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Erwerbsarbeit und Existenzsicherung entkoppeln (Bedingungsloses Grundeinkommen) + Mehr (direkte und partizipatorische) Demokratie + Tabakindustrie zerschlagen + Ein staatliches unbares gesetzliches Zahlungsmittel (Geld) einführen und durch Volksentscheid regulieren (Geldschöpfung in Bürgerhand)
meine Kommentare
Eric Manneschmidt
"Uganda erhofft sich einen Weg aus der Armut und Arbeitsplätze, Aktivist:innen vor Ort befürchten verheerende Umweltschäden."
Und immer noch werden Armutsbekämpfung und Umweltschutz gegeneinander ausgespielt. Dabei muss jedem kritisch denkenden Menschen klar sein, dass ein zerstörtes Ökosystem keine Menschen mehr ernähren kann.
Aber Arbeitsplätze kann man natürlich gut mit zerstörerischen Aktivitäten schaffen. Dann halten wir es doch lieber wie Arno Dübel: taz.de/Tod-des-Sta...o-Duebel/!5933495/
Wer Armut wirklich abschaffen will, muss einfach nur umverteilen, die Welt ist längst reich genug. Immer mehr Menschen begreifen das, siehe aktuell: www.diw.de/documen...202.de/23-21-1.pdf
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Danke für den (ersten) Link zum WDR-Aktuell-Beitrag.
Ich war jahrelang aktiv gegen das Zwangsmitrauchen, was wirklich mühsam war, aber am Ende ist doch einiges erreicht worden.
Allerdings bin ich der Ansicht, und das habe ich auch unter den Tabakgegnern immer vertreten, dass wir jederzeit einen Rollback kriegen können, wenn sich das gesellschaftliche Klima drastisch verschlechtert: durch Krieg oder andere Krisen, die Menschen stark verunsichern und ihre Gewaltbereitschaft erhöhen bzw. sie wieder verstärkt zu Drogen greifen lassen.
Staat und Tabakindustrie sind in Deutschland nach wie vor stark verwoben, man denke nur an den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der von der Körber-Stiftung organisiert wird. Kurt Adolf Körber war unter Hitler Waffenproduzent, danach der wohl wichtigste Maschinenbauer der Tabakindustrie (weltweit). Seine Stiftung wird noch heute aus den Gewinnen dieser Sparte finanziert.
Im Ausland sind solche engen Kontakte zwischen Tabakindustrie und ihren Vorfeldorganisationen und Politikern lange schon verpönt, in Deutschland hingegen ganz normal.
de.wikipedia.org/w...er-Stiftung#Kritik
Solche Probleme wie die Tabakepidemie mit jährlich mittlerweile 8 Mio. Toten weltweit (Zahlen der WHO, davon 1 Mio. durch Passivrauchen) kriegen wir m.E. nur in den Griff, wenn wir unser sozio-ökonomisches System umbauen und das Gute Leben für Alle ermöglichen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Wie faul war Arno Dübel wirklich?
Ich habe mich mit seinem Schicksal kaum beschäftigt, aber Prof. Sascha Liebermann schreibt 2017 u.a. "Man wüsste gerne mehr über seine Lebensgeschichte. Ich meine mich zu erinnern, dass in einer dieser Sendung er auf die Frage, was er denn so mache, erzählte, dass er seine Mutter gepflegt und sich noch anderweitig engagiert hat, nicht aber erwerbsförmig. Es ist also keineswegs so, dass er gar nichts gemacht hätte, nur zählte das nicht als Arbeit, es war eben keine Erwerbsarbeit."
blog.freiheitstatt...oert-das-zusammen/
Sicherlich eine schillernde Gestalt, an der sich die Geister scheiden.
zum BeitragGibt es ein "Recht auf Faulheit"? oder zumindest ein Recht auf eine würdevolle Existenz und darauf selbst zu entscheiden, was man arbeitet (und sei es unbezahlt)?
Eric Manneschmidt
[Re]: Danke, guter Punkt!
Es ist in der Tat nur eine mögliche Lesart, dass "brauner Dreck" rechtsextreme Polizisten meint.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Da haben wir wohl sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was unser Staat ist oder besser: sein sollte.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "Die Liberalisierung von Sterbehilfe ist für mich nur noch ein weiterer Eskalationsschritt um neoliberal nicht mehr (genügend) verwertbare Menschen in dieser Gesellschaft noch effektiver aus dem Weg zu räumen."
Ja, danke, das sehe ich auch so!
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Im Hartz IV-System lief gar nichts gut. Die ganze Konstruktion ist entwürdigend und menschenverachtend. Es geht darum Menschen unter der Drohung, ihnen die Existenzgrundlage zu entziehen, in beliebige Arbeit oder in meist unsinnige Maßnahmen zu pressen.
Dabei sind diese Arbeitsplätze oft von der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen her mies und außerdem oft Bullshit Jobs, d.h. sie haben keinen gesellschaftlichen Nutzen, unter Umständen schaden sie sogar.
In einer Situation, in der immer mehr unbezahlte Arbeit (v.a. Sorgearbeit) nicht mehr gemacht werden kann, auf der anderen Seite unser Planet zerstört wird, weil immer mehr Ramsch produziert wird, Leute mit Gewalt in Erwerbsarbeit zu zwingen ist menschenverachtend und einfach saudumm.
Dass Jobcenter-Mitarbeiter bis zu einem gewissen Grad auch nur Befehlsempfänger sind und den erfahrenen Druck "nur" nach "unten" weitergeben, entschuldigt nichts.
In dem konkreten Fall habe ich mir übrigens die verordnete Maßnahme angeschaut (schon am nächsten Tag), sie ging völlig an meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten vorbei. Formal hätten die mich zudem gar nicht zulassen dürfen, ich hätte eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung gebraucht, die ich nicht habe. Es geht beim Jobcenter aber nicht darum, irgendwas sinnvolles in die Wege zu leiten, sondern Gehorsam und Untertanengeist zu erzwingen.
Es würde mich sehr wundern, wenn das Bürgergeld wesentlich anders funktioniert. Ich bin jetzt da raus und erwerbsunfähig.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: gut gemeint ist eben nicht gut gemacht...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Danke für den Beitrag.
zum BeitragDass Sie sogar gänzlich symptomfrei sind, wenn Sie sich in einem freundlichen Umfeld befinden, sehe ich als Bestätigung meiner These, dass Depressionen bzw. ihre Schwere ganz wesentlich von den realen Lebensumständen abhängen. Und ich denke, wir könnten hier auch freundlicher miteinander umgehen, wenn es nur gewollt wäre.
Eric Manneschmidt
Also ich bin einige Zeit nachdem mein "Persönlicher Ansprechpartner" beim Jobcenter damit gedroht hatte, mir die Existenzgrundlage zu entziehen (wörtl. "ich will Sie nicht sanktionieren müssen"), (wieder) schwer depressiv und dann auch suizidal geworden.
Neben den psychotherapeutischen und pharmakologischen Möglichkeiten, um Leuten in dieser Lage zu helfen, fände ich es ungemein wichtig und auch einfach effizienter, Menschen gar nicht erst in so eine verzweifelte Situation zu bringen.
Die ärztliche Psychotherapeutin und BGE-Aktivistin beschreibt ähnliche Fälle aus ihrer Praxis blog.baukje.de/mei...as-grundeinkommen/ und blog.baukje.de/wut-ist-ein-geschenk/
Mit anderen Worten: Es fehlt mir hier (auch in den Kommentaren) die Frage, wie wir unser Zusammenleben vielleicht so gestalten könnten, dass Menschen gar nicht mehr auf die Idee kommen, sich das Leben zu nehmen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Was halten Sie von der Gurtpflicht? Böse übergriffig oder vielleicht doch sinnvoll?
Dass Raucher freiwillig rauchen, ist doch eine sehr fragwürdige Aussage. Das Suchtpotenzial von Zigaretten ist enorm und Sucht und freier Wille widersprechen sich doch etwas, oder nicht?
Was den Verweis auf andere Drogen angeht: Damit kenne ich mich nicht so aus, aber die Idee mit der Cannabis-Legalisierung ist ja, dass man die Lage dadurch besser kontrollieren kann.
zum BeitragUnd was Alkohol angeht, so kann man härtere Maßnahmen befürworten, das ist aber völlig unabhängig von der Frage der Raucherkneipen.
Eric Manneschmidt
[Re]: Naja, warum gibt es eigentlich keine Gammelfleisch-Kneipen?
Da gab es doch auch mal einen Hype.
Kann doch jede/r selbst entscheiden, ob sie oder er gewisse Hygiene-Standards in den Küchen haben will oder nicht. Muss ja keine/r hingehen in so eine Gammelfleisch-Kneipe.
Irgendwie verharmlosen Sie in ihrem Kommentar doch eine Suchterkrankung ("Leidenschaft"), die nach WHO-Angaben 8 Mio. Menschen im Jahr tötet, davon 1 Mio. durch Passivrauchen.
War ein langer Kampf für ein Recht auf rauchfreie Atemluft, der offenbar immer noch nicht zu Ende ist.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ist das nicht eine etwas falsch verstandene Solidarität? Die Tabaksteuer hält immerhin Leute von Rauchen ab, was dazu führt, dass sie besser und länger leben - gerade auch die, die über wenig Einkommen/Vermögen verfügen. (Das ist ja der Sinn der Sache.)
Wäre es nicht besser, die Leute würden "ihre Probleme nicht mit Nikotin/Alk verdrängen", sondern sich anfangen z.B. für die Abschaffung der Armut einzusetzen (machbar, nur eine Frage des politischen Willens)?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich verweise hier wieder auf das Deutsche Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de/de/tab...in_Deutschland.pdf
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Die Geschichte vom sozialverträglichen Frühableben ist nicht nur zynisch, sondern ökonomisch auch falsch. Denn Raucher können in ihrem kürzeren Leben auch weniger beitragen zum gesellschaftlichen Wohlstand, sowohl was bezahlte als auch unbezahlte Arbeit angeht. Dadurch ist Rauchen unterm Strich auf jeden Fall schädlich für das Gemeinwesen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Dazu das Deutsche Krebsforschungszentrum (allerdings von 2004): www.dkfz.de/de/tab...e_Ungleichheit.pdf
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich hab den Artikel zwar auch beim zweiten Lesen nicht vollständig verstanden, finde es aber richtig und wichtig, den Begriff der Arbeit weiter zu fassen als nur Erwerbsarbeit. Und gerade die unbezahlten Tätigkeiten sind es, die in hohem Maße gesellschaftlich notwendig sind, während es im Bereich der bezahlten Arbeit (sog. "Einkommensplätze") oft um unnötige oder schädliche Tätigkeiten geht (Bullshit Jobs).
Ich stimme dem Autor also zu, das Entscheidende ist nicht, wie viel oder wenig gearbeitet wird, sondern wie sinnvoll diese Arbeit ist. Und natürlich, dass die Menschen sie aus freien Stücke ergreifen und nicht von Staats wegen dazu gezwungen werden.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Es ist richtig, es gibt "keine Daten" bzw. keinen empirischen Beleg, dass ein BGE "funktioniert".
Wir wissen nur, dass das heutige System nicht funktioniert, indem es Leute durch das Netz fallen lässt, siehe dazu www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
Und wir wissen, dass wir das planetare Ökosystem gegen die Wand fahren, was maßgeblich daran liegt, dass wir auf Teufel komm raus Arbeitsplätze (=Einkommensplätze) schaffen müssen.
Das mit dem BGE ist letztlich eine ethische Frage. Bei der Einführung des Frauenwahlrechts war auch überhaupt nicht klar, dass das "funktionieren" würde. Frauen hatten schlichtweg Jahrhunderte lang gar nicht die Chance zu beweisen, dass sie politische Verantwortung übernehmen können und wollen.
zum BeitragBeim BGE geht es ja auch darum, dass Menschen Verantwortung für ihr Leben und für das Gemeinwesen übernehmen, indem sie bezahlt oder unbezahlt (aber dann ohne Zwang) die Arbeit machen, die gemacht werden muss.
Ich denke wir kommen nicht daran vorbei, den Menschen diese Freiheit zuzumuten. Nicht alle, aber die meisten werden ihr gerecht werden.
Eric Manneschmidt
[Re]: ...sollte die Antwort sein auf Herma Huhn 10:30
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: 1. Zeitlich unbegrenzter BGE-Versuch:
Es gibt keinen.
Die Dividende aus dem Alaska Permanent Fund läuft seit Jahrzehnten, erreicht aber keine existenzsichernde Höhe (außerdem ist das Modell ökologisch nicht nachhaltig und auch nicht übertragbar).
2. Mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit:
zum BeitragDas steht schon in der Zusammenfassung: "Private Haushalte wendeten im Jahr 2013 für die unbezahlte Arbeit 35 % mehr an Zeit auf als für die bezahlte Erwerbsarbeit. Anfang der 1990er-Jahre waren es sogar fast 50 % mehr."
www.destatis.de/DE...arbeit-022016.html
Eric Manneschmidt
Die Frage nach der Verteilung der geleisteten Arbeitsstunden auf die gesellschaftlich notwendigen Arbeiten, ist schon interessant. Sie stellt sich aber nicht nur bei der unbezahlten Arbeit, auch bei der bezahlten Arbeit gibt es das Problem, dass mitunter nicht die notwendigen, sondern überflüssige und sogar schädliche Arbeiten gemacht werden: de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs
Das andere Ding ist, dass mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen ja die Erwerbsarbeit gar nicht abgeschafft wird (das will auch, denke ich, die Autorin nicht). Es wird sogar die Erwerbsarbeit im Niedrigeinkommensbereich gestärkt, weil man zum BGE beliebig hinzuverdienen kann, was bei bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers nicht der Fall ist, da zusätzliches Einkommen da angerechnet wird.
Mit anderen Worten, das jetzige System wird gar nicht abgeschafft, es wird nur Soziale Sicherheit für alle eingeführt.
Und bei der unbezahlten Arbeit geht es nur sehr bedingt um "Spaß", vieles sind Sorgetätigkeiten, ich weiss nicht, ob es so lustig ist, z.B. kranke oder sterbende Angehörige zu pflegen, aber die Leute tun es, weil es getan werden muss.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...sollte die Antwort sein auf Herma Huhn 10:30
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich finde das gruselig. Weder ökologisch noch marktwirtschaflich sinnvoll.
Ich würde sagen klassische Klientelpolitik, es werden die Gewinne einiger und ein paar Arbeitsplätze gerettet - aus Steuermitteln. Wobei das Arbeitsplatzargument ja immer sticht, egal ob sie dem Gemeinwohl zuträglich sind oder nicht.
Dafür habe ich die Grünen nicht gewählt.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: „Was heißt das nun in konkrete Politik übersetzt?“
So schwer ist das doch nicht. Das heisst, dass der Westen jetzt mal Ernst machen sollte mit der Umsetzung seiner Werte und Ideale. Menschenrechte einhalten und durchsetzen, für alle Menschen. Entwürdigende Zustände wie Ausbeutung, Armut und Hunger abschaffen.
Partikularinteressen, jedenfalls wenn sie dem Gemeinwohl offensichtlich entgegenstehen, Einhalt gebieten.
Ich bin auch noch nicht überzeugt, dass der Westen nicht eine positive Führungsrolle in der Welt übernehmen kann, wenn er sich moralisch erneuert - an seinen eigenen Idealen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Welches Land, wenn ich fragen darf?
Sicherlich kein Land, in dem es ein Bedingungsloses Grundeinkommen gab. Sondern eines mit irgendeiner Form von Arbeitszwang, wahrscheinlich sogar einer Ideologie der Arbeit.
Sie haben Recht, dass man das BGE nicht simulieren kann in einem zeitlich begrenzten Versuch.
Es bleibt aber Fakt, dass in Deutschland mehr Arbeitsstunden unbezahlt (und mithin ohne Zwang) geleistet werden als bezahlt, siehe letzte Zeitverwendungsstudie von 2013. Da wird aber auch nicht an Menschen appelliert, sie tun das einfach so.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...aber darum geht es in dem Artikel doch gar nicht !
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Also in der Zeit der Vor- und Frühgeschichte denke ich haben die Leute ihre Kleidung wohl hauptsächlich aus Tierhäuten hergestellt - soweit sie welche brauchten. Und einen "Hof" hatten sie in dem Sinne wohl auch nicht.
Nehmen Sie's mir nicht übel, aber ein bisschen was zu lesen scheint mir wirklich sinnvoller, als einfach mal so ein paar Parolen rauszuhauen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Das Problem ist doch immer: Wie lässt ermessen, wie sehr jemand in der Lage zu welcher Arbeit ist?
Ich weiss nicht recht, nur weil Sie offenbar sich als nachdenkenden Menschen im Gegensatz zu den (allen?) anderen sehen, halte ich mich doch lieber an das was Historiker, Ethnologen, Archäologen und solche Leute rausgefunden haben.
Übrigens geht's beim Grundeinkommen auch nicht um "üppiges" durchfüttern, sondern nur um ein bescheidenes, aber menschenwürdiges Leben.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Haben Sie den Artikel gelesen?
Er handelt überhaupt nicht davon, wer ein guter oder schlechter KANZLER war, sondern wer ein guter oder schlechter EX-KANZLER war/ist.
zum BeitragIst ein ziemlicher Unterschied, oder?
Eric Manneschmidt
Dem ist wenig hinzuzufügen.
zum BeitragVielleicht dass wir auch unseren Planeten mit dem Rumgehoppel zuschanden machen.
Schon deshalb höchste Zeit, mal davon wegzukommen, Arbeit als Selbstzweck zu zelebrieren.
Eric Manneschmidt
[Re]: Karl Marx hin oder her: Alle mir bekannten Pilotprojekte mit bedingungslosen Geldleistungen (also Testläufe eines BGE) zeigen, dass die Arbeitsbereitschaft nicht sinkt, außer bei jungen Müttern, die sich mehr um ihre Kinder kümmern, und jungen Menschen, die eine längere Ausbildung machen.
In vielen Projekten arbeiten die Menschen sogar mehr (Erwerbsarbeit), insbesondere im Globalen Süden.
Unabhängig davon gibt es eine Menge von unbezahlter und unbezahlbarer Arbeit, d.h. das machen die Leute sowieso schon heute ohne "Anreiz" oder Zwang, weil sie einfach meinen, dass das gemacht werden muss. Logischerweise wird das einfacher, wenn man nicht mehr zu (oft sinnloser oder schädlicher) Erwerbsarbeit gezwungen wird.
zum BeitragEric Manneschmidt
Grundsätzlich löblich, wenn es denn am Ende auch wirklich fließt.
Aber das "Klimageld", das im Koalitionsvertrag steht, also die Ausschüttung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die (hiesige) Bevölkerung zur sozialen Abfederung des Klimaschutzes, halte ich für noch wichtiger, denn ohne die gibt es mittelfristig keine Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich bin kein Historiker, aber was Sie schreiben, erscheint mir einigermaßen zweifelhaft.
Immer das dunkle Mittelalter..., aber Fakt ist, dass Arbeitshäuser eine neuzeitliche Maßnahme waren, um Menschen zur Arbeit zu zwingen. Und mit der Industrialisierung mussten die (mittellosen) Leute noch mehr und härter arbeiten. Im Mittelalter wurde Betteln bei Weitem nicht so problematisiert, sondern im Prinzip als Broterwerb akzeptiert.
Natürlich ist das auch eine Frage des Arbeitsbegriffes, wenn Sie Betteln als "Arbeit" definieren (kann man ja machen), dann haben natürlich alle immer irgendwie gearbeitet.
Eine andere Frage ist die Verdichtung von Arbeit, mittelalterliche Bauern haben zwar theoretisch alle Tageslichtstunden gearbeitet, aber faktisch wohl viele schöne Pausen gemacht. Das durften Industriearbeiter nicht mehr tun und heute dürfen es auch nicht alle (je nach Job).
www.diepresse.com/...arbeitet-als-heute
Ich verstehe auch nicht ihre Aussage, dass Sie heute niemand zur Arbeit zwinge. O.k., vielleicht haben sie geerbt oder reich geheiratet (Glückwunsch!), aber für alle anderen gilt "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (August Bebel 1883/Franz Müntefering 2006). Andernfalls können die Leute natürlich auf der Straße sitzen und um Almosen bitten (nicht überall dürfen sie noch sitzen taz.de/Polizei-ver...enstadt/!5921450/), aber heutzutage kriegen die dann schon Sprüche wie "geht doch arbeiten" zu hören. Und wenn Sie Sozialleistungen abgreifen wollen, müssen sie entweder arbeitswillig oder belegbar arbeitsunfähig sein. Wenn sie als arbeitsfähig gelten, aber nicht wollen, werden sie sanktioniert, d.h. es wird ihnen das Existenzminimum entzogen.
Das ist m.W. weder im Mittelalter noch in frühgeschichtlicher Zeit mit den Leuten gemacht worden.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Die Frage ist, wieviele Hemden man braucht oder meint zu brauchen.
Wir lesen offenbar nicht dieselben Bücher oder Artikel. Ich empfehle: David Graeber.
zum BeitragEric Manneschmidt
Warum wird Frau Scheer nicht wenigstens ein bisschen konkret, WIE sie Soziales und Klima zusammendenken will?
zum BeitragNicht ein Wort zum Klimageld, das ja im Koalitionsvertrag steht. Irgendwie ist dann noch die Rede von "guten Arbeitsplätzen", als ob das reicht als Antwort auf die Soziale Frage. Und - allen Ernstes - von der Energiepreisbremse, sicherlich kein Beispiel für das Zusammendenken von Klima und Sozialem.
Insgesamt ein peinlicher und, zumindest mir, unverständlicher Artikel.
Eric Manneschmidt
[Re]: "In nichtkapitalistischen Gesellschaften war der Zwang zur Arbeit größer."
"In der mittelalterlichen Agrargesellschaft wurde der Zwang zur Arbeit ggf.von der Gemeinschaft sehr massiv umgesetzt."
Das stimmt so wohl nicht. Im Katholizismus ist Reichtum ein Problem für das Seelenheil, daher wurden immer Leute gebraucht, denen man Gutes durch Almosen-Geben tun konnte.
Auch in archaischen Gesellschaften dürfte im Regelfall der Zwang zur Arbeit wesentlich geringer gewesen sein, die Leute waren auch mit weniger materiellem Wohlstand glücklich und diese Grundbedürfnisse lassen sich in einem intakten Ökosystem mit geringem Aufwand befriedigen.
Heute ist "Arbeit" (Erwerbsarbeit) ja eine Ideologie, sicher auch aufgrund des protestantischen Arbeitsethos. Es wird unglaublich viel wirklich überflüssiges Zeug produziert, z.T. direkt für die Tonne. Oft werden dadurch Umwelt- und Gesundheitsschäden verursacht, die dann wieder mühsam behoben/geheilt werden müssen.
In meinen Augen ein echtes Wahnsystem.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Naja, die gibt es doch längst. 1796 schlug der englische Autor Thomas Spence vor, allen Boden zu verstaatlichen und aus den Pachterlösen eine "Quarterly Dividend" an alle Einwohner zu zahlen. Außerdem Direkte Demokratie, allgemeines Wahlrecht und die Gleichberechtigung von Mann und Frau ( www.grundeinkommen...undeinkommens.html ). Heute wären weitere Finanzierungsquellen denkbar: Transaktions- und Umweltsteuern.
zum BeitragEin erster Anfang könnte das "Klimageld" sein, das ja immerhin im Koalitionsvertrag der Ampel steht.
Alles kein Hexenwerk, man muss sich nur ein bisschen umgucken.
Eric Manneschmidt
Ja, Brandmauer klingt gut.
zum BeitragAber es wird nicht gehen, ohne die Blinden Flecke der "Demokraten" mal etwas aufzuhellen.
Ich muss immer wieder an Franz Münteferings "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" denken (die taz berichtete: taz.de/!434214/).
Eine absolut inakzeptable Position (erst recht nach der Verfolgung der sogenannten "Asozialen" durch die Nazis), deren Verkündung aber keinerlei Folgen für die Karriere von Müntefering hatte.
Und auch das sog. "Bürgergeld" hat sich davon noch nicht wirklich emanzipiert, nach wie vor ist es möglich, Menschen zu sanktionieren, d.h. sie unter das gesetzlich definierte Existenzminimum zu drücken.
Obwohl laut Grundgesetz das Recht auf Leben (in Würde) für alle Menschen gilt, auch für unbotmäßige, faule, unsympathische usw.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wirklich?
zum BeitragKinder bloß weg von den Eltern und diese möglichst mit Erwerbsarbeit beschäftigen?
Für diese Ideologie haben kanadische BGE-Aktivistinnen den Begriff "Jobismus" geprägt.
Ein Irrweg und die Ursache von viel Elend in dieser Welt!
Eric Manneschmidt
Die KPÖ hat 2014 die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen in ihr Programm aufgenommen. Das ist eine klare Absage an irgendeinen Kommunismus stalinistischer Prägung. Insofern würde sogar ich mir überlegen, die zu wählen, wäre ich Österreicher.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich hab mich in den letzten Jahren kaum noch mit dem Thema beschäftigt und hab daher keine Zahlen zur Hand, aber früher war das Verbrennen von Tabakprodukten die größte Quelle von Luftverschmutzung, und zwar von eigentlich leicht vermeidbarer Luftverschmutzung.
zum BeitragWas nicht heissen soll, dass die Verschmutzung durch Verkehr und Industrie hingenommen werden müsste.
