staaten nicht zu belehren. Der Westen erneuert durch diesen Fall seine Zusammensetzung aus Unrechtsstaaten - die einen betreiben die Vernichtung aktiv, in Zeitlupe, zum Mitschreiben, die anderen leisten Beihilfe zum Mord - durch politische Justiz oder durch unterlassene Hilfe. Und die Medien versagen in der Angelegenheit völlig. Die beabsichtigte weltweite Einschüchterung ist längst erreicht. Sie wird jetzt noch weiter einmassiert, damit die nächsten 100 Jahre niemand es wagt, die Verbrechen des Imperiums aka USA und seiner Handlangerstaaten aufzudecken.
zum Beitrag01.04.2022 , 03:32 Uhr
Für viele im "Westen" eine ganz neue Erfahrung, bei einem Krieg nicht in der Offensive zu sein und ihn auch noch vor der Haustür zu haben. Irak, Libyen, Syrien, Afghanistan, Jemen (wer das überhaupt weiß und wahrnimmt) konnten bequem vom Sofa aus begleitet werden. Eine Mio syrische Flüchtlinge im Libanon - dumme Sache.
Dieser aufgezwungene Perspektivenwechsel erklärt teilweise die lauten Rufe nach Aufrüstung und großem Krieg.
Nur ganz wenige machen sich die Mühe, den eigenen Anteil bzw den der eigenen Regierung und den des eigenen Machtblocks an dieser elenden Entwicklung zu verstehen. Kriege fallen nicht einfach so vom Himmel, sie haben Voraussetzungen und Vorlauf. Was man ignorieren kann oder auch nicht. Durch Ignorieren gehen Probleme aber nicht weg, sondern werden größer. Das zu begreifen hat "der Westen" gerade die Gelegenheit. Ich bezweifle, dass er sie nutzen wird. Über den Anteil der anderen Seite an der Eskalation darf diese nachdenken, auch da hab ich Zweifel, dass das je passiert.
Dieser Krieg wird vermutlich auf keiner Seite durch Verstand entschieden.
Ansonsten Danke an LowAndOrder für die Feststellung, das man Läuse &! Flöhe haben kann. Wie so oft auf den Punkt.
zum Beitrag31.03.2022 , 01:52 Uhr
Klasse Interview! Einfach egal wo eine Punkband befragen und man kriegt klare, dichte Antworten, wie dort der Hase läuft. "In meinem Freundeskreis verstehen alle sehr genau, was in der Ukraine vor sich geht". Auch interessant, wie sie manche Fragen nicht direkt beantworten. Und welchen Repressionen sie ausgesetzt sind.
Zum Abrunden gern noch eine Punkband aus der Ukraine im Interview.
Zwei Links im Artikel zeigen übrigens auf den Artikel selber.
zum Beitrag27.03.2022 , 04:43 Uhr
Saudi-Arabien ist Kriegspartei in diesem vom Wertewesten ignorierten Krieg und bekommt weiterhin reichlich Waffen aus Deutschland, da klingelt die Kasse. Egal wer in D gerade regiert. Ist ja nur Jemen. Noch Fragen?
zum Beitrag24.03.2022 , 04:22 Uhr
"Es ist beruhigend zu wissen, dass, falls zum Beispiel eine russische Rakete auf polnischem Gebiet einschlagen sollte, blasse Technokraten vom Schlage Joe Bidens und Olaf Scholz’ und kühle Generäle entscheiden werden, wie man reagiert. Und keine Intellektuellen, die glauben, über einen privilegierten Zugang zur Moral zu verfügen"
Zunächst mal erfreulich, dass hier einer nicht an der Kriegspropaganda mitstrickt. Es gibt allerdings einige abers. Erstens hätte Olaf nicht viel zu melden, falls Raketen in Polen runterkämen, da die Nato der verlängerte Arm der USA ist. Die entscheiden. Biden vertraue ich da nicht bzw traue ihm keine Konfrontation mit einflussreichen Kriegsbefürwortern im eigenen Land zu. Zweitens: Eingebildeter privilegierter Zugang zu Moral ist kein Merkmal Intellektueller, sondern von Gläubigen. Das ist die treffendere Charakterisierung für bspw Grüne, Transatlantiker, Kirchen, für den Wertewesten, die US-Regierung, Verschwörungsschwurbler usw. Gläubige mit Sendungsbewusstsein, die rücksichtslos der Welt ihre Agenda überstülpen und dabei doch immer nur den eigenen Vorteil im Blick haben. Die ihre selbsterfundenen Standards stets nur auf die anderen anwenden.
zum Beitrag15.03.2022 , 12:25 Uhr
Der Wertewesten und sein prominentester politischer Gefangener. Die ganze verbrecherische Inszenierung hat nur einen Zweck: Einschüchterung.
Wieso ist Assange ohne Verurteilung seit 10 Jahren im Knast und nicht all die, deren Kriegsverbrechen wikileaks aufgedeckt hat? Weil es geht. Erzählt mir nichts mehr über China.
zum Beitrag16.02.2022 , 05:13 Uhr
Ein Kommentar, der nicht gewohnheitsmäßig Russland als Aggressor abkanzelt und tatsächlich mal einen Anflug von Hineinversetzen in die andere Seite schafft. Allerdings weiterhin trotzig.
"Nato-Mitgliedschaft Ukraine stehe nicht auf der Tagesordnung? Ist uns zu wenig. Krieg verhindern? Der Westen hat doch selbst Krieg auf dem Balkan geführt".
Was ist daran Stichelei oder bösartig? Erstens hat "der Westen" immer wieder gezeigt, was sein Zusagen wert sind, nämlich genau nichts, sonst wäre es nach 1990 bis heute gar nicht erst so weit gekommen. Ukraine in die NATO kann jederzeit wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden. Solche Sprüche sind Gutsherrenart, aber keine Sicherheitspolitik. Zweitens ist der - nochmal - völkerrechtswidrige Angriffskrieg der NATO auf dem Balkan bis heute von niemandem im Westen als Fehler einsortiert worden. Na dann ist ja alles gut, weiter so. So schafft man sicher eine Basis für internationale Beziehungen.
Apropos "Annektion": In Hawaii und den Golanhöhen fand keine Abstimmung statt, nicht mal eine gefakete. Kein Thema. Den Aspekt der Wiedervereinigung gab es in beiden Fällen auch nicht.
Oder die Versuche neulich, die durch Spekulation explodierenden Energiepreise den Russen in die Schuhe zu schieben, während die bisher ihre langfristigen Lieferverträge immer eingehalten haben. Abrüstungsverträge, die von USA einseitig gekündigt wurden.
Nachvollziehbar, dass man sich auf der anderen Seite irgendwann sagt, wir werden weiterhin verarscht, belogen, sanktioniert, gedemütigt und bedroht, und jetzt stellen wir mal ein paar Dinge klar. Die darf der Wertewesten nun zur Kenntnis nehmen, ob's ihm passt oder nicht.
zum Beitrag14.02.2022 , 04:01 Uhr
Wie immer, wenn etwas im Interesse aller funktionieren muss, aber nur über freiwillige Selbstverpflichtung umgesetzt wird, gibt es genug Kriminelle in der Wirtschaft und der Politik, die dafür sorgen, dass es nicht funktioniert. Die sind einfach noch reif genug für so viel Freiheit.
Also klare Konsequenz: Exportverbot und Knast. Dann kommt auch an anderen Stellen das lukrative Müllgeschäft zum Erliegen.
Netter Nebeneffekt: Unsere gigantischen Müllmengen und eine weitere Spielart unseres Neokolonialismus, die bisherige "Recycling"-Praxis, werden hierzulande sichtbar.
zum Beitrag09.02.2022 , 06:01 Uhr
Ich würde gern sehen, dass wenigstens einige europäische Länder endlich eine eigenständige Politik versuchen und sich nicht ständig vor den US-Karren spannen lassen. Leider, wenn ich mir die aktuelle Außenministeriumsbesetzung ansehe, eher eine Illusion als eine reale Option.
Denn von einem Konflikt hat Europa nur Nachteile, aber die USA eine ganze Menge Vorteile, wie so oft und bisher schon. Während nicht nur die deutsche Wirtschaft unter den Russland-Sanktionen leidet, machen die USA fröhlich ihre Geschäfte mit Russland weiter. Vom Kriegsschauplatz Europa mal ganz abgesehen, selbstverständlich wie immer nicht USA, komisch, was?
Amis, führt eure Kriege doch alleine, und nehmt Polen und Baltikum noch mit, die sind ganz gaga darauf. Was wir hier nicht brauchen, sind Vasallen, die der US-Regierung bis zum Anschlag im Allerwertesten stecken.
Wir müssen hier mal darüber reden, ob wir weiterhin einfach zusehen, dass die NATO-Osterweiterung bis zur russischen Grenze gehen soll, und was das bedeutet, denn darum geht es hier. Ein guter Artikel dazu steht in der aktuellen LMd: monde-diplomatique.de/artikel/!5826518
zum Beitrag07.02.2022 , 17:53 Uhr
Jau, Motzköpfchen, versenk den Ranz. Das schafft Platz für social media.
Und mach Whatsapp und Insta gleich mit dicht.
Und dass die Blackwater-artige Umbenennung zu Meta kaum jemand mitmacht, auch super.
zum Beitrag20.01.2022 , 05:41 Uhr
Es ist nicht möglich, durch "ehrliche" Arbeit Milliarden zu erwirtschaften. Definiere den altmodischen Begriff "ehrliche Arbeit": Eine Arbeit, die ohne Betrug, Ausbeutung oder Zerstörung stattfindet. Verallgemeinert, Arbeit, die geleistet wird, ohne anderswo Schaden zu verursachen und ohne Kosten auszulagern. Anders ausgedrückt, ohne dass andere Menschen dafür mehr bezahlen (mit Geld, mit Zeit, mit Lebensqualität) als für den Zweck notwendig.
Das ist meine Fundamentalkritik am Umgang mit dem Kapitalismus, dass dieser riesige blinde Fleck, der seine gesamte Grundlage umfasst, nicht in Frage gestellt wird. Egal welches System sollte aus sich heraus funktionsfähig sein, nicht dadurch, dass es die Nachteile auslagert.
Wir sehen die Konsequenzen des Ansatzes seit Jahrhunderten, und seit einer Weile verschärft zb durch die Klimaveränderung. Wann endlich begreifen wir, dass wir uns diesen Schwachsinn nicht leisten können und vor allem nicht wollen. Der Adel wurde in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg abgeschafft, leider nur halbherzig. Der Geldadel existiert nach wie vor, wird immer einflussreicher, und in dem von ihm strukturierten Kastensystem leben wir. Wieso ist er in der Lage, unsere Lebensverhältnisse zu gestalten?
zum Beitrag16.01.2022 , 04:29 Uhr
Pünktlich zum Fest hat der Jurist/Bürgerrechtler Max Schrems, der schon die EU-Lügenkonstrukte Safe Harbour und Privacy Shield versenkt hat, und sein Verein noyb Österreichs Datenschutzbehörde tatsächlich dazu gebracht, die DSGVO anzuwenden. Geht um Google (na klar), und die Ösi-DSB stellte fest, Google Analytics ist nach der DSGVO illegal.
Astrein, mehr davon. Geht doch.
zum Beitrag15.01.2022 , 04:54 Uhr
"Übrigens. Nachdem ein deutsches Gericht richtiger Weise einen [syrischen] Folterknecht verurteilt hat. Laufen schon Fahndungen nach den Tätern von Guantánamo?"
Ja, das wär doch mal ein Beitrag. Baerbock, übernehmen Sie. Rechtsstaat und so. Und dann gleich mal das Thema Assange ansprechen.
zum Beitrag06.01.2022 , 14:50 Uhr
"Dieselben Werte": Deswegen wurde auch nicht über Assange gesprochen.
zum Beitrag11.12.2021 , 08:34 Uhr
Das ist ungefähr so eine plakative Aktion wie alte Kfz-Kennzeichen wieder einzuführen. Alle reden darüber, Riesenthema, aber es ändert an den Verhältnissen rein gar nix. Länder wie NZ sollten konsequent etwas gegen Fettleibigkeit tun, statt ewig nur auf der einen Alibischiene Rauchen rumzureiten - wie hier auch.
Aber dann müssten sie sich ja mit der Lebensmittelindustrie anlegen, das hat schon hierzulande nicht geklappt, als es um die Lebensmittelampel ging oder um Quengelware für die Kleinen oder überhaupt den unnötigen Zucker- und Fettgehalt in allem und jedem.
Die niedrigere Lebenserwartung von Ureinwohnern auch aufs Rauchen zu schieben, ist ebenfalls verlogen. So einfach ist es dann doch nicht. Vielleicht einfach mal deren Perspektiven verbessern?
Nun haben die Maori keinen so schlechten Stand in NZ, aber Parallelen zu den australischen Ureinwohnern gibt es, die durch die Unterdrückung ihrer Kultur und teilweise krasse Benachteiligung durchs Rechtssystem, gesellschaftliche Stigmatisierung ein schlechteres Leben, daher wesentlich geringere Lebenserwartung als die weißen Kolonialdamen und -herren haben. Geringe Lebenserwartung ist in erster Linie durch Armut und Perspektivlosigkeit bedingt, Entwurzelung spielt auch eine Rolle.
Aber jetzt gewöhnen wir den Abos erstmal das Rauchen ab, oder?
zum Beitrag09.12.2021 , 06:30 Uhr
So langsam wird absehbar, welche krassen Deals die Grünenspitze wegen Hofreiter versucht durchzuziehen.
Das geht so weiter wie erwartet.
zum Beitrag07.12.2021 , 05:26 Uhr
Irrelevant, was die für einen Hintergrund haben.
