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Erfolgreicher Volksentscheid in HamburgKlimaschutz doch nicht unpopulär

Die Hamburger haben am Sonntag entschieden, mit dem Klimaschutz früher Ernst zu machen. Einen Modellversuch zum Grundeinkommen lehnten sie dagegen ab.

Der Name der Party-Location ist Programm: Klima-Bewegte jubeln im Café „Schöne Aussichten“ Foto: Georg Wendt/dpa

Hamburg taz | Die Hamburger Bevölkerung hat sich am Sonntag für einen ambitionierteren Kurs beim Klimaschutz ausgesprochen. 53 Prozent der abgegebenen Stimmen lauteten auf Ja für den sogenannten „Zukunftsentscheid, 47 Prozent auf Nein – bei einer Abstimmungsbeteiligung von knapp 44 Prozent.

Bei der parallel stattfindenden Volksabstimmung für den Test eines bedingungslosen Grundeinkommens mussten die Initiatoren eine Niederlage einstecken: 62,5 Prozent der Stimmen lauteten auf Nein, 37,5 Prozent auf Ja.

Beim Zukunftsentscheid ging es um eine Verschärfung des geltenden Hamburger Klimaschutzgesetzes. Der Gesetzentwurf der Volksinitiative sieht vor, das Zieldatum für Klimaneutralität um fünf Jahre vorzuziehen – von 2045 auf 2040.

Verbindliche Zwischenziele

Darüber hinaus soll ein linearer Reduktionspfad für CO2 mit jährlichen Zwischenzielen festgelegt werden. Diese werden überprüft, bei Nichteinhaltung muss der Senat handeln. Über- oder Untererfüllungen von Zwischenzielen können über fünf Jahre verrechnet werden. Im bestehenden Gesetz ist nur ein Zwischenziel – minus 70 Prozent CO2-Ausstoß bis 2030 – festgelegt.

Der Gesetzentwurf der Initiative sieht überdies vor, den Klimaschutz verpflichtend sozialverträglich zu gestalten. Im heutigen Gesetz ist nur vom Prinzip der Sozialverträglichkeit die Rede.

Gegen die Verschärfung des Klimaschutzgesetzes hatte im Vorfeld neben CDU und SPD eine ganze Riege von Verbänden argumentiert – allen voran die Wohnungswirtschaft, die vor schneller steigenden und höheren Mieten warnte, während der Mieterverein zu Hamburg das als Panikmache bewertete. Industrievertreter warnten vor einer Überforderung – obwohl sich die Unternehmen via Handelskammer selbst das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 gesetzt hatten.

„Hamburg ist ab jetzt das einzige Bundesland, dessen Menschen sich ihr Klimaschutzgesetz selbst gegeben haben“, kommentierten die Initiatoren des Zukunftsentscheids ihren Erfolg. „Weil sie sich entschieden haben, nicht länger untätig zusehen zu wollen, sondern die notwendigen Maßnahmen anzugehen.“ Jetzt werde Hamburgs Klimapolitik sozial, planbar und verantwortungsbewusst.

SPD warnt vor „erheblichen Anstregungen“

Die SPD-Landesvorsitzenden Melanie Leonhard und Nils Weiland versicherten, sie respektierten das Ergebnis des Volksentscheides, warnten aber, „dass damit erhebliche Anstrengungen auf Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft und die Stadt zukommen werden“. Bei der Umsetzung müssten offene Fragen geklärt werden, „insbesondere, was unter einer sozialverträglichen Umsetzung zu verstehen ist“.

Rosa Domm vom Koalitionspartner, den Grünen, wollte mehr Chancen als Risiken im Ausgang des Zukunftsentscheids erkennen. „Die Ham­bur­ge­r*in­nen haben heute ein Zeichen gesetzt, das weit über die Stadtgrenzen hinausgeht“, kommentierte die Fachsprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „In Zeiten, in denen Klimaschutz in vielen Teilen der Welt infrage gestellt wird, hat Hamburg gezeigt: Diese Stadt lässt nicht locker – sie will vorangehen.“

CDU-Fraktionschef Dennis Thering sprach demgegenüber von einem bitteren Tag für Hamburg. Drastisch steigende Mieten, Jobverluste, Fahr- und Heizungsverbote würden die Folge sein. Die oppositionelle CDU habe frühzeitig davor gewarnt und versucht, die regierende SPD zu einem „gemeinsamen Kraftakt gegen diesen gefährlichen Vorschlag zu bewegen“. Doch das Angebot sei viel zu lang unbeantwortet geblieben. „Insbesondere Bürgermeister Peter Tschentscher und die SPD haben diesen Volksentscheid vollkommen unterschätzt.“

Wirtschaft besorgt, aber „konstruktiv“

Andreas Breitner, Direktor des Verbandes Norddeutscher Wohnungsunternehmen, der vor allem Genossenschaften und kommunale Unternehmen vertritt, zeigte sich enttäuscht vom Ergebnis des Zukunftsentscheids: „Ich habe Sorge, dass sich der Erfolg der Initiatoren als Scheinsieg herausstellen wird.“ Die im Verband organisierten Unternehmen würden jetzt prüfen und gegebenenfalls ihre Planungen überarbeiten.

Das Vorziehen von Klimaneutralität werde vor allem für Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen eine große finanzielle Belastung werden, warnte der VNW-Direktor. Zu glauben, dass die Stadt die immensen Mehrbelastungen einfach „Wegfördern“ könne oder dass am Ende die Vermieter diese allein tragen würden, sei ein Irrglaube.

Handelskammer-Präses Norbert Aust versicherte, die Wirtschaft werde sich konstruktiv einbringen. Mit verschiedenen Initiativen zeige sie „bereits heute, wie ambitionierter, marktwirtschaftlich getragener Klimaschutz funktionieren kann“. Die nun beschlossenen starren Vorgaben, bürokratischen Gremien und jährlich drohenden Sofortprogramme außerhalb parlamentarischer Kontrolle seien aber der falsche Weg.

Nur ein Drittel für das Grundeinkommen

Die zweite Initiative, Hamburg testet Grundeinkommen, setzte sich für einen Modellversuch ein. 2.000 repräsentativ ausgewählte Hamburger in einem oder mehreren Quartieren sollten ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.346 Euro bekommen, dazu Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge. Die Summe sollte zu einem bestimmten Schlüssel mit dem jeweils verfügbaren Einkommen verrechnet werden – je höher das Einkommen, desto geringer der Zuschuss.

Der Test sollte über drei Jahre laufen, verschiedene Modelle untersuchen und wissenschaftlich begleitet werden. Die Initiative begründete ihn mit positiven Erfahrungen bisheriger Versuche und damit, dass er der erste staatlich finanzierte und demokratisch beschlossene Test in Deutschland gewesen wäre.

Laura Brämswig von Hamburg testet Grundeinkommen kommentierte, sie habe den Vorab-Umfragen zufolge mit einem knapperen Ergebnis gerechnet. Dass deutlich mehr als ein Drittel der Stimmen für das Grundeinkommen abgegeben wurden, betrachtet sie dennoch als ermutigend: „Das zeigt, dass das Grundeinkommen kein Nischenthema mehr ist.“

Allein die Kampagne hatte ihrer Einschätzung nach jedoch schon große Strahlkraft. „Wir konnten sehr viel Bildungsarbeit zum Thema Grundeinkommen machen“, sagt Brämswig. Zugleich seien sie und ihre Mitstreiter froh, dazu beigetragen zu haben, dass der Zukunftsentscheid das notwendige Beteiligungsquorum erreichen konnte.

„Wir halten die Entscheidung für richtig“, kommentierten die SPD-Vorsitzenden Leonhard und Weiland die Ablehnung des Modellversuchs. Hamburg stehe vor großen Zukunftsaufgaben und investiere Rekordsummen in Infrastruktur, Bildung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. „Es ist daher vernünftig, auf ein teures Experiment ohne klaren Mehrwert zu verzichten“, finden die SPD-Chefs.

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207 Kommentare

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  • Achja, so halb OT, aber ziemlich interessant: Was gedenkt die Hansestadt in diesem Kontext eigentlich wegen der Kreuzfahrtschiffe zu unternehmen? Eines produziert ja pro Woche und Person pi mal Daumen so viel CO₂ wie ein PKW pro Jahr.



    Und da sind ja nicht nur die Klimaschutz-Sachen anhängig, sondern auch der Umweltschutz-Kladderadatsch. Stichwort Schweröl.

  • Diese Entscheidung wird wieder rückgängig gemacht. Da bin ich mir vollkommen sicher.

  • Wenn die Erde brennt,



    ist das „nur" ein Event.



    Jedoch Im Falle eines Fall's



    steht das Wasser denen bis zum Hals.



    [/sarkasmus off]

    • @StarKruser:

      Wenn die Erde brenne,



      verdampft die Senne



      und steht keinesfalls



      bis zum Hals.

  • Das hatten wir doch alles schon mal, ist wohlbekannt. Solange sich Klimaschutz auf einer abstrakten Ebene bewegt, findet sich eine Mehrheit dafür. Sobald es Geld kostet, oder potentiell Geld kostet, sieht die Sache anders aus.

    • @Kaboom:

      „Sobald es Geld kostet, oder potentiell Geld kostet, sieht die Sache anders aus."



      Das verliert sich - und über die Kosten allen Elends freut sich die Versicherungwirtschaft und deren Agent*innen. Steigende Policenpreise und steigende Provisionen. Klimaschäden können sich lohnen.



      [/sarkasmus off)

  • "Zu glauben, dass die Stadt die immensen Mehrbelastungen einfach „Wegfördern“ könne (...), sei ein Irrglaube."



    Doch, sie könnte, ohne Schuldenbremse. Hamburg hat - wie jedes Bundesland und der Bund - ein Konto bei der Bundesbank. Dieses kann theoretisch beliebig weit gemindert werden, ohne dabei irgend jemanden zu belasten. Staatsausgaben sind also technisch gesehen eine Geldschöpfung, Steuereinnahmen eine Geldvernichtung. "Staatsverschuldung" ist daher nicht mehr, als dass der Staat mehr Geld schöpft, als er vernichtet. Um Inflation durch mehr Geld muss man sich dabei keine Sorgen machen. Hyperinflationen entstehen immer durch zu wenig Angebot (Güter, Ressourcen) nicht durch zu viel Nachfrage (Geld). Erst bei Vollbeschäftigung muss der Staat auf die Bremse treten.



    www.oekologiepolit...fn7gp_CqM0RuxG5kVo

    • @Earth & Fire :

      Haben Sie jemals ein paar Semester VWL genossen?

      Staatsausgaben sind keine Geldschöpfung. Geldschöpfung ist, wenn durch Banken Kredite vergeben werden. Staatliche Institutionen können natürlich nicht einfach so Geld von ihren Konten abheben, sondern nur so viel, wie drauf ist - bzw. bis die Kreditlinie erreicht ist. So wie bei einem privaten Girokonto auch.

      Wäre es so, wie Sie sagen, bräuchte der Staat keine Steuern erheben, bzw. es bräuchte sich keiner über Gegenfinanzierung Gedanken machen, wenn z.B. das Kindergeld erhöht werden soll. Merz hätte sich auch das Theater mit der Schuldenbremse sparen können.

      Und Inflation... Herr im Himmel! Die entsteht selbstverständlich durch eine zu hohe Geldmenge im Umlauf, verglichen mit den Waren und Gütern. Die Preise bilden sich (im idealen Markt) durch Angebot und Nachfrage, ist mehr Geld im Umlauf, steigt die Kaufkraft, damit die Nachfrage, was zu höheren Preisen führt. Dann werden die Zinsen erhöht, Kredite teurer, Geldschöpfung verringert.

      Das Wort "Inflation" allein sagt es schon. Es bedeutet "Aufblähen". Und was wird aufgebläht? Die Geldmenge.

      • @Debaser:

        3. "ist mehr Geld im Umlauf, steigt die Kaufkraft, damit die Nachfrage, was zu höheren Preisen führt"



        Diese These geht von der falschen Annahme aus, dass das Angebot fix sei. Es kann zwar kurzfristig zu Lieferengpässen und höheren Preisen kommen, wenn der Staat auf einen Schlag sehr viele Ressourcen nachfragt, z.B. für den Klimaschutz. Das ist aber keine Inflation nach VWL-Definition. Im Verlauf werden dann zudem neue Ressourcen freigesetzt, das Angebot zieht nach. Und die Lieferanten stehen ja auch in Konkurrenz, die Preise normalisieren sich ziemlich schnell wieder. Zudem kann der Staat als Schöpfer der Währung auch diese Preissprünge ohne weiteres abfedern. Erst bei Vollbeschäftigung kann es eine nachfrageinduzierte Inflation geben, und der Staat muss Ausgaben reduzieren oder Steuern erhöhen. Vollbeschäftigung ist aber in weiter Ferne.



        Und Hyperinflationen entstehen, wie gesagt, durch zu wenig Angebot, nicht durch zu viel Nachfrage:



        www.geldfuerdiewel...gen-buch-inflation

      • @Debaser:

        2. Ja, Geldschöpfung findet statt, wenn eine Bank einen Kredit vergibt, und da sind strenge Regeln absolut notwendig. Geld entsteht aber auch aus dem Nichts, wenn der Staat "Schulden" macht: "In dem Moment allerdings, in dem der Bund das Guthaben auf seinem Zentralbankkonto zur Finanzierung seiner Aufgaben verwendet, zum Beispiel Straßenbau, Sozialleistungen etc., fließen



        diese Mittel auf Geschäftsbankkonten. Durch diese Transaktionen entsteht neues Buch- bzw. Giralgeld, wodurch sich die Geldmenge erhöht." (wissenschtlicher Dienst des Bundestages, www.bundestag.de/r...29-20-pdf-data.pdf )

      • @Debaser:

        Wo fange ich da nur an...?



