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01.12.2024 , 19:18 Uhr
Es wäre ziemlich albern wenn hier tatsächlich ein nennenswerter administrativer Aufwand entstünde. Selbst der Bahn traue ich solches Versagen in der Organisation der Buchhaltung nicht zu.
Im Übrigen ist es so, dass die Konkurrenzfähigkeit zum Auto nicht besser wird, indem man alles, was mit Kundenfreundlichkeit zu tun hat, zurückbaut. Unfaires Geschäftsgebaren merkt man sich.
Und die heute wieder erlebte Pannenserie macht mir zumindest überdeutlich, dass dieses Unternehmen sehr stringent falsche Prioritäten setzt. Es ist zwar rührend, wenn das Begleitpersonal sich schämt, aber davon bekomme ich weder Geld noch Lebenszeit zurück.
zum Beitrag29.11.2024 , 18:07 Uhr
Die unverschämten neuen Stornobedingungen beim Flexpreis sollten auch nicht vergessen werden: 7 bis 1 Tag vor dem 1. Geltungstag der Hinfahrt will man ab dem 14.12. eine Stornogebühr von 10 Euro (www.bahn.de/faq/storno-flexpreis).
So wird der "Flexpreis" noch mehr zum Täuschprodukt (früher bot solch ein Ticket eine Flexibilität über mehrere Tage). Besonders frech wird die Bullshitgebühr dadurch, dass es laut Bedingungen augenscheinlich keine Ausnahmen bei kurzfristigen Fahrplanänderungen gibt. Pünktlich und berechenbar muss bei der Bahn ganz offensichtlich nur die Kundschaft sein.
Wenn es der Bahn um leere Sitzplätze ginge, die man durch die Gegend fährt: Das Umbuchen von Reservierungen hat man abgeschafft (wegen angeblichem Missbrauch) aber keinerlei Anreize geschaffen, um nicht genutzte Reservierungen zumindest rechtzeitig abzumelden. Die technische Infrastruktur wäre mittlerweile zwar da, aber Gängeln und Ausnehmen statt Probleme zu lösen passt halt eher zur Bahn.
zum Beitrag14.11.2024 , 18:28 Uhr
So "in" wie Bullshitgebühren gerade sind, könnte man auf die Idee kommen, dass Unternehmensberater weltwelt gerade überall "beraten", wie man Blutegeleien zum Exzess treiben kann.
Vielleicht wäre der aktuelle Vorstoss der Deutschen Bahn (das Unternehmen, dessen Management für die Zerstörung desselben fürstlich entlohnt wird), für die Stornierung/Umbuchung von Flexpreis-Fahrscheinen plötzlich absurd hohe Gebühren zu verlangen, auch mal einen Artikel wert: www.bahn.de/faq/storno-flexpreis
zum Beitrag04.10.2024 , 09:52 Uhr
Kommt immer auf die Perspektive an. Immerhin können sich Banken und etliche Berater daran freuen, an den großen Geldströmen mitzuverdienen. Am meisten Geld kann man ja abschöpfen, wenn man es bewegt.
Aber für die Zukunft einer wie auch immer gearteten Verkehrswende ist das sicher nicht gut. Erklärtes Ziel der Übernahme von Schenker war es damals ja, eine Transportkette aus einer Hand anbieten zu können, um den Schienengüterverkehr wieder zu beleben.
Allerdings scheint man in den zwei Jahrzehnten, in denen Schenker zum Konzern gehört, keine gute Ideen entwickelt zu haben, wie man über Schenker tatsächlich mehr Güter auf die Schiene bekommt. Mora C lässt grüßen.
In jedem Fall ist es m.E. idiotisch, den Verkaufserlös in den Schuldendienst zu stecken, statt in sinnvolle Netzausbauten. Dann aber wiederum: Die Deutsche Bahn und die Deutsche Politik haben ja auch ein Händchen dafür, alles Geld in schädliche Prestigeprojekte zu schieben. Vielleicht doch besser Schuldendienst.
Es bleibt also so betrüblich wie es ist.
zum Beitrag04.10.2024 , 02:01 Uhr
Zu 4. Hm. Unsere Demokratie funktioniert nicht so, dass den Wählern die Wünsche aus den Gedanken abgelesen werden. Wir wählen Menschen und Parteien, von denen wir hoffen, dass sie umsetzen, was wir wollen. In jedem Aspekt kann das ja gar nicht gelingen.
Und in jedem noch so kleinen Verein kann man beobachten, dass sowohl Menschen, die Vereinsziele verfolgen als solche, die im wesentlichen ihren eigenen Vorteil suchen, nach “oben” streben. In jedem Fall ist es so, dass der Großteil der Mitglieder weder Zeit noch Lust hat, dasselbe Maß an Engagement einzubringen. Vielleicht sollte man statt dauernd zu beklagen, nicht “gehört zu werden“ auch mal selber aktiv werden?
Und kritisches Denken erfordert auch einen Realitätsbezug, der über Hörensagen und Gefühle hinausgeht. Einen solchen vermisse ich nur allzuoft. Zumal die Zusammenhänge oft komplexer sind, als die naheliegenden Antworten auf die Aufreger des Tages.
Zwischen Tagesschau und Aktueller Kamera liegen Welten. Es liegt in der Natur der Sache, dass Auswahl der Themen und Verkürzung auch nicht die ganze Wahrheit abbilden können. Das kann man m.E. auch sehen, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
zum Beitrag03.10.2024 , 15:29 Uhr
Nur weil auf manchen Äußerungen Kritik (oder gerne genommen auch „Satire“) draufsteht, heißt das doch noch lange nicht, dass sie auch solches sind.
Unterstellungen und bloße Behauptungen haben m.E. tatsächlich einen zerstörerischen Charakter.
Sehr beliebt, zunehmend auch hier im Kommentarbereich, ist gerade das Geraune davon, nichts mehr sagen zu dürfen, oder gleich ganz im Vagen und der Andeutung zu bleiben, anstatt eine Position einzunehmen, über die man auch sprechen könnte, selbst wenn man sie nicht teilt.
zum Beitrag27.09.2024 , 16:25 Uhr
Ist es auf die "Angehörigen und Nachkommen einschlagen", wenn man die symbolische Überfrachtung der Bauarbeiten und der Bahnlinie nicht mehr nachvollziehen kann? Es geht eben nicht darum, gezielt einen Gedenkort zu zerstören, sondern irgendeinen Weg durch die Stadt für dringend benötigte Infrastruktur zu finden. Und da gilt es auch Kompromisse zu finden.
Es ist ein Mahn- und Gedenkort. Und der wird es auch mit einer S-Bahn untendrunter noch sein.
Und was die Sorgen vor Schallbelästigung von der S-Bahn angeht: Der Ort ist in Sicht- und Hörweite von Scheidemann- und Ebertstraße. Außerdem wird nicht mehr nach den Standards der zwanziger Jahre gebaut. Eventuell doch noch durchdringender Schall geht da meines Erachtens im Grundrauschen des Verkehrs unter.
Und ja, was die Deutsche Bahn angeht, teile ich Ihre Skepsis. Selbige ist bei Planung und Ausführung von Bauprojekten notorisch unzuverlässig. Aber ich glaube, dass selbst dort angekommen ist, dass ein enormer Shitstorm über die Bahn hereinbrechen würde, sollte das Mahnmal über das Angekündigte hinaus beeinträchtigt werden.
zum Beitrag25.09.2024 , 20:50 Uhr
Wie sieht denn das andere Deutschland aus, dass der Osten sich mehrheitlich wünscht? Also konkret und nicht als bloße Negativschablone.
zum Beitrag25.09.2024 , 19:46 Uhr
Das wird durch dauerndes Wiederholen auch nicht wahrer.
Wenn ich die Gelegenheit habe, mit AfD Wählern darüber zu sprechen, was sie denn konkret anders wollen, dann kommt da einfach nichts. Das wirkt auf mich nur noch wie bloßer destruktiver Trotz. Man lebt in Freiheit und zumindest relativem Wohlstand, zeichnet aber dauernd das Bild davon, nichts sagen zu dürfen und in einem Land des totalen Niedergangs zu leben.
Vieles kann man besser machen. Aber dann muss man halt auch mal mitmachen und nicht immer nur grundsätzlich gegen alles sein.
zum Beitrag12.09.2024 , 00:57 Uhr
Hm. Ich selbst habe über “das Internet” Gleichgesinnte für Interessen gefunden, die in meinem Umfeld schlicht nicht greifbar waren. Zugegeben: Das war noch in Zeiten von Mailboxen und ich war bereits in meinen Zwanzigern.
Vom Suchtpotenzial mal abgesehen: Ich sehe das größere Problem darin, dass das Internet eben nicht mehr so unschuldig ist wie dazumal.
Heute ist viel unwahrscheinlicher als früher, dass das Gegenüber der Kommunikation tatsächlich das ist, was es zu sein vorgibt, oder überhaupt ein Mensch. Es tummeln sich viele Akteure im Netz, die unterschiedlichste Interessen verfolgen. Das reicht von PR Agenturen (was nur harmlos klingt) und Geheimdiensten zu Scammern und einer großen Zahl anderer Bösewichte.
Insofern denke ich, dass das Pferd vom falschen Ende aufgezäumt wird: Sowohl um die Medienkompetenz der Nutzer als auch die Verantwortung der Plattformbetreiber sind m.E. die Schrauben, die gedreht werden müssten.
zum Beitrag05.09.2024 , 21:40 Uhr
Ja. Aber das was da oben behauptet wurde ist kein realistischer Blick. Und Belarus haben Sie vergessen. Oder gehört das auch schon zu Russland?
Und es ist eine bloße Behauptung, das Selenskyj „glorifiziert“ würde. Aber im Vergleich zu Putin und Lukaschenko wurde er in einer freien Wahl gewählt.
zum Beitrag05.09.2024 , 14:46 Uhr
Soso, ein Diktator ist er gleich, der Selenskyj. Und die Ukraine kein demokratischer Staat.
Selenskyj wurde gewählt. Von größeren Unregelmäßigkeiten wurde dabei nicht berichtet.
In der Ukraine gibt es trotz Krieg noch eine freie Presse. Es gibt eine rege Kulturszene. Und die Justiz dürfte auch um Größenordnungen weniger korrupt sein als in einigen der Nachbarländer.
Über die Motive der Umbildungen kann man bisher nur spekulieren. Für solche Rundumschläge wie Ihren sind sie m.E. erst mal kein Anlass.
zum Beitrag02.09.2024 , 16:33 Uhr
Also in Thüringen und Sachsen in der Regionalbahn zu fahren ist in der Regel für Ausländer gefährlicher als für alle anderen, oder wenn rund um ein Fußballspiel Randale ist.
Dass die Wahrnehmung eine andere ist, das steht auf einem anderen Blatt. Meine Großmutter traute sich auch nicht mehr in die Stadt, wegen der vielen Diebe. Ihrer gleich alten Nachbarin ist aber nie was passiert, obwohl die dauernd da war. Die las aber auch nicht das Anzeigenblättchen, das dauernd am Skandalisieren war.
Und da muss irgendwie schon die Frage auf's Tapet, wie man mit all den Falschbehauptungen und Hetzbotschaften im Internet umgeht. Es spricht ja Bände, dass gerade die Jugend so offen für rechte Gedanken ist – wenn man in den letzten Jahren die Augen im Internet offen hatte, dann ist auch ziemlich klar, dass Propaganda wirkt: Vertrauen in seriöse Medien wird zerstört, Wahrheit so lange verdreht, bis einem schwindlig wird.
zum Beitrag30.08.2024 , 14:22 Uhr
Ich schrieb von Kampagnen. Vor Jahren wurde überall plakatiert, dass Kondome schützen. Jetzt sehe ich nur noch Plakate, die darauf Hinweisen, dass man zum Arzt gehen soll, wenn‘s juckt. Da hat sich also durchaus was verschoben in der Öffentlichkeitsarbeit.
zum Beitrag29.08.2024 , 21:32 Uhr
Die PReP sollte in dem Zusammenhang auch nicht vergessen werden. Die Safer Sex Kampagnen sind weg vom Kondom hin zur medikamentösen Vorsorge. Was HIV angeht ist das wohl tatsächlich eine Erfolgsgeschichte. Aber der Rest, den man mit Kondomen zumindest bremsen konnte, fällt da halt hinten runter.
zum Beitrag27.08.2024 , 19:20 Uhr
Ja. Das noch obenauf.
Dass Infrastruktur auch erhalten werden muss, ist aber leider kein Teil der „standardisierten Bewertung“ von Projekten (wie auch Netzwirkung im Störungsfall). So eine Fehlleistung wie Stuttgart 21 wird uns auch noch mal sehr hart auf die Füße fallen. 60km Tunnel für einen einzelnen Bahnhof…
zum Beitrag27.08.2024 , 08:48 Uhr
Derselbe Lies, der die Bahn Neubaustrecke Hannover-Bielefeld opponiert. Da ist ein Ausbau der überlasteten Bestandsstrecke angeblich ausreichend.
Autobahnen werden einfach durchgedrückt, aber bei Eisenbahnstrecken wird jedem Widerstand vorauseilend nachgegeben (wenn es nicht der Immobilienwirtschaft dient).
Es ist ein Trauerspiel mit den Autoparteien hierzulande.
zum Beitrag21.08.2024 , 21:52 Uhr
Leider gibt es im Gegensatz zur Schweiz z.B. keinerlei Vorgaben, was die Bahn überhaupt erreichen soll. Hierzulande wird einfach gebaut. Je größer und planloser desto besser. Vernetzung, Wirksamkeit, Resilienz - alles nur Wörter für PowerPoint-Folien.
Wie viele kleine dringend notwendige Maßnahmen man z.B. mit dem Geld umsetzen hätte können, das in Stuttgart vergraben wird (oder für den ziemlich sinnfreien 2. Stammstreckentunnel in München)… nicht vergessen: 1 Milliarde sind 1000 Millionen.
Der Bahn fehlt es nur bedingt an Geld. Die Fehlallokation ist das größte Problem.
zum Beitrag20.08.2024 , 12:45 Uhr
Auch ich habe den Aspekt Männerüberschuss vermisst. Aber Ihre Unterstellungen der Autorin gegenüber sind völlig unnnötig. Was soll das Geraune?
Und tatsächlich ist der Männerüberschuss ein weiterer Ausdruck der verbreiteten Verachtung von Frauen. Was die Punkte zwei und drei im Kommentar nur unterstreicht.
zum Beitrag20.08.2024 , 11:25 Uhr
Ich könnte mehrere weitere Namen nennen. Scholz als Grünenzerbeißer z.B. sollte nicht vergessen werden. Der „kann ja Wirtschaft“ und sollte, zumindest nach meiner Wahrnehmung, besser Mitglied der FDP werden.
zum Beitrag13.08.2024 , 11:10 Uhr
Und was "Fahrzeit künstlich durch Verkehrspolitik" erhöhen mit meiner Aussage zu tun, dass es schlicht keinen Platz mehr in den Städten gibt, weil bereits alles vom stetig anwachsenden Rollmaterialbesitz vollgestopft ist?
Dass die FDP als Besitzerpartei diese Frage nicht stellt, überrascht halt leider kein bisschen.
zum Beitrag13.08.2024 , 11:04 Uhr
Selbst ist der Autofahrer und schafft sich "seinen" Platz. Ein Fahrrad auf einer nicht ausdrücklich als Fahrradstellplatz ausgewiesenen Parkfläche landet schneller im Gebüsch oder dem Gehsteig als man kucken kann.
zum Beitrag13.08.2024 , 11:02 Uhr
Ich fürchte auch, dass Abstimmungen zu dem Thema Mehrheiten für die FDP-Linie finden würden.
Was m.E. aber auch daran liegt, dass nicht klar definiert wird, welche Probleme gelöst werden sollen und ob die Ideen dafür auch taugen. (Siehe z.B. auch "Brexit means Brexit".)
Wenn z.B. behauptet wird, dass Handwerker keine Aufträge in der Innenstadt mehr annähmen, weil sie keine Parkplätze finden, dann wäre für mich erst mal die Frage zu klären, was dieses Problem lösen könnte.
Das kostenloses Parken in den Innenstädten diese Situation eben NICHT verbessern würde, wird aber gar nicht diskutiert.
Populismus bleibt halt gern im Schwammigen, damit man nach Belieben Argumente dazu nehmen und weglegen kann. Und mit dem richtigen Mix an Provokation verhindert man auch, dass sachlich diskutiert werden kann. Leider verfängt das alles auch.
zum Beitrag12.08.2024 , 15:54 Uhr
Die Städte sind vor allem deswegen verstopft, weil der Trend zum Drittauto geht (gerne auch in Form eines Wohnmobils). Ein sehr großer Teil wird nur selten bewegt, nimmt aber immer mehr Platz weg.
zum Beitrag12.08.2024 , 13:32 Uhr
Ich wohne in der Straße mit dem bundesweit skandalisierten Verkehrsversuch. Ich habe keine Hoffnung mehr, dass Anwohnerstimmen helfen. Hier wird jeder Meter für‘s Blech mit Klauen und Zähnen verteidigt.
zum Beitrag12.08.2024 , 13:26 Uhr
Zumal es in der Vergangenheit auch viel weniger und noch dazu kleinere Fahrzeuge gab. In der skandalisierten Verkehrsversuchsstraße in München stehen einen großen Teil des Jahres zwei Wohnmobile. Die sind aktuell in den Ferien, aber spätestens in drei Wochen wieder da. Zwei Haushalte hier im Haus haben MEHRERE Autos, einer davon dazu auch noch ein Cabrio, das gefühlt zwei mal im Jahr bewegt wird. In der Straße um die Ecke sind Linien für’s Diagonalparken angelegt, die seit Jahren Makulatur sind, weil die Monstertrucks da nicht hinpassen. Und das alles soll kostenlos sein, während die Mieten für Wohnraum am Liebsten unlimitiert in den Himmel schießen dürfen sollen?
Eigentum verpflichtet. Über kostenloses Parken könnte man m.E. erst dann nachdenken WENN jedes angeschaffte Fahrzeug einen Stellplatznachweis erforderte und Extrafahrzeuge exponentiell stärker besteuert würden. Aber in Deutschland undenkbar, wo jeder Fahrradständer mühsam erkämpft werden muss.
zum Beitrag11.08.2024 , 18:57 Uhr
Je schneller der Umbruch, desto mehr Arten wird es nicht gelingen, sich rechtzeitig anzupassen. Das kann man getrost als Fakt sehen.
Dass unsere menschliche Zivilisation erheblich fragiler ist als die meisten Ökosysteme, behaupte ich jetzt einfach mal. Die Menschheit wird überleben. Aber unser Alltag von heute wird sich wohl zu unser Lebtag nicht mehr halten lassen.
zum Beitrag30.07.2024 , 12:24 Uhr
Russland ist sicher nicht an allem allein Schuld, denn es gibt schließlich noch mehr Akteure, für die es wichtig ist, „den Westen“ als dekadent und moralisch verfallen zu zeichnen.
Aber ziemlich offensichtlich ist es schon, dass sich seit dem Überfall auf die Ukraine „das Internet“ noch mehr zur Güllegrube verwandelt hat. Als ein Beispiel: Bei einem Kunden vertrieben sich einige der jungen Kollegen die Zeit z.B. mit dem Besuch einer Meme-Seite namens 9gag. Mitunter schaue ich da selbst noch rein. Der Kommentarbereich unter den Beiträgen dort war seit jeher oft unerträglich, aber in den letzten Jahren sind Beiträge wie Kommentare sehr auffällig noch homophober, noch rassistischer und noch frauenfeindlicher geworden. Memes sind gefährliche Waffen, da die Kombination von Bild und Text direkt emotional wirkt. Die Empörung ist da, bevor die Plausibilitätsprüfung im Hirn stattfindet. Und bei 9gag z.B. ist sehr offen, ob man da in der Hauptsache noch mit echten Personen zu tun hat, aber die spalterische Propaganda verfängt bei den Konsumenten offensichtlich.
zum Beitrag11.07.2024 , 00:07 Uhr
Das Problem ist weniger der Tourismus als das absolute Primat des Kapitals. Der Besitz von Wohnraum MUSS stark reguliert werden. Der Markt regelt hier gar nichts. Spekulation und Luxusbesitz, der meist leer steht, dürfte es nicht geben. Ich selbst kenne mehrere Menschen mit Wohnungen in europäischen Städten, die zum größten Teil des Jahres einfach leer stehen. Für solche Bedarfe gibt es m.E. eigentlich Hotels.
zum Beitrag06.07.2024 , 15:35 Uhr
Die Vergleiche hinken. Es geht bei den Gehsteigbelästigungen eben nicht um eine politische Demonstration, sondern darum, Individuen zu bedrängen. Es ist auch keine Gegendemonstration, da die bedrängten Personen ja nicht politisch handeln, wenn sie zum Arzt gehen.
zum Beitrag05.07.2024 , 17:56 Uhr
Stromautobahn. Datenautobahn. Werden Strom und Daten da im Kofferraum von Autos transportiert? Würde die Politik sich mehr für die Bahn interessieren, wenn man Bahnautobahnen den Weg bahnen könnte?
zum Beitrag04.07.2024 , 16:52 Uhr
Aber eine Schulausbildung, die abgeschlossen werden kann. Die Möglichkeit, durch Anstrengung, die Chancen auf ein Bleiberecht zu verbessern. Usw. usf. Wenn ich den Leuten zuhöre, die von Pull-Faktoren faseln, dann folgt daraus, dass Geflüchteten nur Steine in den Weg zu legen sind. Initiative darf in dieser Denke nicht belohnt werden. Dass das alles letztlich kontraproduktiv ist und noch dazu menschlich verheerend, wird geflissentlich ausgeblendet.
zum Beitrag04.07.2024 , 11:30 Uhr
Wenn der Junge bleiben dürfte, dann wäre das doch einer der bösen „Pull-Faktoren“, die es nicht geben darf. Das gebiert die perverse Logik, dass man möglichst sichtbar Lebensläufe brechen muss, um viele Exempel zu statuieren.
Es klingt so sauber, wenn Politiker von Minimierung von Pull-Faktoren reden. Dass sie die Konsequenzen ihrer Forderungen dabei völlig ignorieren ist einfach widerwärtig.
zum Beitrag02.07.2024 , 20:27 Uhr
Und was ist mit Kamala Harris?
Ich habe jetzt schon viel über die Frage gelesen, ob Biden noch gewinnen könne. Aber was ich immer noch nicht verstanden habe (und augenscheinlich auch zu doof bin, zu ergoogeln): Steht die schon fest als Running Mate? Sie würde im Falle eines Siegs von Biden ja automatische Nachfolgerin, sollte er seine Amtszeit nicht durchstehen. Was ja noch ein Grund weniger wäre, Biden zu wählen.
zum Beitrag20.06.2024 , 15:27 Uhr
Die Chatkontrolle löst keines der Probleme und ist eine Medizin, die fast ausschließlich schwere Nebenwirkungen hat.
Schon jetzt gibt es Fälle, wo automatische Prüfungen von „in der Cloud“ gespeicherten Daten trotz falscher Bewertung zum Verlust der digitalen Existenz geführt haben.
Die Systeme haben Falsch-Positiv-Raten, die bei der Menge von Daten enorme Zahlen von zu prüfenden Meldungen ergeben. Was Kräfte bei Strafverfolgern bindet, die anderswo sicher sinnvoller einzusetzen sind. Außerdem sorgen Falsch-Positive auch für Ermittlungen bei Unschuldigen, die leicht existenzbedrohend sind. Und da ein großer Teil des Prozesses in der Hand privater Unternehmen liegt, es keinen klaren Rechtsweg gibt, um sich gegen falschen Behandlung zu wehren (gekündigte Verträge und Blacklisting trotz eingestellter Verfahren z.B.) schafft man hier einen kafkaesken Alptraum, anstatt das existierende Problem zu lösen.
zum Beitrag21.05.2024 , 18:56 Uhr
1. Muss man nicht. Aber da allein der Besitz schon strafbar ist, wird auch unverlangt zugesandtes zum Problem. Und gerade unter Stress handeln Menschen oft impulsiv statt überlegt. Es ist also nicht immer Dummheit oder böser Wille dabei.
2. Ich denke, dass keine Präzisierung imstande sein würde, ALLE möglichen Szenarien abzudecken. Das Vertrauen in die Justiz, nicht leichtfertig mit dem Spielraum umzugehen, kann man m.E. schon haben.
zum Beitrag21.05.2024 , 09:20 Uhr
"Zwar warnten Expert:innen bereits 2021 vor der Gesetzesverschärfung. Jedoch nicht, weil sie ahnten, wie Gerichte mit solchen „Nichtfällen“ überschwemmt würden. Sie warnten mit dem Argument, dass das geltende Strafmaß bereits ausreicht."
Das stimmt nach meiner Erinnerung so nicht. Die Argumentation, dass mit der Gesetzesverschärfung auch Grenzfälle strafbar werden, die normalerweise eingestellt würden, gab es schon damals.
Im moralischen Furor wurden solche Überlegungen aber mit "egal, wenn es der guten Sache dient" zur Seite gedrückt. Auch in der taz.
zum Beitrag20.05.2024 , 10:55 Uhr
Sie haben recht, aber "nichts zu tun" würde ich das trotzdem nicht nennen.
Musks öffentliches Engagement für Hyperloop und Boring Company ist mit dem erfolgreichen Abschießen des CAHSRP jedenfalls mehr oder weniger zum Erliegen gekommen.
Und ohne Musk hat der Hypetrain um den Hyperloop erheblich an Fahrt verloren.
zum Beitrag19.05.2024 , 13:11 Uhr
Was auch nicht schlimm wäre, wenn so gebaut würde wie in Italien, wo die Schnellstrecken oft an selbst größeren Städten vorbeiführen, es aber abzweigende Strecken in diese Städte gibt. Damit lassen sich schnelle Direktverbindungen UND langsamere, die Fläche erschließende, Verkehre gleichzeitig abwickeln. NBS Stuttgart-Mannheim z.B. hat eine so erschließende Wirkung.
Stattdessen wird hier entweder in die Städte hineingezwungen (NBS Stuttgart-Ulm), oder Bahnhhöfe auf der grünen Wiese mit mangelhafter Erschließungswirkung gesetzt (NBS Frankfurt-Köln). Amschlüsse an naheliegende Strecken lässt man auch gerne weg. Die Saalebahn wäre z.B. nicht schwer anzuschließen gewesen und hätte der betriebliche Flexibilität der NBS Ebensfeld-Erfurt deutlich verbessert.
zum Beitrag19.05.2024 , 12:54 Uhr
„Ende 2023 nämlich stellte der amerikanische Betrieb Hyperloop One, der schon 2017 mit einer Teststrecke in der Wüste von Nevada für Furore sorgte und als Zukunft der Branche galt, seine Aktivitäten ein.“ - Das müsste „zur Zukunft der Branche hochgehyped wurde“ heißen.
Der Hyperloop ist in dem Moment von Musk fallengelassen worden, als er erfolgreich die Kalifornischen Hichgeschwindigkeitsprojekte verhindert hatte.
zum Beitrag10.05.2024 , 10:30 Uhr
Ein in diesem Artikel nicht thematisiertes Grundproblem dieser Plattformen ist (und das gilt auch für Amazon Marketplace, eBay und andere), dass der Verbraucher zum Importeur wird und damit Verantwortung übernimmt, die er gar nicht tragen kann: Unter anderem Haftung für Produktmängel.
Schrottprodukte klingt z.B. harmlos.
Aber gerade bei Elektronik bedeutet das große Sicherheitsrisiken. Aber da der Verkäufer in China sitzt, gibt es keinerlei Möglichkeit jemanden in Haftung zu nehmen, wenn die Wohnung abbrennt oder man von Stromschlägen verletzt wird.
Geiz ist geil kann da schnell zum Bumerang werden.
Und es sollte auch nicht sein dürfen, dass die Ware aus China für Kleckerbeträge geliefert werden kann, aber für eine Rücksendung dann astronomische Summen fällig würden, die man dann auch noch zu 100% am Besteller hängen bleiben. Damit wird frech kalkuliert, beim Versand von minderwertiger und falsch beschriebener Ware.
zum Beitrag07.05.2024 , 20:56 Uhr
Es ist ja leider nicht mal das.
Der Benko z.B. hat zwar in Immobilien gemacht, aber es ging doch, zumindest meinem Eindruck nach, hauptsächlich darum, viel Geld zu bewegen und dabei möglichst viel abzuzweigen. Kurt Vonnegut benutzte in einem seiner Romane das Bild vom "Money River", der um so breiter er ist, um so mehr Akteuren erlaubt, ihr Eimerchen hineinzuhalten.
Und ich habe zumindest nicht de Eindruck, dass der Rechtsstaat wirklich erodiert. Diese Auswüchse und diese Hilf- oder oft auch Interesselosigkeit der Justiz wohnt unserer Republik schon von Anfang Inne. Es sind halt viele Kräfte, die am Wirken sind. Dieses Brett muss immer wieder neu gebohrt werden.
zum Beitrag07.05.2024 , 18:21 Uhr
Das tun Kunden immer.
Wichtiger ist m.E. aber die Frage, die niemand wirklich zu stellen scheint: Wer profitiert(e)?
zum Beitrag07.05.2024 , 18:20 Uhr
Ich hoffe, dass dieses Urteil endlich dazu führt, dass die Krähen beginnen, einander die Augen auszuhacken und das Verantwortungsknäuel aufzurollen, anstatt sich gegenseitig zu schützen und zu decken.