Eric Manneschmidt
[Re]: Lifestyle, Statussymbol, Freiheitssurrogat...
zum BeitragEric Manneschmidt
"Die Klimabewegung muss nicht das Rad neu erfinden. Wenn wir soziale Gerechtigkeit stärker mit Klimaschutz verbinden, kann das gelingen."
Für meine Begriffe geht das knapp, aber dennoch am Ziel vorbei. Richtig wäre SOZIALE SICHERHEIT mit Klima- bzw. Umweltschutz (wir haben ja nicht nur ein Problem mit dem Klima) zu verbinden. Soziale Gerechtigkeit ist ziemlich kompliziert und jeder hat davon eine andere Vorstellung. Aber wenn jeder Mensch IMMER in Würde leben kann, dann lässt sich ganz anders über gesellschaftliche Probleme diskutieren und beschließen. Götz Werner hat immer gerne Friedrich Schiller zitiert: “Der Mensch ist noch sehr wenig, wenn er warm wohnt und sich satt gegessen hat, aber er muss warm wohnen, und satt zu essen haben, wenn sich die bessere Natur in ihm regen soll.”
Dem steht August Bebels und Franz Münteferings "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" gegenüber. Solange das aber gilt, rasen wir weiter auf den Abgrund zu.
zum BeitragHauptsache es werden Arbeitsplätze gerettet...
Eric Manneschmidt
"Sollte man von der Kunst leben können?"
Ich finde diesen Ansatz schwierig, außer vielleicht man legt den Erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys zugrunde ( de.wikipedia.org/w...erter_Kunstbegriff ): Jeder Mensch ist ein Künstler.
Das ist ein bisschen wie mit "man muss von seiner Hände Arbeit leben können."
Der Punkt ist: Man sollte sowieso leben können, immer und auch, wenn man nichts zustande bringt. Existenzsorgen sind nämlich nicht nur für Künstler hinderlich.
(Ich habe übrigens einen Abschluss als Musiker.)
zum BeitragEric Manneschmidt
"Freiheit hat immer auch eine körperliche Seite, und eine liberale Ordnung braucht auch Räume für Willkür, für Beliebigkeit. Das Recht zu fliegen, Zweckloses zu besitzen, ohne Tempolimit über die Autobahn zu fahren, das sind diese Reservate. Völlig ohne sie, habe ich den Eindruck, kommt man nicht aus."
Das überzeugt mich nicht. Willkür und Zwecklosigkeit ja, aber vielleicht nicht, wenn diese objektiv Schaden verursachen. Jazz und Improvisationstheater für alle, aber Fliegen und Autobahnen für niemanden.
Ich denke, Möllers vermischt hier Freiheitsdrang einerseits mit kompensatorischem (Frust-)Konsumverhalten andererseits. Letzterer wesentlich erzeugt durch den Zwang, (oft sinnlose) Erwerbsarbeit ausüben zu müssen.
"Eine liberale Ordnung lebt immer davon, dass man Handlungen zurechnet. Man muss Personen verantwortlich machen können. Das wird schwierig, wenn sie zu arm oder zu schlecht informiert sind, um Verantwortung übernehmen zu können, oder wenn sie so mächtig sind, dass alles, was sie tun, Nebenwirkungen hat."
Das gefällt mir besser. Deswegen drastische Vermögens- und Erbschaftssteuern und ein Bedingungloses Grundeinkommen für alle. So dass niemand mehr überreich oder bettelarm und existentiell ungesichert ist.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Sie sollten nicht alles glauben, was Christian Lindner und Konsorten so von sich geben.
Natürlich ist ein BGE finanzierbar, jedenfalls wenn die Leute weiterhin aktiv sind so wie heute. Wir haben keinen Mangel an Gütern und Dienstleistungen, sie sind nur sehr ungleich verteilt. Das würde ein BGE - ein Stück weit - korrigieren.
Dazu lesenswert: www.grundeinkommen...anreizproblem.html
zum Beitragsowie bge-rheinmain.org/material/finanzierung
Eric Manneschmidt
Wie einfach wäre es dagegen, allen ein Bedingungsloses Grundeinkommen auszuzahlen. Meinetwegen erstmal nur an Minderjährige. Ohne Zuschläge, ohne Anträge, ohne Probleme mit dem Datenschutz, ohne Nichtinanspruchnahme.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "Denn in der Tat ist Verzicht die Lösung - zumindest in hiesigen Breiten."
zum BeitragJein.
Der Mann spricht von "lustvollem Verzicht", das ist schon wichtig. Und er betont mehrfach, dass die Art wie wir heute arbeiten, die Ursache des Problems ist.
Wir müssen wohl auch darauf verzichten, Leute zur Arbeit zu zwingen.
Eric Manneschmidt
Ich bin nicht so sicher, dass Klimaschutz in erster Linie Entbehrung bedeuten muss.
zum BeitragWenn man es intelligent macht, könnte uns ein erheblicher Zuwachs an Lebensqualität blühen. Dazu gehört dann das leider mittlerweile ausgebremste "Klimageld" und in seiner Fortentwicklung ein Bedingungsloses Grundeinkommen - finanziert u.a. aus Umwelt-, Transaktions- und Vermögenssteuern.
Macht über sein eigenes Leben zu haben und sich nicht dauernd verkaufen zu müssen für das Existenzminimum, fühlt sich glaube ich besser an, als Auto fahren, fliegen, Fleisch essen etc.
Um das der Öffentlichkeit klarzumachen müsste die Klimabewegung aber noch stärker Umwelt und Soziales (und Demokratie) zusammendenken, immerhin gibt es dazu Ansätze, siehe z.B. diese Konferenz am 18. und 19.4. in Berlin: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Eric Manneschmidt
[Re]: Die Frage ist, ob wir so viel Zeug überhaupt brauchen zum Glück.
zum BeitragOder nicht vielleicht ein bisschen abrüsten sollten, weniger Ramsch kaufen und verkaufen, also auch weniger transportieren. Weniger arbeiten, weniger extrahieren, weniger produzieren. Weniger Müll. Mehr leben und genießen.
Aufhören uns und den Planeten (und seine Ökosysteme) zu überfordern mit dem Höher-Schneller-Weiter-Spiel und BIP-Wachstum um jeden Preis.
Eric Manneschmidt
[Re]: "Ein BGB krankt (u.a.) daran, dass dieses auch an Nicht-Bedürftige ausbezahlt werden müsste."
Erstens ist eigentlich jeder Mensch bedürftig.
Aber Sie meinen, dass manche genug andere Einkommen haben und deshalb kein BGE brauchen.
Nun gut: Dann holen wir das Geld mit der Steuer wieder zurück. Das ist einfacher (also auch billiger) und menschenwürdiger (weil "Bedürftige" nicht mehr stigmatisiert werden).
Außerdem kriegen "Nicht-Bedürftige" eine Menge Leistungen, obwohl sie dafür auch zur Kasse gebeten werden könnten: Straßen und Wege, subventionierten ÖPNV, kostenlose Schulen und Unis, subventionierte Theater und Opernhäuser usw. - und nicht zuletzt einen Einkommenssteuerfreibetrag, den das BGE ja ersetzen würde.
Äußerst lesenswert zum Thema ist folgender Artikel von Roland Blaschke:
zum BeitragIneffektiv und politisch gefährlich: bedürftigkeitsgeprüfte Sozialtransfers zur vorgeblichen Sicherung der Existenz und Teilhabe
www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
Eric Manneschmidt
[Re]: Sehr richtig!
Und danke für das Böll-Zitat, das kannte ich noch nicht.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Was ist das für eine Frage?
Wer soll WAS bezahlen?
Wollen wir lieber für die Aufrechterhaltung der Armut zahlen (Gesundheitskosten, Armutskriminalität, Sozialarbeit für Obdachlose und andere Abgehängte, Bürokratie, die Menschen gängelt und unnötig ist, Wahlkampfkostenerstattung für die AfD etc.) oder für die Abschaffung der Armut, so dass die Leute in die Lage versetzt werden, ein gutes Leben zu führen und auch der Gesellschaft etwas zurückzugeben?
zum BeitragEric Manneschmidt
Es tut mir leid, dass ich mich wiederhole: All das müsste nicht sein. Geld ist sowieso kein Problem, Fiat-Geld lässt sich beliebig erschaffen. Und die produzierte Gütermenge reicht auch, dass niemand in Deutschland (und in der Welt) arm sein müsste. Es ist nur eine Frage der Verteilung...
Dazu Dr. Martin Luther King 1967, einige Monate vor seiner Ermordung: www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich wünsche mir, dass die Opposition den Stier bei den Hörnern packt.
Bin zwar schon lange nicht mehr in Polen gewesen und hab auch sonst wenig Einblick (spreche nur sehr wenig Polnisch), aber längerfristig ist es doch im Allgemeinen die bessere Strategie, Probleme aufzuklären als auszusitzen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich fürchte, das Problem ist eine logische Folge unseres sozioökonomischen Systems:
Erstens gilt es viele Arbeitsplätze in der Autoindustrie und auch beim Autobahnbau zu erhalten. (Und auch der Klimwandel wird viele Arbeitsplätze schaffen.)
Zweitens bedeutet das Herumfahren (oder sogar -rasen) in der eigenen Blechkiste für viele Leute so ziemlich die größte Freiheit, die sie sich vorstellen können. Sonst gehört ihr Leben ja ihrem Boss auf der Arbeit.
Solange Existenzrecht und Erwerbsarbeit so eng verknüpft sind, wird sich m.E. nichts ändern. Siehe auch bge-rheinmain.org/jobismus
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Und vielleicht Lebensmittelpakete statt Geld, damit die Eltern das Geld nicht für Zigaretten und Alkohol ausgeben?
Gucken Sie mal ins Grundgesetz, da steht irgendwo was mit "Würde".
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Man schützt die Demokratie aber nicht, indem man Hofberichterstattung betreibt und Kritik an kritikwürdigen Entscheidungen und Verfahren unterlässt.
zum BeitragIm Gegenteil, es muss darüber diskutiert werden, wo sich die Dinge ändern müssen, damit die Demokratie erhalten bleibt und mit den Herausforderungen der Zeit fertig werden kann.
Demokratie ist nämlich kein "System", das wie eine Maschine so vor sich hin läuft, sondern eine Haltung der involvierten Bevölkerung. Und letztere erodiert zunehmend.
Es ist dringend geboten, die Demokratie weiterzuentwickeln, dazu gehören Volksenscheide auf allen Ebenen und ein Bedingungsloses Grundeinkommen, damit die Leute Zeit und Nerven haben, um sich zu engagieren.
Eric Manneschmidt
Derweil passieren durchaus Dinge, die das Blatt noch wenden können. Z.B. dieses Vernetzungstreffen am 18. und 19.4. in Berlin:
"Diese Veranstaltung wird das Thema Armut und Umverteilung in der sozial-ökologischen Transformation in den Fokus rücken und nimmt Bezug auf den Bericht „Earth for All“ an den Club of Rome. Darin wird die wachsende Ungleichheit (zwischen Staaten, aber auch innerhalb von Gesellschaften) als Haupthindernis gesehen, angemessene Maßnahmen gegen den Klimawandel durchzusetzen."
zum Beitrageveeno.com/309331441
Eric Manneschmidt
[Re]: Na, dann definieren Sie mal, was (für Sie) "Arbeit" ist.
Ist das, was Spaß macht, grundsätzlich keine Arbeit? (Darf Arbeit also keinen Spaß machen?)
Was ist, wenn eine Tätigkeit manchen Spaß macht und anderen nicht?
Was ist mit der Pflege von kranken und sterbenden Angehörigen? Die kann man sich eher nicht aussuchen und sie sind vielleicht nicht so süß wie Kinder.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Süß. Sie haben Ihre Eltern also bezahlt für die 15, 20 oder 25 Jahre, in denen die sich um Sie gekümmert haben...
Ehrenamt ist wichtig, der größte Teil der unbezahlten Arbeit sind aber Sorgetätigkeiten, kein klassisches "Ehrenamt". Es ist auch nicht so, dass unbezahlte Arbeit immer "Spaß macht" oder Spaß machen muss. Sie ist einfach notwendig und muss daher ermöglicht werden.
Übrigens ist nicht jede Erwerbsarbeit sinnvoll oder notwendig. Auch das spricht dagegen, die soziale Absicherung über Erwerbsarbeit zu organisieren.
zum BeitragEric Manneschmidt
Finde das jetzt inhaltlich etwas dünn. Der Autor hätte vielleicht etwas konkreter werden können, was er sich denn von den Klimaleuten an Vorschlägen erwartet hätte.
Für Berliner könnte sich die Öffentliche Konferenz zur sozialökologischen Transformation am 18. und 19. April lohnen: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
(Für mich ein bisschen zu weit weg.)
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Zitat: "Was ist ein "Künstler"? Geht es da nur um die Selbsteinschätzung oder auch darum, ob das künstlerische Niveau auch objektiv betrachtet hoch ist? Ist letzteres der Fall, dann ist die Vermarktung meist auch kein Problem."
Das finde ich hochproblematisch. Erstens halte ich es für sehr zweifelhaft, Kunst objektiv und unabhängig von Moden und Zeitgeist zu bewerten. Zweitens fallen mir doch gleich Gegenbeispiele ein von Künstlern, die möglicherweise (von ihren Zeitgenossen) verkannt wurden/werden: Vincent van Gogh versus Dieter Bohlen.
Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs, niemand kann wissen, wieviele verkannte Genies uns nie bekannt wurden, weil sie ihre Potenziale gar nicht entfalten konnten, sondern die ganze Zeit mit (möglicherweise sinnloser oder sogar schädlicher) Erwerbsarbeit beschäftigt waren. Oder da sie im Globalen Süden lebten, als Kind verhungert oder an irgendeiner leicht vermeidbaren Krankheit verreckt sind.
Das gilt im Übrigen ja nicht nur für die Kunst, sondern zumindest auch für die Wissenschaft.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "Leistungserbringung ohne Nachfrage"
Ich denke, das trifft es nicht so ganz. Präziser wäre: "Leistungserbringung ohne mit Kaufkraft unterlegte Nachfrage"
Wir wissen in Wahrheit nicht, ob es eine Nachfrage gäbe, wenn mehr Leute mehr Geld hätten (sich das Vermögen nicht so stark konzentrieren würde).
Und ja: Wir sollen ihnen Geld geben, aber nicht zwingend "dafür" (also für ihre Kunst), sondern einfach, damit sie leben können. Das ist eh sowohl ethisch als auch ökonomisch geboten.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Nun ja, Sie haben meinen Punkt mit der unbezahlten Arbeit wohl überlesen. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie von 2013 werden 57% der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden nicht bezahlt (www.destatis.de/DE...rbeit-022016.html).
Zweitens steigt im Niedrigeinkommensbereich logischerweise der "Arbeitsanreiz", weil Erwerbseinkommen nicht mehr auf Sozialtransfers angerechnet wird.
Und für Gutverdiener wird das BGE alleine nicht reichen, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern.
Übrigens zeigen alle mir bekannten BGE-Pilotprojekte, dass das Arbeitsangebot nur bei Leuten zurückgeht, die entweder kleine Kinder betreuen oder länger in Ausbildung bleiben (beides sicherlich sinnvoll für die Gesellschaft). Häufig arbeiten die Menschen sogar mehr (auch was erwerbsförmige Arbeit angeht).
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Nein, das ist völlig unmöglich. Ihr Konzept erfordert, dass irgendeine allmächtige Behörde im Detail jede Art von geleisteter Arbeit bezüglich ihres gesellschaftlichen Nutzens bewertet. D.h. jede Art von Sorgetätigkeit (für Kinder, Alte, Kranke, Freunde, Nachbarn, Kollegen...) müsste klassifiziert werden, jede Art von gesellschaftlichem Engagement (z.B. politisches Engagement in Parteien und Vereinen oder auch außerhalb jeder Organisation), jede Art von schöpferisch-kreativer Aktivität (Malerei, Musik, Tüftelei, ...), jegliche Bildungsaktivität (ob das ein Studium oder das Belegen eines Volkshochschulkurses oder das Lesen eines guten Buches ist).
Es kommt hinzu, dass diese Super-Arbeitsbehörde auch ganz genau wissen müsste, was jeder einzelne Mensch gut kann und wie arbeitsfähig er ist.
Es ist ein Quatsch, "die Arbeitgeber" für die soziale Absicherung der Bevölkerung verantwortlich zu machen. Ihre Aufgabe ist die Herstellung/Zur-Verfügung-Stellung von Waren und Dienstleistungen, und zwar möglichst effizient, d.h. unter Verwendung möglichst geringer Ressourcen (dazu zählt auch Arbeitskraft).
Nur das Gemeinwesen insgesamt kann effektiv für Soziale Sicherheit sorgen.
Ja, wir brauchen die Arbeitskraft und Fähigkeit aller. Aber sie müssen auch selbst verantworten (können), was und wo sie beitragen zum Gemeinwohl. So viel Freiheit müssen wir den Menschen schon zumuten, vergessen Sie mal Ihre Idee von der Super-Behörde, die uns alle Entscheidungen abnimmt.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich möchte nochmal anmerken, dass der Mindestlohn reine Sozialkosmetik ist.
Den Menschen, die die gesellschaftlich notwendige unbezahlte Arbeit machen oder selbstständig sind, nutzt er gar nicht, sie müssen ihn aber mitfinanzieren, wenn die Kosten in die Preise übergewälzt werden - und es fallen Durchsetzungskosten an.
Auch denen, die Lohnarbeit machen, verschafft er keine "faire[n] und funktionierende[n] Wettbewerbsbedingungen", das ist wirklich zynisch und Augenwischerei.
Wer Augenhöhe und so etwas wie einen echten Arbeitsmarkt herstellen will, muss schon ein Bedingungsloses Grundeinkommen einführen. Damit haben Menschen dann die Kontrolle darüber, wo sie ihre Arbeitskraft einsetzen und zu welchem Preis.
Da wir das BGE sowieso brauchen, um der ökologischen Katastrophe Herr zu werden, könnten Damen und Herren im Bundestag da jetzt mal so langsam in die Pötte kommen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Prof. Harald Lesch hat in diesem Zusammenhang schon vor Jahren für ein Bedingungsloses Grundeinkommen, Kooperation statt Konkurrenz in der Wissenschaft, Vertrauen statt Misstrauen plädiert: www.youtube.com/watch?v=YEtnFsqNZ6w - wohl immer noch aktuell.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Könnte auch sein, dass sie weniger arbeiten, oder?
Und mehr in die Energiewende investieren.
Und da die CO2-Steuer klimaschädliche Produktion belastet, wird das Konsumverhalten so gelenkt, dass es nicht mehr so umweltschädlich ist...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich würde statt auf eine "Ökodiktatur" lieber auf das Gegenteil setzen: Sehr viel mehr/radikale Demokratie. Volksentscheide auf allen Ebenen, geloste Bürgerräte, Wahlrechtsreform, so dass auch Parteien außerhalb des Mainstreams in die Parlamente kommen, Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens.
Das alles so schnell wir möglich auch weltweit, damit wir mit den weltweiten Problemen (Klimawandel, Artensterben und mehr) fertig werden können.
Der Glaube, dass irgendein vom Schicksal berufener Diktatur unsere Probleme löst, war, ist und bleibt eine Sackgasse.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Besonders bitter ist ja, dass das Klimageld in den Wahlprogrammen aller drei Regierungsparteien stand - und im Koalitionsvertrag.
Und "mein" (grüner) Bundestagsabgeordneter war sich noch vor kurzem sicher, dass es im Laufe der Legislaturperiode kommen wird.
Es ist nicht so ganz klar, wer (außer natürlich Lindner) das jetzt blockiert, hörenswert dazu fand ich: lagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich bin vor einiger Zeit auf einen Vorschlag gestossen, die Kosten für Kinder grundsätzlich von der Gesellschaft tragen zu lassen. Ist ein Kinder-Grundeinkommen, aber mit einer interessanten Begründung: phantasten.de/botanisierung.htm
zum BeitragEric Manneschmidt
Das Hauptproblem ist ja, dass die Geschäftsbanken selbst Geld erschaffen bei der Kreditvergabe und es dadurch immer wieder zu Blasenbildung kommt. Und dass unsere Einlagen bei der Bank ein Darlehen an die Bank darstellen, was den wenigsten Leuten klar ist, nur dadurch entsteht die Gefahr des Bankruns.
Sinnvoll wäre eine sogenannte "Vollgeldreform", d.h. die Einführung eines unbaren staatlichen Geldes, eines elektronischen gesetzlichen Zahlungsmittels. Damit wäre der Zahlungsverkehr sicher und wir könnten Geld "auf der Bank haben", das nicht verloren gehen kann. (Dafür gibt's dann sicherlich auch keine Zinsen, nur wer der Bank wirklich Geld leihen möchte, könnte Zinsen erwarten).
Banken würden dann wirklich nur das Geld weiterverleihen, das Einleger ihnen geliehen haben. Wer sich verzockt, geht eben pleite.
Wir sollten mal ein bisschen Marktwirtschaft wagen.
Mehr zum "Vollgeld" (das übrigens längst international diskutiert wird): vollgeld.page/ und monetative.de/
Und am besten, über die Menge von neu zu schaffendem Geld würde regelmäßig per Volksentscheid entschieden (eine Idee, die ich Prof. Helge Peukert verdanke) und neu geschaffenes Geld käme als "Bürgerdividende" verteilt an die Bevölkerung in Umlauf.
zum BeitragSiehe auch wiki.piratenpartei...ntragsportal/PA571
Eric Manneschmidt
[Re]: Nun ja.
Leider verzichtet die taz im Allgemeinen darauf zu erwähnen, dass es durchaus Heilung für diese Wunde gibt: Das Bedingungslose Grundeinkommen für alle.
So bleibt doch für viele nur hängen: Die Welt ist so schlecht, aber wir können nichts dagegen tun.
Übrigens würde ich der LINKEN durchaus zutrauen, dass sie etwas gegen dieses Problem tun würde, wenn sie mit an der Regierung wäre. Jedenfalls wenn die Leute um Katja Kipping sich durchsetzen können (immerhin hat die Mitgliederbasis im September 2022 sich für die Aufnahme des BGE ins Parteiprogramm entschieden).
zum BeitragUnd ich bin weder Mitglied, noch Stammwähler der LINKEN, hab mit Sozialismus und solchen Sachen an sich nichts am Hut.
Eric Manneschmidt
Zitat:
Ich kenne es von vielen Kindern und von meinen, dass sie sich schwertun, Wünsche zu formulieren. Weil sie wissen, die Wünsche sind nicht erfüllbar. „Eigentlich wünsche ich mir nichts, ich bin glücklich so, wie es ist.“
Der Philosoph Michael Cholbi bezeichnet das als "adaptive Präferenz".
Das taz-Interview mit ihm vom 26.2.23 ist lesenswert: taz.de/Philosoph-u...kuerzung/!5916834/
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich möchte anmerken, dass Armut, also dass Menschen nicht genug haben, um über die Runden zu kommen, ein komplett menschengemachtes Problem ist. Es liesse sich sofort und durchaus auch weltweit abschaffen, das hat 1967 schon Martin Luther King konstatiert.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Das finde ich eine sehr interessante Idee.
Ein Bekannter hatte noch den Vorschlag unterbreitet, die Sitze der Nichtwähler auszulosen. Finde ich an sich noch charmanter, allerdings kriegt man damit natürlich das Problem der Übergröße des Bundestages nicht in den Griff.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Die Sache mit der Erststimme ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aus den von Ihnen genannten Gründen.
zum BeitragAndererseits ist der GRÜNE Hans-Christian Ströbele über lange Jahre aufgrund der Erststimme immer wieder in den Bundestag gekommen. Ein bisschen funktioniert sie also doch so wie sie soll.
Eric Manneschmidt
[Re]: Dass die Weimarer Republik an den vielen Kleinparteien im Parlament gescheitert sei, hab ich zwar auch in der Schule gelernt, ich habe aber mittlerweile große Zweifel an dieser Erzählung. Wahrscheinlicher ist doch, dass es die anti-demokratische Gesinnung großer Teile der Eliten war, der Wirtschaftsführer, der Beamten, der Akademiker, der Reichswehr. Die 5%-Hürde hätte die NSDAP genauso wenig verhindert, wie sie die AfD verhindert hat. Die kleinen Parteien waren in Weimar und sind heute überwiegend pro-demokratisch, die Verfassungsfeinde und Extremisten sind nur eine Minderheit.
Dafür gehen Ideen und Repräsentativität verloren.
Es kommt eben nicht in erster Linie darauf an, dass IRGENDWELCHE Entscheidungen getroffen werden, es müssen auch GUTE und von der Bevölkerung mitgetragene Entscheidungen sein. Dazu braucht es natürlich auch die Direkte Demokratie und ein Bedingungsloses Grundeinkommen ("Diäten für alle"), damit die Leute Muße haben, um sich zu informieren und einzumischen.
Auch angesichts der Ökologischen Katastrophe sollten wir doch langsam dahin kommen zu bemerken, dass "Hauptsache wir werden irgendwie regiert" keine sinnvolle politische Philosophie mehr sein kann.
zum BeitragEric Manneschmidt
Danke für den Artikel.
Das ist ja so ähnlich wie das Thema "Generationengerechtigkeit", wo es dann um die Aufnahme von Schulden geht, die angeblich die jüngere Generation zurückzahlen müsse. Wobei übersehen wird, dass auch die Vermögen ja vererbt werden, es zahlen also nicht die Jungen den Alten Geld zurück, sondern die armen Jungen den vermögenden Jungen usw.
zum BeitragMal abgesehen davon, dass man ja auch mit geliehenem Geld sinnvolle Investitionen tätigen kann (oder: könnte).