        1. Das VWL-Studium in D können Sie in die Tonne kloppen. Die Gleichgewichtsmodelle der Neoklassik funktionieren in der realen Wirtschaft nicht und lassen sich auch nicht empirisch nachweisen. Die Argumentation begünstigt dafür aber den Geldadel: Leitzins > 0, damit das Geld sich leistungslos vermehren kann; möglichst wenig Staatsdefizit und nur über verzinsliche Staatsanleihen, dadurch verdienen Banken und Sparer schön daran mit; durch möglichst wenig Staat können Privatinvestoren auch im Bereich der Daseinsvorsorge Geschäfte machen, obwohl diese in öffentlicher Hand besser aufgehoben wären. Alles Zufall? Lesen Sie lieber mal ein bisschen Heiner Flassbeck: www.relevante-oekonomik.com/ Es gibt auch noch andere Ökonomen mit Master-Anschluss, die dem Schulden-Märchen nicht aufgesessen sind: Stephanie Kelton, Warren Mosler, Dirk Ehnts, Maurice Höfgen etc. ...

  • Hamburg als Vorreiter Stadt, freut uns für die Hanseaten. Da wir ja noch in einem Rechtsstaat leben und sich unsere, von uns legitimieren Politiker sich an unser Grundgesetz halten, wird es wohl genug finanzielle Mittel für diese ambitionierten Aufgaben, zu generieren geben.



    search.app/Lrsna

    • @Alex_der_Wunderer:

      "von uns legitimieren Politiker sich an unser Grundgesetz halten"

      Das Gesetz bindet ja nur die Hamburger Politiker und diese habe ich für meinen Teil nicht gewählt.

      "...wird es wohl genug finanzielle Mittel..., zu generieren geben."

      Fiskalpolitisch können Landespolitiker die Gewerbe-, die Grund-, die Grunderwerb-, und die Hundesteuer erheben bzw. über Hebesätze steuern. Ich habe Zweifel, ob daraus "genug finanzielle Mittel" zusammenkommen werden.

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Hamburg als Vorreiter Stadt, freut uns für die Hanseaten."

      Lach. Wichtiger sind aber wohl gemäß Link die Bayern 🤪

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das Gesetz ist ein kommunales Gesetz und kein Bundesgesetz. Wieso sollte der Staat dafür Geld geben? Erstmal muss Hamburg selbst sehen wie Sie an das Geld kommen bevor Sie andere Bundesländer oder den Bund fragen

      • @Marcelo:

        Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer fließen in die Kommunen...



        Wenn unsere Politiker sich an unser Grundgesetz halten, wird vieles Umsetzbar.

  • Ich halte die geplante Maßnahme auch für falsch, aus vielerlei Gründen - der wichtigste ist, daß ich jeglichen Klimaschutz ablehne, solange es keine international verpflichtende Regelung gibt. Alleingänge von Deutschland oder der EU sind verbranntes Geld, weil unser Anteil an den globalen Emissionen zu gering ist, um auch nur irgendeinen Einfluß auf das Weltklima zu haben. Klimaanpassung wäre das Gebot der Stunde; habe ich weiter unten näher erläutert.

    Trotzdem finde ich gut, daß die Abstimmung so ausgegangen ist. Die Folgen werden für fast alle Beteiligten grauenvoll sein, und andere Städte können daraus lernen und die Finger davon lassen.

    Im übrigen, die Abstimmung hat zwar Gesetzesrang, aber Gesetze können auch wieder abgeschafft werden - geschieht ja öfter nach politischen Machtwechseln. Ich rechne damit, daß HH sich irgendwann dazu gezwungen sieht - und wenn die Grünen erstmal abgewählt sind, wird das auch möglich werden.

    Zuletzt möchte ich anmerken, daß es von Seiten der Grünen ganz einfach (vorsichtig ausgedrückt:) schlechter Stil ist, den Koalitionspartner so zu düpieren, indem man ohne Rücksicht auf ihn diese Abstimmung unterstützt und sich über das Ergebnis freut.

    • @Debaser:

      Das Pariser Abkommen IST rechtlich bindend. Case closed.

      • @Kaboom:

        Was genau ist am Pariser Abkommen rechtlich bindend und wie wird es umgesetzt bzw. wie wird darauf reagiert, wenn sich jemand nicht daran hält?

    • @Debaser:

      Ja, auch Gesetze, die durch Volksentscheid zu Stande gekommen sind, lassen sich ändern. In Berlin wäre das kein Problem.

      In HH gibt es meines Wissens jedoch die Besonderheit, dass Gesetze, die durch einen Volksentscheid zu Stande gekommen sind, auch nur durch Volksentscheid wieder geändert werden dürfen. Das wäre dann schon eine gewaltige Hürde und hat nichts mit den jeweiligen Koalitionen zu tun.

      Bleibt nur zu hoffen, dass Berlin diesem schlechten Beispiel nicht folgt.

      • @DiMa:

        In Hamburg können solche Änderungsgesetze auch von der Bürgerschaft als Landesparlament beschlossen werden, nur können 2,5 % der Wahlberechtigten dann einen Volksentscheid darüber verlangen. Näheres dazu findet sich in den §§ 25 ff. des Hamburger Volksabstimmungsgesetzes: www.landesrecht-ha.../jlr-VoBegGHAV6P25

  • Spätestens wenn es in Hamburg um das Privatbesitz geht, ist es vorbei mit der Umsetzung

    • @Marcelo:

      Der Hamburger Etat ist 44 Milliarden Euronen groß. Lächerliche 2,9 Milliarden davon werden für Klimaschutz/Mobilitätswende ausgegeben. Da werden die Hamburger doch wohl fähig sein andere Prioritäten zu setzen und den Klimaschutz an erste Stelle zu setzen



      Eine Klimawende gibt es nicht on the top. Da muss sich systemisch grundsätzlich etwas ändern.

      www.hamburg.de/pol...n-fundament-902898

    • @Marcelo:

      Es ist das Privateigentum von uns allen, wenn Klimaerhitzung Wohnen schwer erträglich macht, wenn Autos den Raum wegnehmen, wenn einige auf Kosten der anderen fliegen oder den Privatpool heizen ohne entsprechende Kompensation, ...



      Angesichts dieses Skandals ist es jetzt doch noch ganz ruhig.



      PS: Dafür ist der Staat (auch) da. Die Sozialpflicht des Eigentums nach Art. 14 sicherzustellen. Sonst ggf. Art. 15.

      • @Janix:

        Glauben Sie eigentlich, dass Sie etwas bewirken, wenn Sie unentwegt diese Phrasen unters Volk bringen? Wie beabsichtigen Sie, jemanden, der nicht Ihrer Meinung ist, von Ihrer Meinung zu überzeugen?

      • @Janix:

        Richtg. Der Staat sollte klimaschädliche Ausgaben teurer machen: höhere Müllgebühren, höhere Heizkosten, höhere Fahrkosten, höhere Kosten für klimaschädliche Nahrungsmittel und höhere Kosten für große Wohnflächen pro Person. Mit dem Geld, das dadurch eingenommen wird läßt sich nicht nur die Transformation forcieren sondern auch sozial begleiten.

      • @Janix:

        Wenn ich meinen Pool mit meiner Wärmepumpen mit meinem Solarstrom heize, dann geht das nix und niemanden was an.

        • @DiMa:

          Es geht auch sonst nix und niemanden etwas an.

          Es ist selbstverständlich Privateigentum eines jeden einzelnen und nicht von uns allen, und auch das ist vom GG gedeckt. Volkseigentum gibt es seit 1990 nicht mehr auf deutschem Boden.

          Und Autos, die Raum wegnehmen - Leute, hört doch mit diesen Phrasen auf. Die Autos führen doch kein Eigenleben wie herrenlose Hunde - sie werden genutzt von genau denjenigen Leuten, von denen Janix denkt, ihnen werde der Raum weggenommen. Die Autos SIND sozusagen die Einwohner, und die wollen den Raum nicht dafür haben, um auf der Straße herumzulungern. Sie wollen ihn als Parkplatz. Keiner hat das Gefühl, anderen mit seinem Auto Raum wegzunehmen, und keiner hat das Gefühl, ihm würde von den Autos der anderen der Raum weggenommen. Fast alle nutzen ein Auto; die taz-Leserschaft ist hier nicht repräsentativ.

          Und geflogen wird auch nicht auf Kosten anderer. Jeder bezahlt seine Tickets, und zwar inklusive Ticket- und Umsatzsteuer. Genauso ist es beim Heizen eines evtl. vorhandenen Pools mit Strom, der regulär bezahlt wird. Zahlen Sie, lieber Janix, eine Kompensation für den Strom, den Ihr PC/Handy verbraucht oder für Ihre Heizenergie?

  • In dem vom Zukunftsentscheid beschlossenen Gesetz heißt es im Hinblick auf die Sozialverträglichkeit lediglich, dass die Klimaziele „sozialverträglich umzusetzen“ sind. Das ist ein bisschen wenig, denn „sozial verträglich“ ist ein sehr dehnbarer Begriff, der meistens bloß subjektiv verstanden wird, weil es für ihn keine einheitliche Definition gibt. Er lässt sich gerade deswegen politisch sehr gut instrumentalisieren und eignet sich hervorragend, um auf Stimmenfang zu gehen, denn er trifft bei besonders vielen Menschen auf Zustimmung, da er sehr gut zur Projektion der eigenen Vorstellungen taugt. Zumeist versteht jeder darunter das, was zufälligerweise exakt den eigenen persönlichen Wünschen entspricht. Die Spanne der Deutungen reicht hier vom Ausgleich aller Nachteile für arme Menschen über ein Klimageld für jeden bis zur Förderung bislang klimaschädlicher Branchen und Entschädigungen (nur) für Gutverdiener. Es musste sich auch schon einmal eine Regierung die Förderung „sozialverträglichen Frühablebens“ vorwerfen lassen. Wie der Hamburger Senat die Formulierung auslegen wird, ist offen. Das neue Gesetz schafft jedenfalls in dieser Hinsicht keine nennenswerte Rechtssicherheit.

    • @Yes:

      Eigentlich sollte der Begriff "sozialverträglich" eindeutig sein, nämlich so, wie Sie es zuerst benennen. Aber Sie haben wahrscheinlich recht, daß unsoziale Personengruppen versuchen werden, den Begriff zu ihren Gunsten zu verdrehen und zu missbrauchen. Da wäre eine präzisere Ausarbeitung wahrscheinlich sinnvoll gewesen. Und der Hamburger Senat zählt da gerade nicht zu meinen Favoriten, daß er den Begriff so auslegt, wie er eigentlich gemeint ist.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Der Hamburger Senat hat einen hervorragenden Ruf(!) und ein Dublin-Zentrum für Asylsuchende. Er ist stark engagiert in der Obdachlosenvertreibung und bereits führend auf dem Gebiet der Bezahlkarte, außerdem barmherzig mit von der Armut bedrohten CumEx-Spekulanten, kurzum ein selbstloser Helfer, der stets seinen Geschäften nachgeht.

  • "Klimaschutz doch nicht unpopulär". Naja, den Arbeitnehmer mit mittlerem oder geringeren Einkommen wird es finanziell mit Sicherheit deutlich treffen. Da gerade diese Gruppe sich an der Wahl eher gering beteiligt hat, kann es sich für die SPD um einen Pyrrhussieg handeln, dessen Preis noch zu zahlen ist. Wie energieintensive Betriebe bis 2040 in Hamburg auf CO2-neutral umstellen sollen, bleibt mir ein Rätsel. Ich lasse mich da aber gerne ökonomisch/technologisch aufklären. Eine Abwanderung oder Schließung bis 2040 ist allerdings möglich. Unrealistische Projektpĺäne sind leider nicht nur teuer, das Ergebnis ist leider auch oft bescheiden. Wir dürfen gespannt sein, wie der Länderfinanzausgleich mit dieser Randbedingung zukünftig laufen wird.

    • @Nachtsonne:

      Sie wissen aber schon, daß Klimaschutz eigentlich das dringenste Problem ist. Dem Klima ist es nämlich völlig egal, ob wir seine Naturgesetze missachten, dann bekommen wir eben über kurz oder lang dafür die Quittung. Und die wird jedenfalls wesentlich höher ausfallen, als das was wir heute noch dafür investieren müssen, damit die kommenden Generationen noch einigermaßen vernünftig leben können. Und auch wenn es "nur" Hamburg ist: Jede Maßnahme weg von diesem Wachstumswahnsinn, in dem wir uns befinden, ist ein kleiner Baustein zu einer besseren Klimapolitik. Übrigens: Das sagt Ihnen eine Person, die zu denen gehört, die in ihrem Leben ein mittleres bis geringes Einkommen hat und zur Miete wohnt...

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Selbst wenn man Klimaschutz für das dringenste Problem hält, kann man ökonomische Prizipien zur Lösung des Problems nicht ignorieren. Abgesehen davon wird keine kommende Regierung in der HH die theoretisch notwendigen Maßnahmen politisch überleben- dazu war die Wahlbeteiligung zu gering. Von daher müssen Sie sich bzgl Ihrer Miete eher keine Sorgen machen.