Stellt euch doch mal vor, es würde um irgendeinen anderen produktiven Job gehen (rede nicht von Management), für den im Gegensatz zu politischen Positionen eine Qualifikation erforderlich ist - in der Chirurgie, Tiefbau, Lehramt, IT-Sicherheit, Bäckerei, was auch immer. Wärs dann auch total wichtig, alle möglichen Herkünfte, Vorgeschichten, Identitäten usw abzubilden? Natürlich nicht, da würde man erwarten, dass da Leute am Start sind, die ihren Beruf auch können und nicht nur da sind, weil sie Locken oder blaue Augen haben oder die Großmutter in der SU einen deutschen Schäferhund hatte.
Eine Besetzung von Entscheiderpositionen nach berufsfremden Merkmalen macht deutlich, dass die Qualifikation überhaupt keine Rolle spielt. Den Ansatz leistet sich nur die Politik und die Teile der Wirtschaft, die nicht produktiv tätig sind. Warum sollten wir das akzeptieren?
Diskriminierung von gesellschaftlich Benachteiligten lässt sich durch Gesetze verändern, viel wirksamer als durch Symbolpolitik. Aber das würde ja was kosten und Vorwände beim Postengeschacher zunichte machen.
zum Beitrag05.12.2021 , 06:03 Uhr
Das müssen diese transatlantischen "Werte" sein, von denen gelegentlich die Rede ist. Ein Umsetzen der US-Agenda, deren Entscheider glauben, durch Kampf gegen China und Russland den eigenen Verfall aufhalten zu können. Und diesen Kampf wie üblich gerne andere führen lassen.
Aber die Zeiten, in denen diese Länder gut genug waren, um westlichen Müll aufzunehmen und durch Billigproduktion von allem Möglichen im Westen die Statistiken zu schönen und satte Gewinnmargen zu erzeugen, neigen sich dem Ende zu. Das ist natürlich doof für die, die es gewohnt sind, auf Kosten anderer zu leben.
1. Wenn schon selbsternannte Wertepolizei spielen, dann zur Abwechslung mal nicht mit zweierlei Maß urteilen, sondern auch in die Golfstaaten schauen, oder Türkei oder Aserbaidschan oder Polen oder Brasilien. Oder mit wem hat man in Afghanistan ohne Probleme kooperiert? Oder UK oder USA, Snowden/Assange anyone?
2. Um beim Thema Klima weiterzukommen, bedrohen "wir" am besten die wichtigsten Akteure mit Handelskrieg, Sanktionen, Boykott und Manövern kurz vor den jeweiligen Grenzen. Das sorgt zumindest für Zufriedenheit in der Heinrich-Böller-Stiftung und der Rüstungsindustrie. Die Hoffnung ist wohl, die "Systemwettbewerber" plattzumachen, wie damals die Sowjetunion. Die Zeiten sind vorbei. Um in der Liga etwas zu bewegen, braucht es Überlegung, Erfahrung, Weitblick, Disziplin, klare Prinzipien und Integrität, nichts davon kann ich bei dieser Personalie erkennen.
Naja, Fischer konnte ja auch den ersten Angriffskrieg der Bundesrepublik herbeiführen, also alles gut und wie gehabt. Nur sind die neuen Feinde nicht so leichte Beute wie Serbien.
zum Beitrag02.12.2021 , 05:42 Uhr
Die transatlantischen "Werte", denn um die geht es Baerbock, deswegen wurde Özdemir Landwirtschaftsminister und nicht Hofreiter, konnten u.a. die letzten 20 Jahre in Afghanistan besichtigt werden. Die "Empfehlungen" kommen wie gehabt aus USA und treffen auf willige Befürworter.
So ist zu erwarten, dass der Kalte Krieg/Handelskrieg, pardon, der "Systemwettbewerb" mit Russland und China weiter eskaliert wird.
Wettbewerb wird aktuell definiert als "die Konkurrenz plattmachen", siehe BigTech. Die kommenden Seeblockaden, Handelskriege, vorgeschobenen Inhaftierungen oder Stellvertreterkriege heißen ab jetzt Systemwettbewerb.
Gewagter Fortschritt.
Baerbock wird sich ganz sicher nicht für Snowden oder Assange einsetzen, so viel steht bereits nach diesem Interview fest.
zum Beitrag30.11.2021 , 22:16 Uhr
Auch Australien ist noch immer keine Republik.
Es gab dort Ende der 90er Jahre ein Referendum, das aber scheiterte - hauptsächlich, weil der damalige konservative, monarchistische Premierminister Howard es so angelegt hatte, dass dann das zukünftige Staatsoberhaupt vom Parlament gewählt werden sollte und nicht durch direkte Wahl. Dem konnte ein Teil der Republikbefürworter nicht zustimmen.
Also haben die Aussies noch immer die Queen als Staatsoberhaupt, vertreten durch den Generalgouverneur. Dass der nicht nur Grüßaugaust ist, zeigte sich in den 70ern, als er den damaligen Premierminister Gough Whitlam entließ. en.wikipedia.org/wiki/Gough_Whitlam. Whitlam, eine Art Willy Brandt Australiens, der viele fortschrittliche Veränderungen einbrachte (u.a. Abschaffung der Wehrpflicht, steuerfinanzierte Gesundheitsversorgung für alle, kostenloses Unistudium), war den Konservativen verhasst, entsprechend blockierten sie seine Politik, wo es nur ging.
zum Beitrag23.11.2021 , 20:58 Uhr
Hausarzt hatte einen Termin für die Auffrischung Ende Januar angeboten. Also heute zum Impfbus, und nach nur viereinhalb Stunden Wartezeit bei knapp über 0 Grad in einer Schlange von ca 400-500 Leuten war die Sache erledigt. Nichts für Menschen, die nicht fit sind oder hohes Alter haben, es gibt zu wenige solcher Stellen. Welche Vollidioten haben im Herbst die Impfzentren geschlossen und warum?
zum Beitrag21.11.2021 , 04:50 Uhr
Beeindruckend! So viel Menschlichkeit, Reife und Weisheit. Die hätte ich gerne als Ministerin für Soziales und als Nachbarin oder im Freundeskreis. Wer da draußen wäre in der Lage, sich nach diesem Lebenslauf diese Haltung zu bewahren? Nicht viele vermutlich. Respekt.
Gutes Interview, das zeigt, dass menschliche Werte nicht von schönem Wetter abhängen müssen.
zum Beitrag18.11.2021 , 19:54 Uhr
Das ist reine PR, um Recht auf Reparatur zu verhindern, zu verwässern oder wenigstens hinauszuzögern. Der Recht-auf-Reparatur-Aktivist Louis Rossmann nimmt in einem aktuellen Video Apples neuesten PR-Stunt auseinander: www.youtube.com/watch?v=2jCtVDCiY_8
Er erinnert daran, dass es einen ähnlichen Vorgang vor enigen Jahren bereits gab, der so aussah, dass 3! Ersatzteile verfügbar gemacht wurden, nämlich Display, Akku, and Kamera. So ähnlich ist es auch jetzt.
Nur gehen eben nicht nur diese 3 Dinge kaputt. Und die Reparaturbetriebe wurden mit umfangreichen Vertragsverpflichtungen daran gehindert, ihre Arbeit zu machen, bspw durften sie die Teile nicht vorrätig halten. Weiterhin darf bspw eine Tastatur (Macbook) nicht einzeln getauscht werden, sondern das ganze Topteil des Laptops muss ersetzt werden, oder statt einem kaputten display-Panel statt dem Panel der gesamte Deckel inkl Rahmen, Elektronik, Scharnieren, allem drum und dran. Ersatzteilpreisunterschied 75 USD statt 700 USD. Auch der lange Zeitraum, in dem das neue Programm angeblich umgesetzt werden soll, deutet nicht daraufhin, dass hier substanziell die kunden- und umweltfeindliche Praxis geändert werden soll.
Wie in der Politik: Hauptsache, das Image und die Kasse stimmt.
zum Beitrag15.11.2021 , 02:17 Uhr
Eine Schlussfolgerung würde ich unterschreiben: Die Politik ist zusehends irrelevant bei der Thematik. "Zusehends" trifft es außerdem. Das ist insofern nicht schlecht, als sich die übrigen Akteure nicht mehr an der Politik abarbeiten müssen, die ohnehin seit langem von "der Wirtschaft" gesteuert und dominiert wird, marktkonforme Demokratie eben. Die Unterhaltungsabteilung der Industrie kann man also bei zukünftigen Überlegungen außen vor lassen.
Die andere Schlussfolgerung ist hingegen fatal: Dass die Wirtschaft nun irgendwas reißen würde. Die Wirtschaft / die Märkte sind hauptsächlich für die gegenwärtige Krise verantwortlich. Kapitalismus, ein aggressives Schneeballsystem, das auf Plünderung jeglicher Ressourcen und dem kurzfristigen (Profitmaximierung) und damit langfristigen (Herrschaftssicherung, Dominanz durch Abhängigkeiten) Vorteil für die wenigen basiert, kann nicht nachhaltig und nicht skalierbar sein. Das ist heute für viele offensichtlich. Selbst die selbsternannten neoliberalen Weltenlenker werden zugeben, dass es für sie schon mal geschmeidiger lief.
Das Fazit kann daher eben nicht sein, dass nun zusammen mit der Wirtschaft Lösungen erreicht werden. "In den Schwellenländern liegen die Wachstumsmärkte der Zukunft" ist die gleiche alte dumme Ideologie, die die Menschheit in die Gefahrenzone manövriert hat. Gut, dass die Wirtschaft eins ihrer Dogmen so klar und frühzeitig wiederholt.
Es gibt tatsächlich Firmen, die verantwortlich wirtschaften, aber das sind nicht die, die in Brüssel oder im Wirtschaftsministerium ein und aus gehen. Die sind wesentlich kleiner als die großen Akteure und haben den system change bereits vollzogen.
Ein system change unter Beibehaltung der Wachstumsidiotie und ohne die wirtschaftlichen Herrschaftsstrukturen zu verändern, ist keiner.
System change wäre u.a. an Dezentralisierung zu erkennen, bspw bei der Energieversorgung. Allgemein: An der Verringerung der vielen Abhängigkeiten der meisten Menschen. An Selbstbestimmung.
zum Beitrag10.11.2021 , 06:44 Uhr
"ich kann es auch schon lange nicht mehr hören, dass die grünen das "klimathema" verkackt hätten. "
Doch, haben sie. Sonst wären die Klimalisten gar nicht nötig gewesen.
"verkackt hat es der wähler oder die wählerin, weil sie lieber sicherheit, als vernunft wählen.
Was haben wir denn zu wählen? Parteien, die sich kaum unterscheiden oder bedeutungslos sind. Leute, die von Parteistrategen ausgesucht wurden - die von nichts eine Ahnung haben, außer wie man Seilschaften pflegt und in Parteien ganz nach oben kommt. Die nicht im Geringsten fachlich qualifiziert sind, die anstehenden Aufgaben zu verstehen, geschweige denn die Lösungswege zu beurteilen. Das wäre aber das Mindeste, was von sog. Entscheidern, die uns repräsentieren sollen, erwartet werden muss. Andernfalls brauchen wir keine.
"und das meiste bashing ist oft nur ein ablenken seines eigenen versagens."
Bashing interessiert mich nicht. Ich tue alles, was ich persönlich kann, um zu einer nachhaltigen, achtsamen Existenz auf diesem Planeten beizutragen. Das ist auf persönlicher Ebene nur ziemlich begrenzt.
Ich kann weder den Kohleausstieg Deutschlands auslösen, noch eine tragfähige nicht-fossile Energieversorgung noch die irrsinnigen, von den Grünen noch höher gewünschten Rüstungsausgaben Richtung Klimaschutz umlenken. Ich kann die Räumung des Hambacher oder Danneröder Forsts nicht verhindern und auch nicht Teslas "Gigafactory". Ich kann nicht dafür sorgen, dass sich in der Wissenschaft ein großer Teil der Mitarbeiter nicht mehr von Projekt zu Projekt hangeln muss. Oder dass sich ein großer Teil der Bevölkerung beteiligen kann an den anstehenden Aufgaben, weil sie voll damit ausgelastet sind, nur über die Runden zu kommen. Diese Missstände sind keinem Sachverstand geschuldet, sondern neoliberaler Ideologie, die immer noch nicht tot ist, auch wenn die Schäden weltweit sichtbar sind.
Das sind daher Forderungen an die Politik. Und da das alles nach wie vor weiter betrieben wird, kritisiere ich es.
zum Beitrag10.11.2021 , 04:00 Uhr
Ist sie nicht, denn dabei kommt es auf die Fristen an. Die Linke setzen 2035, Grüne 2041 und FDP 2050 als Ziel für die Erreichung der Klimaneutralität. Dazu Volker Quaschning:
"Wahlprogramme, die nach 2030 die Klimaneutralität anstreben, zielen folglich darauf, dass Deutschland das uns zustehende CO₂-Budget für 1,5 Grad überschreitet."
Sich zum 1,5 Grad-Ziel zu bekennen ist einfach. Dass sich mit keinem der Wahlprogramme das Ziel erreichen lässt, steht hier: www.tagesschau.de/...limakrise-101.html
Und das sind bloß die Wahlprogramme, in Koalitionen wird das noch weiter verwässert.
zum Beitrag09.11.2021 , 06:46 Uhr
Die Grünen hatten das 1,5 Grad-Ziel gar nicht im Wahlprogramm, falls das jemand vergessen hat. Jetzt so zu tun, als wäre das von Anfang an die rote Line gewesen, ist verlogen. Sie brauchen jetzt auch nicht die Klimaaktivisten zu Hilfe zu rufen, die sie versucht haben, einzugemeinden, wenn sie selber nicht genug Standing haben, das durchzusetzen oder eben zu sagen, so nicht. Ist kein Beinbruch, wenn es nicht zur Ampel kommt, es steht wesentlich mehr auf dem Spiel als bloß eine reguläre Regierungsbildung mit ausreichenden Mehrheiten. Dann wird es eben eine Minderheitsregierung oder es gibt Neuwahlen. So what.
