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Erben in Deutschland20.000 Euro für alle

Gastkommentar von Yannick Haan

Die ungleiche Verteilung von Erbschaften ist unsozial, schadet aber auch der Idee der Leistungsgerechtigkeit. Ein Staatserbe für alle wäre die Lösung.

Beim Gesellschaftserbe bekäme je­de*r 21-Jährige 20.000 Euro vom Staat Foto: McPhoto/imago

J a, ich habe geerbt. Keine Milliarden oder Millionen, aber ausreichend, um mir eine Wohnung kaufen zu können. Auch mit meinem „kleineren“ Erbe spüre ich im Leben bereits einen großen Unterschied. Ein Erbe gibt finanzielle Sicherheit. Es spannt ein Sicherheitsnetz. Für meine Generation jedoch, die Generation Y, ist es schwierig, abseits eines Erbes Vermögen aufzubauen. Gefangen zwischen steigenden Mieten, befristeten Verträgen und Familiengründungen bleiben die allermeisten jungen Menschen finanziell stecken. Dabei werden die Vermögen bei wenigen immer größer. Nur sind diese meist leistungslos geerbt.

Dieses Missverhältnis nimmt mittlerweile groteske Züge an. In den zurückliegenden zehn Jahren ist die Höhe der durchschnittlichen Erbschaft von 72.000 auf 85.000 Euro gestiegen. Parallel dazu hat sich aber auch die Ungleichheit unter den Erben erhöht. 10 Prozent der Erben erhalten die Hälfte aller Erbschaften und Schenkungen. Die anderen 90 Prozent teilen sich die restliche Hälfte. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt die Höhe der jährlichen Schenkungen und Erbschaften auf atemberaubende 400 Milliarden Euro.

Diese Zahlen zeigen, dass wir mittlerweile eine gesellschaftliche Schieflage erreicht haben, in der wir in das System Erbschaft eingreifen müssen. Wir haben uns von der sozialen Marktwirtschaft, von der Leistungsgesellschaft und vom Aufstiegsversprechen zugleich verabschiedet. Es gibt keinen Grund, an diesem System noch länger festzuhalten – und es ist unerklärlich, warum wir nicht bereits längst eingegriffen haben. In den derzeitigen Koalitionsverhandlungen spielt das Thema offenbar keine Rolle. Mit dem FDP-Mantra, Steuererhöhungen auszuschließen, ist das Thema anscheinend abgeschlossen.

Dabei ist dieses Mantra eine intellektuelle Weigerung, nachzudenken. Das Erben in seiner jetzigen Form entfernt unsere Gesellschaft immer weiter vom liberalen Grundgedanken. Wir sind auf dem Weg in eine Gesellschaft, in der die Abstammung über die Zukunft entscheidet. Dabei ist Deutschland bereits heute eines der ungleichsten Länder Europas, in keinem anderen Land ist die Vermögensungleichheit so festbetoniert wie bei uns. Das Vererben scheint mit dem in der Verfassung festgeschriebenen Prinzip des Sozialstaats kaum noch vereinbar, vielmehr scheint es die Entwicklung zu einer Feudalgesellschaft zu fördern, die sich an das Gestrige klammert – und trotzdem wird beharrlich daran festgehalten.

Yannick Haan

ist Publizist, Vorsitzender der SPD Berlin-Mitte und Mitglied im Landesvorstand der Berliner SPD. Zu seinen Schwerpunkten gehört die Digitalpolitik. Er ist Fellow des Netzwerks Zukunftsgerechtigkeit (zukunftsgerechtigkeit.de).

Diese Entwicklung sollte eines der zentralen Themen bei den Koalitionsverhandlungen sein. Beim Thema Erben trifft die soziale auf die liberale Idee: Erben ist ein Prinzip, das dem Grundgedanken der SPD – soziale Gerechtigkeit –, aber auch der FDP – individuelle Leistung soll sich lohnen – widerspricht. Kaum ein anderes Thema eignet sich so gut, um ökonomisch den großen sozialliberalen Wurf zu versuchen. Die FDP müsste sich nur von ihrem hartnäckigen Steuermantra verabschieden.

So könnten die Parteien ein Gesellschaftserbe einführen. Junge Menschen im Alter von 21 Jahren bekommen 20.000 Euro vom Staat vererbt. Dieses Geld dürfen diese für Ausgaben in Ausbildung, Wohneigentum oder die Gründung eines Unternehmens verwenden. Zur Finanzierung der Maßnahme wird die Steuer auf große Erbschaften und Schenkungen erhöht. Mit diesem Schritt würden sich für viele junge Leute neue Chancen eröffnen. Sie erhalten in einer für sie entscheidenden Phase des Lebens finanzielle Möglichkeiten: Sie bekommen die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren, eine Ausbildung oder ein Studium zu starten oder das Geld einfach zu investieren. Das Gesellschaftserbe würde das Leben vieler junger Menschen entscheidend verändern.

Eltern entscheiden über die Zukunft

Mein eigenes Beispiel zeigt das: In der Schule war ich ein schwacher Schüler. Mein Interesse an den meisten Schulfä­chern war nur bedingt ausgeprägt. Ich war zwar physisch anwesend, aber geistig woanders. Dementsprechend fiel auch mein Notendurch­schnitt aus. Am Ende haben sich meine Eltern jeden Tag hingesetzt und mit mir gelernt. Ich habe zusätzlich dazu Nachhilfeunterricht erhalten. Das Abitur habe ich mit einer immerhin mittelmäßi­gen Note geschafft.

Ohne die familiäre Hilfe hätte mein schulischer Weg sicherlich anders ausgesehen. Mir wurden Auslandspraktika ermöglicht und auch mal Phasen, in denen man „nachdenkt“. Diese Möglichkeiten bekommen junge Leute nur mit einem gewissen finanziellen Puffer. Dieser ist oftmals entscheidend für die Zukunft. Das Gesellschaftserbe würde allen diesen Puffer geben. Das Innovative an der Idee ist, dass sie Vertrauen in Menschen hat.

Das DIW kalkuliert, dass ein solcher Schritt die Vermögensungleichheit deutlich stärker abbaut als beispielsweise die viel diskutierte Vermögensteuer. Das Gesellschaftserbe kann die Vermögen der unteren Hälfte der Bevölkerung um 60 bis 90 Prozent steigen lassen. Mit dieser Verschiebung kämen wir der gesellschaftlichen Idee der Eigenverantwortung wieder näher. Wir hätten zudem eine intergenerationelle Verschiebung von Vermögen an eine Generation, die kaum noch Wohlstand aufbauen kann. Für eine höhere Erbschaftsteuer ist zwar die Zustimmung des Bundesrats und damit parteipolitisch unterschiedlich regierter Länder nötig. Es sind hohe Hürden, aber keine unüberwindbaren für die neue Ampelkoalition.

In vielen ökonomischen Fragen liegen die zukünftigen Koalitionäre auseinander – in Fragen der Zukunftsinvestitionen oder der Höhe der Staatsausgaben. Doch das Thema Erben und das Gesellschaftserbe haben das Potenzial, zu einem sozialliberalen Leuchtturmprojekt zu werden. Es wäre die Rückkehr zu einer sozialen Leistungsgesellschaft und zu den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft.

Und es wäre eine Maßnahme, die sehr vielen jungen Menschen eine so wichtige Perspektive geben würde.

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227 Kommentare

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  • Nette Idee mit den 20 T€.



    Nur:



    Das Geld sollte nicht "bar auf die Kralle" ausgeteilt werden. Sinnvoll wäre es, den Betrag auf ein Sperrkonto einzuzahlen. Dort liegt es zunächst einmal standardmäßig angelegt als Altersvorsorge, wo es - auf dem Kapitalmarkt gestreut und sicher angelegt (bei der Anlageform soll jeder nach seinem Risikoprofil mitentscheiden dürfen) - über die Lebenszeit hinweg anwachsen darf.



    Sollte jedoch einmal Kapitalbedarf bestehen, so sollte das Konto für einen Gründungs- oder Immobilienkredit mit dem ursprünglichen Nominalbetrag von 20T€ als Sicherheit dienen dürfen. Ist ja oft das Problem junger Leute keine Sicherheiten zu haben.



    Kurzum: Die damit verbundene, vorgegebene Bindung an einen investiven und nicht konsumierenden Zweck würde m.E. Dieser Maßnahme einen Sinn verleihen.

    • @Alfonso el Sabio:

      Ihrem Vorschlag zufolge sollte also der Stadt pro Person 20,000 Euro in Spekulationsobjekte stecken? Hätte zumindest den Vorteil, dass man die FDP dafür begeistern kann.

      • @BigRed:

        Ach so, eben noch vergessen: Eigentümer des Geldes ist rechtlich zu jedem Zeitpunkt der junge Bürger, nicht der Staat. Letztendlich steckt der junge Mensch das Geld in das Investment seiner Wahl, hat aber keinen Zugriff, um das Geld für Konsumzwecke auszugeben.

      • @BigRed:

        Ich kann mich nicht daran erinnern, irgendwo in meinem Beitrag etwas von "Spekulation" geschrieben zu haben. Ist für Sie die Anlage am Kapitalmarkt gleichbedeutend mit "Spekulation"? Nach meinem Verständnis sollte das Geld langfristig und sicher (das Anlagerisiko darf gerne nach individuellem Sicherheitsbedürfnis ausgewählt werden) angelegt sein. Und je länger der Anlagezeitraum ist, umso weniger kann man von einer (kurzfristigen) "Spekulation" sprechen. Auch habe ich nicht ausgeschlossen, dass das Geld in sozial und ökologisch ausgerichtete Fonds oder Gesellschaften wird. Wichtig wäre nur, dass das Investment nicht durch unnötig aufgeblähte Transaktions- und Verwaltungskosten aufgezehrt wird (also gerade kein Riester 2.0 !).



        Ob das dann auch noch so die FDP begeistern würde, stelle ich mal anheim.

  • Man könnte auch alle Einkommen bis zum 25. Geburtstag von Rentenbeiträgen freistellen (Rentenansprüche würden dann auch kein erworben). Bei einem Verdienst von 2000 Euro und bald 20% Beitragssatz mal 100 Monate ergäbe das eine Entlastung von immerhin 40.000 Euro. Aber vom selbst verdienten Geld.

    Meinetwegen auch erst einbehalten, dann auf einen Schlag ausbezahlen; das wäre dann fast wie eine allgemeine Erbschaft für diejenigen, die nicht durch günstige Umstände bedingt erst mal ein Studium einschlagen.

  • Das Problem ist (mE absichtlich) hausgemacht, d.h. aufgrund erdachter Systemregeln und Ideologien werden mit fortschreitenden Zeithorizont immer mehr zusätzliche Probleme, zB s.g. Sachzwänge, erzeugt. Letztlich Güter, aber zunächst die Geldmenge wird u.a. durch vergleichsweise niedrige Löhne und Steuern mach Oben verteilt und den Nachkommen hinterlassen (Machtvererbung). Selbst hohe Löhne pp ändern ab einem Punkt X nichts mehr an Dynamik und dem beabsichtigten Sachzwang. Ergebnis: U.a. sorgt man aus der Sicht der Vergangenheit dafür, dass relativ alles so bleibt, Reichtum und Macht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Jeder bekommt schon im Durchschnitt

    80.000 € für die Schulausbildung



    und



    55.000 € für das Studium

    von der Gesellschaft geschenkt.

    Eine Erhöhung der Erbschaftssteuer würde ich sehr begrüßen. Vor allem eine realistische Bewertung der Immobilien. Das betrifft auch die Schenkungen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      "Jeder" studiert?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @meerwind7:

        Die Mehrzahl schon. Ca. 60%. Berufsausbildung kostet auch

  • Die Idee soziale Ungleichheit beim Erbe anzugreifen finde ich persönlich eine sehr kluge. Wir können uns eine Menge mehr Ungleichheit leisten, wenn wir wenigsten dafür sorgen, dass sie sich nicht kummuliert, so wie sie es ggw. leider tut.

    Aber jungen Leuten mit 21 pauschal 20000€ in die Hand zu drücken halte ich ehrlich gesagt naiv. Vielleicht sollte ich nicht von mir auf andere schließen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dieses Geld mit Anfang 20 sinnlos verpulvert hätte. Ich würde befürchten, dass eine derartige Schenkung eher dazu führt, dass ein eigens darauf angepasster Betrugszweig aus dem Boden schießen würde, der einzig und allein darauf abzielt, den jungen Leuten, die nun mal so überhaupt keine Ahnung von Geld haben, selbiges wieder aus der Tasche zu ziehen.

  • Erbschaftssteuer gerne, sofort. Nur: was bitte soll eine Einmalzahlung nachhaltig bringen?



    Investiert das Geld, um die Chancengleichheit bei der Ausbildung zu verbessern, wenn was übrig bleibt macht ein Familiengeld draus, das für jedes Kind eine monatliche Unterstützung bringt.



    Haltet das zwei oder drei Jahrzehnte durch, und die Schere wird sich ein klein wenig schließen. Aber eine echte Umverteilung werden wir so ebensowenig bekommen wie durch irgendeine andere innerhalb unseres Rechtssystems generierbare Regel. Menschen mit ernsthaftem Vermögen, also die, um die es tatsächlich ginge, werden immer eine Möglichkeit finden, sich der Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums zu entziehen.

    • @Brobdignag:

      Menschen mit ernsthaftem Vermögen oder Einkommen finanzieren diesen Staat.

      • @Goodfella:

        Hahaha, die Stimme der "Leistungsträger" wieder. Nein, gerade die finanzieren den Staat nicht. Weil es viel leichter ist, 80 Millionen Armen jeweils einen Euro abzuknöpfen - dann hat man 80 Mio. Euro beisammen und es tut keinem spürbar weh - als 80 Milliardären jeweils eine Million abzuknöpfen, dann hätte man auch 80 Millionen Euro und es würde denen auch nicht wehtun, aber sie würden Weltuntergang schreien. Deswegen bezahlen die gar nichts. Denn auf ihr Weltuntergangsgeschrei hört man. Auf unseres nicht. Ist ja auch nur jeweils ein Euro. Aber DER finanziert den Staat, nur um das mal klarzustellen. Unseren Staat. Die Leute, die Sie meinen, finanzieren die Cayman Islands.

      • @Goodfella:

        Hmm, und könnten Sie erklären, auf welchem Wege diese behauptete Finanzierung stattfände?

      • @Goodfella:

        Aber nicht angemessen.

  • Was in diesen sozialromantischen Planspielen vom Staatserbe und BGE scheinbar überhaupt nicht berücksichtigt wird, ist der Fakt, dass je mehr Geld auf mehr Leute verteilt wird, dies auch den Konsum befeuert, was wiederum zu einer erhöhten Nachfrage und zu höheren Preisen führt, was wiederum den Wert von bedingungslosen Geldleistungen schmälert, bis sie nichts mehr wert sind.

    Und dann stehen wir dort, wo wir gerade stehen. Wenn schon versteuern, dann muss das Geld in unsere Infrastruktur investiert werden. Dazu gehört Bildung, Gesundheitswesen, sozialer Wohnungsbau, Mobilitätserneuerungen, Klimaneutralität.

    Und nicht private Ausbildung, Wohneigentum oder die Gründung eines Unternehmens. Mit solchen Aussichten soll nur die Masse für solche Ideen geködert werden.

    • @Berlin:

      Ich meine, dass ich Sie richtig verstanden habe.



      Hier meine kurze Gegenrede: Auch wenn Sie die Kohle investierten, stiege Ihrem Modell nach die Inflation und bliebe ebenso unsicher (Dynamik).



      Hier mein kurzes Bekenntnis: Ich bin für eine hohe Erbschaftssteuer und niedrige Freibeträge (etwa 2 Millionen €).

      • @Gerhard Krause:

        Nein, die Inflation stiege nicht so stark, da viel weniger in Konsumgüter investiert werden würde.

        Ich bin auch für eine Erbschaftssteuer. Wenn Geld den Eigentümer in einem bestimmten Umfang den Eigentümer wechselt, sollte immer eine Steuer anfallen. Über die Höhe habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

        • @Berlin:

          Ich weiß ja nicht, welche Inflationstheorie Sie vertreten, aber meinen Sie nicht, dass "Investitionen" von Menschen (Arbeitnehmer) ausgeführt werden, die mit ihren Löhnen und höheren Löhnen - wie Sie sagen - konsumieren würden? Dann würde eben zuerst der Bausektor wachsen und dann andere Sektoren mit hochziehen. Und "schnell" ist völlig wurscht. Ist doch egal, unter welcher Inflationsrate wir alle "sterben". Herzlichen Gruß 👍

  • Welchen Unterschied macht es für den armen, nicht erwähnenswert erbenden Teil der Gesellschaft (wie mich z.B.), ob der Vererbende noch 50 Jahre weiterlebt oder sein Nachkomme leistungslos erbt?

    Also, bis auf den, dass der Erbe mit seinem Erbteil erst einmal die Wirtschaft etwas in Schwung bringt, dadurch Arbeitsplätze sichert und Sozialsysteme entlastet.

    Wäre es für den quälenden Neid einiger nicht besser, wir, arm und reich, würden ewig leben?

  • Der Gedanke dass sich der reiche Teil der Welt seinen Kids ohne speziellen Zusammenhang 20.000 Euronen schenken will, ist irgendwie Dekadenz pur.

  • Je mehr Vermögensmittel der Allmende zugeführt werden, desto besser imho.

    Es gäbe ja sicherlich die Möglichkeit da progressive Sätze zu nutzen, so dass genau die überproportionierten Erbmassen der "Oberen 10%" abgegriffen werden, währen "kleine" Erbmassen deutlich geringer belangt werden.

    Bei diesem Thema kann mir keiner Erklären warum es bei progressiven Steuermodellen immer Obergrenzen gibt.

  • "Welchen Anreiz sollte ich haben etwas zuerschaffen wenn es nahc meinem Tod an Fremde Leute geht?"

    Dass es allen "besser geht"?



    Dass die in Nachbarschaft lebenden Kinder ein Umfeld haben in dem sie Ihre Interessen und Qualitäten entwickeln und entfalten können?



    Dass unsere Lebensumgebung eine "schöne" ist?



    Dass Menschen, deren Qualitäten nur schwer in Bares umzusetzen ist eine Teilhabe möglich ist.

    Merke: Armut ist nur selten aus "Faulheit" geboren, Reichtum ebenso selten aus "Fleiß".