Eric Manneschmidt
Ein ziemlich breites Bündnis, offenbar auf Initiative der Bundesvorsitzenden der Piratenpartei entstanden, hat dazu folgende Website aufgesetzt:
www.keinmalzahlung200.de/
zum BeitragEric Manneschmidt
In Alaska werden ja, wie im Artikel angerissen, Gewinne aus der Ölförderung an die ansässige Bevölkerung ausgeschüttet: Die Alaska Permanent Fund Dividend.
Leider wird diese Konstruktion unter Anhängern eines Bedingungslosen Grundeinkommens teilweise gefeiert. Verteilungspolitisch ist das natürlich keine schlechte Sache, sie vermindert wirklich Armut und Ungleichheit in Alaska. Andererseits verstärkt diese Konstruktion die Tendenz in der Bevölkerung, dem umweltzerstörerischen Treiben kein Ende zu setzen, obwohl das ethisch und mit Blick auf die Zukunft der eigenen Kinder geboten wäre.
Korruption betrifft eben nicht nur einzelne Politiker oder Beamte, auch eine ganze Bevölkerung (bzw. große Teile davon) kann betroffen sein.
Und dann kommt immer noch das Arbeitsplatzargument, wie überall auf der Welt. Und schon sind die Gewerkschaften bereit, eine nicht zukunftsfeste Politik zu unterstützen.
Den Ausweg aus dieser Misere bietet m.E. nur ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, das explizit nicht aus irgendwelchen Gewinnen aus zerstörerischen Wirtschaftsaktivitäten finanziert wird.
zum BeitragEric Manneschmidt
Obwohl ich von meinem Wahlverhalten her wohl als "Linker" eingestuft werden müsste, so ärgere ich mich doch ständig über die Linken. Und zwar weil sie nach meiner Wahrnehmung eben ganz viel am Menschen herumdoktern und ihre Konzepte auch oft auf einem einseitig "guten Menschenbild" beruhen.
Nur eine Minderheit - so scheint es mir - macht sich ernsthaft Gedanken darüber, wie man eine Gesellschaft so einrichten könnte, dass sie auch ohne den erst herbei zu erziehenden "guten Menschen" funktionieren kann.
@U62: Die Frage ist, gibt es sie denn, die "echten Liberalen"? Wir haben ja hierzulande das Problem, dass "Die Liberalen" so korrupt sind, dass sie (wahrscheinlich) mit Liberalismus nichts zu tun haben. Oder ist das Problem dem Liberalismus inhärent?
zum BeitragEric Manneschmidt
Es wäre jetzt Gelegenheit, die 5%-Hürde zu kippen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Erstens reden wir hier von einem "GRUNDeinkommen", d.h. einfach von dem, was nötig ist, um zu existieren.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass jeder Mensch ein unveräußerliches Existenzrecht hat (und Träger von Würde ist), auch wenn er "nie auch nur einen Cent in die Sozialkassen oder Lohnsteuer eingezahlt hat". Das Existenzrecht und die Würde von irgendeiner "Nützlichkeit" abhängig zu machen, wäre ja sehr braun-schimmelig, nicht wahr?
Zweitens übersehen Sie offenbar, dass "die Wirtschaft" nicht nur aus Geldwirtschaft und Erwerbsarbeit besteht, sondern der größere Teil der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden (Zeitverwendungsstudie von 2013) unbezahlte Arbeit ist. Es ist überaus wahrscheinlich, dass die Leute, die "keinen Cent in die Sozialkassen...usw." doch dies und das zur allgemeinen Wohlfahrt beitragen, indem sie unbezahlte Sorge-, Demokratie oder/und schöpferisch-kreative Arbeit machen.
(Während übrigens nicht jede Erwerbsabeit irgendwie sinnvoll ist, ich weise nur auf die Branchen hin, die unser Klima aus dem Gleichgewicht kicken.)
Das BGE wird natürlich genauso von allen finanziert wie andere staatliche Aufgaben, die ja auch letztlich allen zugutekommen, ob sie jetzt Lohnsteuer zahlen oder nicht bzw. ob sie irgendwas nützliches (oder schädliches) oder nichts tun.
zum BeitragEric Manneschmidt
"Wenn man daran zweifelt, dass einem der Staat, in dem man lebt, etwas Gutes möchte, dann ist das mit Sicherheit kein guter Indikator für das Verhältnis zwischen Bürger*innen und Staat."
Das ist hier der Schlüsselsatz, würde ich sagen.
zum BeitragUnd aus genau diesem Grund sollten Menschen, denen an unserer Demokratie liegt, sich für ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle einsetzen.
Ich verweise hier nochmal auf unsere Veranstaltung zum 175. Jubiläum der dt. Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche am 18.5.23
bge-rheinmain.org/...r-uns-im-jahr-2023
Eric Manneschmidt
[Re]: Könnten Sie das bitte erläutern?
zum BeitragSozialhilfe ist ein Anspruch, den man in Anspruch nehmen kann?
Das ist mir sozusagen zu anspruchsvoll, verstehe nicht, was Sie sagen wollen.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wohl eher Autonomie, Autarkie ist sowieso eine Illusion in der arbeitsteiligen Gesellschaft.
zum BeitragEric Manneschmidt
Guter Artikel.
Interessant dazu finde ich:
zum Beitrag"International carbon charge and dividend - A practical mechanism for climate justice" von world basic income
www.worldbasicinco...vidend_-_final.pdf
Eric Manneschmidt
[Re]: Elon Musk hat sich schon mehrfach für ein Grundeinkommen ausgesprochen. Wie ernst er das meint, weiss ich allerdings nicht.
zum BeitragIch finde den Artikel hier etwas unklar, darin heisst es: "In der idealen Gesellschaft sollte man nur 16 Stunden pro Woche arbeiten müssen und mit 40 in Rente gehen. Alle sollten von einem einheitlichen Grundeinkommen leben."
Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen MUSS eigentlich niemand mehr arbeiten, auch nicht 16 Stunden in der Woche. Andererseits würde ich sagen, dass es wohl jeder/m freigestellt sein wollte, wieviel er/sie arbeitet, bezahlt oder unbezahlt, also auch mehr als 16 Std./Woche.
Und ob es ein gesetzliches Rentenalter geben muss, ist auch dahin gestellt, ich halte es da mit Ina Praetorius: twitter.com/InaPra...554372799325667329
Außerdem kommt Erwerbseinkommen oben drauf aufs BGE, es leben also nicht alle nur vom Grundeinkommen...
Eric Manneschmidt
[Re]: Leute, also Angebetete hin oder her...Pünklichkeit, Disziplin und Leistungsorientierung in Bezug auf die Verwertbarkeit auf dem sog. "Arbeitsmarkt" als die wichtigsten Ziele der Schulausbildung erinnert doch sehr an Kaisers Zeiten.
Wir leben aber im 21 Jh., ob es uns gefällt oder nicht, und einer Demokratie, die ganz andere Anforderungen an ihre Bürger*innen stellt. Sonst wird sie uns nämlich nicht lange erhalten bleiben.
In Bezug auf Bildung empfehle ich von Dr. Manuel Franzmann:
"Demokratisierung der Muße? Das bedingungslose Grundeinkommen aus bildungstheoretischer Sicht"
zum Beitragwww.youtube.com/watch?v=C1B3cfgQWGY
(oder als Aufsatz: macau.uni-kiel.de/...cau_mods_00000319)
Eric Manneschmidt
Warum nicht gleich ein Bedingungloses Grundeinkommen für alle?
zum BeitragDas hat den Vorteil, dass alle abgesichert sind, ein "Grunderbe" kann man verlieren durch Fehlinvestition oder Inflation.
In Kenia läuft aktuell ein Pilotprojekt, das regelmäßige monatliche Zahlungen über zwölf Jahre mit Einmalzahlungen vergleicht.
Würde mich wundern, wenn sich die Einmalzahlung als überlegener Ansatz herausstellen würde.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wir brauchen wieder richtig stramme Untertanen. Leider arbeitet unser Schulsystem in der Hinsicht suboptimal.
Früher hat man altgediente Soldaten in den Schulen eingesetzt, das waren noch Zeiten!
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich empfehle von David Graeber und David Wengrow "Eine neue Geschichte der Menschheit" sowie von Graeber "Schulden, die ersten fünftausend Jahre".
Ist nicht so, dass Menschen immer schon mit Begeisterung ihre Lebensgrundlagen zerstört haben.
Technischer Fortschritt funktioniert bisher ja gar nicht. Selbst wenn er funktionieren könnte...selbst bei eindeutig positiven Effizienzgewinnen kommt es dann zu Reboundeffekten, d.h. die Leute konsumieren/verbrauchen umso mehr. Technischer Fortschritt zur Lösung aller unserer Probleme ist eindeutig Wunschdenken.
Was bleibt uns also übrig, als auf die menschliche Vernunft zu setzen?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Verstehe ich nicht. Könnten Sie das noch mal erläutern?
M.E. braucht Klimaschutz vor allem weniger Produktivismus und Extraktivismus und weniger Erwerbsarbeit.
zum BeitragUnd die Energiewende braucht Kapital, in Ordnung, aber warum muss es in den Händen weniger konzentriert sein?
Heute haben wir ja eine relative hohe Kapitalkonzentration und die Leute verwenden das Geld, um in Fossile zu investieren. Und für Luxuskonsum.
Eric Manneschmidt
[Re]: Dem schließe ich mich an.
Ich glaube die meisten Menschen werden Lebensqualität und Zeitsouveränität höher bewerten als Lebensstandard und mehr Geld/mehr Zeug - wenn sie einmal in den Genuss gekommen sind.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Durch die erwähnten Lenkungssteuern bzw. -abgaben lässt sich aber, denke ich, vermeiden, dass dieser Konsum so umweltschädlich ist wie heute.
Außerdem würde ich erwarten, dass die Leute weniger Erwerbsarbeit machen, insbesondere weniger sinnlose und schädliche Erwerbsabeit. Viele werden also gar nicht mehr Geld, sondern mehr Zeit (und mithin mehr Lebensqualität) haben.
zum BeitragEric Manneschmidt
Warum wird der gute Mann nicht konkreter?
Umverteilung von Reich nach Arm mit Vermögens- und Erbschaftssteuern und Bedingungslosem Grundeinkommen für alle.
Lenkungssteuern auf umweltschädliches Verhalten.
Das alles so schnell wie möglich weltweit.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich glaube nicht, dass es ein Problem wäre, wenn 25% der Bevölkerung nichts mehr arbeiten würden. Wahrscheinlich haben wir das heute schon, jedenfalls wenn man die, die nichts tun, und die, die destruktiv sind, (also alle "Bullshitjobs") zusammenrechnet. Wobei unser heutiges System ja Anreize setzt, Arbeit nur vorzutäuschen oder auch ganz sein zu lassen (letzteres im Niedrigeinkommensbereich, weil Erwerbseinkommen auf heutige Sozialtransfers stark angerechnet wird).
Warum Leute, die gut behandelt werden und keine finanzielle Not kennen, eher kriminell werden sollten, erschließt sich mir nicht. In mindestens einem Pilotprojekt zum BGE (in Namibia) ging die Kriminalität drastisch zurück: bignam.org/
Zur Bildung verweise ich auf den Ansatz von Dr. Manuel Franzmann, das BGE als "Demokratisierung der Muße" (www.youtube.com/watch?v=C1B3cfgQWGY ). Es ist höchst fraglich, ob man Bildung durch wirtschaftliche Not erzwingen kann.
Sie schreiben immer von "arbeiten", ohne zwischen erwerbsförmiger und unbezahlter Arbeit zu differenzieren. Zu letzterer können wir ja sowieso niemanden zwingen, dennoch ist sie notwendig für das Gemeinwesen (Sorge-, Demokratie- und schöpferisch-kreative Arbeit).
Selbst wenn nur 25% der Bevölkerung erwerbstätig wären, hätten wir vermutlich kein Versorgungsproblem. (Es gab schon Prognosen, dass es weniger Leute braucht, mir fällt gerade nicht mehr ein, welche/r Wissenschaftler*in das geschrieben hat.)
zum BeitragDas BGE braucht im Gegensatz zum Kommunismus (wie wir ihn kennen), keinen "neuen Menschen" oder so. Denn wer erwerbsarbeitet, hat mehr Einkommen als die, die nichts (oder nur unbezahlte Arbeit) machen. D.h. das BGE funktioniert sowohl für Egoisten als auch für Altruisten.
Eric Manneschmidt
[Re]: Aber das ist in meinen Augen gerade ein (ungemein starkes) Argument FÜR ein BGE:
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."
Oder auch "adaptive Präferenz", siehe hier taz.de/Philosoph-u...kuerzung/!5916834/
zum BeitragEric Manneschmidt
Ja, wir brauchen ein Zusammengehen von Sozialen und Ökologischen Kämpfen.
Dreh- und Angelpunkt ist für mich das Bedingungslose Grundeinkommen, welches u.a. durch ökologische Lenkungsabgaben finanziert werden muss. Ein Schritt in diese Richtung wäre das "Klimageld", das im Koalitionsvertrag der Ampel steht, aber jetzt scheinbar doch nicht umgesetzt wird. Erbärmlich.
Hörenswert dazu ist lagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
Interessant ist auch der Vorschlag eines "Klimasolidarischen Grundeinkommens" (KSG) von Brüne Schloen, sein aktuelles Buch "Zivilisationsrettung jetzt!" ist lesenswert.
Ein weiterer Aspekt ist die Besteuerung von sehr großen Vermögen oder/und Erbschaften. Denn die Überreichen zerstören mit ihrem Konsum- und ihrem Investitionsverhalten sehr viel mehr als Leute aus der Mittelschicht oder die Armen. Dem gehört ein Riegel vorgeschoben und auch diese Einnahmen gehören per BGE/KSG an alle ausgeschüttet.
Wir müssen aber auf jeden Fall weg vom Erwerbszwang und der Ideologie, dass Erwerbsarbeit einen Wert an sich darstellt. Erwerbsarbeit macht unglaublich viel kaputt, während die Leute, die (notwendige!) unbezahlte Arbeit machen, heute spätestens im Alter mit Armut rechnen müssen.
Man muss auch ohne Erwerbsarbeit ein Recht auf Existenz und grundlegende gesellschaftliche Teilhabe haben. Wenn das gegeben ist, werden die Leute nicht mehr für Fossile Industrien arbeiten, sondern sich sinnvolle Aufgaben suchen. Außerdem dürfte sich das Konsumverhalten ändern, "Frustkonsum" und dergleichen fällt weg und die Leute können ihr Leben wieder genießen und über ihre eigene Zeit souverän verfügen.
zum BeitragEric Manneschmidt
"Wir brauchen Zuwanderung, aber wir brauchen auch Kinder"
Entschuldigung, wozu? Weil unsere Gesellschaft altert? Na und.
Wäre doch sinnvoller, unser sozioökonomisches System so einzurichten, dass die Leute nicht mehr so derbe verschlissen und allzu früh zu Pflegefällen werden. Dazu gehört ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Dazu gehören auch solche Sachen wie die Zerschlagung der Tabakindustrie oder eine Verkehrswende, so dass es sicher ist und Spaß macht, sich ohne Stahlkarosse in der Stadt zu bewegen. Und natürlich eine Wende in Landwirtschaft und Ernährung.
Es ist doch eine Art Schneeballsystem, immer mehr Leute ins Land zu holen, weil wir die, die schon da sind, möglichst schnell kaputt machen. Auch die neuen Leute werden dann - angesichts der Arbeitsbedingungen in der Pflege - irgendwann kaputt sein und dann müssen wir noch mehr Leute ins Land holen.
Und Kinder kosten halt Geld (sollten ein BGE bekommen wie Erwachsene auch), auch hier gilt ja die Regel: Möglichst früh in die Fremdbetreuung (was ja mit Blick auf das Kindeswohl höchst umstritten ist), damit die Eltern sich wiederum auf dem Erwerbsarbeitsmarkt verheizen lassen können.
Übrigens: Wer einwandern will aus Neugier, Liebe oder Bildungshunger - gerne. Aber heute zwingen wir die Leute ja dazu, indem wir ihre Heimatländer zerstören.
zum BeitragDann doch lieber so schnell wie möglich ein weltweites BGE einführen, so dass niemand mehr aus existenzieller Not in die Emigration gezwungen wird.
Eric Manneschmidt
[Re]: Entschuldigung, aber das ist wirklich wirres Zeug.
Wir sind alle abhängig vom "Staat" und von anderen Menschen. Erwerbsarbeit ändert daran nichts, es ist ja gerade der Staat, der Erwerbsarbeit ermöglicht (und erzwingt), der Subventionen ausreicht, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, der sein Gewaltmonopol einsetzt, damit Erwerbsarbeit andere Menschen oder/und die natürlichen Lebensgrundlagen zerstören kann (beispielsweise in der Tabak- oder der Kohleindustrie).
Auch das ganze Drumherum bestimmt "der Staat", also Steuern und Abgaben, Rentenhöhe und -alter, Krankenversicherung - aber auch das Bildungssystem, das heute stärker auf die Produktion von Arbeitskräften als von mündigen Staatsbürgern ausgerichtet ist.
"Sinnhaftigkeit ergibt sich vor allem dann wenn man über die eignen Handlungen selbst entscheiden kann und dies nicht fremdbestimmt geschieht."
Das ist richtig, aber dafür muss Erwerbsarbeit eben freiwillig sein. Und deswegen führen Menschen, die nicht arbeiten müssen, ein besseres Leben als jene, die dazu gezwungen sind, jeden Job anzunehmen.
In "Jede Arbeit ist besser" klingt hingegen jener Untertanengeist an, der so viel zerstörerische Gewalt hat und letztlich auch die (immer noch recht zarte) Demokratie gefährdet.
(Dabei ist es richtig, dass "der Staat" auch ein problematisches Gebilde ist. Es ist höchste Zeit für eine weitere Demokratisierung, dazu gehören Reformen des Wahlrechts, so dass nicht mehr Millionen von Stimmen wirkungslos verpuffen, dazu gehören geloste Bürger*innenräte und nicht zuletzt bundesweite (und europaweite) Volksentscheide.)
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich denke es ist die LebensQUALITÄT, die zählt, nicht der LebensSTANDARD.
Das kriegen die Leute schon noch raus.
Und wieder weise ich darauf hin, dass viel Arbeit definitiv SCHÄDLICH ist, sogar für den Lebensstandard.
Lesenswert dazu ist sicherlich (obwohl ich nur Auszüge kenne):
Günther Moewes
zum BeitragArbeit ruiniert die Welt
Warum wir eine andere Wirtschaft brauchen
www.nomen-verlag.d...ruiniert-die-welt/
Eric Manneschmidt
[Re]: Ich halte die Begründung "die Roboter nehmen uns die Arbeit ab" für das Bedingungslose Grundeinkommen für falsch und gefährlich. Siehe www.grundeinkommen...hlaraffenland.html
Wir müssen uns das BGE schon erkämpfen, ein von irgendeiner Techno-Elite eingeführtes BGE dürfte wohl kaum emanzipatorisch wirken. Daher braucht es auch die Direkte Demokratie. Wir in Frankfurt haben 12 Kriterien aufgestellt, damit das BGE emanzipatorisch wirken kann und nachhaltig ist: bge-rheinmain.org/...en-grundeinkommens
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: In der Bibel heisst es übrigens:
"Wer nicht arbeiten WILL, soll auch nicht essen."
Erst August Bebel hat das "wollen" gestrichen.
Wahrscheinlich meinten Sie statt "unverschuldet Nichtarbeitende" eher sowas wie "selbstverschuldet Nichtarbeitende".
Ich bin nicht sicher, wo die Ablehnung eines bedingungslosen Rechtes auf Existenz und gesellschaftliche Teilhabe wirklich am größten ist. Aber natürlich gibt es interessierte Kreise, die schon immer gerne die Armen gegen die noch Ärmeren ausspielen.
Ich glaube allerdings, dass das irgendwann nicht mehr funktionieren wird, insofern ist das auch keine "weltfremde Debatte", sondern eine sehr aktuelle und wichtige.
Ich glaube Ihr Arbeitsbegriff ist Quatsch, da zu eng. Viel notwendige Arbeit wird nicht bezahlt, so einiges an überflüssiger und schädlicher Arbeit wird hingegen (mitunter sogar gut) bezahlt. "Leistungsträger" sind nicht einfach die, die viel Geld verdienen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "In Deutschland muss Niemand verhungern oder erfrieren."
Schön wär's. Unser heutiges Sozialsystem ist so dysfunktional, dass regelmäßig Leute erfrieren und ich weiss auch von einem Fall des Verhungerns (www.stern.de/gesel...h-so-3364916.html). Wir müssen darüber hinaus davon ausgehen, dass ein guter Teil der Suizide und der Gewalt in den Jobcentern (teilweise mit Todesfolge) auf das Konto der "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"-Philosophie gehen.
Das heutige Sozialsystem wirkt äußerst stigmatisierend, weil (wie @LANKE schreibt) die Erwerbsnorm über allem steht. Außerdem muss man immer Angst haben, das Existenzminimum entzogen zu bekommen (Sanktionen). Diese Kombination ist äußerst ungesund - wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
Auch ich glaube, dass die Menschen, zumindest die allermeisten, gerne arbeiten (im Sinne von "etwas Sinnvolles tun"), aber Arbeit ist nicht nur Erwerbsarbeit. Es gibt gigantisch viel zu tun, es ist aber nicht sinnvoll oder möglich, diese ganze Arbeit (Sorge-, Demokratie- und schöpferisch-kreative Arbeit) in die Erwerbsform zu pressen. Deswegen muss jeder Mensch existieren können ohne Erwerbsabeit oder -bereitschaft.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe. Die "vollkommene Entflechtung von Arbeit und Einkommen" halte ich für falsch.
Die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ist auf jeden Fall angesagt. Aber das bedeutet auch, dass wer erwerbsarbeitet, ein zusätzliches Einkommen einstreichen kann.
Es wird also konkret die Verbindung von Erwerbsarbeit und Existenzrecht aufgebrochen.
Was genau meinen Sie mit dem "positiven Umbau des Geldsystems"? Ich plädiere für Vollgeld: de.wikipedia.org/wiki/Vollgeld-System
zum Beitragab besten in Kombination mit Direkter Demokratie und einer Dividende für alle: wiki.piratenpartei...ntragsportal/PA571
Eric Manneschmidt
Ich finde die Diskussion zwar wertvoll, bin aber der Ansicht, dass letztlich jeder Mensch selbst entscheiden (können) sollte, wieviel Erwerbsarbeit er machen möchte. Und wieviel unbezahlte Arbeit.
zum BeitragUnd ob überhaupt Arbeit.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wer entscheidet eigentlich, was eine "systemrelevante Tätigkeit" ist? Wer kann ermessen, was aus Müßiggang noch für schöne Dinge entstehen können?
www.scottsantens.c...-play-video-games/
Man kann diskutieren, wer wieviel gesellschaftliche Anerkennung bekommt, aber ein unbedingtes Existenzrecht muss für alle Menschen gelten.
zum BeitragUnd der Quatsch, Erwerbsarbeit als Ziel an sich anzusehen, muss ein Ende haben.
bge-rheinmain.org/jobismus
Eric Manneschmidt
[Re]: Man muss nicht unbedingt Professor sein, es reicht, dass man sich mit ethischen Fragen beschäftigt.
"Die Politik" macht das nicht gerne, denn viele ihrer Akteure lieben es, Macht über ihre Mitmenschen auszuüben. Dennoch ist es notwendig und eines Tages werden wir es von unten erzwingen.
zum BeitragJa, verdammt noch mal, auch der Lagerhausarbeiter oder die Putzfrau haben ein Recht auf Muße und auf ein gutes Leben.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ja nun, wenn die sich das ja EINVERNEHMLICH zugefügt haben, warum die dann überhaupt noch verarzten?
Und warum sind schwere und gefährliche Körperverletzung Offizialdelikte, da könnte man ja auch sagen: Vielleicht hat das Opfer ja gar kein Problem damit.
Und Abrechnungen innerhalb der Organisierten Kriminalität, sind die nicht auch irgendwie "einvernehmlich"? Da besteht doch meist ein Konsens, dass alles erlaubt und "ehrenhaft" ist, außer die Behörden einzuschalten.
Das Kostenargument (Krankenkassen) finde ich hingegen schwach, Sie haben es m.E. selbst schon (weiter unten) widerlegt.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich finde die Frau Prof. Fuchs hier auch zu vage.
Meines Erachtens lässt sich das Problem am besten lösen, indem man drastische ökologische Lenkungssteuern einführt, dazu satte Vermögenssteuern, so dass sich so ein "Konsumkorridor" ergibt - man kann sich halt nicht mehr alles leisten, und zwar insbesondere umweltzerstörerische Dinge nicht.
Natürlich muss man auch dafür sorgen, dass alle Menschen genug Geld haben, um über die Runden zu kommen, das reicht man einfach regelmäßig an alle aus.
zum BeitragEric Manneschmidt
Da freuen sich dann wieder die Vertreter der Arbeitsideologie. Wie gehabt schafft der Krieg Erwerbsarbeitsplätze für viele (und natürlich Gewinne für einige). Toll!
zum BeitragAlso vielleicht doch kein Bedingungsloses Grundeinkommen, der Herr Lindner torpediert sowieso gerade alles, was in diese Richtung geplant war (Kindergrundsicherung, Klimageld).