        • @Nachtsonne:

          Man kann auch nicht die ökonomischen Kosten des Klimawandels ignorieren. Die sind (gar nicht mal so viel langfristig) höher als Alles, was an Kosten des Umbaus der Gesellschaft an Wirtschaftsbelastung nötig ist.

    • @Nachtsonne:

      Die SPD war dagegen und hat dies auch jederzeit öffentlich gesagt. Jetzt muss sie das Ergebnis des VE jedoch akzeptieren und ihn umsetzen.

      • @runterkommer:

        Naja, der Widerstand der SPD war doch wohl etwas schwach. Ihre Restwähler sind scheinbar im Bett liegen geblieben. Abgesehen davon gilt in einer Koalition: Mitgefangen, mitgehangen. Wer differenziert noch, wenn es teurer wird und die Industrie den Vorgang ernst nimmt und tatsächlich abwandert bzw. schlicht in den Abverkauf geht? Den Grünen sind Kosten und Ökonomie aus verschiedenen Gründen völlig gleichgültig. Von der SPD hätte man mehr erwarten dürfen und müssen. Was glauben Sie, wen die Arbeitnehmer als nächstes wählen? Ich habe da so eine Ahnung.

  • Beim Klimaschutz macht sich die CDU auf einmal Sorgen wegen der Mieten. Wenig glaubhaft. Dennis Thering hat die Letzte Generation als Klima RAF und kriminelle Vereinigung beschimpft. Das fossile Energieträger eine Einbandstraße sind und in Zukunft nicht weniger Kostentreibend für Mieter sind, ignoriert er.

    • @Andreas J:

      Nicht kostemtreibend für die Mieter?. Könnten Sie das bitte genauer ausführen. Bin gespannt.

      • @Nachtsonne:

        Ich muss das nicht genauer ausführen, sondern sie müssen genauer lesen. "Nicht weniger" Kostentreibend habe ich geschrieben.

        • @Andreas J:

          Ups...

    • @Andreas J:

      Die Letzte Generation hat gedacht, dass man Klimapolitik gegen die Bevölkerung machen kann und völlig unverantwortlich die Klimabewegung an sich dabei vor die Wand gefahren.

      Das man Klimapolitik nicht gegen die Bevölkerung machen kann hat sich Gottseidank mittlerweile auch außerhalb der Linkspartei und der CDU herum gesprochen.

      • @Rudolf Fissner:

        Es gibt einen weltweiten Rollback beim Klimaschutz. Das hat nichts mit LG zu tun, sondern mit dem allgemeinen Rechtsruck in den Ländern des Westens, sowie der Fortsetzung einer gigantischen Lügenkampagne, die von Konzernen aus den großen CO₂-produzierenden Industrien finanziert wird.

      • @Rudolf Fissner:

        Währe die Klimabewegung an die Wand gefahren worden, hätten die Bürger in Hamburg nicht so entschieden.



        Auch wenn man die Aktionen der LG ablehnt, sind vergleiche mit der RAF oder der Vorwurf einer kriminellen Vereinigung vom Niveau her unterirdisch und nichts als reine Hetze.

        • @Andreas J:

          Ich fand es auch so richtig übel das Tazido Müller, einer der Mitgründer von Ende Gelände, diesen Vergleich als Erster in die Welt setzte. Aber damit kann man das Versagen der LG auch nicht schön reden.

          Und in Hamburg hat sich noch gar nichts bewegt. Der Senat will auch nacht der Abstimmung so weiter machen wie bisher. Das ist wue bei Trump alles nur eine große Schau für die Medien.

          • @Rudolf Fissner:

            Die Annahme, dass bei der allgegenwärtigen Tatenlosigkeit bzw. dem Rollback der Industrieländer im Kontext Klimaschutz es zu irgendeinem Zeitpunkt eine Gruppe militanter Leute geben wird, die ihrem Zorn auf die Firmen / Personen / Organisationen etc., die in diesem Kontext Verantwortung haben, gewaltsam Ausdruck verleihen wird (eine grüne RAF also), halte ich für jedenfalls stringent.



            Ich habe natürlich keinen Schimmer, wie wahrscheinlich das ist, aber die Basisthese ist jedenfalls weder albern noch absurd.



            Achja, um entsprechenden Fragen vorzubeugen: Nee, ich bin überzeugter Couchrevoluzzer. Und das bleibe ich auch.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich rede gar nichts schön.

      • @Rudolf Fissner:

        Sehr treffender und kluger Kommentar.

        In Hamburg kommt noch die Phase der Wahrheit. Wenn es für so viele ans „Eingemachte“ gehen wird und das Leben plötzlich ganz anders aussieht. Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Das bedingt, das eigene Leben völlig umzustellen und zu verzichten, und zwar deftig. Alles Andere hiesse, den Leuten Sand in die Augen streuen.



        Fleischkonsum, Verbrenner fahren, mit Gas heizen, Kunststoffe „verbrauchen“, Fernreisen, eigentlich Reisen überhaupt, etc.. Alles weg. Mal sehen, wer noch so begeistert ist wie auf den Bildern von der Abstimmung, wenn die eigenen Privilegien weg sind. Also, nicht so wie bei Frau Baerbock. Enthaltsamkeit predigen und mal eben zum Fussball mit dem Flieger…

  • Was ist daran überraschend? Hamburg und Bremen sind links und grün dominierte Städte. Wenn irgendwo, dann da.

    Außerdem ist ein sehr großer Teil der Hamburger Bevölkerung genau die Klientel, die von den Folgen der Massnahmen am wenigsten betroffen werden: Besserverdienende in urbanem Umfeld. Nimmt man dem Stadtbewohner die motorisierte Individualmobilität per Verbrenner, steigt der Betuchte eben aufs E Auto um, der weniger Betuchte nimmt die U-Bahn. Ladeinfrastruktur reichlich vorhanden, kurze Wege. Klimaschutzmaßnahmen bedeuten hier sogar Gewinn an Lebensqualität in der Stadt. Der Villenbesitzer kauft sich eben Wärmepumpe und Photovoltaik, kein Problem. Der weniger Betuchte mietet und wird umfangreich gesetzlich geschützt.

    Der Landbewohner wird da schon ganz anders betroffen, da geht es ans Eingemachte. In jeder Beziehung. Da muss man sich nicht wundern, dass die Begeisterung sich in engeren Grenzen hält.



    Einkommen durchschnittlich deutlich geringer, Kosten genauso hoch, Wege sind weit, ÖPNV nur rudimentär, Ladeinfrastruktur nahe null, etc.. Wärmepumpe und E Auto kosten die Altersvorsorge.

    • @Hungerboomer:

      "Außerdem ist ein sehr großer Teil der Hamburger Bevölkerung genau die Klientel, die von den Folgen der Massnahmen am wenigsten betroffen werden"

      Dafür ist es dann bei den Effekten des Klimawandels wieder richtig schön "demokratisch". Wenn Hamburg und das Umland wegen des steigenden Meeresspiegels absäuft, sind alle betroffen, ob reich oder arm. Aber dann kann jedenfalls eine in diesem Kontext relevante Gruppe richtig zufrieden sein. Schließlich haben die Bilanzen von ExxonMobile & Co. nicht gelitten.

    • @Hungerboomer:

      "Weniger Betuchte" wohnen in der Stadt zur Miete. Die entscheiden nicht selber, wie sie heizen. Bei mir ist die Energiequelle fürs Heizen Gas - und die Kosten sind in den letzten fünf Jahren explodiert. Meine Schwester wohnt in einem Passivhaus. Die zahlt pro Quadratmeter einen Bruchteil der Kosten, die ich habe.



      Wenn mein Vermieter das gleiche wie ihr Vermieter machen würde, würde zwar meine Grundmiete steigen (Modernisierung), aber die niedrigeren Heizkosten in der Folge würden das mehr als aufwiegen.



      Zur Mobilität: Ich bin Ende sechzig und lege alle Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Einkäufe mit Rucksack und/oder Packtasche(n) klappen seit Jahrzehnten problemlos.



      Viele fitte Jüngere sehe ich regelmäßig vor Fitnessstudios mit dem Auto vorfahren. Die strampeln sich dann auf einem Fahrradergometer warm, statt hin zu radeln... Für die ist das Auto natürlich unentbehrlich. Sieht die SPD hier genau so.



      Viele Landbewohner sind in den vergangenen Jahrzehnten aus Hamburg weggezogen. Die wussten schon vorher, das Pendeln nicht umsonst ist.

    • @Hungerboomer:

      "Hamburg und Bremen sind links und grün dominierte Städte. Wenn irgendwo, dann da."

      ROFL. Da warte ich in Bremen schon seit 20 Jahren drauf und bin immer mehr genervt wegen all der nicht eingelösten Wahlversprechen. Gewisse Politikfelder wie z.B. Radverkehr bekommen ja selbst CDU regierte Städte längst besser hin.

      • @Rudolf Fissner:

        In Bremen wohnt mein Schwager. Mit dem diskutiere ich öfter „Theorie und Praxis“…😂



        Aber der „progressive“ Anspruch steht.

    • @Hungerboomer:

      Sie können Vermieter aber nicht zu Investitionen zwingen, wenn die Kosten nicht umgelegt werden ķönnen und sich das Vermieten nicht mehr rechnet. Sich für Subventionen das Geld beim Länderfinanzausgleich abzuholen dürfte für Hamburg ebenfalls schwer werden, da man bisher Geberland ist.

      • @Nachtsonne:

        In Hannover werden zur CO2-Reduzierung immer mehr Mehrfamilienhäuser an die Fernwärme angeschlossen. Ob die Vermieter das wollen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Sie können für die Investitionen Förderungen und günstige Kredite beantragen. Einen Teil der Kosten trägt der Verbraucher über seine monatlichen Abschläge. Meine Mietwohnung wurde gerade angeschlossen. Ob das finanziell gut oder schlecht für mich ist, wird die Zeit zeigen.

  • Im Weser Kurier war heute morgen zu lesen, dass der Hamburger Senat erst mal so weiter macht wie bisher.

    In Bremen wurde gar mal der Klimanotstand ausgerufen. Fühlbare Änderungen gab es deswegen auch nicht. Der Ausbau der Radpremiumrouten schleicht immer noch vor sich hin. Die Radbrücken über die Weser kommen erst nach dem Fallen des 5. Kipppunkts und die Wesermarsch wird fleißig zugeflastert mit neuen Gewerbegebieten.

    Für mich ist die Abstimmung in Hamburg auch nur eine weitere Feel-Good Aktion.

    • @Rudolf Fissner:

      Viele Themen lassen sich auch nicht durch Landesgesetze lösen. Etwa dieses „sozialverträglich“: Wenn ich etwa meinen Wohnbestand an neue Vorgaben anpassen muss, dann renoviere ich gleich mit und lege die Kosten nach Bundesrecht auf die Mieter um. Und erhöhe die wegen der neuen Wohnqualität sobald wie möglich ebenso nach Bundesrecht. Dieses Problem kann dann das Land nur durch Subventionen abfedern - etwa indem man die nur bekommt, wenn man nicht alles umlegt oder so.

      • @Peter Rabe:

        "Viele Themen lassen sich auch nicht durch Landesgesetze lösen"

        Ich rede von den Versäumnissen, wo Länder und Kommunen verantwortlich sind. Die Verkehrs- und Stadtplanung ist da so ein Thema. Und ich kann es nicht mehr hören, wie gerne seit Jahrzehnten regierende Parteien in Wahlen auf andere Städte wie Kopenhagen verweisen aber null in die Pötte kommen nach den Wahlen.

        Solche Parteien werden auch nicht groß anders auf Bundesebene regieren.

  • Eine gute Nachricht aus der Sicht eines Technologiemanagers. Wir haben ein Pilotprogramm, von dem man lernen kann. Wenn Hamburg es in den Sand setzt, dann lernen wir aus den Fehlern. Wenn Hamburg erfolgreich ist, dann können wir die Methodik adaptiert übernehmen. Ich wünsche Hamburg wirtschaftlichen Erfolg, technologische und ökonomische Bildung, die nicht durch Glauben ersetzt wird, Technologieoffenheit, zügige Genehmigungsverfahren und ein Stück vom Glück. Möge die Macht mit Ihnen sein.

    • @Nachtsonne:

      Perfekt & schön formuliert, möchte mich den guten Gedanken für Hamburg anschließen ☘️

  • Festzuhalten ist:



    In Hamburg wurde per Volksentscheid, anscheinend auf Basis eines Kurzgutachtens, ein Vorziehen der Klimaneutralität bis 2040 eingefordert.



    Das erste Gutachten. welches wissenschafltich fundiert aber bereits als ambitioniert eingestuft wurde, sah Kosten von ca. 40 Mrd. @ vor. Bei einer reinen Wohnstandssanierung von ca. 700.000 Wohneinheiten. Das ganze war zu erreichen mit einer Sanierungsquote von 1.2% und sollte ab 2030 auf >1.7% p.a. steigen.



    Im neuen Kurzgutachten werden keine neuen Kennzahlen genannt - offensichtlich weil man diese noch nicht durchgerechnet hat - und das ganze Unternehmen bis 2040 als grundsätzlich machbar dargestellt.



    www.hamburg.de/res...hten-2025-data.pdf



    Liest man Seite 50 - die Gesamteinschätzung des Gutachtenkonsortiums so liest man folgendes:



    "Aus der Sicht des Gutachterkonsortiums würde ein Vorziehen der Zielsetzung der Netto-CO2-Neutralität auf das Jahr 2040 erhebliche Zusatzanstrengungen bedeuten, die, je nach Ausgestaltung, zu spürbaren Mehrbelastungen für private Haushalte, Unternehmen und den Landeshaushalt führen würden"

    • @AdrianK:

      Um meinen Kommentar abzuschließen:

      Ich finde es insofern verwunderlich, dass man nicht am alten Plan festhält mit 2045, da hier schon die benötigten Rahmenbedingungen ausgelotet und fixiert wurden; und wahrscheinlich schon einige mit diesem Rahmen Investitionen und Planungen kalkuliert haben.