    Ist das echt kein Anreiz?



    Versteh' ich nicht...

    • @Horstl Fambacher:

      KEIN Anreiz vielleicht nicht, aber meilenweit WENIGER Anreiz, als wenn es für die eigene Familie ist? Aber hallo.

      Und Ihr Merksatz stimmt in einer Richtung jedenfalls nicht: Die wenigsten Menschen, die es wirklich zu etwas bringen, kommen da ohne weit überdurchschnittlichen Fleiß hin. Das heißt nicht umgekehrt, dass Fleiß allein reicht und ein Garant für Reichtum wäre, aber eine Voraussetzung ist er in der Mehrzahl der Fälle sehr wohl. Man sollte das "Hinkommen" nicht daran beurteilen, wie das "Geschafft Haben" aussieht.

    • @Horstl Fambacher:

      "Ist das echt kein Anreiz?"

      Nein, das ist in diesem speziellen Fall nur naiv. Menschen sind nicht so.

    • @Horstl Fambacher:

      ""Welchen Anreiz sollte ich haben etwas zuerschaffen wenn es nahc meinem Tod an Fremde Leute geht?"

      Dass es allen "besser geht"?"

      Es ist sicherlich etwas plakativ ausgedrückt, aber eigentlich ist doch klar, dass die Solidarität gegenüber der eigenen Familie deutlich stärker ausgeprägt ist als gegenüber Fremden/der Allgemeinheit.



      Damit sinkt der erwähnte Anreiz sich anzustrengen. Ist das nicht offensichtlich?

      • @Encantado:

        Wieso man profitiert doch selbst schon in seinem Leben von den Menschen davor.

        Aber wie immer. Hey ich will Sozialleistungen wie Kindergeld und Co. aber wehe man erreicht den Punkt wo man mehr zahlt als zurückkommt dann ist der Solidargedanke ausgelebt.

        *gähn*

        • @Daniel Drogan:

          "ich will Sozialleistungen wie Kindergeld und Co. aber wehe man erreicht den Punkt wo man mehr zahlt als zurückkommt dann ist der Solidargedanke ausgelebt."

          Exakt.



          Ein Ignorieren dieses Teils der menschlichen Natur bringt sie nicht zum Verschwinden.

  • liebe Erben und tapfere "selfmade"-people:

    Manchmal hilft noch die Bibel: Der reiche Mann und der arme Lazarus: Das Evangelium nach Lukas 16, 19-31

    Aber immer hilft Opa Marx:

    Der Vorbote" Nr. 10 vom Oktober 1869]

    "Das Recht der Erbschaft ist nur insofern von sozialer Wichtigkeit, als es dem Erben die Macht, welche der Verstorbene während seiner Lebenszeit ausübte, hinterläßt, nämlich die Macht, vermittelst seines Eigentums die Früchte fremder Arbeit auf sich zu übertragen, denn das Land gibt dem lebenden Eigentümer die Macht, unter dem Titel von Grundrente die Früchte der Arbeit anderer auf sich zu übertragen, ohne einen Gleichwert zu geben; das Kapital gibt ihm die Macht, dasselbe zu tun unter dem Titel von Zins und Profit; das Eigentum in Staatspapieren gibt ihm die Macht, ohne selbst zu arbeiten, von den Früchten der Arbeit anderer leben zu können usw.(...)"

  • Interessanter Artikel, aber die Grundidee ist nicht neu.

    Ich empfehle eine Lektüre von "Kapital und Ideologie" von Thomas Piketty aus dem vergangenen Jahr www.chbeck.de/pike...e/product/29712172 . Piketty spricht sich für eine Kapitalausstattung von 120.000 Euro an jeden Bürger an seinem 25. Geburtstag aus. Finanziert durch eine progressive Steuer auf Eigentum. Erzielt wird damit faktisch eine Erbschaft für alle.

    Fantasterei? Piketty hat das solide recherchiert und nachvollziehbar aufbereitet, also eigentlich nicht. Es fehlt eher an Mut zu r Umsetzung.

    • @HHH1961:

      Also, im Falle einer progressiven Steuer auf Eigentum versaufe ich die von mit geschaffenen Werte lieber bevor ich ablebe. Dem Beispiel dürften dann viele Folgen. Eine schöne Zukunft - aber bitte.

      • @Nachtsonne:

        Dann versaufen Sie es halt. Sie vergessen: EIN Anliegen bei dieser ganzen Diskussion ist es ja, der steigenden gesellschaftlichen Ungleichheit infolge von Erbschaften einen Riegel vorzuschieben. Wenn sich das auf diesem Wege erreichen läßt - auch gut.

      • @Nachtsonne:

        Und warum sollte mich das jetzt beeindrucken? Von Ihrem Erbe habe ich ja sowieso nichts. Ob Sie es versaufen oder vererben spielt für mich also keine Rolle. Versaufen Sie es partizipieren sogar in der Tendenz mehr Menschen. Gastro, Einzelhandel etc. Also go ahead. Keine schlechte Idee in meinen Augen!



        P.S: Ich werde auch mal etwas erben (recht wertvolle Eigentumswohnung) und ich bin trotzdem für höhere Erbschaftssteuern und eine größere Umverteilung.

        • @Maxime Musterfrau:

          Pardon, mehrfach schon hinke ich Ihnen hinterher und schreibe dann mehr oder weniger dasselbe, was Sie schon drei Stunden vorher geschrieben hatten... liegt daran, daß man hier teils echt lange wartet, bis die Beiträge freigeschaltet werden - auch Ihre bekomme ich immer erst zu sehen, nachdem ich meine schon abgeschickt habe. Nichts für ungut! Freu mich immer über Gleichgesinnte, auch nachträglich. ("Great minds think alike", sagt der Angelsachse so viel charmanter als wir mit unserem "Zwei Deppen, ein Gedanke".)

    • @HHH1961:

      Warum soll dieses Geld in Privathand gehen, und nicht in unseren Sozialstaat investiert werden?



      Sind wir keine Solidargemeinschaft mehr, wo jeder nach seinen Möglichkeiten für den anderen einstehen soll?



      Wollen wir ein Land der Erben sein, mit 2m hohen Mauern um unsere Grundstücke?

    • @HHH1961:

      Nur für die Staatsbürger mit Ausschluss von 90% der Weltbevölkerung?

      Piketty spielt auch nur 10% weniger Kapitalismus. Zu 90% bleibt alles beim Alten.

  • Der Artikel verquickt zwei Themen, die besser getrennt betrachtet werden sollten. Seine Kritik am Erbunwesen ist das eine - völlig richtig, es zementiert die Ungleichheit in der Gesellschaft. Aber das jetzt ausgerechnet auf die Nöte junger Leute herunterzubrechen, finde ich verkehrt.

    Wie soll man sich das denn vorstellen? Sollen die 20.000 auch diejenigen erhalten, die später sowieso einmal ein Vermögen erben werden? Warum, weil später "zu spät" ist? Der Autor läßt völlig außer acht, daß die Kinder wohlhabender Familien ja schon lange vor dem Erbfall vom Vermögen der Eltern profitieren. Warum sollte der Staat, d.h. wir alle, ihnen eine zusätzliche Starthilfe verschaffen - und nicht z.B. die vermögenden Eltern selber ihren Kindern 20.000 € mit auf den Weg geben?

    Ich als "Boomer" (oh Graus, ja!) kann von mir noch sagen, daß unsere Elterngeneration der Ansicht war, die Kinder sollten gefälligst erst einmal selber lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, erben tun sie noch früh genug. So sieht man das ja heute nicht mehr. Moderne Eltern sind eher der Ansicht, die Kinder sollen gleich von vornherein in den Genuß von allem kommen, was vorhanden ist, weil es ihnen ja sowieso einmal zusteht, warum also nicht jetzt gleich? Ich sage nicht, daß das eine oder das andere falsch ist, an beidem ist ja was dran. Aber Tatsache ist, daß heute wohl kaum ein junger Mensch darben muß, bis die Alten endlich den Löffel abgeben. Damit keiner auf die Idee kommt, ich sei ihnen neidisch: nein, um Gotteswillen, es sei ihnen alles gegönnt. Hört doch nur bitte endlich auf zu jammern.

    • @Semmelnknödeln:

      "kann von mir noch sagen, daß unsere Elterngeneration der Ansicht war, die Kinder sollten gefälligst erst einmal selber lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, erben tun sie noch früh genug."

      Stimmt, das hat man früher gesagt, früher hat man ja auch noch geerbt. Aber wie der Autor schon sagt ist das heute bei weitem nicht mehr der Fall. Ich zum Beispiel, 93er jahrgang; keine sau in meiner Familie hat Geld, das einzige was die alle reichlich haben sind Schulden, deswegen wird auch der einzige Gang zum Notar der sein wo ich das Erbe ablehne. Ich bin trotzdem betroffen von diesen Schulden, ich musste mir seit jeher alles selber finanzieren, ich bin Mechaniker, hab schon sehr hart gearbeitet, mit Vermögen aufbauen ist trotzdem absolut Fehlanzeige, vor allem wenn ich Familie haben will. Ich hab jetzt angefangen zu studieren in 5 Jahren bin ich fertig und verschuldet, meine perspektive: mit Ende 30 kann ich damit rechnen meine Familie gut versorgen zu können, aber Vermögen aufbauen kann ich immernoch knicken, geschweige denn irgendwelches Eigentum. Summa summarum: 20000 wären echt nett!

      • @Herr Magnet:

        "Früher hat man ja noch geerbt" - was hat man denn geerbt? Ein breitflächiger Wohlstandsaufbau war hier ja, nach zwei Weltkriegen und dazwischenliegender Weltwirtschaftskrise, erst wieder durch das sogenannte Wirtschaftswunder möglich. Das war in der Tat meine Elterngeneration, die haben selber nichts geerbt. Die Generation der Häuslebauer, die jeden Pfennig zusammengekratzt hat und irgendwie logischerweise der Meinung war, auch die Kinder sollten sich erstmal selber ein bißchen anstrengen. Später gabs dann natürlich bei vielen das berühmte Reihenhäusle zu erben - bei mir persönlich übrigens nicht, bei uns hat es nicht geklappt, insofern kann ich sehr gut nachempfinden, was Sie schreiben: auch ich und meine Geschwister haben nie einen Cent geerbt, das Erben war überhaupt nie ein Thema in unserer Lebensplanung. Und warum muß es das auch sein? "Vermögen aufbauen", was soll das sein? Wollen wir alle als lauter kleine Dagobert Ducks im Geldspeicher herumplanschen? Die Rolle und den Ehrgeiz und die Neurosen überlaß ich gerne anderen, es gibt wichtigere und schönere Dinge im Leben. Mir scheint, daß auch Sie das ganz gut hinkriegen, alles Gute! Wir sollten die, die mit dem goldenen Löffel im Mund und der damit einhergehenden Anspruchshaltung auf die Welt kommen, keineswegs beneiden. Denn der goldene Löffel kann irgendwann auch mal weg sein, dann wirds hart, die Ansprüche gewöhnt man sich nämlich schwer ab. Die Armut dagegen nimmt Ihnen keiner weg, da können Sie ruhig schlafen. Und die Bescheidenheit in den Ansprüchen, die sie mit sich bringt, zahlt sich ein Leben lang aus.

        • @Semmelnknödeln:

          Oder der sprichwörtliche “goldene Löffel” kommt dann beim Verschlucken quer in der Luftröhre desjenigen Erben zu sitzen, der den Hals nicht voll genug bekommen konnte … eine ganz unangenehme Erfahrung, zuweilen mit Todesfolge.



          Da lob’ ich mit das Ideal der Armut.😇

          • @Abdurchdiemitte:

            Danke, naja, als Ideal wollte ich die Armut jetzt vielleicht nicht gerade hinstellen; jedenfalls nicht die erzwungene Armut, die auf Ausbeutung durch andere beruht. Aber sagen wir, wenn mehr Leute ein Gespür dafür hätten, daß der Hals nicht voller als voll wird, gäbs diese Ausbeutung gar nicht, und die Welt wäre wohl ein gemütlicherer Ort. Was soll man predigen! Da "sein Geld für sich arbeiten lassen" zum Breitensport geworden ist und schon die 21jährigen nichts anderes im Kopf haben als "Vermögen aufbauen", ist der Zug wohl längst in die andere Richtung abgefahren.

            (Mich schüttelts immer, wenn ich in eine Bank reingehe und mir von den Plakaten, mit denen die Banken ihre Anlageprodukte bewerben, nur noch zufriedene Hipstergesichter entgegengrinsen. Als ich 21 war, wäre denen, wenn sie uns mit so einer Werbung als Zielgruppe zu ködern versucht hätten, nur verächtliches Gelächter entgegengeschallt. So ändern sich die Zeiten. Damals waren auf solchen Plakaten immer gesetzte Herren und Damen vorgeschrittenen Alters als Repräsentanten spießigster Kleinbürgerlichkeit - so sahen wir es damals - abgebildet. Heute läßt sich offenbar schon das Jungvolk gerne unter die Kategorie "Bausparer" subsumieren... man sieht sich aber doch auch irgendwo als rebellisch, gell.)

  • Immer dieses fadenscheinige Argument: "Aber das Geld was ich vererbe, habe ich schon x-fach versteuert!" Wenn ich einkaufe gehen, kaufe ich von meinem bereits versteuerten Geld, besteuerte LebensmittelKosmetik etc., der damit erziehlte Umsatz wird versteuert, daraus werden Löhne bezahlt, die versteuert werden..... and it goes on and on. Wir besteuern in der Regel den Geldzufluss. Ein Erbe ist eben auch ein Geldzufluss für den Erbenden. Mit der Logik, die hier einige Erbschaftssteuerfeinde anbringen, brauchen wir auf nichts mehr Steuern erheben, weil besagtes Geld immer breits versteuert wurde...

    • @Maxime Musterfrau:

      Sie bringen da einige Dinge durcheinander bzw. haben den falschen Denkansatz. Wenn Sie konsumieren, kaufen Sie eine Ware oder Dienstleistung, d.h. es wird etwas produziert, das Bruttosozialprodukt erhöht. Darauf zahlen Sie Umsatzsteuer. Wenn Sie Ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen entsteht für die Volkswirtschaft ebenso ein Mehrwert, auf den Sie Gehalt bekommen und Steuern zahlen.

      Das dabei der Geldzufluss besteuert wird liegt in der Natur der Sache, da wir eben eine Geldwirtschaft haben. Allerdings ist der Geldzufluss an sich nicht die Grundlage der Besteuerung. So sind z.B. Lottogewinne komplett steuerfrei.

      Beim Erben hingegen wird keine Ware gekauft oder Dienstleistung erbracht, es wird auch nicht das Bruttosozialprodukt erhöht. Das einzige was passiert ist das bereits versteuertes Vermögen von A nach B transferiert wird. Es gibt also keine Besteuerungsgrundlage, da wie bereits erläutert, der Geldzufluss an sich keine darstellt und der Erblasser die Erbschaft nicht aus unversteuertem Vermögen erbringt (im Gegensatz zu Unternehmensgewinnen).

      • @Tom Tailor:

        PS: die Erbschaftssteuer existiert ja übrigens, nur um die Höhe wird immer gestritten. Nach Ihrer Argumentation dürfte es sie gar nicht geben. Sicher wollen Sie aber jetzt dem Gesetzgeber nicht unterstellen, daß er etwas besteuert, wozu es keine Rechtsgrundlage gibt?

        • @Semmelnknödeln:

          Das Erben ist ein Vermögensübergang. Der ist zu besteuern.

      • @Tom Tailor:

        Wer bringt da was durcheinander? "Wenn Sie konsumieren, kaufen Sie eine Ware (...) Darauf zahlen Sie Umsatzsteuer"? Oh nein, die Umsatzsteuer zahlt derjenige, der mir die Ware verkauft und damit Einkünfte erzielt. (Daß er sie gleich auf den Kaufpreis aufschlägt und damit letztlich mich die Steuer bezahlen läßt, steht auf einem ganz anderen Blatt.) "Einkünfte" ist das Zauberwort im Steuerrecht. Nicht "Mehrwert" oder sonstwas. Und Erbschaften sind eben auch Einkünfte.

        Die Lottogewinne, die Sie anführen, sind eine Ausnahme, daraus können Sie keine Regel ableiten. (Falls Sie es nicht glauben: auf der Webseite von Lotto können Sie es nachlesen, ich zitiere daraus: "Im deutschen Steuersystem stellt ein Lottogewinn eine Ausnahme dar, die unter keine der in § 2 Abs. 3 EStG genannten Einkunftsarten fällt." Und Lotto selbst muß es wohl wissen.)

        Das ganze Blabla "bereits versteuert" ist also gegenstandslos. Geld, das Sie ausgeben, ist (hoffentlich) immer bereits versteuert. Egal, ob Sie es verschenken, vererben oder sich eine Bratwurst davon kaufen. Objekt der Steuer ist nicht ein bestimmter Geldbetrag, sondern die jeweilige Person, die den Geldbetrag als Einkunft erzielt. Sonst könnten Sie auf jeden Geldschein draufschreiben "wurde schonmal versteuert".

      • @Tom Tailor:

        Auch Glücksspielgewinne werden versteuert. Nur ist die Steuer sozusagen prozentual auf einen potenziellen Gewinn und wird über die Steuer auf die Teilnahme am Spiel entrichtet. Jede Person, die spielt entrichtet sozusagen die Steuer auf den Gewinn des Gewinners anteilig.



        Aber an sich ist es ein guter Vergleich, denn ein Erbe ist in der Struktur einem Glücksspielgewinn gleichzusetzen. Einziges Problem: Wir haben nicht alle die selben Gewinnchancen. Hätten alle die selben Gewinnchancen könnten wir das gerne wie Lottogewinne behandelt. Aber auf den Zufall der Geburt hat nunmal niemand Einfluss.



        Wir haben überhaupt nicht dargelegt, dass Geldfluss keine Grundlage für die Besteuerung ist. (Ihr Lottobeispiel widerlegt es nicht, weil beim Kauf der Lose, einem Geldfluss die Steuer anfällt.) Und wie ich in meinem Beispiel oben bereits ausgeführt habe, setzt sich auch der Unternehmensgewinn aus bereits mehrfach versteuertem Geld zusammen. Also ich würde sagen nach Ihrer Logik können wir Mehrwertsteuer, Vergnügungssteuer, Tabaksteuer, Steuern auf Benzin abschaffen, weil die aus bereits versteuerten Löhnen bezahlt werden.