Eric Manneschmidt
[Re]: Steht doch im Artikel: Staatliches Gewaltmonopol.
Wir lassen auch nicht verschiedene Mafia-Clans sich gegenseitig abmurksen oder Lynchmorde an Gewaltverbrechern zu.
Siehe Kommentar weiter unten: Mal einen Blick in den Kalender werfen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Schwieriger Punkt. Allerdings ist das BGE ja als Menschenrecht konzipiert, das allen zusteht. Die Empfänger sind also nicht mehr als "hilfebedürftig" markiert.
Andere Leistungen des Gemeinwesens, die allen zustehen (Straßen und Gehsteige, subventionierter ÖPNV, subventionierte Opernhäuser und Theater etc.) werden ja auch klaglos finanziert.
Oder auch andersrum: Mit dem BGE wird anerkannt, dass wir alle "bedürftig", d.h. auf einander angewiesen sind.
Der Vorschlag eines BGE (nur) für Immigranten ist natürlich ein bisschen provokativ, könnte aber ein Anfang sein.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ärmere Menschen spenden auch, relativ zu ihrem Einkommen, mehr Geld für soziale Zwecke, soweit ich weiss.
Ich meine, das ist sogar empirisch belegt.
“Mit dem Reichtum ist es wie mit dem Mist: Er stinkt, wenn man ihn aufhäuft, trägt aber viele Früchte, wenn man ihn ausstreut.”
zum Beitrag(Francis Bacon)
Eric Manneschmidt
Wir hatten hier mal die Idee, Immigranten mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen auszustatten. Sie würden dann vermutlich überall sehr willkommen sein, da sie ja kaufkräftig sind und die lokale Wirtschaft ankurbeln.
Besser natürlich, das BGE gleich für alle einzuführen:
zum Beitragbge-rheinmain.org/...ionale-migrationen
Eric Manneschmidt
[Re]: Planwirtschaft, also top-down-Ökonomie, ist ja nicht die einzige Möglichkeit, Dinge zu regulieren und "Raubtierkapitalisten" in die Schranken zu weisen.
Der alte Gegensatz zwischen "Kapitalismus" und "Sozialismus" ist doch Quatsch.
Wir brauchen eine Dezentralisierung von ökonomischer Macht, ein Empowerment für die Menschen. So dass jede/r selbst über ihre/seine Arbeitskraft entscheidet, aber auch als Konsument*in eigenverantwortlich handeln kann.
Da Frau Herrmann am Erwerbszwang festhalten will, werden auch weiterhin Arbeitsplätze um jeden Preis geschaffen werden müssen und damit bleibt der Wachstumszwang bestehen. Außerdem brauchen unglückliche Menschen viel kompensatorischen Frustkonsum.
Wer den Wachstumszwang aufheben will, muss Erwerbsarbeit und Existenzrecht entkoppeln und den Menschen die Option eröffnen, ein erfülltes Leben ohne SUV, Flugreisen, Fleisch etc. zu führen.
Außerdem braucht es eine drastische Umverteilung von Reich nach Arm.
Was es nicht braucht ist eine neue politisch-administrative Elite, die den Menschen vorschreibt, was sie zu konsumieren haben und was nicht.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: 1. "Derzeit gibt es soweit ich weiß keine Mehrheit für ein solches [das BGE] - ist das Thema damit durch? Eher nicht."
In Umfragen gibt es schon manchmal eine Mehrheit. Aber Umfragen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen...
2. Leistungsgeber vs. Leistungsempfänger (Altruismus):
In der arbeitsteiligen Gesellschaft lässt sich Leistung nicht mehr klar einer Person zuordnen. Viele "Leistungsträger" werden heute schon gar nicht oder kaum bezahlt, insbesondere in den Bereichen Sorgearbeit, Demokratiearbeit, schöpferisch-kreative Arbeit. Vielleicht meinen Sie das nicht, aber das Konzept der FDP von "Leistungsträgern" - diejenigen, die viel Geld mit Erwerbsarbeit verdienen - ist Quatsch.
Das BGE sichert nur ein Existenz- und Teilhabeminimum. Darüber hinaus (und mehr als heute) kann es durchaus "Leistungsgerechtigkeit" geben (wieder so ein Wort...). Wer mehr erwerbsarbeitet, kriegt auch mehr Geld (was ja heute nicht unbedingt so ist, jedenfalls im Niedrigeinkommensbereich, weil Einkommen auf Sozialtransfers angerechnet wird). Daher ist das BGE nicht auf altruistische Menschen angewiesen um zu funktionieren. (Allerdings haben es Altruisten mit BGE viel leichter als heute.)
3. Das Wachstum der Gütermenge:
Es gibt eben auch immaterielle Güter, die sind, soweit ich das sehe, den planetaren Grenzen nicht unterworfen, oder?
Nach meinem Kenntnisstand gehen Forscher davon aus, dass das Bevölkerungswachstum abnimmt. Wenn es ein weltweites BGE gibt, fällt auch die Motivation weg, für die eigene Altersicherung möglichst viele Kinder zu bekommen.
4. Der Abwasch
zum BeitragEs bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als (weiterhin) darauf zu setzen, dass Menschen das Nötige erledigen. Zwingen kann man sie auf Dauer nicht - und wer sollte dann auch entscheiden, wer welche Arbeit machen muss?
Eric Manneschmidt
[Re]: c) und d) "Gerechtigkeit" finde ich auch sehr schwierig, deswegen habe ich das in Klammern gesetzt. Hab darüber mal bei der Piratenpartei philosophiert (www.youtube.com/watch?v=DX_l9M0VFoI ); Kernthese: Lassen wir den Begriff weg und sagen lieber konkret, was wir wollen.
Wer wieviel bekommt sollten wir per Volksabstimmung festlegen (die Höhe des BGE).
Wer Dinge schafft, kann durchaus bezahlt werden (muss nicht, kann). Eine vollständige Gleichverteilung halte ich für unrealistisch und auch nicht erstrebenswert.
b) Die Gütermenge kann durchaus wachsen, die Bevölkerung dagegen hört irgendwann auf zu wachsen.
a) Das trifft nur auf einen Teil der Güter zu, vieles wird auch unentgeltlich her- bzw. zur Verfügung gestellt (Care, aber auch z.B. Open Software). Man kann Dinge auch herstellen ohne Gewinnabsicht, aus Freude am Schaffen oder weil diese Dinge einfach gebraucht werden. Geht noch besser mit BGE, denn dann hat man mehr Zeit dafür.
Es ist doch Fakt, dass wir genug Zeug haben, um alle satt zu kriegen. Trotzdem verhungern jedes Jahr mehrere Millionen Menschen. Da verstehe ich ihre Erzählung von der Knappheit nicht...
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich bin unsicher, ob es wirklich gelingen kann, die Ökologische Krise mit Industriepolitik in den Griff zu bekommen, also letztlich mit rein technischen Lösungen.
Scheint mir erfolgversprechender zu sein, den Zwang zum BIP-Wachstum aufzuheben und das Ziel der Vollbeschäftigung (Erwerbsarbeit für alle um jeden Preis) aufzugeben. Und in Sachen Extraktion, Produktion und Konsum zwei Gänge runterzuschalten.
In die Richtung weist m.E. das "Klimageld", welches im Koalitionsvertrag steht, aber gerade offenbar massiv ausgebremst wird, dazu
zum Beitraglagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
Eric Manneschmidt
[Re]: Der Planet oder die natürlichen Lebensgrundlagen sind natürlich letztlich schon knapp.
Aber die produzierten Güter (davon schrieb ich) sind bei weitem nicht so knapp, dass wir uns darum streiten müssten. Sie reichen hin, dass jeder Mensch gut leben könnte (ohne Krieg und Hunger etc.), wenn sie nur einigermaßen sinnvoll (manche sagen "gerecht") verteilt wären. Und genau darum geht es mir.
zum BeitragDa ist die Knappheit menschengemacht und wird nur vorgeschützt, um nicht an die Verteilungsfrage rangehen zu müssen und gleichzeitig den Erwerbszwang (für alle, die nicht reich erben oder reich heiraten) aufrecht zu erhalten.
Eric Manneschmidt
Mich überzeugt weder Ulrike Herrmanns Kriegsplanwirtschaft, noch Karl-Martin Hentschels Erzählung vom guten BIP-Wachstum.
Meines Erachtens müssen wir weniger (erwerbs-)arbeiten, weniger produzieren und konsumieren (v.a. natürlich was materielle, rohstoffintensive Dinge angeht). Auf der anderen Seite muss der Bereich der unbezahlten Arbeit gestärkt werden (Sorgearbeit, Demokratiearbeit, schöpferisch-kreative Arbeit). Dafür braucht es ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, und zwar so schnell wie möglich weltweit. Unterm Strich gewinnen wir Zeitsouveränität und Lebensqualität und können auf Jobismus (bge-rheinmain.org/jobismus), Extraktivismus, Produktivismus und Konsumismus verzichten.
Der Schlüssel ist also, das "Wer nicht arbeitet (oder arbeiten will), soll auch nicht essen" außer Kraft zu setzen und jedem Menschen ohne Stigmatisierung und übertriebene Bürokratie die Existenz (und grundlegende gesellschaftliche Teilhabe) zu sichern. Dann können wir endlich aufhören Krieg gegeneinander um angeblich knappe Güter zu führen - und gegen unsere Mitwelt / unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Ob das BIP dann wächst, stagniert oder schrumpft ist in Wirklichkeit ziemlich egal, wie auch die Frage, ob wir dieses sozioökonomische System dann 'Kapitalimus', 'Sozialismus' oder ganz anders nennen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Es fehlt in der Tat allerorten an politischer Bildung. In der DDR galt Arbeitszwang und die Vollbeschäftigungsideologie - wie bei uns.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ulrike Herrmann kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Ihre Analyse mag noch bis zu einem gewissen Grad hinhauen (wie ARGIE schreibt, kommt es auch darauf an, was man unter Wachstum überhaupt versteht), ihr Lösungsvorschlag mit der Kriegsplanwirtschaft (nicht in diesem Artikel) ist einfach albern.
Um aus dem Zwang zum BIP-Wachstum rauszukommen, braucht es ein BGE. Dazu dürfte folgende Veranstaltung interessant werden: 27.02.: Abendvortrag von Ronald Blaschke: „Warum stützt ein BGE eine Postwachstumsgesellschaft? Hauptthesen und ihre Begründungen”
zum Beitragwww.fribis.uni-fre...hre-begruendungen/
Eric Manneschmidt
[Re]: naja, rechts ist doch gerade ein taz-Artikel zum Thema Transformation verlinkt:
"Wolf Lotter zum Grundeinkommen: Nervensäge rettet Marktwirtschaft
Das Grundeinkommen ist die alte Nervensäge der Sozialreformen. Doch in der Krise kommen gerade die nicht mehr dran vorbei, die sie jetzt noch schrecklich finden."
taz.de/Wolf-Lotter...inkommen/!5916671/
Das was Ulrike Herrmann so von sich gibt - die britische Kriegswirtschaft - ist hingegen doch wirres Zeug. Meines Erachtens Kein konstuktiver Beitrag.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "Die Eitelkeit der BIEN-Miglieder, alle ein zu hohes Grundeinkommen zu verfechten, steht dem Projekt im Weg."
Naja, die BIEN-Defintion des Grundeinkommens lässt die Höhe offen. Es sind eher die deutschen BGE-Leute, die ein hohes Grundeinkommen fordern, ohne freilich konkret zu werden.
Ich denke allerdings, dass es richtig ist, ein BGE in existenz- und teilhabesichernder Höhe zu fordern. Es muss allerdings auch noch einige andere Kriterien erfüllen, siehe: bge-rheinmain.org/...en-grundeinkommens
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ein bisschen fällt es m.E. auch in die Kategorie: Wir schaffen jetzt was gutes für die Umwelt. Obwohl es oft für "die Umwelt" besser wäre, einfach weniger zu bauen, sie einfach in Ruhe zu lassen. Umweltschutz als Wachstumsmotor. Und sonst machen wir so weiter wie immer.
Schafft natürlich auch wieder Arbeitsplätze usw.
Was die Frage Asphalt oder Schotter angeht, bin ich allerdings für ersteren. Denn damit werden diese Wege auch für Inline-Skater befahrbar, was ich sehr schätze.
zum BeitragEric Manneschmidt
So richtig und gut es ist, so viele Menschen wie möglich zu retten - warum unternehmen wir keine vergleichbaren Anstrengungen, damit Leute nicht mehr verhungern müssen oder an vermeidbaren Umweltgiften wie z.B. Tabakrauch verrecken?
zum BeitragErscheint mir ziemlich unlogisch (und auch unethisch).
Eric Manneschmidt
[Re]: Das klingt naiv bis zynisch.
Politische Führer in sogenannten "Entwicklungsländern", die ihrem Land etwas Gutes tun wollen, werden relativ schnell durch Druck aus dem Globalen Norden abserviert, im Extremfall durch Einsatz von Militär oder/und Geheimdiensten.
zum BeitragEric Manneschmidt
Warum gibt es denn diese Zolleskalation? Im Wesentlichen doch mal wieder, um Arbeitsplätze in den Industrienationen zu schützen. Sonst spräche wohl nichts dagegen, dass wir nicht nur Rohstoffe, sondern auch Fertigwaren aus dem Globalen Süden importieren. Dann würden wir halt weniger arbeiten (und weniger exportieren) und dabei vielleicht sogar besser leben als heute. Zeitwohlstand wäre so ein Stichwort. Und die Leute anderswo würden auch zu einem gewissen Reichtum kommen.
Die Frage ist, ob wir Abstand nehmen wollen von der Herrschaft des Menschen über andere Menschen. Und dazu gehört neben dem Schuldenerlass auch die Aufhebung des "nur wer arbeitet, soll auch essen" (August Bebel 1883, Franz Müntefering 2006). Es wird Zeit für die Einführung eines weltweiten Bedingungslosen Grundeinkommens, sodass alle Menschen auf diesem Planeten eine Chance auf ein gutes Leben haben.
zum BeitragEric Manneschmidt
"So wird die Notwendigkeit, in Berlin zehntausende Wohnungen zu bauen, von keiner Partei angezweifelt. Dabei wäre das aus klima- und umweltpolitischer Sicht ein Fiasko."
Diese Notwendigkeit besteht nur, weil die Menschen unbedingt irgendwelche, oft unnötige oder schädliche, Erwerbsarbeit machen müssen und diese Jobs eben nur in großer Zahl in den Metropolen zu finden sind.
Das Rezept dagegen ist relativ einfach und es liesse sich durchaus Wahlkampf damit machen: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, so dass die Leute sich auch da, wo sie wohnen, eine Existenz aufbauen können.
Die LINKE hat sich unlängst in einem Mitgliederentscheid für's BGE entschieden, bei den GRÜNEN steht es immerhin als Fernziel im Grundsatzprogramm.
zum BeitragSelbst dran schuld, wenn diese Parteien jetzt nicht in die Pötte kommen, ihre an sich guten Ansätze auch im Wahlkampf zu kommunizieren.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ja, natürlich. Heute sind Arbeitsplätze wichtiger als Menschenleben oder die Bewahrung der Lebensgrundlagen.
zum BeitragDas ist allerdings nicht naturgegeben oder gottgewollt, sondern menschengemacht. Daher können wir es auch ändern.
Eric Manneschmidt
[Re]: die Frage ist halt, ob man in der Sache was erreichen will...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...geht - das übliche Totschlagargument gegen jede Bemühung der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen - ist die Diskussion wieder mal zuungunsten der Klimaschützer entschieden.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ja, die Klimabewegung müsste sich auch noch mit der Sozialen Frage beschäftigen. Insgesamt haben zu viele Leute zu viele finanzielle Sorgen, um sich über "größere Probleme" wie Klima-, Arten- oder allgemein Umweltschutz überhaupt Gedanken machen zu können.
Ökologische und Soziale Frage müssen zusammen gedacht werden, sonst werden wir mit beiden nicht fertig.
Spätestens wenn es wieder um ARBEITSPLÄTZE
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...geht - das übliche Totschlagargument gegen jede Bemühung der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen - ist die Diskussion wieder mal zuungunsten der Klimaschützer entschieden.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Oh, wir haben alle unsere Probleme. Das ist nicht der Punkt.
zum BeitragAber die Dame posiert mit der Zigarette. Andere werden dafür sogar bezahlt - von der Tabakindustrie. Das Rauchen öffentlich zu zelebrieren, nützt nämlich nur denen.
Eric Manneschmidt
Was macht die Klimaschützerin denn mit der Zigarette?
(siehe z.B. www.spektrum.de/ne...-und-tier/1688004)
Mit dem Satz "Die ökologische Transformation in einer Demokratie muss immer auch die soziale Frage im Blick haben." hat sie aber Recht.
zum BeitragDeshalb Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle, finanziert u.a. durch Lenkungsabgaben auf CO2-Emissionen bzw. Einpreisung von externen Kosten durch Umweltschädigung jeder Art.
Eric Manneschmidt
Ja, ohne sozialen Wandel laufen wir in die Ökologische Katastrophe. Für manche keine wirklich neue Erkenntnis.
Leider versuchen noch zu viele, das Klima zu schützen ohne die Soziale Frage zu berücksichtigen, und andere kämpfen für soziale Gerechtigkeit, ohne die ökologischen Grenzen zu beachten. Das ist jedenfalls meine Wahrnehmung.
Wir versuchen, beides zusammenzubringen - und dazu noch mehr Demokratie. Siehe unsere kommende Veranstaltung in Frankfurt anlässlich 175 Jahren dt. Nationalversamlung in der Frankfurter Paulskirche: bge-rheinmain.org/...r-uns-im-jahr-2023
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich denke, diese Entscheidung hilft dabei, Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
zum BeitragEric Manneschmidt
Also ich habe schon lange den Eindruck, dass das Auto - ähnlich wie die Zigarette - ein Freiheitssurrogat ist. Leute, die sonst sehr wenig Kontrolle über ihr eigenes Leben haben und wenig Spaß oder Zeitsouveränität, brauchen so etwas. Beides stinkt und schädigt auf vielfältige Weise andere Menschen und die Umwelt.
Dazu kommt natürlich noch das Arbeitsplatzargument, wie immer. Was für die Tabakindustrie lächerlich ist, weil sie seit Jahrzehnten hochautomatisiert ist (und vornehmlich Arbeitsplätze - auch für Kinder - im Globalen Süden schafft, siehe unfairtobacco.org/ ), scheint auch im Falle der Autoindustrie übertrieben (www.bund-naturschu...-der-autoindustrie )
Wir sollten den Menschen endlich Macht über ihr eigenes Leben geben...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Wo wird in dem Artikel denn ein Geschlechterkampf aufgemacht...?
Es ist sicher richtig, diese "Frauenberufe" besser zu bezahlen. Trotzdem lösen höhere Löhne nicht das ganze Problem. Es gibt nämlich eine Menge gänzlich unbezahlter Arbeit, die auch überwiegend von Frauen gemacht wird. Diese Arbeit ist zum größten Teil überaus wichtig bzw. gesellschaftlich notwendig.
Und es wäre falsch, sie auch in Erwerbsarbeit umzuwandeln, siehe dazu www.nzz.ch/meinung...ckgasse-ld.1715474
Deswegen gehören Menschen unabhängig von Erwerbsarbeit und Erwerbsbereitschaft finanziell abgesichert, ein Leben lang.
zum BeitragMit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.
(Ich weiss schon, dass ich mich gelegentlich wiederhole...)
Eric Manneschmidt
[Re]: Halten Sie die LINKE (dann ohne Wagenknecht) für anti-demokratisch? Ich gehöre nicht zu ihren Stammwählern, finde diesen Vorwurf aber ziemlich abseitig.
Ich freue mich auch jedes mal, wenn die FDP irgendwo rausfliegt, aber eigentlich ist das keine gute Lösung.
zum BeitragDenn eigentlich gehört die 5%-Hürde abgeschafft, so dass die Leute die Parteien wählen können, von denen sie sich vertreten lassen wollen, ohne Angst vor der "verlorenen Stimme".
Eric Manneschmidt
[Re]: Dank an Jim Hawkins und Ingo Bernable: Der Text ist wirklich sehr lesenswert.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Etwas merkwürdiges Demokratieverständnis, oder? Die maximal nicht-repräsentative Demokratie.
Mal abgesehen davon, dass Verfassungsfeinde wie die AfD mit 4,9% immer noch ganz kräftig von der Parteienfinanzierung profitieren würden, was ich ihnen ausdrücklich nicht wünsche!
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: So ist das wohl.
Und dummerweise gilt bei uns ein Ethos, nach dem (möglichst viel) Geld zu verdienen eigentlich immer gut ist. Wenn nicht sogar das Wichtigste im Leben.
Meines Erachtens wäre eines sinnvoller, bei dem Tätigkeiten danach beurteilt werden, inwieweit sie dem Gemeinwohl zuträglich (oder schädlich) sind.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich hoffe immer noch darauf, dass die LINKE sich infolge ihres Mitgliederentscheides für ein Bedingungsloses Grundeinkommen aufrappelt und sich zur ersten Bundestagspartei mausert, die wirkliche und wirksame Schritte zur Überwindung (nicht bloss Verwaltung) von Armut und Elend durchsetzt.
zum BeitragDie Wagenknechts und Butterwegges müssen dann Farbe bekennen, ob sie sich für so ein Ziel einsetzen mögen oder doch lieber weiterhin irgendwelche wirr-populistischen Sprüche klopfen.
Eric Manneschmidt
Die gleiche Situation wie bei der Tabakindustrie. Die war auch schon Jahre vor der Öffentlichkeit bestens informiert über die Schädlichkeit des Rauchens und des Passivrauchens - und behauptete öffentlich dennoch immer das Gegenteil.
Die Dinge wiederholen sich also, was lernen wir daraus?
zum BeitragEric Manneschmidt
Dazu fällt mir wieder mal Guy Standing "What is the Precariat" ein, wenn wir über die Ursachen solcher Zustände diskutieren wollen:
zum Beitragwww.youtube.com/watch?v=nnYhZCUYOxs (hier eine Kurzfassung von 12 Minuten)
Eric Manneschmidt
[Re]: Entschuldigung, das ist wirklich Quatsch! Sie bringen ja selbst "den Kenianer" ins Spiel. Der muss definitiv nicht noch weiter verzichten!
Wir müssen den GESAMTverbrauch senken (weltweit), aber NICHT JEDER EINZELNE muss verzichten.
Natürlich müssen wir umverteilen, damit die, die heute (ver-)hungern, endlich genug zum Leben haben, während denen, die heute durch ihren Konsum und ihre Investitionen den Planeten verwüsten, diese Möglichkeiten genommen werden.
Mehr Geld in der Breite der Bevölkerung ist kein Problem, wenn die Leute es statt für (dann sehr teure) umweltschädliche Produkte für (dann billigere) Bio-Lebensmittel oder Bildung oder Care-Arbeit oder Reperaturdienstleistungen und dergleichen ausgeben.
Wie schon gesagt wird es auch insgesamt nicht mehr Geld, nur weil es "gerechter" (gleicher) verteilt wird.
Mit der Predigt vom individuellen Verzicht erreichen Sie umweltpolitisch rein gar nichts, das wurde jahrzehntelang versucht, es geht völlig an der Realität vorbei.
zum BeitragMit Blick auf die ärmeren und armen Menschen finde ich es auch reichlich zynisch.
Eric Manneschmidt
[Re]: Sie gehen also davon aus, dass Preissignale nicht zu einem veränderten Konsummuster führen. Finde ich abenteuerlich, aber vielleicht können Sie das mal weiter ausführen und erklären.
Bei der Tabaksteuer ist wissenschaftlich klar belegt, dass sie Leute zum Aufhören bringt (trotz des sehr hohen Suchtpotenzials). Warum sollte es bei Kohle, Gas, Öl etc. anders sein?
Millionen von Menschen mit mehr Geld konsumieren mehr, das ist wohl richtig. Aber bei steigenden Preisen für Naturverbrauch bleibt dieser m.E. begrenzt (s.o.). Außerdem haben wir heute gigantische Investitionen in umweltzerstörerische Wirtschaftsaktivitäten durch überreiche Leute (siehe z.B. www.oxfamamerica.o...ds-richest-people/ ), die fallen dann schon mal weg.
Was das alles mit meinem "Feindbild" oder meinen "feuchten Träumen" zu tun hat, wäre auch noch zu klären. Vielleicht können Sie mir da helfen...?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Danke, das ist doch jetzt mal konstruktiv.
1) Was die MwSt. angeht liegen wir nicht weit auseinander. Nach meinem Kenntnisstand gibt es eine EU-Richtlinie, die derzeit die möglichen MwSt.-Sätze bei 25% deckelt, die würde ich ausschöpfen. Bin grundsätzlich offen für eine Diskussion über mehr. Allerdings ist die MwSt. auch ökologisch blind und muss daher durch andere Verbrauchssteuern flankiert werden, siehe auch www.politik-werkst...mm.htm#GoetzWerner
2) Mit "Bürgergeld" meinen Sie vermutlich die gerade in Kraft getretene Reform..? Das mit den Lebenskosten habe ich nicht verstanden.
Plädieren Sie für eine Beibehaltung des Arbeitszwangs, d.h. auch für die weitere Subventionierung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Erwerbsarbeitsplätzen und sog. "Bullshitjobs"?