Abgesehen davon gibt es reichlich weitere wichtige Themen außer dem 1,5 Grad-Ziel, zb die schreiende finanzielle Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaftsordnung. Für die 1,5 Grad brauchen wir möglichst viele im Boot, aber die müssen das auch leisten können, und dafür kann die Politik sorgen, wenn sie will und den Zusammenhang verstehen und endlich anerkennen will.
Also genug Stoff, um FDP und SPD zu sagen, ihr könnt uns mal, weiter so läuft nicht mehr. Das wäre glaubwürdig, leider sehr unwahrscheinlich, dass das passiert. Man kann nicht auf der einen Seite berechtigt so tun, als würde man Riesen-Alarm machen und dann, wenn's drauf ankommt, den Schwanz einziehen und sich auf die immer gleichen faulen Kompromisse einlassen. Was Politik ist und wie sie funktioniert, ist zunehmend egal. Die althergebrachten Gewissheiten und Mechanismen nützen nichts mehr. Ihr seid dabei, euch selber überflüssig zu machen.
Tja, Grüne, ihr könnt jetzt wählen zwischen Realo und Fundi. Dabei hattet ihr gedacht, dass ihr das Problem längst entsorgt habt. Dumm gelaufen. Gut so.
zum Beitrag08.11.2021 , 06:16 Uhr
Einfach den CCC beauftragen. Im Unterschied zu Dorothee Bär haben die Ahnung von ihrem Fachgebiet. Und Räumlichkeiten haben die auch selber.
Was beim Verteidungungsministerium und McKinsey geht, sollte doch beim Digitalministerium ein Klacks sein. Der CCC macht übrigens ehrenamtlich! schon etliche Jahre die Hausaufgaben der Politik, zb durch "Chaos macht Schule" www.ccc.de/schule
Bonus: Externe, die sich wirklich auskennen, langfristige Konsequenzen ihrer Entscheidungen im Blick haben und nicht gewohnheitsmäßig in die eigene Tasche wirtschaften. Wär mal was anderes.
zum Beitrag07.11.2021 , 05:24 Uhr
Die Olivgrünen sind die Einzigen, die drastische Vorschläge machen.
1. Stimmt: der Rüstungsetat muss ordentlich erhöht werden. Denn Rüstung ist bei den Grünen gut fürs Klima. Wieviel Klimaschaden verursacht wohl alleine das US-Militär? Was haben die geraucht? Die 50 Milliarden werden im Klimaschutz benötigt, nicht für Kampfdrohnen und weltweite "Nie-wieder-Auschwitz"-Einsätze.
2. Stimmt nicht: Denn die Partei die Linke hat bzgl Klima mindestens so weitgehende Forderungen aufgestellt.
3. Fordern und Labern kann man viel, das kostet nix außer Zeit und Aufmerksamkeit, die alle anderen besser woanders einsetzen könnten. In der Umsetzung hapert es noch ein wenig, ob das Stuttgart/Diesel oder Danneröder Forst war, leiderleider gab es immer formale Ausreden.
4. Und im Wahhlkampf haben die Grünen dann entdeckt, dass locker ein Drittel der Bevölkerung die tollen Vorschläge gar nicht umsetzen, weil nicht bezahlen kann, mit Geld, Lebenszeit oder Aufwand. Na dann regeln wir das über Steuererleichterung. Wie denn, wenn Leute so wenig verdienen, dass sie gar keine zahlen? Oder wenn Vermieter die umweltschonendere Modernisierung mal wieder auf die Mieter abwälzen dürfen. Bloß die Vermögenden nicht belasten, das ist der heilige Gral. Dabei ist es ganz einfach: vermögend signalisiert die Fähigkeit, zu tun.
Von der gesamten Politkaste kommt genau gar nichts, im Gegenteil, die sind Teil des Problems, lavieren zu ihrem persönlichen Vorteil rum, folgen ihren Einflüsterern aus der Wirtschaft, so lange es irgendwie geht, ändern substanziell erst etwas, wenn sie dazu gezwungen werden, und dann in kleinstmöglichen Schritten, und genau das beschreiben Thunberg und die meisten FFF-Leute präzise.
Und genau so wird es kommen. Die Einschläge kommen näher, und irgendwann bewegen sich auch die sog. EntscheiderInnen, weil Quatschen, Ablenken, Selbstbereichern nichts mehr hilft. Wie das läuft, lässt sich gut bei Corona beobachten.
zum Beitrag01.11.2021 , 06:17 Uhr
Bergbau ist in Australien *die* Schlüsselindustrie, ein vielfach wichtigerer Faktor fürs BIP als hier die Autoindustrie. Das sind gar nicht mal so viele Jobs, aber milliardenschwere weltweit operierende Konzerne, zb ging es mal um den Abbau Seltener Erden in Grönland. Entsprechend massiv ist der Lobbydruck auf die australische Regierung. Keine australische Regierung kann es sich erlauben, sich mit der Bergbauindustrie anzulegen, daran sind schon andere gescheitert. Deswegen agiert Morrison so, abgesehen davon, dass er eh kein Interesse hat, irgendwas zu ändern.
Die Klimapolitik hat damit einen weiteren interessanten Aspekt: Wie mit Ländern umgehen, die offensichtlich nicht ihren Teil beitragen werden. Wenn dabei mit nachvollziehbaren Standards hantiert würde, die auf alle Handelspartner gleichermaßen angewendet werden, könnte Druck ausgeübt werden, ohne sich angreifbar zu machen. Ich befürchte aber, dass ein solches Instrumentarium sofort politisch missbraucht würde, um missliebige Staaten vom Handel auszuschließen. Und dann könnten betroffene Staaaten zu Recht argumentieren, ihr führt Handelskrieg unter dem Deckmantel Klimaschutz und wären ganz sicher nicht im Boot. Hier ist allerhand Disziplin und Weitsicht gefordert und ein Überwinden der alten dummen Politik und der zugehörigen Gewohnheiten, auch wenn die eigene Wirtschaft jault. Gleichzeitig klare nachvollziehbare Ansagen. Brasilien lässt grüßen. Wenn sich Umweltvandalismus nicht mehr lohnt, kapiert das sogar die Wirtschaft, egal wo. Als letzte.
zum Beitrag29.10.2021 , 01:33 Uhr
So ist das eben, wenn öffentliche Infrastruktur dieser Größe und Reichweite in der Hand privater Unternehmen ist, die keiner demokratischen Kontrolle unterliegen, deren Regeln der Öffentlichkeit unbekannt sind und deren oberste Prioritäten Marktbeherrschung und Profit sind. Und ja, es ist quasi-öffentliche Infrastruktur, da die Konkurrenz nicht existiert, weil sie aufgekauft oder eliminiert wurde, und deswegen und wegen dem Netzwerkeffekt die übergroße Mehrheit aller "social media"-Teilnehmenden in Zuckerbergs Privatinternet unterwegs ist. Und nein, man muss nicht bei Facebook und Instagram und WhatsApp sein - jedenfalls, wer sich das erlauben kann im jeweiligen sozialen oder beruflichen Umfeld, wer die Gefahren begreift, die von diesem menschenverachtenden System ausgehen und wer die Nerven und Kenntnisse hat, den persönlichen Boykott zu vertreten und durchzuziehen.
zum Beitrag27.10.2021 , 08:41 Uhr
Exakt. Dass das überhaupt erklärt werden muss, liegt ja nur daran, weil hier lustigerweise versucht wird, sich mit Hilfe einer pro/contra-Seite an 1 Pimmel abzuarbeiten ...
zum Beitrag25.10.2021 , 03:56 Uhr
Nein, vorindustrielle Lebenweise ist natürlich nicht erstrebenswert, wenn wir uns nicht alle im Wald von Ameisen ernähren oder zurück zur Lehensherrschaft wollen.
Wir haben durch unsere Technik andere Möglichkeiten als die zitierten Naturvölker, mit den vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Die Technik gibt es allerdings nicht ohne Preis, das Problem hatten Naturvölker nicht.
Der zentrale Punkt ist aber, Technik hin oder her, dass *wir* mit den vorhandenen Ressourcen endlich verantwortungsvoll umgehen, der bisherige Ansatz skaliert nicht und ist nicht mal mittelfristig tragfähig. Was ist daran nicht zu verstehen?
Ganz oben auf meiner persönlichen Top10 wäre deshalb nicht nur das Infragestellen, sondern das Beseitigen des Primats des Wirtschafts- und Finanzsektors. Diese beiden Sektoren haben jetzt ca 40 Jahre unter Beweis gestellt, dass sie als alles dominierender Faktor den Fortbestand der Menschheit gefährden, neben all den anderen Schäden, die sie verursacht haben.
Das heißt nicht, dass diese beiden Bereiche nicht eine wichtige Funktion haben, aber sie dürfen nicht alles andere dominieren, können es auch nicht leisten. Denn offensichtlich sind in dieser Szene mehrheitlich verantwortungslose Irre unterwegs, und außerdem gibt es viele Bereiche, die nicht funktionieren, wenn sie Profitmaximierung als Priorität übergestülpt bekommen, das Gesundheitswesen zb. Eigentlich fällt mir überhaupt kein Bereich ein, der am besten funktioniert, wenn Profitmaximierung oberste Priorität hat, außer Spielcasino.
Wirtschafts- und Finanzmacht ist die Grundlage für militärische Stärke. Das dürfte eine Hauptmotivation sein, immer größeren Reichtum an einer Stelle zu konzentrieren, ohne Rücksicht. Deswegen wird auch kein Staat seine Wirtschaft runterbremsen, aus Angst, das Wettrüsten zu verlieren. Und damit wären wir beim Thema Friedenspolitik, die international überhaupt nicht mehr existiert. Daher: System Change, not Climate Change.
zum Beitrag24.10.2021 , 07:19 Uhr
Schwierig. Wie verändert man ein System, das gegen Veränderung maximal abgesichert ist? (Nebenbei, das BSI könnte hier noch eine Menge lernen.) Denn um nichts Geringeres geht es hier. Die immer noch geltende Agenda von Politik, Wirtschaft und den meisten Medien erlaubt es nicht, angemessen auf die Herausforderung zu reagieren.
Die Gesellschaft ist nur teilweise daran gebunden und teilweise schon sehr viel weiter. Aber es wäre kontraproduktiv, mit Aktionen, die sich leicht diskreditieren lassen - und das wird sofort passieren - größere Teile der Gesellschaft von der anderen Seite vereinnahmen zu lassen, weil die Klimaschützer ja den Umsturz wollen oder Radikale sind usw usf.
Nötig ist hier wegen der weitgehenden Immunisierung des Systems gegen Veränderung ein weiterer intelligenter Hack des Systems. Die systemeigenen Mechanismen nutzen, um das Anliegen durchzusetzen. Der Schulstreik war so ein Hack. Jeder und jede hatte eine Meinung dazu, von "das können die nicht machen, hier herrscht Schulpflicht" bis zu "die haben völlig Recht und ohne so eine deutliche Aktion hört eh keiner zu". Es war deswegen ein Riesenthema, gerade auch wegen der Regelverletzung. Flankierende Maßnahmen ohne Regelverletzung wie die erfolgreiche Klage vor dem BVerfG waren kein Hack, aber auch nicht schlecht.
Es ist leider ein ungleicher Kampf. Die etablierte Seite hat alle möglichen Zwangsmittel, Infrastruktur, Rechtsrahmen, Propagandakanäle, Vereinnahmungsmechanismen auf ihrer Seite. Die Motivation, das System beizubehalten bzw zu verändern, dürfte auf beiden Seiten gleich stark ausgeprägt sein. FFF und Sympathisanten bleibt als Domäne ihre Kreativität und Intelligenz im Umgang mit dem "Apparat". Es ist nicht so, dass der unangreifbar ist, aber man muss es geschickt anstellen. Ich wünsche uns viel Erfolg dabei.
zum Beitrag23.10.2021 , 06:28 Uhr
Sehr gut. Carla Reemtsma ist schon wiederholt positiv aufgefallen, sie ist sehr gut informiert, redet Klartext, passend zum klaren Blick auf die Zusammenhänge, verfolgt keine Sonderinteressen für eine bestimmte Clicque und lässt sich nicht vor irgendeinen Karren spannen. Von solchen Menschen brauchen wir noch wesentlich mehr, weil es nicht mehr um diese immergleichen idiotischen Politikspielchen geht. Wenn wir überhaupt die Probleme in den Griff kriegen, dann da entlang.
Von der offiziellen politischen Szene haben wir nichts Substanzielles zu erwarten, die verfolgen einfach andere Ziele und Prioritäten, das ist doch offensichtlich, egal was sie in ihren Werbesprüchen kommunizieren. Bei diesem Thema ist nichts mehr mit Austricksen, Lavieren Aussitzen, Schönreden, Ablenken, Ich, Ich, Ich, der ganze dumme Werkzeugkasten der Politik funktioniert da nicht. Die Folgen der Zerstörung finden statt. Punkt.