        Abgesehen davon haben wir ja auch eine Erbschaftssteuer, also scheinen Steurerechtler da zumindest im Prinzip (Details z.B. wie hoch soll die Steuer sein.) diesen Geldzufluss als besteuerungswürdig zu betrachten. Es ist eine politische Entscheidung innerfamiliären Vermögenstransfer zu bevorzugen.

      • @Tom Tailor:

        "Es gibt also keine Besteuerungsgrundlage, da wie bereits erläutert, der Geldzufluss an sich keine darstellt."



        Schlechte Zeiten für eine Kapitaltransaktionssteuer, würd ich spontan sagen...

        • @Encantado:

          Die von Ihnen angeregte Kapitaltransaktionssteuer würde vorrangig bei Börsenspekulationen greifen. Ob und in wieweit diese sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen. Ich aber ein absoluter Fan davon Gewinne aus Kapitalvermögen (Mieten, Zinsen, Dividenden) ebenfalls als normales Einkommen zu betrachten und entsprechend nach persönlichem Steuersatz voll zu besteuern (abzgl. möglicher Freibeträge). Damit wird ein großer Teil an Steuergerechtigkeit hergestellt, weil dann Vermögende nicht mehr mit einer billigen Abgeltungssteuer davon kommen.

          • @Tom Tailor:

            "Die von Ihnen angeregte Kapitaltransaktionssteuer..."



            Das ist nicht von mir. Piketty war glaub ich der ursprüngliche Ideenlieferant, aber ich kann mich irren.



            "...würde vorrangig bei Börsenspekulationen greifen."



            Nein, bei jeder (Börsen-)Kapitaltransaktion. Ziel dabei wäre (unter anderem) den Hochfrequenzhandel einzubremsen (was natürlich auf Börsenspekulation hinausläuft), aber alle treffen. Frankreich macht das glaub ich bereits. Jeder Aktienkauf (und -verkauf) wird da besteuert, auch wenn man sie zwanzig Jahre hält.

            "Ich aber ein absoluter Fan davon Gewinne aus Kapitalvermögen ... ebenfalls als normales Einkommen zu betrachten und entsprechend ... zu besteuern"



            Abgesehen davon, dass es ebenfalls um Geld geht, hat das natürlich mit einer Transaktionssteuer nun überhaupt nichts zu tun.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Mit 21 macht das Leben so richtig Spaß. Man möchte feiern, durch die Welt reisen, schöne Kleider und das neueste Smartphone haben. 21000 Euro kommen da gerade recht. Der Ernst des Lebens und erst recht der Altersruhestand ist in dem Alter für viele noch weit weg. Die Konsumgüterindustrie wird sich jedenfalls freuen, dass eine spendierfreudige Klientel mal eben ein paar Tausend Euro geschenkt bekommt.

    Vor allem halte ich es für einen Trugschluss, dass mit der Abschaffung des Erbens all jene Werte, die bislang innerhalb von Familien vererbt werden, einfach so dem Allgemeinwohl zugute kommen. Viele Menschen würden ihr aus eigener Kraft erarbeitetes Vermögen eher in den nächstbesten Fluss werfen als es dem Staat zu überlassen, der sich schon mindestens einmal daran bedient hat. Wahrscheinlicher ist freilich, dass ältere Menschen zunehmend dazu übergehen, ihr Vermögen zu verprassen, anstatt es für die Folgegeneration beisammen zu halten.

    Übersehen wird in der Diskussion gerne, dass das Erben als Kitt zwischen den Generationen durchaus eine soziale Funktion hat. Materielle Gemeinsamkeiten wie das Familienhaus, der Familienbetrieb oder andere Werte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, bilden eine Verbindung zwischen Menschen, die beispielsweise dazu beiträgt, dass man sich umeinander kümmert. Staatliche Institutionen werden dies nie leisten können.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Wenn die Alten ihr Geld dann lieber selber verprassen, wie Sie sagen, dann soll es so sein. Beim Verprassen werden Steuern generiert und die Wirtschaft angekurbelt, das nützt allen. Und niemand kann jemandem einen Vorwurf machen, wenn er das Geld selber ausgibt, das er verdient hat. Fraglich ist nur, warum Erben das Geld ausgeben können sollen, das sie NICHT selber verdient haben.

      In Ihrem letzten Absatz beziehen Sie den Begriff "sozial" ausschließlich auf die Familie. Ja, die heilige Familie - diese "Verbindung zwischen Menschen, die beispielsweise dazu beiträgt, dass man sich umeinander kümmert" hat ja schon die Mafia - als höchste Vervollkommnung des Familiengedankens - mustergültig perfektioniert. Wer nicht dazugehört, wird untergetreten. Das nennt man nicht sozial, sondern asozial - beim Sozialen gehts immer noch um die gesamte Gesellschaft, nicht nur um Ihre Sippschaft.

      Und warum sollen staatliche Institionen dieses sich-umeinander-Kümmern nie leisten können? Der Sozialstaat tut es doch. Und ganz prima, wenn man ihn nicht dauernd schlechtredet und zusammenkürzt.

      • @Semmelnknödeln:

        Beim Verprassen werden Steuern generiert. Ja, die Frage ist nur, ob das in Deutschland passiert.



        Sollte ich in diesem Land nicht mehr selbst entscheiden dürfen, wem ich meinen Nachlass zugute kommen lasse, dann werde ich das Geld sicher nicht in diesem Land ausgeben und zusätzliche Steuern generieren.

        Den Ruhestand kann man in anderen Ländern viel angenehmer verbringen.

        Warum Erben Geld ausgeben können sollen, das sie NICHT selber verdient haben...



        Sicher kein geeignetes Argument um dieses Geld mit der Gießkanne auf Andere zu verteilen, die es genausowenig selbst verdient haben...

        Und zu dem Begriff Familie. Diesen sollte man beim Thema Erbe in der Regel doch etwas weiter fassen.



        Auf Menschen, Vereine oder Institutionen, die dem Erblasser wichtig sind bzw. am Herzen liegen.

        Diese Entscheidung dem Erblasser zu verbieten und in die Hände staatlicher Instrumente legen zu wollen, die halte ich für nicht richtig.

        • @Schwarmgeist:

          Ich halte sie für genau richtig. Wollen Sie Zustände wie in den USA, wo der Kulturbetrieb, sogar das Bildungswesen zu großen Teilen vom Wohlwollen reicher Spender und Erblasser abhängig sind, die nach ihrem persönlichen Gutdünken entscheiden, was sie für fördernswert halten und was nicht (und damit nebenbei wiederum nur ihre "Steuerlast" mindern, also ein prima Geschäft machen)? Da ist es mir doch lieber, der Staat (bei dem ich als Wähler wenigstens ab und zu theoretisch was mitzureden habe) verwaltet das Geld. Und nutzt es für die Dinge, die nach demokratischer Mehrheitsentscheidung für die dringlichsten gehalten werden. Natürlich sind unsere individuellen Mitsprachemöglichkeiten auch da sehr begrenzt. Beim privaten Erbwesen sind sie aber Null.

          Übrigens bin ich - wie schon gesagt - keineswegs dafür, das Geld dann mit der Gießkanne auf sämtliche 21jährigen zu verteilen. Deren Wohlstandsnöte halte ich nun nicht gerade für die dringlichsten Probleme im Lande.

      • @Semmelnknödeln:

        "Fraglich ist nur, warum Erben das Geld ausgeben können sollen, das sie NICHT selber verdient haben."



        Gleiches gilt dann allerdings auch für diejenigen, die man mit den vorgeschlagenen 20000 EUR beglücken will.



        Vorsicht mit der Argumentationskette.

        • @Encantado:

          Ich will sie ja nicht beglücken, daher ist das gar nicht meine Argumentationskette. Weiter oben hatte ich ja geschrieben, daß in dem Artikel - und in der Diskussion - eigentlich zwei Themen durcheinandergeraten, die nichts miteinander zu tun haben. Das Erben einzuschränken, um Ungleichheit in der Gesellschaft abzubauen, ist das eine Anliegen, und ein sehr nachvollziehbares. Ausgeben kann das Geld dann der Staat, um z.B. die Dächer von Schulen zu reparieren, in die es hineinregnet. Das scheint mir irgendwie dringlicher, als sämtliche 21jährigen mit einer schönen Stange Geld zu beglücken, damit sie noch besser den konformistischen Konsumwahn ausleben können, der ihnen sowieso schon in die Wiege gelegt wurde. D'accord?

          • @Semmelnknödeln:

            Sorry, ich hatte das unterstellt, weil's im Artikel ja um diesen "Ausbildungszuschuss" geht.



            Aber nein, davon schreiben Sie nichts. Lesen hilft ;-)

            • @Encantado:

              Kein Problem, ich hatte mir schon gedacht, daß so ein Einwand kommt; er ist auch erstmal berechtigt, weil es im Artikel tatsächlich um beides geht. Aber eben deshalb find ich es auch so bedenklich, beide Ideen als Forderungen miteinander zu verknüpfen, wie es der Autor zu tun scheint. Weil damit jedes Argument gegen die eine Idee auch gleich zu einem gegen die andere Idee wird, bzw. wer A sagt, auch B sagen muß. Dabei sind sie doch sehr unterschiedlich zu bewerten, nicht?



              Schönes Wochenende!

      • @Semmelnknödeln:

        "Geld ausgeben können sollen, das sie NICHT selber verdient haben"



        Kennen Sie nicht den Spruch "Das mache ich doch alles nur für euch, meine Kinder"?

        Übrigens, Geld ausgeben, wofür man nichts tun muss, macht am meisten Spaß.

  • Die Annahme wir leben in einer Meritokratie, ist eine propagandistische Lüge, sie dient als sozialer Kit zur Aufrechterhaltung des Kapitalismus. Durch eine wachsende Ungleichheit der Vermögen, durch eine zunehmende Spaltung in Erben und Nicht-Erben bekommt dieser Kit risse. Höhere Erbschaftssteuern, 20.000 für jeden würden nur die Illusion schüren, es ginge gerecht zu. Möglicherweise ist es daher besser, es so zu belassen wie es ist, und die Situation von selbst zur Eskalation zu treiben.

  • Supi Kommentare - jetzt nur noch die Zäune um Privates erhöhen und Stacheldraht drauf. Am Ende wird das Geld eben der Waffenindustrie zugute kommen. Was für eine Welt.

    • @MahNaMahNa:

      "Am Ende wird das Geld eben der Waffenindustrie zugute kommen."

      Sie meinen sicher die Hersteller von Reizgas und Elektroschockern...

  • Klar, von 20.000 Euro lässt es sich schon eine Weile studieren oder ausbilden, aber ist dafür nicht eigentlich das Bafög gedacht? Das könnte man ja erhöhen und auch für Auslandspraktika gibt es bereits Unterstützungsmöglichkeiten - es muss ja nicht immer USA oder Australien sein. Die Idee von Wohneigentum ist geradezu lächerlich bei diesem Betrag - soll man sich davon eine Garage kaufen? Auch bei Unternehmensgründungen könnte man sinnvollerweise diejenigen unterstützen, die das auch tatsächlich vorhaben und das werden die wenigsten sein. Im Endeffekt werden sich die meisten davon ein entspannteres Studium mit weniger Nebenjobs und schönerer Wohnung gönnen. Ist zwar nicht verkehrt, aber das Ziel der Wohlstandsumverteilung wird man so nicht erreichen in einem Land, in dem gute 2-Zimmerwohnungen in der Großstadt eine halbe Million kosten.

    • @Netti Netti:

      Aber diese Vorschläge kommen bei der Masse gut an. Und dass ist den Populisten erst einmal genug. Wenn es dann tatsächlich um die Finanzierung geht, sehen wir schon irgendwie weiter.

    • @Netti Netti:

      Bzw. Die Anforderungen erleichtern.

  • Blablabl, nicht möglich Vermögen aufzubauen ..



    Ich bin 1989 mit 21 von Thüringen nach Bayern mit einer Reisetasche und meinem Gesellenbrief als Werkzeugmacher. Heute bin ich Maschiennbautechniker, Vater von 4 Kindern mit 2 verschiedenen Frauen und besitze 2 Häuser. Ich werde mit 60 und 45 Beschäftigungsjahren in den Ruhestand gehen.



    Ich habe geerbt ... eine Datsche bei Oberhof auf 800Qm Wert Null, unbewohnbar würde sich der Abriss mit dem Grundstück verrechen.



    Was ich zu vererben habe ist mehrfach versteuertes Geld und zigfach besteuerte Immobilien.



    Ich besitze 2 Patente die mich einigermaßen Wohlhabend gemacht haben, die Idee dahinter war meine, in beiden stecken rund tausend Stunden Arbeit. Nicht nur in der Konstruktion, auch im Prozess des patentierens. Das ist meine geistige Leitstung, nicht die von anderen.



    Wieviel Geld will der Staat noch? Wann ist es genug?



    Was gehen mich die Kinder anderer Leute an?



    Sollte es so kommen wie sich das einige Wünschen würde ich mein Vermögen lieber zerstören, das Geld verprassen verzocken verbrennen, die Häuser anzünden.Entweder es bekommen meine Kinder oder niemand.

    • @Alwin3012:

      Sie vergessen einfach, dass Ihr Wohlstand auch darauf basiert, dass sich alle anderen an die Regeln halten. Z.B der Schutz Ihrer Patente ist etwas, was sie selbst nicht leisten können. Fakt ist nun einmal: Weniger als 1% besitzen irgendwo fast 50% von allem. Ich bin aber auch der Meinung. Was eine Generation ehrlich erarbeitet hat, muss sie auch vererben dürfen. Sie könnte es sonst gleich verprassen. Aber älteres Vermögen über Generationen hinweg, da sieht es schon anders aus. Da muss drüber geredet werden. Z. B. Über Rechtsformen von Betrieben, die keine Privatentnahmen mehr erlauben….

      • @mwinkl02:

        Wenn Sie was gegen dei reichsten 1% unternehmen wollen, nur zu, weltweit sind Sie Teil davon und wenn Sie die Superreichen meinen, an die kommen Sie sowie so nicht ran, da gibt es genug Staaten ind den deren Eigentum sicher ist. Was hier immer passiert ist eine Neiddiskussion in deren Anschluss dann der Mittelstand höher besteuert wird. Wir sind aber schon eine Minderheit, nur noch 15 Millionen Menschen arbeiten unabhängig vom Staat und zahlen die Party für die anderen. Mein Steuersatz über alles liegt bei ca. 70 Prozent, sollte das nicht reichen?

    • @Alwin3012:

      Mein Neffe, erste Berufsjahren hinter ihm. Er bezahlt ca. 40% seines Gehalts allein für die Miete...

      Ich kenne viele Vermietern, die durch Erbe mehrere Wohnungen/Häuser geerbt haben.... Sie VERMIETEN das SEHR TEUER. wie bekannt überall in Deutschland...

      Er hat keine Chance eine Wohnung kaufen zu können...Mehrere Hundert -Tausend Euro mindestens --- wenn nicht 1 Million Euro.... Egal München, Stuttgart, Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Köln oder Hamburg oder andere...

      Und man nennt das Chancen-Gleichheit?????



      ... Ich nenne das IMMOBILIEN-MAFIA....

      Der Erbschaftsteuer auf Immobilien, sofort.....Wessen Besitzer z.B. drei oder mehrere Eigentumswohnungen/-Häuser haben....

    • @Alwin3012:

      @ALWIN3012



      Erben ist im Allgemeinen eine Zuführung von Mitteln, welche ein es einem Individuum ermöglichen sich an der Gesellschaft zu beteiligen (Bildung, soziales, rechtliche Auseinandersetzungen, Kultur). Diese Mittel haben den selben Charakter wie ein normales Arbeitergehalt. Jeder Arbeitende hat auf diese Mittel ca. 30% Steuern zu zahlen. Warum sollte das bei Erben anders sein?

      • @Montagsdepression:

        Sehe ich anders: Erben ist ein Ausfluss des Eigentumsrechts des Erblassers und hat nichts mit einem Gehalt gemein. Der Erblasser darf mit seinem (bereits beim Anhäufen versteuerten) Vermögen zu Lebzeiten machen, was er will, und was er nicht zu Lebzeiten wegverfügt, darf er hinterlassen, wem er will. Sofern der Staat/ die Gesellschaft hier Sozialbindung des Eigentums reklamiert, muss er/sie für etwaige Enteignungen entsprechende Entschädigung leisten.

        Dass der Erbvorgang überhaupt ge- und besteuert wird, ist so gesehen bereits ein Eingriff. Aber ein effektiver Wegfall des Erbrechts beträfe den Wesensgehalt des Eigentumsrechts und wäre im Zweifel nach Art. 19 Abs. 2 GG unzulässig.

        • @Normalo:

          Das ist ja die Krux an der Sache. Der Erblasser hat ein erwirtschaftes Eigentum für sich erworben und niemanden anders. Ein Erbe ist in dem Fall ein reiner glücklicher Nutznießer dieses Erbguts. Um eine gleichberechtigte Gesellschaft am Leben zu erhalten, brauchen wir eine funktionierende progessive Besteuerung von Erbgut.

          • @Montagsdepression:

            Wozu jemand ein Vermögen aufbaut oder zumindest erhält bis zu seinem Lebensende, kann kein Mensch ihm einfach unterstellen. Sie scheinen keine Kinder zu haben...

            • @Normalo:

              Seinen Kindern etwas zu vererben ist ein natürlicher Gedanke, aber Sie sehen das zu romantisiert. Als Eltern haben sie die Pflicht den eigenen Kindern beim Aufbau des Lebens zu helfen und zu unterstützen, so das diese auch ein Teil der Gesellschaft werden können.



              Letztendlich läuft es bei steuerfreien Erbe darauf hinaus, dass sich das Erbgut relativ unbegrenzt über Generationen hinweg akkumulieren kann, bis die Nachfahren keiner normale Arbeit mehr nachgehen müssen, was für mich gegen den gesellschaftlichen Gedanken der Arbeitsteilung spricht.

              • @Montagsdepression:

                Sie sehen das umgekehrt zu theoretisch/ antiemotional. Vermögensschaffung ist kein Automatismus. Unternehmergeist, Einsatzbereitschaft, Wagemut etc. sind Schlüsseleigenschaften, die NUR mit der inneren Einstellung und dem "Wofür tu ich das?" zu tun haben. Ohne sie sind motivationsunabhängige Vorteile wie Talent und Glück nur ganz, ganz selten effektive vermögensbildende Faktoren. Ich bin immer wieder fassungslos, wie bräsig die meisten Umverteilungstheoretiker über diese banale Tatsache hinweggehen und und so tun, als ob das Geld der Leute, bzw. ihre Bereitschaft, aktiv Werte zu schaffen, einfach "da" wäre. Das ist furchtbar kurzsichtig.