Reiche reich sein lassen klingt erstmal schwer tolerant, war ich früher auch dafür. ABER: Erstens investieren "Reiche" sehr viel Geld in Aktivitäten, die Klima und Umwelt allgemein zerstören. Dem müssen wir einen Riegel vorschieben. Zweitens investieren (zu) viele "Reiche" zu viel Geld in politische Einflussnahme, in politische Macht. Damit schädigen sie (massiv) die Demokratie. Auch dem müssen wir einen Riegel vorschieben.
Die Gesellschaft betreibt heute einigen (auch finanziellen) Aufwand, damit Reiche reich sein und bleiben können (Sicherheitsbehörden, Justiz etc.). Warum sollten wir das Ihrer Meinung nach weiterhin tun?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Nachtrag: Meinen Sie eigentlich, in "kapitalfreundlichen" Ländern gäbe es keine Armut?
overton-magazin.de...r-eine-gute-sache/
Das ist doch, mit Verlaub, völlig abwegig.
Und weiter unten schreiben Sie dann plötzlich von Finnland. Ist das ein Land, das es "anders versucht" und in dem jetzt Armut herrscht?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich hab noch nicht verstanden, was sie mit "den Reichen" eigentlich wollen. Glauben Sie etwa noch an die trickle-down-Theorie?
Sie haben natürlich Recht, dass wir nicht genau wissen, wie sich die Einführung eines BGE letztlich auswirkt. Wir wissen aber, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher...oder wie sehen Sie das?
Richtig, es gab und gibt diverse Pilotprojekte zum Grundeinkommen. Es wurde kaum weniger Erwerbsarbeit geleistet, nur Mütter kleiner Kinder und junge Männer, die erst noch eine Ausbildung machen wollten haben weniger gearbeitet (Mincome, Kanada). Bei Projekten im Globalen Süden hat die Erwerbsarbeit sogar zugenommen.
Bei allen mir bekannten Projekten hat sich die Gesundheit der Leute erheblich verbessert, was übrigens auch Kosten spart.
Ich hab das Gefühl, dass Sie an mindestens zwei Punkten einer wirren und realitätsfernen Ideologie aufsitzen: Erstens Trickle-Down, zweitens Erwerbsarbeit als per se sinnvolle Aktivitität ("Jobismus", siehe bge-rheinmain.org/jobismus).
zum BeitragAber belehren Sie mich gerne eines Besseren und erläutern mal, was Ihr Vorschlag ist, um aus dem selbstzerstörerischen Modus rauszukommen, in dem wir heute unterwegs sind.
Eric Manneschmidt
[Re]: Erstens ist die Finanzierung nicht nur "von oben nach unten verteilen" (nicht nur, aber auch), es gibt wie erwähnt auch noch "Ökosteuern", sinnvoll wäre des Weiteren eine Steuer auf unbare Transaktionen (etwa wie wiki.piratenpartei...tragsportal/PA416), eine Vereinfachung und Erhöhung der Umsatzsteuer (wiki.piratenpartei...tragsportal/PA544), eine Reform der Geldschöpfung (wiki.piratenpartei...tragsportal/PA571) und eine Umwandlung des Freibetrages der Einkommenssteuer in ein "Basisgeld" als Teil eines BGE.
Außerdem lässt sich immobiles Vermögen in Deutschland wunderbar besteuern (vielleicht so: wiki.piratenpartei...tragsportal/PA549), das lässt sich nämlich schlecht ins Ausland transferieren.
Zuletzt hab ich noch den Vorschlag einer Energiesteuer formuliert, die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit zu senken scheint mir eine gute Idee zu sein (wiki.piratenpartei...tragsportal/PA475).
Übrigens hat das Bedingungslose Grundeinkommen noch kein Land dieser Erde ausprobiert. Ich hab mit dem real existierenden Sozialismus genauso wenig am Hut wie mit dem (real existierenden) Kapitalismus. Beides sind top-down-Systeme (ersterer wegen staatlicher Planwirtschaft, letzterer wegen der Monopolbildung) mit (faktischem) Arbeitszwang, in denen Menschenrechte und ökologische Grenzen wenig zählen.
zum BeitragBeide sind zum Scheitern verurteilt.
Eric Manneschmidt
[Re]: War das so unverständlich?
"Bepreisung von Umweltzerstörung" heisst nichts anderes, als dass wir unterm Strich unseren Naturverbrauch drastisch senken müssen. Also persönlicher Verzicht, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß: Da "die Reichen" wesentlich mehr zerstören (CO2-Emissionen u.a.), werden sie auch mehr verzichten müssen gegenüber heute. Das erreichen wir durch "Ökosteuern" und Vermögenssteuern.
Was das mit "feuchten Träumen" zu tun haben soll, könnten Sie mir vielleicht noch erklären.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Oh, im Gegenteil. Es funktioniert seit zig Jahrtausenden. Die unbezahlte Arbeit ist ja viel älter als die bezahlte und auch heute würden unsere Gesellschaft, der Kulturbereich und auch die "Wirtschaft" sofort kollabieren, wenn die Menschen nicht die ganze Haus- und Sorgearbeit, Demokratiearbeit und natürlich auch schöpferisch-kreative Sachen machen würden, ohne dafür bezahlt zu werden.
Wobei ich das etwas verkürzt habe, auch unbezahlte Arbeit kann natürlich extrinsisch motiviert sein, denn man erhält dafür u.U. ja soziale Anerkennung und Kontakte, also eine nicht-monetäre Belohnung.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass ein BGE auch für Erwerbsarbeit im Niedrigeinkommensbereich einen Motivationsschub bedeutet, da Erwerbseinkommen auf das BGE nicht angerechnet werden - im Gegensatz zur Logik von bedarfsabhängigen Sozialtransfers (da bedeutet Einkommen ja eine Verminderung der Bedürftigkeit und damit eine Verminderung des Transfers). Es lohnt sich also mit BGE die Aufnahme jeder Erwerbsarbeit.
zum BeitragDie Menschen hingegen zur Arbeit zu zwingen führt nur zu Widerstand oder Dienst nach Vorschrift, mal abgesehen davon dass das schon allein aus ethischen Gründen nicht in Ordnung ist.
Eric Manneschmidt
[Re]: nächtlicher Nachtrag:
zum Beitraglesenswert ist auch
"International carbon charge and dividend - A practical mechanism for climate justice" von world basic income
www.worldbasicinco...vidend_-_final.pdf
Eric Manneschmidt
Ich muss sagen, dass ich das jetzt sehr enttäuschend finde. Zwischenzeitlich hatte Ulrike Herrmann das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) immerhin mal in Erwägung gezogen.
Jetzt wieder der Schwenk zurück zu einer faktischen Ökodiktatur mit zentral geplanter Produktion und Verteilung sowie allgemeinem Arbeitszwang.
UH will die Demokratie retten, indem sie sie aufgibt.
Es gibt keinen sinnvollen Grund, Menschen vorzuschreiben, was sie konsumieren sollen. Richtig wäre, umweltbelastende Konsummuster durch Steuern und Abgaben so zu verteuern, dass sie insgesamt nur in dem Maße stattfinden, die ökologisch tragbar sind. Gleichzeitig ist dafür zu sorgen, dass alle Menschen genug Geld haben, um sich das Nötige leisten zu können: BGE für alle. Zur Finanzierung braucht es neben den erwähnten "Ökosteuern" u.a. auch drastische Vermögenssteuern (wir haben ein Verteilungsproblem).
Auf der anderen Seite gibt es auch keinen Grund, Menschen zur Arbeit zu zwingen. Im Gegenteil, gerade durch das wahnhafte Festhalten am Primat der Erwerbsarbeit richten wir den Planeten zu Grunde (siehe bge-rheinmain.org/jobismus und www.zeit.de/arbeit...-arbeit-generation ). Es gibt viel zu tun, aber es ist besser die Menschen tun dies aus freien Stücken und Einsicht in das Notwendige als durch Zwang. Wir müssen unbedingt auch die wirtschaftliche Macht dezentralisieren und nicht in irgendeinem ökosozialistischen zentralen Planungskomitee konzentrieren!
zum BeitragMit topdown-Ansätzen werden wir die ökologische Krise nicht in den Griff bekommen, wir brauchen intrinsisch motivierte Bürger*innen, deren Initiative und Kreativität nicht von irgendwelchen Kadern gehemmt wird.
Die unbezahlte Arbeit ist der Schlüssel für viele Probleme, diese müssen wir ermöglichen durch die Zahlung eines Bedingungslosen Grundeinkommens an alle, und zwar so schnell wie möglich weltweit und hoch genug, dass jede/r davon menschenwürdig leben kann.
Eric Manneschmidt
Ich find Luisa Neubauer ja gut (Pauline Brünger kannte ich noch nicht). Auch diesem Text hier kann ich zustimmen.
Aber ich fürchte, dass in unserem heutigen sozioökonomischen System der Klima- wie auch der Artenschutz (oder die Bewahrung der Lebensgrundlagen insgesamt) keine Chance haben.
Leider hört und liest man dazu aus der Bewegung entweder nichts oder nur dumpfe "Kapitalismuskritik" altlinker Provinienz. Nach der Art "Kapitalismus abschaffen" ohne irgendeine Idee, was dann kommen soll (oder was genau der Kapitalismus eigentlich ist).
Dabei sind die m.E. nötigen Veränderungen in wenigen Worten darstellbar: Aufhebung der Arbeitspflicht, Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens für alle (so schnell wie möglich weltweit), Einführung von direkter Demokratie (flankierend zum Parlamentarismus) bundes-, europa- und weltweit. Geldschöpfung in Bürgerhand. Bepreisung von Umweltzerstörung (insbesondere von CO2-Emissionen), drastische Vermögensbesteuerung.
Insbesondere die (Wahn-)Idee, dass jede Erwerbsabeit gut ist und wir um jeden Arbeitsplatz kämpfen müssen, halte ich für fatal aus ökologischer (sowie auch aus menschenrechtlicher) Sicht. Es gibt eben eine ganze Menge schädlicher und unnötiger Erwerbsarbeit und andererseits eine ganze Menge notwendiger unbezahlter Arbeit.
zum BeitragSiehe dazu auch meinen Kommentar taz.de/Arbeitsmark...bb_message_4450031
oder auch hier: blog.freiheitstatt...-grundeinkommen-2/
Eric Manneschmidt
[Re]: nächtlicher Nachtrag:
zum Beitraglesenswert ist auch
"International carbon charge and dividend - A practical mechanism for climate justice" von world basic income
www.worldbasicinco...vidend_-_final.pdf
Eric Manneschmidt
[Re]: ...und dass unser System der Sozialen Sicherung (die Einkommensverteilung) so stark an der Erwerbsarbeit hängt, ist ja menschengemacht und mithin korrigierbar. Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch.
zum BeitragEric Manneschmidt
Entschuldigung, für mich ist das ein Wahnsystem. Richtig wäre, weniger für Geld zu arbeiten und sich mehr um Kinder, Alte, Kranke (bzw. alle Mitmenschen), den Zustand der Demokratie und des globalen Ökosystems, Kunst und Kultur zu kümmern. Unbezahlt, selbstbestimmt und freiwillig. Weil es nötig ist und außerdem Zufriedenheit und Glücksgefühle erzeugt.
Wundert mich wirklich, in der taz so einen Unsinn zu lesen. Dazu aktuell in der ZEIT (leider hinter Bezahlschranke):
"Meine Generation hat doch alles versaut"
Die Boomer seien für viele der heute bestehenden Probleme verantwortlich, sagt der Soziologe Harald Welzer. Würden die Menschen weniger arbeiten, ginge es allen besser.
www.zeit.de/arbeit...-arbeit-generation
Wir haben auch eine schöne Karikatur über Erwerbsarbeitsfetischismus und Armut auf unserer Website: bge-rheinmain.org/ (ein bisschen runterscrollen).
Es müsste doch auffallen, dass es im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit gar nicht mehr um die Befriedigung von Bedürfnissen, um die effektive Bewältigung von Aufgaben geht, sondern sie längst Selbstzweck geworden ist, zusammen mit dem Konsumismus nur der Ablenkung von Sinnfragen dient - und natürlich auch der Disziplinierung der Bevölkerung (Unternehmen als Erziehungsanstalten), die doch eigentlich in der Demokratie der Souverän ist.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...und dass unser System der Sozialen Sicherung (die Einkommensverteilung) so stark an der Erwerbsarbeit hängt, ist ja menschengemacht und mithin korrigierbar. Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch.
zum BeitragEric Manneschmidt
Der Satz ist komisch, wohl eine Verneinung zu viel drin:
zum Beitrag"Es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass unser Rechtsstaat und unsere Demokratie nicht zusammenbrechen. "
Eric Manneschmidt
...und das alles wegen der Arbeitsplätze...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Das ist süß, aber Sie haben sich gerade schon selbst widerlegt. Offensichtlich nehmen Sie teil am Gemeinwesen, indem Sie politische Debatten führen ("Demokratiearbeit", eine gesellschaftlich notwendige, meist unbezahlte Arbeit).
Wenn Sie einen engen Arbeitsbegriff (Arbeit=Erwerbsarbeit) anlegen, kommt es natürlich zu einer Art Zirkelschluss: Ich arbeite nur wegen des Geldes, weil nur bezahlte Arbeit für mich Arbeit ist.
Offensichtlich ist dieser Arbeitsbegriff heute noch vorherrschend, was u.a. dazu führt, dass Leute ihre intrinsische Motivation verlieren (können), siehe de.wikipedia.org/w...rrumpierungseffekt
Aber selbst wenn wir nur die Erwerbsarbeit betrachten: Die Empirie zeigt, dass die Leute, wenn man aufhört, sie zur Arbeit zu zwingen, nicht weniger arbeiten, Ausnahmen sind Mütter kleiner Kinder (die sich dann länger um diese kümmern) und junge Erwachsene, die dann eine bessere Ausbildung machen, bevor sie ins Erwerbsleben einsteigen.
Zu guter Letzt: Das BGE ermöglicht nur einen bescheidenen Lebensstandard (konkret zu bestimmen per Volksentscheid). Es ist die Frage, ob Sie da wirklich allzuviel Spaß haben.
zum BeitragGlauben Sie mir, die Langeweile wird Ihnen bald zu viel und Sie werden irgendwas Sinnvolles machen...
Eric Manneschmidt
[Re]: Das Problem ist doch, dass ein guter Teil unserer Wirtschaft eben unterm Strich nichts erwirtschaftet, sondern Werte vernichtet. Ich komme politisch aus dem Widerstand gegen das Zwangsmitrauchen und die Tabakindustrie. Diese tötet nicht nur aktuell weltweit 8 Mio. Menschen im Jahr (davon 1 Mio. durch Passivrauchen), sondern sie verursacht auch Milliardenschäden in der Volkswirtschaft. Trotzdem ist sowohl der Tabakanbau in der EU als auch mind. eine Zigarettenfabrik in Deutschland hoch subventioniert worden.
In anderen Branchen sieht es ähnlich aus.
Und dann gibt es noch einen Haufen Arbeit, die einfach unnötig ist und damit v.a. denjenigen schadet, die sie ausführen.
Wenn wir nicht mehr um jeden Arbeitsplatz kämpfen müssten, weil nur Erwerbsarbeit eine Existenzberechtigung verleiht, könnte unsere Wirtschaft sich darauf konzentrieren, einen wirklichen Mehrwert zu schaffen. Und alle könnten daran teilhaben.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Man kann natürlich trotzdem einen moralischen Imperativ formulieren - ohne dabei wie heute die Existenzberechtigung in Frage zu stellen.
Aber nötig ist wohl nicht mal das. Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, sich einzubringen und etwas beizutragen. Man muss die Leute nur mal machen lassen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: @FLY, @WARUM_DENKT_KEINER_NACH?
Wir subventionieren doch immer wieder unsere Industrie und Landwirtschaft, damit sie international konkurrenzfähig sind. Abgesehen davon, dass wir damit viel kaputt machen, kostet es noch Steuergeld.
Wüsste nicht warum wir das Geld nicht für sinnvollere Sachen ausgeben sollten (u.a. ein Grundeinkommen).
Und @FLY: Warum sind die Leute mit BGE nicht mehr gefordert, etwas beizutragen? Das Gegenteil ist doch der Fall - heute fordern wir nur Dienst nach Vorschrift, weder Eigeninitiative noch Engagement wird belohnt. Mit BGE gibt's keine Ausrede mehr, jede/r ist gefragt, was Sinnvolles zu tun.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Vorteile für wen ist doch die Frage...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Das ist in der Tat eine interessante Frage. Bei David Graeber, der den Begriff geprägt hat (de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs), sind Bullshitjobs solche, die von ihren eigenen Inhabern als sinnlos oder sogar schädlich wahrgenommen werden.
zum BeitragEine bessere Definition ist mir auch noch nicht eingefallen.
Eric Manneschmidt
Dazu mal ein Zitat der deutsch-schweizer postpatriarchalen Theologin Ina Praetorius:
zum Beitrag"Wenn "Arbeit" bedeutet, in Büros und Fabriken Bullshit zu produzieren, dann bin ich für lebenslange Pensionierung. Wenn "Arbeit" bedeutet, für sich, für andere und für die Welt sinnvolle Dinge zu tun, dann bin ich für Arbeit bis zum Lebensende."
- dem ich mich nur vollumfänglich anschließen kann.
twitter.com/InaPra...554372799325667329
Eric Manneschmidt
[Re]: Verstehe ich jetzt nicht.
zum BeitragMeinen Sie die Nicht-Aufarbeitung in den letzten Jahrzehnten?
Oder die Aufarbeitung, die jetzt noch erfolgt (besser spät als nie)?
Eric Manneschmidt
Wo die Dame doch so politisch ist: Rauchen schadet nicht nur ihrer Gesundheit, sondern auch z.B. der Gesundheit der Kinder, die den Tabak im Globalen Süden anbauen. Und den Wäldern, die für Anbau und Trocknung draufgehen. Siehe unfairtobacco.org/
Aber vielleicht gehe ich mit diesem Einwurf der Dame jetzt echt auf den Geist...und sammle keine Sympathien...?
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich finde es zwar richtig und gut, dass hier das Abwerben von Fachkräften im Ausland als ethisches Problem thematisiert wird. Andererseits bin ich aber auch nicht so glücklich mit der Aussage, dass wir unbedingt Arbeitskräfte brauchen.
Erstens denke ich, dass wir große Teile unserer wunderbaren exportorientierten Industrie runterfahren sollten, nämlich alles, was Umwelt oder/und Menschen schadet (Automobil, Zigaretten etc.). Da werden dann schon mal Arbeitskräfte frei. Zweitens sollten wir alle unnötige Arbeit (Graeber: "Bullshitjobs") aufgeben, da dürften auch viele freigesetzt werden, die heute hauptsächlich mit stumpfer Büroarbeit und vermeidbarer Bürokratie beschäftigt sind. Drittens sollten wir dafür sorgen, dass die Leute hier so behandelt werden, dass sie möglichst nicht krank und arbeitsunfähig werden, sondern sich in die Gesellschaft einbringen wollen und können. Dazu gehört dann ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, ein vernünftiges und inklusives Bildungssystem und ein vorausschauendes Gesundheitswesen.
Ich glaube nicht, dass die demographische Entwicklung dann noch ein Problem darstellt.
Und dann sollten wir hauptsächlich Leute aufnehmen, die anderswo keine Chance haben wegen politischer Verfolgung, Krieg, Klimawandel usw. - aber nicht weil wir sie als Arbeitskräfte brauchen, sondern eben aus ethischen Gründen.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Menschen sind unterschiedlich - auch unterschiedlich leistungsfähig.
Manche können Erwerbsarbeit und Erziehungs- oder Pflegearbeit unter einen Hut bringen, manche sogar noch dazu ehrenamtliches (z.B. politisches) Engagement. Das ist schön.
Manche können es nicht.
Sollten wir nicht unser sozioökonomisches System so strukturieren, dass es für alle funktioniert?
Und der verkürzte Arbeitsbegriff, nur bezahlte Arbeit sei Arbeit, ist trotzdem falsch.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Der einzige Weg, wie das DAUERHAFT funktionieren kann, ist, das Grundeinkommen so schnell wir möglich weltweit einzuführen.
zum BeitragNatürlich wäre es Quatsch, nur in Deutschland "paradiesische Zustände" zu schaffen und das Elend im Rest der Welt zu ignorieren.
Dazu ist noch zu sagen, dass es im Globalen Süden ja schon Ansätze für ein BGE gibt (z.B. in Namibia, siehe www.youtube.com/watch?v=vyCJye39rWc ), die werden bislang aber gerade vom "Westen" (oder "Norden") hintertrieben, weil wir gerne Zugriff auf billige Arbeitskräfte und billige Rohstoffe haben - und weil wir (oder unsere "Eliten") die Ideologie "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" vertreten.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wir sind alle auf die Gemeinschaft angewiesen. Wir profitieren alle jeden Tag von der unbezahlten Arbeit anderer, deshalb gibt es keinen sinnvollen Grund die Leute, die (auch) diese Arbeit machen, immer weiter unter Druck zu setzen.
zum BeitragDie "Gesellschaft" sind nicht nur die Erwerbstätigen.
Schön, dass die taz so pluralistisch ist, dass auch von Machismo geprägte Positionen ausgedrückt werden dürfen...
Eric Manneschmidt
Danke für diesen Artikel. Auch wenn interessierte Bürger*innen vielleicht nicht so viel Neues erfahren haben, ist es doch verdienstvoll, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen.
"Hartz IV" ist (war) erbärmlich und das "Bürgergeld" wird wahrscheinlich nicht viel besser.
Viele Probleme werden erst mit der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens überwunden werden: Zuverdienste werden nicht mehr angerechnet. Die Spaltung der Gesellschaft in (angeblich faule) Transferempfänger und (vermeintliche) Leistungsträger wird aufgehoben. Die Stigmatisierung, Überwachung und Gängelung derjenigen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen können oder wollen, nimmt ein Ende. Erwerbsarbeit wird kein Selbstzweck mehr sein - unbezahlte Arbeit wird aufgewertet und der ganzen Bevölkerung ermöglicht.
Abgesehen vom "Bürgergeld" gibt es ja noch zwei Projekte der Ampelkoalition, die in diese Richtung gehen: die Kindergrundsicherung und das Energiegeld. Mal sehen, was daraus wird.
zum BeitragEric Manneschmidt
Im September 22 hat sich die LINKE in einem Mitgliederentscheid für das Bedingungslose Grundeinkommen ausgesprochen (www.die-linke.de/s...n-grundeinkommen/).
zum BeitragDieses ist, Stand heute, das einzige Konzept, das in der Lage ist, Armut wirksam zu bekämpfen bzw. abzuschaffen. Bedürftigkeitsgeprüfte Sozialtransfers erreichen schlicht nicht alle Bedürftigen, außerdem sind sie stigmatisierend und damit menschenrechtlich problematisch.
Wagenknecht ist gegen das BGE (www.youtube.com/watch?v=ek6kUDM6a_w), sie redet dem Primat der Erwerbsarbeit das Wort.
Als Betroffener von erst "Hartz IV" und heute Grundsicherung bei Erwerbsminderung finde ich ihre Sprüche, die LINKE kümmere sich nicht um die Soziale Frage, vor diesem Hintergrund extrem zynisch. Auch ihre geäußerte Sorge um die Bevölkerung des Globalen Südens ist hochgradig verlogen. Wer diesen Menschen helfen will, gibt ihnen Geld, damit sie sich selbst etwas aufbauen können.
Sahra Wagenknecht ist es, die sich nicht um die Soziale Frage kümmert. Sie kümmert sich nur um ihre eigene Show und es wird Zeit, dass sie das nicht mehr in der Linkspartei tut.
Eric Manneschmidt
[Re]: Danke, guter Beitrag
zum BeitragEric Manneschmidt
"...dass sie bestimmte auseinandersetzungen eben nicht ausfechtet,..."
die richtige Form dieses Verbes wäre "ausficht"
Ich halte Sahra Wagenknecht für eine große Blenderin. Für soziale Fragen hat sie sich noch nie interessiert und sie hat in dem Bereich auch keine Kompetenz. Sie spielt gerne die Armen gegen die noch Ärmeren aus und wäre damit bei den Rechten sicherlich ganz gut aufgehoben.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich bin eh dafür, dass mehr gearbeitet wird. Arbeit ist die Lösung für so ziemlich alle Probleme.
zum BeitragMüßiggang ist bekanntlich aller Laster Anfang.
Schön, dass sich diese Erkenntnis so langsam auch bei der taz durchsetzt.
bge-rheinmain.org/jobismus
Eric Manneschmidt
Die entscheidende Frage ist doch, ob Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten werden können. Und da punktet die Letzte Generation durchaus, ihre Aktivitäten sichern Arbeitsplätze bei Polizei und Justizbehörden.
zum BeitragDer sogenannte Klimawandel wirkt natürlich noch besser in diese Richtung: Es werden immer mehr Deichbauer und Flüchtlingshelfer gebraucht.
Insofern ist aus meiner Sicht eigentlich alles im Lot.
Eric Manneschmidt
[Re]: Hej, es ging und geht hier schließlich um Arbeitsplätze. Juchu!
zum BeitragReden Sie das mal nicht mies.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ist das jetzt ernst gemeint?
Ich finde das klingt ziemlich vordemokratisch. Eine irgendwie edle "Führung" bringt die Menschen zum "kreativen Aufbau" und hält sie von der blindwütigen Zerstörung ab.
Aber wer wählt denn diese Elite? Das sind doch dann notgedrungen die selben zerstörerischen Individuen.
Wie weit lässt sich "sinnvolle Beschäftigung" überhaupt objektiv definieren?