      Was ich vielleicht sinnvoller erachtet hätte wäre mehr Förderung (sprich auch Informationen hierzu unter den richtigen Stakeholdern verbreiten) von solchen Initiativen wie dem Mietshaus mit der Solaranlage in Hamburg.

      taz.de/Klimaschutz...6117497&s=hamburg/

      Außerdem hätte man solche Volksentscheide mehr dazu nutzen können konkrete Maßnahmen zu verlangen z.B.:



      -(ohne zu wissen, ob es das jetzt schon gibt) - einfordern eines Plans zur Einführung von Tempo 30 in sequentiellen Schritten (z.B. mit dem Ziel 2040): sprich evaluierung wo es bereits möglich ist, wo es noch nicht möglich ist, wie man dies praktisch erreichen kann und dann schrittweise implementiert.

  • Ich bin gespannt wie schnell die Ziele unter dem Teppich verschwinden, wenn es dann darum geht auch finanzielle Prioritäten zu setzen.

  • Schaun mer mal ob das klappt.

  • Ein schöner Erfolg für fridays für future und eine Klatsche für die Hamburger SPD und die Grünen, die jetzt beweisen müssen, dass mehr und früherer Klimaschutz auch für geringe Einkommen bezahlbar ist.

    Von den Hamburger Grünen war jedenfalls nichts zu hören, als für 2026 eine 30-prozentige Preiserhöhung für Fernwärme in Hamburg angekündigt wurde. Grund der Ausbau der Fernwärmeleitungen.

    Von einer angemessenen Verkehrspolitik ist kaum etwas zu spüren.



    Mit Krokodilstränen nahm die Politik die elfte Hamburger Verkehrstote, eine prominente Künstlerin und passionierte Radfahrerin, zur Kenntnis. Kein Bekenntnis der Politik darauf zu null Verkehrstoten im Radverkehr als Ziel, was sofort Tempo 30 heißen müsste. Gut also, dass fridays for future die Politik nun dazu zwingt

    • @Lindenberg:

      Der Zwang des Volksentscheids ist begrenzt, da die Bürgerschaft das Gesetz ändern oder auch ganz wieder aufheben kann.

      • @Yes:

        So was haben wir auch in Bremen. Da hatten wir vor ein paar Jahren einen Volksentscheid der positiv ausging zum Erhalt/Umbau der Galopprennbahn zu Natur in der Stadt in Bremen Ost wo eh zu wenig Grün ist.

        Nun kommt der Senat, speziell die Wirtschaftssenatorin von der Linkspartei, auf die spinnerte Idee, den Entscheid doch noch zu ignorieren und die Flächen doch zu bebauen.

        Mein Fazit daraus ist, dass auch linke / grüne Parteien mächtigen Druck aus der Bevölkerung brauchen um keine ökologischen und Kima-Fehler zu machen

    • @Lindenberg:

      "Von den Hamburger Grünen war jedenfalls nichts zu hören, als für 2026 eine 30-prozentige Preiserhöhung für Fernwärme in Hamburg angekündigt wurde."

      Das hätte man vielleicht vorher auch mitteilen sollen: Klimaschutz kostet!

      • @Rudolf Fissner:

        Dem pflichte ich zu. Bei Fernwärme gehört auch dazu, dass aufgrund monopolartiger Strukturen Marktwirtschaft nicht funktioniert.

        Ki sagt

        Verbraucher können den Anbieter oft nicht wechseln und zahlen deshalb höhere Preise, auch weil die staatlichen Preisbremsen ausgelaufen sind. Die Bundesregierung plant Maßnahmen zur Kostentransparenz, während Verbraucherzentralen wie der Verbraucherzentrale Bundesverband bereits rechtliche Schritte gegen hohe Preise einleiten.

  • Klimaschutz kostet Geld.



    Wie kann man dann zeitgleich gegen ein Grundeinkommen sein damit man im Ernstfall abgesichert ist?

    • @Keksding:

      Bei der Abstimmung zum Grundeinkommen ging es nur um eine weitere Studie und Testzeitraum, nicht um eine vollständige Einführung.

      • @Lars B.:

        Stimmt, noch eine weitere positive Studie braucht es eigentlich nicht unbedingt, außer man möchte noch etwas detaillierte Ergebnisse bezüglich der Teilnehmer. Ansonsten könnte schon zeitnah eine Umsetzung des BGG in Betracht gezogen werden. Der soziale Frieden in Deutschland ist es Wert.

    • @Keksding:

      Die Antwort steht weiter unten in einem Kommentar hier:



      "Die reichsten Viertel Hamburgs haben mit 50% Wahlbeteiligung abgestimmt, während es in den ärmeren Vierteln eher nur ca 30-35% waren. (...) Bei dem Volksentscheid haben die besser Betuchten der ärmeren Bevölkerung nochmal so ein richtiges Ei ins Nest gelegt."



      Ein Grundeinkommen ist für diese Bevölkerungsgruppe irrelevant, ergo haben die nicht dafür gestimmt.



      Natürlich sind Reiche für Klimaschutz - sie profitieren seit Jahrzehnten üppigst davon.



      E-Auto-Prämie, PV-Anlagenprämie, Wärmepumpenförderung, etc...



      Wer Geld hat wird/wurde bisher gefördert, wer nix hat zahlt doppelt drauf - der finanziert den Reichen ihre Prämie und zahlt selber weiterhin hohe Preise für horrende Energiekosten in seiner unsanierten Mietbude.

      • @Saskia Brehn:

        Es wäre so leicht, das zu ändern: Die Antwort heißt Klimageld.



        Sowohl der soziale als auch der Umweltaspekt kämen ganz automatisch. Wer viel verbraucht zahlt viel in den CO2-Topf. Verteilt wird für alle gleich.



        Ich denke die SPD hat einen ganz perfiden Trick, Klimageld zu verhindern. Sie fordert Staffelung nach Einkommen. Das macht das Ganze unnötig kompliziert. Die soziale Umverteilung wäre auch bei pauschaler pro Kopf-Prämie schon ganz gut.

      • @Saskia Brehn:

        Well bitte war das nicht klar? Werde mir jetzt eine unsanierte Immobilie in Hamburg zulegen und voll sanieren. Vermietung natürlich an Gutbetuchte. Danke Linkswähler, endlich wieder eine Investitionsmöglichkeit

        • @Männlich weiß alt:

          Naja, wenn Sie das ernst meinen, was Sie da schreiben (wovon ich bei Ihrem Namen einmal ausgehe), zählen Sie zu den Personen, die nur an ihren eigenen Vorteil denken und denen alle anderen Menschen egal sind. Wie man so etwas nennt, brauche ich hier wohl nicht weiter auszuführen...

      • @Saskia Brehn:

        "Natürlich sind Reiche für Klimaschutz - sie profitieren seit Jahrzehnten üppigst davon."

        Vor Jahren zur Zeit von FFF tönte es aus der Linken noch anders. Nun gehts wohl doch mehr um den Wohlstandserhalt in DE und weniger darum ob die Menschen in Bangladesch absaufen.

      • @Saskia Brehn:

        Niemand wurde gehindert, abzustimmen. Jede*r Wahlberechtigte bekam die Unterlagen per Post nach Hause.

      • @Saskia Brehn:

        "Ein Grundeinkommen ist für diese Bevölkerungsgruppe irrelevant, ergo haben die nicht dafür gestimmt."

        Das wird leider für alle relevant wenn man sich mit der Entwicklung von Robotik beschäftigt. Das gibt einen grossen Knall wenn selbst Ingenieure in wenigen Jahren auch ersetzt werden.

      • @Saskia Brehn:

        Und bezahlt den Immobilienkonzernen die Wertsteigerung ihrer Häuser über Mieterhöhungen. Die Kosten der energetische Sanierung werden voll auf den Mieter abgewälzt. Ob sich das für den Mieter unter dem Strich rentieren wird steht in den Sternen.

        • @Josef 123:

          Wenn die Alternative der Weltuntergang ab 2035 ist, dann spielen Geld und Ökonomie keine Rollen. Ironie aus.

  • Mir muss mal einer erklären, wer den die Umstellung der Wohnhäuser auf Wärmepumpe etc bezahlt, der Mieter soll es ja es nicht sein, der Vermieter wird es nicht machen , wenn er kein Geld dafür bekommt, oder? Teilweise gibt es noch gar keine Konzepte und rechtliche bindende Baugesetzrichtlinien. Auch gibt es noch kein flächendeckendes kommunales Wärmekonzept für HH. also kann der Vermieter gar nicht loslegen. Wieviel Häuser gibt es in HH und wieviel Handwerker? hat das schon mal jemand gegenübergestellt. gut für die Handwerker, die können Ihre Preise in HH schon mal um 10% erhöhen, die Kundschaft kann nicht mehr lange warten.....

    Den Zeitpunkt vorzuziehen ist eine Sache und finde ich auch gut, aber definitiv unseriös ist es den Mieter zu versprechen , dass die Mieten nicht erhöht werden. Das wird nicht funktionieren!

    • @Thomas Zwarkat:

      "Als Vermieter sind Sie gemäß § 559 BGB berechtigt, die Kosten für eine energetische Sanierung auf die Mietparteien umzulegen. Diese Mieterhöhung ist jedoch pro Jahr auf acht Prozent der Kosten begrenzt. Wenn Sie als Vermieter eine staatliche Förderung in Anspruch nehmen, können Sie bis zu zehn Prozent auf die Mieter umlegen." (R&V Versicherung). Liest sich, als ob der Mieter dem Vermieter die Kosten (und damit auch die Wertsteigerung des Gebäudes) in rund 10 Jahren erstatten darf. Und das Leben in Häusern während einer Sanierung ist auch kein Zuckerlecken, man kann ja nicht vorübergehend ausziehen. Wohin auch, wenn alles reihum energetische Baustelle ist?

      Tolle Sache. Nur nicht für die Mieter. Und die haben vermutlich massenhaft dafür gestimmt.

      Mit den billigen Altbauwohnungen wird es jedenfalls vorbei sein.

      • @Josef 123:

        Wenn eine neue Heizung fällig ist und anstelle einer Gasheizung eine Wärmepumpe eingebaut wird, ist das keine energetische Sanierung sondern eine ganz normale Instandhaltungsmaßnahme.



        Die Mieter freuen sich über sinkende Heizkosten.

        • @Life is Life:

          Zur energetischen Sanierung gehört bei älteren Häusern nicht nur der Heizungsaustausch (egal ob kaputt oder nicht), sondern Austausch der alten Fenster, Dämmung von Fassade und Dach etc. Das macht es teuer, nicht der Heizungstausch.

      • @Josef 123:

        Hallo Josef



        Das liest sich nur so, als ob der Mieter das in 10 jähren erstatten darf. Wir haben das gerade bei einer Fassadensanierung in einem typischen Hamburger 60-er Jahre Wohnblock durchgezogen: Selbst mit der BAFA-Förderung und der sich aus dem Restinvest noch ergebenden Mieterhöhung (die dann auch recht moderat war) ergibt sich ein Amortisation der Sanierung von deutlich über 20 Jahren. Ein Bombengeschäft ist das nicht. Das investierte Geld bei der Bank anzulegen würde mehr bringen.

        • @JKHH62 :

          Tatsächlich ? Bei uns haben sich schon ohne die laufenden Instandhaltung- und Sanierungsinvestitionen unsere Immobielwerte in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Mit Zinsen von der Bank , selbst mit längerfristigen Spareinlagen wäre so ein Vermögen nicht zu erhalten / erwirtschaften gewesen.

  • Uups..der Klimaschutz ist ja doch nicht tot..wie sich das ja offenbar ganze Heerscharen von "Wohlstandsbewahrern" wünschen.







    Nö..die sich anbahnende Klimakatastrophe nimmt immer weiter an Fahrt auf..das sagt uns uns die Klimaforschung immer deutlicher..und gegen die Physik helfen eben keine Wunschvorstellungen.







    Wer glaubt Probleme loszuwerden, indem man sie verdrängt..der glaubt auch die schimmelnden Essensreste wären weg, wenn man sie unterm Teppich verscharrt.







    Gut das diese Innitiative gezeigt hat, daß die Mehrheit der Menschen..und das wohl nicht nur in HH, nicht so doof sind wie die momentan regierenden samt ihrer "Aber früher gings doch auch Fraktion" es gerne hätten.







    Wer die Fakten ernst nimmt, weiß: es wird noch sehr viele weitere Überrachungen dieser art geben - gut so..

    • @Wunderwelt:

      Wer glaubt, den Normalbürger glücklich zu machen, in dem man sich wieder globaler Probleme zuwendet und Normalbürger noch immer seine Mieten nicht bezahlen kann oder seine Kinder eine ordentliche Schulbildung erhalten, der glaubt auch....

      • @nurmalsonebenbei:

        Der Normalbürger wird ganz sicher richtig glücklich sein, wenn Hamburg absäuft.

      • @nurmalsonebenbei:

        Unter den Klimawandelfolgen leiden auch hier in erster Linie die Wenigverdiener.