                Konkret: Die nominellen Pflichten von Eltern sind ein schwacher Abklatsch dessen, was Eltern in sehr vielen Fällen bereit sind, für das Wohl ihrer Kinder zu tun, bzw. sich selbst zu sparen. Und genau DIESE Eltern sind es, die am Ende auch was zu vererben haben. Daran ändern auch kollektivistische Überlegungen nichts, die das aus dieser Motivation heraus angehäufte Vermögen lieber "gerechter" verteilt sehen würden. Wenn es nicht vererbbar wäre (wobei ich keineswegs für komplette Steuerfreiheit plädiere), WÜRDE es nicht, oder lange nicht in dem Maße, verdient und/oder erhalten. Zu unterstellen, die Leute, die so sorgsam mit ihrem Vermögen umgehen, DASS ihre Liebsten nach ihrem Tod noch was davon haben, würden mit gleicher Motivation darangehen, wenn es mit ihrem Tod zu wesentlichen Teilen wieder weg wäre, ist schlicht unlogisch.

                Ach ja - und wenn Sie meinen, ein Vermögen von dem man leben kann, mache keine arbeit, dann sollten Sie das mal mit einem echten Erben durchdiskutieren. Es mag vielleicht ein paar Dutzend große Familienvermögen geben, wo das ein Family Office regelt und die Hineingeborenen wirklich nur ihre Schecks abholen müssen. Aber der Rest arbeitet auch für sein Geld - im wahrsten Sinne des Wortes.

              • @Montagsdepression:

                Seinen Kindern Taschengeld zu geben sehe ich dann vielleicht auch zu romantisiert.

                Angenommen mein Kind bekommt von mir 20 Euro pro Monat, das Nachbarkind 5 - weil die Eltern diesen Teil des Kindergelds lieber zur Finanzierung des 60 Zoll Smart-TV nutzen.

                Sollte der Staat dann dafür sorgen, dass Kind A (natürlich progressiv ansteigend) Abgaben auf sein Taschengeld zu leisten hat in einen Topf, aus dem dann Kind B eine Aufstockung des eigenen Taschengelds erhält?

                Geburtstagsgeschenke wären sicher auch eine Idee um abzugreifen.

      • @Montagsdepression:

        Falsch. Ein "normales" Gehalt wird aus unversteuertem Vermögen/Unternehmensgewinn gezahlt. Deshalb zahlt der Gehaltsempfänger darauf die Steuern.

        Eine Erbschaft hingegen besteht aus bereits versteuertem Vermögen, ein Transfer vom Erblasser an den Erben sollte also steuerfrei sein.

        Dabei geht es auch gar nicht darum dass das Erbe für den Erben ein Einkommen darstellt. Entscheidend ist ob die Quelle des Einkommens bereits versteuert wurde oder nicht. Genau aus diesem Grund sind z.B. auch Lottogewinne (leistungsloses Einkommen) steuerfrei!

        • @Tom Tailor:

          Eine Erbschaft ist genauso eine Zuführung von Mitteln, wie es das Arbeitergehalt auch ist. Ein Unternehmen zahlt steuern auf den ausgewiesenen Gewinn, genauso wie es der Arbeiter auf sein Gehalt tut, warum sollte das beim Erben anders sein?

          Eine gleichberechtigte Gesellschaft sieht anders aus. Ohne progessive Besteuerung von Erbschaften droht uns eine Gesellschaft wie vor 100 Jahren, in denen es eine Parallelgesellschaft der Reichen gab und es sich nicht lohnt ein normales Arbeiterleben nachzugehen, weil das Einkommen niemals das erreichen kann, was eine Erbschaft und deren Kapitaleinkünfte bringt.

          • @Montagsdepression:

            Warum sollte das beim erben anders sein? Ganz einfach: Ein Unternehmen mindert seinen Gewinn durch zu zahlende Gehälter. Der Rest wird versteuert.

            Beim Erben findet der Mittelzufluss aus bereits versteuertem Vermögen statt, d.h. der Erblasser kann durch den Transfer seines Vermögens keinen Steuervorteil mehr generieren. Daher braucht auch der Erbe nichts versteuern - im Unterschied zu einem Arbeitnehmer, der quasi einen unversteuerten Bruttogewinn seines Arbeitgebers abgreift und darauf seinen eigenen Steuersatz zahlt.

            • @Tom Tailor:

              Meiner Ansicht nach vermischen sie hier zwei steuertechnische Themen miteinander. Der Bruttogewinn des Unternehmens hat nichts mit dem Arbeitergehalt zu tun. Der Arbeiter zahlt seinen eigenen Beitrag zur Gesellschaft über die eigene Steuerabgabe auf sein Gehalt. Ob das Gehalt jetzt vom Brutto- oder Nettogewinn ausgezahlt wird, bleibt dabei an sicht egal.

              • @Montagsdepression:

                Nein, es ist nicht egal, die Dinge hängen miteinander zusammen. Auf den Anteil den der Arbeitnehmer erhält zahlt er seine eigene Steuerabgabe. Im gleichen Umfang zahlt der Arbeitgeber an den Staat aber weniger Steuern. Geld kann nur einmal versteuert werden. Würde der Arbeitgeber seinen Angestellten aus seinem Nettovermögen Gehalt zahlen, müssten es die Arbeitnehmer nicht versteuern. Nur kommt so etwas in der Praxis nicht vor.

    • @Alwin3012:

      Haben Sie den Kommentar nicht richtig gelesen? Es geht eben gerade nicht darum das der Staat immer mehr will, im Gegenteil. Es geht um eine gerechte Verteilung der Steuern und die ist definitiv nicht gegeben, wenn in einer Familie Millionenwerte ohne einen einzigen Cent Erbschaftssteuer vererbt werden während andere Bürger einen großen Teil des Erbes an den Staat verlieren.

      Und zum wiederholten Male, Ihr Geld ist Ihr Vermögen und nicht das Ihrer Kinder, Enkel oder sonstiger Verwandter. Wenn Sie vermögend sind sollten Sie lieber in sich gehen und sich in Demut üben anstatt in neoliberaler Überheblichkeit so zu tun als ob das Ende der Welt gekommen ist, nur weil Ihr Erbe versteuert werden muss.

      • @aLuckyGuy:

        Warum sollte ein Fremder von der Lebensleistung von Alwin3012 profitieren? Er hat jetzt schon wahrscheinlich genug an Abgaben an den Staat geleistet.



        Er ist doch das beste Beispiel, dass jeder erstmal für sich selber verantwortlich ist.



        Wenn einer einfach nichts auf die Reihe bekommt im Leben, helfen 20.000€ auch nicht. Sind die Weg, kommen die nächsten Forderungen nach Hilfe...

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Alwin3012:

      Sie gehen davon aus das ihre Nachkommen von Ihrem Vermögen profitieren. Aber kennen Sie das Sprichwort „Harte Zeiten zeugen Starke Menschen, diese schaffen Ruhige Zeiten und diese schwache Menschen“

      Warum sollen ihre Nachkommen alles in die Wiege gelegt bekommen? Damit sie nix mehr selbst ererarbeiten müssen?

      Und in ihrer Größenordnung ist das eine Sache.. aber was ist mit den Milliardären? Haben Sie das Prinzip von Zinsen und Kapitalvermögen verstanden? Wer viel hat, dem wird gegeben. Das ist das Gegenteil von Christentum

      • @83191 (Profil gelöscht):

        "Warum sollen ihre Nachkommen alles in die Wiege gelegt bekommen? Damit sie nix mehr selbst ererarbeiten müssen?"



        Gerade Kinder von Selbständigen müssen sehr viel leisten. Angefangen das diese Ihre Eltern kaum zu Gesicht bekommen, dann stehen die Kinder im Ort doch unter einer etwas anderen Beobachtung, wie Kinder deren Eltern kein Unternehmen haben und je nach Unternehmen, arbeiten die Kinder schon sehr früh mit.



        Abgesehen davon, ist es für viele ein Anreiz hart zu arbeiten, damit es die Kinder einmal besser haben.



        Könnte sich so mancher zu Herzen nehmen, anstatt mit dem Finger auf die bösen "Reichen"zu zeigen

      • @83191 (Profil gelöscht):

        "Warum sollen ihre Nachkommen alles in die Wiege gelegt bekommen? Damit sie nix mehr selbst erarbeiten müssen?"



        Das ist jetzt nicht gerade das beste Argument, um Erbmassen an Fremde umzuverteilen...

        • @Encantado:

          Sehr gut erkannt.

  • "Arbeitsloses Einkommen ist ungerecht" wurde hier geäußert.



    Warum soll das nur für Erbmasse gelten?



    Arbeisloses Einkommen sind auch ALG 1 und ALG II, Bafög, Zuschüsse für Existenzgründer, Kindergeld etc.



    Sind die alle ungerecht?

    Die sozialistische Idee läuft immer draus, fremder Leute Geld zu verbraten. Weil das nur 1x geht, hat das noch nie nachhaltige Effekte gehabt.

    Meine Wohnung bekommt mein Bruder, damit er sich andernorts Wohneigentum kaufen kann, wovon wiederum sein Sohn profitieren wird.



    Meine Werkstattausrüstung bekommt ein junger Kosovare, mit dem ich nicht verwandt bin, denn das wird ihm die Existenzgründung ermöglichen bzw. erleichtern.



    Darauf wird er ordentlich Erbschaftssteuer zahlen müssen - das muss genügen.

    • @Gedankenverloren:

      Wer Kindergeld als "arbeitsloses Einkommen" bezeichnet, hat wohl keine Kinder.

  • Für einen 20jährigen mögen 20000 € viel Geld sein. Aber das ist doch schneller weg, als man denkt. Außerdem erben die meisten Erben erst viel später, eher so mit 40- 60 Jahren.



    Geld sollte in Bildung investiert werden, dann hat jeder die Chance, wohlhabend zu werden.

    • @Emsch:

      Es geht hier um Gerechtigkeit, nicht um vermeintliche Chancengleichheit

      • @Margit Englert:

        Und "gerecht" definieren die, die gerne anderer Leute Geld haben wollen, habe ich den Eindruck. Erklären sie mir doch mal bitte diese Gerechtigkeit: Es ist nicht gerecht, wenn Kinder von wohlhadenden Menschen diesen Wohlstand übernehmen dürfen (weil sie das nicht verdient haben), aber es IST gerecht, wenn völlig Fremde darauf Anspruch erheben??

        Wer von Gerechtigkeit redet, sollte erstmal seine Prämissen checken und fragen, ob die überhaupt universell ansetzbar (oder auch nur logisch kohärent) sind.

  • Es gehört zu den ureigensten Wünschen von Eltern (oder auch z.B. kinderlosen Tanten), ihren Kindern (oder Nichten/Neffen) die Früchte ihrer Arbeit zu hinterlassen.

    Also eigenen Verwandten, nicht irgendwelchen Fremden oder "der Gesellschaft".

    Auch ich möchte nicht, dass Fremde von dem, was ich erarbeitet habe, profitieren. Ich zahle schließlich schon Steuern, und davon mehr als andere.

    • @Alter Weißermann:

      "Auch ich möchte nicht, dass Fremde von dem, was ich erarbeitet habe, profitieren."

      Warum nicht?

      Warum ist diese Denke so selbstverständlich?

      Ich verstehe das einfach nicht.

      Ist doch voll schön, dass mein Erarbeitetes dahin geht, wo's nottut oder nicht?

      Bitte nicht als persönliche Kritik oder gar Angriff werten. Die Gesellschaftlogik dahinter lehne ich ab.

    • @Alter Weißermann:

      Und wenn Sie mehr haben als andere haben Sie in aller Regel auch mehr dafür gearbeitet (oder weniger verbraucht) als andere...



      Das fing meistens schon in der Grundschule an: Die einen machen Hausaufgaben, die anderen gehen spielen...

  • Wer viel hat, kann viel verschleiern. Hier sieht man, dass die meisten der Kommentatoren keine Ahnung haben. Es wäre sehr richtig wesentlich mehr Erbschaftssteuer zu erheben. Arbeitsloses Einkommen ist falsch! Und damit ist nicht das Überlebensnotwendige gemeint. 20.000 € könnten auch an eine Ausbildung geknüpft werden. Vielleicht doch Bafög für alle?! Und wenn die Eltern extrem gut verdienen, wird so ein Bafög für die "Reichen" halt zu versteuern sein. Und dieses unsinnige "gegen mehr Umverteilung" ist absoluter blödsinn. Aktuell wird maßlos von unten nach oben verteilt. Durch falsche Steueranreize, Korruption und zu niedrige Löhne. So herum wird ein schuh draus. Wir müssen gegen die Umverteilung von UNTEN nach OBEN arbeiten. Womit ich nicht meine, das jemand mit einer genialen Idee oder sehr großem Fleiß nicht die chance haben sollte, wohlhabend zu werden. Ich bin gegen gleichverteilenden Kommunismus. Mehr Soziales und mehr Demokratie wagen, das ist der Weg. Die PArtei dafür gibt es schon, wir müssen sie nur wieder an ihre Wurzeln erinnern.

    • @Peter Hansen:

      Dir ist klar wie oft mein Geld versteuert wurde bis es meine Kinder Erben werden?



      Welchen Anreiz sollte ich haben etwas zuerschaffen wenn es nahc meinem Tod an Fremde Leute geht?



      Das hatten wir in der DDR. Den das du die nicht kennst wird aus deinem Worten klar.



      Ganz egal was du willst, ein System das Leitung nicht belohnt erzeugt keine.



      In der DDR wäre ich Werkzeugmacher geblieben, keine Technikerschule (ohne Bafög selbst bezahlt) kein Patente. Wozu auch? Für ein wetloses Geld von dem ich nichts kaufen kann?



      Und so wird es wieder kommen.

      • @Alwin3012:

        Der ständige Hinweis darauf, daß Ihr Geld bereits versteuert wurde, ist sowas von überflüssig. SIE als Erblasser sollen ja keine Erbschaftssteuer bezahlen, sondern Ihre Erben in dem Moment, wo sie das Geld erhalten. Ist das so schwer zu verstehen?

        Wenn ich beim Bäcker ein Brötchen kaufe, bezahle ich das ja auch von meinem bereits versteuerten Geld - heißt das Ihrer Meinung nach, daß der Bäcker, der das Geld einnimmt, keine Steuern mehr darauf bezahlen soll?

        (Im Unterschied zu Ihren Erben erbringt der Bäcker sogar eine Leistung, für die er das Geld kassiert.)

      • @Alwin3012:

        "Dir ist klar wie oft mein Geld versteuert wurde bis es meine Kinder Erben werden?"



        Bitte um Aufklärung wie oft es denn geschehen ist.

        • @Peter Lorenz:

          Gut gemeint, aber ganz falsches Argument. Es spielt überhaupt keine Rolle, "wie oft" er sein Vermögen schon versteuert hat. Er selber soll ja keine Erbschaftssteuer zahlen, sondern seine Kinder in dem Moment, wo sie das Erbe als Einnahme erhalten. Die ist zu versteuern wie jede andere Einnahme auch.

          Folgt man seiner Erblasser-Logik konsequent bis zum Ende, bräuchte eigentlich überhaupt niemand mehr irgendwelche Steuern zu bezahlen. Denn jedes Geld, das ich einnehme, hat ja derjenige, von dem ich es bekomme, selber schonmal versteuert undsoweiter undsofort.

          • @Semmelnknödeln:

            "Gut gemeint, aber ganz falsches Argument. Es spielt überhaupt keine Rolle, "wie oft" er sein Vermögen schon versteuert hat. Er selber soll ja keine Erbschaftssteuer zahlen, sondern seine Kinder in dem Moment, wo sie das Erbe als Einnahme erhalten. Die ist zu versteuern wie jede andere Einnahme auch."

            Falsch. Denn ein Erbe ist keine Einnahme "wie jede andere auch", da sie aus versteuertem Vermögen erfolgt, im Gegensatz zu z.B. Gehaltszahlungen.

            "Folgt man seiner Erblasser-Logik konsequent bis zum Ende, bräuchte eigentlich überhaupt niemand mehr irgendwelche Steuern zu bezahlen. Denn jedes Geld, das ich einnehme, hat ja derjenige, von dem ich es bekomme, selber schonmal versteuert undsoweiter undsofort."

            Auch falsch. Das Geld, welches Sie einnehmen, hat derjenige der es Ihnen zahlt noch nicht versteuert. Er zahlt es aus dem Bruttogewinn und erst nachdem alle Gehälter und Betriebskosten davon abgezogen wurden, wird eine Steuer darauf berechnet.

            • @Tom Tailor:

              Und woher hat er seinen Bruttogewinn? Als Unternehmer z.B. von den Kunden, die seine Produkte kaufen? Und zwar von ihrem bereits versteuerten Geld? Dann bräuchte - nach Ihrer Logik - erstens der Unternehmer sowieso keine Steuern zu zahlen, und auch ich nicht, da das Geld, das er als Gehalt an mich weiterreicht, eben schon einmal (von den Kunden) versteuert ist.

              Ihnen und allen anderen Erbschaftsfans hier möchte ich zu bedenken geben: die Erbschaftssteuer existiert. Oder? Von diesem Geschwurbel "bereits x-mal versteuert" ist also auch der Gesetzgeber offenbar nicht beeindruckt. Er behandelt Erbschaften in der Tat als Einkünfte wie jede andere auch. Leben wir jetzt etwa in einem Unrechtssystem?

    • @Peter Hansen:

      Das (bescheidene) Vermögen meiner Eltern, aus versteuertem Einkommen aufgebaut, gehen niemanden etwas an, schon gar nicht den Staat. Der sollte schauen, dass er keine Milliarden in fehlgeplanten Flughäfwn versenkt o.ä.,dann wäre auch genug für alle da. Diesen Überstaat, der mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit schröpft, den will ich nicht. Das ist nicht demokratisch, das ist übergriffig.

  • Was für krude Ideen. Eltern oder sonstige Verwandte sollten nicht mehr dem Empfänger ihrer Wahl etwas vererben können und die Allgemeinheit beschenken. Das wird,s nie geben.