Zuletzt: Brauchen wir nicht auch etwas Zerstörung? Nämlich der Fossilen Industrien, Atom- und Tabakindustrie, großer Teile der Automobilindustrie, eines Tages auch der Rüstungsindustrie etc.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ist das jetzt ernst gemeint?
Ich finde das klingt ziemlich vordemokratisch. Eine irgendwie edle "Führung" bringt die Menschen zum "kreativen Aufbau" und hält sie von der blindwütigen Zerstörung ab.
Aber wer wählt denn diese Elite? Das sind doch dann notgedrungen die selben zerstörerischen Individuen.
Wie weit lässt sich "sinnvolle Beschäftigung" überhaupt objektiv definieren?
Zuletzt: Brauchen wir nicht auch etwas Zerstörung? Nämlich der Fossilen Industrien, Atom- und Tabakindustrie, großer Teile der Automobilindustrie, eines Tages auch der Rüstungsindustrie etc.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich würde mir wünschen, dass da etwas kritischer berichtet wird.
Nicht weil Migration per se schlecht wäre oder wir gar Angst um unsere Kultur oder "genetische Reinheit" oder so was haben müssten.
Aber es geht hier um das (Wirtschafts-)Wachstums Deutschlands, wieder mal. Es wird knallhart in Konkurrenz zu anderen (meist wohl ärmeren) Ländern gespielt. Es werden deren vermutlich produktivste Bürger*innen abgeworben, anstatt zu schauen, dass sie in ihren eigenen Ländern was zum Laufen bringen.
Andererseits kümmert sich niemand darum, dass die Leute, die schon hier sind (mit oder ohne Migrationshintergrund), vielleicht ermächtigt werden könnten, die wirklich notwendige Arbeit zu tun. Und die nicht notwendige Arbeit sollten wir endlich mal bleiben lassen. Arbeit ist schon längst zur wahnhaften Ideologie verkommen, es geht doch gar nicht mehr darum, reale Bedürfnisse zu befriedigen: bge-rheinmain.org/jobismus
Siehe auch die Diskussion unter dem Kommentar von Dinah Riese taz.de/Neues-Gesetz-zum-Zuzug/!5895462
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich glaube mit der Ideologie des ewigen Wachstums haben Sie den entscheidenden Punkt angesprochen.
Aber was folgt daraus?
Wenn wir uns von dieser Ideologie verabschieden, müssen wir auch nicht mehr so viel arbeiten. Der ganze Konsumzirkus, der uns Produkte verschafft, die eigentlich niemand braucht, würde wegfallen.
Haufenweise Bullshitjobs könnten einfach aufgegeben werden.
Meines Wissens haben wir auch keinen generellen Wohnungsmangel - wir haben ihn nur in den Ballungsräumen bzw. Boomregionen. Und warum? Weil da die Leute wegen der Arbeitsplätze hinziehen wollen/müssen.
Es ist natürlich schwer vorherzusagen, aber ich würde davon ausgehen, dass mit Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens sich die allgemeine Gesundheit wesentlich verbessert. Auch in dem Bereich werden wir voraussichtlich mit weniger Arbeit klarkommen. Außerdem dürfte der Sektor der unbezahlten Arbeit sich ausdehnen, d.h. die Leute machen die Arbeit, die gemacht werden muss, aus intrinsischer Motivation bzw. Einsicht in das Notwendige.
Ich sehe mithin diesen Widerspruch, von dem Sie schreiben, nicht. Und ich bin nicht gegen Migration an sich, aber gegen das gezielte Anwerben leicht ausbeutbarer Arbeitsmigranten, die dann in ihren Heimatländern fehlen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Solange Münteferings Satz "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (2006) gilt, und daran ändert wohl auch das "Bürgergeld" nichts, glaube ich wird dem Hass gegen "Andere", insbesondere natürlich gegen Juden, nicht beizukommen sein.
Wird Zeit, da mal grundlegend was zu ändern und die (menschengemachte, mithin vermeidbare) permanente Bedrohung der Existenz aus dem System zu nehmen.
Wie die Kabarettistin Anny Hartmann zu sagen pflegt: Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wäre Hitler Postkarten-Maler geblieben.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein. Warum müssen immer möglichst viele Dinge in Deutschland produziert und dafür die besonders leistungsfähigen und qualifizierten Leute aus dem Ausland abgeworben werden?
Ist das irgendwie fair oder "links" oder was?
Wäre es nicht irgendwie netter und ökologischer, wenn wir auf diese Art von Wirtschaften verzichteten und statt dessen anstrebten, dass wirtschaftliche Entwicklung in allen Ländern dieser Erde stattfinden kann?
Und andererseits die Leute, die hier leben, so behandelten, dass sie sich ökonomisch einbringen können: Mit Bedingungslosem Grundeinkommen für alle, einem Bildungssystem, das möglichst keine Verlierer produziert, einer Verschiebung der Steuer- und Abgabenlast von der Arbeit auf den Umweltverbrauch u.a.?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: M.E. ist Automatisierung auch das falsche Argument für die Einführung eines BGE (Bedingungslosen Grundeinkommens). Erstens ist die menschliche Fantasie offenbar groß, neue, im Grunde überflüssige oder sogar schädliche, Erwerbsarbeitsplätze zu schaffen. Siehe dazu de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs
Zweitens ist unsere Produktivität schon lange vor Automatisierung und Robotik groß genug gewesen, dass eigentlich jeder Mensch immer genug zum Leben haben könnte (und sollte!). Siehe dazu auch Graeber/Wengrow: "Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit."
Ich habe selbst 2016 dazu was geschrieben, das findet sich hier: www.grundeinkommen...hlaraffenland.html
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich bin auch unsicher, wie ernst gemeint die Reform seitens großer Teile der Koalition war, insbesondere SPD und FDP...
In den Medien sind (wohl etwas spät) gelegentlich auch Betroffene zu Wort gekommen, die Dame hier fand ich z.B. sehr kompetent: blog.freiheitstatt...mste-auszuspielen/
Zum Teil liegt das sicher auch daran, dass "das System" Menschen kaputt macht und die dann oft nicht mehr klar denken und sauber argumentieren können - wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Und wer outet sich schon gerne als Armutsbetroffener/"Hartzer" etc.?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Dass Erwerbseinkommen größtenteils angerechnet wird und Erwerbsarbeit sich daher nur sehr begrenzt (rein finanziell gesehen) lohnt, ist das Problem aller Sozialtransfers mit Bedürftigkeitsprüfung.
"Mitwirkung" oder besser: Unterwürfigkeit ist allerdings schon vorgesehen und im Ausland (mit ähnlicher Sozialstaatsstruktur) bestehen die gleichen Probleme.
Weiss nicht, was daran witzig ist und ich hab auch im Ausland noch keinen getroffen, der sich darüber totlacht.
Zuletzt: Erwerbslosigkeit ist in hohem Maße eine Frage der gesundheitlichen Situation sowie der bestehenden Qualifikation. Von daher würde ich davon ausgehen, dass viele in der Tat "unfreiwillig" erwerbslos (wenngleich nicht zwingen auch arbeitslos) sind.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Naja, die Idee des BGE ist deutlich älter als der Neoliberalismus - und wurde nicht nur von Neoliberalen aufgegriffen, sondern (zur gleichen Zeit) auch u.a. von Dr. Martin Luther King.
zum Beitrag(www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm)
Eric Manneschmidt
[Re]: Entschuldigung, das ist doch ein bisschen weltfremd. Die Frage "was machst Du so?" ist doch die erste bei jeder Party oder jedem Kennenlernen von neuen Leuten - und meint Erwerbsarbeit.
Ich kenne zwar Betroffene, die dann einfach lügen, weil sie eben nicht in die Schublade "Hartzer" gesteckt werden wollen, aber dementsprechend unbefriedigend sind dann auch ihre sozialen Kontakte.
Auf den Datenschutz ist am unteren Ende der Nahrungskette auch kein Verlass, als Johannes Ponader 2012-2013 politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland war, rief Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, einfach beim Vorsitzenden der PIRATEN an, um über den Transferleistungsbezug von Ponader zu sprechen:
de.wikipedia.org/w...ur_f%C3%BCr_Arbeit
Darüber hinaus bleiben die anderen Probleme ja bestehen, selbst wenn man vielleicht dickfellig genug ist, um sich aus dem Stigma nichts zu machen. Für am gravierendsten halte ich die Drohung mit dem Entzug der Existenzgrundlage, die hat mich vor einigen Jahren derbe aus der Spur getragen und seitdem bin ich halt krank (was die Gesellschaft wahrscheinlich mehr Geld kostet als ein BGE und auch nicht wirklich Spaß macht).
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Die bestehenden Sozialtransfers sind aber doch nicht bedingungslos. Sie sind den "Bedürftigen" vorbehalten und an die Bedingung der Erwerbsbereitschaft (AlgII) oder die amtlich festgestellte Erwerbsunfähigkeit geknüpft (SGBXII). (Mit dem AsylBLG kenne ich mich nicht aus, aber auch diese Leistung ist definitionsgemäß nicht universell.)
Genau dadurch entstehen die Probleme der Stigmatisierung, der Spaltung der Gesellschaft in blöde Bedürftige und gute Nicht-Bedürftige (dabei sind wir alle aufeinander angewiesen), des mangelnden "Lohnabstandsgebots" und mangelnden "Arbeitsanreizes" (Erwerbseinkommen muss angerechnet werden, lohnt sich daher kaum) und viele mehr (Arbeitsplätze schaffen um jeden Preis, Wachstumszwang etc.).
Bedürftigkeitsgeprüfte Sozialleistungen gibt es in einigen europäischen Staaten, insbesondere im Norden - und sie haben alle die genannten Probleme...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ja, das stimmt wohl.
zum BeitragEs gibt einzelne Politiker, die das Problem auf dem Schirm haben und an Lösungsmöglichkeiten arbeiten, z.B. der Frankfurter/Offenbacher Bundestagsabgeordnete W. Strengmann-Kuhn, er schreibt dazu folgendes: strengmann-kuhn.de...fruchtbaren-boden/
Eric Manneschmidt
[Re]: Naja, das erhöht ja nicht wirklich den Lohnabstand (Ausnahme GEZ-Befreiung, das ist ja quasi eine Kopfsteuer).
zum BeitragMan hat nur was davon, wenn man Zahnersatz, ÖPNV etc. auch in Anspruch nimmt.
Ich halte Subventionen dieser Art für sehr problematisch (fahrscheinfreier ÖPNV für ALLE ist was anderes, da spart man dann wenigstens die ganze Logistik um die Fahrscheine und die Kontrollen ein), viel besser ist es, Leuten das Geld in die Hand zu geben. Dann können die nämlich selbst entscheiden, was sie brauchen (mehr Freiheit, mehr Würde, mehr volkswirtschaftliche Effizienz).
Gilt natürlich nicht nur für Niedriglöhner, sondern auch für Transferempfänger.
Eric Manneschmidt
[Re]: ja, und dabei eine viel grundlegendere Debatte führen und in die Öffentlichkeit tragen sollen: Warum soll das Existenzrecht an die Pflicht zu Erwerbsarbeit geknüpft sein? Ist das aus ethischer Sicht in Ordnung? Ist es ökonomisch sinnvoll? Was macht es mit den Menschen, die ja unsere Demokratie tragen müssen? Wie wirkt es sich auf unseren Umgang mit Menschen, Tieren, Umwelt, Klima...etc. aus?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich hab das alte System mit Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe nicht erlebt. M.W. war es aber durchaus auch paternalistisch und die Empfänger von Stigmatisierung betroffen.
Wir sollten die Vergangenheit nicht idealisieren. Wir brauchen ein Bedingungsloses Grundeinkommen als ein System, das zum ersten Mal wirklich alle erreicht, ohne Stigmatisierung und ohne Zwang zur Erwerbsarbeit. Und zugleich jede Erwerbstätigkeit belohnt, weil kein Einkommen angerechnet wird (im Gegensatz zu allen bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers). So viel zum Thema "Lohnabstandsgebot".
Wenn wir eine Zukunft haben, dann mit BGE (auch aus ökologischen Gründen).
Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Ampelkoalition begreift, was es wirklich braucht, und dafür kämpft. Der "Vorwurf", das "Bürgergeld" sei ein Grundeinkommen, stand ja im Raum (durch die Union). Das hätte die Ampel aufnehmen und ein wirkliches BGE-Konzept vorlegen sollen.
Je breiter die öffentliche Debatte darüber geführt wird, desto schneller wird es kommen.
Mit Blick auf Klimawandel und Artensterben denke ich manchmal, dass uns die Zeit wegläuft. Unser heutiges sozio-ökonomisches System zerstört nicht nur Menschen, sondern auch den Planeten, auf den wir angewiesen sind.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich bitte darum, das Wort "Kunden" für Alg II-Bezieher nicht oder nur in Anführungszeichen zu verwenden. Es stellt die realen Machtverhältnisse völlig verzerrt dar und ist in meinen Augen daher völlig inadäquat.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ein bisschen widerlich, diese platteste Polemik...
zum BeitragEric Manneschmidt
"Wenn das Bürgergeld ein echter Schritt in Richtung Grundeinkommen gewesen wäre. Das wäre Grundlage in einer wirklich sozialen Marktwirtschaft."
Das ist sehr richtig. Ohne (Bedingungsloses) Grundeinkommen ist das sozio-ökonomische System weder wirklich sozial (weil es Leute stigmatisiert und durch Netz fallen lässt), noch eine Marktwirtschaft (weil "Märkte" so etwas wie eine freie Entscheidung implizieren, gilt auch für den Arbeits"markt").
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Möchten Sie das nicht vielleicht ein bisschen begründen?
Gerne mit Bezugnahme auf Menschenrechte wie das Recht auf Leben, die Würde des Menschen, freie Berufswahl, das Verbot von Zwangsarbeit...all diese merkwürdigen Ding, die in unserem Grundgesetz stehen?
Nicht dass ich von der Ampel restlos begeistert wäre, aber wie soll es denn gehen, Francis Ravedrake?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ulrike Herrmann sagt allerdings, dass der "Kapitalismus" mit Marktwirtschaft nur sehr wenig zu tun hat - er sei vielmehr mit Monopol- und Oligopolbildung verbunden. Ich denke, dass sie da Recht hat.
Andererseits halte ich "Kapitalismus" nicht für die entscheidende (oder auch nur eine hilfreiche) analytische Kategorie - insofern kann ich mit Kapitalismuskritik auch nicht so viel anfangen.
zum BeitragM.E. geht es vor allem um Erwerbsarbeit als Selbstzweck und das Schaffen von "Arbeitsplätzen" um jeden Preis. Jobismus nennt das eine kanadische Mitstreiterin.
Und natürlich ist das verbunden mit Franz Münteferings und August Bebels "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen".
Die Lösung ist ganz einfach: Wir (die Gemeinschaft) geben allen zumindest so viel Geld, dass sie auch ohne Erwerbsarbeit, bescheiden aber menschenwürdig, leben können. Hat 1967 schon Dr. Martin Luther King vorgeschlagen, leider wurde er ermordet, bevor er eine Bewegung zur Abschaffung der Armut zum Erfolg führen konnte.
(www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm)
Eric Manneschmidt
Mir ist das "Bürgergeld" auch zu dünn, aber immerhin geht damit Weiterbildung vor Vermittlung in den nächst besten Job. Das ist schon ein Fortschritt.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich fand's lustig, dass die Union das "Bürgergeld" als Bedingungsloses Grundeinkommen "diffamiert" hat (wobei ich ja für ein BGE bin).
Da hätte man noch ein bisschen drüber diskutieren können...irgendwann wird es ja kommen müssen, weil es schlicht der einzige (bisher bekannte) Weg ist, Soziale Sicherheit für alle mit Marktwirtschaft (Zuverdienstmöglichkeit oder "Arbeitsanreiz" für alle) zu verbinden und darüber hinaus den den Planeten zerstörenden Wachstumszwang aus dem System zu nehmen.
Das haben aber auch in der Ampelkoalition nicht alle verstanden, der Offenbacher/Frankfurter Volkswirt und Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn schon, hier sein Statement dazu im Bundestag: www.youtube.com/watch?v=iwo87B__5T0
zum BeitragEric Manneschmidt
Schade ist das schon. Denn dieser Papst hat ganz vernünftige Ideen was die Abschaffung der Armut und die Anerkennung der unbezahlten Arbeit angeht, siehe bge-rheinmain.org/...das-grundeinkommen
zum BeitragDie passen wiederum manch einem deutschen Bischof nicht: www.nau.ch/news/eu...einkommen-65518318
Eric Manneschmidt
Grundsätzlich eine sehr berechtigte Kritik am Rummel um die Großspender. Und es ist natürlich richtig, dass eine satte Vermögensbesteuerung wesentlich besser wäre.
zum BeitragAndererseits funktionieren selbst die einigermaßen demokratischen Staaten auch nicht wirklich gut was die Verteilungswirkung ihrer (Steuer- und Sozial)Systeme angeht. Es braucht dringend eine Struktur, die sicherstellt, dass das Geld auch wirklich bei den Leuten ankommt. Die Vermögensverteilung wenigstens so weit geraderücken, dass jeder Mensch IMMER und bedingungslos genug hat zum Leben, sei er auch noch so "faul", "unsympathisch" oder irgendwas: Bedingungsloses Grundeinkommen, weltweit.
Wenn ich mir ansehe, wie teilweise mit öffentlichen Geldern umgegangen wird...naja, ist das noch ein langer Weg...
Eric Manneschmidt
Ich halte die Wachstumsdebatte mittlerweile für relativ irrelevant. Die Frage ist immer, was wächst oder schrumpft und wie das gemessen wird.
Was aber nicht mehr funktioniert, ist "Erwerbsarbeit um jeden Preis" und "wer nicht arbeitet soll auch nicht essen". Existenzsicherung muss unabhängig von Erwerbsarbeit sein, mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen. Solange "Vollbeschäftigung" das Ziel ist, wird weitere Zerstörung unvermeidlich sein, denn die Zerstörung selbst schafft ja wieder Arbeitsplätze.
zum BeitragEine kanadische Kollegin hat das m.E. gut auf den Punkt gebracht: JOBISMUS ist das Problem. Hier der Text in deutscher Übersetzung: bge-rheinmain.org/jobismus
Eric Manneschmidt
Was ich übrigens gar nicht verstehe, ist der Satz: "Es war das Jahr, in dem Argentinien Fußballweltmeister wurde und Star Wars Teil Eins in die Kinos kam."
Sie scheint das in allen ihren Vorträgen, Artikeln und Interviews anzubringen, aber was tut das zur Sache?
Die sehr naheliegende und wichtige Frage, warum Großbritannien von der "privaten Planwirtschaft" in der Nachkriegszeit wieder abgekommen ist, obwohl die nach UHs Aussage unglaublich erfolgreich und beliebt war, diese Frage beantwortet sie nicht (ist ihr vielleicht zu selten gestellt worden...? - aber ist doch naheliegend, oder?)
Ich bin übrigens nicht sicher, ob wir uns das Brot&Spiele-Ding noch leisten können, wenn wir mit der Klimakrise (und anderen Krisen) fertig werden wollen. Auch von daher verstehe ich ihren Hinweis auf Fußballweltmeisterschaft und Star Wars nicht.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Natürlich braucht es gewisse administrative Strukturen, Rechtsstaatlichkeit, Frieden, am End auch Demokratie. Das fehlt heute noch in vielen Ländern, aber ich glaube mit BGE wird es viel leichter sein, diese Voraussetzungen zu schaffen. Die Organisierte Kriminalität hat leichtes Spiel, wo Menschen nicht existenziell abgesichert sind, sondern jeden Drecksjob annehmen müssen - sich außerdem nicht um das Gemeinwesen kümmern können, weil sie all ihre Kraft brauchen, um irgendwie über die Runden zu kommen.
zum BeitragDas BGE ist m.E. wesentlich weniger anfällig für Korruption als das was heute unter "Entwicklungshilfe", wirtschaftlicher Zusammenarbeit etc. gemacht wird. Und es gibt mittlerweile zahlreiche Pilotprojekte im Globalen Süden, die offenbar die praktischen Schwierigkeiten einer solchen Geldzahlung überwinden konnten.
Eric Manneschmidt
[Re]: Meinten Sie "Marktwirtschaft" statt "Kapitalismus"?
Dann würde ich die Aussage verstehen.
Nach Ulrike Herrmann ist es ein Kennzeichen des Kapitalismus, dass er von Monopolstrukturen geprägt ist. Das finde ich ziemlich nachvollziehbar.
Ansonsten finde ich den Begriff "Kapitalismus" allerdings schwierig, weil erfahrungsgemäß jeder etwas anderes darunter versteht. Jedenfalls ist er lange nicht so präzise, wie er scheint.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Planwirtschaft ist doch der Begriff, den UH selbst gebraucht für ihren Vorschlag.
Ich halte die Lage auch für dramatisch und meinen Lösungsvorschlag für drastisch: Die Aufhebung des Zwangs zur Erwerbsarbeit. Und hohe Steuern auf Umweltverbrauch - und meinetwegen auch Verbote von extrem umweltschädlichem oder schlicht unnötigem Zeug. Dafür wäre die Einführung der Direkten Demokratie auf Bundes- und EU-Ebene (und irgendwann global) sicherlich sinnvoll. Aber zur Direkten Demokratie gehört das BGE wie die Abgeordnetendiäten zum Parlamentarismus.
Manche reden ja der Ökodiktatur das Wort, ich halte das Gegenteil für richtig: Gebt den Menschen mehr Macht über ihr eigenes Leben und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten im Gemeinwesen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ulrike Herrmann hat hier in Frankfurt ihr Buch und ihren Lösungsvorschlag für die Klimakrise vorgestellt, danach gab's ne kleine Diskussion: www.youtube.com/watch?v=1rYKIoG5mAs
Ich find die Idee mit der Planwirtschaft nicht so überzeugend, eine sehr oberflächliche Recherche ergab, dass sie auch nicht so wirklich beliebt war: www.spiegel.de/ges...der-a-1190868.html
Ich warte noch auf UHs Antwort auf die Frage, warum man diese wunderbare Planwirtschaft im Nachkriegsgroßbritannien denn überhaupt wieder abgeschafft hat, wenn sie denn so beliebt und erfolgreich war.
Mir scheint eine Kombination aus Bedingungslosem Grundeinkommen (möglichst schnell weltweit), satten Vermögens- und Umweltsteuern sinnvoller als die Zuteilung von allen möglichen Gütern. Mit BGE können die Leute selbst entscheiden, was sie brauchen - und was und wie viel sie (erwerbs-)arbeiten. Und da nicht mehr auf Teufel komm raus alle möglichen Arbeitsplätze gerettet werden müssen, lassen sich die Umwelt- (bzw. Klima-)Steuern schnell so drastisch erhöhen, dass die Umweltzerstörung hoffentlich eingedämmt werden kann.
UH wird in der oben verlinkten Diskussion übrigens auch zum BGE befragt (01:15:10), hat es aber nicht verstanden. Sie meint, dass dann "alle mehr bekommen", was natürlich gar nicht funktionieren kann. In Wirklichkeit müssen die Reichen und Superreichen drastisch draufzahlen - und das sind auch (heute) die großen Umweltzerstörer. Das hat dann eben ein Ende.
zum BeitragEric Manneschmidt
Wer macht hier eigentlich die Zwischenüberschriften?
Diese "Alle Akteure hassen sich" ist doch wirklich völliger Quatsch, richtig wäre "Alle Akteure hassen einander". Eigentlich doch nicht so schwer.
zum BeitragEric Manneschmidt
"Die meisten haben noch nie an Kämpfen teilgenommen – ganz anders als bei dem gewaltsamen Vorgehen gegen unbewaffnete Demonstrant*innen im Jahr 2020."
Diesen Satz verstehe ich nicht. Ist da bei der Übersetzung was verloren gegangen?
zum BeitragEric Manneschmidt
Eine Erhöhung des Regelsatzes (alleine) schafft die Armut noch nicht ab. Auch nicht zusammen mit den anderen Forderungen des im Artikel verlinkten Offenen Briefes.
zum BeitragEs bleibt dann immer noch die bürokratische Hürde der Beantragung sowie die Stigmatisierung durch die Bedürftigkeitsprüfung, an denen Menschen scheitern werden.
Wer wirklich will, dass Armut der Vergangenheit angehört, und dafür gibt es viele gute Gründe, sogar rein ökonomische, der kommt an der Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen nicht vorbei.
Das hätte noch den Vorteil, dass niemand mehr für die Fossilen Industrien (und andere schädliche Branchen) arbeiten müsste, so dass wir vielleicht noch die Kurve in Sachen Klimawandel und Artensterben kriegen würden.
Und die Leute hätten die Muße, sich politisch umfassend zu informieren und zu engagieren. Es ist höchste Zeit, die Krise der Demokratie zu überwinden.
Eric Manneschmidt
[Re]: Na, da weiss aber mal wieder jemand gut Bescheid. Beruhigend, dass solche weisen Leute unter uns sind...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: In der Tat. Passt irgendwie nicht in die taz.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Was das Soziale angeht, so habe ich bei den GRÜNEN aktuell Hoffnung, weil sie scheinbar wirklich begriffen haben, dass sich prinzipiell was ändern muss (naja, Baerbock und Habeck wohl noch nicht, aber eine deutliche Mehrheit der Basis), siehe z.B. blog.freiheitstatt...antwortet-der-cdu/
zum BeitragEric Manneschmidt
Satire?
zum BeitragNicht, dass alle Argumente in diesem Artikel abwegig wären. Aber in der Gesamtschau kann das wohl kaum ernst gemeint sein.