        Wir alle tragen jetzt schon die Kosten, die durch Klimawandelfolgen entstehen. Die sind versteckt in vielfältigen, stetig teurer werdenden Versorgungs- und Dienstleistungen wie Wasseraufbereitung, Versicherungsprämien etc.. Das rechnet uns eben nur keiner explizit vor.

  • Gute Entscheidung!



    (zumindest für alle Nicht-Hamburger)

    "Test-Regionen" für verstärkten Klimaschutz sind Gold wert für die restlichen Regionen. Klappt etwas nicht, muss man den Fehler nicht wiederholen. Funktioniert dagegen etwas gut, macht man es eben auch.

    Da Hamburg allerdings nicht repräsentativ für viele (z.B. ländliche) Regionen ist, sollte es mehr unterschiedliche Vorreiter für den Klimaschutz geben. Freiwillige vor!

    Wichtig ist natürlich der intensive Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Regionen. Und der wird unbedingt erforderlich sein, denn die Umsetzungsprobleme werden immens sein: technische, sozialpolitische, bürokratische, wirtschaftliche, politische usw. usw.. Eine teilweise große Unzufriedenheit der Bürger in den Vorreiter-Regionen wie z.B. Hamburg wegen dem gewaltigen Ausmaß der Maßnahmen wird sich m.E. schwer verhindern lassen.

    Deshalb wird eine umfangreiche



    Zusammenarbeit über alle Differenzen (z.B. Parteien, Stadt/Land-Bund etc.) hinweg der Schlüssel sein.

  • Wer das Ergebnis der hamburger Entscheidung nicht teilt, dem kann man selbstverständlich Begeisterung nicht verordnen. Zumindest für sich selbst, sollte man jegliche zögerliche, schlimmer: ablehnende, Haltung zum Umweltschutz (Klima inkel) hinterfragen. Weiter unten wies ein User auf die Gesetzgebungskompetenzen zwischen Bund und Ländern hin, aber soweit sich daran nichts ändert, bestünden diese ebenfalls "2050" fort und hat zumindest mit dem Ehrgeiz der Entscheidung (Erreichen der Ziele 2030) nichts zu tun. Hamburg hat sich die Möglichkeit eines künftigen Standortvorteils erschlossen; möge es diesen nutzen.

    • @Gerhard Krause:

      Durch welche rosarote Brille sehen sie einen künftigen Standortvorteil?

      Kleckern statt klotzen und das möglichst günstig ist ein Konjunkturprogramm für existierende Hersteller, die günstig liefern können. Von denen sitzt aber keiner in Hamburg - da gibt es nur den vorhandenen Standortvorteil eines Hafens, in dem die Blechkisten mit den "Geräten" (egal ob von Hisense, Midea oder BYD... ) einfach und schnell entladen werden können.



      Und wenn der Verband der Nicht-Wohnkonzerne (dem auch Genossenschaften angeschlossen sind), vor steigenden Kosten warnt, werden die für die Bau- und Montagearbeiten auch am liebsten mit Unternehmen aus dem EU-Ausland zusammenarbeiten, die schon dank EU-Freizügigkeit nicht verpflichtet sind, zu hamburger Löhnen und Preisen zu arbeiten. Und sich mangels Greifbarkeit der Verantwortlichen auch noch ein paar Schweinereien mehr erlauben können - werden eben in Hamburg Häuser gedämmt statt bei Wiesenhof Hähnchen geschlachtet...

      • @FriedrichHecker:

        Die Rechnung stimmt nicht. Kosten entstehen nicht durch Blechkisten oder Solarmodule. 70-80% der Kosten entstehen durch die Installation. Das gilt sowohl bei Wärmepumpen als auch bei Solaranlagen. Ich habe vor kurzem ein paar Angebote auseinander gerechnet.

    • @Gerhard Krause:

      Gibt es wirklich einen Standortvorteil?

      HH hat entschieden, Klimaziele früher erreichen zu wollen und das mit den beschränkten Kapazitäten eines Landesgesetzgebers und ohne finanziellen Rückhalt durch den Bund oder die EU. Unter diesen Voraussetzungen ist das Ganze aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt und dieses Scheitern werden Gegner ausnutzen.

      • @DiMa:

        Danke für Ihre Meinung. Schon die Bauordnung und Anwendung des Bundesrechts bzw Planungsrechts im übertragenen Wirkungskreis ist Ländersache. Sache der Länder ist es ebenfalls, Ihre Finanzierung zu sichern. Erbschaftssteuer ist gleichfalls Ländersache. Man merkt den Argumentationsketten an, dass manche Kräfte nicht wollen. Damit macht man sich politisch, sozial, wirtschaftlich und evolutionär überflüssig. Schreiben Sie gerne, wie es ginge, dass das Vorhaben erfolgreich ist. Beste Grüße

        • @Gerhard Krause:

          Änderungen des Bauplanungsrechts bringen nur Nichts, da die Frage der Modernisierungsumlage im Mietrecht (und damit Bundesrecht) geregelt ist. Einzelne Länder können davon nicht abweichen.

          Das Aufkommen der Erbschaftsteuer steht zwar den Ländern zu, die Gesetzgebungskompetenz liegt jedoch beim Bund. Mangels Hebesätze kann HH das Aufkommen auch nicht eigenständig beeinflussen.

          Die einzigen steuerlichen Hebel wären die Grunderwebsteuer, die Grundsteuer (geht ebenfalls auch die Mieter) und die Hundesteuer. Nur, wenn HH die Sache im Alleingang Ernst nehmen solllte, wird auch entsprechend Gewerbesteuer abwandern.

          Es ist vollkommen egal, wie man zur Frage der Umsetzung des Klimaziels steht, den ein einzelnes Bundesland ist eigenständig schlichtweg nicht in der Lage, solche Ziele zu erreichen.

          Wie es ginge: Gemeinsames Vorgehen der EU, des Bundes und der Länder.

          • @DiMa:

            Das ist natürlich noch präziser. Auf der "Rechtsfolgenseite" ist es jedoch nicht (so) düster.. Ja, ein gemeinsames Vorgehen wäre schön.

  • Auf die Umsetzung bin ich gespannt. Wie bisher schon üblich werden zuerst unrealistische Ziele vorgegeben, und wie schon bisher üblich wird man sich dann über die Umsetzungsprobleme wundern.

  • Die Diskussionen der Hamburger zum Thema verdeutlichen sehr gut das Dilemma der Industrienationen. Solange wirtschaftliche Interessen gegen den Klimaschutz aufgerechnet werden und von den Entscheidern lediglich abgewogen wird anstatt beides zu verbinden, wird das mit dem Erreichen der Klimaziele nichts werden.

    Sehe ich mir in Deutschland die Anzahl der Autos mit Verbrennungsmotor auf den Straßen an, den Anteil fossiler Energien zur Wärmeerzeugung oder den Bereich der energieeffizienten Gebäudesanierungen, so fällt das Ergebnis pro Klimaschutz in Deutschland noch recht dürftig aus. Wird Zeit das auch konservativere Zeitgenossen hierzulande das Potential erkennen, welches klimafreundliches Wirtschaften mit sich bringt.

    • @Sam Spade:

      Es gibt Kommunen, die bereits eine alternative Wärmeplanung abgeschlossen haben. Allerdings denke ich gleichzeitig, dass Sie das Problem gut dargelegt haben. Im schlimmsten Fall, sind Eigentümer "Wandelleugner" und oder unterstützen politische Kräfte, die aus verschiedenen Gründen gegen Umwelt - bzw Klimaschutz sind.

  • Warum nicht ein berufsbezogenes Grundeinkommen für Journalisten, die journalistische Standards einhalten? Wir werden aufgrund von KI mit einer nie dagewesenen Propaganda-Schwemme zu tun haben, die die Demokratie bedoht. Aufgrund der Multikrisen braucht es gute, frei verfügliche Berichterstattung, die nicht nur oberflächlich die Trends der sozialen Medien und Positionen der politisch kompromittierten US-Medienhäuser abbildet. Anstatt dass hiesige Medien auf den Zug aufspringen und KI implementieren um mit den gigantischen Propagandaschleudern wie meta und twitter zu konkurrieren, könnte man auf gute Recherche und Qualität setzen und journalistische Standards fördern. Wahrheit und Denken allgemein wird im Zeitalter der KI ein ganz knappes Gut werden. Das sollte man schützen und konsequent einen andren Weg gehen als die USA vorgeben. Die Menschen sind auf dem Weg in eine mittelalterliche Gesellschaft in der Glauben statt Wissen herrscht. Es gibt keine gemeinsame Faktenbasis.

    • @Schwabinger :

      Naja, das kommt wohl darauf an, wie man die KI trainiert. Wie wäre es einen Teil der jährlichen 9Mrd+ des ÖRR in eine politisch neutrale KI zu investieren?

      • @Nachtsonne:

        Diese KI Hörigkeit halte ich schon für eine Bankrotterklärung ans Denken. Ich habe KI Zusammenfassungen von mehrseitigen pdf Dokumenten mit komplexen Inhalten getestet. Die KI produziert scheinbar kohärente Zusammenfassungen aber wenn man nachprüft, stellt man fest, dass die KI teilweise am Inhalt vorbei halluziniert und falsche Zusammenhänge aus dem Text kostruiert.

        Ich bin aber ganz dafür, den ÖRR umzustrukturieren. Das halbe Programm kann man streichen und stattdessen kostenlosen online-Zugang zu allen wissenschaftlichen Arbeiten, Uni Bibliotheken und Uni-Archiven anbieten. Dazu eine Suchplattform, die auf die wissenschaftlichen Inhalte aus den digitalisierten Uni- Bibliotheken verweist. Google wird immer unbrauchbarer und KI ist ein Massenverdummungsprojekt, dem sollte konsequent etwas entgegen gesetzt werden.

    • @Schwabinger :

      Haben wir schon, nennt sich öffentlicher Rundfunk

  • Jedes Problem in Hamburg mit der Umstellung in den nächsten Jahren wird die AFD als mahnendes Beispiel genüsslich auskosten und breitreten! Und Probleme wird es massig geben. Oder wirklich nur eine Person das alle Autos in HH innerhalb von 10 Jahren auf Elektro umgestellt werden können? Ich bezweifle das sich Rot-Grün-FFF hier mittelfristig einen Gefallen getan hat.

    • @Franz Tom:

      Wieso sollte es jemanden interessieren, was eine Partei von Außenseitern meint?



      Die Politik hat im Namen und Auftrag der Bürger und nicht im Partikularauftrag eines Moskauer Diktators zu handeln.

    • @Franz Tom:

      Wieso Gefallen getan?



      Jetzt müssen sie Farbe bekennen - Politik wie Bürger.



      Wer als Partei immer mit ambitionierten Klimazielen wirbt verdient es auch dann dementsprechend (über)ambitionierte Ziele gesetzt zu bekommen.



      Und die Bürger werden sich hoffentlich daran erinnern das sie sich das selbst eingebrockt haben, wenn vielleicht Privatautos verboten, der Flughafen geschlossen oder Airbus seinen Standort mit 12.500 Mitarbeitern verlegt.

      • @Saskia Brehn:

        "Und die Bürger werden sich hoffentlich daran erinnern das sie sich das selbst eingebrockt haben, wenn vielleicht Privatautos verboten, der Flughafen geschlossen oder Airbus seinen Standort mit 12.500 Mitarbeitern verlegt."

        Das werden wir nie erfahren, weil nichts davon passieren wird. Plant auch niemand.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Gretchenfrage ist, ob die Industrie diesen Beschluss ernst nimmt. Zur Not einfach HH-Gebiet an Niedersachsen abgeben. Die nehmen die Industriebetriebe bestimmt gerne. Die teuren Wohnungen in Hamburg werden durchsaniert, stört deren Mieter ohnehin nicht. Den Rest von Hamburg erklärt man zum energetischen Niemandsland und streitet sich anschließend 20 Jahre vor den Verwaltungsgerichten, wem die Emissionen zugerechnet werden. Bis dahin trinken wir weiter Latte aus ökologisch korrekten Bechern und loben uns gegenseitig für unser vorbildliches Verhalten.

    • @Franz Tom:

      Ist es nach heutigem Wissen der richtige Schritt oder nicht? Das muss doch die Frage sein, nicht, was eine seltsame Gruppierung da tun mag.

      Wer Klimaschutz ernstnimmt, und dafür gibt es viele Gründe, wird auch beim Einzelauto insbes. Verbrenner ansetzen. Nebenbei dürfte die Lebensqualität am Ort mitsteigen.

      • @Janix:

        Ich glaube das die Bürger Lebensqualität in allererster Linie mit dem ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln in Relation setzen und da dürfte es weiter bergab gehen, denn die Klimaziele sind verdammt teuer - siehe Hamburgs Idee die Preise für Fernwärme um 30% zu erhöhen um Geld für den weiteren Ausbau des Netzes akquirieren zu können...



        Auch die Mieten werden weiter steigen ob der drastischen Kosten für Modernisierungen die Vermieter zweifelsohne auf ihre Mieter umlegen werden, etc...

        • @Saskia Brehn:

          Nichts gegen die Erhitzung zu tun, heißt, dass Teile Hamburgs unter den Meeresspiegel rutschen. Das ist dann teuer.

          Was man an "nötigen" Autos sparen kann, ist richtig viel Moos. Oder an versteckten Zuschüssen beim Flughafen. Oder bei Autostraßen. Oder beim Import von fossilen Stoffen.