  • Was in dem Artikel und vielen dieser Art fehlt, ist eine Differenzierung der verschiedenen Arten von Erben, die es gibt und die ganz unterschiedliche Wirkungen auf das System haben.



    Das klassische "kleine" Erbe, Beispiel: Ich erarbeite mir in mein Leben 1 Mio. € (oder mehr) und möchte diese an mein Kind vererben. Hier möchte sicherlich kein Betroffener, dass sich der Staat daran bereichert. Man lebt in seinen Kindern weiter und das Eigentum gehört in diesem Fall der Familie. Das vererbte Vermögen ist auch schon versteuert worden. Was immer wieder vergessen wird, der Erbe muss den Gewinn versteuern, der Tote kann jedoch keinen Verlust geltend machen. Auch die immer wieder vorgetragenen Begriffe: "Leistungsgesellschaft" und "der Erbe hat nichts für seinen Gewinn getan", sind hier vollkommen fehl am Platz. Wir leben schon lange nicht mehr in einer Leistungsgesellschaft. Die aktuell und zukünftig explosionsartig ansteigende Automatisierung, sowie die irgendwann stattfindend Einführung eines Grundeinkommens, zeugen dies. Auch das Ziel, alle Kinder sollten ab Geburt die gleichen Chancen im Leben haben ist einfach illusorisch und ist auch im Detail weder gewünscht noch möglich.



    Schwierig wird es bei Unternehmen, Grund & Boden, sowie anderen Werten, die über Generationen so groß werden, dass sie zu einer tatsächlichen und verstärkenden Verzerrung in der Gesellschaft beitragen.

    • @Insp. Benone:

      "Hier möchte sicherlich kein Betroffener, dass sich der Staat daran bereichert."

      Nein, klar, die Betroffenen möchten nie, daß sie irgendwas abgeben müssen...

      Aber warum sprechen Sie überhaupt von einem Bereichern? Ist JEDE Steuer für Sie ein Sichbereichern des Staates? Auch Sie wollen doch Feuerwehr, Krankenhaus, Flughafen und Autobahn. Der Staat bereichert sich nicht, sondern macht im Gegenteil Schulden über Schulden, um diese ganze Infrastruktur zu finanzieren, die die Grundvoraussetzung dafür ist, daß Sie und ich und alle überhaupt arbeiten und Einnahmen erwirtschaften können. Wieso finden Sie es ungerecht, daß der Staat Ihnen von Ihren Einnahmen den entsprechenden Anteil abknapst, der nötig ist, um die Voraussetzungen für Ihr Wirtschaften und Ihre Einnahmen überhaupt zu ermöglichen? Im Allgemeinen wird Ihnen das ja sicher alles einleuchten, nehme ich an. Warum soll es ausgerechnet bei der Einnahme "Erbschaft" anders sein?

      Sie machen, denke ich, denselben Fehler wie viele Kommentatoren hier: Sie sehen das aus der Perspektive des Erblassers. Um Sie gehts aber gar nicht, SIE sollen ja keine Erbschaftssteuer bezahlen, sondern die Erben. Deshalb spielt es auch keine Rolle, daß SIE Ihr Vermögen bereits versteuert haben. Die Erben, die das Vermögen erhalten, haben es nicht.

  • Der Artikel strotzt leider nur so vor subjektiven hypothesen.



    Das Feindbild des hedonistischen Erbens der für seinen Wohlstand keinen Finger krumm macht, ist so eindimensional wie realitätsfern. Das Argument, dass das Erben der "Leistungsgesellschaft" schade, und die Lösung sei dass jeder einfach so ein Gesellschaftserbe bekommen soll, ist wiedersprüchlich. Genauso realitätsfern die Annahme dass der Durchschnitts-21-jährige das Geld sinnvoll einsetzen würde.



    Und um weiter auf das Thema Aufstiegsversprechen einzugehen: Als Sohn einer Arbeiterfamilie, der sich durchs Studium gewurschtelt hat und der wohl nie einen cent Erben wird, kann ich dir eines sagen. Nicht das Geld steht dem Aufstieg in unserem System im Weg, da gibt es bereits genügend Unterstützungswege. Das Problem ist oft, dass Arbeiterkinder keine Bezugspersonen haben, welche sie in der akademischen Welt unterstützen können. Und da ändern auch 20.000 Euro nichts dran. Wenn mir damals jemand mit dem Wissen zur Seite gestanden hätte was ich heute habe, hätten mir mit 18 ganz locker (fast) alle Türen dieser Welt offen gestanden. Und das komplett ohne finanzielle Unterstützung der Eltern. Mein kleiner Bruder hat ein wenig mehr Glück, er hat es mit meiner Hilfe vom Hauptschulabschluss jetzt schon bis zum Fachabi geschafft.



    Wer glaubt nachhaltige Chancengleichheit zu schaffen indem er einfach Geld von jemandem nimmt und es jemand anderem in die Hand drückt, dem muss man leider sagen, dass die Welt nicht ganz so einfach funktioniert.

    • @MM030:

      Weshalb Hypothesen? Haben Sie sich schon mal mit dem Erbschafts/Schenkungssteuerrecht auseinandergesetzt? Wenn man bspw. ganze Unternehmen vererbt fällt in vielen Fällen nicht ein Cent Steuer an während viele andere Bürger erhebliche Summen zahlen müssen. Meinen Sie allen Ernstes das wäre Chancengleichheit?

    • @MM030:

      Sie bringen es auf den Punkt!

    • @MM030:

      So ein Quatsch. Reichtum kann man fast ausschließlich durch ein Erbe erlangen. Das ist schlicht und ergreifend ungerecht. Und natürlich pflanzt sich dieses Erbe fort.

      Hätten alle eine tolle Bezugsperson gehabt, würde der Reichtum nicht plötzlich gerecht verteilt werden.. Es gäbe nur noch mehr Wettbewerb/Druck

      • @Heinz-Olaf:

        Sowas behauptet sich gut, um die eigene Erfolglosigkeit zu bemänteln. Dass man in Deutschland durch Arbeit nicht reich werden kann , liegt am Steuersystem, welches den Mittelstand schröpft. Erben erben meist dann erst, wenn sie 40, 50 oder 60 Jahre alt sind. Da sind sie entweder schon reich geworden oder werden es nie mehr.

  • Nein zu allen mehreren Immobilien als Erbe zu bekommen.. Zwar ohne 50% Steuer...

  • 3G
    33955 (Profil gelöscht)

    Die Welt ist komplex, die Ansichten auch.



    Das Problem liegt in der "Belohnung" für das was ArbeitnehmerInnen für ihren Leistungen entgegenkommt- nämlich Das Gehalt!

    Im Grunde ist ein Arbeitnehmer ein Arbeitgeber!- Er gibt seine Leistung dem Inhaber, Der davon, womöglich, reich wird. (m/f)



    Die Industrialisierung der Gesellschaft hat dafür gesorgt, dass es so aussieht als ob der "Arbeitgeber" dem "Arbeitnehmer" mit dem Lohn ein gefallen tut! (m/f)

    Ich gönne den Reichen ihr Reichtum. Nur warum verdienen so viele so wenig?



    Wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist vernünftige "Belohnung" für das Geleistete auszuhändigen - soll es auch nicht einstellen. Und dann wird es, vernünftig, langsam wachsen.



    Es gäbe die Dumping - Löhne - Geschäfte nicht.

    Nein, die Erbschaft als solche ist nicht das Problem.

  • "Für alle" heißt sicher wieder "Nur für Deutsche!"

    • @Rudolf Fissner:

      Ich würde eher sagen, für deutsche Staatsbürger. Anders würde das auch keinen Sinn ergeben. Oder soll die Regierung jedem Weltbürger zum 21. 20K schenken? Das wird aber teuer. ;)

      Wobei die Idee grundsätzlich Blödsinn ist - warum haben ja andere Kommentatoren schon ausgeführt.

    • @Rudolf Fissner:

      Wie stellen sie sich das sonst vor?



      Franzosen mieten kurz vor dem 21. Geburtstag ne Wohnung in Saarbrücken, kassieren und melden sich wieder ab?

  • Ich bin sehr dafür, die gesetzliche Erbfolge abzuwandeln, dass Kinder, Enkel und Witwe(r) jeweils gleich viel erben. Das gäbe auch schon eine weitaus breitere Streuung des vererbten Vermögens, gerade auch zu den jungen. Jeder kann natürlich durch Testament davon abweichen. Die Großeltern wissen besser, ob ihren Enkeln das Geld gut tun würde, als der Staat.

  • Geerbt wird üblicherweise in den 50ern. Mit "Erbschaften" mit 21 Jahren gibt es wenig Erfahrung.



    Ob dann korrespondierend auch Studiengebühren eingeführt würden, um eine faire Entscheidung zwischen der Verwendung des Geldes u.a. für ein Studium oder anderswo zu ermöglichen, wird nicht ausgesagt. Die nächsten 4 Jahre könnte danna uch Hartz 4 gleich mal gestrichen werden, denn dafür würden die 20.000 ebenfalls ausreichen.

  • Was hier komplett außen vor gelassen wird ist der ganz erhebliche Teil an "verebten Vermögen" in Unternehmen gebunden ist. Es ist explizit nicht das 7 stellige gefüllte Girokonto was vererbt wird, sondern häufig Mittelstandsunternehmen oder kleinere Unternehmen mit

    • @Maximilian Maiser:

      Prima. Das ist Vermögen, dass nicht so schnell verschleiert/ verschoben werden kann.

      Stundung der Zahlung bzw. Ratenzahlung sind immer eine Option.

      Geringere Steuer für Übernahme, aber auch nicht zu wenig.

      Die Steuereinnahmen kommen dann aus der Dividende.

      Ich sehe da kein Problem.

      • @Obscuritas:

        und hier das Problem:

        eine Firma die Groß genug ist, nimmt einfach Schulden auf und ist einen Euro wert, wohingegen die LKW Werkstatt meines Bekannten so 5 Millionen wert wäre.



        Jetzt zahlt er sich aber nur ein Gehalt von 10.000 Brutto. Nicht schlecht zugegeben, aber viel mehr wäre auch nicht drin.



        Sein Sohn müsste ne Menge Schulden aufnehmen, die Firma geriete in Gefahr und er würde weniger verdienen als seine Angestellten.

        Preisfrage: würde er das machen, oder den ganzen Bums verkaufen damit die Gemeinde endlich ihre Umgehungsstrasse bauen kann?

        Seien wir ehrlich. Wir bekommen so keinen Cent von den 1%, es zahlen nur die, die gerade mal soviel haben dass sie nicht arm sind.

        Die allermeisten Mittelständler sind übrigens keine Aktiengesellschaften und daher gibts auch keine Dividende...

        • @Beowulf:

          Man müsste halt schauen, wie es in anderen Ländern läuft. Die meisten haben ja eine erheblich höhere Erbschaftssteuer als wir, und trotzdem viele kleine Unternehmen, oft sogar mehr als wir.

          So wie's jetzt läuft ist es jedenfalls kacke, so kann's nicht bleiben.

          So ganz verstehe ich auch nicht, warum jemand, dem ein Unternehmen in den Schoß fällt und der durch glückliche Geburt 10k€/Monat bekommt, nicht in der Lage sein sollte, Erbschaftssteuer zu zahlen. Pro-Tipp: Die muss man nicht auf einen Schlag zahlen.

  • Wenn zuerst die Einkommensteuer auf maximal 35 % gesenkt würde wäre eine Erbschaftsteuer absolut ok - siehe CH, USA. ABER: dirket gehaltene Unternehmensbeteiligungen dürfen NICHT einer ERbSt. unterzogen werden, ansonsten stirbt der unternehmerische Mittelstand und Konzerne a la google etc. würden ncoh mächtiger

    • @Wolf Rater:

      Das ist das altbekannte Argument! Mein Gegenvorschlag: Die Erbschaftssteuer wird so abgewickelt, dass der Staat stiller Teilhaber an den Unternehmen wird. Diese können dann wie bisher weitergeführt werden, aber der Staat wird an erwirtschafteten Gewinnen und Verlusten beteiligt. Und natürlich steht es den Erben auch frei, den Staat auszuzahlen und sich damit wieder freizulaufen. Wenn ein immer größerer Anteil des BIP durch den Faktor Kapital erwirtschaftet wird, muss die Bevölkerung daran beteiligt werden (und nicht durch eine unsinnige Vermögenssteuer). Und aus den so erwirtschafteten zusätzlichen Einnahmen des Staates wird dann sukzessive eine Grundsicherung für die Bevölkerung aufgebaut.



      Und beim Rentensystem sollte der Staat analog nicht zusätzlich in (volatile) Aktien investieren, sondern mit diesem Geld Sozialwohnungen kaufen oder bauen und diese vermieten. Die Rentenzahlungen könnten dann aus diesen Mieteinnahmen (die sind sicher!) mit finanziert werden.



      Leider fehlt es aber bei unseren Politikern an der Phantasie, solche Gedanken in die Tat umzusetzen.



      Der Mensch braucht nicht Arbeit, sondern ein Einkommen und wir sollten dazu übergehen, dass die Erträge aus Kapitalvermögen allen zugute kommen.

      • @ZGo:

        Und wie bitte soll ein funktionierendes Unternehmen das sich anpassen kann und sich weiterentwickelt das gleiche tun wenn es in Staatshand ist?

        Staat = so gut wie kein Fortschritt, kaum Möglichkeiten zu Optimieren = Firma tot nach wenigen Jahren und auch die Mitarbeiter dürfen sich einen neuen Job suchen.

        Schauen Sie sich doch einmal an wie Behörden funktionieren, schon immer in Hand des Staates und es ändert sich ... nichts! So kann kein Unternehmen existieren.

      • @ZGo:

        Also als Unternehmer würde ich es mir dann 2x überlegen, ob ich ein Unternehmen in Deutschland gründe oder nicht, wenn nach meinem Ableben der Staat automatisch Teilhaber meiner Firma wird.



        Gerade ein gut laufendes Unternehmen hat dem Staat über die Jahre hinweg einiges an Steuern etc gebracht.

  • Also, nachdem man die 20.000 für seine Ausbildung ausgegeben hat und gut verdient, kann man das Geld dann verprassen, damit die Erben nicht mit zu vielen Steuern belastet werden? Also fängt jede Generation wieder von vorne an? Das heißt, je älter man wird, desto eher lebt man von Monat zu Monat und konsumiert hemmungslos?



    Oder verschenkt man zu Lebzeiten alles an den Nachwuchs und lebt dann freiwillig im Rentenalter sehr minimalistisch?

    • @BlauerMond:

      Mal eine andere Sichtweise:

      Es kann auch schön sein, zu sehen, wie sich die Eltern an ihrem Lebensabend etwas gönnen, statt Erbe anzuhäufen.

      Oder man genießt das Geld ZUSAMMEN mit den Eltern, wenn sie noch leben. Ist auch schön...

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @BlauerMond:

      "Kinder", die etwas erben sind mit 60+ am Ende ihres Arbeitslebens viel zu alt um etwas aufzubauen. Jungen Erwachsenen fehlt das Geld.

      • @05653 (Profil gelöscht):

        Wie, Sie meinen, diese armen jungen Erwachsenen hätten zu Lebzeiten ihrer Eltern noch rein gar nichts von dem Geld, das sie später einmal, leider viel zu spät, von ihnen erben werden? Das war vielleicht in den 50er-, 60erjahren noch so. Heute ist das nicht mehr so. Aber schon klar, die jungen Erwachsenen haben diesen elterlichen Wohlstand natürlich nicht ganz zur freien Verfügung, sie müssen vielleicht, o Graus, mal um einen Zuschuß bitten und dann auch noch danke sagen, sie müssen, o Graus, vielleicht auch mal die eine oder andere Erwartung oder Bedingung der Eltern erfüllen, die an die Unterstützung geknüpft ist. Das ist ja wirklich ganz grauenvoll und ungerecht - das hats wahrhaftig noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben, daß junge Leute nicht sofort mit allem Wohlstand, Macht und Erfolg ausgestattet in ihr junges Leben gestartet sind... o je, o je, was soll aus uns werden?

      • @05653 (Profil gelöscht):

        Das ist richtig, 60+ geerbt. Aber das wird jetzt verblasen, da sonst auch genug Geld vorhanden war. Meist erbt derjenige, der von Kindheit an, von dem Erblasser gelernt hat, selbst ein Vermögen anzuhäufen. Es ist aber im Sinne des Erblassers, dass er das seinen Nachkommen weitergibt und nicht irgendwelchen fremden Personen.

        Sicher mache ich mir derzeit auch Gedanken, wie ich meine Lebensleistung weiter leben lasse. Ohne dass irgendwelche Dauerstudenten mit Linken Ansichten davon profitieren. Die mich täglich als alten weissen Mann beschimpfen. Ich bemühe mich auch, das Geld mittlerweile auszugeben und nur noch das zu hinterlassen, was einen ideologischen Wert darstellt, bzw. eine Existenz die den Lebensunterhalt meiner Kinder und Enkel weitersichert.

        Ansonsten könnte man auch auf die früheren Rituale der Bestattung zurückkommen und alles was dem Verstorbenen gehört, mit ihm zu vergraben oder zu verbrennen. Abreissen aller Häuser und das Geld als Bargeld in den Sarg und mit verbrennen. Das wäre mir noch lieber, als dass ich mir vorstellen kann, das ganze Leben gearbeitet und auf vieles verzichtet zu haben, um es dann mit denen zu teilen, die sonst Dolce Vita gelebt haben.

        • @MichHK:

          Davon haben Ihre Erben dann auch nichts. Und damit hätten Sie wenigstens ein Ziel der Debatte erfüllt, nämlich die gesellschaftliche Ungleichheit, die durch Erbschaften entsteht, zu reduzieren. Also nur zu, meinen Segen haben Sie unbedingt!

          Abgesehen davon erinnert mich Ihre Haltung sehr an die Geschichte von den sowjetischen (oder auch chinesischen) Bauern, die angesichts der Kollektivierung der Landwirtschaft lieber ihre Pflugochsen geschlachtet und verspeist haben, um sie nur bloß nicht mit dem Kollektiv zur gemeinschaftlichen Nutzung teilen zu müssen. Mit dem Erfolg, daß sie natürlich im nächsten Frühjahr selber keine Pflugochsen mehr hatten, um die Felder zu bestellen, und erst recht eine Hungersnot ausbrach. Schuld war dann der böse Kommunismus. Nein, nein - der einzige Fehler des Kommunismus war, anzunehmen, er habe es mit einer vernunftbegabten Spezies zu tun. Der Kapitalismus macht das viel richtiger: er setzt auf die niedrigsten Instinkte. Und die sind fraglos vorhanden.