Es sei denn, man hört auf, die Lebensgrundlage der Menschheit zu zerstören. So einfach kann das sein, kaum macht man's richtig, schon funktioniert's. Naturvölker wissen das seit zig zehntausend Jahren. Da kann man einwenden, die hatten gar nicht die Möglichkeit, so viel kaputt zu machen. Umso beschämender für uns. Die konnten die Erde gar nicht verwüsten, hatten aber trotzdem Konzepte, Standards, Mythen, die die Natur respektiert und bewahrt haben. Nur wir "Zivilisationen" mit all unserer Technik und unseren kranken perversen Konzepten haben jedes Maß und Bewusstsein für die realen Umstände verloren. Mit großer Macht kommt große Verantwortung. Aber das erklär mal den neoliberalen Teenies im oberen Management, die rücksichtslos alles ausbeuten und den Kampf Reich gegen Arm ständig neu organisieren. De Armen können sich kaum noch wehren. Die Erde - kann!
zum Beitrag19.10.2021 , 04:23 Uhr
So 1 Pimmel
zum Beitrag18.10.2021 , 15:54 Uhr
Das wird hier auch so kommen, denn die Logik der Ausbeutung, gerne ohne langfristiges Konzept, ist die gleiche. Viele wichtige Bereiche hier funktionieren nur noch deshalb, weil sie von unterbezahlten Kräften aus Osteuropa abgedeckt werden, Pflege, Ernte, Transport, Lebensmittel usw.
Wie dünn da das Eis ist, konnte seit Corona besichtigt werden, als Erntehelfer aus Osteuropa eine Sondergenehmigung für Einreise und Aufenthalt bekamen. Für die beschissenen Bedingungen und Hungerlöhne würde bzw *kann* keiner im Inland mehr arbeiten. Komischerweise hat die Landwirtschaft vor 50 Jahren auch ohne dieses Schneeballsystem funktioniert. Na klar, denn da passte zb die Bezahlung zu den Lebenshaltungskosten. Die - zb hohe Miete - nicht einfach so vom Himmel fallen. Und wo bleiben die Margen, wenn nicht bei den ausgebeuteten Arbeitern und den Landwirten? Beim Discounter.
zum Beitrag16.10.2021 , 05:01 Uhr
Und damit wären wir sofort bei der Frage, wie bekommen wir wieder ein säkulares Gemeinwesen? Ohne die Religion Neoliberalismus. Denn dass der wie eigentlich alle Religionen nur für die Wenigen auch auf Erden super funktioniert, ist mittlerweile an allen Ecken und Enden offensichtlich, wenn man sich nicht permanent selbst belügt.
Und selbst die wenigen, sozial schwachen Nutznießer des Neoliberalismus merken allmählich, dass ihr Irrglaube dazu führt, dasss der gesamte Planet demoliert wird, weil sie eben nie genug kriegen, und nun ihre schöne Ausbeutungsmasche in Gefahr gerät. Von dem menschlichen Leid, das der Neoliberalismus seit langem verursacht, gar nicht zu reden.
Wie wäre es stattdessen mit einer Gemeinwohl-Ökonomie?
zum Beitrag12.10.2021 , 05:11 Uhr
Ich habe nicht Totalitarismus gesagt, sondern totalitäre Merkmale, das ist ein Unterschied, auf den es hier ankommt. Das ist ja genau die Strategie dieser Konzerne, in kleinen Schritten die Grenzen auszudehnen, immer schön unter dem Radar, bis Fakten und Abhängigkeiten etabliert sind. BigTech kann dieses Spiel noch lange spielen, und sie werden es weiterhin so handhaben, dass sie möglichst keine allzu offensichtliche Angriffsfläche bieten, und wenn, wird eben ein wenig zurückgerudert, bis zum nächsten Vorstoß.
"... gäbe es sie wäre das sogar ein Problem weil sich so ein Unternehmen damit ja eine zum Staat parallele Rechtskompetenz anmaßen würde"
Das ist doch längst so. Was bspw dort gelöscht/gefiltert/gesammelt/gepusht wird, entscheiden die Konzerne nach der Öffentlichkeit nicht bekannten und erst recht nicht mit ihr abgestimmten Regeln. Jetzt kann man sagen, kein Thema, ist ihr Hausrecht. Nur wenn man eine Kommunikationsinfrastruktur für Milliarden Menschen betreibt, ist der Fall nicht mehr so einfach damit abgetan. Aus diesem Grund gibt es Regelwerke und Kontrollmechanismen für klassische breitenwirksame Medien, so unzulänglich sie manchmal auch sein mögen.
"Wer sich um seine Daten sorgt kann sich problemlos abmelden"
Oder gar nicht erst anmelden, so halte ich das. Nur dass ich einen großen Teil der Angebote im Netz gar nicht mehr wahrnehmen kann, wenn ich BigTech durch technische Maßnahmen ausschließe, das betrifft nicht nur Google, Facebook usw, sondern auch eine großen Teil aller Webseiten, weil die dort auch mit drin hängen, absichtlich durch die Betreiber oder über die Baukästen. Dann darf man auch kein übliches Smartphone nutzen und muss auf Windows verzichten, weil sich die "Telemetrie" nicht abschalten lässt. Da bleibt nicht viel übrig. Schwierig, wenn man irgendwas davon beruflich braucht oder sich nicht auskennt.
"Einschränkung von Bürgerrechten?"
Recht auf informationelle Selbstbestimmung, um nur eins zu nennen. Wie sollte ich das einklagen?
zum Beitrag11.10.2021 , 01:42 Uhr
Eigentlich schade, mich verkürzt zu zitieren und dann mit Jana aus Kassel zu vergleichen, um ein Schein-KO-Kriterium für die Befassung mit meinen Argumenten zu konstruieren.
Ich sehe mich nicht im bewaffneten Widerstand oder im Untergrund. Ich habe darauf hingeweisen, dass durch BigTech elementare demokratische und Marktregeln nicht eingehalten werden und dass es innerhalb der bestehenden Systeme Mechanismen und Möglichkeiten gibt, das abzustellen. Was aber nicht passiert.
Zu den historischen Monopolen in USA: Diese wurden längst nicht alle entflochten, und wenn (S.O., American Tobacco), gruppierten sie sich anschließend neu, ohne ihre Marktdominanz zu verlieren. Und im großen Unterschied zu BigTech gab es in Europa zu den historischen US-Konzernen keine Abhängigkeiten, die den Alltag und die Abläufe hier in Europa dermaßen geprägt haben. Insofern besagt der Verweis auf die teilweise Entflechtung der alten US-Monopole nur, dass es mal gemacht wurde, aber mit geringem Erfolg, und es hatte mit Europa nichts/wenig zu tun. Außerdem gab es in sämtlichen genannten Sparten eigenständige Konzerne und Alternativen in Europa. Wenn das so wäre, wäre ja schon einiges gewonnen.
zum Beitrag11.10.2021 , 00:18 Uhr
Ein Werbeverbot im öffentlichen Raum würde auch vermitteln, dass es nicht immer und überall um Konsum geht. Es wäre keine Symptombehandlung, da die Konsummaschinerie wesentlich auf Werbung basiert, sondern schon fast ein Paradigmenwechsel. Nicht schlecht. Ich informiere mich, wann ich es für richtig halte. Ich kaufe, wenn ich etwas brauche und für brauchbar halte. Ich möchte mit offenen Augen durch eine Stadt gehen können und nicht die Hälfte der Zeit damit verbringen, die visuelle und akustische Umweltverschmutzung wegzufiltern. Außerdem könnte jede Menge Energie eingespart werden. Einfach mal gute Produkte herstellen, die muss man nicht anpreisen wie Sauerbier.
Es geht ja nicht darum, die Wirtschaft abzuschaffen, aber sie muss eben nicht jeden Lebensaspekt dominieren, sondern einfach ihre Funktion erfüllen, nicht mehr, nicht weniger.
Dann noch Internet ohne tracking und die Menschheit wäre ein gutes Stück weiter.
zum Beitrag10.10.2021 , 21:28 Uhr
"Irgendwie scheint der Glaube daran in autoritären Verhältnissen zu leben gerade ziemlich Konjunktur zu haben"
1. Ich meinte damit nicht unseren Staat, sondern das Agieren dieser Konzerne hat totalitäre Merkmale, dem unsere Staaten nichts entgegensetzen 2. autoritär totalitär 3. Lesen Sie doch bitte die Definitionen zu Totalitarismus durch, de.wikipedia.org/wiki/Totalitarismus, insbesondere die Abschnitte Merkmale des totalitären Staates, Ökonomischer Totalitarismus und Totalitärer Überwachungskapitalismus. Selbst im Abschnitt Merkmale des totalitären Staates, obwohl es um Staatsmerkmale geht, trifft die Hälfte der Merkmale auf das Agieren dieser Konzerne ähnlich zu, als da wären: Keine Gewaltenteilung, Überwachung, Einschränkung der Bürgerrechte, Spitzeltum (und über Bande auch Geheimdienst).
Es geht mir gar nicht primär darum, ob und wie totalitär das ist, das ist im Gesamtpaket nur ein Teilaspekt, sondern um die Wahrnehmung eines ernsten Problems.
Ihr Beispiel mit den US-Ölfirmen hinkt insofern, dass nicht ein Großteil der Welt von ihnen abhängig war. Und die US-Regierung hat sicher kein Interesse, einen der Hauptäste abzusägen, auf denen sie sitzt. Mir würde es schon reichen, wenn einige europäische Länder Alternativen unterstützen würden, die die genannten Probleme nicht haben.
zum Beitrag10.10.2021 , 01:25 Uhr
Selbstverständlich hat er Recht, in allen Punkten. Und es gibt die Instrumente, auch solche Giganten zu zerlegen und/oder ihnen auf andere Weise ihre alles dominierende Macht zu nehmen. Nur die Einsicht fehlt, dass das dringend nötig ist, und damit auch der Wille, sowohl bei Regierungen als auch bei Menschen, die die Dienste nutzen.
Der sog. "Freie Markt" basiert auf der Idee, dass es Wettbewerb gibt. Den gibt es hier nicht. Punkt. Konkurrenz wird einfach eingekauft und selbst weiterbetrieben oder stillgelegt. Hallo Kartellamt? Jemand zu Hause?
Wer die zugrundeliegende Strategie schwarz auf weiß haben will (es soll keiner sagen können, er/sie hat es ja nicht gewusst), lese Peter Thiels (u.a. Paypal-Gründer, Facebook-Großaktionär, Trump-Unterstützer) "From Zero to One" - Wettbewerb ist was für Loser. Dann reden wir weiter.
Das ist aber nur die ideologische Seite. Der gesamtgesellschaftliche Schaden, den die IT-Giganten verursachen, ist ebenso gigantisch. Das Internet wurde mit der Erfindung des Buchdrucks verglichen, die Kommunikationsinfrastruktur für die gesamte Menschheit. Nur dass wir beim Lesen eines Buches nicht von einigen wenigen Oligarchen bestohlen werden. Das Internet ist nicht Google, Facebook, App-Store usw, aber es ist von den zugehörigen Monopolisten teilprivatisiert, und selbst außerhalb der privaten Ländereien wird Wegezoll fällig. Das muss man sich mal vorstellen, ich geh zum Bäcker, muss aber bei Ankunft 5 Euro in die Google-Kasse entrichten.
Von der Lobbymacht, der nicht-gewählten Quasi-Legislative/Judikative/Exekutive in einem und den Profi-Psycho-Manipulationen zum Zweck der Profitmaximierung, denen besonders der Nachwuchs ausgeliefert ist und dadurch millionenfach psychische Schäden davonträgt, ganz zu schweigen.
Totalitär muss nicht aussehen wie in Deutschland in den 30ern. Auch müssen keine Menschen umgebracht werden, da man sie doch melken kann. Aber maximale Kontrolle und Dominanz sind wichtige Merkmale.
zum Beitrag08.10.2021 , 04:35 Uhr
welches linke Lager?
zum Beitrag06.10.2021 , 04:45 Uhr
Wer die politische Dimension verstehen möchte, sollte sich diesen Artikel über Peter Thiel geben: netzpolitik.org/20...dol-fuers-monopol/
Einige haben hier FOSS ins Spiel gebracht und einige kritisiert. Fest steht, dass ein großer Teil von dem, was da draußen läuft, auf FOSS basiert, Router, iOS, Android, Webserver, Mailserver, einige Datenbankserver, Officepakete, Onlineshops usw, Linux sowieso. Die Bedeutung für die Infrastruktur zu Hause, in der Firma, regional, weltweit wird von den meisten krass unterschätzt (nebenbei waren vermutlich hunderttausende Firmengründungen nur deswegen möglich).
Entsprechend fehlt auch der Impuls in Politik und Wirtschaft, diesen Bereich zu fördern. Diese Leute verstehen einfach nicht, dass sie sich damit selber den größten Gefallen tun würden. Abgesehen davon, dass dadurch auch die irrsinnigen Abhängigkeiten beseitigt würden, die heute das ganze Land durchziehen. Die verhindern, dass ernsthaft gegen die Monopolisten vorgegangen wird, die weder Steuerrecht, noch Kartellrecht noch Datenschutzrecht beachten. Und sich auch nicht an Standards halten bzw immer wieder versuchen, diese zu ihren Gunsten zu verändern, um Konkurrenz auszuschalten.
Es gibt seit langem einen großen IT-Fachkräftemangel. Dieser führt dazu, dass IT-Leute oft überarbeitet sind und nicht mehr wie vor 10-20 Jahren ihre freie Zeit in FOSS stecken können. Höchste Zeit, dass sich das ändert.
zum Beitrag01.10.2021 , 05:13 Uhr
Durch das Wahlergebnis wird nochmal unterstrichen, dass die Partei "die Linke" mit ihrem aus USA importierten Projekt gescheitert ist, über Symptombehandlung Ursachen zu verändern. Das funktioniert nirgends und selbstverständlich auch hier nicht. Das ist so grundlegend und offensichtlich, dass man nicht mal in ein konkretes Thema einsteigen muss, um das zu begreifen.