          Beim Dämmen kann ich beide Seiten verstehen: die dämmen wollen und die es mit dicken Pullis lösen wollen. Fossil hingegen ist gar keine nachhaltige Option.

          • @Janix:

            Damit Hamburg nicht unter den Meeresspiegel rutscht müssen hauptsächlich China und die USA etwas tun.

          • @Janix:

            Wer +70cm bis 2100 als Argument für Hamburgs "Absaufen" anführt sollte vielleicht auch auf eine generationsübergreifende Energiewende setzen, bei der ein Wandel ökonomisch vertretbar realisierbar wäre. Keine Regierung wird in der HH die Durchsetzung der notwendigen Maßnahmen bis 2040 überleben. Das wird also nichts. Falls Sie jung genug sind, können wir gerne eine Wette darauf eingehen. Dummerweise wird das Ergebnis schlechten sein, als es bei einem vernuenftigen Vorgehen sein könnte.

          • @Janix:

            "Nichts gegen die Erhitzung zu tun, heißt, dass Teile Hamburgs unter den Meeresspiegel rutschen."

            Sie glauben tatsächlich, daß man dieses Szenario verhindern kann, indem man das Ziel der Klimaneutralität unter der Hinnahme von immensen Kosten fünf Jahre vorzieht?

            Wenn sich diese Annahme wirklich bewahrheitet, hat diese Maßnahme nicht den kleinsten Einfluß darauf. Es hat nicht einmal Einfluß, wenn dies alle Städte in ganz Europa tun. Selbst, wenn wir in ganz Europa sämtliche Emissionen auf Null senken, würde der globale Ausstoß von CO2 um 9% sinken. Unser Anteil an den globalen Emissionen ist einfach zu gering, um auch nur den kleinsten Einfluß nehmen zu können.

            Sämtliche Klimaschutzmaßnahmen, die wir hier im europäischen und erst recht im deutschen Alleingang durchführen, sind verbranntes Geld. Wir sollten das ganze Geld lieber für die Anpassung an das zukünftige Klima ausgeben - oder für die Forschung, wie CO2 in extrem großem Maße aus der Atmosphäre entfernt (und ggf. gelagert oder umgewandelt) werden kann. Um bei Hamburg zu bleiben: Deiche erhöhen und Hochwasserschutz verbessern. Nicht die Klimaneutralität vorziehen - das hat nur Nachteile.

    • @Franz Tom:

      Wenn es "Probleme massig geben wird", dann wird doch wohl hoffentlich nicht nur die AFD diese als mahnendes Beispiel auskosten und breittreten. Die demokratischen Parteien könnten mit gutem Beispiel voran gehen und der AFD so den Wind aus den Segeln nehmen.

      • @DiMa:

        Die "Gas muss her und Wurst ist Wurst"-Fraktion, die zurzeit regiert, wird sich sich fleißig am Breittreten beteiligen.

  • Den Mietern in Hamburg müsste bewusst sein, dass sie die Modernisierung ihrer Häuder durch die Modernisierungsumlage zu tragen haben werden. Da es sich dabei um ein Bundesgesetz handelt, hat HH überhaupt keine Möglichkeit dies zu ändern - außer der Steuerzahler übernimmt die Kosten, was selbst für eine "reiche" Stadt recht drastisch sein dürfte.

    Na dann viel Erfolg bei der Umsetzung.

    • @DiMa:

      Eigentlich wären die CO2-Einnahmen im KTF das Mittel der Wahl. Aber das verpulvert man ja lieber mit fragwürdigen Wasserstoff- und Gasprojekten, u.s.w...

      • @Jörg Schubert:

        Alles nach "Eigentlich" ist eigentlich uninteressant, den HH kommt an die Einnahmen aus dem KTF nicht ohne fremde Schützenhilfe heran.

  • taz: *Die Hamburger haben am Sonntag entschieden, mit dem Klimaschutz früher Ernst zu machen. Einen Modellversuch zum Grundeinkommen lehnten sie dagegen ab.*

    Dass der Klimaschutz langsam mal wichtig wird, haben die Hamburger wohl endlich kapiert. Aber ob nun 2045 oder "schon" 2040 ist ohnehin egal, denn es wird zu spät sein, weil die Treibhausgas-Emissionen 2030 ihren Höhepunkt erreichen und dann ein sich selbst verstärkender Klimawandel ausgelöst. wird.

    Dass mit dem 'Modellversuch zum Grundeinkommen' geht aber wohl noch nicht in die Köpfe der Bürger hinein. Das wird sich aber ändern, wenn der Mensch als Arbeitskraft nur noch ein Störfaktor ist. In einer Welt voller Maschinen, Computer, Automaten, Regelungstechnik, Roboter und KI wird der Mensch als Arbeitskraft überflüssig werden, egal ob er nun Hilfsarbeiter oder Ingenieur ist.

    ***Die Roboter-Revolution steht vor der Tür. (Humanoide Roboter von Figure 3, über den Tesla Optimus bis zum deutschen NEURA).*** www.youtube.com/watch?v=sCNRiMX80yY

    • @Ricky-13:

      Das hat man uns vor 25 Jahren auch über die Industrie 4.0 erzählt und vor 18 Jahren beim Smartphone.

    • @Ricky-13:

      Bis jetzt hat jede Industrielle "Revolution", seien es Antriebsmaschinen, CNC-Steuerungen, Industrieroboter (mit Schweißrobotern fing das an) den Bedarf an Fachkräften erhöht. Sogar bei den mechanischen Webstühlen und Spinnmaschinen im 18. Jahrhundert war das schon so, durch die neue Technologie wurden Textilien einfach leichter verfügbar, die Nachfrage hat sich erhöht, usw.

      • @The Calif:

        Das war tatsächlich einmal so, aber 'die heutige Welt' sieht anders aus. Bank- und Sparkassenangestellte werden jetzt schon eingespart, denn ein Computer ist schneller und günstiger als ein Sparkassenangestellter, der Räume benötigt, Urlaub haben möchte und nicht bereit ist 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr zu arbeiten.

        Seit Jahren haben wir regelungstechnisch gesteuerte Fabrikstraßen; selbst Fahrkartenautomaten werden schon durch das Smartphone ersetzt und benötigen keine Wartung mehr; es gibt computergesteuerte Lager mit digitalisiertes Bestandsmanagement; Landmaschinen die durch GPS gesteuert selbständig auf den Feldern die Ernten einfahren; demnächst autonom fahrende LKWs und Fahrerlose U- und S-Bahnen, und so weiter und so fort - und die KI übernimmt auch schon immer mehr. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann sind die meisten der heutigen Arbeitsplätze durch Maschinen besetzt, auch wenn man uns weismachen möchte, dass das alles nicht so schlimm wird. Der nächste Schritt zur Roboter-Revolution, (der selbständig denkt), wird nur noch dadurch aufgehalten, dass die benötigte Mathematik noch nicht zur Verfügung steht, aber die wird sich die KI demnächst selbst entwickeln.

    • @Ricky-13:

      Figure 03 ist next Level. Aber Deutsche bekommen davon nichts mit da sie sich für Digitalisierung viel zu wenig interessieren. Ohne Grundeinkommen wird das noch lustig.

  • Gut gut die mieten werden so anziehen das es den gesamten Pöbel aus ganz Hamburg vertreibt. Die gut betuchten freuts ,der rest fasst sich an den Kopf.

    *klar könnte man das Sozialgerecht ausgesgtalten aber die deutsche Verwaltung ist schon mit Normalbetrieb überfordert und die Parteien haben von effektiv Mittel einsetzen um der Masse zu dienen soviel Ahnung wie von Raumfahrt.

  • Schau mer mal wie sie es umsetzen.



    Papier ist bekanntlich geduldig.



    Ich finde 2045 schon unrealistisch. Aber ein demokratisches Ergebnis ist zu respektieren - und aus der Ferne kann man sich auch genüsslich zurücklehnen und zuschauen, was klappt und was nicht.



    Insofern muss Hamburg nun ins kalte Wasser springen. Wird spannend zum Beispiel bezüglich des Nadelöhr Elbtunnel oder der neuen Hafenbrücke oder wie binnen 15 Jahren bis 2040 das Gasnetz quasi komplett ersetzt werden soll.



    Neben der spannenden Frage wie das alles zu finanzieren ist drängt da noch viel mehr die Frage, wer das machen soll - Handwerker und Facharbeiter sind Mangelware, deren Auftragsbücher auf Jahre voll.



    Hamburg wird nun also der Stresstest für linke Klimaambitionen. Wenns klappt Chapeau, wenns nicht klappt und das große Wehklagen um noch weiter explodierender Mieten einsetzt, dann höflich auf den 'Zukunftsentscheid' verweisen und 🤷‍♀️ machen

    • @Saskia Brehn:

      Was Sie 'linke Klimaambitionen" nennen, ist nichts anderes als ein realistischer, solider und wahrscheinlich sogar sehr lukrativer ökonomischer Entwicklungspfad.

    • @Saskia Brehn:

      Verzeihung, wie definieren Sie, bitte, "linke Klimaambitionen", aufgrund geforderter Sozialverträglichkeit, oder sind es für Sie andere Gründe?

      • @Gerhard Krause:

        Nein, meiner Meinung nach ist genau das Gegenteil der Fall - nicht sozialverträgliche Klimaziele kommen von links.



        Links schaut nicht ob etwas sozialverträglich ist, da geht's nur stur ums Datum.



        Öl und Gasheizungen weg - egal wie teuer die Alternativen, egal ob Personal vorhanden.



        Individualverkehr am besten auch komplett weg - sollen doch alle Öffis fahren, ob bei denen ein Bus fährt oder nicht ist egal. In Hamburg mag das aufgrund der urbanen Struktur freilich weniger das Problem sein.



        Linke werben gern mit Förderungen - dabei kann sich die nur leisten wer ausreichend verdient...



        Egal ob ehemalige e-Auto-Prämie, Solarförderung, Wärmepumpenförderung, usw - wer das beansprucht hat ein Haus, hat ein Auto, hat Besitz und zumindest genügend Geld um in Vorkasse zu gehen bis die Förderung hintenrum wieder reinkommt.



        Das ist nie sozialverträglich, dass ist eine Reichenförderung - die sich dann hinterher mit den Federn schmücken progressiv zu sein, während der Pöbel im Mietshaus sitzt, an den Mieten verzweifelt und die Heizung runterdreht...



        Sozialverträgliche Klimapolitik war noch nie links.

        • @Saskia Brehn:

          Sie haben offenbar ein völlig falsches Bild davon (oder keine Ahnung?) was Links ist.....wird wohl mitlerweile für alles als Schimpfwort verwendet was irgendwie mit Klimaschutz zu tun hat, wird dadurch aber nicht richtiger....die E-Auto-Prämie wurde übrigens 2016 von der Merkel Regierung eingeführt (und soll wohl auch unter der aktuellen Regierung 2026 wieder kommen), jaja diese linke CDU. Die SPD würde ich in weiten Teilen auch nicht als Links bezeichnen.

          • @PartyChampignons:

            "die E-Auto-Prämie wurde übrigens 2016 von der Merkel Regierung eingeführt"



            Aber das war doch nie und nimmer eine sozial verträgliche Prämie - e-Autos konnte (und kann) sich nur leisten wer Kohle hat - gerade im letzten Jahrzehnt, als nur Neuwagen zur Verfügung standen die bei 40.000€ oder (weit) höher im Anschaffungspreis lagen.



            Wer da zig zehntausende investieren konnte bekam etliche tausend Euro zurück.



            Das ist eine Politik der Umverteilung von unten nach oben.

            • @Saskia Brehn:

              Ja , ist aber KEINE Politik der Linken, das, mit verlaub, ist Blödsinn.

              • @PartyChampignons:

                Aber Linke gehen auf die Barrikaden, wenn wie jetzt diskutiert die PV-Förderung wegfallen soll.



                Habecks Wärmepumpenoffensive unterstützt Eigenheimbesitzer - vom armen Rentner bis zum Milliardär im Elfenbeinturm.



                Wieso brauchen Millionäre Förderung? Was ist daran sozialverträglich?



                Linke wollen beim Klima immer Gießkanne - Geld für jeden, Hauptsache er verringert seinen CO2 Abdruck.



                Das ist Privilegsicherung für Reiche und nichts anderes.



                Weil Reiche sich Maßnahmen wie neues Auto kaufen, neue Heizung einbauen,etc ohne nachzudenken leisten können und so alle Prämien abgreifen, während der kleine Mann mühsam über Jahre auf eine Förderung hinspart.



                So wurde der Millionär am Ende dreimal gefördert und Arme einmal oder gar nicht.



                Die müssen aber über ihre Steuern sämtliche Förderung, die Reiche abgegriffen haben, mittragen.



                Das mag absolut gesehen den CO2 Ausstoß senken, ist für mich aber völlig irre, wenn Menschen die schon vorher nicht wissen wohin mit ihrem Geld der neue e-Porsche gefördert wird oder die Wärmepumpe oder oder...

                • @Saskia Brehn:

                  Jetzt hören sie doch endlich auf das Wort "Linke" zu verwenden

        • @Saskia Brehn:

          Komisch, wo wohnen Sie denn? Ich kenne besonders viele Linke die in Sozialberufen arbeiten, die übrigens oft nicht besonders gut bezahlt werden. Diese sozial eingestellten Menschen wollen genau das, was oben gesagt wird, nämlich sozialverträglichen Klimaschutz. Wahrscheinlich haben Sie die viel zu vielen Egoisten in der sogenannten Mitte gemeint, die nur an ihren eigenen Vorteil denken.