  • Das klingt sehr gut. Nur, lieber Yannick, ist die FDP bekanntlich Lobbyist der vermögenden Oberschicht, was auch deren angebliche Gralshüterschaft der sozialen Marktwirtschaft arg ins Attitüdenhafte befördert. Ohne eine sozialistische Partei als Koalitionspartner wird es eine reale Umverteilung von Oben nach Unten nicht geben, davon kann man vrmtl. ausgehen.

    • @Maximilian Blum:

      Vor allem die Jugend hat ja die FDP gewählt! Warum beklagt Ihr Euch dann über deren Politik?



      Vermutlich wurde die FDP auch gewählt, weil sie verspricht, dass mit ihr unsere Freiheit nicht eingeschränkt wird.



      Irgendwann wird aber auch der letzte Mohikaner kapieren, dass unsere Freiheit nicht durch die Politik eingeschränkt wird, sondern durch die begrenzten Ressourcen des Planeten. Es geht dann nur noch um die Frage, wer diejenigen sind, die sich den Zugriff auf die schwindenden Ressourcen sichern.

  • So schön der Vorschlag klingt so hat er doch ein paar Schwachstellen:



    1) Angenommen, das Gesetz würde eingeführt werden, und jeder 21 Jährige erhält 20k, was sagt man dann dem 22 Jährigen, oder dem 23 Jährigen usw. die werden das überhaupt nicht als gerecht empfinden, wenn ihre kleinen Geschwister auf einmal so viel Geld erhalten.



    2) Wie der Mensch so ist werde einige das Geld sinnvoll investieren andere auf Malle verprassen. Dadurch entsteht wieder Ungleichheit. Außerdem nimmt man sich mit diesem Projekt die Argumentationsgrundlage für weiter Umverteilungsmaßnahmen, nach dem Motto "20k sollten doch reichen".



    3) Wie bei allen diesen Maßnahmen würden dieses Geld alle 21 Jährigen erhalten, also auch die die das überhaupt nicht brauchen. Ungleichheiten aufgrund von Herkunft bleiben dadurch ja weiter bestehen, nur hat halt jetzt jeder etwas mehr Geld in der Tasche.

    Man sollte das so erhaltene Geld eher in unser katastrophales Bildungssystem stecken. Was wir bei uns in der Firma im Bewerbungsgespräch für Antworten für einfache Allgemeinwissensfragen erhalten, ist nicht mehr vermittelbar.

  • Das ist doch alles Traumtänzerei, es wird niemals eine Mehrheit für derartige Geschenke geben.



    Viel wichtiger ist doch die Steuerverteilung, die in den letzten Jahrzehnten immer weiter nach unten gerutscht ist und der Höchststeuersatz wurde gleichzeitig abgesenkt. Deshalb sind so viel Haushalte in Schwierigkeiten. Das die FDP keine Steuererhöhungen will, ist doch ein reines Wahlgeschenk. Die Steuern müssen rauf und zwar bei den Spitzenverdienern und runter beim unteren Ende der Mittelschicht. Der Steuerfreibertag für Kleinstverdiener muss rauf und die Steuer für Kapitalerträge auch. Nur so läßt sich der soziale Frieden auf Dauer halten lassen, aber wen interessiert heutzutage noch der soziale Frieden.

    • @Kuno Ratte:

      Man müsste mal die Frage stellen warum der Deutsche Staat seinen Bürgern so tief in die Tasche greifen muss und andere Ländern, zB die Schweiz, mit deutlich weniger auskommen?

    • @Kuno Ratte:

      Die Sache ist doch ganz einfach: Die FDP glaubt, dass sie den Umstieg auf erneuerbare Energien durch Wirtschaftswachstum und damit steigende Einnahmen des Staates und der Sozialversicherungssysteme finanzieren kann.



      Dabei hat sie aber leider 2 wichtige Gesichtspunkte übersehen:



      1. Wenn die Babyboomer-Beamten in Pension gehen, kommen Zusatzbelastungen auf den Staat zu, für die es keine ausreichenden Rücklagen gibt. Allein dadurch kommt das System schon ins Wanken.



      2. Im Rahmen eines Projekts (ARIANE) des Bundesumweltministeriums haben Wissenschaftler abgeschätzt, dass sich die Kosten/Schäden unseres Wirtschaftens (Klima/Umwelt/Plastikmüll usw.) auf ca. 13-18% des BIP belaufen. Damit werden die Zusatzeinnahmen, die sich unser Herr Lindner durch Wirtschaftswachstum erhofft, wieder "aufgefressen". In der FDP glaubt man wohl, dass das die Umwelt bezahlt, ich befürchte aber, dass uns das die Umwelt irgendwann in Rechnung stellen wird und dann könnte es teuer werden!

    • @Kuno Ratte:

      na ja, dann gehen die Spitzenleute halt ins Ausland - je gebildeter und wohlhabender desto flexibler - siehe Frankreich. Sozialismuns war noch NIE eine Lösung

  • Unser System ist falsch!



    Es entspricht nicht dem höchsten Prinzip - und hat deshalb auch keine Zukunft.



    Die Zivilisation ist keine wahre Kultur und steuert - wie alle "Hochkulturen"der nachvollziehbaren Geschichte - auf den Untergang zu.

    Mit einem Unterschied:



    Der nun drohende Untergang könnte auch das Aussterben des homo sapiens bedeuten.

    Ob Kapitalismus oder Sozialismus / Kommunismus:



    Mit kollektivneurotisch entfremdeten Menschen endet jedes Konzept im Untergang.



    Marx und andere haben dieses wesentliche Übel, das pathologisch Böse, nicht gesehen / gefühlt.

    • @Wolfgang Heuer:

      "Unser System ist falsch!

      Es entspricht nicht dem höchsten Prinzip - und hat deshalb auch keine Zukunft."

      Und dieses "höchste Prinzip" ist was?

    • @Wolfgang Heuer:

      schaut Euch einfach an, wie es den Leuten auf der Osterinsel ergangen ist! Was lernen wir daraus? nichts!

      • @ZGo:

        Nun zumindest ist der Homo Sapiens nie auf der Osterinsel ausgestorben. Im Gegenteil, heute lässt es sich dort gewiss schöner leben als zur Zeit der dichtesten Besiedlung.

        Was müsste man also aus dem Beispiel Osterinsel lernen? Krasse Reduktion der Menschheit.

  • Die Idee ist richtig, die Umsetzung jedoch falsch. Warum muss es wieder eine fixe Summe sein?

    Es sollte jedes Jahr (nur) das Geld verteilt werden, was im jeweiligen Vorjahr eingenommen wurde. In Abhängigkeit von der Zahl der Bezugsberechtigten

    Sonst kann es passieren, dass das Geld aus anderen Steuertöpfen abgezweigt werden muss und z. B. für Schulen fehlt. Oder durch Schulden finanziert werden muss.

    Dann kann es natürlich sein, dass es. Z. in einem Jahr nur 10.000,- Euro gibt, in einem anderen aber 30.000,-.

    • @Test6:

      Ich ahne schon die Reaktion der Leute, die nur die Hälfte von dem bekommen, was die Leute im letzten Jahr bekommen haben...

  • Vermögen das vererbt wird muss erstmal entstehen. Anstatt uns über Erbschaften auszulassen sollte man die Gründe darlegen warum in unteren und mittleren Einkommensschichten kaum noch Vermögensaufbau möglich ist. So verhindern die Basel X Richtlinien dass Banken Immobilienkredite vergeben können. Im gleichen Zug zahlt der Staat Mrd € an Subventionen um Mieter zu unterstützen. Wie wäre es wenn z.b. die KFW für solche Haushalte bürgen würde (im Gegenzug im Grundbuch eingetragen wird) und somit viel mehr Menschen ins Eigentum kommen könnten. Wie wäre es wenn Kreditkonditionen nicht mehr anhand Einkommen und Vermögen festgemacht würden sondern aus einem Pool für alle gleich ? So hat z.b. ein Beamter im Laufe seines Lebens einen Zinsvorteil der mehrere hundertausend Euro beträgt nur weil er Beamter ist. Dazu bräuchte man eine Garantie dass z.b. eine Immobilie in der Erbschaft verbleiben kann, viele Immobilien und Erspartes werden z.b. bei Pflegebedürftigkeit vollkommen aufgebraucht und stehen den Kindern nicht mehr zur Verfügung während besagter Beamter vollständig in der Pflege versorgt ist und kein Vermögen aufbrauchen muss... Anstatt also den Erben ihre Erbschaft zu nehmen sollte man schauen WIE das Vermögen zustande gekommen ist... Da wäre eine gerechtere Verteilung (Angestellte, Beamte, Selbständige usw..) zielführender...

    • @Tom DaSilva:

      Es geht doch nicht nur darum, einen Kredit zu bekommen. Man muss auch in der Lage sein, ihn zurückzuzahlen!



      Und natürlich können Immobilien in der Erbschaft verbleiben! Meine Frau erbt meine Eigentumswohnung und muss dafür keine Erbschaftssteuer zahlen, wenn sie darin wohnt und darin verbleibt.



      Und übrigens kommen viele Vermögen einfach daurch zustande, dass die Vermögenden ihr Einkommen nicht verkonsumiert, sondern angespart und investiert haben. Und Immobilien, Grund und Boden, Aktien etc. hatten einen enormen Wertzuwachs, weil die Geldflut der EZB nach einem sicheren Hafen gesucht hat und Angebot und Nachfrage damit aus dem Gleichgewicht gekommen sind.

    • @Tom DaSilva:

      Ja aber warum wohl ist die Kreditwürdigkeit so "unfair" verteilt? Weil natürlich kein Interesse an Kreditausfällen und Spekulationsblasen besteht. Auch bei der KfW nicht. Bedenke, dass es viele Leute gibt, die sich bei Immobilienkrediten auch verzocken, und überhaupt fraglich ist, ob das alte Zielszenario "eigenes Häusle bauen" ökologisch wie infrastrukturell überhaupt noch zeitgemäß/sinnvoll ist. Das sind dann hypothetische Vermögenswerte. Die Lösung ist m.E. nicht der private Vermögensaufbau, sondern die Senkung der laufenden Kosten für Grundbedürfnisse. Also eine Entkapitalisierung des gesellschaftlichen Lebens. Aber bei 4,9% für die Linke sind das wohl auch nur Gedanken rein theoretischer Natur. Solang immer gleich der Stasi-Mauer-Knüppel kommt, wird die Zukunft langfristig verbaut bleiben. Die Leute glauben einfach nicht dran, dass es da noch etwas besseres geben könnte, wo nicht jeder Wert und jedes Handeln in Euro gedacht wird/werden muss. Dabei gibt es mit Wikipedia, FOSS etc. eigentlich durchaus Dinge, die eben genau das vorleben. Ob sowas irgendwann abfärbt, bleibt abzuwarten.

      • @Maximilian Blum:

        Es geht nicht um das Szenario "Häusle baue", es geht darum dass durch Gesetze, Verordnungen und Richtlinien bestimmte Bevölkerungsgruppen von der Vermögensbildung (und damit dem Vererben) ausgeschlossen sind. So musste eine Großmutter von mir für ihre Pflege ihr Haus verkaufen während die andere Großmutter (Beamtenwitwe, nie gearbeitet) sämtliche Kosten erstattet bekam und somit ihr Erbe unangetastet an die Kinder ging. D.h. alleine der Unterschied in der Anwendung der Gesetze sorgt dafür dass Kind B was erbt während Kind A leer ausgeht... Es geht ja noch weiter, wollen die Kinder sich später mal z.b. Selbständig machen bekommt der Erbe problemlos Startkapital währen der Nichterbe davon ausgeschlossen ist... D.h. die vielen Stellschrauben (die ja der Gesetzgeber definiert) sorgen für ungleiche Chancen, nicht das vererbte Geld an sich...

  • Den 'Umverteiler' finde ich etwas ungerecht, immerhin habe ich nur darauf hingewiesen, dass Anreize zum Konsum volkswirtschaftlich sinnvoller sind als Anreize zur Bildung großer Vermögen. Ihr Gegenargument ist das scheue Reh Kapital. Dazu nur zwei Punkte

    - Das wird seid Menschengedenken bei jedem nur moderat sozialdemokratischen Steuervorschlag prophezeit, ist bisher noch nie im prophezeiten Umfang passiert. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass Deutschland nicht nur rasend ungerechte Umverteilungsgesetzgebung, sondern auch stabile Infrastruktur, funktionierende Verwaltung, politische Stabilität, öffentliche Sicherheit und einen funktionierenden Rechtstaat zu bieten hat – alles gesunde Lebensbedingungen für das scheue Reh Kapital.

    - Menschen sind nicht ganz so mobil wie Kapital. Die haben persönliche Beziehungen, Geschwister, Kinder und Enkel. Sicher, Trotz gegenüber unserem deutschen Reichenhass ist ein starkes Motiv, aber auch nicht das einzig wichtige.

    Ansonsten gönne ich jedem, der sich seine Villa im Tessin hart erarbeitet hat, diese voll und ganz – ich habe also ein Herz für Republikflüchtlinge.

    • @gelu:

      Der Knackpunkt ist das "moderat". Steuergesetzgebung ist eine Gratwanderung zwischen der höchstmöchlichen theoretischen Abschöpfung und dem Vermeidungsanreiz, den die Besteuerung setzt. Insofern ist der Fluchteffekt naturgemäß größer, je WENIGER moderat die Abschöpfung erfolgt. Was der Artikel vorschlägt, ist mal so gar nicht moderat, also mit ziemlicher Sicherheit ein vorprogrammierter Fehlschlag.

      Wohlgemerkt: Die Infrastruktur zur Erbschaftssteuervermeidung gibt es längst, und sie ist beliebig erweiterbar. Nur ist aktuell der Anteil, den sich der Staat abgreift, moderat genug, dass die Effizienzschwelle für ihren Einsatz recht hoch hängt. Trotzdem wird ja beklagt, dass gerade die reichsten Erben viel zu wenig Erbschaftssteuer zahlen. Warum? Weil es sich für SIE lohnt, alle Tricks und Raffinessen einzusetzen. Erhöht man jetzt den Zugriff durch eine effektive Abschaffungdes Erbsrechts in Richtung 100%, sinkt die Effizienzgrenze bis zu dem Punkt, dass die Steuerflucht massive Auswirkungen auf den Wohlstand der Volkswirtschaft insgesamt hat.

      Und nein, es ist nicht per se größenordnungsunabhängig volkswirtschaftlich sinnvoller, Konsum zu fördern. Eine sehr gehörige Menge an Investivkapital ist AUCH nötig, damit Konsum stattfinden kann. Denn das schafft nicht nur Unternehmergewinne sondern auch Mehrwert, an dem die Arbeitnehmer beteiligt werden - in Summe deutlich stärker als der Kapitalgeber (zeigen Sie mir ein Unternehmen mit mehr Gewinn als Personalkosten, und ich zeige Ihnen einen Bilanztrickser...).

    • @gelu:

      @Normalo

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Es gibt Länder, da gehört Grund und Boden dem Staat. Menschen die darauf wohnen zahlen an den Staat Pachtgelder. Die Immobilien auf den Pachtgrundstücken gehören dem jeweiligen Besitzer. Wenn der Besitzer des Hauses oder der Eigentumswohnung stirbt, können die Erben versuchen die Wohnung zu verkaufen oder die Wohnung fällt an den Staat. Wenn der Staat das Grundstück für das Allgemeinwohl benötigt, schmeißt er die Bewohner/ Eigentümer raus und entschädigt sie.



    Verhindert wird dadurch Bodenspekulation. Das funktioniert in Teilbereichen schon seit Jahrhunderten, z.B. bei den Kirchen, deren Grund und Boden wird in Erbpacht vergeben und die Häuslebauer werden nach 100 Jahren entschädigt oder deren Nachkommen oder Besitzer müssen neu verhandeln. Egal wie, der Staat( Kirche) sitzt immer am längeren Hebel. Das Problem der Benachteiligten, die es immer geben wird ( Krankheit , Arbeitsunfähigkeit, Querulanten, Obdachlosen, Geflüchteten, Narzissten usw.) wird dadurch nicht gelöst. Die Gesellschaft ( Community) gibt immer nur das was sie geben will. Die Gesellschaft ist verantwortlich, nicht die Politiker. Wir als Gesellschaft haben alle 4 oder 5 Jahre die Wahl. Die Meinung, dass sich durch eine höhere Erbschaftsteuer etwas bessert, teil ich nicht. Für 20000€ kauft einer eine Küche, nimmt 3 Monate Auszeit, kauft sich ein Auto, spekuliert mit Aktien oder lässt sich jeden Abend für sich und seine Freunde , von Gorilla, ein Pizza bringen und gibt ein großzügiges Trinkgeld. Aber was passiert im nächsten Jahr?

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Ist das nicht egal? Ist beim Erben nicht exakt genauso? Wo ist da jetzt der Nachteil? Warum sollten sich die Menschen bei so einer Leistung anders verhalten als Erben? Es könnte ja wirklich sein, dass sich jemand damit sein Studium finanziert. Oder ein Geschäft eröffnet.

  • Sowas ist doch gar nicht finanzierbar. (;-))

  • Das Problem bei solchen Schlaraffenland-Überlegungen ist immer die statische Betrachtung der QUELLE, aus der Milch und Honig fließen sollen. Die ist mämlich kein Lemming, der einfach dahin marschiert, wo Meister Chefideologe es gerne hätte.

    Konkreter: Erbschaften fallen - selbst aus stark romantisierend religiöser Sicht - nicht einfach vom Himmel. Sie bestehen aus sehr irdischem Vermögen, das die Erblasser angesammelt und, im Zweifel sehr bewusst, nicht wieder verjubelt haben.

    Kein Mensch kann sie zwingen, das auch weiter so zu handhaben, wenn nach ihrem Tod absehbar Papa Staat kommt und Alles einsackt. Insofern würden die Erbmassen in so einem Fall im Zweifel erst einmal massiv Volumen einbüßen. Vermögende Leute würden sich weit früher mit ihrem Ableben befassen. Sie würden schauen, wie sie zu Lebzeiten möglichst viel zu ihren Lieben rübergeschaufelt bekommen und ansonsten eben auch darauf verzichten, langfristig zu investieren und bleibende Werte zu schaffen. Erbschaftsvermeidung könnte ein internationales Geschäft werden, wo Vermögen in irgendwelchen steuerflüchtigen Treuhandkonstrukten geparkt wird, die dann den gewollten Erben zugute kommen.