Da half es auch nichts mehr, ein ambitionierteres Klimaprogramm aufzulegen als die Grünen und ein ambitionierteres Sozialprogramm als die SPD. Eine Kopie der Grünen braucht niemand. Solange "die Linke" (der Parteiname ist mittlerweile genauso anmaßend wie Amerika für USA) ihre grundlegenden Prinzipien nicht offensiv vertritt, ist sie überflüssig. Es wäre heute ein Leichtes (von medialer Ignoranz abgesehen), die politische Konkurrenz durch den Ring zu treiben, bei all den Missständen, deren Ursachen präzise beschrieben wurden und für die es bessere Alternativen gibt, alte und neue.
zum Beitrag01.10.2021 , 04:25 Uhr
Lese weder RT noch Deutsche Welle. Warum wird letztere nicht ebenfalls abgeknipst? Deren Berichterstattung zur aktuellen Gaspreisentwicklung und vor allem, wer dafür angeblich verantwortlich ist, ist belegbar Fake News und Propaganda.
blog.fefe.de/?ts=9fb268bf
Nochmals, lieber Wertewesten: Solange im Westen das gleiche wie im Osten praktiziert wird, seid ihr keinen Deut besser. Daran ändert auch nichts, dass ihr grundsätzlich mit zweierlei Maß messt.
zum Beitrag30.09.2021 , 03:31 Uhr
"Baerbock jetzt schonen zu wollen, hat etwas von Tür aufhalten und in den Mantel helfen – es scheint nett, will aber die Hilfsbedürftigkeit des weiblichen Geschlechts unterstreichen."
Vielleicht sollten Sie sich noch einmal "Blade Runner" ansehen. Dort geht es um den Unterschied zwischen Mensch und Maschine - und wie unklar das vielen ist, nach wie vor. Worauf Claudia Latour neulich in einem taz-Interview hingewiesen hat - Automaten (sie sagte Algorithmen, aber das sind nur die Steuerungsregeln eines Automaten) sind nicht in der Lage, Kontext und Absicht in die Beurteilung einfließen zu lassen.
Ich werde weiterhin anderen Menschen unabhängig von Alter / Geschlecht / sonstwas die Tür aufhalten, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das ist einfach ein nacheinander schauen, gelebtes füreinander da sein. In den Mantel helfen ist altmodischer, muss aber heute auch kein Ausdruck von Überheblichkeit sein, sondern kann die selbe Motivation haben.
Sie tragen dazu bei, dass feministische Anliegen weniger ernst genommen werden, wenn Sie solche Handlungen diskreditieren und wie ein Automat beurteilen.
zum Beitrag30.09.2021 , 02:32 Uhr
Ihr Leben ist zu kurz, um gegen die "Hohen Herren" anzurennen, die doch immer nur den Status Quo moderieren. Da ist einfach nicht der Wille vorhanden und war es nie, substanziell etwas zu verändern. Wie viele Generationen vor Ihnen haben das schon versucht, auf der halben Welt? Wenn es jemand wirklich durchgezogen hat, gab es Kriege deswegen.
Diese Institution braucht niemand mehr, sie verrät und missbraucht die ursprünglichen Ideale, und das schon seit vielen Jahrhunderten.
Leben Sie ihren Glauben in einer Gemeinschaft, die Ihre Werte teilt, und in der Anspruch und Wirklichkeit nicht in krassem Gegensatz zueinander stehen.
zum Beitrag30.09.2021 , 01:34 Uhr
Es wird Jamaika, wetten?
Die FDP kann alle anderen Beteiligten vor sich hertreiben. Die erzählen seit langem genau das, was sie vorhaben, die müssen nicht rumeiern. Intern konsistent, keine Lagerkämpfe, alles Marktradikale, einfach. Staat und Gesellschaft nur als Lückenbüßer und Katastrophenschutz, wenn ihre reiche Klientel sich mal wieder verzockt hat oder der Markt es eben nicht regelt. Und als Zulieferer für den Reichtum der Wenigen.
Die Grünen sind so gaga aufs wichtig sein, dass sie das akzeptieren werden. Die werden auf keinen Fall den Lindner von 2017 geben und die mögliche Regierung platzen lassen.
Die FDP will nicht mit der SPD, Mindestlohn usw, sonst noch Wünsche? Die wollen mit der CDU. Wollten die Grünen ja auch, da ist kein großes Problem. Die FDP wird sagen, wir machen das mit der CDU und die Grünen, ja klar, Hauptsache, wir sind dabei.
Kanzler Söder, Außenminister Habeck, dann ist der schon mal aus dem Salat und die Grünen können sich toll finden wie bei Fischer. Finanzminister Merz und Wirtschaftsminister Lindner. Na gute Nacht. Für VW wird 5G ausgebaut, Deutschland zieht gen Russland oder China zu Felde. Klimafragen lösen wir technisch. Oder so. Oder gar nicht. Gerechte Gesellschaft? Vergesst es, komplett. Recht des Stärkeren ist das Motto. Ist auch ganz rechts ein beliebtes Konzept. Komisch, wo Lindner doch immer von der Mitte schwafelt.
Das Gute an der Konstellation ist aber, dass die Aufgaben, die wir haben, nicht von alleine weggehen, sondern dass die Idioten, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass es so weit gekommen ist, sich damit werden auseinandersetzen müssen, wie bei Corona, nur XXL. Merz, Lindner und Söder werden ihren gepamperten Privatiers erklären müssen, dass sie mal nennenswert Milliarden rüberrücken müssen, wenn sie noch Interesse an ihren Zockerbuden haben. Die Drähte untereinander sind sicherlich gut, das macht es einfacher.
Darauf freue ich mich, auch wenn leider das ganze Land Geisel ist in dem Drama.
zum Beitrag25.09.2021 , 23:11 Uhr
Feines Interview!
Danke @Redaktion, dass der Print-Artikel vom 23.9. auf den letzten Drücker am Abend vor der Wahl auch online erscheint.
zum Beitrag24.09.2021 , 02:37 Uhr
@Redaktion: Warum habt ihr eigentlich das super Interview mit Claudia Latour und Martin Sonneborn nicht in der Online-Ausgabe der taz gebracht, sondern nur in der Printausgabe - und damit Reichweite bedeutend kleiner?
taz.de/Archiv-Suche/!5798107/
Hattet ihr Bedenken, ihr könntet damit auf den letzten Metern den Grünen und der Linken in die Quere kommen? Vermutlich zu Recht.
zum Beitrag21.09.2021 , 01:59 Uhr
Schön, dass Sie die richtigen Schlüsse ziehen: "Und wir brauchen einen Plan, wie wir den Kopf oben behalten und uns nicht treiben lassen von Propaganda, PR, der Agenda der politischen Besitzstandswahrer und absurden Spins ..."
... um sie in den Sätzen darauf gleich wieder zunichte zu machen. So langt das einfach nicht. Das ist die journalistische Entsprechung zum Umgang mit der Klimakrise.
Wenn das mit der Propaganda und der Debattensimulation wirklich so klar ist, dann muss das ständig unter Beschuss sein. Nur kommt dieser Dauerbeschuss leider aus Ecken der Gesellschaft, mit denen taz-Journalisten am liebsten gar nichts zu tun hätten. Das ist das eine große Problem, und da hilft kein Plan, das ist eine grundsätzliche selbstverordnete Unfreiheit, die Journalismus zur Wirkungslosigkeit verdammt. Da entlang gibt es andere Tabus, wie bspw das Infragestellen der NATO oder gar der US-Anbindung Deutschlands. Nur weil die Linke das teilweise vertritt, heißt doch nicht, dass darüber nicht mehr diskutiert werden darf. Afghanistan wäre eine gute Gelegenheit gewesen, stattdessen nötigt man denen nach dem Totalversagen der NATO noch ein Bekenntnis zu ihr ab und alle schauen zu. Nur in der LMd wurde der NATO mal deutlicher auf den Zahn gefühlt.
Erinnert ein bisschen an den Umgang mit den frühen Grünen, "ihr seid doch nicht politikfähig, wenn ihr nicht XY unterschreibt". Analog taz und viele Medien, "ihr seid doch nicht ernstzunehmen, wenn ihr euch nicht an Spielregeln haltet" - die nicht ihr, sondern wir definieren. So kommt man in Talkshows und in den Kreis der Leitmedien, aber nicht an den Kern der unzähligen Miseren.
Lindner hätte sich um Kopf und Kragen reden müssen, und Baerbock genauso. Gerade weil die Messlatte unabhängig von den politischen Vorlieben liegen sollte.
Bettina Gaus hatte damals nach Nils Melzers Bericht zu Assange einen ähnlichen selbstkritischen Artikel geschrieben, aber was folgte dann? Nichts.
zum Beitrag15.09.2021 , 03:56 Uhr
Es ist ganz gleich, die anstehenden Aufgaben kann dieses Personal nicht erledigen, dafür fehlt ihnen einfach alles, das Knowhow, die Ausbildung, die Erfahrung, die Reife, die Weitsicht, die Disziplin, der Mut, die Phantasie, die Bescheidenheit.
Die eigentliche Arbeit machen ohnehin immer andere, die nicht im Rampenlicht stehen. Dazu brauchen sie auch nicht die Weisung von "Übergeordneten", die die Zusammenhänge nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.
Und ob die Grünen über 8,9% kommen, werden wir noch sehen.
zum Beitrag09.09.2021 , 02:24 Uhr
Aus jeder Krise noch Profit schlagen.
Der Markt richtet da gar nix.
Erstens ist es schon lange so, dass die, die am ehesten eine Versicherung bräuchten, gar keine kriegen. In den typischen Hochwassergebieten an Rhein und Mosel bspw gibt es für die Anwohner einfach keine Versicherung gegen Hochwasser. Auf der Festung Ehrenbreitstein, gut 100 Meter über dem Rheinpegel, kriegt man bestimmt eine. Und eine gegen Sandstürme.
Zweitens wäre bei einer großen Katastrophe die Versicherungsbranche schnell bankrott. Es braucht nur ein Hochwasser wie 1993 in Kombi mit einer Woche Starkregen. Das kleine Ahrtal war ein Vorgeschmack, eine noch relativ moderate Warnung.
Dann darf es wieder der Staat und/oder die Bevölkerung richten, das war dort und bei den Coronahilfen zu sehen. Um solche Summen könnte es zukünftig häufiger gehen. Deswegen wollen die Marktapostel den Staat auch nicht abschaffen, sie brauchen ihn als Feuerwehr und Backup für ihre Beutezüge.
Da es also ohnehin beim Staat hängenbleiben wird, kann man es auch gleich so organisieren, dass die bereitgehaltenen Summen nicht noch üppige Profite der Privatindustrie ergeben müssen. Und die Betroffenen sich nicht mit ihren "Versicherern" rumstreiten müssen, die jede Gelegenheit nutzen, sich aus der Verantwortung zu stehlen.
zum Beitrag03.09.2021 , 02:59 Uhr
Schrems hat vollkommen Recht: Irland hat in der EU nach wie vor die Funktion bzgl Datenschutzverletzung, die Luxemburg und Niederlande bei der Steuerhinterziehung haben. Das ist das jeweilige asoziale Geschäftsmodell, zum Schaden aller anderen EU-Länder.
Der EU ist das natürlich klar, und auch der Unmut darüber in anderen Ländern, es wurde von Behörden! schon angeregt, Irland dieses Amt zu entziehen, weil es EU-Datenschutzrecht gegenüber den Tech-Monopolisten de facto seit Jahren ausschaltet. Irlands sog."Datenschutzbehörde" steht zu Recht auf der Abschussliste. Deshalb konnte Irland gezwungen werden, die ursprünglich vorgesehene lächerliche Alibi-Strafe zu verfünffachen, was immer noch lächerlich ist. Die Iren bekamen ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnten - ihr setzt die Strafe hoch oder wir machen euch endgültig dicht.
Die Mthode der Monopolisten ist eine Rangehensweise, die der Neoliberalismus perfektioniert hat: Move Fast. Saug so schnell es geht, so viel Reichtum wie möglich ab, egal ob es legal, halblegal oder scheißegal ist. Kommt es zu Ärger deswegen, ist man schon so schlagkräftig und reich, dass Strafen aus der Portokasse bezahlt werden können und außerdem selbst gegen die EU langwierige Gerichtsverfahren geführt werden können, währenddessen man die Welt fröhlich weiter bestiehlt. Zwischendurch immer mal wieder Imagekampagnen, um der Welt vorzutäuschen, dass sie die Guten sind.
225 Mio sind für Facebook Peanuts. Die haben den 100fachen _Gewinn_ in einem Quartal. Datenhehlerei lohnt sich.
zum Beitrag31.08.2021 , 03:46 Uhr
Neben dem, was Rolf B in seinem Kommentar durchgegeben hat - was alleine schon reicht:
Hat eigentlich irgendjemand die Menschen in Afghanistan mal gefragt, ob sie die "Westlichen Werte" gebracht haben wollen?
Nein? Warum nicht? Wäre doch der zivilisierte Ablauf unter Nationen, auf Augenhöhe.
Und mit "Westliche Werte" meine ich jetzt nicht Drohnen, Bomben und brutale Besatzung, Kooperation mit korrupten Warlords, Installation von Marionettenregierungen, Vertuschen und Null Aufarbeitung der eigenen Kriegsverbrechen während der Besatzung und Belügen der Menschen im Westen, was Zweck und Stand der Mission betrifft. Und auch nicht, dass die Vorläufer der Taliban vom Westen in den 70ern in Afghanistan erst aufgebaut wurden.
Der Westen/die NATO marschiert also einfach in ein Land ein (nach Instrumentalisierung der UNO, wieder mal), das keinen Krieg erklärt hat, nichts mit dem angeblichen Invasionsgrund zu tun hatte, außer dass sich dort eine zeitlang Terroristen aufhielten, die nicht ausgeliefert wurden. Und das rechtfertigt Invasion und 20 Jahre Besatzung? Erinnert an den Umgang mit Assange. Wer wagt, sich dem US-Imperium entgegenzustellen, wird vernichtet, in Zeitlupe, so dass sich die ganze Welt die Botschaft merkt. Ein Racheakt, pure Machtdemonstration. Dass hier das Exempel an der gesamten Bevölkerung Afghanistans statuiert wurde, who cares im Westen).