Eric Manneschmidt
Ist halt schon schade, dass der gute Mann noch einen Teil seines mageren Einkommens der Tabakindustrie in den Rachen wirft.
zum BeitragEiner Branche, die jedes Jahr Millionen Menschen tötet (auch unbeteiligte durch Passivrauch und Brände) und für erhebliche Umweltzerstörung verantwortlich ist: unfairtobacco.org/
Eric Manneschmidt
Ich versuche mal zusammenzufassen: Der Ausdruck "totalitär" (für die Frage „Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?") ist zurückgezogen worden. Danke dafür. (Ich bin ehrlich gesagt unsicher, ob überhaupt irgendeine Frage totalitär sein kann. Fragen können oft dem Erkenntnisgewinn dienen und Diskussionen lostreten.)
Wir wissen nicht, ob das Gemälde (nennenswert) beschädigt wurde. Wir wissen auch nicht, ob eine Zerstörung dieses speziellen oder anderer Kunstwerke intendiert war oder ist. (Ich sehe dafür ehrlich gesagt keine Anhaltspunkte.)
Ich verstehe selbst nichts oder nicht besonders viel von Kunst. Aber es wird zuweilen die Modifikation von bestehenden Werken selbst als Kunst anerkannt, vielleicht findet irgendjemand, dass Tomatensoße auf van Gogh selbst ein Kunstwerk darstellt. Politische Kunst sozusagen. (Van Gogh hat sich m.W. zu seinen Lebzeiten gar nicht gut verkauft, wurde damals offenbar kaum als "richtige Kunst" anerkannt.)
Jedenfalls haben die Aktivisten ordentlich Aufmerksamkeit erzeugt, insofern war das keine ganz erfolglose Aktion.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir ein Bedingungsloses Grundeinkommen einführen sollten, und zwar weltweit und schnell. Damit wir alle Industrien und Arbeitsplätze abwickeln können, die Mensch oder/und Natur schaden.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Könnten Sie bitte noch erläutern, was an der Frage „Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?" totalitär ist?
zum BeitragGerne ganz sachlich und nachvollziehbar...
Eric Manneschmidt
Ich wundere mich, dass der Ende September per Mitgliederentscheid getroffene Beschluss zur Aufnahme des Bedingungslosen Grundeinkommens ins Programm der LINKEN scheinbar weder in dem beschriebenen Aufruf der "Progressiven" noch in der Berichterstattung der taz eine Rolle spielt: www.die-linke.de/s...en-grundeinkommen/
Dabei dürfte der die Partei deutlich verändern und für Wagenknecht, die sich zumindest in der Vergangenheit ausschließlich für die erwerbsförmige Arbeit interessiert hat, kaum tragbar sein.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: "Das Wachstum der Wirtschaft, des Energieverbrauchs und damit der Anstieg der CO₂-Emissionen kann durch politische Entscheidungen begrenzt werden. Daran hat allerdings niemand ein ernsthaftes Interesse."
...naja, fast niemand...:
zum Beitragwww.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Eric Manneschmidt
[Re]: Tja, schwierig.
zum BeitragIst dann vielleicht doch besser, wenn "der Staat" den Leuten sagt, wie sie ihr Leben gestalten sollen. Steht ja so ähnlich auch im Grundgesetz.
Feste Tagesstruktur und so. Die Eliten enscheiden dann halt, was "sinnvolle Beschäftigung" ist.
Funktioniert ja heute auch ausgesprochen gut, lassen wir mal Kleinigkeiten wie die Zerstörung der Lebensgrundlagen, Kriege, Hunger(-tote) trotz ausreichender Nahrungsmittelproduktion, Sucht- und andere psychische Erkrankungen etc. beiseite.
Der Mensch ist einfach von Natur aus unreif und unnütz.
Gut, dass es so fleissige Psychologen wie Sie gibt! Da möchte ich gerne auch von Ihnen betreut werden..!
Eric Manneschmidt
"Einfach „Weder Atom noch Kohle“ ist in der aktuellen Krise keine Lösung, weil das Massenarbeitslosigkeit und Blackouts riskieren würde."
zum BeitragKönnen wir vielleicht mal langsam von dem Schreckensbild der Massenarbeitslosigkeit wegkommen?
Mindestens 99% der Leute sind groß genug, um sich selbst sinnvoll beschäftigen zu können. Das Problem ist allerdings EINKOMMENSLOSIGKEIT - und die ist menschengemacht und lässt sich problemlos durch Menschenhand abschaffen.
Eric Manneschmidt
Was für ein Wahnsinn! Von wegen Familienarbeit berücksichtigen!
...und dann doch wieder die alte Leier.
Familienarbeit berücksichtigen würde bedeuten: Bedingungsloses Grundeinkommen einführen. Damit die ganze unbezahlte (nicht nur Familien-)Arbeit ermöglicht wird.
Und die Einkommenssteuer als Flat-Tax ausführen, zusammen mit dem BGE ergibt sich eine Art natürliche Progression. Eine ganze Reihe von Problemen erübrigen sich dann von selbst.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Naja, meines Wissens war es die LINKE, die mit dem Mindestlohn angefangen hat, die anderen Parteien haben das dann übernommen.
zum BeitragIch bin nun überhaupt kein Stammwähler der LINKEN (z.B. weil ich die Denke hinter dem Mindestlohn ablehne), aber ich halte es schon für möglich und wünschenswert, dass die Partei jetzt mit dem BGE wieder in Schwung kommt.
Eric Manneschmidt
Mindestlöhne sind sowieso kein richtig sinnvolles Instrument, um Menschen sozial abzusichern, oder "soziale Gerechtigkeit" herzustellen. Nicht nur wegen der vielen Schlupflöcher und weil für manche heutzutage halt ein schlecht bezahlter Job besser ist als keiner, sondern weil 57% der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland gänzlich unbezahlte Arbeit sind (Zeitverwendungsstudie von 2013).
Wenn man an der Misere was ändern will, muss man ein Bedingungsloses Grundeinkommen einführen, sinnvollerweise mindestens mal EU-weit. Die Menschen können dann selbst entscheiden, welchen Lohn sie für ihre Arbeit bekommen wollen. Wenn der (oder andere Aspekte der Arbeitsstelle) nicht passt, bleiben sie halt einfach zu Hause.
Siehe dazu auch www.grundeinkommen...tzenswert-ist.html
Erfreulicherweise hat gerade die LINKE per Mitgliederentscheid beschlossen, dass sie das BGE in ihr Programm aufnehmen wird (www.die-linke.de/s...n-grundeinkommen/). Es gibt also eine positive Entwicklung...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Überhaupt nicht.
Fakt ist aber, dass 57% der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden unbezahlt sind (Zeitverwendungsstudie von 2013 www.destatis.de/DE...rbeit-022016.html), ohne diese Leistungen gibt es überhaup keine Erwerbsarbeit und die Leute, die das machen, sollen halt sehen, wo sie bleiben (mehrheitlich Frauen).
Auf der anderen Seite ist es völlig unsinnig, dass Geringverdiener (die z.B. in der Strom- oder Nahrungsmittelproduktion beschäftigt sind) kaum mehr Geld in der Tasche haben als Menschen, die keine Erwerbsarbeit machen.
zum BeitragAuch dieses Problem würde ein BGE lösen.
(...von wegen nachdenken und so...)
Eric Manneschmidt
[Re]: Glauben Sie wirklich, dass die Leute nur unter existenzieller Bedrohung aktiv werden?
Auch die Möglichkeit, über das bescheidene Grundeinkommen hinaus anrechnungsfrei Erwerbseinkommen zu erzielen, wird die Leute nicht locken?
Sie werden lieber alle vor dem Fernseher (so es noch welche davon gibt) sitzen und Bier (wenn sie sich das noch leisten können) trinken?
Widerspricht halt allem, was wir über Menschen wissen, aus Pädagogik, Psychologie und diversen Pilotprojekten zum Bedingungslosen Grundeinkommen.
zum BeitragEric Manneschmidt
Ich verstehe nicht, dass sich die Klimabewegung bislang noch nicht dazu durchringen konnte, das Erwerbsgebot in Frage zu stellen. Solange um jeden Arbeitsplatz gekämpft werden muss, egal wie zerstörerisch er ist (Fossile Energien, Autoindustrie, Militär und Rüstung, Tabakindustrie usw.), haben Klima- und Umweltschützer schlechte Karten.
zum BeitragDabei kennt unser Grundgesetz kein Erwerbsgebot, das Recht auf ein Leben in Würde gilt - auf dem Papier - bedingungslos und für alle.
Diese Woche ist (internationale) Woche des Grundeinkommens: www.woche-des-grundeinkommens.eu/
Was für eine Steilvorlage für den großen Klimastreik am Freitag (23.9.). Nur Menschen, die sozial abgesichert und nicht auf irgendwelche Drecksjobs angewiesen sind, haben den Kopf frei, sich um Gemeinwohl, Umwelt, Frieden...Klima, Artenschutz...zu kümmern oder überhaupt erstmal Gedanken zu machen.
Deshalb ist es höchste Zeit, der Ideologie des Jobismus (bge-rheinmain.org/jobismus oder, mit schöneren Bildern: www.livableincome.org/jobism.htm) den Kampf anzusagen!
(Das erscheint mir viel sinnvoller und notwendiger als irgendwelche Pipelines in die Luft zu jagen oder auch nur darüber nachzudenken...)
Eric Manneschmidt
Hat sie jetzt das Bedingungslose Grundeinkommen als Teil der Lösung erwähnt?
zum Beitrag"Stichworte sind..."
Das wäre ja mal eine kleine Zeitenwende, die Herrmann war bislang immer gegen das BGE.
Eric Manneschmidt
[Re]: Hab ich auch nicht verstanden, wie sie darauf kommt.
zum BeitragLässt mich an die "Zinskritiker" denken, die verbreiten das auch immer.
Eric Manneschmidt
Ich kenne mich in den Berliner Verhältnissen nicht aus, aber an sich ist "die Gießkanne" eine sehr geeignete Methode, um die Bevölkerung zu entlasten und in der Breite besserzustellen. Sie ist namentlich die einzige Methode, um wirklich alle Menschen zu erreichen - und Stigmatisierung zu vermeiden (wobei der CDU-Chef ja gar nicht wirklich an alle das gleiche verteilen will).
zum BeitragSiehe auch www.grundeinkommen...ip-giesskanne.html
Eric Manneschmidt
Leider ist das (Scholzsche) Argument mit den Arbeitsplätzen im Tagebau gar kein Schwachsinn, solange wir das Existenzrecht von Menschen mit (der Pflicht zu) Erwerbsarbeit verknüpfen.
Diese Verknüpfung gilt es aufzulösen, was nach meiner Wahrnehmung leider auch in der Klima- und Umweltbewegung noch nicht genug Leute verstanden haben.
bge-rheinmain.org/jobismus
Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass wir die Klimakrise, das Artensterben und was sonst noch an Krisen ansteht, ohne die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens in den Griff kriegen werden. Hoffentlich wird es bald gelingen, eine breite Allianz dafür zu bilden
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ihre Argumentation ist zwar stringent, basiert aber auf falschen Voraussetzungen. Der Fehler liegt konkret in der Gleichsetzung von Lohn- oder Erwerbsarbeit mit "etwas Nützliches tun". Es trägt aber Erwerbsarbeit nicht per se zum Gemeinwohl bei, sondern es wird auch viel Überflüssiges oder gar Schädliches getan bzw. von den Jobcentern erzwungen. Andererseits gibt es viel unbezahlte Arbeit, die hoch notwendig für die Gesellschaft und oft überhaupt die Voraussetzung für Erwerbsarbeit ist (z.B. muss man erstmal geboren werden etc.).
zum BeitragDeshalb ist es unsinnig und inhuman, das Existenzrecht eines Menschen an die Pflicht zur Lohnarbeit zu knüpfen. Ein echtes "Bürgergeld" oder Bedingungsloses Grundeinkommen würde die Existenz und eine basale Teilhabe sicherstellen und dennoch einen großen Anreiz zu zusätzlicher Erwerbsabeit bedeuten, weil - im Gegensatz zu bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers - jedes zusätzliche Einkommen (nach Steuer) behalten werden darf (es wird nicht angerechnet). Dadurch wird, obwohl das gar nicht das Ziel ist, möglicherweise in einer Gesellschaft mit BGE sogar mehr Erwerbsabeit geleistet, jedenfalls von denen, die heute arbeitslos sind. (Dafür werden vielleicht heute Überbeschäftigte ihre Stundenzahl reduzieren.)
Eric Manneschmidt
[Re]: Oh, ganz im Gegenteil:
zum BeitragDie Leute sind gesünder, glücklicher und haben mehr Vertrauen in staatliche Institutionen, die Demokratie, sich und ihre Mitmenschen.
Bei den Feldversuchen im Globalen Süden kommt hinzu, dass die Leute mehr erwerbsarbeiten, insbesondere sich selbstständig machen. Und natürlich weniger hungern, mehr Kinder zur Schule gehen und die Abbrecherraten sinken. Auch die (Armuts-)Kriminalität und die häusliche Gewalt gehen zurück.
Eric Manneschmidt
[Re]: Entschuldigung, das ist richtig hanebüchen.
zum BeitragErstens geht es nicht darum, dass jeder einen Porsche kriegen soll, es ist nämlich sehr fraglich, ob der irgendwelche realen Bedürfnisse deckt.
Zweitens lässt sich "der Porsche" natürlich sehr gut aufteilen - halt nicht das Auto selbst aber die Ressourcen, die reingesteckt werden müssen.
Es geht auch nicht darum, dass "der Kapitalismus" etwa "unendlich leistungsfähig" wäre. Fakt ist aber, dass wir genug produzieren (können), um alle satt und mit dem Nötigsten versorgt zu kriegen.
Dafür muss auch niemand hundert Mal so viel essen, wir schmeissen aber Nahrungsmittel einfach tonnenweise weg. Bei den Hungrigen dieser Welt kommen sie nicht an, weil die kein Geld haben, um ihre Nachfrage mit Kaufkraft zu unterlegen.
Wir schmeissen haufenweise anderes Zeug weg, während viele Mangel leiden, teilweise auch in Europa und in Deutschland.
Es ist so wie Martin Luther King schon 1967 formulierte "...unseren Reichtum in die überfüllten Mäuler der Mittel- und Oberklasse zu pressen bis diese nahezu am Überfluss ersticken."
www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm
Außerdem verschwenden wir noch viele Ressourcen, weil wir auf Teufel komm raus am Primat der Erwerbsarbeit festhalten: bge-rheinmain.org/jobismus
Eric Manneschmidt
[Re]: Das ist richtig, richtig falsch!
Umverteilen von Geld hilft sehr gut gegen Armut. Das hat auch erstmal gar nichts mit Gelddrucken zu tun, denn es lassen sich ja Staatseinnahmen auch durch Besteuerung generieren.
Wir haben weiss Gott genug Waren und Dienstleistungen, der Zugang zu ihnen ist nur sehr ungleich verteilt (also das Geld, denn darüber wird ja der Zugang organisiert).
In der DDR und m.W. auch auf Kuba gilt Arbeitspflicht und es herrscht Planwirtschaft, das Gegenteil von Bedingungslosem Grundeinkommen.
Informieren Sie sich mal ein bisschen..!
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Deswegen muss man sie bedingungslos machen, die Transferleistungen. Und Einkommen aus Erwerbsarbeit kommt obendrauf.
zum BeitragEs gibt so viel unbezahlte Arbeit, die gemacht werden muss, dass es einfach nicht sinnvoll ist, alle Menschen in Erwerbsarbeit zu zwingen.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ganz wichtigen Punkt vergessen: Auch die Bedürftigkeitsprüfung muss weg, sonst fallen wieder Leute durchs Netz.
Ich bin mir nicht sicher, ob Pioch das auch denkt. Meint sie ein Bedingungloses Grundeinkommen oder nicht?
zum BeitragEric Manneschmidt
Natürlich kann man Armut vermeiden.
Roswitha Pioch: "Armut vermeidet man durch Geld, indem man Geld umverteilt."
Völlig richtig. Was sie aber nur andeutet, ist, dass das Erwerbsgebot fallen muss. Nur dann erreicht man alle Menschen und nur dann ist auch für die, die die unbezahlte Arbeit tun, gesorgt.
Dafür muss man sich dann mit Leuten wie Franz Müntefering (www.zeit.de/online...r/komplettansicht) und Christoph Butterwegge (taz.de/Christoph-B...b_message_4364644) und ihren jeweiligen Fans anlegen.
Ich finde sie hätte das noch deutlicher machen können, denn es ist der Dreh- und Angelpunkt.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ganz wichtigen Punkt vergessen: Auch die Bedürftigkeitsprüfung muss weg, sonst fallen wieder Leute durchs Netz.
Ich bin mir nicht sicher, ob Pioch das auch denkt. Meint sie ein Bedingungloses Grundeinkommen oder nicht?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Was ist denn "pseudosemantische Kritik"?
zum BeitragEric Manneschmidt
Christoph Butterwegge ist ein großer Zyniker. Er kämpft immer noch für den alten, paternalistischen Sozialstaat, der einfach nicht funktionieren kann.
Das einzige Mittel, um wirklich alle Bedürftigen zu erreichen, ist ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Dieses lehnt Butterwegge vehement ab - weil es auch die Reichen bekämen. Er ist jedoch intelligent genug um zu verstehen, dass die Reichen es problemlos durch erhöhte Steuern zurückzahlen würden.
Es lassen sich auch nicht beliebig die Regelsätze erhöhen, weil dem das Lohnabstandsgebot entgegensteht und sich Erwerbsarbeit dann noch weniger lohnt als heute. Das liegt daran, dass die heutigen Sozialleistungen bedürftigkeitsgeprüft sind (was Butterwegge explizit verteidigt, siehe oben), und Erwerbseinkommen daher angerechnet werden. Beim Grundeinkommen sähe das anders aus, denn das bekommt man immer, Erwerbseinkommen ist dann zusätzliches Einkommen, Erwerbsarbeit lohnt sich also immer.
Butterwegge geniesst seine Rolle als großer Erklärer der Armut, will diese aber keineswegs abschaffen. Er tut gerne sozial und "links", trägt aber nichts zur Debatte über wirkliche Wege aus der Misere bei, was mich als Armutsbetroffenen ehrlich gesagt ziemlich anwidert.
zum BeitragSiehe auch www.grundeinkommen...ommen-haltlos.html und
bge-rheinmain.org/...ion-im-haus-am-dom
Eric Manneschmidt
Und es ist doch was los in der Stadt - und es ist wichtig. Gerade auch wegen des Müßiggangs auf längere Sicht (und nicht nur für Privilegierte):
zum BeitragDer Volksentscheid für ein Pilotprojekt eines Bedingungsloses Grundeinkommen sammelt Unterschriften und sucht noch Unterschriften-Sammler*innen:
www.volksentscheid-grundeinkommen.de/
Eric Manneschmidt
[Re]: Das mit dem "deutschen Beispiel" verstehe ich nicht, bitte erläutern.
zum BeitragÖsterreich und Dänemark sind schon lange ausgestiegen bzw. gar nicht erst eingestiegen in die Atomkraft...
Eric Manneschmidt
[Re]: Da zeigt sich mal wieder, wie wenig sinnvoll die Begriffe "Sozialismus", "Kapitalismus" etc. sind.
zum BeitragDer US-amerikanische BGE-Befürworter Andrew Yang spricht beim BGE immer vom "human-centered capitalism".
Du findest, dass das BGE Sozialimus sei. Das steht Dir natürlich frei.
Fakt ist aber, dass der bekannte oder real-existierende Sozialimus mit Planwirtschaft, Arbeitszwang und Top-Down-Ökonomie verbunden war und wir wissen, dass das in die Hose ging.
Während das BGE noch nicht ausprobiert wurde, außer in diversen kleinen Pilotprojekten, die alle ziemlich vielversprechende Ergebnisse zeigten.
Eric Manneschmidt
[Re]: Kommt nach Berlin und sammelt Unterschriften für ein BGE-Pilotprojekt: taz.de/Volksbegehr...n-Berlin/!5870906/
zum Beitragoder direkt www.volksentscheid...en.de/ferienjob22/ oder hier: form.typeform.com/to/uCsJYGe7
Eric Manneschmidt
Ich hab mir jetzt die Mühe gemacht, alle Kommentare zu lesen - und bin wirklich sehr enttäuscht.
Es gibt ein paar Leute, die ernsthaft sozialistische Experimente wiederholen und so den Kapitalismus überwinden wollen. Und dann gibt es die Befürworter von irgendwelchem Flickwerk oder auch sozialkosmetischen Maßnahmen wie Mindestlöhnen.
Nun gut, der Artikel selbst glänzt auch nicht mit konstruktiven Lösungsvorschlägen.
Meines Erachtens brauchen wir ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, letztlich weltweit, kurzfristig in Deutschland und der EU. Reichtum gibt es nämlich genug, er ist nur nicht gut verteilt. Finanzieren lässt sich das mit u.a. Transaktions-, Umwelt- und Vermögenssteuern.
Das BGE deckt die Grundbedürfnisse ab, wer mehr haben/konsumieren will, muss eben Erwerbsarbeit machen. Es ist also zum ersten Mal wirklich für alle gesorgt, trotzdem bleiben Arbeitsanreize erhalten (sie werden sogar wachsen im Vergleich mit heute - weil alle bedürftigkeitsorientierten Sozialsysteme Zuverdienste anrechnen, logisch, die Bedürftigkeit sinkt ja). Für Menschen mit besonderen Bedarfen (z.B. aufgrund von Behinderung) gibt es zusätzliche Sozialleistungen.
Über die Einführung und die Höhe des BGE entscheidet die Bevölkerung per Volksentscheid (sowie regelmäßig über Anpassungen der Höhe).
Außerdem gehört die Geldschöpfung in Bürgerhand und die Gewinne daraus sozialisiert.
Die Vorteile sind zahlreich: Arbeitsplätze sind kein Wert an sich mehr, unproduktive oder schädliche Arbeit (Graeber: "Bullshitjobs") können abgeschafft werden.
zum BeitragFür die notwendige unbezahlte Arbeit (v.a. Sorge- und Demokratiearbeit sowie schöpferisch-kreative Arbeit) zahlt man nicht mehr mit Armut und Existenznot.
Der Wachstumszwang wird aufgehoben - der Kuchen wird besser verteilt und muss daher nicht immer größer werden.
Umweltkosten (z.B. Entstehung von Treibhausgasen) können endlich eingepreist werden.
Es gibt einen echten Arbeitsmarkt, wo Leute auch NEIN sagen können.
Eric Manneschmidt
[Re]: Kommt nach Berlin und sammelt Unterschriften für ein BGE-Pilotprojekt: taz.de/Volksbegehr...n-Berlin/!5870906/
zum Beitragoder direkt www.volksentscheid...en.de/ferienjob22/ oder hier: form.typeform.com/to/uCsJYGe7
Eric Manneschmidt
[Re]: "Lese Piketty"
ich hab die vage Befürchtung, dass hier nicht "(ich) lese Piketty", sondern "lies Piketty" gemeint war.
zum Beitragda fällt mir auch ein Imperativ ein: Lernt Deutsch!
Eric Manneschmidt
[Re]: ...außerdem ersetzt das BGE den Grundfreibetrag in der Einkommenssteuer.
zum Beitrag+ Steuern auf Ressourcenverbrauch (CO2), die sind eh dringend notwendig.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ich sags mal so: Dass ein BGE Inflation erzeugt, ist bislang nicht im Geringsten wissenschaftlich nachgewiesen.
zum BeitragMir ist auch ehrlich gesagt nicht klar, wie man darauf kommt. Weder wächst die Geldmenge, noch schrumpft das Angebot an Gütern/Dienstleistungen.
Gesellschaften sind über die Jahrzehnte reicher geworden (eingeschlossen die Ärmeren), trotzdem gibt es deshalb nicht mehr Inflation.
Wie auch immer, ich bin in der Frage durchaus an wissenschaftlichen Untersuchungen interessiert - vorerst halte ich es aber eh für sinnvoll, mit einem kleinen BGE anzufangen und sich dann langsam zu steigern. Dann lassen sich Probleme und Fehlentwicklungen erkennen und Konsequenzen daraus ziehen.
Eric Manneschmidt
[Re]: Was ist denn eine zumutbare Arbeit? Wer entscheidet das im Einzelfall?
Naja, am besten einfach mal selber ausprobieren.
zum BeitragEric Manneschmidt
Im September nimmt die LINKE per Mitgliederentscheid das Bedingungslose Grundeinkommen ins Programm auf: mit-links-zum-grundeinkommen.de/
Dann steigt sie wie der Phönix aus der Asche...also, hoffentlich
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Der Begriff "Bullshit-Job" stammt von David Graeber und meint eigentlich einen eher gut bezahlten, aber aus der Sicht seines Inhaber völlig sinnlosen oder sogar schädlichen Job: de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs
zum BeitragDer Begriff wird möglicherweise hier im Artikel bereits falsch verwendet, denn AlgII-Empfängerinnen werden wohl häufiger in schlecht bezahlte "Scheissjobs" vermittelt, die nicht per se unsinnig sind. So viel dazu.
"Auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung" ist auch ein bisschen Bullshit. In Wirklichkeit passiert das ganze Treiben zuerst einmal auf Kosten der unbezahlt Arbeitenden (Sorgearbeit zu Hause und in der Familie, gesellschaftliches Engagement usw.), dann auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und auf Kosten der Umwelt, deren Ressourcen wir reichlich Nutzen ohne etwas dafür zu bezahlen.