    In kleinerem Maßstab: Was macht heute Jemand, der gern ein Haus hätte, mit fünfzig in der Lage ist, zumindest den Eigenanteil zu aufzubringen, aber im Zweifel die Hütte noch zwanzig Jahre lang aus dem Netto abstottern muss, um dann vielleicht zehn, fünfzehn Jahre noch ohne Schuldenlast drin zu leben? Richtig, er kauft KEIN Haus sondern ein (importiertes?) Auto und fährt lieber einmal mehr pro Jahr in den Urlaub. Am Ende gibt's nix an die Allgemeinheit zu vererben, und in d die Volkswirtschaft ist es Zweifel auch nicht geflossen.

    • @Normalo:

      Aber wenn Oma und Opa ihre Knete tüchtig auf den Kopf hauen, profitiert ihr Lieblingsitaliener, das Spa-Hotel, der Möbelschreiner, Delikatessenhändler, Autoverkäufer und Edelschneider um die Ecke - und Vater Staat, der Konsum momentan anders besteuert als Vermögen. Wenn Oma und Opa dasselbe Geld in ihre zweite Eigentumswohnung stecken, profitiert erstmal nur ihr Makler. Auch wenn sich die finanzpolitischen Träume des Autors so vielleicht nicht umsetzen lassen, ist das erste Modell volkswirtschaftlich auf jeden Fall vorzuziehen.

      • @gelu:

        Sie vergessen die größeren Vermögen, die man nicht mal eben verkonsumieren kann. Die würden absehbar einfach nur außer Reichweite des deutschen Staates geschafft, was im Zweifel Deinvestition hierzulande bedeutet.

        Davon abgesehen würde z. B. ich mein Geld nicht beim Italiener, Hotelier oder Autoverkäufer um die Ecke lassen, sondern lieber gleich in Italien essen und einkaufen gehen - oder in der Schweiz, Südamerika oder Australien oder, oder, oder. Wer sich im eigenen Land so unerwünscht vorkommt, wie nach dieser Mentalität ein Deutscher mit Geld, der wird wenig Impetus haben, es ausgerechnet auszugeben.

        Ihr Umverteiler solltet mal als Realitätscheck einführen, dass Ihr Euch bei jeder grandiosen Idee fragt, ob sie signifikant besser funktionieren würde, wenn "Republikflucht" wieder eine Straftat wäre...

  • 4G
    45408 (Profil gelöscht)

    Schon mal was von Erbschaftssteuer gehört? Wenn heute ein Privathaus an einen Erben vererbt wird ist man in der Regel schon in der Steuerpflicht (> 500.000,- bei einem überlebendem Ehepartner, > 400.000,- Euro bei einem Kind als Erben).



    Je höher das Erbe, desto höher der Steuersatz, bei 6 Mio. Euro Erbe zahlt man bereits 1,2 Mio. Euro Steuer als direkter Verwandter.

    • @45408 (Profil gelöscht):

      6 Mio packt man in eine Firma. Oder man feuert den Steuerberater...

    • @45408 (Profil gelöscht):

      "bei 6 Mio. Euro Erbe zahlt man bereits 1,2 Mio. Euro Steuer als direkter Verwandter."

      Nun, den Verstaatlichungsfans schwebt wohl eher vor, bei 6 Mio. Erbe 5,98 Mio. umzuverteilen. Insofern werden Sie bei denen mit dem Argument nicht weit kommen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @45408 (Profil gelöscht):

      deswegen die immobilie vor dem tod and die kinder verkaufen und nicht vererben. dann ist die sache steuerfrei.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        Sie müssten aber unter Wert verkaufen, sonst gibt es keinen Vermögenstransfer an die nächste Generation.

        Bei Verkauf unter Wert will aber das Finanzamt wieder die Differenz.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        Stimmt leider nicht ganz: Grunderwerbsteuer.

        • @Encantado:

          Verkäufe an Kinder sind von der GrESt befreit (§ 3 Nr. 6 GrEStG).



          Ebenso Verkäufe an den Ehegatten/Lebenspartner (§ § Nr. 4 GrEStG).



          Der Vorschlag läuft also ins Leere....

          • @KUKI1969:

            "Verkäufe an Kinder sind von der GrESt befreit (§ 3 Nr. 6 GrEStG).

            Ebenso Verkäufe an den Ehegatten/Lebenspartner (§ § Nr. 4 GrEStG)."

            Wusste ich nicht, danke für die Info.

            Allerdings schätze ich, dass dieses "Schlupfloch" mit der Einführung des obigen Abschöpfsystems recht schnell gestopft werden würde.

            "Der Vorschlag läuft also ins Leere...."



            Welcher?

  • Kurz nach der Jahrtausendwende galt ein Freibetrag beim Erben von 200TSD euro. ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr er plötzlich um 100% erhöhrt wurde, auf 400TSD euro Freibetrag. Obwohl sich doch niemand über die 200TSd beklagt hatte, höchstens vielleicht ein Hohenzoller beim Finanzminister direkt auf der Party im Kanzleramt? Ich war jedenfalls nicht dabei und kann das nur vermuten. Gleichzeitig sind auf einmal Leute arm, die früher Eigenheimbesitzer, fleißig, ordentlich, meist Gesetze und Parkverbote achtend, steuerzahlend, waren, nur weil sie aus ihrem langjährigen Job im Konzern mit 58 Jahren ausgemustert wurden. Sie bekommen vielleicht eine Abfindung, um dann mit 61 fest zu stellen, die reicht ja gar nicht! Kommt noch eine doofe Krankheit dazu, Partner:in kann den Zweitverdienst nicht mehr aufrecht halten oder die Eltern müssen gepflegt werden... schon muss man zum Amt und Grundsicherung beantragen. Da geht dann alles drauf... warum? Leute, die 4/5 ihres ARbeits-Lebens Steuern gezahlt haben. Warum hier nicht mehr Schonvermögen und dort nicht kleinere Freibeträge? Wäre an zu passen, dringend!!!

    • @Maria Burger:

      Der Preis einer mäßig kleinen Wohnung hat sich auch von 200.000 auf 400.000 Euro verdoppelt.

  • Wenn alle Einkommen in die Rente einzahlen würden, von mir aus wie die Arbeitnehmer Rentebeiträge, könnten die Renten um einige Hundert Euro angehoben werden. Auch ein Erbeeinkommen. Ein Erbe könnte auch als normales Zusatzeinkommen besteuert werden für den Erben, was viele Milliarden neue Steuereinnahmen bedeuten würde, abzüglich eines Freibetrages für den Erben. Aber wir haben die FDP wohl in der nächsten Regierung, da wird sozialpolitisch nicht von reich nach arm umgeschichtet werden.

  • Wie hier schon jemand richtig kommentiert hat, ist Erben nicht der einzige Faktor für Ungleichheit. Deswegen sollte man auch nicht über das Erbe allein gehen.



    Es geht um die höhe der besteuerung/umverteilung des gesamteigentums. Egal zu welchem lebenszeitpunkt. deswegen verwirrt die konzentration auf den begrifff erbe, der alle betrifft.

    Was der Autor will, ist ja nicht die abschaffung des erbes, sondern nur eine bessere umverteilung des großkapitals. Insofern ist eine erhöhte erbschaftssteuer bei hohen beträgen ebenso sinnvoll wie eine vermögenssteuer und eine landumverteilung oder eine gute bildung für ALLE, nicht nur für die reichen, oder eine gewisse kreditfähigkeit für ALLE oder ein BGE.

    All diese dinge müssen kombiniert werden, um die ungleichverteilung von ressourcen und rechten der letzten 7000 jahre wieder auszugleichen!



    Es geht nicht nur um die ungleichheit die jetzt grade entsteht, denn diese ungleichheit ist resultat einer 7000 jahre langen geschichte von sozialer ausbeutung durch imperialisten. was immer noch anhält in form der großkonzernlobbisten und politischen handlanger dieses systems.

    Allein die erben mehr zu besteuern und 20.000 euro jedem zu geben ist bei weitem nicht genug! Es wäre ein anfang, aber es reicht bei weitem nicht aus, um die schieflage auszugleichen! der autor hat also die tragweite noch nicht wirklich erkannt.



    Wenn man diese 20.000 pro kopf in eine reformation des bildungssystems stecken würde, hätten wir alle mehr davon.



    Oder die Gründung des Digital-, Informations- & Effizienzministeriums.

    Eine umverteilung von land, damit jeder weniger als 200Eu grundsteuer & NK zahlt, das wäre auch eine viel stabilere und effizientere umverteilung.



    Wenn man die Bürger an der Verpachtung des Landes an Großnutzer beteiligen würde, könnte es sogar noch besser ausfallen.

    Dazu müssten alle BGE bekommen um die ganze ungleichverteilung auszugleichen.



    20.000 von 20-30



    50.000 von 30-40



    50.000 von 50-60



    ...



    Das wäre ein BGE von ca400 Euro

  • Ich finde den Vorschlag erstmal nicht schlecht. Es würde in die richtige Richtung gehen. Generell bin ich dafür, durch nicht-arbeit erworbenes Vermögen (Erbe, Aktien etc.) höher zu besteuern als Einkommen, dass selbst erarbeitet wurde. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Ansonsten: Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer auf 80%. Die Einnahmen landen in einen Erbschaftsfond. Aus diesem Fond bekommen alle mit Wohnsitz in Deutschland jährlich eine Summe x ausgezahlt. Sonderregelungen für Familienbetriebe.

  • Der Autor sollte mal seine Eltern fragen, auf was sie verzichtet haben und bedenken, dass auch Kinder verzichten, wenn ihre Eltern ein Vermögen aufbauen: auf Konsumgüter, tolle Urlaube, Zeit mit den arbeitenden Eltern. Letztlich würden doch Gutverdiener dazu kommen, dass sie ihr Geld verprassen anstatt es zu sparen oder sinnvoll zu investieren.

    • @Emsch:

      "... dass auch Kinder verzichten, wenn ihre Eltern ein Vermögen aufbauen: auf Konsumgüter..."

      Es geht im Artikel aber um Erbschaften, für die niemand verzichten musste. Oder glauben Sie ernsthaft, man kann sich ein paar Dutzend Millionen vom Munde absparen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Vielleicht mussten die Kinder auf die Eltern verzichten, während diese bis spätabends in der Firma arbeiteten? Geld, das vererbt wird, fällt nicht vom Himmel.

  • Bei diesem Artikel weiß ich ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll. Hier wird Ideologie über Fakten und Recherche gestellt. Ich bin weder reich, noch habe ich jemals geerbt. Ehrlich gesagt stehen meine Chancen schlecht, jemals irgendwas zu Erben.

    Was mich am meisten ärgert ist, dass hier irgendwelche Zahlen in den Raum geworfen werden, ohne sich jemals mit Begriffen wie Inflation oder Zinseszinsrechnung auseinandergesetzt zu haben. Selbst einfachste Rechnungen scheinen ein Problem für den Autor darzustellen.

    Beispiel:

    "In den zurückliegenden zehn Jahren ist die Höhe der durchschnittlichen Erbschaft von 72.000 auf 85.000 Euro gestiegen."

    Puuuh, eine große Zahl gefolgt von einer viel größeren Zahl. Dann muss ja der Autor starke Argumente haben. Richtig? Falsch!

    Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von gerade einmal 2% müssten hier schon fast 88000,-€ stehen, um das Niveau zu halten. Das bedeutet, wir haben hier sogar einen Rückgang. Hoppla, wie erklären Sie das?

  • Eine Steigerung von 72.000 auf 85.000 Euro in 10 Jahren entspricht in etwa der zu erwartenden Steigerung bei einer jährlichen Inflation von 2%. Ich sehe nicht inwiefern die Steigerung die Argumentation des Artikels untermauert. Die Zahlen sagen letztlich aus, dass, inflationsbereinigt, das Durchschnittserbe gleich geblieben ist.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    400 Milliarden Erbe sind bei ca. 40 Millionen Haushalte im Durchschnitt 1000 Euro.

    Scheint ja nicht soviel zu sein!

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Nunja, um die Rechenkünste steht es wohl nicht zum Besten: Es sind 10000, nicht 1000 Euro (1 Mrd = 1000 Mio. ;-) ).

      Aber die 400 Mrd. entstehen ja dazu noch pro Jahr. Und nicht jeder Haushalt vererbt irgendwas jedes Jahr. Typischer dürfte etwa ein Erbfall pro Haushalt alle 30-40 Jahre anfallen.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Ich glaube 10000€ pro Haushalt

  • Ja, junge Leute brauchen Geld.

    Aber 20.000 sind kein Grundstock für Wohneigentum (ausser für Schnäppchenhäuser in der Provinz), zumal, auch in der TAZ, eben jenes Wohneigentum als kapitalistisch angesehen wird.

    20.000 sind kaum ein Grundstock für eine Ausbildung. Stand jetzt würde es auf BaföG etc angerechnet. Aber es gibt etwas Spielraum, wenn der Nebenjob wegbricht.

    20.000 sind kaum ein Grundstock für ein Start-up. Es sei denn klassische Garagenbastelein.

    20.000 sind aber ein Grundstock für ein Auto oder andere Neckereien. Wenn das nicht gekauft werden darf, wie soll der Ausgabenzweck über welche Dauer kontrolliert werden? Oder gilt eine AMG Anzahlung dann als Investition in ein Start-up?

  • Im Gegensatz zum Autoren haben mich meine Eltern nach der Grundschule nicht mehr in der Schule unterstützt und ich werde weder reichlich Erben, noch habe ich etwas geerbt.

    Ungeachtet dessen habe ich eine sehr lange Ausbildung hinter mich gebracht, verdiene "ganz gut" und habe den festen Willen, meinen Kindern später etwas zu vererben.

    Das Nichterbe steht dem Leistungswillen daher nicht im Wege. Das Erbe kennt halt immer zwei Seiten.

    Die Tatsache, dass meine Freunde alle Erben, während ich mein Vermögen selbst aufbauen muss, ist ein Ansporn.

    • @DiMa:

      Es geht doch vor allem darum hohe Erbschaften höher zu besteuern. Das ist hier gut aufgearbeitet taz.de/Volkswirt-u...ftsteuer/!5809291/

      • @Yannick Haan:

        Mag sein, nur wer legt fest, was eine hohe Erbschaft ist? Angesichts der schlechten Aufarbeitung des Themas gilt hier der Grundsatz "wehret den Anfängen".

  • Das klingt für meinen nichtlinken Verstand vollkommen wirr und absurd. Dadaistisch. Falls der Autor das ernst meint, dann hat er ein total verquertes Verständnis von „mein“ und „dein“. Warum sollte jemand sein Vermögen der Allgemeinheit vermachen? Warum sollten die Kinder Vermögender nicht Vorteil aus der Tüchtigkeit der Eltern ziehen? Woher kommt dieser Gerechtigkeitsfetisch?

    • @Jörg Jungbluth:

      Wenn Gerechtigkeit für Sie kein Argument ist, dann mal bitte einen Blick ins Geschichtsbuch werfen. Wie ist es denn den Feudalherren, die ihr Vermögen aus der Tüchtigkeit ihrer Vorfahren bezogen haben, so um 1789 in Frankreich ergangen? Wann gab es denn zu letzt eine so große Ungleichheit bei der Verteilung des Wohlstands? Und wohin führte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts?

    • @Jörg Jungbluth:

      Einerseits geht es m.E. hier nur um angemessene Steuern. Z.B. als zusätzliches Einkommen.



      Es kann also weiter vererbt, verschenkt werden.



      Andererseits ist es leistungsloses Einkommen - und da ist schon schlüssig, dass zumindest ähnlich wie beim sauer verdienten ein Anteil abzugeben ist.

      Und schließlich sind nicht die „normalen“ Dimensionen gesellschaftlich problematisch, sondern die „feudalen“ - also Großvermögen. Hier würde die beschleunigte Akkumulation beschnitten, um die schnell wachsenden großen Vermögen immer mal wieder zu kürzen. Wie soll sich die Schere sonst wieder etwas schließen?

  • Der Artikel blendet aus, dass der Wunsch, dass es die Kinder besser haben als man selbst, ein sehr hoher Motivator ist.

    Oder mit anderen Worten: Wenn Eltern dem Drang einen Porsche zu kaufen, nicht nachgeben und lieber das Geld ihren Kindern und Enkeln vermachen, verstehe ich nicht, was daran so ungerecht ist. Ginge das nicht, hätten sie entweder weniger gearbeitet oder das Geld verkonsumiert.

    • @Strolch:

      Der Drang entsteht doch auch aus der Sorge heraus, die Kinder würden in unsicheren Zeiten leben. Wenn die Eltern sich aber sicher sein können, dass ihre Kinder in einer gerechten, friedlichen und ökologisch intakten Gesellschaft groß werden, ist die Notwendigkeit eines Erbes weniger zwingend.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Sandor Krasna:

        Die heutigen Kinder leben, zumindest in Deutschland, in den sichersten Zeiten, Wohlstand incl. Seit 76 Jahren kein Krieg, immer nur Wachstum, Bildung kostenlos, keine Wehrpflicht, kalter Krieg vorbei, keine Hungersnot und niedrige Arbeitslosigkeit. Was in der 3. Welt passiert ist ebenfalls auf den Weg der Besserung, wir haben es früher nur nicht mitbekommen, wenn Ethnien oder Kolonialmächte Gräueltaten verübten, die die Schrecken des 30- jährigen bei weitem übertrafen. In China Russland, seit 50 Jahren keine Hungersnot mehr usw. . Um in einer besseren Welt leben zu wollen , müssen wir und unsere Kinder eher Verzicht üben.

      • @Sandor Krasna:

        "...ist die Notwendigkeit eines Erbes weniger zwingend."



        Notwendigkeit nicht. Aber wenn die Eltern ihr hart erarbeitetes Vermögen nun einmal dafür verwenden _wollen_, es ihrem Kind zu hinterlassen?



        Faktisch wird dem Eigentümer damit die Wahl genommen, was er mit seinem Eigentum anfangen möchte.

        • @Encantado:

          Niemand hindert Eigentümer*innen daran, ihr Geld an seine/ihre Kinder zu verschenken.