Stuttgart 21 ist ein Desaster mit Ansage. Schon 2016 prognostizierte der Bundesrechnungshof Kosten von über 10 Milliarden. Da zogen Bahn und Politik noch am gleichen Strang und diffamierten diesen und alle anderen Kritiker als unwissend und unfähig.
Keiner der Fürsprecher (O-Ton Merkel: "Stuttgart 21 ist alternativlos") übernimmt irgendeine Verantwortung. Und was mich fassungslos macht: Die Medien sind völlig geschichtsvergessen. Die Bahn redet von „Kostensteigerungen“, aber niemand stellt jemals in Frage, ob das wirklich Steigerungen sind, oder nur langsam Luft aus der Lügenblase gelassen werden muss.
Was haben Bahn und Politik in der Schlichtung nicht alles behauptet – aber keine der substanzlosen Behauptungen wird den Akteuren heute um die Ohren gehauen. Es ist, als ob niemand gegen große Widerstände Entscheidungen getroffen hätte und wir hier einer Naturkatastrophe beiwohnten.
zum Beitrag07.05.2024 , 14:30 Uhr
Ich fürchte mittlerweile, dass dieses Verhalten eher Regel als Ausnahme unter „Machern“ ist. Protagonisten dieser Art findet man bereits im kleinsten Verein: Die Realität aggressiv ablehnen, maximale Zerstörung anrichten und dann keine Verantwortung übernehmen zu wollen ist ein so oft gesehenes Muster.
zum Beitrag14.04.2024 , 19:48 Uhr
P.S. Dass die Geislinger Steige ein Verkehrshindernis ist, ist eine Binse. Dass man für ein Irrsinnsgeld eine Neubaustrecke hinsetzt, die außer schneller befahrbar zu sein, keine Vorzüge hat, ist m.E. kriminell.
zum Beitrag14.04.2024 , 19:40 Uhr
Das ist die aktuelle Begründung. Zum Zeitpunkt der Planung waren es noch die fehlende Traktionsleistung, die fehlende Wirbelstrombremse und dies oder das.
Der Scheitelpunkt ist sehr wohl relevant, weil der versprochene Güterverkehr niemals stattfinden wird und durch den langen Auf-/Abstieg jede Menge HGV-Fahrzeuge auf dem Markt nicht tauglich für die Strecke sein werden. Sowohl NBS als auch Bahnhof sind maßgeschneidert – aber nicht für besseren und mehr Verkehr.
Aber letztlich völlig egal, was wir hier diskutieren. Lassen wir uns überraschen, wie man die Chose in 15 Jahren bewertet.
zum Beitrag14.04.2024 , 16:03 Uhr
Die Neubaustrecke hat einen höheren (!) Scheitelpunkt als die alte Strecke über die Geislinger Steige. Der schnelle Nahverkehr über die NBS zwischen Ulm und Wendlingen benötigt zwei Lokomotiven für die paar Waggons, die dazwischen hängen. Sehr energiesparend und zukunftsweisend... Der schöne Nebeneffekt ist, dass die französischen TGVs nicht über die Strecke können (wie über die tolle Achterbahn Frankfurt-Köln, die auch absurd hohe Dauerleistung der Triebfahrzeuge erfordert). Aber so kann man auch Konkurrenz aus dem Land halten. Soviel zum Thema 21. Jahrhundert...
Und dass die Strecken rundum alt und vergammelt sind, heißt vor allem, dass man Sanierungen jahrzehntelang verschleppt hat. Siehe Gäubahn, deren Zweigleisigkeit (die bis nach dem zweiten Weltkrieg bestand!) nach langem langem Ringen nun nur als Stückwerk teilweise erweitert wird.
Und die über 60km Tunnel müssen auch unterhalten werden. Der Unterhalt von Tunnelstrecken ist um ein mehrfaches teurer. Aber Zukunft!
Zur in der Schlichtung versprochenen technischen Lösung gegen das Wegrollen haltender Züge bei dem regelwidrigen Gefälle, hat man auch schon jahrelang nichts mehr gehört. Mal sehen, wie viele Unfälle es an den engen Bahnsteigen es dann geben wird, wenn sich Rollkoffer und Züge von selbst in Bewegung setzen.
Stuttgart 21 ist ein Lügenbahnhof für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Sonst nichts.
zum Beitrag08.04.2024 , 18:23 Uhr
Wenn das so einfach wäre, dann gäbe es nicht so viele Beispiele für Versuche, die eben nicht zum Ziel führen, sondern in ein Überleben in noch schlechterer Verfassung.
Mittel, die sicher, leidlich schmerzfrei und zuverlässig zum Ziel führen, sind eben nicht leicht und frei zugänglich.
zum Beitrag08.04.2024 , 16:19 Uhr
Wesen der Depression hin oder her: Es geht hier in diesem Einzelfall um eine lange Vorgeschichte. Und m.E. eben nicht um eine Minutenentscheidung im geistigen Nebel. Was hier die Prüfung durch noch einen weiteren Arzt gebracht haben sollte, erschließt sich mir nicht ganz.
Das alles erinnert mich immer mehr an "Vor dem Gesetz" von Kafka, in dem der Torhüter das Tor erst öffnet, wenn es nicht mehr gebraucht wird.
Und das Urteil, die Hilfe zu bestrafen, ist ja nun gefallen.
zum Beitrag07.04.2024 , 19:18 Uhr
Ich kenne zwei. Die eben weil sie kein Kurzschluss waren und nicht heimlich durchgeführt werden mussten, viel Leid erspart haben.
zum Beitrag26.03.2024 , 20:02 Uhr
Meinen Sie damit die FDP?
Aber Spaß beiseite: Züge ohne Lokführer sind auf Fernstrecken nicht realistisch. Bei der Störanfälligkeit der Fahrzeuge ist Liegen bleiben häufig. Und ich möchte nicht mit hunderten anderen in einem solchen (gerne auch überbelegten) Zug warten müssen, bis jemand kommt, der die Büchse wieder flott macht. Wenn man Lokführer abschaffte, würde man Bordingenieure brauchen.
zum Beitrag11.03.2024 , 16:31 Uhr
Ich bin überzeugt, dass der weltweite Rechtsruck fast überall nur noch sehr wenig mit konkreten Inhalten zu tun hat, sondern viel mehr mit geschickt erzeugten Gefühlen.
Wenn ich so um mich herumschaue bei Verwandtschaft und Bekannten, dann sehe ich mit großer Sorge, wie stark rechte Propaganda verfängt und wie leicht der absurdeste Blödsinn geglaubt wird. Offensichtlich sind "soziale Medien" weltweit Brandbeschleuniger. Es reicht Bilder (gerne auch sinnentstellend und in Umkehr der eigentlich abgebildeten Situation) mit wenigen Worten zusammenzuführen um starke Botschaften zu vermitteln und heftige emotionale Reaktionen auszulösen – die Verzerrung der Boulevardmedien ist mit Memes auf die Spitze getrieben. Und außerordentlich effektiv.
Die rechte arbeitet sehr wirksam mit Unterstellungen von Motiven und Zielen, während man geschickt versteht, die eigenen Motive und Ziele im Hintergrund zu lassen: Wie beim Brexit ist es das Beste, gar nicht ins Detail zu gehen. "Brexit means Brexit" ist überall Methode geworden.
Ich hoffe inständig, dass es irgendwann mal gute Ideen gibt, der Flut an Desinformation etwas entgegenzusetzen. Denn die kommt ja aus vielen Quellen: PR Agenturen im Dienst von Konzernen und Superreichen, den psychologischen Kriegsführern aus Russland, China und Konsorten usw. usf.
zum Beitrag21.02.2024 , 11:42 Uhr
P.S. Und "der Typ" ist ihr nicht einfach "begegnet" – die Kontaktaufnahme erfolgte gezielt von ihr. Und nach dem, was ich mittlerweile über die Sache gelesen habe, glaube ich annehmen zu können, dass auch das überlegt und mit Vorlauf geschah.
zum Beitrag21.02.2024 , 10:25 Uhr
Sie haben aber schon gesehen, dass die Frau eine lange Geschichte von Krankheit und Behandlungsversuchen hatte? Und bereits mehrere Suizidversuche hinter sich hatte? Es war ihr also durchaus ernst und offensichtlich nicht nur ein "Jammertal".
Grundsätzlich (!) zu sagen, depressive Menschen seien nicht entscheidungsfähig und deswegen dazu verpflichtet mit ihrer Krankheit zu leben ist m.E. Perfidie. Catch 22 lässt grüßen.
Irgendwann ist manchmal eben auch das Ende der Fahnenstange von "da kann man doch was dagegen tun" erreicht. Und der Druck auf Patienten, auf weitere Medizinische Fortschritte zu warten, nicht mehr zumutbar.
zum Beitrag28.01.2024 , 10:30 Uhr
Sehr richtig.
Nicht zu vergessen, dass auch eine eventuelle Evakuierung auch von irgendjemanden gelenkt werden muss. Das freie Feld ist keine so kontrollierte Umgebung wie ein U-Bahn-Netz.
Automatisierung kann vielleicht den Lokführer in der Fahrtätigkeit ersetzen, aber jemand mit Fach- und Sachkunde muss auch weiterhin begleiten. Gespart ist also nichts.
Unbesetzte Züge auf freier Strecke sind nur dann ein Traum, wenn man die Ausnahmesituationen nicht mitdenkt.
(Auch in Flugzeugen ist der Hauptgrund für die vielen Flugbegleiter, dass in Notsituationen richtig gehandelt und organisiert werden muss. Wenn man am Bordservice Personal sparen könnte, würde man das bereits tun.)
zum Beitrag27.01.2024 , 23:00 Uhr
Nicht zu vergessen sind Deppen, die den Kot eintüten und dann den gefüllten Plastiksack in die Landschaft schmeißen. Selbst beim Wandern im abwegigen Gebirge finden sich die Dinger.
zum Beitrag27.01.2024 , 15:08 Uhr
Dieser Konflikt ist viel komplexer als in diesem irritierenden Kommentar dargestellt. Mag sein, dass sich in Herrn Seiler und Weselsky ein Paar gefunden hat, das in inniger Abneigung verbunden ist. Aber die beiden sind ja nicht die einzigen Beteiligten in dem Ganzen, im Gegenteil.
Und Frau Herrmann übersieht u.a. auch, dass das fahrende Personal von der Unzuverlässigkeit des Systems Bahn genauso betroffen ist wie die Fahrgäste und Güterverkehrskunden. Während es früher die Ausnahme war, zum Schichtende nicht am geplanten Ort zu sein, ist das heute fast schon regelmäßig so. Der Mangel an Fahrdienstleitern ist ja mittlerweile auch zu oft tagsüber für Fahrgäste zu spüren. Nachts ist er allerdings wohl noch größer. Und als Lokführer eines Güterzuges nachts stundenlang geparkt zu werden, weil einfach keine Weiterfahrt möglich ist, sorgt natürlich auch dafür, dass die Schichtzeiten nicht eingehalten werden können. Wenn nicht mehr planbar ist, wann man wieder bei der Familie ist, dann muss es dafür einen Ausgleich geben. Und zwar einen zeitlichen.
Es ist seit über 15 Jahren immer wieder Thema gewesen, dass die Deutsche Bahn zu wenig tut, um die sich abzeichnenden Abgänge der älteren Beschäftigten ausgleichen zu können. Man hat das viel zu lange ignoriert. Erst seit wenigen Jahren wird offensiv gesucht, weil einfach nicht mehr zu verbergen war, wie sehr es im Gebälk knirscht.
Laut Wikipedia ist Herr Seiler „Als Vorstand Personal & Recht ist er für rund 320.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit verantwortlich, davon knapp 200.000 in Deutschland.“ Für mich legen solche Zahlen den Verdacht nahe, dass der Fokus auf das Alltagsgeschäft zu Hause schon lange verloren gegangen ist.
Und zum schiefen Bild mit der „Geiselhaft“: Wenn, dann sehe ich mich als Bahnkunde ohne Auto vom Vorstand in solche genommen. Die Zerstörung der GDL scheint für diese höhere Priorität zu haben, als sich endlich darum zu kümmern, dass das System als solches wieder funktionsfähig gemacht wird.
zum Beitrag27.01.2024 , 14:05 Uhr
Wir Bahnkunden tragen die Folgen multiplen Versagens (oder mutwilligen Handelns?) von Vorstand und Politik seit Jahren. Das System befindet sich weiterhin im freien Fall. Eine Kehrwende zum Besseren ist bisher ein bloßes Lippenbekenntnis.
Gegen die Zerstörungen die durch fehlgeleitete "Investitionen" angerichtet wurden, sind die Forderungen der GDL Peanuts.
zum Beitrag23.01.2024 , 17:38 Uhr
Warum ist die Deutsche Bahn als AG aufgestellt? Vielleicht weil der Konzern so leichter auszuplündern ist?
Die Eisenbahnerwohnung alle privatisiert (und sind heute Goldgruben für die neuen Besitzer). Grundstücke gibt es zu verteilen! Und gigantische Bauvorhaben, die ins endlose gedehnt werden, sowohl was Kosten als auch Bauzeit angeht! (Die Schätzungen der Bürgerinitiativen haben sich bisher am Ende meist bewahrheitet. Ich denke aber nicht, dass das am Unvermögen der Planer liegt, dass die Kosten IMMER völlig ausufern.)
Es gibt so gut wie keine parlamentarische Kontrolle mehr. Anfragen im Bundestag werden regelmäßig mit Verweis auf Betriebsgeheimnisse und Wettbewerbsfragen verweigert. Und das für einen Konzern, der zu 100% im Besitz des Bundes ist.
zum Beitrag23.01.2024 , 17:28 Uhr
Ich vermisse in dem m.E. sehr guten Kommentar die Erwähnung der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und deren Rolle in dem ganzen Spiel.
Diese sind fast alle in der EVG organisiert. GDL Mitglieder sind aktuell nicht im Aufsichtsrat vertreten.
Und die EVG ist mit der SPD eng vernetzt. Was von der GDL wohl eher nicht zu sagen ist. Insofern ist von der SPD wohl keine Einmischung zu erwarten. Man hat der EVG (und dem Bahnvorstand) ja schon das Geschenk Tarifeinheitsgesetz gemacht. Wo die Sympathien liegen macht das m.E. sehr deutlich.
Außerdem passt zwischen die EVG und den Bahnvorstand augenscheinlich kein Blatt Papier. Man wirft sich für den „integrierten Konzern“ in die Bresche, der aber so, wie er gerade aufgestellt ist, das System Bahn eher zerstört, als ihm zu dienen.
Und was den integrierten Konzern angeht, der angeblich so vorteilhaft ist: Es ist für mich nach den Sparorgien in Betrieb und Netz nicht mehr glaubhaft, dass die ganzen Mittel tatsächlich in den Verkehr fließen und dass die Auslandsabenteuer so profitabel sind, wie sie dargestellt werden. Mich würde nicht überraschen, wenn die Bilanzen des Bahn Konzerngefüges genauso faul wären, wie die der Signa oder Wirecard.
zum Beitrag15.01.2024 , 19:18 Uhr
„Ferienwohnungen“ erhöhen den Druck in Berlin sicher auch nicht unwesentlich. Wohnungen zu besitzen, die im wesentlichen regelmäßig leer stehen, sollte schwerer sein.
Ich war ziemlich überrascht, wie viele Menschen ich im Laufe der letzten Jahre begegnete, die sich den Luxus einer solchen Zweitwohnung in der Hauptstadt leisten.
zum Beitrag12.01.2024 , 18:24 Uhr
Irritierend finde ich, dass im letzten Absatz, in dem die Zusammensetzung des Aufsichtsrats genannt wird, die Arbeitnehmervertreter unterschlagen werden.
Und von diesen ist aktuell kein/e einzige/r Mitglied der GDL, dafür sind aber etliche Mitglieder bzw. Vorsitzende der EVG, die sich ja bekanntlich in Konkurrenz zur GDL befindet.
zum Beitrag10.01.2024 , 10:47 Uhr
Sie haben schon mitbekommen, dass hier ein Zugbegleiter interviewt wurde?
Und dass mit den Abstrichen, die "jeder" machen müsse ist ja wohl ein Witz. Ich würde, um in ihrem Bild zu bleiben, eher sagen, der Vorstand der Bahn nimmt mit seiner Gier und Unfähigkeit die Nation in Geiselhaft.
zum Beitrag10.01.2024 , 10:44 Uhr
Ja. Habe ich.
Meine Darstellung bezieht sich auf den Arbeitskampf der GDL, in dem Lokführer und andere Personale organisiert sind und ist eine Replik auf HEFRA1957.
Und dass in anderen Branchen eine ähnlich hässliche Melange aus Arbeitsverdichtung und schlechten Arbeitsbedingungen gebraut wurde, heißt nicht, dass die GDL keinen Punkt hat.
Warum ist es denn so schwierig Personal für die von Ihnen genannten Arbeiten zu finden?
Warum ist es im Gegenteil so leicht, z.B. die Bürostühle im Bahntower (bzw. der aktuellen Ausweichquartiere) zu füllen?
Die Schere zwischen "leichten" und "schweren" Jobs geht immer weiter auseinander.
zum Beitrag09.01.2024 , 21:51 Uhr
Machen Sie das auch im Schichtdienst?
Sind Sie am Ende Ihrer Schicht auch immer häufiger nicht am geplanten Zielort?
Werden Sie auch immer wieder in Nachtschichten stundenlang aufgehalten, weil immer häufiger Stellwerke Nachts nicht besetzt sind und Sie deswegen nicht weiterkommen?
Sind Sie auch dauernd mit aggressiven Kunden konfrontiert, die die Unzuverlässigkeitshölle die Politik und das Management der Bahn angerührt haben nicht mehr geduldig ertragen und das bei permanenter Unterbesetzung und erratischen Schichtplänen?
Für mich klingt das was Sie schrieben nach: Weil’s mir nicht gut geht, darf es anderen nicht besser gehen. Vielleicht sollten sich Wissenschaftsarbeitende halt auch mal besser organisieren – nach meiner Erfahrung funktioniert aber leider Teilen und Herrschen im Wissenschaftsbetrieb besonders gut.
Und von wegen absurden Forderungen: Absurd ist m.E. die Haltung des Managements! Seit Jahren ist bekannt, dass Personal fehlen wird. Personalgewinnung wurde zu spät angeschoben. Die Lücke wird stetig größer. Und es gelingt der Bahn, dort wo Schicht gearbeitet wird, zu selten, gewonnenes Personal auch zu halten. Irgendwann sollte man auch im Management mal auf die Idee kommen, dass es dafür gute Gründe gibt. Geld ist das eine – die Arbeitsbedingungen sind das andere.
zum Beitrag21.12.2023 , 15:41 Uhr
Es lässt sich eben nicht alles planen. Und manchmal muss man eben auch Aushelfen, wenn es anderswo brennt. Das nennt sich Kollegialität.
Und das Unternehmen, in dem ich meine Erfahrungen gemacht habe, ist keines in dem alles auf Kante genäht ist. Hier wird niemand dauerhaft überfordert, weil zu viel Arbeit da ist.
Und ja. Ich kenne auch welche, in denen alle Klagen berechtigt sind.
Aber mein Eindruck ist mittlerweile, dass tatsächlich in der Breite ein ziemlich eklatante Lücke zwischen Anspruch und dafür gebrachter Leistung besteht.
zum Beitrag21.12.2023 , 13:07 Uhr
Rücksichtslosigkeit als Form der kollektiven Bestrafung also. Auch eine Sichtweise.
Blöd nur, dass alle Kollektivstrafen im wesentlichen die Falschen treffen.
zum Beitrag21.12.2023 , 09:31 Uhr
Puh. Also ich hab hier mit jungen Kollegen zu tun, denen es Scheißegal ist, wieviel Arbeit zu tun ist. Solidarität Fehlanzeige, die Work-Life-Balance anderer ist egal. Sind nicht alle gleich, aber im wesentlichen ist das knallharter Egoismus.
Und dann noch dieses Dingens mit der Emotion: Kritik lässt sich nicht mehr anbringen. Sofort beleidigt, wenn man einen Fehler bemerkt und Korrekturen einfordert. Und das Verständnis, dass andere mit dem Ergebnis der eigenen Arbeit weiterarbeiten müssen, scheint auch nicht mehr gegeben. Ich hatte kürzlich mit einer Grafikerin zu tun, die trotz Maßvorgaben bloß nach Augenmaß zugeschnittene Ergebnisse lieferte. Und dann für sich entschied, dass die Vorgaben doch egal und eh unverständlich seien.
Was auf meinen Schreibtisch kommt erfordert heutzutage meistens eine zweite oder dritte Korrektur, weil Wurstigkeit die neue Präzision ist. Da wird dann unfertiges weitergeschoben, um sich wieder dem Smartphone widmen zu können.
Ja, ich bin auch für einen schönen Arbeitsplatz. Aber bloß individuell gedachte Work-Life-Balance frustriert am Ende alle.
zum Beitrag19.12.2023 , 22:19 Uhr
Ja, das fürchte ich auch.
Unfähige Selbstbediener, die die Schuld für alles immer bei anderen sehen, aber keinerlei Anstalten machen, irgendwas zum Besseren zu drehen. Und ich denke mal, dass der GDL auch klar ist, dass 35 Stunden nicht aus dem Stand zu machen sind. Aber das Management verweigert ja sogar Gespräche darüber, wie man da perspektivisch hinkäme.
Ich bin immer wieder verwundert, dass der GDL allein der schwarze Peter zugeschoben wird.
Es funktioniert ja auch nichts, wenn die GDL nicht streikt.
zum Beitrag19.12.2023 , 18:49 Uhr
Ein anderes Problem ist ein großzügig alimentierter Vorstand, dessen Fantasie zu wünschen übrig lässt, wenn er mit der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung konfrontiert wird. Einfach: "Njet!" zu sagen ist mehr als ein wenig armselig. Gemeinsam nach einer Lösung und einer Perspektive zu suchen überfordert offenbar.
Das fahrende Personal ist von der Zuverlässigkeitskrise der DB mehrfach betroffen: Laufende Verspätungen sorgen nicht nur für Überstunden und Stress, sondern auch dazu, dass Pausen und Ruhezeiten nicht eingehalten werden können, oder gar dass Personale am Ende der Schicht zu häufig nicht da ankommen, wo sie eigentlich sein sollten. Und da ist dem Konzern wohl auch die Qualität der Unterbringung keine Priorität.
Die EVG scheinen solche Fragen wenig zu kümmern. Sie vertritt ja im wesentlichen stationär arbeitende. Und mit mehr Geld muss man am Ende halt zufrieden sein. Das entschädigt ja für alles.
zum Beitrag18.12.2023 , 18:40 Uhr
Ich verstehe vor allem nicht mehr, warum die Grünen dieses Spiel weiter mit machen.
Jedes Projekt von ihnen wird so lange von SPD und FDP kaputtgebohrt und verbogen, bis es ihnen schmerzhaft auf die Füße fällt. So auch mit dem Subventionsabbau.
Es hätte viele Subventionen gegeben, die man hätte streichen können. Aber das Dienstwagenprivileg z.B. ist sakrosankt. Das Muster muss doch langsam mal zur Grünenspitze durchdringen!
Nach der Ampel kann nichts besseres kommen. Aber so bleibt nach der Ampel nicht mal die Hoffnung auf eine starke Opposition von grüner Seite.
Ich denke, es wäre langsam an der Zeit, das Ding platzen zu lassen, statt weiter an vermeintlich konstruktiver Zusammenarbeit zu ersticken.
zum Beitrag17.12.2023 , 16:02 Uhr
Ich denke, da haben die Kräfte um Scholz und Lindner hingedrängt, um die Grünen mal wieder vorzuführen. Alle anderen Subventionen waren sakrosankt. Die, der es an dann an den Kragen gehen durfte, musste den Grünen auf die Füße fallen.
Ich verstehe langsam nicht mehr, wieviel „Fairplay“ die Grünen in der Ampel erdulden wollen.
zum Beitrag12.12.2023 , 13:15 Uhr
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mehr Geld bessere Manager bringt – es ist ja auch eine Charakterfrage, wer in solche Positionen strebt. Und in meinen wenigen entfernten Berührungen zu Vorstandsetagen war die ernüchternde Erfahrung: Die Firma ist egal, so lang es dem Vorstand nutzt.
Ich befürchte, jemand der den Job aus Überzeugung gut ausfüllt, wird schwer zu finden sein. Auch nicht über Geld. Da ist das ganze System zu kaputt.
zum Beitrag11.12.2023 , 20:48 Uhr
Weil Flexpreis-Fahrscheine ohne BahnCard absurd teuer sind.
Ich habe meine BahnCard 50 auch deswegen, weil ich meine Reisen nur schlecht terminieren kann und sehr oft darauf angewiesen bin, den Zug zu nehmen, der halt gerade geht.
zum Beitrag11.12.2023 , 20:43 Uhr
Und welcher Gewerkschaft gehören die wohl an? Der Gewerkschaft, die für das Beste des Konzerns und nicht unbedingt für das Beste des Verkehrsträgers eintritt.
Die GDL zumindest ist aktuell nicht im Aufsichtsrat vertreten.
zum Beitrag11.12.2023 , 19:47 Uhr
Es geht doch gar nicht ums nicht gehen und verhindern. Es geht um die gleichzeitige Abschaffung von Alternativen ohne Not!
Nach jetzigem Stand BahnCard nur noch im Smartphone mit DB Navigator!
Papieroption keine! Obwohl technisch ohne Schwierigkeit lösbar, da eh nur QR-Codes gescannt werden. Und auf Nachfrage ohnehin der Personalausweis gezeigt werden muss.
zum Beitrag11.12.2023 , 19:40 Uhr
Und vor allem eine Mehrheit, für die 100%ige Verfügbarkeit von Technik eine gesetzte Größe zu sein scheint.
Smartphone kaputt oder gestohlen? Ohne die Möglichkeit auf Papierebene zurückzufallen dann eben Fahrpreisnacherhebung im Zug oder auf die Reise verzichten.
Ich bin ziemlich erstaunt wie viele hier im Forum meinen, eine physikalische Alternative, die ohne Mehraufwand für die Bahn umzusetzen wäre, sei überflüssig.
zum Beitrag11.12.2023 , 19:12 Uhr
Eben nicht.
Einfach mal die FAQ lesen.
www.bahn.de/faq/pk...bahncard/digitalbc
zum Beitrag11.12.2023 , 19:10 Uhr
Allerdings wird der nicht akzeptiert.
Siehe auch hier: www.bahn.de/faq/pk...bahncard/digitalbc
"Was passiert, wenn mein Smartphone-Akku leer ist oder ich mein Smartphone nicht bei mir habe?
Wenn Sie Ihre BahnCard bei der Fahrkartenkontrolle nicht vorzeigen können, erhalten Sie eine Fahrpreisnacherhebung zum doppelten Fahrpreis."
Da steht NICHTS von ausgedrucktem QR-Code als Alternative.
zum Beitrag11.12.2023 , 16:33 Uhr
Digital bedeutet aber nicht automatisch Smartphone. Sowohl bei Fahrscheinkontrolle als auch Prüfung der digitalen BahnCard wir nur ein QR-Code vom Bildschirm gescannt.
Es gibt keine technische Notwendigkeit hier zwingend ein Smartphone ins Spiel zu bringen.
zum Beitrag11.12.2023 , 14:56 Uhr
P.S. Eine wichtige Änderung der BahnCard wurde vergessen: RailPlus entfällt zum Dezember.
Bisher habe ich dazu in der Presse nichts gelesen. Nur mein Fahrgastverband hat mich darauf aufmerksam gemacht.
www.bahn.de/angebo.../vorteile/railplus
zum Beitrag11.12.2023 , 14:45 Uhr
Und ist das nicht völlig egal, weil der Zwang zur App ohnehin völlig überflüssig ist?
Da findet keine Kommunikation und kein aktiver Prozess statt. Es wird ein QR-Code vom Bildschirm abgelesen. Den meisten Zugbegleitern reicht auch das Bild.
Es ist schlicht nicht notwendig, die BahnCard nur noch im Navigator akzeptieren zu wollen.
zum Beitrag11.12.2023 , 14:41 Uhr
Plastikkarte kann weg. Sie war ja schon bisher nahezu überflüssig.
Aber es gibt keinerlei technische Notwendigkeit die BahnCard nur noch über "eine mobile App" anzubieten.
Das ist pure Gängelei an der Grenze zur Nötigung.
zum Beitrag11.12.2023 , 11:11 Uhr
Wie die Deutsche Bahn auf die Idee kommt, es müsse alles in die App ist mir schleierhaft. Da hat jemand digital falsch verstanden.
Bisher werden bloß QR-Codes gescannt. Und ob die vom Bildschirm abgelesen werden oder von einem Papier ist technisch völlig gleichgültig.
Die Karte abzuschaffen ist m.E. völlig in Ordnung, so lange man alles ausdrucken (lassen) kann. Der Zwang zum Navigator und zum Smartphone ist es aber nicht!
Und bei einigen Kommentaren hier komme ich ins Wundern: Nur weil es wenige Prozent sind, die mit dem Digitalwunderland nicht klar kommen, kann man ihre Existenz doch nicht einfach ignorieren.
Barrierefrei z.B. für Blinde ist der Navigator nämlich unter anderem nicht. (Wie der Navigator in der neuen Fassung ohnehin kaum Freude macht – nur manche Verbesserung, einige Verschlechterung.)
zum Beitrag08.12.2023 , 19:16 Uhr
Sicher ist bei den Mengen an nassem Schnee viel Unbill tatsächlich nahe an der Unvermeidlichkeit, aber es ist doch alle Jahre wieder dasselbe: Mal ist es ein Sturm. Mal der Schnee. Und es legen sich wieder Bäume auf Oberleitungen und die Gleise. Und das wäre oft sehr vermeidbar.