Völlig überraschend kommt nun raus, dass der unnötige westliche Werteexport keiner war. Afghanistan war gut entwickelt, bis sich der Westen in den 70ern wieder reinhängte. Der korrupte letzte Chef der Marionettenregierung verkrümelt sich mit einem Hubschrauber voll Geld außer Landes. Die Armee, vom Westen jahrelang ausgebildet, führt den Kampf gegen 60K Talibans erst gar nicht.
Jedenfalls kann der Westen jetzt befreit von dieser Bürde gen China weiterziehen und den Menschen dort die westlichen Werte reinballern. Die Vorbereitungen laufen. Wie wärs, Grüne, mit 2% BIP fürs Klima statt fürs Kriegspielen im Ausland?
zum Beitrag30.08.2021 , 01:36 Uhr
Der sog. "Werteexport" des "Westens" bestand in Drohnen, Bomben und Raketen. Und in der Zusammenarbeit mit verbrecherischen korrupten Warlords, die ihr Geld mit Drogenhandel verdienen. Er bestand vorrangig darin, Rache zu nehmen und ein ganzes Land in Geiselhaft zu nehmen, aus diesem Land einen Truppenübungsplatz zu machen und der NATO einen neuen Zweck zu geben. Er bestand darin, die Drohnenmorde als Mittel der Auseinandersetzung gesellschaftsfähig zu machen, zu etablieren und zu perfektionieren und der ganzen Welt zu zeigen, dass Feinde nirgends sicher sind - zumindest wenn sie auf der eigenen Feindesliste stehen. Angeführt von einem Land, das den Internationalen Strafgerichtshof nach Kräften bekämpft, Abu Ghraib und Guantanamo und weltweit Foltercamps zu verantworten hat.
Nun ist das leider nur brutale Besatzung und schlecht schönzureden, doch im 21. Jhdt zeigt der "Westen" in solchen Fällen gern eine wohlklingende Rechtfertigung vor. Also wurde der Rachefeldzug/die Kampagne garniert mit humanitären Aktionen durch einen Tross an NGOs, die sich über die Gelegenheit und Einnahmen freuten und den Rahmen ignorierten oder nicht verstanden, dass sie nur als Alibi in diesem nicht erklärten Krieg missbraucht wurden. Vielleicht verstehen sie es jetzt.
Zumindest einige, und viele Außenstehende, haben das jetzt verstanden, die sich bisher vom Framing und der Propaganda haben einlullen lassen. Denn wie wichtig dem "Westen" aka NATO ihre Unterstützer vor Ort und was die so gemacht haben wirklich waren, konnte die ganze Welt gut beim Abzug der Besatzer beobachten und zog Schlüsse daraus. Nur deswegen wurden ungeplant und nachträglich noch einige rausgeholt, das Werteexport-Framing war in Gefahr, sich völlig in Luft aufzulösen. Deswegen ist jetzt auch so viel die Rede davon - es muss aufrecht erhalten werden, um kommende Kriegseinsätze hübsch zu verpacken.
Parallel dazu die zunehmende Aggressivität gegenüber China und, mittlerweile auf Platz 2 der Feindesliste, Russland.
zum Beitrag29.08.2021 , 02:33 Uhr
Hoffe, die PARTEI kommt möglichst weit dieses Mal. Eine der wenigen, deren Angehörige ihre Aufgabe ernstnehmen.
zum Beitrag27.08.2021 , 18:40 Uhr
Da gerne mal das Argument der Store-Monopolisten wiedergegeben wird, dass der Betrieb eines App-Store was kostet. Ja, aber bei weitem nicht 30% und insbesondere nicht eine Fülle von Bedingungen und Vorkehrungen, die die Konkurrenz ausschließen. Hier sind die Kartellbehörden gefragt. Wie schaffen das nur die Zahlungsdienstleister, die eine ähnliche Aufgabe erledigen müssen?
Obendrein wird zumindest bei Google ein großer Teil der Store-Einnahmen dazu verwendet, Telcos dafür zu bezahlen, dass sie keine anderen Stores auf die Geräte packen. Wurde gerade beim Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple/Google publik. So wird ein Schuh daraus, nämlich, dass die überzogenen Margen und monopolunterstützenden Konstrukte im wesentlichen dazu dienen, die Kriegskasse zu füllen. Freier Markt, is klar.
zum Beitrag27.08.2021 , 01:52 Uhr
Überfälliger Schritt, endlich. Die Mafiamargen und -methoden, die Apple und Google mit ihren App-Stores bisher durchsetzen konnten, gehören gestoppt. Hoffentlich wachen EU-Länder auch bald auf.
zum Beitrag26.08.2021 , 06:04 Uhr
Spitzen-Idee. So kriegen wir die Klimaveränderung bestimmt in den Griff.
Hey Grüne: Wer von den gut 30% im Billiglohnsektor soll sich denn ein Lastenrad kaufen? Schafft erstmal Hartz und uferlose Leiharbeit und prekäre Beschäftigung und Altersarmut ab, dann reden wir weiter. Steuerfinanzierter ÖPNV, das wär mal ne Ansage.
zum Beitrag26.08.2021 , 02:18 Uhr
Jenseits von Glaubenskriegen ist die Idee überzeugend, Kontrolle über die Werkzeuge zu haben, die man benutzt. Bei Smartphones und Social Media haben die meisten diesen Anspruch längst aufgegeben. Und auch bei Windows ist es unterhalb einer Business-Lizenz nicht möglich, das Raustragen von Daten aka "Telemetrie" abzuschalten. Ähnlich beim Chrome-Browser. Recht auf informationelle Selbstbestimmung - ist so 80er.
Darüber hinaus ist die Weichenstellung von Bedeutung - Konkurrenz oder Kooperation. Letztere hat dafür gesorgt, dass es das Web und Freie Software und zigtausende Systeme, die darauf aufbauen, überhaupt gibt. Ohne das würden Firmen immer noch 30000 Euro Lizenzgebühren / Jahr nur für einen Datenbankserver zahlen. Viele Firmengründungen im IT-Bereich wären überhaupt nicht passiert, allein wegen den Kosten.
Was weltweite Kooperation zustande bringt, haben wir seit den 90ern gesehen. Es hat leider etwas abgenommen, da die Strukturen dafür immer weiter privatisiert wurden. Dabei ist es das Zukunftsmodell, und die gegenwärtigen Krisen zeugen das überdeutlich.
Linux ist ausgereift und zigfach bewährt. Einzelne Bereiche sind verbesserungswürdig - kann ich bestimmte Geräte vollständig ansteuern oder bekommen nur MS und Apple die Treiber, läuft diese Bibliotheks-SW, was ist mit Anwendungen, die es wegen irgendwelchen Patenten für Linux nicht gibt?
Einzelne Staaten könnten hier viel bewirken, wenn sie den Ansatz unterstützten. Auch für sie würde das bedeuten, sich die Kontrolle über ihre Infrastruktur zurückzuholen. Die Frage ist, ob sie das wollen. In Europa sieht es nicht danach aus.
zum Beitrag22.08.2021 , 01:12 Uhr
Frau Mertins, fragen Sie doch mal ein paar ältere Afghaninnen, wie es bis Mitte der 70er in Afghanistan aussah. Nach 40 Jahren, in denen sich Großmächte dort weitgehend rausgehalten hatten. Zu einer Zeit, als Afghanistan wesentlich fortschrittlicher war, als was Sie jetzt als Errungenschaft der westlichen Besatzung beschreiben.
Bevor die USA + Golfstaaten + einige andere die Mudjaheddin und damit die Vorläufer der Taliban erst aufbauten, um der Sowjetunion ein Vietnam zu bereiten. Und damit das ganze Elend erst erzeugten, bis heute, immer wieder erneuert, gut 40 Jahre lang.
Der NATO-Einsatz gegen Afghanistan war ein dummer, großmäuliger, sinnloser Racheakt, die typische Reaktion eines G.W. Bush und seiner hyperaggressiven Neocons und einer von diesen instrumentalisierten NATO. Und um es nicht ganz so hirnamputiert aussehen zu lassen, wurde von Frauenrechten geschwafelt, die es zu bringen gäbe. Freedom & Democracy und so. Seit wann interessiert sich die US-Regierung oder NATO für Frauenrechte anderswo? In Saudi-Arabien oder in Polen zb? Und ganze Länder besetzen, wenn sich dort angeblich oder tatsächlich Terroristen aufhalten? Geiselhaft XXL - weil's geht?
Doch, die Aktion hat allerhand gebracht:
- Der Westen konnte seinen Drohnenkrieg perfektionieren und Standards weiter senken
- NATO-Staaten konnten Erfahrungen in Kriegsgebieten sammeln
- Die Rüstungsindustrie konnte bombige Geschäfte machen
- Die afghanische Bevölkerung weiß erneut, was sie vom Westen zu halten hat
- Die Welt hat gesehen, dass selbst die USA + NATO ein kleines Land nicht umkrempeln kann. Klar, Militärbündnisse können zerstören, aber keine Staaten aufbauen.
- Die Drohnenmorde und Brutalität der Besatzer haben etliche überzeugt, die Taliban zu unterstützen. Das war den Strippenziehern im Westen bekannt.
Lernt wenigstens aus der Geschichte, wenn ihr sonst keine brauchbaren Gedanken habt, was das Selbstbestimmungsrecht anderer Länder/Völker betrifft, und lasst das Land endlich in Ruhe.
zum Beitrag20.08.2021 , 19:32 Uhr
#fürberlinreichts
Das kann auch gleich das Label für die kommende Bundesregierung werden.
Dummerweise sitzen die dann nicht nur da rum (als Entertainment könnte sich ein wohlhabendes Land das leisten), sondern stellen Weichen.
Und dazu sollte m/w/d irgendwas können außer Seilschaften pflegen.
zum Beitrag20.08.2021 , 04:09 Uhr
Interessanterweise geht es darum, die Scherben zusammenzukehren, aber kaum darum, die Verursacher dieses Elends (inkl ihrer "Willigen") zur Rechenschaft zu ziehen und deren Agenda grundsätzlich in Frage zu stellen.
- 2001 den "war on terror" proklamiert? USA, George W Bush
- 2001 in Deutschland an der Regierung und machte mit? SPD-Grüne
- Beteiligung seit 2005 nahtlos weitergeführt? CDU-SPD
Die ganze miese Aktion ist vollständig gescheitert. Ok, nicht für die Rüstungsindustrie und nicht für die Hardliner, die seitdem Muslime weltweit als Feindbild etablieren, Feindseligkeiten eskalieren und in vielen Ländern Grundrechte beseitigen konnten.
Das alles wurde seitdem mehrfach auch woanders wiederholt. Wann lernen wir daraus und sorgen dafür, dass die ewig Unverantwortlichen, die solche Entscheidungen treffen, nichts mehr zu entscheiden haben?
Vielleicht Länder wie Afghanistan einfach mal die nächsten 500 Jahre in Ruhe lassen. Aber leider wird es demnächst um seine Rohstoffe gehen.
Schon Britisches Empire und Zarenreich trugen ihre Konflikte dort aus, Afghanistan hatte ein Blütezeit, als jene Idioten endlich aus dem Salat waren, zwischen den 1930ern und Ende der 70er, und hatte eine ziemlich fortschrittliche Gesellschaft. Bis CIA und einige Golfstaaten auf die Idee kamen, der Sowjetunion in Afghanistan ihr Vietnam zu bereiten, woraufhin jene auch anbiss.
Seit 50 Jahren ist Afghanistan wieder permanent Truppenübungsplatz für Mächte, die da nix zu schaffen haben. @NATO: nehmt dafür doch die Wüste Nevada, da ist auch Platz und Berge gibts da auch. Ok, ist nicht so nah am Iran.
zum Beitrag11.08.2021 , 05:16 Uhr
Die Popcornreserven sind alle. Endlich Wahlkampf, und dass irgendwer mal beiläufig darauf hinweist, dass wir Opus Dei bekommen, wenn Laschet gewählt wird, besten Dank! Auf eine Entwicklung wie in Polen können wir hier gut verzichten, dann sogar lieber den neoliberalen Irrsinn der letzten Jahrzehnte. Übrigens Grüne: Was fällt euch zu den beiden Themen eigentlich ein? Kirchennah und kapitalfreundlich passt auch bei euch, nicht wahr? Keine Frage, wo ihr im Spanischen Bürgerkrieg gestanden hättet.
zum Beitrag11.08.2021 , 04:40 Uhr
Finde ebenfalls keinen Beleg dafür, dass sich die Russin in ihrem Land für die Aktion rechtfertigen muss. Habe zusätzlich russischsprachige Seiten gesucht und einen RIA Novosti-Artikel gefunden: rsport.ria.ru/2021...kh-1744890356.html, Übersetzung mit linguatools:
Ukrainischer Athlet wegen eines Fotos mit Russin Lasitskene verfolgt
Die Ukrainer kritisierten den Sportler Maguchikh wegen des Fotos mit der Russin Lasitskene bei den Olympischen Spielen in Tokio
Die ukrainische Sportlerin Yaroslava Maguchikh wurde in sozialen Netzwerken wegen gemeinsamer Fotos mit der russischen Sportlerin Maria Lasitskene kritisiert.
Lasitskene hat am Samstag bei den Olympischen Spielen in Tokio den Hochsprung gewonnen. Zweite wurde die Australierin Nicola McDermott, Maguchikh belegte den dritten Platz. Nach dem Sieg gratulierten ukrainische Athleten der Russin zum lang ersehnten Titel, und Lasitskene und Maguchikh machten mehrere gemeinsame Fotos.