So, und dann haben wir einen gewissen ethischen Konsens, nämlich dass wir niemanden verhungern lassen, jedenfalls nicht hierzulande. Das ist zwar bislang ein bisschen graue Theorie (siehe www.stern.de/gesel...h-so-3364916.html), aber es ist mal ein gesellschaftliches Ziel. Und da stellt sich jetzt die Frage, wie wir da das Existenzrecht an irgendeine Arbeitspflicht knüpfen können.
Was soll das bringen, außer die Demokratie wie auch die Marktwirtschaft kaputt zu machen?
Eric Manneschmidt
[Re]: Doch natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was ein Scheissjob ist. - Wer denn sonst?
So viel Freiheit müssen wir den Menschen (uns) schon zumuten.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Nun ja, erstens gibt es noch Arbeit jenseits der Erwerbsarbeit (diese ist oft gesellschaftlich wesentlich wichtiger als irgendein bezahlter "Job").
zum BeitragZweitens wirkt das stigmatisierende und demütigende "Hartz IV" in hohem Maße demoralisierend und demotivierend.
Von daher würde ich davon ausgehen, dass die meisten Menschen in einem System mit Bedingungslosem Grundeinkommen für alle in der Tat einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen werden (was nicht heisst, dass sie eine bezahlte Tätigkeit sein muss).
Eric Manneschmidt
[Re]: Ja, jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, wo und wie er sich sinnvoll einbringen will und kann.
zum BeitragDer Staat muss durchaus das im Grundgesetz verbriefte Recht auf Leben (in Würde) umsetzen, das gilt unbedingt, also sogar für "Faule", "Unnütze" oder Leute, die ganz eigene Auffassungen von sinnvollem Tätigsein haben.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ich fürchte, das "Ende der Arbeit" wird nicht kommen. Zu kreativ sind unsere politischen und Wirtschaftseliten in der Erfindung weiterer (eigentlich unnötiger) Erwerbsarbeit. Und solange wir systematisch Menschen und Ökosysteme schädigen (wegen der Arbeitsplätze), brauchen wir auch immer wieder Leute, die "Reperaturjobs" machen. So erhält sich das System selbst, natürlich nur so lange, bis der Planet unbewohnbar geworden ist.
zum Beitraglivableincome.org/jobism.htm
Eric Manneschmidt
[Re]: Das ist nicht ganz richtig. Bei Müntefering fiel - August Bebel folgend - noch das "will" weg. Er sagte: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."
zum Beitragwww.zeit.de/online...er/komplettansicht
Dass er so was 60 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus sagen konnte, noch dazu als Bundesminister für Arbeit und Soziales, ohne sofort seinen Job zu verlieren, zeigt m.E. wie wenig wir in Deutschland in Wirklichkeit gelernt haben.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wer entscheidet denn, wer arbeiten kann, nicht arbeiten kann oder nur so tut, also ob sie/er nicht arbeiten könne?
Es ist doch völlig realitätsfern zu glauben, das ginge ohne Korruption und Machtmissbrauch ab. Entwürdigend ist es außerdem.
Und wozu das ganze Theater? 57% der in Deutschland geleisteten Arbeit ist unbezahlte Arbeit (Zahlen von 2013 - www.destatis.de/DE...rbeit-022016.html). Das meiste davon ist gesellschaftlich hoch notwendige Arbeit wie z.B. die Pflege von Angehörigen oder politisches oder soziales Engagement.
Andererseits gibt es im Bereich der Erwerbsarbeit eine Menge Bullshitjobs, also Arbeit, die der Gesellschaft überhaupt nichts bringt oder sogar schädlich ist (Tabakindustrie, Kohlebergbau usw.).
Was soll es also nützen, Menschen (weiterhin) in Erwerbsarbeit zu zwingen? Und wie ist das in Einklang zu bringen mit dem Grundgesetz: Recht auf Leben (bedingungslos, also auch für "Faule"), freie Berufswahl, Verbot der Zwangsarbeit.
Und von wegen "mehr Mittel für die Bedürftigen": Der Repressionsapparat kostet einen Haufen Geld und wir können davon ausgehen, dass erzwungene Arbeit ziemlich ineffizient ist.
Außerdem erreichen wir nur mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wirklich alle Bedürftigen, heute (und in allen bedarfsgeprüften Systemen) fallen eine ganze Menge Leute durchs Netz, weil sie mit der Bürokratie oder der Stigmatisierung nicht klarkommen.
Und nur mit einem BGE lohnt sich Erwerbsarbeit im Niedrigeinkommensbereich (weil zusätzliches Einkommen dann nicht angerechnet wird).
Wenn Ihnen also etwas an den Bedürftigen liegt, führt am BGE kein Weg vorbei. Wobei wir ja im Grunde alle bedürftig und auf unsere Mitmenschen angewiesen sind...
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Es entsteht hier der Eindruck, dass Erwerbsarbeit per se nützlich ist. Das ist nicht der Fall.
Außerdem gibt es eine Menge unbezahlter Arbeit, die wichtig oder notwendig ist. Deswegen ist es ein großer Fehler, Menschen in Erwerbsarbeit zu drängen.
Richtig ist, dass es fatal ist, wenn Erwerbsarbeit nicht zu einem (deutlichen) Mehr an Einkommen führt. Das ist aber bei allen bedürftigkeitsgeprüften Sozialen Sicherungen der Fall. Da die Bedürftigkeit bei eigenem Einkommen abnimmt, werden die Bezüge gekürzt.
zum BeitragDagegen hilft nur ein Bedingungsloses Grundeinkommen (das außerdem auch das Problem mit der unbezahlten Arbeit lösen würde).
Eric Manneschmidt
[Re]: Habe ihr nun diese Frage auf Abgeordnetenwatch gestellt: www.abgeordnetenwa...ie-stehen-sie-dazu
zum BeitragEric Manneschmidt
Schade, dass die gute Frau immer noch auf dem Trip mit den Arbeitsplätzen ist.
Es ist dumm und ausgesprochen zerstörerisch, auf Teufel komm raus Arbeitsplätze schaffen zu wollen, anstatt die Gesellschaft so zu organisieren, dass die notwendige Arbeit (und nur diese) getan wird und die schädliche unterlassen. Egal ob bezahlt oder unbezahlt.
Erwerbsarbeit darf kein Selbstzweck sein. Bin mir nicht so sicher, ob Frau Mast das begriffen hat.
zum BeitragUnvergessen ist Franz Münteferings Aussage "nur wer arbeitet, soll auch essen" (2006, siehe www.zeit.de/online...r/komplettansicht). Möchte mal wissen, wie Frau Mast dazu steht...
Eric Manneschmidt
[Re]: Habe ihr nun diese Frage auf Abgeordnetenwatch gestellt: www.abgeordnetenwa...ie-stehen-sie-dazu
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Witzig.
zum BeitragIch weiss schon, dass progressiv fortschrittlich bedeutet.
Die Frage, was vorne und was hinten ist, kann man aber ganz unterschiedlich beantworten, je nach dem, wo man hin will. Deswegen halte ich nichts von diesem Label.
Siehe beispielsweise die norwegische Fortschrittspartei: de.wikipedia.org/w...Fremskrittspartiet
Eric Manneschmidt
[Re]: Wenn ich das richtig verstehe, plädieren Sie für ein "Grundauskommen" in Naturalien (Lebensmittel und Wohnen).
Ich glaube, dass das erstens furchtbar ineffizient ist und zweitens dem Individuum sehr wenig Freiheit zugesteht.
Irgendjemand (ein "Zentralkomitee"?) muss entscheiden, wer welche Bedarfe hat und dann die Verteilung entsprechend organisieren. Das ist ungemein fehler- und auf korruptionsanfällig.
Ich finde Geld dagegen genial. Wenn Nachfrage nach einem Gut finanziell unterlegt ist, funktioniert die Verteilung über den Markt problemlos. Und Geld lässt sich ohne großen Aufwand an alle verteilen.
zum BeitragDeshalb halte ich die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) für sinnvoll und zentral.
Eric Manneschmidt
[Re]: "Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre eine Art Hartz-IV ohne Zwang und Hilfestellung zur Arbeitsaufnahme."
...und ohne bürokratische und stigmatisierende Bedürftigkeitsprüfung (Hose runter vor dem Amt).
Arbeitsvermittlung kann (und sollte) es aber trotzdem geben.
"Ob das wirklich eine progressive Idee sein kann?"
zum BeitragIch tue mich etwas schwer mit der Bezeichnung "progressiv". Die NSDAP wurde auch mal als "progressiv" gelabelt.
Sinnvoller halte ich es, vom Menschenrecht auf Leben (in Würde!) zu sprechen. Das ist ohne BGE nicht zu gewährleisten, weil bei bedarfsabhängigen Hilfesystemen immer Leute durch Raster fallen (aufgrund mangelnder Bürokratiekompetenz oder Scham) und diese eben grundsätzlich stigmatisierend sind.
Eric Manneschmidt
[Re]: Was Die LINKE leider noch nicht fordert, ist das Bedingungslose Grundeinkommen für alle.
zum BeitragAber das könnte sich im September ändern, siehe mit-links-zum-grundeinkommen.de/
Eric Manneschmidt
[Re]: "Das Grundeinkommen wird noch diskutiert..." - und im September abgestimmt. Hoffentlich wird das was: mit-links-zum-grundeinkommen.de/
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ja, dazu ist wahrscheinlich "Braunes Erbe" von David de Jong lesenswert: www.kiwi-verlag.de...erbe-9783462052282
(Hab ich aber noch nicht gelesen.)
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Und nicht nur gegenüber Akademikern, sondern auch gleich noch gegenüber den "Faulen und Arbeitsscheuen".
zum BeitragAls langjähriger Transferleistungsempfänger kriege ich da gleich das Gefühl, dass er mich da auch mit meint. Der Artikel ordnet das dankenswerter Weise ein.
Ein sehr merkwürdiger Künstler ist das und ein sehr merkwürdiges Werk. Weg damit.
Eric Manneschmidt
[Re]: Katja Kipping war jahrelang eine äußerst engagierte und kompetente Sozialpolitikerin im Bundestag. Eine der wenigen in der LINKEN.
zum BeitragEs ist völlig grotesk, ihr vorzuwerfen, sie würde sich nicht um Soziales kümmern.
Ich bin kein (oder nur gelegentlich) LINKEN-Wähler, aber die Kipping hat immer den Kampf für kurzfristige soziale Verbesserung mit einer längerfristigen Vision (Bedingungsloses Grundeinkommen für alle) zu verbinden gewusst, wofür ich sie hoch achte.
Eric Manneschmidt
[Re]: Ich kann Ihren Gedankengang nachvollziehen, ABER: Nicht nur die Erwerbstätigen tragen zur gesellschaftlichen Wertschöpfung bei (viel unbezahlte Sorgearbeit, kreativ-schöpferische Arbeit und Demokratiearbeit) - andererseits gibt es sogar Erwerbstätige, die Werte zerstören (z.B. bei der Tabakindustrie, Kohleverstromung usw.).
zum BeitragD.h. die Rechnung "erwerbstätig=sinnvoll" und "nicht erwerbstätig=faul und sinnlos" geht nicht auf.
Ein gesunder Mensch (aber wer entscheidet, wer gesund oder krank und wer nur ein Simulant ist?) sollte m.E. versuchen, etwas beizutragen, aber es gibt keinen sinnvollen Grund dafür, dass das erwerbsförmig sei muss. Siehe auch livableincome.org/jobism.htm
Eric Manneschmidt
Ich setze auf den Mitgliederentscheid der LINKEN zum Bedingungslosen Grundeinkommen. Herzensthema von Katja Kipping:
zum Beitragmit-links-zum-grundeinkommen.de/
Eric Manneschmidt
de.wikipedia.org/wiki/Stegreif
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Vielleicht ist "Mitarbeit" in einem (selbst-)zerstörerischen System einfach nicht angesagt? Siehe www.livableincome.org/jobism.htm
Vielleicht sind die Leute auch krank und werden fälschlich als Simulanten angesehen?
Es gibt wahnsinnig viel notwendige unbezahlte Arbeit, vielleicht scheitert die "Mitarbeit" daran, dass die Leute Angehörige pflegen oder sich um Kinder kümmern müssen.
So oder so: Wer irgendwo illegal arbeitet lässt sich wohl kaum durch Sanktionen im AlgII (das er dann ja gar nicht braucht) davon abschrecken.
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Es geht hier um Sanktionen im AlgII, nicht um Russland usw.
zum Beitrag"Recht auf Leben" ist ein schweres moralisches Geschütz. Das stimmt. Wie viele Menschen sterben, wenn sie Sanktionen erfahren? Zu viele: www.stern.de/gesel...ch-so-3364916.html
Sanktionen im AlgII greifen das Existenzminimum an und das geht einfach in einer (modernen) Demokratie (also einer, die sich zu allgemeinen Menschenrechten bekennt) nicht.
Die Regeln im AlgII sind unsinnig, menschenfeindlich und entwürdigend. Es ist auch Quatsch, hier die, "die arbeiten", gegen die AlgII-Bezieher auszuspielen. Fast zwei Drittel der Arbeitsstunden in Deutschland sind unbezahlte Arbeit. Auch AlgII-Bezieher arbeiten, so weit sie nicht gesundheitlich eingeschränkt sind - wobei gerade das Sanktionsregime der Gesundheit nicht zuträglich ist.
Eric Manneschmidt
Leuchtet mir nicht so wirklich ein, dass so eine Kandidatur so böse ist.
zum BeitragImmerhin macht Wissler damit nur ein Angebot, das die Partei ja nicht annehmen muss. Kommt mir ziemlich demokratisch vor.
Eric Manneschmidt
Im September 2022 stimmt Die LINKE (endlich!) über die Aufnahme der Forderung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ins Programm ab, siehe mit-links-zum-grundeinkommen.de/
zum BeitragDas ist immerhin eine Chance, sich wirklich zu erneuern und vom stalinistischen "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" zu verabschieden.
Ob Wissler allerdings Teil einer solchen Erneuerung sein kann, sei dahin gestellt...
Eric Manneschmidt
[Re]: Was ist das für eine wirre These?
zum BeitragWie soll der Entzug des Existenzminimums illegale Beschäftigung verhindern?
Eric Manneschmidt
[Re]: Sanktionen sind nie ein "adäquates Mittel". Sanktionen bedeutet, Menschen ihr Existenzminimum vorzuenthalten, d.h. ihr Recht auf Leben in Frage zu stellen.
zum BeitragSo was geht in einer Demokratie einfach gar nicht, ganz egal wie unsympathisch oder faul oder was auch immer die betroffene Person ist.
Eric Manneschmidt
[Re]: Wie das?
zum BeitragWo es in der DDR doch gar kein Grundeinkommen, dafür aber eine Arbeitspflicht gab..?
Eric Manneschmidt
"Trotz steigender Energiekosten lässt die Hansestadt die Temperatur seiner Schwimmbäder oben."
zum BeitragAuf was bezieht sich hier bitte "seiner"?
Wohl nicht auf "die Hansestadt", oder?
Eric Manneschmidt
[Re]: "Deshalb sollte es gar kein Geld ohne Gegenleistung geben.
Sowas nennt man nämlich Almosen."
...oder ein Menschenrecht. Darf es denn nicht-monetäre Leistungen ohne Gegenleistung geben? Bildung, Gesundheit, Infrastruktur etc.?
Was passiert mit denen, die keine Gegenleistung bringen können (und wer entscheidet, dass die wirklich nicht können und nicht nur simulieren)?
Und was passiert mit jenen, die wirklich nicht wollen?
www.sueddeutsche.d...r-wohnung-1.666139
Und wie hängt das alle mit unserem Grundgesetz zusammen, insbesondere Art. 2 Recht auf Leben, Art. 12 Freiheit der Berufswahl, Verbot der Zwangsarbeit ??
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: Ich kann Ihren Gedankengang nachvollziehen, finde es aber nicht sinnvoll, noch mehr (heute unbezahlte) Arbeit in Lohnarbeit umzuwandeln. Ich denke im Gegenteil, wir übertreiben das heute schon. Abhängige Beschäftigung bedeutet per se geringere Autonomie, unbezahlte Arbeit ist selbstbestimmter als bezahlte. Am Ende bezahlen wir uns gegenseitig dafür, dass wir uns gegenseitig die Hütte sauber machen. Das ist doch grotesk - Erwerbsarbeit als Selbstzweck.
"JOBISMUS ist der Glaube, dass Jobs die Lösung aller sozialen und ökonomischen Probleme seien." (www.livableincome.org/jobism.htm)
Das ist ein System, das unseren Planeten kaputt macht und auch nichts mehr mit Marktwirtschaft oder der effizienten Erledigung von anfallenden Aufgaben zu tun hat.
Außerdem ist ein BGE gar nicht so unglaublich teuer, wenn man bedenkt, dass wir heute schon einen Steuerfreibetrag (Vorsicht: Gießkanne!) haben - auch für die, die ihn nicht brauchen - und unterm Strich nur relativ wenige Menschen mit dem BGE mehr Geld als heute bekommen würden - nämlich die verdeckt Armen. Für die meisten ist es nur ein vorab ausbezahlter Steuerfreibetrag.
Dann möchte ich noch erwähnen, dass es heute auch nicht gewünscht ist, dass Transferempfänger sich größer engagieren in Sorgearbeit oder Ehrenamt. Sie sollen sich am besten nur mit der Suche nach Erwerbsarbeit befassen, manchmal dürfen sie sich auch weiterbilden, aber nur in bestimmten Bereichen und in oft hanebüchenen Maßnahmen.
zum BeitragIch habe da selbst Erfahrung sammeln dürfen...
Eric Manneschmidt
[Re]: Ja, darauf läuft es hinaus. Von der Arbeit der anderen profitieren wir eh alle, da knapp zwei Drittel aller Arbeitsstunden unbezahlt geleistet werden.
Martin Luther King schrieb 1967:
zum Beitrag"Es erleichtert unserer Nation die Anpassung an eine neue Art von Denken, wenn wir begreifen, dass sich seit bald vierzig Jahren bereits zwei Gruppen in unserer Gesellschaft an einem BGE erfreuen. In der Tat ist dies ein Symptom für die Verwirrung unserer sozialen Werte, dass diese beiden Gruppen sich als die Reichsten und die Ärmsten herausstellen. Die Vermögenden, die Wertpapiere besitzen, verfügten jederzeit über ein gesichertes Einkommen und deren direktem Gegensatz, dem Fürsorgeempfänger, wurde ein - indessen äußerst geringes - Einkommen durch die Sozialhilfe garantiert." (www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm)
Wobei noch zu sagen ist, dass das Grundeinkommen der Ärmsten bislang nicht bedingungslos ist, sondern mit einer eigentlich völlig überflüssigen Stigmatisierung und der eben äußerst ungesunden Sanktionsdrohung verbunden ist.
Eric Manneschmidt
[Re]: Naja, Sie müssen doch (an)erkennen, dass das heutige System extrem schwache Anreize zur Aufnahme einer Erwerbsarbeit setzt. Das liegt einfach daran, dass zusätzliche Einkommen zum größten Teil angerechnet werden, was in der Natur eines jeden Systems mit Bedürftigkeitsprüfung liegt.
zum Beitrag"Hartz IV" bezahlt die Leute wirklich fürs Nichtstun, das Bedingungslose Grundeinkommen bezahlt die Leute dafür, dass sie am Leben sind. Zusätzliche Einkünfte kommen (nach Steuer, wobei zu diskutieren wäre, ob die heutige hohe Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit so sinnvoll ist) oben drauf.
Sie projizieren, was ja viele machen, die Probleme, die mit dem heutigen System bestehen auf das BGE. Heute werden Leute mit Geld ruhiggestellt, denn wenn sie aktiv werden gefährden sie ihre Existenz (auch wer dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht, weil sie/er unbezahlte Sorgearbeit macht oder sich zu viel ehrenamtlich engagiert).
Auf die Tatsache, dass Erwerbsarbeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass man was für die Gesellschaft leistet - und andererseits auf die hohe Relevanz unbezahlter Arbeit für die Gesellschaft hatte ich weiter oben bereits hingewiesen.
Eric Manneschmidt
Das grundsätzliche Problem ist doch, dass nicht jede Erwerbsarbeit gemeinwohlförderlich oder notwendig ist und nicht jede gesellschaftlich notwendige Arbeit Erwerbsarbeit ist.
zum BeitragDeswegen ist die Verknüpfung von Erwerbsarbeit mit dem Recht zu existieren und an der Gesellschaft teilzuhaben falsch. Wie ANDY KRISST schreibt: "Das Existenzminimum muss ohne wenn und aber gesichert sein."
Von daher sind weder Meldeversäumnisse noch die Ablehnung von Jobs oder Maßnahmen sinnvolle Sanktionsgründe.
Und was soll das mit dem Arbeitskräftemangel? Erstens gibt es einen großen Mangel an Arbeitskräften im Bereich der unbezahlten Arbeit: Leute, die sich ordentlich um ihre Kinder, Kranken, Alten kümmern können. Leute, die sich für Demokratie, Frieden, Umweltschutz einsetzen können und dergleichen mehr.
Außerdem müssen wir nicht so viel Wertschöpfung ("Exportweltmeister") in Deutschland konzentrieren, in einer gerechten Welt verteilt sich auch die bezahlte Arbeit gleichmäßiger über den Globus.
Mit anderen Worten: Es wird Zeit für das Bedingungslose Grundeinkommen und Zwischenschritte dahin, in Deutschland, Europa (www.ebi-grundeinkommen.de/) und weltweit.
Finanziert u.a. durch Steuern auf Umweltverbrauch, Transaktionen und große Vermögen.
Damit allen Menschen Zeit bleibt für (Selbst-)Sorge, Muße und um herauszufinden, wie sie der Gesellschaft am besten dienen können.
Eric Manneschmidt
Es heisst übrigens nicht "aufs Schild heben", sondern "auf den Schild".
Das Schild ist nämlich was anderes als der Schild.
"Trotzdem wurde im November Spiegel von Habeck, Baerbock & Co für das Bundeskabinett aufs Schild gehoben."
zum BeitragEric Manneschmidt
"Und Morrison, der 2018 seinen Parteifreund Malcolm Turnbull aus dem Amt des Premier geputscht hatte, wurde als Held gefeiert."
Turnbull wurde einfach abgewählt. Von "Putsch" keine Spur.
zum BeitragIch finde es abartig, den Begriff Putsch auf einen nach demokratischen Regeln stattfindenden Machtwechsel anzuwenden. Es ist desinformativ und eine massive Verharmlosung von wirklichen Putschs. Und es zeigt, dass wer diese Formulierung verwendet (hier Urs Wälterlin) offenbar den Unterschied zwischen Demokratie und einer auf (militärischer) Gewalt basierenden Herrschaftsform nicht begreift.
Beruf verfehlt!
Eric Manneschmidt
Es fehlt ja leider (offenbar auch unter Wissenschaftlern und hier unter den Kommentierenden) eine klare Analyse, was überhaupt "das System" ist - und entsprechend die Vision einer Alternative. Ich bin höchst unsicher, ob "der Kapitalismus" das Problem ist, bin andererseits beinahe sicher, dass "Sozialismus" nicht die Lösung ist.
Mein Vorschlag ist, dass JOBISMUS das Problem und ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle (weltweit) die Lösung ist.
zum BeitragHeute werden die Menschen ja gezwungen, ihre eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören, weil sie (fast nur) damit ihren Lebensunterhalt verdienen können. Diese Strukturen sind das Problem, Menschen sind nicht von Natur aus dermaßen lebensmüde wie es heute den Anschein hat.
Siehe dazu u.a. www.livableincome.org/jobism.htm
Eric Manneschmidt
[Re]: Es gibt fürs Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) verschiedene Modelle. Die allermeisten - alle einigermaßen vernünftigen - wollen nicht alle anderen Sozialleistungen ersetzen, sondern zusätzliche Leistungen für Behinderte und Kranke beibehalten.
zum BeitragDas BGE ist für alle und daher - im Gegensatz zu bedarfsabhängigen Leistungen - nicht mit Bürokratie und Stigmatisierung verbunden. Es wäre deshalb ein Riesenfortschritt. Man müsste nicht erst krank werden, um leben zu dürfen ohne Erwerbsarbeit.
Bin selbst betroffen und kenne das heutige System seit vielen Jahren aus eigener Erfahrung.
(Ich hoffe das war jetzt nahe genug am Thema.)
Eric Manneschmidt
Kommentar entfernt, bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Moderation
zum BeitragEric Manneschmidt
Das ist doch alles Murks. Ich wiederhole mich, es ist aber wahr:
zum BeitragDie Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens würde viele dieser Probleme lösen.
Es läuft derzeit noch die Europäische Bürgerinitiative für Bedingungslose Grundeinkommen in der EU, hier mehr Infos und unterschreiben: www.ebi-grundeinkommen.de/
Eric Manneschmidt
"Eine gewisse Schwankung der Energiepreise ist zumutbar und ist auch wegen des Klimawandels angesagt."
Was sollen Preisschwankungen bringen für den Klimaschutz - oder was will uns Sebastian Dullien hier sagen?
zum BeitragEric Manneschmidt
[Re]: ...und als vertrauensbildende Maßnahme (als Menschenrecht) ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle - für eine Gesellschaft des Miteinanders:
zum Beitragwww.stiftung-grund...ung/schwerpunkt-2/