Was ist denn aus den nach den letzten Stürmen großspurig angekündigten Anstrengungen zur Vegetationskontrolle geworden? Kann da mal jemand bei der Bahn nachfassen?
In der Schweiz gibt es die Vorgabe, dass zumindest entlang von Strecken auf denen mit höheren Geschwindigkeiten gefahren wird, die Vegetation derart gestuft zurückgeschnitten wird, dass rein physikalisch kein Baum auf die Gleise stürzen kann.
Auf dem Papier ist die Bahn ja das übliche Potemkinsche Dorf und gut vorbereitet: www.deutschebahn.c...management-6854346
zum Beitrag08.12.2023 , 11:38 Uhr
Entschuldigung, aber wenn ich in der taz einen Satz wie diesen lesen muss, muss ich würgen: "Seit damals wurden immer neue Veränderungen des Projekts vorgenommen, die den Bau verteuerten."
Im Zusammenhang mit der "Kostenexplosion" die Sprachregelung der S21 Protagonisten zu übernehmen ist unangemessen. Schließlich hat der Bundesrechnungshof bereits vor der Abstimmung die Zahl von 10 Milliarden in den Raum gestellt. Das ist ein dutzend Jahre her... und es macht mich weiterhin fassungslos, dass niemand von denen, die damals das "bestgeplante Eisenbahnprojekt Europas" herbeigelogen haben, jemals dafür Rechenschaft ablegen musste.
Da wurde eine untaugliche Idee zum Wohl der Immobilienwirtschaft durchgedrückt. Die dauernden "Veränderungen" sind ja bereits dadurch angelegt, dass der "Plan" gar nicht funktionieren konnte, wie in der Schlichtung auch umfassend dargelegt wurde.
zum Beitrag18.11.2023 , 10:02 Uhr
Der ermäßigte Steuersatz gilt für einen ganzen Zoo von Waren und Dienstleistungen. Grundgedanke der Zuordnung ist aber, dass Grundbedürfnisse nicht unnötig verteuert werden sollen.
Bei den Kommentaren hier habe ich den Eindruck, dass alle davon ausgehen, dass es bei Restaurants nur darum geht, im Luxus zu schwelgen.
Aber Nahrungsaufnahme IST ein Grundbedürfnis. Und es gibt eben eine ganze Skala: Von der Dönerbude bis zum Gourmettempel.
Hier beim Italiener um die Ecke kommen auch die Bauarbeiter aus der Nachbarschaft zum Mittagstisch. Und müssen Kantinen dann auch mit dem höheren Steuersatz rechnen?
Und das mit dem Zuhause kochen ist so eine Sache. In der Theorie sehr schön, aber eigentlich nur in Mehrpersonenhaushalten im Alltag ohne übermäßigen Verschnitt zu machen.
zum Beitrag17.11.2023 , 17:27 Uhr
Geht dann mindestens auch der Steuersatz auf geliefertes Essen bzw. Außer-Haus-Mitnahme rauf? Oder führt es dann wieder zurück in die Absurdität, dass draußen die Straßen vollmüllen billiger ist, als im Lokal zu essen?
Mir erschließt sich nicht, warum die Steuererhöhung hier so bejubelt wird.
zum Beitrag09.11.2023 , 17:15 Uhr
Bei der Pannenanfälligkeit der Schienenfahrzeuge und Streckeneinrichtungen in Deutschland wird dieser feuchte Traum von Betriebswirten auf Dauer ausbleiben: Es wird immer mindestens eine Person an Bord sein müssen, die auch physisch eingreifen kann, wenn was passiert.
Und dass das häufig nötig ist, bekommt jeder mit, der oft Bahn fährt. In den Managementetagen glaubt man zwar, alle Ausnahmen unter 5% vernachlässigen zu können (die komplexe Realität überfordert halt - es ist jeden Tag schönes Wetter und alles funktioniert…) aber sie finden halt trotzdem in zäher Regelmäßigkeit statt.
zum Beitrag11.10.2023 , 13:34 Uhr
Ich fürchte mittlerweile eher, dass die „sozialen“ Medien als solche das Ende der Demokratie bedeuten und nicht eine Moderation derselben.
In den wenigen Ecken des Internets mit benutzergenerierten Inhalten, die ich noch frequentiere, dominieren Desinformation und Propaganda, mutmaßlich von Botarmeen.
Das mit der Schwarmintelligenz des Internets ist eine Hoffnung, die ich bereits beerdigt habe.
zum Beitrag06.10.2023 , 11:18 Uhr
Das ist richtig. Wird aber in der Schweiz nicht im gleichen Maß mißbraucht wie hier: Es gibt klare Zielvorgaben der Politik. Und die SBB verstehen sich auch selbst als Bundesbahn und nicht als Global Player.
zum Beitrag06.10.2023 , 10:52 Uhr
Konkurrenz findet über die Ausschreibung der Verkehre statt. Und da ist, finde ich, schon zu sehen, dass die DB AG sich mehr anstrengt, eben weil das Risiko besteht, dass Verkehrleistungen woanders bestellt werden.
Da die DB AG allerdings auch den Großteil des Streckennetzes verwaltet (über ihre 100%ige Tochter DB Netz AG), darf man sich nicht wundern, dass da Knüppel zwischen die Beine der Konkurrenz fliegen.
Echte Konkurrenz auf Kundenebene ist absolut nicht wünschenswert. Auf der Strecke Köln-Brüssel sieht man nämlich sehr schön, wie aus einem Einstundentakt ein Zweistundentakt wird, weil zwei Anbieter (DB und Thalys/Eurostar) sich diese im stündlichen Wechsel teilen. Und die Fahrscheine des einen beim anderen nicht gelten. Echte Konkurrenz heißt Kleinstaaterei wieder einführen. (Gerade auch von München nach Wien mit der Westbahn zu beobachten.)
Auch da ist die Schweiz Musterland: Fahrscheine gelten von S-Bahn bis Fernverkehr gleich. Der nächste Zug der fährt ist auch benutzbar.
zum Beitrag06.10.2023 , 09:31 Uhr
Das wiederum hat nichts mit dem erbärmlichen Zustand des Schienennetzes zu tun. Außer natürlich, dass die Bahn AG zumindest bei mir den Eindruck erweckt, Strecken und Bahnhöfe, die von Konkurrenten bedient werden, noch stärker zu vernachlässigen.
zum Beitrag05.10.2023 , 22:41 Uhr
Das Elend fing schon nach Bodewig an, der sich nicht gegen Mehdorn und Autokanzler durchsetzen konnte. Darauf folgten SPD Verkehrsminister, die auch kaum besser waren als die Nachfolger der CSU.
zum Beitrag05.10.2023 , 20:56 Uhr
Und genau das ist in der Schweiz tatsächlich anders. Da ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Aber bevor Geld im großen Maßstab fließt, muss die Kalkulation stimmen.
Deswegen stimmen mich die Rufe nach mehr Geld für die Bahn auch kritisch.
Man erinnere sich an Zumthor und die Topologie des Terrors. Da werden die kulturellen Unterschiede sehr deutlich.
zum Beitrag05.10.2023 , 20:52 Uhr
P.S. Der große andere Vorteil der Schweiz ist, dass Projekte der öffentlichen Hand von den Bürgern bestätigt werden müssen. Ein Automatismus der endlosen Rechnung, wie er hierzulande oft genutzt wird, existiert dort einfach nicht. Stuttgart 21 wäre in der Schweiz, wenn überhaupt akzeptiert, schon nach dem ersten Reißen des ersten Kostendeckels beerdigt worden. Hier konnten die Verantwortlichen hingegen dem Bundesrechnungshof der Ahnungslosigkeit zeihen, als der die Zahl von 10 Milliarden in den Raum stellte. Da redeten Politik und Bahn noch von 3 bis 4. Jetzt behaupten alle, dass man das nicht hätte ahnen können (trotz Schlichtung und so weiter). Und die Presse interessiert sich nur noch mäßig. Verantwortung Fehlanzeige.
zum Beitrag05.10.2023 , 20:37 Uhr
Das ist so auch nicht ganz richtig. Es gibt Strecken, die in der Schweiz und in Deutschland sehr ähnliche Voraussetzungen haben, aber die Qualität under Umfang des Betriebs sind in der Schweiz um Größenordnungen besser. Ein Fahrplan, der so komplex und dicht ist wie z.B. am Bodenseee auf Schweizer Seite, ist in Deutschland schlicht unfahrbar.
Hier wird Infrastruktur selten nach Nutzwert geplant. An kleinen Projekten ist der Rotstift im Dauergebrauch, da wird bis zur Nutzlosigkeit gespart. Je größer das Projekt dagegen, desto egaler die Kosten. Und das ist der große Unterschied zur Schweiz.
zum Beitrag05.10.2023 , 20:01 Uhr
Das ist doch Quatsch. Es fließen Milliarden in den ÖV - aber die versickern entweder nutzlos in absurden Strukturen oder werden für schädliche Prestigeprojekte verplempert. Das Problem ist die absolut fehlende Transparenz und Rechenschaft.
Eine AG, obwohl in 100%igem Bundesbesitz, verweigert mit dem Verweis auf ihre Rechtsform den Abgeordneten im Bundestag immer wieder Informationen. Das schlechteste aus beiden Welten.
Ideal ist das Konstrukt allerdings, wenn es darum geht „Projekte“ zu lancieren, die m.E. gezielt aus dem Ruder laufen, damit auch jeder sein Eimerchen in den Money River hängen kann.
zum Beitrag03.10.2023 , 10:36 Uhr
Ich glaube auch nicht, dass absolute Dauerempörung dabei hilft, gehört zu werden. Die zu bohrenden Bretter sind sehr dick - Erregtheit hilft nicht dabei, durchzudringen.
Dazu passt auch dieser schöne Cartoon:
pbfcomics.com/comi...eply-held-beliefs/
(In Textform so ungefähr: Jemand missioniert jemanden lautstark, während in einem beistehenden die schlechten Anteile dadurch erst aufgehen.)
zum Beitrag25.09.2023 , 08:28 Uhr
Ich bin jetzt kein Experte. Aber so wie ich das verstanden habe, ist die Frage ja noch offen, ob das an der mRNA Technik als solches liegt, oder daran, dass die bisher zugelassenen mRNA Impfstoffe (eben die COVID Impfstoffe von Moderna und Biontech) nur ein Fragment der Virushülle bilden, eben das Spike-Protein.
Da im Moment für solche Studien eben nur diese Impfstoffe zur Verfügung stehen, ist es m.E. noch zu früh, für die beobachteten Effekte die mRNA Technik als solches verantwortlich zu machen (auch wenn am Ende stehen kann, dass sie das wirklich ist).
Da muss und wird auch noch mehr geforscht werden.
zum Beitrag23.09.2023 , 21:11 Uhr
Sprache sollte idealerweise dem Austausch von Information dienen. Da ist eine gewisse Präzision kein Luxus, sondern notwendig, um sicherzustellen, dass man tatsächlich über dasselbe spricht.
Hier wird in der Kritik an mRNA Impfstoffen ganz viel Aufgeschnapptes in irgendeinen Topf geworfen. Dabei ist der ganze Immunisierungsprozess (bei Impfung und Infektion) so komplex, dass der mRNA Technik zugeschriebene Effekte sehr wahrscheinlich auch ganz andere Ursachen haben könnten. Ich könnte solcherlei Kritik ernster nehmen, wenn ich den Eindruck hätte, die Kritiker würden sich für die Abläufe interessieren und nicht nur bloße Behauptungen aufstellen.
Was hier im Körper wann und wo passiert bei den Impfungen und Infektionen mit COVID wird erforscht. Es dauert halt.
zum Beitrag23.09.2023 , 20:48 Uhr
Da geht es aber doch darum, dass die Verteilung spezifischer Antikörper sich unterscheidet. Dass es da Unterschiede gibt, ist wenig überraschend, da die Vakzine von Biontech und Moderna lediglich das Spike Protein herstellen lassen und keine vollständige Virushülle. Das hat aber weniger damit zu tun, dass mRNA verwendet wurde, sondern eben damit, dass die Immunreaktion bei den vorhandenen mRNA Impfstoffen eben auf dieses Spikeprotein spezialisiert ist.
Und ja, es ist gut und wichtig diese Dinge zu untersuchen, um ein tieferes Verständnis des Immunsystems zu bekommen.
Und vielleicht hab ich es überlesen. Aber von Nebenwirkungen finde ich im verlinkten Text nichts.
zum Beitrag23.09.2023 , 12:42 Uhr
Die mRNA ist der Bauplan, der geschickt in die Zelle geschleust wird. Und der wird sehr wohl von der Zelle abgelesen. Da wird nichts „angeregt“.
zum Beitrag23.09.2023 , 12:40 Uhr
Das sind aber doch keine besonderen mRNA-Risiken. Solche Nebenwirkungen gibt es auch mit herkömmlichen Impfstoffen. Und was diese Nebenwirkungen auslöst, ist immer noch nicht gut erforscht.
Die Sinusvenenthrombosen waren übrigens meiner Erinnerung nach nicht bei den mRNA Impfstoffen von Moderna und Biontech, sondern bei den Vektorimpfstoffen von Astra Zeneca und Johnson & Johnson gehäuft aufgetreten.
zum Beitrag23.09.2023 , 07:52 Uhr
Und welche?
zum Beitrag15.09.2023 , 14:29 Uhr
Bei all dem moralischen Furor ums Gendern in der taz schon ein wenig inkonsequente Überschrift.
Es müsste doch eigentlich in unseren Breiten „Kleiderwächterinnen“ heißen, nicht? Steht ja auch schon im Text, dass sich die Kleiderpolizei hierzulande aus Frauen rekrutiert.
zum Beitrag12.09.2023 , 14:22 Uhr
Vielleicht bin ich doof. Aber ich verstehe nicht, wie das funktionieren soll.
An einer Stelle ist die Rede davon, die Moskitos genetisch so zu verändern, dass sie "Malaria kaum noch übertragen können".
Der Rest des Textes liest sich dann aber so, als ob der Wirkungsmechanismus darin bestünde, die Moskitos faktisch auszurotten: Mehrheitlich männliche Nachkommen, die weiblichen Nachkommen unfähig zu stechen (und damit letztlich steril).
Fehlt da was im Text? Jedenfalls steht nirgendwo was von einem Mechanismus, der das im Titel gemachte Versprechen einlöst.
zum Beitrag18.08.2023 , 08:47 Uhr
Die Einleitung mit der Lippenherpes ist m.E. schwer irreführend. Denn die Gürtelrose wird von einem anderen Herpes-Virus verursacht – und das steckt hinter den Windpocken.
Da hätte man dann auch gleich erwähnen können, dass es nicht erst gegen die Gürtelrose eine Impfung gibt, sondern man seit Jahren auch gegen die Windpocken impfen kann und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Leider gibt es (zumindest in meinem Umfeld) immer mehr Eltern, die meinen, sie täten ihren Kindern etwas gutes, wenn sie sie nicht impfen ließen.
zum Beitrag16.08.2023 , 09:24 Uhr
Den Raffern und Dieben im Großen tut man mit dem Gestehle im Kleinen aber doch gar nicht weh. Die finden schon einen schwächeren, der ihre "Verluste" ausgleicht.
Die "Großen" rechtfertigen sich ihren Zugriff auf die Besitztümer anderer genauso zurecht, wie es der Autor des Artikels tut. Das ist auch ein Teil des großen Bogens, den man spannen könnte.
Ich sehe nicht, wie dadurch, sich dem "Jeder beklaut jeden, so gut er kann" anzuschließen, da irgendwas besser werden sollte.
Und eine Eskalation des zerstörerischen Schwachsinns führt eben nicht dazu, dass man sich mal an einen Tisch setzt, sondern direkt in Autoritarismus oder Bürgerkrieg, sagt zumindest meine natürliche Intelligenz.
Geraffe und Gestehle auf höchsten Ebenen muss bekämpft werden – aber das ist ein politischer Kampf und keiner an der Kasse. Und bei den mächtigen Akteuren, denen man sich gegenüber sieht, leider kein einfacher Kampf, sondern einer, der immer wieder ausgefochten werden muss.
zum Beitrag16.08.2023 , 09:02 Uhr
Ich bin bass erstaunt über die Masse an selbsterklärten Robin Hoods hier im Forum.
Abgesehen davon, dass Klauen eben keine übergeordnete Gerechtigkeit schafft, weil es fast immer die Falschen sind, die die Zeche zahlen: Wer meint, dass "eingepreist" etwas anderes bedeutet als "auf die Preise aufgeschlagen", hat in Mathematik nicht aufgepasst.
Und es ist mitnichten "spießig" Klauen blöd zu finden (wobei Mundraub da auszunehmen wäre), sondern ein gesellschaftlicher Konsens, der es überhaupt erst ermöglicht Waren im Zugriff zu halten.
Wenn man es allerdings für erstrebenswert hält, alles nur noch über den Tresen zu bekommen (Arbeitsplätze!), dann klaut ruhig alle weiter.
zum Beitrag14.08.2023 , 22:07 Uhr
Sie Essen beim Arbeiten? Was spricht dagegen im Gastraum zu essen und im Zimmer zu arbeiten?
zum Beitrag14.08.2023 , 21:58 Uhr
Ich wohne seit 25 Jahren in einem Mietshaus. Dieses Jahr sind zum ersten Mal Ratten im Keller aufgetaucht.
Die Müllbehälter an den Bänken in meiner Straße sind voll mit To-Go Verpackungen voller Essensreste. Der Rest der Straße auch. Ob es nun die Krähen sind, die den Müll verteilen, oder die Flaschensammler, oder rücksichtslose Konsumenten ist egal: Für Ratten, Kakerlaken u.a. ist reich gedeckter Tisch.
Ich halte aus Einwegverpackunge im Park zu essen und zu trinken mittlerweile nicht mehr für Lebensart sondern schlicht für asozial.
Liefern lassen ist zwar auch eine monumentale Fehlentwicklung, aber To-Go erst recht.
zum Beitrag27.06.2023 , 08:46 Uhr
Das könnte auch Herr Rösler geschrieben haben.
Man hat in der Ära Merkel die Weichen weiterhin auf Fossil und Atom stehen lassen. Nach Fukushima hatte dann auch Merkel ein Einsehen und strich zumindest das Atom.
In jedem Fall war die Politik unter Merkel eine, die lediglich vorgab, Transformation zu wollen, aber faktisch im wesentlichen Hürden errichtete, um den Konzernen keine kleinteiligere Konkurrenz erwachsen zu lassen.
Einspeisevergütung, Steuergesetzgebung, Regulierung der Anschlüsse… da gibt es viel zu finden, was verhindern sollte, statt zu fördern.
Insofern ist m.E. die Diagnose richtig, dass die deutsche Solarindustrie aktiv gehemmt und somit gekillt wurde.
zum Beitrag17.06.2023 , 11:15 Uhr
"Doch nur, indem wir ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen und dann daraus progressiev linke Lösungen debattieren und ableiten." – Das kann ich langsam nicht mehr hören.
Die AfD Wähler, die ich kenne, haben Sorgen und Ängste, die völlig an den Haaren herbeigezogen sind. "Informieren" sich aus Quellen, die man nicht mal mehr fragwürdig nennen kann.
Mit diesen Leuten scheint mir kein Dialog mehr möglich. Jedes von mir versuchte Gespräch erschöpfte sich in mechanischem Widerspruch. Nach außen, wie auch im Gedankengebilde selbst.
Mittlerweile ist es bei Personen in meiner Verwandtschaft so weit gekommen, dass der Demokratie als solches an allem die Schuld zugewiesen wird. Politiker sind da ohne Unterschied alles Verbrecher. Merkwürdigerweise ist es in der Denke möglich, die Akteure der AfD gleichzeitig als genauso korrupt und verdorben wie den Rest, aber trotzdem als Lichtgestalten wahrzunehmen.
Ich habe keine Antwort auf all das. Aber „Sorgen und Ängste“ ernst nehmen führt meines Erachtens nur dazu, dass die herbeifantasierten Ängste auch noch bestärkt werden und immer mehr den Diskurs bestimmen.
zum Beitrag01.06.2023 , 11:24 Uhr
Da zwischen die EVG und die DB AG bisher kein Blatt Papier gepasst hat, halte ich das ganze für ein abgekartetes Spiel.
Bahn und EVG sorgen zusammen dafür, dass es politische Mehrheiten für eine Einschränkung des Streikrechts gibt. Der Störenfried GDL wird dabei neutralisiert und in Zukunft kann man in Ruhe weiter gemeinsam das System Bahn zerstören.
zum Beitrag26.05.2023 , 18:31 Uhr
Ohne die böse EU hätten wir bis heute keine Fahrgastrechte. Die Verwässerung der Regeln, die ansteht, hat vor allem die Deutsche Regierung herbeigeführt, um die absolut unfähige Deutsche Bahn zu schützen.
Die EU ist in vielem kritikwürdig, hat aber tatsächlich viele Fortschritte gebracht, die in der Politik der jeweiligen Länder schlicht parteipolitisch zerrieben worden wären.
Dieses Spiel, das die Regierungen der Staaten betreiben, „die EU Regeln zwingen uns, da können wir nichts machen“, obwohl man die selber so herbeigeführt hat, muss man nicht mitspielen. In GB hat man die Karte mit bekanntem Ergebnis ja schon mal überreizt.
zum Beitrag30.04.2023 , 15:30 Uhr
Ja.
Die EVG macht gerade einen auf Machtdemonstration, damit sie ihren Vertretungsanspruch nach dem verbrecherischen Tarifeinheitsgesetz aufrecht erhalten und vielleicht vergrößern kann.
Und wenn die Streiks dann laufen, kann die Politik weiter die Regeln für Streiks verschärfen. Öffentliche Meinung ist ja schon jetzt dafür.
Am Ende stehen beschnittene Gewerkschaften. Die EVG mit Vertretungsanspruch und Arbeitgebernähe. Die GDL ausgebootet. Win-win.
Dass die GDL die einzige verbliebene Bahngewerkschaft ist, die den Verkehrsträger Bahn zukunftsfähig sehen möchte, ist richtig.
zum Beitrag28.04.2023 , 18:40 Uhr
Interessant finde ich, dass die Deutsche Bahn letzthin, im Gegensatz zu den Streiks der GdL, nicht einmal im Ansatz versuchte, den Betrieb aufrecht zu erhalten, sondern in vorauseilendem Gehorsam den Betrieb einstellte.
Was ist da für DB und EVG zu holen?
Meines Erachtens muss die Lieblingsgewerkschaft der DB aktuell Härte zeigen, um die GDL weiter zu schwächen. Was im Endergebnis auch im Sinne von DB und Politik ist, denen die GDL zu oft die Stirn geboten hat. Union Busting über Bande.
Die EVG ist gegen die Aufspaltung der DB, vorgeblich, um das System Bahn zu schützen. Meiner Meinung nach geht es da aber weniger um die Bahn als Verkehrsträger, sondern um die Bahn als Pfründe. Ich sehe die, trotz der Show auf Kosten der Fahrgäste (und des Verkehrsträgers Bahn), weiterhin eher als Verbündete.
Der aktiven Zerstörung des Verkehrsträgers Bahns durch das Handeln der Vorstände (und der Politik) hat die EVG aber seit ewig nichts hörbares entgegengesetzt. Zumindest wurde die Vorstandslinie im Aufsichtsrat am Ende immer abgenickt. Die Personalie Norbert Hansen warf darauf ja ein besonders grelles Schlaglicht, das aber schnell vergessen wurde.
Ich war in den letzten Tagen auf Schienen in der Schweiz, Österreich und Italien unterwegs. Nirgends sind Bahn Liegenschaften so verwahrlost und schmutzig wie in Deutschland. Das ist nicht nur ein symbolischer Unterschied, das hat alles Sinn und Zweck.
zum Beitrag19.04.2023 , 15:23 Uhr
Meines Erachtens muss die Lieblingsgewerkschaft der DB aktuell Härte zeigen, um die GDL weiter zu schwächen. Was im Endergebnis auch im Sinne von DB und Politik ist, denen die GDL zu oft die Stirn geboten hat.
Die EVG ist gegen die Aufspaltung der DB, vorgeblich, um das System Bahn zu schützen. Meiner Meinung nach geht es da aber weniger um die Bahn als Verkehrsträger, sondern um die Bahn als Pfründe.
Der aktiven Zerstörung des Verkehrsträgers Bahns durch das Handeln der Vorstände (und der Politik) hat die EVG aber seit ewig nichts hörbares entgegengesetzt. Zumindest wurde die Vorstandslinie im Aufsichtsrat am Ende immer abgenickt. Die Personalie Norbert Hansen warf darauf ja ein besonders grelles Schlaglicht, das aber schnell vergessen wurde.
zum Beitrag18.04.2023 , 12:27 Uhr
Ich denke aus Sorge, dass es nicht geglaubt würde und so das Vertrauen in alliierte Nachrichten untergraben könnte.
Mir kommt da der Medientheoretiker Marshall McLuhan in den Sinn: „Only puny secrets need protection. Big discoveries are protected by public incredulity.“
zum Beitrag14.03.2023 , 18:51 Uhr
Sorry Frau Schmollack, aber "weder absehbar noch beabsichtigt" ist sicher nicht richtig.
Absehbar war nämlich sehr wohl, dass Unbeteiligte bzw. zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort Anwesende in die Mühlen der Justiz geraten. Rufverlust inklusive, selbst nach erwiesener Unschuld.
Und wenn man sachliche Kritik dermaßen taub in den Wind schlägt, wie damals geschehen, dann kann man m.E. auch von beabsichtigt sprechen.
Aktuell steht ja das verpflichtende Scannen von Daten, die man auf dem eigenen Smartphone oder in der Cloud aufbewahrt, als mögliche Verpflichtung im Raum, (vorgeblich) um Kindesmissbrauch zu bekämpfen.
Und auch hier halten sich die Entscheider die Ohren zu, um nicht hören zu müssen, dass die "Medizin" sehr wahrscheinlich mehr Nebenwirkungen als Heileffekte zeigt.
Da die großen Anbieter dies in ihren Cloud bereits praktizieren, lassen sich die ersten Kollateralschäden bereits besichtigen:
www.heise.de/hinte...r-aus-7324608.html
Kindesmissbrauch ist ein besonders strafwürdiges Verbrechen. Deswegen sollte man die Verfolger besser ausstatten. Aber es ist billiger und bei der Wahlbürgerschaft auch sicher gern gesehen, einfach ohne Blick auf die Risiken symbolträchtig an der Gesetzesschraube zu drehen.
zum Beitrag28.12.2022 , 10:09 Uhr
Hundekot tötet aber unter Umständen Insekten, je nachdem wie lange die letzte Gabe von Floh- oder Wurmmitteln mit Ivermectin her ist.
zum Beitrag27.12.2022 , 20:22 Uhr
"Die Lösung sind mehr Mülleimer oder die Hunde so zu trainieren, dass sie für ihr Geschäft tief genug in den Wald gehen."
Ist das ein satirischer Text? Was soll das Problem daran sein, so einen Beutel bis zum nächsten Mülleimer zu befördern? Mit 26 sollten Lösungen für so eine Aufgabe irgendwie schon selbst zu finden sein, ohne die Verantwortung an andere abzuschieben. (Tip: Wenn der im Beutel verschlossene Kot schon so sehr ekelt, dann vielleicht kein Haustier anschaffen? Oder eine faltbare Tragetasche mitnehmen, in der der warme Beutel ruhen kann bis zum nächsten Müllbehälter?)
Erinnert an die Zeitgenossen, die ihre halbvollen "Coffee-to-Go"-Becher in Bus und U-Bahn stehen lassen, weil der Weg an die Müllbehälter an Haltestelle und Bahnsteig bereits eine Überforderung zu sein scheint.
zum Beitrag27.09.2022 , 17:22 Uhr
Es geht mir nicht um die Verherrlichung der DDR. Mich ärgerte der überhebliche Ton des Kommentars.
"Am 30. Juni 1989 trat in der DDR die Streichung des § 151 StGB in Kraft, der für homosexuelle Handlungen ein höheres Schutzalter als für heterosexuelle Kontakte vorgesehen hatte. Bereits fünf Jahre vor der Bundesrepublik schaffte die DDR damit die strafrechtliche Sonderbehandlung von Homosexualität ab." (www.lsvd.de/de/ct/...elle-151-DDR-StGB)
Die Widerstände unserer Politik gegen eingetragene Partnerschaft und Homoehe waren ja auch so heftig, dass es Druck von Seiten der EU brauchte, um da was voranzubringen.
Ich finde man sollte weichere Steine werfen, wenn man im bundesdeutschen Glashaus sitzt.
zum Beitrag27.09.2022 , 10:22 Uhr
In Deutschland fiel der Paragraph 175 nicht wegen unserer Demokratie, sondern wegen der Wiedervereinigung.
In der DDR war der schon lange abgeschafft. (Allerdings wohl ohne große Auswirkung.) Und die Liberalisierung des Sexualstrafrechts wurde Teil des Einigungsvertrags.
zum Beitrag28.08.2022 , 14:55 Uhr
Interessanter Twist, meinen Ruf nach Niederschwelligkeit als "intellektuelle Bequemlichkeit" zu markieren.
Wenn man will, dass z.B. Urlauber am Urlaubsort nicht jedes Weglein mit dem Auto zurücklegen, dann wäre Einfachheit ein erster Schritt.
Fahrscheine kauft man an einem Ort bereits entwertet, dort muss man sie vor dem Einsteigen entwerten, wieder andernorts im Fahrzeug. Oft kann man mit dem Fahrschein umsteigen. Aber mancher Fahrschein auf dem Land gilt nur für eine Fahrt. Ich finde, dass so etwas abschreckend ist.