        • @Saskia Brehn:

          Klimaschädliches findet bei der Reicheren statt, die haben für so etwas wie Langstreckenflüge, feiste Autos, ... überhaupt die nötigen Penunzen übrig.



          Ausbaden müssen es die in den weng hitzeresistenten Wohnungen.



          Auch daher ist Klimaschutz sozialförderlich.

  • // Sollten die Ziele nicht erreicht werden, muss mit Sofortprogrammen gegengesteuert werden. . . . . So müssten bis 2040 alle Gas- und Ölkessel in Wohn- und Nichtwohngebäuden ausgetauscht werden – bei gleichzeitiger Stilllegung des gesamten Gasnetzes. . . . . Im Wohnungsbau sind deutlich schnellere Sanierungen notwendig, die Industrie müsse zugleich von fossilen Energieträgern auf Wasserstoff und E-Fuels umstellen. //

    Als Praktiker sage ich nur „Viel Spaß an der praktischen Umsetzung“.

    • @Der Cleo Patra:

      Wirklich schrecklich, was da jetzt alles auf uns zukommt! Besser dann wohl kein Fortschritt und keine Maßnahmen gegen unsere Klima- und Umweltzerstörung...

      • @dites-mois:

        Exakt. Keine Maßnahmen gegen den Klimawandel, da wir nichts ausrichten können. Unser Anteil an den globalen Emissionen ist mit ca. 2% (bzw. 9% in der EU) einfach zu gering, um in irgendeiner Weise Einfluß auf das Weltklima zu nehmen. Es ist nicht schön, es ist niederschmetternd, dem ganzen ohnmächtig zusehen zu müssen, aber so ist es nun einmal. Wir können nichts machen und sollten deswegen - ja, das meine ich ernst - sämtliche Klimaschutzmaßnahmen mit sofortiger Wirkung einstellen und keinen Cent mehr dafür ausgeben.

        Stattdessen: Anpassung an das in der Zukunft erwartete Klima und massive Förderung der Forschung, wie das CO2 in großem Stil aus der Atmosphäre geholt und gelagert oder umgewandelt werden kann.

        Anpassung kann bedeuten: Intelligente Bewässerung in der Landwirtschaft, Ansiedlung von Baumarten, die resistenter gegen Trockenheit sind, Erhöhung der Deiche, Ertüchtigung der Abwasserentsorgungsanlagen (siehe Ahrtal) - usw., usf. Damit müßte jetzt angefangen werden. Aber Klimaschutzmaßnahmen sind das letzte, was wir uns jetzt leisten sollten.

    • @Der Cleo Patra:

      Ich kann mir schon das Geschrei und die Schuldzuweisungen vorstellen, wenn die zu wenigen Heizungsinstallateure wegen dieser Sofortprogramme nur noch Heizungsanlagen austauschen müssen, und keine Kapazitäten (auch wegen fehlender Fachkräfte) mehr haben, um in Neubauten überhaupt noch eine Heizungsanlage einzubauen. Dann hätte selbst Hamburg massenhaft Leerstand, nur leider ungewollt.

    • @Der Cleo Patra:

      Genau das hab ich auch gedacht. Prinzipiell mal mutig, sowas anzugehen und sich hohe Ziele zu stecken. Aber genau an solchen Punkten frag ich mich, wieviel Menschen die da abgestimmt bzw. auch nicht abgestimmt haben, sich überhaupt Gedanken gemacht haben, was die Umsetzung dann in der Realität bedeutet. Und das nicht nur technisch, sondern auch sozial.

  • Mutiges Signal von der Hansestadt, so lob ich mir!



    Das nimmt auch bei anderen Regionen Deutschlands wie Bayern etwas Druck vom Kessel und schafft die notwendige Verschnaufpause bis 2050. Der Klimawandel kann kommen, wir sind bereit 👍

    • @Alios-Eberhart Schimpanski:

      Wandel kommt- außerhalb von Diktaturen - häufig durch Gruppen, die zeigen, dass es einfach geht. Und dass klimaneutral sogar einiges an Vorteilen bietet.

  • Es erinnert an das Plebiszit gegen die Einführung der 6 jährigen Grundschule in Hamburg vor ein paar Jahren: Eine wohlhabende, besser gebildete, gut organisierte Minderheit hat das Instrument der "Volks"-Abstimmung dazu mißbraucht, um im ihr Ding durchzudrücken. Die Ärmeren und Bildungsfernen, die die Folgen am stärksten zu spüren bekommen werden, haben überhaupt nicht mitgeschnitten, worum es eigentlich geht, und sind nicht abstimmen gegangen.

    • @melly:

      Fast schon lustig, wie Sie der CDU/AFD-Kampagne auf den Leim gehen, ausgerechnet die Unterprivilegierten als Verlierer darzustellen, denen jetzt offenbar die Katastrophe bevorsteht. Genau die Sozialverträglichkeit steht aber, und zwar verbindlich, im Zentrum des Zukunftsentscheids. Und was Sie ein "Ding der Wohlhabenden" nennen, ist sachlich und faktisch ein sehr dringliches Ding aller. Lässt sich aber natürlich nur erkennen, wenn man Charakter und Ausmaß der Klimakrise überhaupt begreift.

    • @melly:

      Wobei 44% Beteiligung m.E. schon mehr als ordentlich ist für eine Bürger/innenbefragung. Und wer nicht abstimmt, kann sich nachher nicht beschweren.

      • @Ciro:

        44% bedeuten, dass nur knapp über 22% aller Wahlberechtigten dafür gestimmt haben, mehr als 3/4 dagegen nicht. Die Aussgage "wer nicht abgestimmt hat, kann sich hinterher nicht beschweren" ist eine "klassistische" Akademikersicht, die ausblendet, dass das Verfolgen komplexer Themen und demokratische Partizipation sozial und bildungsmäßig voraussetzungsvoll sind. Im Gegensatz zur allgemeinen Wahlen, bei denen die Teilnahme vergleichsweise breit ist, sind Plebiszite zu Spezialthemen meist den Bessergebildeten auf den Leib geschneidert und damit sozial exklusiv. So auch im vorliegenden Fall. Aus Demokratiesicht ist das sehr fragwürdig.

        • @melly:

          Nach Ihrer Logik hätte es niemals eine erfolgreiche Arbeiterbewegung gegeben - im Grunde meinen Sie offensichtlich, dass wer nicht studiert hat, für komplexere Themen zu doof ist. Aus Demokratiesicht ist das sehr fragwürdig.

        • @melly:

          Das heisst dann im Umkehrschluss:



          1. Keine Wahlen mehr, weil die Wählenden sich sowieso nicht informieren?



          2. Wenn 50% nicht wählen, dann könne sie die nicht der Gegenseite zuschlagen. Eher nur 1/4 hat was gegen mehr Tempo bei Klimaschutz.

  • Finde ich gut. Hamburg rettet die Welt.



    Dann können wir uns ja noch ein bisschen Zeit lassen und einen vernünftigen Weg einschlagen.

  • „CDU-Fraktionschef Dennis Thering sprach demgegenüber von einem bitteren Tag für Hamburg. Drastisch steigende Mieten, Jobverluste, Fahr- und Heizungsverbote würden die Folge sein.“ Solche Drohungen kann ich mir nicht anders erklären, als dass Politiker dieses Schlages in irgendeiner Weise von fossilen Geschäftsmodellen profitieren. Denn so blind und minderintelligent können sie doch nicht sein, oder? Das Klima kippt an immer mehr Stellen auf der Welt. Weltweit Brände, Flüsse beginnen im Sommer zu vertrocknen. Wer bezahlt die Rechnung dafür? - Und ja, auch nachhaltige Geschäftsmodelle generieren Arbeitsplätze, Umsätze und Gewinne!



    Ich hoffe, dass Hamburg Vorbild für andere Städte wird.

    • @nothingness:

      Hängt davon ab wie sozialverträglich und Bürgerfreundlich die Umsetzung erfolgt. Falls nicht, wird es eher wenig Nachahmer geben. Mal ganz abgesehen davon, dass es für die globale Klimaentwicklung vollkommen irrelevant ist ob Hamburg nun 2045 oder 2040 klimaneutral wird. Von daher es dieser Volksentscheid nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas.

    • @nothingness:

      Mit dem Vorwurf der Minderintelligez wäre ich etwas vorsichtiger. Wenn ein flächenmäßiges kleines Gebilde wie die Stadt Hamburg dies beschließt, ist die klimatechnische Wirkung gleich Null. Sie - und wir alle - können nur auf die Vorbildfunktion hoffen. Diese Hoffnung hat uns allerdimngs schonmal enttäuscht, als Deutschland mit seiner Energiewende Vorbild sein sollte.

      • @Bommel:

        Die Enttäuschung geht auf die Kappe der. CDU und allen voran Herrn Altmaier. Und die Nutzniesser sind die Chinesen. Und zwar nicht nur als Exporteur,sondern va als Nutzer von billigem erneuerbarem Strom.

      • @Bommel:

        ... und dies dann selber sabotiert hat. Genau solches zu verhindern, ist der Zukunftsentscheid eben eine (von vielen notwendigen) Maßnahme.

  • Wer sich mal die niedrige Wahlbeteiligung und dann die Aufschlüsselung der einzelnen Hamburger Wahlbezirke genau anschaut, muss zu folgendem Schluss kommen.



    Die reichsten Viertel Hamburgs haben mit 50% Wahlbeteiligung abgestimmt, während es in den ärmeren Vierteln eher nur ca 30-35% waren. Der Anteil an Briefwählern, ein Mittel das statistisch ebenfalls exponentiell öfter von Besserverdienern genutzt wird, lag fast überall um die 80%.



    Bei dem Volksentscheid haben die besser Betuchten der ärmeren Bevölkerung nochmal so ein richtiges Ei ins Nest gelegt.

    • @Šarru-kīnu:

      Was leider bei Wahlen auch so ist.

      Es gab aus Köln mal die Zahl einer über doppelt so hohen Wahlbeteiligung im Superreichenviertel im Vergleich zum Plattenbau-West-Viertel

      Klimaschutz hilft ansonsten denen, die sich keinen Garten, keine Bäume, keinen Privatpool leisten können. Energieverschwendung eindämmen findet dann im Schnitt bei den Reicheren statt, die die Energie für Autos, Flüge, feiste Häuser, ... derzeit zu billig und auf Kosten Dritter bekommen.



      Bei aller denkbaren Detaildiskussion.

    • @Šarru-kīnu:

      Wenn Menschen ihre demokratischen Rechte nicht wahrnehmen, ist ihnen nicht zu helfen. Es ist albern, sich darüber zu beschweren, dass andere abstimmen gegangen sind.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Bei Wahlbeteiligungen unter 50% bei denen die Elite unter sich bleibt, sehe ich das als Linker anders. Hier werden abgehängte Communities übergangen und den Ärmsten die nächste Miet und Nebenkostenerhöhung kalt serviert. Das läuft im Prinzip als Elitenprojekt so wie die ganze Klimawende, bei der die Armen die Photovoltaikanlage und Wallbox der Besitzenden zu sponsern haben. Diese Form der Umverteilung ist aber nicht meine Vorstellung von linker Politik,

        • @Šarru-kīnu:

          "Hier werden abgehängte Communities übergangen..."

          Ist der Gang zum Wahllokal so anstrengend?

        • @Šarru-kīnu:

          Die Armen könnten sich ja auch organisieren. Gab's vor über 100 Jahren auch schon...

          • @Volker Scheunert:

            Ja, aber leider haben in solchen Organisationen meist Leute das Sagen, die von den Interessen derer, die sie vertreten, weitgehend abgekoppelt sind.

            Als Mieter kann man sich z. B. in einem Mieterverein organisieren (ich bin im Kieler Mieterverein). Aber der Mieterverein zu Hamburg bewertet laut Artikel die Warnung vor höheren und schneller steigenden Mieten als Panikmache. Erstaunlich und wirklichkeitsfremd. Da hat die Zustimmung zum "Klimaschutz" Vorrang vor Mieterinteressen.

            Und als abhängig Beschäftigter kann man sich in einer Gewerkschaft organisieren (ich bin bei Verdi). Aber die Gewerkschaften trommeln ebenfalls gern für das, was ihre hauptamtlichen Funktionäre für "Klimaschutz" halten, und fangen erst an, gegen dessen Folgen zu protestieren, wenn Massenentlassungen anstehen.

            • @Budzylein:

              Was ist denn denn für Sie "echter Klimaschutz", wenn Sie das, was die "hauptamtlichen Funktionäre für 'Klimaschutz' halten" ablehnen, und worin unterscheidet sich "Ihr" Klimaschutz davon?

              • @Volker Scheunert:

                Es gibt nicht "meinen" Klimaschutz. Ob man das Klima in der real existierenden Welt wirklich "schützen" kann, bezweifle ich. Man kann natürlich versuchen, Emissionen zu vermeiden. Die deutsche Variante davon ("Energiewende") läuft allerdings meist darauf hinaus, Energie zu verteuern, sodass hierzulande energieintensive Industrien und die damit verbundene Wertschöpfung abgebaut werden und die Emissionen stattdessen in anderen Ländern entstehen, wo dann auch das Geld verdient wird. Und deutsche "Klimaschützer" sind in der Regel fixiert auf Photovoltaik und Windkraft, für die ein konventionelles Backup benötigt wird, sowie auf Maßnahmen, die Verzicht verlangen, und lehnen alles ab, was auch ohne Verzicht funktioniert. Es geht anscheinend in erster Linie darum, Buße zu tun. Die meisten "Klimaschützer" haben (als Backup für die Zeiten, in denen es dunkel und windstill ist) die Ersetzung der emissionsarmen Atomkraft durch emissionsintensivere Gaskraftwerke befürwortet (wobei das hierfür benötigte Fracking-LNG natürlich im Ausland produziert werden muss, weil es ja hier zu gefährlich wäre).