Einige ukrainische Medien sowie Nationalisten machten auf das Foto aufmerksam und betonten, dass Lasitskene, die für CSKA spielt, den militärischen Rang eines Hauptmanns besitze und Maguchikh Sergeant der ukrainischen Streitkräfte sei. Die Radikalen begannen, auf dem Facebook der Athletin beleidigende Kommentare zu posten.
"Sergeant der Streitkräfte der Ukraine umarmt die Bürger des Angreifers. Backt nicht die Flagge in ihren Händen?" - gepostet von Merida Kalakhari.
"Wenn du dein Land bei Wettbewerben vertrittst, kannst du nicht aus der Politik raus! Schade!" - Olena Naumenko war empört.
"Es ist eine Schande - ein Soldat der Streitkräfte der Ukraine macht ein freundliches Foto mit einem Soldaten aus Moskau! Dies ist kein Vertreter der Ukraine, das ist eine Schande für die Ukraine" sagte Andriy Borodavko.
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Das wirkt nicht so, als würde die Russin wegen der schönen gemeinsamen Aktion offiziell zum Rapport einbestellt. Also wenn schon Russland gewohnheitsmäßig mit Dreck bewerfen, dann bitte belegen.
zum Beitrag02.08.2021 , 05:38 Uhr
Spannendes Thema und super Kommentare. Boandlgramer hat es auf den Punkt gebracht: Die zwei Diskutierenden führen nicht das gleiche Gespräch, bedingt durch ihre unterschiedlichen Wissensgrundlagen mit nahezu leerer Schnittmenge. So kann die Diskussion gar keine Weiterentwicklung der jeweiligen Standpunkte hervorbringen oder gar eine Kombination, die die Summe der Aspekte berücksichtigt.
Karl-Heinz Kahnt bringt Graeber ins Spiel - mit den Bullshit-Jobs und der Frage "Wann je haben die, die wirklich die Arbeit leisten, mehr verdient als die, die nur mit deren Arbeit handeln?" Das wirkt zunächst am Thema vorbei, aber es wird ein Schuh daraus, wenn man es als andere Formulierung für die systematische Ausbeutung liest, die Grundkonzept und Basis des Kapitalismus ist. Das Hauptproblem mit Kapitalismus ist dessen Dogma "Mehr ist immer besser", das Gegenteil von Nachhaltigkeit und deswegen ist er für eine Welt mit begrenzten Ressourcen auf Dauer das falsche Konzept, er funktioniert wie jedes Schneeballsystem nur eine Weile. Das Prinzip ist immer: Kosten und Nachteile auslagern, selbstverständlich auch Umweltkosten, soziale sowieso.
Technische Entwicklung ist zunächst neutral und kann nachhaltig sein, wenn sie nicht mit Kapitalismus gekoppelt ist. Außerdem geht es darum, nur zu nehmen, was wir wirklich brauchen und eben nicht "Nach uns die Sintflut" zu plündern, was geht. Das ist die Aufgabe in dieser Epoche der Menschheitsgeschichte.
Aber das verstehen die aktuellen sog. Entscheider nicht und irgendwelche Parteien auch nicht.
zum Beitrag21.07.2021 , 12:50 Uhr
Um solche Software auf Smartphones oder Rechner zu bekommen, braucht man Sicherheitslücken. Auch sog. "Rechtsstaaten" wie USA und Deutschland sorgen auf mehrere Arten dafür, dass es einen Markt für Sicherheitslücken gibt und kaufen auf diesem, zb für Staatstrojaner.
Bald ist Wahl: Bei mir kommt keine Partei in Frage, die es für vertretbar hält, Schadsoftware gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen.
zum Beitrag21.07.2021 , 03:18 Uhr
In klassischen Hochwassergebieten wie an Rhein und Mosel kann man ein Haus gar nicht gegen Hochwasser versichern, aber gegen Sandstürme, Buschfeuer und Satelliteneinschlag.
Versicherungen sind im Kapitalismus NICHT dazu da, Kunden gegen Schäden abzusichern, sondern der Versicherungswirtschaft ein risikoarmes Geschäftsmodell bereitzustellen.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass Kapitalismus nur bei schönem Wetter was taugt, wenn überhaupt.
zum Beitrag19.07.2021 , 03:47 Uhr
"Weil private Firmen viel schneller Lösungen entwickeln und verfügbar machen können, als ein langsamer Behördenapparat. Das hat man doch schon an der DDR gesehen."
Ja, insbesondere Spyware entwickeln private Firmen hervorragend, die gibt es flächendeckend, der größte Teil unserer Kommunikationsinfrastruktur ist Spyware, DSGVO hin oder her, wer setzt die denn durch gegen US-Konzerne? Bisher nur Max Schrems und noyb.
Es gibt in Europa und in Deutschland jede Menge Digital-Knowhow, aber die Poltik hat gar kein Interesse, es zu nutzen oder gar zu fördern und weiterzuentwickeln.
Es gibt Systeme, die JETZT funktionieren, genutzt werden und nicht irgendwelchen US-Konzernen die Daten aller auf die Festplatten spülen, aber die Poltik hat gar kein Interesse, die zu nutzen bzw deren Nutzung zu propagieren. Das wäre nur eine von vielen nicht erledigten Aufgaben des BSI.
Wundert mich nicht. Das ist keine Inkompetenz - teilweise auch, aber den Vorwurf lässt sich die Politik gerne machen, solange der eigentliche Grund nicht in den Fokus gerät, nämlich den USA auf gar keinen Fall in die Quere zu kommen, koste es, was es wolle.
zum Beitrag09.07.2021 , 02:52 Uhr
Baut erst mal den Sozialstaat wieder auf, den ihr zusammen mit den Grünen zerschlagen habt, inkl Gesundheitswesen und umlagefinanzierte Rentenkasse. Solange Hartz4 nur ein bisschen reformiert wird, ist das alles nur Wahlkampfblabla und vor allem nach 20 Jahren immer noch kein Eingeständnis, welche verheerenden Weichenstellungen da mit voller Absicht durchgeführt wurden. Genossen der Bosse, bis heute.
Als Ex-Staatssekretärin kennt man die davon Betroffenen gar nicht, denn deren Einkommen beträgt nur ein Zehntel des eigenen üppigen Salärs, wenn überhaupt. Und deren Perspektiven - auch nicht prall. Danke SPD, Danke Grüne. Für nichts.
zum Beitrag06.07.2021 , 03:51 Uhr
Wenn es inhaltlich bei den Grünen was Nennenswertes gäbe, was sie von anderen Parteien unterscheidet, würdet ihr doch darüber berichten, oder?
So müssen halt andere Kriterien bemüht werden, um das Personal zu beurteilen, wie bisherige Qualifikationen und Erfahrungen, persönliche Eignung für bestimmte Aufgaben, Umgang mit Belastungssituationen usw.
Sieht hier wie da uninteressant aus.
Und falls jetzt kommt "aber Klimapolitik, da sind die Grünen vorne", einfach mal nach Stuttgart schauen, wie da Dieselfahrverbote umgesetzt wurden. Oder "Digitalisierung können die", ja klar, siehe Staatstrojaner in Hessen. Können die beides, nur auf der falschen Seite.
zum Beitrag04.07.2021 , 04:01 Uhr
Überraschend, so einen Artikel in der taz zu lesen. Danke für den Hinweis auf die türkische Grammatik, die demnach keine grammatischen Geschlechter kennt (und das sicher nicht erst seit letzter Woche). Das ist nahe dran an einem Beweis, dass der Ansatz "wir ändern die Sprache und dann ändern sich die (Geschlechter-)Verhältnisse", mindestens Blödsinn ist. Und das ist noch die wohlwollende Beurteilung.
Aber das war auch vorher schon klar.
Verhältnisse verändern sich nicht durch Labern, sondern durch Ändern. Aber das würde ja was kosten. Dann doch lieber Labern - die Domäne derjenigen, die weder den Mut, noch die Motivation, noch die Kompetenz haben, für Veränderung zu kämpfen.
zum Beitrag03.07.2021 , 03:55 Uhr
Afghanistan war nur ein Truppenübungsplatz, und jetzt gibt es genug andere.
zum Beitrag03.07.2021 , 03:36 Uhr
USA tut weiterhin gut daran, den IStG nicht anzuerkennen, sonst wäre dieser Massenmörder nicht auf seinem Bauernhof verstorben. Und zahllose andere US-Kriegsverbrecher würden dann auch auf deutlich weniger Quadratmetern residieren.
zum Beitrag23.06.2021 , 05:16 Uhr
In der Politik ist oft der Ablauf zu beobachten, andere vorzuschicken, um etwas umzusetzen, was man selber nicht auf die Reihe kriegt und lieber andere machen lässt. Außerdem ist die Symbolpolitik, die von der UEFA gefordert wurde, nur ein kleines Echo eines viel größeren Konflikts.
Vor einiger Zeit ging es um demokratische und rechtsstaatliche Mindestanforderungen, die die EU gerne für alle Mitgliedsstaaten verpflichtend gemacht hätte. Worauf hin Polen und Ungarn klarmachten, dass sie dem EU-Haushalt nicht zustimmen, wenn das durchgesetzt würde. Also haben die EU-Gremien einen Rückzieher gemacht. Nice Try.
Entweder diese Anforderungen sind grundlegend für die EU und man nimmt sie ernst, dann sind sie nicht verhandelbar und man lässt sich auch nicht durch eine Haushaltsblockade erpressen, sondern schmeißt Polen und Ungarn aus der EU. Dann wären evtl auch Tschechien und Slowakei draußen und damit die 4 Staaten der Visegrad-Gruppe, die ohnehin innerhalb der EU ihr eigenes Süppchen kochen. Sei's drum. Die enormen EU-Subventionen werden gerne mitgenommen, aber die teilweise krass antidemokratischen Konzepte werden trotz EU-Mitgliedschaft umgesetzt und ausgebaut.
Hier ist die Frage, was die EU will: Geht es nur um möglichst viele Staaten unter einem Dach, egal was da läuft, würde ich empfehlen, auch noch Türkei und Aserbaidschan in die EU aufzunehmen, die dortigen Regierungen sind genauso zurückgeblieben, korrupt und antidemokratisch wie die von Polen oder Ungarn. Im Ergebnis wären es dann viele Staaten, die aber alle die EU nur für ihren eigenen Vorteil benutzen, eine gemeinsame Wirksamkeit und Wertegemeinschaft kann man sich dann abschminken. Das ist ja schon so, durch die EU-Steuerbetrüger Niederlande, Luxemburg und durch den EU-Datenschutzbetrüger Irland.
Bisher lässt sich die EU von homophoben, frauen- und flüchtlingsfeindlichen nationalistischen Autokraten und Klerikalfaschisten vorführen. Und da soll die UEFA nun dagegenhalten? Nee Leute, _das_ ist euer Job.
zum Beitrag22.06.2021 , 02:45 Uhr
Boah ist das spannend hier. Schon erstaunlich, mit wie wenigen Krümeln sich viele zufriedengeben.
Vom feilgebotenen und woanders für uns ausgewählten Politpersonal überzeigt keine Einzige und kein Einziger. Wobei es auch egal ist, wer die Transatlantikvereine anführt.
zum Beitrag22.06.2021 , 02:27 Uhr
Ein erster Schritt, das Unrecht, das den Inhaftierten zugefügt wurde, wieder gut zu machen. Dass es in Europa im 21. Jahrhundert solche staatliche Willkür überhaupt gibt, zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke noch ist. Spanien hat noch einen langen Weg vor sich, seine Altlasten zu bewältigen und zu entsorgen. Lupenreine Demokratien (TM) sehen anders aus. Das gilt für viele Länder in Europa, da sollten wir uns nichts vormachen.
zum Beitrag20.06.2021 , 04:57 Uhr
Wenn die Partei Die Linke nur noch die Interessen von Minderheiten vertritt, wird sie auch nur noch von Minderheiten gewählt. Ganz einfach.
Denn im Gegensatz zu allen anderen Parteien, die auch nur die Interessen von Minderheiten vertreten, gelingt es der Partei Die Linke nicht, es anders aussehen zu lassen.
Vielen Menschen da draußen sind die Auslandseinsätze der Bundeswehr ziemlich egal, weil es ihren Alltag nicht betrifft, die haben ganz andere Sorgen. Das heißt nicht, dass das kein wichtiges Thema ist, aber damit lässt sich nicht punkten. Das versteht bei der Partei nur niemand, es wird krampfhaft was gesucht, um sich von den anderen zu unterscheiden. Es gäbe mehr als genug, aber dafür fehlt der Mut, der Verstand, die Konsequenz und der Biss.
Was solls, hier tote Pferde (aka Parteiendemokratie) zu reiten. Die interessanten gesellschaftlichen Impulse kommen schon lange nur noch von außerhalb der Parteien.
zum Beitrag14.06.2021 , 02:28 Uhr
Schön, dass es noch Politiker gibt, die nicht auf Konfrontation setzen.
zum Beitrag08.06.2021 , 05:15 Uhr
Der arbeitende Rentner hat völlig Recht. Was von R oder R oder G geboten wird, ist nur Show. Seht her, wir haben sogar eine syrische Flüchtling als Kandidatin. Super! Wieviele Paketzusteller mit Migrationshintergrund haben auch nur eine Minute Zeit am Tag, sich politisch zu betätigen? 0,5? Bei denen vergeht kein Tag, an dem sie nicht beschissen und um ihre Lebenszeit betrogen werden, während die immer gleichen sich auf ihre Kosten bereichern.