Auf dem Land ist es oft schon schwer, herauszubekommen, wann und wohin Busse überhaupt fahren. Ich bin schon seit vielen Jahren zum Wandern nur öffentlich unterwegs und werde dafür belächelt, eben weil es so umständlich ist.
Der öffentlich Verkehr MUSS einfacher werden, wenn man jeden erreichen will.
zum Beitrag28.08.2022 , 10:44 Uhr
P.S. Ich versuchte gerade auf den Seiten der Deutschen Bahn die Tarifbedingungen der BahnCard 100 nachzuvollziehen. Sie wird wohl mittlerweile von den meisten nichtbundeseigenen Bahnen im Nahverkehr anerkannt.
Aber herauszubekommen, welche da nicht dabei sind, artet schon wieder in aufwändige Recherche aus – insbesondere abseits der Schiene wird es ein mühsames Gesuche.
Das 9 Euro Ticket war da noch nicht perfekt, aber schon deutlich klarer. Und das trotz der Eile, mit der das über's Knie gebrochen wurde.
zum Beitrag28.08.2022 , 10:14 Uhr
Sie lasen schon, dass ich schrieb, dass das tollste nicht der Preis ist, sondern die Fähigkeit überall ohne nachdenken einsteigen zu können?
Die BahnCard 100 ist nur in Zügen der Deutschen Bahn und mit dem City-Ticket in „Mit dem inkludierten City-Ticket in über 130 Städten kostenfrei die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen“ – und das bezieht sich meist nur auf den Kernbereich dieser Städte.
Mit dem City-Ticket macht man sich überraschend schnell zum Schwarzfahrer, wenn man eine Tarifgrenze überschreitet. Und die sieht man nicht, wenn man im Bus sitzt. Überall bedenkenlos einsteigen sieht – für mich zumindest – deutlich anders aus.
Öffentliche Verkehrsmittel auf dem flachen Land fehlen oft nicht einfach nur. Sie sind noch dazu abweisend, wenn man ortsfremd ist. Das 9 Euro Ticket hat gezeigt, wie BEQUEM ÖV sein kann, wenn die Tariffragen wegfallen.
Um's zusammenzufassen: Ein Anschluss an das 9 Euro Ticket müsste m.E. nicht so billig sein, aber so komfortabel.
zum Beitrag27.08.2022 , 20:17 Uhr
Und wieder kein Wort davon, dass die tollste Sache am 9 Euro Ticket ist, dass man kein Tarifdiplom braucht, um sich öffentlich zu bewegen.
Keine Verbundgrenzen halten einen auf. Was fährt, kann man benutzen. Und weiß im voraus, was es kostet.
In der Auskunft der Deutschen Bahn finden sich plötzlich Busverbindungen, die zuvor nur mit "Unbekannter Tarif" angezeigt wurden. Endlich also einfach in die Fläche fahren, sofern da etwas fährt.
Und nicht dauernd Gefahr laufen, schwarz zu fahren, weil man etwas übersehen hat, oder im Bus keinen Fahrschein kaufen kann.
Das hat wohl sogar die mittlerweile die CDU/CSU bemerkt (ohne allerdings festzustellen, dass eben diese CDU/CSU endlose Jahre den Verkehrsminister stellte): www.lok-report.de/...warr-im-oepnv.html
zum Beitrag11.08.2022 , 13:28 Uhr
Was ich in all den Artikeln über die Zugkraft das 9 Euros Tickets vermisse: Der größte Vorteil des 9 Euro Tickets ist, dass man auf Anhieb weiß, wie viel die Reise kosten wird und zu welchen Bedingungen!
Wenn ich irgendwo ein öffentliches Verkehrsmittel sehe, in dem das 9 Euro Ticket gilt, kann ich einfach einsteigen. Kein Rätselraten, ob mein Ticket gilt, ob ich es vorher kaufen muss, oder es auch im Verkehrsmittel zu lösen ist, ob der Fahrschein bereits bei Kauf entwertet ist oder erst gestempelt werden muss usw. usf.
Sieht man übrigens auch in der Reiseauskunft der Deutschen Bahn: Busanschlussverkehre, bei denen sonst keine Tarifauskunft verfügbar war, werden nun mit 9 Euro angezeigt.
Endlich in die Fläche reisen können, ohne ein Tarifdiplom gemacht haben zu müssen. Der größte Vorteil bleibt fast immer unerwähnt.
zum Beitrag29.07.2022 , 08:03 Uhr
"Ein preisgünstiges Ticket wie auch der Ausbau von Bus und Bahn sind finanzierbar, wenn der politische Wille da ist."
Da muss ich lachen. Ist ja richtig. Aber bloßes Wunschdenken.
Der politische Wille existiert nur dahingehend, möglichst endlose Großprojekte für die Bau- und Immobilienwirtschaft aufzusetzen. An denen sich viele Beteiligte dauerhaft die Taschen vollstopfen können.
Mit der Bahn im aktuellen Zustand ist schon der Normalbetrieb eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Da seh ich schwarz für das 9 Euro Ticket.
Es macht zwar etwas Hoffnung, wenn Herr Wissing anmerkt, dass er sich nicht vorstellen hätte können, wie schlecht der Zustand des Netzes der Deutschen Bahn ist (was, nebenbei bemerkt, jedem der sich mit Bahn beschäftigt, oder sie benutzt, seit Jahren wohlbekannt ist).
Die Hoffnung stirbt aber sofort wieder, wenn man sieht, dass Herr Wissing schon mit den ersten Versuchen gescheitert ist, im Bahnvorstand aufzuräumen. Gescheitert, oder ohne ernsthaften Willen gestartet. In der Politik ist ja "Dies sagen, das Gegenteil tun" keine Unbekannte Formel.
Lutz und Konsorten dürfen Gewinne verkünden und lustige Versprechungen machen. Wenn die, was sehr wahrscheinlich ist, nicht eingelöst werden, wird es wie immer keinerlei Konsequenzen haben.
zum Beitrag28.07.2022 , 18:00 Uhr
Was für Gewinne sollen das sein, die man mit zerschlissenen Anlagen erkauft?
"Schuld sei die überlastete Infrastruktur, betont Lutz."
Infrastruktur, die man jahrzehntelang mutwillig zurückgebaut oder kaputtgefahren hat.
Und dann noch der Wortbeitrag des Vize der EVG: Dass die Beschäftigten die "Belastungsgrenze schon überschritten" haben liegt auch daran, dass man als EVG jede Fehlentscheidung des Vorstands abgenickt hat. "Erfolge" bei Gehaltsverhandlungen bringen herzlich wenig, wenn man als Mitarbeiter dauernd gegen die Umstände arbeiten muss, in einem Unternehmen in dem nichts mehr funktioniert. Die Zerstörung des Systems Bahn hat man im Gegensatz zur GDL jahrelang mitgetragen.
Ekelerregend alles.
zum Beitrag06.07.2022 , 18:02 Uhr
Wieso braucht die Bahn "Leuchtturmprojekte" wie Stuttgart 21?
Über 50km Tunnel für einen Bahnhof (deren Pflege und Wartung eine Kostenfalle für die Ewigkeit ist)? Der erwiesenermaßen geringere Kapazität hat als der bisherige? Der auf einer schiefen Ebene liegt (der neue, wohlgemerkt), die die möglichen Betriebskonzepte einschränkt? Bis heute gibt es kein genehmigtes Brandschutzkonzept.
Stuttgart 21 ist eine Unternehmung, die einzig der Immobilien- und Bauwirtschaft dient. Kein "Leuchtturmprojekt". Da leuchtet gar nichts.
Über die Fernbahntunnel für Frankfurt denke ich dagegen anders: Das wäre (zumindest so wie es sich aktuell darstellt) eine echte Kapazitätserweiterung.
Das Klein-Klein gehört nach vorne! Hunderte Strecken ließen sich alleine schon durch die Aufhebung (und dort wo noch nicht geschehen: Sicherung) von Bahnhübergängen stark beschleunigen. Ohne Tunnels und Streckenneubauten. Überholgleise ebenfalls.
zum Beitrag04.07.2022 , 08:54 Uhr
Nicht vergessen sollte man aber auch, dass die Prestigeprojekte vor dem Prestige vor allem eines sind: Möglichkeit für viele Akteure, sich die Taschen zu füllen.
Jedes dieser Großprojekte ist bewusst als Alles-Oder-Nichts angelegt, d.h. so geplant, dass man nicht Teile in Betrieb nehmen könnte, wenn was aus dem Ruder läuft. Vorneweg werden systematisch Risiken und Kosten kleingeredet und dann gilt "Vor-Der-Hacke-Ist-Es-Dunkel" als Dauerausrede. Während die Kohle fließt und fließt und fließt. Und am nicht endenden Geldstrom profitieren viele Beteiligte dauerhaft: Bauunternehmer, Banken, Berater und Anwälte usw. Und im Falle der unseligen Bahnhofsprojekte S21 und Diebsteich natürlich auch zuvorderst die Immobilienspekulanten.
Kleinteilige Projekte erlauben diesen unkontrollierten Durchgriff auf die Staatsfinanzen nicht. Deswegen sind sie auch nicht attraktiv.
zum Beitrag23.06.2022 , 12:12 Uhr
Bisher hat sich Wissing nicht als Freund der Bahn als Verkehrsträger gezeigt. Meine Hoffnung, dass den Worten Taten folgen ist daher gering.
Ich gehe davon aus, dass es weiter bei für das System Bahn schädlichen Großprojekten bleiben wird, die lediglich die Immobilien- und Bauwirtschaft fett machen. Da sind die Mittel gebunden, die man bräuchte, um sich um die Fläche zu kümmern.
Es fehlen immer wieder Millionen für kleine Maßnahmen mit großem Nutzen, während Milliarden für Unfugsprojekte verschleudert werden (Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich, Neubaustrecken mit mutwillig fehlender Netzverknüpfung usw. usf.). Die Nutznießer dieser verfehlten Politik wird gerade jemand aus der FDP nicht verprellen wollen.
zum Beitrag12.06.2022 , 10:02 Uhr
Ergänzend ein Filmtipp zum Thema "Aufwachsen neben der Autobahnbaustelle": "Home" von Ursula Meier.
zum Beitrag11.06.2022 , 15:57 Uhr
"Dass Aktien seit Monaten nur fallen", stimmt schon mal nicht. Die Tendenz ist zwar abwärts, aber die Schwankungen waren und sind enorm.
Wer Aktien hat und die nur liegen lässt, der hat gerade tatsächlich nur rot vor Augen.
Aber wer auf seinen Aktien nicht einfach nur saß, sondern aktiv damit handelte, der konnte so auch in den letzten Jahren mit wenig Arbeit sehr viel Geld "verdienen".
(Zumal man Kursstürze für einen Verlustverkauf mit sofortigem Wiederkauf auch nutzen kann, um kostenneutral die Anzahl der Aktien zu erhöhen, die man hält, dank der Verlustverrechnung. Damit ist dann schon die Basis für künftige Gewinne vergrößert.)
"warum macht das dann nicht jeder wenn das so leistungslos einfach ist" - tja, weil ohne eine gewisse Masse einfach nicht genügend Substanz zum Hin- und Herschieben ist. Wer die nicht hat, für den sind Aktien bloße Lotterielose.
Auch hier stimmt wieder, dass die Reichen es leicht haben, reicher zu werden und die Armen in Verlusten baden, weil sie nicht ausweichen können.
zum Beitrag09.05.2022 , 11:33 Uhr
"Vorher wurde diese Meinung ja sogar totgeschwiegen."
Also ich weiß echt nicht, welche Medien Sie so konsumieren. Aber von totgeschwiegen kann wirklich keine Rede sein.
zum Beitrag18.02.2022 , 21:33 Uhr
Also ich zähle mich auch eher zu den Vor- bis Übervorsichtigen. Mich bringt das Gerede von „Freiheit“ im Zusammenhang mit Covid auch zum Würgen (wie übrigens auch die leere Worthülse „Solidarität“). Wie ich überhaupt auch die Versprechungen rund um die Impfung als grob fahrlässig empfand und empfinde. Die Hoffnung, dass die Impfung der Pandemie ein ENDE setzen würde, bestand zwar, trotz aller von Fachseite seit Beginn geäußerten Zweifel, auch bei mir. Ein Versprechen daraus zu machen, wie es von Teilen der Politik gemacht wurde, fällt nun uns allen auf die Füße.
Aber dieser Text hier stößt mir mindestens ebenso auf. Er ist für mich nur noch als Ausbruch eines Menschen zu verstehen, dem der Gebrauch einiger Schlüsselworte auf die Wut-Knöpfe gehämmert hat.
In diesem verbalen Rundumschlag vermisse ich vor allem die Frage, ob die Maßnahmen, deren Aufhebung aktuell bevorsteht, überhaupt (noch) in der Lage wären, die Vulnerablen zu schützen.
Und vor allem vermisse ich Antworten auf die Frage: Wie denn stattdessen weiter? Diese bloße Anklage ist für mich einfach arg arg kurz gesprungen.
„Währenddessen steigen in Dänemark, das die Öffnungen seit Anfang Februar umgesetzt hat, die Todeszahlen sprunghaft.“
Die Formulierung „die Öffnungen“ erinnert mich an die Frage daran, was der Brexit wäre: „Brexit is Brexit“.
Aber wir sind nicht in Dänemark. Vielleicht bin ich schon gar nicht mehr auf dem letzten Stand: Aber hier steht m.W. aktuell weder die Maskenpflicht im Handel noch im ÖPNV zu Disposition. Ganz im Gegensatz zu Dänemark, wo man einfach alles aufgehoben hat. Öffnungen bedeutet hier zur Zeit noch etwas ganz anderes als in Dänemark.
zum Beitrag10.02.2022 , 17:36 Uhr
P.S. Und ich werde trotz Dreifachimpfung jeden morgen freiwillig einen Schnelltest machen. Sollte ich mich infizieren, möchte ich das nicht noch verbreiten.
Dass geboosterte von der Testpflicht ausgenommen sind, halte ich für einen Fehler.
zum Beitrag10.02.2022 , 17:28 Uhr
Also, ich bin gerade auf dem Weg zur Berlinale. Und hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Einerseits ist so eine Veranstaltung tatsächlich geeignet, viele Kontakte herzustellen, die sonst nicht geschehen wären.
Andererseits ist die Lage seit Omikron schon eine andere: In meinem Umfeld häufen sich die Infektionen. Und auch vorsichtige Singles ohne schulpflichtige Kinder sind da dabei. Ich denke auf Dauer entkomme ich Corona als trotz Vorsicht ohnehin nicht.
Ich habe in den letzten zwei Jahren trotz häufiger Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel auch auf langen Strecken oder mit Überbelegung keine einzige Erkältung mehr gehabt. Und auch Corona ist bisher an mir vorbeigegangen. Wofür ich die Maskenpflicht verantwortlich mache.
Womit ich sagen will: Ich denke, dass ich mich mit 2G+ und dauerhaftem Tragen der Maske im Kino einem begrenzten Risiko aussetze, das nicht wesentlich über das in meinem Alltag hinausgeht. Zumal ja überall im Kino Maskenpflicht herrscht womit Gedrängesituationen etwas entschärft sind.
(Und das Risiko wohl auch deutlich geringer ist als bei einem Besuch in einem Restaurant, wo viele Menschen über einem Essen miteinander sprechen und Aerosole verteilen, die sonst zumindest von einer Maske reduziert würden.)
zum Beitrag09.02.2022 , 11:49 Uhr
Hm. Hier gibt es ja einige, die sich darüber wundern, dass Herr Lindinger fordert, dass das Design entfernt werden müsse.
Vielleicht ist der Mann einfach auch nur tief verletzt und sinnt auf Rache. Ich könnte das gut nachvollziehen – die BVG hat ja, wenn ich die Berichterstattung über die Zeit richtig erinnere, von Anfang an eine gütliche Einigung verweigert.
Natürlich kann man sagen, dass ohne die BVG das Design keinen Wert erhalten hätte. Aber andererseits hatte das Design doch so viel ästhetischen Wert, dass man es selbstironisch vermarkten konnte.
Anstatt nun aber den Gestalter am Zufallstreffer teilhaben zu lassen (und sei es auch nur durch Anerkennung), war man von Anfang an konfrontativ. Und macht nun auch noch das Werk verächtlich, das doch jahrelang gut genug für die Züge und für's Marketing war. Ich wäre da auch sauer.
Und die Leute, die hier immer wieder von mangelnder Schöpfungshöhe reden: Hinterher hat immer alles jeder selber gekonnt. Befreundete Architekten und Gestalter erzählen immer wieder Geschichten davon, wie sie Angebote machten, abgelehnt wurden und später dann ihre leicht abgewandelten Entwürfe umgesetzt sahen.
Gestaltung ist Arbeit, die nur leicht aussieht.
zum Beitrag04.02.2022 , 13:00 Uhr
Ja. Aber hier ist die Platte ja wohl nicht mal ausgebaut worden.
Aber mir ging es darum zu sagen, dass die Aussage Djangos "der Prozess ist in Ordnung, bis auf" Quatsch ist.
Natürlich kann man z.B. einen Prozess definieren, der voraussetzt, dass die Ausführenden fliegen können. Und dann sagen, der Prozess ist gut, es ist die Schuld der Ausführenden, dass sie nicht fliegen können.
Und dieser Habitus, beim Überbringer der Nachricht mehr Fehler zu suchen, als beim Verursacher nervte mich. Das hab ich im Arbeitsalltag auch dauernd. Zum Probleme lösen ist keine Zeit, weil alle damit beschäftigt sind, Verantwortung von sich zu weisen, Ausreden zu suchen, falsches als richtig umzudefinieren und Bauernopfer zu finden.
zum Beitrag03.02.2022 , 11:06 Uhr
Also ist der Prozess nicht in Ordnung, nicht?
zum Beitrag03.02.2022 , 10:59 Uhr
Nun, vielleicht weil es dem Käufer wichtig war, dass die Öffentlichkeit auch davon erfährt, dass Dinge im Argen liegen, die sonst einfach geräuschlos ausgesessen worden wären.
Sicher hätte man das einfach "der Datenschutzbehörde" melden können. Aber was dann passiert, wissen die Götter der Bürokratie. Nach meiner Erfahrung gibt es allerdings außer jeder Menge im Gletschertempo abgewickeltem Schriftverkehr keine Konsequenzen.
Dann doch lieber so.
zum Beitrag02.02.2022 , 17:01 Uhr
'Bürgermeister Jan Lindenau möchte nun das Computermagazin dafür anzeigen, „dass es mit unzulässigen Mitteln Daten geknackt hat“.'
Ich hoffe, dass das nicht wahr ist. So viel Ahnungslosigkeit macht fassungslos.
Aber diese Art Ahnungslosigkeit ist leider weit verbreitet. Und die Unwissenheit wird aktiv gepflegt. Es scheint uncool zu sein, auch einfachste Zusammenhänge zu erlernen.
Ich erlebe immer wieder, wie Kollegen „die IT“ rufen, um sich immer wieder die zwei gleichen Handgriffe ausführen zu lassen. Versuche, ihnen zu erklären, wie sie das auch selbst machen könnten, werden brüsk abgelehnt. Ist ja nicht ihr Job, zu wissen wie man mit dem Arbeitsgerät auf dem Schreibtisch umgeht.
Das könnte lustig sein, wenn es nicht dazu führen würde, dass auch einfachstes zur Geheimwissenschaft erklärt wird, wie hier wieder geschehen.
zum Beitrag03.01.2022 , 21:10 Uhr
Es geht hier im Artikel aber nicht um Herrn Bhakdi. Sondern darum, dass Maaßen ein Video von diesem verbreitet und positiv kommentiert hat, was Forderungen nach dessen Parteiausschluss hervorruft.
Was man über Bhakdi wissen muss, um die Geschichte einordnen zu können, wurde m.E. im Artikel mehr als hinreichend erläutert.
Und mit Bhakdi und seinem unsäglichen Buch hat man sich im letzten Jahr bereits mehr als erschöpfend beschäftigt.
zum Beitrag05.11.2021 , 10:45 Uhr
Und dort wo es "Wettbewerb" gibt, hilft das auch nur weiter, wo man nicht flexibel sein muss.
Fällt der ICE nach Brüssel aus kann man nicht einfach den nächsten Thalys nehmen, weil die Fahrscheine nicht wechselseitig anerkannt werden. Verpasste Anschlüsse werden so auch unnötig zum Drama.
zum Beitrag05.11.2021 , 10:42 Uhr
Nun, so wie die DB Netz aktuell ihre Baustellen plant, kann es auch mit einer vollständigen Abspaltung nicht mehr schlimmer werden. Die immer wieder vorgeschobenen Synergien sind in der Praxis jedenfalls nicht zu sehen.
In den 70ern wurde z.B. die Schwarzwaldbahn bei laufendem Betrieb elektrifiziert. Ähnliche Maßnahmen werden heutzutage mit monatelangen Vollsperrungen umgesetzt. Was vielleicht noch akzeptabel wäre, wenn die Ersatzverkehre funktionierten und nicht plötzlich auch noch Umleitungsstrecken ZUR GLEICHEN ZEIT ebenfalls wegen Bauarbeiten gesperrt würden.
Da weiß die linke Hand augenscheinlich nicht was die rechte tut. Und es hat keine Konsequenzen.
Und da liegt doch der Hase im Pfeffer: Das völlige Desinteresse der Politik am System Bahn.
Wettbewerb klingt auf dem Papier prima. Wenn aber die Rahmenbedingungen nicht entsprechend gesetzt werden, wird am Ende alles noch teurer und noch kaputter.
Und wo Betreiberkleinstaaterei im Fernverkehr hinführt, kann man z.B. zwischen Köln und Brüssel beobachten. Da fahren Thalys und Deutsche Bahn im stündlichen Wechsel. Und die Fahrscheine werden nicht wechselseitig anerkannt. Ein Anschlussverlust führt dann zu zweistündiger Verspätung.
Und Lösung ist keine in Sicht, weil die politischen Vorgaben fehlen. Die Verknüpfungen im System Bahn zu zerreissen, nur damit Punkt-zu-Punkt Verbindungen billiger werden, ist der falsche Weg.
zum Beitrag20.08.2021 , 19:42 Uhr
Die Subunternehmer sind auch auf Personal auf den Zügen angewiesen.
Aber die DB AG sollte vielleicht öfter mal bei der Performance ihrer Manager "schlechte Laune" bekommen.
Die dürfen immer kompromisslos mit dem Kopf durch die Wand. Z.B. mit dem Milliardengrab Stuttgart 21, das sich, wie von Kritikern vorhergesagt, bereits vor Inbetriebnahme als zu klein erweist. Verantwortung übernehmen bleibt dann aber aus, die Zeche zahlen andere.
Ich wüsste z.B. auch gerne, ob die Beschaffung der neuen ICE Bestuhlung ohne größeren Test irgendwelche Konsequenzen für irgendjemanden hatte. 60000 Sitze austauschen zu müssen, weil die einfach für einen großen Teil der Reisenden reine Folterinstrumente waren, das ist schon eine Hausnummer.
Für Fehlentscheidungen Geld raushauen, um dann andere zum Sparen anzuhalten, ist kein sympathischer Zug.
zum Beitrag20.08.2021 , 19:33 Uhr
Schade, dass die Aussagen der DB so uneingeordnet bleiben. Ist das, was der Herr Seiler da postuliert, denn die ganze Wahrheit? Was macht denn die Lohnstückkosten aus? Und ich kann mich erinnern, dass es bei vergangenen Streiks bei den Privaten oft auch um Arbeitsbedingungen ging. Da ist ein Satz wie „Übersetzt heißt das: die Konkurrenz zahlt ihren Beschäftigten auch weiterhin signifikant weniger.“ doch ein bisschen dünn. Es geht nicht immer allein ums Geld.
Und versuche des Union Bustings der großen Koalition mit dem unsäglichen Tarifeinheitsgesetz haben doch überhaupt erst den Kampf um Mehrheiten im Unternehmen provoziert, der u.a. von der SPD jetzt beklagt wird.
Und was die Nähe der EVG zur DB AG angeht, könnte bei der taz m.E. auch mehr in die Tiefe gegangen werden: Ich jedenfalls habe Norbert Hansen und die Haltung der EVG zu Börsengang und Stuttgart 21 nicht vergessen. Einen spürbaren Kurswechsel habe ich nicht wahrgenommen.
zum Beitrag10.08.2021 , 15:25 Uhr
Kann man so sehen.
So wie man die damalige Schlichtung zu Stuttgart 21 als ernsthaften Versuch des Ausgleichs sehen könnte.
Allerdings zeigt die Geschichte, dass es nicht um Ausgleich, sondern um Neutralisierung eines Gegners ging.
Die GDL wird nicht nur aus dieser Geschichte gelernt und eigene Schlüsse gezogen haben.
zum Beitrag10.08.2021 , 15:01 Uhr
Corona ist eine gute Ausrede dafür, dass die Bahn Verluste macht.
Autozüge und Schlafwagen? Kann die DB AG nicht. Warum kann die ÖBB so was betreiben? Es liegt nicht an einem niedrigeren Lohnniveau als in Deutschland.
Für Beton- und Immobolienprojekte ist Geld ohne Ende da. Sinnvolles dagegen wird immer so klein gespart, dass es am Ende kaum funktioniert – und Fahrgäste vertreibt statt anzulocken, weil der ambitionierte Betrieb mit Minimalinfrastruktur halt dauernd klemmt.
Und was unsolidarisch daran sein soll, dass die GDL für ihre Mitglieder kämpft, wo die EVG die Interessen des Arbeitgebers höher gewichtet, erschließt sich mir nicht.
In der DB Chefetage sind über die Jahre sehr viele sehr teure Fehlentscheidungen zu Lasten des Verkehrsträgers Bahn getroffen worden. Ich sehe nicht, dass es da irgendwelche Konsequenzen gäbe.
Aber irgendjemand muss ja an allem Schuld sein.
zum Beitrag10.08.2021 , 14:56 Uhr
Ja, das ist ärgerlich.
Aber das Klima kann sich vor allem bei der deutschen Verkehrspolitik und der Führungsriege der Bahn AG bedanken. Die sich einen Scheiß ums Klima kümmert, wenn man sich mal ansieht, in was für Projekte Geld fließt. Und was für Kleinigkeiten schon seit Jahrzehnten einfach "nicht finanzierbar" sind.
Und es geht ja um mehr als Geld. An der Eskalation hängen mehr Parteien als die GDL. Die wird aber in der medialen Darstellung immer als schuldige ausgemacht.
zum Beitrag10.08.2021 , 14:41 Uhr
"Denn die Bahn muss das Tarifeinheitsgesetz umsetzen."
Haha, der ist gut. Die arme Bahn "muss" ein Gesetz umsetzen, das sie selbst herbeilobbyiert hat, um der Hausgewerkschaft (im allerschlechtesten Sinne) EVG die Bahn freizumachen.
Die EVG ist leider eine Abnickgewerkschaft, die wirklich jeden Unfug zum Schaden des Verkehrsträgers Schiene im Aufsichtsrat der DB AG mit abnickt.
Die Frage, welche Rolle EVG und Vorstand der Bahn bei der Eskalation spielen sollte lauter und offensiver gestellt werden.
zum Beitrag29.07.2021 , 14:05 Uhr
Ja. Herr Völker scheint das Tragen von Masken für eine alberne Narretei zu halten.
Wenn ich mich recht erinnere, fand er Kritik am Zuschauergedränge bei der Fussball EM ja auch unangemessen und hysterisch.
Sätze wie "Als Zuschauer hat man manchmal Angst, dass die Maskierten, von Sauerstoffschuld geplagt, in die Knie gezwungen werden, aber bisher ging wohl alles gut." sprechen jedenfalls für mich nicht dafür, dass sich Herr Völker mit der Physiologie des Maskentragens intensiver auseinandergesetzt hätte. Gerade Sportler leiden ja selten an COPD...
Aber nun. Immerhin habe ich durch das Lesen des Artikels von dem sehr respektablen Einsatz der brasilianischen Sportler erfahren.
zum Beitrag29.07.2021 , 07:44 Uhr
Deswegen ist ja auch die Rede davon, dass diejenigen, die bereits ein Impfangebot erhalten haben, die Tests selbst bezahlen sollen.
Wer nicht geimpft werden kann, hat auch kein Impfangebot.
zum Beitrag18.07.2021 , 10:01 Uhr
„Ich denke, wenn die deutsche Linke, die den Wiederaufbau ja in großen Teilen ablehnt, sich der republikanischen Phase des Schlosses bewusst gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich eine andere Position eingenommen.“
Steile These. Sehr steile…
Dieser „Wiederaufbau“ ist ein Neubau. Mit dem gezielt die darauf folgende Geschichte ausgelöscht wurde. Von der Geschichte der DDR ist langsam nichts mehr sichtbar. Und die gab es länger als diese „republikanische Phase“ des Stadtschlosses.
Stattdessen wird Preußens „Glanz und Gloria“ nach und nach wiedererrichtet. Die Reste kritischer Erinnerung am Stadtschloss werden auch noch geschliffen werden, bis die Idee von Preußen als fleckenfreier Sehnsuchtsort wiederhergestellt ist. So vorhersehbar wie zum Würgen das Ganze.
zum Beitrag15.07.2021 , 07:33 Uhr
Weil sie angelogen wurden und sich anlügen haben lassen?
zum Beitrag07.07.2021 , 10:01 Uhr
Ist ja schön, dass sich im Wissenschaftsbetrieb zumindest im Schneckentempo etwas zu ändern scheint.