          • @Gärtnerin:

            "Niemand hindert Eigentümer*innen daran, ihr Geld an seine/ihre Kinder zu verschenken."



            Noch nicht. Es wäre aber der logische Schritt, sobald die Erblasser zunehmend dazu übergehen, statt zu vererben zu verschenken. Dann funktioniert das wunderbare Modell des Artikels nämlich nicht mehr.

            Selbst wenn das nicht kommt (was meines Erachtens aber unausweichlich ist), bleibt meine Aussage bestehen: dem Eigentümer wird die Verfügungsmacht über sein Eigentum beschränkt.



            Das kann man nun schönreden oder abtun, ist aber so.

            • @Encantado:

              Warum reden so viele Erbschaftssteuergegner immer so, als würde der Erbe dann gar nichts mehr bekommen? Das ist doch fernab jeglicher Realität. Selbst bei dem Modell der linken 90% auf erschaffen über 1 Million (wenn ich mich nicht Irre) hat der Erbe doch immer noch 1 Million + x. Damit plus eigene Arbeit sollte sich schon ein angenehmes Leben ohne jegliche Sorgen führen lassen. Und die Modelle der anderen Parteien sofern sie welche haben, sind da ja noch viel entspannter.

              • @esgibtnureinengott:

                "Warum reden so viele Erbschaftssteuergegner immer so, als würde der Erbe dann gar nichts mehr bekommen?"



                Solange Verschenken und Vererben unterschiedlichen Belastungen unterliegen, wird es eine Verschiebung zugunsten der geringeren Belastung geben. Das ist simpel und völlig unabhängig davon, ob das Erbe komplett eingezogen wird oder nicht. Wer hat das behauptet?

                "Selbst bei dem Modell der linken ... sollte sich schon ein angenehmes Leben ohne jegliche Sorgen führen lassen."



                Diese Bewertung trifft allerdings jeder Erbe individuell für sich selbst, auch abhängig von dem was man hätte erben können. Da helfen pauschale Behauptungen nicht weiter.

                • @Encantado:

                  "Aber wenn die Eltern ihr hart erarbeitetes Vermögen nun einmal dafür verwenden _wollen_, es ihrem Kind zu hinterlassen?

                  Faktisch wird dem Eigentümer damit die Wahl genommen, was er mit seinem Eigentum anfangen möchte."

                  Dieser Satz klingt für mich so als würde bei dem Erben nichts mehr ankommen. Falls sie jedoch ein Problem damit haben, dass 25% (oder wie hoch auch immer die Steuer wäre) des Eigentums an den Staat gehen, dann müssten sie schon längst auf den Barrikaden sein, denn dieser "Eingriff in das Eigentum" findet jetzt schon ständig statt und zwar bei jeder Steuer die gezahlt wird...

                  Zum Thema auf Schenkung ausweichen. Die sind heute schon nicht Steuerfrei wenn bestimmte Freibeträge überschritten werden. Das ließe sich in einem so anpassen, dass die Vorteile dadurch nicht mehr überwiegen.

                  "Diese Bewertung trifft allerdings jeder Erbe individuell für sich selbst, auch abhängig von dem was man hätte erben können"

                  Wenn jemand mit einem Erbe von 1 Million nicht glücklich wird finde ich locker jemand, der sofort mit dieser Person tauschen würde...

                  • @esgibtnureinengott:

                    "Dieser "Eingriff in das Eigentum" findet jetzt schon ständig statt und zwar bei jeder Steuer die gezahlt wird."



                    Sie sind also grundsätzlich gegen Steuern?



                    Der Unterschied hier besteht z. B. darin, dass Steuern normalerweise nur einen geringen Teil der Gesamtmasse abschöpfen (sollten), während das Abschöpfen der hauptsächlichen Erbmasse darauf hinausläuft, dass der Hauptzweck, nämlich die Weitergabe an den gewünschten Erben, nicht mehr möglich ist.



                    Ist ja schließlich auch der Sinn der Idee, so von wegen kein leistungsloses Einkommen.

                    "Wenn jemand mit einem Erbe von 1 Million nicht glücklich wird finde ich locker jemand, der sofort mit dieser Person tauschen würde."



                    Bin dabei.



                    Trotzdem: mit welchem Recht befinden Sie eigentlich, dass jemand mit dem was er hat glücklich zu sein hat? Klingt ein bißchen wie der Milliardär, der seinen geknechteten Arbeitnehmern zuruft sie sollten doch froh sein im Warmen arbeiten zu können....

                    • @Encantado:

                      "Sie sind also grundsätzlich gegen Steuern"

                      Nice try... Offensichtlich nicht, da ich ja hier für eine Erbschaftssteuer plädiere. Der Punkt war, dass sie mit ihrer Argumentation grundsätzlich dagegen sein müssten. Das haben Sie jetzt zum Teil relativiert indem Sie geschrieben haben, dass niedrige Prozentsätze ok sind. Da könnte man an ihrer Stelle bei der Einkommenssteuer aber schon wieder revolutionäre Gedanken bekommen.

                      "während das Abschöpfen der hauptsächlichen Erbmasse darauf hinausläuft, dass der Hauptzweck, nämlich die Weitergabe an den gewünschten Erben, nicht mehr möglich ist."

                      Von was für einem Steuersatz gehen Sie denn bei der Erbschaftssteuer aus wenn Sie von der "hauptsächlichen Erbmasse" schreiben? Mehr als 50%. Das wäre es zumindedt im wörtlichen Sinn. Ich glaube aber keine Partei abgesehen von den Linken fordert etwas das dieser Größenordnung nahe kommt. Und die haben meines Wissens nach gerade wenig Aussicht auf einen Platz in der Regierung.

                      Glücklich war vielleicht das falsche Wort, da zum glücklich sein mehr dazu gehört als Geld. Mein Statement aus dem ersten Kommentar behalte ich trotzdem bei. Finanzielle Sorgen braucht sich diese Person nicht zu machen, wenn sie halbwegs mit Geld Wirtschaften kann

                      • @esgibtnureinengott:

                        "Ich glaube aber keine Partei abgesehen von den Linken fordert etwas das dieser Größenordnung nahe kommt."



                        Was die Parteien gerade zu diesem Thema zu sagen haben, weiß ich offengestanden gar nicht. Ich theoretisiere hier nur, vielleicht kommt dabei ja parteiunabhängig sogar was vernünftiges raus.



                        Vielleicht zur Klärung: ich habe bei diesem Thema keine eindeutige Meinung. Ich denke mir nur, dass simple Lösungen schlicht nicht funktionieren, weil ich jeweils sofort die Probleme dabei sehen kann. Deshalb argumentiere ich mit Leuten, die diese simplen Lösungen propagieren.

                        "Finanzielle Sorgen braucht sich diese Person nicht zu machen, wenn sie halbwegs mit Geld wirtschaften kann."



                        Da stimme ich Ihnen grundsätzlich zu. Das allerdings für alle verbindlich festzulegen, wird nicht funktionieren.

      • @Sandor Krasna:

        Wer bekommt in Ihrer " gerechten, friedlichen und ökologisch intakten Gesellschaft" das Haus am See und wer muss in der Platte wohnen? Und wer entscheidet dann darüber?

  • Mir gefällt die Idee nicht.



    Wir leben normalerweise in mehreren Sozialgemeinschaften. Eine ist der Staat, eine andere die Familie.



    Der Staat hat vom Einkommen schon seinen Anteil in Form von Steuern erhalten. Wenn vom Rest etwas übrig bleibt, sollte das an die Familien gehen.



    Der Staat tut ja schließlich auch nichts dafür, wenn er erben würde.



    Außerdem muss berücksichtigt werden, das der geringste Teil der Erbmasse aus Geld besteht.



    Der größte Teil des Vererbten besteht aus Immobilien, Unternehmensanteilen, Kunstgegenstände, etc..



    Da bekommen junge Menschen evtl. gar kein Geld, sondern kleine Anteile an Sachwerten, die mangels Intressenten nicht verkauft werden können.

    • @benoni:

      Ja der Staat hat das Einkommen bereits besteuert. Er tut es bei Vermögen aber kaum. Und genau deswegen entsteht eine immer größere Ungerechtigkeit in der Gesellschaft.

    • @benoni:

      Wieso sollte man Immobilie und Unternehmensanteile nicht verkaufen können?



      Selbst bei Familienunternehmen gibt es eine einfache Lösung: der Staat wird stiller Teilhaber von 40%. Und die Familie kann die Anteile nach und nach zurückkaufen. Bis dahin wird von jeder Ausschüttung ein entsprechende Anteil abgeführt…



      Die Politik will einfach nicht!

      • @mensch meier:

        "Wieso sollte man Immobilie und Unternehmensanteile nicht verkaufen können?"



        Kann man.



        Ob das für den Erhalt des Unternehmens so positiv ist, sei dahingestellt.



        Volkswirtschaftlich gesehen wäre auch fraglich, ob zwangsweise zu verkaufende Firmenanteile - die dann womöglich billig nach China gehen - so richtig vorteilhaft wären...

      • @mensch meier:

        Gratuliere, Sie haben das Finanzelle Perpetuum mobile entwickelt !!



        Erben zahlen für das Erbe damit danach ihre Erben für das Erbe zahlen.



        Natürlich wird da jeder Erbe Freudensprünge machen und sich den Ar.... aufreißen um etwas zu schaffen, weil seine Kinder können das ja später ( wieder durch Arbeit ) kaufen.

  • "Die FDP müsste sich nur von ihrem hartnäckigen Steuermantra verabschieden." Lies: Die FDP müsste sich nur von 90% ihrer Wähler verabschieden. -- Wer möchte wetten, dass sie das tut?

    Im Ernst, ich glaube, die sich immer weiter auftürmenden Ungleichheiten werden wir im Guten kaum noch los...

    • @miri:

      Diese 90% FDP-Wähler sind leider zu dumm zu erkennen, dass Ihnen gezahlte Steuern mehr nutzen würde als ein paar gesparte Euro.



      Fast allen nützen die zusätzlichen öffentlichen Leistungen mehr als ein bisschen Geld.



      Nur die sehr Reichen sparen so viel, dass sich daraus der Mangel der öffentlichen Leistung refinanzieren lässt.

      • @mensch meier:

        "Diese 90% FDP-Wähler sind leider zu dumm zu erkennen, dass Ihnen gezahlte Steuern mehr nutzen würde als ein paar gesparte Euro."

        "Die dumm - ich klug" war leider noch nie ein erfolgversprechender Ansatz, egal wie unappetitlich die Partei ist, um die es geht... treibt die Leute eher dazu, erst recht auf Kontra zu gehen.

  • Der Autor geht davon aus, dass alle 21 Jährigen anfangen mit de Geld zu wirtschaften. Dies halte ich für utopisch. Behaupte, dass sehr viele Kinder/Jugendliche gar keinen Umgang mit Geld gelernt haben. Was, ist nun daran fair, wenn jetzt z.B einer aus seinen 20.000€durch eine clevere Investition 200.000€ macht und ein Anderer verpulvert seine 20.000€. Am Ende muss wieder der Vermögende die Kinder des "Armen" mitfinanzieren.

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @Hennes:

      Na und? Manche verprassen das Geld, andere machen eine Anschaffung, andere investieren. Was die jungen Erwachsenen mit dem Geld machen ist doch ihre Sache.

    • @Hennes:

      Das Geld soll ja nur für bestimmte Dinge wie Studium, Ausbildung, Gründung verwendet werden können.

      • @Yannick Haan:

        Dann sollte man es garnicht an Privatpersonen auszahlen. Lieber den Unis, Lehrbetrieben oder Firmenneugründungen direkt zukommen lassen.

      • @Yannick Haan:

        Wie soll das dann kontrolliert werden? Und ist es nicht viel wichtiger, das Bildungssystem gerecht zu gestalten und dort die durch die Herkunft vorhandenen Unterschiede soweit wie möglich auszugleichen? (gern über höhere Erbschaftssteuer und höhere Einkommensteuer bei hohen Einkommen)

      • @Yannick Haan:

        Aber auch hier sind Grenzen gesetzt. Nicht jeder kann studieren, noch ein Unternehmen gründen.



        Durch Geld lassen sich Menschen einfach nicht gleich machen

  • Klingt im ersten Moment süß, bringt den meisten aber nichts und mit 20.000€ kann man auch nicht viel reißen tbh.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das Problem an solchen Vorschlägen ist, dass sie isoliert ganz logisch klingen - aber in der Praxis scheitern müssen.

    1. 20.000 Euro reichen für nichts. Das macht nicht mal den Unterschied zwischen Studieren und nicht Studieren aus. Selbst das lumpige Bafög ist höher - sofern man es überhaupt bekommt.

    2. Solche Maßnahmen preist der Markt schnell ein. Ob da Studiengebühren oder Kosten wie für Bücher sind oder Kosten für die Meisterschule.

    Das Problem ist schon richtig identifiziert, aber die Lösung ist die falsche.

    Die richtige Lösung sind ordentliche Erbschaftssteuern mit Freibeträgen (vor allem einer Wohnimmobile zur Selbstnutzung sollte weitgehend befreit sein, auch wenn die in sensaioneller Lage liegt) und Teilzahlungslösungen für Unternehmen.

    Und damit die Erbschaftssteuer nicht die alleinige Umverteilungslast darstellt, braucht es als Ergänzung eine wirksame Vermögensteuer.

    Und - Überraschung! - genau so handhaben es die meisten Länder auf der Welt - insbesondere die Kommunisten in den USA oder der Schweiz. Das mag da auch nicht ausreichend sein, aber sie verweigern sich wenigsten nicht der Problemlösung wie das die deutsche Politik tut - und vielleicht noch irgendwelche Despoten im Osten...

  • Ich halte sowohl die Idee für richtig als auch die Vorgehensweise:



    Erst die Idee, dann überlegen woher die Kohle kommt. Klare Kausalität: Jedes Jahr all zum 21-sten die Kohle, daran angepasst (oder auch drei Jahre geglättet) die Besteuerung! Das wäre fair.



    Viel zu oft liest man es anders rum... Steuererhöhung der Steuererhöhung willen, dann weiß aber niemand wofür und die Akzeptanz leidet.

  • Ist das einer Kolumne der "Wahrheit", manchmal weiß ich wirklich nicht, ob ich bei solchen Artikeln lachen oder weinen soll!

  • Interessante Idee, leider mit irreführender Überschrift:

    Der Autor schlägt nicht 20.000 € für alle vor, sondern ausschließlich für junge Menschen im Alter von 21 Jahren.

    Begünstigt wäre damit nur eine vergleichsweise kleine Gruppe.

    • @Sholli:

      Nein, es sollte ja für "alle" gelten, nur eben im Alter von 21 Jahren. Nicht nur für den Jahrgang, der gerade 21 ist.

      Natürlich ist die Idee so noch unausgegoren. Es wäre in dieser "Rohform" ungerecht für die über-21-Jährigen. Die Älteren (gerade sagen wir mal die Altersgruppe 21-30 oder auch 21-40) müssten also ebenfalls irgendwie von diesem "Staatserbe" profitieren, aber wohl eher in Form von Entlastungen, z.B. Wegfall der Bafög-Rückzahlung, Anrechnung auf Hartz 4 etc.

      Aber der "Geist" des Vorschlags ist meiner Meinung nach unterstützenswert. Die Umsetzung könnte allerdings kompliziert werden.

      • @argie:

        "Die Älteren (gerade sagen wir mal die Altersgruppe 21-30 oder auch 21-40) müssten also ebenfalls irgendwie von diesem "Staatserbe" profitieren, aber wohl eher in Form von Entlastungen, z.B. Wegfall der Bafög-Rückzahlung, Anrechnung auf Hartz 4 etc."

        Da hier ausschließlich Sozialleistungen als Beispiel genannt werden, sind ältere Nicht-Sozialleistungsempfänger sind demnach nicht entlastungswürdig? Oder ist das Zufall bei der Beispielauswahl?



        A propos Ältere: über 40 Jahre kriegen auch nix?



        Unausgegoren ist hier wohl tatsächlich die richtige Vokabel.

  • Zitat:



    Das Abitur habe ich mit einer immerhin mittelmäßi­gen Note geschafft.



    tatiZ:



    Nun, wenn von einer Verteilung von oben nach unten gedacht wird, warum auch immer, kommt man auf diese "Ideen". Grunderbe? Von welchem Geld.



    Die Erbschaft ist eine Eigentumsübertragung. Ansonsten würde das Eigentum (Haus, Auto, Geld) herrenlos werden. Dies könnte dann auch dem Staat zufallen. Macht es aber nicht. Wem soll denn dann das Eigentum des Hinterlassers zufallen?

    Auf diese Eigentumsübertragung wird eine Verkehrsssteuer (Erbschaftssteuer) erhoben. Diese wird, unter Berücksichtigung von Freibeträgen, auf Grund der Höhe des Erbes erhoben. Punkt.



    Alle anderen Überlegungen sind idiologisch oder absurd. Ebenso der Hinweis auf Schenkungen. Schenkungen können, auch mit Freibeträgen, jeder Zeit, nicht nur am Ende eines Lebens, erfolgen. Auch diese Schenkungen als Eigentumsübertragung sind zu versteuern (ebenfalls mit Freibeträgen).



    Der Text ist ein Sammelsurium von Verteilungsgedanken.



    Wenn an den Erbschaften "gedreht" werden sollte, dann bei den Freibeträgen und den Ausnahmen. Alles andere ist ein Eingriff in das grundgesetzlich geschützte Eigentum.

  • "Erben ist ein Prinzip, das dem Grundgedanken der SPD – soziale Gerechtigkeit –, aber auch der FDP – individuelle Leistung soll sich lohnen – widerspricht." Inwiefern lohnt sich denn Leistung, wenn ich das Ergebnis nicht meiner Familie zu Gute kommen lassen darf?

    • @Adam Weishaupt:

      Darfst du doch noch. Es geht doch nur darum auf den hohen Erbschaften die Steuern zu erhöhen. Heute ist es so, dass du bei niedrigen Erbschaften oft höhere Steuern bezahlst als bei Millionenerben. Das ist doch nicht gerecht.

      • @Yannick Haan:

        Ich beziehe mich auf den Autor, siehe Zitat, der das Erben mit Bezug auf den Leistungsgedanken generell in Frage stellt.

        • @Adam Weishaupt:

          Erben heißt, Geld bekommen, ohne eine Leistung erbracht zu haben. Das widerspricht dem Leistungsprinzip.