  • Dass das bedingungslose Grundeinkommen scheitern würde war absehbar in Zeiten, in denen man Flüchtlingen und Bürgergeldempfängern kaum das Schwarze unter den Fingernägeln gönnt. Leider steht eine relativ unsinnige Neiddebatte im Vordergrund, die positiven Effekte eines bedingungslosen Grundeinkommens (Abbau der überbordenden Sozialbürokratrie, bessere Marktchancen für schlecht qualifizierte Arbeitnehmer) werden dagegen kaum diksutiert.

    • @FtznFrtz:

      Es wurde allerdings gar nicht über das bedingungslose Grundeinkommen an sich abgestimmt, sondern nur über einen weiteren, zeitlich und in der Anzahl begrenzten Testlauf. Die von Ihnen genannten (vermuteten) Vorteile lassen sich aber mit so einem Test kaum oder gar nicht erproben, darum lässt sich die Sinnhaftigkeit dieses Vorschlags um so mehr in Frage stellen.

    • @FtznFrtz:

      Solche Versuche werden abgelehnt, weil sie keine verwertbaren Daten liefern. Menschen verhalten sich anders, wenn sie wissen, dass es die Knete nur zeitlich begrenzt gibt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Obendrein hätte keiner der ausgelosten Teilnehmer irgendwelche Nachteile - im schlimmsten Fall kein Zusatzgeld, im besten Fall reichlich extra freie Kohle. Solange im Pool kein realitätstreuer Lastenausgleich stattfindet (ja, das heißt, dass einige nicht unbeträchtliche Verluste im verfügbaren Einkommen haben werden!) kann man die Ergebnisse bezüglich Verhalten und Akzeptanz der Teilnehmer in die Tonne treten.

  • 37,5% sind für die Keule auf die Ärmsten? Auwai....



    Immerhin 2040 statt 2045. Ob das letztendlich was bringt, bleibt dahingestellt.

  • Einfluss der Klimaentscheidung auf das Weltklima: Null. Aber wird kosten.



    Und was dsa BGE angeht - gut dass das abgelehnt wurde. Entgegen der Aussage im Artikel "mit positiven Erfahrungen bisheriger Versuche" - ausser dass die Bezieher zufriedener waren gab es keine positiven Erfahrungen, die Menschen in den Versuchen haben weniger gearbeitet, sich nicht mehr ehrenamtlich engagiert - sie hatten einfach das Geld mitgenommen. Finnland hat den Versuch sogar vorzeitig abgebrochen.

    • @Sandra Becker:

      Nö das Gegenteil war der Fall, den Menschen gangs besser, sie arbeiteten gleich so viel

    • @Sandra Becker:

      Ja, Klimaschutz kostet. Allerdings: Klima nicht schützen wird noch viel teurer.

    • @Sandra Becker:

      Das ist sachlich so nicht richtig.



      Finnland hat seinen Versuch planmäßig beendet.



      In vielen der weltweit stattfindenden BGE-Pilotprojekte haben die Menschen mehr Erwerbsarbeit gemacht.



      In manchen etwas weniger, aber das waren hauptsächlich Mütter mit kleinen Kindern und junge Erwachsene, die eine längere Ausbildung gemacht haben. Beides positive Effekte.



      Durchweg geht es den Menschen besser, was Sie vielleicht irrelevant finden, es ist aber ein positiver Effekt - und es spart am Ende auch Kosten.

      Ich bin es etwas leid, immer wieder "alternative Fakten" richtigstellen zu müssen, Sie könnten sich vielleicht mal selbst informieren, bevor Sie kommentieren.

    • @Sandra Becker:

      Sagen Sie doch so etwas nicht.



      Das könnte viele Teilnehmer hier verunsichern.

  • Würde ich in Hamburg leben, würde ich die Stadt verlassen! Viel zu teuer und ungerecht

    • @Marcelo:

      Erinsthaft? In Hamburg funktioniert einiges, was in anderen Städten nicht so funktioniert. Das könnte das fehlende Grundeinkommen (wie andernorts auch fehlend) kompensieren.

      • @Janix:

        ja ernsthaft! Seh ich absolut anders

        • @Marcelo:

          Welches finanziell günstigere und gerechtere Gemeinwesen empfiehlt denn der Experte, damit ich meine ungerechterweise von mir (und nicht von jemandem, der es vielleicht noch nötiger hätte) bewohnte Hamburger Genossenschaftswohnung verlasse?

          • @Volker Scheunert:

            Geht`s Ihnen um Grundeinkommen oder um Klimaschutz? Meine Aussage bezieht sich null auf Grundeinkommen!

            Wieso glauben Sie, das ich meine das Sie ihre Wohnung verlassen müssen? Habe ich nie geschrieben!

            Nächste Frage: was soll an ihrer Wohnungsform ungerecht sein in Bezug auf meine Aussage?

  • Das ist sehr schön, dass die BügerInnen sich dafür entschieden haben. Spannend ist, was die Regierung daraus macht. Ich denke an den Berliner Volksentscheid zur Enteignung „Deutsche Wohnen & Co“. Denn was hat das Volk schon zu entscheiden?

    • @Jalella:

      Der von der Klimaschutz-Initiative vorgestellte Gesetzentwurf wird mit dem positiven Entscheid direkt zu geltendem Recht (was ihn zum Beispiel von dem Entscheid 2004 unterschied, der sich gegen den Verkauf der städtischen Krankenhäuser aussprach, aber nicht verbindlich war).

  • Interessante Wahlergebnisse. Ich hoffe doch, dass sich dann auch keiner beschwert, wenn die Mieten steigen.

    • @Samvim:

      Die Mieten steigen bereits jetzt stark aufgrund von Profitmaximierung der Eigentümer - auch ohne energetische Sanierung.



      Der angenommene Gesetzesvorschlag sieht ja gerade vor, dass die Kosten für energetische Sanierung nicht mehr in dem Maße wie bisher auf die Mietenden umgelegt werden darf.

      • @Life is Life:

        Das sind urbane Mythen. Die Mieten steigen aufgrund der explodierenden Bau- und Instandhaltungskosten. Wenn man da jetzt noch teure Sanierungen zusätzlich oben drauf packt wirds eben noch mehr. Und wenn der Vermieter mit der Sanierung miese macht, saniert er nicht, was wiederum das Klimaziel nichtig macht. Wer A sagt und so...

    • @Samvim:

      Klar, Klimaschutz gleich steigende Mieten...

      • @Volker Scheunert:

        Unsere Haussanierung hat bei einem kleinen Haus 90.000€ gekostet, bei Umlegung auf die Mieter sind das 7200€ pro Jahr oder 600€ im Monat, dem steht eine Ersparnis in Erdöl Äquivalent von ca 600 L pro Jahr entgegen - das bezahlt kein Mieter und das wäre erlaubt.

      • @Volker Scheunert:

        Jeder der schon mal einen Kostenvoranschlag für eine energetische Gebäudesanierung in der Hand hatte und die Grundrechenarten beherrscht kann das nachvollziehen

        • @Samvim:

          Warten wir's doch einfach mal ab ...

  • Dann ist es so entschieden. Es sollte sich niemand beschweren, der nicht zur Abstimmung gegangen ist.



    Ich bezweifle zwar, dass das eine kluge Entscheidung ist, aber das Ergebnis einer demokratischen Abstimmung ist zu akzeptieren, auch wenn man das Ergebnis nicht gut findet.



    Aber ich kann natürlich fein reden, da ich nicht in Hamburg lebe. Ich werde es beobachten.

  • Wirklich berauschend ist das Ergebnis nicht:

    23 % der Bürger haben dafür gestimmt



    21 % der Bürger haben dagegen gestimmt



    56 % der Bürger haben garnicht abgestimmt

    • @J. G.:

      So lange Sie das genau so auch bei Abstimmungen schreiben, die genau in Ihrem Sinne ausgehen, okay.

      Für eine Sach-Abstimmung ist es dabei eine schon eher hohe Zahl im Vergleich hierzulande, oder?

  • Bei solchen Entscheiden kann also durchaus Vernünftiges herauskommen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das wird sich erst zeigen wenn es an die Umsetzung geht.

  • Wann findet die Inthronisierung von Louisa Neubauer statt, die von der "WELT" für diesen Ausgang der Abstimmung angekündigt war?

  • "Wirtschaft besorgt, aber konstruktiv"



    Und dann lese ich hauptsächlich über das Gejammer von Vermietern.



    Hat den niemand mal Vertreter von Handwerk und Baugewerbe gefragt? Oder Leute, die Solar- oder Windanlagen bauen? Die werden sich mit beschleunigten Klimaschutzaktivitäten die Nase weiter vergolden lassen. Und das ist Wirtschaft!



    Aussagen seitens SPD klingen nicht so, als sähe man sich in der Lage, das Ganze sozialverträglich zu gestalten. Und dass eine CDU etwas sozialverträglich gestalten will, ist ja ohnehin schon länger vorbei...

    • @Jörg Schubert:

      Sie haben recht, die Aufgabe der Politik ist es, planbare, verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen, die Wirtschaft muss und wird diese dann nutzen, um weiterhin Geschäfte zu machen.



      Eine vor allem wirtschaftspolitisch kluge Entscheidung der Hansestadt, denn wenn man im Klimaschutz versierte Firmen ansiedeln kann werden diese nicht nur Hamburger Kunden bedienen, sondern auch weit darüber hinaus in dieser Zukunftsbranche vorne dabei sein.

    • @Jörg Schubert:

      Hier in Hamburg kann man SPD und CDU zusammenlegen. Da gibt es keinen qualitativen Unterschied. Entsprechend macht es Sinn, dass die Partei sich schwertut mit Sozialverträglichkeit. Sozial ist die SPD ja schon seit längerem nicht mehr.

  • Die Menschen haben oft Schwierigkeiten die Zeichen der Zeit richtig zu deuten, so erkläre ich mir den Verzicht auf das Grundeinkommen.



    Wieviele Berufe beispielsweise jetzt schon komplett durch KI ersetzbar wären, und wieviele das in Kürze werden, ist bei den Leuten noch nicht angekommen. Sonst wäre klar das wir jetzt die Weichen passend stellen und solche Dinge probieren müssen.

    Die Menschheit wird in Kürze ein Projekt beenden an dem sie seit ~12.000 Jahren arbeitet. Die Erschaffung eines Werkzeuge das in beinahe allen relevanten Bereichen besser ist als der Mensch (also bei allem was Arbeit angeht). Es wird gerade am letzten Schritt gearbeitet, der Kombination von Körper mit künstlicher Intelligenz. Und es ist abzusehen dass das wiederum in seiner 3. oder 4. Version tatsächlich den Menschen in allen relevanten Bereichen übertrifft.



    Ab dann fällt die notwendig menschlicher arbeit rasend schnell überall auf dem Planeten gleichzeitig weg. Und dieser Moment ist nicht mehr Jahrzehnte hin, es wird vermutlich schon im nächsten Jahrzehnt soweit sein.



    Wir brauchen dann Verteilungsmechanismen die schon vorher aktiviert werden, sonst verhungern in den Übergangs Jahren Milliarden weltweit.

    • @Rikard Dobos:

      Falscher Gedanke, Handwerker und ähnliche Berufe in der Erbringung von Arbeitsleistung werden boomen, Dachdecker, Sanitär, Hausbau, Agrar, usw. werden boomen, weil durch KI nicht ersetzbar. Was verschwinden wird sind WiWis, Genderwissenschaftler, Juristen, Journalisten, also fast alle, die Nichts greifbares produzieren.

      • @Reinero66:

        Ich vermute, KI wird weniger Jobs kosten, als Sie meinen, An die Stelle der Jobs, die von einer KI erledigt werden können, werden Jobs treten, die die KI steuern, bewerten, prüfen, kontrollieren etc. Und die zahllosen Bullshit-Jobs werden durch KI nicht überflüssig, weil sie es jetzt schon sind.

    • @Rikard Dobos:

      Für den dann beginnenden Verteilmechanismus wird die Spezies Mensch schon selbst sorgen. Und eines ist dabei sicher. Mad-Max ist dagegen ein Kinderfilm.

  • Schaufensterpolitik. Im Umland gelten die neuen Umweltziele ja nicht. Wenn von da Klimabelastungen nach Hamburg überschwappen, müssen die Hamburger um so mehr reduzieren. Und damit alles sozialverträglich ablaufen kann, bedarf es öffentlicher Mittel. Ohne eine gut laufende Konjunktur wird das nicht zu haben sein. Aber wer kann das bis 2040 garantieren. Bei ausbleibendem Wachstum, Schulden oder Hammerkürzungen um Klimaziele zu erreichen?

  • Plebiszite innerhalb eines repräsentativen Systems bergen stets das Risiko verwässerter Verantwortlichkeit der Gewählten. Die hätten auch hier wohl bereits ehrgeiziger in den Klimaschutz einsteigen können.



    Gleichwohl ein Hinweis, dass Klimaschutz gegen alle PR-Märchen sehr wohl zieht und wohl auch generell gewünscht wird. Jetzt darf es Hamburg mal den anderen zeigen.