Aber eine Diskussion ist irgendwie ausgeblieben: Was soll der Titel heute überhaupt noch? Außer ein Werkzeug von Blendern und Angebern zu sein.
Es ist schlicht ein Anachronismus, dass man mit der Promotion automatisch ein Anhängsel an den Namen bekommt, das Status suggeriert. Wissenschaftliche Arbeit hin oder her: Jede Leistung verliert mit der Zeit an Relevanz. Keinen interessiert, was man vor 30 Jahren gemacht hat. Es ist schlicht nicht angemessen, dass man die Promotion ein Leben lang wie eine Monstranz vor sich her tragen kann.
Selbst in der taz wurde die Diskussion darüber nie ernsthaft aufgenommen, warum es nötig sein soll, den Titel auch in der Berichterstattung zu verwenden, selbst wenn die die wissenschaftliche Qualifikation der genannten gar keine Rolle spielt.
Das Namensrecht erlaubt meinen Wissens nach, den Titel zu führen, erzwingt aber nicht, dass der von anderen auch benutzt wird: Weder in der Anrede noch in der Nennung.
Da war man in den 70ern schon weiter.
zum Beitrag02.07.2021 , 14:39 Uhr
Haben Sie meinen Wortbeitrag überhaupt gelesen? Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich, 2. Stammstrecke in München und einige andere sind reine Marketing-Märchen.
Aber das hier ist das erste Projekt seit Jahren, das ein echtes Mehr verspricht.
zum Beitrag02.07.2021 , 08:21 Uhr
Auf welchem Mist ist eigentlich die Idee gewachsen, dass positiv getestet und infiziert unterschiedliche Dinge seien? Oder wie soll man ihre Anführungsstriche deuten?
Wenn durch PCR Test Virenbestandteile nachgewiesen werden, dann ist das, weil es genügend davon auf der Schleimhaut gibt. Und das gibt es dann, wenn sich die Viren dort vermehrt haben. Und um sich zu vermehren, müssen die Viren in Zellen eindringen. Und nichts anderes ist eine Infektion.
Es ist dann völlig irrelevant, ob die positiven "unangenehme Symptome haben oder gar im Krankenhaus sind", weil sie mit entsprechender Viruslast das Virus weitertragen oder weitergetragen haben. Und selbst wenn sie symptomlos sind: Unter den von ihnen angesteckten sind sicher welche, die sich über das Geschenk nicht freuen können.
zum Beitrag29.06.2021 , 12:24 Uhr
Wieso man bei einer ERWEITERUNG des Frankfurter Hauptbahnhofs den Vergleich zu Stuttgart 21 überhaupt aufmachen muss, erschließt sich mir nicht.
"Beim umstrittenen Fernbahnprojekt Stuttgart 21 stiegen die Kosten seit der Planungszeit in den 90er Jahren von damals 2,6 Milliarden Euro auf derzeit avisierte 8,2 Milliarden Euro."
Da steht schon mal der erste Fehler mit "Fernbahnprojekt". Da geht es um den gesamten Hauptbahnhof, inklusive Regionalverkehr. Und es ging IMMER nur um die frei werdenden Flächen. Alles andere Gerede von Magistrale und Fahrzeitgewinnen und so weiter war immer nur Marketing. Faktisch war Stuttgart 21 ein sehr sehr teurer RÜCKBAU von Kapazitäten, weil Bau- und Immobilienwirtschaft einfach geil auf ein Riesenprojekt und Riesenprofite waren und sind. Um Bahn ging es da nie.
Und am Anfang sollte das ja gar nichts kosten, weil der Verkauf der Grundstücke den Baupreis ja vollständig ausmachen sollte. Und da war der Bahnhof noch mit 10 statt 8 Gleisen vorgesehen.
Und dass die Deutsche Bahn AG die Kosten jeden Projekts zurechtlügt (was nicht gewünscht ist, wird teuer gerechnet, Prestigeprojekt billiger) ist zwar auch hier von enormen Preissteigerungen auszugehen, aber:
Die Erweiterung von Frankfurt ist – im großen Gegensatz zu Stuttgart 21 – sinnvoll. Vergleiche bieten sich da nur für diejenigen an, die sich inhaltlich bisher nicht interessiert zu haben scheinen.
zum Beitrag29.06.2021 , 11:26 Uhr
Natürlich macht das einen Unterschied. So lange es wenige Cluster bleiben, lässt sich die Ausbreitung bremsen, bis mehr und mehr Menschen in zumindest relative Sicherheit geimpft sind.
Wenn allerdings die Hütte an vielen Stellen gleichzeitig brennt, dann ist es zu spät, noch irgendetwas bremsen zu wollen.
Diese "die Wand kommt eh, warum sollte ich jetzt noch auf die Bremse steigen"-Mentalität würde man im Auto auch nicht fahren...
zum Beitrag29.06.2021 , 09:40 Uhr
Spiel abbrechen?
Und sorry, Leidenschaft hin oder her: Fangesänge und Jubelrufe wie Schmerzensschreie sind einfach massive Aerosolbeschleuniger.
Und ob die Fans in Russland, GB und anderswo nun im Stadion rumschreien oder auf der Straße: Das Infektionsrisiko ist enorm.
Wenn das die jeweils Einheimischen tun – nun, da wird dann ja mindestens nicht viel am Virusmix gedreht.
Aber wenn Reisetätigkeit dazu kommt, und neue Varianten bunt verteilt werden. Dann wird das ein "schöner" Herbst.
Diese EM ist in dieser Phase der Pandemie reine Idiotie.
zum Beitrag26.05.2021 , 15:08 Uhr
Genau.
Und wieso Experte? Der Mann ist Radiologe. Und in der Hauptsache Funktionär, der mal wieder medienwirksam Meinung zum Besten gibt.
Aber nun. Doktoren sind halt lebenslang Experten in allem. Deswegen gibt es ja den Doktortitel!
zum Beitrag17.04.2021 , 14:23 Uhr
Geht's nicht eine Nummer kleiner? Oder mehrere? Ich kann auch nach zweitem Lesen nichts im Text finden, das "überaus verantwortungslos" wäre.
Sie haben sich augenscheinlich von ein paar Worten triggern lassen, die für Sie Reizworte sind. Und reagieren arg über, auch nach meinem Empfinden übergriffig.
Und mit den im Text geschilderten Symptomen wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah eh kein Termin bei einem "Profi" zu bekommen. Die scheinen nämlich eh alle schon Land unter, wenn Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis da repräsentativ sein sollten.
zum Beitrag16.04.2021 , 13:13 Uhr
Danke für den Tausch des Bilds. Jetzt stimmt es fast. Pulte sind da zwar immer noch keine, aber das ist egal ;-)
zum Beitrag16.04.2021 , 11:52 Uhr
Das Foto zum Artikel ist sehr gelungen: Herr Cavusoglu sieht mittlerweile genauso aus wie sein Herr Erdoğan. Und die Textalternative für Sehbehinderte (als Mouse-Over Text sichtbar) ebenso: "Zwei Männer vor Fahnen und hinter Pulten." Das kann man nur als sehr treffend umschrieben bezeichnen.
zum Beitrag12.04.2021 , 16:55 Uhr
Steuer auf flüssiges Vermögen eher.
Die Höhenflüge der Aktienmärkte und der Immobilienpreise haben ja auch damit zu tun, dass das Ganze Geld irgendwo hin muss. Es es fließt halt dorthin wo zumindest die Wahrscheinlichkeit besteht, das es "sich vermehrt".
Und die niedrigen Zinsen haben auch den Nebeneffekt, dass Spekulanten äh Investoren aller Art ihre Kriegskassen billigst füllen können.
Aus meiner Sicht ist das alles nichts, wonach linke Parteien ernsthaft rufen können wollten.
zum Beitrag05.04.2021 , 22:00 Uhr
P.S. Mit Warteliste meine ich keine Warteliste beim Anrufen/Durchklicken. Das wäre in der Tat albern.
Ich meine eine Warteliste für die konkrete Terminvergabe.
zum Beitrag05.04.2021 , 21:50 Uhr
"Sollen Termine vergeben werden, obwohl man nicht genau weiß wieviel Dosen ( von der Privatwirtschaft!) geliefert werden?"
Nein. Aber den Mangel an Terminen kann man durchaus besser und weniger frustran verwalten. Da muss man kein Lotteriespiel plus Lebenszeitverschwendung draus machen.
In Bayern z.B. registriert man sich und wird aufgerufen, wenn man dran ist.
Im übrigen hat das System der KBV diese wohl nicht selbst programmiert und umgesetzt. Auch hier vergibt man Aufträge an Unternehmen. Ob es jetzt das beauftragte Unternehmen vergeigt hat, oder die Vorgaben schlicht daneben waren, entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber dass das Ergebnis missraten ist, das ist offensichtlich.
Und nebenbei: Dass Eventim ein hässliches Geschäftsgebaren an den Tag legt heißt nicht, dass sie es nicht besser gekonnt hätten. Meines Wissens hat Schleswig-Holstein Eventim beauftragt. Ob und wie deren System funktioniert weiß vielleicht jemand anderes hier.
zum Beitrag05.04.2021 , 20:56 Uhr
Und warum soll das schlechter funktionieren? Auch jetzt schon wollen alle ganz vorne dran sein, die dran wären.
Es rufen trotzdem nicht alle gleichzeitig an. Aber immer wieder und wieder. Auch jetzt kommt man immer wieder zu einem der Call-Center-Agenten durch. Ich bin auch schon öfter durchgekommen. Nur halt ohne Ergebnis.
Mit dem jetzigen System muss man das Spiel immer wieder spielen, bis man einen Termin hat und verstopft damit die Leitungen. Und vergeudet kostbare Lebenszeit in Warteschleifen und beim Klicken.
Ein Wartelistensystem sorgt dafür, dass jeder der durchkommt und eingetragen ist, keine weitere Zeit von sich und anderen aufwenden muss. Wenn man dann dran ist mit der Terminvereinbarung, dann ist man eben dran.
Und Wartelisten kann man auch priorisieren. Das ist alles keine Geheimwissenschaft, sondern eigentlich seit Urzeiten bekannt.
zum Beitrag05.04.2021 , 10:15 Uhr
"Was hingegen ein dicker Fehler war: Die komplexen und undurchsichtigen Terminvergabe-Verfahren, die in vielen Bundesländern zu Telefonwarteschleifen-Abenteuern und Frust geführt haben."
Wieso war? Das System der KBV, das in einigen Bundesländern zum Einsatz kommt, ist immer noch ein Desaster.
Als Studierender der Informatik lernt man spätestens im dritten Semester, dass dort, wo um knappe Ressourcen konkurriert wird, dauerndes Abfragen die schlechteste aller Lösungen ist. Registrieren und in eine Warteschlange einreihen ist in so einer Situation schlicht das effektivste.
Trotzdem wurde ein System umgesetzt, das es erfordert, immer wieder anzurufen und mindesten zehn Minuten in der Warteschleife zu hängen oder ein halbes dutzend mal zu klicken (jeder Klick fünf Sekunden, weil das System so lahm ist) bis man die Antwort "Es gibt gerade keine Termine" bekommt.
Den Impfterminmonitor blockiert man mittlerweile, um keinem "Impftourismus" Vorschub zu leisten. Das ist sicher das größte Problem der Kampagne... (Sarkasmus aus).
Bis kurz vor Ende der Impfkampagne wird es weit mehr Interessenten als Termine geben. Und die Termine werden daher immer nur in kurzen Schüben verfügbar sein. Diese Momente zu erwischen ist absolutes Glück. (Einen Termin für meine Mutter in BW bekam ich nur, weil ich den Impfterminmonitor im Auge behielt. Davor wochenlang ergebnisloses Klicken.)
Dieses Rezept für Frustration angerührt zu haben ist sicher ein wichtiger Grund für die schlechte Wahrnehmung.
Und fassungslos macht mich, dass man dieses Quatschsystem immer noch so aufrecht erhält und nicht schon lange durch ein Wartelistenkonzept ersetzt hat. Kann die KBV es nicht oder will sie es nicht können?
zum Beitrag03.04.2021 , 09:02 Uhr
Die SPD hatte die Chance in den ersten vier Jahren. Ich hab sie nur als "wir können Wirtschaft und Stuttgart 21" und umweltpolitische Bremser in Erinnerung. Daimler feiern konnten die doch auch vortrefflich.
Ich sehe nicht, dass sich die Haltung innerhalb der SPD spürbar verändert hätte seitdem. Und damit auch die Hoffnung verloren, dass mit dieser SPD progressive Politik möglich wäre.
Lockere Jahre werden das mit der CDU genausowenig wie sie es mit SPD und FDP geworden wären.
zum Beitrag03.04.2021 , 08:40 Uhr
So sehr ich verstehen kann, dass man die Baden-Württembergische CDU ablehnt:
Aber haben die Ampel-Befürworter denn alle schon vergessen, wie sehr die SPD in den ersten vier Jahren Rot-Grün alles ausgebremst hat? Wie ein "Wir haben Benzin im Blut"-Schmid agiert hat? Eigene Akzente setzen nannten die dieses Verhinderungspiel.
Mit der SPD gäbe es vielleicht sozialpolitisch mehr zu heben. Aber in die Rechnung muss auch noch die FDP mit rein. Und dass man mit der Baden-Württembergischen FDP irgendwas positives zu erreichen können glaubt, ist mir ein Rätsel. Rülke zuhören und alle Hoffnung fahren lassen.
Klimapolitisch sind alle drei bisher nicht als fortschrittlich in Erscheinung getreten. Aber damit, sich zwei Partner ins Boot zu holen, die "Akzente setzen" müssen, wird es sicher nicht leichter, das nachzuholen.
zum Beitrag27.03.2021 , 16:40 Uhr
Sind es denn wirklich die 10-20% der Leute, die nachlässig oder ignorant sind? Die gibt es, ohne Frage.
Aber wo es für die Freizeit Regeln gibt, gibt es für "die Wirtschaft" nur freiwillige Selbstverpflichtungen. Und überhaupt keine Kontrollen.
Und man hat das Laufen lassen, selbst als die Zahlen über die Möglichkeiten der Kontaktnachverfolgung hinaus anstiegen.
Ich würde (ohne es zu wissen, einen Forschungsauftrag vom Bund diesbezüglich gibt es augenscheinlich ja auch nicht) behaupten wollen, dass der größte Teil des Infektionsgeschehens bei der Arbeit passiert.
Ich habe Glück und kann von zu Hause arbeiten. Andere weniger. Ein Bekannter berichtete von Präsenzmeetings, wo der Chef sich lustig macht, wenn jemand Maske trägt. Ein anderer von Pausenräumen, in denen munter in Gruppen miteinander gegessen wird. Was nicht nur der Nachlässigkeit der Kollegen, sondern auch den Räumlichkeiten und der Organisation geschuldet ist (gestaffelte Pausen – wo kämen wir denn da hin!).
zum Beitrag27.03.2021 , 16:29 Uhr
Ja. Das Virus wird durch Kontakte übertragen. Durch Kontakte zu infizierten!
In der Freizeit gibt es jede Menge Regeln. Aber in "der Wirtschaft" herrscht freiwillige Selbstverpflichtung. Nichts mit Testen, Testen, Testen.
Kontaktverfolgung? Weitgehend aufgegeben, wegen zu hoher Inzidenzen. Quarantäne? Wird nicht überprüft. Kontrollen bei der Einreise nach Europa? Bringt doch eh nichts.
Es ist leicht zu behaupten, es läge allein am Unwillen unsolidarischer Bürger.
Aber es ist eben leider offensichtlich, dass Politik und Wirtschaft an Eindämmung nur so lange interessiert sind, wie es ihnen nicht weh tut.
Und wenn ich Geschichten von Freunden höre, die nicht ins Home-Office können oder dürfen, dann wundert mich gar nicht, dass trotz Dauer"lockdown" die Zahlen wieder explodieren.
zum Beitrag24.03.2021 , 18:33 Uhr
Wie schon im Artikel steht: "Von Deutschland aus betrachtet läge es nahe, mit Blick auf Taiwans niedrige Zahlen, die anscheinend perfekt geölte – dabei demokratisch legitimierte – Krisenreaktionsmaschine und das unerreichbar scheinende normale Leben resigniert abzuwinken: Die machen alles besser, das schaffen wir eh nicht, die leben auf einer Insel, die können das. Vor so einer Überhöhung warnt Liya Yu, die sich als Politologin damit beschäftigt, wie Vorbehalte und Denkblockaden Erkenntnisprozesse blockieren."
zum Beitrag24.03.2021 , 16:28 Uhr
Versteh ich Ihren Beitrag richtig als: "Taiwan ist eine Insel, deswegen kann man aus deren Erfahrungen gar nichts lernen."?
Deutsche Arroganz bedeutet immer auch, dass man sich wegen vermeintlicher Nichtvergleichbarkeit nicht für Lösungen anderer Länder interessieren muss.
Die tollste Ingenieurnation unter der Sonne muss eben jeden Fehler neu und selbst machen, weil sie so unvergleichlich ist. Da können dann Züge im Winter oder bei Wind nicht fahren, weil das einfach nicht geht. Und man kann auch einer Pandemie gar nichts entgegensetzen.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob man eine Insel oder ein von durchlässigen Grenzen umgebenes Staatswesen ist.
Aber z.B. die Wirtschaft völlig aus der Verantwortung zu lassen, wie es hier geschieht, hat nichts mit fehlender Insellage sondern mit Ignoranz und Kumpanei zu tun.
Deutschland war unvorbereitet. Und ist es über ein Jahr nach Beginn der Pandemie immer noch. (Haben Sie schon mal versucht, sich über das System der KVB zu einer Impfung anzumelden? Dass das nicht funktioniert und frustrierend ist, hat weniger mit Impfstoffmangel als einem völlig falschen Ansatz zu tun. Und den Impfterminmonitor blockiert man, damit die Schwächen bloß nicht sichtbar werden.)
zum Beitrag24.03.2021 , 08:59 Uhr
Und nicht zu vergessen: Das Missmanagement hält an. Die Führungsriege hat aus den Großkrisen der letzten Jahre ganz offensichtlich überhaupt nichts gelernt:
www.lok-report.de/...-ueberfordert.html
Was es noch unverständlicher macht, dass diese "Manager" noch belohnt werden sollen. Wobei: Das ist ja alles zum Wohle des Verkehrsträgers Straße. Und der genießt hierzulande trotz anderweitiger Bekundungen ja die größte Liebe.
zum Beitrag20.03.2021 , 13:23 Uhr
Das war nach meiner Erinnerung lediglich die Umkehrung der wohlmeinenden Empfehlung von vielen Seiten (leider auch offizieller), dass Frauen bei Dunkelheit lieber nur in Begleitung das Haus verlassen sollen oder gar nicht mehr rausgehen.
Daher der Vorschlag, stattdessen allen Männern ab 18 Uhr das Ausgehen zu verbieten, um die Absurdität der Empfehlungen an Frauen zu demonstrieren.
Anstatt das zu erkennen schoss sich der Boulevard aber lieber auf "weltfremde" Grüne Abgeordnete ein.
zum Beitrag16.03.2021 , 07:38 Uhr
Ich verstehe gar nicht, wieso sich so viele hier aufregen.
Mir zumindest ist aus meiner Kindheit und Jugend in Konstanz der Spruch "Im Winter der Nebel, im Sommer die Touristen" (die einem auf die Nerven gehen) noch allzu bekannt.
Und jedesmal, wenn ich meine Mutter besuchen fahre, stelle ich fest, wie schlecht Konstanz von Restdeutschland aus zu erreichen ist. Mit der Bahn jedesmal ein Volldesaster, weil man tausend mal umsteigen muss und immer irgendwo was schief geht.
Der Text benennt launig einige Probleme, die teils unlösbar sind, zu denen teils der Lösungswille fehlt und präsentiert als Lösung das, was die Deutsche Politik seit Jahren am Besten kann: Alles Aussitzen, das Geschiebe wird's richten.
zum Beitrag30.01.2021 , 11:33 Uhr
Ich persönlich kenne zwei Fälle in den Niederlanden. Und in beiden haben zumindest die mir bekannten Beteiligten die Möglichkeit ein langes Leiden (beides mal fortgeschrittener Lungenkrebs) zu beenden als segensreich empfunden. Leichtfertig kam mir das in beiden Fällen nicht vor.
Hat der von Ihnen geschilderte Artikel denn auch etwas darüber ausgesagt, was denn die Konsequenzen für das Handeln waren? Jemanden gegen seinen Willen zu töten ist auch nach niederländischem Gesetz strafbar.
Und in meinem Leben habe ich leider schon öfter gesehen, wie oft Angehörige leidenden das restliche Leben zur Hölle machen können.
Auch mit dem absoluten Sterbehilfeverbot. Gegen Böswilligkeit (und Grausamkeit durch Überforderung) hilft die totale Prohibition eben auch nicht. Nur bleibt sie so auch im Dunkelfeld.
zum Beitrag22.01.2021 , 18:50 Uhr
Wichtiger wäre vor allem, dass die Bahn mal anfangen müsste, ihre Entscheidungen zu erklären.
Da werden Bahnhöfe verlegt, obwohl nur die Immobilien- und Bauwirtschaft profitiert.
Da werden in Moderationsverfahren Routen für Neubaustrecken geplant und ohne jede Erklärung und Rechtfertigung in der Endphase eine völlig neue Linienführung präsentiert, über die nie gesprochen wurde.
Es ist immer wieder erstaunlich, wo die Bahn den Widerstand von Bürgern als Argument für verspätete Projekte anbringt. Meistens hat man einfach jahrzehntelang geschlafen und gar nichts getan (z.B. Anschluss Brenner-Basistunnel oder viergleisiger Ausbau Basel-Rastatt-Karlsruhe).
All das was die Regierung da an Planungsvereinfachungen plant, sind im Grunde Plünderungsvereinfachungen.
zum Beitrag29.12.2020 , 10:05 Uhr
"Longdown übr dne 10. Januar hinaus" ist eine sehr gelungene Zwischenüberschrift.
Hat die Autokorrektur des Smartphones zugeschlagen? Oder einfach lockdownmüde?
zum Beitrag20.12.2020 , 10:35 Uhr
Kann es sein, dass der Sprecher da was falsch verstanden hat? Oder es da ein Missverständnis gab?
Es wäre schlicht widersinnig, auf mehrere Gensequenzen zu testen, wenn ein einzelnes positives Ergebnis reichen würde, weil das die Falschpositivenrate vervielfältigte anstatt sie zu reduzieren.
Solch einen Fehler auf Dauer unter der Decke zu halten scheint mir bei der großen Anzahl der Beteiligten unwahrscheinlich.
zum Beitrag02.12.2020 , 17:34 Uhr
Leider steckt System dahinter, dass die wütendsten Hasser immer wieder bei dem erwischt werden, was sie so aggressiv bekämpfen...
Und traurig ist, was der Mann in seinem Leben schon erfolgreich zerstört hat, (auch) um sich selbst zu verstecken.
Irgendwie mag ich mich gar nicht freuen, dass dieses Arschloch so gestürzt ist: Ist er doch ein weiteres Beispiel für Leute, die anderen das Leben schwer machen, damit ihres privat bleibt.
Das Private ist halt doch oft politisch.
zum Beitrag27.11.2020 , 17:11 Uhr
Immer wieder die gleichen längst widerlegten "Bedenken" vorzutragen gilt Ihnen als Sachargument?
zum Beitrag24.11.2020 , 09:40 Uhr
Und was hat das alles mit dem geschilderten Fall zu tun?
zum Beitrag24.11.2020 , 09:38 Uhr
Der Staat muss das Mittel doch gar nicht zugänglich machen. Er muss lediglich aufhören, den Zugang zu verhindern. Ich darf sichere und zuverlässige Substanzen nicht einmal für den Eigengebrauch importieren!
Sie verstecken ihr generelles "Nein zum selbstbestimmten Ableben" (zumindest für andere, sie wissen ja wie's geht) hinter vielen salbungsvollen Worten, die das eine sagen aber das andere meinen.
Irgendwie erinnert mich Ihre Argumentation an Kafkas Text "Vor dem Gesetz".
zum Beitrag23.11.2020 , 21:51 Uhr
Und wie sieht dieses "den Tod in die eigene Hand nehmen" ohne Natrium-Pentobarbital nach Ihrer Vorstellung aus? Die "Alternativen" sind im Regelfall doch genauso unerreichbar wie das genannte Medikament.
In meinem Bekanntenkreis hat sich jemand nach einer Krebsdiagnose vor einen Zug geworfen. Ich bin ziemlich überzeugt, dass der zumindest einen Therapieversuch unternommen hätte, wenn es einen leichter erreichbaren “Notausgang" gegeben hätte.
Es gibt Erfahrungen in anderen Ländern. Ich sehe nicht, dass die Alten- und Pflegeheime in z.B. der Schweiz, Belgien und den Niederlanden entvölkert wären. Warum immer wieder die gleiche längst widerlegte Leier? Warum nicht von den Erfahrungen anderer lernen?
Und wie kommen Sie auf die Idee, die Ermöglichung des Zugangs mit einer Bereitstellungs- und Verabreichungsverpflichtung gleichzusetzen? Das ist doch alleine Entscheidung der Beteiligten. Dazu wird niemand gezwungen – ich sehe jedenfalls keine Gefahr einer Sterbehilfeverpflichtung.
zum Beitrag14.11.2020 , 10:33 Uhr
"Ein konsequenter Schritt, der für sie spricht"?
Ein Last-Minute-Schritt, der ohne Mühe schon viel früher gegangen werden hätte können?
Ich finde nicht, dass sie ihre politische Arbeit deswegen beenden müsste. Aber den Charaktertest hat sie m.E. nicht bestanden. (Und ist damit bei weitem nicht allein.)
Es gibt keinen Zwang im Namensrecht, den Doktortitel überall zu verwenden. Das zu tun ist eine Entscheidung, die allein der Profilierung dient.
Ich kenne Doktoren, die sind sich sogar nicht zu blöde, den Titel auf das Klingelschild der Privatwohnung zu drucken. Da darf man schon mal darüber nachdenken, welche Absicht wohl dahintersteht.
Und ich kenne auch Doktoren, die den akademischen Grad als das sehen, was er eigentlich sein sollte: Eine Stufe einer wissenschaftlichen Ausbildung und Karriere. Und kein Aufhebens darum machen. Und vor allem keinen Titel als Monstranz im Alltag durch die Gegend tragen, wo dieser Grad keinerlei Bedeutung haben sollte und lediglich ein Werkzeug der Angeberei ist.
Man findet schon bei 20-Jährigen lächerlich, wenn die einen zwei Jahre alten „Abi XX“ Aufkleber durch die Gegend fahren.
Ähnlich sollte man den Dr. betrachten. Da war die Universitäre Debatte schon mal weiter. Titel endlich endgültig abschaffen!
zum Beitrag11.11.2020 , 09:23 Uhr
Und je mehr ich drüber nachdenke: Der Kommentar ist nicht nur ärgerlich, sondern bestenfalls naiv bis dumm.
Relativierungen wie diese hier z.B.: „So wie der Rentner Dietrich Wagner, der seit den Protesten gegen den Bahnhofsneubau Stuttgart 21 auf einem Auge blind ist, weil ihn ein Wasserwerfer ins Gesicht getroffen hatte.“
Stand der Berichterstattung ist aber doch, dass der nicht einfach zufällig en passant von einem Wasserwerfer ins Gesicht getroffen worden ist, sondern von Polizisten, die entgegen der Vorschriften mit dem Strahl des Wasserwerfers direkt auf die Köpfe gezielt haben! (Und noch dazu bei der Auflösung einer genehmigten Demo, bei der keine Auflagen verletzt wurden.)
Die Polizei hat in Leipzig auch Mittel, die angemessen gewesen wären, nicht genutzt. Und das eben NICHT aus den Überlegungen der Rücksicht, die Frau Schmollack da anstellt, sondern mutmaßlich aus Kumpanei.
zum Beitrag11.11.2020 , 08:51 Uhr
Die Methode, mit der Frau Schmollack aus mehr als berechtigter Kritik an offensichtlicher Parteilichkeit von Justiz und Polizei die Frage "Wünschen wir uns ernsthaft eine Polizei, die sofort zuschlägt?" ableitet hätte ich eher in Bild, Welt und FAZ vermutet.
Und dieses rhetorische "wir" musste es auch noch sein. Dieser Kommentar ist einfach nur ärgerlich.
zum Beitrag09.11.2020 , 10:33 Uhr
Das Grundproblem ist doch, dass allzuviele den "Doktor" als bloßen Karrierebooster einsetzen. Auf einen großen Teil, wenn nicht den größten, der Promotionsarbeiten, die alleine zum Zweck des Titelerwerbs geschrieben werden, könnte die Wissenschaft sehr wahrscheinlich ohne Verlust verzichten.
Weg mit dem Titel! Der hat doch ohnehin keine besondere Aussagekraft, solange man nicht Fachbereich und Thema der Promotionsarbeit dazu nennt.
Es ist heutzutage schlicht albern, aus einer Promotion eine Lebensleistung zu machen, die man sich dann an den Namen kleben kann.
Zumal ein großer Teil der Titelträger sich schon nach wenigen Jahren deutlich aus dem Umfeld entfernt hat, wo der Grad eine Relevanz hätte und zu einem sinnlosen Etikett verkommt, das Kompetenz bloß vortäuscht. Der Doktor ist der Adelstitel der Moderne – und in leider allzu vielen Situationen Kaisers Neue Kleider 2.0 (wo zur Überprüfung reicht, den Blick in die Vorstandsetagen schweifen zu lassen).
zum Beitrag20.10.2020 , 12:41 Uhr
Schöne Fantasie, dass Religion "Privatsache" sei...