Um das zu ändern, müssten ernsthafte Kämpfe gegen Neoliberalismus, Privilegien, Besitz und Herrschaft geführt werden, aber komplett Fehlanzeige in der Politkaste. Und das sehen selbst die, deren Freizeit es maximal erlaubt, das Polittheater einmal pro Woche aus dem Augenwinkel zu verfolgen.
zum Beitrag02.06.2021 , 16:24 Uhr
Wieder so ein Wahlkampfartikel.
Keine Partei stellt sicher, dass die Last entsprechend den Möglichkeiten der Belasteten verteilt wird. Bei keinem Thema. Deshalb auch beim Klimaschutz nicht.
Das ist einfach nicht der Zweck der gegenwärtigen Form von Demokratie, sondern es geht darum, Besitz und Herrschaft einer Minderheit gegen die Interessen einer Mehrheit geschmeidig aufrechtzuerhalten, so dass es nicht ständig zu Revolten kommt. Gelbwesten, Mietspekulation, ...
Die Linke macht sich noch die Mühe, was anderes zu suggerieren. Aber auch dort gilt: Schwafeln Sicherstellen.
zum Beitrag01.06.2021 , 01:08 Uhr
Der Do-Not-Track-Schalter im Browser würde reichen, technisch und organisatorisch. Er ist eine rechtsverbindliche Erklärung, siehe de.wikipedia.org/w...t_Track_(Software)
Fertig.
Dass dieser einfache Mechanismus nicht durchgesetzt wird, ist rein politisch motiviert und ein großzügiges Entgegenkommen an die Werbeindustrie, zum Schaden einer großen Mehrheit. Damit sind übrigens nicht nur alle tracking Cookies erfasst, sondern auch alle andere Formen von Tracking und Profiling.
Das Gehampel mit den sog. Cookie-Consent-Bannern ist überflüssig, oft absichtlich irreführend und manipulativ. Genau deswegen gibt es sie, um ein scheunentorgroßes Schlupfloch für die Industrie zu lassen, die dieses natürlich gerne in Anspruch nimmt. Und gestaltet man die Cookie-Banner nur unübersichtlich und nervig genug, werden die meisten irgendwann aufgeben und "alles akzeptieren" klicken. Ziel erreicht, ganz legal, obwohl die Rechtslage und DSGVO das exakte Gegenteil erfordert.
An die Politik: Wann verteten Sie eigentlich mal die Interessen einer großen Mehrheit? Oder geht es bei Ihrer Arbeit gar nicht darum?
zum Beitrag28.05.2021 , 05:54 Uhr
Es entsteht der Eindruck, dass die Grünen immer noch meinen, unter Beweis stellen zu müssen, dass sie staatstragend, erwachsen, rechtsstaatlich, was auch immer von der Gegenseite als Mangel ins Feld geführt wurde, sind. Das tun sie jetzt schon mindestens 30 Jahre, gebracht hat es nichts. Natürlich nicht, denn wenn man die eigenen Prinzipien beseitigt, um die der anderen zu erfüllen, wird man für alle Zeiten am Nasenring durch die Manege geführt. Eine progressive politische Kraft sieht anders aus.
zum Beitrag27.05.2021 , 02:33 Uhr
Da hier einige von der russischen Expansion reden. Sind wir hier bei Orwell? Wer hat denn die NATO bis zur russischen Grenze ausgedehnt? Die Russen?
Die anscheinend nur mündlich vereinbarte Zusage an Gorbatschow, als Gegenleistung zur Zustimmung zur Wiedervereinigung die NATO nicht nach Osten auszudehnen, war von vornherein gelogen, klar. Aber selbst wenn das schriftlich festgehalten worden wäre, welche Sanktionsmittel hätte Russland bei Vertragsbruch oder -kündigung gehabt? Gar keine. Das war Entspannungspolitik vom Osten aus, nur im Gegensatz zu Brandts Initiative war sie von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil USA gar keine friedliche Koexistenz will.
zum Beitrag25.05.2021 , 05:13 Uhr
Schließe mich Karin an. Maßnahmen sollten danach beurteilt werden, was sie gebracht haben, und da siehts beim Gendern mau aus. Wie lange ist das schon Thema? 40 Jahre, mit allem drum und dran und Vorläufern? Liebe Bürgerinnen und Bürger.
Es geht auch nicht darum, sich zu weigern, andere Ansätze auszuprobieren. Die meisten Menschen hierzulande machen seit langem Mülltrennung und wofür? Damit sie sich gut fühlen können, weil satte 10 % recycelt werden, 10% verbrannt und die restlichen 80% von unserem Müll in Entwicklungsländern oder im Meer landen?
Es ist ein Irrglaube, dass sich die Verhältnisse ändern, wenn wir nur andere Etiketten draufkleben. Es ist vor allem eins: billig. Anderen zu sagen, wie sie reden oder denken sollen, ohne irgendwas inhaltlich zu verändern. Die Wirklichkeit da draußen folgt eben NICHT unserer Beschreibung.
Sorgt doch durch kritische Berichterstattung dafür, dass sich an den beschissenen Lebensverhältnissen einer Kassiererin bei Netto oder einem Tankreiniger auf einer Werft substanziell was verändert, die haben beide von (m/w/d) genau keinen Euro mehr, um über die Runden zu kommen. Betrachtet eure Konstrukte mal aus der Perspektive, da könntet ihr auch nur noch hohnlachen. Die Sprachverrenkungen sind so oder so egal, weil sie nur Imagepflege und Selbsterhöhung einer privilegierten Kaste sind. Belanglos, billig und kontraproduktiv, und das bemerken viele, auch ohne es wissenschaftlich begründen zu können. Müssen sie auch gar nicht.
Wenn endlich der satte Wohlstand der einen durch permanente unkritisierte unhinterfragte Ausbeutung der anderen, bzw grundsätzlich der allgegenwärtige Machtmissbrauch das zentrale Thema wäre, wenigstens in den Medien, wäre die Beschäftigung mit Aufkleberchen da, wo sie hingehört: in der Werbeindustrie.
Falls die Verhältnisse verändert werden, bildet sich das mit der Zeit auch in der Sprache ab, aber nicht umgekehrt.
zum Beitrag24.05.2021 , 06:01 Uhr
Dieser ESC war gar nicht so übel, das musikalische Spektrum ist mittlerweile schon enorm. Erfreulich, dass Botschaft, Authentizität und Qualität zählten und nicht stromlinienförmige Pop-Belanglosigkeit.
Måneskins Stück war auch für Rockfans nicht unbedingt der Kracher, aber eine eindeutige Botschaft und Haltung, authentisch, solides Handwerk, Alarm, überzeugende Performance. Passt.
Auch der zweite Platz ging verdient an Barbara Pravi, ein sehr schönes Stück und französisches Statement, elektrisierende Energie, klare Botschaft, eine super Performance. Hätte auch Platz 1 sein können. In weniger schwierigen Zeiten vielleicht.
Platz 3 auch verdient, obwohl die Komponisten gegen Ende des Stücks der Mut verlassen hat und es wie so oft dann überproduziert wurde. Das hat leider auch dem guten bulgarischen Stück geschadet.
Cool auch der Beitrag aus der Ukraine. Die Mischung aus Techno und traditionellem (eigentlich eher bulgarischem Gesang, aber was weiß denn ich) war erfrischend und hatte Wumms. Sie hätten evtl nicht alle naslang das Tempo wechseln sollen, sondern gleich bei 240 bpm und 11/8 einsteigen und gepflegt abräumen.
Island mal wieder mit Kult-Faktor, die sind so drauf da oben. Und als Sahnehäubchen der Ansager des isländischen Votings: Großes Kino.
Die Fraktion der Botox-Ladies kam diesmal nicht zum Zug. Zu viele sahen aus wie Kim Kardashian, Gehalt der zugehörigen Stücke gen Null. Es geht halt nicht nur um Beine, Ausschnitt und MakeUp. Reicht schon, wenn das in der Popindustrie der Standard ist.
Tja und der nette optimistische Typ von nebenan brachte es gar nicht. Dafür ist es wohl noch zu früh, der Optimismus wirkt nicht überzeugend und ansteckend, sondern belanglos.
zum Beitrag20.05.2021 , 05:04 Uhr
Jo, für Berlin reichts. Für Stuttgart würde es auch reichen, wahrscheinlich sogar für Pforzheim. Was ist bloß los? Vergesst den Mietendeckel. Landowski, Lummer, Momper, Diepgen und Wowereit habt ihr ja auch überstanden. Oder auch nicht.
zum Beitrag12.05.2021 , 04:14 Uhr
Und auch diese Simulation einer Aufarbeitung ist ein Missbrauch von Macht. Machtmissbrauch ist ein Grundprinzip der Kirchen, von daher überrascht es nicht. Ihre Organisation als Staat neben dem Staat wird mit Zähnen und Klauen verteidigt. Sie sind ihre eigene Legislative, Judikative und Exekutive. Ob beim Arbeitsrecht, beim Steuerrecht und erst recht bei Missbrauchsfällen, überall unglaubliche Privilegien und das Recht, diese Dinge nach ihren selbsterfundenen Regeln zu handhaben. Wer sonst bekommt so umfassend einen rechtsfreien Raum zugestanden, außer großen Konzernen?
Solange Politik und Kirchen so sehr voneinander profitieren, wird sich daran wenig ändern: Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.
zum Beitrag10.05.2021 , 01:45 Uhr
Ich geh mal meine Popcornvorräte aufstocken ...
zum Beitrag06.05.2021 , 03:18 Uhr
Schnarch.
zum Beitrag02.05.2021 , 06:51 Uhr
Die beste Energiequelle ist nach wie vor, sie gar nicht erst zu brauchen. Wir verheizen sinnlos Energie, dass es nicht mehr feierlich ist, was aber selten in Frage gestellt wird, und dann muss natürlich - dümmer geht immer - ständig nachgelegt werden. Es gibt riesige Potentiale, Energie zu sparen, aber die werden nicht genutzt.
1. nicht abschaltbares Standby 2. externe Netzteile ziehen immer Strom, egal, ob das Gerät genutzt wird 3. kein Recht auf Reparatur 4. die gesamte Werbeindustrie 5. Garantiezeiten zu kurz 6. Veraltete Hardware 7. Unterirdische Datenbanksysteme
Irgendwo gabs mal die Einschätzung, dass allein fürs Standby ein AKW abgeschaltet werden könnte.
Recht auf Reparatur und längere Garantiezeiten zielen auf die systematische und notorische Verschwendung von Ressourcen und Energie, die die Basis dieser unterbelichteten Krämerkultur ist.
Erst recht, was die Werbeindustrie betrifft, dort ist das der Normalzustand, die müssen ein Gewerbegebiet auch nachts um 3 voll ausleuchten. Die sorgen auch dafür, dass die Papiertonne doppelt so groß sein muss wie die für Biomüll.
Veraltete Hardware braucht ein Vielfaches an Power wie neue energieeffizientere. aber auch da - viel hilft viel, machen die anderen auch so.
Datenbankabfragen - was zunächst exotisch technisch klingt - jede blöde Webseite, jede App da draußen verbrät Größenordnungen zu viel Strom, weil die Abfragen in den Anwendungen und die Datenbanken beschissen konstruiert/konfiguriert sind. Also alles. Weil kaum jemand versteht, was er/sie da tut.
Es fehlt in allen genannten Bereichen am Willen, das zu ändern, und an Menschen mit dem nötigen Knowhow. Das ist die Folge von politischen Prioritäten und Weichenstellungen. Von Parteien ist da genau nichts zu erwarten.
zum Beitrag30.04.2021 , 01:42 Uhr
Javascript ist nicht das Problem, sondern der Missbrauch dieser Sprache/Technik. Anspruchsvolle interaktive Webanwendungen sind ohne js nicht oder nur klobig umzusetzen, zb interaktive Karten.
Genausowenig wie das Internet das Problem ist, sondern sein Missbrauch als Überwachungs-, Manipulations- und Verkaufsplattform.
Hier mal einer für die GRÜNEN: Wie hoch ist der Anteil der Onlinewerbung an der Klimabelastung? Kleiner Tipp: hoch.
zum Beitrag29.04.2021 , 06:21 Uhr
Und da Google mit 60-70% Browseranteil und der Codebasis für Edge und der Finanzierung von Mozilla nahezu den gesamten Browsermarkt beherrscht, wird es interessant, wenn sie es schaffen, ihre neue Spionagetechnik in den Browser zu verlagern.
Ob sich die ständige Übermittlung des Verhaltensgruppenprofils FloC (hier ist meine Browsergeschichte auf dem Silbertablett, bedient euch) dann im Browser abschalten lässt, ob es Add-Ons gibt, die den Mist abknipsen können oder zugelassen werden? Oder ob auch Mozilla irgendwann einknickt und leider leider, unsere Finanzierung kommt zum großen Teil von Google, Sie wissen schon, da auch nichts mehr ausrichtet.
Ein weiterer Schritt, dass auf unseren Konsumententerminals nur noch der Ranz läuft, den andere für uns vorgesehen haben. Für den Mist wurde das Internet nicht erfunden.
Es gibt nach wie vor einen einfachen Hauptschalter: Der DoNotTrack-Schalter im Browser. Das ist eine rechtsverbindliche Erklärung, die bislang von unseren US-Werbe-Wohltäterkonzernen arrogant ignoriert wird, weil es ihnen gestattet wird von unseren Gesetzgebern. Dann bräuchten wir auch keine Cookie-Consent-Tools auf Webseiten und den ganzen anderen Schwachsinn, der nur dazu dienen soll, dass Leute irgendwann entnervt aufgeben und Datenschutz doof finden.
So einfach ist das.
zum Beitrag28.04.2021 , 06:25 Uhr
Tja, manche Missstände gehen einfach nicht von alleine weg, so sehr man sie auch ignoriert und den Kampf dagegen als überholt (, whatever) deklariert.
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