Weltbilder wirken sich doch immer auch auf Umgang und Handeln im Alltag aus. Und wer Glauben bedingungslos über Prüfen stellt, bringt m.E. schnell sich und andere in Gefahr.
Und gerade religiös geprägte Weltbilder lassen sich schnell missbrauchen: Schließlich ist da zumindest bei den Monotheisten eine absolute Instanz mit absoluten Machtansprüchen, die von den Gläubigen durchgesetzt werden müssen, um vor dieser Instanz zu gefallen: Menschenopfer inklusive.
Ich halte deswegen nichts davon, mit der Kritik aus falsch verstandener Rücksicht zurückhaltend zu sein.
zum Beitrag02.10.2020 , 10:04 Uhr
Vorausgesetzt natürlich, dass die beiden wirklich infiziert sind und nicht nur wahlstrategische Spielchen spielen.
Wer einmal lügt…
zum Beitrag22.09.2020 , 13:46 Uhr
Vor Scharfenberg war doch noch die automatische Janney Kupplung. Laut Wikipedia seit 1888 Standard-Kupplung in den USA. Und bis heute der am höchsten belastbare Kupplungstyp (auch wenn ich dunkel in Erinnerung habe, dass das russische System heutzutage stärker wäre).
Das Wiedererwachen des Interesses an automatischen Kupplungen für Güterzüge liegt neben dem großen manuellen Aufwand der Schraubenkupplung auch daran, dass diese ziemlich enge Begrenzungen für Gewicht und Länge der Züge hat.
Und die "digitale Kupplung" soll eben nicht nur automatisch kuppeln, sondern sich auch automatisch lösen lassen.
Scheuer hat damit allerdings nichts zu tun: Die Entwicklungsarbeiten an solchen Systemen dauern schon Jahrzehnte an, werden aber erst seit kurzem wieder mit größerer Beteiligung der Bahnen vorangetrieben. Neu daran ist auch, dass eben auch Brems- und Datenverbindungen automatisch mitgekuppelt werden sollen.
zum Beitrag22.09.2020 , 13:30 Uhr
Klingt gut, ist aber falsch.
zum Beitrag22.09.2020 , 09:14 Uhr
Noch eine Ticketplattform? Aus der dann wahrscheinlich auch noch Fahrscheine rausfallen, die man nur auf einer noch kleineren Menge von Zügen benutzen wird dürfen?
Ich war in den letzten Wochen mehrfach grenzüberschreitend nach Frankreich durch Belgien und in die Niederlande unterwegs. Und man braucht, wenn man Anschlüsse verpasst, Nerven wie Drahtseile und ein Tarifdiplom. (Wer weiß was ein Railteam HOTNAT Stempel ist, wie und wo man den bekommt?)
Viel wichtiger als noch eine Plattform wäre der Zwang zur Kooperation. Warum gelten DB Fahrscheine nicht im Thalys? Warum müssen "Privatbahnen" und die DB, die auf gleichen Linien fahren nicht wechselseitig Fahrscheine anerkennen?
Für den Thalys z.B. werden noch dazu keine Fahrscheine verkauft, die über das Thalys Netz hinausreichen. Damit werden die europäischen Fahrgastrechte effektiv ausgehebelt, weil das Servicecenter Fahrgastrechte auf EINEM Fahrschein besteht, der Anfang und Ende der Reise aufführen muss.
Das System Bahn wird durch die Privatisierung und den "Wettbewerb" immer weiter zersplittert. Das ist alles vielleicht ganz toll, wenn das System funktioniert. Aber sehr häufig tut es das eben nicht. (Von meinen letzten ACHT Fahrten mit der (Deutschen) Bahn war JEDE mit Zugausfällen, Verspätungen, verkürzten Zügen und aus Materialnot unrepariert auf die Schiene geschickten Fahrzeugen belastet. Acht mal in Folge versagen. Das muss man erst mal schaffen.)
zum Beitrag05.09.2020 , 10:44 Uhr
Also "Come Back von Religion" von Religion "durch nichts belegt" halte ich aber auch für eine steile These.
In den letzten Monaten vor Corona konnte ich mich von Bekehrungsversuchen durch Zeugen Jehovas und Mormonen kaum retten.
Auch für den Islam wird erfolgreich missioniert.
Und evangelikale Freikirchen finden regen Zulauf.
Selbst in meinem näheren Umfeld gibt es Menschen, die "Gott" wiederentdecken.
Ich habe zwar keine Zahlen. Aber Religion rückt mir zumindest spürbar auf die Pelle.
zum Beitrag22.08.2020 , 11:19 Uhr
Das ist nach meiner Erfahrung so nicht richtig. Im TGV gilt im innerfranzösischen Verkehr Reservierungspflicht. Und die Reservierung muss man selber umbuchen (was aber mit Reservierungen, die die SNCF erteilt hat auch problemlos geht).
Steigt man aber ohne Reservierung in einen TGV ein, wird eine Strafgebühr fällig. Ist mir mit einer nicht umbuchbaren Reservierung der DB nach wegen Verspätung verpasstem Anschluss passiert. Ich hatte zwar vorher probiert, das am Schalter zu machen, aber die wollten mir nur einen neuen Fahrschein verkaufen. Und der Schaffner hatte angeblich keinen Spielraum...
zum Beitrag22.08.2020 , 11:12 Uhr
Da kann ich leider nur sekundieren.
Die Bahn wird als Geldspender für die Bau- und Immobilienwirtschaft gerne missbraucht (z.B. Stuttgart 21, Hamburg Diebsteich) und alles was seit der Ära Mehdorn neu geplant wurde scheint zwangsweie auf minimalen Nutzen beschnitten worden zu sein, so das alle Beteiligten profitieren, nur nicht der Verkehrsträger Bahn.
zum Beitrag22.08.2020 , 11:03 Uhr
Wie mir aus leidvoller Erfahrung beim Versuch eine Fahrt von München nach Lille zu buchen am Schalter mitgeteilt wurde, ist die Buchung für innerfranzösische Verbindungen seit Jahresbeginn erschwert bis unmöglich. (Ich habe dann über die NMBS/SNCB gebucht, die das scheinbar problemlos auch Online kann).
Schlecht war es ja vorher schon: Reservierungen im TGV, die man über die DB vorgenommen hat, waren nicht umtauschbar. Über die SNCF gebuchte Reservierungen lassen sich Online oder am Automaten umbuchen.
Für den Thalys kann man über die DB gar nicht buchen.
Ein großes Problem scheint zu sein, dass die Bahnen und deren Tochterunternehmen sich spinnefeind sind und sich über Vertriebsprovisionen nicht einigen können. Und das auf dem Rücken der Fahrgäste austragen.
Leider sind die umfangreichen Fahrgastrechte, die die EU im europaweiten Verkehr durchgesetzt hat, unter Beschuss. Es sieht nicht so aus, als ob die EU aktuell Erweiterungen derselben durchsetzen könnte. Dabei wäre ein Zwang zum wechselseitigen Fahrkartenvertrieb eine notwendige Erweiterung.
Das gilt wachsend auch in Deutschland selbst, wo jeder Betreiber eigene Vertriebssysteme aufsetzt und man plötzlich mit einem Tarifwirrwarr wie aus Kleinstaatzeiten konfrontiert ist.
zum Beitrag15.08.2020 , 10:28 Uhr
Die im Text verlinkte Zusammenfassung des RKI spricht von 7,7% der KupferzellerInnen. Nicht von 7,7% der bereits positiv getesteten.
zum Beitrag05.08.2020 , 16:39 Uhr
Ich bin erstaunt dass Herr Montgomery auch mal einen Fehler zugibt. Noch schöner wäre allerdings gewesen, er hätte sich nicht hinter einem "wissenschaftlichen Irrtum" versteckt, sondern einfach zugegeben, einfach mit Nachdruck eine Meinung ventiliert zu haben.
zum Beitrag07.07.2020 , 07:38 Uhr
Sie übersehen, dass die Anzahl symptomloser Überträger bei Covid-19 ziemlich hoch ist. Und der wesentliche Übertragungsweg über die Atemluft ist.
Mund-Nasen-Bedeckungen stellen zwar keinen 100%-igen Schutz dar (was auch niemand behauptet), sind aber nach aktuellem Forschungsstand zumindest eine effektive Bremse im Infektionsgeschehen. Einem Infektionsgeschehen, dem man sonst aktuell nicht viel entgegensetzen kann.
Man muss nicht "gehirngewaschen und verängstigt" sein, um so was einzusehen.
Außerdem könnte man sich für die Zukunft tatsächlich angewöhnen, einfach eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, wenn man mit einem Atemwegsinfekt unter Menschen muss. Mich erstaunt immer wieder. wie aggressiv diese einfache Form der Rücksichtnahme im Westen abgelehnt wird.
zum Beitrag09.05.2020 , 16:02 Uhr
Lesen Sie den Text einfach noch mal. Ich habe nirgendwo die Behauptung gefunden, dass die Lockdowngegner eine Diktatur gründen wollen.
Die, die gegen den Lockdown demonstrieren, dichten der Regierung oft an, eine Diktatur zu sein oder begründen zu wollen. So steht das zumindest nach meinem Verständnis im Text.
zum Beitrag09.05.2020 , 11:12 Uhr
Also ich bin Brillenträger. Und trage selbstgenähtes. Und ich habe keine Probleme mit beschlagenen Gläsern.
Der Mund-Nasenschutz sollte eben oben möglichst dicht schließen. In vielen Produkten finden sich dazu Drähte, die man an die Nasenkontur anpassen kann. Habe ich in meiner auch eingezogen – und freie Sicht selbst bei Anstrengung.
Und ich denke, der "Wahnsinn" ist umso eher vorbei, je mehr Menschen dabei helfen, die Ansteckung einzudämmen. Sicher ist das mit dem Gesichtsschutz unbequem und je nach Dichte des Materials auch anstrengend – aber m.E. ist es die Mühe wert, so lange man nichts besseres hat.
zum Beitrag26.04.2020 , 14:40 Uhr
Also ich erinnere mich noch an Berichte aus dem Rumänien der Ceaușescu-Ära, wo der Zugang zu Krankenhausleistungen wohl auch nach Alter gestaffelt war.
Hätte ich mir damals (und eigentlich auch jetzt noch) nicht träumen lassen, dass das in den Köpfen mancher zum Modell für den Westen werden soll.
zum Beitrag30.03.2020 , 20:59 Uhr
Ernst gemeinte Frage: Gibt's dazu auch eine Quelle, Studie oder so? Also in Sachen "ungeeignete Maske erzeugt erst Aerosol"?
Ich hab jetzt mal kurz aus Neugier Anfragen an Google abgesetzt. Und nichts außer Meinung gefunden.
Plausibel klingt das erst mal. Aber wenn man die Größenordnungen und Effekte aufwiegt – was wiegt dann schwerer?
zum Beitrag26.03.2020 , 08:46 Uhr
Mit sachlichen Argumenten widerlegt ist das Ganze doch bereits.
Und Wodarg in eine Reihe mit Galilei und Robert Koch zu stellen ist absurd.
Wodarg gehört (wenn man solche Spiele spielen will) wohl eher in eine Reihe mit den Semmelweis' Feinden oder Peter Duesberg, die selbst als sie durch Praxis und Prüfung widerlegt waren auf ihrer "Meinung" beharrten.
zum Beitrag25.03.2020 , 18:17 Uhr
Sie schrieben: "Mir wird eingebläut, wie ich zu denken habe, damit ich nicht zu den Aussätzigen gehöre." – Geht's nicht etwas kleiner?
Herr Wodarg muss doch überhaupt nichts und niemandem abschwören. Er konnte seine Thesen ventilieren. Das muss man dann auch nicht mehr "aushalten". Auch nimmt ihm niemand seine "Meinung" weg.
Ich hab's gelesen und das für absurden gefährlichen Quatsch gehalten. Da muss ich gar nicht viel für glauben: Um das als Unfug einzuordnen reicht mir das, was ich an naturwissenschaftlicher Bildung und belastbarer Information habe.
Wodarg hat wohl mehrfach die Gelegenheit bekommen, sich zu erklären oder seine Behauptungen einzuordnen. Was er augenscheinlich nicht für nötig befunden hat.
Erstaunt es Sie, dass man ihn nach so einem Verhalten nicht mehr ernst nimmt bzw. das Vertrauen in seine Urteilsfähigkeit verliert?
Dass Transparency International nach so einem intransparentem und gegen die eigenen Regeln verstoßendem Verhalten die Reißleine zieht, ist doch nur folgerichtig.
zum Beitrag24.03.2020 , 15:02 Uhr
Sie verstehen mich miss. Ich habe weder Grenzziehung noch Abschottung das Wort geredet.
Aber m.E. ist es eine sinnvolle Forderung, aktuell so weit möglich den räumlichen Fußabdruck zu reduzieren – also eben auch nicht zwischen Wohnsitzen zu pendeln, wenn das nicht nötig ist.
zum Beitrag24.03.2020 , 10:58 Uhr
Stimmt zwar alles, aber…
Was man wohl eigentlich sagen wollte und m.E. auch hätte sagen müssen: Tragt eventuelle Infektionen nicht quer durchs Land. Entscheidet euch und bleibt dann wo ihr gerade seid, bis das Thema durch ist.
Wenn rund um Ferien und Zweitwohnsitze ein Kommen und Gehen über größere Distanzen aufrechterhalten wird, dann ist das einfach gerade nicht sonderlich klug.
zum Beitrag19.03.2020 , 09:50 Uhr
Hab ich da was nicht mitbekommen?
Ich zumindest habe noch keine Beschimpfungen mitbekommen, die sich generell auf Menschen beziehen, die sich draußen aufhalten. Draußen sein ist gut und richtig.
Aber ich habe gestern hier in München mitbekommen, wie gesellig eng es da zuging. Da war eben kein solidarischer Abstand. Sondern Gruppen auf Picknickdecken, dicht aneinander. Und es waren eben nicht nur einzelne, die sich so mischten.
Ich will auf draußen in den nächsten Tagen nicht verzichten müssen, weil es zu viele gibt, die eben nicht mithelfen, die Verbreitung zu verlangsamen, sondern letztlich durch Unvernunft und Übermut strengere Maßnahmen provozieren.
zum Beitrag05.12.2019 , 11:05 Uhr
Bestimmt wird die Bahn auch wieder Bauprojekte finden, die nicht dem Verkehr nutzen, sondern lediglich der Bau- und Immobilienwirtschaft Traumgewinne bescheren: Stuttgart 21 zu klein für Verkehrswachstum, Neubaustrecken, die ausländische Konkurrenz effektiv aussperren (NBS Frankfurt-Köln und Stuttgart-Ulm zu steil für TGV und die meisten Altfahrzeuge), kostspielige Kapazitätsverkleinerung Hamburg Diebsteich usw. usf.
Es gibt eine Menge Projekte der Deutschen Bahn mit fehlender Sinnhaftigkeit.
Aber dort, wo sinnvolles seit Jahrzehnten auf sich warten lässt, schiebt man dann gerne den Widerstand von Bürgerinitiativen vor, um nicht leisten zu müssen.
zum Beitrag03.12.2019 , 17:33 Uhr
Plötzlicher Tod des rollenden Materials ist für die Deutsche Bahn AG sicher nur dann keine höhere Gewalt, wenn das auch irgendwo geschrieben steht. Natürlich ist das nicht.
Und Bahnsteige und Strecken, die man nicht von Schnee räumen kann, weil kein Personal und keine Geräte dafür vorgehalten wurden? (Die Räumgeräte übrigens, die man als Kostenverursacher in den letzten Jahren abgestellt hat, weil es ein paar Winter mit wenig Schnee gab und es in der Bilanz schöner aussieht.) Was in den 80ern den Betrieb nur erschwert hätte, ist heute bei der Bahn eine Katastrophe. Kein Wunder, wenn man das nächste Personal 30km von der Schneeverwehung hat.
Und Bäume, die auf Gleise fallen, weil seit Jahrzehnten keine Vegetationspflege entlang der Strecken mehr betrieben wurde?
Plötzliche Erkrankungen des Fahrpersonals? Oder, wie in den letzten Jahren gehäuft, in Stellwerken?
Vermeidbare Streiks, weil man es drauf ankommen lassen will, und eine verfehlte Personalpolitik an den Fahrgästen ankommen lässt?
Kreativ wie die DB AG ist, wenn es darum geht, keine Verantwortung zu übernehmen (und kreative Interpretationen der Realität vorzunehmen), werden der auch ratzfatz noch weitere Situationen einfallen, in denen sie höhere Gewalt vorschützen wollen wird.
zum Beitrag07.11.2019 , 10:13 Uhr
Was nur die halbe Wahrheit ist. Die Deutsche Politik hat sich lange gar nicht um die eingegangenen Verpflichtungen mit Nachbarländern gekümmert (siehe auch Rheintalbahn, Anbindung TGV Est, Elektrifizierung Allgäu usw. usf.). Da sind Jahr(zehnt)e einfach durchgeschlafen worden.
Und nun kommt man in letzter Minute mit Planungen daher, die auch mit bloßem Auge schon vorher umwelt- und menschenfreundlicher gestaltet hätten werden können, wenn man die Zeit genutzt hätte.
Jetzt werden die bösen Bürgerinitiativen beschimpft, die Zeit zu kosten, die man vorher verplempert hat.
Ein Muster, das sich immer wieder wiederholt. Erst nichts tun, dann Eile vorschützen.
Und nebenbei: Wenn ich sehe, welchen Durchsetzungswillen die Politik bei Straßenprojekten entwickelt und wie schnell sie auch bei kleinsten Widerständen gegen Eisenbahnprojekte einknickt, dann hat das schon System.
zum Beitrag12.10.2019 , 11:20 Uhr
Schade. Im Text werden viele Themen angerissen – aber leider nur das bloß menschelnde angeleuchtet.
Und mal abgesehen von den Fragestellungen, die die Passagiere untereinander betreffen:
Überfüllte Züge, die nicht weiterfahren können, weil zu viele Leute drin sind (und das meist sogar weil die Bahn nur einen Teil der vorgesehenen Fahrzeuge bereitstellen konnte und der Zug schon durch Passagiere mit Reservierungen überbelegt ist) sind ein Dauerthema.
Wäre es nicht eine journalistische Aufgabe, die Bahn mit der Fragestellung zu konfrontieren, warum ein mittlerweile regelmäßiges Problem immer noch so unprofessionell behandelt wird? Bei mir sind im letzten halben Jahr mehrere ICEs wegen Überfüllung in jedem Bahnhof etliche Minuten stehen geblieben. Und immer nur hilflose Durchsagen des Zugpersonals. Räumung durch die Bundespolizei in so einem Fall habe ich glücklicherweise nicht selbst erlebt.
Warum steht an Unterwegsbahnhöfen kein Personal, das schon vor Einfahrt des Zuges berät und hilft Ersatzfahrmöglichkeiten zu finden? Das den Kunden bei der Entscheidung hilft, ob es für sie besser ist, in einen überfüllten Zug einzusteigen, oder auf den nächsten zu warten? So ein Zug fährt ja stundenlang durchs Land. Am ersten Bahnhof kann ein Fahrzeugausfall eine Überraschung sein – aber an den folgenden sollte genügend Zeit zur Vorbereitung von Maßnahmen da sein.
In solchen Fällen müsste gelenkt und nicht bloß reagiert werden, wenn es schon zu spät ist (und die Probleme nur größer werden, weil alles weiter verstopft – nachfolgende Züge werden ja auch blockiert und weitere Anschlüsse verpasst). Aber jedesmal auf’s Neue bloße Hilflosigkeit der überforderten Zugbegleiter, die einem tatsächlich Leid tun können.
zum Beitrag17.09.2019 , 11:49 Uhr
Und nicht zu vergessen: Den Südring hätte man etappenweise ausbauen und in Betrieb nehmen können.
Aber: Es sind eben die "Alles-oder-Nichts"-Projekte, die gewinnen. Da kommt's auf Sinnhaftigkeit meist nicht an.
zum Beitrag17.09.2019 , 11:31 Uhr
Ich glaube, es geht da nicht vorrangig um Leuchttürme. Auch wenn Prestige, Großmannssucht und Eitelkeiten sicher auch eine Rolle spielen.
Je größer das Projekt, desto mehr Akteure verdienen. Und ein Projekt, das man (angeblich) nicht mehr abbrechen kann, wenn es aus dem Ruder läuft, ist für alle Beteiligten der Jackpot: Das Geld hört ja nicht mehr auf zu fließen.
Und man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu sehen, dass wo viel Geld zu machen ist, auch Druck gemacht wird und alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt werden.
Mit sinnvollem Kleinklein wäre zwar uns allen geholfen (und das System Bahn weit voranzubringen), aber damit wird niemand reich.
zum Beitrag17.09.2019 , 10:48 Uhr
Ich finde, man muss das jetzt noch nicht schlecht reden.
So weit ich sehen kann, ist das Frankfurter Bahnhofsprojekt das erste seit Jahrzehnten, das Sinn ergibt. Hier geht es nämlich tatsächlich um eine Kapazitätserweiterung - mit dem Nebeneffekt Durchfahrtsgleise zu bekommen. (Deren Effekt gerne überschätzt wird: In Knoten wie Stuttgart, Frankfurt und München wird viel Ein- und Ausgestiegen – da muss ohnehin lang gehalten werden.)
Mit den restlichen Desaster- und Verbrechensprojekten der Bahn ist das daher m.E. nicht zu vergleichen.
Stuttgart 21 und Hamburg Diebsteich sind reine Immobilienprojekte, die eine letztlich verkleinerte Infrastruktur zementieren. Da können Scheuer und Lutz lange von Halbstundentakten im Fernverkehr fabulieren – die Bahnhöfe werden das nicht hergeben.
2. Stammstrecke in München ist auch ein reines Projekt für die Bauwirtschaft, da nichts neu erschlossen wird, das Netz keine neuen Verknüpfungspunkte bekommt und auch keine wirkliche Kapazitätssteigerung erreicht wird. Alles was man erreicht ist bestenfalls halbgare Redundanz für die bestehende Stammstrecke.
zum Beitrag22.07.2019 , 11:28 Uhr
Mag sein.
Trotzdem scheint mir das Gesagte plausibel.
Hier in München sind gefühlt auch nur Touristen unterwegs. Und das in totaler Regellosigkeit, wie sie leider zu erwarten war: Gefahren wird überall, und abgelegt werden die Dinger wo auch immer man gerade Lust hat. Gefühlt am ehesten dort, wo sie am meisten im Weg sind. Ein Bewusstsein dafür, dass man mit der Benutzung der Dinger eine Verantwortung übernommen hat, sehe ich nicht.
Gestern ist mir auf dem Radweg ein ganzer Schwarm entgegenkommen: Zum Teil zu zweit auf dem Gerät, nicht wissend wohin sie ausweichen sollen, die einen links, die anderen rechts. Ich war letztlich derjenige, der bis zum Stillstand abbremsen musste.
Ob sich das legt, und ob die Leute lernen mit den Dingern auch (rücksichtsvoll) zu fahren (und zu bremsen), wird man sehen.
Das alles war zu erwarten. Ein großer Schmarrn halt, wie fast alles was aus dem CSU-Verkehrsministerium kommt.
zum Beitrag04.07.2019 , 16:03 Uhr
Sie sind ja wirklich sehr beschäftigt mit dem Thema Feinstaub von der Oberleitung.
Lässt sich das denn irgendwie quantifizieren? Und irgendwie auch einordnen? Denn Feinstaub ist ja nicht gleich Feinstaub. Und die Frage, wie sich die unterschiedlichen Staubzusammensetzungen im Körper auswirken, ist ja auch nicht unwesentlich.
Und Elektroantriebe sparen, je nach Energiequelle, gegenüber Diesel zumindest CO2 ein. Und sowohl fahrdrahtgespeiste als auch Akkufahrzeuge erlauben eine teilweise Rückgewinnung der Bewegungsenergie beim Bremsen, wo Dieselfahrzeuge doch eher sehr alt aussehen.
Für mich zumindest wirkt plausibel, dass die Feinstaubemission von Fahrdraht und Stromabnehmer durch die anderen Effekte positiv überkompensiert wird.
zum Beitrag22.06.2019 , 21:59 Uhr
Es gibt bis heute keine Beweise für die angebliche Verwanzung von Huawei Produkten.
Warum wird eigentlich nirgendwo ausgesprochen, dass das wahre Spionageproblem wohl eher ist, dass die NSA (und weitere westliche Geheimdienste) in Netzwerktechnik von Huawei ihre Abhörmaßnahmen eben nicht mehr so gut unterbringen bzw. verstecken können? Einen National Security Letter kann man einer chinesischen Firma schlecht andienen, ohne dass die chinesischen Dienste davon erfahren.
Zu verhindern, dass die aktuell technisch überlegenen chinesischen Produkte sich weltweit durchsetzen, ist wohl alleine dem Interesse geschuldet, weiterhin die Kommunikationsströme der Welt komplett abgreifen zu können.
zum Beitrag11.06.2019 , 12:13 Uhr
"Abwertender geht es wohl nicht."
Ich würde sagen, dass das sehr wohl viel abwertender geht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Und auch wenn der Liedtext sehr von Klischees strotzt, wird er sicher mehr Menschen positiv erreichen als solcherlei beleidigtes Getue.
Es gibt nicht nur einen Weg zum Ziel. Und nicht nur eine Sicht auf die Dinge.
zum Beitrag03.06.2019 , 18:43 Uhr
"Die Holzöfen, die abends angestochen werden…" – hat das die Autokorrektur verbrochen? Ich denke, da sind Hochöfen gemeint, nicht?
zum Beitrag07.05.2019 , 10:06 Uhr
Schon ironisch, dass ausgerechnet ein lupenreiner Demokrat wie "wir haben Benzin im Blut" Nils Schmid, mit seiner in der Fragestellung und Form gezinkten Volksabstimmung zu Stuttgart 21 das kommentieren darf.
zum Beitrag24.04.2019 , 16:52 Uhr
Dass sich der Spot missverstehen lässt, zumal wenn die Schmerzschwelle durch erlebte Diskriminierung ohnehin schon gesenkt ist, nun gut.
Aber dass dem Spiel mit Klischees keine rassistische Absicht zugrunde liegt, könnte man mit ein wenig Verständnis für Ironie auch dann (an)erkennen, wenn man die zugrundeliegenden Bilder nicht vor Augen hat.
Klischeehafte Stereotype von Asiaten gibt es in der Werbung m.E. viel schlimmere – die sind nicht nämlich nicht erkennbar ironisch gebrochen, sondern so gemeint. Sich daran abzuarbeiten schiene mir sinnvoller.
Wenn die KritikerInnen auch nach Erklärung der Intention der Macher weiter auf ihrer Kränkung beharren, so hinterlassen sie bei mir den Eindruck von Beleidigten um des beleidigt sein Wollens. Und beschädigen für mich eine eigentlich gute Absicht.
zum Beitrag12.04.2019 , 14:17 Uhr
Puh. "Die 68er" haben viele gesellschaftliche Fragen überhaupt erst diskutierbar gemacht. Und dass von einigen im Befreiungseifer auch eine Zeit lang die Pädophilie in den Rang des sozial akzeptablen gehoben werden wollte, ist unbestritten. Genauso unbestreitbar ist aber auch, dass diese Position recht bald wieder geräumt wurde.
Ich wage mal zu behaupten, dass ohne die Öffnung, die "die 68er " gebracht haben, auch heute noch nicht über sexuellen Missbrauch gesprochen werden könnte, ohne dass die Opfer zu Tätern erklärt werden, wie das "in der guten alten Zeit" immer gemacht wurde.
Und wo sie den Unfug mit der "überproportional homosexuellen Natur" her haben, würde ich auch gerne wissen.
Da das Priestertum ein idealer Raum ist, um aufkommenden Fragen nach der eigenen Sexualität zu entkommen, ist es nur naheliegend, dass die Dichte an verklemmten Schwulen da recht hoch ist. Daraus zu schließen, dass homosexuelle eher zur Pädophilie neigen würden, ist ein Kurzschluss.
zum Beitrag03.04.2019 , 10:25 Uhr
Ja, ich glaube, dass es sehr vielen Ärzten nahe geht, wenn Patienten sterben. Und sie in bester Absicht handeln, wenn sie auch ein hinfälliges Leben erhalten.
Aber gleichzeitig habe ich bereits erlebt, wie Patienten als bloßer Wirtschaftsfaktor behandelt werden. Und nur ein lebender Patient kann abrechnungsfähige Leistungen einbringen.
Eine Freundin von mir, die ganz offensichtlich bereits in den letzten Tagen ihres Lebens war (Ende 60 und keine eigene Bildung roter Blutkörperchen mehr), als Privatversicherte noch allerhand überflüssige Untersuchungen über sich ergehen lassen musste: Sie wurde mir sogar, als ich das letzte mal bei ihr war, mitten im Besuch und unter meinem erfolglosen Protest weggefahren zu einem Kernspin des Gehirns. Der Termin war in den Klinikabläufen wichtiger als mein Abschied. Und sie war bereits zu schwach zur Gegenwehr. Zwei Tage später war sie tot. Und ich bin immer noch wütend, wenn ich daran denke, wie sehr man sie „gemolken“ und mit sinnlosen Untersuchungen gequält hat, anstatt sie in Würde gehen zu lassen und ihr die letzten Tage zu erleichtern.
Die Gefahr als reiner Wirtschaftsfaktor am Leben erhalten zu werden (und zum Leben gequält zu werden) ist leider realistisch. Und an diesem System sind AUCH Ärzte beteiligt.
P.S. Die oben genannte Freundin hatte eine Patientenverfügung. Die ist kein Allheilmittel.
zum Beitrag03.04.2019 , 10:20 Uhr
Und das sollte eine Antwort auf ERICB werden...
zum Beitrag03.04.2019 , 10:18 Uhr
Wenn Sie sich den Fall, der vor dem BGH verhandelt wurde, vor Augen führen – finden Sie da den Vergleich zu Euthanasieprogrammen der Nazizeit nicht doch etwas deplaziert?
Außerdem hilft eine Patientenverfügung nur bedingt, weil gerne auch mal ignoriert. Gewissensentscheidung und so.
zum Beitrag03.04.2019 , 10:14 Uhr
Sie schrieben: „Dass jemand ohne seinen Joghurt, ohne seinen Fernseher und ohne seine Lieblingsgewohnheit nicht leben mag, ist ein bißchen wenig."
Ihre Polemik ist reichlich überflüssig, wenn Sie sich den vor dem BGH behandelten Fall oben noch mal zu Gemüte führen. Da ging es eben nicht um solche Petitessen.
Meines Erachtens wurde versäumt genauer zu beleuchten, ob Arzt und Betreuer den Patienten zum bloßen Profit am Leben erhalten haben.
Sterben zu dürfen hat sehr wohl auch was mit Menschenwürde zu tun. Und gerade im obigen Fall hat es aus meiner Sicht nichts mit der Entscheidung über den Wert eines Lebens zu tun.
zum Beitrag01.04.2019 , 15:14 Uhr
"Befreie dich endlich und kaufe dir einen Fummel", habe ich noch nie gehört.
Aber das "ich als normaler Schwuler möchte nicht für die Paradiesvögel gerade stehen müssen"-Genörgel schon viel zu oft.
Am Anfang jedes Teile-und-Herrsche Manövers steht, dass man sich teilen lässt.
zum Beitrag09.03.2019 , 19:02 Uhr
Bei der Frage: "Kann, darf, soll man Kunst und KünstlerIn trennen?", sollte man auch nicht vergessen, dass die meisten Werke eben nicht isoliert von einzelnen erschaffen werden.
Bei Musik und Filmen haben immer auch andere mitgearbeitet, die nun kollektiv mitbestraft würden.
Außerdem ist eine Karriere lang und Menschen verändern sich. Müsste man mit den Werken anders umgehen, die vor der Schuld entstanden sind? Oder wenn jemand Schuld anerkennt, bestraft wird und die Strafe abgebüßt ist? Ist das Werk dann immer noch "böse"?
Und eine Bühnenperson ist nur höchst selten deckungsgleich mit dem Menschen dahinter. Wenn man überall hinter die Fassade blicken könnte, würde man mit dem Anspruch nur tadelloser Menschen Werke anzuerkennen, einen großen Teil unseres kulturellen Erbes einfach wegwerfen müssen.
Und darum wär's schade.
zum Beitrag28.02.2019 , 13:19 Uhr
"Zweite Chancen könnten und sollten aber anders aussehen" – Immerhin zweite Chance. Da steht aber doch gleich die Frage im Raum: Wie könnten zweite Chancen denn aussehen, die vor der #metoo Bewegung Bestand haben? Ich sehe zur Zeit eher den Ruf nach der dauerhaften Beendigung von beruflichen Existenzen, unabhängig von der Einsichts- und Lernfähigkeit (und Schädlichkeit) der Täter.
Jeder Straftäter hat nach Verbüßung seiner Strafe ein Recht auf Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Wie kann die aussehen, wenn die Schuld ewig währt?
zum Beitrag06.02.2019 , 19:15 Uhr
Wenn ich mir die Qualität der Schienenfahrzeuge aus dem Hause Siemens so anschaue, dann hoffe ich nur, dass Alstom eigenständig bleibt. Da ist zwar auch nicht alles Gold, aber meine Pannenbilanz in Trams, U-Bahnen und ICEs von Siemens spricht eigentlich nur gegen dieses Unternehmen.
zum Beitrag29.01.2019 , 20:28 Uhr
Also wenn mir einer erzählte, dass die Sonne im Westen aufgeht, würde ich eher annehmen, da versucht jemand, mir mit überflüssiger Argumentation Zeit und Energie zu rauben. Oder mich zu ver*schen.
Um jahrzehntelange Erfahrung des Gegenteils in Frage zu stellen, müsste schon mehr als die bloße Behauptung kommen, um eine Diskussion oder Prüfung zu rechtfertigen.
Und wie gesagt, ich zumindest sehe überhaupt keinen Grund, diesem Schreiben inhaltliches Gewicht beizumessen. Ich sehe darin außer polemischen Aussagen nichts, woran man eine ernsthafte Diskussionsgrundlage festmachen könnte, z.B. Belege.
Gewicht bekommt er bis anhin alleine durch das mediale und politische Interesse.
zum Beitrag29.01.2019 , 19:34 Uhr
Ich wüsste zuerst gerne mal, wie qualifiziert die 112 Unterschreiber überhaupt sind, solche Aussagen zu treffen.
112 von 4000 Ärzten, Pulmologie hin oder her, von denen nicht bekannt ist, ob sie überhaupt noch wissenschaftlich arbeiten, ob sie überhaupt je mit dem Thema befasst waren, schließen sich mit ihrer Unterschrift einer Meinung an, die von Ärzten, die nicht durch Forschungsaktivität aufgefallen sind, geäußert wird.
Und das soll jetzt ernsthaft gleichwertig gegen das gestellt werden, was als aktueller Stand der Forschung gilt? Was soll das für eine Diskussion werden?
Und die Frage, wie ein solches Papier entsteht, und wer da Ross und Reiter ist, als irrelevant abzutun, die halte ich für naiv.
Es ist nämlich durchaus ein Unterschied, ob man die Meinung, die man da vertritt, aus Überzeugung vertritt, oder als bezahltes Sprachrohr. Insbesondere, wenn es sich, wie hier, ganz offensichtlich um eine Kampagne handelt.
zum Beitrag29.01.2019 , 19:07 Uhr
Das ist ein Kommentar, kein Rechercheartikel. Steht auch drüber: Gastkommentar.
Die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, wäre wiederum Aufgabe von Journalisten. Und nicht nur derer der taz.
zum Beitrag24.01.2019 , 18:44 Uhr
Und nun? Soll "die EU" deswegen auch hier die Erkenntnisse der WHO ignorieren? Ist Ihr Kommentar ein Hinweis auf eine große Verschwörung? Oder einfach nur Miesmacherei aus Lust und Laune?
zum Beitrag18.01.2019 , 09:39 Uhr
Ist ja auch nicht die Aufgabe des Rechnungshofes... der aber zum wiederholten Male feststellt, dass die Regierung ihren eigenen Aufgaben nicht nachkommt. Worunter z.B. fallen würde, der DB Vorgaben zu machen und Ziele zu setzen, statt Verantwortungslosigkeit zu organisieren.
Und das mit bisher ungekannter Deutlichkeit.
zum Beitrag14.10.2018 , 19:01 Uhr
Es würde mich nicht überraschen, wenn der Brand von einem Teil ausging, das man schon lange hätte tauschen müssen und die Beschädigung der Schnellstrecke durch Sparen am falschen Ort ausgelöst wurde.
Das Unglück von Eschede hat ja auch ein brechender Radreifen ausgelöst, der schon lange getauscht hätte werden sollen. Ließ sich später leider nicht mehr ermitteln warum das unterblieben ist...
Und zur Wartung im Allgemeinen: Ich saß am Freitag in einem ICE - in meinem Waggon Klimaanlage ausgefallen. Im Nachbarwaggon zwei Türen unbenutzbar. Zugrestaurant in Selbstbedienung, weil nur einfache Besetzung.
Aktuell sitze ich in einem ICE, der ebenfalls in einem Waggon einen Ausfall der Klimaanlage zu verzeichnen hat. Und es herrschen KEINE hochsommerlichen Temperaturen draußen, die ja gerne von der Bahn als Grund für die laufenden Ausfälle vorgeschützt werden.
Die vollmundig versprochene Qualitätsoffensive mit vorausschauender Wartung trägt offensichtlich noch keine Früchte. Sie hat wahrscheinlich gar nicht stattgefunden und war ein bloßer PR-Gag.
zum Beitrag20.09.2018 , 09:50 Uhr
Die andere Abstimmung, die Sie als Vergleich heranziehen, ist doch gar nicht vergleichbar: Bei der einen war völlig klar, worum es geht und was das Ergebnis der Entscheidung ist.
Das Votum für den Brexit hingegen war ein verstecktes Lotterielos, da – auch wenn die Brexiteers anderes behauptet haben – erst nachher klar werden konnte, wie der denn dann aussieht. (Und meines Erachtens ist eine Volksabstimmung über einen nicht vollständig erklärten und definierten Sachverhalt sowieso implizit ungültig.)
Wenn der "Wählerwille" tatsächlich ohne wenn und aber umgesetzt gehört, dann müsste in so einem Fall über das Ergebnis der Verhandlungen aber auch noch abgestimmt werden.
zum Beitrag20.09.2018 , 09:33 Uhr
Warum dies eine interessante Sicht sein soll die zum Nachdenken anregt.
Ich sehe die Gründe dafür auch nicht - für mich ist der Text eine argumentfreie Aneinanderreihung von Behauptungen und Wünschen. Wenn ich da was übersehen haben sollte, hätte auch mich interessiert, warum andere das anders sehen.
zum Beitrag19.09.2018 , 14:29 Uhr
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich das alles rührend naiv finden.
Wie soll denn dieses „den Brexit maximal ausschöpfen und sich zunutze machen“ aussehen? Ich glaube nicht, dass Linke zum Schöpfen eingeladen sind…
Gehen „die britische Regierung und die breite politische Elite“ denn nach dem Brexit geschlossen in Rente und räumen das Feld? Werden die britischen Medien dann plötzlich seriös? Der im Artikel genannte „Volkswillen“ sollte sich ja anhand von Informationen bilden und nicht durch Kampagnen geformt werden, um einem demokratischen Ideal gerecht werden zu können, das die böse böse EU ja zu begrenzen versucht.
Auch die Art wie die EU als Quelle allen Übels gesehen wird: Hat denn da überhaupt eine ernsthafte Bestandsaufnahme oberhalb der Gefühlsebene stattgefunden? Ich finde, man muss nicht lange suchen, um trotz aller Demokratiedefizite und anderer Mängel auch positives im Wirken der EU zu finden. Und ist es nicht auffällig, dass das große Aufbäumen gegen die EU sich dann mit Wucht Bahn brach, als die britischen Steueroasen endlich in Gefahr zu kommen schienen?
Es ist wie so oft bei vielen Linken: Man wünscht sich Strukturen herbei, in denen sich die eigenen Vorstellungen wie von selbst verwirklichen, anstatt sich in der Ebene abzumühen. Hier fantasiert man sich ein solches Post-Brexit-Großbritannien herbei.
Die Enttäuschung wird nicht ausbleiben: Die „Eliten“ werden sich ihre Pfründe nicht nehmen lassen. Sie werden bloß die Verantwortung für ihr Handeln dann nicht mehr der EU in die Schuhe schieben können… aber dass die Linke allein dadurch an Zustimmung (und Einfluss) gewinnen wird, wage ich zu bezweifeln.
zum Beitrag08.08.2018 , 18:40 Uhr
Ja. Hat er. Da wir aber nicht in einer weitere Dimension nachschauen können, in der der "Marsch durch die Institutionen" nicht stattgefunden hat, kann ich leider nicht sagen, wie viel.
Ich halte diesen Defätismus für genauso schädlich und naiv wie zu erwarten, dass ein Erscheinen auf einer Demo oder die Abgabe der Stimme bei einer Wahl unmittelbar spürbar die Welt verändert.
zum Beitrag08.08.2018 , 18:27 Uhr
Ist es nicht völlig egal, ob die Medien gerade wegen der Hitze williger über den Klimawandel berichten? Oder ob sie wegen strenger Winter (oder Nato-Doppelbeschluss) den nuklearen Winter durchkauen?
Und m.E. ist auch nebensächlich, wenn auch klimawissenschaftlich sicher hoch lehrreich und interessant, dass erdgeschichtlich die CO2 Werte zum großen Teil zweieinhalb bis fünffach höher gelegen haben.
Die Effekte des Klimawandels treffen die Ökosysteme (und damit direkt uns) noch während unserer Lebenszeit. Nicht in tausenden oder hunderten Jahren. Die Lebensformen, die den Sprung nicht schaffen, werden uns fehlen, ob direkt oder indirekt. Bis die Evolution die Lücken gefüllt haben wird, und das wird sie, wird aber mehr Zeit vergehen als zumindest ich mir vorstellen kann.
Aktuell sind unter anderem CO2 und Methan als größte Anheizer im Fokus. Dass das Klima und die Einflussfaktoren komplexer sind als das – warum sollte uns das hindern, die bereits vorhandenen Möglichkeiten zu ergreifen, um deren Ausstoß zu minimieren? Wo soll der Schaden in diesem Handeln liegen, außer daran, dass er manchen Akteuren Profite kostet und anderen Kosten verursacht – und das wo Nichthandeln mit hoher Wahrscheinlichkeit viel größeren und breiteren Schaden anrichten wird?
Mir ist nicht ganz klar was Ihre tangentiale Argumentation da für ein Ziel hat. Mir und den nächsten paar Generationen kann es (abgesehen vom Wissensfundament, das die Klimaforschung braucht) egal sein, wie warm und wie sauer das Meer in den letzten 250 Millionen Jahren war oder wie kalt die nächste Eiszeit in tausenden Jahren sein wird.
zum Beitrag07.08.2018 , 22:50 Uhr
Das "wir lesen erstaunlich wenig über Welt mit -5 Grad" ist ein Scherz, nicht? Ich kann mich aus den 80ern an viele Diskussionen und Beiträge zum Thema "nuklearer Winter" erinnern. Und da ging es auch nur um wenige Grad, die aber einen ziemlich extremen Effekt zeigten.
Dass man aktuell nicht über Eiszeiten debattiert, liegt wohl daran, dass sich solche eben gerade nicht als drängende Probleme darstellen.
Unsere Gesellschaften und der fragile Friede innerhalb und zwischen diesen ist sehr von Stabilität abhängig. Für mich ist mittlerweile sehr deutlich nachgewiesen, dass der Mensch aktuell stark zur Erwärmung des Klimas beiträgt. Selbst wenn die Klimaerwärmung weitgehend extrinsisch und nicht zu verhindern wäre, ist es m.E. maximal dämlich, sie weiterhin mutwillig zu beschleunigen und damit das wacklige Gefüge mit Absicht zu destabilisieren. Der menschliche Beitrag MUSS einfach reduziert werden.
Und im Übrigen: Wenn das Problem Eiszeit tatsächlich dräut, dann kann man das bis dahin gelernte über den Treibhauseffekt auch andersrum zum Einsatz bringen. Und hoffentlich hat man dann so viel gelernt, dass man das ohne Nebeneffekte wie Versauerung der Meere u.a. hinbekommt.
zum Beitrag07.08.2018 , 11:33 Uhr
Für Empathie braucht es ein konkretes Objekt. Abstrakte Enkelkinder werden es nicht reißen. Abstrakte Eisbären werden beim Verhungern und Ertrinken gerne ignoriert, während Knuts beweint werden. Abstrakte Folteropfer lassen kalt, während eine Tatsachenbeschreibung Tränen in die Augen treibt.
Insofern erwarte ich mir von Empathie sowieso nichts. Da müssen alleine die Vernunft und Argumente wirken.
zum Beitrag07.08.2018 , 10:39 Uhr
Hm.
Also meines Wissens findet die aktuelle Erwärmung sehr viel schneller statt als jemals zuvor - also sind die Zeiträume, in denen sich die Ökosysteme anpassen müssten auch kürzer.
Der Mensch ist erst seit kurzer Zeit auf dem Blatt und hat eigentlich bisher nur die Kaltzeit erlebt. Die Frage ist meines Erachtens nicht, ob „die Welt“ weiterhin funktioniert, sondern ob der Mensch es tut.
Außerdem steht und fällt unsere "Zivilisation" mit unserer eigenen Anpassungsfähigkeit. Wenn sich das Klima so weiterentwickelt, dann ist wohl durchaus mit Migrationsbewegungen zu rechnen, die die aktuellen um Größenordnungen übertreffen. Und schon mit denen scheint die Menschlichkeit überfordert. Und nachdem Besitz ja der große Fetisch unserer Zeit ist, wird es zwangsweise auch enorme Verteilungskämpfe geben.
Also für mich ist allein deswegen jedes "Schaun wir mal, vielleicht wird's gar nicht so schlimm" unangebracht.
zum Beitrag20.06.2018 , 10:34 Uhr
Ja, wirklich un-mög-lich diese Menschenverachter-Milliardärinnen und eiskalten Karrieremänner.
zum Beitrag16.06.2018 , 21:56 Uhr
Ist das nicht ein wenig kurz gedacht?
Ein ehemaliger Kollege von mir wurde (und wird auch wohl noch) regelmäßig Opfer solcher "verdachtsunabhängiger" Kontrollen alleine auf Grund seiner Hautfarbe. Wollt ich nicht glauben, bis ich einmal vor einer Zugfahrt mit ihm im Bahnhof kurz allein in einen Laden bin und als ich rauskam stand er schon mit zwei Polizisten, die ihn kontrollierten. Als dunkelhäutiger im Bahnhof zu warten reicht offenbar schon, um "verdächtig" zu sein.
Ich glaube, irgendwann kann man das nicht mehr "nicht persönlich nehmen" sondern nimmt es als das wahr, was es ist: Erniedrigender Rassismus.
Selbst wenn es so wäre, dass die Dealer im Görlitzer Park ausnahmslos People of Color sind: Racial Profiling ist Gift für das Zusammenleben.
Zumal: Wie ist denn die Bilanz dieser "Verdachtsunabhängigen Kontrollen"? Bringen die außer fortgesetzter Erniedrigung Unbeteiligter tatsächlich irgendetwas, was die Nebenwirkungen rechtfertigen könnte?
zum Beitrag19.05.2018 , 13:53 Uhr
@Leserkommentarredaktion: P.S. Das vorstehende war als Antwort an Andreas Richert gedacht.
Wenn man sich einmal bei der Anmeldung vertippt, verliert das Eingabefeld den Bezug zum Ausgangskommentar und steht dann ganz oben…
zum Beitrag19.05.2018 , 12:47 Uhr
Na ja, "Feministin die Karikatur einer Karikatur und im besonderen die Rolle der Frau in der japanischen Gesellschaft als Hintergrund ihrer Aussage gewählt hat"? Ist das denn so eindeutig?
Ich hab beim ersten Sehen des ganzen eher gedacht, dass da bei Björk abgeschaut worden ist (Kostüme, Frisur, Geräuschpassagen im Song). Und die Winkekatzen halt dazu mussten, weil sonst die Bühne so leer gewesen wäre und irgendein Bühnenbildner halt andere Assoziationen hatte.
zum Beitrag16.05.2018 , 23:12 Uhr
Dankeschön für die erhellende Ausführung.
zum Beitrag16.05.2018 , 23:08 Uhr
Puh. Hinter dem Text steckt bestimmt gute Absicht, aber nach solchen Sätzen fällt es mir schwer, das als Diskussionsbeitrag ernst zu nehmen:
"Kulturelle Aneignung ist eine rassistische Praxis. " – Die hier im Anreißer vorgenommene Gleichsetzung von Kultur und "Rasse" könnte direkt aus einem Wörterbuch der Identitären kommen.
"Das ist jedoch nie im luftleeren Raum geschehen, sondern im Kontext von Kolonialherrschaft, (Kultur-)Imperialismus und den impliziten ungleichen Machtverhältnissen – der „Austausch“ ist daher im Kern kein Austausch, sondern oft gewaltsame Ausbeutung." – Echt jetzt? Wirklich nie? Gibt es Belege für die so breit ins Allgemeine ausgedehnte These?
Es gibt sehr wahrscheinlich viele wirklich kritik- und diskussionswürdige Aspekte kultureller Aneignung.
Bei mir entsteht aber mehr und mehr der Eindruck, dass die vokalsten Kritiker "kultureller Aneignung" die Eigenschaft eifernder Jünger haben: Halb verstandenes und schlecht analysiertes wird zur verbindlichen Wahrheit erklärt. Mit nur einem Hammer im Werkzeugkasten sieht eben alles aus wie ein Nagel.
(Gilt übrigens auch für Queer Theories – da gibt es von Jüngern und Hassern allerlei Unfug zu hören. Und beide Gruppen haben scheinbar nicht alles so ganz verstanden, aber es gemeinsam geschafft, dem vernünftigen Kern einen schlechten Namen zu geben.)
zum Beitrag28.04.2018 , 09:15 Uhr
War dieses durchgängige journalistische "Wir" in dieser Kolumne wirklich nötig? Mir verursacht dessen Gebrauch immer einen gewissen Würgereiz.
"Unser Herz mag links schlagen, der Geldbeutel wiegt schwerer." – Mein Geldbeutel wird auch nicht von einem Goldesel gefüllt, aber er bleibt trotzdem für von mir als zerstörerisch eingeschätzte Geschäftsmodelle geschlossen.
zum Beitrag29.03.2018 , 19:03 Uhr
Da haben Sie mich wohl Missverstanden. Dieser Satz bezog sich nicht auf den Täter.
Der ist mit ziemlicher Sicherheit ein Arschloch und/oder hat große psychische Probleme. Und gehört vor Gericht.
zum Beitrag29.03.2018 , 19:00 Uhr
Das wundert mich auch. Aber auch wenn die Breitseite hier ausbleibt: Die bekommt der Täter hoffentlich trotz der Umstände noch vor Gericht. Und Frau Ditfurth hoffentlich bald wieder ohne bleibende Schäden auf die Beine.
Und wegen meines "Beschützerinstinkts": Meine Kommentare beziehen sich ja nur auf dem Umweg über Ihren ersten Kommentar auf den Artikel und die Situation. Die waren ja mehr ein allzu impulsiver Metaeinwurf auf empfundene Vorverurteilung von Beteiligten – was ich mittlerweile auch bedaure, weil mein Reden allzu oft als Rechtfertigung für das ausbleibende Beiziehen der Polizei oder gar des Gewaltaktes als solchem missverstanden wurde.
Denn selbstverständlich hätte die Polizei gerufen werden müssen! Wenn nicht sofort, dann an den nächsten Bahnhof. Aber wer das wann und wie und aus welchen Motiven verbockt hat, ist ein anderes Thema. Ich sollte wohl auch öfter durchatmen ;-)
zum Beitrag29.03.2018 , 14:25 Uhr
Und sorry, das hier war als Antwort auf den Beitrag von Soungoula weiter unten beabsichtigt.
zum Beitrag29.03.2018 , 14:21 Uhr
Ich habe meine Replik auf den Kommentar geschrieben, weil mir derlei absolute Urteile über Menschen in komplexen Situationen bei dürrer Informationslage einfach sehr und im wachsenden Maße widerstreben.
Es kann so gewesen sein, wie Sie schreiben. Dann würde ich Ihre Einschätzung teilen.
Und nein. Es geht mir nicht darum, den Zugbegleiter durch angenommene Überforderung zu entschuldigen. Aber es ist eben auch einfach zu wenig Information vorhanden, um den Mann zu verurteilen. Und nichts anderes wollte ich mit dem Beispiel Überforderung andeuten. Wissen wir z.B. ob auf den Mann Druck ausgeübt wurde? Sei es von Passagieren, Kollegen oder Vorgesetzten? Das beschriebene Handeln lässt sich eben nicht nur auf die eine von Ihnen geschilderte Art deuten. Vielleicht wollte er die Polizei rufen, wurde zurückgepfiffen und fragte dann mehrfach, um doch noch durchzudringen? Wir wissen es einfach nicht, so lange wir seine Aussage nicht gehört haben.
Und wie gesagt. Der Mann kann ein Arschloch sein, muss es aber nicht.
zum Beitrag29.03.2018 , 12:10 Uhr
Ja, Frau Kirschgrün. Offenbar ordnen Sie auch unter Druck alle Informationen richtig ein und handeln darauf basierend dann auch immer völlig tadellos. Das ist schön und vorbildlich. Das erklärt auch, dass Sie Grenzen für "Verständnis" ziehen.
Und nein. In Ihrem Furor übersehen Sie, dass mein Beitrag sich allein auf das Brechen des Stabs über dem Zugbegleiter bezogen hat. Wie Sie daraus ein Einverständnis mit der Täterschaft ableiten ist mir rätselhaft.
zum Beitrag29.03.2018 , 11:16 Uhr
Atmen Sie doch noch mal durch und lesen Sie noch mal den Artikel.
Typisch Deutsch scheint mir auch die Eigenschaft, Menschen, die in schwierigen Situationen "falsch" gehandelt haben, sofort, absolut und dauerhaft moralisch zu verurteilen.
Auch Zugbegleiter können überfordert sein: Aus dem ohnehin bestehenden Druck (überfüllter und noch dazu bereits verspäteter Zug, latente und offene Aggression bei vielen Fahrgästen) auch noch mit einer Gewalttat konfrontiert zu sein, die nicht alltäglich ist und damit eben keine eingeübten Reaktionsmuster auslöst, ist eben wirklich sehr schwierig. Und eine Art Schockstarre gibt es nicht nur bei den unmittelbaren Opfern.
zum Beitrag19.03.2018 , 23:03 Uhr
Ja, wirklich super, wenn Verleiher entscheiden ein Machwerk wie "Emoji – Der Film" ins Kino und dann mit Knebelverträgen wochenlang auf die Leinwände zu zwingen, auf denen dann eben auch nichts anderes laufen kann, selbst wenn das Publikum dafür da wäre.
Ich entscheide gerne selbst, was missglückt ist. Den kommerziellen Interessen der Verleiher ist da nicht unbedingt zu trauen, auch wenn das für Sie hier mal ein Treffer war.
In den "Verleihbouquets" der großen Verleiher ist sehr viel grottiger Mist, der gezeigt werden MUSS, wenn der Kinobetreiber auch nur einen Film daraus zeigen will. Nach Qualität wird bestenfalls nachrangig sortiert. Und Qualität auch gerne mal mutwillig zerstört, weil Verleiher/Produzenten unbedingt was marktgängiges zeigen wollen.
Es gibt eine Menge Filme, die ein Kino BRAUCHEN, um zu funktionieren. Und die kriegt man dort kaum mehr zu sehen.
zum Beitrag19.03.2018 , 15:20 Uhr
Auf der Berlinale war dieses Jahr mit "La enfermedad del domingo" ein Film zu sehen, der, von Netflix finanziert, wohl ebenfalls nicht in die Kinos kommen wird. Was außerordentlich schade ist, weil klasse Film.
Der Regisseur erklärte nach der Vorführung, dass er jahrelang nach einer Finanzierung für seinen Film gesucht habe, aber offenbar niemand bereit war, ein Projekt zu unterstützen in dem zwei Frauen jenseits der 40 die Hauptrollen spielen und das Thema auch eher ein schwieriges ist. Netflix war bereit. Und zwar ohne ins Drehbuch reinzufaseln, wie es z.B. im Deutschen Förderfilm gerne passiert.
Und da hat Bert eben leider recht: Das System (ob Produktion oder Verleih) erlaubt offenbar nur höchst selten etwas anderes als bis an die Schmerzgrenze heruntergedummtes auf der Leinwand. Und _noch_ haben bei Netflix auch Werke eine Chance, die eben nicht ausschließlich auf Vermarktbarkeit hin konzipiert wurden.
zum Beitrag11.02.2018 , 18:36 Uhr
So richtig scheint mir das nicht durchdacht: An einem Film haben sehr viel mehr Menschen mitgewirkt als die Einzelpersonen, die sich Fehlverhalten zuschulden kommen lassen haben.
Hat Sippenhaft jemals etwas Gutes bewirkt? Sosehr ich das als Zeichensetzung nachvollziehen kann, so sehr denke ich aber auch, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann und darf.
zum Beitrag18.01.2018 , 15:33 Uhr
"Denn das gesellschaftliche Narrativ von Sex erlaubt, subtile und nonverbale Zeichen der Ablehnung übersehen zu dürfen."
Hm. Ist das wirklich so?
Im Duden Online ist "subtil" unter anderem definiert als "fein strukturiert [und daher schwer zu durchschauen, zu verstehen]; schwierig, kompliziert".
Und dass nonverbale Kommunikation, zumal wenn sie "subtil" stattfindet, oft missverständlich ist, das haben doch die meisten Menschen auch in anderen Zusammenhängen schon erlebt, denke ich.
Die in dem Satz mitschwingende Erwartung, dass sämtliche Signale die man sendet, auch so empfangen werden müssen (und können), die halte ich für naiv und gefährlich.
Zumal in emotional aufgeladenen Situationen, in denen die eigenen Wünsche und Erwartungen oft stärker sind als die Wahrnehmung der Realität. Und so was scheint hier ja in beide Richtungen passiert zu sein.
zum Beitrag15.01.2018 , 13:47 Uhr
Ich habe meine Zweifel, ob die Autorinnen und Autoren, die an diesem Artikel mitgewirkt haben, beide Texte, den von Frau Millet und den von Frau Deneuve vollständig gelesen und verstanden haben oder zumindest verstehen haben wollen. Er erinnert mich darin ungut an den Kommentar "Hallo, Victimshaming!", der vor Wochen auch in der taz erschien.
Perfide wird’s hier nicht erst, wenn dann noch der Berlusconi beigemischt wird, um der Absicht den richtigen Druck beizugeben. Wer von den Falschen aus den falschen Gründen beklatscht wird, der ist selber falsch? Oder wie kann bzw. muss ich das verstehen?
Schade, dass die wichtige Diskussion über das Thema der offenen und verdeckten sexuellen Gewalt durch Hysterie und Allvertretungsansprüche mehr und mehr Züge einer stalinistischen Säuberung annimmt. Da wird jeder Versuch ein Grau ins Schwarz und Weiß zu bringen mit verbaler Vernichtung bestraft. Und da Millet und Deneuve so in allem nur unrecht haben können, ist wohl auch keiner ihrer Aussagen überhaupt erst Gehör zu schenken…
Und wenn im Artikel schon so mit Namen und Hashtags um sich geworfen wird – warum bleibt die Urheberschaft so verdunkelt? Ich zumindest denke, wenn ich "dpa/afp/taz" lese, an bloße Berichterstattung. Und nicht an ein so meinungsstarkes Stück wie dieses.
zum Beitrag28.12.2017 , 10:42 Uhr
Der Herr Hillenbrand scheint mir mit diesem Kommentar deutlich weiter entgleist zu sein als der Herr Krischer.
In wachsendem Mäße ärgerlich finde ich sie, diese "Die arme Bahn und die Nörgler, die sich über fünf Minuten Verspätung aufregen"-Artikel, von Menschen, die augenscheinlich nie Bahn fahren oder zumindest nie auf Strecken, die ein Umsteigen erfordern.
Und ja, doch. Es ist es, wenn schon kein Skandal, dann zumindest ein Anzeichen für gravierendes Managementversagen, wenn die Inbetriebnahme einer solchen Paradestrecke dermaßen holprig vonstatten geht. Zumal nach dem ganzen Vorfreude-Bohei, das monatelang im Vorlauf auf den Fahrplanwechsel veranstaltet wurde. Dieses "Augen zu und durch" und Probleme wegignorieren der Bahn-Führung ist nämlich symptomatisch für alles was bereits seit langem bei der Bahn schief geht.
Eine Verlängerung des Probebetriebs, eine stufenweise Einführung der neuen Strecke und Fahrzeugausstattungen oder ähnliche Maßnahmen zur fahrgastfreundlichen Ausräumung von Kinderkrankheiten – all das wären Maßnahmen gewesen, die ein kritikfähigeres Management hätte anstreben können.
zum Beitrag14.11.2017 , 17:44 Uhr
Ich hab mir den Artikel in der ZEIT jetzt auch mal in Ruhe durchgelesen – und ärgere mich nun umso mehr über diesen hier.
Heiße Aufregerschreibe im Affekt gibt es meines Erachtens wirklich schon genug. Und der Autor kokettiert ja auch noch mit seinem Zeilengeld für nichts.
"Auch wenn ich emotionalisierte Debatten für schwachsinnig halte, kam ich nicht umhin, emotional zu werden…" – Es wäre besser gewesen, ein paar Minuten durchzuatmen und den Text dann einfach noch mal zu lesen. Und dann etwas differenzierteres zu Papier zu bringen, statt aktives Missverstehen zu betreiben. Stammtisch hab ich am Stammtisch wirklich schon genug.
zum Beitrag12.09.2017 , 09:17 Uhr
Sie haben mit Ihrem überheblichen und menschenfeindlichen Beitrag meine lang gereifte Entscheidung, den Grünen bis auf weiteres keine Stimme mehr zu geben, eine weitere Bestätigung gegeben.
Das Spitzenteam hat sich ja auch schon an die Seite der totalen Lebensschützer gestellt (wenn ich mich recht erinnere stimmten sowohl Göring-Eckardt als auch Özdemir für den unsäglichen Entwurf des Reserveoffiziers Sensburg).
Mag sein, dass Ihnen der Wunsch eines selbstbestimmten Sterbens widerstrebt. Aber treffen Sie doch einfach Ihre eigenen Entscheidungen! Und lassen Sie andere ihre eigenen Treffen.
Totale Prohibition in Sachen organisierter Sterbehilfe halte nämlich ich, um Sie zitieren, für eine egozentrische Arroganz, die zum Kotzen ist. Und in dieser Frage will ich niemanden Wählen, der meine Menschwürde zu verteidigen vorgibt, in dem er sie mir nimmt.
zum Beitrag06.09.2017 , 11:02 Uhr
Äh. "Im aktuellen gesetzlichen Rentensystem werden jetzige Berufseinsteiger keine Rente beziehen. Punkt." – Wo kommt diese "Erkenntnis" her? Ich würde mir wünschen, dieser Einstellung lägen Fakten zugrunde und nicht nur ein (von mir vermutetes) Bauchgefühl. Hat sich der Autor mal tiefer mit der Funktionsweise der gesetzlichen Rentenversicherung beschäftigt?
Seit Jahrzehnten wird die gesetzliche Rente schlechtgeredet. (Und missbraucht, um gesamtgesellschaftliche Verpflichtungen alleine den gesetzlich Rentenversicherten aufzudrücken, siehe z.B. die Mütterrente). Wo der Wahn der totalen Privatisierung der Altersvorsorge hinführt, kann man an den Plänen der Autobahnprivatisierung sehen, die nicht zuletzt den Versicherern _sichere_ Einkünfte verschaffen sollte, die am Kapitalmarkt aktuell nur noch mit Schwierigkeiten zu erlangen sind.
Und hat der Autor sich schon einmal mit älteren und alten Kollegen auseinandergesetzt? Oder bereits selbst Erfahrung mit dem Altern? Sätze wie dieser hier, lassen mich zweifeln: "man gibt sich fast ohnmächtig dem Altern und Zurückblicken auf Erreichtes hin" – wer ist hier man? Spricht hier eigene Erfahrung? Oder doch nur ein Klischee von Alten? (Dem Altern kann man sich übrigens nur ohnmächtig hingeben, nebenbei bemerkt.)
So richtig ich eine Idee des Alter neu Denkens finde, so falsch finde ich auch die im Kommentar ausgedrückten Pauschalisierungen. Im Durchschnitt sind ältere Menschen unbeweglicher und lernen nicht mehr so gut. Ältere Menschen lassen sich im Durchschnitt auch nicht mehr so leicht vor jeden Karren spannen, weil sie eben oft schon einige neue Besen schlecht kehren haben sehen - und Widerstände sind für Arbeitgeber eben meist nicht attraktiv.
Aber es sind eben alle Menschen Individuen. Auch im Alter, dessen Effekte ja auch nicht bei jedem gleich früh eintreten. In der Pauschalisierung des Alters in ein Bündel von für jeden gleichartig gültigen Eigenschaften liegt das Gift, das es zu entfernen gälte.
zum Beitrag24.08.2017 , 11:58 Uhr
Auch wenn man in BW nicht allzuviel von den Grünen hört – es gibt einen deutlich grünen Stempel.
Schwarz + Grün im Bund mit diesem Spitzenteam würde aber ein bloßes Schwarz. Ich traue weder KGE noch CÖ zu, irgendwelche "roten Linien" verlässlich zu ziehen und auch zu halten. Und wenn ich KGE in Interviews lese oder höre, dann ist das viel Geschwurbel, aber selten gute Argumentation. Das kann der ungeliebte Trittin besser.
Außerdem sehe ich mit CÖ und KGE wichtige grüne Themen wie z.B. die Verkehrswende völlig verwaist. Gerade in BW kann man sehen, was ein grüner Verkehrsminister im Bund bewirken könnte. Allein: Einen solchen sehe ich in Schwarz+Grün im Bund nicht kommen – da wird mir zu offensichtlich nach Politikfeldern gestrebt, die einen nachhaltigen Grünen Stempel unmöglich machen werden.
zum Beitrag19.06.2017 , 15:37 Uhr
Diese Aktion ist ausschließlich dazu geeignet Proteste rund um und gegen G20 in Misskredit zu bringen.
Manchmal frage ich mich, ob die "linksmilitante Szene" auch im wesentlichen aus V-Leuten besteht. Mit dem Verspielen jeglicher Sympathie in der Bevölkerung wären derart steindumme Anschläge mindestens erklärbar.
zum Beitrag30.04.2017 , 12:48 Uhr
Da lesen Sie mich aber was in meine Worte hinein. Wo schrieb ich, dass man mit der CDU keine eigenen Positionen umsetzen dürfe?
Ich meinte geschrieben zu haben, dass "man" Positionen ohne Not schon vorauseilend regierungskompatibel glatt geschliffen hat, dass "man" aus meiner Wahrnehmung heraus keine Positionen mehr besetzt, die nicht unmittelbar mehrheitsfähig sind und dass prominente Grüne schon jetzt in der Opposition oft stimmen, wie ich mir das für meine Vertreter politischen Vertreter im Bundestag eben nicht wünsche.
zum Beitrag29.04.2017 , 21:44 Uhr
Hm. Offenbar geht’s hier um eine grüne Partei die mal war. Und nicht die grüne Partei, die sie gerade ist.
Wenn ich mir das Abstimmungsverhalten einiger aktueller Spitzengrüner und insbesondere des Spitzenduos bei einzelnen mir wichtigen Themen angesehen habe, dann stimmten die zu oft diametral entgegen zu dem, was ich unter der grünen Flagge so erwarten würde. Auch dieses krampfhafte Abgegrenze nach links in Erwartung potentieller Regierungsbeteiligung wirkt auf mich mittlerweile nur noch abstoßend.
Und schon in der Opposition alles potentiell Kontroverse über Bord und sich der CDU an die Brust zu werfen, anstatt größere Ziele zu verfolgen und für diese zu werben – das ist nicht das, wofür Grün einmal stand, denke ich. Die im Text erwähnte eingetragene Partnerschaft z.B. war gegen große Widerstände durchzusetzen. Ich habe nicht das Vertrauen darin, dass die Grünen sich in ihrer jetzigen Verfassung solchen Widerständen stellen würden. Wie oft ich in letzter Zeit lesen musste, dass wieder irgendeinem Gesetz „mit Bauchschmerzen“ zugestimmt wurde. Eure Bauchschmerzen sind mir da egal! Wichtig ist was hinten rauskommt!
Falls die Grünen wieder zu weniger Kirchentag, Marktgläubigkeit und unterwürfig anbiedernder „Realpolitik“ finden, dann werden sie für mich auch wieder wählbar. Ansonsten entscheide ich mich lieber dafür, mit meiner Stimme linke Opposition zu stärken. Ohne Bauchschmerzen.
zum Beitrag03.03.2017 , 13:13 Uhr
Treffender Kommentar. Aber der Schlusssatz: "Das Verbot von deutschen Suizidhilfe-Vereinen kann dann durchaus bestehen bleiben." – Aha. Aber wieso? Menschen in Suizidabsicht und deren Angehörige können alles an Beratung und Unterstützung brauchen, was sie bekommen können. Außer diesen Vereinen sehe ich zumindest hierzulande niemanden, der ergebnisoffen (!) beraten würde und könnte. Was rechtfertigt denn das Verbot solcher Vereine?
zum Beitrag03.03.2017 , 12:00 Uhr
Vor allem braucht niemand eine völlig mutlose Partei, deren Eintreten für eine "rechtsstaatliche, liberale und offene Gesellschaft" ich ihr immer weniger abnehme.
Wenn ich mir das Abstimmungsverhalten bei namentlichen Abstimmungen so ansehe, dann sind die Grünen als Juniorpartner der CDU/CSU ja bereits bestens positioniert.
Überhaupt wird mir bei den Grünen mittlerweile viel zu viel geglaubt, zu wenig argumentiert und zu viel "mit Bauchschmerzen" abgenickt. Und so allein stehe ich mit dieser Einschätzung zumindest in meinem Umfeld nicht.
zum Beitrag03.03.2017 , 10:50 Uhr
Es wäre schön, wenn das Urteil dazu führte, dass die rückwärtsgewandte Gesetzgebung in Deutschland eine Korrektur erfährt. Allerdings sind die Weichen ja erst kürzlich ohne Not in die andere Richtung gestellt worden, insofern habe ich da wenig Hoffnung.
Im diesem Zusammenhang möchte ich auch daran erinnern, dass das "Spitzenteam" der Grünen, Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt, damals für das totale Verbot professioneller Sterbebegleitung gestimmt hat.
Dass damit auch eine regelmäßige Suizidberatung unmöglich gemacht wurde, haben die beiden wissend in Kauf genommen und sich damit für mich fürderhin unwählbar gemacht.
zum Beitrag24.10.2016 , 17:13 Uhr
Interessanter Artikel, aber etwas heiß die Schreibe:
„ein 60-minütiger Abschied ins Diesseits“ – ins Diesseits verabschiede ich mich jeden Feierabend. Hier dürfte Jenseits gemeint sein.
„Niemand zweifelte daran, dass der hart erarbeitete Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahrzehnte einmal enden würde.“ – Sollte das nicht eher „Niemand erwartete“ heißen?
zum Beitrag16.09.2016 , 10:21 Uhr
Wo sehen Sie darin eine Investition? "Linke Kreise" fordern, dass für die Infrastruktur Geld ausgegeben wird, auch wenn man dafür Schulden machen muss.
Für ein Irrsinnsgeld ein Nadelöhr unter Stuttgart zu betonieren ist allerdings keine Investition sondern Demontage. Stuttgart 21 ist allein ein Projekt der Bau- und Immobilienwirtschaft.
Für 10 Milliarden könnte man z.B. bequem über 1000 Bahnübergänge durch Über- wie Unterführungen ersetzen und damit sowohl den Schienen- wie den Straßenverkehr beschleunigen und sicherer machen.
Oder oder oder. Es gibt tausende Baustellen, die nicht angegangen werden können, weil sechsstellige Beträge angeblich nicht aufzutreiben sind. Aber zehnstellige Summen für sinnfreien Unsinn aufzubringen ist offenbar kein Problem.
zum Beitrag07.07.2016 , 14:20 Uhr
Sie schrieben: "Wichtiger ist, dass mehr investiert wird in Deutschland in die Infrastruktur."
Ja, genau. Und genau deswegen ist Stuttgart 21 auch so ein Desaster. Denn es handelt sich nicht um Investition in Infrastruktur, sondern um eine in die Immobilien- und Bauwirtschaft.
Die theoretische Spitzenlast des NEUEN Bahnhofs liegt unter der bereits Ende der 60er im Kopfbahnhof praktisch gefahrenen Zugzahl. Und das zu Zeiten, in denen noch Lokomotiven umgespannt werden mussten.
Mit dem Tiefbahnhof wird Rückbau betrieben. Und ein moderner Taktverkehr auf Dauer unmöglich gemacht. Für so etwas 10 Milliarden auszugeben, ist für mich unbegreiflich.
Dafür sind im Rest der Republik allzu häufig einstellige Millionenbeträge angeblich „nicht aufzubringen“, die es bräuchte, um Regionalstrecken zu beschleunigen (Aufhebung bremsender Bahnübergänge, Überholgleise etc.).
zum Beitrag01.07.2016 , 12:52 Uhr
Äh, mag ja sein, dass Juncker, Malmström und Konsorten gerade nichts dazu tun, um die EU-Skepsis zu mindern...
ABER – die EU Kommission arbeitet ja nicht im luftleeren Raum.
Die EU Kommission hat ihren Auftrag von den Mitgliedsländern. Und die Regierungen der Mitgliedsländer befürworten CETA, TTIP und TISA, distanzieren sich aber gerne vordergründig und medienwirksam von der Kommission.
Ich finde es schwer auszuhalten, dass die Zeitungen dieses Good-Cop-Bad-Cop Spiel immer weiter mitspielen und damit Teil daran haben, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen.
Die Briten werden, wenn der Brexit vollzogen wird, nur eines gewonnen haben: Ihre Regierung wird nicht mehr die EU die Drecksarbeit machen lassen können, sondern aus der Deckung kommen müssen. Aber einen Unterschied wird auch das nicht machen.
zum Beitrag21.06.2016 , 17:34 Uhr
Sie erschüttert "Mit welcher Leichtfertigkeit hier über das Sterben anderer referiert wird".
Mich erschüttert die Selbstgerechtigkeit mit der Sie anderen Menschen die Entscheidungsfreiheit (und den Wert ihrer Entscheidung) absprechen. Was für Sie gilt muss aber nicht für jeden gelten.
Ich möchte nicht von "Helfern" gegen meinen Willen zum Leben gezwungen werden, wenn ich für mich erkenne, das mein Leid größer als mein Lebenswille ist und auch keine Aussicht auf Besserung mehr besteht.
Die Informationsprohibition, die Sie zum Schutz der – sich ja nur selbst betrügenden – Menschen fordern, treibt Menschen in Not nur in würdelose Selbstversuche, denen Schweigen vorausgeht (und die große Überraschung des hinterbliebenen Umfelds im Nachgang). Nach meiner Erfahrung wollen Menschen nicht sterben, nur weil es möglich ist.
Und liebeskranke Teenager werden den hier beschriebenen Weg nicht gehen. Die Befürchtung eines Werther-Effekts halte ich für an den Haaren herbeigezogen.
zum Beitrag13.06.2016 , 11:59 Uhr
Aber ist es nicht so, dass in der Schweiz Waffen registriert sind und man sein Sturmgewehr wohl abgeben müsste, wenn Zweifel auftauchen, dass man mit der Waffe verantwortlich umgehen kann?
zum Beitrag02.06.2016 , 10:39 Uhr
Ich finde es eher albern, die Vergleichbarkeit so pauschal abzustreiten.
Das Netz der Schweizer ist ungleich dichter und wird auch erheblich intensiver genutzt.
Es gibt etliche Parameter, die in der Schweiz problematischer sind, und trotzdem besser im Griff behalten werden.
zum Beitrag05.03.2016 , 10:59 Uhr
Nur ein Detail, aber der Halbsatz: "den die Polizei mit der harten Droge Crystal Meth erwischt hat" – ist das denn mittlerweile offiziell? Bisher "weiß" davon doch nur BILD? Oder hab ich was verpasst?
zum Beitrag02.03.2016 , 20:25 Uhr
Ich verstehe ja, dass Kommentare schnell fertig werden müssen, aber so einen Satz zu schreiben, ohne ihn in einen Kontext zu stellen, finde ich befremdlich: "Beck, wie so viele TV-dauerpräsente Politiker dauerwach und unanfechtbar wirkend…".
Wieso wirken Politiker dauerwach und unanfechtbar? Gibt es vielleicht Hilfsmittel, die viele gebrauchen? KANN ein Politiker als Mensch überhaupt so dauerwach sein, wie es ein Politikeralltag erfordert, ohne sich mit medikamentöser Hilfe aufzuputschen?
Gab es nicht mal diesen "TV-Skandal", mit den Drogenproben von Bundestagspissoirs? Gab es nicht Ronald Schill und Michel Friedman, bei denen sich trefflich spekulieren ließ, ob ihre Kokseskapaden nicht auch ihr überbordendes Selbstbewusstsein und ihre mangelnde Kritikfähigkeit erklären könnten? Gab es nicht den Skandal, mit Michael Hartmann, der Crystal Meth konsumierte, um, wie er selber sagte, leistungsfähiger sein zu können (und gleichzeitig eine harte Linie in Sachen Drogen proklamierte)? Gab es da nicht sowieso noch viele weitere Fälle, die mir jetzt nicht einfallen?
In so einen Kommentar gehört meines Erachtens eben auch, dass Beck schon immer für eine Entkriminalisierung von Drogennutzern eintrat. Und das im Gegensatz zu den Scheinheiligen, unter denen mit großer Wahrscheinlichkeit auch Drogennutzer à la Hartmann sind, die sich schon jetzt positionieren, um Beck mit Dreck zu bewerfen.
Es wird Zeit, dass endlich mal offen darüber gesprochen wird, dass nicht nur "Verlierer" Drogen zur Lebensoptimierung verwenden. Und ein paar Worte dazu in diesem Kommentar hätten m.E. nicht geschadet.
zum Beitrag07.11.2015 , 12:08 Uhr
Hat der Autor den Titel und den Vorspann selbst gewählt?
„Wie mein Onkel sich umbringen ließ“ – Geht’s auch etwas weniger reißerisch? Und wird das dem, was laut Text passiert ist, wirklich gerecht?
„Der Onkel beschließt, dass er nicht mehr leben will.“ – Wohl eher hat der Onkel beschlossen zu sterben, nachdem er wohl schon länger nicht mehr leben wollte.
Der Rest des Textes geht leider ähnlich gefärbt weiter. Jetzt ist es natürlich viel verlangt, von jemandem, der direkt betroffen ist wie der Autor, Objektivität zu verlangen. Aber er wirkt trotzdem sehr künstlich verdichtet auf den Tenor: Ohne Sterbehilfe wären wir ohne Trauma! Aber ist das so? Und wo bleibt dabei der geliebte Onkel und der Respekt vor dessen Entscheidung?
„Meine Mutter sagte später, das alles zu erleben sei für sie unerträglich schmerzhaft gewesen, diese Hilflosigkeit!“ – Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut, aber ist das nicht ganz natürlich, wenn man einen Menschen beim Sterben begleitet? Ob die Schmerzen der Angehörigen andere gewesen wären, wenn der Onkel in ihrer Anwesenheit eines „natürlichen“ Todes gestorben wäre, das wage ich zu bezweifeln.
Und dann noch das hier: „Die Folge: Seit Inkrafttreten des Gesetzes vor 13 Jahren verlangen die Menschen immer häufiger „Tötung auf Verlangen“, die radikalste Form der ärztlichen Lebensverkürzung. Zählte man 2003 nur 235 solcher Fälle, so waren es zehn Jahre später über 1.800.“
Schön, wenn man so einfach Zahlen in den Raum werfen kann, um Stimmung zu machen. Die Überlegung, dass es dann auch weniger „einfache“ Suizide oder unklare Todesursachen geben könnte, oder die Dunkelziffer an sich kleiner wird, muss dann natürlich keine Erwähnung finden.
zum Beitrag06.11.2015 , 20:05 Uhr
Nun. Ich habe missverständlich formuliert. Ich frage mich nämlich, wo dieser Konsens darüber herkommt, dass man angeblich Menschen so leicht in den Todeswunsch treiben könne.
Und deswegen schrieb ich, dass viele Menschen, die in meinem Umfeld gestorben sind, sich ihren Lebenswillen eben NICHT haben nehmen lassen, trotz Schmerzen und widriger Umstände.
Mit "Quatsch!" haben Sie deswegen völlig recht.
Aber vorerst ist die Diskussion leider eh müssig, die Prohibitionisten haben fürs Erste gewonnen.
zum Beitrag06.11.2015 , 10:24 Uhr
Ich frage mich, wo das herkommt, dass schlechte Pflege den Todeswunsch hervorrufe und deswegen der Todeswunsch ein fremdbestimmter wäre. Gefühlt besteht da ein großer Konsens unter den Kommentatoren.
Ja, bestimmt feilen schlechte Lebensumstände mit am Lebenswillen. Aber diese eindeutige Kausalität will mir einfach nicht einleuchten.
Dazu habe ich auch viel zu viele Menschen erlebt, deren Lebenswille eben NICHT erloschen ist, die sich bis zum Schluss gegen das Sterben gewehrt haben.
zum Beitrag06.11.2015 , 10:15 Uhr
Sie schrieben: "Fast alle haben nach dem gescheiterten Versuch ihr Leben neu angepackt…". Fast alle (derer, die Sie kennen)! Was ist mit denen, die es dann ein zweites und ein drittes mal probieren mussten? Oder danach unter Überwachung standen und nun gegen ihren Willen weiterleben müssen? Oder einen weiteren Versuch nicht selbst unternehmen können?
Und warum ist der Versuch gescheitert, wenn Sie doch suggerieren, die Leute hätten sich von einem "Giftverteilerverein" "helfen" lassen?
Sterbehilfe, wie sie gefordert wird, ist eben NICHT "Giftverteilerverein"! Sondern eben Unterstützung und Begleitung derjenigen, die tatsächlich am Ende aller Möglichkeiten stehen UND bei denen ein echter Todeswunsch vorhanden bzw. der Lebenswille erloschen ist.
Dass sich momentan Verzweifelte ebenfalls dieser Möglichkeit bedienen könnten halte ich für eine Themaverfehlung.
Allerdings wären diese Menschen, wenn sie den dann offiziellen Weg gehen, für Hilfsangebote auch erreichbarer.
Ich bin überzeugt, dass gerade MEHR verzweifelten Menschen ins Leben zu helfen ist, wenn die ERGEBNISOFFEN über ihren eigenen Todeswunsch sprechen können, anstatt sich Selbstmordverhinderern oder Selbstmordhelferscharlatanen ausliefern zu müssen, wie es jetzt der Fall ist.
zum Beitrag05.11.2015 , 21:35 Uhr
Sie schrieben: "Infrage gestellt werden muss aber, ob der Wunsch nach Suizidhilfe derzeit wirklich unter das Recht auf Selbstbestimmung fallen kann."
Das verstehe ich so: Die Pflegesituation ist unmenschlich, also nehmen wir pauschal alle lebensmüden in Geiselhaft, bis das behoben ist! (Natürlich auch die, die von den beschriebenen Auswüchsen gar nicht betroffen sind)
Zumal Sie völlig außer Acht lassen, dass Menschen, denen der Weg zum begleiteten Suizid offen steht, diesen oft gar nicht nutzen, sondern mit der Gewissheit um diesen Notausgang einfach auch mehr Kraft zum Weiterleben gewinnen. Zumindest scheinen das die Erfahrungen in Belgien nahezulegen.
Was ist mit den Menschen, die ihr Leben tatsächlich nicht mehr leben können oder nicht mehr leben wollen? Wie viele Menschen in Deutschland versuchen sich das Leben zu nehmen, viele qualvoll, viele erfolglos, weil es für sie keinen geregelten Weg aus dem Leben gibt?
Der Verweis der Lebensschützer, dass es ja nur um ein Verbot der Beihilfe zum Suizid ginge, ist m.E. heuchlerisch, weil dieses Verbot nur allzu viele Menschen mit Todeswunsch in unwürdige, häufig fehlschlagende, Selbstversuche zwingt.
Natürlich muss es klare Regeln und Kontrollorgane geben, damit eben kein Missbrauch des Rechts zum begleiteten Suizid stattfinden kann!
Die Forderung nach einer menschenwürdigen Versorgung von pflegebedürftigen und schwerkranken Menschen ist richtig, genau wie die Forderung nach einer menschenwürdigen Sterbebegleitung.
Aber diese gegen die Forderung nach begleitetem Suizid auszuspielen, wie es auch hier im Artikel wieder geschieht, ist für mich reine Perfidie, weil so auf Dauer niemandem geholfen werden wird.
zum Beitrag22.09.2015 , 15:00 Uhr
Sie schrieben: "Es ist sicher nicht das Zufallsprinzip, nach dem die USA aussuchen, wer als nächstes "dran" sein soll."
Nun. Anderswo konnte man lesen, dass VW bereits eine Chance zur stillen Nachbesserung hatte, die aber nicht genutzt hat. Es gibt viele Gründe, auf die USA einzudreschen, aber das hier gehört m.E. nicht dazu. VW hat sich die öffentliche Demütigung wohl "ehrlich" erarbeitet.
Wikipedia hierzu: "Im Dezember 2014 gab es eine Rückrufaktion von VW, in deren Rahmen bei fast 500.000 Fahrzeugen ein Software-Update eingespielt wurde. Das CARB überprüfte die Fahrzeuge unter Realbedingungen und konnte keine Verbesserung feststellen."
zum Beitrag21.09.2015 , 15:11 Uhr
Ihr schreibt: "Der App-Store von Apple ist erstmals Opfer eines großangelegten Hacker-Angriffs geworden."
Äh. Mit Hackern hat das ganze aber überhaupt nichts zu tun! Die Sache IST schlimm, aber an ganz anderer Stelle!
Die Entwickler der betroffenen Apps haben wohl aus irgendwelchen Quellen eine modifizierte Kopie der Entwicklungsumgebung Xcode bezogen, die beim Erzeugen der Apps unbemerkt weiteren Programmcode einschmuggelt.
Nicht der App-Store ist kompromittiert, sondern die Entwicklungsumgebungen der Hersteller der Apps! Und das ist gleichermaßen mehr und weniger schlimm als ein erfolgreicher Hack auf den App-Store es wäre.
So weit bis jetzt bekannt ist, hat der eingeschmuggelte Code auch nur Zugriff auf die Daten der betroffenen Apps selbst. Und, weil der Code auch nichts illegales macht (er befindet sich ja innerhalb der App, überschreitet daher also auch keine gesteckten Grenzen, wenn er auf die Daten der App selbst zugreift), wurde er von Apple auch nicht entdeckt und würde das anhand seines Verhaltens auch von einem Antivirusprogramm nicht.
Schlimm daran ist jetzt nicht, wie in den reißerischen Überschriften in allen Medien rausgetutet wird, dass der App-Store kaputt wäre, sondern dass Softwarehersteller so offensichtlich jede Sorgfalt missen lassen und so Spionagesoftware schon selbst mitliefern.
Jetzt betrifft es Apple mit Xcode. Aber wahrscheinlich werden ähnliche Techniken anderswo auch schon eingesetzt. Microsoft Visual Studio oder das Android Studio sind ebenfalls sehr attraktive Ziele für solche Angriffe.
Und wenn man den Bogen weiterspannt: Software wird an vielen Stellen entwickelt und auch einfach zugekauft. So lässt sich auch in Software Schadcode einbauen, auf die kein Zugriff von außen mehr möglich und Viren und Hackern unzugänglich ist.
Die Möglichkeiten sind endlos. Hier werden wir in Zukunft leider wohl noch mehr schlechtes zu hören und sehen bekommen. Das ist ein Problem, das größer ist als Apples App-Store.
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